Erfahrungsbericht Auslandssemester WS 2014/15 an der University
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Erfahrungsbericht Auslandssemester WS 2014/15 an der University
Erfahrungsbericht Auslandssemester WS 2014/15 an der University of Southampton (BSc Marine Biology with Oceanography) Vorbereitung Nachdem man für den Erasmus-Platz an der Universität Southampton angenommen wurde, muss man bereits die Module angeben, die man während des Semesters belegen möchte. Die Internetseite der Universität ist glücklicherweise recht übersichtlich und so ist es einfach, alle wichtigen Informationen über den BSc Marine Biology with Oceanography schnell herauszufinden. Da in Southampton alle Module einen Umfang von 7,5 CP (entspricht 15 ECTS) haben, kann man somit 4 Kurse belegen. Man sollte bei der Bewerbung allerdings 6 Module angeben, da es natürlich zu zeitlichen Überschneidungen der Module aus verschiedenen Semestern kommen kann. Innerhalb der ersten zwei Wochen des Semesters kann man dann jedoch die Kurse noch auf Antrag beim Tutor wechseln (danach ist kein Wechsel mehr möglich) und muss nicht zwangsläufig die Module belegen, die man bei der Bewerbung angegeben hat. Die Uni übernimmt die Anmeldung für die Kurse und das Erstellen des Stundenplans, sodass man sich darum im Prinzip nicht selber kümmern muss. Man erhält vor der Anreise viele nützliche Informationsbroschüren speziell für ErasmusStudenten per Mail zugesandt, in denen alle wichtigen Sachen genau drinstehen: über Unterkunftsuche, Anreise usw. Zudem ist es sehr hilfreich, wenn man sich in der FacebookGruppe der Universität anmeldet (dafür benötigt man seine Uni-Emailadresse, die man rechtzeitig zugeschickt bekommt). Dort gibt es auch extra Gruppen, in denen Zimmerangebote gepostet werden und eine Gruppe für die Erasmus Society gibt es natürlich auch, falls man schon vor der Anreise mit anderen internationalen Studenten Kontakt aufnehmen möchte. Die Internetseite http://www.southampton.ac.uk/areyouready/ ist super hilfreich zur Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt! Dort steht alles, was man vor der Anreise noch erledigen muss: Unterkunftsuche, Beantragung der Student ID, IT-Account erstellen, Immatrikulation, Anmeldung für den Meet and Greet Service etc. Für die Orientierungswoche gibt es hier auch einen Stundenplan mit allen wichtigen Terminen. Anreise Die Anreise nach Southampton kann entweder mit dem Flugzeug oder mit der Bahn erfolgen. Wenn man frühzeitig bucht, kann die Zugfahrt (London-Spezial ab 59€) deutlich günstiger sein, als zu fliegen und man kann so viel Gepäck mitnehmen wie man möchte! Allerdings dauert die Fahrt von Bremen nach London (über Köln und Brüssel) durch den Eurotunnel auch 9-10 Stunden. Von London aus kann man dann den NationalExpress-Bus nehmen. Direktflüge nach Southampton gibt es von Hamburg, Hannover und Düsseldorf mit flybe.com, die allerdings deutlich teurer sind als Flüge nach London (z.B. Germanwings, EasyJet). Die Universität bietet an zwei Tagen Mitte September einen kostenlosen Meet and GreetService an (genaue Termine und Infos: http://www.southampton.ac.uk/international/welcome), bei dem internationale Studenten mit dem Bus am Flughafen Heathrow oder Gatwick abgeholt und zu ihrer Unterkunft in Southampton gefahren werden. Ich würde diesen Service auf jeden Fall nutzen, man kommt dadurch nicht alleine in Southampton an und hat gleich die Möglichkeit, während der Busfahrt andere Leute kennenzulernen! Allerdings muss man sich rechtzeitig für diesen Service anmelden. Die Ankunft an der Uni wird Studenten aus dem Ausland meiner Meinung nach extrem leicht gemacht. Bereits zwei Wochen vor Semesterbeginn (Termine unter „International Welcome“: http://www.southampton.ac.uk/international/welcome/induction.shtml), gibt es extra Einführungsveranstaltungen für internationale Studenten (Einführung ins Unileben und die Kultur, Sightseeing in und um Southampton, Englischkurse an der Uni, Stadt- und Campusführungen