Ein Haus der Generationen

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Ein Haus der Generationen
Das Mitgliedermagazin der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Thüringen
Ausgabe 60 / 12.2011
informativ /
rubrik /
schwerpunkt /
Ein Haus der
Generationen
ehrenamt /
Ehrenamtliche Helfer auf AWO-Ball 2011 geehrt
vorgestellt /
Der AWO Regionalverband Süd-West-Thüringen
awo vor ort /
20-Jahr-Feiern in zahlreichen Gliederungen
Rubrik / informativ 3.10
1
editorial
inhalt /
4
schwerpunkt / Ein Haus für jedes Alter
Mehrgenerationenhäuser der AWO
6 schwerpunkt / Ein Ort, der allen offensteht
Interview mit Sozialministerin Heike Taubert
8 ehrenamt / AWO-Einrichtungen setzen auf professionell gestütztes Ehrenamt
Ulf Grießmann
AWO-Landesgeschäftsführer
Liebe AWO-Freundinnen und -Freunde,
ein ereignis- und arbeitsreiches Jahr neigt sich dem Ende
entgegen und vor Ihnen liegt die letzte Ausgabe des AWO
informativ für 2011. Neben den weihnachtlichen Grüßen, die wir Ihnen natürlich überbringen wollen, stellen
wir Ihnen in dieser Ausgabe die Mehrgenerationenhäuser am Beispiel der AWO Rudolstadt vor. Ein gelungenes
Projekt, um junge und alte Menschen zusammenzubringen und wechselseitig voneinander zu profitieren. Ein
weiterer Schwerpunkt ist natürlich die Rückschau auf
den AWO-Ball 2011 und die zahlreichen Auszeichnungen für engagierte ehrenamtliche AWO-Mitglieder, die
auf dem Ball vergeben wurden. Außerdem stellen wir
den Regionalverband Süd-West-Thüringen näher vor
und berichten über zahlreiche 20-jährige Jubiläen, die in
den vergangenen Wochen gefeiert wurden.
9 projekt / AWO-Projekte unterstützen Zuwanderer
in Thüringen
10 awo vor ort / Zwanzig-Jahr-Feiern in zahlreichen
Gliederungen
12 awo vor ort / Neues Gebäude der LEONARDO-Schule in Jena eröffnet
14 ehrenamt / AWO-Ball 2011
Ehrenamtliche Helfer auf AWO-Ball 2011 geehrt
18 vorgestellt / Der AWO Regionalverband Süd-WestThüringen e. V.
Fakten, Informationen und Anekdoten rund um den
Regionalverband
21 landesjugendwerk / 20 Jahre Landesjugendwerk
der AWO in Thüringen
23 kurz notiert / impressum
Übrigens: Im letzten Jahr hatten die meisten von Ihnen
eine kleine Weihnachtskarte des AWO Landesverbandes
Thüringen im Briefkasten und ich weiß, dass sich viele
von Ihnen sehr darüber gefreut haben. Trotzdem haben
wir uns entschieden, in diesem Jahr auf eine separate
Weihnachtskarte zu verzichten. Denn mit dem AWO
informativ erreichen wir inzwischen jedes Mitglied und
können uns auf diese Weise viel besser für die Unterstützung, die Zusammenarbeit und das Vertrauen, das Sie
uns entgegenbringen, bedanken. Die Weihnachtskarte
ist also gewachsen und zu einem ganzen Mitgliedermagazin geworden.
In diesem Sinne, genießen Sie die vor Ihnen liegenden
Feiertage. Eine schöne Weihnachtszeit und viel Spaß
beim Lesen wünscht
Ihr Ulf Grießmann
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informativ 12.11 / editorial
Auf der Kreiskonferenz
im Altenburger Land
wurde Lutz Dittel die
Ehrenamtsmedaille der
AWO Thüringen
verliehen
Seite 7
awo intern /
Weihnachtsgruß von Werner Griese
Die Rechentricks der Hochfinanz bleiben uns verschlossen. Worauf wir uns aber verlassen können, ist die Solidarität
von AWO-Mitgliedern untereinander und das Engagement
vieler Menschen, denen soziale Belange in Thüringen eben
nicht egal sind. Sehen und auch nachrechnen kann man das
zum Beispiel an unserem Sozialfonds „Sterntaler“. Rund
100.000 Euro an Spenden konnten wir seit Auflage des Sterntaler-Fonds im Jahr 2006 einwerben. 158 Anträge wurden aus
dem Fonds bewilligt und über 61.000 Euro an bedürftige Kinder in Thüringen ausgeschüttet. Schulsachen und Schulranzen haben wir gekauft, Kleidung für Jugendweihefeiern und
Schuleinführungen, Klassenfahrten haben wir bezahlt und
ein Fahrrad, Schwimmkurse, Ferienfreizeiten, ein Doppelstockbett und sogar eine Tumorbehandlung.
Vielleicht haben wir nicht den Euro gerettet, wie die Bundesregierung. Aber wir haben viele Kinder, die es sonst im
Leben ziemlich schwer haben, glücklich gemacht. Und das ist
mindestens genau so viel wert.
Ich bitte Sie deshalb herzlich, unterstützen Sie den AWO-Sterntaler-Fonds
weiterhin. Ihre Gelder kommen direkt
bedürftigen Kindern in Thüringen
zugute. Ganz ohne irgendwelche Verwaltungskosten. Die Anträge werden
über unsere Kitas, Jugendhilfeeinrichtungen oder Beratungsstellen eingereicht. So können wir sicherstellen,
dass die Hilfe dort ankommt, wo sie
wirklich benötigt wird. Gemeinsam
können wir zeigen, dass Solidarität, und damit einer der
Grundwerte, auf denen die AWO vor über 90 Jahren gegründet wurde, auch heute kein Fremdwort für uns ist.
Ich wünsche Ihnen schöne Weihnachten im Kreis Ihrer
Familien und einen guten Rutsch in das neue Jahr.
Ihr Werner Griese
info
Liebe AWO-Freundinnen und -Freunde,
das Jahr 2011 liegt fast hinter uns. Und was war das wieder für
ein Jahr. Griechenland und die Euro-Krise haben uns bewegt
und es macht einen schon schwindelig, mit welchen Summen
dort manchmal beiläufig hantiert wird. Insbesondere dann,
wenn man weiß, wie mühselig im sozialen Bereich um jeden
Euro für eine neue Kita gerungen wird oder wie intensiv man
sich mit Pflegekassen über die minutengenaue Abrechnung von
Pflegeleistungen streitet. Manchmal wünsche ich mir da auch
einen Hebel, wie er jetzt zur Eurorettung erfunden wurde.
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Sterntaler-Fonds - Ja, ich mache mit!
Spendenkonto:
AWO Landesverband Thüringen e. V.
Kontonummer 27 27
BLZ 860 20 500
Bank für Sozialwirtschaft Leipzig
Stichwort: „Sozialfonds für Kinder”
Leserbrief
Hallo liebes „AWO informativ“,
unsere Mitglieder freuen sich, nun regelmäßig die AWO-Verbandszeitschrift im Briefkasten zu haben. Viele Haushalte
erhalten aber zwei Exemplare. Die in unserer AWO organisierten Ehepaare haben deshalb gefragt, ob es möglich sei, nur
ein Exemplar zu bekommen. Das Magazin gefällt allen sehr
gut, sie sind jedoch der Meinung, dass man ein Heft gut einsparen könnte. Viele Grüße aus Ostthüringen vom Ortsverein
Gößnitz im Altenburger Land und hier von Käte Jenke.
Die Redaktion antwortet:
Liebe Käte Jenke, liebe AWO-Mitglieder vom Ortsverein
Gößnitz, unser Mitgliedermagazin wird mit äußerst
begrenzten Ressourcen viermal im Jahr produziert und kostenfrei an alle unsere Mitglieder per Post versandt. Die dazu
nötigen Adressen werden immer aktuell aus der Datenbank
der zentralen Mitglieder- und Adressverwaltung (ZMAV)
der AWO abgerufen und automatisch in Versandlisten
umgewandelt. Würden wir hier einzelne Mitglieder ausschließen wollen, müssten diese Listen manuell verändert
und jede Person einzeln herausgesucht und gelöscht werden. Das würde bei über 10.000 Datensätzen einen enormen
Aufwand an Arbeitszeit bedeuten. Außerdem entsteht durch
ein manuelles Eingreifen die Gefahr, dass sich Fehler einschleichen. Daher ist ein mehrfacher Versand an einzelne
Haushalte für uns immer noch deutlich günstiger und sicherer als die einzelne Entfernung von Mitgliedern.
Auch bei anderen größeren Publikationen werden Sie
das finden: Wenn beispielsweise ein Ehepaar bei der gleichen Krankenkasse versichert ist, bekommen auch hier in
der Regel beide Partner ein Magazin. Eine Möglichkeit
besteht allerdings: Wenn die Familie eine Familienmitgliedschaft der AWO hat und nur ein Partner die Beitragszahlung
übernimmt, dann kann unser Programm diesen Umstand
erfassen und versendet nur ein Exemplar der Zeitung. Die
betreffenden Ehepaare können das über ihre Ortsvereinsvorsitzenden oder Kassierer bei den AWO-Kreisverbänden
ändern lassen. Wir bitten alle Mitglieder herzlich um Verständnis.
awo intern / informativ 12.11
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Ein Haus für jedes Alter
Das Mehrgenerationenhaus der AWO in Königsee
30 Mehrgenerationenhäuser gibt es zurzeit in Thüringen.
Eines davon befindet sich unter einem Dach mit dem Seniorenpflegeheim der AWO in Königsee. AWO informativ hat das
Haus besucht und sich ein Bild über das „Haus für jedes Alter“
gemacht.
„Es lief ganz gut an“, erzählt Holm Ullrich, Leiter des
AWO-Mehrgenerationenhauses und Seniorenpflegeheimes
in Königsee. „Die ersten Mütter kamen mit ihren Kindern
vorbei und fühlten sich offenbar wohl. Die Kinder brachten
dann ihre Freunde mit, die erzählten wiederum ihren Eltern
davon und so kamen nach und nach immer mehr Leute.“
Mehrgenerationenhäuser gibt es deutschlandweit seit
2006, da lief das „Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser“ an. Finanziert durch den Europäischen Sozialfonds
und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend entstanden so bundesweit 500 Mehrgenerationenhäuser, mindestens eines in jedem Landkreis. Die Bundesregierung reagierte damit auf verschiedene gesellschaftliche Herausforderungen: es gibt mehr alte Menschen, die
nach dem Austritt aus dem Berufsleben noch fit und agil im
Leben stehen und viele Berufstätige, die es oft schwer
haben, Familie und Arbeit unter einen Hut zu kriegen. Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Hilfe für sozial Schwache,
Unterstützung pflegender Angehöriger, all das sind Aufgaben, denen sich Mehrgenerationenhäuser stellen. Die Idee
ist, dass jeder einen Beitrag zum Zusammenleben leisten
kann. Mehrgenerationenhäuser sollen diese Beiträge bündeln, die Generationen zusammenführen, gegenseitige Hilfe
ermöglichen und freiwilliges Engagement fördern.
