FINNISCHE BLOCKHAUSINDUSTRIE eV - Finnland
Transcription
FINNISCHE BLOCKHAUSINDUSTRIE eV - Finnland
FINNISCHE BLOCKHAUSINDUSTRIE e.V. HIRSITALOTEOLLISUUS HTT RY, Atomitie 5 C, FIN-00370 Helsinki, Tel. +358 9 503 1801, Fax +358 9 503 1810 PLANUNGSGRUNDLAGEN FÜR BLOCKHÄUSER FINNISCHE BLOCKHAUSINDUSTRIE e.V. 3/2001 Blockbalken, Blockbauten, Blockbaukonstruktionen In diesem Merkblatt werden Planungsgrundlagen für industriell gefertigte Wohnblockhäuser, andere für eine ganzjährige Nutzung vorgesehene Blockhäuser und deren Teile beschrieben. Die Anleitung kann in geeignetem Umfang auch für Blockhäuser angewendet werden, die für eine zeitweise Nutzung vorgesehen sind. Abbildu ng 1. Beispiel für ein Hobelbalkenprofil. INHALTSVERZEICHNIS 1 FACHTERMINOLOGIE 1 FACHTERMINOLOGIE 2 FEUCHTIGKEITSVERHALTEN VON HOLZ 3 SPEZIELLE EIGENSCHAFTEN VON BLOCKHÄUSERN 3.1 Absenkungen 3.2 Dichtigkeit 3.3 Haltbarkeit und Abschirmung von Blockwänden 3.4 Anstücken von Blockbalken 4 BEMESSUNGSGRUNDLAGEN VON BLOCKBALKENKONSTRUKTIONEN 4.1 Bemessung der Tragfähigkeit 4.2 Fähigkeit zur Wärmedämmung 4.3 Feuchtetechnisches Verhalten von Blockwänden 4.4 Feuchtigkeitsisolierung 4.5 Feuerbeständigkeit von Blockbalkenkonstruktionen 4.6 Schallisolierung einer Blockwand 4.7 Luftaustausch des Gebäudes 5 LAGERUNG AUF DER BAUSTELLE 6 ZU BEACHTEN BEIM AUFBAU DES BALKENTRAGWERKS Die folgenden Fachbegriffe gelten für das Bauen mit Blockbalken entsprechend dem Anwendungsbereich dieser Anleitung. Ein Blockbalken ist ein industriell durch Hobeln oder Drechseln hergestelltes massives, mindestens 70 mm dickes Baumaterial, das hauptsächlich als Blockwandbalken eingesetzt wird. Ein Blockbalken kann Auskerbungen aufweisen sowie Nuten, die die Rissbildung im Holz lenken. Ein Hobelbalken (HB) ist in Abbildung 1 dargestellt. Ein solcher Balken kann auch Nuten aufweisen. Ein Rundbalken (Ø) ist in Abbildung 2 dargestellt. Er hat einen kreisförmigen Querschnitt oder eine diesem nahekommende Form. Ein Lamellenbalken (Leimbalken) ist in Abbildung 3 dargestellt. Er ist aus zwei oder mehr Teilen entweder mit Stoßfugen (senkrechte Lamellen) oder Lagerfugen (waagerechte Lamellen) verleimt. GESCHICHTE DER BLOCKHÄUSER Die Blockbauweise hat sich dort entwickelt, wo die natürlichen Bedingungen hierfür vorhanden waren, nämlich in der nördlichen Nadelwaldzone. Die ersten Blockhäuser mit Eckverbindungen stammen aus der Eisen- und Bronzezeit, in der Schweiz wurden noch ältere waagerecht angeordnete Blockbalkenkonstruktionen aus der jüngeren Steinzeit gefunden. Das älteste noch stehende Blockhaus in Finnland ist vermutlich die Kapelle des Heiligen Henrik in Kokemäki, die um 1400 errichtet wurde. Nach dem ersten Weltkrieg konnten sich Holzhäuser aus Langholz schnell durchsetzen. Auf dem Land behielt der Blockbalken seine Stellung als Baumaterial bis weit in die 40-er Jahre; danach wurde die Verwendung von Blockbalken für durchge- hend genutzte Gebäude fast ganz einges tellt. Beim Bau von Ferienwohnungen sind Blockbalken aber immer das vorherrschende Material gewesen und ist es heute noch: ca. 70 Prozent aller neu gebauten Ferienhäuser sind Blockhäuser. Anfang der 50-er Jahre setzte sich die industrielle Fertigung von Blockbalken überall in Finnland schnell durch. Zunächst beschränkte sich die Entwicklungsarbeit fast ausschließlich auf den Fertigungsprozess selbst. Allmählich begann man aber, sich auch mit dem Produkt selbst zu beschäftigen. In den 70-er und 80-er Jahren wurden die Blockhäuser stark weiterentwickelt, man suchte nach Lösungen für Probleme mit der Dichtigkeit, Wärmeisolierung und Schrumpfung. Diese Entwicklungsarbeit am i ndustriell gefertigten finnischen Blockhaus dauert auch heute noch an; in den 90-er Jahren entdeckten die Erbauer Abbildung 2. Beispiel für ein Rundbalkenprofil. Abbildung 3. Beispiel für ein Lamellenbalkenprofil. von Einfamilienhäusern erneut ihr Herz für den Blockbalken. Heute werden etwa 70 Prozent aller finnischen Blockhäuser industriell gefertigt. Die moderne computergesteuerte Vorfertigung ermöglicht unter anderem das Vortrocknen der Blockbalken und somit die Herstellung von äußerst maßgenauen Blockbalkenkonstruktionen. Die Errichtung des Blockrahmens dauert auf der Baustelle meist nur einige Tage, so bekommt das Haus sehr schnell ein Dach und man ist nicht mehr vom Wetter abhängig. Finnische industriell gefertigte Blockhäuser sind auch im Ausland sehr gefragt: Im Jahre 2000 wurden Blockhäuser in über 30 Länder exportiert. Finnland ist bei der Herstellung industriell gefertigter Blockhäuser weltweit führend; auch der weltweit größte Einzelhersteller für die Fertigung von Blockhäusern ist ein finnisches Unternehmen. 