die milch macht´s

Transcription

die milch macht´s
ALBERTIE
NR. 2/2016
D AS MA G A Z I N FÜ R TI ER & U MWELT IN ESSEN
DIE MILCH
MACHT´S -
Leider auf Kosten
der Kühe
SCHLANGE,
ECHSE & CO Exoten im
Tierheim Essen
ÜR-0307-ES-0216
ALBERTIE 2/2016
1
Editorial
ich weiß nicht, in welchem Jahrzehnt
Sie Ihre Kindheit verlebt haben und welche Rolle Tiere in dieser Zeit gespielt
haben. Gehören Sie zu den Glücklichen,
die schon als Kind einen Hund in der
Familie hatten? Oder teilte eine Katze
mit Ihnen die Wohnung oder den Hof,
den Garten?
Für mich sah das eher so aus: Oma hatte
einen Wellensittich und Papa ein Aquarium. Der Wellensittich saß in Einzelhaft in
einem der damals üblichen Vogelkäfige
– mit einem Spiegel und einem Plastik-Kameraden. Durchs Zimmer fliegen
und mit Oma schmusen war einmal am
Tag. Dann ging’s wieder ab in den Käfig.
Ich erinnere mich nicht mehr, wie lange
das Vögelchen das durchgehalten hat.
War damals halt so...
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Papas Aquarium war sein Ein und Alles:
Wasserfilter und Pumpe reinigen, Scheiben reinigen, in Großaktionen (die Mama
um den Verstand brachten) die gefürch-
teten Blaualgen beseitigen, füllten einen
großen Teil seiner Freizeit aus. Neonfische,
Guppys, Black Mollys, Welse – die bei uns
„Kehrmaschinen“ hießen – Fadenfische
und Wasserschnecken (!!) zu beobachten oder Schwertträger-Weibchen bei
der Geburt ihrer lebenden Jungen zuzusehen, ist Teil der schönsten Erinnerung
an meine Kindheit. Papa hätte gerne ein
Meerwasseraquarium gehabt, aber das
war zu teuer damals und – ich zitiere Papa
– „wegen der ganzen Chemie verdammt
kompliziert!“.
Sachkunde ist das A und O
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Ich habe damals – ohne es zu merken – den
für Tierschützer bedeutsamen Unterschied
gelernt zwischen „Ich will unbedingt ein
Tier“ – zu meinem Spaß, meiner Ablenkung und ohne Rücksicht auf seine (arttypischen und individuellen) Bedürfnisse
– und „Ich verzichte auf ein Tier“ – weil ich
ihm keine angemessenen Bedingungen
schaffen kann und weil ich die erforderlichen Sachkenntnisse nicht habe.
Ein Hauch von Exotik im
Tierheim
Die Milch macht´s
Wie wird man eigentlich
Gassigeher?
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Ich glaube, dass eine ähnliche Sicht
auf die Dinge auch helfen würde, das
politisch brisante Thema „Haltung von
Exoten in Privathaushalten“ einzuordnen: Nicht hysterische Panikmache um
entwichene Würgeschlangen, aber
auch nicht das Verschleudern von Wasserschildkrötenbabys für jedermann im
Zoohandel…
Ich bin übrigens froh, dass Biologen,
Verhaltensforscher, Tiermediziner und
Tierschützer dazu beigetragen haben,
dass die Einzelhaft von Wellensittichen
und Papageienvögeln weitgehend der
Vergangenheit angehört. Und ich bin
manchmal ein bisschen traurig, dass die
Aquaristik so „aus der Mode“ gekommen ist.
Ich wünsche Ihnen einen schönen
Sommer!
Ihre
Hand auf’s Herz:
Schläft Ihr Vierbeiner bei
Ihnen im Bett?
Seite 14
Politik, bitte handeln!
Seite 24
Albert-Schweitzer-Tierheim
Öffnungszeiten
Spendenkonten
Grillostraße 24, 45141 Essen
Tel.: 0201-32 62 62
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Di, Mi und Fr: 13-17 Uhr
Do: 13-19 Uhr
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Mo, So und feiertags geschlossen
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IBAN: DE11 3605 0105 0004 9131 33
GENO BANK ESSEN eG
IBAN: DE98 3606 0488 0170 3795 00
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2
Ein Hauch von Exotik im Tierheim
oder: Rabea und die Drachen
Text: Elke Esser-Weckmann
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In der öffentlichen Wahrnehmung und
Wertschätzung von Tieren ist in den
letzten Jahren einiges passiert – man
könnte sagen: zurechtgerückt worden.
Artgerechte Haltung ist dabei eines der
Stichworte, das – je nach Mensch und
je nach Tierart – Verständnis oder Kopfschütteln hervorruft.
Immer neu und stets sehr heiß entbrennt die Diskussion um die Haltung
sogenannter „Exoten“ im Anschluss
an jeden Pressebericht über aus Wohnungen entwichene Gift- oder Würgeschlangen. In acht von 17 Bundesländern gibt es mittlerweile Gefahrtiergesetze, die die Einfuhr und Haltung
exotischer Tiere reglementieren, einschränken oder verbieten. In Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung 2014 Eckpunkte für ein solches
Gesetz verabschiedet. Das Gesetz selbst
ist allerdings noch in der Vorberatung
mit Haltern exotischer Tiere sowie mit
betroffenen Händlern und Interessenverbänden. Insbesondere Händler von
exotischen Tieren sehen sich bei Inkrafttreten eines Gefahrtiergesetzes in NRW
mit einem „Berufsverbot“ belegt. Und
Tierschützer fürchten, dass die ohnehin
steigende Zahl exotischer Tiere in Tierheimen noch weiter anwächst.
Exoten im Tierheim Tendenz steigend
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Im Tierheim Essen wurden beispielsweise im Zeitraum von 2013 – 2015 jeweils
jährlich rund 300 exotische Tiere, vor
allem Reptilien und exotische Vögel
aufgenommen. Für ein Tierheim, das
„eigentlich“ für die Aufnahme von
Hunden, Katzen und Kleintieren konzipiert ist und chronisch unter Platzmangel leidet, bedeutet jeder aufgefundene
und ins Tierheim gebrachte Exot somit
eine echte Herausforderung.
Rabea Jügel, die im Albert-Schweitzer-Tierheim Essen unter anderem für
die Pflege und Betreuung von Schlangen, Echsen, Spinnen, Schildkröten
Äußerst anspruchsvoll in der Haltung: Chamäleons
und Co. zuständig ist, weiß darüber
viele Geschichten zu erzählen: Von
dem Anrufer, der rat- und fassungslos meldete, dass auf dem Dach seines
Gartenhauses ein Drachen säße, der
sich allerdings bei näherer Betrachtung
als ziemlich großer Leguan entpuppte. Das Tier wurde schon von seinem
rechtmäßigen Besitzer vermisst. Oder
von der Schildkröte, die von Mitarbeitern der Essener Entsorgungsbetriebe
ahnungslos aufgegriffen wurde und die
sich dann als Schnappschildkröte und
damit als Gefahrentier herausstellte…
Spielzeug, Modetrend und
fehlende Sachkunde
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Die Hauptgründe für die Probleme im
Zusammenhang mit der Haltung von
Exoten sieht Rabea Jügel, die für den
Reiz der ungewöhnlichen Tiere durchaus empfänglich ist, in der fehlenden
Sachkunde bzw. in der mangelnden
Weitsicht so mancher Exotenbesitzer.
Viel zu oft werden die Tiere aus Lifes-
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Exotische Bewohner des Albert-Schweitzer-Tierheims: Wasserschildkröten und Bartagame „Big Daddy“
tyle-Gründen oder als Mode-„Gag“
angeschafft. Wasserschildkröten sind
noch immer als „kleines Mitbringsel“
beliebt oder werden Kindern „als Ersatz
für ein richtiges Tier“ geschenkt. Viele
Internetanbieter, Exotenbörsen oder
auch Zoomärkte verschleudern Reptilien, Amphibien und andere exotische
Tiere zum kleinen Preis und vielfach
noch immer ohne aussagekräftige Haltungs-Informationen. In anderen Fällen
dienen gerade hochpreisige „Wildfänge“ als Status-Symbol.
Dass Exoten-Besitzer dann letztlich an
der anspruchsvollen Haltung scheitern
oder die Wachstumsgeschwindigkeit
mancher Arten und das zu erwartende Lebensalter unterschätzen, sorgt
bei Tierschützern für Besorgnis: Reptilien als wechselwarme Tiere benötigen beispielsweise heizbare Terrarien
mit verschiedenen Temperaturzonen,
bestimmter veränderbarer Luftfeuchtigkeit und Zonen unterschiedlicher
Lichtintensität, damit die Tiere ihr „Sonnenbad“ nehmen können. Allein die
regelmäßigen Stromrechnungen wachsen dabei über den Anschaffungspreis
z.B. einer Bartagame weit hinaus.
