Werner Koradi
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Werner Koradi | Aon Hewitt, Zürich, [email protected] Pensionskassen Forum, Zürich 26. Mai 2011 Die Lebenserwartung steigt deutlich Wie können Pensionskassen darauf reagieren? Neue Erkenntnisse Perioden- vs. Generationentafeln Inhaltsübersicht Entwicklung der Lebenserwartung Demografische Veränderung in der Schweiz Periodentafeln vs. Generationentafeln Wie können Pensionskassen darauf reagieren Fazit 2 Lebenserwartung bei Geburt in der Schweiz Lebenserwartung ? 3 Entwicklung Lebenserwartung in der Schweiz Lebenserwartung Hat im 20. Jahrhundert stark zugenommen Schweiz: gehört weltweit zu den höchsten Seit 1900 nahezu verdoppelt: – Männer von 46.2 auf 79.8 Jahre (2008) – Frauen von 48.3 auf 84.4 Jahre (2008) Stetiger Anstieg wird sich abschwächen Differenz zwischen Geschlechtern reduziert sich Quelle: Sonntags-Zeitung 15. Mai 2011 4 Entwicklung der Lebenserwartung Quelle: Sonntags-Zeitung 15. Mai 2011 5 Künftige Entwicklung der Lebenserwartung Ihre Meinung… Wird sich die Zunahme der Lebenserwartung in Zukunft abschwächen, so wie im Abstimmungskampf zum Umwandlungssatz behauptet? 1. 2. JA NEIN Stellt die Zunahme der Lebenserwartung in Zukunft ein ernst zu nehmendes Problem für die Vorsorgeeinrichtungen dar? 1. 2. JA NEIN 6 Demografische Veränderung (1) Alterspyramide in der Schweiz im Jahr 2007 (= 2,22 Millionen Personen) Babyboomer Tiefe Geburtenraten Quelle: BFS 2009 7 Demografische Veränderung – Alterspyramide Ausblick (2) Alterspyramide in der Schweiz im Jahr 2030 (= 2,09 Millionen Personen = 130‘000 Personen weniger als 2007) Viele Altersrücktritte Fehlender Nachwuchs Quelle: BFS 2009 8 Entwicklung der Lebenserwartung in der Vergangenheit Bei autonomen Kassen werden heute vorwiegend Periodentafeln verwendet Rückstellung für Berücksichtigung erwartete Erhöhung der Lebenserwartung Rückstellung wird jährlich erhöht um 0.5% Entwicklung Lebenserwartung im Alter 65 Männer EVK 1950 EVK 1960 EVK 1970 EVK 1980 EVK 1990 EVK 2000 12.89 13.95 14.26 15.31 16.55 17.56 9 Lebenserwartung nach Periodentafeln im Alter 65 Lebenserwartung ê Männer Frauen Witwer Witwen 19.56 21.89 19.56 22.23 18.99 22.16 18.99 21.66 Grundlagen BVG 2005 17.90 20.98 17.90 21.19 Grundlagen BVG 2000 17.76 21.09 17.76 21.09 Grundlagen EVK 2000 17.56 20.37 15.64 21.30 Grundlagen VZ 2000 17.30 21.79 15.51 20.95 65 Grundlagen BVG 2010 Grundlagen VZ 2005 1 2 1 Fortgeschriebene Periodentafeln 2011 2 Fortgeschriebene Periodentafeln 2006 10 Welches ist die «richtige» Statistik? Perioden- und Generationentafeln Periodentafel – Sterbewahrscheinlichkeit basieren auf der Grundlage von beobachteten Todesfällen eines gegebenen Jahres oder einer Periode von Jahren – Zukünftig erwartete Erhöhung der Lebenserwartung wird nicht berücksichtigt, die Lebenserwartung beruht auf Beobachtungen bereits Verstorbener – Berücksichtigung Zunahme Lebenserwartung durch Rückstellung von 0.5% p.a. – Kann sofort nach Ende der Beobachtungsperiode erstellt werden 11 Welches ist die «richtige» Statistik? (Perioden- und Generationentafeln) Generationentafel / Kohortentafel – Sterbewahrscheinlichkeit basiert auf den Todesfällen pro Jahrgang – Erstellung eigentlich erst nach