etc.) und ich kann jedem nur empfehlen, an diesen teilzunehmen, da einem so die Eingewöhnung definitiv erleichtert wird. Es gibt außerdem extra eine Willkommensveranstaltung für alle internationalen Studenten am National Oceanography Center (NOC). Darüber hinaus finden auch Willkommensveranstaltungen von der Erasmus Society, dem International Office sowie von Friends International statt, die über alle wichtigen Termine und Veranstaltungen für internationale Studenten informieren. Friends International ist eine christliche Organisation, die nicht nur ein Welcome Meal für alle Internationales organisiert, sondern auch diverse Ausflüge in andere Städte und wöchentliche Treffen während des Semesters. Insbesondere am Anfang ist dies also eine gute Möglichkeit, sowohl mit internationalen Studenten als auch mit einheimischen Studenten der Uni in Kontakt zu kommen. Internationalen Studenten wird über „Local Link“ oder „HostUK“ auch die Möglichkeit gegeben, für ein Wochenende bzw. für eine Mahlzeit in eine englischen Familie eingeladen zu werden, um die Kultur und das englische Essen besser kennen zu lernen. Um immer über die geplanten Ausflüge in andere englische Städte auf dem Laufenden zu sein, bieten sich die Facebook-Seite der Erasmus Society und der E-Mail-Verteiler von Friends International an. Formalitäten Mitzubringen ist natürlich das Learning Agreement, da das vom Erasmuskoordinator zu unterschreiben ist. Ansonsten kann der Letter of Acceptance sicherlich hilfreich sein. Diesen benötigt man auch, wenn man ein Bankkonto in England aufmachen möchte. Allerdings steht auf der Internetseite der Universität, dass es nicht möglich ist, ein Bankkonto zu eröffnen, wenn man nur für ein Semester in England bleibt und ich habe es daher auch gar nicht erst versucht. Mit einer Kreditkarte, mit der man kostenlos im Ausland Geld abheben kann, findet man auf jeden Fall eine der zahlreichen Banken in der Nähe des Highfield Campus, bei der man keine Gebühren bezahlen muss. Die University of Southampton Die University of Southampton ist insbesondere bekannt durch die guten Angebote in den Bereichen Meeresbiologie, Geowissenschaften und Ingenieurswissenschaften und es gibt daher viele internationale Studenten an der Uni, die ihren gesamten Bachelor oder Master in Southampton machen. Auffallend ist insbesondere die Vielzahl der Studenten aus Asien, die v.a. Ingenieurwissenschaften studieren und daher hört man fast so viel Chinesisch auf dem Campus wie Englisch. Es ist demnach recht einfach, mit anderen Internationals in Kontakt zu kommen und man wird besonders bei den vielen Einführungsund Willkommensveranstaltungen für internationale Studenten in den ersten Wochen kaum darum herumkommen. Die sicherlich beste Möglichkeit, um Engländer kennen zu lernen, ist, ein paar der Societies der Universität beizutreten. Es gibt Societies für alles und jeden: von Fachschaften, über diverse Nationalitäten und Religionen sowie alle erdenklichen Sportarten (incl. Quidditch) bis hin zu zahlreichen Chören und Orchestern. Darüber hinaus gibt es noch ganz ausgefallene Sachen wie eine Picknick-, eine Spiele-, eine Harry Potter- und eine Cake Decorating Society. Bei den über 300 Clubs und Societies ist also wirklich für jeden etwas dabei! Viele Societies stellen sich zwar auch im Internet unter www.susu.org vor und haben eigene Facebook-Seiten, dennoch sollte man unbedingt zum Bunfight gehen, der am Semesteranfang stattfindet und bei dem sich alle Societies der Uni vorstellen. Man sollte so früh wie möglich da sein und ganz viel Zeit mitbringen. Die Schlange zieht sich über den gesamten Campus und man muss 1-2 Stunden warten, aber es lohnt sich definitiv! Einige Societies sind umsonst, die meisten haben aber einen Mitgliedsbeitrag. Dafür kann man dann an den Treffen und Veranstaltungen der Society teilnehmen und häufig sogar die Ausrüstung (Sport-, Kamera- etc.) der jeweiligen Society ausleihen, sei es für Wochenendausflüge der Society (kosten extra) oder für private Zwecke. Die Societies organisieren teilweise Tages- und Wochenendausflüge sowie regelmäßige Treffen, bei denen es häufig hauptsächlich darum geht etwas mit anderen Leuten zu unternehmen: feiern gehen, durch die Pubs ziehen, Essen gehen o.