Schloss Heidelberg - Landeskunde online
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Schloss Heidelberg - Landeskunde online
Aspekte eines Zeitalters Schloss Heidelberg Kurpfälzische Pracht im Geiste der Renaissance Das Leben bei Hofe „Episoden“ der Geschichte im historischen Kostüm Referent/in: Mitarbeiter/innen des Service Centers Schloss Heidelberg Wollten Sie schon immer wissen, wie der Alltag der Bewohner des Heidelberger Schlosses aussah und mit welchen Nöten und Sorgen sich die Menschen der damaligen Zeit plagten? Folgen Sie einer Magd, einer Bürgersfrau oder auch einer Hofdame bei einem Rundgang durch das Schloss Heidelberg und erfahren Sie so mehr über „gemeines Tagwerk und höfischen Glanz“ in der Kurpfalz. Termine Jeden Samstag, vom 3. Januar bis einschließlich 26. Dezember 2004, 14.30 Uhr Sonntag, 19. Dezember 2004, 14.30 Uhr (Weihnachtliches Leben am Hofe) Türmer, Tod und Teufel Schaurig schöne Schlossgeschichten, jedoch nicht für schwache Gemüter Historische Inszenierung in Kostümen der Zeit Referentinnen: Yvonne Fritz oder Dr. Gabriele Gerigk oder Birgit Hiefner-Konietzko oder Herbert Rott oder Andrea Lorenz oder Yvonne Schwegler und das Team des Service Centers Schloss Heidelberg Um Schloss und Stadt Heidelberg ranken sich allerhand historische Kriminalgeschichten. Erfahren Sie von authentischen Schicksalen wie das der geköpften Maria von Brabant und des im Affenturm eingekerkerten Papstes. Auch Einzelheiten der strengen Sittenstrafordnung des Kurfürsten Ottheinrich werden anschaulich berichtet. Blutgericht, Hexen, Folter und Henkerturm gehören ebenso dazu wie die hohe Zauberkunst der Alchemie und die vergebliche Suche nach dem Schlüssel zu Reichtum und unsterblich machendem Ruhm. Erleben Sie die vergangenen Jahrhunderte aus ganz neuen Blickwinkeln und lassen Sie sich umgarnen von düsterem Aberglauben und lichter Magie früherer Zeiten! Episodenhaft können immer wieder andere Figuren zu Worte kommen, denn: „Vorsicht ist geboten!“ Ganz sicher begegnet Ihnen der eine oder andere „Wiedergänger“ in den finsteren Ecken der Heidelberger Schlossruine. Deshalb nur für Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jahren! Termine Freitag, 9. Januar 2004, 19.00 Uhr Freitag, 30. Januar 2004, 19.00 Uhr Freitag, 13. Februar 2004, 19.00 Uhr Freitag, 12. März 2004, 19.00 Uhr Freitag, 26. März 2004, 19.00 Uhr Freitag, 16. April 2004, 19.00 Uhr Freitag, 30. April 2004, 19.00 Uhr Freitag, 21. Mai 2004, 20.00 Uhr Freitag, 28. Mai 2004, 20.00 Uhr 1 Freitag, 11. Juni 2004, 20.00 Uhr Freitag, 25. Juni 2004, 20.00 Uhr Freitag, 16. Juli 2004, 20.00 Uhr Freitag, 20. August 2004, 20.00 Uhr Freitag, 10. September 2004, 20.00 Uhr Freitag, 24. September 2004, 20.00 Uhr Freitag, 1. Oktober 2004, 19.00 Uhr Freitag, 29. Oktober 2004, 19.00 Uhr Freitag, 12. November 2004, 19.00 Uhr Freitag, 10. Dezember 2004, 19.00 Uhr Von Gott, Gelehrten und „vermaledeiter Abgötterei“ Referenten: Dr. Gabriele Gerigk oder Roland Müller oder Birte Mardeck Erleben sie dDas Heidelberger Schloss im Schnittpunkt von Aberglaube und christlicher Religion. Die Geschichte der Kurpfalz ist gekennzeichnet durch ein mit anderen Ländern nicht vergleichbares „Wechselbad“ der Konfessionen, nicht nur im Gegeneinander von Katholiken und Prostestanten, sondern auch als Machtkampf zwischen Lutheranern und Calvinisten. Es gibt viel zu berichten. Zum Beispiel von Ludwig dem „Friedfertigen“, zu dessen Regierungszeit Martin Luther in Heidelberg weilte, von Ottheinrich