2 Eine Verblattung ist eine Eckverbindung von Blockbalken. Eine Kreuzecke ist der Kreuzungspunkt zweier Blockbalken (Abbildung 4). Eine Langecke ist eine Wand- oder Eckverbindung, bei der die Enden der sich kreuzenden Balken über die Ecke hinausragen. Eine Auskerbung ist eine Verfugungsart für übereinanderliegende Balken. Eine Dichtung ist ein Material für die Verfugung von Blockbalken, hauptsächlich zur Verhinderung unerwünschter Luftverluste. Eine Verzapfung dient zur Verhinderung der seitlichen Bewegung von einzelnen Balken einer Blockwand durch senkrechte Verbindung von zwei oder mehr Balken, meist durch Holz- oder Metallzapfen. Rissbildung: Aufgrund der natürli- Angabe der Gebäudeflächen Für jedes Gebäude muss die nach dem Standard SFS 5139 (RT 1210277) berechnete Wohnfläche 2 (Wfm ) sowie die Geschossfläche 2 (Gfm ) angegeben werden. Die Flä- chen Eigenschaften des Holzes ist die Trocknungsschrumpfung des Holzes am Kreisumfang des Blockbalkens etwa doppelt so stark wie die Schrumpfung in radialer Richtung. Aus diesem Grund, und weil das Trocknen im Saftholz beginnt, entstehen im Blockbalken radiale Risse. Die Rissbildung kann durch in den Balken eingefräste Nuten gesteuert werden. Eine Senkung ist eine Absetzbewegung einer Wand aufgrund von Trocknungsschrumpfung des Holzes, Belastung und Verdichtung von Fugen. Eine durchgehende Verbolzung erfolgt mit einer nachspannbaren Gewindestange, die durch die gesamte Wandhöhe hindurchgeht (Abbildung 5). Ein Blockbalkenträger ist ein tragender Balken, der aus einem oder mehreren Blockbalken besteht (Abbildung 6). chen von Gebäudeteilen, die in keiner der oben genannten Flächen berücksichtigt sind, können separat angegeben werden. Derartige Teilflächen können beispielsweise Dachböden (Dachbodenfläche), Terrassen (Terrassenfläche), Balkone (Balkonfläche) oder Kellerräume (Kellerfläche) sein. Eine T-Stütze ist eine senkrechte Latte, die in einer Nut im Rahmen von Öffnungen in der Blockwand (Tür oder Fenster) angebracht wird; sie lässt eine Absenkung zu, aber verhindert seitliche Verschiebungen. An ihr werden setzungsfreie Konstruktionen befestigt (Abbildungen 7 und 8). Gewindefuß: In Blockhäusern gibt es Bauteile, die sich nicht absetzen wie Blockwände. Wenn Konstruktionen auf solchen Bauteilen aufgestützt werden, wird mithilfe eines Gewindefußes ein Setzungsraum geschaffen, der je nach Fortschritt der Absenkung nachgestellt werden kann (Abbildung 9). Eine Setzungsscheibe ist eine Holzscheibe am Ende eines Holzpfeilers, die je nach Absenkung entfernt werden kann. Aussteifungsbalken sind senkrechte Balken, die bei großen Tragweiten ein Verziehen der Blockwand verhindern; sie sind durch die Blockwand hindurch mit Bolzen miteinander befestigt. Ein Dübel ist ein Holz- oder Metallzapfen, der zur Verzapfung einer Blockwand verwendet wird, oder eine Dübelplatte aus Metall, die bei der Aufstellung der Balken verwendet wird. Abbildung 4. Kreuzecke. Abbildung 5. Durchgehende Verbolzung. Abbildung 6. Blockbalkenträger Abbildung 7. T-Stütze in einer Türöffnung. Abbildung 8. Ein Fenster wird an T-Leisten befestigt. Abbildung 9. Gewindefuß. 3 2 FEUCHTIGKEITSVERHALTEN VON HOLZ Das Wasserbindungsvermögen ist die für Holz typische Eigenschaft, dass sein Feuchtigkeitsgehalt je nach Luftfeuchtigkeit und Temperatur schwankt. Holz kann jedoch nicht sehr schnell auf Änderungen der relativen Luftfeuchtigkeit reagieren, daher sind Feuchtigkeitsschwankungen beispielsweise innerhalb von 24 Stunden (einer Nacht und einem Tag) unter finnischen Verhältnissen gering. In Untersuchungen zeigte sich, dass Feuchtigkeitsschwankungen nur in einer etwa 5 cm dicken Oberflächenschicht der Blockbalken auftreten, und zwar beiderseits der Blockwand. Nachdem das Feuchtigkeitsgleichgewicht erreicht ist, bleibt somit die Feuchtigkeit im Inneren einer dicken Wand über Jahre hinweg fast unverändert. Bei beheizten Innenräumen stellt sich die Feuchtigkeit der Blockbalken bei etwa 8 % des Trockengewichtes ein, in den Außenwänden bei etwa 14 % des Trockengewichtes. Der Feuchtigkeitsgehalt der Außenwände kann jedoch aufgrund von u.a. Sonneneinstrahlung und konstruktiven Abschirmmaßnahmen stark schwanken. Die Schrumpfung des Holzes ist abhängig vom Verlauf der Holzfasern. Die Schrumpfung in Längsrichtung ist im Vergleich zu anderen Richtungen gering. Bei der Schrumpfung des Holzes vom feuchten Zustand (Feuchtigkeitsgehalt ca. 29 %) zum völlig trockenen Zustand beträgt die Trocknungsschrumpfung am Kreisumfang des Balkens etwa 8 % und in radialer Richtung etwa 4 % (siehe Abbildung 