ä. Eine weitere gute Möglichkeit, Leute kennen zu lernen, ist, einen Language Exchange/Tandem zu machen. Es gibt kein richtiges Programm der Universität dafür, aber man kann beim Language Ressource Center auf dem Avenue Campus einen Aushang machen, dass man Hilfe für Studenten, die Deutsch studieren, anbietet, die einem dann bei Englisch helfen. Da es an der University of Southampton viele Sprachstudenten gibt, suchen dementsprechend viele auch nach einem deutschen Tandempartner. Zudem bietet die Erasmus Society ein Buddy Programm an, für das man sich auf der Internetseite der Society anmelden kann (www.erasmus.susu.org). Einem wird dann ein englischer Student zugeteilt, der einem z.B. die Stadt zeigt und einem am Anfang dabei hilft sich einzugewöhnen. Auf dem Hauptcampus in Highfield gibt es so ziemlich alles, was das Studentenherz begehrt: einen kleinen Supermarkt, Cafés, einen Pub und einen Nachtclub, ein Kino und diverse Sportmöglichkeiten (Squash, Boulderhalle, Schwimmbad, Fitnessraum usw.). Man muss also nicht einmal zum Einkaufen oder zum Sport den Campus verlassen. Der nächstgelegene größere Supermarkt befindet sich dann in Portswood (Sainsbury’s). Auf der Portswood Rd gibt es zudem diverse andere kleine Shops, Imbisse und Cafés sowie diverse Second Hand Läden, die z.T. auch Küchenutensilien und andere Haushaltsgegenstände verkaufen, die man sich evt. am Anfang anschaffen muss. In der Innenstadt gibt es einen weiteren großen Supermarkt (ASDA) sowie zwei große Shopping-Centren und einen IKEA. Die Supermärkte haben in England sogar am Sonntag bis nachmittags und teilweise sogar bis abends geöffnet. Es gibt leider keine richtige Mensa auf dem Unigelände, nur verschiedene Cafés, Restaurants und Imbisse, von denen die meisten jedoch ziemlich teuer sind. Im SUSU-Gebäude, wo sich die Students‘ Union befindet, gibt es allerdings eine Cafeteria, die zumindest eine größere und z.T. auch wechselnde Auswahl an Gerichten hat. Das National Oceanography Center (NOC) hat eine schöne Cafeteria mit Blick auf den Hafen und Forschungsschiffe, die direkt vor dem Institut anlegen können. Es gibt jeden Tag ein paar warme Gerichte, die aber leider verglichen mit der Mensa in Bremen auch relativ teuer sind und daher habe ich mir meistens Essen von Zuhause mit an die Uni genommen. Es gibt nur eine Karte, die man einige Wochen bevor das Semester anfängt im Internet beantragen muss und die gleichzeitig als Student ID und Bibliotheksausweis gilt und einen auch dazu berechtigt, die Sportangebote der Universität zu nutzen, sobald man den Mitgliedsbeitrag (80 Pfund für Erasmus-Studenten, die ein Semester lang bleiben) bezahlt hat. In allen Bibliotheken der Universität und im NOC gibt es mehrere Computerräume. Für die Anmeldung an den Computern braucht man nur seinen IT-Benutzernamen und es gibt auch keine zeitliche Begrenzung der Nutzung, was allerdings dazu führt, dass es zu bestimmten Tageszeiten und während der Prüfungsphase sehr schwierig sein kann, einen Computer zu bekommen. Ich war verblüfft und begeistert zugleich, wie sehr sich die Uni um ihre Studenten kümmert. Es fängt damit an, dass jeder Student in jedem Studienjahr einen Tutor zugeteilt bekommt, mit dem man sich regelmäßig trifft und den Lernfortschritt bespricht. Für die wenigen Erasmusstudenten am NOC gibt es einen eigenen Tutor, an den man sich jederzeit bei Fragen und Problemen wenden kann. Darüber hinaus gibt es diverse Möglichkeiten sich an ausgebildete Leute zu wenden, sollte man Probleme (z.B. Heimweh) haben, die sich auf die universitären Leistungen auswirken könnten. Während der Prüfungszeit tut die Uni alles, um den Studenten das Lernen so einfach wie möglich zu machen. Die Bibliothek auf dem Highfield Campus ist dann 24 Stunden