und seinem Lebensmotto „Mit der Zeit“, der die Reformation nach Luther einführte, von Friedrich dem „Frommen“ und seinem „Heidelberger Katechismus“, von Friedrich IV. und der „Protestantischen Union“, dem traurigen Schicksal des „Winterkönigs“ und Carl-Ludwigs moderater Haltung gegenüber den Lutheranern, bis hin zur Epoche der Gegenreformation und schließlich der Verlegung der kurfürstlichen Residenz nach Mannheim. Bei einem Rundgang durch die Schlossanlage soll das Nebeneinander von religiösen Streitigkeiten, Volksmagie, Sternenglaube, Wallfahrtskult und Wunderglaube im Weltbild der damaligen Kurpfalz veranschaulicht werden. Termine Sonntag, 11. Januar 2004, 14.30 Uhr Sonntag, 15. August 2004, 16.00 Uhr Geisterjagd im Heidelberger Schloss Historische Interpretationen in Kostümen der Zeit Referenten: Ingo R. Glückler und Team 1806... das Heidelberger Schloss fiel durch Napoleons Gnaden an das Haus Baden. Der protestantische Großherzog Karl-Friedrich will hartnäckigen Gerüchten unter der Bevölkerung, „es gäbe Geister oben im Schloss“, sofort auf den Grund gehen. Er hat deshalb eine Geisterjägerkommission eingesetzt. Diese ehrwürdige Einrichtung steht unter Leitung von Badens erfolgreichstem und gefürchtetstem Geisterjäger Magister Johann Remigius Miltitzer. Seien Sie heute abend Mitglied dieser hohen Kommission und urteilen Sie selbst über die Existenz des Unmöglichen, wenn Sie mit Magister Miltitzer durch das Schloss auf den Spuren 2 der Geister wandeln und dabei verschiedene Bewohner des Schlosses genaustens befragen müssen. Termine Sonntag, 18. Januar 2004, 17.00 Uhr Sonntag, 8. Februar 2004, 17.00 Uhr Sonntag, 21. März 2004, 19.00 Uhr Sonntag, 7. November 2004, 18.00 Uhr Sonntag, 19. Dezember 2004, 17.00 Uhr Das Große Fass Referentin: July Sjöberg Der berühmte Riese im Keller des Schlosses hat ein Fassungsvermögen von über 220.000 Litern - aber war das Heidelberger Fass damit wirklich das weltgrößte? Wie bewerkstelligte man seine Füllung? Und war der Wein aus dem Fass überhaupt genießbar? Die Führung gibt Antworten und lässt noch einmal all die vielen, teils kuriosen Geschichten aufleben, die sich um das Große Fass ranken. Nicht minder fesselnd ist der kultur- und wirtschaftshistorische Hintergrund, vor dem es entstand. Kurfürst Carl Theodor ließ es im Jahre 1751 erstellen, nicht nur als Vorratsbehältnis für Pfälzer Wein sondern auch zur Demonstration seiner kurfürstlichen Größe. Und wer sich heute für sein Fass interessiert, belebt eine alte Tradition. Noch für Berühmtheiten wie Mozart, Goethe, Victor Hugo war nicht das Schloss sondern das Große Fass die Attraktion, die nach Heidelberg lockte. Termine Sonntag, 25. Januar 2004, 14.30 Uhr Sonntag, 7. November 2004, 14.30 Uhr Im Dunkel der Nacht – Mit dem kurfürstlichen Nachtwächter durch das Heidelberger Schloss Historische Interpretationen in Kostümen der Zeit Referent: Ingo R. Glückler und Team Mit der Laterne „bewaffnet“ führt Sie der kurfürstliche Nachwächter sicher durch das nächtliche Heidelberger Schloss. Dabei werden Sie zurück in das 17. Jahrhundert versetzt – in die Kurpfalz kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg. Statt trockener Geschichte gibt es vom Nachtwächter vielfach Geschichtchen und Alltägliches zu hören – aber auch Hintergründiges und Kritisches zum furchtbarsten religiös motivierten Krieg auf kurpfälzischem Boden. Zeitzeugen berichten während dieses Rundganges Details aus ihrem alltäglichen harten Leben, vom militärischen Drill