Auslandssemester-Erfahrungsbericht Sommersemester 2013
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Auslandssemester-Erfahrungsbericht Sommersemester 2013
Auslandssemester-Erfahrungsbericht Sommersemester 2013 Universidad de Almería Ctra. Sacramento La Cañada de San Urbano 04120 Almeria 1 1.) Tipps zur Vorbereitung Anreise: Wenn man seine Anreise nach Almería plant, sollte man auf jedenfall flexibel sein um Kosten zu sparen. So kann man zwar von München nach Almería fliegen (z. B. mit AirBerlin [inkl. einem Zwischenstopp]), jedoch ist hier mit einem vergleichsweise hohen Flugpreis zu rechnen. Eine ansprechende Alternative bietet RyanAir mit Flügen ab Memmingen oder Nürnberg nach Malaga. Von Malaga kommt man mit dem Bus relativ einfach und vorallem günstig (ca. 17 Euro) innerhalb von 3,5 Std. nach Almería. Außerdem sollte man sich auch von weiter entfernten Orten, wie Madrid oder Alicante, nicht zu schnell abbringen lassen, denn auch hier sind die Busverbindungen sehr gut. Allgemein müssen Flugpreis und -route individuell je nach Datum angepasst werden, da es hier schnell zu großen Unterschieden führen kann. Ich habe meinen Flug leider (ursprünglich aus fehlender Information über Qualität der Busverbindungen, aber auch aus Bequemlichkeit bezüglich Gepäcks) ab München nach Almería (via Palma de Mallorca) mit AirBerlin gebucht und hierfür (Hin- und Rückflug) ca. 300 Euro bezahlt. Jedoch würde ich jedem raten, sofern es mit anderen Plänen vereinbar ist, den Rückflug noch nicht direkt zu buchen, da man meistens noch nicht genau sagen kann wann die Rückreise tatsächlich sein wird. In meinem Fall musste ich leider noch 125 Euro Umbuchungsgebühr bezahlen. Im Vergleich dazu findet man für die Strecke Memmingen-Malaga mit RyanAir mit ein bisschen Glück einen one-way-Flug für unter 80 Euro (exkl. Gepäck). Falls man sich für die Anreise direkt nach Almería entscheidet, hat man zwei Möglichkeiten vom Flughafen in die Stadt zu gelangen. Entweder man nimmt sich ein Taxi (rund 18 Euro) oder man wählt den Bus (Nr. 22/ 1,05 Euro) zur Estación Intermodal de Autobuses. Die einzelnen Busfahrzeiten findet man unter www.surbus.com Zu erwähnen sei noch, dass auch der Gedanke der Anreise mit dem eigenen Auto auch sehr reizvoll sein kann. Einige der Erasmus-Studenten haben auf diesem Weg eine kleine Abenteuerreise mit ihrem Auslandssemester verbunden. Falls die Möglichkeit besteht, d. h. man ein eigenes Fahrzeug besitzt, zeitlich flexibel ist und bestenfalls auch noch andere Studenten mitkommen möchten, ist dies sicherlich auch eine Alternative zum Flug. Vor Ort ist ein PKW sehr nützlich und erleichtert einiges, aber man muss natürlich auch mit der etwas stürmischen Fahr- und Parkweise der Spanier klarkommen. Gepäck Je nachdem für welche Art der Anreise man sich entscheidet begrenzt sich natürlich auch das Gepäck. Mit AirBerlin konnte ich 23 kg Freigepäck mitnehmen, die ich durchaus beansprucht habe. Von dem generell wärmeren Klima in Almería und in gesamt Andalusien sollte man sich aber nicht komplett blenden lassen, vor allem in den Küstenregionen ist es oft sehr windig, im Landesinneren auch manchmal ziemlich kalt und regnerisch (auch Schnee bekamen wir des Öfteren zu Gesicht). Ich würde jedem empfehlen, sich auch auf diese Wetterbedingungen einzustellen und den üblichen Pullover und die Regenjacke, sowie festes Schuhwerk einzupacken. Für die sommerlichen Kleidungsstücke braucht man sich ohnehin nicht allzu große Gedanken machen, denn auch die Einkaufsmöglichkeiten in Almería bieten jede Menge (siehe 3. Vor Ort – a.) allgemeine Informationen). Sprachkurs Vor dem Beginn meines Studiums hatte ich, außer während Urlauben, noch keinerlei Erfahrungen mit der spanischen Sprache gemacht. Innerhalb der ersten vier Semester habe ich