Zeitung AWO 55_10 Druck_1

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Zeitung AWO 55_10 Druck_1
nformativ
20 Jahre AWO in Thüringen
Das ganze Leben
Eine Zeitschrift der Arbeiter wohlfahrt Landesverband Thüringen e.V.
Jubiläum:
20 Jahre AWO
Zeitzeugen:
So war der Anfang
Einrichtung:
E AST END – Wie alles begann
Landesausschuss:
Personalbedarf sichern
Ehrenamt
LJW
Ausgabe 55 09 / 2010
2 0 J a h r e AW O
AWO
20 Jahre AWO
2 0 J a h r e AW O
Die größte soziale Bewegung in Thüringen
Die AWO Thüringen feiert Geburtstag und blickt zurück auf
zwei bewegte Jahrzehnte. Doch Zeit zum Zurücklehnen und
Editorial
Durchatmen bleibt wenig. Die Gesellschaft wandelt sich.
Fortschreitende Individualisierungstendenzen machen es
Vereinen und Verbänden schwer, Nachwuchsmitglieder zu
Liebe AWO Freundinnen und Freunde,
finden. AWO informativ hat mit dem AWO Landesvorsitzenden Werner Griese darüber gesprochen, wie die AWO in
die AWO Thüringen feiert in diesem Jahr ihren
Werner Griese: Gemeinsame Anstrengungen und kreative
Überlegungen. Wir haben das Thema auf allen Ebenen bearbeitet, Fördervereine zugelassen und unterstützt, Vereinfachungen in der Satzung vorgenommen, Kampagnen erarbeitet und an der Basis Überzeugungsarbeit geleistet – mit einigem Erfolg. Zum Jubeln ist es aber noch viel zu früh. Der
Altersschnitt unserer Mitglieder ist sehr hoch. In den nächsten Jahren wird viel Arbeit auf uns zukommen, um die Mitgliederzahlen nur einigermaßen stabil zu halten.
Zukunft Ehrenamtliche und Mitglieder werben will.
20. Geburtstag. Ein rundes Jubiläum und eine
Erfolgsgeschichte, getragen
vor allem von Menschen.
Menschen, die kurz nach
der Wende mit einer Vision
angefangen haben. Menschen, die etwas Neues
aufbauen oder soziale Errungenschaften wie Kindergärten oder das Gemeindeschwesternwesen
nicht einfach untergehen lassen wollten. Menschen, die ihre Freizeit geopfert haben, die
sich engagiert haben, die bereit waren, sich
einzubringen. Diesen Menschen und ihren
AWO informativ: 20 Jahre AWO in Thüringen. Ein schönes Jubiläum. Was ist die größte Leistung, die damit
verbunden ist?
Werner Griese: Das Gesamtpaket AWO Thüringen, auf das
wir heute blicken können. Die AWO hat sich nach der Wende
aus dem Nichts entwickelt. Oft unter aus heutiger Sicht abenteuerlichen räumlichen und persönlichen Bedingungen.
Getragen von Menschen, die eine Idee hatten und alles
dafür getan haben, diese Idee zu verwirklichen. Aber ich
denke, niemand hat damals geglaubt, dass wir heute 10.000
Mitglieder, 3.000 Ehrenamtliche und 7.500 Mitarbeiter unter
dem AWO-Herz vereinen. Die AWO hat sich zur größten
sozialen Bewegung in Thüringen entwickelt. Das ist eine
unglaubliche Leistung.
AWO Informativ: Ist es schwerer geworden, junge Menschen zu erreichen als vor 20 Jahren?
Werner Griese: Was heißt denn schwerer? Es war doch
noch nie so, dass jeder dritte Jugendliche Mitglied in der
AWO war. Ich denke, wir erreichen mit unserem Jugendwerk
eine große Anzahl an jungen Menschen. Über Ferienfreizeiten, Seminare oder die Begleitung des FSJ. Wir machen mit
wachsendem Erfolg beim Schülerfreiwilligentag mit und zeigen jungen Menschen so die AWO und Möglichkeiten sich
einzubringen und zu helfen – auch hier möglichst konkret.
Es gibt viele Beispiele, wo das funktioniert und junge Menschen sich regelmäßig bei uns engagieren. Das ist toll, auch
wenn es natürlich immer mehr sein könnten.
Vielen Dank für das Gespräch.
Geschichten wollen wir in diesem AWO informativ, aber auch in der neuen Chronik des
AWO Landesverbandes Thüringen, viel Platz
widmen. Natürlich geht das immer nur anhand
ausgewählter Beispiele, die aber stellvertretend für tausende Ehrenamtliche und Hauptamtliche stehen. Ihre Taten, ihr Handeln, ihr
Engagement bilden zusammen das, was
heute AWO in Thüringen ist. Dafür danke ich
ihnen. AWO informativ will in dieser Ausgabe
von den Jubiläumsfeiern der Verbände berich-
AWO informativ: Das ehrenamtliche Engagement spielt
in der AWO eine große Rolle. Wie überzeugt man Menschen, ohne Geld irgendwo zu arbeiten?
Werner Griese: Mit dem Herzen. Ehrenamtliche wollen sich
einbringen, wollen etwas für andere tun, wollen helfen und
anpacken. Man muss ganz konkrete Projekte aufzeigen können, in denen man ganz persönlich etwas machen kann.
Nur zu sagen: „Engagiere dich doch in der AWO!“ – das
reicht nicht. Und hat meiner Erfahrung nach übrigens auch
noch nie gereicht.
ten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Herzlichst
Ihr Ulf Grießmann
AWO informativ: Quasi alle Parteien, Verbände und Institutionen haben mit Mitgliederverlusten zu kämpfen. Der
AWO Thüringen ist es in den letzten Jahren gelungen,
die Zahlen zu stabilisieren und sogar eine leicht steigende Mitgliederentwicklung vorzuweisen. Was ist das
Geheimnis?
Interview
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Werner Griese
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AWO
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20 Jahre
Zwanzig Jahre AWO Thüringen
Am 07. Juli 1990 gründete sich in Gotha der AWO Landesverband Thüringen. Der Thüringer AWO Landesverband
war damit der erste in den neuen Bundesländern.
Die AWO Thüringen feiert in diesem Jahr ihren zwanzigsten
Geburtstag. Das ist für AWO informativ Grund und Anlass,
um zurückzublicken. Wie fing alles an? Was ist in Erinnerung geblieben? Welche Erfolge konnten erzielt werden?
Die gerade entstandenen und noch jungen Verbandsstrukturen der AWO Thüringen wurden durch die Gebietsreform
1994 stark verändert. Da das Verbandsstatut der AWO eine
Übereinstimmung mit den politischen Grenzen festlegt, erfolgte 1994/1995 eine komplexe Umstrukturierung der Mitglieder- und Dienstleistungsbereiche. Zahlreiche Fusionen
von Kreisverbänden wurden vollzogen, begleitet von vielen
Diskussionen und Auseinandersetzungen. Als erster Kreisverband bildete sich bereits am 17. Juli 1993 der Kreisverband Saale-Holzland e.V. durch den Zusammenschluss der
Kreisverbände Eisenberg und Stadtroda mit dem Ortsverein
Kahla. Bis zum Jahr 1995 reduzierte sich die Zahl der
Kreisverbände auf 27 Verbände. Im Jahr 2000 gab es noch
25 Kreis- bzw. Stadtverbände mit 128 Ortsvereinen. Größere
Mitgliederverluste musste der AWO Kreisverband Neuhaus
hinnehmen, der ganze acht Ortsvereine und einige Einrichtungen an die AWO Saalfeld-Rudolstadt übergab und
dadurch seine Mitgliederzahl fast halbierte.
Die Fakten in Kürze:
Der Aufbau der AWO in Thüringen begann Anfang der 90er
Jahre äußerst rasant. Als erster AWO Kreisverband gründete
sich bereits am 18. Februar 1990 die AWO in Sonneberg.
Nach einer Umfrage des Landesverbandes im September
1992 meldeten die Gliederungen insgesamt 34 Kreisverbände und 121 Ortsvereine mit 8.029 Mitgliedern. In den
Kreis- und Ortsvereinen waren 1.163 ehrenamtliche Mitarbeiter aktiv.
Erste Informationen über die AWO, Anregungen zum Aufbau
des Verbandes und Hilfen bei der Gründung kamen von
außen. Die AWO erhielt sie durch Kontakte in die alten Bundesländer, die über Städtepartnerschaften, die SPD-Ortsgruppen und die AWO Vereine Westdeutschlands entstanden. Der AWO Bundesvorstand fasste bereits im Dezember
1989 einen Beschluss zur partnerschaftlichen Hilfe für die
Gründung der AWO in der DDR. Thüringen erhielt dabei vor
allem Unterstützung von den AWO Bezirksverbänden in
Hessen und dem Landesverband Bayern.
Mit dem engagierten Aufbau der AWO zu Beginn der 90er
Jahre stiegen auch die Mitgliederzahlen sprunghaft und
erreichten mit mehr als 10.000 Mitgliedern in den Jahren
1999/2000 einen vorläufigen Höhepunkt. Mit der Jahrtausendwende setzte ein Mitgliederrückgang ein, der eine
Ursache in der Altersstruktur hatte. Seit dem Jahr 2007 sind
die Mitgliederzahlen der AWO Thüringen weitgehend stabil
und steigen inzwischen wieder leicht an.
Die AWO entwickelte sich in den vergangenen zwanzig
Jahren jedoch nicht nur zu einem großen Mitgliederverband,
sondern auch zu einem leistungsstarken sozialen Dienstleister. Als erste Einrichtungen der AWO wurden häufig
Sozialstationen und Begegnungsstätten eröffnet. Ende 1992
existierte schon ein breites Dienstleistungsspektrum mit 316
Einrichtungen und Diensten in AWO Trägerschaft. Die Verbände beschäftigten bereits 2.624 hauptamtliche Mitarbeiter und hielten 3.134 Plätze in der stationären Betreuung und
5.637 Kita-Plätze vor. Eine große Rolle spielten dabei
Arbeitsförderungsmaßnahmen. In allen Einrichtungen waren
besonders in den Anfangsjahren zahlreiche Mitarbeiter über
ABM beschäftigt, in manchen Einrichtungen sogar ausschließlich. Auch viele Kreisgeschäftsführer der ersten
Generation begannen auf ABM – Basis bei der AWO. Ab
1993 wurden diese Stellen schrittweise in reguläre Arbeitsplätze umgewandelt.
Fortsetzung auf Seite 6
AWO Landesvorstand 2000 – 2004
Walter Thomas
Lore Mikolajczyk
Michael Angenfort
Petra Dobenecker
Ehrenamtlicher Leiter der AWOBegegnungsstätte Zella-Mehlis
Vorsitzende AWO Kreisverband
Sonneberg e.V.
AWO Landesgeschäftsführer
1992 – 1993
Vorsitzende AWO Ortsverein
Steinach e.V.
Die Suhler AWO hat uns damals bei
der Gründung unterstützt, auch die
AWO Freunde aus unserer Partnerstadt Andernach und die SPD Ortsgruppe natürlich. Mit einem Besuch
in Andernach 1991 hat alles angefangen. Dort traf ich auf engagierte AWO Mitglieder. Und das
Ende vom Lied war, dass ich mit 17 Engagierten aus meinem
Bekanntenkreis einen Ortsverein in Zella-Mehlis gründete
und wir als erste Aktion alle Senioren der Stadt zu einer
Weihnachtsfeier einluden. Über 200 Gäste kamen damals.
Das war diese Aufbruchstimmung nach der Wende. Und wir
hatten nur viel Vertrauen und das Versprechen der Andernacher im Kopf, dass sie uns bei unserer ersten großen
Aktion unterstützen und helfen werden. Und das taten sie.