in der Festung, ihrer Zerstörung und von berühmten pfalzgräflichen Schlossbewohnern in der Form der „Ich- Erzählung“. Lassen Sie sich von unseren Augenzeugen darstellen, wie die Tillyschen Truppen auf dem Schloss gehaust haben,. Über die rohen Versuche, die Unterworfenen wieder in den Schoß der katholischen Kirche zurückzuführen und über die Wegführung der „Bibliotheca Palatina“ in die Büchersäle des Vatikans erfahren Sie ebenfalls in dieser Führung, die ein besonderes Erlebnis für die ganze Familie ist. 3 Auch in englischer, französischer und italienischer Sprache. Termine Dienstag, 6. Januar 2004, 17 Uhr Sonntag, 1. Februar 2004, 17.00 Uhr Sonntag, 15. Februar 2004, 17.00 Uhr Sonntag, 14. März 2004, 19.00 Uhr Sonntag, 28. März 2004, 19.00 Uhr Freitag, 9. April 2004, 19.00 Uhr Sonntag, 11. April 2004, 19.00 Uhr Samstag, 1. Mai 2004, 20.00 Uhr Donnerstag, 20. Mai 2004, 20.00 Uhr (Himmelfahrt) Sonntag, 30. Mai 2004, 20.00 Uhr Donnerstag, 10. Juni 2004, 20.00 Uhr (Fronleichnam) Sonntag, 12. September 2004, 20.00 Uhr Sonntag, 3. Oktober 2004, 19.00 Uhr Sonntag, 31. Oktober 2004, 19.00 Uhr Sonntag, 14. November 2004, 18.00 Uhr Sonntag, 12. Dezember 2004, 17.00 Uhr Die Verpackung des männlichen Geschlechts – Eine Sittengeschichte: von Hosen und deren Trägern in der Kurpfalz Referentinnen: Dr. Gabriele Gerigk oder Birgit Hiefner-Konietzko Hosen waren nicht nur ein Mittel die Beine zu „bekleiden“, sondern auch eine besondere Art der Selbstdarstellung für Männer über die Jahrhunderte hinweg. Die Moral und das Selbstverständnis des Mannes spiegelte sich in den fantastischsten Hosenformen der jeweiligen Zeit wieder: Von der einfachen „Bruoche“ des Mittelalters, den „Schamkapseln“ und „Braguetten“ der Renaissance bis hin zu „Heerpauken“ und Kniebundhosen reichte die Palette der Modenarrheiten über die Jahrhunderte. All dies lässt sich anhand vielfältiger Beispiele in Stein und Bild im Heidelberger Schloss erkunden. Kommen Sie mit auf eine Zeitreise, als die Männer „die Hosen anhatten“ und mitnichten „alles tote Hose“ war. Termine Sonntag, 8. Februar 2004, 14.30 Uhr Sonntag, 27. Juni 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 22. August 2004, 16.00 Uhr Ein Kinderleben voll Glück und Fleiß? – Fürstliche Erziehung vor der Reformation Referentin: Susanne Hofer von Lobenstein Adlige Familien gaben ihre Kinder ab etwa dem siebten Lebensjahr zur weiteren Erziehung an fremde Höfe und holten sich umgekehrt Kinder aus anderen Familien zur Vervollkommnung von deren Persönlichkeit ins Schloss. So ist die Erziehung Ludwigs V. an der Wende zum 16. Jahrhundert im Schloss Heidelberg eine Besonderheit in jener Zeit: Zusammen mit anderen Kindern aus 4 hochherrschaftlichen Familien wurde er gemeinschaftlich unterrichtet und erzogen. Wenngleich eine wissenschaftlich fundierte Erziehung sicherlich noch nicht im Vordergrund stand, spielte die Nähe zur berühmten Universität eine entscheidende Rolle. Spiel, sportliche Übungen, Sprachen, gesellschaftliches Zeremoniell und die Schönen Künste wechselten sich im Unterrichtsplan ab. All diese Aspekte – und noch viel mehr – werden in einem anschaulichen Rundgang durch die Schlossanlage zur Sprache kommen. Termine Sonntag, 22. Februar 2004, 14.30 Uhr Sonntag, 13. Juni 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 24. Oktober 2004, 16.00 Uhr Clemens Perkeo – Kurfürstlicher Hofnarr Referentin: Ines Goswin „Das war der Zwerg Perkeo im Heidelberger Schloss. An Wuchse klein und winzig, an Durste riesengroß. Man schallt ihn einen Narren, er dachte: Liebe Leut, wärt ihr wie ich doch alle, feuchtfröhlich und gescheut.