Der grüne Leguan, der mit 15 cm Länge
erworben wird, kann auf stattliche 2
Meter Länge heranwachsen und eine
Riesenschlange wie die Netzpython
bringt es im ausgewachsenen Zustand
auf bis zu acht Metern. Eine Haltung
in einem handelsüblichen Terrarium
im Wohnzimmer ist kaum vorstellbar.
Eine Königspython erreicht ein Alter
von über 40 Jahren. Griechische Landschildkröten werden bis zu 100 Jahre
und Papageienvögel bis zu 80 Jahre alt.
Die frühzeitige Überlegung, wer sich im
Ernstfall als „Erbe“ um das Tier kümmern wird, gehört deshalb zweifelsfrei
zum verantwortlichen Umgang mit exotischen Tieren.
Endstation Parkteich
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Wechselt die „Mode“ oder werden
Tiere zu groß oder kränklich, weil Futtergabe und Terrarienunterbringung
nicht ansatzweise den arteigenen
Ansprüchen angemessen sind, oder
steigt durch verantwortungslose Zucht
der Besatz mit männlichen Tieren, werden diese nicht mehr gewollten oder
überzähligen Tiere oftmals im Tierheim
abgegeben oder noch häufiger in der
Natur ausgesetzt.
Zahlreiche Exoten tummeln sich bereits
in Essener Waldteichen oder Wassergräben. Zwar sind beispielsweise einige Schildkröten durchaus in der Lage,
auch den mitteleuropäischen Winter zu
überleben, viele Tiere verhungern oder
erfrieren aber spätestens nach ein paar
Wintern leidvoll.
Eine Situation, die für Rabea Jügel
unerträglich ist. „Wir kooperieren bei
der Unterbringung und Vermittlung
exotischer Tiere sehr gut mit engagierten Privatpersonen sowie mit dem
Tierhof der Gruga und dem Artenschutzzentrum in Metelen. Aber auch
überall dort sind die Aufnahmekapazitäten begrenzt.“
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Tierisch bemerkt
Texte: Iris Esser
Auszeichnung für Arbeitsschutz
_____________________________
Die gesetzliche Unfallversicherung VBG hat dem Tierschutzverein
Groß-Essen e.V. die Bescheinigung
„Arbeitsschutz mit System“ (AMS)
verliehen. Der Verein hat das Arbeitsschutz-Managementsystem seines
Albert-Schweitzer-Tierheims von der
VBG nach nationalen und internationalen Standards prüfen lassen und
erfüllt alle berufsgenossenschaftlichen
Arbeitsschutzkriterien. Damit ist es das
erste Tierheim in Deutschland, das für
seinen Arbeitsschutz ausgezeichnet
wurde. Dr. Elke Esser-Weckmann, Vorsitzende des Tierschutzvereins Essen,
nahm die Auszeichnung von Margarete Krause, Leiterin der VBG-Bezirksverwaltung Duisburg, entgegen.
Lass die Sau raus – aus Deinem Essen.
Koch vegetarisch!
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Unter diesem Titel präsentiert der Tierschutzverein
Essen sein neues Kochbuch mit vielen leckeren vegetarischen und veganen Rezepten für Tierfreundinnen und
Tierfreunde. Zum Ausprobieren und Dranbleiben. Die Patenschaft
für das Büchlein übernahm Simone Sombecki („Tiere suchen ein Zuhause“), die
auch Rezepte und das Vorwort beisteuerte. Das grafische Konzept entwickelte
Angelika Schlüter (RevierA GmbH Agentur für Kultur
und Kommunikation) und stattete das kleine Büchlein
liebevoll umwelt- und tierfreundlich aus. Das Titelblatt
gestaltete Silvia Karkut. Sandra Lünow und Ingrid Rogalla
unterstützten mit weiteren Illustrationen. Ihnen allen sagt
der Tierschutzverein ein herzliches „Danke“!
Das Rezeptbuch ist in der Geschäftsstelle im AlbertSchweitzer-Tierheim zum (Tier-)Freundschaftspreis
von 6 Euro erhältlich.
Es wird viel zu heiß
(v.l.n.r.) Hans Joachim Neu, Prävention VBG
Duisburg, Margarete Krause, Leiterin der
VBG-Bezirksverwaltung Duisburg, Jürgen
Wetzel, Tierheimleitung, Dr. Elke Esser-Weckmann, Vorsitzende des Tierschutzvereins
Essen, Martina Schneider, AMS-Beauftragte
Der Sommer kommt. Grund genug, daran
zu erinnern, dass Hunde in überhitzten
Autos schnell den Tod finden können.
Schon nach 30 Minuten hat sich bei für
uns Menschen angenehmen 24 Grad und
Sonnenschein das Innere eines PKW
auf für Hunde lebensbedrohliche 40
Grad und mehr aufgeheizt. Die Warteschlange an der Supermarktkasse, die Sie
aufhält während Ihr Hund im Auto wartet, entscheidet über sein Leben. Lassen
Sie es nicht dazu kommen!
Erster Hundeaktionstag im Eltingviertel
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Unter dem Motto „Hund ja – Haufen nein“ trafen sich Anwohner und Tierschützer am Eltingplatz. Insbesondere
die Kinder aus den im Quartier liegenden Kindergärten machten auf ihre Not aufmerksam: Zwar lieben viele von
ihnen Hunde und sehnen sich selbst nach einem Spielkameraden mit vier Pfoten. Was sie aber nicht gut finden, sind
die vielen Hundehaufen auf der Grünfläche, auf der sie auch gerne herumtollen möchten. Nun hoffen sie auf einen
Kotbeutelspender am Eltingplatz und auf verständnisvolle Hundebesitzer.
Foto: M. Grossmann / pixelio.de
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Der Oberbürgermeister und die dicke Lotte
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Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, besuchte
das Albert-Schweitzer-Tierheim zum Arbeitsgespräch und ließ sich
Sorgen und Nöte in der Tierversorgung in Essen erläutern. Die
abschließende Frage nach einer Patenschaft für ein Tierheimtier,
mit der alle „Promis“ im Essener Tierheim konfrontiert werden,
war schnell beantwortet. Mit einer Mischung aus Grazie und
Naturgewalt drängte sich Katzendame Lotte zum OB und wickelte
ihn in Nullkommanix um die Pfote…
„Gemeinsam bringen wir unsere Stadt
zum Leuchten!“
Foto: FUNKE Foto Services / Thomas Gödde
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Albert-Schweitzer-Tierheim
unter neuer Leitung
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Die berühmten ersten 100 Tage
haben Tilly Küsters und Jürgen Wetzel in neuer Funktion nun hinter
sich: Sie leiten seit Februar auch offiziell als „Doppelspitze“ das Essener
Tierheim. Mit dem Tierheimbetrieb
sind beide seit langem bestens vertraut. Tilly Küsters, die seit 1993
dem Albert-Schweitzer-Tierheim
an der Grillostraße verbunden ist,
kümmert sich seit eh und je um die
Verwaltung der mit der Zeit zum
mittelständischen Betrieb herangewachsenen Tierschutzeinrichtung.
Und Jürgen Wetzel, der Mann für
Technik, Arbeitssicherheit und den
Einsatz der mittlerweile 20 Mitarbeiter*innen in den Tierpflegebereichen hat in den vergangenen
15 Jahren immer wieder bewiesen,
dass er Verantwortung schultern
kann. „Vernünftige Organisation,
motivierte Mitarbeiter und Tierschutz als Verpflichtung – so kann
ein Tierheim funktionieren“, sind
die neuen Tierheimleiter überzeugt.
EssenStrom ist das 100%-Ökostrom-Angebot der
Stadtwerke Essen und gleichzeitig neuer Kooperationspartner des Albert-SchweitzerTierheims.
Wer jetzt in diesen neuen Tarif wechselt, kann damit das Albert-Schweitzer-Tierheim unterstützen.
Denn das Tierheim ist eine von fünf Institutionen in Essen, die Tarifwechsler auswählen können, damit sie von EssenStrom
mit einer automatischen Spende bedacht
werden.
Vorstand des Tierschutzvereins gewählt
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Nach zwei ereignisreichen Jahren stellte sich Ende April der Vorstand des Tierschutzvereins Groß-Essen nahezu komplett erneut zur Wahl. Claudia
Girsch und Dr. Hendrik van Straaten nahmen nach langen
Jahren ehrenamtlicher Arbeit für Tierwohl und Tierschutz
in Essen Abschied von der Vorstandsarbeit. Neu in
den Vorstand gewählt wurden Christina Peper
und Tim Titscherlein. Die Beiden ergänzen nun
das inhaltlich und menschlich gut funktionierende
Vorstandsteam. Der Ehrenvorsitzende Hans Jürgen
Holler verabschiedete Claudia Girsch mit einem
Blumenstrauß.
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Danke! Mir geht´s gut!
Liebes Kaninchenpflegeteam,
kurze Rückmeldung aus dem
neuen Zuhause. Mittlerweile ist
es schon ein halbes Jahr her, seit
Murmel bei uns eingezogen ist.