10). Die Schrumpfung im Kreisumfang ist doppelt so groß wie die in radialer Richtung, daher entstehen beim Trocknen Spannungen. Wenn die durch das Trocknen verursachten Spannungen die Zugfestigkeit übersteigen, bilden sich Spaltrisse. Die Größe der Risse ist abhängig von der Feuchtigkeit und Größe des Blockbalkens. Bei einem großen Balken können sich durch die natürliche Trocknung große Spaltrisse bilden. In Untersuchungen zeigte sich, dass Risse keine nachteiligen Auswirkungen auf die Wärmeleitfähigkeit oder die Festigkeitswerte haben. In Spaltrissen ist die Wärmeleitfähigkeit aufgrund der im Riss befindlichen stehenden Luft sogar etwas geringer als an anderen Stellen des Balkens. Abhängig von den Schwankungen der relativen Luftfeuchtigkeit ändert sich auch die Breite der Spaltrisse im Balken. In einem beheizten Gebäude sind die Risse auf der Innenseite im Winter am größten, wenn die Balkenfeuchtigkeit gering ist. Im Sommer sind die Spaltrisse etwa ein Drittel kleiner als im Winter. Die aus der Bauzeit stammende Feuchtigkeit im Kern des Blockbalkens verdunstet langsam, meist erst nach dem Beginn der Heizperiode. Außerdem wer- 4 8 0,3 Abbildung 10. Sc hru mpfung von Holz in verschiedenen Richtung en den bei einer durch einen feuchten Kern hervorgerufenen Zwangsrissbildung die Spaltrisse groß. 3 SPEZIELLE EIGENSCHAFTEN VON BLOCKHÄUSERN 3.1 Absenkungen Bei der Konstruktionsplanung wird eine Absenkung infolge des natürlichen Trocknens von Holz, von Fugenverdichtung der Blockwände und von Belastung berücksichtigt. Die Absenkung bei Blockbalkenkonstruktionen beträgt je nach Balkentyp etwa 10 - 50 mm pro Höhenmeter; hiervon wird der größte Teil durch Trocknung verursacht. Innen gelegene Zwischenwände setzen sich wegen des geringeren Feuchtigkeitsgehaltes etwas stärker ab als Außenwände. Abbildung 11. Beispiel für die Verbindung einer Zwischenwand in Gerippebauweise mit einer Blockwand. Die Absenkung der Blockbalkenkonstruktion muss bei der Verbindung von u.a. Ziegelwänden, leichten Zwischenwänden in Gerippebauweise, Treppen, Inneneinrichtungsteilen und Pfeilern an die Balkenkonstruktionen berücksichtigt werden. Bei setzungsfreien Konstruktionen müssen Setzungsscheiben vorgesehen werden, bei tragenden Konstruktionen ein Gewindefuß. Holzpfeiler werden je nach veranschlagter Absenkung mit Gewindefuß oder Setzungsscheiben ausgerüstet (Abbildung 9). Bei der Planung sollte außerdem berücksichtigt werden: • Bei Fundamenten auf verschiedenen Ebenen ist die Absenkung der Balken der unteren Ebene größer. • Bei Anbauten oder der Erweiterung von alten Blockhäusern ist die Absenkung im alten und neuen Gebäudeteil unterschiedlich. 4 zwischen den Dübeln darf höchstens 2000 mm betragen (Abbildung 14). 3.2 Dichtigkeit horizontale Verschiebung u Die im Blockbalken enthaltene Feuchtigkeit zieht im Winter in die Innenluft und verlangsamt somit ein Absinken der Luftfeuchtigkeit. Durch Abdichtung der Blattungen und Ecken kann die Luftdurchlässigkeit der Blockbalkenkonstruktion beeinflusst werden. Die Trocknungsspaltrisse der Blockbalken verlaufen nicht durch den gesamten Balken, sie haben auch keinen Einfluss auf die Dichtigkeit der Blockwand. 3.3 Haltbarkeit und Abschirmung von Blockwänden Den größten Einfluss auf die Haltbarkeit eines Blockbalken hat der Feuchtigkeitsgehalt. Voraussetzung für das Wachstum von Fäule- und Schimmelpilzen ist eine Feuchtigkeit im Holz von mindestens 20 % und eine Temperatur von +5°C. Die Feuchtigkeit im Holz steigt erst dann über diese Werte an, wenn die relative Luftfeuchtigkeit längere Zeit über 85 % liegt. Abbildung 13. Bewegung von Dachkonstruktionen. Die waagerechte Bewegung ermittelt man mit der Formel u = v x tan 〈 ; hierbei ist v die Absenkung des Giebeldreiecks und 〈 die Dachneigung. Bolzen < 2000 Bolzen Holzdübel < 700 mm Bolzen Abschirmung der Fassade Durch die Abschirmung der Blockbalkenfassade versucht man sowohl die ästhetischen wie auch die strukturellen Eigenschaften der Holzsubstanz zu erhalten. Die Eigenschaften des Holzes werden durch verschiedene Pilze (Fäule- und Schimmelpilze), Feuchtigkeit und die ultraviolette Strahlung der Sonne verändert. Die verschiedenen Abschirmarten können im Prinzip in drei Verfahren eingeteilt werden: die konstruktive und chemische Abschirmung und die Beschichtung. Um ein gut gelungenes Endergebnis zu erzielen, muss man meistens alle Abschirmverfahren parallel einsetzen. A bbildung 14. B eispiel für die Verzapfung einer Blockwand • Bei Durchführungen in den Zwischendecken und oberen Böden sowie im Außendach müssen die vorgeschriebenen Feuerschutzabstände auch nach