“ (Joseph Victor von Scheffel) Clemens Perkeo ist eine historische Figur am Hofe des Kurfürsten Carl Philipp. Dieser hatte den nur ein Meter zehn großen Knopfmacher in Tirol kennen gelernt und ihn als Hofnarr mit in sein kurpfälzisches Schloss gebracht. Seinen Namen hatte der trinkfeste Zwerg angeblich erhalten, weil er auf die Frage, ob er denn noch einen Humpen leeren könnte, die Antwort gab: Perche no? Warum nicht?! Absolutismus und Leben am Hofe erzählt aus Sicht des Hofnarren, mit Humor, ein bisschen Spott, mit einem Schuss geistreicher Ironie und mit Witz und Anekdoten aus dem höfischen Leben abgerundet, ist eine vergnügliche Führung durch die Geschichte und Kultur dieser Zeit. Termine Sonntag, 7. März 2004, 14.30 Uhr Sonntag, 5. Dezember 2004, 14.30 Uhr Ritter, Räuber, Renegaten – Die Kurpfalz und ihre Menschen zwischen Traditionen und Wandel Historische Interpretationen in Kostümen der Zeit Referenten: Herbert J. Rott, July Sjöberg Ausgewählte historische Gestalten und Ereignisse verdeutlichen in dieser historischen Interpretation die bewegte Geschichte der Region im Spannungsfeld von Macht und Recht, von Herrschaft und Widerstand, welche die Entwicklung der Gesellschaft und das Leben der Menschen damals bestimmten. Von wehrhaften Fürsten, die dem Reich dienten, wie Ruprecht III., der den pflichtvergessenen Kaiser Wenzel absetzte, von Ludwig III., der den „Ketzer“ Jan Hus verbrannte, soll hier die Rede sein. Herrscher, die ihre eigenen Lande sichern 5 und erweitern wollten, wie Friedrich der Siegreiche kommen zur Sprache. Über die Biografien hinaus wird der Blick auf eine breite Themenpalette gerichtet: „Unterdrückung und Auflehnung“, Hexenprozesse und Bauernkriege, „Ketzer“ und Reformatoren, „Absolutismus und Aufklärung“, Freiheit, Menschenwürde und Toleranz („Jud Süß“) werden angesprochen. Die Darstellung streift hierbei grundlegende Aspekte des 19. und 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Termine Sonntag, 28. März 2004, 14.30 Uhr Sonntag, 6. Juni 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 19. September 2004, 16.00 Uhr Im Schatten des Herrschers – Zwischen Keuschheitsgürtel und Kindbett Referentin: Susanne Heiß oder Antje Brunner Elisabeth Stuart und Liselotte von der Pfalz sind die bekanntesten Frauengestalten im Heidelberger Schloss, allerdings nicht die einzigen, deren Leben sehr interessant war. Auch Kurfürstinnen, deren Namen niemand mehr kennt, haben noch heute zu entdeckende Spuren im Heidelberger Schloss hinterlassen, wie z. B. Margarethe von Sizilien-Aragon und Blanka von England, die bei der Hochzeit 13 und 10 Jahre alt waren sowie Beatrix von Berg, die als zwanzigjährige mit dem sechsundsiebzig Jahre alten Ruprecht verheiratet war. Die Biografie von Mechthild von Nassau, von Maria von Brabant und von Mechthild von Habsburg, zwei der drei Frauen von Ludwig dem Strengen, und das Schicksal der Kurprinzessin Elisabeth, der Descartes eines seiner Werke widmete, werden wir /zu neuem Leben erwecken. Stellung und Pflichten der Frauen wie auch das Verhältnis zum Herrscher, dem Ehemann, werden beleuchtet. So entsteht ein Überblick über die Entwicklung der Frauenrolle am Heidelberger Hof vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Termine Sonntag, 4. April 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 4. Juli 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 3. Oktober 2004, 16.00 Uhr Reiselust und Reiselast – Die Anfänge des Tourismus in Heidelberg Referentin: Reglindis Schulte-Tigges-Dettbarn oder Dr. Gabriele Gerigk oder Birgit Hiefner-Konietzko Die Welt reist... und kommt nach Heidelberg. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts ist Reisen nicht mehr nur eine äußerst leidige Art der Fortbewegung, sondern wird zum Selbstzweck, zur Flucht aus dem Alltag. Die Neugierde auf alles Unbekannte, vorher nicht zu Erreichende und das romantische Lebensgefühl machen die Heidelberger Schlossruine zu einem Besuchermagneten. Durch unzählige „Reisetagebücher“ und Briefe aus der Ferne (z.B. von Montaigne, Casanova und Goethe) wird den Daheimgebliebenen von den Beschwerlichkeiten einer Kutschenfahrt, Eigenheiten der örtlichen Bevölkerung und Erlebnissen am Zielort berichtet. 6 Folgen Sie den ersten Touristen bei einer Besichtigung des Schlosses und erleben Sie die „berühmteste Ruine der Welt“ aus der Sicht der Romantik. Termine Sonntag, 11. April 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 11. Juli 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 26. September 2004, 16.00 Uhr Architektonischer Spaziergang durch die bedeutendste Schlossruine Deutschlands Referentin: Antje Brunner Ein waches Auge und ein Fernglas sind die Voraussetzungen für die Teilnahme an dem architektonischen Spaziergang durch das altehrwürdige Gemäuer auf dem Jettenbühl. Unsere Aufmerksamkeit gilt dabei vor allem den Wohnpalästen, benannt nach den Kurfürsten, die sie erbauen ließen. Treppauf, treppab, erkunden wir die erhaltenen Überreste vom Keller bis zum Dach und erfahren Wissenswertes über den Reichtum und die Vielfalt an architektonischer Überlieferung der weltberühmten Schlossruine. Termine Sonntag, 18. April 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 29. August 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 31. Oktober 2004, 14.30 Uhr Der Heidelberger Schlossgarten – Ein Botanischer Rundgang Referent: Ralf Hemberger Bereits 1508 finden wir bei Leodius die erste urkundliche Erwähnung eines Gartens, des sogenannten Hasengartens. Im Auftrag des Kurfürsten Friedrich V. schuf der französische Ingenieur und Gartenarchitekt Salomon de Caus zwischen 1614 und 1619 den Hortus Palatinus mit seinen fünf übereinanderliegenden Terrassen. Von 1804 bis 1808 entstand ein Landschaftsgarten nach englischem Vorbild. Für die Universität wurde ein forstbotanischer Garten eingerichtet. In der Folgezeit erweiterte sich die Artenvielfalt mit der Neupflanzung einer großen Zahl fremdländischer Gehölze. Unter Wilhelm Hofmeister (1863 – 1872) und Ernst Pfitzer (1872 – 1884) wurde der Heidelberger Schlossgarten Anziehungspunkt für Dendrologen aus aller Welt. Für die Universität verlor der Schlossgarten erst 1915 durch die Verlagerung des Botanischen Gartens in das Neuenheimer Feld an Bedeutung. Dank des Klimas, der Lage und der geologischen Verhältnisse zählen noch heute eine Reihe von Besonderheiten und Kostbarkeiten zum Baumbestand dieses Gartens. In einem Rundgang, auch an etwas entlegenere Plätze, entdecken Sie interessante Gehölze, deren Bedeutung z.B. in der Botanik oder Mythologie auch nicht zu kurz kommen wird. Termine Sonntag, 25. April 2004, 16.00 Uhr 7 Sonntag, 12. September 2004, 16.00 Uhr Tafelfreuden oder Leiden? - Esskultur im Mittelalter Referentin: Antje Brunner oder Alexandra Perlina Rauhbeinige Rittersleute, die ihre Zähne mit gewaltigem Appetit in blutiges