Die Vergesellschaftung mit meinem 11 jährigen Opi hat einen
Tag gedauert. War also ein Traum.
Murmel ist mittlerweile nicht
mehr schreckhaft, jedoch bleibt es beim Leckerchen aus der Hand
nehmen. Sie ist halt vorsichtig aber das stört nicht weiter. Vielen Dank
nochmal für die nette Hilfe und Unterstützung bei der Suche nach
einer neuen Frau für meinen Opi.
Viele Grüße Katharina Linke
Liebe Tierheim-Mitarbeiter/
innen, liebe Frau Jügel,
vielen, vielen Dank für Ihr Vertrauen! Wir sind sehr dankbar, dass
wir Sunny mitnehmen durften.
Wir haben auch den Eindruck,
dass sie sich ganz gut eingewöhnt. Die beiden Mädels vertragen sich, für Hähnchenstückchen
wird brav fürs Foto gewartet, der
Garten ist buddeltechnisch abgenommen und die Liegeplätze sind auch ganz gemütlich.
Ganz liebe Grüße vom Niederrhein, Familie Houben mit Lana
und Sunny
Hallo, liebes Team,
Tricky ist jetzt zwei Jahre bei uns.
Seine Epilepsie und Schilddrüsenunterfunktion ist mit Medikamenten gut eingestellt, seit
September 2015 hatte er keinen
nennenswerten Anfall mehr. Es
geht ihm sehr gut, er ist entspannt und putzmunter, frisst
jetzt proteinreduziertes Futter,
was ihm sehr gut bekommt.
Sein Fell ist dicht und glänzt wie
eine Speckschwarte, wiegt statt
9,5 Kilo jetzt knapp 12 Kilo, ist
dabei immer noch schlank und
hat prima Muskeln aufgebaut…
Herzliche Grüße an die „Hundeabteilung”” Simone Stodiek
(& Bernhard Pflugradt)
Hallo liebes Tierheim-Team!
Anton hat sich bei uns sehr gut eingelebt! Anfangs
war er noch zögerlich vorsichtig, aber er entspannt
sich von Tag zu Tag immer mehr. Mit unserer Hündin kommt er auch bestens klar und obwohl es
hin und wieder ein paar Eifersüchteleien gibt, sind
die beiden doch dicke Freunde. Häufig liegen sie
zusammen auf dem Sofa und schlafen. Jeden Tag
lernen wir ein bisschen mehr über ihn und können
ihn immer besser einschätzen. Dazu gehören leider
auch ein paar negative Überraschungen z.B. Dass er
vor bestimmten Personen Respekt bzw. Angst hat.
Auch ist es eine Umstellung für uns, dass er das Spiel
bzw. ausgedehnte Spaziergänge nicht gewöhnt ist.
Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir das wieder
hinbekommen.... Er integriert sich aber bestens in
unsere Familie und wir sind sehr glücklich mit ihm.
Liebe Grüße, Familie Sobolewski
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Tierschutz ist Erziehung
zur Menschlichkeit!
Text: Sandra Jansen
Theme
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Ein kurzes, aber aussagekräftiges Zitat Albert Schweitzers. Kinder in die Welt des Tierschutzes hineinschnuppern zu
lassen, damit kann nicht früh genug begonnen werden. Kinder lieben Tiere. Tiere sind Natur, lebendig, können ein
guter Freund sein. Doch Tiere brauchen auch Unterstützung, Verständnis und unseren Respekt.
Wie begrüße ich eigentlich einen Hund und was darf ich dabei überhaupt
nicht machen? – Das lernen Kinder bei der Aktion „Rund um den Hund!
Beim Aktionstag zum Junior-Kleintierpflegerdiplom lernen die Kinder
mehr über die artgerechte Haltung von Kaninchen und Co.
Insekten werden einmal ganz nah betrachtet
Wie viele Hennen leben eigentlich in einer Kleinvolieren-Haltung?
Diesen Respekt und Verständnis gegenüber allen Tieren können Kinder auch
im frühesten Alter schon lernen. Der
Tierschutzverein bietet daher über das
Tierheim vielfältige Möglichkeit zur Förderung dieses Tierschutzverständnisses.
So können ganze Schulklassen das Tierheim nach Terminabsprache besuchen
und an einer altersgerechten Führung
teilnehmen, bei der einige wichtige
Stationen der Einrichtung besichtigt
werden. Dabei erfahren die Schülerinnen und Schüler mehr über den Tierheim-Alltag, die wichtigen Aufgaben
eines Tierheims und die artgerechte
Tierhaltung der geliebten Haustiere.
Für Kinder ab dem Grundschulalter
werden aber auch spezielle Aktionstage
bei den „Tierschutz-Spürnasen“ angeboten. Die Tierschutz-Spürnasen-Tage
sind Thementage rund um den Tierschutz, Tiere und das Tierheim. Dabei
schnuppern Kinder von ca. 7 – 12 Jahren in die Welt des Tierschutzes hinein.
Auch komplexere Tierschutzthemen wie
„Pelztiere“ und „Tierschutz weltweit“
werden von den jungen Tierfreunden
unter Anleitung theoretisch und praktisch erarbeitet und auch in der Tierheimhalle mit Plakaten u.ä. gezeigt.
Für die Jugendlichen ab 12 Jahren bietet
die Tierschutz-Jugendgruppe „Die Frettchen“ Aktionstage und Treffen an. Hier
können die größeren Tierschützer schon
mit der Herstellung von tierversuchsfreier Kosmetik und anderen Themen
zeigen, wie schnell junge Menschen
Tierschutz mit Spaß betreiben können.
Großen Spaß haben Kinder und Jugendliche vor allem, wenn einmal spezieller
Tierschutz-Unterricht im Rahmen von
Projekttagen und – wochen integriert
wird. Dabei werden auch Sachspenden
für das Tierheim gesammelt oder Selbstgebasteltes zugunsten der Tierheimtiere
verkauft. Beim gemeinsamen Abschlussfoto wissen Groß und Klein: Wir haben
einen guten Beitrag zum Tierschutz
geleistet. Mit Respekt für die Tiere!
Kontakt:
_____________________________
Sandra Jansen, Tel. 0201 – 326262
[email protected]
www.tierheim-essen.de
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Bauernidylle – leider eine echte AusnahmeFoto:
Foto: Edler von Rabenstein / shutterstock.com
Die Milch macht´s
Text: Adelaida Dauvermann (DTSV)
Wieviel kostet ein Liter Milch? Nicht
nur infolge der immer weiter fallenden
Milchpreise wohl viel zu wenig. Dieses
Preisdumping hat große Auswirkungen auf die Haltungsumstände und das
Wohlbefinden der Milchkühe.
Deutschland ist der größte Milcherzeuger in der EU. 50 Liter am Tag muss
eine Kuh produzieren können. Bei ca.
4,2 Millionen Kühen kommt da eine
ganze Menge Milch zusammen. Für
üblich kann eine Kuh allerdings „nur“
ca. acht Liter am Tag geben. Da liegt es
auf der Hand, dass hier der Mensch zu
drastischen Maßnahmen greifen muss,
um den Forderungen der Lebensmittelindustrie zu genügen. Es werden spezielle Milchkühe herangezüchtet, was
für die Tiere nicht ohne Folgen bleibt:
Euterentzündungen, Entgleisungen des
Stoffwechsels und Störungen der Fruchtbarkeit sind die häufigsten. Aus diesen
Gründen erreichen Milchkühe nur einen
Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung und werden im Durchschnitt mit
4,7 Jahren geschlachtet. Dabei können
diese sanftmütigen Wesen bis zu 25
Jahre alt werden.
Alles für viel Milch
__________________________________
Nicht nur der Eingriff in die Genetik,
sondern auch die Haltungsformen
haben auch nur ein Ziel: Eine möglichst
hohe Milchproduktion. So werden den
Kühen Aufenthalte auf der Weide vorenthalten, damit sie im Stall eine große
Menge Kraftfutter fressen und somit
den erhöhten Energiebedarf zur Milchgewinnung decken können. Mehr als
ein Drittel der Milchkühe müssen ihr
Dasein sogar in der sogenannten Anbindehaltung fristen. Die Tiere werden
über einen Halsrahmen angekettet und
können lediglich stehen und liegen und
immer nur in eine Richtung schauen.
Sie können sich weder umdrehen, um
Fellpflege zu betreiben oder Kontakt zu
Artgenossen aufzunehmen, noch herumlaufen. Zudem stehen sie unsicher
auf hartem, rutschigem Betonboden.
Eine große Zahl der Milchkühe lebt in
Laufställen, die in die Bereiche „laufen,
liegen, fressen und melken“ unterteilt
sind. Allerdings können sich hier die
Kühe auch nur auf hartem und rutschigem Spaltenboden aus Beton bewegen.
Dies birgt ein immenses Verletzungsrisiko. Ein kleiner Anteil der Milchrinder
wird ca. 5 Monate im Jahr auf der Weide
gehalten. Lediglich 3% der Milch wird
auf Biohöfen produziert.
