Krank durch Nebenwirkungen

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Krank durch Nebenwirkungen
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I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l
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Krank durch Nebenwirkungen
Magengeschwüre, Demenz, Erektionsprobleme und vieles mehr – Medikamente können neben ihrer Heilwirkung schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Nach Expertenschätzung sterben jährlich sogar viermal mehr Deutsche an unerwünschten Arzneimittelwirkungen als im Straßenverkehr. Wo liegt die Grenze zwischen gesundheitlichem Nutzen und Gesundheitsgefahr?
Die Deutschen schlucken so viele Arzneien
wie nie zuvor. Laut Arzneiverordnungsreport
2014 sind 645 Millionen Arzneimittelpackungen allein an die gesetzlich Versicherten verschrieben worden. Dazu kommen
noch all die Millionen Präparate, die privat
Versicherte einnehmen müssen und die im
Report nicht erfasst werden.
Anwendung
Herz-Kreislauf-Erkrankung
Magen-Darm-Erkrankungen
Psychische Erkrankungen
Deutscher Arzneiverbrauch – Die Top 5
Der höchste Arzneimittelverbrauch ist in den
ostdeutschen Bundesländern zu verzeichnen. In Sachsen-Anhalt werden 30 Prozent
mehr Arzneien verordnet als im Bundesdurchschnitt. Blutdruck- und Herzmedikamente werden bundesweit am meisten geschluckt. Auf Platz zwei und drei folgen
Magensäureblocker und Mittel gegen Depressionen.
Arzneimittelgruppen
Blutdrucksenker
Magensäureblocker
Mittel gegen
Depressionen und Psychosen
Diabetes
Antidiabetika
Schmerzen und Entzündun- Entzündungshemmer,
gen
Rheuma- und Schmerzmedikamente
Quelle: Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Milliarden Tagesdosen
19,1
3,6
2,1
2,1
1,7
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Blutdrucksenker – Wo lauern die Nebenwirkungen?
Die am häufigsten verschriebenen Mittel
gegen Herz-Erkrankungen und Hochdruck
sind Beta-Blocker und ACE-Hemmer. Stark
vereinfacht schwächen Beta-Blocker unter
anderem die Wirkung des Stresshormons
Adrenalin ab. Das beruhigt die Herzfrequenz
und senkt so den Blutdruck. ACE-Hemmer
wirken anders. Sie beeinflussen die
Wandspannung der Adern, sorgen dafür,
dass die Gefäße sich weiter stellen. Das Blut
hat mehr Platz, der Druck im Kreislauf sinkt.
Das Herz wird entlastet.
Beta-Blocker
Gewichtszunahme, erhöhte Blutzucker- und
Blutfettwerte
oder
Erektionsstörungen
schrecken viele Patienten ab. Asthmaanfälle,
Depressionen,
Durchblutungsstörungen
oder eine Verstärkung der Schuppenflechte
sind weniger bekannt. Experten raten, wer
allein unter Bluthochdruck ohne weitere
Erkrankungen am Herzen leidet, sollte zunächst mit anderen Wirkstoffen behandelt
werden. Das gilt auch für Patienten, die
bereits Übergewicht, Diabetes oder hohe
Cholesterinwerte haben. Für Menschen mit
koronarer Herzkrankheit, Herzschwäche,
Vorhofflimmern und anderen Herzrhythmusstörungen überwiegt der Nutzen von
Beta-Blockern. Auch in Fällen, in denen der
Hochdruck trotz drei, vier anderer Wirkstoffe nicht ausreichend abgesenkt werden
kann, spricht alles für eine zusätzliche Behandlung mit Beta-Blockern.
