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Donaustraße 5
63452 Hanau
D 3438 A
UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG
Mittwoch, 4. Februar 2015
Einzelpreis 1,40 €
290. Jahrgang / Nr. 29
Amtliches Verkündungsorgan des Main-Kinzig-Kreises, der Städte Hanau, Bruchköbel, Nidderau und Erlensee, der Gemeinden Hammersbach, Neuberg, Niederdorfelden, Ronneburg und Schöneck
Warnstreik der
ABB-Beschäftigten
Rund 200 Angestellte des Großauheimer
ABB-Werks sind gestern früh für einen
Warnstreik auf die Straße gegangen.
Nach einer Kundgebung vor dem Werkstor marschierten die Beschäftigten zum
Rochusplatz im Ortsmittelpunkt. Die
IG Metall Hanau-Fulda fordert für die
Angestellten der Metall- und Elektroindustrie 5,5 Prozent mehr Lohn sowie
neue Regelungen für Weiterbildung und
Altersteilzeit. Heute sind ab 9.30 Uhr die
Beschäftigten der Vacuumschmelze aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Vom
neuen Werkstor an der Leipziger Straße
marschieren die Streikenden über den
Ehrensäulenkreisel zur Innenstadt und
zurück zum Verwaltungsgebäude, wo eine Kundgebung stattfinden soll.
lfr/Foto: Friebel
NIEDERDORFELDEN
Halbzeit bei Büttner
Nach drei Jahren im Amt hat Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) am Wochenende
ein Resümee seiner ersten Amtshalbzeit
gezogen und neue Projekte vorgestellt. Zudem verrät er im Gespräch mit dem HA seine Vorstellung vom Amt des Bürgermeisters und was ihn sowohl beruflich als auch
privat antreibt.
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SPORT
Wechsel im Kreis
In der Winterpause haben sich wieder eine
Menge Kicker im Fußballkreis Hanau einen neuen Verein gesucht. 76 Zugänge und
52 Abgänge haben die Clubs gemeldet. Zu
den spektakulären Wechseln zählen Michele Moscelli von 1960 Hanau zur TSG
Niederdorfelden, Christopher Würz von
der SG Marköbel zur Spvgg. Roßdorf und
Almir Bekirov von der SG Bruchköbel zu
Germania Niederrodenbach. 컄 Seite 13
HESSEN
Heute Weltkrebstag
Nur knapp 60 Prozent der gesetzlich versicherten Hessinnen zwischen 50 und
69 Jahren nehmen die Einladung zur
Brustkrebs-Früherkennung an. Das geht
aus den jüngsten Daten der Kooperationsgemeinschaft Mammografie zum heutigen
Weltkrebstag hervor. Mit 58,1 Prozent liegt
Hessen über dem Bundesschnitt von rund
56 Prozent.
컄 Seite 5
WIRTSCHAFT
Zinsen: Risiko ist da
Die Zinsen sind niedrig, die Einkommen
steigen: Deshalb sind Immobilien aus
Sicht des Immobilienverbands IVD derzeit
trotz leicht steigender Preise erschwinglicher als jemals zuvor. Dennoch sieht die
Immobilienwirtschaft derzeit keine Preisblasen. Doch ein Risiko, dass Kredite in
zehn Jahren teuer sind, ist da. 컄 Seite 7
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Schub für Schwarzarbeit
Studie: Mindestlohn fördert Schattenwirtschaft – CSU: Bürokratie muss weg
München (dpa/kwo). Der seit Januar
geltende Mindestlohn erhöht die Schattenwirtschaft in Deutschland einer
Studie zufolge in diesem Jahr um
1,5 Milliarden Euro – und verhindert
so erstmals seit Jahren einen weiteren
Rückgang von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung.
Ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
bleibt daher unverändert bei 12,2 Prozent,
wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Tübinger Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) und
der Universität Linz hervorgeht.
Demnach war der Wert hierzulande mit
Ausnahme des Krisenjahrs 2009 bisher seit
Jahren rückläufig. Gewerkschafter warnen jedoch davor, den Mininmallohn zu
verteufeln. „Die aktuelle Entwicklung ist
auch durch den Mindestlohn bedingt“, verdeutlichte IAW-Direktor Bernhard Boockmann, zu dessen Institut als Firmenmit-
glieder unter anderem der Autobauer
Daimler und der Technikkonzern Bosch
gehören. Für sich genommen hätten die
robuste Konjunktur und Lage auf dem
Arbeitsmarkt laut der Prognose für
einen Rückgang der Schattenwirtschaft
gesorgt.