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Ein weiterer grausamer Aspekt
der Milchproduktion
__________________________________
ist die jährliche künstliche Besamung
der Kuh und die Trennung des Kalbs
von der Mutter. Direkt nach der Geburt
wird das Kalb der Mutter weggenommen und entsprechend seines Verwendungszwecks entweder als Mastrind
oder Milchrind aufgezogen. Diese Trennung ist für beide zutiefst verstörend,
oft rufen die Mütterkühe tagelang vergebens nach ihren Kälbern. Von der
Muttermilch bekommt das Kalb nichts,
es wird stattdessen mit Ersatzprodukten
gefüttert.
Neben all diesen Vorgehensweisen
kommt eine weitere brutale hinzu.
Junge Milchkühe werden routinemäßig
enthornt, um den Platzbedarf und das
Verletzungsrisiko zu minimieren. Dabei
sind Hörner bei Rindern ein wichtiges
Kommunikationsmittel und nicht zu
vergessen stark durchblutete und von
Nerven durchzogene Körperorgane. Erst
seit 2015 ist bei dieser Art der Amputation die Gabe von Betäubungs- und
Schmerzmitteln Pflicht. Inwieweit dies
auch tatsächlich gemacht wird, steht
jedoch auf einem anderen Blatt.
Das Leben der meisten Milchrinder in
Deutschland entspricht nicht im Geringsten den eigentlichen Grundbedürfnissen
von Kühen. Sie sind Herdentiere und
benötigen viel Platz. Am liebsten streifen
9
sie langsamen Schrittes umher, während
sie am Gras zupfen, um sich dann zum
Wiederkäuen zurückzuziehen. Kühe
sind neugierig und pflegen engen Kontakt zu ihren Artgenossen. Die Bindung
zwischen einer Mutterkuh und ihrem
Kalb ist besonders eng.
Sie sind gefragt
__________________________________
Wie so oft im Tierschutz ist auch hier
der Mensch das Zünglein an der Waage.
Immerhin können wir, die Konsumenten
von Milch, Käse und Co., einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der
Lage vieler Milchkühe leisten. Biomilch
kommt von Kühen aus tiergerechteren
Haltungssystemen. Noch besser ist die
Tierhaltung in Höfen des Neuland e.V..
Hier wie bei einer ökologischen Rinderhaltung ist der Zugang zu Freigelände
oder vorzugsweise ein saisonaler Weidegang vorgeschrieben. Neben dem EU-Biosiegel gibt es weitere, private Siegel,
wie z.B. Demeter, die strengere Anforderungen an die Haltung von Milchkühen stellen. Am besten wäre natürlich
der gänzliche Verzicht auf Kuhmilch
und Milchprodukte, denn Kuhmilch ist
Muttermilch. Schließlich gibt es zahlreiche pflanzliche und vor allem leckere
Alternativen. Hafer-, Reis-, Soja- oder
Mandelmilch bekommt man heutzutage nicht mehr nur in Reformhäusern.
Es könnte doch so einfach sein, denn
immerhin bestimmt auch in diesem Fall
die Nachfrage das Angebot.
Kälber ohne ihre Mütter
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Kraftfutter statt Weide
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Melken im Industriestil
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10
Wie wird man eigentlich
Gassigeher?
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0 – 13 0 Uhr
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Gassi g
Text: Stefanie Kranjc / Elke Esser-Weckmann
Tierheimhunde - mit starkem Zug ins Freie
Gut gemacht! Der Hund orientiert sich an der Gassigeherin
Spaziergänge mit Tierheimhunden
sind „anders“
_________________________________
Gassi gehen mit Tierheimhunden bedeutet immer „volle Konzentration auf den
Hund“ und die Einhaltung einer ganzen Reihe von Regeln. Manche dieser
Regeln scheinen möglicherweise unsinnig, übervorsichtig oder schlicht „bevormundend“. Und trotzdem müssen der
Tierschutzverein und seine Mitarbeiter*innen im Tierheim auf ihrer Einhaltung bestehen.
Warum das so ist? Zum Beispiel existieren in NRW für das Führen von Hunden gesetzliche Regelungen. So dürfen
Hunde, die schwerer sind als 20 kg und/
oder eine Schulterhöhe von 40 cm und
mehr haben, nur von solchen Personen
ausgeführt werden, die den sog. Sachkundenachweis (beim Veterinäramt
oder bei einem Tierarzt) durch Prüfung
erworben haben. Gewissermaßen stellt
der Erwerb dieses Sachkundenachweises
so etwas wie die theoretische „Führerscheinprüfung“ für das Führen großer
Hunde dar.
Und wie auch bei der Führerscheinprüfung ist vorheriges Lernen und
Beschäftigen mit der Materie unerlässlich.
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Sie lieben Hunde? Sie haben freie Zeit?
Und Sie sind mindestens 18 Jahre alt?
Wenn dies alles auf Sie zutrifft, haben
Sie die Grundvoraussetzungen für eine
Karriere als Gassigeher schon erfüllt!
Aber wie das meistens so ist: Wenn von
Grundvoraussetzungen die Rede ist,
dann kommt meistens noch eine lange
Liste anderer Dinge hinterher… So auch
hier! Gassi gehen mit Tierheimhunden
ist nämlich in den meisten Fällen nicht zu
vergleichen mit der netten Nachmittagsoder Vormittagsrunde, bei der Frauchen/
Herrchen – gerne mit anderen Hundebesitzern gemeinsam – mit ihren Hunden
ganz entspannt im nahen Wäldchen oder
im Park spazieren gehen.
den:
imhun
ierhe
n mit T
ALBERTIE 2/2016
Die praktische Fähigkeit, einen großen
Hund problemlos zu führen, wird dabei
jedoch weder trainiert noch beurteilt.
Bemühen wir also noch einmal den
Vergleich zur „Führerscheinprüfung“:
Stellen Sie sich vor, wie es auf unseren
Straßen zuginge, wenn alle Autofahrer
lediglich den theoretischen Teil der Führerscheinprüfung absolvieren müssten
und die Praxis des Autofahrens ganz
allein mit ihrem neuen Auto im Berufsverkehr erlernen müssten…
Deshalb erhalten neue Gassigeher und
solche, die nicht über den Sachkundenachweis verfügen, im Tierheim Essen
zunächst ausschließlich „unproblematische“, „einfache“ bzw. „kleine“ Hunde
im Sinne des Landeshundegesetzes.
11
zu führen. Deshalb entscheiden auch die
ausgebildeten Tierpfleger/innen im Tierheim, die die Eigenheiten, Bedürfnisse
und Probleme aller auf ihren Gassigang
wartenden Hunde kennen, auf Grundlage ihrer Fachkenntnis und Erfahrung,
welcher Hund für welchen Gassigeher
geeignet ist. Und sie achten auch darauf,
dass nicht nur „Lieblingshunde“ zum
Gassi gehen ausgeführt werden, sondern
es immer schön „der Reihe nach“ geht.
Zum Spaziergang mit Gassigehern werden andererseits nur solche Hunde herausgegeben, die von den Tierheimmitarbeiter*innen schon soweit trainiert (und
manchmal auch: resozialisiert) worden
sind, dass sie sowohl vermittelbar als
auch „ausführbar“ sind.
Gesetze und Erfahrung
Wenn sich jemand für Rex
interessiert, muss Rex auch da sein
Der Tierschutzverein muss also – aus
rechtlichen Gründen – darauf bestehen,
dass Gassigeher, die auch große Hunde
(oder „gefährliche“ Hunde im Sinne des
Landeshundegesetzes NRW) ausführen
wollen, den jeweils erforderlichen Sachkundenachweis erwerben und auch ganz
praktisch in der Lage sind, solche Hunde
Weitere Regeln für Gassigeher beziehen sich deshalb auch auf die Dauer des
Gassigangs (max. 30 Minuten) und die
Einschränkung des Ortes, der für die
Gassirunde genutzt werden kann. Gassigeher dürfen die Hunde während der
Öffnungszeiten des Tierheims nämlich
ausschließlich im Park hinter dem Tier-
_________________________________
heim ausführen. Der Grund für beide
Regelungen liegt genau darin, dass jeder
Gassi gehende Hund auch immer ein zu
vermittelnder Hund ist: Er soll einem Interessenten für eine Vermittlung in einem
angemessenen zeitlichen Rahmen von
maximal 30 Minuten Wartezeit vorgestellt werden können.
Wenn Sie darüber hinaus akzeptieren wollen, dass Tierheimhunde ausschließlich mit den vom Tierheim zur
Verfügung gestellten Leinen/Geschirren/
Halsbändern ausgeführt werden dürfen,
ein Umleinen an Schleppleinen oder
Flexi-Leinen nicht erlaubt ist und dass
eventuell notwendige Maulkörbe nicht
abgenommen werden dürfen, sollten
Sie nicht zögern, an einem der nächsten
Termine zum „Kennenlern-Gespräch für
Gassigeher“ zu kommen…
_________________________________
Kennenle
rn-Gesprä
che
für Gassig
eher
S
amstag, 2
5. Juni 20
16
Samstag,
09. Juli 20
Samstag,
1
27. August 6
2016
jeweils 12
:00 Uhr im
Albert-Sch
weitzer-Tie
rheim Esse
(Seminarra
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um).