Mit einer mitreißenden Rede und einem Alleinunterhalter
trafen sie ein. Nach dieser gelungenen Weihnachtsfeier
waren wir dann überzeugt: Es kann etwas werden mit
unserem Ortsverein. Durch die Veranstaltungen ist die AWO
hier bekannt geworden und vielen gefiel unser Engagement
und sie wurden selbst Mitglieder.
Die Anfangsjahre, das war schon
aufregend. 1990 war eine andere
Zeit als 1919 und auch anders als
heute. 1990 haben wir von der AWO
nichts gewusst. Über die SPD und
die AWO in Bayern haben wir uns
erst einmal informiert. Bald konnten wir in Lauscha und in
Neuhaus die ersten Ortsvereine gründen. 1991 eröffneten
wir die erste Sozialstation in Neuhaus. Wir haben bei „Null“
angefangen, eigentlich hatten wir nicht mal einen Bleistift.
Nur die Räume erhielten wir von der Stadt. Wenn ich mich
so erinnere, haben wir immer nur gearbeitet, ich war ständig
unterwegs. Oft waren die Tage nicht lang genug. Viele
Betriebe wurden aufgelöst und fragten uns an: Die Küche
wird ausgeräumt, wollt ihr Ausstattungen haben? Da bin ich
mit meinem Trabi losgefahren und habe viele Dinge geholt
und in unserer Begegnungsstätte „Obermühle“ untergebracht, alle Keller standen voll. Später wurde es nach Bedarf
verteilt, die Einrichtungen waren froh, diese Dinge nicht
kaufen zu müssen. Erst jetzt noch habe ich Geschirr von
damals an die Bergwacht gegeben.
In der Anfangszeit meiner Tätigkeit
als Landesgeschäftsführer der AWO
Thüringen befand sich unser Büro
am Erfurter Anger. Die räumlichen
Verhältnisse waren sehr beengt.
Ganz schwierig gestaltete sich die
Telekommunikation. Zu DDR-Zeiten hatten nur wenige Bürger einen Telefonanschluss und überall in der Stadt wurden
Erdarbeiten in Angriff genommen, um moderne Telefonkabel in den Boden zu bringen. Der Telefonanschluss des Landesverbandes funktionierte nur schlecht, ständig brachen
die Verbindungen ab oder wir bekamen gar kein Signal zum
Wählen. Daher klemmte ich mir oft meine Mappen unter den
Arm und bezog in der nahen Telefonzelle auf dem Anger
meinen „zweiten Arbeitsplatz“, um „in Ruhe“ wichtige Telefonate zu führen.
Eingangsschild AWO Geschäftsstelle „Weitergasse“ Erfurt
In Steinach schloss die Volkssolidarität von einem Tag auf den anderen
den sogenannten „Veteranenclub
der VS“. An die Tür kam ein Schild
„Geschlossen“ und fertig. Ich hörte
das von meinen Senioren, schließlich arbeitete ich ja noch ganz normal als Gemeindeschwester. So gingen wir einfach zum Bürgermeister und mit
Manuela Greiner holte ich den Schlüssel für den Club bei
der Stadtverwaltung ab. Wir wollten unsere Senioren nicht
einfach so hängen lassen.
Also stürzte sich unser AWO Ortsverband in die Arbeit. Wir
organisierten den Mittagstisch mit der Betriebsküche eines
ortsansässigen und damals ja noch volkseigenen Betriebes
neu. Mit einem alten Trabi, einem Privatfahrzeug, fuhren wir
in unserer Mittagspause Essen für hilfebedürftige Bürger
aus. Wir hatten also bereits im Sommer 1990 das erste
„Essen auf Rädern“ auf die Beine gestellt. Im ehemaligen
Veteranenclub betreuten wir im Januar 1991 schon über 20
Senioren. Wir erhielten den stationären Mittagstisch und
organisierten die Altenarbeit in Steinach zunehmend besser.
1991 beantragten wir unseren ersten Zivi. Vom AWO Bezirksverband Oberfranken bekamen wir einen gebrauchten
Ford geschenkt. Nun legten wir uns richtig ins Zeug und
stiegen mit dem mobilen Hilfsdienst in die professionelle
Betreuung ein.
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AWO
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Bis zum heutigen Tag stieg die Zahl der Einrichtungen und
Mitarbeiter kontinuierlich. Inzwischen ist die AWO mit über
550 Einrichtungen und Diensten einer der größten sozialen
Träger und Arbeitgeber für rund 7.500 Mitarbeiter.
Etwa mit dem Jahr 2000 begann eine zunehmende Professionalisierung innerhalb der AWO. Ein umfangreiches Qualitätsmanagement wurde eingeführt und Mitgliederverband,
ehrenamtlicher Bereich und professionelles Dienstleistungsunternehmen zunehmend getrennt. Zahlreiche gemeinnützige GmbHs auf Landes- und Kreisebene entstanden.
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Die AWO Thüringen arbeitet eng mit den anderen Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege zusammen und übernahm
in den Jahren 1993/1994 und 2001/2002 turnusgemäß den
LIGA-Vorsitz.
Mit Studien, Tagungen, Kongressen und Diskussionen beeinflusste die AWO immer wieder die sozialpolitische Entwicklung im Freistaat. Ein Beispiel dafür sind die Aktionen
zur Familienoffensive, der Thüringer Bildungsplan für Kinder
bis 10 Jahre oder das neue Thüringer Kindertagesstättengesetz.
Rudolf Richter
Rosemarie Saupe
Vorsitzender/ stellv. Vorsitzender
AWO Kreisverband Ilm-Kreis e.V.
1990 bis 2008
Leiterin Seniorenpflegeheim
„Am Schlosspark“ in Bendeleben
Der AWO Kreisgeschäftsführer Kassel-Stadt, Jens Jäger, unterstützte
die Sozialstation tatkräftig, indem er
die notwendigen Anträge für zwei
nagelneue VW Polo aus dem Sozialhilfeprogramm von Bund und Ländern für die neuen Bundesländer in Bonn stellte und für die Überführung der für
unsere Sozialstation so wichtigen Fahrzeuge sorgte. Die
Kasseler nutzten ihre Klausurtagung dafür, sich über unsere
Arbeit vor Ort zu informieren und brachten weitere konkrete
Hilfe mit. So spendeten sie uns die ersten Außenprägeschilder mit AWO-Logo für die Sozialstation und die Clubräume, stabile Spenden- und Sammelbüchsen, Kopierpapier, Info- und Werbematerialien sowie große Plakate und
Autoaufkleber mit AWO-Schriftzug. Da wir über den Clubräumen am Holzmarkt eine neue Kleiderkammer eingerichtet
hatten, startete die AWO in Kassel einen Aufruf zur Sammlung von gut erhaltener Kleidung. Und die AWO Seniorenclubs in Kassel beschlossen auf ihrer Altenclubleitersitzung,
die Patenschaft für die AWO Sozialstation zu übernehmen
und fuhren Anfang Mai mit einem vollbesetzten Bus mit 50
Leuten zu uns, um die Patenschaft offiziell zu besiegeln.
Auch hier bekam Dorothea Heinz wieder praktische Hilfe,
nämlich vier komplett ausgestattete Arztkoffer, drei Krankenund Pflegebetten, medizinische Hilfsmittel, wie Verbandszeug und Einwegspritzen, sowie drei Fahrräder, die von
einzelnen AWO Freunden aus den Ortsvereinen gesponsert
waren. Das Verhältnis war einfach herzlich. Die nächsten
Fahrten von Kasseler AWO-Altenclubs nach Arnstadt mit
Besuch der Sozialstation wurden gleich abgesprochen. Es
war für die Kasseler leicht ersichtlich, woran es unserer
Sozialstation noch so mangelte und für sie war die praktische Unterstützung einfach ein Zeichen der verbandlichen
Solidarität, die uns am Anfang sehr geholfen hat.
Der Pflege- und Betreuungsalltag
wurde mit Zunahme des Pflegebedarfes ständig schwieriger. Pflegehilfsmittel standen nicht zur Verfügung. Bewohner nutzten vereinzelt
Rollstühle, Gehstöcke und Unterarmstützen. An Hebelifter, Aufstehhilfen, Antidekubitusmatratzen oder moderne Pflegebetten war nicht zu denken.
Stattdessen wurde mit selbstgezimmerten Holzbänken und
Toilettenstühlen gearbeitet. Zum größten Problem wurde der
Transfer der Bewohner über die Treppen. So haben jeweils
vier Mitarbeiterinnen die Bewohner auf Stühlen bzw. Sesseln
ins Freie und zu Veranstaltungen getragen.
Probleme machte auch die Heizung: damals eine Schwerkraftheizung. Heizmaterial war damals vorrangig Rohbraunkohle. Briketts gab es seltener – oft nur durch Beziehungen.
Glücklich konnten wir uns schätzen, wenn für den Winter mal
eine Tonne Steinkohle genehmigt wurde. Im Laufe der Zeit,
so in den 80ger Jahren, wurden die Fenster des Schlosses
marode und undicht, sodass die notwendige Temperatur in
den Zimmern oft nicht erreicht werden konnte. Zusätzliche
Wolldecken wurden den Bewohnern zur Verfügung gestellt
und die Fenster notdürftig abgedichtet. Es kam sogar vor,
dass ich nachts ins Heim gerufen wurde: „Die Bewohner
frieren, es ist überall kalt“. Die Rohbraunkohle war nämlich
oft nass und hatte viele Tonanteile. Aus den Öfen lief das
Wasser heraus und die Heizung funktionierte dadurch
schlecht. Also räumten mein Mann und ich die Öfen leer und
trockneten sie mit Holzfeuerung. Trotzdem dauerte es Stunden, bis die Temperaturen anstiegen und es in den Zimmern
wieder warm wurde.
So haben wir stets versucht, in allen Bereichen zu improvisieren und selbst Hand anzulegen, damit der Alltag und der
Ablauf im Pflegeheim funktionierten.
AWO feiert 20-jähriges Jubiläum
Überall in Thüringen haben Kreisverbände und Ortsvereine den 20. Geburtstag der AWO begangen.
Über einige Feiern wollen wir an dieser Stelle berichten.
Orientalisches Jubiläum
im Ilm-Kreis
Unter dem Motto „1001 Nacht“ feierte die AWO im Ilm-Kreis
Mitte März bereits ihr 20-jähriges Jubiläum. Die angemietete
Bauernscheune in Bösleben war bis auf den letzten Platz
gefüllt. Mit einem selbstkomponierten Lied und einem orientalischen Tanz eröffnete der Chor der AWO Kindertagesstätte „Rabennest“ die Feier. Christiane Eichler, seit 2009
Geschäftsführerin des Kreisverbandes, blickte in ihrer Ansprache auf die erfolgreiche Entwicklung des Vereins in den
vergangenen zwanzig Jahren zurück. Besonders die ehrenamtlich Engagierten wurden von ihr gewürdigt: „Wir brauchen in der AWO Menschen, die die Ärmel hochkrempeln.“,
sagte sie. Zahlreiche Gratulanten folgten ihr auf der Bühne
und überbrachten Glückwünsche. Unter ihnen Ulf Grießmann, Landesgeschäftsführer der AWO Thüringen, MdL
Eleonore Mühlbauer, der Vize-Landrat Rainer Zobel oder der
Stadtilmer Bürgermeister Joachim Günsel. Orientalisch blieb
es anschließend mit der Aufführung des Märchens „Der
kleine Muck“ und auch das Buffet bot gemäß dem Motto
orientalische Köstlichkeiten.