an der Fakultät den Spanischkurs besucht und dort meine Grundkenntnisse angeeignet. Parallel dazu habe ich im dritten Semester auch an der Fakultät 13 Studium Generale an einem Fortgeschrittenenkurs teilgenommen um meine Grammatik zu verbessern und auch meine Fähigkeiten im Gebrauch der Zeitformen auszubauen. Generell denke ich jedoch, dass dies nicht unbedingt nötig ist, weil man die Basis, die man braucht um sich grundlegend zu verständigen, auch an unserer Fakultät vermittelt wird. Da ich die Monate bevor ich ins Auslandssemester ging mein Praktikum im Inland absolvierte, war es für mich persönlich jedoch nötig, das Gelernte privat regelmäßig zu wiederholen und zu üben um gut vorbereitet zu sein. BaFög Wie eigentlich bereits bekannt ist, ist es möglich Auslands-BaFög zu erhalten, selbst wenn man für die Inlandsförderung nicht in Frage kommt. Die Beantragung läuft ähnlich wie beim Inlands-BaFög, nur ist hierfür nicht das Studentenwerk München zuständig, sondern im Fall von Spanien das Studentenwerk Heidelberg (www.studentenwerk.uni-heidelberg.de). Angekommen in Almería müssen für das Auslands-BaFög nur noch die Studienbescheinigung vom International Office der dortigen Universität und die Mietbescheinigung 2 vom Vermieter unterschrieben und nach Heidelberg geschickt werden. Den vorläufigen Förderungsbescheid erhält man aber gewöhnlich bereits vor Abreise. Versicherung Eine entsprechende Versicherung ist natürlich besonders bei einem längeren Auslandsaufenthalt unbedingt nötig. Für das europäische Ausland sollte normalerweise die eigentliche Krankenversicherung ausreichend sein, man sollte sich aber auf nochmal bei der eigenen Krankenkasse erkundigen, ob und was alles abgedeckt ist. Das gleiche gilt selbstverständlich für alle weiteren Versicherungen. Wohnungssuche Bereits vor der Abreise nach Almería kann man sich über den Wohnungsmarkt informieren. Die Universität Almería selbst versendet an alle Erasmus-Studenten einige Informationen, unter denen man auch den aktuellen Link findet, der zu ihrem eigenen Online-Wohnungsportal führt. Wenn man zeitlich früh genug anreist (eine Woche vor Vorlesungsbeginn ist normalerweise ausreichend) ist aber die direkte Suche vor Ort sicherlich empfehlenswerter, da man direkt Besichtigungen der Apartments vornehmen kann und ggf. Mitbewohner kennenlernen kann. (siehe auch 3. Vor Ort – a.) allgemeine Informationen). Mitzunehmende Dokumente Außer den obligatorischen Unterlagen, wie beispielsweise Ausweiskopie, sollte man unbedingt auch mehrere Passfotos mitnehmen, da diese u. a. für eine Buskarte oder auch für den Studentenausweis benötigt werden. Falls man einen Mietwagen leihen möchte, natürlich auch den Führerschein nicht vergessen. Viele Erasmus-Studierende haben auch das nahegelegene Marokko erkundet, wofür der Reisepass auch Platz im Gepäck finden sollte. Für Geldangelegenheiten ist das Konto bei der DKB einfach perfekt, da man hier mit der Kreditkarte kostenlos an den Bankautomaten abheben kann und nicht unnötig Geld für Gebühren verschwendet (mehr Infos: www.dkb.de) 2.) Informationen zur Stadt/Land Allgemeine Daten Almería ist die Hauptstadt der gleichnamigen andalusischen Region, direkt am Mittelmeer gelegen und beheimatet über 191.000 Einwohner (Stand: 2012). Die Provinz Almería ist geprägt von verschiedenen Landschaftsbildern, von Wüstengebieten, Küstenorten, Naturparks, sowie von einer breiten Anzahl von Gemüse- und Obstplantagen. Tourismus Für Andalusien ist der Tourismus-Sektor einer der größten Einnahmequellen, so auch für die Region Almería. Die Stadt Almería ist jedoch diesbezüglich ein sehr kleiner Faktor. Die Hotels befinden sich fast ausschließlich alle in der Stadt (am Strand sind es vor allem Wohngebäude) und sprechen eher die Klientel „Geschäftsleute“ an. Bis