ACE-Hemmer
Alle ACE-Hemmer lösen einen mehr oder
weniger starken Hustenreiz aus. Vermutlich
entsteht er, weil sich das Herz durch den
Wirkstoff beim Schlag übermäßig stark zusammenzieht. Dadurch kommt es zum
Rückstau von Blut in der Lunge. In der Folge
tritt Flüssigkeit aus den Lungengefäßen aus,
die den Hustenreiz auslöst. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Hautausschläge,
Gelenkschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Ohrensausen, Geschmacksstörungen,
Oberbauchbeschwerden, Störungen der
Leber- und Gallenfunktion, erhöhte Kaliumwerte, entzündliche Reaktionen an den
Blutgefäßen usw. Besonders zu Beginn der
Einnahme können diese Effekte heftiger
sein. Zehn bis 20 Prozent der Patienten brechen deshalb die Einnahme am Beginn der
Therapie eigenmächtig ab. Ein Fehler – denn
hat sich der Körper erst einmal an die Arznei
gewöhnt, werden die Probleme erträglicher.
Der Arzt kann auffälligen Nebenwirkungen
entgegenwirken, in dem er die Dosis des
ACE-Hemmers langsam über eine längere
Zeit nach und nach erhöht. Während Hochdruckpatienten bei Unverträglichkeit andere
Wirkstoffe probieren könnten, bleiben ACEHemmer für Menschen mit Herzschwäche
eine Therapie der ersten Wahl.
Risiko Schmerztabletten
Wirkstoffe wie ASS, Ibuprofen oder Diclofenac hat fast jeder in seiner Hausapotheke. Viele Menschen greifen sogar täglich zu
diesen Präparaten, um alle möglichen
Schmerzzustände zu behandeln. Auch Ärzte
schreiben diese Mittel häufig auf. Von Diclofenac und Ibuprofen werden jährlich 800
Millionen Tagesdosen verordnet. Sie gehören zur Wirkstoffgruppe der NSAR (nichtsteroidale
Antirheumatika)
und
wirken
schmerzstillend, weil sie ein ganz bestimmtes Enzym im Körper blockieren. Leider ist
dieses auch für die Erneuerung der Magenund Darmschleimhaut erforderlich und fehlt
hier massiv. Schwere Schäden wie Geschwüre an einem oder beiden Organ(en)
können die Folge sein.
Magensäureblocker
Damit Schmerzmedikamente mit Wirkstoffen wie Ibuprofen, ASS und Diclofenac Magen und Darm weniger schädigen, werden
sie häufig in Kombination mit einem „Magenschutzmittel“ verordnet. So genannte
Protonenpumpenhemmer (PPI) fahren die
Säureproduktion im Magen runter. Das
schont die Schleimhäute. Auch bei hartnäckigem Sodbrennen werden sie deswegen
gerne gegeben. Doch die gute Wirkung hat
auch eine Kehrseite. Auf Dauer eingenommen, sollen die Mittel Herzrhythmusstörungen auslösen. Auch Vitamin-B12-Mangel,
Hüftbrüche, Nahrungsmittelallergien, Hautprobleme, Schlafstörungen, Schwindel, Ohrensausen und Kopfschmerzen werden mit
den Säureblockern in Verbindung gebracht.
Die bekanntesten Präparate heißen Omeprazol, Esomeprazol und Pantoprazol.
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Hohes Lebensalter – Hohe Nebenwirkungen?
Es ist wahr: Umso älter ein Patient ist, desto
höher ist die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen. Das ist die Folge des ganz natürlichen Alterungsprozesses des Körpers. Besonders Leber und Niere arbeiten nicht mehr
so leistungsstark wie in der Jugend. Bei Arzneistoffen, die über die Niere ausgeschieden
werden, kann es somit schnell zu einer
Überdosierung im Körper kommen. Gleiches
gilt für Medikamente, die über die Leber
abgebaut werden. Auch der veränderte
Körperfettanteil im höheren Lebensalter
kann die Wirkung von Arzneien beeinflussen und das Auftreten von Nebenwirkungen
begünstigen. Wirkstoffe, die sich im Fettgewebe anlagern, wirken demnach viel länger, da wir in der Regel im Alter dicker sind.
In der sogenannten PRISCUS-Liste sind alle
Wirkstoffe aufgeführt, die für alte Menschen wegen ihrer Nebenwirkungen ungeeignet sind.
http://www.gesundheitsforschungbmbf.de/_media/priscusbroschuere_medika
mente_im_alter.pdf
Wenn die Demenz von den Pillen
kommt
Millionen ältere Menschen werden jedes
Jahr für dement erklärt, obwohl sie es nicht
sind. Diese These vertritt unter anderem die
Biologin und Wissenschaftsjournalistin Cornelia Stolze in ihrem Buch „Krank durch
Medikamente“. Tatsächlich gibt es eine
ganze Reihe Medikamente, die bei längerer
Einnahme Nebenwirkungen verursachen
können, die den Frühsymptomen von Alzheimer ähneln. Es handelt sich zum Beispiel
um Mittel, die im Gehirn einen bestimmten
Botenstoff, das Azetylcholin, vermindern.
Dies geschieht krankheitsbedingt auch bei
Morbus Alzheimer. Vermutlich ähneln sich
deshalb die Symptome bzw. Nebenwirkungen wie Konzentrationsschwierigkeiten,
Gedächtnis- und Orientierungsprobleme.
Vor allem Medikamente bei Parkinson, Depressionen, Allergien und Psychosen können
diese Alzheimersymptome vortäuschen.
Selbstmord durch Medikamente? – Der
Fall Monika K.
Monika K. geht es nicht gut. Die Hausärztin
stellt bei der jungen Frau eine Depression
fest und verschreibt ihr das Medikament
Zoloft. Im Nachhinein vermutet ihr Ehemann, dass ihr genau diese Arznei zum Verhängnis wurde. Lothar S. erinnert sich: „Sie
sagte zu mir, ich habe irgendwie das Gefühl, ich bin nicht mehr ich selbst. Als würde
ich neben mir stehen. Irgendetwas hat das
Medikament bei ihr ausgelöst. Sie war nicht
mehr der Mensch, der sie vorher war.“ Einige Tage später begeht Monika K. Selbstmord. Sie wirft sich vor einen Zug. Ihr Ehemann ist geschockt, voll tiefer Trauer. Doch
dann beginnt er zu recherchieren. Er entdeckt, dass dem Hersteller Pfizer das
Selbstmordrisiko bei dem Mittel bekannt
war. Er findet heraus, dass ein halbes Jahr
vorher die amerikanische Aufsichtsbehörde
für die USA Warnhinweise vorgeschrieben
hat. In Deutschland gibt es noch keinen
Vermerk auf der Verpackung. Er verklagt
den Hersteller. Doch Pfizer beharrt darauf,
dass die Suizidgefahr nicht auf das Medikament zurückzuführen sei. Jahre später gibt
es auf Anraten des Gerichts einen Vergleich.
Das Antidepressivum von Monika K. gehörte
zur
Wirkstoffgruppe
der
SerotoninWiederaufnahme-Hemmer oder kurz SSRI.
Medikamente aus dieser Gruppe sind besser
verträglich als ältere Arzneistoffe gegen
Depressionen (Trizyklische Antidepressiva)
und werden deshalb gerne und häufig verordnet. Dass sie vielleicht zum Suizid führen
könnten, erklären Experten damit, dass sich
ihre Wirkung stufenweise und zeitverzögert
über mehrere Wochen aufbaut. Bei Beginn
einer Therapie mit SSRI stellt sich relativ
rasch eine Antriebssteigerung, eine neue
Tatkraft, ein. Die depressive Gemütslage
und das Gefühl der Ausweglosigkeit verbessern sich jedoch nicht. Sie stellen sich erst
mehrere Wochen nach der kontinuierlichen
Einnahme des Medikaments ein. Möglicherweise bauen SSRI die Kraft auf, den
Wunsch nach Suizid in die Tat umsetzen zu
können. Deshalb ist vor allem in den ersten
Wochen nach Therapiebeginn eine engmaschige Betreuung der Patienten notwendig.
Fluch und Segen von Antidepressiva
Die Verordnung von Antidepressiva setzt
eine sorgfältige und individuell auf den Patienten
zugeschnittene
Risiko-NutzenAbwägung voraus, denn Antidepressiva
können ein breites Spektrum an uner3
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wünschten Effekten auslösen. Zur Therapie
der Depression stehen mittlerweile zahlreiche Wirkstoffe aus verschiedenen Medikamentengruppen zur Verfügung. Allerdings
sind sie in ihrer Wirkung ähnlich. Sie greifen
in Prozesse im Gehirn ein und beeinflussen
diese. Deshalb ähneln sich auch ihre unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Diese
Nebenwirkungen können jedoch viel besser
erträglich sein als eine schwere Depression.
Der Arzt kann individuell für jeden Patienten
das richtige Mittel auswählen und das Verhältnis von Wirkung und Nebenwirkung
optimieren. Zudem sollte eine Behandlung
mit Antidepressiva möglichst immer von
einer Psychotherapie begleitet werden.
Trizyklische Antidepressiva (TZA)
Verbreitete Wirkstoffe sind Doxepin, Imipramin, Clomipramin, Amitriptylin, Amitriptylinoxid,
Trimipramin oder Opipramol. Als Nebenwirkungen werden zum Beispiel trockener Mund,
Verstopfung, Appetitsteigerung, Gewichtszunahme, Tagesmüdigkeit, Herzprobleme, Gedächtnisstörungen und veränderte Konzentrationsfähigkeit angeführt.
Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)
Häufig verordnete Wirkstoffe sind Citalopram, Escitalopram, Sertralin, Fluoxetin oder Paroxetin. Bei den Nebenwirkungen sollen vor allem sexuelle Funktionsstörungen, Schlafstörungen
und in der Anfangsphase Unruhe und Übelkeit auftreten. Auch eine gesteigerte Selbstmordneigung wird diskutiert.
Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI)
In Deutschland sind die Wirkstoffe Venlafaxin und Duloxetin auf dem Markt. Die Nebenwirkungen sind leider auch hier breit gestreut: sexuelle Funktionsstörungen, Schlafstörungen, in
der Anfangsphase Unruhe, Magen-Darm-Beschwerden, auch Übelkeit und Erbrechen, Blutdruckerhöhung, Herzbeschwerden usw. Bei abruptem Absetzen von SNRI können Entzugserscheinungen auftreten.
Monoamino-Oxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
Sind ein „schweres Geschütz“ in der Behandlung von Depressionen und werden nur dann
eingesetzt, wenn die anderen Wirkstoffe nicht anschlagen. MAO-Hemmer wiederum können
selber Bluthochdruck, Angstzustände, Mundtrockenheit, Schwindel und Kopfschmerzen verursachen. Bestimmte MAO-Hemmer vertragen sich nicht mit Speisen wie Käse, Schokolade,
Trauben und Rotwein. Diese Wirkstoffe treten zudem häufig in Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Thrombose auf Rezept? Der Fall Kathrin
W.
Im Alter von 23 Jahren bekommt Kathrin W.
vom Frauenarzt die Antibabypille verschrieben. Doch nach sechs Monaten stellen sich
plötzlich Beschwerden ein: „Irgendwann
habe ich wahnsinnig starke Rückenschmerzen bekommen, konnte mich kaum noch
bewegen, konnte nur noch im Sitzen schlafen. Und bin auch bei den kleinsten alltäglichen Sachen, wie zum Beispiel Staubsaugen
oder Treppensteigen, schon blau angelaufen.“ Kathrin W. geht von Arzt zu Arzt. Keiner findet etwas. Was die Mediziner lange
übersehen – durch die Pille hat sich ein Gerinnsel gebildet, das ein Blutgefäß in der
Lunge verstopft. Lungenembolie! Ihre rechte
Herzseite ist bereits krankhaft vergrößert.
