Schloss Heidelberg - Landeskunde online

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Schloss Heidelberg - Landeskunde online
Aspekte eines Zeitalters
Schloss Heidelberg
Kurpfälzische Pracht im Geiste der Renaissance
Das Leben bei Hofe
„Episoden“ der Geschichte im historischen Kostüm
Referent/in: Mitarbeiter/innen des Service Centers Schloss Heidelberg
Wollten Sie schon immer wissen, wie der Alltag der Bewohner des Heidelberger
Schlosses aussah und mit welchen Nöten und Sorgen sich die Menschen der
damaligen Zeit plagten? Folgen Sie einer Magd, einer Bürgersfrau oder auch einer
Hofdame bei einem Rundgang durch das Schloss Heidelberg und erfahren Sie so
mehr über „gemeines Tagwerk und höfischen Glanz“ in der Kurpfalz.
Termine
Jeden Samstag, vom 3. Januar bis einschließlich 26. Dezember 2004, 14.30 Uhr
Sonntag, 19. Dezember 2004, 14.30 Uhr (Weihnachtliches Leben am Hofe)
Türmer, Tod und Teufel
Schaurig schöne Schlossgeschichten, jedoch nicht für schwache Gemüter
Historische Inszenierung in Kostümen der Zeit
Referentinnen: Yvonne Fritz oder Dr. Gabriele Gerigk oder Birgit Hiefner-Konietzko
oder Herbert Rott oder Andrea Lorenz oder Yvonne Schwegler und das Team des
Service Centers Schloss Heidelberg
Um Schloss und Stadt Heidelberg ranken sich allerhand historische
Kriminalgeschichten. Erfahren Sie von authentischen Schicksalen wie das der
geköpften Maria von Brabant und des im Affenturm eingekerkerten Papstes. Auch
Einzelheiten der strengen Sittenstrafordnung des Kurfürsten Ottheinrich werden
anschaulich berichtet. Blutgericht, Hexen, Folter und Henkerturm gehören ebenso
dazu wie die hohe Zauberkunst der Alchemie und die vergebliche Suche nach dem
Schlüssel zu Reichtum und unsterblich machendem Ruhm.
Erleben Sie die vergangenen Jahrhunderte aus ganz neuen Blickwinkeln und
lassen Sie sich umgarnen von düsterem Aberglauben und lichter Magie früherer
Zeiten! Episodenhaft können immer wieder andere Figuren zu Worte kommen,
denn: „Vorsicht ist geboten!“ Ganz sicher begegnet Ihnen der eine oder andere
„Wiedergänger“ in den finsteren Ecken der Heidelberger Schlossruine. Deshalb nur
für Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jahren!
Termine
Freitag, 9. Januar 2004, 19.00 Uhr
Freitag, 30. Januar 2004, 19.00 Uhr
Freitag, 13. Februar 2004, 19.00 Uhr
Freitag, 12. März 2004, 19.00 Uhr
Freitag, 26. März 2004, 19.00 Uhr
Freitag, 16. April 2004, 19.00 Uhr
Freitag, 30. April 2004, 19.00 Uhr
Freitag, 21. Mai 2004, 20.00 Uhr
Freitag, 28. Mai 2004, 20.00 Uhr
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Freitag, 11. Juni 2004, 20.00 Uhr
Freitag, 25. Juni 2004, 20.00 Uhr
Freitag, 16. Juli 2004, 20.00 Uhr
Freitag, 20. August 2004, 20.00 Uhr
Freitag, 10. September 2004, 20.00 Uhr
Freitag, 24. September 2004, 20.00 Uhr
Freitag, 1. Oktober 2004, 19.00 Uhr
Freitag, 29. Oktober 2004, 19.00 Uhr
Freitag, 12. November 2004, 19.00 Uhr
Freitag, 10. Dezember 2004, 19.00 Uhr
Von Gott, Gelehrten und „vermaledeiter Abgötterei“
Referenten: Dr. Gabriele Gerigk oder Roland Müller oder Birte Mardeck
Erleben sie dDas Heidelberger Schloss im Schnittpunkt von Aberglaube und
christlicher Religion.
Die Geschichte der Kurpfalz ist gekennzeichnet durch ein mit anderen Ländern
nicht vergleichbares „Wechselbad“ der Konfessionen, nicht nur im Gegeneinander
von Katholiken und Prostestanten, sondern auch als Machtkampf zwischen
Lutheranern und Calvinisten.