„Übersehen wird die starke ordnungspolitische Funktion des Mindestlohns“, betonte allerdings Annelie Buntenbach, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Berlin. „Das Argument Schwarzarbeit wird immer wieder
missbraucht, um gegen Steuern, Sozialabgaben und höhere Löhne zu polemisieren,
dabei ist der Zusammenhang keinesfalls
eindeutig.“ Der gesetzliche Mindestlohn
ist zum neuen Jahr bundesweit gestartet.
Derweil setzt sich die CSU mit weitgehenden Forderungen an die Spitze der Mindestlohn-Kritiker. „Der CSU geht es nicht
um den Mindestlohn an sich, sondern es
Kevin Trapp
verlängert bis 2019
Nato wirft Russland Panzer-Lieferung vor
Frankfurt (dpa/pap). Eintracht Frankfurt
hat den Vertrag mit seinem Torhüter und
Kapitän Kevin Trapp bis zum 30. Juni 2019
verlängert. Dies gab
der Fußball-Bundesligist am Dienstag
bei einer Pressekonferenz bekannt. Der
Kontrakt des 24-Jährigen lief ursprünglich bis 2016, Trapp
hatte aber eine Ausstiegsklausel für diesen Sommer. Die
Eintracht hatte seit
Monaten darum geKevin Trapp
kämpft, den früheren U21-Nationalkeeper langfristig an sich zu binden. „Ich bin
froh, dass die Hängepartie vorbei ist. Wir
haben viele Gespräche geführt, das hat
mich überzeugt, wie viel Potenzial der Verein hat“, sagte Trapp.
컄 Seite 11
Brüssel (dpa/jow). Die Nato hat Russland
die Lieferung schwerer Waffen in die von
Separatisten beherrschten Gebiete in der
Ostukraine vorgeworfen. „Wir haben gesehen, dass in den vergangenen Wochen
Hunderte Ausrüstungsgegenstände von
Russland in die Ukraine transferiert wurden“, sagte Nato-Sprecherin Oana Lungescu am Dienstag in Brüssel. Einige seien so
geht um einen Irrsinn an Bürokratie“, sagte CSU-Chef Horst Seehofer gestern in
München. Das bayerische Kabinett forderte, dass Arbeitgeber die Arbeitszeiten bei
Minijobbern und in für Schwarzarbeit anfälligen Branchen wie Bau oder Gastronomie nicht mehr dokumentieren müssen.
Über die Forderungen von „höchster Priorität“ müsse im Koalitionsausschuss von
Union und SPD in Berlin verhandelt werden. Die CSU-Forderungen vertreten teilweise auch der Wirtschaftsflügel der Union und die Arbeitgeber, die schon länger
angeblich überbordende Bürokratie beklagen.
SPD und Gewerkschaften warnen dagegen
davor, den Mindestlohn durch zu lasche Regeln faktisch aufzugeben. Der Unions-Arbeitnehmerflügel hatte darauf hingewiesen, dass die neue Pflicht zur Erfassung
der Arbeitszeit überhaupt kein „Bürokratiemonster“ schaffe.
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kompliziert, dass sie ohne langwieriges
Training nicht von Separatisten bedient
werden könnten. Konkret nannte die Sprecherin Boden-Luft-Raketen und hochmoderne Panzer. „Diese schwere Ausrüstung
kann nicht einfach so auf dem offenen
Markt in Donezk gekauft werden“, sagte
sie zu Behauptungen des Kreml, solche
Waffenlieferungen gebe es nicht. 컄 Seite 3
Investor für Philipp gesucht
Hanau (tok). Während die IG Metall Hanau-Fulda vor einer drohenden Liquidierung der traditionsreichen Hanauer Herrenkleiderfabrik J. Philipp & Co. GmbH
warnt, will der mit der Sanierung des Unternehmens beauftragte Geschäftsführer
Dr. Joachim Sproß zusammen mit der Belegschaft Wege eingeleitet haben, um für
das 1935 gegründete Unternehmen einen
Investor zu finden.
Rund 60 Mitarbeiter der Produktion wurden inzwischen von der Arbeit freigestellt.
98 Prozent der Belegschaft des derzeit
108 Mitarbeiter zählenden Unternehmens
hätten einer 20-prozentigen Stundung des
Gehalts zugestimmt, so Sproß. Der Verkauf
und Vertrieb am Firmenstandort an der
Hochstädter Landstraße liefen weiter.