Wildbret schlagen, während die übrige Bevölkerung am Fuße ihrer Burgen hungernd dahinschmachtet und verdorbenes Fleisch mit Unmengen von Gewürzen genießbar gemacht - trifft dieses Bild vom Mittelalter zu? Ein mittelalterlicher Tag, der nicht bis ins Kleinste auf religiösen Bräuchen beruht, ist nicht denkbar. So gab es verbotene Speisen und über siebzig Fastentage im Jahr, andererseits prunkvolle Feste und üppigste Bewirtung für Volk und Adel. Lassen Sie sich von einem Mitglied des kurfürstlichen Haushalts durch Küchen und Keller, Festsäle und andere Orte, an denen die hohe Familie früher speiste, geleiten. Mit kleinen Kostproben aus der mittelalterlichen Küche (gegen einen Unkostenbeitrag von 2 Euro). Termine Sonntag, 2. Mai 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 1. August 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 10. Oktober 2004, 16.00 Uhr Von Musen geküsst Referentin: Susanne Hofer von Lobenstein „Von Musen geküsst“ waren nicht nur die Künstler, sondern auch einige Kurfürsten von der Pfalz, die als überdurchschnittliche Förderer der schönen Künste einen wirksamen Einfluss auf die Kunstentwicklung im Heidelberger Schloss und anderen Residenzen ausübten. Wie stark war dieser Einfluss? In wie weit beeinflussten aber auch die Künstler und ihre Werke das höfische Leben in Heidelberg und darüber hinaus in den angrenzenden oder in den verwandtschaftlich verbundenen Ländern? Die Hofhaltung in Heidelberg war für viele Künstler ein Magnet, der ihr Schaffen auch außerhalb Heidelbergs prägte. Gleichzeitig wurden auch Einflüsse von anderen fürstlichen Höfen mitgebracht, die zur Entstehung der sogenannten Pfälzer Kultur beitrugen und durch die „Wanderschaft der Künstler“ zu ihrer Verbreitung. Heute sind noch diese Spuren in den Bauten der Schlossanlage ablesbar. Die Führung versucht diesen Spuren nachzugehen und die Geschichte sowie das Schicksal der Kurfürsten und ihrer bekannten oder weniger bekannten Künstler im Rundgang durch die Gebäude der einzelnen Regenten vorzustellen. Termine Sonntag, 9. Mai 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 8. August 2004, 16.00 Uhr 8 Ehestand - Wehestand? Referentin: Dr. Gabriele Gerigk Eheglück und Liebesjoch - wahre Geschichten von Liebe, Ehe und Familie auf dem Heidelberger Schloss. Lassen Sie sich verzaubern von Traumhochzeiten! Aber es sei nicht verschwiegen: manchmal sprachen die Zeitgenossen vom "Sündenbabel am Neckar". Termine Sonntag, 16. Mai 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 5. September 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 21. November 2004, 14.30 Uhr Hortus Palatinus - Das Idealbild eines Schlossgartens zu Beginn des 17. Jahrhunderts Referent: Ralf Kuhlen Der Heidelberger Schlossgarten, Hortus Palatinus genannt, war einer der schönsten Renaissancegärten Europas, „in dem sich technische, ästhetische und weltanschauliche Aspekte zu einer einmaligen Symbiose vereinigten”. Durch seine außergewöhnliche künstlerische Gestaltung galt der Garten als das achte Weltwunder. Schöpfer dieses ungewöhnlichen Systems von Terrassen auf dem abschüssigen Gelände war der französische Architekt, Ingenieur und Physiker Salomon de Caus, der 1614 in pfälzische Dienste trat. Der Garten wurde nie fertiggestellt, da die politische Entwicklung in der Zeit Friedrichs V. es nicht zuließ. Das von de Caus überlieferte, mit Erläuterungen versehene Stichwerk von 1620 und die noch heute angedeutete Terrassierung lassen die Schönheit des