1990 begann die Idee einer AWO im Ilm-Kreis fast zufällig.
Zum Jahreswechsel 1989/90 besuchten Gäste aus Arnstadts Partnerstadt Kassel den Seniorenklub am Holzmarkt,
um mit den Arnstädtern über die soziale Situation im Kreis
zu sprechen. Unter den Anwesenden war auch Rudi Richter.
Aus dieser Runde heraus entstand die Idee, eine AWO zu
gründen. Bereits am 14. März 1990 war es soweit. Rudolf
Richter war entscheidend daran beteiligt.
Was dann kam, war eine rasante Zeit voller Umbrüche und
neuer Erfahrungen. Die AWO begann mit einem Ortsverein
und 350 Mitgliedern, ein Jahr später waren es bereits fünf
Ortsvereine mit 669 Mitgliedern. Bis 1995 verdoppelte sich
diese Zahl noch einmal. Die Vereinsarbeit war auch die Basis, um Dienstleistungen zu betreiben. Die Sozialstation in
Stadtilm bildete den Anfang, die ehemalige Gemeindeschwester Jenny Hoffmann baute die Einrichtung maßgeblich auf. Die Pflegedienste in Arnstadt und Stadtilm bilden
noch heute ein wichtiges Standbein der AWO im Ilm-Kreis.
Allein hier sind heute 30 Mitarbeiter beschäftigt. Es folgten
die Familienberatungsstelle mit Frauenschutzwohnung, drei
Kindertagesstätten in Arnstadt und bald drei weitere in
Stadtilm. Fünf Begegnungsstätten, davon zwei in Arnstadt,
und je eine in Stadtilm, Gräfenroda und Gräfinau-Angstedt,
gehören dazu.
Festimpressionen
Mit der Gebietsreform 1994 ergaben sich für die AWO einige
Strukturveränderungen. So wurde der Stadtverband Ilmenau Mitglied des Kreisverbandes, blieb aber wirtschaftlich
selbstständig. Der Ortsverein Gräfinau-Angstedt wurde in
den Kreisverband, der sich gemäß der Bezeichnung des
Landkreises in Kreisverband Ilm-Kreis umbenannte, aufgenommen, der Ortsverein Crawinkel wechselte zum Kreisverband Gotha.
Heute ist der AWO Kreisverband Ilm-Kreis e.V. mit seinen
etwa 700 Mitgliedern einer der größten Verbände in Thüringen. Insgesamt 13 Ortsvereine, vier davon in Arnstadt,
zählen zur AWO Ilm-Kreis. Die Dienstleistungsstruktur wurde
stetig erweitert und die Mitarbeiterzahl stieg kontinuierlich.
Derzeit ist die AWO im Ilm-Kreis Träger von 20 Einrichtungen und beschäftigt 150 Mitarbeiter.
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AWO
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Zahlreiche Gratulanten in Sonneberg
Feuerwerk im Altenburger Land
Mit einem großen Fest beging die AWO im Altenburger Land
ihren 20. Geburtstag. Der Tag begann mit einer offiziellen
Feierstunde bereits am Morgen und der Besichtigung des
Herrenhauses, das von der AWO gerade saniert und zu
einer Hausgemeinschaft für demenzkranke Senioren umgebaut wurde.
Mittags startete dann die große öffentliche Feier mit dem
bereits traditionellen Sommerfest der AWO. Über 300
Besucher kamen auch in diesem Jahr. „Wir haben alle
Nachbarn, Freunde und Interessierten herzlich eingeladen,
uns zu besuchen“, sagte AWO Regionalleiter Lutz Dittel. Die
AWO sei in den letzten 20 Jahren eine wichtige Institution
im Landkreis geworden. „Das wollten wir zusammen feiern.“
Die Gäste erwartete eine Mischung aus Live-Musik, Tanz
und Unterhaltung. Die Knirpse der Gößnitzer AWO Kindertagesstätten „Burattino“ und „Knirpsenland“ fieberten ihrem
ersten gemeinsamen Auftritt entgegen und freuten sich über
den Applaus.
Abschluss des Sommerfestes war wie jedes Jahr ein großes
Feuerwerk um Mitternacht.
Entstanden ist die Altenburger AWO im Jahr 1990 praktisch
aus dem Nichts. Nach der Wende gründete der heutige
Ehrenvorsitzende Gerhard Dittel den Verband wieder. Mit
ein paar ehrenamtlichen Helfern und später einigen ABMKräften begann er, die AWO im Landkreis aufzubauen.
Schritt für Schritt kamen immer mehr Mitglieder und neue
soziale Einrichtungen dazu. Heute hat die AWO im
Altenburger Land fast 550 Mitglieder und ist Träger von
sechs Kindertagesstätten, zwei häuslichen Pflegediensten,
einer Tagespflege, zwei seniorengerechten Wohnanlagen,
zwei Seniorenbegegnungsstätten und dem Pflegeheim in
Hainichen. Seit zehn Jahren wird außerdem Jahr für Jahr
ein spendenfinanziertes Jugendcamp auf ehrenamtlicher
Basis organisiert.
Ehrenamtsmedaillen für
Christine und Monika Linke
Anlässlich des Jubiläums „20 Jahre AWO“ verlieh die AWO
Thüringen die Ehrenamtsmedaille an Christine Linke und
Monika Linke aus dem AWO Kreisverband Altenburger Land
e.V. Die Vorschläge für die Auszeichnungen wurden vom
AWO Ortsverein Gößnitz an den Landesvorstand herangetragen.
Christine Linke ist ein langjähriges Mitglied des Ortsvereins
und unterstützt den Verband seit 1990 sehr aktiv. Viele Jahre
war sie als Geschäftsführerin im Verein tätig. Als ehemalige
Geschäftsführerin des Kreisverbandes Altenburger Land
engagierte sie sich über Jahre für die Belange der AWO.
Monika Linke ist seit 1993 stets für die AWO im Einsatz. Sie
versieht im Ortsverein die Funktion der Schatzmeisterin und
ist in der Tagespflege sowie in der Begegnungsstätte tätig.
AWO Ehrenamtsmedaille für Christine (li) und Monika Linke
AWO Henneberg steht als Beispiel für viele Ortsvereine
Nicht nur AWO Kreisverbände, sondern auch viele AWO Ortsvereine
feiern in diesem Jahr ihr 20-jähriges
Bestehen. Ende August beging beispielsweise der AWO OV Henneberg
sein 20. Jubiläum mit einem großen
Sommerfest im Freiluftareal an der
„Schwarzen Henne“. Gleich nach der
wende gründete sich der OV mit Unterstützung der AWO-Freunde aus Mellrichstadt, wo es inzwischen keine AWO
mehr gibt. Der Ortsverein hat in diesen
Jahren über 30 Busfahrten, unzählige
Feste und Feiern sowie Buchlesungen,
Vorträge und Kaffeenachmittage organisiert. Wöchentlich trifft sich eine
Seniorentanzgruppe und an einem
Sonntag im Monat spielen die GebraMusikanten zum Seniorentanz auf.
Über 250 Gratulanten kamen zum Sommerfest der AWO
Sonneberg Anfang Juli, das unter dem Motto „20 Jahre
AWO“ stand. Zu den Ehrengästen gehörten die Landrätin
Christine Zitzmann, MdL Henry Worm, der 1. Beigeordnete
Hans-Peter Schmitz und der ehemalige Landrat Reiner Sesselmann. Auch der AWO Landesvorsitzende Werner Griese,
die Bürgermeister aus Sonneberg, Neuhaus, Lauscha und
Steinach und zahlreiche Vertreter von Einrichtungen waren
gekommen.
Eine besondere Auszeichnung erhielten zur Festveranstaltung fünfzig ehrenamtlich Engagierte, die als Anerkennung
für ihre jahrelang geleistete Arbeit eine gemeinsame Busreise geschenkt bekamen. Über viel Beifall konnten sich
anschließend die Kinder der zwei Neuhäuser und der
Lauschaer Kindertagesstätte für ihre sorgfältig vorbereiteten
Programme freuen. Der unterhaltsame und gesellige Teil des
Abends wurde von den AWO Mitgliedern und Gästen für
viele freundschaftliche Begegnungen und interessante
Gespräche genutzt. Nicht zuletzt lockte die Musik zum Tanz.
Das Festzelt war bis auf den letzten Platz gefüllt. Feiern
konnte die AWO Sonneberg mit gutem Grund. Schließlich
war der AWO Kreisverband Sonneberg der erste AWO Verband in Thüringen, der sich nach der Wende wieder gründete. Das Gründungsdatum ist der 18. Februar 1990. Die
AWO in Neuhaus wurde am 9. November des gleichen Jahres gebildet. Aus beiden entstand im November 1997 der
gemeinsame heutige Kreisverband Sonneberg.
Festimpressionen
Bereits 1990 nahm ein erster Dienst „Essen auf Rädern“
seine Arbeit auf. Es folgten verschiedene Sozialstationen, so
in Sonneberg, Neuhaus und Oberweißbach. Bald konnte die
AWO im Landkreis ein dichtes Netz von Ortsvereinen und
Einrichtungen vorweisen, das Physiotherapien, Angebote
der Aussiedlerbetreuung, Kindertagesstätten, eine Schwangerschaftsberatung und auch ein Wohnheim für Menschen
mit Behinderung umfasste. Der Bau eines Mutter-KindKurheimes in Steinheid war ein weiterer Höhepunkt in der
Entwicklung der AWO vor Ort. Einen gewaltigen Einschnitt
musste der Kreisverband Neuhaus mit der Gebietsreform
1994 verkraften. Ganze 8 von 13 Ortsvereinen und verschiedene Einrichtungen wechselten durch die Veränderung
der politischen Grenzen zum AWO Kreisverband Saalfeld.
Dem Kreisverband, der vorher über 1.000 Mitglieder hatte,
blieben dadurch nur 480 Mitglieder erhalten. Aber Vorsitzende Lore Mikolajzcyk und ihr Team gaben dadurch nicht
auf, sondern verstärkten ihre Anstrengungen erfolgreich.
Heute ist die AWO Sonneberg der zweitstärkste Mitgliederverband und als Träger von mehr als 35 Einrichtungen und
Arbeitgeber von 360 Mitarbeitern ein anerkannter und geschätzter sozialer Dienstleister.
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Eine ganze Woche gefeiert
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Feier der Mitglieder
Der AWO Stadtverband Ilmenau feierte sein 20-jähriges Jubiläum mit einer ganzen Festwoche. Fast
täglich fanden Veranstaltungen statt, die auch viel
öffentliches Interesse hervorriefen.
Den Auftakt bildete am 18. Juni der offizielle Festakt
des Verbandes im Hotel „Zur Tanne“, zu dem alle Mitglieder der Ortsvereine Ilmenau Nord und Ilmenau
Süd eingeladen waren. Die rund 60 Anwesenden verbrachten einen angenehmen Abend mit Musik und
folgten der Rede des stellvertretenden Landesvorsitzenden Roland Erdtmann. Vorstandsvorsitzender
Fred Klemm und Geschäftsführer Ullrich Blochwitz
nutzten die Gelegenheit, um auf die Entwicklung des
Verbandes in den vergangenen 20 Jahren zurückzublicken. Weitere Grußbotschaften übermittelten der
Landrat und der Bürgermeister der Stadt sowie die
Einrichtungsleitung des AWO AJS Pflegeheimes „Hüttenholz“ in Ilmenau.
Zu einer besonderen Dankeschönveranstaltung wurden außerdem am „Tag des Ehrenamtes“ alle ehrenamtlich Engagierten der Einrichtungen und Ortsvereine in das „Haus der Generationen“ eingeladen. Ihr
Einsatz zum Wohl anderer Menschen konnte an
dieser Stelle einmal besonders gewürdigt werden.