Es gibt viel zu berichten.
Zum Beispiel von Ludwig dem „Friedfertigen“, zu dessen Regierungszeit Martin
Luther in Heidelberg weilte, von Ottheinrich und seinem Lebensmotto „Mit der Zeit“,
der die Reformation nach Luther einführte, von Friedrich dem „Frommen“ und
seinem „Heidelberger Katechismus“, von Friedrich IV. und der „Protestantischen
Union“, dem traurigen Schicksal des „Winterkönigs“ und Carl-Ludwigs moderater
Haltung gegenüber den Lutheranern, bis hin zur Epoche der Gegenreformation
und schließlich der Verlegung der kurfürstlichen Residenz nach Mannheim.
Bei einem Rundgang durch die Schlossanlage soll das Nebeneinander von
religiösen Streitigkeiten, Volksmagie, Sternenglaube, Wallfahrtskult und
Wunderglaube im Weltbild der damaligen Kurpfalz veranschaulicht werden.
Termine
Sonntag, 11. Januar 2004, 14.30 Uhr
Sonntag, 15. August 2004, 16.00 Uhr
Geisterjagd im Heidelberger Schloss
Historische Interpretationen in Kostümen der Zeit
Referenten: Ingo R. Glückler und Team
1806... das Heidelberger Schloss fiel durch Napoleons Gnaden an das Haus
Baden. Der protestantische Großherzog Karl-Friedrich will hartnäckigen Gerüchten
unter der Bevölkerung, „es gäbe Geister oben im Schloss“, sofort auf den Grund
gehen. Er hat deshalb eine Geisterjägerkommission eingesetzt. Diese ehrwürdige
Einrichtung steht unter Leitung von Badens erfolgreichstem und gefürchtetstem
Geisterjäger Magister Johann Remigius Miltitzer. Seien Sie heute abend Mitglied
dieser hohen Kommission und urteilen Sie selbst über die Existenz des
Unmöglichen, wenn Sie mit Magister Miltitzer durch das Schloss auf den Spuren
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der Geister wandeln und dabei verschiedene Bewohner des Schlosses genaustens
befragen müssen.
Termine
Sonntag, 18. Januar 2004, 17.00 Uhr
Sonntag, 8. Februar 2004, 17.00 Uhr
Sonntag, 21. März 2004, 19.00 Uhr
Sonntag, 7. November 2004, 18.00 Uhr
Sonntag, 19. Dezember 2004, 17.00 Uhr
Das Große Fass
Referentin: July Sjöberg
Der berühmte Riese im Keller des Schlosses hat ein Fassungsvermögen von über
220.000 Litern - aber war das Heidelberger Fass damit wirklich das weltgrößte?
Wie bewerkstelligte man seine Füllung? Und war der Wein aus dem Fass
überhaupt genießbar? Die Führung gibt Antworten und lässt noch einmal all die
vielen, teils kuriosen Geschichten aufleben, die sich um das Große Fass ranken.
Nicht minder fesselnd ist der kultur- und wirtschaftshistorische Hintergrund, vor
dem es entstand. Kurfürst Carl Theodor ließ es im Jahre 1751 erstellen, nicht nur
als Vorratsbehältnis für Pfälzer Wein sondern auch zur Demonstration seiner
kurfürstlichen Größe. Und wer sich heute für sein Fass interessiert, belebt eine alte
Tradition. Noch für Berühmtheiten wie Mozart, Goethe, Victor Hugo war nicht das
Schloss sondern das Große Fass die Attraktion, die nach Heidelberg lockte.
Termine
Sonntag, 25. Januar 2004, 14.30 Uhr
Sonntag, 7. November 2004, 14.30 Uhr
Im Dunkel der Nacht – Mit dem kurfürstlichen Nachtwächter durch das
Heidelberger Schloss
Historische Interpretationen in Kostümen der Zeit
Referent: Ingo R. Glückler und Team
Mit der Laterne „bewaffnet“ führt Sie der kurfürstliche Nachwächter sicher durch
das nächtliche Heidelberger Schloss. Dabei werden Sie zurück in das 17.
Jahrhundert versetzt – in die Kurpfalz kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg.