ursprünglichen Schlossgartens erahnen. Mit einer Wanderung durch das ehemalige Gartenareal und natürlich in die Welt der Vorstellung will die Sonderführung vor dem geistigen Auge eine versunkene Epoche wiedererstehen lassen. Termine Sonntag, 23. Mai 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 18. Juli 2004, 16.00 Uhr Sonntag, 17. Oktober 2004, 16.00 Uhr Befestigungen und Belagerungen - Bau, Architektur, Funktion der Befestigungen und die Geschichte der Belagerungen Referent: Burkhard Pape Zu Beginn des 15. Jahrhunderts haben sich die Pulvergeschütze weitgehend in der Belagerungsartillerie durchgesetzt. Die Burgen des Mittelalters hatten der Feuerwirkung fortifikatorisch nichts entgegenzusetzen. 9 Um 1460–1470 errichtet Friedrich I. drei starke Flankierungstürme: Krautturm, Apothekerturm und Glockenturm. Über 200 Jahre später ist die Schlossfortifikation mit dem Bau der Karlsschanze vollendet. Ludwig V. hat die Befestigungen wesentlich ausgebaut, während Friedrich V., bedacht auf höfischen Glanz, die Verteidigungsfähigkeit des Schlosses leichtfertig geschwächt hat. Die Baugeschichte, Architektur und Funktion von Rondellen, Kasematten, Redouten, Schanzen, Wällen und Gräben, die in über 200 Jahren erneuert, ergänzt, verstärkt oder aber auch in Wohnbauten und Gärten umgewandelt wurden, werden ausführlich erklärt sowie die 200 Jahre dauernde Bautätigkeit und die aus fünf zerstörerischen Belagerungen gewonnen Erfahrungen. Sie erhalten Informationen über historischen Baubetrieb, Belagerungstaktik, Waffenwesen, die Tätigkeit der französischen Mineure und ihre Folgen, aber auch über die Versorgungslage auf dem Schloss sowie über die Wirksamkeit der Schlossverteidigung. Sie werden in sonst nicht zugängliche Schlossbereiche geführt. Termine Sonntag, 30. Mai 2004, 15.00 Uhr Sonntag, 25. Juli 2004, 15.00 Uhr Dauer 3 bis 4 Stunden! „Die Fürstenbilder schau’n und schweigen“ – Das Schloss im Spiegel der Literatur Referentin: Antje Brunner Oswald von Wolkenstein, Peter Suchenwirt, Michel Beheim, Goethe und Marianne von Willemer, Hölderlin, Eichendorff, Gustav Schwab, Dietrich Gries, Mark Twain, Wilhelm Busch, Tolstoi, Elisabeth von Österreich etc... Viele große und auch kleinere Geister haben im Laufe der Jahrhunderte Heidelberg und sein Schloss besucht oder waren zu einem längeren Studienaufenthalt in der Stadt. Die Erfahrungen der Dichter spiegeln sich in ihren Werken in ganz unterschiedlicher Weise. Von verzückter Schwärmerei über die Freigiebigkeit der Kurfürsten und die Größe des Fasses oder die romantische Schönheit der Ruine bis zur bloßen Erwähnung des Namens und strikter Ablehnung des „Schlosses im himbeerrotem Licht“ reicht die Skala der Empfindungen. Eine vergnügliche Spurensuche mit kleinen Leseproben führt Sie auch zu etwas verborgeneren und unzugänglicheren Winkeln des Heidelberger Schlosses. Termin Sonntag, 20. Juni 2004, 16.00 Uhr 10 Folgende Sonderführungen sind ebenfalls nach Terminvereinbarung buchbar: Vaterfreuden – Bruderzwist – Gute Onkel – Böse Onkel Eine Reise durch 600 Jahre Familiengeschichte der Pfälzer Wittelsbacher Referent: Ralf Kuhlen In der Zeit von 1200 bis 1800 regierten die Wittelsbacher das einst Kurpfalz genannte deutsche Fürstentum. Mit ihrem Würdetitel ,,Kurfürsten von der Pfalz” galten sie als eines der vornehmsten deutschen Adelsgeschlechter. Anhand von Portraits, Figuren, Fundstücken und Reminiszenzen aller Art wollen wir versuchen, ein chronologisches Familienalbum zu erstellen. Glanzvolles