Beraten und Erfahrung sammeln: Mitarbeiter, Gassigeher und Trainer beobachten eine Übungsphase auf dem Trainingsplatz
Sie wechseln,
wir spenden.
Zum Beispiel für Projekte des
Essener Tierheimes.
Mehr unter
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ALBERTIE 2/2016
13
Hundeschule
„rundumhund aktiv“
unterstützt
Gassigeher
Text: Stefanie Kranjc / Elke Esser-Weckmann
für
ngebot
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Train
mtler:
Ehrena eit und
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Leinenf h-HundMensc
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Kommu
Nicole Mommert
demonstriert die
„lockere Leine“
Damit neben der Theorie auch die Praxis
nicht zu kurz kommt, bieten ab Frühjahr 2016 Tina Kreutzer-Jung und Nicole
Mommert mit ihrem Team von „rundumhund aktiv“ in unregelmäßigen Abständen Trainings zur Leinenführigkeit und
zur Mensch-Hund-Kommunikation für
neue Gassigeher, aber auch für „erfahrene Hasen“ an.
Ehrenamtlich - wie Tina Kreutzer-Jung
betont: „Weil wir Essener sind und damit
das Albert-Schweitzer-Tierheim in gewisser Weise auch ‚unser‘ Tierheim ist. Das
Seminarangebot ist deshalb unser Beitrag für den Tierschutz in Essen.“
Spaß trotz intensiver
Arbeitsatmosphäre
_________________________________
Am 1.Mai 2016 startete die Veranstaltungsreihe mit einem Leinenführigkeits-Seminar, an dem sechs Gassigeher/
innen aktiv teilnahmen und weitere als
Zuschauer dabei sein konnten. Bei zunehmend besserem Wetter gab es nach einer
kurzen Einführung zum Thema eine erste
Trainingsrunde im Grasauslauf des TierRZ Kopie.pdf
Gelassen
ist einfach.
heims. Die Tierpflegerinnen hatten dafür
Hunde ausgewählt, mit denen noch
keiner der Teilnehmer/innen Erfahrung
hatte. Mit Hilfe von Video-Aufzeichnungen, die den Ist-Zustand dokumentierten, wurden anschließend Stärken und
Schwächen herausgearbeitet und weiterführende Strategien erläutert. Der zweite
Praxisteil diente dann zum Ausprobieren und Einüben der neuen Techniken.
„Interessant, intensiv, aber auch total
anstrengend“ und „Viel gelernt mit viel
Spaß dabei“ lobten die Teilnehmer/innen
in der abschließenden Diskussionsrunde.
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ALBERTIE 2/2016
14
Foto: PicturePeople
Hand auf’s Herz:
Schläft Ihr Vierbeiner
bei Ihnen im Bett?
Text: Dr. med. vet Charlotte Kolodzey (DTSV)
Egal ob Ja oder Nein. Das Thema bewegt.
Denn unsere Hunde und Katzen stehen
uns nah. Sie sind echte Familienmitglieder. Leider teilen sie noch viel mehr mit
uns: nämlich winzige Plagegeister in
Form von Keimen und Parasiten.
eine Zoonose und kann übertragen werden. Viele Tierhalter kennen das aus eigener Erfahrung: Die ganze Familie hat sich
einen dicken Schnupfen eingefangen,
und am Ende hustet auch der Hund. Zeit,
auch einmal etwas „Abstand zu halten“.
Zoonosen sind keine Tierparks
Gefahr für Kinder und Senioren
Erkrankungen, die von Tieren auf Menschen und andersherum von Menschen
auf Tiere übertragen werden können,
werden Zoonosen genannt. Sollte Ihr
Tierarzt beim nächsten Besuch von einer
Zoonose sprechen, wissen Sie nun, dass
keine Giraffen und Elefanten gemeint
sind. Vielmehr handelt es sich um Erreger
oder Parasiten, die potentiell auch für
Sie und Ihre Familie gefährlich werden
können. Die Liste möglicher Zoonosen ist
lang, und wer sich eine Runde schaurig
gruseln möchte, der gebe bei Wikipedia
„Zoonose” ein. Um nur einige wenige
Vertreter zu nennen: Tollwut, Salmonellen, Streptokokken, Staphylokokken,
Hautpilze, Bandwürmer, Milben. Dies
sind alles gefährlich klingende Namen.
Aber auch der gemeine Schnupfen ist
Viele Zoonosen sind leider nicht ganz
ungefährlich. Besonders gefährdet sind
Kinder, Senioren, Schwangere und
Immunsupprimierte. Zusammengefasst
werden diese Gruppen in der Wissenschaft auch als YOPIs bezeichnet. Bei
YOPIs ist das Immunsystem nicht ausreichend in der Lage, mögliche Angreifer
abzuwehren. Eine Ansteckung ist also
deutlich wahrscheinlicher als bei einem
durchschnittlich gesunden Erwachsenen.
Alle Eltern kennen das Phänomen, dass
Kinder sich leicht anstecken und jede
Erkrankung mitnehmen. Auch der Krankheitsverlauf kann heftiger ausfallen, da
das Immunsystem noch wenig ausgebildet oder geschwächt ist. Hinzu kommt,
dass Therapien oder Medikamente für
diese Gruppen entweder nicht existie-
_________________________________
_________________________________
- Studium an der Tierärztlichen
Hochschule Hannover
- Promotion an der LudwigMaximilians-Universität München
- Erfahrung als Tierärztin in einer
Kleintierpraxis, in einer Klinik
als Tierärztin und in einem der
größten veterinärmedizinischen
Labore Deutschlands.
- Heute betreibt sie eine tierärztliche
Ernährungsberatung in Neuss.
Mehr erfahren Sie unter
www.vetfoodcoach.de
Foto: Monkey Business Images / shutterstock.com
Steckbrief
Dr. Charlotte Kolodzey
ren (Kinder) oder mit Nebenwirkungen
behaftet sind (Schwangere). Wünschenswert wäre es, wenn vor allem YOPIs
weniger mit gefährlichen Erregern oder
Parasiten in Kontakt kämen. Hier ist eine
wirksame Prophylaxe sinnvoll. Beim eigenen Tier sollte daher beurteilt werden,
wie viel Kontakt dieses mit Menschen
allgemein und speziell mit YOPIs hat.
Von einem Hofhund, der draußen schläft,
geht nur ein geringes Risiko einer Infektion aus. Eine Katze mit Familienanschluss
hingegen, die täglich Mäuse fängt, sollte
entweder nicht im Kinderbett schlafen
oder regelmäßig entwurmt werden.
Denn Mäuse übertragen Würmer. Auch
bei Therapiehunden, die viel Kontakt mit
chronisch kranken Menschen haben, sollten prophylaktische Maßnahmen zum
Schutz der Zweibeiner getroffen werden.
Was Sie tun können
_________________________________
Der beste Schutz für Sie und Ihre Familie besteht darin, die Gesundheit des
Vierbeiners zu stärken. Denn solange
Hund und Katze keine Erreger in sich
ALBERTIE 2/2016
15
Ob Flöhe oder Würmer, Katzen können sich an vielen Stellen infizieren
Tipp für alle BARFer
Ist die Haut verändert
Das Füttern von rohem Fleisch wird
immer beliebter. Leider können dabei
Würmer übertragen werden. Ein einfacher Trick hilft, dieses Risiko zu minimieren: Frieren Sie das Frischfleisch vor dem
Verfüttern ausreichend tief und lange
ein; mindestens 1 Woche bei -17°C bis
-20°C. Bei diesen Temperaturen werden
die lästigen Parasiten abgetötet. Zur
Kontrolle können Sie ein Thermometer
in den Gefrierschrank legen. Wenn Sie
das Fleisch bereits tiefgefroren einkaufen, fragen Sie beim Hersteller nach, für
wie lange er dies bei welchen Temperaturen lagert. Sie kaufen das Fleisch
frisch und Sie wollen es auch frisch verfüttern? Natürlich kriegt kein Tier von
jeder Rohfleischfütterung Würmer. Aber
es ist möglich und kommt leider immer
wieder vor.
Sollten Sie Hautveränderungen bei
Ihrem Tier feststellen, lassen Sie diese
von Ihrem Tierarzt untersuchen. Zum
einen bedeuten Hautentzündungen
oder permanenter Juckreiz Leiden für
unsere Haustiere, zum anderen kann
es sich um ansteckende Erkrankungen
handeln. Viele Hautpilze sind für den
Menschen hoch ansteckend. Aber auch
Milben, wie die Krätze verursachende
Sarcoptesmilbe, können auf den Menschen übertragen werden. Hat der Vierbeiner Flöhe, kann auch der Mensch
gestochen werden. Dies ist vor allem für
Allergiker sehr unangenehm, da sich die
Stiche stark entzünden können.