auf wenige Sehenswürdigkeiten (s. weiter unten) und den Strand hat die Stadt an sich für Touristen wenig zu bieten und kommuniziert ihre Vorzüge (z. B. gute Ausflugslage zum Naturpark Cabo de Gata, zur Wüste der Tabernas) leider auch zu dürftig. Großen touristischen Anlauf findet man hingegen in den Nachbarorten Aguadulce und Roquetas de Mar, sowie bereits erwähnt in Cabo de Gata und San José. Hier ist die Infrastruktur (Hotels, Restaurants, Attraktionen) durchaus mehr auf den Tourismus ausgelegt und es gibt auch viele Ferienhäuser die vorallem über die Spätwinter-/Frühlingsmonate besonders deutsche Senioren anlocken. Wetter Das Klima in Almería ist ganzjährig sehr angenehm und die Region gilt generell als die, mit den geringsten Niederschlägen. Dieser Fakt hat uns während dem Auslandssemester vom Februar bis Juli 2013 aber häufig zum Lachen oder auch zum Verzweifeln gebracht. Leider macht der Klimawandel auch vor Andalusien keinen Halt und so mussten wir des Öfteren mit Regenschauern vorlieb nehmen. Vor allem im Februar und März war es jedoch auch noch verhältnismäßig kühl und ich war froh, neben meiner Jacke auch noch einen dicken Pullover eingepackt zu haben. Aber natürlich konnten wir auch die Vorzüge Spanien´s genießen und bei über 30° in der Sonne entspannen. Aufgrund der Lage von Almería ist bis auf wenige Ausnahmen durchgängig mit Wind zu rechnen, manchmal angenehm, aber durchaus auch orkanartig. Generell kann ich sagen, dass ich während meines Auslandssemesters von Schnee über Regen und Wind bis hin zu einer Hitzewelle alles vertreten hatte. 3 Sehenswürdigkeiten Die wohl bedeutendste Sehenswürdigkeit in Almería ist die Alcazaba, eine alte maurische Festung welche hoch über der Stadt liegt. Für Bürger der EU ist der Eintritt kostenlos. Von der Alcazaba hat man Ausblick über die ganze Stadt und über den Hafen, sowie auf der anderen Seite zu einem kleinen Hügel der eine riesige Statue von St. Cristobal beheimatet. Erklimmt man den kurzen, aber steilen Weg zu dem besagten Hügel wird man mit einer einmaligen Aussicht auf die Festungsanlage belohnt. Weitere Besichtigungspunkte der Stadt sind die Kathedrale, sowie die kleine Kirche „Iglesia de Santiago“ und das Puerta de Purchena, einem entzückenden Platz in der Altstadt. Ausflugsziele Die Stadt Almería ist der optimale Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflüge. Während meines Auslandssemester konnte ich folgende Trips unternehmen: Madrid (3 Tage): Die Hauptstadt von Spanien ist sehr einfach und vor allem günstig mit dem Bus erreichbar (rund sechs Stunden; Hin- und Rückfahrt ca. 48 Euro). Cordóba – Sevilla (5 Tage): Diese Reise zu Ostern war ein einmaliges Erlebnis. Die Spanier befinden sich in ihrer Semana Santa (Palmsonntag bis Ostersonntag) in einem regelrechten Ausnahmezustand, vor allem in Cordóba und Sevilla werden die Traditionen groß geschrieben. Es gibt täglich mehrere Prozessionen, Züge mit hunderten von Leuten, die sich in ihren sog. Brüderschaften zusammenfinden. Mit schwerster körperlicher Arbeit werden schwere Statuen und Christus- und Marienfiguren durch die engen Gassen getragen – stets begleitet von Musikkapellen. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die langen Gewänder und die Spitzhauben, welche die Bruderschaften tragen. Einige von ihnen gehen aus Demut sogar barfuß. So beeindruckend diese Prozessionen sein mögen, muss man auch dazu sagen, dass man als „Außenstehender“ nach kurzer Zeit auch ein wenig durch sie gestört wird. Die Straßen sind teilweise komplett abgeriegelt, was einen normalen Besichtigungsablauf nicht möglich macht. Nichtsdestotrotz würde ich jedem empfehlen, während der Semana Santa das Spektakel mitzuerleben, was uns auf diese Art und Weise so nicht bekannt ist. (Almería-Cordoba: fünf