Statt trockener Geschichte gibt es vom Nachtwächter vielfach Geschichtchen und
Alltägliches zu hören – aber auch Hintergründiges und Kritisches zum
furchtbarsten religiös motivierten Krieg auf kurpfälzischem Boden.
Zeitzeugen berichten während dieses Rundganges Details aus ihrem alltäglichen
harten Leben, vom militärischen Drill in der Festung, ihrer Zerstörung und von
berühmten pfalzgräflichen Schlossbewohnern in der Form der „Ich- Erzählung“.
Lassen Sie sich von unseren Augenzeugen darstellen, wie die Tillyschen Truppen
auf dem Schloss gehaust haben,. Über die rohen Versuche, die Unterworfenen
wieder in den Schoß der katholischen Kirche zurückzuführen und über die
Wegführung der „Bibliotheca Palatina“ in die Büchersäle des Vatikans erfahren Sie
ebenfalls in dieser Führung, die ein besonderes Erlebnis für die ganze Familie ist.
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Auch in englischer, französischer und italienischer Sprache.
Termine
Dienstag, 6. Januar 2004, 17 Uhr
Sonntag, 1. Februar 2004, 17.00 Uhr
Sonntag, 15. Februar 2004, 17.00 Uhr
Sonntag, 14. März 2004, 19.00 Uhr
Sonntag, 28. März 2004, 19.00 Uhr
Freitag, 9. April 2004, 19.00 Uhr
Sonntag, 11. April 2004, 19.00 Uhr
Samstag, 1. Mai 2004, 20.00 Uhr
Donnerstag, 20. Mai 2004, 20.00 Uhr (Himmelfahrt)
Sonntag, 30. Mai 2004, 20.00 Uhr
Donnerstag, 10. Juni 2004, 20.00 Uhr (Fronleichnam)
Sonntag, 12. September 2004, 20.00 Uhr
Sonntag, 3. Oktober 2004, 19.00 Uhr
Sonntag, 31. Oktober 2004, 19.00 Uhr
Sonntag, 14. November 2004, 18.00 Uhr
Sonntag, 12. Dezember 2004, 17.00 Uhr
Die Verpackung des männlichen Geschlechts – Eine Sittengeschichte: von
Hosen und deren Trägern in der Kurpfalz
Referentinnen: Dr. Gabriele Gerigk oder Birgit Hiefner-Konietzko
Hosen waren nicht nur ein Mittel die Beine zu „bekleiden“, sondern auch eine
besondere Art der Selbstdarstellung für Männer über die Jahrhunderte hinweg. Die
Moral und das Selbstverständnis des Mannes spiegelte sich in den fantastischsten
Hosenformen der jeweiligen Zeit wieder: Von der einfachen „Bruoche“ des
Mittelalters, den „Schamkapseln“ und „Braguetten“ der Renaissance bis hin zu
„Heerpauken“ und Kniebundhosen reichte die Palette der Modenarrheiten über die
Jahrhunderte. All dies lässt sich anhand vielfältiger Beispiele in Stein und Bild im
Heidelberger Schloss erkunden.
Kommen Sie mit auf eine Zeitreise, als die Männer „die Hosen anhatten“ und
mitnichten „alles tote Hose“ war.
Termine
Sonntag, 8. Februar 2004, 14.30 Uhr
Sonntag, 27. Juni 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 22. August 2004, 16.00 Uhr
Ein Kinderleben voll Glück und Fleiß? – Fürstliche Erziehung vor der Reformation
Referentin: Susanne Hofer von Lobenstein
Adlige Familien gaben ihre Kinder ab etwa dem siebten Lebensjahr zur weiteren
Erziehung an fremde Höfe und holten sich umgekehrt Kinder aus anderen Familien
zur Vervollkommnung von deren Persönlichkeit ins Schloss. So ist die Erziehung
Ludwigs V. an der Wende zum 16. Jahrhundert im Schloss Heidelberg eine
Besonderheit in jener Zeit: Zusammen mit anderen Kindern aus
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hochherrschaftlichen Familien wurde er gemeinschaftlich unterrichtet und erzogen.
Wenngleich eine wissenschaftlich fundierte Erziehung sicherlich noch nicht im
Vordergrund stand, spielte die Nähe zur berühmten Universität eine entscheidende
Rolle.
