„Als er fortging“ – Landrat Gey auf dem Karussell des Abschieds

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„Als er fortging“ – Landrat Gey auf dem Karussell des Abschieds
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LANDKREIS LEIPZIG
SONNABEND / SONNTAG, 1./2. AUGUST 2015 | NR. 177
Arbeiten am
Autobahnkreuz
Leipzig-Süd
Kurz gemeldet
Polizei stellt Züchter von
Cannabispflanzen
BennewitZ. Bei einem Vororttermin am
Donnerstag gegen 10.30 Uhr stellten
Vertreter der örtlichen Ordnungsbehörde
per Zufall den Anbau von Cannabispflanzen fest. Sie informierten daraufhin
Beamte des Polizeireviers Grimma und
nahmen unterdessen ihre geplanten
Maßnahmen vor. Gestrigen Angaben der
Polizeidirektion Leipzig zufolge war dem
Züchter (42) war das Interesse für sein
Grünzeug nicht entgangen, weshalb er sich
heimlich an die Entsorgung machte. Als
die Polizisten eintrafen, kam er ihnen
gerade mit zwei Pflanztöpfen entgegen.
Letztlich konnte nur noch ein Teil der
zuvor ungefähr zehn gesichteten Pflanzen
sichergestellt werden. Aber die Menge
reichte aus, um eine Anzeige wegen
unerlaubtem Anbau von Betäubungsmitteln zu fertigen.
Ab Montag gelten
Einschränkungen
autofahrer übergibt
freiwillig Drogen
wurZen. Streifenbeamte führten am
Donnerstag gegen 23 Uhr in der FriedrichEbert-/Dr.-Külz-Straße eine allgemeine
Verkehrskontrolle durch und widmeten
sich dabei dem Fahrer (45) eines VW Polo.
Nach gestrigen Angaben der Polizei
machte er einen vollkommen klaren und
orientierten Eindruck und war mit einem
freiwilligen Betäubungsmittelvortest
einverstanden. Da dieser positiv reagierte,
ergab sich der Verdacht der Beeinflussung
durch Amphetamine. Folglich wurden eine
Blutentnahme und Durchsuchungen von
Person und Fahrzeug nötig. Um das
Prozedere abzukürzen, übergab der Mann
freiwillig ein Cliptütchen – vermutlich mit
Crystal.
Scannen Sie das Bild mit der Magicpaper-App auf ihrem Smartphone und sehen sie einen singenden Ex-Landrat Gerhard Gey mit der Band Karussell.
„Als er fortging“ – Landrat Gey
auf dem Karussell des Abschieds
Schienenersatz zwischen
Leipzig und Geithain
LanDkreiS LeiPZiG. Aufgrund von
Bauarbeiten der DB Netz AG muss am 7.
und 8. August bei ausgewählten Abfahrten
von Leipzig in Richtung Bad Lausick/
Geithain und in der Gegenrichtung
Schienenersatzverkehr mit Bussen
zwischen Leipzig und Geithain eingesetzt
werden. Die Bushalte befinden sich
unmittelbar an den bekannten Zughaltepunkten. Eine Mitnahme von Fahrrädern ist
in den Bussen nicht möglich. In Folge des
Schienenersatzverkehrs kommt es zu
früher und später gelegten Abfahrts- und
Ankunftszeiten, die auf den Fahrplänen
ausgewiesen werden.
Feuer bei der ernte:
Colditzer Feld in Flammen
CoLDitZ/HoHnBaCH. Während der
Getreideernte gestern Nachmittag entlang
der Staatsstraße zwischen Hohnbach und
Leupahn gingen Strohhaufen in Flammen
auf. Das Feuer verbreitete sich über eine
Fläche von rund einem halben Hektar. Die
Feuerwehrkameraden aus Colditz, Hohnbach, Hausdorf und Erlbach konnten die
Flammen schnell eindämmen und Glutnester löschen. Dabei halfen auch die Landwirte, indem sie das abgeerntete Roggenfeld noch einmal umpflügten. Auslöser für
den Brand war vermutlich ein Mähdrescher, der zu heiß gelaufen war und später
von den Feuerwehrkameraden gekühlt
wurde. Der Straßenverkehr in und aus
Richtung Geithain war nicht beeinträchtigt.
rose
Feuerwehreinsatz bei Colditz.
Foto: R. Seidler
Fotos: F. Schmidt
Letzter Arbeitstag des Kreischefs / Festveranstaltung in Kloster Nimbschen / Graichen seit 0 Uhr im Amt
Von ThomAs Lieb
Grimma. Wo Gerhard Gey vor 50 Jahren
in sein Berufsleben startete, endete es
gestern. In der Kulturscheune des Klosters Nimbschen. Damals stand er morgens
3.30 Uhr in der Ausbildung in dieser
Scheune. Gestern wurde er dort nach
25-jähriger Dienstzeit als Landrat in den
Ruhestand verabschiedet. Vor 50 Jahren
hat er geschwitzt – gestern gesungen.
Landwirtschaft damals – Rockmusik gestern. Die Band Karussell spielte zum Abgesang. Und natürlich: Der Stones-Fan,
„der als Landrat immer auch ein Herz für
Rockmusiker hatte“, wie Sänger Joe
Raschke attestierte, trat mit E-Gitarre
selbst auf die Bühne: „Als ich fortging“ –
der umgeschriebene Karussell-Hit war
krönender Abschluss einer angemessenen Festveranstaltung. Auch wenn die
Aufregung des Tages in Geys Stimm- und
Taktverhalten zu spüren war. Aber er hat
ja jetzt Zeit zum Üben. Und zum Lesen.
Beginnen wird er mit einem Buch über
sich selbst. Die Amtsleiter der Kreisbehörde und die Mitarbeiter seines direkten Bereiches hielten darin Impressionen und
Anekdoten aus 25 Jahren fest. „Ich bin
mal gespannt, was das alles zu Tage tritt“,
bedankte sich der Chef, also der Ex-Chef,
für das Abschiedsgeschenk.
Die Schlange der Gratulanten im Klosterhof wollte kein Ende nehmen. Eine
gute Stunde schüttelte Familie Gey (Frau
Inge, die Töchter, Stiefsöhne und Enkel
standen ihm auch am letzten Arbeitstag
zur Seite) Hände. 300 bestimmt. Was seine Beliebtheit einmal mehr unterstrich.
„Und es ist nach einem so bewegten
Dienstleben auch kein Wunder“, wie Beigeordneter Thomas Voigt in seiner Begrüßung bilanzierte. Die Redner (Gey: „ihr
habt alle übertrieben, aber das nehme ich
euch nicht übel“) überschlugen sich förmlich. Kreisrat Karsten Schütze und Markkleeberger Oberbürgermeister (SPD) mutmaßte, was jetzt komme: „Gewinnt Gey
ein Kreis-Tennis-Turnier? Ist von ihm bald
Auch Walter Christian Steinbach (r.) wünschte Gerhard und Inge Gey einen im positiven
Sinn aufregenden Ruhestand. Das Paar verreist gern.
eine Fotoausstellung im Landratsamt zu
sehen? Besucht er die Bürgerfragestunde
im Kreistag? Gründet er eine Rockband
oder wird Mitglied bei Karussell?“ Leipzigs OBM Burkhard Jung (SPD) imponierte die Energie Geys bei dessen Mitgestaltung des Landschaftswandels im Südraum
– „diese visionäre und kühne Dranbleiberei ist beeindruckend.“ Lothar Wölfle vom
Partnerlandkreis Bodensee bezeichnete
den Freund aus Sachsen als einen, der
„keine Angst vor dem Hinfallen hat, weil
er immer wieder aufsteht.“ CDU-Kreischef Georg-Ludwig von Breitenbuch
nannte den Parteikollegen „einen Glücksfall der friedlichen Revolution“. Der Präsident des Sächsischen Landkreistages,
Tassilo Lenk, emotionalisierte die Festgäste mit diesem treffenden Zeugnis: „Bei
Gerhard Gey ist es kein Abschied aus
dem Amt, sondern aus einem Lebensabschnitt – diese Arbeit war sein Leben.“
Zur Person
Gerhard Gey (64), verheiratet, zwei
erwachsene Töchter
1950 in Grimma geboren
1969 Abitur in Grimma
1971 Studium in Leipzig
(Dipl. Ing. Tierproduktion)
1975 Forschungsstudium (Populationsgenetik)
1979 wissenschaftlicher Mitarbeiter
und Entwicklungsingenieur in verschiedenen Einrichtungen
1990 Eintritt in die CDU, vorher Neues
Forum
1990 Wahl zum Landrat des Landkreises Grimma, 1994 und 2001 zum
Landrat des Muldentalkreises, 2008
zum Landrat des Landkreises Leipzig
Und weil das „Leben schön ist, aber immer zwei Seiten hat, wird es jetzt Zeit für
die andere Seite“, reagierte der (seit heute 0 Uhr) Ex-Landrat Gey. Jetzt kommt die
Zeit des Familienmenschen Gey.
Sie gönnten es ihm alle. Auch Staatsminister Fritz Jaeckel. Der sich an eine
nächtliche Tour mit Gerhard Gey durch
Grimma erinnerte, die morgens 4 Uhr und
einige Schnäpse später in der Kultkneipe
Lumpis Reinigung mit Geys Entschuldigung endete, dass er jetzt los müsse, weil
er 6 Uhr einen Termin mit seinem TennisPartner habe. „Es war damals und die vielen Jahre danach beeindruckend für mich.
Gerhard Gey hat immer Gas gegeben und
hat mit voller Kraft seine Visionen umgesetzt.“
Und er selbst? Man sagt, er habe den
Übergang zum neuen Lebensabschnitt
schon vollzogen. Freue sich auf die Reisen
mit Frau Inge, den Stunden mit seinen
Enkeln. Könne loslassen. „Es piekt ein
bisschen. Aber ich gehe mit Stolz und
Freude. Mein Motiv war es nie, Landrat
zu werden. Ich wollte etwas im Sinne der
Deutschen Einheit tun. Das ist mir gelungen, davon bin ich überzeugt. Und dankbar dafür. Weil wir es gemeinsam erreicht
haben.“ Das war gleichzeitig sein Rat
nicht nur an Nachfolger Henry Graichen
(CDU), der seit heute Morgen die Verantwortung trägt. Auch allen anderen Akteuren im Landkreis sang er es in KarussellTonart entgegen: Miteinander, achtet
drauf, geht das nur...“
Miteinander stimmten die Gäste dann
in die Melodie ein, die nur wenige Kilometer weiter komponiert wurde. „Als ich
fortging“ – 300 Kehlen summten Gey in
den neuen Lebensabschnitt. Er verdrückte nicht eine Träne. Er ist im Reinen und
befreit. Nur wird er, anders als im Karussel-Text „nicht wiederkehren. So ist das
nunmal.“
Alles Gute und ahoi, Gerhard Gey!
Fotos vom Gey-Abschied im
➦ Weitere
Internet unter www.lvz.de/grimma
Borna. Die Vereinigung der Autobahnen 38 und 72 im Landkreis Leipzig
rückt näher. Am Montag beginnen die
Arbeiten zur Verbreiterung der A 38-Abfahrt Leipzig-Süd auf der Richtungsfahrbahn Parthenaue. Die aus Göttingen
kommenden Fahrzeuge werden zukünftig über diesen auszubauenden Ast der
A 38 auf die zukünftige A 72 in Fahrtrichtung Chemnitz übergeleitet. Hierfür
wird die Ausfahrt aus Fahrtrichtung Göttingen kommend in Richtung Chemnitz
(B2/B95) von einem auf zwei Fahrstreifen verbreitert.
Dafür wird eine provisorische Überfahrt von der Hauptfahrbahn in die Verteilerfahrbahn hergestellt. Zu Absicherung der Arbeiten wird ab Montag der
Verkehr der A 38 auf Höhe der Anschlussstelle Leipzig-Süd in Fahrtrichtung Parthenaue auf reduzierten Fahrstreifenbreiten und mit Tempo 80 geführt. Diese Phase wird etwa zwei Wochen bestehen.
Nach Fertigstellung der provisorischen Überfahrt wird der die Autobahn
verlassende Verkehr über dieses Provisorium geleitet. Die Ausfahrten in Richtung Leipzig bleiben nach Passieren des
Provisoriums unverändert. Die derzeitige Ausfahrtrampe Richtung Chemnitz
wird voll gesperrt. Der Verkehr in Richtung Chemnitz wird dann über die Ausund Einfahrten des Straßenkreuzes A
38/B2 (B95) zunächst in Richtung Leipzig und dann in Richtung Chemnitz umgeleitet. Diese Baustelle und die Sperrung der A 38-Ausfahrt Leipzig-Süd in
Fahrtrichtung Chemnitz werden bis Juli
2016 bestehen bleiben. Die Auflast muss
mindestens sechs Monate einwirken und
sich setzen, bevor der eigentliche Ausbau erfolgen und die zweite Fahrspur
angebaut werden kann. Die Baukosten
für die Verbreiterung der A 38-Abfahrt
Leipzig-Süd betragen rund 900 000
Euro.
Seit August 2013 rollt der Verkehr auf
der A 72 vom Bayerischen Vogtland über
Chemnitz durchgehend bis Borna. Hier
beginnt der letzte noch fehlende, rund
17 Kilometer lange Bauabschnitt 5 von
Borna bis zur Anbindung an die A 38 im
Leipziger Süden. Die Arbeiten im Bauabschnitt 5.1 Borna-Rötha haben 2013
bereits mit Archäologie, Baufeldfreimachungen und Brückenbauten begonnen.
Die Erd- und Oberbauleistungen für die
Trasse könnten noch in diesem Jahr beginnen, sofern das Vergabeverfahren
entsprechend verläuft. Für den Abschnitt
5.2 Rötha-A 38 werde gegenwärtig weiter intensiv an den Planungen gearbeitet. Die baulichen Vorbereitungen für
den Bau des letzten Abschnitts laufen
bereits seit Ende letzten Jahres. Die Holzung und Rodung im Abschnitt 5.2 sowie der Bau von Schutzeinrichtungen
entlang der Baufeldgrenze sind fast abgeschlossen. Damit sind die Voraussetzungen zur Kampfmittelberäumung geschaffen. Die Arbeiten dazu laufen planmäßig und werden für alle Freiflächen
voraussichtlich im Herbst dieses Jahres
abgeschlossen. Gleichzeitig führt das
Landesamt für Archäologie bis Jahresende noch Untersuchungen durch. Ein
weiterer Schwerpunkt der Vorbereitung
der Hauptbauleistungen ist die Verlegung und Sicherung sowie der Rückbau
bestehender
Versorgungsleitungen.
Knapp 100 Einzelleitungen sind betroffen. Diese umfangreichen und teils sehr
aufwendigen Leitungsumverlegungen
werden in diesem und im kommenden
Jahr durchgeführt. Seit Anfang Juli laufen zudem erste Arbeiten zur Herstellung eines Regenrückhaltebeckens.
Nach der Fertigstellung kann 2016 mit
den ersten Brückenbauwerken in Höhe
der künftigen Anschlussstelle Rötha begonnen werden.
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