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Übrigens... unser Kater schläft mit im
Bett. Alles andere wäre auch undenkbar.
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_________________________________
ES-0216-0314
tragen, können sie auch keine Menschen
anstecken. Impfungen schützen nicht
nur Ihr Tier, sondern auch Menschen.
Tollwutimpfungen verhindern eine Verbreitung dieser auch für den Menschen
tödlichen Krankheit. Wussten Sie, dass
der Fuchsbandwurm für den Menschen
tödlich ist? Aber auch die weniger gefährlichen Wurmarten können unangenehm
sein. Regelmäßige Entwurmungen oder
Kotuntersuchungen helfen Ihrem Vierbeiner und Ihrer Familie, gesund zu bleiben.
Seriöse und unabhängige Informationen
über Parasiten unserer Haustiere liefert
die Expertenorganisation ESCCAP. Auf
www.hund-katze-wuermer.de errechnet
Ihnen ein kostenloser Test, wie häufig
Sie Ihren Hund oder Ihre Katze entwurmen oder Kotuntersuchungen durchführen sollten. Das individuelle Risiko einer
Ansteckung und der Kontakt mit gefährdeten Menschen wird hier berücksichtigt.
04.04.2012 16:00:59 Uhr
ALBERTIE 2/2016
16
Vegetarische Kochecke
Mediterrane Penne
von Sandra Jansen
Zutaten:
_________________________________
500 g Penne rigate
1 EL Olivenöl
4 Möhren
1 Handvoll frische junge Spinatblätter
1 Dose Pizzatomaten
1 Bund frischen grünen Spargel
1 Paket Kirschtomaten
1 TL Oregano, Salz, Pfeffer
1 Handvoll frisches Basilikum
nach Geschmack Piri Piri
Zubereitung:
_________________________________
Nudeln nach Packungsanweisung bissfest
zubereiten. In der Zwischenzeit die Möhren putzen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Spinatblätter waschen,
Spargel putzen und in kleine Stücke
schneiden. Kirschtomaten waschen
und halbieren. Die abgetropften Nudeln
beiseite stellen. In einer großen Pfanne Öl erhitzen, die Möhrenstücke und
Spargel anbraten. Mit den Pizzatomaten
ablöschen, mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen. Wer es schärfer mag, fügt
noch etwas Piri Piri hinzu. Ca. 10 Minuten köcheln lassen, dabei immer wieder
umrühren. Basilikumblätter waschen, in
feine Streifen schneiden. Spinatblätter
und Kirschtomaten zur Pfanne hinzufügen, weitere 5 Minuten köcheln lassen.
Die Nudeln und Basilikum hinzufügen,
alles gut umrühren, 5 Minuten köcheln
und auf Tellern anrichten. Zusammen mit
einigen Kirschtomaten und Spinatblättchen servieren.
Dazu passt ein frischer Tomatensalat.
Ich wünsche guten Appetit,
Ihre
ALBERTIE 2/2016
17
Werden Sie Mitglied!
Hiermit beantrage ich die Aufnahme in den
Tierschutzverein Groß-Essen e.V.
________________________________________________
Angaben zum Mitglied:
_________________________________________________
Name, Vorname:
_________________________________________________
Geburtstag:
_________________________________________________
Straße, Hausnummer:
_________________________________________________
PLZ, Ort:
_________________________________________________
Telefon, Mail:
_________________________________________________
Beruf:
Ich möchte folgenden Mitgliedsbeitrag entrichten:
■ 10 €
■ 20 €
■ 50 €
■ 100 €
■ monatlich
■ 1/4 jährlich
■ 1/2 jährlich
■ pro Jahr
_________________________________________________
IBAN:
_________________________________________________
BIC:
_________________________________________________
Konto-Inhaber:
_________________________________________________
■ oder den Mindestbeitrag von 20 Euro pro Jahr.
Datum, Unterschrift:
_________________________________________________
_________________________________________________
_________________________________________________
Datum, Unterschrift: *
* Bei Kindern/Jugendlichen unter 18 Jahren (beitragsfrei) Unterschrift
des Erziehungsberechtigten
** Sie erleichtern uns die Bearbeitung und Führung der Mitgliederliste
wesentlich, wenn Sie die Einzugsermächtigung ausfüllen!
€uro-Überweisung
____________________
Nur für Überweisungen in Deutschland, in andere
EU-/EWR-Staaten und in die Schweiz in Euro.
Angaben zum Begünstigten: Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)
TIERSCHUTZVEREIN GROSS-ESSEN E.V.
IBAN
DE 1 1 3 6 0 5 0 1 0 5 0 0 0 4 9 1 3 1 3 3
BIC des Kreditinstituts (8 oder 11 Stellen)
S P E S D E 3 E X X X
Betrag: Euro, Cent
Kunden-Referenznummer - Verwendungszweck, ggf. Name und Anschrift des Überweisenden - (nur für Begünstigten)
Wir sind wegen Förderung des Tierschutzes nach dem Freistellungsbescheid des Finanzamtes Essen-Nord
Ost, StNr. 111/5727/1397, vom
21.05.2014 für den letzten Veranlagungszeitraum 2013 nach § 5
Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftssteuergesetzes von der Körperschaftssteuer befreit und nach § 3 Nr. 6
des Gewerbesteuergesetzes von
der Gewerbesteuer befreit.
ALBERTIE
2/16
noch Verwendungszweck (insgesamt max. 2 Zeilen à 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 2 Zeilen 35 Stellen)
Angaben zum Kontoinhaber: Name, Vorname/Firma, Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben)
IBAN
✂
Datum
16
Unterschrift(en)
17
SEPA-ÜBERWEISUNG
Bitte Meldepflicht gemäß Außenwirtschaftsverordnung beachten!
Spenden an uns sind steuerlich
absetzbar. Bitte tragen Sie im
Überweisungsträger Ihren vollen
Namen und Ihre Anschrift ein.
Sie erhalten danach von uns eine
Spendenbescheinigung und natürlich regelmäßig Informationen zu
unserer Arbeit. Bei Spenden bis
200 Euro können Sie den Quittungsbeleg ausfüllen, bei Ihrer
Bank abstempeln lassen und für
Ihre Steuererklärung verwenden.
Ausgabe 2/2016
Im frankierten Briefumschlag einsenden an:
Tierschutzverein Groß-Essen e.V., Grillostr. 24, 45141 Essen
oder im Tierheim abgeben.
✂
Ich bin Mitglied in anderen Tierschutzorganisationen:
Liebe Spender!
Einzugsermächtigung**:
Hiermit ermächtige ich den Tierschutzverein Groß-Essen e.V.,
meinen wie vor benannten Mitgliedsbeitrag von meinem
Konto einzuziehen. Diese Ermächtigung ist jederzeit widerrufbar!
ALBERTIE 1/2016
18
Ansichten eines
Clowns
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Gedan
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Katzen s dem Urlau
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als Mi
Ich bin ja nicht ängstlich, ganz bestimmt
nicht! Aber letztlich, da habe ich eine
Geschichte gehört, da hat es mich ganz
schön gegruselt. Eines von den Katzentieren hat es erzählt.
Sie kam von der Katzenkrankenstation
und war noch ganz aufgeregt. „Wir
haben Außerirdische im Tierheim“, hat
sie geflüstert, „ich habe sie selbst gesehen. Sie gingen in die Hundekrankenstation. Sie hatten weiße Raumanzüge
an. Und Helme. Sie haben wahrscheinlich ganz kahle Schädel. Und sie hatten Masken vor dem Gesicht, sodass
man die Augen kaum erkennen konnte.
Vielleicht haben sie ja gar keine Augen.
Und ich habe nur weiße Handschuhe
gesehen. Vielleicht haben sie gar keine
richtigen Hände. Und ihre Füße habe
ich auch nicht zu Gesicht bekommen.
Da waren nur so blaue Ballons“. Beim
bloßen Zuhören bekam ich schon eine
Bürste. Andererseits weiß man ja, dass
Katzen manchmal einen Hang zum
Mysteriösen haben… Also habe ich die
Geschichte ganz schnell vergessen und
gedacht „Katzentiere! Ich kenne Euch.
Ihr könnt mir keine Angst machen!“
Allerdings habe ich gestern ein Gespräch
zwischen meiner Menschenmutter und
ihrer Kollegin mitbekommen. Beide
machten ganz traurige Gesichter. Und
sprachen von Sicherheitskleidung und
Quarantäne. Sofort fiel mir Katzentiers
Horror-Außerirdischen-Geschichte wieder ein! Und – wenn ich mal so formulieren darf – es fiel mir wie Zecken aus dem
Fell… Die Außerirdischen sind unsere
Hundepflegerinnen – nur ein bißchen viel
verkleidet, in Sicherheitskleidung eben.