In Königsee funktioniert das sehr gut. Das Haus inmitten
eines großen bewaldeten Grundstücks hat eben auch alles,
was ein Mehrgenerationenhaus braucht: einen großen
Spielplatz, einen Jugendclub und Platz zum Toben für die
Kleinen, eine Cafeteria, Räume für Veranstaltungen und ein
großes Gelände für Spaziergänge und Erholung für die
Erwachsenen.
Das Altenpflegeheim der AWO Rudolstadt in Königsee, in das das
Mehrgenerationenhaus integriert ist.
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informativ 12.11 / schwerpunkt
„Das Besondere an unserem Haus ist, dass wir gleichzeitig ein Altenpflegeheim sind“, sagt Ullrich. Es ist das einzige
Mehrgenerationenhaus in Thüringen und eines von wenigen deutschlandweit, das aus und in einem Pflegeheim entstanden ist. Das bietet natürlich viele Vorteile. Für Angehörige ist es oft leichter, pflegebedürftige Familienmitglieder
in eine Pflegeeinrichtung zu bringen, wenn sie wissen, dass
sie dort ein buntes Programm erwartet. Viele Bewohner des
Pflegeheims sind aus Königsee und der Umgebung, das
kommt auch dem Mehrgenerationenhaus zugute. Hier stehen die Türen für jeden offen. Die Bewohner von Königsee
nehmen das gerne an und entwickeln ihre ganz eigenen
Nutzungsweisen. „Ich habe in letzter Zeit zum Beispiel häufig beobachtet, dass der Kindergarten auf Spaziergängen
auf unserem Spielplatz haltmacht“, sagt Ullrich. Und dann
ist wieder was los im Haus. Hier sind die Seniorinnen und
Senioren mittendrin im Geschehen, wenn sie wollen. Wenn
es dann zuviel wird, können sie sich wieder zurückziehen.
Zu den Angeboten im Mehrgenerationenhaus gehören zum
Beispiel Seniorennachmittage, eine Pflegeberatung und
Kursangebote für Angehörige. Es gibt eine Außenstelle der
Agentur für Arbeit, einen Jugend- und Kidsclub mit Bildungs- und Kinderbetreuungsangeboten, einen Müttertreff,
sowie eine Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensbera-
tung. Auch PC-Kurse können im Haus besucht werden. Alle
zwei Wochen stellt das Mehrgenerationenhaus den Saalfelder Tafeln Räumlichkeiten zur Verteilung von Lebensmitteln zur Verfügung.
Nun sind bereits die ersten vier Jahre vergangen und die
Förderung des Bundes läuft aus. Zwar steht das Folgeprogramm schon in den Startlöchern und auch das Mehrgenerationenhaus Königsee hat sich erneut um die Förderung
beworben. „Ab dem kommenden Jahr müssen aber die
Kommunen mit eingreifen und einen Teil der Finanzierung
übernehmen“, erklärt Hans Heinrich Tschoepke, Geschäftsführer der AWO Rudolstadt. „Unsere Stadt hat ihre Unterstützung glücklicherweise zugesagt, für andere Häuser
könnte es so aber schwer werden.“ Nach den drei Jahren
der erneuten Förderung sollen sich die Mehrgenerationenhäuser in der Region soweit etabliert haben, dass sie auf
eigenen Beinen stehen können. Die teilweise finanzielle Einbeziehung der Kommune soll darauf schon mal vorberei-
ten. Doch wie finanziert sich so eine Einrichtung eigentlich?
„Natürlich steht für uns der soziale Grundgedanke ganz
vorn, trotzdem müssen wir auch wirtschaftlich denken“,
sagt Tschoepke. „Unsere Aufgabe ist es deshalb, vermehrt
Angebote zu schaffen, um uns zu finanzieren.“ Dazu gehören bis jetzt zum Beispiel die Cafeteria im Haus und der
Kleiderbasar, der regelmäßig von den Mitarbeiterinnen des
Mehrgenerationenhauses Königsee in der Stadt organisiert
wird. Ein Teil der Einnahmen kommt der Einrichtung
zugute. Wichtig ist für ein Mehrgenerationenhaus auch die
Kooperation mit ansässigen Firmen und Vereinen. So unterstützt zum Beispiel die Firma Sattler die Einrichtung mit
Spenden. Gegenseitige Unterstützung lautet hier das Motto.
In Zusammenarbeit mit dem Jugendförderverein, der
Schule und dem Kindergarten konnte so der große Garten
mit Kräuterbeeten gestaltet werden. Geplant ist auch der
Aufbau einer Dienstleistungsdrehscheibe, von der letztlich
alle profitieren.
Vor allem aber ist ein Mehrgenerationenhaus auf ehrenamtliches Engagement angewiesen. „Wir beschäftigen insgesamt vier Mitarbeiter im Mehrgenerationenhaus. Zwei
sind für die Pflege und Bewirtschaftung der großen Außenanlage zuständig, zwei für die organisatorischen Aspekte“,
sagt Ullrich. „Doch das reicht lange nicht aus, um die zahlreichen Angebote umzusetzen. Dafür brauchen wir das
Ehrenamt.“ Ein Ziel für die kommenden Jahre ist es deshalb,
eine Ehrenamtsagentur zur besseren Koordination und
weiteren Werbung der freiwillig Engagierten aufzubauen.
Hans Heinrich Tschoepke, Geschäftsführer der AWO Rudolstadt und
Heimleiter Holm Ullrich.
Mehr Informationen auch im Internet unter http://www.
awo-rudolstadt.de/mgh/
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schwerpunkt /
Ein Ort, der allen offen steht
Fünf Jahre Mehrgenerationenhäuser in Thüringen. Der richtige
Zeitpunkt, um nachzuhaken, wie er denn so funktioniert, der Dialog zwischen den Generationen. AWO informativ hat mit Heike
Taubert, Thüringens Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, über Aktuelles und die Zukunft der Mehrgenerationenhäuser
gesprochen.
Wie kam es zu der Idee der Mehrgenerationenhäuser?
Die Idee der Mehrgenerationenhäuser resultierte unter anderem aus den Entwicklungen in der Bevölkerungsstruktur. Die
geburtenstarken Jahrgänge, die „Baby-Boomer“, gehen nach
und nach in Rente, die Menschen werden immer älter und der
Anteil junger Menschen nimmt ab. Dieser demografische
Wandel stellt uns vor große gesellschaftliche Aufgaben. Eine
Möglichkeit, diesen zu begegnen, sind die Mehrgenerationenhäuser.
Und wie soll das aussehen?
Das Stichwort lautet gemeinschaftliches Für- und Miteinander.
Mehrgenerationenhäuser sollen den Dialog zwischen den Generationen ermöglichen und fördern. Durch gemeinsame Aktivitäten sollen Jung und Alt zusammen finden und einander unterstützen. Das wiederum kann zu mehr nachbarschaftlicher Hilfe
in einer Gemeinde führen, die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf erleichtern oder beispielsweise auch dazu beitragen, pflegende Angehörige zu entlasten. Ein Mehrgenerationenhaus ist
ein Ort, der allen offen steht. Hier treffen Menschen, die helfen
wollen, auf Menschen, die Hilfe benötigen, ohne dass das ausschließlich meint, die Jungen helfen den Alten. Damit leben
Mehrgenerationenhäuser zu einem Großteil von freiwilligem
Engagement. Deutschlandweit wurden durch das vom Bund
initiierte erste Modellprogramm 500 Mehrgenerationenhäuser
gefördert. In Thüringen gibt es zurzeit 30 dieser Einrichtungen.
Können Sie ein erstes Resümee
ziehen, und uns sagen, wie
erfolgreich dieses Konzept in
Thüringen ist?
Die Mehrgenerationenhäuser
Heike Taubert, Thüringer
in Thüringen haben sich
Ministerin für Soziales,
bewährt und sind vielerorts
Familie und Gesundheit
nicht mehr wegzudenken. Sie
sind fester Bestandteil des gemeinschaftlichen Lebens geworden. Jugendclub, Seniorentreff, Mütter-Café, Ferienfreizeit, Kleiderbasar – all das wird in Mehrgenerationenhäusern realisiert
und von der Bevölkerung gern in Anspruch genommen. Umso
mehr bleibt zu hoffen, dass möglichst viele der Mehrgenerationenhäuser auch ab 2012 weiter gefördert werden.
Wovon hängt das ab?
Zum einen davon, ob alle Punkte des Aktionsplans erfüllt werden können. Es gibt Schwerpunkte, auf die sich die Arbeit der
Mehrgenerationenhäuser stützen soll. Das ist eine Voraussetzung für die Förderung durch das Modellprogramm II. Ein weiterer Punkt ist jedoch, ob die Kommune bereit ist, auch einen
Teil der Finanzierung zu übernehmen. Die Philosophie dahinter ist die, dass die Kommunen sich mit den Einrichtungen auseinandersetzen. Denn die Erfahrung zeigt: Die Mehrgenerationenhäuser, die gut mit der Kommune zusammenarbeiten,
agieren am erfolgreichsten. Außerdem müssen sich die Mehrgenerationenhäuser im Jahr 2014, wenn die Förderung von
Bundesseite ausläuft, soweit etabliert und aufgestellt haben,
dass sie unabhängig bestehen können. Das kann ohne kommunale Unterstützung nicht funktionieren. Jedoch sollten wir dann
auch darüber nachdenken, wie das Land mit eingreifen kann.
Frau Ministerin, vielen Dank für das Gespräch.
Ulf Grießmann in Sozialplanungsbeirat berufen
AWO-Landesgeschäftsführer Ulf Grießmann wurde in den
zwölfköpfigen Beirat der „Machbarkeitsstudie zur Implementierung eines strategischen Zentrums für Sozialplanung“ berufen. Hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich eine
umfassende Projektstudie zur Frage, wie die soziale Versorgung in den Kommunen angesichts knapper werdender
Ressourcen und demografischer Veränderungen künftig
weiter gewährleistet werden kann. Das Projekt startete im
September 2010 unter dem Dach der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen e. V. Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht würdigte zur Gründung des
Beirates die „Beharrlichkeit und Vorausschau aller Beteiligten“ und forderte, die strategische Sozialplanung stärker
zum Gegenstand politischer Debatten zu machen.