Spiel, sportliche Übungen, Sprachen, gesellschaftliches Zeremoniell und die
Schönen Künste wechselten sich im Unterrichtsplan ab. All diese Aspekte – und
noch viel mehr – werden in einem anschaulichen Rundgang durch die
Schlossanlage zur Sprache kommen.
Termine
Sonntag, 22. Februar 2004, 14.30 Uhr
Sonntag, 13. Juni 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 24. Oktober 2004, 16.00 Uhr
Clemens Perkeo – Kurfürstlicher Hofnarr
Referentin: Ines Goswin
„Das war der Zwerg Perkeo im Heidelberger Schloss.
An Wuchse klein und winzig, an Durste riesengroß.
Man schallt ihn einen Narren, er dachte:
Liebe Leut, wärt ihr wie ich doch alle, feuchtfröhlich und gescheut.“
(Joseph Victor von Scheffel)
Clemens Perkeo ist eine historische Figur am Hofe des Kurfürsten Carl Philipp. Dieser
hatte den nur ein Meter zehn großen Knopfmacher in Tirol kennen gelernt und ihn als
Hofnarr mit in sein kurpfälzisches Schloss gebracht. Seinen Namen hatte der trinkfeste
Zwerg angeblich erhalten, weil er auf die Frage, ob er denn noch einen Humpen leeren
könnte, die Antwort gab: Perche no? Warum nicht?!
Absolutismus und Leben am Hofe erzählt aus Sicht des Hofnarren, mit Humor, ein bisschen
Spott, mit einem Schuss geistreicher Ironie und mit Witz und Anekdoten aus dem höfischen
Leben abgerundet, ist eine vergnügliche Führung durch die Geschichte und Kultur dieser
Zeit.
Termine
Sonntag, 7. März 2004, 14.30 Uhr
Sonntag, 5. Dezember 2004, 14.30 Uhr
Ritter, Räuber, Renegaten – Die Kurpfalz und ihre Menschen zwischen
Traditionen und Wandel
Historische Interpretationen in Kostümen der Zeit
Referenten: Herbert J. Rott, July Sjöberg
Ausgewählte historische Gestalten und Ereignisse verdeutlichen in dieser
historischen Interpretation die bewegte Geschichte der Region im Spannungsfeld
von Macht und Recht, von Herrschaft und Widerstand, welche die Entwicklung der
Gesellschaft und das Leben der Menschen damals bestimmten.
Von wehrhaften Fürsten, die dem Reich dienten, wie Ruprecht III., der den
pflichtvergessenen Kaiser Wenzel absetzte, von Ludwig III., der den „Ketzer“ Jan
Hus verbrannte, soll hier die Rede sein. Herrscher, die ihre eigenen Lande sichern
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und erweitern wollten, wie Friedrich der Siegreiche kommen zur Sprache. Über die
Biografien hinaus wird der Blick auf eine breite Themenpalette gerichtet:
„Unterdrückung und Auflehnung“, Hexenprozesse und Bauernkriege, „Ketzer“ und
Reformatoren, „Absolutismus und Aufklärung“, Freiheit, Menschenwürde und
Toleranz („Jud Süß“) werden angesprochen. Die Darstellung streift hierbei
grundlegende Aspekte des 19. und 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.
Termine
Sonntag, 28. März 2004, 14.30 Uhr
Sonntag, 6. Juni 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 19. September 2004, 16.00 Uhr
Im Schatten des Herrschers – Zwischen Keuschheitsgürtel und Kindbett
Referentin: Susanne Heiß oder Antje Brunner
Elisabeth Stuart und Liselotte von der Pfalz sind die bekanntesten Frauengestalten
im Heidelberger Schloss, allerdings nicht die einzigen, deren Leben sehr
interessant war. Auch Kurfürstinnen, deren Namen niemand mehr kennt, haben
noch heute zu entdeckende Spuren im Heidelberger Schloss hinterlassen, wie z.
B. Margarethe von Sizilien-Aragon und Blanka von England, die bei der Hochzeit
13 und 10 Jahre alt waren sowie Beatrix von Berg, die als zwanzigjährige mit dem
sechsundsiebzig Jahre alten Ruprecht verheiratet war. Die Biografie von Mechthild
von Nassau, von Maria von Brabant und von Mechthild von Habsburg, zwei der
drei Frauen von Ludwig dem Strengen, und das Schicksal der Kurprinzessin
Elisabeth, der Descartes eines seiner Werke widmete, werden wir /zu neuem
Leben erwecken.