Es folgten zwei große Kinderfeste in den Kindertagesstätten „Käthe Kollwitz“ und „Sonnenschein“. Gemeinsam mit den Kindern und Eltern wurden bunte Nachmittagsprogramme mit Spielen, Aufführungen und
kreativen Angeboten gestaltet, die bis in die Abendstunden reichten. Ein Höhepunkt war dabei der Auftritt
eines Fanfarenzuges.
Schalmeien und Esel „Pepe“ in Zeulenroda
Mit vielen Gästen und Besuchern und einem bunten Programm für Jung und Alt beging die AWO Zeulenroda Mitte
August ihr zwanzigstes Jubiläum. Der Landesvorsitzende
Werner Griese und der ehemalige Aufbauhelfer der ersten
Stunde, Sepp Beck von der AWO Roth-Schwabach, gratulierten dem Verband ebenso wie zahlreiche Vertreter aus
Behörden, Firmen und AWO Einrichtungen. Feierlicher
Höhepunkt der Veranstaltung war die Ehrung der langjährigen AWO Mitglieder.
Tag des Ehrenamtes
Die Kita-Kinder boten ein kleines Ständchen. Die musikalische Umrahmung des bunten Nachmittags erfolgte durch
einen Humoristen, der dem Zwerchfell der Zuhörer einiges
abverlangte.
Mit Spannung verfolgten die Gäste den feierlichen Anschnitt
der Geburtstagstorte, stellvertretend für 20 weitere Torten,
die in den AWO Einrichtungen gebacken worden waren.
Kinderfest in der AWO Kita
„Käthe Kollwitz“
Dance-Gruppe Zeulenroda mussten die Zuschauer beinahe
ihre eigenen Füße sortieren, so schnell wechselten die
Schrittfolgen der Tänzer.
Viele Aktivitäten gab es auch vor dem Zelt. So konnten die
Kinder zum Beispiel am Glücksrad drehen, auf der Hüpfburg
herumtollen, auf dem äußerst geduldigen Esel „Pepe“ reiten
oder sich beim Torwandschießen und Hammelkegeln versuchen. Die Erwachsenen nutzten die Informationsstände
der Stadtapotheke Zeulenroda-Triebes, des Sanitätshauses
Carqueville sowie der AOK.
Am Abend spielte zur Freude der Gäste der Schalmeienzug
Auma auf und anschließend gab es Musik und Tanz mit der
„memory-band“ Elsterberg. Gegen 22 Uhr wurden die Gäste
mit einem wunderschönen Feuerwerk überrascht.
Festimpressionen
Gemütlichkeit machte sich anschließend im voll besetzten
Festzelt breit, die Gäste widmeten sich den kulinarischen
Leckereien und folgten dem weiteren Programm. Und das
hatte was zu bieten: die Tanzgruppe des Jugendclubs und
der Schule Auma, die Trampolindarbietung mit der Sportgruppe Auma sowie eine Modenschau für Erwachsene. Die
Mini-Playback-Show mit Kindern der Stadt Auma bekam viel
Beifall und bei der Westerntanzdarbietung mit der Line-
Kinderfest in der AWO Kita
„Sonnenschein“
Gut besucht war auch das Sommerfest im „Haus der
Generationen“, das die im Haus zusammen nutzenden Kita-Kinder und ihre Eltern, die Senioren des
Seniorenclubs und die Bewohner des Betreuten
Wohnens gemeinsam feierten.
Der AWO Jugendclub „Oase“ beteiligte sich an den
Festaktivitäten rund um das Jubiläum mit einem „Tag
der offenen Tür“. Die Veranstaltung stieß auf ein
reges Interesse und war von den Jugendlichen und
den Mitarbeitern des Clubs mit abwechslungsreichen
Angeboten gut vorbereitet worden.
Tag der offenen Tür im
AWO Jugendclub „Oase“
Den Abschluss der Festwoche bildete das große
Sommerfest im AWO Pflegeheim „Am Wolfsberg“,
das für die Senioren und ihre Angehörigen von langer
Hand vorbereitet und zur großen Zufriedenheit der
Bewohner bei schönem Wetter erfolgreich ausgerichtet wurde.
AWO Ball 2010
„20 Jahre AWO Thüringen“
Liebe AWO Freunde,
Sommerfest im Seniorenpflegeheim „Am Wolfsberg“
unser diesjähriger AWO Ball steht unter dem Motto „20 Jahre
AWO Thüringen“. Er findet am 29. Oktober im Erfurter
Kaisersaal statt. Die Einladungen werden über die AWO
Kreisgeschäftsstellen vergeben. Die Festrede hält Petra
Grimm-Benne, Präsidiumsmitglied des AWO Bundesverbandes und Landesvorsitzende der AWO Sachsen-Anhalt. Im
feierlichen Rahmen wird zum zwölften Mal die höchste
Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement, die Emma-Sachse-Ehrung, verliehen. Zur Jubiläumsfeier wird ein Film
gezeigt, der Einblicke in die Vergangenheit
und Zukunft des Verbandes gibt. Auch die
Chronik der AWO wird in neuer Fassung Premiere
haben.
Wir wünschen allen Gästen einen unterhaltsamen Abend.
12 2 0 J a h r e AW O
AWO
2 0 J a h r e AW O 13
EAST END
EAST END – Wie alles begann
Interview
In den zwanzig Jahren der AWO Thüringen wurden viele
Einrichtungen aufgebaut und in Trägerschaft übernommen.
Heute ist die AWO im Freistaat Träger von über 450 Einrichtungen und Diensten.
Tischtennis, Kicker oder Dart. Die vielen situations- und bedürfnisorientierten Angebote des Hauses oder die Sportangebote außerhalb der Einrichtung hier aufzuzählen, ist im
Detail gar nicht möglich. Erwähnen möchte ich vielleicht
noch die Hausaufgaben- und Bewerbungshilfe, die Unterstützung, die die Jugendlichen hier bei Sorgen und Sinnfragen erhalten können oder die vielen Gelegenheiten, wo sie
soziales Verhalten üben und eigene Grenzen und Fähigkeiten ausloten können. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt
„EAST END Artists“.
AWO informativ fragte nach, wie alles begann. Zum Aufbau
des AWO Kinder- und Jugendhauses EAST END in Eisenach erinnert sich Susanne Dornaus-Bätzel, ehemalige
Geschäftsführerin des Kreisverbandes Eisenach.
AWO informativ: Das EAST END ist eine AWO Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Was führte
dazu, dass dieses Jugendhaus in Eisenach aufgebaut
wurde?
Susanne Dornaus-Bätzel:
Zu Beginn der 90er Jahre bestand ein Ziel des
jungen AWO Kreisverbandes Eisenach darin, in
der Kinder- und Jugendarbeit Fuß zu fassen.
Da kam die Anfrage des Jugendamtes an die
Verbände der LIGA gelegen, ob die Verbände
sich an einem Bundesaktionsprogramm für
Jugendliche „Gegen Aggression und Gewalt“
beteiligen wollen. Die AWO und die Diakonie
übernahmen im Rahmen dieses Bundesmodellprojektes jeweils ein Teilprojekt in verschiedenen Stadtteilen in Eisenach. Ziel war es, Einfluss auf rechtsradikale
und extremistische Jugendliche zu nehmen und sie an eine
sinnvolle Freizeitgestaltung heranzuführen.
Interview
AWO informativ: Wie gestaltete sich der Anfang der Projektarbeit konkret?
Susanne Dornaus-Bätzel:
Die AWO bekam von der Stadt Eisenach im Herbst 1992 ein
Gebäude zur Verfügung gestellt, in dem der Jugendclub
auch heute noch ist. Das Haus befand sich in einem maroden Zustand. Begonnen haben die zwei Mitarbeiter damals
im heutigen Nebengebäude, das so etwas wie eine Garage
war. Fließendes Wasser stand dort nicht zur Verfügung, die
sanitäre Einrichtung bestand aus einem TOI TOI Häuschen
im Hof und geheizt wurde mit einem elektrischen Heizluftgerät. Also für heute unvorstellbare Bedingungen. Andererseits war eine Vollfinanzierung der Arbeit durch das Bundesprojekt für die ersten drei Jahre abgesichert, es gab finanzielle Mittel für die Mitarbeiterstellen sowie Sachkosten und
Investitionszulagen. Auch das Institut für Sozialarbeit und
Sozialpädagogik in Frankfurt unterstützte das Projekt und
begleitete es mit einer Evaluationsstudie zur Arbeit mit
extremistischen Jugendlichen.
Gemeinsam mit den Jugendlichen wurde das Haus dann
Stück für Stück saniert und ausgebaut. Das war eine Menge
Arbeit, das erforderte Leistung und Einsatz von den Jugend-
lichen. Es verhalf den Jugendlichen aber auch zu Erfolgserlebnissen und Anerkennung für das Getane und machte in
der Gemeinschaft viel Spaß. Fachliche Unterstützung erhielten die Jugendlichen dabei natürlich von verschiedenen Firmen. Die haben dabei eine Menge gelernt.
AWO informativ: Und die extremistischen Jugendlichen
haben das Projekt einfach so angenommen, sind von
sich aus vorbeigekommen und haben sich an den
Arbeiten beteiligt?
AWO informativ: Noch eine kurze Frage: Warum heißt der
Club eigentlich EAST END?
Susanne Dornaus-Bätzel:
Weil er am östlichen Ende von Eisenach liegt.
AWO informativ:
Vielen Dank für das Gespräch.
Susanne Dornaus-Bätzel:
Ja, tatsächlich war das so. In Eisenach gab es nach der
Wende eine ganze Reihe von Jugendgangs und Cliquen, die
sich auf der Straße trafen. Es gab also keinen Mangel an
Klientel. Die Gangs wandten sich oftmals direkt an das
Jugendamt und forderten dort Räume und Clubs. So wurde
das AWO-Projekt von Anfang an gut angenommen und
sprach sich unter den Jugendlichen schnell herum.
AWO informativ: Nach dem Auslaufen des Bundesaktionsprogrammes machte die AWO aber weiter? Wie
entwickelte sich die Einrichtung dann weiter?
Susanne Dornaus-Bätzel:
Es ist der AWO gelungen, 1995 das Angebot zu erhalten und
seitdem fortzuführen. Auch die zwei Mitarbeiterstellen
blieben bestehen, auch wenn die Besetzung über die Jahre
teilweise wechselte. Natürlich veränderten sich die Konzeptideen und Angebote im Laufe der Zeit, so wie sich die Interessen der Jugendlichen veränderten.
AWO informativ: Welche Angebote entwickelten sich im
EAST END?
Susanne Dornaus-Bätzel:
Heute kommen die damals sehr aktiven Jugendlichen der
Aufbauzeit zum Teil schon mit ihren Kindern in das EAST
END. Sie finden hier einen Kommunikationstreff und kompetente Ansprechpartner bei Erziehungsfragen oder anderen Sorgen. Das Café im Haus wird von allen Altersgruppen
gern genutzt.
Inzwischen besuchen täglich 30 bis 40 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 27 Jahren den Treff. Da viele Schüler
mit dem Rad fahren, wurde mit den Jugendlichen im Nebengelass eine Fahrrad- und Schülerwerkstatt eingerichtet, wo
rege geschraubt und lackiert wird. Natürlich werden gemeinsame Touren und mehrtägige Fahrten mit den Rädern unternommen. Es gibt einen Band- und Musikraum, wo die jungen Leute sich ausprobieren können, ein Internetcafé, eine
Küche zum Kochen und Backen, viele Spiel- und Sportangebote, wie einen Bolz- und Basketballplatz im Außengelände,
Das „EAST END“
Herbstferienfreizeit im AWO SANO Ferienzentrum
Das AWO SANO Ferienzentrum hat sein
Leistungsspektrum um Ferienfreizeiten
erweitert. Es bietet erstmals in den
Herbstferien vom 16. bis 22. Oktober
2010 eine Ferienfreizeit für Kinder im
Alter von acht bis zwölf Jahren an.