einer Absenkung eingehalten werden; auch muss sich die Konstruktion ungehindert absenken können. Leichte Innenwände aus Langholz werden z.B. mit Lagerhölzern an der Blockwand befestigt, diese haben längliche Löcher für die Absenkung der Schrauben (Abbildung 11). Auch der Rahmen für zusätzliche Isolierungen muss mit Klemmen befestigt werden, die ein Absenken erlauben. Auch Fenster- und Türöffnungen werden seitlich mit T-Leisten verstärkt, die ein Absetzen zulassen. T-Leisten werden in Kerbnuten angebracht, die in die Leibungen der Öffnungen gefräst werden, und sie verhindern eine seitliche Verschiebung der Balkenenden (Abbil- dungen 7 und 8). Bei steilen Dächern, bei denen die oberen und unteren Enden der Dachständer auf der Blockwand aufliegen (Giebeldreiecke aus Blockbalkenkonstruktion), verursacht die unterschiedliche Absenkung aufgrund des Höhenunterschieds der Auflagepunkte eine Verschiebung der Dachständer nach außen (Abbildung 13). Wenn bei der Befestigung der Dachstühle keine Klemmen verwendet werden, die diese Bewegung erlauben, neigen die Außenwände tendenziell zur Durchbiegung nach außen. Eine Blockwand wird traditionell mit Holzverzapfung und Querwänden zu einer zusammenhängenden Konstruktion versteift. Vor allem bei langen Wänden und an den Rändern von Öffnungen verhindern Holz- oder Stahldübel ein Verziehen der Blockbalken. Der Abstand Konstruktive Abschirmung Mit der konstruktiven Abschirmung versucht man, die Feuchtigkeitsbelastung von Blockbalkenoberflächen möglichst niedrig zu halten. Die Fassade muss vor der aus der Erde kapillar aufsteigenden Feuchtigkeit, vor schräg fallendem Regen und Spritzwasser geschützt werden. Außerdem müssen die Konstruktionen so geplant werden, dass die Luft möglichst effektiv zirkulieren kann und die Fassade trocknen kann. Ausreichend breite Dachtraufen schützen wirksam vor schräg fallendem Regen und verringern die Einwirkung von Sonnenlicht. Die Dachtraufe sollte mindestens 500 mm breit sein. Sämtliche Terrassen und Balkone mit Blockbalken- oder Holzkonstruktionen sollten überdacht gebaut werden. Die Fugenkonstruktion der Blockbalken muss so gestaltet werden, dass an 5 SONNE DACHTRAUFE mind. 500 mm Die Auswirkungen der ultravioletten Strahlung können an Südwänden bis zu fünffach stärker sein als an Nordwänden. Daher müssen Süd- und Westwände im allgemeinen als erste nachbehandelt werden. 3.4 Anstücken von Blockbalken SCHRÄG FALLENDER REGEN WIND SOCKEL mind. 400 mm Das Anstücken von Hobel- und Rundbalken erfolgt mit Fingerverzapfung oder Klebeverbindung oder mit Verbindungsstücken. Anstückungen, die mit Verbindungsstücken hergestellt wurden, sollten an sich kreuzenden Ecken angeordnet werden. An den Anstückungsstellen muss eine ausreichende Seitensteifigkeit der Wand gewährleistet sein. 4 KIESAUFSCHÜTTUNG ca. 600 mm der Wand herablaufendes Wasser sich nicht in einer Fuge ansammelt (Tropfnasenkonstruktion). Das Fugenisoliermaterial darf nicht an der Außenseite der Fuge heraushängen, weil die Isolierung im nassen Zustand einen guten Nährboden für das Pilzwachstum bilden kann. Dachrinnen und Fallrohre leiten das Wasser auf richtige Weise in den Boden ab, somit kann der Wind herablaufendes Wasser nicht an die Fassade drücken. Das Unterteil der Fallrohre muss so gebaut werden, dass kein Spritzwasser an die Fassade gelangt. Am unteren Teil der Fensteröffnungen müssen Fensterbleche angebracht werden, diese müssen ausreichend abgeneigt nach außen überstehen. Der Sockelteil oberhalb der Erdoberfläche muss ausreichend hoch sein, mindestens 400 mm, damit weder Schmelzwasser noch Pflanzen in den unteren Balken Fäulnis verursachen können. Zwischen der untersten Balkenlage und dem Sockel muss unbedingt ein Fundamentstreifen zur Unterbrechung der kapillaren Feuchtigkeitswanderung angebracht werden, z.B. Bitumenpappe oder ein Bitumenanstrich. Chemische Abschirmung und Beschichtung Die Aufgaben der Behandlungsmittel für Blockbalkenoberflächen können wie folgt eingeteilt werden: - chemischer Schutz des Holzes vor Pilzbefall (Wachstumsbedingungen für Pilze ausschließen), - Ausfüllen des Zellgewebes des Saftholzes und somit Verhinderung der Feuchtigkeitsaufnahme in das Holz, - Schutz der Holzoberfläche vor ultravioletter Strahlung und - Bildung einer wasserabweisenden Schicht auf der Holzoberfläche. Gewöhnlich werden die Behandlungs- mittel in Anstriche und Holzschutzmittel eingeteilt. Anstriche sind mehr ausfüllend und bilden eine dickere und für Wasserdampf schwerer durchlässige Schicht auf der Oberfläche. Holzschutzmittel dringen tiefer ins Holz ein und bilden oft gar keine Schicht auf der