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awo vor ort /
AWO-Kreiskonferenz im Altenburger Land:
Vorstand zieht erfolgreiche Bilanz der letzten Jahre
Der neue Kreisvorstand der AWO im Altenburger Land mit dem Vorsitzenden Bernd
Metzschke (rechts).
Bevor im nächsten Jahr alle AWO-Verbände ihre Delegierten
zur Landeskonferenz entsenden, finden in allen Kreisverbänden Konferenzen statt. Hierbei werden jeweils ein neuer Vorstand und die Delegierten zur Landeskonferenz gewählt. Die
Landes- bzw. Kreiskonferenzen sind die höchsten Beschlussgremien der AWO-Verbandsebenen und werden satzungsgemäß alle vier Jahre einberufen.
Als einer der ersten Verbände hat der AWO Kreisverband Altenburger Land im September die von den 570 Mitgliedern aus den elf Ortsvereinen gewählten Delegierten
zur Kreiskonferenz eingeladen.
„Die AWO im Altenburger Land kann auf
vier erfolgreiche Jahre zurückblicken“, sagte
der AWO-Landesvorsitzende Werner Griese
vor den rund 40 Delegierten der Kreiskonferenz. So seien die Mitgliederzahlen der AWO
trotz schwieriger demografischer Rahmenbedingungen im Altenburger Land leicht
gestiegen. „Das ist sehr bemerkenswert in
einer Zeit, in der fast alle ehrenamtlichen
Vereine, gemeinnützigen Organisationen
oder auch politischen Parteien mit Mitgliederverlusten leben müssen.“ Immer wieder
sei es außerdem gelungen, ehrenamtliche
Projekte wie das Jugendcamp in Naundorf zu
organisieren oder sich sozial, zum Beispiel
gegen Kinderarmut, zu engagieren. Der
ehrenamtliche Geschäftsführer Lutz Dittel
erhielt für sein langjähriges Engagement die
Ehrenamtsmedaille aus den Händen des
Landesgeschäftsführers Ulf Grießmann.
Bei der Neuwahl des ehrenamtlichen Vorstandes wurden der langjährige Vorsitzende Bernd Metzschke, die stellvertretende Vorsitzende Kerstin Thurm und Geschäftsführer Lutz Dittel aus dem Ortsverein Gößnitz sowie die
Beisitzerinnen Elisabeth Thieme und Heidemarie Müller
aus dem Ortsverein Großstöbnitz im Amt bestätigt. Neu im
Kreisvorstand sind als erster Stellvertreter Jörg Bacher und
als Beisitzerin Annett Arnold aus dem Ortsverein Gößnitz.
Auch in anderen Kreisverbänden, wie in der AWO Greiz
oder im Saale-Orla-Kreis, wurden die Kreiskonferenzen
bereits durchgeführt und die Vorstände neu gewählt.
Sehr geehrter Herr Dittel,
wir möchten uns auf diesem Wege für die unvergesslich schöne Ferienfreizeit
im Ferienlager Naundorf bedanken. Ohne Ihre Unterstützung wäre es nicht
möglich gewesen, meinen beiden Kindern einen Ferienlageraufenthalt zu
ermöglichen.
Christoph und Nico haben in Bildern ihr schönstes Erlebnis im Ferienlager
festgehalten und möchten Ihnen diese übersenden und somit Danke sagen.
Auch ich möchte mich als Mutti und Betreuerin bei Ihnen für die schöne, aber
auch anstrengende Zeit im Camp bedanken. Vielleicht sehen wir uns nächstes
Jahr wieder.
Für die Zukunft des Feriencamps in Naundorf wünsche ich alles Gute und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Heike Göckritz aus Nöbdenitz
awo vor ort / informativ 12.11
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ehrenamt /
AWO-Einrichtungen setzen auf professionell
gestütztes Ehrenamt
Um ehrenamtliche Arbeit und professionelle Angebote in den
AWO-Einrichtungen sinnvoll miteinander verknüpfen zu können, setzt die AWO Thüringen immer mehr auf so genannte
Freiwilligenkoordinatoren. Das sind hauptamtliche Mitarbeiter, die einen Teil ihrer Arbeitszeit zur Umsetzung und Förderung von ehrenamtlichem Engagement in und um die Einrichtung freigestellt bekommen.
Einmal im Jahr werden die Koordinatoren aus Kitas,
Pflegeeinrichtungen und Angeboten der Behindertenhilfe
von der Koordinierungsstelle Ehrenamt des AWO Landesverbandes geschult. In diesem Jahr ging es um die Kooperation von Haupt- und Ehrenamt, die Gewinnung von
neuen Ehrenamtlichen und eine Anerkennungskultur für
geleistete ehrenamtliche Arbeit. Die ausgebildeten und
zertifizierten Freiwilligenkoordinatoren bekommen somit
das Handwerkszeug für eine erfolgreiche Ehrenamtsarbeit
zu Gunsten der Einrichtungen und natürlich der ehrenamtlich Engagierten mit auf den Weg. Dass so eine Schulung auch Spaß macht, zeigt das Gruppenfoto. Und Spaß
soll die Arbeit mit Ehrenamtlichen und Klienten ja auch
machen.
Patrick Colditz zuständig für Ehrenamt
und Mitgliederentwicklung
Neue Ehrenamtskoordinatorin bei der
AWO Thüringen
In der Geschäftsstelle des AWO Landesverbandes hat es einen Personalwechsel gegeben. Der 34-jährige
Patrick Colditz hat seit September die
Funktion
des
Assistenten
der
Geschäftsführung im AWO Landesverband Thüringen übernommen. Er folgt
damit Steffi Lange, die in die
Geschäftsführung des AWO Bildungswerkes gewechselt ist. Patrick Colditz
ist damit zuständig für die Bereiche Ehrenamt und Mitgliederentwicklung beim AWO Landesverband. Er soll die Ortsvereine und Kreisverbände bei Satzungsfragen unterstützen
und ist Beauftragter für Schulentwicklung bei der AWO Thüringen. Der studierte Politologe stammt aus Gera und war
zuvor bereits bei der AWO Sonneberg/Neuhaus tätig.
Seit dem 1. Oktober arbeitet Anette
Sickel als Elternzeit-Vertreterin von
Elke Hemmann und Anja von der
Gönna in der Koordinierungsstelle
Ehrenamt des AWO Landesverbandes.
Anette Sickel ist Sozialpädagogin und
Philosophin und hat zunächst viele
Jahre in Berlin gearbeitet. Seit 2005
war sie zuständig für den Aufbau der
Ehrenamtsagentur Weimar. Danach
folgten zwei Jahre im Projekt „Marktplätze - Gute Geschäfte
für Thüringen“ bei der Thüringer Ehrenamtsstiftung. Wenn
Sie Ideen, Fragen oder Wünsche zu Projekten, Rahmenbedingungen, Fördermöglichkeiten oder Fortbildungen im
Bereich des ehrenamtlichen Engagements haben, sprechen
Sie Anette Sickel an.
Kontakt:
Telefon: 0361 21031-148
E-Mail: [email protected]
Kontakt:
Telefon: 0361 21031-182
E-Mail: [email protected]
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informativ 12.11 / ehrenamt
projekt /
v.l.n.r.: Christiane Götze (IBS), Bundestagsvize Katrin Göring-Eckardt, AWO Landesgeschäftsführer Ulf Grießmann, Ausländerbeauftragte
Petra Heß, Annett Roswora (IBS)
AWO-Projekte unterstützen Zuwanderer in Thüringen
„Manchmal versteht man einfach die Welt nicht mehr“, sagt
Annett Roswora, Mitarbeiterin des Erfurter Instituts für Berufsbildung und Sozialmanagement (IBS) und meint damit die
bestehenden Regelungen zur Anerkennung ausländischer
Berufsabschlüsse in Deutschland. Da sei zum Beispiel eine
Kubanerin, eine studierte Mathematiklehrerin. In Deutschland
wird ihr Abschluss nicht anerkannt. „Bei der Arbeitsagentur
wird sie als „Ungelernte“ geführt. Jetzt jobbt sie als Putzfrau.
Gleichzeitig fehlen uns an allen Ecken Erzieherinnen und Lehrer.“
Solche und ähnliche Schicksale beschäftigen die
Mitarbeiter des Projekts „to arrange – pro job“ täglich. Sie
unterstützen Zuwanderer bei Fragen rund um Ausbildung
und Beruf. Denn trotz deutschlandweitem Fachkräftemangel
haben es ausländische Fachkräfte noch immer schwer, auf
dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Oftmals nicht auf Grund
fehlender beruflicher Qualifikationen, sondern wegen
rechtlicher Rahmenbedingungen.
So dürfen geduldete Flüchtlinge in den ersten vier Jahren
ihres Aufenthalts meist nicht arbeiten. Das betrifft deutschlandweit 87.000 Menschen und verhindert oft eine gelungene
Integration. „Erwerbsarbeit und damit auch finanzielle
Unabhängigkeit sind wichtige Schritte in eine Gesellschaft“,
sagt Annett Roswora.
Doch auch Migranten, die arbeiten dürfen, haben mit
schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Um einen Berufsab-
schluss anerkennen zu lassen, muss jeder Zuwanderer sich
durch einen wahren Dschungel aus bürokratischen Regeln
kämpfen und eine Vielzahl zuständiger Behörden und Ämter
anlaufen. Ein langwieriger und komplizierter Prozess, der oft
vor der erfolgreichen Beendigung abgebrochen wird.
Das Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement
(IBS) unterstützt Zuwanderer und Migrationsberatungsstellen mit verschiedenen Angeboten. Nun hat das IBS selbst
Unterstützung durch die Thüringer Ausländerbeauftragte
Petra Heß erhalten. Gemeinsam wurde eine „Handreichung
zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse in Thüringen“ erarbeitet. Diese Zusammenstellung von Institutionen, Ansprechpartnern und Erklärungen rund um das thüringische Bildungs- und Arbeitssystem soll Flüchtlingen und
Migranten als Werkzeug in die Hand gegeben werden. Es
zeichnet für entsprechende Berufsfelder spezifische Anerkennungsmodalitäten und Anlaufstellen auf und fasst Weiterbildungs- und Finanzierungsmöglichkeiten zusammen.
Die Handreichung bietet für jeden Einzelfall einen möglichen
Handlungsablauf. „Wir hoffen, dass damit hier lebende Migranten, die bisher in Hilfsjobs arbeiten, bald wieder ihr Fachwissen einsetzen können“, sagt Petra Heß.