Stellung und Pflichten der Frauen wie auch das Verhältnis zum Herrscher, dem
Ehemann, werden beleuchtet. So entsteht ein Überblick über die Entwicklung der
Frauenrolle am Heidelberger Hof vom 13. bis zum 18. Jahrhundert.
Termine
Sonntag, 4. April 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 4. Juli 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 3. Oktober 2004, 16.00 Uhr
Reiselust und Reiselast – Die Anfänge des Tourismus in Heidelberg
Referentin: Reglindis Schulte-Tigges-Dettbarn oder Dr. Gabriele Gerigk oder Birgit
Hiefner-Konietzko
Die Welt reist... und kommt nach Heidelberg. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts ist
Reisen nicht mehr nur eine äußerst leidige Art der Fortbewegung, sondern wird
zum Selbstzweck, zur Flucht aus dem Alltag. Die Neugierde auf alles Unbekannte,
vorher nicht zu Erreichende und das romantische Lebensgefühl machen die
Heidelberger Schlossruine zu einem Besuchermagneten. Durch unzählige
„Reisetagebücher“ und Briefe aus der Ferne (z.B. von Montaigne, Casanova und
Goethe) wird den Daheimgebliebenen von den Beschwerlichkeiten einer
Kutschenfahrt, Eigenheiten der örtlichen Bevölkerung und Erlebnissen am Zielort
berichtet.
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Folgen Sie den ersten Touristen bei einer Besichtigung des Schlosses und erleben
Sie die „berühmteste Ruine der Welt“ aus der Sicht der Romantik.
Termine
Sonntag, 11. April 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 11. Juli 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 26. September 2004, 16.00 Uhr
Architektonischer Spaziergang durch die bedeutendste Schlossruine
Deutschlands
Referentin: Antje Brunner
Ein waches Auge und ein Fernglas sind die Voraussetzungen für die Teilnahme an
dem architektonischen Spaziergang durch das altehrwürdige Gemäuer auf dem
Jettenbühl.
Unsere Aufmerksamkeit gilt dabei vor allem den Wohnpalästen, benannt nach den
Kurfürsten, die sie erbauen ließen. Treppauf, treppab, erkunden wir die erhaltenen
Überreste vom Keller bis zum Dach und erfahren Wissenswertes über den
Reichtum und die Vielfalt an architektonischer Überlieferung der weltberühmten
Schlossruine.
Termine
Sonntag, 18. April 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 29. August 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 31. Oktober 2004, 14.30 Uhr
Der Heidelberger Schlossgarten – Ein Botanischer Rundgang
Referent: Ralf Hemberger
Bereits 1508 finden wir bei Leodius die erste urkundliche Erwähnung eines
Gartens, des sogenannten Hasengartens.
Im Auftrag des Kurfürsten Friedrich V. schuf der französische Ingenieur und
Gartenarchitekt Salomon de Caus zwischen 1614 und 1619 den Hortus Palatinus
mit seinen fünf übereinanderliegenden Terrassen.
Von 1804 bis 1808 entstand ein Landschaftsgarten nach englischem Vorbild. Für
die Universität wurde ein forstbotanischer Garten eingerichtet.
In der Folgezeit erweiterte sich die Artenvielfalt mit der Neupflanzung einer großen
Zahl fremdländischer Gehölze. Unter Wilhelm Hofmeister (1863 – 1872) und Ernst
Pfitzer (1872 – 1884) wurde der Heidelberger Schlossgarten Anziehungspunkt für
Dendrologen aus aller Welt.
Für die Universität verlor der Schlossgarten erst 1915 durch die Verlagerung des
Botanischen Gartens in das Neuenheimer Feld an Bedeutung.
Dank des Klimas, der Lage und der geologischen Verhältnisse zählen noch heute
eine Reihe von Besonderheiten und Kostbarkeiten zum Baumbestand dieses
Gartens. In einem Rundgang, auch an etwas entlegenere Plätze, entdecken Sie
interessante Gehölze, deren Bedeutung z.B. in der Botanik oder Mythologie auch
nicht zu kurz kommen wird.