Zudem hat sich ein lebensgefährlicher Lungenhochdruck gebildet. Sie ist an der Grenze zum akuten Herzversagen. Kathrin W.
nimmt damals eine moderne Pille aus der
sogenannten vierten Generation. Doch Studien zeigen, von den vier Millionen Frauen
in Deutschland, die Pillen der dritten und
vierten Generation nehmen, bekommen
über 5.000 eine Thrombose, also ein Blutgerinnsel. Mit dem älteren Wirkstoff der zweiten Generation sind es nur 3.000 Fälle.
Wenn Frau gar keine Pille schluckt, 1.200.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel verschickte daraufhin Handbriefe an Frauenärz4
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te und drängte darauf, besser über die Gefahren aufzuklären. Kathrin W. findet – genau das geschieht nicht. Viele Frauen, fürchtet sie, greifen lieber zu den moderneren
Pillen, weil der Zyklus damit stabiler ist und
die Haut schöner. Sie hat mit Frauen, denen
es wie ihr erging, die Initiative „Risiko Pille“
im Netz gegründet. Sie will andere warnen:
„Also ich denke, dass sich viele der Risiken
schon irgendwie bewusst sind, denn man
hat ja davon schließlich schon mal gehört
und es geistert irgendwo rum. Aber ich
denke, dass viele sich das nicht so ins Gedächtnis rufen. Also dass man davon ausgeht, mir wird das schon nicht passieren.
Und ich denke schon auch und habe die
Erfahrung gemacht, dass nicht so gut darüber aufgeklärt wird, was wirklich alles passieren kann.“
Beipackzettel täuscht auch Ärzte
Schwindel, Kopfschmerz, Durchfall und vieles mehr – ob ein Patient bei einer Arznei
auch mit unerwünschten Wirkungen rechnen muss, das ist zwingend in der Packungsbeilage aufzuführen. Die Angaben
verschrecken jedoch viele Patienten und das
vermutlich grundlos. Denn was bedeutet es
tatsächlich, wenn dort steht, eine Arznei
führt „häufig“, „gelegentlich“ oder „selten“ zu Nebenwirkungen? Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
wollte herausfinden, wie diese Angaben
gedeutet werden und hat eine Umfrage
unter Ärzten, Apothekern und Juristen
durchgeführt. Das Ergebnis ist erstaunlich.
Steht im Begleittext, dass eine Nebenwirkung „häufig“ auftritt, rechnen die Befragten demnach damit, mit 75 prozentiger
Wahrscheinlichkeit ebendiese unerwünschte
Wirkung zu bekommen. Tatsächlich meint
der Begriff jedoch, dass sie bei ein bis maximal zehn Prozent der Behandelten zu erwarten ist.
Kategorien der Häufigkeit und was sie bedeuten:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 (> 10 %)
Häufig:
1 bis 10 Behandelte von 100 (1 – 10 %)
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 (0,1 – 1 %)
Selten:
1 bis 10 Behandelte von 10.000 (0,01 – 0,1 %)
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000 (< 0,01 %)
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Nebenwirkungen, in der Fachwelt als unerwünschte Arzneimittelwirkungen (kurz UAW) bezeichnet, werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zentral gesammelt und registriert. In einer Online Datenbank kann sich jeder Bürger informieren:
http://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Risikoinformationen/uawDB/_node.html
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Gäste im Studio
Göran Donner, Apotheker und Vizepräsident Sächsische Landeapothekerkammer
Anschrift/ Thema der nächsten Sendung
MDR FERNSEHEN, Redaktion Wirtschaft und Ratgeber „Hauptsache Gesund“
Internet: www.mdr.de/hauptsache-gesund;
E-Mail: [email protected]
Thema der Sendung am 17.09.2015: “Krankmacher Lärm“
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