Stunden; Einfache Fahrt ca. 28 Euro/Sevilla-Almería: fünfeinhalb Stunden; Einfache Fahrt 36 Euro) Naturpark Cabo de Gata / San José (1 Tag): Nicht mal 45 Minuten entfernt von Almería liegt mit dem Naturpark Cabo de Gata rund um die Orte Cabo de Gata und San José ein kleines Paradies. Der Nationalpark ist zwar auch mit dem Bus (fährt in beide Orte; nach San José jedoch nur zweimal am Tag) erreichbar, aber den Großteil kann man wohl nur mit einem eigenen Auto bzw. Mietwagen gebührend erkunden. Nerja (1 Tag): Rund zwei Stunden Richtung Malaga liegt das schöne Nerja, welches vorallem durch seine Höhlen bekannt ist. In Nerja befindet sich auch der Europäische Balkon, welcher traumhafte Ausblicke ermöglicht. Granada (1 Tag): Das wohl bekannteste Bauwerk in Granada und auch in Andalusien ist die Alhambra. Als Empfehlung kann ich sagen, dass man das Ticket dringend vorab im Internet reservieren sollte, vorallem weil man einen Teil der Gärten nur zu bestimmten Zeiten besichtigen darf. Auch kulinarisches bietet Granada einiges und gilt als Ort mit den günstigsten Tapas (ca. zwei Stunden Fahrt). Ronda – Tarifa – Gibraltar – Malaga (4 Tage): Wer nach Ronda fährt, sollte sich lieber warm einkleiden. Leider haben wir vom Wetterbericht falsche Informationen geliefert bekommen und fanden statt vorhergesagten 15 Grad mit Sonne, nur 3 Grad mit Regen und sogar Schnee (!) vor. Die Stadt Ronda ist aber von einem ungewöhnlichen Charme umgeben und war jede Frostbeule wert. Tarifa ist hingegen ein Paradies für Wind- und Kitesurfer und ist auch Ausgangspunkt für zahlreiche Walbeobachtungstouren. In Gibraltar, welches zum englischen Königreich gehört, fühlt man sich wie in einem anderen Universum – eine perfekte Mischung zwischen spanischen und englischen Flair. Auf jeden Fall sollte man sich hier eine Runde Fish & Chips genehmigen (es kann sowohl in Pfund, wie auch in Euro bezahlt werden). Zum Abschluss ging es noch nach Malaga, was uns mit seinem schönen Wetter, seinen kleinen Gassen, sowie dem eindrucksvollen Pier mit Geschäften verzaubert hat. Außerdem bieten die Städte Valencia, Barcelona und Cadíz reizvolle Besichtigungspunkte und auch die Sierra Nevada, sowie die Wüste von Taberna überzeugen mit ihren landschaftlichen Vorzügen. 4 3.) Vor Ort a) Allgemeine Informationen Wohnungssuche und Unterkunft Wie bereits erwähnt, bekommt man von der Universität einen Link zugesendet, der einen Überblick über sämtliche Wohnungsangebote bietet. Falls man bei Anreise noch keine Unterkunft hat, ist das keinesfalls schlimm, denn die Suche vor Ort ist mehr als einfach. Ich habe mir für die ersten drei Tage in der Jugendherberge ein Zimmer reserviert um von dort aus Besichtigungen zu unternehmen. Von besagter Website habe ich einige Telefonnummern erhalten, aber auch die ESN unterstützt die neuen Austauschstudenten tatkräftig. Ohnehin findet man in der ganzen Stadt verteilt Flyer und Aushänge von Vermietern oder auch von anderen Studenten, welche eine neue Mitbewohnerin suchen. Bestenfalls – wie in meinem Fall – kann man die Wohnung von Erasmus-Studenten vom vorherigen Semester übernehmen. Der beste Ort zum Wohnen in Almería ist Zapillo – direkt am Strand – hier finden auch die meisten ausländischen Studenten eine Unterkunft. Auf keinen Fall darf man sich bei der Miete über den Tisch ziehen lassen, weil das Preisniveau absolut nicht vergleichbar mit dem in München ist. Für unsere gesamte Wohnung haben wir 495 Euro/Monat bezahlt (Küche, großes Wohnzimmer/Esszimmer, 2 Bäder, 3 Schlafzimmer), sodass ich für mein kleineres Zimmer bei 160 Euro Monatsmiete (zzgl. Gas, Wasser, Internet) war. Dieser Preis ist guter Durchschnitt für Zapillo und allgemein für Almería, oft kann man sogar für günstiger eine ansprechende Unterkunft finden. Bankkonto Wie bereits