Tod des letzten Versicherten eines Jahrgangs – Zukünftig erwartete Erhöhung der Lebenserwartung wird modellmässig wiedergegeben und direkt in die Sterblichkeitstabellen integriert – Lebenserwartung Jahrgang 1946 im 2011:Männer 21.08; Frauen: 23.56 12 Generationentafeln Alter 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 65 0.0102 0.0099 0.0096 0.0094 0.0091 0.0090 0.0088 66 0.0113 0.0109 0.0106 0.0103 0.0101 0.0099 0.0097 67 0.0125 0.0121 0.0117 0.0115 0.0112 0.0110 0.0108 68 0.0139 0.0134 0.0130 0.0127 0.0125 0.0122 0.0120 69 0.0154 0.0149 0.0145 0.0142 0.0139 0.0136 0.0133 70 0.0172 0.0167 0.0162 0.0159 0.0155 0.0152 0.0149 71 0.0192 0.0186 0.0181 0.0177 0.0174 0.0170 0.0167 Gen.Tafel JG 1939 PeriodenTafel 2007 13 Gen.Tafel JG 1940 Gen.Tafel JG 1941 Gen.Tafel JG 1942 Umwandlungssätze BVG 2010 Männer / Technischer Zinssatz 3.5% Periodentafeln 2007 Periodentafeln 2011 Generation Kalenderjahr 2011 14 Umwandlungssätze BVG 2010 Frauen / Technischer Zinssatz 3.5% Periodentafeln 2007 Periodentafeln 2011 Generation Kalenderjahr 2011 15 Was kann eine Vorsorgeeinrichtung machen: Wähle 3 aus 4 Leistungsziel Rentenalter Anlageertrag / Verzinsung Beiträge 16 BVG-Umwandlungssatz: Volksabstimmung hat entschieden! 6.4% 17 Wie lautet Ihre Antwort … ? 1: JA / 2: NEIN Beiträge Sind die Versicherten bereit und in der Lage, höhere Beiträge zu bezahlen ? Sind die Arbeitgeber bereit und in der Lage, höhere Beiträge zu bezahlen ? Rentenalter Sind die Versicherten bereit, 1 Jahr länger zu arbeiten ? Sind die Arbeitgeber bereit, die Arbeitnehmer bis 66 zu beschäftigen ? Leistungsziel Sind die Versicherten bereit, ein tieferes Leistungsziel in Kauf zu nehmen ? Anlageertrag Sollen höhere Anlagerisiken für einen höheren Anlageertrag eingegangen werden ? Besteht die notwendige Risikofähigkeit ? Sind die Versicherten bereit, Sanierungsbeiträge zu bezahlen ? 18 Begleitmassnahmen zur Senkung des Umwandlungssatzes Sparprozess früher beginnen – wie viel früher? Altersrente 25 65 19 Begleitmassnahmen zur Senkung des Umwandlungssatzes Länger arbeiten / Pensionierungsalter erhöhen - wie viel länger? Altersrente 25 65 20 Begleitmassnahmen zur Senkung des Umwandlungssatzes Höhere Altersgutschriftensätze und Verteilung in Höhe der prozentualen Reduktion des Umwandlungssatzes Wie viel mehr sparen ? Altersrente 25 65 21 Beispiel: Senkung von 6.8% auf 6.40% (Reduktion 6.25%) Sparprozess früher beginnen Im Alter 22.25 mit dem Sparen beginnen Pensionierungsalter erhöhen 10 Monate länger arbeiten Höhere Altersgutschriftensätze Altersgutschriften (7% / 10% / 15% / 18%) um 0.7% erhöhen Höhere Verzinsung Altersguthaben um 0.35% höher verzinsen Gutschrift auf Altersguthaben Einmalige Verteilung von 6.25% Höherer versicherter Lohn / tieferer Koordinationsabzug 22 Fazit Lebenserwartung wird auch in Zukunft weiter zunehmen – Zunahme wird sich ev. abschwächen Pensionskassen und Arbeitgeber müssen sich den Herausforderungen stellen – Zunehmende Lebenserwartung – Tiefes Zinsniveau Strukturreform: Stiftungsräte entscheiden über die technischen Grundlagen und die übrigen technischen Parameter 23 Damit Ihre Pensionskasse auch morgen noch im Gleichgewicht ist … Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 24