Heidelberg - Elisabeth Stuart und der ,,Winterkönig” Referentin: Reglindis Schulte-Tigges-Dettbarn Als Friedrich V. im Jahre 1613 seine junge Braut Elisabeth Stuart heimführte, gestaltete sich der Weg von der Themse an den Neckar als nicht enden wollender, festlicher Triumphzug, der Monate dauerte. Heidelberg sah seine glänzendsten Tage: Etliche Um- und Neubauten am Schloss, sowie die Anlage des später weltberühmten Gartens wurden einzig zu dem Zweck ausgeführt, reizvolle Bühne für üppige Lustbarkeiten zu sein! Ganz Europa schaute auf das Traumpaar der Reformierten! Beide waren – kaum sechzehnjährig – aus politischen Gründen einander zugeführt worden und hatten sich tatsächlich ineinander verliebt! In dieses junge Paar wurden große Hoffnungen gesetzt – oblag es doch ihnen, das Kräfteverhältnis der rivalisierenden Gruppen des „alten” und des „neuen” Glaubens auszugleichen! Die Wahl zum König von Böhmen wurde nicht nur für Friedrich V. und die Kurpfalz zum Verhängnis! Der Dreißigjährige Krieg zerstörte alle Träume. Auch in englischer Sprache. Alltag auf Burg und Schloss Referentin: Susanne Hofer von Lobenstein Zeugnisse der wichtigsten Ereignisse der Geschichte, des Lebens großer Persönlichkeiten und des außerordentlichen Reichtums haben die Jahrhunderte überdauert und prägen unsere Vorstellung von vergangenen Kulturepochen. Meist handelt es sich um Überlieferungen der herrschenden Gesellschaftsschichten. Aber wo in all dieser prunkvollen Illusion verbergen sich die Spuren des gemeinen Alltagslebens? Bestimmte nicht gerade das den größten Teil des Daseins der Bevölkerung? Knecht, Kammerdiener, Zofe, Mundschenk, Truchseß und Stallmeister ... wer waren sie, was taten sie? Das Leben der einfachen Leute auf Burg und Schloss wird bei dieser Führung den Rundgang bestimmen. Auf der Spurensuche nach deren ,,Alltag” werden wir unscheinbare Ecken des Heidelberger Schlosses bestaunen lernen. Die romantisch-prachtvollen Schlossruinen werden in ihrem Facettenreichtum unter einem ganz neuen Aspekt betrachtet. 11 Schloss Heidelberg als wehrhafte Burg und Festung Referentin: Birte Mardeck Das Heidelberger Schloss, um 1300 als wehrhafte Burg errichtet, war zu seiner Zeit eine der modernsten Anlagen. In einer Zeitspanne von über 400 Jahren entstanden Befestigungswerke, Wirtschaftsgebäude und Wohnpaläste in allen Stilarten von Gotik bis Hochrenaissance. Mächtige Wehrtürme und überdachte Wehrgänge, die sogenannten Kasematten, wurden zum Schutz des Schlosses und seiner Bewohner angelegt. Beim Aufstieg auf Türme und Abstieg in unbekannte Winkel wird am Beispiel von Schloss Heidelberg in die Burgengeschichte eingeführt. Auch in englischer Sprache. Die Ruine im Blick der Romantik Referentin: Dr. Anja-Maria Roth „Heidelberg ist selbst eine prächtige Romantik (...).” (Joseph von Eichendorff) Das Heidelberger Schloss – als Ideal der romantischen Ruine – faszinierte u.a. die von Karl Lohmeyer als „Dreigestirn der romantischen Malerei in Heidelberg” bezeichnete Künstlertrias – Karl Philipp Fohr, Ernst Fries, Karl Rottmann – sowie den Maler und Restaurator Christian Philipp Koester. Der französische Emigrant Charles de Graimberg stellte es gar für Jahrzehnte in den Mittelpunkt seines Wirkens. Verschiedene Aspekte in Leben und Werk jener Personen, die Anfang des 19. Jahrhunderts für Heidelberg so bedeutsam waren, werden eingebettet in einige allgemeine Betrachtungen zur Romantik, der Landschaftsmalerei und dem Ruinenbild in der Landschaftsauffassung. 12