Sommer 2015 in Philadelphia
Transcription
Sommer 2015 in Philadelphia
SEP in Philadelphia Juli-August 2015 Isabella Dunkler Ich habe mich ohne zu wissen was auf mich zukommt bei SEP beworben und bekam kurze Zeit später eine e-Mail, dass die University of the Science in Philadelphia interessiert wäre mich als Exchange Student aufzunehmen. Da man sich nur allgemein für die USA bewerben konnte, wusste ich im Vorhinein gar nicht wohin es mich verschlagen wird, doch ich zögerte nicht und ergriff die Chance. Am 17.Juli ging es los. Es war das erste Mal für mich, dass ich alleine gereist bin und auf jeden Fall eine Erfahrung die man gemacht haben sollte. Mein „host“ Jackie (Student Exchange Officer der USP), mit der ich schon Monate vorher in Kontakt war, und wir uns auf Anhieb super verstanden haben, hat mich mit einer Freundin direkt vom Flughafen abgeholt und mich gleich in der Stadt herumgeführt. Es war so aufregend, mein erste Mal in den USA, andere Sprache, riesige Hochhäuser, tausende Menschen... Sie hat mir auch eine Unterkunft organisiert. Ich habe mit einer ihrer besten Freundinnen und einer Pharmaziestudentin zusammengewohnt, die auch superlieb waren. Jackie hat mir so viele Leute vorgestellt und wir waren fast jeden Abend unterwegs. Abgesehen von dem vielen Freizeitspaß, kam natürlich auch die Arbeit nicht zu kurz. Dr. Kauffman hat mir einen Arbeitsplan zusammengestellt und der hätte abwechslungsreicher nicht sein können. Ich war in zwei verschiedenen Krankenhäusern, in einer öffentlichen Apotheke, in einer Klinik in West Philadelphia für Menschen, die sich keine Krankenversicherung leisten können, und habe mit ihr bei einem Sozialprojekt mitgearbeitet. Jeder Tag war anders, jeder Tag war aufregend, ich kann gar nicht sagen was mir am besten gefallen hat. Die Arbeit im Krankenhaus war sehr spannend, ich durfe bei den Visiten mit Ärzten, Medizinstudenten und Pharmazeuten mitgehen. In den USA ist die klinische Pharmazie schon sehr weit fortgeschritten. Die Ärzte beziehen die Pharmazeuten in die Entscheidung über die richtige Medikation mit ein und somit ist der Patient auch doppelt abgesichert. Das Krankenhaus in Camden, New Jersey, in dem ich einige Male arbeiten durfte, ist ein Lehrkrankenhaus, dort gibt es auch eine Free Clinic, wo Studenten die Patienten (ebenfalls Leute ohne Versicherung, die sich ihre Medikamente nicht leisten können) betreuen und schon früh den richigen Umgang mit Patienten lernen. Was mich daran fasziniert hat war, dass dort Medizinund Pharmaziestudenten zusammenarbeiten und früh lernen, dass eine gute Zusammenarbeit das wichtigste ist um das beste für den Patienten rauszuholen. Auch die Arbeit in der öffentlichen Apotheke war ganz anders im Vergleich zu einer österreichischen Apotheke. Dort gibt es nur große Ketten, wie CVS Pharmacy oder Walgreens, die den Markt beherrschen. Die Apotheken sind gleichzeitig kleine Supermärkte und OTC Medikamente kann sich der Kunde selbst aus dem Regal nehmen. Die Pharmazeuten sind großteils damit beschäftigt zu prüfen welche Versicherung welche Medikamente deckt. Außerdem werden die rezeptpflichtigen Medikamente erst direkt in der Apotheke gezählt und in die Abgabegefäße abgefüllt. Da ich auch viele Pharmaziestudenten kennengelernt habe, erfuhr ich auch viel über das Studium an der USP, was auch nicht zu vergleichen ist mit unserem. Das Studium dauert 5 Jahre und danach gibt es ein verpflichtendes Jahr in dem die Studenten in verschiedenen Bereichen arbeiten um die Möglichkeiten kennenzulernen, die einem nach dem Studium zur Verfügung stehen. Das Studium selber ist viel praxisorientierter als bei uns, es werden viele Case studies gemacht um so die Studenten schon früh auf das Berufsleben vorzubereiten. Es gibt noch so viel mehr zu erzählen, ich kann nur jedem empfehlen an diesem Programm teilzunehmen. Ich habe in diesem Monat so viel erlebt und gelernt und so viele liebe Menschen kennengelernt, mit denen ich immer noch in Kontakt bin. Mein persönliches Highlight war ein 2-tägiger Ausflug nach Washington, der auch in meinen Arbeitsplan inkludiert war. Wir waren eine Gruppe von 6 Pharmaziestudenten, haben uns die Stadt angesehen, das APhA (American Pharmacy Association) Gebäude besichtigt und einen superlustigen Abend verbracht. Danach war ich noch mit einer Freundin 1 Woche in New York, das ebenfalls nur 2 Busstunden von Philadelphia entfernt ist.