geöffnet (auch am Wochenende) und alle anderen Bibliotheken haben ebenfalls verlängerte Öffnungszeiten. Es werden zudem sogar extra Lernräume in den Studentenwohnheimen eingerichtet. Selbst wenn man in einer lauten WG wohnen sollte, findet man also auf jeden Fall einen Platz, an dem man ungestört lernen kann. Akademisches Leben Als internationaler Student belegt man die regulären Module des Studiengangs, die selbstverständlich alle in Englisch stattfinden. Ich hatte keine Probleme, die Kurse zu belegen, die ich wollte, aber es ist sicherlich ratsam, vor Semesterbeginn mit dem ErasmusBeauftragten über die Kurswahl zu sprechen. Es wird extra ein Englischkurs für die internationalen Studenten am NOC angeboten, in dem ganz auf die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmer eingegangen wird (Mails zur Anmeldung erhält man bereits einige Wochen vor Semesterbeginn). Zudem gibt es diverse andere Englischkurse (Academic Writing, Presentation and Discussion Skills, Critical Thinking, Everyday English), die entweder auf dem Highfield oder dem Avenue Campus stattfinden und generell über 5 Wochen gehen. Diese Englischkurse sind kostenlos und man kann bis zu zwei dieser Kurse pro Semester belegen. Es allerdings keine CP für diese Kurse und es findet auch keine Prüfung am Ende des Kurses statt. Eine Anrechnung der Englischkurse als GS an der Uni Bremen ist allerdings eventuell nach vorheriger Absprache mit dem Erasmus-Koordinator möglich. Die Endnote in einem Modul setzt sich normalerweise aus mehreren Teilnoten zusammen, sodass nicht nur die Klausur am Ende des Semesters zählt. Es gibt entweder Zwischenprüfungen in der Mitte des Semesters (Ende November/Anfang Dezember) oder man muss Coursework (Protokolle, Zeichnungen oder Berichte) während des Semesters einreichen. Zu den Klausuren wird man automatisch angemeldet, wenn man ein Modul belegt. Coursework muss man in ausgedruckter Form am NOC einreichen und es muss extra ein Formular ausgefüllt werden, das bestätigt, dass es eingereicht wurde. In den Klausuren darf man ein spezielles Wörterbuch benutzen, das nur wortwörtliche Übersetzungen beinhaltet. Die Verwendung eines Wörterbuchs ist i.d.R. erlaubt, sollte aber dennoch vorsichtshalber mit dem jeweiligen Dozenten vor der Klausur abgesprochen werden. Die Klausuren bestehen je nach Modul und Studienjahr aus Multiple Choice Fragen (evt. am Computer), Fragen mit kurzen Antwortmöglichkeiten oder Freitextaufgaben, die als Essay zu beantworten sind. Es ist nur ein einziges Taschenrechner-Model für Klausuren zugelassen. Internationale Studenten haben aber die Möglichkeit einen solchen Taschenrechner in dem Student Office am NOC auszuleihen. Über Blackboard (ähnlich wie StudIP) erhält man alle Informationen über die belegten Kurse. Dort werden auch die Vorlesungen hochgeladen, wobei die meisten Dozenten ihre Handouts für alle ausdrucken und zu den Vorlesungen mitbringen, sodass man die PowerPointPräsentationen nicht selbst ausdrucken muss. Über SUSSED (www.sussed.soton.ac.uk) kann man den Stundenplan sowie den Klausurenplan einsehen. Dort erhält man auch die Past Papers, Klausuren der letzten Jahre, die sehr hilfreich zur Klausurvorbereitung sind. Unterkunft (Studentenwohnheim) Obwohl die Universität Erasmus-Studenten kein Zimmer im Wohnheim garantiert, habe ich trotzdem eins bekommen und ich habe auch viele andere Erasmus-Studenten getroffen, die im Wohnheim gewohnt haben. Daher sollte man es meiner Meinung nach auf jeden Fall versuchen und sich für die Studentenwohnheimzimmer bewerben. Für die Bewerbung braucht man seinen Offer Letter (mit der Student ID Nummer), den man von der Uni per Mail erhält, sobald man angenommen wurde, und die Bewerbungsfrist für Studentenwohnheime liegt etwa 1,5 Monate vor Semesteranfang (Anfang August). Da im letzten Sommer gerade ein ganz neues Studentenwohnheim in der Innenstadt gebaut wurde, hatte ich den Eindruck, dass die Uni nun auch genug Zimmer für Erasmus-Studenten hat. Dennoch sollte man