Aber wie soll ein Katzentier das wissen?
Ich hingegen habe mich natürlich
gleich für die reinen Fakten interessiert, und die sind wirklich zum
gruseln:
Da fahren Zweibeiner in Urlaub. Und
verlieben sich am Urlaubsort in einen
kleinen Welpen. 8 oder 10 Wochen alt.
Auf der Rückfahrt nach Essen haben
Außerirdische? Nein - Tierpflegerin
in der Quarantänestation
Informationen zur
Einreise von Tieren aus sogenannten Drittländern
____________________________________________________________________________________________
Quelle: Tierärztekammer Hamburg
Die Einreise nach Deutschland und
damit in die EU ist sehr erschwert.
Erforderlich sind nicht nur Transponder/Chip, gültige Tollwutimpfung,
EU-Pass oder Veterinärbescheinigung
mit Dokumentation der Tollwutimpfung sondern zusätzlich eine Impftiterbestimmung durch ein zugelassenes
EU-Labor, diese Titerbestimmung darf
frühestens 30 Tage nach der Impfung
durchgeführt werden.
Da bestimmte Fristen vorgeschrieben
sind, können z.B. Junghunde frühestens im Alter von 7 Monaten in die EU
eingeführt werden:
■ Tollwutimpfung frühestens nach
der 12. Lebenswoche
■ Blutentnahme zur Titerbestimmung
frühestens 30 Tage nach Impfung
■ Wartezeit zwischen Titerbestimmung und Einreise in die EU mindestens 3 Monate.
Falls Sie also Hunde oder Katzen aus
Urlaubsländern wie der Türkei, Serbien,
Marokko, Tunesien, Ägypten, Thailand mitbringen wollen, denken Sie bitte
an diese Bedingungen, denn Tiere, die
diese nicht erfüllen, werden bei Einreise in
eine z.T. mehrmonatige Quarantäne verbracht, deren Kosten dem Bürger in Rechnung gestellt werden. Alternativ kann
die Grenzbehörde die Rücksendung des
Tieres oder sogar die Tötung anordnen!
ALBERTIE 2/2016
sie dann einen kleinen, niedlichen
Mitreisenden im Gepäck. Und weil sie
Tierfreunde sind, gehen sie, wenn sie
wieder zu Hause angekommen sind,
mit ihrem neuen Welpen zum Tierarzt.
Zur Erstuntersuchung und zum Gesundheits-Check! Und dann bricht eine Welt
zusammen. Für die Zweibeiner und erst
recht für das kleine Fellbündelchen.
Denn das neue Hundekind hat leider
keinen Tollwut-Impfschutz! Kann es
auch gar nicht haben, denn dazu ist es
noch viel zu jung.
Zu jung für die Einreise nach
Deutschland
_________________________________
Ich weiß, dass hund mindestens 12
Wochen alt sein muss, damit hund
die Tollwut-Impfung bekommen kann.
Und dann müssen noch einmal 21 Tage
abgewartet werden, damit der Tierarzt
untersuchen kann, ob die Impfung auch
angeschlagen hat.
Also darf kein Hundekind, dass jünger ist als 15 Wochen aus anderen
EU-Ländern nach Deutschland mitgebracht werden. Und wenn die kleinen Hunde aus Urlaubsländern
wie der Türkei, Serbien, Marokko,
Tunesien, Ägypten oder Thailand
kommen, dann dürfen sie erst im
Alter von 7 Monaten in die EU
und damit auch nach Deutschland
gebracht werden.
Dass das so wichtig ist mit der Tollwut-Impfung, kann sogar ich als Bürohund ohne medizinische Fachausbil-
19
dung verstehen. Die Tollwut ist nämlich
eine ganz gefährliche Krankheit für alle
Menschen und Tiere. Und man muss
aufpassen, dass sie nicht von irgendwoher, wo die Kontrolle nicht so wichtig
genommen wird, eingeschleppt wird.
Also hat der Essener Tierarzt, der den
Essener Neuhund untersucht, gar keine
andere Wahl als das Veterinäramt und
das Ordnungsamt zu informieren. Der
Tierarzt vom Veterinäramt legt dann
fest, für wie lange das kleine Fellwürmchen in Quarantäne muss. Das heißt
dann zu uns, in die Quarantänestation
im Tierheim! Und niemand darf ohne
Vollschutz zu den kleinen Welpen…
Ist das Tierliebe?
_________________________________
Gerade in dieser Baby-Hundezeit entscheidet sich aber, wie vertraut der Hund
später einmal mit „seinen“ Menschen
werden kann. Frauchen hat gesagt, das
heißt „Prägephase“… Was das also für
einen kleinen Fellfreund bedeutet, in der
Prägephase weitgehend von Menschen
und allen Artgenossen isoliert zu sein,
kann zumindest ich mir sehr gut vorstellen. Und mein Frauchen auch. Und
die Mitarbeiter im Tierheim. Und die
Tierärzte. Warum nur begreifen es diese
Zweibeiner nicht, die unbedingt Welpen
aus dem Urlaub mitbringen müssen???
Was wird aus falsch verstandener Tierliebe meinen kleinen Fellbrüdern und
–schwestern zugemutet? Denkt einfach
mal darüber nach…
meint Pardo, Bürohund.
PS: Das Gleiche gilt für Katzentiere!!!
Geschwister-Welpen in der Quarantäne
Informationen zur
Einreise von Tieren aus der Europäischen Union (EU)
____________________________________________________________________________________________
Quelle: Tierärztekammer Hamburg
Die rechtliche Grundlage für die erleichterten Reisebedingungen für Heimtiere
(Hunde, Katzen, Frettchen) innerhalb der
EU ist die VO (EU) 576/2013. Sie gilt nur
für Tiere, die ihre Eigentümer (oder einen
Beauftragten ihrer Eigentümer) begleiten. Die Tiere dürfen nicht dazu bestimmt
sein, Gegenstand eines Verkaufs oder
einer Eigentumsübertragung zu sein. Die
Verordnung gilt also nicht für „Flugpaten“ und gewerblichen Tiertransport.
Gegen Tollwut können Welpen frühestens ab einem Alter von 12 Wochen
geimpft werden. Diese erste Impfung
muss mindestens 21 Tage vor dem
Grenzübertritt durchgeführt werden.
Der Gültigkeitszeitraum, den der
Impfstoffhersteller für eine Wiederholungsimpfung angibt und der vom
Tierarzt in den Heimtierausweis eingetragen wird, darf nicht überschritten
sein.
Bei der Ein- und Durchreise von
Welpen gestattet die Bundesrepublik Deutschland keine Ausnahmen mehr.
Für Welpen gelten jetzt die gleichen Bedingungen wie für erwachsene Tiere, d.h. ein Welpe kann
daher frühestens mit 15 Wochen
in die BRD eingeführt werden (12
Wochen + 21 Tage).
ALBERTIE 2/2016
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ALBERTIE 2/2016
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Text: Stefanie Kranjc
Foto: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
________________________________
Firmen mit Sitz in Südkorea werden ab
2018 auf Tierversuche für Kosmetik
und Inhaltstoffe verzichten. Die Gesetzesvorlage wurde vom Präsidenten der
koreanischen Nationalversammlung
im Januar 2016 unterzeichnet.
USA
Foto: Jörg Jansen / pixelio.de
________________________________
Die Vereinigten Staaten verzichten
endlich auf Labortests mit Schimpansen. Die restlichen 50 Schimpansen,
die noch zu Versuchszwecken gehalten
wurden, dürfen ihren Ruhestand nun in
einer Auffangstation verbringen.
Europa
________________________________
Das Europaparlament in Brüssel hat
am 25.02.2016 einem gemeinsamen
Entschließungs-Antrag zur EU-weiten
Kennzeichnung und Registrierung von
Heimtieren zugestimmt. Der Antrag
soll unter anderem dazu dienen den
illegalen Tierhandel zu unterbinden.
Eine verpflichtende Kennzeichnung
und Registrierung von Heimtieren und
eine Harmonisierung der Registrierung
in den EU-Staaten wird angestrebt.
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Mit der Schweiz hat sich Anfang
März ein weiteres Land in Europa
entschieden, den Verkauf von Kosmetika, die an Tieren getestet wurden, zu verbieten.
Deutschland
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Köln
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Am 16.Juli findet ab 12.00 Uhr wieder der Global Run am Heumarkt statt.
Diese Veranstaltung dient dem friedlichen Protest gegen die Diskriminierung
einzelner Hunderassen durch das Landeshundegesetz Nordrhein Westfalens.
Die Tierschutzpartei erstattet Strafanzeige gegen die Große Koalition,
die sich am 17.03. gegen die Forderung der Opposition, das Vergasen
oder Schreddern von ca. 50 Millionen Küken zu verbieten, entschieden hat.