erwähnt, ist es am kostengünstigsten ein Konto bei der DKB abzuschließen, da diese weltweit an vielen verschiedenen Bankinstituten kostenlose Abhebungen mit der Kreditkarte ermöglicht. Ein Bankkonto in Spanien ist somit eigentlich nicht nötig. Persönlich würde ich auch davon abraten, ein Konto vor Ort zu eröffnen, falls es nicht unbedingt nötig ist (s. Internetvertrag). Grund hierfür ist die sogenannte NIFNummer, welche man dafür benötigt. Diese Nummer muss aber zunächst beim Ausländeramt (Oficina de Extranjero) beantragt werden, was nicht nur Zeitaufwand bedeutet sondern auch eine kleine Gebühr kostet. Internetvertrag Im besten Fall gibt es in der Wohnung, in die man zieht, bereits einen Internetanschluss, den man weiterhin benutzen kann. Für kürzere Überbrückungen gibt es auch in den Cafés an der Promenade kostenloses WiFi. Muss man jedoch einen Internetvertrag selbstständig abschließen, empfiehlt es sich auf jeden Fall einen Preisvergleich der Anbieter durchzuführen. Wir konnten den bestehenden Vertrag unserer Vormieter bei Movistar übernehmen (40,99 Euro/Monat; Flatrate), mussten jedoch ein eigenes Bankkonto eröffnen. Wie unter „Bankkonto“ bereits angegeben, musste hier vorher zunächst die NIF-Nummer angefordert werden. Die weiteren Abläufe in der Bank (die CajaMar ist direkt an der Universität) waren jedoch problemlos. Leider gab es jedoch bei der Kündigung wieder einige Schwierigkeiten, daher würde ich raten, die Wohnung auch hinsichtlich des Internets auszuwählen. Handykarte Der Kauf einer Handykarte ist eine leichte Angelegenheit. Man hat, wie auch in Deutschland, Auswahl zwischen mehreren Anbietern, z. B. Yoigo, Orange, Vodafone. Ich habe mich für eine Yoigo-Prepaid-Card entschieden und hatte hier auch nie Probleme damit (SMS für 8 Cent). Sport-/Freizeitmöglichkeiten: Neben dem Sportzentrum an der Universität, welches auch ein Schwimmbecken bietet, gibt es auch weitere Fitnesszentren. Die meisten Erasmus-Studenten haben sich für das EGO-Zentrum direkt am Meer entschieden (ca. 20 Euro Einschreibung; 40 Euro/Monat). Aus Kostengründen habe ich mich mit ein paar Freunden im Centro Supera an der Avenida del Mediterráneo (keine Einschreibungsgebühr, 34 Euro/Monat) angemeldet und war mit dieser Entscheidung mehr als glücklich. Außerdem bieten die Universität und ihr Sportzentrum während des Semesters viele Freizeitaktivitäten, wie beispielsweise Kajakfahren, Raften, Klettern, Tauchen, Schnorcheln, Reiten und Wandern, an – und das für sehr attraktive Preise. Für einen Tagesausflug mit Kajak und Schnorcheln im Naturpark Cabo de Gata musste ich lediglich 24 Euro zahlen. 5 Verkehrsanbindung Die Anbindung von Almería ins restliche Andalusien und auch ins ganze Land ist sehr gut. So fahren nicht nur mehrmals täglich Busse, sondern auch Züge. Betrachtet man die Verkehrssituation innerhalb der Stadt, dann ist man leider von München etwas anderes gewohnt. Es gibt zwar ein gut verbundenes Busnetz, aber der Takt, in denen die Busse fahren ist ziemlich weiträumig. Gewöhnlich gehen die Linien alle 20 Minuten, oft heißt es zwischen 16-23 Minuten, was es aufgrund von Verspätungen oft nicht so einfach macht, pünktlich zu einem Bus zu kommen und Wartezeiten von bis zu 20 Minuten normal sind. Morgens fahren die ersten Busse gegen 7 Uhr und abends der letzte um ca. 22 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten kann man aber auch auf Taxi´s zurückgreifen, welche verhältnismäßig sehr günstig sind. Aber auch zu Fuß ist alles sehr gut erreichbar. Vorallem die Strecke entlang des Meeres zur Universität ist einen Spaziergang wert. Für die Buslinien (11, 12 und 18) welche zur Universität führen, können die Studenten eine bestimmte AboKarte beantragen, welche in den Bussen jederzeit aufgeladen werden kann. Mit dieser Karte