Termine
Sonntag, 25. April 2004, 16.00 Uhr
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Sonntag, 12. September 2004, 16.00 Uhr
Tafelfreuden oder Leiden? - Esskultur im Mittelalter
Referentin: Antje Brunner oder Alexandra Perlina
Rauhbeinige Rittersleute, die ihre Zähne mit gewaltigem Appetit in blutiges
Wildbret schlagen, während die übrige Bevölkerung am Fuße ihrer Burgen
hungernd dahinschmachtet und verdorbenes Fleisch mit Unmengen von Gewürzen
genießbar gemacht - trifft dieses Bild vom Mittelalter zu?
Ein mittelalterlicher Tag, der nicht bis ins Kleinste auf religiösen Bräuchen beruht,
ist nicht denkbar. So gab es verbotene Speisen und über siebzig Fastentage im
Jahr, andererseits prunkvolle Feste und üppigste Bewirtung für Volk und Adel.
Lassen Sie sich von einem Mitglied des kurfürstlichen Haushalts durch Küchen und
Keller, Festsäle und andere Orte, an denen die hohe Familie früher speiste,
geleiten.
Mit kleinen Kostproben aus der mittelalterlichen Küche (gegen einen
Unkostenbeitrag von 2 Euro).
Termine
Sonntag, 2. Mai 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 1. August 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 10. Oktober 2004, 16.00 Uhr
Von Musen geküsst
Referentin: Susanne Hofer von Lobenstein
„Von Musen geküsst“ waren nicht nur die Künstler, sondern auch einige Kurfürsten
von der Pfalz, die als überdurchschnittliche Förderer der schönen Künste einen
wirksamen Einfluss auf die Kunstentwicklung im Heidelberger Schloss und
anderen Residenzen ausübten. Wie stark war dieser Einfluss? In wie weit
beeinflussten aber auch die Künstler und ihre Werke das höfische Leben in
Heidelberg und darüber hinaus in den angrenzenden oder in den
verwandtschaftlich verbundenen Ländern?
Die Hofhaltung in Heidelberg war für viele Künstler ein Magnet, der ihr Schaffen
auch außerhalb Heidelbergs prägte. Gleichzeitig wurden auch Einflüsse von
anderen fürstlichen Höfen mitgebracht, die zur Entstehung der sogenannten
Pfälzer Kultur beitrugen und durch die „Wanderschaft der Künstler“ zu ihrer
Verbreitung. Heute sind noch diese Spuren in den Bauten der Schlossanlage
ablesbar.
Die Führung versucht diesen Spuren nachzugehen und die Geschichte sowie das
Schicksal der Kurfürsten und ihrer bekannten oder weniger bekannten Künstler im
Rundgang durch die Gebäude der einzelnen Regenten vorzustellen.
Termine
Sonntag, 9. Mai 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 8. August 2004, 16.00 Uhr
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Ehestand - Wehestand?
Referentin: Dr. Gabriele Gerigk
Eheglück und Liebesjoch - wahre Geschichten von Liebe, Ehe und Familie auf dem
Heidelberger Schloss.
Lassen Sie sich verzaubern von Traumhochzeiten! Aber es sei nicht verschwiegen:
manchmal sprachen die Zeitgenossen vom "Sündenbabel am Neckar".
Termine
Sonntag, 16. Mai 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 5. September 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 21. November 2004, 14.30 Uhr
Hortus Palatinus - Das Idealbild eines Schlossgartens zu Beginn des 17.
Jahrhunderts
Referent: Ralf Kuhlen
Der Heidelberger Schlossgarten, Hortus Palatinus genannt, war einer der
schönsten Renaissancegärten Europas, „in dem sich technische, ästhetische und
weltanschauliche Aspekte zu einer einmaligen Symbiose vereinigten”.
Durch seine außergewöhnliche künstlerische Gestaltung galt der Garten als das
achte Weltwunder. Schöpfer dieses ungewöhnlichen Systems von Terrassen auf
dem abschüssigen Gelände war der französische Architekt, Ingenieur und Physiker
Salomon de Caus, der 1614 in pfälzische Dienste trat. Der Garten wurde nie
fertiggestellt, da die politische Entwicklung in der Zeit Friedrichs V. es nicht zuließ.
Das von de Caus überlieferte, mit Erläuterungen versehene Stichwerk von 1620
und die noch heute angedeutete Terrassierung lassen die Schönheit des
ursprünglichen Schlossgartens erahnen.