Die Anreise der Kinder erfolgt eigenständig. Die Kosten betragen 199 Euro
pro Person, Geschwister erhalten ab der
2. Person zehn Prozent Rabatt.
Die Kinder sind für sechs Übernachtungen in modernen Zimmern mit Dusche/
WC untergebracht und mit Vollpension
durch die hauseigene Küche versorgt.
Die Betreuung erfolgt durch geschulte
Gruppenleiter. Das Programm ist vielseitig und bietet unter anderem mit einer
Sportstättenralley, Lagerfeuer und
Grillen, einem Niedrigseilparcour, einem
Biathlon-Tag und natürlich einer Nachtwanderung, einem Stadtbummel, einer
Disco und vielen Spielen jede Menge
Spaß, Abwechslung und Abenteuer. Die
Kinder sind für die Ferienfreizeit versichert.
Das AWO SANO Ferienzentrum Oberhof liegt mitten im Thüringer Wald am
Rennsteig und wurde in den vergangenen Jahren neu saniert.
Interessenten können sich unter
Telefon: 036842 / 281-0 oder
E-Mail: [email protected]
anmelden.
Nähere Informationen unter
www.ferienzentrum-oberhof.de
AWO
I n t e r n 15
Landesauschuss beschließt Programm zur Sicherung des Personalbedarfs
Personalgewinnung
Die diesjährige Landesausschusssitzung der AWO Thüringen fand am 28. August im AWO SANO Ferienzentrum
Oberhof statt und drehte sich hauptsächlich um den Fachkräftebedarf und die Fachkräfteentwicklung.
Die demografische Entwicklung macht sich bemerkbar. Auch
im Bereich der sozialen Arbeit. Kita-Erzieherinnen, Pflegefachkräfte, Pflegedienstleiter, Sozialarbeiter – gute Fachkräfte sind rar. Die AWO Thüringen sucht deshalb ständig
nach Wegen, um dem Problem zu begegnen.
AWO informativ hat darüber mit Uwe Kramer, Personalchef
der AWO AJS gGmbH und Rebecca Müller, die ab Oktober
ein duales Studium mit Unterstützung der AWO absolviert,
gesprochen.
Die Teilnehmer beschäftigten sich intensiv mit der Problematik, die auch für Wohlfahrtsverbände eine zunehmende
Bedeutung erlangt. Das Einstiegsreferat „Fachkräftebedarf
und Fachkräfteentwicklung in der Sozialwirtschaft in Thüringen“ hielt Professor Dr. Michael Behr, Abteilungsleiter im
Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie.
Behr war bis Juli an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
tätig. Mit seiner Studie „Die Fachkräfteentwicklung in der
Thüringer Gesundheits- und Sozialwirtschaft“ liegt erstmals
eine wissenschaftliche Untersuchung im Freistaat zur Personalsituation im Sozialwesen vor. Dafür wurden Leitungskräfte der Sozialwirtschaft ausführlich befragt. Die Ergebnisse liefern ein detailliertes und aktuelles Bild zur Lage in
verschiedenen Feldern der Sozialen Arbeit, das Professor
Behr den Ausschussteilnehmern vorstellte.
AWO informativ:
Die Diskussionen zur Gewinnung neuer Mitarbeiter mit
fachlicher Qualifikation führt die AWO ja bereits seit einigen Jahren. Wie ist die aktuelle Situation?
Uwe Kramer:
Auch für die AWO zeichnet sich der große
Bedarf an qualifizierten Fach- und Führungskräften bereits ab. Gesucht werden massiv
Pflegefachkräfte, aber auch Erzieherinnen
oder Sozialpädagogen. Mit dem Personalentwicklungskonzept haben wir wichtige Schritte
zur Mitarbeitergewinnung und -bindung eingeleitet. Außerdem bieten wir umfassende
Ausbildungs- und Qualifikationsmöglichkeiten, akquirieren
und binden junge Hochschulabsolventen an den Träger und
öffnen unsere Einrichtungen für junge Menschen, die sich für
Praktikas und FSJ-Stellen interessieren. Die AWO Landesausschusssitzung beschloss vor ein paar Tagen dazu konkrete Schritte für alle AWO Träger. Eine bisher wenig
genutzte Möglichkeit ist die Ausbildung über ein duales
Studium. In der Sozialbranche sind wir damit ein Vorreiter.
Die Landesausschusssitzung beschloss weiterhin einen
Antrag des AWO Landesverbandes, mit dem der Stellenwert
des Personalmanagements hervorgehoben wird. Die Sicherstellung der Personalbedarfe der Einrichtungen und
Dienste wird damit als das wichtigste strategische und
unternehmerische Ziel der nächsten Jahre anerkannt. In
ihrer Funktion als Arbeitgeber sieht die AWO Thüringen die
Stärkung der „Marke AWO“ als ihre zentrale Aufgabe an. Sie
verpflichtet sich zur Einführung eines modernen Personalmanagements und einer engen Kooperation im Bereich der
Personalgewinnung und -werbung. Dazu sollen u. a. ein
gemeinsames Stellenportal und ein gemeinsamer Bewerberpool eingerichtet werden. Einvernehmliche Regelungen
wurden auch zum internen Wechsel von Beschäftigten getroffen.
Gleichzeitig stellte die AWO Thüringen Forderungen an die
Politik. Die Ausschusssitzung forderte die Landesregierung
auf, sich auf Bundesebene für die Weiterentwicklung der
Pflegeausbildung und des Pflegeberufes einzusetzen und
diese durch eigene Initiativen zu unterstützen. Dazu sollen
beispielsweise die Rahmenbedingungen für Berufsausbildung und -ausübung verbessert und frühzeitig in Ausbildungsinitiativen investiert oder Umschulungen erleichtert
und dauerhaft gefördert werden. Im Bereich der Kindertagesbetreuung forderte die AWO, dass besonders berufsbegleitende Maßnahmen verbessert und befristete Anerkennungen für Quereinsteiger möglich werden müssen.
Ebenso sprach sich die AWO für eine unbürokratische
Anerkennung von Berufsabschlüssen und die Integration
von Fachkräften aus den Ländern der EU durch die zuständigen Landesbehörden aus.
Neue Wege zur
Bild oben
Referent Professor Dr. Michael Behr
Bild Mitte
teilnehmende Vertreter des Landesvorstandes
Bild unten
Blick ins Plenum
Der Landesausschuss findet in der Regel einmal im Jahr
statt und ist hinter der Landeskonferenz das zweithöchste
Beschlussgremium der AWO Thüringen. An der Landesausschusssitzung nehmen die Vorsitzenden der Mitgliederverbände des AWO Landesverbandes, der Landesvorstand und
ein Vertreter des Landesjungendwerkes stimmberechtigt,
sowie die Geschäftsführer der Mitgliederverbände und die
Vertreter der korporativen Mitglieder des Landesverbandes
beratend teil.
AWO informativ:
Was für einen Weg gehst du dabei, Rebecca?
Rebecca Müller:
Ich nehme ab Oktober ein duales Studium an
der Berufsakademie Gera auf. Entschieden
habe ich mich konkret für ein Bachelor-Studium Soziale Arbeit in der Richtung Soziale
Dienste. Voraussetzungen für dieses Studium
sind die Hochschulreife und ein Ausbildungsvertrag mit einer kooperierenden sozialen
Einrichtung. Die ist dann für sechs Semester
der Praxis-Lernort, an der Studienakademie wird im Wechsel damit die Theorie gepaukt.
AWO informativ:
Wie kam die Verbindung zur AWO zustande?
Rebecca Müller:
Ich hatte mich an den AWO Kreisverband Erfurt gewandt und
nach einem Studium gefragt. Von der AWO in Erfurt erhielt
ich Antwort und hatte gleich die Wahl zwischen den Kinderund Jugendheimen in Erfurt, Eisenach, Nordhausen und
Schweina. Dem Erfurter Heim „Am Ringelberg“ habe ich
meine Bewerbung gesandt und wurde umgehend zu einem
Bewerbungsgespräch eingeladen. Nach einem Probearbeitstag bekam ich die Zusage. Dabei erhalte ich während
des Studiums eine monatliche finanzielle Unterstützung von
der AWO. Positiv ist für mich auch, dass ich während meiner Ausbildung verschiedene Einrichtungen des AWO
Jugendhilfeverbundes Erfurt kennenlernen werde und damit
Einblick in verschiedene Arbeitsfelder erhalte. Nach dem
Studium habe ich gute Chancen, von der AWO übernommen
zu werden.
AWO informativ:
Und so ging es nach dem Probearbeitstag direkt zum Studium?
Rebecca Müller:
Leider lief es nicht überall so glatt wie bei der AWO. Einen
Monat nach der Zusage des AWO Jugendhilfeverbundes
bekam ich die Mitteilung, dass der Studiengang bereits voll
belegt war. Aber ich war mir nach meiner Stippvisite im
Kinderheim ganz sicher, dass ich genau diesen Beruf wollte.
Also habe ich mich bei der AWO um eine FSJ-Stelle beworben und ab September 2009 im Kinderheim „Am Ringelberg“ Erfahrungen gesammelt. So habe ich das Jahr sinnvoll
überbrücken können und jetzt geht es am 1. Oktober mit
dem Studium los.
AWO informativ:
In welchen Arbeitsgebieten könnte Rebecca dann bei der
AWO eingesetzt werden?
Uwe Kramer:
Die Übernahmechancen sind sehr hoch. Wir fördern Frau
Müller ja und investieren in das Studium mit dem Ziel, eine
gut ausgebildete Fachkraft zu bekommen. Insgesamt gibt es
eine Reihe von Möglichkeiten, die auch davon abhängen, mit
welchen Leistungen das Studium letztlich abgeschlossen
wird. Ich wünsche Frau Müller daher erst einmal viel Erfolg
und dass es ihr gelingt, diese Chance gut zu nutzen.
AWO informativ:
Auch wir wünschen viel Erfolg und danken für das Gespräch.
Interview
14 I n t e r n
16 I n f o r m a t i o n
AWO
I n f o r m a t i o n 17
Verdienstmedaille
Verdienstmedaille für AWO-Ehrenamtliche
Eine besondere Ehrung wurde am 18.
Mai Renate Oberländer zuteil. Aus den
Händen der Thüringer Sozialministerin
Heike Taubert konnte die 73-Jährige die
Verdienstmedaille des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland entgegennehmen.
Renate Oberländer arbeitet seit über
einem Jahrzehnt in der AWO-Seniorenbegegnungsstätte im Jenaer Stadtteilzentrum „LISA“ ehrenamtlich mit. Sie
leitet regelmäßig Kurse und lehrt seit
acht Jahren einmal wöchentlich Deutsch
für zugewanderte Menschen. Außerdem
organisiert sie seit vielen Jahren Buchlesungen, die sie auch selbst durchführt.
Bei großen Veranstaltungen erarbeitet
sie zusammen mit einem ehrenamtlichen Team die Festprogramme für die
Besucher der Begegnungsstätte. Großen Zuspruch ernten auch ihre Kurse für
Chinesische Kultur und gesunde Ernährung. Renate Oberländer hat 2008 im
Rahmen des „Zuckertüten-Projektes“ der
Begegnungsstätten in Jena-Lobeda die
Patenschaft für einen damals siebenjährigen Jungen angenommen, der gerade in die Schule gekommen war und
steht diesem seitdem bei Bedarf zur
Seite.