kostet eine Fahrt statt 1,05 Euro nur noch 0,56 Euro. Einkaufsmöglichkeiten In Almería gibt es zahlreiche Supermärkte (El Día, Mercadona, Carrefour, El Campo, Eroski, Arbol und auch einen Lidl), die eigentlich alles bieten was man von Zuhause auch gewöhnt ist. In der Innenstadt tummeln sich vor allem am Paseo de Almería viele Shops und am Ende der Avenida del Mediterráneo befindet sich ein großes Centro Commercial (Einkaufszentrum), welches neben einem Kino und diversen Restaurants, auch Kleidungsgeschäfte bietet. b) Informationen zur Uni: Allgemein (Campus): Als ich das erste Mal zur Universität fuhr, war ich zunächst ehrlicherweise überfordert. Da wir in München, vor allem auch in der Fakultät 14, eigentlich nur dieses eine Gebäude gewöhnt sind oder auch in der Lothstraße noch verhältnismäßig alles gut verteilt ist, findet man hier in Almería einen richtigen Campus vor. Die Universität besteht auch aus verschiedenen Fakultäten, welche sich Haus für Haus aneinander reihen, verschiedenen Auditorien, in denen die Vorlesungen stattfinden, eine eigene Bank (CajaMar), mehrere Cafeterien, einen eigenen Kiosk, mehrere Copy-Shops, das International-Office, die Bibliothek und auch das Sportzentrum – das alles erstreckt sich über den großen Campus. Zunächst geschockt, gewöhnt man sich extrem schnell an die größeren Ausmaße und findet auch schnell raus, wo der Kaffee am besten schmeckt und das Kopieren am schnellsten geht und kann das einzigartige Gefühl einer solchen Universität auf sich wirken lassen. Genaue Semesterzeiten: Die Semester in Almería entsprechen nicht ganz den Semestern in München. Das Sommersemester 2013 (wird dort als „zweites Semester“ bezeichnet) ging am 18. Februar los und endete am 13. Juni, bevor die Prüfungsphase bis Anfang Juli stattfand. Das Wintersemester startet normalerweise im September und endet kurz vor dem Beginn des neuen Semesters Mitte Februar. Bewerbungsprozedere: Für die Bewerbung für die Universität Almería bzw. für ein Auslandssemester in Spanien musste ich alle von unserem International Office geforderten Unterlagen einreichen, beispielsweise auch ein Motivationsschreiben auf Spanisch. Die Universität Almería verlangte aus internen Gründen in meinem Fall keine weiteren Dokumente (kann sich jedes Semester ändern) und somit bekam ich direkt nach Zuweisung von München, den vorläufigen „Letter of Acceptance“ aus Almería. Für alle weiteren Vorgänge, wie beispielsweise die Eintragung der vorab gewählten Kurse, erhielt ich stets eine aktuelle Informationsmail von der Universität Almería und auch Erinnerungsmails, damit alles in der gewünschten Deadline abgeschlossen wird. 6 International Office Das International Office der Universität Almería findet im selben Gebäude wie das ESN Erasmusbüro seinen Platz. Falls man persönlich vor Ort etwas zu erledigen hat, sollte beachtet werden, dass das Büro jeden Tag nur von 10 bis 13 Uhr geöffnet hat. Teilweise muss man auch auf eine gewünschte Unterschrift ein bis zwei Tage warten, wenn der jeweilige Zuständige nicht im Büro ist. Zusätzlich zum International Office bekommt man auch einen Institutional Coordinator zugewiesen, welcher beispielsweise auch das Learning Agreement abzeichnen muss. Ohne Zweifel sollte man genug Zeit einrechnen, falls man eine Unterschrift benötigt, da es nicht immer von Garantie ist, dass der Institutional Coordinator täglich im Büro ist oder eine direkte Abzeichnung im International Office möglich ist. ESN Erasmusbüro Das ESN Büro findet man direkt neben dem International Office (gewöhnlich ebenso täglich 10 bis 13 Uhr geöffnet). Die Studenten, welche das ESN-Team bilden, sind jederzeit ansprechbar und sehr hilfsbereit. Sei es mit Wohnungsproblemen oder auch universitätsunabhängigen Dingen kann man sich an diese wenden. