Mit Intelligenz zur wirtschaftlichen Textilproduktion
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Mit Intelligenz zur wirtschaftlichen Textilproduktion
spectrum TEXTILE s Innovative Lösungen für die Textilindustrie Ringspinnen mit Qualität Hoher Standard für Nonwovens Automatisierungs- und Antriebstechnik in der Textilproduktion: Mit Intelligenz zur wirtschaftlichen Textilproduktion September 2005 INHALT 7 Kordsa International produziert hochwertigen Reifencord und Industrie-Nylon 6.6 mit moderner Antriebs- und Steuerungstechnik von Siemens 10 Im Spunbond Solution Center von Neumag sorgt Totally Integrated Automation für hohe Produktivität bei Nonwovens TRENDS 4 5 Siemens als Automatisierungspartner Solutions for your Global Success Die Ringspinnmaschinen von Marzoli sind mit Simotion und Sinamics automatisiert CASE STUDIES 7 Chemiefasern Partnerschaft mit Siemens sichert die Zukunft Mehr Qualität durch innovative Automatisierung Innovative Automatisierung in der Textilindustrie Kordsa International modernisiert Produktionsanlage für Industrie-Nylon Mit Intelligenz zur wirtschaftlichen Textilproduktion Automatisierungs- und Antriebstechnik in der Textilproduktion 24 12 Neumag Kordsa International 2 8 Automatisierungstechnik in China Die neue Leichtigkeit Siemens rüstet neue Fertigungslinie für Kohlenstofffasern aus Siemens in China Boom im Land der Mitte Chemiefasern 10 Chemiefasern Kompetenz in Vlies spectr Neue Hightech-Anlagen mit Siemens-Technik bei Neumag SYSTEM SOLUTIONS 6 Chemiefasern Kompakt und leistungsstark 12 20 Mehr Komfort und Flexibilität beim Stricken 14 23 16 Webmaschinensteuerung im Eigenbau 30 Converting aus dem Baukasten 18 Fläche Muster für jeden Geschmack Fläche TEX Elastisch und formstabil Elastikschären mit Simatic Verkürztes Engineering mit Standard-Bausteinen 19 Titelbild: Robert Jentsch Hoher Standard für Nonwovens Moderne Piezo-Elektronik in der Gardinenherstellung Noch zeitgemäß? Converting Nonwoven Vliesproduktion durchgängig automatisiert Innovatives Jacquardsystem Sitex Fläche Ringspinnen mit Qualität Partnerschaft zwischen Marzoli und Siemens trägt Früchte Modulares Antriebssystem für die Chemiefaserspinnerei Fläche Stapelfaser Fläche 3D-Nähen in XXL Sinumerik 840Di steuert automatisches Nähen von Flugzeugtragflächen spectrum textile 2005 26 Liba 16 Das Jacquardmusterauswahlsystem Sitex bietet die Möglichkeit, anspruchsvolle Gardinenmuster zu verwirklichen 22 Den reibungslosen Ablauf bei der Reifencordveredlung sichert durchgängige Automatisierung von Siemens Fläche Ultrafeine Jacquardgestricke Beck setzt auf Sitex in Rundstrickmaschinen 26 Veredlung Er rollt und rollt TIA in Imprägnieranlagen für Reifencord 28 Veredlung Waschkonzepte nach Maß Modularisierung in der Nassveredlung 29 Veredlung Flexibilität als Programm rum Durchschlagender Erfolg: Simatic WinCC flexible in der Textilindustrie 11 PRODUCTS Neue Dimension PC-based Automation im Textilmaschinenbau 31 SERVICE & SUPPORT Großer Erfolg für kompakten Antrieb 100.000 Masterdrives Kompakt Plus ausgeliefert Optimierter Maschinenservice mit RSV und EunaWeb für OEMs und Betreiber XTILE Mechatronic Support 32 DIALOG Weltweiter Service spectrum textile 2005 Benninger Robert Jentsch 3 TRENDS Siemens als Automatisierungspartner Partnerschaft mit Siemens sichert die Zukunft Solutions for your Global Success Der harte Wettbewerb und der enorme Kostendruck innerhalb der Textilindustrie verlangen den Herstellern von Textilmaschinen enorme Anstrengungen ab. Am Markt erfolgreich ist, wer mit der erforderlichen technologischen Qualität seiner Maschinen und Anlagen gleichzeitig die Forderung der Endkunden nach hoher Produktivität, niedrigen „Total Costs of Ownership“ und Investitionssicherheit erfüllen kann. Hier ist von beiden Seiten der Automatisierer gefordert. Für ihn gilt es, mit leistungsstarken Produkten und an den Erfordernissen der Branche ausgerichteten Lösungen sowie zuverlässigen Dienstleistungen Maschinen- und Textilhersteller gleichermaßen zu unterstützen. Z unehmend gefragt sind durchgängige Lösungen für den Herstellprozess, die geeignet sind, unter anderem die Time-to-Market zu verkürzen, durch Transparenz die Produktqualität weiter zu verbessern, die Typen- und Teilevielfalt zu reduzieren, Instandhaltungsmaßnamen zu optimieren oder auch die Einarbeitungszeiten und -kosten der Maschinenbediener zu minimieren. Durchgängig modular Ein Trend weist daher hin zu modularen Maschinen und Anlagen. Sie versprechen kürzere Projektlaufzeiten bei höherer Qualität durch die Verwendung erprobter Hardund Softwaremodule. Hier treten dezentrale und intelligente Antriebskomponenten wie Sinamics in den Vordergrund, die im Zusammenspiel mit erprobten Steuerungen und Motion Control-Systemen durchgängige Konzepte ermöglichen, welche die geforderte Flexibilität bei Konzept, Bau und individueller Zusammenstellung der einzelnen mechanischen Maschinenkomponenten gewähren. Darüber hinaus treibt Siemens die Entwicklung von Torquemotoren, Lösungen zur transparenten Produktion durch Manufacturing-Execution-Systeme (MES) und Profinet als zukünftigem Kommunikationsstandard auch in der Textilindustrie voran. Profinet bewährt sich hier zunehmend als industrietauglicher Standard, der die bisherige Trennung von Bürowelt und Automatisierungsebene aufhebt. Alles aus einer Hand Als langjähriger und zuverlässiger Partner der Textilindustrie bietet Siemens heute durchgängige Automatisierungs- und Antriebslösungen für den gesamten textilen Support weltweit und Gesamtausrüstung von Maschinen und Anlagen (siehe Seite 31). Um diese und zukünftige Herausforderungen zu meistern, neue Märkte zu erschließen, beispielsweise „Nach dem Motto ,Alles aus einer Hand‘ bietet Siemens durchgängige Automatisierungs- und Antriebslösungen für die gesamte textile Kette.“ Norbert Brenner, Leiter Business Development Automatisierung von Textilmaschinen A. Kradisch 4 Herstellungsprozess: von der Chemiefaserherstellung bis zur Textilveredlung. Damit unterstützt Siemens den Maschinenbauer als Full Supplier und trägt damit einem weiteren Trend der Branche Rechnung: „Alles aus einer Hand“ lautet der Anspruch des Endkunden, um für seine Produktion horizontale wie vertikale Durchgängigkeit zu erzielen. Hinzu kommen zuverlässige, auf den Kunden zugeschnittene Dienstleistungen: Mechatronic Support und Applikationsunterstützung, Service und technischer in Asien, insbesondere in China, finden Textilmaschinenhersteller und -betreiber in Siemens einen starken und erfahrenen Partner. Mit der Kompetenz zu individuellen Lösungen und mit einem weltumspannenden Vertriebs- und Service netz. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil spectrum textile 2005 TRENDS 5 Innovative Automatisierung in der Textilindustrie Automatisierungs- und Antriebstechnik in der Textilproduktion Mit Intelligenz zur wirtschaftlichen Textilproduktion Herr Professor Gries, welche Rolle spielt die Automatisierung in der Textilindustrie? Thomas Gries: Die Textilindustrie ist eine der höchst automatisierten Industrien überhaupt. Das hat Tradition, denn schon sehr früh ist bei der Herstellung von Textilien auch mit der Mechanisierung begonnen worden – denken Sie nur an die Lochkarten beim Weben. Natürlich ist der Automatisierungsgrad heute abhängig vom Ort und den herzustellenden Textilien. In Asien beispielsweise wird in sehr lohnintensiven und dadurch wenig automatisierten Fertigungen der Grundbedarf an Bekleidungstextilien produziert. In Europa hingegen fokussiert man sich mehr und mehr auf Hightech-Textilien, aber auch auf Massenartikel mit schnellster und zuverlässigster Marktverfügbarkeit für den technischen Bereich. Und hier ist auch der Automatisierungsgrad sehr hoch. Ihr Credo lautet: Mit Intelligenz zur wirtschaftlichen Produktion. Wie wichtig ist für Sie intelligente Automatisierung? Thomas Gries: Zunächst kommt es natürlich darauf an, was Sie darunter verstehen. Ich halte es zum Beispiel für sehr wichtig, Getriebe zu vereinfachen, das heißt, dort, wo es möglich ist, Direktantriebe einzusetzen. Auch die Vereinzelung der Antriebe anstelle einer Königswelle ist dann sehr sinnvoll und intelligent, wenn hohe Flexi- spectrum textile 2005 Die Hightech-Textilindustrie stellt hohe Anforderungen an die Automatisierungsund Antriebstechnik. In Duchgängigkeit und Kommunikation zwischen den einzelnen Automatisierungsteilnehmern steckt viel Rationalisierungspotenzial bilität gefordert ist. Wenn hingegen eine Maschine dauernd läuft und dasselbe Produkt herstellt, ist ein zentraler Antrieb nach wie vor das Beste. Welche Anforderungen werden an die Automatisierungs- und Antriebstechnik in der Textilindustrie gestellt? Thomas Gries: Auch hier muss man natürlich unterscheiden zwischen sehr flexiblen und quasi kontinuierlich laufenden Fertigungen. Wichtig für die Automatisierungsund Antriebstechnik ist, dass sie „just good enough“ ist. Um das gut zu beurteilen, müssen Automatisierungshersteller, Maschinenbauer und Endkunden noch näher zusammenrücken. Das bedeutet auch noch eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten Maschinenbau, Textil-Technologie und Elektrotechnik beziehungsweise Informatik. Um auf die Anforderungen zurückzukommen, kann man sicher allgemein sagen, dass Durchgängigkeit und Kommunikation zwischen den einzelnen Automatisierungsteilnehmern von wachsender Bedeutung ist. Hier steckt viel Ratiopotenzial. Ebenso wichtig ist die Rückverfolgbarkeit besonders bei faserverstärkten Kunststoffen für die Automobil- und Luftfahrtindustrie. Gesamtverband Textil + Mode Automatisierung hat in der Textilherstellung eine lange Tradition. Welche Rolle aber spielen innovative Automatisierungs- und Antriebstechnik für die heutige Textilindustrie. Wir fragten Professor Thomas Gries, Leiter des Instituts für Textiltechnik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Das heißt, die Anbindung an Unternehmenssysteme ist durchaus ein Thema? Thomas Gries: Ja, sicher. Aber nicht nur für Tracking and Tracing spielt dies eine Rolle. Mit einer Anbindung an die Unternehmenssysteme und den entsprechenden MESTools können flexible Fertigungen natürlich deutlich besser ausgelastet werden und dadurch an Produktivität gewinnen. Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang den Einsatz von Siemens für Profinet als generelles, standardisiertes Feldbussystem? Thomas Gries: Profinet gewinnt zunehmend an Bedeutung. Insofern ist es für die gesamte Textilindustrie natürlich nur von Vorteil, wenn ein so wichtiger Automatisierungshersteller sich dafür einsetzt, den Profinet-Standard stetig weiter zu entwickeln. Profinet ermöglicht nicht nur die Integration zum Unternehmenssystem, auch Fernwartung oder Ersatzteillieferung über das Internet ist dann kein Thema mehr. Herr Professor Gries, vielen Dank für das Gespräch. Mehr zum Thema: www.ita.rwth-aachen.de SYSTEM SOLUTION Chemiefasern Modulares Antriebssystem für die Chemiefaserspinnerei Kompakt und leistungsstark Nonstop-Betrieb in der Chemiefaserindustrie fordert Antrieben alles ab: 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr. Das neue, kompakte und modulare Antriebssystem Sinamics S120 empfiehlt sich mit seiner herausragenden Zuverlässigkeit, dem großen Funktionsumfang und hohem Bedienkomfort für den Einsatz in der Chemiefaserspinnerei sowohl für Neuanlagen als auch für Retrofit-Lösungen. D ie Motormodule (Leistungsteile) des Sinamics S120 Booksize decken einen Leistungsbereich von 1,6 bis 107 Kilowatt ab. In diesem Leistungsbereich haben alle Module die gleiche Höhe und Tiefe. Nur die Breite variiert zwischen 50 und 300 Millimeter. Für den Antrieb großer Extruder stehen Motormodule bis 1200 Kilowatt in der Bauform Chassis zur Verfügung. Aufgrund dieses weiten Leistungsbereichs können Anlagen sowohl in Einzel- als auch in Gruppenantriebskonfiguration geliefert werden. Wegen des geringen Bauvolumens des Sinamics S120 ist selbst bei bestehenden Anlagen mit Platzproblemen im Schaltschrank kaum zu rechnen. Eine weitere Optimierung des Platzbedarfs wird durch den Einsatz von Doppelachsmodulen erreicht. Regelung und Datenhaltung Regelung und Datenhaltung erfolgen bei Sinamics S120 in der zentralen Rege- lungsbaugruppe (Control Unit) CU320. Alle Projektierungsdaten werden auf einer Standardspeicherkarte (CF-Card) gehalten. Muss ein Motormodul ausgetauscht werden, kann dies unter Spannung erfolgen, so dass die Produktion gleich nach dem Einbau eines Ersatzmoduls weitergehen kann. Das bisher notwendige Parametrieren entfällt, da die CU320 alle nötigen Daten an das Motormodul sendet. Da die Daten aller Antriebe auf dieser einen Baugruppe zur Verfügung stehen, wird das Projektieren einer Sollwertkaskade mit Hilfe des grafischen Projektier- und Inbetriebnahmetools Starter zum Kinderspiel. In den verschiedenen Regelungsbaugruppen, die das System Sinamics anbietet, befinden sich die jeweils passenden Plattformen für alle antriebsspezifischen Regelungs- und Steuerungsaufgaben. Standardmäßig enthält die CU320-Baugruppe alle textilspezifischen Funktionen und kann zehn Motormodule in U/f-Steuerung Das Antriebssystem Sinamics S120 deckt alle Anforderungen der Chemiefaser ab Profibus DP Zu weiteren Positionen S7-Steuerung Sinamics S120 Kondensator- Motormodul modul Drive-CLiQ Dezentrales Leitsystem Projektier- und Inbetriebnahmetools CU320 Wickler Sizer Gleichrichter Siemens AG 6 Sinamics S120 als Chassis- (hinten) und Booksize-Variante (vorne) sowie das Einspeisemodul ALM (Active Line Module) regeln. Die Kommunikation zu übergeordneten Systemen erfolgt über Profibus. Sinamics S120 kann sowohl Asynchronmotoren als auch SiemosynSynchronmotoren mit einer Frequenzgenauigkeit von 0,01 Prozent ausregeln und übertrifft damit die Anforderungen der meisten Anwendungen. Beim Einsatz einer Simotion D, die einfach an die Stelle der CU320 gesteckt wird, steht dem Anwender neben der Regelung noch die Programmiersprache KOP/FUP gemäß IEC61131 zur Verfügung. Dabei kann der Benutzer auf getestete Funktionen wie Wobblung beziehungsweise Changierstörverfahren zurückgreifen. Des Weiteren lässt sich mit dieser Baugruppe der Antriebsverband an Ethernet anbinden. Einspeisung nach Wahl Bei der Einspeisung kann der Kunde zwischen dem BLM (Basic Line Module) als Diodenbrücke mit Bremschopper/Bremswiderstand, dem SLM (Smart Line Module) als IGBT-Brücke mit Rückspeisefähigkeit und dem ALM (Active Line Module) als Hochsetzsteller wählen. Die Regelung des ALM ist in der Lage, beim Absinken der Eingangsspannung die Zwischenkreisspannung konstant zu halten. Somit ist die Forderung aus der Chemiefaserbranche erfüllt, Netzspannungseinbrüche auf 50 Prozent für 500 Millise kunden auszuregeln. Changierung Streckgalette 2 Streckgalette 1 Abzugsgalette Präparation Starter Spinnpumpe Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil spectrum textile 2005 CASE STUDY 7 Chemiefasern Mehr Qualität durch innovative Automatisierung Das türkische Unternehmen Kordsa International hat 2004 seine Fabrik in Izmit zur Herstellung von Nylongarn für die Industrie erfolgreich modernisiert. Dabei wurden die Hard- und Software beispielhaft erneuert. Dank eines stabilen Antriebssystems und einer innovativen Kommunikationslösung kann Kordsa so hochwertiges Cordgarn liefern, wie es die Kunden heutzutage verlangen. K arkassen für Fahrzeugreifen, Verstärkungsmaterial für Fließbänder oder die Herstellung von LKW-Planen und Canvas-Stoff – die Einsatzmöglichkeiten von Reifencord und Industrie-Nylon sind äußerst vielfältig. Kordsa International produziert jährlich 28.000 Tonnen Reifencord, 4000 Tonnen Industriegewebe und 38.000 Tonnen Nylongarn 6.6 für die Industrie. Effizient, flexibel, wartungsfreundlich Die Garnspinnanlage zur Herstellung von Cordgewebe in Izmit entsprach nicht mehr dem Stand der Technik. Ein neues, stabiles Antriebskonzept garantiert nach der Modernisierung eine gleich bleibend hohe Produktqualität und Verfügbarkeit. Auf- Kordsa Kordsa modernisiert Produktionsanlage für Industrie-Nylon Dafür wird eine effiziente Automatisierung benötigt. Bei dieser Anwendung sind 211 Peripheriegeräte miteinander verbunden. Die Überwachung und Steuerung übernehmen drei PC-Terminals, von denen einer als Client, die beiden anderen als Server fungieren. Diese sind über Industrial Ethernet mit 16 speicherprogrammierbaren Steuerungen Simatic S7-315 verbunden. Die Kommunikation zwischen SPS und den Masterdrives-Umrichtern läuft über Profibus DP. Im Bedien- und Beobachtungsprogramm WinCC Scada sind 6500 Variablen definiert. Zudem hat der Anwender die Möglichkeit, eine benutzerdefinierte Konfiguration anzulegen und als neue Seite zu speichern. Diese kann er ohne besondere Programmierkenntnisse direkt über den Runtime-Bildschirm eingeben. Um eine gleich bleibende Qualität zu gewährleisten, wurde die Systematik der Aufzeichnungen und Archivierungen verbessert – alle Prozessänderungen können nun gleichzeitig aufgezeichnet werden. Dank Profibus lassen sich die Diagnosedaten der Hardware für Alarme und Grafiken verwenden, die Programmmiersprache C++ verbessert zudem die Alarmfilterung. Damit verringert sich der Aufwand des Wartungspersonals bei der Fehlersuche. gabe der Antriebe ist die Ansteuerung von 32 Spinnpositionen mit jeweils sechs Funktionen (F1-F6). Das flüssige Polymer wird vom Motor F1 kontinuierlich durch Spinndüsen gepresst. So entstehen feine Filamente, die im Bereich von F2 geölt, abgekühlt und zu Filamentbündeln zusammengeführt werden. Im Bereich der weiteren Motoren werden diese Filamentbündel zum endgültigen Produkt verstreckt. Da jede Funktion einen eigenen Antrieb und eine eigene Motorkonfiguration besitzt, gehören Anlagenzusammenbrüche der Vergangenheit an. Für die Ansteuerung der insgesamt 288 Spinnantriebe sind 192 Frequenzumrichter Simovert Masterdrives VC (Vector Control) zuständig. Industrie-Nylon 6.6, Reifencord und Industriegewebe für weitere technische Gummierzeugnisse werden von Kordsa produziert Kordsa International Mit minutiöser Planung zum Erfolg spectrum textile 2005 Produktionslinien von Kordsa International haben eine hohe Lebensdauer und werden etwa alle drei Jahre drei Wochen lang für Wartungsarbeiten abgeschaltet. Danach müssen sie ohne Unterbrechung zuverlässig laufen, damit das flüssige Polymer bei Stillstand nicht gefriert. Vor Inbetriebnahme des neuen Anlagenprojekts war deshalb eine minutiöse Vorbereitungsphase nötig, in der jeder einzelne Schritt getestet wurde. Die Inbetriebnahme wurde von 20 Technikern und vier Ingenieuren mit Bravour bewältigt, so dass die Anlage zwei Tage vor dem geplanten Ter min an den Start gehen konnte. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil www.kordsa.com 8 CASE STUDY Chemiefasern Einer der Hauptabnehmer für Kohlenstofffasern ist die Flugzeugindustrie, wo die Fasern für stabile und gleichzeitig leichte Bauteile unverzichtbar sind Siemens rüstet neue Fertigungslinie für Kohlenstofffasern aus Die neue Leichtigkeit Der Bau einer komplett neuen Produktionslinie ist ein komplexes Projekt, bei dem man Partner braucht, die mit den Besonderheiten der jeweiligen Branche vertraut sind. Gemeinsam mit dem verfahrenstechnischen Know-how und den Produktionskenntnissen von Toho Tenax demonstriert Siemens zudem, welche Vorteile es hat, wenn Spezialisten aus unterschiedlichen Disziplinen mit dem Kunden Hand in Hand arbeiten und dabei eine durchgängige Lösung schaffen: Weniger Schnittstellen erleichtern die Umsetzung des Projekts. D ie zur japanischen Toho Tenax Gruppe gehörende Toho Tenax Europe GmbH ist der größte Hersteller von Kohlenstofffasern in Europa. Das Unternehmen mit 180 Mitarbeitern liefert Hochleistungs-Kohlenstofffasern, wie man sie in Flugzeugen, Windkraftanlagen, Automobilen, Schiffen und anderen Bereichen findet, in denen es auf hochfeste Strukturen mit möglichst geringem Gewicht ankommt. So stecken zum Beispiel im neuen Airbus A380 unzählige tragende Bauteile aus die- sem extrem leichten und vielseitigen Leichtbau-Material. Um der weltweit steigenden Nachfrage nach Kohlenstofffasern gerecht zu werden, hat Toho Tenax am Standort Oberbruch in Nordrhein-Westfalen mit dem Bau einer neuen Fertigungslinie begonnen. Eine Herausforderung des umfangreichen Projektes lag dabei im relativ engen Terminplan: Die Anlage soll im Sommer 2006 ihren Betrieb aufnehmen, um dem ständig wachsenden Markt jährlich weitere 1.700 Tonnen dieses weltweit hochbegehrten Hightech-Werkstoffs zur Verfügung zu stellen. Vom Basic zum Detail Engineering Siemens erhielt von Tenax zunächst den Auftrag für das Basic Engineering, das im August 2004 abgeschlossen wurde. Da dieses Projekt überaus gut und reibungslos verlief und die Verantwortlichen bei Tenax von der Kompetenz des Siemens-Teams mehr als überzeugt waren, sicherte sich Siemens im Oktober desselben Jahres auch spectrum textile 2005 9 Airbus Toho Tenax Toho Tenax Kohlenstofffasern – hier als gewebtes Vlies und als einzelne Faser auf einer Spule zu sehen – verleihen vielen Materialien Stabilität den Auftrag für die Customized Solution. Siemens übernimmt dabei das Detail Engineering inklusive Montageüberwachung und Sicherheitskoordination. Im März 2005 beauftragte Toho Tenax Siemens dann auch mit den weiteren Komponenten der Customized Solution. Dazu gehören die Prozessautomatisierung auf Basis von Simatic PCS 7, einschließlich Antriebstechnik, Schaltanlagen für die Motoren, die unterbrechungsfreie Stromversorgung und Transformatoren. Aus einer Hand Siemens ist in der Lage, die gesamte Anlage als Komplettlösung aus einer Hand zu liefern und damit die Projektdauer entscheidend zu verkürzen. Außerdem steht hinter den Produkten und Systemen von Siemens eine hohe Entwicklungskompetenz, die durch einen flächendeckenden technischen Support ergänzt wird. Das alles summiert sich zu einem Investitionsschutz, wie er für zukunftsorientiert denkende Unterneh- spectrum textile 2005 men heute von zentraler Bedeutung ist – weitere wichtige Aspekte bei der Entscheidung für die Auftragsvergabe. Toho Tenax hat zudem bereits jahrelange positive Erfahrungen mit Siemens-Produkten und setzt bei seinen bestehenden Anlagen das Prozessleitsystem Teleperm M ein. Daher war es nahe liegend, auch in der neuen Produktionslinie auf Technik von Siemens zu vertrauen. Ganz besonders überzeugte dabei die durchgängige Intelligenz bis in die Feldebene, die sich mit Simatic PCS 7 und Profibus verwirklichen lässt. Dank Totally Integrated Automation ist dabei gewährleistet, dass vom Feldgerät bis zum Prozessleitsystem alles nahtlos zusammenpasst und der gesamte Workflow vom Wareneingang über die Produktion bis zur Warenauslieferung zu einem einzigen, durchgängigen System verknüpft ist. Erfahrung macht sich bezahlt Durch eine Disziplinen übergreifende Kompetenz sowohl beim Anlagenbau als auch in der Automatisierungstechnik bietet Siemens eine Bündelung von Kompetenzen, wie sie wohl einzigartig in der Branche ist, und kann dadurch die Projektlaufzeiten reduzieren. Viele Projektschritte können parallel ablaufen, weil das dafür erforderliche Know-how aus einer Hand kommt. So konnte zum Beispiel der Zeitbedarf für die mechanische Installation gegenüber der ursprünglichen Planung um zwei Wochen verkürzt werden. Ein ähnliches Bild ist für die Inbetriebnahme zu erwarten. Hier gehen die Projektverantwortlichen zurzeit von einem um vier Wochen geringeren Zeitaufwand aus, was schon allein darauf zurückzuführen ist, dass der durchgängige Einsatz von Profibus PA erhebliche Synergien nutzbar macht. Interessant ist auch ein weiterer Aspekt: Während des Detail Engineerings und dem Bau der Anlage wird Toho Tenax an der weiteren Optimierung seines Produktionsverfahren arbeiten. Dieses Simultaneous Engineering stellt jedoch für Siemens kein Problem dar. Im Gegenteil, es besteht Einigkeit darüber, dass die zu erwartenden Änderungen direkt in die laufenden Projektschritte einbezogen werden. Es bestehen also beste Voraussetzungen, dass Toho Tenax pünktlich im Sommer 2006 mit erweiterten Produktionskapazitäten in einem Weltmarkt auftreten kann, der geradezu hungrig nach den viel seitigen Kohlenstofffasern ist. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil www.tohotenax.com CASE STUDY Chemiefasern Neue Hightech-Anlagen mit Siemens-Technik bei Neumag Kompetenz in Vlies Das Spunbond Solution Center (SSC) in Neumünster und zwei neue Aufträge mit italienischen und iranischen Vliesproduzenten dokumentieren die Erfolge des Textilmaschinenunternehmens Neumag auf diesem Gebiet. Mit durchgängiger Automatisierung der Anlagen kann das Unternehmen auch in diesem Segment seinen Kunden die gewohnt hohe Produktivität garantieren. D ie Herstellung von Vliesstoffen (Nonwoven) ist das in der Textilindustrie am stärksten wachsende Segment. Ob Haushalt, Hygiene, Medizin oder Technik – die Einsatzbereiche für Nonwovens sind nahezu grenzenlos. Mit dem heutigen Nonwovens-Portfolio deckt Neumag, eine Business Unit von Saurer, die wichtigsten Schlüsseltechnologien und -prozesse zur Herstellung von Vliesstoffen ab. Damit bietet man den Kunden nicht nur umfassende Lösungskompetenz über verschiedene Herstellungsverfahren, sondern auch die Möglichkeit, durch Kombination einzelner Technologien neue Wege bei der Entwicklung innovativer Vliesprodukte und Verfahren zu gehen. Siemens-Technik im Neumag-Testcenter Nach der Übernahme von Ason im Jahr 2002 markiert die Eröffnung des SSC Anfang 2004 einen weiteren Meilenstein beim Aufbau des neuen Geschäftsfelds. In Neumünster steht nun eine Spinnvliesanlage zur Verfügung, die sowohl für Kundenversuche als auch für die Weiterentwicklung der Technologie konzipiert ist. Kennzeichen der Anlagentechnologie ist ihre hohe Produktionsleistung und Spinngeschwin- digkeit sowie die große Flexibilität. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass sich Neumag schon seit Jahrzehnten auf die bewährte Antriebs- und Automatisierungstechnik von Siemens verlässt. Die Steuerung der gesamten Linie übernimmt eine SPS Simatic S7-400, die einzelnen Anlagenteile sind an Simatic S7-300 angeschlossen. Hohe Anlagenverfügbarkeit und sichere Produktionszahlen gewährleistet die Verbindung mit dem bewährten Antriebssystem Simovert Masterdrives. Dazu tragen auch die Motoren bei – von den Synchron-Servomotoren 1FK über die Asynchron-Servomotoren 1PH bis zu den Normmotoren 1LA. Komfortables und fehlerfreies Bedienen und Beobachten ist auch in der Spinnvliesproduktion das A und O. Neumag hat sich deswegen für den robusten Simatic Rack-PC IL40 mit WinCC entschieden. Neue Linien durchgängig automatisiert Die Durchgängigkeit dieser Automatisierungslösung, die die Kommunikation, Projektierung und Datenhaltung vereinfacht, wird auch von den Kunden geschätzt. Zwei neue Aufträge, die Neumag an Land ziehen konnte, wurden ebenfalls vollständig mit Im Neumag Spunbond Solution Center steht auf einigen tausend Quadratmetern eine Spinnvliesanlage für Kundenversuche und zur Weiterentwicklung der Spinnvliestechnologie zur Verfügung Siemens automatisiert. An den italienischen Vliesproduzenten Albis hat das Unternehmen eine Linie zur Herstellung von Vliesen aus Bikomponentenfasern geliefert. Die Chemiefasern aus zwei verbundenen Polymeren werden in einer Breite von knapp fünf Metern produziert. „Der Einsatz der Neumag-/Ason-Spinnvliestechnologie trägt ideal zur Entwicklung und Herstellung von neuen, innovativen Vliesprodukten bei“, davon ist Gianni Boscolo, Präsident der Albis-Gruppe, überzeugt. Das Turnkey-Projekt mit der iranischen Firma Mishabi Baft umfasst eine SMS-Konfiguration mit einer Produktbreite von 3,40 Metern. Dabei werden drei Spinnbalken (Spinnvlies, Meltblown, Spinnvlies) hintereinander angeordnet. Die beiden äußeren produzieren Filamente, die zu Vliesflächen gelegt werden, während der mittlere Meltblown-Fasern herstellt, die sich durch ihre hohe Barrierewirkung gegenüber Flüssigkeiten auszeichnen. Diese „Sandwich“-Vliese finden zum Beispiel in Babywindeln Verwendung. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil www.neumag.de spectrum textile 2005 Neumag 10 PRODUCTS 11 PC-based Automation im Textilmaschinenbau Microbox PC 420-Softwarelandschaft integriert werden kann. Neue Dimension Keine drehenden Bauteile Wenn klassische SPS-Aufgaben mit spezieller Datenaufbereitung und Weiterverarbeitung verbunden sind, kann die Automatisierung durchgängig PC-basiert gestaltet werden. Der kompakte, festplattenlose Simatic Microbox PC 420 mit Embedded-Betriebssystem, PC-basierter Steuerung Simatic WinAC und exakt an die Anwendung angepasster Leistung und Ausstattung erschließt der Textilindustrie neue Ratiopotenziale. I n der Textilindustrie herrschen mit hohen Umgebungstemperaturen, Vibrationen und begrenztem Einbauraum oft Bedingungen, die selbst Industrie-PCs überfordern. Bei den in der Textilveredlung typischen Einzelanwendungen oder Kleinserien rechnet sich aber in vielen Fällen der dann für die Systemanpassung notwendige Zeit-, Arbeits- und Kostenaufwand nicht. Aus diesen Überlegungen entstand eine Systemlösung mit dem Simatic Microbox PC 420, dem (ressourcenoptimierten) Betriebssystem Windows XP embedded (XPe), der PC-basierten Steuerung Simatic WinAC und Simatic HMI. Den Simatic Microbox PC 420 zeichnen höchste Robustheit, Zuverlässigkeit, geringer Platzbedarf und niedrige EngineeringKosten aus. Die im Textilbereich so wichtige Einbindung von Antrieben ist über Profibus und Industrial Ethernet zukunftssicher realisiert. Speziell das Antriebssystem Sinamics ist integraler Bestandteil einer Automatisierungslösung mit Microbox PC 420. Ein Einsatzschwerpunkt in der Textil- Simatic Microbox PC 420 maschinenindustrie ergibt sich insbesondere für die Segmente Textilveredlung, Flächenherstellung und Nonwoven. Vertraute Programmierumgebung Die Soft-SPS WinAC wird programmiert mit den Werkzeugen der Simatic-Welt unter dem bewährten Simatic Manager. Auch zentrales Engineering über Industrial Ethernet oder Profibus ist möglich. Programme oder Programmteile für Simatic Controller sind problemlos auf WinAC portierbar. Technologische Applikationen wie Messwert-Erfassungssysteme oder Bilddatenverarbeitung lassen sich mit dem Open Development Kit (ODK) von WinAC in den Steuerungsverbund integrieren. Eine offene Datenschnittstelle auf der Basis von OPC (OLE for Process Control) ermöglicht die vertikale Integration standardisierter Bürosoftware für den Zugriff auf Prozessdaten. Der integrierte OPC-Server unterstützt auch die Kommunikation mit Simatic-fremden OPC-Clients, so dass kundeneigene HMISoftware unter Java leicht in die aktuelle Compact Flash Slot 24 V DC Spannungsversorgung 2 x 10/100 Mbit Ethernet RS232 opt.: 12 MHz DP DV-I (digital + VGA-analog) spectrum textile 2005 4 x USB Mit einer Baugröße von nur 262 x 132 x 47 (in Millimeter) und dem robusten Ganzmetallgehäuse eignet sich der Microbox PC 420 sowohl für die Montage auf der Standardhutschiene im Schaltschrank als auch für die externe Wandmontage oder den Einbau im Maschinenfuß. Die Standardausführung hat keinerlei drehende, stoß- oder staubanfällige Bauteile wie Festplatte und Lüfter. Als Speichermedien dienen vorzugsweise Compact-Flash-Karten (CF). Alle Komponenten sind für den lüfterlosen Betrieb rund um die Uhr bei Umgebungstemperaturen bis 50 Grad Celsius ausgelegt. Die hohe Vibrations- und Schockfestigkeit des Microbox PC ermöglicht den Einsatz in Bereichen, die bisher einer dedizierten SPS vorbehalten waren. Robuste PC-Technik PC-technische Basis sind Intel-Prozessoren mit Hauptspeichern bis 512 MB sowie ein Siemens-Motherboard. Zur Peripherieanbindung stehen alle PC-üblichen Schnittstellen, eine optionale Profibus DP-Schnittstelle, ein DVI-I-Grafikanschluss sowie drei freie Steckplätze für PCI-Karten im Format PC/104-Plus zur Verfügung. Der 128 kB große SRAM (Static RAM) ist (Batterie-)gepuffert und die integrierte 24-Volt-Stromversorgung mit Potenzialtrennung überbrückt Netzausfälle bis 15 Millisekunden. Zusätzliche Datensicherheit bieten die integrierten Überwachungsfunktionen für Spannung, Temperatur und Programmablauf (Watchdog). Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil Der Microbox PC 420 verbindet PC-typische Offenheit und Flexibilität mit der Leistungsfähigkeit und Robustheit dedizierter industrieller Steuerungen 12 CASE STUDY Stapelfaser Partnerschaft zwischen Marzoli und Siemens trägt Früchte Ringspinnen mit Qualität Das Textilmaschinenunternehmen Marzoli-Vouk pflegt bereits seit Jahren eine synergetische Partnerschaft mit Siemens. Dadurch konnten Lösungen verwirklicht werden, die passgenau auf die jeweilige Maschine zugeschnitten sind. Die Automatisierung der neuen Baureihe von Ringspinnmaschinen mit Simotion und Sinamics unterstützt optimal die Maschinenfunktionen. D ie Marzoli Spa. in Brescia, Italien, eine Tochter des Camozzi-Konzerns, ist eines der wenigen Unternehmen, das sich auf die Produktion und Lieferung von Spinnmaschinen jeglicher Art spezialisiert hat und im Bereich der Verarbeitung von Baumwolle, Synthetikfasern und ihrer Mischungen – vom Ballen bis zur Fadenproduktion im Ringspinnverfahren – über gleichermaßen hohes technisches Knowhow verfügt. Der Abschluss eines Joint Ventures mit Dongtai in China erschließt den Italienern neue Perspektiven und Expansionsmöglichkeiten auf einem stark wachsenden Markt. Für jede Maschine die richtige Lösung Als weltweit operierender Konzern suchte Marzoli nach einem Partnerlieferanten von internationalem Niveau, der die Ansprüche an Qualität, Marktpräsenz, Entwicklung von geeigneten Lösungen und Fachkompetenz erfüllt, und wurde mit Siemens fündig. Die Beziehung zwischen den beiden Unternehmen basiert neben guter Zusammenarbeit auf der Suche nach den besten Lösungen. Für Zuverlässigkeit und Kostenoptimierung sorgt die optimale Integration der Systeme bereits während der Planungsphase der Maschinen. Das setzt sich fort bis zur technischen Unterstützung während der Prototypenentwicklungs- und Testphase. Dabei kann jede Partei in einem ständigen Informationsaustausch ihre eigenen Erfahrungen einbringen. Dank des vielfältigen Automatisierungsangebots von Siemens wurde immer die am besten geeignete Lösung für eine bestimmte Maschine gefunden. Ein hohes Niveau im Hinblick auf Standardisierung und Einheitlichkeit des Systems soll dem Endkunden den Gebrauch der Maschine erleichtern. So wurden die Karde C601N, die Spindelbank FT-2N und die Kämm-Maschine CM500N auf der Plattform Simatic S7-300 entwickelt, mit Antrieben aus der Familie Simodrive 611U, Umrichtern Micromaster 420 und 440, Asynchronmotoren 1LA7 und bürstenlosen Servomotoren der Baureihe 1FK7. Die Bedienung der Maschinen erfolgt mittels der neuen Touch Panels der Baureihe Simatic TP 270. Die Visualisierung wurde mit dem Standardsystem ProTool/ Pro entwickelt. Dadurch sind höchste Effizienz und einfache Handhabung gewährleistet. Dezentrale Steuerungslösung für viele Achsen Marzoli hat eine Baureihe von Ringspinnmaschinen mit der neuen Motion ControlLösung Simotion und der Antriebsfamilie Sinamics S120 entwickelt, die sich bestens für diesen Maschinentyp eignen: die Ringspinnmaschinen MP-1 mit Tangentialriemen und „Bändchen“ sowie die neuen, doppelköpfigen, geregelten Strecken DMT-R. Die Ringspinnmaschine MP-1N besteht aus sechs Achsen (Asynchronmotoren mit Geber), die über DC-Link miteinander verbunden sind und von einem Ein-/Rückspeisemodul versorgt werden. Dadurch lassen sich eventuelle Spannungsausfälle ausgleichen und bei Stromausfall ist die kontrollierte Abschaltung der Maschine gewährleistet. Gesteuert wird die Maschine mit dem neuen Motion Control-System Simotion D425. Dieses ist neben den Antrieben positioniert und vereint Motion Control, Logikund Technologiefunktionen. Außerdem verwaltet es die Steuerung der Einstellringe für Geschwindigkeit und Achsenstrom. Durch die Verwendung von Simo- spectrum textile 2005 13 Die vollen Spulen werden automatisch abtransportiert … und aufgespult. Die Spindel befindet sich in der Ringbank, die die Garnführung übernimmt Fotos: Robert Jentsch In der Ringspinnmaschine wird das Garn aus dem Flyer verzogen, gestreckt … tion konnten Logik, Bewegungsführung und Überwachung der Maschine in einem einzigen System mit einer einzigen Entwicklungsplattform zusammengeführt werden. Dank der drive-based-Eigenschaft von Simotion D war es zudem möglich, die Steuerung zusammen mit den Antrieben und dem Umrichter zur Stromabnehmersteuerung in einem einzigen Schaltschrank im hinteren Teil der Maschine unterzubringen. Auch die Verdrahtung der Feldsensoren des betreffenden Maschinenteils ließ sich reduzieren, indem eine dezentrale Peripherie eingesetzt wurde. Das System Simotion-Sinamics begünstigt außerdem die modulare Bauweise und erlaubt damit eine sehr flexible Anpassung der Ringspinnmaschine an die Kundenanforderungen. So wird MP-1N in Größen von 600 bis 1296 Spindeln hergestellt. Die Anschlussleistung des Hauptmotors ist dabei lastabhängig variabel von 45 bis 75 Kilowatt, einen geringen Verbrauch garantieren Hochleistungsmotoren. Die Ethernet-Schnittstelle der Simotion D 425 ermöglicht den Anschluss der Maschinen an das Überwachungssystem spectrum textile 2005 von Marzoli, um Produktions- und Leistungsdaten zu erfassen und Parameterrezepte auf das Feld zu übertragen. Über die Ethernet-Schnittstelle ist außerdem eine ständige Fernüberwachung und -wartung aller Systeme möglich, was den Zeit- und Kostenaufwand bei eventuellen Änderungen deutlich reduziert. Ein einziges Engineering-System optimiert die Arbeit Die Engineering-Software Simotion Scout, die alle notwendigen Instrumente für die verschiedenen Phasen der Maschinenautomatisierung enthält, macht nicht nur die Entwicklung einfacher, sondern erleichtert auch die Arbeit der Servicetechniker. Man benötigt nur noch ein Gerät für die Software-Aktualisierung der Maschine, die Parametrierung der Antriebe, die Kontrolle der dezentralisierten I/O-Karten sowie für die Online-Diagnosen im gesamten System. Die enge Verbindung von Hard- und Software bei Logik, Motion Control und HMI (Human Machine Interface) stellt den Technikern problemlos Parameter zur Verfügung, die für Inbetriebnahme, Über- wachung und Servicefunktionen der Maschine unerlässlich sind. Zum Beispiel lässt sich der Drehzahlverlauf des Hauptmotors im Vergleich zur Spannung auf dem DC-Bus über Trends auf dem Bedienpanel visualisieren. Dadurch können die bei Phasenausfall betroffenen PID-Parameter leichter eingestellt werden. Außerdem ist es möglich, auf dem Touch Panel grafisch den technologischen Effekt auf das Garn zu simulieren und in Echtzeit eine Qualitätsaufnahme der mit den eingestellten Parameterrezepten erreichbaren Resultate anzuzeigen. Letztendlich geben der komplette Zugang zu den Systemparametern und die entsprechenden Überwachungs- und Analysetools den Technikern Aufschluss über mögliche Optimierungen und kundenspezifische Einstellungen der Maschine – je nach Produktionsanforde rung. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil www.marzoli.it CASE STUDY Nonwoven Freudenberg KG 14 Vliesproduktion durchgängig automatisiert Hoher Standard für Nonwovens Mit Automatisierungstechnik aus einer Hand macht der führende Hersteller von Vliesstoffen Freudenberg aus einzelnen Maschinenmodulen durchgängige, hoch produktive Fertigungslinien. Ein einheitliches Bedienkonzept für alle Module führt dabei maßgeblich zu reduzierter Ersatzteilhaltung, effizienterer Projektierung und Inbetriebnahme sowie zu vereinfachter Schulung, Prozessführung und Wartung. D as Unternehmen Freudenberg fertigte früher seine Anlagen für Vliesstoffe in eigener Regie. Heute werden einzelne Maschinenmodule wie Faservorbereitung, Krempel, Kalander oder Wickler bei darauf spezialisierten Anbietern eingekauft und zu leistungsfähigen Linien kombiniert. Dafür wird eine einheitliche Automatisierungstechnik mit durchgängiger Kommunikation benötigt. „Gerade Kernmodule wie die Krempel automatisieren wir nach wie vor selbst – schon um unser spezifisches Know-how besser schützen zu können“, betont Dipl.Ing. Wolfgang H. Kissel, Leiter Prozesstechnik und Automatisierung bei Freudenberg. Maßgeschneidertes Automatisierungskonzept Als weltweit produzierendes Unternehmen hat sich Freudenberg für Siemens als Ausrüster entschieden, da der Automatisierungsanbieter neben weltweiter Präsenz, Verfügbarkeit und Support ein skalierbares und durchgängiges Produktspektrum bietet. Vor allem seit Einführung der neuen S7Generation, die auch auf dem nordamerikanischen Markt gut angenommen wird, ist Automatisierungstechnik von Siemens erste Wahl. „Wir versuchen, wo es nur geht zu standardisieren. Das strafft die Ersatzteilhaltung und vereinfacht auch die Schulung des Bedienpersonals sowie die Wartung in den Werken. Auch viele unserer Zulieferer setzen mit gutem Grund auf Produkte von Siemens, so dass wir sie nicht lange überzeugen mussten. Erst kürzlich hat ein weiterer Zulieferer die von uns bevorzugten Bediengeräte MP370 mit Touchscreen auch zu seinem neuen Standard gemacht“, erzählt Kissel. Jedes größere Maschinenmodul besitzt eine eigene Speicherprogrammierbare Steuerung Simatic S7-300. Die SPS sind über Ethernet sowohl miteinander als auch mit zwei überlagerten Steuerungen Simatic S7400 verbunden. Eine koordiniert die Linie, die andere regelt ausschließlich die Faserdosierung am Einlauf. An jedem Modul gibt es zum Bedienen und Beobachten vor Ort ein Multi Panel Simatic MP370 Touch, an der Krempel sogar zwei. Mit dem leistungsfähigen Scada-System WinCC kann die spectrum textile 2005 15 Weltweit erfolgreich Freudenberg ist ein global agierendes Unternehmen mit 28 Produktionsstätten in Europa, Nord- und Südamerika, Südafrika und Ostasien. Der Technologieführer und weltweit vielseitigste und größte Vliesstoffproduzent entwickelt und fertigt in den Geschäftsbereichen Einlagestoffe, Filter, technische Vliesstoffe, Hygiene/Medical und Tuft Vliesstoffe für die unterschiedlichsten Aufgaben und Anforderungen. Der technologische Vorsprung ist heute nicht mehr so gravierend wie früher. Um dennoch an der Spitze zu bleiben, bündelt das Unternehmen alle Kompetenzen. Dazu gehört die verstärkte Fertigung im Ausland ebenso wie die Konzentration an den Standorten. Eine wichtige Voraussetzung für die weltweite Wettbewerbsfähigkeit ist der hohe Automatisierungsgrad der Produktionsanlagen. Dezentrales Bedienen und Beobachten Entscheidend für Freudenberg als Automatisierer war, dass sich die Simatic Multi Panels nahtlos in „Totally Integrated Automation“ (TIA) einfügen, das durchgängige Gesamtkonzept von Siemens. Das heißt im Klartext: Projektierung und Programmierung auf derselben Plattform wie Antriebe und SPS, einfache Kommunikation und einheitliche Datenhaltung. Dieses Konzept verkürzt die Arbeit erheblich, indem die Simatic MP370 Touch alle gängigen Schnittstellen wie Ethernet, Multi Point Interface (MPI) und Profibus an Bord haben und somit schnell und ohne Zusatzhardware in Netz- Siemens AG www.freudenberg.de ganze Linie auch von zentraler Stelle aus mit Fahrprogrammen versorgt und beobachtet werden. Die rund 70 Einzelantriebe Simovert Masterdrives sind elektronisch gekoppelt und wie die dezentralen Peripheriegeräte Simatic ET 200M und ET 200S über Profibus-DP mit ihren Steuerungen verbunden. „In Summe verkürzt Totally Integrated Automation unsere Arbeit oft erheblich.“ werke zu integrieren sind. Da sich an jeder technologischen Einheit der Linie ein Gerät befindet, können die verschiedenen Zulieferer ihre Gewerke unabhängig von den anderen optimieren und vor Ort schneller in Betrieb nehmen. Die dezentrale Bedienung vereinfacht außerdem Wartung und Diagnose der laufenden Anlage von der Steuerung bis in den einzelnen Antrieb. Speziell dazu haben die Techniker von Freudenberg Servicefunktionen für Profibus- und Antriebsdiagnose implementiert. Über das Intranet besteht auch die Möglichkeit des Fernzugriffs, um den Bediener vor Ort bei der Lokalisierung von Fehlerursachen zu unterstützen. Einfache Bedienung, zeitsparendes Engineering In den ausländischen Werken von Freudenberg kommt die Touch-Bedienung sehr gut an. Sie überzeugt die Anwender mit einfachen, intuitiven und wenig fehlerträchtigen Bedienstrukturen. Auf den grafikfähigen Multi Panels MP370 lassen sich deutlich mehr Informationen übersichtlich visualisieren als auf einem Textdisplay. Vor allem an der technologisch anspruchsvollen Krempel mit ihren rund 25 Einzelantrieben hat die große Bildschirmfläche entscheidende Vorteile. Zudem ist es einfacher, einen Antrieb mit dem Finger am Touchscreen auszuwählen als per Maus oder Tasten aus einer langen Scroll-Liste. Nicht zuletzt vereinfacht die mehrsprachige Bedienoberfläche die Zusammenarbeit im weltweiten Verbund. „Bei der Umsetzung des B&B-Konzeptes sparen das für alle Simatic-Panels einsetzbare Projektierungswerkzeug ProTool/Pro und der Fundus aus früheren Projekten immer wieder sehr viel Zeit. Damit können wir das Engineering um rund ein Drittel verkürzen“, ist Wolfgang Kissel überzeugt. In Zukunft plant Freudenberg noch, die Vielfalt der Bussysteme zu reduzieren und die gesamte Anlagenkommunikation einheitlich über Ethernet zu führen. Das neue, zur letzten Version voll kompatible Projektierungs- und Visualisierungswerkzeug WinCC flexible wird diesbezüglich noch viel mehr Möglichkeiten bieten. Dipl.-Ing. Wolfgang H. Kissel, Freudenberg (links), Jürgen Scheid, Siemens AG Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil spectrum textile 2005 CASE STUDY Fläche Moderne Piezo-Elektronik in der Gardinenherstellung Muster für jeden Geschmack Auf der ITMA 1991 in Hannover demonstrierte das oberfränkische Maschinenbauunternehmen Liba seine erste elektronische Jacquard-Einrichtung für Raschelmaschinen. Seither ist eine Vielzahl von Weiterentwicklungen und Verbesserungen auf diesem Gebiet zu verzeichnen. Insbesondere die Innovation der Maschinen mit dem Siemens-Musterauswahlsystem Sitex brachte einen deutlichen Produktivitätszuwachs. R aschelmaschinen zur Herstellung von Gardinen gehören zu den anspruchsvollsten Vertretern innerhalb der Familie der Kettenwirkmaschinen. Sie erfordern eine besonders komplexe Technik, denn mechanische und elektronische Komponenten müssen höchst präzise aufeinander abgestimmt sein. Liba entschloss sich deshalb im letzten Jahr, die vorhandene Gardinenfertigung auf der Jacquard-Raschelmaschine RACOP JF P 3/1 Maschinenreihe in puncto Mechanik und elektronische Musterauswahl grundlegend zu überarbeiten. Das Ergebnis ist eine Maschine, welche die Vorgängerreihe in wesentlichen Punkten überflügelt. Durch konstruktive Maßnahmen ist es gelungen, Lärm-, Vibrationspegel und Energieverbrauch entscheidend zu senken. Auch die Produktivität konnte mit einer auf 750 min-1 erhöhten Hauptwellendrehzahl erheblich gesteigert werden. Perfekte Musterauswahl Bei der Elektronik des Jacquard-Musterauswahlsystems entschied man sich für Technik und Geräte von Siemens Automation and Drives (A&D), da A&D bereits über ein beträchtliches Know-how aus dem technisch verwandten Bereich des Jacquard-Strickens verfügt und eine Komplettlösung aus einer Hand bieten konnte. Das Jacquard-Musterauswahlsystem Sitex besteht aus dem Jacquard-Controller, der über das zugehörige 15-ZollTouch-Display bedient wird, und den Jacquard-Auswahlkarten, die auf der modernen Piezo-Technologie basieren. Vervollständigt werden diese Kernkomponenten durch eine auf die Anwendung zugeschnittene Stromversorgung, eine hochpräzise Einheit zur Positionserfassung der Hauptwelle sowie einen Temperatur-/Luftfeuchtesensor. Besondere Highlights beim Jacquard-Controller sind die ergonomische, intuitiv zu bedienende Bedienoberfläche mit der komfortablen Mustervorschau und der große Musterspeicher. Neben Deutsch und Englisch stehen die Sprachen der Hauptexportländer zur Verfügung, darunter Chinesisch und Arabisch. Höchste Auswahlsicherheit, selbst bei maximaler Produktionsgeschwindigkeit, sowie Musterwechsel ohne störende Liba 16 spectrum textile 2005 17 Innovativer Mittelständler und „Global Player“ Success-Story „Made in Germany“ Bereits sechs Monate nach Projektstart produzierte die neue Maschine fehlerfreie Ware. Wolfgang Jahn, Projektleiter für die RACOP JF P 3/1 bei Liba, ist noch immer davon beeindruckt, dass die Maschine bereits beim erstmaligen Einspielen der Software einwandfrei funktionierte. Auch die Geschwindigkeit, mit der Siemens seinen Anteil am Gesamtprojekt erfolgreich zum Abschluss brachte, hat die Erwartungen voll erfüllt. Positiv hat das Unterneh- spectrum textile 2005 www.liba.de Liba Wartezeiten garantiert das EchtzeitBetriebssystem. Die Piezo-Auswahlkarten setzen das von der Steuerung vorgegebene Muster absolut synchron zum Maschinentakt pixelgenau um. Ein weiterer Pluspunkt der Karten: Sie sind wartungsfrei und extrem langlebig, verbrauchen wenig Energie und geben im Vergleich zu Magnetaktuatoren nur minimal Wärme an die Umgebung ab – Eigenschaften, die in der Textilindustrie besonders geschätzt werden. Im rauen Umfeld textiler Produktion bleibt auch ein extrem robustes System auf Dauer nicht völlig von Störungen verschont. Eine Vielzahl von Überwachungen, wie zum Beispiel der Parity-Check der an die Jacquard-Aktuatoren übertragenen Daten, ist deshalb im System integriert. Er erleichtert eine eventuelle Fehlersuche enorm. Über ein Ferndiagnosesystem können die technischen Spezialisten bei Liba alle relevanten Betriebsdaten abrufen und in den meisten Fällen zeit- und kostenintensive Maschinenstillstandszeiten sowie Serviceeinsätze in typischen Endverbleibsländern wie Ägypten, der Türkei oder China vermeiden. Die Liba Maschinenfabrik GmbH aus Naila ist einer der weltweit renommiertesten Hersteller von Wirk- und Schärmaschinen. Das Unternehmen kann eine mittlerweile 60-jährige Firmentradition vorweisen und zählt eine breite Palette von Kettenwirkautomaten, Schusseintragsmaschinen, Raschelmaschinen und Schäranlagen zu seinem Angebotsspektrum. Obgleich Liba mittelständisch geprägt ist und deshalb schnell und flexibel auf die Wünsche seiner Kunden eingeht, ist es doch ein echter „Global Player“, der weltweit agiert – mit Vertretungen in Frankreich, Großbritannien, den USA und Hongkong. Der Fokus des Unternehmens liegt nicht auf der Massenfertigung möglichst vieler einfacher Maschinen, sondern man legt bewusst Wert darauf, stets an der Spitze der Innovation zu stehen. Das Ergebnis sind technisch anspruchsvolle Maschinen höchster Qualität und Lebensdauer. Mit der modernen Sitex-Touch-Benutzeroberfläche lässt sich die Maschine einfach und sicher bedienen men aufgenommen, dass Siemens bei diesem Projekt hinsichtlich Flexibilität, Geschwindigkeit und Eingehen auf die Wünsche des Partners wie ein Mittelständler agiert hat. Entwicklungsleiter Peter Mayer spricht zufrieden von einem der besten Projekte der letzten Jahre. Mittlerweile hat die Maschine die bei Liba vorgeschriebenen harten Freigabekriterien erfüllt und damit die Serienreife erreicht. Die Kombination von maschinenbaulicher und wirktechnischer Kompetenz einerseits und Automatisierungserfahrung andererseits hat zu einem Ergebnis geführt, das bei der Gardinenproduktion kaum noch Wünsche offen lässt. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil CASE STUDY Fläche Elastische Garne sorgen bei moderner Hightech-Sportbekleidung für perfekten Sitz und optimale Trageeigenschaften Elastikschären mit Simatic Elastisch und formstabil M oderne Textilien müssen immer höhere Anforderungen erfüllen. Eigenschaften wie wind- und wasserdicht, atmungsaktiv, knitterfrei, antibakteriell, schwer entflammbar und brandsicher sowie hochelastisch sind auf dem Markt gefragt. Für dehnfähige Textilien, egal ob gewirkt oder gewebt, praktiziert man das Fadenlängenprinzip. Durch die Geschwindigkeitsunterschiede der Antriebe zwischen Spulengatter und Schärmaschine entsteht eine Längendifferenz des elastischen Garnes, das zuerst gedehnt und danach wieder entspannt wird. So lassen sich später Veränderungen der Fadenspannung infolge von Alterung oder klimatischen Faktoren vermeiden. Ein weiterentwickeltes Produkt der Firma Liba ist eine Elastikschärmaschine in mehreren Ausführungen zum Schären von Elasthan auf Kettbäumen unterschiedlicher Breiten. Bei der Automatisierung war zu berücksichtigen, dass, ausgehend von einem geschärten Masterbaum, alle Folgebäume identisch geschärt werden können. Darin liegt die Grundvoraussetzung für eine spätere einheitliche Fadenverarbeitung beim Weben oder Wirken, wo es dann auf exaktes Fadenlegen und exakte Fadenspannungen auf den Kettbäumen ankommt. Alle Daten im Blick Durch die aktuelle Anzeige aller Schärbaumdaten wie Windungszahl, Durchmes- ser, Dehnungs- und Relaxfaktoren lässt sich ein exakter Qualitätsverfolgungsnachweis erbringen. In einer Visualisierungsmaske, die mittels der Projektierungssoftware ProTool für ein Simatic Multipanel MP370 erstellt wurde, ist es möglich, schärspezifische Eingabemasken, Kurvendarstellungen (Stützwerttabellen), Relaxkurvengrafiken sowie Neugenerierungen zur Drehzahlverhältniseinstellung und Fadenlageorientierung bedienergerecht zu erzeugen und zu dokumentieren. Mit dem festplattenlosen Simatic Multipanel MP370 wurde im Zusammenspiel mit einer SPS Simatic S7-314-2 DP inklusive Onboard-Zählern und schnellen E/As eine branchenspezifische Automatisierungslösung geschaffen. Helmut Wirth, Gruppenleiter Schärmaschinensteuerung bei Liba, berichtet: „Mit der freien Konvertierbarkeit der vorhandenen Simatic S5Funktionsbausteine in das S7-Profil und der Umsetzung der PC-Visualisierungsoberfläche auf das in Simatic S7 integrierte HMI-Projektierungstool ProTool wurde der Einsatz von Standardkomponenten in der Maschinensteuerung erfolgreich umgesetzt. Gleichzeitig erzielten wir einen Qualitätsvorsprung im Verarbeitungsprozess.“ Die Automatisierungslösung mit Standardkomponenten und -Engineeringtools machte es möglich, alle Funktionalitäten weitgehend mittels Projektierung umzusetzen, statt wie vorher durch aufwändige Programmierung. Durch die intuitive Be- Liba Für die hohen Qualitätsansprüche in modernen Textilgeweben hat Liba eine Maschine zum Direktschären von elastischen Garnen in Verbindung mit der Erzeugung automatisch geschärter Kettbäume entwickelt. Aufgrund der variablen Drehzahldifferenz im Fadeneinzugs- (Gatter) sowie im Relaxbereich können die Schärmaschinen gleichermaßen in Kettenwirk- und Webmaschinen eingesetzt werden. Zur Qualitätsverfolgung kann sich der Bediener alle Schärbaumdaten auf dem Simatic Multi Panel MP370 anzeigen lassen dienung der Projektierungstools kann sich der Bediener bei der Lösungserstellung jetzt voll auf die zu lösende Aufgabe beschränken und ist außerdem flexibler. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil www.liba.de Getty 18 spectrum textile 2005 CASE STUDY 19 Fläche Auf der Nähanlage können Nähgebilde bis hin zu Flugzeugtragflächen vernäht werden Sinumerik 840Di steuert automatisches Nähen von Flugzeugtragflächen KSL 3D-Nähen in XXL D ie Keilmann Sondermaschinenbau GmbH (KSL) in Lorsch/Hessen hat gemeinsam mit Siemens eine vollautomatische CAD-/CAM-Kopplung zur Steuerung eines Nähportals entwickelt, das mit einem Kuka-Nähroboterkopf zusammenarbeitet. Ergebnis ist eine frei programmierbare CNC-Nähanlage für einen modularen Maschinenbau mit übergroßem Nähfelddurchmesser. Ein um 360 Grad drehbarer, verfahrbarer und aushebbarer Nähkopf mit Nadeltransport und unterschiedlichem Stichtyp ermöglicht die zweidimensionale Ausführung exakter Nahtbilder mit Fadenanzügen in alle Nährichtungen. Der Nähportal-Fahrantrieb ähnelt dem Vorschubantrieb einer Werkzeugmaschine. Er ist die unterlagerte Bewegungssteuerung, um Nähgebilde in Größenordnungen von Flugzeugtragflächen zu realisieren. Das Herzstück der 3D-Nähanlage ist ein Industrienähroboter mit Gelenkkinematik für alle Punkt-Bahnsteuerungsaufgaben zum räumlichen Vernähen von technischen Textilien, der wechselweise mit dem 2D-Nähautomaten arbeitet. Da das textile Material nun nicht mehr bewegt werden muss, entspricht die Nähfeldgröße der Reichweite des Portals. spectrum textile 2005 Komplizierte Teile einfach genäht Mittels der Werkzeugmaschinensteuerung Sinumerik 840Di ist es gelungen, spezielle Nähzyklen als DIN-Code in Prozesszyklen zu hinterlegen. Parameter wie die Vorgabe der Nähachspositionen X und Y, Stichlänge, Nähgeschwindigkeit etc. werden aus einem vom CAD-/CAM-System extern erzeugten Programmcode in den G-Code der Steuerung umgesetzt und in die numerische Steuerung (NCU) geladen. Ohne Kenntnis der G-Code-Programmierung kann der Anwender dabei Programmänderungen auch grafisch vor Ort vornehmen. So lassen sich Arbeitsschrittprogramme im Sinne einer modularen Maschine mit Hilfe einer spezifischen Software vor Ort integrieren. Die Verwendung der PCU 50 erlaubt auch die direkte Nutzung von HMI-advanced Diensten, Parametern, Diagnose und Inbetriebnahme. Insgesamt steuert die Sinumerik 840Di zwei Schwenkachsen, zwei Nadelspulen, zwei Gantry-Portalachsen und eine Achse für die Querbewegung. Der Endkunde bekommt durch diese Automatisierung eine übersichtliche Programmdarstellung als Arbeitsschrittprogramm sowie die Eingabe- Boeing Ein völlig neues Segment textiler Verarbeitungstechnologie ist das 3D-Nähen von Leichtbauteilen, unter anderem auch Tragflächen von Flugzeugen. Dabei kommt es auf genauestes Positionieren der Nähköpfe im Raum an. Für das flächige Nähen verwendet man pneumatische Aktoren zur Auf- und Abwärtsbewegung des Nähkopfes. Die 2D- und 3D-Nähanlagen der KSL in Lorsch werden mit Sinumerik 840Di von Siemens gesteuert. grafik für Konturen und Zyklen. Außerdem wird die automatische Erkennung der Anund Abfahrtsbewegungen abhängig von der Nähkopflage angezeigt. Verbunden mit einer leistungsstarken SPS und den erprobten dynamischen Komponenten des Antriebssystems Simodrive 611U können die auf dem CAD-/CAM-Simulationssystem erstellten Steuerzyklen schnell und maschinengerecht in nähzyklische Bewegungen umgesetzt und per Profibus übertragen werden. Für KSL hat sich diese effiziente und leichte Lösung bewährt, wie Jörg Rippert, Leiter Entwicklung/Konstruktion bei KSL, bestätigt: „Mit der Sinumerik-Steuerung können wir komplizierte Nähzyklen aus einem CAD-/CAMSystem an den Nähroboter übertragen und beliebige Konturen zweidimensional abbilden. Zudem können unsere Kunden selbst Nähstrukturen vor Ort erzeugen und ohne Softwarekenntnisse spezielle Nähgebilde entwickeln und automatisie rungstechnisch umsetzen.“ Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil www.ksl-lorsch.de SYSTEM SOLUTION Fläche Innovatives Jacquardsystem Sitex Mehr Komfort und Flexibilität beim Stricken Seit 1997 ist Sitex, die Komplettlösung zur elektronischen Einzelnadelauswahl an Jacquard-Rundstrickmaschinen, als feste Größe am Markt etabliert. Die Maschinen sind mit ihrer piezokeramischen Einzelnadelauswahl schneller und flexibler als ihre mechanischen Pendants. Stete Weiterentwicklung garantiert auch zukünftig eine Lösung mit System, „Made in Germany“, „Made by Siemens“. Sitex ist die Komplettlösung zur elektronischen Einzelnadelauswahl an Jacquard-Rundstrickmaschinen Siemens AG 20 M odetrends wechseln schnell wie das Wetter im April – immer neue Muster sind gefragt, ein rascher und flexibler Musterwechsel ist also erforderlich. Genau hier liegen die Vorteile von Jacquard-Rundstrickmaschinen mit elektronischer Einzelnadelauswahl gegenüber herkömmlichen mechanischen Jacquardmaschinen. Das piezokeramische Nadelauswahlsystem Sitex zeichnet sich durch besonders hohe Auswahlgeschwindigkeit aus und steigert somit die Produktivität der einzelnen Maschinen. Siemens bietet mit Sitex die ideale Lösung für die elektronische Einzelnadelauswahl, die sich im rauen Produktionsbetrieb bereits bestens bewährt hat. Zum kompletten Paket gehören die piezokeramischen Nadelauswahlsysteme Sitex M, die Sitex-Steuerung zur Musteraufbereitung und Nadelauswahl, die unterbrechungsfreie Stromversorgung Sitex S und das Antriebssystem mit Micromaster-Frequenzumrichter und Asynchronmotor für den Strickzylinder. Mit geringem Hard- 21 oberfläche um Chinesisch erweitert. Auch andere asiatische Sprachen und weitere im Textilbereich wichtige Sprachen wie Arabisch und Kyrillisch können zukünftig realisiert werden. Farbdisplays mit Touchbedienung in verschiedenen Größen tragen zur optimierten Nutzung des bei Rundstrickmaschinen knapp bemessenen Einbauraumes bei und erhöhen den Bedienkomfort. Darüber hinaus besteht zukünftig auch die Möglichkeit, Steuerung und Display bis zu fünf Meter voneinander abzusetzen, was zusätzliche Freiheitsgrade im Maschinendesign schafft. Siemens AG Piezokeramische Nadelauswahlsysteme Sitex M Siemens AG Display und Steuerungseinheit können bis zu fünf Meter voneinander abgesetzt montiert werden ware-Aufwand lassen sich die Maschinen vernetzen und sind damit nur noch einen Mausklick entfernt von Partnerbetrieben, Designstudios, dem Maschinenhersteller oder anderen Maschinen innerhalb der Strickerei. Bei einer Sitex-Komplettlösung sind alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt. Für Textilmaschinenhersteller birgt das Konzept neben Einsparungen bei Logistik, Ausbildung des Servicepersonals und Ersatzteilhaltung den Vorteil, nur einen Ansprechpartner für das gesamte System zu haben. P. Körber Der Zukunft einen Schritt voraus Um sich den stetig ändernden Marktbedingungen anzupassen und auf zukünftige Anforderungen mit neuen Lösungen reagieren zu können, wird Sitex in enger Zusammenarbeit mit den Maschinenherstellern kontinuierlich weiterentwickelt. Der zunehmenden Bedeutung des chinesischen Marktes entsprechend wird beispielsweise die Sprachvielfalt der Bedien- Eine Vielzahl moderner Schnittstellen bietet Raum für Erweiterung oder die Kopplung mit anderen intelligenten Komponenten – einschließlich der Vernetzung aller Maschinen einer Strickerei über Ethernet. Die Ferneinwahl über USB-Modem erweitert die Möglichkeiten der Datenübertragung und Fernwartung. Als Musterspeicher finden nun auch USB-Sticks Eingang in die Sitex-Welt. Eine Erweiterung des Musterspeichers der Steuerung ermöglicht das Vorhalten kompliziertester Muster direkt in der Steuerung und lässt die Vorbereitungszeit auf ein Minimum schrumpfen. Auch bei den Formaten der Musterdateien bleibt Sitex flexibel: Neben dem etablierten CK-Format und freien Formaten wie BMP und TIF können zahlreiche im Feld verbreitete Formate für Jacquardmaschinen gele sen und bearbeitet werden. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil CASE STUDY Fläche Der technische Fortschritt macht es möglich: Immer feinere Nadeln erlauben den Einsatz von Jacquard-Rundstrickmaschinen sogar bei Dessous Beck setzt auf Sitex in Rundstrickmaschinen Ultrafeine Jacquardgestricke Das Textilmaschinenunternehmen Beck vertreibt als Generalvertreter für Deutschland und 26 weitere Länder die Maschinen der renommierten italienischen Firma Orizio und führt daneben einen regen Handel mit Gebrauchtmaschinen der verschiedensten Hersteller. Die Ausstattung der Jacquard-Rundstrickmaschinen mit Sitex ermöglicht dem Unternehmen die Realisierung immer feinerer Strickwaren. N eben dem Verkauf von Großrundstrickmaschinen führt die Beck Textilmaschinenhandel GmbH umfangreiche und technisch aufwendige RetrofitArbeiten sowie den Umbau von mechanischen in elektronische Maschinen durch. Diese Flexibilität ermöglicht es dem schwäbischen Unternehmen, sich trotz des harten Wettbewerbsdrucks neben den Großen der Branche zu behaupten. Davon zeugen die Aktivitäten in Tschechien, China und den osteuropäischen Ländern Polen und Ukraine. Einzelnadelauswahl mit vielen Mustermöglichkeiten Seine Jacquardmaschinen rüstet Beck schon seit Jahren mit Sitex aus. Unter dem Markennamen Sitex vertreibt Siemens ein komplettes System zur elektronischen Einzelnadelauswahl an Jacquard-Rundstrickmaschinen, das die Steuerung Sitex CK, die unterbrechungsfreie Stromversorgung Sitex S und die Piezoaktoren Sitex M umfasst. Die Steuerung akzeptiert Musterdateien in einer Vielzahl verschiedener Formate, die sie interpretiert und für den Strickprozess aufbereitet. Durch entsprechende Ansteuerung der Piezoaktoren wird dann die maschengenaue Kontrolle der Bewegung jeder einzelnen Nadel absolut synchron zur Bewegung des Nadelzylinders realisiert. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung versorgt dabei nicht nur alle Systemkomponenten, sondern stellt sicher, dass selbst nach einem Spannungsausfall ohne Strickfehler weitergearbeitet werden kann. Dem Maschinenbediener steht eine komfortable Bedienoberfläche in vielen Sprachen zur Verfügung, die ihm durch eine Mustervorschau das Zurechtfinden erleichtert. Mit den langlebigen und leisen Piezoaktoren, die mit geringstem Energieaufwand zu betreiben sind, wird die Wärmeentwicklung im Betrieb minimiert. Zudem ist der Austausch einzelner Aktoren einfach, da keinerlei Einstellvorgänge erforderlich sind. Triumph International AG 22 Aber der Trend zu größeren Feinheiten ist nicht aufzuhalten: Mittlerweile hat man bei Beck mehrere E32-Maschinen und seit einigen Monaten sogar eine E36-Maschine erfolgreich im Feld. Sie schafft mit 72 Stricksystemen bei einem Zylinderdurchmesser von 30 Zoll beachtliche 18 Umdrehungen pro Minute. Aktuell denkt der Maschinenhersteller sogar intensiv über eine elektronische E40-Maschine nach, die vor allem für ultrafeine, elastische Stoffe im Bereich der Lingerie verwendet wird. Mit diesen raffinierten Jacquardgestricken, denen man kaum mehr ansieht, mit welchem Flächenbildungsverfahren sie hergestellt sind, lässt sich ein kleines, aber feines Marktsegment abdecken. Damit Maschinen mit solchen Feinheiten fehlerfrei funktionieren, mussten bei Beck mehrere technische Voraussetzungen geschaffen werden: Zum einen, was die maschenbildenden Elemente der Maschine betrifft, zum anderen bezüglich der Ausführung der Piezoaktoren und ihrer Ansteuerung. Siemens konnte sich dabei als kompetenter und flexibler Partner beweisen, mit dem sich innovative Ideen zügig und erfolgreich umsetzen lassen. Für E32 waren die Leistungsreserven der Sitex-Aktoren ausreichend, so dass man die Sitex-Standardmodule ohne Modifikation verwenden konnte. Bei E36 wurden nach Vorgaben der Techniker von Beck Piezoaktoren in Spezialausführung angefertigt, die auf Anhieb die geforderten Aufgaben erfüllten. Und was E40 angeht, gibt es bereits konkrete Lösungsansätze, so dass man auf beiden Seiten sicher ist, auch diese Hürde gemeinsam zu meistern. Trend zu ultrafeinen Maschen Noch vor wenigen Jahren war E28, also 28 Nadeln je Zoll, die höchste Feinheit, die man auf elektronischen Jacquard-Großrundstrickmaschinen realisieren konnte. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil www.beck-group.com spectrum textile 2005 SYSTEM SOLUTION 23 Fläche Webmaschinensteuerung im Eigenbau Noch zeitgemäß? Hauptantrieb Schäfte Blatt Spannbaum Regulator Warenabzugsantrieb Schusseintrag Kettablassantrieb Viele Webmaschinenhersteller bauen ihre Steuerungen traditionell selbst. Immer kürzere Innovationszyklen der Automatisierungstechnik wecken bei den Endanwendern aber inzwischen Begehrlichkeiten – sie wollen mehr Funktionalität für das gleiche Geld. Die „Eigenbauer“ unter den Webmaschinenherstellern sehen sich damit einem hohen Innovationsdruck ausgesetzt, und er steigt weiter. D iese Situation verschärft für die hausinterne Entwicklung der Hard- und Software auch die Probleme der Versionsüberwachung und -pflege sowie der Ersatzbevorratung mit Baugruppen und Bauteilen. Die skizzierte Dynamik führt zu progressiv ansteigenden Kosten für hausintern bereitgestellte Automatisierungskomponenten und damit zu einer wachsenden Herausforderung des Unternehmens – obwohl die Wünsche der Endkunden immer schwieriger zu erfüllen sind. Strategische Alternative Einen Ausweg aus dieser Situation schaffen standardisierte Automatisierungslösungen, wie sie in anderen Branchen und Segmenten längst üblich sind. Sie dienen als hardund softwaretechnische Systemplattform für die vom Maschinenbauer geforderte Funktionalität. Die Siemens-Lösung zur Webmaschinenautomatisierung basiert auf bewährter Motion Control-Technologie und vereinigt erstmals den Gedanken einer Plattformlösung für die Webmaschinenautomatisierung mit mechatronischen Prinzipien und spezifischen Technologiebausteinen. Hard- und Software sind nach den Anforderungen der Maschine oder des Endkunden sehr einfach skalierbar. Die Lösung spectrum textile 2005 Warenabzug Kettbaum Schaftantrieb Prinzip einer Webmaschine umfasst standardmäßig alle Grundfunktionen einer Webmaschine, einschließlich komfortabel geführter Inbetriebnahme-, Service- und Fernwartungsfunktionen. Für die Ergänzung individueller, herstelleroder kundenspezifischer Funktionen bringt das auf den Produktfamilien Simotion und Sinamics beruhende Systemkonzept sowohl die nötige Offenheit als auch die erforderlichen Leistungsreserven mit. Standard plus x – „out of the box“! Grundsätzlich werden von der Basislösung Projektil-, Greifer- und Luftdüsenwebmaschinen unterstützt. Standardmäßig werden alle wesentlichen Produktionsdaten differenziert und detailliert aufgezeichnet. Für Störungsanalyse und präventive Instandhaltung werden die Stillstandszeiten präzise nach der Ursache des Stillstands aufgeschlüsselt. Ein Netzwerkanschluss dient bei Bedarf auch der Anbindung der Webmaschine an Produktionsplanungs- und Manufacturing-Execution-Systeme. Gut. Aber bitte diskret! Standardmäßig stehen die Plattformen Simotion C, Simotion P oder Simotion D (controller-, PC- oder drive-basiert) für den nachfolgend grob umrissenen Funktionsumfang zur Verfügung: • konstantes Geschwindigkeitsverhältnis von Kettablass und Warenabzug in Abhängigkeit vom Hauptantrieb • taktgenauer Schusseintrag • schnelle, positionsgerechte Bereitstellung der Schussfäden entsprechend der Farbauswahl • Steigerung der Maschinentaktzahl • unterschiedliche Schusseintragsverfahren über Projektil, Luftdüse oder Greifer Schaftmaschine • Reproduzierbarkeit der Prozessdaten • Musterverwaltung und -aufbereitung. Auf Anfrage kann die Lösung aber auch kostengünstig und ohne größere Anpassungen auf eine kundenspezifische Plattform mit Bedienpanel portiert werden. Alle HMI-Funktionen sind so weit vorbereitet, dass sie entweder direkt genutzt oder auch nahtlos und diskret in die übliche Optik der Bedienoberfläche des Webmaschinenherstellers integriert werden können. Neben der Unterstützung bei der Einführung und individuellen Adaption der Branchenlösung im jeweiligen Unternehmen bietet Siemens auch seine Mechatronikdienstleistungen an. Ruhigerer Lauf, höhere Webleistung und reduzierter Servicebedarf sind der unmittelbare Nutzen aus dieser mechatronischen Optimierung. Zudem können aus den Ergebnissen wertvolle Rückschlüsse für die konstruktive Weiterentwicklung der Maschine gezogen werden. Konzentration auf Kernkompetenz Die Plattformlösung von Siemens lässt dem Anwender jeden Freiraum für die anwenderspezifische Projektierung zur Automatisierung seiner Webmaschinen. Die Aufgaben der Entwicklungsabteilung ändern sich, aber im Gegenzug werden die Entwicklungszeiten (Time-to-market) optimiert und die Kosten für Entwicklung, Versionspflege, Ersatzbevorratung und Serviceleistungen wieder beherrsch- und steuerbar. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil 24 TRENDS Siemens in China Automatisierungstechnik in China Boom im Land der Mitte Für Siemens ist China heute weltweit der drittgrößte Markt. Für die nächsten Jahre plant der Konzern in China Investitionen von rund einer Milliarde Euro und auch was die Zukunftsaussichten anbelangt, sieht man den chinesischen Markt für Automatisierungstechnik durchaus optimistisch. I n den vergangenen fünf Jahren hat Siemens Automation and Drives in China zweistellige Wachstumsraten erzielt und sich die Marktführerschaft im Bereich Automatisierungs- und Antriebstechnik erobert. Mehr als 2.600 Mitarbeiter, sieben Betriebsgesellschaften und 44 Zweigstellen sind in China aktiv, 2005 ist der weitere Ausbau des Vertriebs- und Servicenetzes auf 60 Zweigstellen angepeilt. Dazu kommen eine starke lokale Präsenz und lokale Expertise, die es erlauben, mit dem Markt zu wachsen und sich an neue Anforderungen anzupassen. Verschiedene Strategien zur Markteroberung Der chinesische Markt für Automatisierungstechnik expandiert weiter. Siemens profitiert von diesem Wachstum, indem es strategische Partnerschaften mit loka- len Systemintegratoren eingeht, da diese Unternehmen immer auf der Suche nach den neuesten Technologien sind. Mit Totally Integrated Automation stellt Siemens eine hervorragende Automatisierungsplattform für Produktionstransparenz zur Verfügung, die ein wichtiger Faktor für weltweite Wettbewerbsfähigkeit ist. Schließlich produzieren viele der Fertigungsanlagen in China nicht nur für den einheimischen Bedarf, sondern auch für die globalen Märkte. Für den Zugang zum chinesischen Markt sind lokale Partner ebenso wichtig wie globale strategische Partnerschaften und der Ausbau des eigenen Know-hows. Dazu gehört auch ein umfassendes Service- und Supportangebot für die Kunden. In einem landesweiten Hotline-Netz beantworten Servicemitarbeiter Anfragen innerhalb von zwei Stunden. Schulungszentren in ver- schiedenen Städten, die das Wissen zu neuen Technologien und Produkten an Kunden und Partner in China weitergeben, ergänzen das Angebot. Und die eigene Website für China ist mittlerweile zu einem der beliebtesten Portale in chinesischen Industriekreisen geworden. In fünf Jahren strebt Siemens an, die Nummer eins oder zumindest zwei in allen Geschäftsfeldern zu werden. Durch beste Produkte und Systeme sowie umfangreiches Lösungs- und Engineering-Know-how will man sich den chinesischen Kunden als zuverlässiger und wertvoller Geschäftspartner auch auf dem weiten Feld der Tex tilherstellung empfehlen. Mehr zum Thema: www.ad.siemens.com.cn spectrum textile 2005 25 Wechselrichter Masterdrives sichern Schlichtequalität Seit dem Jahr 2001 hat Siemens in China 40 Schlichtmaschinen für die Webereivorbereitung ausgerüstet. Das Schlichten des Garns vor dem Weben glättet und festigt die Kettfäden, damit sie den Beanspruchungen des Webens besser gewachsen sind. Eine hohe Schlichtequalität, das heißt gleichmäßiger Schlichteauftrag, perfekte Fadenspannung und richtiger Trocknungsgrad der Kette, wirkt sich direkt auf die Effizienz des Webvorgangs aus. Für die hohen Anforderungen beim Schlichten entwickeln viele Maschinenhersteller 7-Achs-Maschinen, die ein leistungsfähiges Antriebssystem benötigen. Das Herzstück der Automatisierung auf der Basis von Totally Integrated Automation bilden die Wechselrichter Simovert Masterdrives MC Compact Plus im Mehrmotorenverbund mit Gleichstromschiene und sieben Wechselrichtern, Active Front End (AFE) und Synchron-Servomotoren. Die SynchronServomotoren haben auf Grund ihres hohen Drehmoments einen besonders niedrigen Stromverbrauch – der Gesamtstromverbrauch beträgt weniger als 40 Kilowatt. Zudem lassen sich nochmals etwa 50 Prozent Energie durch den Einsatz von Gleichstromschiene und AFE einsparen, da die zurückgewonnene Energie in die Gleichstromschiene rückgespeist werden kann. Eine besonders schnelle Datenübertragung von zwölf Megabit pro Sekunde zwischen den Masterdrives MC sowie die integrierten Regelmöglichkeiten für Position, Drehzahl und Drehmoment halten die Fadenspannung auf 0,01 Prozent genau. Dadurch bleibt sie auch beim Maschinenan- und -auslauf konstant und gewährleistet damit eine gleichmäßige Fadendehnung und Schlichteaufnahme sowie weniger Garnbruch. Ein Sensor für die Fadenspannung beim Aufwickeln ist bei dieser Automatisierungslösung nicht nötig, da diese durch eine spezielle Wickelsoftware gesteuert wird. Durch den Asynchron-Servomotor 1PH7 an der Hauptachse kann ein Kettbaumdurchmesser von 110 bis 1000 Millimeter eingesetzt und die Wickelspannung von 80 bis 600 Kilogramm eingestellt werden. Positive Resonanz finden die Maschinen mit Siemens-Automatisierung beim Endkunden in China bisher vor allem wegen ihrer hohen Verfügbarkeit und ihres geringen Energieverbrauchs. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil Konstante Garnqualität – Kompaktspinnen mit S7-300 Eine Pilotlösung für eine Kompaktspinnmaschine, die von der Zhejiang Rifa Textile Machinery Co., Ltd. realisiert wurde, ist seit Juni 2004 beim Endkunden in Betrieb. Mit der Kompaktspinnmaschine RFCS510 lassen sich besonders hochwertige Garne aus Baumwolle, Chemiefasern oder Mischungen herstellen, die danach verwebt oder verstrickt werden können. Die Anforderungen an das Automatisierungssystem beim Spinnen sind hoch: Für optimale Qualität muss das System komplizierte Prozessberechnungen durchführen und zuverlässig eine synchronisierte Lageund Drehmomentregelung ausführen. Um eine fehlerfreie Garnqualität zu erzielen, ist die exakte Einhaltung von vorgegebenen Drehzahlen und kurzer Reaktionszeit erforderlich. Die lagegeregelte Steuerung der Ringbank sorgt dabei für eine gleichmäßige Wickelspannung und gute Spulenbildung. Die SPS Simatic S7-300 als Hauptsteuerung ermittelt ständig die Werte der Spin- spectrum textile 2005 delgeschwindigkeit sowie die Basisdaten für die Rollen und die Ringbank. Als Antriebssystem für Rollen und Ringbank fungieren Wechselrichter Masterdrives MC mit hochdynamischen und präzisen Servomotoren 1FK7. Die Daten werden über Profibus DP an die Antriebe weitergeleitet. Dadurch kann der Anwender die Spindel- und Rollengeschwindigkeit, den Produktstatus, aber auch den Durchmesser von Spindel, Rolle und Zwirner am Touch Panel Simatic TP170 B verfolgen. Mit der exakten Positionsgenauigkeit, hohen Verfügbarkeit und schnellen Reaktionszeit der Maschine sind sowohl Rifa als auch der Endkunde sehr zufrieden. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil www.rifa.com.cn Kompaktspinnmaschine RFCS510 26 CASE STUDY Veredlung TIA in Imprägnieranlagen für Reifencord Er rollt und rollt Als Weltmarktführer beliefert Benninger Zell alle namhaften Reifencordgewebehersteller der Welt. Da an die Belastbarkeit von Autoreifen zunehmend höhere Anforderungen gestellt werden, muss auch das Trägermaterial diesen Bedingungen entsprechen. Mit Totally Integrated Automation sind Anlagen von Benninger bestens präpariert für die Herstellung von qualitativ hochwertigem Reifencord. D er Aufwand für die Fertigung von hochwertigem Reifencord ist enorm. Nach dem Spinnen, Zwirnen und Weben der Garne aus Polyester, Nylon oder Rayon wird das Rohgewebe in Latexlösung getränkt und anschließend getrocknet, thermisch behandelt und fixiert. Dadurch erhöht sich die Haftung am Gummi und wichtige physikalische Eigenschaften wie Dehnung, Bruchlast etc. werden verbessert. Von der Reifencordimprägnieranlage geht das Gewebe an die Reifenwerke, wo es beidseitig mit Gummi beschichtet und in Strei- fen geschnitten zum Bauen von Reifen verwendet wird. Komplexer Herstellungsprozess – anspruchsvolle Automatisierung Benninger Zell, ein Mitglied der Schweizer Benninger AG, entwickelt und fertigt hochwertige und verfahrenstechnisch anspruchsvolle Maschinen und Anlagen für die textilund gummiverarbeitende Industrie, die an namhafte Reifencordhersteller in der ganzen Welt geliefert werden. Reifen aller Art werden heute nach strengen Qualitätsnor- men hergestellt (DIN IS0 9000). Die hohen Qualitätsansprüche erfordern eine lückenlose Überwachung des Herstellungsprozesses, das heißt, Prozessparameter wie Temperatur, Verstreckung oder Zug müssen laufend überwacht und kontrolliert werden. Sämtliche Prozessparameter der Anlage werden deshalb auf zwei redundanten PCs vorgegeben, überwacht und erfasst. Diese kommunizieren über Profibus DP mit der Anlagensteuerung Simatic S7-400-2DP. Für ihre komplexen Funktionen benötigt die Anlage eine anspruchsvolle Steuerungs- und Antriebstechnik. Das Gewebe wird über Zugwerke und angetriebene Walzenpaare durch die Anlage gezogen. Zwischen den Zugwerken entstehen Züge von 1000 bis 90 000 Newton, die mittels Zugmessbalken und digitalen Messverstärkern gemessen werden. Die Messverstärker sind mit der SPS über Profibus DP verbunden – das garantiert ein sehr genaues, störungsfreies und hoch auflösendes Signal sowie eine detaillierte Fehlerdiagnose. Präzise Antriebe als Qualitätsgaranten Da im Mittelteil der Reifencordanlage ein kontinuierlicher Betrieb stattfindet, sind DC-Einspeisung, Verteilung und Frequenzumrichter der Antriebe spectrum textile 2005 Fotos: Benninger Zell 27 spectrum textile 2005 Schema einer Reifencordanlage Umlüfter Ablüfter Antriebe Zugkraftmessung Benninger AG zuverlässige Antriebe besonders wichtig. Schließlich läuft die Anlage tagelang, ohne anzuhalten. Abwickler und Aufwickler sind durch Warenspeicher entkoppelt und können zum Wechseln der Rohgewebe- und Fertiggewebeballen angehalten werden. Wird die Anlage gestoppt, entsteht Gewebeausschuss und damit ein großer Verlust für das Unternehmen. Eine Anlage ist deshalb mit bis zu zwölf Antrieben mit einer Gesamtleistung von bis zu 800 Kilowatt ausgerüstet. Zum Einsatz kommen Frequenzumrichter des Typs Masterdrives mit Leistungen von 9 bis 220 Kilowatt, die über einen gemeinsamen DC-Zwischenkreis gekoppelt und versorgt werden. Abhängig von der Einstellung und dem Betriebszustand der Anlage lassen sich die Antriebe beliebig motorisch oder generatorisch betreiben. Der DC-Zwischenkreis wird zentral durch eine Einspeiseeinheit versorgt. Neben nicht rückspeisefähigen StandardGeräten kommen auch Active Front EndGeräte (AFE) zum Einsatz. Durch Verwendung einer AFE-Einspeiseeinheit konnte die Dauer des zulässigen Spannungsabfalls erheblich erhöht und damit dem Wunsch der Kunden nach höheren Toleranzen bezüglich der Stabilität der Stromversorgung entsprochen werden. Die thermische Behandlung des Gewebes erfolgt in bis zu zehn Heißluftöfen. Dort blasen Ventilatoren die auf bis zu 245 Grad Celsius aufgeheizte Luft direkt auf die Gewebebahnen. Um eine gleichmäßige Temperaturverteilung zu gewährleisten und diese dokumentieren zu können, wird die Lufttemperatur im Inneren der Öfen an mehreren Stellen gemessen. Dafür ist jeder Ofen mit bis zu 20 Temperaturfühlern (PT100) ausgestattet. Insgesamt sind in einer Anlage bis zu 250 Temperaturfühler installiert. Durch die dezentrale Installation der PT100-Module konnte die Installation erheblich vereinfacht und die Kabellängen konnten sehr stark reduziert werden. Jeder Ofen ist mit mindestens drei Lüftern ausgerüstet. Alle Lüfter werden über Frequenzumrichter Masterdrives im Bereich von 50 bis 90 Kilowatt betrieben. Die Gesamtleistung der Lüfter beträgt bis zu 2500 Kilowatt. Durch den Einsatz der Frequenzumrichter lässt sich die Luftmenge in den Öfen sehr präzise einstellen: Gegenüber Klappensystemen sparen sie Energie und verhindern eine zusätzliche Belastung des Netzes durch Blindleistung. Als analoge und digitale E/A-Module ver- wendet Benninger die bewährte Peripherie ET 200S. Die E/A-Signale sowie alle Frequenzumrichter werden mit bis zu drei Profibus DP-Feldbussystemen angesteuert. Die Projektierung sämtlicher Steuerungsund Regelungsaufgaben einschließlich der Antriebstechnik lässt sich ganz einfach mit Step 7 ausführen. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil www.benninger.de 28 CASE STUDY Veredlung Modularisierung in der Nassveredlung Waschkonzepte nach Maß Die Maschinenfabrik Küsters steht für kundenindividuelle Veredlungsanlagen bei allen Veredlungsschritten und Textilien. Um die dafür nötige Variantenvielfalt in den Griff zu bekommen, setzt das Unternehmen auf eine Dezentralisierung der Steuerungstechnik mit Simatic. Die autarken mechatronischen Module können unabhängig voneinander konfiguriert, getestet und in Betrieb genommen werden. A lle Textilien werden heute vor der Konfektion einem aufwändigen Veredlungsprozess unterzogen. Dabei hat das Waschen einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Veredlungsschrittes. Egal ob zum Entschlichten (Entfernen von Stärke aus dem Webprozess) oder nach dem Färben, Bleichen und Mercerisieren zum Glätten der Baumwollfasern – immer müssen Restchemikalien oder Schmutzstoffe ausgewaschen werden. Die Eduard Küsters Maschinenfabrik GmbH & Co. KG aus Krefeld ist Spezialist für Maschinen für die textile Nassveredlung von Web- und Maschenware unter Einsatz schwimmender Walzen. Bei der Entwicklung seiner Waschmaschinen berücksichtigt das Unternehmen sowohl die unterschiedlichen Veredlungsprozesse als auch die verschiedenen Textilkonstruktionen. Damit die richtige Waschtechnik für die jeweilige Aufgabe zum Einsatz kommt, werden den Kunden maßgeschneiderte Lösungen geboten – von der klassischen und vielseitig einsetzbaren „Compacta“ über die Hochleistungswaschmaschine „TurboFlush“ mit optimiertem Wasserverbrauch bis zur extrem spannungsarm arbeitenden „Elanit“Baureihe für hochelastische Maschenware. Jede Nassveredlungsanlage von Küsters besteht aus einzelnen Maschinenmodulen, die der Kunde nach den Anforderungen des Prozesses und der Ware entsprechend, individuell zusammenstellen kann. Flexibel dank Dezentralisierung Um diesen individuellen Service auch automatisierungstechnisch optimal umzusetzen, hat sich Küsters für eine Dezentralisierung der Steuerung in seinen Textilveredlungsanlagen entschieden. Das heißt, mehrere autarke Maschinen beziehungs- weise Module mit jeweils eigener dezentraler Steuerung sind mit einer zentralen Steuerung mit Visualisierung verbunden. Durch die Standardisierung der einzelnen Waschmodule, die man lediglich zusammenschalten muss, kann den Kundenwünschen noch leichter Rechnung getragen werden. Realisiert werden die dezentralen Steuerungen mit Simatic ET 200S mit fehlersicherer CPU S7-IM151-7F und dem Panel Simatic OP 77A. Dabei setzt Küsters erstmals das einfach und intuitiv zu bedienende Programmiertool Simatic WinCC flexible ein, das durch intelligente Assistenten und die vollständige Einbindung in Totally Integrated Automation (TIA) eine hohe Projektierungseffizienz garantiert. Über Profibus DP sind alle dezentralen Steuerungen mit der zentralen Steuerung Simatic S7-315 DP verbunden. Zum Bedienen und Beobachten stehen ein Simatic Panel PC 677 mit Touch Screen und die bewährte Conticon-Software von Küsters zur Verfügung. Das international aktive Unternehmen verspricht sich nach der Umsetzung dieses Konzeptes erheblich verkürzte Inbetriebnahmezeiten und eine optimierte Ferndiagnose bis in die unterste Ebene der Steuerung. Küste rs Dank moderner Automatisierung und innovativer Technik können selbst empfindliche Textilien schonend durch die Hochleistungswaschmaschine TurboFlush von Küsters transportiert werden Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil www.kuesters.com spectrum textile 2005 RUBRIK CASE STUDY 29 Veredlung Durchschlagender Erfolg: Simatic WinCC flexible in der Textilindustrie Flexibilität als Programm Der italienische Textilmaschinenhersteller CIMI setzt seit kurzem Simatic WinCC flexible in einer seiner Maschinen ein. Die ausgesprochen hohen Anforderungen an Flexibilität, kurze Umrüstzeiten und einfache Bedienung werden mit der innovativen HMI-Lösung für das Panel- und PC-basierte maschinennahe Bedienen und Beobachten unter Windows 2000 oder XP bestens erfüllt. spectrum textile 2005 Dargestellt auf dem Multi Panel MP370: das MultifixMaschinenschema CIMI D as im Herzen der italienischen Textilindustrie angesiedelte Unternehmen CIMI baut Maschinen zur Veredlung von Textilien und ist weltweit führend bei Geweben aus Wolle und bei Mischgeweben. CIMI versucht auch seine Stellung in der Baumwollbranche auszubauen. Zu CIMIs wichtigsten Kunden gehören namhafte Firmen wie Loro Piana, Zegna, Cerruti, Piacenza und Marzotto. Der Innovationsdrang des italienischen Maschinenbauers und die Verfügbarkeit neuer Technologien auf Seiten von Siemens führten dazu, dass gemeinsam neue Lösungen für das Bedienen und Beobachten von Maschinen ausgetestet wurden. Dabei wurde Simatic WinCC flexible für die Projektierung eines Multi Panels Simatic MP370 an einer Maschine (Multifix) zur Fixierung von durchgehenden Fasern verwendet. Bei diesem Prozess, in der Fachsprache „Crabbing“ genannt, durchläuft das Gewebe zunächst eine oder mehrere Wannen, wo es mit Hilfe von Druckdüsen mit Wasser getränkt wird. Im anschließenden Wassersackrohr wird das Gewebe mit einer Chemikalie durchtränkt und schließlich in einer Wanne mit gesättigtem Dampf chemisch behandelt. Das Herz dieser Einheit ist der Verdampfer. Die Sattdampf-Umgebung im Innern des Verdampfers bleibt durch das besondere Dampf-Verteilungssystem stets gleich, so dass die Behandlung der Textilien absolut gleichmäßig erfolgt. Am Ende des Prozesses wird das Gewebe in einer Spülwanne gewaschen. Die Temperatur der Wanne mit gesättigtem Dampf wird durch einen in einem Simatic S7-Controller ablaufenden Algorithmus PID-geregelt. Dieser Regelkreis betätigt die Modulier-Membranventile, die den Dampfzutritt in die Wanne steuern. Die Temperatur muss auf jeden Fall konstant bleiben, denn schon einige Grad Unterschied verändern die Gewebe-Charakteristiken. Das mit WinCC flexible projektierte Multi Panel MP370 überwacht die Temperatur des Dampfs und der verschiedenen Bäder sowie den Flüssigkeitsstand in den Bädern und bietet dem Bediener die Möglichkeit zur Veränderung und Steuerung aller Prozessphasen. Schnell anpassbar und polyglott Durch unterschiedliche Arbeitslängen der Gewebe lassen sich in der Multifix verschiedene Leistungsstufen realisieren oder durch unterschiedliche Sattdampf-Temperaturen die Qualität des Endprodukts beeinflussen. WinCC flexible unterstützt diese Flexibilität optimal, besonders dann, wenn die Maschine häufig umkonfiguriert werden muss. Massimiliano Morscher, der Leiter der Automatisierungstechnik bei CIMI, bestätigt, dass mit WinCC flexible Änderungen in wesentlich kürzerer Zeit ausgeführt werden können. Mit Hilfe von Bildbausteinen lassen sich parametrierbare Projektsätze erstellen, die in mehreren Anwendungen eingesetzt werden können. Ein weiterer Benefit für Morscher ist die Möglichkeit der mehrsprachigen Projektierung für exportorientierte Betriebe wie CIMI. Mit WinCC flexible kann man online zwischen bis zu 16 Sprachen umschalten. Und dank des integrierten Wörterbuchs können die projektierten Texte automatisch übersetzt werden, was eine beachtliche Zeit- und Kosteneinsparung bedeutet. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil www.cimi.it SYSTEM SOLUTION Converting Verkürztes Engineering mit StandardBausteinen Converting aus dem Baukasten Das standardisierte Automatisierungspaket Converting Toolbox vereinfacht Anwendungen zur Verarbeitung von Warenbahnen wesentlich und eröffnet Maschinenbauern neue Spielräume bei der Preis- und Termingestaltung. F ür die Be- und Verarbeitung wickelbarer Materialien hat sich international der Begriff „Converting“ etabliert. Gemeinsam ist den Converting-Verfahren in aller Regel, dass das Material zu Beginn des Prozesses in aufgewickelter Form vorliegt und am Ende wieder aufgewickelt oder geschnitten wird. Dabei erfordern die verschiedenen Materialien und technologischen Verfahren individuelle Bahngeschwindigkeiten, Drehzahlen, Momente und Präzision. Dennoch nutzt das Gros aller ConvertingApplikationen die gleiche, eng umrissene Menge mechatronischer Grundfunktionen. Die Converting Toolbox stellt genau diese Antriebsfunktionen bedarfsgerecht und fein skalierbar bereit. Engineering per Copy and Paste Die mechatronischen Einzelfunktionen in Form von Funktionsbausteinen können direkt im Anwenderprogramm verwendet werden. Mitgelieferte Musterapplikationen zeigen, wie mit einem einzigen Funktionsbaustein die benötigte technologische Funktion effizient und performant realisiert wird. So ist beispielsweise ein tänzergeregelter Aufwickler mit individueller Wickelhärtekennlinie nach minimalen Anpassungen an die jeweilige Maschinen-Hardware einsatzbereit und mit allen benötigten Bedienmasken ausgestattet. Die Maschinenfunktion kann nach kürzester Vorbereitungszeit isoliert getestet und optimiert werden. Der relevante Code der Musterapplikation, im Wesentlichen der FB-Aufruf mit der Schnittstelle zum Bedieninterface, lässt sich dann per Copy and Paste einfach ins eigene Projekt übernehmen. Alternativ kann auch eine Musterapplikation selbst zur Anwendung ausgebaut werden, wobei die einzel- P. Koerber 30 Die Converting Toolbox eignet sich für die unterschiedlichsten Anwendungen im Bereich Warenbahnen nen Maschinenfunktionen sehr einfach in Relation zu einer realen oder virtuellen Leitachse zu bringen sind. Die Bewegungsführung ist somit flexibel parametrierbar, was einen weiten Einsatzbereich der Maschine und kurze Rüstzeiten unterstützt. Plattform nach Wahl Als Systemplattform für die Converting Toolbox eignet sich vorzugsweise das Motion Control-System Simotion. Darüber hinaus stehen unter Simotion Controller-basierte Topologien oder die IPC-gestützte Automatisierung zur Auswahl. Es gibt Funktionsbausteine für alle Simotion-Hardwareplattformen und Simatic S7-Steuerungen mit aktuellen Masterdrives MC-Umrichtern, die ohne weitere Anpassungen auf den jeweiligen Plattformen einsetzbar sind. Daraus resultiert eine ungewöhnlich gute Skalierbarkeit in Hard- und Software, was der Vielfalt wickelbarer Materialien gerecht wird. Standardisiert und offen Der Aufwand für die Projektierung bis hin zur Inbetriebnahme und Dokumentation wird durch die standardisierten Lösungen gegenüber eigenen Neuentwicklungen erheblich reduziert, da in mehr als 80 Prozent der Fälle die in einem Maschinenmodul benötigte Antriebsfunktionalität von einem Baustein der Converting Toolbox vollstän- dig abgedeckt wird. Meist genügt das einfache Parametrieren des Bausteins zur Automatisierung eines Wicklers oder Verlegers. Muss die serienmäßige Funktionalität eines Bausteins dennoch erweitert oder geändert werden, erweisen sich die Funktionen der Converting Toolbox als äußerst effizient selbst zur Umsetzung von Sonderfunktionen. Wegen der Offenheit von Siemens-Automatisierungssystemen bleibt die Unabhängigkeit des Maschinenbauers und des Betreibers bei Diagnose, Änderungen, Erweiterungen und Anpassungen gewahrt. Der Betreiber einer auf Basis der Converting Toolbox automatisierten Maschine kommt zudem in den Genuss der für Totally Integrated Automation typischen integrierten Diagnose-, Wartungs- und Service-Funktionalität. Fernwartung über Netzwerke und damit weltweiter Support sind grundlegende Systemeigenschaften. Darüber hinaus hilft der reaktionsschnelle und weltweit präsente Siemens-Service, hohe Verfügbarkeit und Produktivität dauerhaft zu sichern und die Ersatzteilhaltung zu minimieren. Mehr zum Thema: www.siemens.de/textil spectrum textile 2005 SERVICE & SUPPORT 31 Optimierter Maschinenservice mit RSV und EUNAweb amit die Kosten für den Maschinenhersteller (OEM) möglichst immer im geplanten Rahmen und damit berechenbar bleiben, bietet Siemens einen Reparaturservice-Vertrag (RSV) an. Dieser Vertrag bietet dem Maschinenbauer zu einem günstigen Pauschalpreis die weltweite Mängelbeseitigung – auch beim Betreiber. Der RSV mit Laufzeiten von 12 oder 24 Monaten bietet folgende Serviceleistungen: Bereitstellung von Servicepersonal, Fehlerdiagnose und Störungsbeseitigung vor Ort sowie Nachweis der Störungsbeseitigung. Die Aktivierung des RSV erfolgt nach der Endverbleibsmeldung der Maschine und ermöglicht somit im Servicefall die schnelle maschinenbezogene Ersatzteilbeschaffung ohne aufwändige Vorklärung zwischen Endkunden/OEM und Siemens – das heißt, es ist nur eine Zertifikatsnummer für den optimierten Maschinenservice nötig. Die Vertragsführung erfolgt in EUNAweb (End User Notification Administration via Web). EUNAweb ist eine Datenbank, mit der jederzeit Ausrüstungs- und RSV-Daten für autorisierte Vertragspartner zugänglich sind. Bei Interesse wenden Sie sich einfach an Ihren Siemens-Ansprechpartner. D Siemens AG Nils Kroemer, Werksleiter WKC, und Wolfgang Kanzler, Leiter RD Chemnitz, sowie die Repräsentanten der Barmag Spinnzwirn GmbH, Horst Grundmann und Karl-Heinz Geidelt (v. l.), bei der feierlichen Übergabe des 100.000sten Masterdrives Kompakt Plus 100.000 Masterdrives Kompakt Plus ausgeliefert Großer Erfolg für kompakten Antrieb m Januar 2005 konnte der 100.000ste Masterdrives Kompakt Plus an Vertreter der Barmag Spinnzwirn GmbH, dem führenden Anbieter für Spinnkomponenten, übergeben werden. Die Produktion der Antriebe Masterdrives Kompakt Plus im Siemens-Werk für Kombinationstechnik Chemnitz (WKC) begann im Oktober 2000 und steigerte sich im Geschäftsjahr 2003/04 auf rund 35.000 Achsen. 60 Mitarbeiter in der Produktion und zehn Entwicklungs- beziehungsweise Soft- I wareingenieure für die Innovation, Erweiterung und Pflege der Produkte schreiben mit ihrem Einsatz an der Erfolgsgeschichte mit. Ob in der Ausprägung MC (Motion Control) oder VC (Vector Control) – die Gerätefamilie Masterdrives zeigt sich mit der Bauform Kompakt Plus allen Anforderungen an hohe Leistungsdichte auf kleinstem Raum ausgezeichnet gewachsen. Mehr zum Thema: www.siemens.de/masterdrives Mehr zum Thema: www.siemens.de/automation/support Mechatronic Support rfüllt eine bestehende Maschine ihre Anforderungen nicht oder soll eine bewährte Maschine weiterentwickelt werden, hilft der Mechatronic Support: Eine Maschinenanalyse gibt zunächst Aufschluss über das Entwicklungspotenzial eines Maschinenkonzepts. Zusammen mit Simulation und Virtual Prototyping lassen sich die Analyseergebnisse genau quantifizieren. So kann der Kunde bereits in der Entwicklungsphase nach der besten Maschinenlösung suchen. Die Basis ist geschaffen für ein simuliertes Maschinenmodell (hier lassen sich noch Änderungen an der Konstruktion vornehmen). Der virtuelle Prototyp, der am Rechner entsteht, weist bereits alle Merkmale der realen Maschine auf – nun steht einer Serienferti gung nichts mehr im Weg. Siemens AG E spectrum textile 2005 Mehr zum Thema: www.siemens.de/motioncontrol/mechatronic 32 DIALOG Helsinki Eskilstuna Oslo Stockholm Gothenburg Moscow Vejle Copenhagen Hamburg Dublin Manchester The Hague Birmingham Essen Bruxelles Hanover Bielefeld Munich Bordeaux Chicago Zurich Wichita Indianapolis Cincinnati Lyon Sallanches Toulouse Cleveland Bilbao Boston Newark Philadelphia Turin Bielsko-Biala Vienna Changchun Bratislava Budapest Shenyang Beijing Maribor Milan Ansan Bucharest Marseille Nanjing Lahore Bari New Delhi Istanbul Chengdu Wuhan Chongqing Karachi Lisbon Atlanta Calcutta Athens Los Angeles Mumbai Pune Houston Bangkok Coimbatore Tehran Tegucigalpa Tel Aviv Casablanca Panama Manila Bangalore Puebla Guatemala San Salvador Managua Taichung Kaohsiung Guangzhou Hyderabad Monterrey Guadalajara Mexico City Tokyo Hamamatsu Osaka Islamabad Madrid Charlotte Fukui Ulsan Changwan Bologna Barcelona Raleigh Kiev Linz Innsbruck Strasbourg Toronto Detroit Warsaw Chemnitz Prague Nuremberg Stuttgart Nantes Seattle Berlin Cologne Frankfurt Lille Mannheim Paris Minsk Kuala Lumpur Singapore Cairo San José Jakarta Jiddah Brisbane Belo Horizonte Sydney São Paulo Adelaide Curitiba Auckland Melbourne Córdoba Pôrto Alegre Buenos Aires Johannesburg Damit bei Werkzeug- und Produktionsmaschinen alles rund läuft, bietet Siemens in jeder Produktionsphase die richtige Unterstützung. Bei Leistungen wie Online- und Technical Support , Technical Consulting, Projektierung und SoftwareEngineering, Durchführung von Reparaturen und Lieferung von Ersatzteilen, Service vor Ort sowie Optimierung von Impressum Herausgeber Siemens Aktiengesellschaft Bereich Automation and Drives (A&D) Frauenauracher Str. 80, 91056 Erlangen Bereichsvorstand Helmut Gierse, Anton S. Huber, Alfred Ötsch Verlag Publicis KommunikationsAgentur GmbH, GWA Corporate Publishing Zeitschriften Postfach 32 40, 91050 Erlangen Telefon: +49 (0 ) 913191 92-501 Telefax: +49 (0 ) 913191 92-594 [email protected] Redaktion: Dr. Beate Bellinghausen (ChR), Robert Engelhardt, Gabriele Stadlbauer Presserechtliche Verantwortung Peter Miodek Layout: Jürgen Streitenberger, Rainer Degenkolbe Verantwortlich für den fachlichen Inhalt Mario Wrase Telefon: +49 (0 ) 913198-2959 Telefax: +49 (0 ) 913198-1465 E-Mail: [email protected] http://www.siemens.de/textil Projektmanagement: Sabine Zingelmann DTP: Doess, Nürnberg Druck: Wünsch Offset-Druck GmbH, Neumarkt/Opf. Maschinen und Anlagen stehen die Servicespezialisten weltweit mit kompetenten Lösungen zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter: www.siemens.com/automation/service&support © 2005 by Siemens Aktiengesellschaft Berlin und München. Alle Rechte vorbehalten. Diese Ausgabe wurde auf Papier aus umweltfreundlich chlorfrei gebleichtem Zellstoff gedruckt. Die folgenden Produkte sind eingetragene Marken der Siemens AG: DRIVE-CLiQ, ET 200, MICROMASTER, MP370, ProTool/Pro, S7-300, S7-400, SIEMOSYN, SIMATIC, SIMATIC HMI, SIMATIC Multi Panel, SIMATIC Panel PC, SIMODRIVE, SIMOTION, SIMOVERT, SINAMICS, SINUMERIK, SITEX, STEP 7, TELEPERM, TIA, WinAC, WinCC Wenn Markenzeichen, Handelsnamen, technische Lösungen oder dergleichen nicht besonders erwähnt sind, bedeutet dies nicht, dass sie keinen Schutz genießen. Die Informationen in diesem Heft enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale, welche im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen bzw. welche sich durch Weiterentwicklung der Produkte ändern können. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden. Bestellnummer: E20001-A420-P620