„Renate Oberländer lebt täglich ehrenamtliches Engagement und bereichert
mit ihrer Energie und Güte das menschliche Miteinander und den Dialog mit den
jüngeren Generationen“, würdigte Heike
Taubert die Ehrenamtliche in ihrer Laudatio. Die Auszeichnung verstehe sich
auch als Anerkennung für ihr Lebenswerk, so Taubert weiter.
Thüringens Sozialministerin Heike Taubert
„Fit für den Notfall“ mit dem AWO Spielmobil
Kindgerechtes Lernen
Was tun bei einem Notfall? Das AWO
Spielmobil Weimar weiß die Antwort:
Natürlich helfen! Aber kann ein Vorschulkind Menschen, die in Not geraten, Hilfe
leisten?
dern entstand. Denn die Zahlen sind alarmierend. In Deutschland sind bereits zwei Millionen Kinder übergewichtig, das sind
15 Prozent der 3- bis 17-Jährigen. Besonders benachteiligte
Kinder sind von dieser Entwicklung betroffen. Sie leiden häufiger an Bewegungsmangel und motorischen Entwicklungsverzögerungen und bekommen überproportional oft Krankheiten wie Karies und Adipositas.
Für die AWO als Träger von rund 1.800 Kindertagesstätten,
davon 150 allein in Thüringen, lag es nahe, eine gesunde
Lebensweise für die rund 120.000 Kinder in ihren Einrichtungen zu fördern. Im Rahmen der Kampagne erhielten alle Kitas
eine Aktionsbox mit Spielanregungen, dem Dr. Hoppel-Song
und Anleitungen für Bewegungsprogramme. Ziel ist es, den
Kindern frühzeitig und spielerisch Spaß an Bewegung zu vermitteln. Vorbild dafür ist Dr. Hilde Hoppel. Die sympathische
Identifikationsfigur im Langohrkostüm bringt den Kindern neue
Bewegungsspiele bei. Sie stellt damit die Fortsetzung der Dr.
Schnupper-Aktion dar, mit der in den vergangenen Jahren die
AWO Gesundheitsvorsorge angeregt wurde.
Dass das sehr gut funktioniert, das hat die Aktion in Erfurt eindrucksvoll bewiesen.
Auch AWO Landesvorsitzender Werner Griese schmunzelt und
hat Gefallen an dem bunten Kindertreiben. Erfurts Bürgermeisterin Tamara Thierbach und Landesgeschäftsführer Ulf Grießmann wurden vom Schabernack des Biebers ebenfalls nicht
ausgenommen und mit Wasser besprüht.
ehrt Renate Oberländer
Dazu bietet das AWO Spielmobil seit
Neuem einen Erste-Hilfe-Kurs für Vorschulkinder an. Hier wird auf spielerische
und kindgerechte Weise Basiswissen zu
Abläufen im Körper, Verletzungen, richtigem Verhalten bei Unfällen und Erkennen von Gefahrenstellen vermittelt. Der
sympathische Teddy Felix erklärt dabei
den Kindern in drei Unterrichtseinheiten
„Das macht Spaß!“ Svenja ist ganz begeistert von der Rollenrutsche. Die Kinder drängeln sich um das Gerät. Rings umher
ist eine bunte Aktionsfläche mit Hindernissen und vielen tollen
Spielanregungen zum Wippen, Hüpfen und Balancieren aufgebaut. Überall sind Kinder in Bewegung. Manche Spiele sind
ganz einfach zu bewältigen, bei anderen gehört schon ein
Stück Mut dazu. Der Kistenkletterturm des Landesjugendwerkes ist solch eine Herausforderung, wo sich die Kinder mit
Helm und Sicherung als Bergsteiger erproben oder eben die
große Rollenrutsche des AWO Spielmobils Weimar, die die
Kinder mit einiger Geschwindigkeit heruntersausen. Beliebt ist
auch die Hüpfburg, die die Kinder stets magisch anzieht.
Aus dem bunten Gemenge ragen zwei Figuren heraus – der
Hase Dr. Hoppel und Benno der Bieber. Sie verbreiten viel
Spaß und sammeln die Kinder um sich, wenn sie ihr interaktives Theaterstück zum Thema „Gesunde Lebensweise“ aufführen. Besonders der Chips-knabbernde Bieber muss da
nämlich noch einiges lernen. Laut schallt das Dr. Hoppel-Lied
über den Platz, das extra für die AWO Kampagne getextet und
komponiert wurde. Natürlich gibt es auch einen Tanz zum Mitmachen dazu. Die Kinder sind gleich dabei und bewegen sich
nach der Anleitung: auf und nieder, linkes Bein schütteln, PopoWackeln – das sieht bei dem Bieber aber lustig aus!
Die Verdienstmedaillen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
werden auf Vorschlag der Ministerpräsidenten der Länder durch den Bundespräsidenten, Christian Wulff, für über das
normale Maß hinaus ragendes ehrenamtliches Engagement verliehen.
„Das geht sehr gut“, weiß Ingolf Bendiks,
Leiter des Spielmobils. „Wichtig ist, dass
die Kinder für so einen Vorfall bereits vorbereitet wurden und wissen, wie sie
richtig reagieren können. Das ist nicht
nur von Bedeutung, damit sie lernen,
Hemmschwellen zu überwinden, sondern dient auch ihrem eigenen psychischen Schutz. Aktive Helfer erleben Notfallsituationen nicht als traumatisierende
Gewalt, der sie hilflos ausgesetzt sind,
sondern können durch ihre Initiative die
Situation beeinflussen und damit ein
Stück weit beherrschen.“
o
l
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pp
besucht Erfurt
H
Dr.
von je 45 Minuten alles ganz genau.
Lieder, Geschichten, Rollenspiele und
praktische Übungen ergänzen das Methodenspektrum.
„Ein Kind, das bereits einmal Verbandsmaterial in der Hand hatte oder sofort die
Telefonnummer des Notrufes weiß und
eingeübt hat, wie es an ein Telefon
gelangen kann, wird im Notfall keine
Hemmschwelle haben und helfen.“, so
Bendiks. Und wichtiger noch: „Wurden
Kinder frühzeitig an die Problematik
herangeführt, so werden sie auch als
Jugendliche und Erwachsene hilfebedürftige Menschen unterstützen und
auch andere zur Aktivität motivieren.“
Nähere Informationen zu den Kursen
sind über das AWO Spielmobil unter
Telefon: 03643 2499664 oder per
E-Mail: [email protected]
erhältlich.
Die Veranstaltung wurde vom IKEA Einrichtungshaus Erfurt,
auf dessen Gelände die Aktion stattfand, freundlich unterstützt.
Freuen konnte sich ebenfalls Kita-Leiterin Carola Pfannschmidt, die von IKEA eine Spende über 4.000 Euro für den
Ersatzneubau ihrer Kita „Am Fuchsgrund“ entgegennehmen
konnte.
Die Aktion in Erfurt war Bestandteil einer bundesweiten Kampagne der AWO, die als eine Antwort auf die steigende Zahl an
übergewichtigen und unter Bewegungsmangel leidenden Kin-
Spendenübergabe
Jedes Jahr wieder bezaubernd ... sind die Bilder der kleinen Schulanfänger der AWO Kindertagesstätten, die aus den Einrichtungen verabschiedet werden. In diesem Jahr verließen allein in Erfurt 230 Knirpse die AWO Kitas. Traurig waren die meisten von ihnen glücklicherweise trotzdem nicht. Die Schulanfänger sind neugierig, freuen sich auf die Schuleinführung und natürlich auf die große Zuckertüte. Das ist auch gut so. Mancher Erzieherin fällt der
Abschied da schon schwerer. Wir wünschen unseren AWO Kita-Absolventen 2010 viel Spaß am Lernen und Glück im neuen Lebensabschnitt.
18 E h r e n a m t
AWO
E h r e n a m t 19
in
Meiningen
„Marktplatz der Guten Geschäfte“
Verhandelt und getauscht werden vor
allem Wissen, Dienstleistungen und
Sachwerte. Das Besondere: gemeinnützige Institutionen und Vereine können
den Wirtschaftsunternehmen hier auf
Augenhöhe begegnen. Man kann sich
langsam kennenlernen und einen Blick
auf die oft „andere Welt“ des Gegenübers werfen. Mit kreativen Ideen wie
verrückten Kostümen oder selbstgestalteten Werbetafeln machten die gemeinnützigen Anbieter auf dem Meininger
„Marktplatz“ auf sich aufmerksam.
Gute Geschäfte abschließen – das taten
in Meiningen Vertreter von gemeinnützigen Einrichtungen und Unternehmen.
Insgesamt 70 Akteure versammelten
sich im ehemaligen Robotronsaal der
Stadt. Organisiert wurde die Veranstaltung durch den Verein „Miteinander in
Jerusalem e.V.“ und durch die AWO in
Meiningen. Die Meininger Wirtschaftsförderer und Vertreter von Stadt und
Landkreis unterstützten die Aktion. Der
Landtagsabgeordnete Rolf Baumann
eröffnete mit einem Gong den Marktplatz. Knappe zwei Stunden lang wurde
sich dann vorgestellt, erklärt, verhandelt
und am Ende wurden 73 Vereinbarungen abgeschlossen.
Heike Fischer, die Ehrenamtskoordinatorin der AWO Südthüringen, hatte die
Idee des Marktplatzes vom landesweiten
Treffen der AWO Ehrenamtskoordinatoren mit nach Meiningen gebracht und
war stolz auf den Erfolg: „Wir freuen uns
riesig darüber, dass diese Idee in Meiningen so gut ankam. Viele sagten hinterher, dass man sich eine solche Veranstaltung jährlich wünscht. Auch aus
Schmalkalden war jemand da, der einen
Marktplatz mit unserer Unterstützung
dort umsetzen möchte.“
„Marktplatztreiben“
plätzen können Kontakte getauscht und
Kooperationen geschlossen werden, nur
Geld ist als einziges Thema tabu. Die
Bertelsmann Stiftung brachte die Idee im
Jahr 2006 nach Deutschland und besonders Thüringen zeigte sich seitdem mit
bisher 19 Marktplätzen als erfolgreiches
Pflaster.
Die Idee der Marktplätze kommt ursprünglich aus den Niederlanden. Sie ist
so simpel wie genial. Auf den Markt-
Zum Beispiel suchte Angela Holland-Nell
Räume für eine Veranstaltung und bot im
Gegenzug an, jungen Leuten Yoga-Unterricht zu geben. Mit dem AWO Kinderund Jugendzentrum Max Inn hatte sie da
ihren idealen Partner gefunden. Die
Genobank bot ausrangierte, aber voll
funktionstüchtige Technik an. Die Regelschule „Am Kiliansberg“ suchte Bastelmaterial und Musikinstrumente und der
Förderverein der Kunst- und Kreativschule bot Auftritte ihres Kinder- und
Jugendtheaters bei Jubiläen, Veranstaltungen und Feiern an. Der AWO Jugendclub „Am Berg“ vereinbarte für die Jugendlichen einen Vortrag zum Thema
„Chancen und Gefahren im Internet“. In
kürzester Zeit wurden so viele „Geschäfte gemacht“, die das lokale Zusammenleben fördern und das soziale Klima
verbessern.
Dankeschön-Konzert der AWO in Saalfeld-Rudolstadt
Dankeschön
Als besonderes Dankeschön für ihre ehrenamtlich
Engagierten und Beschäftigten organisierte der AWO
Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt ein großes Konzert
mit dem Tenor Anton Kuhn und den Thüringer Sinfonikern unter Stabführung von Oliver Weder.