Das Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement
(IBS) ist eine Tochtergesellschaft der AWO. Seit dem Jahr 1998
werden hier in verschiedenen Projekten Bildungs- und Förderprogramme erarbeitet. Das Projekt „to arrange – pro job“
läuft bereits seit zwei Jahren.
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awo vor ort /
Zwanzig-Jahr-Feiern in zahlreichen Gliederungen
Die Jahre 1990 und 1991 waren die Gründungsjahre der Thüringer AWO. Während die ersten Verbände bereits 2010 ihren
20. Jahrestag feiern konnten, stand das große Jubiläum in
diesem Jahr noch zahlreichen Kreis- und vor allem Ortsvereinen bevor. So zum Beispiel bei der AWO im Eichsfeld oder den
Ortsvereinen Schleiz und Zella-Mehlis. Auch einige Einrichtungen, wie die Sozialstation in Bleicherode, feiern in diesem
Jahr ihren 20. Geburtstag.
Im Eichsfeld wurde das jährliche Familienfest genutzt,
um das runde Jubiläum zu feiern. Dabei wurden unter
anderem besonders engagierte Ehrenamtliche des Verbandes ausgezeichnet. Die AWO im Eichsfeld wurde als AWO
Kreisverband Worbis am 9. Juli 1991 gegründet und konnte
sich in der überwiegend katholisch geprägten Region vor
allem als Träger von Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen
etablieren. Im Jahr 2009 beschlossen die Mitglieder, ihren
Verband nach dem Namen des Landkreises in AWO Kreisverband Eichsfeld umzubenennen. Zum Jubiläum trafen
sich viele alte AWO-Freunde.
Im Gespräch Gründungsmitglied Maria Krause, Ilse Hoffmann,
Geschäftsführerin von 1993 bis 2005, und die ehemalige AWOMitarbeiterin Hildegard Schmitt.
Der Ortsverein Schleiz beging sein 20-jähriges Gründungsjubiläum Ende August mit einer Feierstunde. Die Ortsvereinsvorsitzende Lilo Wöllner dankte besonders den
heute noch aktiven Gründungsmitgliedern für ihre jahrelange gute Arbeit und würdigte ausdrücklich die Initiativen
in der Gründungsphase. So leitet Sabine Bräutigam zum
Beispiel inzwischen seit zehn Jahren die Seniorensportgruppe in der Begegnungsstätte, dem Schleizer AWO-Haus.
Carola Mürke ist fast ununterbrochen im Vorstand des Ortsvereins aktiv. In den 20 Jahren ist die Zahl der Mitglieder
des Ortsvereins von 14 auf heute 85 gestiegen. Auch dank
eines regen Vereinslebens mit wöchentlichen Veranstaltungen, Ausflügen, gemeinsamen Konzertbesuchen und einer
engen Zusammenarbeit mit den AWO-Einrichtungen der
Region.
In Zella-Mehlis wurde das Jubiläum mit Ehrungen und
Unterhaltungsmusik gefeiert. Fast alle 120 Mitglieder des
Ortsvereins waren gekommen. Wie zur Gründungsveranstaltung 1991 stand eine Torte auf dem Buffet. Auch das alte
AWO-Logo in geschwungener Sütterlin-Schrift wurde noch
einmal der Öffentlichkeit präsentiert. Gemeinsam wurde
Rückschau auf die Anfangsjahre und die positive Entwick-
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informativ 12.11 / awo vor ort
ABM. Eine Kleiderkammer wurde eingerichtet, die bis heute
besteht und seit 20 Jahren ehrenamtlich von Marie Steinecke betreut wird. Das „alte Gericht“ wurde aufwendig renoviert, eine Tagespflege errichtet und die Außenanlagen
erneuert. Über 20 Autos des AWO-Pflegedienstes fahren
heute täglich und unverkennbar durch Bleicherode und die
angrenzenden Gemeinden. „Wir pflegen mit Herz und Verstand“ steht auf den Fahrzeugen. Diesen Spruch haben sich
Mitarbeiter vor 20 Jahren selbst ausgesucht und arbeiten
noch heute unter diesem Motto.
lung des Ortsvereins gehalten. Und natürlich freuten sich
alle AWO-Mitglieder über das Wiedersehen und die guten
Gespräche, bei denen so manche Erinnerung ausgegraben
wurde.
Auch in der AWO Sozialstation Bleicherode im Landkreis
Nordhausen wurde das 20. AWO-Jubiläum gefeiert. Der
Pflegedienst war eine der ersten Einrichtungen, deren Trägerschaft die AWO nach der Wende übernahm und damit
Sicherheit für die Patienten, aber auch für die Mitarbeiter
bot. „Bevor die AWO kam, waren wir irgendwie im luftleeren Raum“, erinnert sich Roswitha Krause, bis heute Mitarbeiterin in der Sozialstation. „Wir fuhren zu den Patienten,
die versorgt werden mussten, ohne Auftrag, ohne Arbeitgeber.“ Seitdem sind 20 Jahre vergangen. Für die Sozialstation
der AWO in Bleicherode wurde das alte Gerichtsgebäude
das neue Zuhause, die ersten Arbeitsverträge kamen über
Im Rahmen eines Betriebsfestes wurde das 20. AWOJubiläum nun gewürdigt. Gefeiert wurde das Ereignis
gemeinsam auf einer Bowlingbahn und mit einem großen
Dank für den jahrelangen Einsatz der Mitarbeiterinnen.
Mitgliederentwicklung bleibt Schwerpunkt
Bei der gemeinsamen Klausurtagung des Landesvorstandes
und der Aufsichtsräte der AWO AJS gGmbH in Rerik stand das
Thema Mitgliederentwicklung im Mittelpunkt. Unter Leitung
des zuständigen Referenten des AWO Bundesverbandes Gunnar Wörpel wurden die Entwicklungen auf Bundes- und Lan-
desebene dargestellt und regionale Besonderheiten im Rahmen eines Workshops identifiziert, analysiert und bewertet.
Entgegen dem Bundestrend sind die Mitgliederzahlen in
Thüringen stabil und wachsen sogar leicht an. Das Durchschnittsalter ist mit 62 Jahren im Vergleich der AWO-Verbände sogar relativ jung. Ausruhen sollte man sich auf
diesen Ergebnissen aber nicht.
Auf der Klausurtagung wurde deshalb vereinbart, weiter daran zu arbeiten, dass sich professionelle soziale
Dienstleistungen und Mitgliederarbeit in Ortsvereinen und
Kreisverbänden gegenseitig unterstützen und bereichern.
In vielen Gliederungen sind beispielsweise gemeinsame
Aktionen von Ortsverein und ansässigen Pflegeheimen oder
Kindertagesstätten gang und gäbe. So lassen sich ehrenamtliches soziales Engagement und hauptamtliche Strukturen
sinnvoll verknüpfen. Auch die AWO-Mitgliedschaft für
hauptamtliche Mitarbeiter in AWO-Einrichtungen wird
bereits an vielen Orten als selbstverständlich angesehen.
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awo vor ort /
Neues Gebäude der LEONARDO-Schule in Jena eröffnet
Mit staunenden Augen bezogen die Schüler der Freien Ganztagsschule LEONARDO in Jena nach den Sommerferien ihre
neuen Gruppenräume. Nach fast anderthalbjähriger Bauzeit
wurde im September das neue Gebäude fertiggestellt und mit
einer „Festwoche der Bildung“ der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Straße davor wurde bereits im Mai auf Antrag der AWO
nach Gründerin Marie Juchacz benannt.
Bereits seit 2007 existiert die reformpädagogisch orientierte Schule der AWO in Jena – mit ständig steigender Schülerzahl. Derzeit lernen rund 90 Schüler in jahrgangsübergreifenden
Gruppen.
„Als
staatlich
anerkannte
Gemeinschaftsschule werden die Schüler individuell in offenen Lernformen unterrichtet, wie z.B. im Lernbüro, im projekt- und fachübergreifenden Unterricht oder auch in bilingualen Lerneinheiten“, erklärt Schulleiter Sebastian Pester.
Im Vordergrund steht die Vermittlung von Freude und
Begeisterung am Lernen sowie verschiedene Lerntechniken. In einer sich rasant verändernden Welt ist nicht nur
Fachwissen gefragt, sondern vor allem auch die Fähigkeit,
sich neues Wissen und Kompetenzen aneignen, verstehen
und anwenden zu können. Das Miteinander nach dem Prinzip der demokratischen Schule prägt das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern positiv. Vor allem jüngere Lehrer formen das hoch motivierte Lehrerteam, das ansonsten
von männlichen und weiblichen Grundschul- bis Gymnasiallehrern bunt gemischt ist.
Eine weitere Besonderheit ist die ganztägige Betreuung.
Am Nachmittag stehen gemeinsame neigungsorientierte
Freizeitaktivitäten auf dem Plan, die so genannten Werkstätten. Hausaufgaben gibt es nach dieser Zeit nicht mehr.
Die integrierte Grundstufe zählt ebenfalls bereits 14
Schüler. Die Unterrichtsinhalte werden zum Beispiel mit
Hilfe von Montessori-Materialien vermittelt. Viele Ideen
und Konzepte der Reformpädagogik fließen mit ein, beispielsweise das bewährte Konzept „Lesen durch Schreiben“
von Jürgen Reichen. Niemand sitzt hier ständig still, der
12
informativ 12.11 / awo vor ort
Unterricht wird mit viel Bewegung kombiniert. Die Räume
für die Kinder sind in bunten Farben bemalt, es gibt Kletterseile und Kuschelecken. Auch der Rest der Schule ist vielfältig gestaltet und lässt durch die Glasfassade viel Licht herein
und Blicke auf die Jenaer Landschaft nach draußen zu.
Dennoch bleibt die Freude über das Erreichte nicht
ungetrübt. Die Kürzungen der Mittelzuwendungen der Landesregierung hatten eine Schulgelderhöhung notwendig
gemacht. Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der
AWO Jena-Weimar, Katja Glybowskaja sieht diese Entwicklung kritisch: „In Jena sind wir in der glücklichen Lage, dass
die Zahlen der Kinder und Jugendlichen steigen. Die Schulen in Freier Trägerschaft bereichern nicht nur die Landschaft der Schulkonzepte, sie halten auch viele Plätze vor.“
Um Kindern einen uneingeschränkten Zugang zu Bildung
und einem sorgenfreien Schulalltag zu ermöglichen, müssen regelmäßig Spenden über den LEONARDO-Bildungsfonds eingeworben werden. Die Sparkasse Jena-Saale-Holzland oder die Deutsche Kreditbank haben die Schule bereits
unterstützt, die Mittel reichen aber noch nicht aus. Zusätzliche Spenden sind deshalb stets willkommen.
awo vor ort /
Dreimal Gold und einmal Silber für Pößnecker Schwimmer
Trainerin Simone Keim, die anderen Schwimmer aus Pößneck
und die Betreuer riss es förmlich von den Plätzen: Dreimal Gold
und einmal Silber, das war die erfolgreiche Bilanz der Pößnecker Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfB) bei
den Special Olympics für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, die Mitte September in Erfurt stattfanden.