Oberfläche. Die in Blockwänden am häufigsten eingesetzten Holzschutzmittel enthalten neben Lösemitteln meist kleine Mengen Fungizide. Die Mittel sind entweder farblos, durchscheinend oder deckend. Deckende Holzschutzmittel haben bessere Eigenschaften als durchscheinende oder farblose, weil sie das Holz effektiver vor ultravioletter Strahlung schützen. Die Eindringungstiefe der Mittel beträgt einige Millimeter. Es gibt Holzschutzmittel, die eine Schicht auf der Oberfläche bilden und solche, die keine Schicht bilden. Bei der Beschichtung von Blockwänden ist wichtig, dass die sich bildende Schicht gut wasserdampfdurchlässig ist (deswegen sind nicht alle Anstriche für Blockwände geeignet), weil ein massiver Blockbalken als hygroskopisches Material versucht, seinen Feuchtigkeitsgehalt an die relative Luftfeuchtigkeit anzupassen. Wenn die Schicht keinen Wasserdampf durchlässt, löst der Druck des Wasserdampfs die Schicht vom Untergrund ab. Die erste Grundierungsbehandlung sollte möglichst bald nach der Fertigstellung des Hauses erfolgen, weil die ultraviolette Strahlung etwa 0,1 Millimeter tief eindringt und dabei das Lignin, den Klebstoff der Holzzellen, zerstört. Je mehr Lignin durch die UV-Strahlung zerstört wird, desto mehr werden die Behandlungsmittel aus dem Holz herausgelöst. Die Grundierungsbehandlung verhindert auch das Wachstum von Schimmelpilzen und Blauschimmel. BEMESSUNGSGRUNDLAGEN VON BLOCKBALKENKONSTRUKTIONEN 4.1 Bemessung der Tragfähigkeit Die Anleitungen für Holzkonstruktionen sind in Teil B 10 der finnischen Vorschriftensammlung für das Bauwesen ”Holzkonstruktionen. Anleitungen 1983, geändert 1990" beschrieben. Rundbalken gehören zur Festigkeitsklasse T30. Hobelbalken gehören zur Festigkeitsklasse T24, sofern die Festigkeitsklasse durch die Dimensionierung nicht höher wird. Die Herstellung von fingergezinktem und verleimtem Bauholz für den Einsatz in tragenden Konstruktionen erfolgt unter einer vom finnischen Umweltministerium anerkannten Qualitätskontrolle. Bei der Planung von Holzkonstruktionen werden die zu berücksichtigenden Belastungen nach ihrer Dauer in folgende Dauerklassen eingeteilt: A langfristige, B kurzfristige und C momentane. Die konstruktive Belastung von Blockhäusern entspricht im allgemeinen der Dauerklasse B. Bei der Planung der Konstruktion wird der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes berücksichtigt, der von der relativen Feuchtigkeit (RF) der die Konstruktion umgebenden Luft abhängig ist. Blockbalkenkonstruktionen werden nach der Feuchtigkeitsklasse 2 dimensioniert, sofern nicht festgestellt wird, dass die Konstruktion feuchter ist. In der Dauerklasse B sind die zugelassenen Festigkeitswerte in den Feuchtigkeitsklassen 1 (zimmertrocken) und 2 (außenlufttrocken) gleich. Die durch die Gesamtlast verursachte Durchbiegung darf im Oberboden eines geheizten Raumes im allgemeinen nicht den Wert L/200, im Zwischenboden und Unterboden nicht den Wert L/300 übersteigen (L steht für Spannweite), auch darf die von der Nutzlast im Unterboden und Zwischenboden eines Wohngebäudes verursachte Durchbiegung nicht 6 sichtigt, kmod = 0,8. Somit ermittelt man als höchsten Wert der spezifischen Belastung: Fk = (0,8·468) : (1,5·1,3) = 192 kN Dies ist auf eine Längeneinheit der Wand berechnet: qk = 192/5 = 38,4 kN/m B. Bemessung des Grenzzustandes Bei der Bemessung des Grenzzustandes (Dauerklasse B, Feuchtigkeitsklasse 1) und bei Anwendung eines Zeiteinflussfaktors für Material von k = 1,3 erhält man als rechnerische Belastung: 4000 600 C. Zugelassene Spannungen Bei Berechnung mit zugelassenen Spannungen ist die zugelassene Belastung der Wand 4600 den Wert 12 mm übersteigen. Die Durchbiegung der Kragarme in Bezug zur Spannweite darf doppelt so groß sein. Empfohlene Bemessung der Tragfähigkeit von Blockwänden Die folgende empfohlene Bemessung basiert auf Probebelastungen von Blockwänden durch die Finnische Technische Materialprüfanstalt VTT (Prüfbericht Nr. RTE 3718/00) und auf einem auf dieser Grundlage abgegebenen Gutachten. 1. Der Ausgangswert der Druckfestigkeit ist der kleinste der Druckspannungen des Bruchzeitpunktes, d.h. 1,4 MPa. Aufgrund dieses Wertes wird als spezifische Druckfestigkeit gewählt: fc,90,k = 1,0 N/mm2. 2. Die Wandhöhe beträgt maximal 3 m. 3. Die Länge der Kreuzecken muss mindestens 600 mm betragen, in den Berechnungen werden größere Längen aber nicht verwendet. 