Nach Angaben von Robert Weißenbrunner, Erster Bevollmächtigter der IG Metall
Hanau-Fulda, seien die getroffenen Aussagen des Geschäftsführers in punkto Investorensuche „wenig glaubwürdig“ und sollten „wahrscheinlich als Beruhigungspille
dienen, während weitere Maßnahmen zur
endgültigen Liquidierung vorbereitet werden“. Die Firma Clinton als bisheriger Eigentümer mit ihrer bekannten Modemarke „Camp David“ habe von heute auf morgen erklärt, kein Interesse mehr an der Firma Philipp und der Belegschaft zu haben
und sich mit sofortiger Wirkung vom Unternehmen zu trennen.
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„Adventure“-Golf
in Nidderau?
Nidderau (ju). Ein Konzept für eine
„Adventure-Golfanlage“ in Nidderaus
„Neuer Mitte“ hat der Heldenbergener
Klaus Winkler der Verwaltung vorgelegt.
Er möchte in der Grünachse die Freizeitanlage errichten, die einer Art Golf im
Miniaturformat entspricht. Über die
Frage, ob und wenn ja in welcher Form
diese Freizeitidee in der „Neuen Mitte“
Einzug halten könnte, muss sich der
Bauausschuss, dem das Konzept bereits
präsentiert wurde, erneut den Kopf zerbrechen. Auch die Anwohner werden
rechtzeitig über mögliche Pläne informiert.
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Tugce: Staatsanwalt
erhebt Anklage
Offenbach (lhe/jow). Zweieinhalb Monate
nach der tödlichen Prügelattacke auf die
Studentin Tugce Albayrak hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den mutmaßlichen Schläger erhoben. Dem 18-Jährigen
werde Körperverletzung mit Todesfolge
vorgeworfen, teilte die Anklagebehörde
am Dienstag in Offenbach mit. Ein für diesen Mittwoch geplanter Haftprüfungstermin sei vom Amtsgericht Offenbach aufgehoben worden. Der junge Mann soll die
Lehramtsstudentin Mitte November vor
einem Schnellrestaurant in Offenbach niedergeschlagen haben. Tugce schlug hart
mit dem Kopf auf dem Boden auf und wurde so schwer verletzt, dass sie ins Koma
fiel. Knapp zwei Wochen später wurden die
lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet.
컄 Seite 17
Produktion
gestoppt
Schon Versuch der
Ausreise strafbar
Neues Audi-Zentrum in Hanau fertig
Das Hanauer Fachmarktzentrum Kinzigbogen ist um einen Kundenmagneten reicher: Gestern präsentierten die Betreiber
das neue Audi-Zentrum an der Luise-Kiesselbach-Straße 17. Kommenden Montag öffnet die Niederlassung offiziell. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) zählte
zu den Festrednern und Gratulanten: „Sie
haben mit dem neuen Terminal auch
städtebaulich einen tollen Akzent gesetzt,
der das ganze Areal aufwertet.“ Das AudiZentrum Hanau ist ein Projekt der Automobilpartner Hanau AG, einem Zusammen-
schluss von Firmen aus der regionalen Automobilwirtschaft: Marcus und Frank Müller vom Autohaus Best aus Mühlheim, Ulrich Liebsch und Iris Geiger-Schreiber vom
Autohaus Gelnhausen aus Linsengericht
und dem Unternehmensverbund der APM
AG aus Eschborn. Gemeinsam haben sie
insgesamt sieben Millionen Euro investiert. Neben der Neuwagenausstellung beherbergt das Audi-Zentrum eine Präsentationsfläche für rund 150 Gebrauchtwagen.
Der Standort startet mit 32 Mitarbeitern.
Foto: Paul/컄 Seite 19
Berlin (bms/jow). Die schwarz-rote Koalition zieht die Daumenschrauben zur Verfolgung gewaltbereiter Dschihadisten weiter an. Das Bundeskabinett will am heutigen Mittwoch eine Vorlage beschließen,
nach der schon der bloße Versuch von Reisen in Kriegsgebiete strafbar ist. Mit dieser Verschärfung im Strafgesetzbuch setzt
die Bundesregierung eine im vergangenen
September verabschiedete UN-Resolution
um, die alle Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, den Zustrom zu Terrororganisationen zu unterbinden. Bislang wurde nur
bestraft, wer sich im Ausland im Terrorkampf ausbilden ließ. 컄 Seiten 2 und 3