„Wir waren sicherlich gut vorbereitet, aber mit solch einem
Abschneiden haben wir nicht gerechnet“, sagte Simone Keim
bei der Medaillenübergabe glücklich. Die Trainerin betreut derzeit 20 Wettkämpfer aus den Pößnecker Werkstätten.
Es siegten Mario Koch, Michaela Häusler, Tobias Nagel
und Peter Heinze in der vier Mal 50 Meter-Freistil-Staffel,
Michaela Häusler und Peter Heinze über 50 Meter Freistil.
Heinze konnte damit seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Und dann gewann das „Küken“ des Teams, Daniela
Störzter in der Altersklasse 16 bis 22 Jahre auch noch die
Silbermedaille in einer Zeit von 0:56,21 Minuten. Auch die
anderen Schwimmer der Pößnecker WfB zeigten gute Leistungen.
Dabei war die Konkurrenz ziemlich groß. Insgesamt traten beim zweiten Landeswettbewerb in der Roland Matthes
Schwimmhalle in Erfurt 182 Athleten aus 22 Förderschulen
und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen gegenei-
nander an. Durch die ebenfalls guten Platzierungen im Vorjahr haben sich die Schwimmer aus Pößneck nun für die
Teilnahme an den Nationalen Spielen 2012 in München qualifiziert.
Die 1993 gegründete Pößnecker Werkstätten gGmbH
arbeitet unter dem Dach der AWO im Saale-Orla-Kreis. In
der WfB sind derzeit rund 258 Menschen beschäftigt, die
meisten haben eine körperliche oder geistige Behinderung.
In den Werkstätten werden sie neben der Arbeit betreut
und speziell gefördert.
Pflegereform noch nicht ausreichend
Die im November in Berlin getroffenen Beschlüsse zur Pflege
reichen nach Ansicht von AWO-Landesgeschäftsführer Ulf Grießmann nicht aus, um die Situation der Altenpflege in Deutschland langfristig zu verbessern. Zwar sei es richtig, die Leistungen
für Demenzkranke auszuweiten und dafür auch die Beiträge zur
Pflegeversicherung leicht anzuheben. „Wir haben uns aber
mehr erhofft, vor allem was die solidarische Finanzierung, die
Entbürokratisierung und die Flexibilisierung der Pflege betrifft“,
sagt Grießmann. „Wenn wir eine menschenwürdige Pflege für
eine immer älter werdende Gesellschaft wollen, müssen wir
weg von der minutengenauen Abrechnung, bei der jeder Handgriff auch noch detailliert dokumentiert werden muss.“ Davon
sei im Koalitionsbeschluss allerdings nirgendwo die Rede.
Auch die Fachkräfteproblematik wurde von der Koalition
in keiner Weise thematisiert. „Schon heute ist es in manchen
Regionen Thüringens nahezu unmöglich, Pflegefachkräfte
auf dem Arbeitsmarkt zu finden“, sagt Grießmann. „Trotzdem finanziert der Bund Umschulungen zur Pflegefachkraft
nicht mehr und hat auch jetzt nichts daran geändert.“ Vom
„Jahr der Pflege“, das das Bundesgesundheitsministerium
vollmundig ausgerufen hat, sei nach den Beschlüssen jedenfalls nicht viel übrig geblieben.
Die Finanzierung der Pflege ist mit der beschlossenen
Minireform ebenfalls nicht nachhaltig gelöst. „Hier in Thüringen spüren wir die Auswirkungen des demografischen
Wandels besonders deutlich“, erklärt Grießmann. Schon
heute sind fast 77.000 Thüringer pflegebedürftig. Bis 2015
erwarten die Statistiker einen Anstieg auf 94.000 Pflegebedürftige. Bezahlbar sei das aus Sicht der AWO langfristig nur
mit einer Bürgerversicherung, die die Lasten gerecht verteilt.
awo vor ort / informativ 12.11
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awo vor ort /
AWO-Ball 2011
Ehrenamtliche Helfer auf AWO-Ball 2011 geehrt
Am 28. Oktober fand der dreizehnte Ball der Thüringer Arbeiterwohlfahrt statt. Traditionell im historischen Ambiente des
Erfurter Kaisersaals. Dort, wo sich einst Napoleon und die
europäischen Fürsten trafen, bedankt sich die AWO einmal im
Jahr bei den vielen ehrenamtlichen Helfern, die im Verband
und in den Einrichtungen mitarbeiten, und ohne die das soziale Leben in Thüringen ein anderes wäre. Rund 500 AWO-Mitglieder, Ehrenamtliche und Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft waren gekommen.
Die Festrede hielt Dr. Volker Düssel, der Präsident der
Thüringer Ehrenamtsstiftung. Er hob die herausragende
gesellschaftliche Bedeutung des Ehrenamtes hervor und
mahnte, zukünftig wieder mehr darauf zu achten, was man
auch als Einzelner zur Unterstützung und Fortentwicklung
der Gesellschaft beitragen könne, statt immer nur auf „Hilfe
von oben“ zu warten.
Auf dem jährlichen AWO-Ball vergibt die AWO ebenso
traditionell die höchste Auszeichnung der Thüringer Arbeiterwohlfahrt, die „Emma-Sachse-Ehrung für herausragendes ehrenamtliches Engagement“ und zeichnet weitere
Engagierte mit der Ehrenamtsmedaille der AWO Thüringen
aus. Emma Sachse war Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt
des Bezirkes Großthüringen vom Ende der 20er Jahre bis
zum Verbot der AWO durch die Nationalsozialisten 1933
und hat den Verband in der Zeit der Weimarer Republik
trotz vieler Schwierigkeiten mit aufgebaut. Die Ehrung ging
in diesem Jahr an Walter Thomas, den Vorsitzenden des
AWO Ortsvereins Zella-Mehlis.
Anlässlich des „Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit“ hat der AWO Landesverband Thüringen außerdem
erstmals den Wettbewerb „Ausgezeichnete Ideen für eine
gute Sache“ für ehrenamtliche Projekte ausgelobt. Die vier
Sieger wurden ebenfalls auf dem AWO-Ball vorgestellt und
prämiert.
Dr. Volker Düssel, der Präsident der Thüringer Ehrenamtsstiftung
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informativ 12.11 / ehrenamt
ehrenamt /
Walter Thomas erhält „Emma-Sachse-Ehrung 2011“
Walter Thomas ist ein Urgestein der AWO im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Am 2. Dezember 1991 gründete er zusammen mit 17 Engagierten aus seinem Bekanntenkreis die AWO
in Zella-Mehlis. Noch heute besteht ein guter Kontakt zur AWO
im rheinischen Andernach, die ihn damals unterstützte. Er
organisierte Veranstaltungen und sorgte dafür, dass sich mitten im gesellschaftlichen Umbruch Menschen zusammentaten,
um sich für soziale Belange und ein Stück gemeinsames Miteinander zu engagieren.
Die Leute kamen und machten mit. Schnell wurde der
Ortsverein größer. Was noch fehlte, war ein fester Treffpunkt. Mit zwei dicken Aktenordnern unter dem Arm
besuchte Walter Thomas Anfang der 90er Jahre das Sozialministerium in Erfurt und erhielt tatsächlich Fördermittel
für eine Begegnungsstätte. Die fehlenden 60.000 Mark an
Eigenmitteln wurden mit Unterstützung durch Spenden
und den ganzen Ortsverein Zella-Mehlis aufgebracht. Der
Erfolg für so viel Arbeit stellte sich ein. Die neue Begegnungsstätte in der Rodebacher Straße wurde ein schmuckes
Häuschen, in dem Walter Thomas zu jedem Inventarteil
eine eigene Geschichte erzählen kann.
Der Ortsverein Zella-Mehlis ist bis heute einer der lebendigsten Ortsvereine in Thüringen. Zu den traditionellen
Sommerfesten kommen gut 150 Menschen, zwei Nachmittage in der Woche ist allgemeines Programm in der Begegnungsstätte. Die Senioren machen zusammen
Urlaub, Ausflüge und
Fahrten. 21 Fotoalben
stehen inzwischen in
der Schrankwand der
Begegnungsstätte, alle
großen Ereignisse wurden hier mit Wort und
Bild sauber festgehalten. Walter Thomas ist
immer mittendrin.
Aber es sind nicht
nur die großen Ereignisse, die für Walter
Thomas und die Senioren zählen. Die AWO ist
auch Anlaufstelle, wo
jeder weiß: Hier finde
ich Rat bei Problemen
und ein offenes Ohr. Die
AWO-Mitglieder besuchen sich, wenn mal
v.l.n.r.: AWO-Landesvorsitzender Werner Griese, Emma-SachsePreisträger Walter Thomas, Dr. Volker Düssel, Vorsitzender der
Thüringer Ehrenamtsstiftung, AWO-Landesgeschäftsführer Ulf
Grießmann
einer krank wird, helfen und unterstützen sich gegenseitig.
Den Mitgliedsbeitrag sammeln die Kassierer in Zella-Mehlis
noch persönlich ein und pflegen so den Kontakt zu jedem
AWO-Mitglied. Zu den runden Geburtstagen gratuliert der
Vorstand persönlich.
Wer mit Walter Thomas durch Zella-Mehlis laufen will,
kommt nicht weit und schon gar nicht schnell voran. Überall wird der Vorsitzende des Ortsvereins angesprochen,
viele unterwegs halten ihn auf, weil es schnell etwas zu
besprechen gibt. Und eigentlich lässt sich der schlanke
Senior mit dem weißen Haar auch gern aufhalten. 83 Jahre
ist Walter Thomas jetzt schon alt und scheinbar kein bisschen müde: Bis 90 wolle er noch voll für die AWO arbeiten,
danach nur noch halbe Tage. Das hat er kürzlich auf der
20-Jahr-Feier des Ortsvereins verkündet. Und wer Walter
Thomas kennt, der weiß, dass das nicht nur als Scherz
gemeint war.
Die Auszeichnung zum AWO-Ball 2011 hat ihn tief
berührt. Sichtlich bewegt nahm er die stehenden Ovationen
der 500 Gäste und die Emma-Sachse-Ehrung entgegen.
„Zwei in einem Boot“ nannte der Thüringer Künstler Gerd
Mackensen die Silberplastik. Symbolisch halten sich die beiden Menschen im Boot gegenseitig und geben sich so wechselseitig Halt. Bald wird die Ehrung in der Vitrine der Begegnungsstätte in Zella-Mehlis stehen und Walter Thomas hat
wieder eine Geschichte mehr, die er rund um „seinen“ Ortsverein erzählen kann.
ehrenamt / informativ 12.11
15
ehrenamt /
Mit der AWO-Ehrenamtsmedaille ausgezeichnet
Vier AWO-Mitglieder haben in diesem Jahr die AWO-Ehrenamtsmedaille erhalten und wurden damit auf dem AWO-Ball für ihr
großes ehrenamtliches Engagement geehrt.
aus und setzte sich besonders für die Trägerschaften von
Einrichtungen, das Ehrenamt und die Jugendwerke ein.
Außerdem arbeitete er mehrere Jahre ehrenamtlich in der
AWO-Bürgerberatungsstelle mit.
Lilo Wöllner aus dem AWO Kreisverband Saale-Orla
Lilo Wöllner wurde 1992 AWO-Mitglied im Ortsverein Schleiz
und ist seit 1995 Vorsitzende des Vereins. Durch ihr großes
Engagement für den Ortsverein und die AWO-Einrichtungen
in der Region entwickelte sich ein intensives Vereinsleben in
Schleiz. Große Beachtung schenkt sie auch der Mitgliedergewinnung. So konnte der Ortsverein seine Mitgliederzahlen
seit dem Jahr 2000 verdoppeln. Lilo Wöllner engagiert sich
außerdem im Betreuungsverein von Schleiz und ist im Seniorenbeirat tätig.
Michael Brennig aus dem AWO Kreisverband Bad Langensalza
Michael Brennig ist seit 1997 Kreisvorsitzender der AWO
Bad Langensalza und wurde von den Delegierten der Ortsvereine bei jeder folgenden Wahl im Amt bestätigt. Da er
inzwischen nicht mehr in Thüringen lebt, wird er im kommenden Jahr nicht neu kandidieren. Michael Brennig füllte
seine Funktion in all diesen Jahren mit großem Engagement
v.l.n.r.: Michael Brennig, AWO-Landesvorsitzender Werner
Griese, Lilo Wöllner, Ingrid Körner, AWO-Landesgeschäftsführer
Ulf Grießmann, Ria Igler
16
informativ 12.11 / ehrenamt
Ria Igler aus dem AWO Kreisverband Sonneberg
Ria Igler ist Gründungsmitglied des 1990 gegründeten AWO
Ortsvereins Mupperg. 2001 wurde sie hier als Vorsitzende
aktiv. Sie organisiert ein reges Vereinsleben mit kulturellen
Veranstaltungen, Wanderungen und Festen und initiiert
regelmäßig Spendenaktionen. Selbst war sie viele Jahre im
AWO-Pflegeheim Mupperg tätig und engagiert sich heute
besonders für die Seniorenarbeit.
Ingrid Körner aus dem AWO Kreisverband Altenburger
Land
Ingrid Körner ist seit 1999 AWO-Mitglied im Ortsverein Göllnitz und engagiert sich seitdem ehrenamtlich. Sie ist außerdem stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins. Ihren
Bemühungen ist es zu verdanken, dass im Ortsverein Göllnitz ein aktives Mitgliederleben aufgebaut wurde. So organisiert sie viele Veranstaltungen und Ausflüge und betreut
die Jubilare des Vereins.
engagiert /
v.l.n.r.: AWO-Landesvorsitzender Werner Griese, Gabriele Hildebrandt und Susann Eschrich (AWO KV Bad Langensalza), Anna Korneva
und Manuela Peter (AWO KV Jena-Weimar), Julie Petryka und Beate Piehler (AWO Seniorenpflegeheim Bad Langensalza), Martina Fenk
und Kristin Eisner (Ortsjugendwerk der AWO Erfurt), AWO-Landesgeschäftsführer Ulf Grießmann
Die Sieger im Wettbewerb „Ausgezeichnete Ideen für eine gute Sache“
2011 ist das „Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit“. Diesen Anlass nutzte der AWO Landesverband Thüringen, um den
neuen Wettbewerb „Ausgezeichnete Ideen für eine gute
Sache“ auszurufen. Bewerben konnten sich alle AWO-Verbände und -Einrichtungen mit einem ehrenamtlich geführten
Projekt. In kürzester Zeit gingen zahlreiche Vorschläge aus
ganz Thüringen ein und wurden von einer Jury bewertet. Als
Sieger des diesjährigen Wettbewerbs wurden vier Projekte
gekürt und auf dem AWO-Ball in einem Film vorgestellt:
Das „Grundschulprojekt zur Gewaltprävention und
einem vorurteilsfreien Umgang“ aus dem Ortsjugendwerk
der AWO Erfurt hält Grundschüler mit Gesprächen, kleinen
Rollenspielen und vielen anderen spielerischen Methoden
zu einem freundlichen, vorurteilsfreien Umgang miteinander und einer gewaltlosen Konfliktlösung an. Der Preis
wurde mit 1.000 Euro dotiert.
Die „Ehrenamtsdrehscheibe – ein Projekt zur trägerübergreifenden Vernetzung des Ehrenamtes in der Stadt“
bringt Menschen, Ideen und Bedarfe in Bad Langensalza
zusammen. Das Projekt ist im Rathaus der Stadt beheimatet,
vermittelt potenzielle Ehrenamtliche an Einrichtungen,
hilft, koordiniert und ist Ansprechpartner bei Problemen.
Das Projekt erhielt ein Preisgeld von 500 Euro.
Der „Sprachmittler-Pool“ des Fachdienstes für Migration
und Integration der AWO Jena-Weimar vermittelt ehrenamtliche Fremdsprachler mit guten Deutschkenntnissen als
helfende Begleiter an interessierte Migranten und Aussiedler, um sie bei der Arbeitssuche oder als Dolmetscher bei
Arzt- oder Behördenbesuchen zu unterstützen. Das Projekt
gewann 1.000 Euro.
Im Projekt „Einfach lesen“ aus dem AWO Seniorenpflegeheim „Haus an der Salza“ in Bad Langensalza geht es um
einen ungewöhnlichen Rollentausch. Statt der üblichen Vorlese-Omi, die Kindern Geschichten vorliest, kommt hier
schon seit einem Jahr die erst achtjährige Julie in das Haus
und liest den älteren Menschen aus ihren Kinderbüchern
vor. Ein Arrangement, von dem beide Seiten profitieren:
Julie übt das regelmäßige und laute Lesen und schult so ihre
Sprache. Und die Senioren haben offensichtlich viel Spaß an
den Geschichten des kleinen Mädchens. Julie bekam einen
Reisegutschein über 500 Euro für einen Ostseeurlaub mit
ihrer Familie im AWO-SANO-Ferienobjekt in Rerik
geschenkt.
Herzlichen Glückwunsch allen Wettbewerbssiegern.
ehrenamt / informativ 12.11
17
fakten
vorgestellt /
Der AWO Regionalverband SüdWest-Thüringen e. V.
Gertraude Gnieser, ehrenamtliche Geschäftsführerin des AWO
Regionalverbandes Süd-West-Thüringen e. V.
Der AWO Regionalverband SüdWest-Thüringen hat eine neue
ehrenamtliche Geschäftsführerin.
Die „Neue“ ist jedoch eigentlich
eine alte Bekannte in der AWO
Thüringen. Gertraude Gnieser hat
1990 den AWO Ortsverein Schmalkalden gegründet und ist dort
seitdem ehrenamtlich im Vorstand tätig. 1993 übernahm sie
die Leitung des AWO Kinder- und
Jugendheimes in Schweina, das
sie 15 Jahre geleitet hat. Seit
Gertraude Gnieser
2009 arbeitet Gertraude Gnieser
als Leiterin des Jugendhilfeverbundes Westthüringen und ist
für die ambulanten Hilfen zuständig. Zudem ist sie seit vielen
Jahren ehrenamtlich im Vorstand des AWO Bildungswerkes
aktiv. AWO informativ hat mit ihr über die neue Aufgabe im
Regionalverband Süd-West-Thüringen gesprochen.
Frau Gnieser, sie sind voll berufstätig und auch schon
ehrenamtlich aktiv. Warum jetzt noch ein Ehrenamt als
Geschäftsführerin eines großen Regionalverbandes?
Weil die AWO für mich mehr ist als nur ein Beruf oder eben
ein Hobby. Ich bin jetzt seit über 20 Jahren in unterschiedlichen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Bereichen dabei.
Und als ich gefragt wurde, war ich natürlich bereit zu helfen
und diese Aufgabe zu übernehmen. Zumal mir der Mitgliederverband sowieso stark am Herzen liegt. Ich glaube, dass
das ehrenamtliche Engagement unserer Mitglieder eine
wichtige Basis unseres Verbandes und natürlich auch ein
Unterscheidungskriterium zum Beispiel gegenüber der privaten Konkurrenz ist.
Was waren Ihre ersten Amtshandlungen?
Ich durfte die Einladungen zum AWO-Ball im Verband verteilen. Das war natürlich gleich eine sehr angenehme Aufgabe. Ansonsten bin ich natürlich im Moment damit
beschäftigt, die verschiedenen Vorstände kennenzulernen
und zu erfahren, wo die gegenseitigen Erwartungen und
Probleme liegen.
Wo liegen die Prioritäten in den nächsten Monaten?
Ich will die ehrenamtlichen Strukturen vor Ort stärken, die
Begegnungsstätten und die Menschen, die sich in den Einrichtungen der AWO engagieren. Wir müssen auch schauen,
wie wir die Einrichtungen der AWO wieder stärker mit den
Vereinen vor Ort zusammenbringen. Da gibt es große gegenseitige Potenziale, glaube ich. Die AWO muss sichtbar sein
und bleiben. Man muss erleben können, was die AWO tut
und warum wir wichtig sind. Dann finden wir auch Menschen, die dabei mitmachen wollen. Darauf freue ich mich
sehr.
Der AWO-Regionalverband Süd-West-Thüringen e. V.
Der Regionalverband Süd-West-Thüringen ist einer der jüngsten Verbände der AWO Thüringen. Er wurde im November
2010 gegründet und ist eine der ersten landkreisübergreifenden AWO-Gliederungen.
Ursprünglich bestanden auf dem Gebiet des heutigen
Regionalverbandes einmal die AWO-Kreisverbände Meiningen, Schmalkalden und Hildburghausen. Aus Gründen
der Wirtschaftlichkeit und der besseren Effizienz größerer
Strukturen wurde der Regionalverband gegründet. Heute
gehören sieben Ortsvereine und das Jugendwerk Lichtenau-Waldau dazu. Die einzelnen Ortsvereine sind unterschiedlich groß, aber unisono sehr aktiv. So sind derzeit im
18
informativ 12.11 / vorgestellt
Ortsverein Schmalkalden 190 Mitglieder, im Ortsverein
Zella-Mehlis 119 Mitglieder, im Ortsverein Römhild 73 Mitglieder und im Ortsverein Hildburghausen 63 Mitglieder
organisiert. Zu den Ortsvereinen Henneberg gehören 60
Mitglieder, zu Schönbrunn und Fehrenbach 51 bzw. 16 Mitglieder. Damit gibt es insgesamt 580 AWO-Mitglieder in der
Region. Die einzelnen Ortsvereine und ehemaligen Kreisverbände wurden gleichermaßen in den neuen Vorstand
einbezogen.
Der Regionalverband selbst ist kein Träger sozialer Einrichtungen, verfügt aber über mehrere Begegnungsstätten,
wie beispielsweise in Schmalkalden und Schönbrunn.
Ein wichtiges Zentrum im Ort
Die Begegnungsstätte in Schönbrunn ist ein wichtiges Zentrum in der kleinen Gemeinde, ein Ort für Jung und Alt.
Denn hier ist ein Jugendclub genauso zu Hause, wie der
Treffpunkt für die Senioren im Ort. Zweimal in der Woche
treffen sich hier AWO-Mitglieder zum Wandern, Basteln
oder einfach nur bei Kaffee und Kuchen. Viele kennen sich
schon über Jahrzehnte. Man hilft sich gegenseitig, ist füreinander da. Doch nicht nur die AWO hat hier ihren Platz.
Jahrelang war die lokale Kirmesgesellschaft in der Begegnungsstätte präsent, die guten Beziehungen bestehen bis
heute. Und auch ein Chor hat einen Raum in der Begegnungsstätte bekommen. Ein gemeinsames Weihnachtskonzert ist längst geplant. Auch zu den AWO-Einrichtungen
wie dem Seniorenpflegeheim „Herbstsonne“ bestehen
gute Beziehungen. Im letzten Jahr wurde die Begegnungsstätte aufwendig saniert. Rund 250.000 Euro sind dabei in
das Gebäude und die Einrichtung geflossen. Möglich wurde
das durch eine großzügige Förderung der ARD Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“. Mit dem neu sanierten Haus
sollen auch zusätzliche Angebote kommen: Die Kreisvorsitzende Ilse Börner plant zum Beispiel, Tanznachmittage
oder auch soziale Beratungsangebote für Senioren zu installieren. Ideen und Menschen, die dabei mitmachen wollen, sind herzlich willkommen.
Das Pflegeheim der AWO in Schönbrunn
Vorgestellt: Ilse Börner, Vorsitzende des Regionalverbandes
Ilse Börner erlebte den Aufbau der Thüringer AWO als Bürgermeisterin in der Einheitsgemeinde Schleusegrund und ihrem
Heimatort Schönbrunn aus kommunaler Sicht. Schnell merkte
sie, wie positiv sich die Arbeit eines AWO-Ortsvereins auf das
Gemeindeleben auswirken kann.
Aus der Bürgermeisterin wurde eine aktive Unterstützerin. Besonders intensiv begleitete Ilse Börner den
Aufbau der Begegnungsstätte in Schönbrunn, die zu
einem Zentrum für junge und für ältere Menschen im
Ort wurde. Mit der Fertigstellung des Objektes wurde sie
1995 selbst AWO-Mitglied und anschließend viele Jahre
lang ehrenamtliche Vorsitzende des Kreisverbandes
Hildburghausen. Mit viel Energie setzte sie sich auch für
die Errichtung des AWO-Pflegeheimes in Schönbrunn
ein. Älteren Menschen in Schönbrunn wollte sie damit
eine Möglichkeit bieten, auch im hohen Alter in ihrer
Heimat bleiben zu können. Im Jahr 2007 wurde Ilse Börner auf dem AWO-Ball mit der höchsten Auszeichnung
der AWO Thüringen, der
„Emma-Sachse -Ehrung
für
herausragendes
ehrenamtliches Engagement“ gewürdigt. Eine
besondere
Überraschung, die sie zufällig
ausgerechnet zu ihrem
65. Geburtstag entgegennehmen konnte.
Mit der Gründung des
Regionalverbandes SüdWest-Thüringen e. V. im
Jahr 2010 stellte sie sich
noch einmal einer neuen
Herausforderung
und
übernahm den Vorsitz
des neuen Verbandes.
Ilse Börner
Das Dorfmuseum in Henneberg
Besuchen Sie das AWO Dorfmuseum in Henneberg. Es lohnt
sich. Denn die Dauerausstellung in einem früheren Kuhstall
zeugt mit vielen Exponaten von der dörflichen Geschichte
der Gemeinden und dem Leben in der Region. Geleitet wird
das Museum ehrenamtlich von Erich Grimm und dem AWO
Ortsverein Henneberg.
Kontakt:
Zum Sechsacker 1 - 98617 Henneberg
vorgestellt / informativ 12.11
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awo vor ort /
Kreisdelegiertenkonferenz bei der AWO Saalfeld
In der Seniorenresidenz „Grüne Mitte“, einem der wichtigsten
Projekte der AWO Saalfeld in den letzten Monaten, fand am
22. Oktober die Kreisdelegiertenkonferenz des AWO Kreisverbandes Saalfeld-Rudolstadt statt. Als ehrenamtlicher Vorsitzender wurde Prof. Bernhard Maak bestätigt.
In der Konferenz konnte der Kreisverband auf vier
erfolgreiche Jahre zurückblicken. In den 15 Ortsvereinen
organisieren sich insgesamt 1180 Vereinsmitglieder. Das ist
ein Zuwachs von 185 Mitgliedern. Die AWO Saalfeld-Rudolstadt bleibt damit der größte AWO-Kreisverband in Thüringen.
Neben dem Neubau der Seniorenresidenz „Grüne Mitte“
wurde das Hochhaus „Grüne Mitte“ saniert und darin eine
Tagespflege, 25 barrierefreie Wohnungen und ein Restaurant eröffnet. Außerdem wurden der Kindergarten in Königsee und die Entwässerung des Pflegeheimes am Rainweg in
Saalfeld saniert.
Der neu gewählte Vorstand des AWO Kreisverbandes SaalfeldRudolstadt. Alter und neuer Vorsitzender ist Prof. Bernhard
Maak (2.v.r.)
Dem AWO Landesverband überreichten die Delegierten
eine Spende von 500 Euro für den Sozialfonds „Sterntaler“.
Ehrenamtliche betreuen Demenzkranke in Altenburg
Der AWO Kreisverband Altenburger Land bietet seit kurzem
ein neues Betreuungsangebot für demenziell erkrankte Menschen und deren Angehörigen an. Mit Unterstützung von zwei
ehrenamtlichen Mitarbeitern werden die Senioren immer
Mittwoch und Donnerstag kostenfrei in der Begegnungsstätte
des „Selbstständigen Wohnens im Alter“ in der Altenburger
Humboldtstraße 12 stundenweise betreut. Die Angehörigen
der Senioren haben so die Gelegenheit, für ein paar Stunden
eigene Wege zu erledigen oder einfach mal ein bisschen zur
Ruhe zu kommen.
Betreuungsvormittage sind nach einer Begrüßung kleine
Übungen zum Gedächtnistraining, Gesellschaftsspiele, Liederrunden oder lockere Gespräche, wobei auf die noch vorhandenen Fähigkeiten der Gäste individuell eingegangen wird.
Betreut werden Senioren mit einem leichten bis mittleren Stadium der Krankheit. Das Haus der AWO befindet sich im Stadtzentrum und ist gut zu Fuß oder mit dem Bus zu erreichen. Die
Begegnungsstätte ist behindertengerecht ausgebaut und
geschmackvoll eingerichtet. Bei Bedarf wird auch ein Fahrdienst organisiert.
Die ehrenamtlichen Helfer wurden extra für den Umgang mit
den demenziell erkrankten Senioren geschult. Inhalte der
Das Betreuungsangebot der AWO ist durch das Thüringer Landeverwaltungsamt anerkannt.
Auf Goethes Pfaden...
Familienwandertag der AWO Bad Langensalza
Der traditionelle Familienwandertag des AWO Kreisverbandes Bad Langensalza führte in diesem Jahr nach Neunheilingen. Viele wanderlustige Mitglieder und Mitarbeiter der
AWO, Eltern, Kinder und Großeltern starteten bei schönstem
Herbstwetter und wanderten vorbei an Feldern und Wiesen
in Richtung Waldrand. Mittags war das Ziel erreicht: Die Kaffeelinde, auch als Goethe-Linde bekannt. Hier verweilte der
deutsche Dichterfürst im Jahre 1781 während eines Besuchs
des Grafen von Werther. Bei einem guten Imbiss, den der Förderverein Neunheilingen liebevoll vorbereitet hatte, genossen die Wanderer die Aussicht über das Thüringer Land.
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informativ 12.11 / awo vor ort
landesjugendwerk /
20 Jahre Landesjugendwerk der AWO in Thüringen
Am 26. Oktober 1991 fand die Gründungskonferenz des Landesjugendwerkes in Erfurt statt. Deshalb stand es außer Frage,
dass nach zwanzig bewegten Jahren zur Jubiläumsfeier ebenfalls nach Erfurt eingeladen wurde. Am 5. November kamen
neben den derzeit ehren- und hauptamtlich Aktiven auch
viele ehemalige Jugendwerkler in die Klanggerüst-Villa.
Zusammen mit vielen Freunden und Partnern des Landesjugendwerkes feierten rund 80 Leute den Kinder- und Jugendverband der AWO in Thüringen.
Begleitung der Freiwilligendienste. Mit „K.U.R.T.“ (Kulturelle Vielfalt und respektvolles Miteinander in Thüringen)
und der „Busse-Tour“ stehen weitere neue Projekte ins
Haus.
Das Jugendwerk will auch in der Zukunft weiterhin aktiv
für junge Menschen sein und die Gesellschaft nach Kräften
bewegen. Auf die Unterstützung des AWO Landesverbandes
kann sich der Jugendverband dabei immer verlassen.
Die aktuellen Vorsitzenden, Sabrina Große und Tim Thonagel, konnten natürlich wenig aus den Gründungsjahren
erzählen - sie waren zu dieser Zeit erst vier und fünf Jahre
alt. Dafür erzählten der ehemalige Vorsitzende Thomas
Höhn aus Ilmenau, der 1992 den Vorsitz übernahm und die
damalige Geschäftsführerin Sonja Tragboth viele interessante und amüsante Geschichten. So zum Beispiel von Vorstandssitzungen im Wohnzimmer, den ersten Jugendgruppenleiterschulungen oder der Gründung der ersten
Ortsjugendwerke. Von bewegten Zeiten war an diesem
Abend oft die Rede, wenn der Blick sich auf die Gründungsjahre richtete. Aber die Zeiten wurden auch im Laufe der
Jahre nicht ruhiger. Die ersten internationalen Jugendbegegnungen oder das Schulhofprojekt boten ehemaligen
Jugendwerklern ebenfalls viel Raum für Anekdoten.
Auch zukünftig arbeitet das Landesjugendwerk der AWO
Thüringen an vielen Projekten. So sind im Jahr 2012 wieder
die Ferienfreizeiten „5für20!“, zwei Kinderrepubliken und
ein Sprachcamp geplant. Das Jugendwerk koordiniert das
Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst
für die AWO Thüringen und übernimmt die pädagogische
info
Nicht weniger bewegt ist die Gegenwart beim Landesjugendwerk. Die Mitgliedschaft im Flüchtlingsrat Thüringen
e. V., die Beteiligung an Anti-Nazi-Aktivitäten oder die Schärfung des sozialpolitischen Profils mit dem Konzept „Wohlstand, Baby!“ sind gegenwärtige Themenschwerpunkte des
LJW.
Landesjugendwerk der AWO Thüringen
Josef-Ries-Str. 15
99086 Erfurt
Telefon: 0361 51159630
E-Mail: [email protected]
Webseite: www.jw-zukunft.de
landesjugendwerk / informativ 12.11
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awo vor ort /
AWO-Kita spricht Französisch
Kita „Kinderland am Apelsberg“ in Neuhaus erweitert Fremdsprachenangebot
tenkindern erste Vokabeln und ein Gefühl für die französische
Sprache vermitteln. „Wir werden in vielen alltäglichen Situationen Französisch sprechen, zum Beispiel beim Zähneputzen
oder wenn der Tischdienst die Löffel zählt“, erklärt Patricia
Naviliat. Daneben werden die Kinder auch berühmte Kinderlieder wie zum Beispiel „Frère Jacques“ singen und lernen.
Die Kindergartenkinder der AWO-Kita in Neuhaus freuen sich
schon auf Französisch lernen mit ihrer Erzieherin Patricia Naviliat
Die Idee zur „deutsch-französischen Kinderkiste“ rührt
daher, dass Kinder ein großes Interesse an allem Neuen haben
und im Kindergartenalter sehr leicht und schnell lernen. Was
sie jedoch lernen, hängt stark von ihrem Umfeld ab. Kinder,
die nicht in der deutsch-französischen Grenzregion leben oder
Frankreich nicht regelmäßig besuchen, werden auch nur
schwer einen Zugang zur französischen Sprache bekommen.
Die Kinder der AWO-Kindertagesstätte „Kinderland am Apelsberg“ in Neuhaus lernen ab Oktober Französisch. Im Rahmen des
Pilotprojektes „Deutsch-französische Kinderkiste“ des DeutschFranzösischen Jugendwerkes (DFJW) wird die Muttersprachlerin
Patricia Naviliat die Kleinen kindgerecht an die französische
Sprache und Kultur heranführen.
Das Projekt des Deutsch-Französischen Jugendwerkes soll
das ändern. Denn Französisch ist die in Europa am zweithäufigsten gesprochene Sprache. Kenntnisse des Französischen
machen es außerdem viel leichter, andere Sprachen, wie Spanisch oder Italienisch, zu lernen, da das Vokabular und die
Grammatik einander sehr ähneln.
Die aus Colmar im Elsass stammende Erzieherin lebt
bereits seit 17 Jahren in Deutschland und ist seit zwei Jahren in
der Kita tätig. Im Rahmen des Projekts will sie den Kindergar-
Die Kita „Kinderland am Apelsberg“ besteht bereits seit
1980 und wurde vor kurzem komplett saniert. Bis zu 70 Kinder
besuchen die Einrichtung der AWO.
Besuch aus der Türkei
Sieben Lehrer aus der Region Kastamonu in der Nähe der
türkischen Schwarzmeerküste haben Anfang September
das Landesjugendwerk der AWO Thüringen in Erfurt
besucht. Einer der Lehrer war im Vorjahr durch seine Teilnahme an dem internationalen Training „Get ready!“ auf
das Landesjugendwerk aufmerksam geworden. Nun haben
die Lehrer selbst eine schulunabhängige Organisation in
der Türkei gegründet, mit deren Hilfe sie Mitbestimmungsmöglichkeiten und Freizeitangebote mit und für junge Menschen der Region Kastamonu verbessern wollen. Bei ihrem
Besuch erhielt die Delegation einen Einblick in Jugendverbandsarbeit und die Angebote des Jugendwerks der AWO.
Neue Kita für Mittelhausen
Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein hat am 16.
November einen symbolischen Fördermittelbescheid über
1,4 Millionen Euro an die AWO-Kindertagesstätte „Mittelhäuser Spatzen“ in Erfurt übergeben. Der bestehende Kindergarten soll abgerissen und an gleicher Stelle neu errichtet werden. Finanziert wird der Neubau komplett aus
Mitteln der Stadt Erfurt.
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informativ 12.11 / awo vor ort
Besonders beeindruckt waren die Gäste dabei von der basisdemokratischen Struktur und dem vielfältigen Wirken der
Ehrenamtlichen im Jugendwerk der AWO Thüringen.
kurz notiert /
Erfurt / 30 Jahre
AWO-Mitgliedschaft
Michael Hack, der
Geschäftsführer der
AWO AJS gGmbH, ist seit 30 Jahren Mitglied der Arbeiterwohlfahrt. Mitte November wurde er dafür von der Vorsitzenden des AWO Ortsvereins Erfurt Mitte Ingrid Blechschmidt (links) und ihrer Stellvertreterin Lissa Niemand mit
einer Urkunde und einem Blumenstrauß bedacht.
Schleiz / Kinderkleider- und Spielzeugbörse
Seit 2003 organisiert der Schleizer AWO-Ortsverein im Frühjahr und im Herbst eine Kinderkleider- und Spielzeugbörse.
Auch in diesem Jahr nutzten viele Menschen das Angebot,
oft aus einkommensschwachen Familien. Die Arbeit der
ehrenamtlichen Helfer wurde in den letzten Jahren durch
den AWO Landesverband finanziell unterstützt. So konnte
der Ortsverein allen Engagierten mit einem kleinen Präsent
danken.
Betriebsjubiläum alle Gäste gebeten, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen für die AWO-Einrichtungen zu
spenden. Die Summe von 4.626 Euro rundete die Firma auf.
Von der Spende soll nun eine Töpferwerkstatt eingerichtet
werden.
Sonneberg / Neuer Vorstand gewählt
Auf der Kreiskonferenz der AWO Sonneberg am 18. November wurde von den Delegierten ein neuer Vorstand gewählt.
Alte und neue Vorsitzende des Kreisverbandes und seiner
rund 1.000 Mitglieder ist Lore Mikolajczyk (2. v.r.). Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Alexander Humann, Iris
Humann, Petra Neubarth, Angelika Horrig, Antje Kaiser,
Käte Langhammer, (v.l.n.r.) und Mike Stieler (nicht im Bild).
Bad Langensalza / Dankeschön im Mehrgenerationentreff
Zu einer Dankeschön-Veranstaltung in den Mehrgenerationentreff hatte der AWO Kreisverband Bad Langensalza
Ende September alle Ehrenamtlichen eingeladen. Dabei
wurden die unterschiedlichen Einsatzfelder der freiwillig
Tätigen in einer Präsentation vorgestellt. Bei einem Barbecue wurden anschließend zwanglose Kontakte geknüpft
und Erfahrungen ausgetauscht.
Das Team der AWO „Küche mit Herz“ in Bleicherode hat
während des schweren Zugunglücks am 21. September
spontan geholfen und die Helfer und Feuerwehrleute vor
Ort mit warmen Speisen und Getränken versorgt. Ortsbrandmeister Jens Grabe von der Freiwilligen Feuerwehr
Niedergebra bedankte sich stellvertretend für alle Einsatzkräfte bei den AWO-Helfern. Die „Küche mit Herz“ beliefert
täglich Kitas und Schulen mit Mittagessen.
Auma / 5.000 Euro für die Kinder- und Jugendhäuser
„Future“
Über eine Spende von 5.000 Euro freuten sich die AWO-Kinder- und Jugendhäuser „Future“ in Auma. Die ERVEMA
agrar Gesellschaft Wöhlsdorf hatte zu ihrem 20-jährigen
impressum
Bleicherode / Küche mit Herz versorgt Helfer bei Zugunglück
Herausgeber:
AWO Landesverband Thüringen e. V.
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99084 Erfurt
Tel.: 0361 21031-0
Fax: 0361 21031-149
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Internet: www.awo-thueringen.de
Verantwortlich:
Ulf Grießmann, Landesgeschäftsführer
Redaktion:
AWO Landesverband Thüringen e. V.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.
Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften zu kürzen oder Informationen
zu verarbeiten.
Gestaltung:
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Titelbild: © fritzi braun - Fotolia.com
Herstellung:
Druckerei Citydruck & Verlag GmbH Erfurt
Auflage:
10.000 Stück
Erscheinungsweise:
AWO informativ erscheint 4x im Jahr, z.T. mit Sonderbeilagen, AWO
Thüringen intern. Das Entgelt ist im Mitgliedsbeitrag bereits enthalten.
kurz notiert / informativ 12.11
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Willkommen bei der rowa-wäscheservice GmbH
Über uns
Schon 1908 gründete die Familie Nordmann die Wäscherei am heutigen Standort, welche
1956 verstaatlicht wurde. Aus dem ehemaligen VEB-Kombinat Jena Betriebsteil Rudolstadt
entstand 1991 die Firma rowa-wäscheservice GmbH. Durch laufende maschinelle
Umstrukturierung, unter anderem z.B. Austausch der Waschstraße durch eine moderne
10-Kammer-Maschine á 50 kg Universal SL der Firma Jensen GmbH ist es gelungen, eine
optimale, kundenorientierte Betriebsgröße zu erreichen.
Wir bieten einen hohen Qualitätsstandard, große Zuverlässigkeit bei Lieferterminen sowie
persönliche kontinuierliche Kundenbetreuung.
Seit 1992 sind wir Mitglied der Gütegemeinschaft für sachgemäße Wäschepflege e. V. Hohenstein und verfügen
über sämtliche RAL Hygienezeugnisse und Zertifikate.
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Senioren- und Pflegeheime Versorgung in Auftragswäsche
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Kliniken und Krankenhäuser Bewohnerwäsche nach Kundenwunsch
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