sich natürlich nicht darauf verlassen, dass man ein Zimmer bekommt (ich habe meine Zusage erst eine Woche vor meiner Ankunft in Southampton bekommen) und trotzdem anfangen selber ein Zimmer zu suchen. Folgende Internetseiten kann ich hierfür empfehlen: gumtree.com, sparerooms.com, accommodationforstudents.com, easyroommmate.co.uk. Allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass die Wohnungssuche von Deutschland aus schwierig ist. Falls man daher privat ein Zimmer sucht, sollte man sich lieber für die ersten paar Tage in einem B&B oder Guesthouse (Achtung: Es gibt keine günstigen Hostels in Southampton!) ein Zimmer nehmen, um dann vor Ort die Häuser zu besichtigen. Es kann helfen, sich schon vorher mit anderen (internationalen) Studenten zusammen zu tun, da die meisten Häuser für eine Gruppe von 4-6 Personen vermietet werden und es daher einfacher sein kann, als Gruppe etwas zu finden als alleine. Die Universität bietet zudem Hilfe bei der Wohnungssuche an und unterhält ein eigenes Wohnungsportal (http://www.sassh.co.uk/Students), auf dem allerdings nur wenige Zimmer angeboten werden. Zudem werden normalerweise Wochen- statt Monatspreisen für die Miete angegeben. Sich für ein Zimmer im Studentenwohnheim zu bewerben ist daher sicherlich die einfachste Variante (allerdings auch die teuerste!). Man sollte allerdings wissen, dass alle Erstsemester einen Platz im Studentenwohnheim bekommen und man daher höchstwahrscheinlich zusammen mit „Freshern“ in einer WG im Studentenwohnheim wohnt. Da die Noten an der Uni Southampton in den ersten beiden Semestern nicht in die Endnote zählen, ist meine Erfahrung, dass die Fresher dementsprechend wenig für die Uni machen und stattdessen ziemlich viel feiern und entsprechend laut sind. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, das Zimmer zu wechseln, wenn man sich nicht wohl fühlt. Ein Vorteil hingegen ist, dass man mit großer Wahrscheinlichkeit überwiegend mit Engländern zusammenwohnt. Meiner Erfahrung nach bekommt man nicht das Zimmer, für das man sich beworben hat, da Erasmus-Studenten anscheinend die Restplätze zugewiesen bekommen, aber es ist sicherlich weniger stressig, als wenn man sich selber um eine Unterkunft kümmern muss. Es gibt in Southampton zwar keinen Wohnungsmangel (auch wenn manche Vermieter einem etwas anderes erzählen), aber die meisten Hausbesitzer vermieten nur sehr ungerne für ein Semester und so kann es als Erasmus-Student trotzdem schwierig sein, etwas zu finden. Die Bewerbung für einen Platz im Studentenwohnheim erfolgt online (http://www.onlineaccommodation.soton.ac.uk/eServices/login/start.do) und ist ziemlich verwirrend, da in dem Bewerbungsformular viel mehr Studentenwohnheime angegeben sind, als auf der Internetseite der Uni beschrieben sind. Zudem gibt es nicht in allen Wohnheimen die gleichen Zimmertypen. Es gibt überwiegend Einzelzimmer, einige sind mit eigenem Bad (teurer) und manche Wohnheime bieten vollständige Verpflegung an (auch ziemlich teuer). Dann sollte einem allerdings klar sein, dass die WGs in diesen Wohnheimen nicht einmal über eine eigene Küche verfügen, man ist also auf die Mensa des Wohnheims angewiesen. Küchenutensilien und Bettwäsche sind im Studentenwohnheim nicht vorhanden und müssen selber angeschafft werden. Internationale Studenten können jedoch ein Bedding Pack mit Bettdecke, Kopfkissen und Bettwäsche im Studentenwohnheim für 20 Pfund kaufen. Allerdings muss man es im Voraus bestellen, wenn man sich für den Meet and Greet Service anmeldet. Die meisten Studenten wohnen in der Nähe des Highfield Campus oder im nahegelegenen Portswood. Da viele Meeresbiologiekurse jedoch am NOC am Hafen unterrichtet werden, kann es von Vorteil sein, ein Zimmer in der Innenstadt zu suchen, da man ansonsten durch die gesamte Stadt fahren muss. Es kommt allerdings darauf an, welche Module man wählt. Allgemein kann man sagen, dass Kurse im ersten Semester hauptsächlich am HighfieldCampus stattfinden, Module aus dem dritten