Mit einer Wanderung durch das ehemalige Gartenareal und natürlich in die Welt
der Vorstellung will die Sonderführung vor dem geistigen Auge eine versunkene
Epoche wiedererstehen lassen.
Termine
Sonntag, 23. Mai 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 18. Juli 2004, 16.00 Uhr
Sonntag, 17. Oktober 2004, 16.00 Uhr
Befestigungen und Belagerungen - Bau, Architektur, Funktion der Befestigungen
und die Geschichte der Belagerungen
Referent: Burkhard Pape
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts haben sich die Pulvergeschütze weitgehend in der
Belagerungsartillerie durchgesetzt. Die Burgen des Mittelalters hatten der
Feuerwirkung fortifikatorisch nichts entgegenzusetzen.
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Um 1460–1470 errichtet Friedrich I. drei starke Flankierungstürme: Krautturm,
Apothekerturm und Glockenturm. Über 200 Jahre später ist die Schlossfortifikation
mit dem Bau der Karlsschanze vollendet. Ludwig V. hat die Befestigungen
wesentlich ausgebaut, während Friedrich V., bedacht auf höfischen Glanz, die
Verteidigungsfähigkeit des Schlosses leichtfertig geschwächt hat.
Die Baugeschichte, Architektur und Funktion von Rondellen, Kasematten,
Redouten, Schanzen, Wällen und Gräben, die in über 200 Jahren erneuert,
ergänzt, verstärkt oder aber auch in Wohnbauten und Gärten umgewandelt
wurden, werden ausführlich erklärt sowie die 200 Jahre dauernde Bautätigkeit und
die aus fünf zerstörerischen Belagerungen gewonnen Erfahrungen. Sie erhalten
Informationen über historischen Baubetrieb, Belagerungstaktik, Waffenwesen, die
Tätigkeit der französischen Mineure und ihre Folgen, aber auch über die
Versorgungslage auf dem Schloss sowie über die Wirksamkeit der
Schlossverteidigung. Sie werden in sonst nicht zugängliche Schlossbereiche
geführt.
Termine
Sonntag, 30. Mai 2004, 15.00 Uhr
Sonntag, 25. Juli 2004, 15.00 Uhr
Dauer 3 bis 4 Stunden!
„Die Fürstenbilder schau’n und schweigen“ – Das Schloss im Spiegel der
Literatur
Referentin: Antje Brunner
Oswald von Wolkenstein, Peter Suchenwirt, Michel Beheim, Goethe und Marianne
von Willemer, Hölderlin, Eichendorff, Gustav Schwab, Dietrich Gries, Mark Twain,
Wilhelm Busch, Tolstoi, Elisabeth von Österreich etc...
Viele große und auch kleinere Geister haben im Laufe der Jahrhunderte
Heidelberg und sein Schloss besucht oder waren zu einem längeren
Studienaufenthalt in der Stadt.
Die Erfahrungen der Dichter spiegeln sich in ihren Werken in ganz
unterschiedlicher Weise. Von verzückter Schwärmerei über die Freigiebigkeit der
Kurfürsten und die Größe des Fasses oder die romantische Schönheit der Ruine
bis zur bloßen Erwähnung des Namens und strikter Ablehnung des „Schlosses im
himbeerrotem Licht“ reicht die Skala der Empfindungen.
Eine vergnügliche Spurensuche mit kleinen Leseproben führt Sie auch zu etwas
verborgeneren und unzugänglicheren Winkeln des Heidelberger Schlosses.
Termin
Sonntag, 20. Juni 2004, 16.00 Uhr
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Folgende Sonderführungen sind ebenfalls nach Terminvereinbarung buchbar:
Vaterfreuden – Bruderzwist – Gute Onkel – Böse Onkel
Eine Reise durch 600 Jahre Familiengeschichte der Pfälzer Wittelsbacher
Referent: Ralf Kuhlen
In der Zeit von 1200 bis 1800 regierten die Wittelsbacher das einst Kurpfalz
genannte deutsche Fürstentum. Mit ihrem Würdetitel ,,Kurfürsten von der Pfalz”
galten sie als eines der vornehmsten deutschen Adelsgeschlechter. Anhand von
Portraits, Figuren, Fundstücken und Reminiszenzen aller Art wollen wir versuchen,
ein chronologisches Familienalbum zu erstellen.