Festlich gekleidet und froh gestimmt waren die Gäste
im Meininger Hof, unter ihnen auch der AWO Landesvorsitzende Werner Griese mit Gattin Karin, MdL
Maik Kowalleck mit Gemahlin Claudia und Saalfelds
Bürgermeister Matthias Graul mit Ehefrau Alexandra.
Tenor Anton Kuhn gefiel auch
Landesvorsitzendem Werner Griese
Geschäftsführer Andreas Krauße dankte in seiner
Begrüßung allen AWO-Mitgliedern und Mitarbeitern
für ihren großen Einsatz im mitgliederstärksten
Kreisverband der AWO Thüringen.
Das Publikum ließ sich anschließend von bekannten
Operetten bezaubern und lauschte zwei Stunden lang
manch bekannter Melodie. Der große Applaus zum
Ende des Konzertes verriet schon: es hat allen
Gästen ausnehmend gut gefallen und sie würden
auch im kommenden Jahr gern wiederkommen.
Maria-Theresa Faulstich
gewinnt Wettbewerb
Die Siegerin
Maria-Theresa Faulstich wurde vom
Thüringer Landtag für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Sie
bekam den ersten Preis im Wettbewerb „Jugend@Ehrenamt“.
Die Senioren haben das junge Mädchen schnell in ihr Herz geschlossen.
Maria nimmt sich gern Zeit für Gespräche, ist geduldig und hat immer ein
offenes Ohr. Sie engagiert sich im
sozial-therapeutischen Bereich der
Einrichtung, unternimmt mit den Bewohnern Spaziergänge, besucht sie
zum Vorlesen oder unterstützt die
Mitarbeiter bei der Vorbereitung von
Festen und Feiern und bei den traditionellen Kegelnachmittagen. Viel
Freude haben die Senioren, wenn sie
den älteren Menschen Lieder auf der
Gitarre oder mit dem Akkordeon vorspielt. Sie lieben den „frischen Wind“,
den Maria mit in die Einrichtung bringt.
Während Erwachsene ihre Freiwilligenarbeit würdigen und loben, sind manch
Gleichaltrige eher skeptisch oder reagieren mit Unverständnis. Aber Maria
hat schon von ihrer Familie her Erfahrung mit älteren Menschen, sie sieht
zwischen den damaligen und den
heutigen Jugendlichen viele Parallelen.
Einen Generationskonflikt kann sie
nicht entdecken. Mit den traurigen
Momenten hat sie umzugehen gelernt.
Vor „ihrem“ Pflegeheim
Maria wusste anfangs gar nichts davon, dass der AWO Kreisverband
Gotha e.V. sie für den Förderpreis
„Jugend@Ehrenamt“ vorgeschlagen
hatte. Aber die AWO Mitarbeiter waren
sich einig. Ein solches Engagement,
wie es die Sechzehnjährige seit zwei
Jahren an den Tag legt, verdient besondere Beachtung.
So stand Maria-Theresa am 12. Juni
im Plenarsaal des Thüringer Landtags
und erzählte, was sie so macht, was
sie über Ehrenamt denkt und wie
selbstverständlich ihr das scheint.
Damit überzeugte sie die Jury.
Dabei hatte 2008 alles ganz einfach
begonnen. Mit sechs weiteren Schülern des Perthes-Gymnasiums Friedrichroda beteiligte sie sich am Schülerfreiwilligentag, besuchte das örtliche
AWO-Pflegeheim und half dort beim
Kegelnachmittag. Die herzliche Atmosphäre des Hauses gefiel ihr sofort und
seitdem besucht sie die Senioren jede
Woche nach der Schule, sogar in den
Ferien. Obwohl die aus Finsterbergen
stammende Schülerin dazu extra mit
öffentlichen Verkehrsmitteln nach
Friedrichroda kommen muss. Doch
Maria engagiert sich nicht nur bei der
AWO. Sie gehört auch zum Schulsanitätsdienst und hilft der Kirchgemeinde
in der Jugendarbeit und als ErsatzOrganistin.
Beim Vortrag
Natürlich hat sich Maria-Theresa Faulstich über die mit der Auszeichnung
verbundene Anerkennung und das
Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro gefreut. Typisch für sie ist, dass sie einen
Teil ihres Siegergeldes gleich an das
Pflegeheim gespendet hat, damit die
Senioren auch etwas davon haben.
Die AWO jedenfalls freut sich mit ihr
und dankt herzlich für ihr Engagement
und ihren Einsatz.
Im Plenarsaal
20 B i l d u n g s w e r k
AWO
L a n d e s j u g e n d w e r k 21
Trotz Tropenhitze und wilden Gewitternächten
Zwei Jahre berufliche Beratung für Flüchtlinge
Das Projekt „to arrange – initiativ flüchtlinge in arbeit“
startete im Jahr 2008 und thematisiert die Ausgrenzung von
Flüchtlingen. Dazu haben sich das IBS, der Flüchtlingsrat
Thüringen und das ebz als Netzwerk zusammengefunden, um
Flüchtlinge sozial und beruflich zu beraten. Oberstes Ziel ist
die Vermittlung in Arbeit.
AWO informativ besuchte die berufliche Beratungsstelle für
Flüchtlinge des IBS und erhielt einen kleinen Einblick in die
Arbeit vor Ort.
Said Abdou bleibt an der Tür stehen, wartend mit seiner Mappe
in der Hand. Er wirkt unsicher, etwas aufgeregt und weiß nicht
so recht, ob er näher treten oder sich gar an den Tisch setzen
sollte.
In vielen Fällen begleiten die Projektmitarbeiter ihre Klienten
zur ARGE. Sie unterstützen die Teilnehmer und können den
Fallmanagern oftmals behilflich sein, indem sie sie auf Leistungen, die von der Arbeitsverwaltung übernommen werden können, hinweisen. So konnten die ARGEn für einzelne Anpassungsqualifizierungen gewonnen und verschiedene Klienten in
berufliche Weiterbildungen vermittelt werden. Die Projektmitglieder selbst bieten verstärkt Kurzweiterbildungen für unterschiedliche Basisqualifizierungen an. So führt der Flüchtlingsrat
Sprachkurse durch und die Erfurt Bildungszentrum GmbH
(ebz) organisiert Computer- und andere Basiskurse, wie
Bewerbungs- und Existenzgründertrainings.
Freundlich wird er gebeten, Platz zu nehmen und nach seinem
Anliegen gefragt. Angenehm überrascht lässt sich der etwa
30-Jährige auf dem Stuhl nieder und müht sich sehr damit, die
Worte zu finden, deutsche Worte. Richtig deutlich gelingt ihm
das nicht. Eine große Erleichterung erscheint auf seinem
Gesicht, als er von der Beraterin englisch angesprochen wird.
In der Sprache, die er beherrscht, wirken seine Sätze auf einmal viel sicherer und der ganze Mann intelligent und voller
Energie.
Das Projekt „to arrange – initiativ flüchtlinge in arbeit“ kann
nach zwei Jahren eine positive Bilanz ziehen. Insgesamt wurden 345 Flüchtlinge thüringenweit beraten, begleitet und bei
der Suche nach Weiterbildung und Arbeit unterstützt. Wichtig
war dabei, dass mit jedem Einzelfall Unterstützungsnetzwerke
vor Ort angesprochen, aufgebaut bzw. erweitert wurden. Verantwortliche in Flüchtlings- und Migrationsberatungsstellen, in
ARGEn und andere Akteure wurden als Multiplikatoren weitergebildet. Die Mitarbeit in verschiedenen Netzwerken auf
kommunaler, Landes- und Bundesebene beförderte das
Thema „Flüchtling und Arbeitsmarkt“ in verschiedene Integrations- bzw. Vermittlungsansätze.
Ein Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, wenn er die Beraterin anschaut. Resignierende Verzweiflung, wenn er von
seinen Problemen spricht und davon, dass er nicht mehr weiß,
was er noch machen soll oder wohin er sich noch wenden
könnte. Deshalb sitzt er nun heute hier. Er sucht Arbeit und findet keine.
Auch Said Abdou freut sich über die angebotene Hilfe. Er ist
dankbar für die Unterstützung und dafür, dass die Kosten für
seine Zeugnisübersetzung übernommen werden. Allein der im
Gespräch erfahrene Zuspruch macht ihm Mut, weiter nach
Arbeit zu suchen. Zuversichtlich vereinbart er einen neuen Termin bei den Projektberaterinnen.
Die Mitarbeiter der IBS Beratungsstelle kennen die Geschichten. Sie ähneln sich oft. Asylsuchende und geduldete Flüchtlinge haben es schwer auf dem Arbeitsmarkt. Der unsichere
befristete Aufenthaltsstatus hält Firmen davon ab, Flüchtlinge
einzustellen. Wer weiß, wie lange der Arbeitnehmer dann da
ist? Auch Said Abdou hat Angst, abgeschoben zu werden. Die
sogenannte Residenzpflicht für Flüchtlinge zwingt sie an einen
Aufenthaltsort und schränkt den Radius bei der Job- und Weiterbildungssuche enorm ein. Die Zeugnisse müssen übersetzt
und anerkannt werden. Die Sprachkenntnisse sind häufig, wie
bei Said Abdou, nicht ausreichend. Aber der Zugang zu
Deutsch- und Integrationskursen ist, anders als für Migranten,
schwierig. Ohne Arbeit ist die Wohnsituation schlecht. Der
Langzeitarbeitslosigkeit folgen psychische und gesundheitliche
Probleme. Die vorhandenen Berufskenntnisse gehen verloren.
Super Ferienfreizeiten des LJW
Seit vielen Jahren organisieren der Arbeitskreis „Teamer“ des Landesjugendwerkes, die Ortsjugendwerke und die
Kreisverbände der AWO Thüringen gemeinsam Freizeiten für Kinder und Jugendliche. Auch in diesem Sommer
durfte anspruchsvoller Ferienspaß bei
fast schon tropischen Temperaturen und
mit wilden Gewitternächten nicht fehlen.
Wie schon in den vergangenen zwei
Jahren organisierten alle Beteiligenten
drei 5für20!-Ferienfreizeiten, bei denen
60 Kinder für nur 20 Euro fünf Tage in
einem Feriencamp auf dem Gelände des
Ortsjugendwerkes (OJW) Eisenberg, der
Bergwacht in Lauscha und des Freibades Kirchheiligen verbringen konnten.
Außerdem konnte durch das Projekt
„Move it!“ 2010 noch eine vierte Freizeit
für 20 Kinder auf dem Gelände des Terrassenbades in Schönbrunn organisiert
werden. Hier standen neben Spiel und
Spaß Themen wie Armut und Menschenrechte mit auf dem Programm. In einem
Vorbereitungswochenende im Rahmen
von Move it!, einem Projekt innerhalb
des Europäischen Jahres 2010, wurden
den Teamern verschiedene Methoden
gezeigt, wie sie Kinder an diese Themen
heranführen können. Es zeigte sich,
dass auch Achtjährige nicht zu jung sind,
sich mit Umweltverschmutzung oder
Problemen der Dritten Welt auseinanderzusetzen. Und nahezu alle wussten,
was sie verändern können – beispielsweise auf Mülltrennung achten, tolerant
gegenüber allen anderen Menschen sein
und vieles mehr.
Im Sprachencamp in Lützensömmern
ließen 20 Kinder im Alter von 11 – 13
Jahren acht Tage lang spielerisch die
englische Sprache in ihren Alltag mit einfließen. Zur gleichen Zeit und auf demselben Gelände veranstaltete das Landesjugendwerk die Internationale Jugendbegegnung „Crossroads of culture“.