4. Der Abstand der Kreuzecken beträgt maximal 8 m. 5. Bei einem Abstand der Kreuzecken von 4 - 8 m ist die Wandkapazität die gleiche wie die Kapazität einer 4 m langen Wand. 6. Die Dicke von Hobelbalken ist > 70 mm und die Dicke von Rundbalken > 130 mm. Die obige empfohlene Bemessung kann durch die folgenden Formeln dargestellt werden: Kreuzecke: FKreuzecke=600 mm · fc,90,k ·bef F Wand = 468/1,3 = 360 kN. Somit ist qk = 360/5 = 72 kN/m Hierbei ist bef 0,75·die Wandstärke bei Hobelbalken und 0,5·die Wandstärke bei Rundbalken. Blockwandbalken: FBlockwandbalken =fc,90,k ·Lbef, wenn L < 4000 mm, oder F Wand= 360/(1,3·1,6) = 173 kN. Somit ist qzugel. = 173/5 = 34,6 kN/m. 4.2 Fähigkeit zur Wärmedämmung Für die Fähigkeit zur Wärmedämmung wurden in Teil C 3 der finnischen Vorschriftensammlung für das Bauwesen, ,,Wärmeisolierung. Vorschriften 1985“ Anforderungen definiert. FBlockwandbalken = fc,90,k ·4000·bef, wenn 4000 mm < L < 8000 mm. Die einzelnen Anforderungen für KWerte in den einzelnen Bauteilen von Wand mit Kreuzecke: Wohngebäuden lauten nach dieser Vorschrift wie folgt: 2 FWand = 2·F Kreuzecke + FBlockwandbalken Außenwand K-Wert < 0,28 W/m K 2 oberer Boden K-Wert < 0,22 W/m K 2 Beispiel: Unterboden K-Wert < 0,36 W/m K Die Dicke der Hobelbalkenwand ist (an der Erdoberflache) 2 120 mm, der Abstand der Kreuzecken K-Wert < 0,22 W/m K beträgt 5 m, die Wandhöhe beträgt 2,8 (belüftet) 2 m. Die Kreuzecken wurden durch QuerTür K-Wert < 0,7 W/m K wände ersetzt. (abgedichtet) 2 Fenster K-Wert < 2,1 W/m K FWand= 2·FKreuzecke + FBlockwandbalken Zu den Vorschriften zur Wärmeisolie= 2· fc,90,k ·600·0,75·120+ fc,90,k rung gehört außerdem das sogenannte ·4000·0,75·120 = 468000 N = 468 kN Kompensationsprinzip. Der K-Wert der Außenwand darf jedoch maximal 0,60 2 Dies entspricht der rechnerischen W/m K betragen, wenn die K-Werte der Bruchlast der Wand unter Versuchsbeanderen Bauteile entsprechend verrindingungen. gert werden. Die mittlere Stärke einer Wand aus Vollbalken muss etwa 180 A. Eurocode 5 mm (n = 0,12 W/mK) betragen, damit 2 Bei Durchführung der Bemessung nach der geforderte K-Wert 0,60 W/m K erder Konstruktionsvorgabe RIL 205 bereicht wird. trägt der partielle Sicherheitsfaktor des Falls es sich um eine Wand aus RundMaterials 1,3 und der partielle Sicherbalken handelt, muss für die Wand die heitsfaktor der Nutzlast 1,5. Für das Eisogenannte geometrische Äquivalentgengewicht kann ein Wert von 1,2 angestärke errechnet werden, d.h. die Stärsetzt werden. Wenn die Dauerklasse der ke, die einer Wand aus gleichmäßig starBelastung beispielsweise mittellang ist, ken Hobelbalken entspricht. beträgt in den Feuchtigkeitszuständen 1 Die geometrische Äquivalentstärke und 2 der Faktor, der die Dauerklasse kann mit folgender Formel berechnet und den Feuchtigkeitszustand berückwerden: 7 Geometrische Äquivalentstärke =A/h h A b xb h= Durchmesser Höhe der Auskerbung A = Querschnittsfläche des Rundbalkens b = Durchmesser x b = Breite der Auskerbung sachgemäß ausgeführt wurde. Die Feuchtigkeit in einer Blockwand schwankt je nach der relativen Luftfeuchtigkeit. Eine mittlere Feuchtigkeitsschwankung beträgt maximal ca. 1 Prozent, bei dünneren Blockbalkenstärken ist sie etwas größer. Die zeitliche Schwankung des Feuchtigkeitsgehalts von Holz ist am stärksten in der etwa 5 cm dicken Schicht von der Innen- bzw. Außenfläche des Balkens nach innen. Blockwand mit zusätzlicher Isolierung Das feuchtetechnische Verhalten einer Blockwand mit zusätzlicher Isolierung ist erheblich komplizierter als das einer Massivblockwand. Wenn für die Auskerbungsbreite 0,5 b angenommen wird, erhält man als Äquivalentstärke 0,855 b. Für eine Auskerbungsbreite von 0,6 b ist die entsprechende Zahl 0,880 b. Durch die Fugen einer Blockwand strömt in einer Konstruktion ohne Dampfsperre gleichmäßig Luft. Dabei erwärmt sich die durch die Blockwand strömende Luft und die Wand arbeitet als effektiver Wärmeaustauscher. Dies bezeichnet man mit thermischer Wechselwirkung. Forschungen haben gezeigt, dass der Gesamtenergiebedarf hierbei bedeutend kleiner sein kann als wenn man die Leitungs- und Lüftungsverluste einzeln veranschlagt. Wenn keine Dampfsperre verwendet wird, ist eine Wärmedämmung der Blockwand von innen nicht empfehlenswert. Eine Wärmedämmung von innen kann ohne Dampfsperre nur dann ausgeführt werden, wenn die Wärmeisolierung maximal 50 mm dick ist. Hierbei muss in der Innenseite der Konstruktion Bitumenpapier o.ä. als Luftsperre verlegt werden. Wenn die Wärmeisolierung der Innenseite dicker als 50 mm ist, muss eine ausreichend dichte Dampfsperre verwendet werden. Falls zwischen der Isolierung und dem Blockbalken ein Belüftungsspalt vorgesehen wird, kann die Fähigkeit zur Wärmedämmung des Blockbalkens nicht zur Wärmeisolierung des Gebäudes genutzt werden. Tabelle 4. Empfohlene K-Werte (W/m2K) für Wandkonstruktionen mit und ohne zusätzliche Isolierung. (Blockbalken n = 0,12, Wärmeisolierung n = 0,037 W/mK). HB bedeutet Hobelbalken und Ø Rundbalken. Blockbalken Isolierung (mm) mm 0 50 HB 70 HB 95 HB 120 HB 145 HB 170 HB 195 HB 220 Ø 130 Ø 150 Ø 170 Ø 190 Ø 210 Ø 230 4.3 Feuchtetechnisches Verhalten von Blockwänden Massivblockwand Eine Massivblockwand ohne zusätzliche Isolierung ist in Bezug auf ihr feuchtetechnisches Verhalten eine zuverlässige und sichere Lösung, vorausgesetzt, dass die konstruktive Abschirmung 1,28 1,01 0,83 0,71 0,62 0,55 0,49 0,89 0,79 0,71 0,64 0,59 0,54 0,47 0,43 0,39 0,36 0,34 0,31 0,30 0,40 0,38 0,36 0,34 0,33 0,31 75 100 125 150 0,36 0,33 0,31 0,29 0,27 0,26 0,25 0,32 0,30 0,29 0,28 0,27 0,26 0,29 0,27 0,26 0,24 0,23 0,22 0,21 0,26 0,25 0,24 0,23 0,23 0,22 0,24 0,23 0,22 0,21 0,20 0,19 0,18 0,22 0,22 0,21 0,20 0,20 0,19 0,21 0,20 0,19 0,18 0,18 0,17 0,16 0,19 0,19 0,18 0,18 0,17 0,17 BEISPIEL FÜR EINE KOMPENSATIONSBERECHNUNG 2 Bei einem Gebäude mit 100 m Fläche beträgt die Fläche für 2 Unterboden und oberen Boden im Normalfall ca. 100 m , für 2 2 Wände ca. 80 m , für Fenster ca. 15 m und für Türen ca. 2 2 5 m . Die zu verkleidende Fläche ist somit ca. 300 m . Der mittlere K-Wert der gesamten zu verkleidenden Fläche dürfte nach den für die K-Werte der verschiedenen Bauteile berech2 neten Anforderungen maximal k = 0,385 W/m K betragen. Bauteil A 2 m Unterboden 100 Oberer Boden 100 Wand 80 Fenster 15 Türen 5 Insgesamt 300 Forderung Gewählte Konstruktion kFord. A x kFord. k Axk 2 2 W/m K W/K W/m K W/K 0,36 0,22 0,28 2,10 0,70 36,0 22,0 22,4 31,5 3,5 115,4 0,23 0,15 0,60 1,70 0,70 23,0 15,0 48,0 25,5 3,5 115,0 115,4 kFord. = 300 2 = 0,385 W/m K 115 2 k = = 0,383 W/m K 300 Wenn die Wand so konstruiert wird, dass sie den größtmögli2 chen K-Wert hat, d.h. 0,6 W/m K, müssen die anderen Bauteile entsprechend stärker isoliert werden. Wenn man 2 beispielsweise gut isolierte Fenster einsetzt (k = 1,7 W/m K), den Unterboden so isoliert, dass er einen K-Wert von 0,23 W/ 2 m K erreicht und den oberen Boden so isoliert, dass er einen 2 K-Wert von 0,15 W/m K erreicht, erhält man, wie in der Formel 2 dargestellt, als effektiven K-Wert 0,383 W/m K. Somit erfüllt das Gebäude die Anforderungen der Wärmedämmung. 8 Die umgekehrte Konstruktion (zusätzliche Isolierung außen) ist von ihrem feuchtetechnischen Verhalten her unproblematisch, weil der Blockbalken dann auf der beheizten und daher trockeneren Seite der Konstruktion liegt. In einer solchen Konstruktion muss zwischen Wärmeisolierung und Außenverkleidung ein Luftspalt gelassen werden, damit die eventuell im Isoliermaterial angesammelte Feuchtigkeit austrocknen kann und die durch die Außenverkleidung gelangte Feuchtigkeit von außen nicht in das Isoliermaterial gelangen kann. 4.4 Feuchtigkeitsisolierung Die feuchtetechnischen Bauvorschriften sind in Teil C 2 der finnischen Vorschriftensammlung für das Bauwesen ”Feuchtigkeit, Vorschriften und Anleitungen” beschrieben. Die Konstruktionen müssen so beschaffen sein, dass darin eindringendes Regen- oder Schmelzwasser, Erdfeuchtigkeit oder aus Innenräumen austretender Wasserdampf keine schädlichen Auswirkungen auf die Konstruktion haben. Insbesondere muss auf folgende Punkte geachtet werden: • Beton darf ohne Feuchtigkeitsisolierung nicht gegen Holz gegossen werden. • Die Unterkante einer Blockwand sollte mehr als 400 mm über dem Erdboden enden. • Duschen und Wasserentnahmestellen sollten nicht an ungeschützten Blockwänden angebracht werden. • Wasserabweiser und Feuchtigkeitsisolierungen müssen unter Beachtung besonderer Sorgfalt nach den Anweisungen der Hersteller des Isoliermaterials ausgeführt werden. 4.5 Feuerbeständigkeit von Blockbalkenkonstruktionen Die Vorschriften für Brandsicherheit sind in Teil E 1 der finnischen Vorschriftensammlung für das Bauwesen ”Brandsicherheit von Gebäuden” beschrieben. Blockbalken werden als brennbares Material definiert, das aufgrund seiner Oberflächenbeschaffenheit zur Zündfähigkeitsklasse 2 gehört (langsam entflammbare Oberfläche) und zur Brandausbreitungsklasse II (langsam brandfördernde Oberfläche). Man muss jedoch berücksichtigen, dass auch der Unterbau und die Befestigung Einfluss auf die Einstufung der Zündfähigkeits- und Brandausbreitungsklasse der Oberfläche haben. Die Anforderungen an die Bauteile werden folgendermaßen gekennzeichnet: R Tragfähigkeit E Dichtigkeit I Isoliereigenschaften Die Feuerbeständigkeitszeit einer als Brandabschnitt (EI) fungierenden Blockwand bei verschiedenen Balkenstärken muss nach den Vorschriften durch Brandversuche ermittelt werden. Die Bestimmung der Tragfähigkeit einer Blockwand im Brandfall erfolgt nach Teil B 10 der finnischen Vorschriftensammlung für das Bauwesen unter Anwendung der empfohlenen Bemessung in Punkt 4.1. 