Glanzvolles Heidelberg - Elisabeth Stuart und der ,,Winterkönig”
Referentin: Reglindis Schulte-Tigges-Dettbarn
Als Friedrich V. im Jahre 1613 seine junge Braut Elisabeth Stuart heimführte,
gestaltete sich der Weg von der Themse an den Neckar als nicht enden wollender,
festlicher Triumphzug, der Monate dauerte. Heidelberg sah seine glänzendsten
Tage: Etliche Um- und Neubauten am Schloss, sowie die Anlage des später
weltberühmten Gartens wurden einzig zu dem Zweck ausgeführt, reizvolle Bühne
für üppige Lustbarkeiten zu sein!
Ganz Europa schaute auf das Traumpaar der Reformierten! Beide waren – kaum
sechzehnjährig – aus politischen Gründen einander zugeführt worden und hatten
sich tatsächlich ineinander verliebt!
In dieses junge Paar wurden große Hoffnungen gesetzt – oblag es doch ihnen, das
Kräfteverhältnis der rivalisierenden Gruppen des „alten” und des „neuen” Glaubens
auszugleichen!
Die Wahl zum König von Böhmen wurde nicht nur für Friedrich V. und die Kurpfalz
zum Verhängnis! Der Dreißigjährige Krieg zerstörte alle Träume.
Auch in englischer Sprache.
Alltag auf Burg und Schloss
Referentin: Susanne Hofer von Lobenstein
Zeugnisse der wichtigsten Ereignisse der Geschichte, des Lebens großer
Persönlichkeiten und des außerordentlichen Reichtums haben die Jahrhunderte
überdauert und prägen unsere Vorstellung von vergangenen Kulturepochen. Meist
handelt es sich um Überlieferungen der herrschenden Gesellschaftsschichten.
Aber wo in all dieser prunkvollen Illusion verbergen sich die Spuren des gemeinen
Alltagslebens? Bestimmte nicht gerade das den größten Teil des Daseins der
Bevölkerung? Knecht, Kammerdiener, Zofe, Mundschenk, Truchseß und
Stallmeister ... wer waren sie, was taten sie?
Das Leben der einfachen Leute auf Burg und Schloss wird bei dieser Führung den
Rundgang bestimmen. Auf der Spurensuche nach deren ,,Alltag” werden wir
unscheinbare Ecken des Heidelberger Schlosses bestaunen lernen. Die
romantisch-prachtvollen Schlossruinen werden in ihrem Facettenreichtum unter
einem ganz neuen Aspekt betrachtet.
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Schloss Heidelberg als wehrhafte Burg und Festung
Referentin: Birte Mardeck
Das Heidelberger Schloss, um 1300 als wehrhafte Burg errichtet, war zu seiner
Zeit eine der modernsten Anlagen. In einer Zeitspanne von über 400 Jahren
entstanden Befestigungswerke, Wirtschaftsgebäude und Wohnpaläste in allen
Stilarten von Gotik bis Hochrenaissance.
Mächtige Wehrtürme und überdachte Wehrgänge, die sogenannten Kasematten,
wurden zum Schutz des Schlosses und seiner Bewohner angelegt.
Beim Aufstieg auf Türme und Abstieg in unbekannte Winkel wird am Beispiel von
Schloss Heidelberg in die Burgengeschichte eingeführt.
Auch in englischer Sprache.
Die Ruine im Blick der Romantik
Referentin: Dr. Anja-Maria Roth
„Heidelberg ist selbst eine prächtige Romantik (...).” (Joseph von Eichendorff)
Das Heidelberger Schloss – als Ideal der romantischen Ruine – faszinierte u.a. die
von Karl Lohmeyer als „Dreigestirn der romantischen Malerei in Heidelberg”
bezeichnete Künstlertrias – Karl Philipp Fohr, Ernst Fries, Karl Rottmann – sowie
den Maler und Restaurator Christian Philipp Koester. Der französische Emigrant
Charles de Graimberg stellte es gar für Jahrzehnte in den Mittelpunkt seines
Wirkens.
Verschiedene Aspekte in Leben und Werk jener Personen, die Anfang des 19.
Jahrhunderts für Heidelberg so bedeutsam waren, werden eingebettet in einige
allgemeine Betrachtungen zur Romantik, der Landschaftsmalerei und dem
Ruinenbild in der Landschaftsauffassung.
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