Dadurch blieb das Englisch-Sprechen
nicht nur ein spielerisches Miteinander.
Die Kinder hatten die Chance, mit
Jugendlichen aus Frankreich, Georgien,
Moldawien und Italien ihre Englischkenntnisse mal so richtig auszuprobieren. Alle Seiten waren begeistert.
Jedoch: Ehe sich alle versahen, waren
die fünf aufregenden Freizeiten vorbei.
Beim Abschied floss die ein oder andere
kleine Träne. Was bleibt, ist das Gefühl,
mit dem alles vor fünf Wochen begann:
Vorfreude. Nächstes Jahr werden wieder
viele Kinder mit neuen Freunden und
Freundinnen zurückkehren.
Müde zwar, aber vor allem mit tollen
Erinnerungen und viel Vorfreude auf die
nächste Freizeit, sind auch die Teamer
nach Hause gefahren. Ihnen gilt für den
großartigen Erfolg der fünf Freizeiten ein
ganz besonderer Dank. Danke auch
dem AWO Kreisverband Bad Langensalza und der AWO Jugendarbeit Schönbrunn, allen Spendern sowie den vielen
fleißigen Helfern für ihre Unterstützung.
Das Landesjugendwerk sucht bereits
jetzt wieder Paten für die Freizeiten
5für20! im nächsten Jahr und weitere
AWO Kreisverbände, die Interesse am
Ausbau der Ferienfreizeiten bei sich vor
Ort haben.
Das war doch mal was
„Wenn das mal nichts ist…“, dachten
sich die Teilnehmer unserer drei internationalen Jugendbegegnungen, die das
Jugendwerk der AWO diesen Sommer
organisiert hat.
Drei aufregende Projekte fanden in der
Normandie (Frankreich), in Lützensömmern (Thüringen) und im Zug von Frankreich über Österreich und Ungarn bis
nach Deutschland statt. Die Jugendlichen zwischen 13 und 23 Jahren
kamen aus Italien, Frankreich, Österreich, Georgien, Moldawien, Ungarn und
Deutschland.
Seit sieben Jahren organisiert das Jugendwerk schon internationale Jugend-
begegnungen im Rahmen des Programms „Jugend in Aktion“.
So hatte sich das Landesjugendwerk für
dieses Jahr hohe inhaltliche Ziele gesetzt und diese auch erreicht. „Die
schönsten Momente der Reise waren,
wenn wir an einem neuen Ort ankamen
und dort auf neue Leute trafen“, bestätigte uns zum Beispiel Anne Loch, eine
Teilnehmerin des Zugprojektes.
Das ist das Ansinnen unserer internationalen Jugendarbeit: Freundschaften
entstehen lassen, Erfahrungen mit anderen Kulturen ermöglichen und dies mit
offenen Augen tun, ohne sich von Ländergrenzen einschränken zu lassen.
Wir sind gespannt, wo uns der Sommer
2011 hinführen wird. Wir gehen davon
aus, dass das Projekt „Rückenwind“ uns
mit frischem Wind planen lässt. Dieses
Projekt legt seinen Schwerpunkt auf
chancenarme Jugendliche. Denn fehlende Englischkenntnisse oder Sozialkompetenzen sollen nicht zu Ausgrenzung
führen.
Für die Durchführung des Projekts
„Rückenwind“ suchen wir interessierte
AWO Gliederungen und Einrichtungen.
Diese können sich bitte bei Christin
Voigt, Telefon 0361 21031-139, melden.
22 Q u a l i t ä t
AWO
K u r z n a c h r i c h t e n 23
Kurz notiert:
QUALITÄT KONKRET
...von
Audit bis Zertifizierung
Zwanzig Jahre AWO in Thüringen bedeuten auch zwanzig Jahre Qualitätsentwicklung in unseren Einrichtungen
und Diensten. Kundenorientierung
sowie ständige Verbesserung der
Leistungen und Angebote sind seit der
Gründung wichtige Qualitätsziele der
AWO Thüringen.
Zur Koordinierung des einheitlichen
Qualitätsmanagements schuf der Landesverband Ende der 90er Jahre die
Stabsstelle Qualitätsmanagement. Gemeinsam mit den Arbeitskreisen der
AWO-Fachgruppen werden die Qualitätsmanagementdokumente erarbeitet,
Qualitätsmanagement-Beauftragte
(QMB) und Qualitätsbeauftragte (QB)
qualifiziert sowie entsprechende Arbeits- und Kommunikationsstrukturen
geschaffen. Die QMB haben die Aufgabe, das QM-System einzuführen und
mit Leben zu füllen. Die QB betrachten
die Einrichtung unter dem Blickwinkel
der Qualität und entwickeln zusammen
mit ihren Kollegen Vorschläge und Verfahrensstandards.
AWO Qualitätskongress im Jahr 2006
In nahezu allen Einrichtungen der AWO
in Thüringen finden seit zehn Jahren
regelmäßig Qualitätszirkel statt. Diese
werden von den QB moderiert und beteiligen die Mitarbeiter mit ihren Ideen
und Erfahrungen.
Im Zuge der Debatte um die Aussetzung der Wehrpflicht
und den Umbau des Zivildienstes spricht sich der AWO
Bundesverband gegen den Aufbau einer „Doppelstruktur“
durch das künftige Nebeneinander des geplanten freiwilligen
Zivildienstes und des bereits bestehenden Freiwilligen
Sozialen Jahres (FSJ) aus. Die AWO findet es besser, frei
werdende Gelder für bestehende Jugendfreiwilligendienste
zu nutzen und hier das Stellenangebot zu erweitern.
Meilensteine in dem gemeinsam beschrittenen Qualitätsentwicklungsprozess sind die seit 2001 regelmäßig
stattfindenden Qualitätskongresse des
AWO Landesverbandes, die Fertigstellung der Muster-QM-Handbücher für
die einzelnen Fachbereiche und die
ersten erfolgreichen Zertifizierungen
unserer Einrichtungen.
Von der Entwicklung der ersten Qualitätsstandards bis heute haben wir uns
Schritt für Schritt kontinuierlich verbessert. Unsere Mitarbeiter leisten, mit
oder ohne Gütesiegel an der Wand,
sehr gute Qualität. Es werden weiterhin
Qualitätsbeauftragte ausgebildet, die
Inhalte der Ausbildung haben sich den
fachlichen Weiterentwicklungen jedoch
angepasst. Auch Muster-QM-Dokumente werden weiterhin in Facharbeitsgruppen erarbeitet und im Sinne
von Best Practice weiterentwickelt.
Mehr als 120 FSJler begannen am 1. September ihr Freiwilliges Soziales Jahr über die AWO, meldete das AWO
Landesjugendwerk Thüringen. Etwa 18 Stellen waren
Ende August noch unbesetzt. Die FSJler wurden an Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder Pflegeheime von fünf
AWO Trägern in Thüringen vermittelt, aber auch an extern
kooperierende Einsatzstellen, wie das Landratsamt Greiz,
das Helios-Klinikum Erfurt oder freie Schulen.
Im Ergebnis können wir heute außerordentliche Erfolge vorweisen. In Zertifizierungen haben die AWO-Einrichtungen wesentlich bessere Ergebnisse als
der Bundesdurchschnitt erreicht. In
Qualitätsaudits der Stabsstelle QM
haben die Einrichtungen der Kinderund Jugendhilfe eine hervorragende
pädagogische Qualität unter Beweis
gestellt. In Qualitätsprüfungen durch
den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) werden die
Pflegeeinrichtungen der AWO Thüringen inzwischen sehr gut bewertet.
Nach innen stellen wir eine bessere
Zusammenarbeit der Einrichtungen
und Dienste der AWO, ein strukturiertes Arbeiten sowie die Freude am Ausprobieren neuer Verfahren und Mut zur
Festlegung fest.
Diesen Prozess trägt seit dieser Zeit
eine immer größer werdende Zahl von
Mitarbeitern, ohne die die Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements in
den Einrichtungen undenkbar geworden ist. An dieser Stelle sei allen an der
Einführung des QualitätsmanagementSystems Beteiligten ein herzlicher
Dank ausgesprochen. Sie alle leisten
einen bedeutenden Beitrag für die erfolgreiche Zukunft ihrer Einrichtung und
für eine positive Weiterentwicklung
unseres Verbandes.
Sobald Thüringens Justizminister Holger Poppenhäger
am 13. August das symbolische rote Band durchgeschnitten hatte, erstürmten die
Knirpse der AWO-Kita „Schwalbennest“ in Egstedt ihren neuen
Spielplatz. Mit großer Unterstützung der Eltern entstand mit
Barfußpfad, Matschplatz, Nestschaukel, Hangelstrecke, Blockhaus und vielem mehr eine
völlig neue Spielwelt für die Kinder. Das Land unterstützte das
Projekt mit 2.000 Euro Lottomitteln, die AWO investierte
8.000 Euro und die Eltern spendeten 475 Euro.
Der AWO Kreisverband Jena-Weimar begrüßte 26 nach
dem Kita-Gesetz neu eingestellte Erzieherinnen aus
Jena, Weimar und Bad Berka mit einem gemeinsamen
Frühstück. Zu Gast war auch Thüringens Kultusminister
Christoph Matschie. Die Frauen werden in den zwölf Kindertageseinrichtungen des Kreisverbandes beschäftigt sein.
Nach dem verbesserten Betreuungsschlüssel hatte der AWO
KV Jena-Weimar die Möglichkeit, 36 zusätzliche Erzieherstellen einzurichten. Ein Teil der Kapazität wurde über Arbeitszeiterhöhungen vorhandener Mitarbeiterinnen abgedeckt.
Neben vielen jungen Berufseinsteigern sind auch ältere Kolleginnen dabei, die in ihren Beruf zurückkehren wollen.
Das zehnte Jubiläum des Naundorfer Feriencamps der
AWO Gößnitz „Für Umweltschutz und gegen Gewalt“
wurde mit einer kleinen Festrunde gefeiert. In den vergangenen zehn Jahren konnten rund 500 Kinder- und Jugendliche gut 2.000 erholsame Ferientage erleben. Das durch
ehrenamtliche Helfer und Sponsoren mögliche Camp hat
sich im Laufe der Jahre überaus positiv entwickelt. Die drei
Durchgänge in den Sommerferien sind stets ausgebucht. Initiator des Camps vor zehn Jahren war der damalige AWO
Vorsitzende Gerhard Dittel. Künftig möchte die AWO dort
auch Ferienkinder von AWO Mitarbeitern betreuen.
Das AWO Bummi-Kaufhaus in Erfurt freute sich über
eine Spende von vier Partnerunternehmen der Erfurter
Wohnungsbaugenossenschaft Einheit, die liebevoll gefüllte Zuckertüten, Gutscheine für Schulanfänger sowie
einen gepackten Ranzen für die AWO Schulstarteraktion
überreichten. Der Regionalverbund der Erfurter Wohnungsbaugenossenschaften spendete außerdem 206 Euro für den
Ferienlageraufenthalt eines Kindes in der Rothleinmühle.
Das Geld wurde auf dem Familienfest des Verbundes durch
den Verkauf von Büchern eingenommen.
Spenden für die AWO Schulstarteraktion
IMPRESSUM
Herausgeber:
AWO Landesverband Thüringen e.V.
Pfeiffersgasse 12, 99084 Erfurt
Tel.: 0361 / 21031-0, Fax: 0361 / 21031-149
Verantwortlich:
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AWO informativ erscheint 4x im Jahr, z.T. mit Sonderbeilagen, AWO Thüringen intern.