Kanada
USA
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Die kanadische Regierung stellt ihre
Forderung ein, dass Hunde in Tests für
Pestizide eingesetzt werden. Jahrelang
wurden Beagle mit Futter, das Pestizid
belastet war, zwangsgefüttert. Andere
Beagle wurden gezwungen, ein Jahr
lang Pestizide zu inhalieren. Danach
wurden die Hunde getötet und seziert,
um den Einfluss der eingesetzten Pestizide zu untersuchen.
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Gegen Hundeflüsterer, Cesar Milan,
werden Untersuchungen wegen Tierquälerei eingeleitet.
USA
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Seaworld trifft die Entscheidung, sein
Orca-Zuchtprogramm zu beenden.
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Kurz und knackich!
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Buchtipp
Löwen zählen
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Wie eindrucksvoll Wildtiere aussehen können, ohne in einen fragwürdigen Zoo laufen zu müssen,
zeigt das Buch „Löwen zählen“. Im ersten Moment meint man, es handelt sich um eindrucksvolle
Fotografien schützenswerter Arten. Doch beeindruckender ist die Tatsache, dass Stephen Walton alle
Bilder als Kohlezeichnung illustriert hat. Wesen und Lebensweise werden dabei noch in kleinen und
poetischen Porträts ergänzt. Eine Hommage an die Natur! Ein tolles Geschenkbuch für Tierfreunde!
Katie Cotton (Text), Stephen Walton (Illustrationen), Löwen zählen. Tiere der Wildnis ganz nah.
Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, Gebunden,19,90 €, ISBN 978-3-7725-2790-6
Ideenbuch Nützlingshotels
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Hummeln, Meisen, Marienkäfer und Co. sind wertvolle Nützlinge und Gartenpflegehelfer. Allerdings
muss man diesen natürlichen Helfern auch Wohn-, Überwinterungs- und Nahrungsplätze bieten. Wie
solche Heime ganz einfach selbst hergestellt werden, zeigt Autor Markus Gastl in seinem anschaulichen
Projektbuch. Ob Wildbienenhotel oder Igelunterkünfte – hier findet sich für jeden Naturliebhaber eine
passende Idee.
Markus Gastl, Ideenbuch Nützlingshotels
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2015, Gebunden, 14,99 €, ISBN 978-3-8001-1271-5
Salat Samurai
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Ein Salatbuch werden viele Kochfreunde mit Skepsis betrachten. Doch allein der Name „Salat Samurai“
macht schon neugierig und hält, was er verspricht: Ein stylish-modernes Kochbuch ohne „Hasenfutter“-Charakter. Ob exotisch, vollwertig oder aufgepeppter Klassiker, hier werden alle zum Salat-Samurai,
dank der New Yorker Star-Kochbuchautorin.
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Narayana Verlag, Freiburg 2016, Gebunden,19,80 €, ISBN: 978-3-944125-75-6
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Tierliebe trotzt
winterlichen Temperaturen
Text: Sandra Jansen
Sieger-Hund schaute mit Frauchen und Simone
Sombecki cool in die Kamera
Die Siegertorte ist nicht für die Hunde? Dabei bin ich so schön nougat-braun!
Bei knackig kaltem und nassem Wetter
stand das Frühlingsfest im Tierheim unter
keinem guten meteorologischen Stern.
Trotzdem strömten zahlreiche kleine und
große Tierfreunde an die Grillostraße.
Dabei wurde vor allem großes
Herz für alte Tiere gezeigt
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Einige der ältesten Tierheimtiere präsentierten sich außerhalb des Zwingers, so
wurde auf das spezielle „Ü9-Programm“
von Tierschutzverein und Tierheim aufmerksam gemacht, bei dem alte Tiere zu
bestimmten Voraussetzungen in Gnadenbrotstellen vermittelt werden.
Bei der parallel auf dem Frühlingsfest
stattfindenden Mischlingshundeschau
gewann auch ein Oldie: Bardino-Mischling Luca, ehemaliger Tierheimhund,
wurde zum wahrlich „coolsten“ Hund
im Revier gewählt. Der 11-jährige Rüde
trat souverän an und gewann mit seinem
Frauchen Corinna Heilmann Pokal, Torte
und eine große Siegerbox für Mensch
und Tier. Die Qual der Wahl hatte diesmal die rein weibliche Jury, bei der u.a.
Simone Sombecki, WDR-Moderatorin
der Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“, mit weiblicher Intuition alle 50 Teilnehmer betrachtete.
Herzensgewinner
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wurde jedoch der älteste Teilnehmer
der Veranstaltung: Der ca. 20-jährige
Terrier-Mischling „Teddymann“ trat mit
frischer Föhnfrisur, einem Kuchenzahn
und Rentner-Charme an. Oberbürgermeister Thomas Kufen überreichte ihm
schmunzelt den Ehrenpreis und wünsch-
Oberbürgermeister Thomas Kufen kam schnell
auf den Hund (auf dem Arm)
te ihm weiterhin kernige Gesundheit.
Tolle Preise unserer Tombola fanden auch
ein neues Zuhause. Zahlreiche Sponsoren hatten wieder ein großes Herz für
die Tiere gezeigt und spendeten kleine und große Sachpreise. Auch „Klaus
Schwab Immobilien RDM“ zeigte sich
zum wiederholten Male großzügig und
übernahm den Hauptgewinn.
Ein dickes Dankeschön diesen zahlreichen Spendern und den fleißigen Ehrenamtlichen! Imbissstände, Cafeteria, Kinderspiele, Veranstaltungswerbung und
viele andere Dinge wurden von ihnen
übernommen und würden durch unser
Team nicht alleine zu bewältigen sein!
Nur gemeinsam konnten wir wieder den
Besuchern ein vielfältiges und attraktives
Tierheimfest präsentieren – zugunsten
der Tierheimtiere.
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Politik, bitte handeln!
Text: Elke Esser-Weckmann
Das Töten männlicher
Küken geht weiter.
OVG Münster sieht
Vereinbarkeit mit dem
Tierschutzgesetz...
Wir sehen nur Schrecken!
Foto: Africa Studio / shutterstock.com
Schluss mit dem Millionenfachen
Kükenmord
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Mit dem Schreddern von männlichen
Küken, das nach dem Willen der Großen
Koalition in Berlin noch bis 2017 grausige
„Normalität“ sein soll, wollen sich die
Mitglieder des Tierschutzvereins Essen
nicht abfinden. Und so beschlossen sie
bei ihrer Jahresmitgliederversammlung,
die Essener Bundestagsabgeordneten
aller Parteien anzuschreiben und sie um
ihren Einsatz für den Tierschutz zu bitten.
„Auch wenn bis 2017 ein wissenschaftliches Verfahren – wie Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) es
anstrebt – entwickelt sein sollte, das
die Geschlechtserkennung bereits im Ei
ermöglicht, so dass männliche Küken erst
gar nicht schlüpfen, wird die Umsetzung
in die industrielle Viehzucht vermutlich noch Jahre dauern“, fürchtet Elke
Esser-Weckmann, Vorsitzende des Essener Tierschutzvereins. Und letztlich brächte dieses Verfahren auch keine Umkehr
von der fatalen Hochleistungszucht.
Denn: Es werden jährlich fast 45 Millionen männliche Küken getötet, weil sie
zu einer Legehennen-Zuchtlinie gehören
und nur wenig Fleisch ansetzen. Somit
sind sie weder für die Fleischproduktion zu gebrauchen, noch können sie als
männliche Tiere Eier legen. Resultat: Sie
werden als Küken geschreddert oder
vergast. „Eine Vorstellung, die einem
leicht den Appetit auf Brathuhn, Hühnersuppe und Spiegelei vergällt“, findet
Esser-Weckmann. Aus Tierschutzsicht
könne als Konsequenz daraus eigentlich nur die Hinwendung zu vegetarisch-veganer Lebensweise stehen oder
zumindest der Verzicht auf tierische Produkte aus industriell-landwirtschaftlicher
Produktion. Auch die Entwicklung hin
zum Zweinutzungs-Huhn mit Fleischansatz und Legefreude, wie vom Deutschen
Tierschutzbund ins Gespräch gebracht,
könne ein Weg sein, der konsequenter
als bisher gegangen werden muss.
Wir wollen Euch nicht!
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Auch das Thema „Wildtiere im Zirkus“
wurde bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Tierschutzvereins
Groß-Essen e.V. angesprochen. Hintergrund ist die am 16. März 2016 im
Bundesrat getroffene Entscheidung, die
Haltung von Wildtieren im Zirkus zu verbieten.
Zirkus mit Wildtieren? Nein, danke!
Foto: Egon Zitter / shutterstock.com
Genauso wie nach den Bundesratsentscheidungen der Jahre 2003 und 2011
folgt die Bundesregierung bisher dieser
Empfehlung nicht. Obwohl sie das könnte! Das Bundeslandwirtschaftsministerium könnte beispielsweise auf Grundlage
des 2013 geänderten Tierschutzgesetzes
unter bestimmten Voraussetzungen ent-
ALBERTIE 2/2016
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sprechende Verbote oder Beschränkungen