Semester hingegen ausschließlich am NOC. Öffentliche Verkehrsmittel Es gibt ein eigenes Bussystem von der Universität (UniLink) das die verschiedenen Standorte der Uni mit den Studentenwohnheimen, dem Flughafen, dem Bahnhof und der Innenstadt verbindet. Somit ist es relativ einfach, sowohl zum Highfield Campus, also auch zum NOC sowie zu allen wichtigen Einkaufsmöglichkeiten etc. zu kommen, solange man an einer der Buslinien wohnt. Sobald man allerdings in andere Teile der Stadt fahren möchte, die nicht mit dem Busnetz der Uni verbunden sind, wird es sehr schwierig, da es mehrere Busunternehmen in der Stadt gibt, deren Buslinien und Tickets unabhängig voneinander sind. Die UniLink-Busse fahren wochentags auch nur bis Mitternacht und am Wochenende gibt es einen einzigen Nachtbus, der jede Stunde von der Stadt nach Highfield fährt. Wenn man also weggehen möchte, bleibt letztendlich nur das Taxi (oder Fahrrad), um wieder nach Hause zu kommen. Um vom Highfield Campus zum NOC zu kommen, sollte man je nach Tageszeit und Verkehrslage in etwa 35-45 Minuten einplanen. Je nachdem, aus welchem Jahr man Kurse belegt, kann es daher sinnvoll sein, sich ein Studentenwohnheim bzw. Zimmer in der Mitte zwischen dem NOC und dem Highfield Campus auszusuchen. Die Busse kommen zwar regelmäßig, allerdings sollte man gerade vor Klausuren und Praktika lieber 1 oder 2 Busse früher nehmen, da die Busse nicht unbedingt zu der Zeit kommen, die auf der Anzeige steht. Wenn man in einem Studentenwohnheim wohnt, bekommt man automatisch ein Ticket für die UniLink-Busse. Ansonsten kann man auch Wochen- oder Monatskarten in dem UniLink-Büro direkt auf dem Highfield Campus kaufen. Fahrradfahren würde ich in Southampton niemandem empfehlen. Es gibt so gut wie keine Fahrradwege und somit muss man die meiste Zeit auf der Straße fahren. Daher tragen die wenigen Fahrradfahrer, die man ab und zu sieht, auch alle einen Helm und die meisten auch eine neonfarbene Warnweste. Einmal die Woche wird allerdings eine Fahrradwerkstatt am NOC angeboten und in diversen Gruppen auf Facebook werden immer wieder Fahrradangebote gepostet. Wenn man sich die Umgebung von Southampton angucken möchte, dann bietet sich entweder der Bus (www.nationalexpress.co.uk) oder die Bahn (www.thetrainline.co.uk, www.southwesttrain.co.uk) an. Das Bussystem in England ist sehr gut ausgebaut und die Tickets sind i.d.R. sehr günstig. Es dauert natürlich etwas länger als mit der Bahn, die jedoch sehr teuer ist und daher nur für kurze Strecken (z.B. nach Winchester oder Salisbury) zu empfehlen ist. Die Busse halten entweder direkt am Highfield Campus oder am Busbahnhof in der Innenstadt und in alle umliegenden großen Städte fahren mehrere Busse pro Tag. Wenn man öfters mit dem Bus unterwegs ist, kann es sich durchaus lohnen, am Anfang des Aufenthalts eine CoachCard für 16-26 Jährige zu kaufen, mit der man immer 1/3 des normalen Ticketpreises spart. Southampton und Umgebung Für einen Ausflug in die Umgebung von Southampton sind v.a. Winchester, Salisbury, Oxford, Bath, Portsmouth, Bournemouth und natürlich London zu empfehlen. Besonders in Bath und Winchester gibt es wunderschöne Weihnachtsmärke. Während des Semesters werden von der Erasmus Society und von Friends International Tagesausflüge in diese Städte angeboten. Wer sich mehr für die Natur interessiert, der ist auf der Isle of Wight, im New Forest Nationalpark (mit wilden Ponys) oder an der Jurassic Coast genau richtig. Eine Fahrradtour im Herbst durch den New Forest ist wirklich wunderschön (Fahrräder können direkt am Bahnhof in Brockenhurst gemietet werden). Wer sich für die Geschichte der Titanic interessiert, dem sei das wirklich sehr gute Titanic Museum in Southampton zu empfehlen und auf dem Old Cemetery sind die Titanic-Gräber extra gekennzeichnet. Ansonsten ist Southampton keine besonders schöne Stadt, es gibt aber trotzdem mehrere nette Parks und ein paar schöne Gebäude in der Altstadt, die noch von den Resten der Stadtmauer umgeben ist.