4.6 Schallisolierung einer Blockwand Das Schalldämpfungsvermögen einer Blockwand ist unter anderem von der Wandmasse, der Dichtigkeit der Auskerbung und von der Steifigkeit der Blockwand abhängig. In der finnischen Vorschriftensammlung für das Bauwesen sind für Wände von Einfamilienhäusern keine Anforderungen zu Schalldämmmaßen gestellt worden, jedoch kann für Wände von Beherbergungsgebäuden je nach den an die Wand angrenzenden Räumen ein Luftschalldämmmaß von 39 – 63 dB gefordert werden. Bei einer Blockwand können so gute Luftschalldämmmaße nicht erreicht werden, daher sind bei einer geforderten guten Luftschalldämmung kombinierte Konstruktionen (z.B. Blockbalken + Isolierung + Verkleidung) oder andere Baumaterialen zu verwenden. 4.7 Luftaustausch des Gebäudes Die Vorschriften zum Luftaustausch sind in Teil D 2 der finnischen Vorschriftensammlung für das Bauwesen ,,Raumklima und Luftaustausch von Gebäuden. Vorschriften und Anleitungen 1987“ aufgeführt. Im Aufenthaltsbereich der Räume muss bei allen üblichen Wetterverhältnissen und raumspezifischen Nutzungsbedingungen ein zufriedenstellendes Raumklima erreicht werden. Die Reinheit, Temperatur und Feuchtigkeit des Raumklimas müssen regulierbar sein. Im Aufenthaltsbereich darf kein störender Luftzug oder Lärm auftreten. Der Luftaustausch muss ausreichend sein, damit durch Kondensation von Feuchtigkeit in der Konstruktion keine Feuchtigkeitsschäden auftreten. Die Zuluft kann u.a. durch die Außenhaut des Gebäudes oder als Überströmluft in die Räume geführt werden. 5 LAGERUNG AUF DER BAUSTELLE Bauholz kann im allgemeinen im Freien gelagert werden, sofern es gegen Sonne, Regen und Erdfeuchtigkeit geschützt wird. Das Holz muss in einer Höhe von mindestens 30 cm über dem Erdboden gelagert werden, damit die aus dem Boden und über die Untervegetation aufsteigende Feuchtigkeit nicht in das Lagerholz eindringt. Um eine ausreichend stabile Lagerung zu gewährleisten und Durchbiegungen bzw. ein Verziehen durch die Lagerung zu verhin- dern, darf der Abstand der Unterleghölzer maximal 1,5 Meter betragen. Unter dem Bauholz dürfen sich keine Wasserpfützen ansammeln. Neben den Unterleghölzern muss eine ausreichende Menge an Abdeckplanen zur Verfügung stehen, weil die Transportabdeckung nicht für langfristige Wetterbelastungen gedacht ist. Das Bauholz muss so abgedeckt werden, dass es vor Regen, Schnee, Schmutz und direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Transparenter Kunststoff eignet sich nicht als Abdeckung, da er das Holz nicht vor der Sonneneinwirkung schützt. Das Bauholz muss luftig abgedeckt werden. Die Plane muss auch die Enden der Bretter und Balken bedecken, sie darf jedoch nicht bis zum Boden reichen. Bei der Aufschichtung des Bauholzes in Stapeln müssen Querlatten zwischen den Paketen und Blockbalken gelegt werden. Dadurch wird gewährleistet, dass das Holz auslüftet und überzählige Feuchtigkeit abgeleitet wird. 6 ZU BEACHTEN BEIM AUFBAU DES BALKENTRAGWERKS Das Dichtungsmaterial darf während des Aufbaus nicht nass werden, weil feuchte Dichtungen die Entstehung von Schimmelpilzen ermöglichen. Um zu vermeiden, dass der über die Auskerbung nach außen überstehende Teil der Dichtung feucht wird, wird dieser während desselben Arbeitstages abgeschnitten. Das Tragwerk wird während der Montage nach Möglichkeit vor langanhaltendem Regen geschützt. Bei einer langfristigen Abdeckung und bei feuchtem Wetter muss für ausreichende Belüftung unter den Abdeckplanen gesorgt werden. Außerdem muss besonders auf die Belüftung nach dem Aufbau geachtet werden, weil die aus der Konstruktion entweichende Feuchtigkeit bei der Kondensierung u.a. Blaufäule verursachen kann. Außerdem müssen die Aufbauanweisungen des Herstellers beachtet werden. FINNISCHE BLOCKHAUSINDUSTRIE e.V. Atomitie 5C, FIN-00370 Helsinki Tel. +358 9 5031 801 Fax +358 9 5031 810 VERÖFFENTLICHUNGEN DER VEREINIGUNG FINNISCHE BLOCKHAUSINDUSTRIE: Die Vereinigung Finnische Blockhausindustrie e.V. hat in Zusammenarbeit mit Behörden folgende für die Branche wesentlichen Anleitungen veröffentlicht: 1. Lieferbedingungen für Blockhäuser, HTT 3/2001 2. Planungsgrundlagen für Blockhäuser, HTT 3/2001 3. Qualitätsanforderungen für Blockhäuser, HTT 3/2001 Darüber hinaus hat die Vereinigung zwei Bücher veröffentlicht: 1. Planung von Blockhäusern. Sachbücher für Bauunternehmer, 3/2001 2. Bauen von Blockhäusern. Sachbücher für Bauunternehmer, 5/2001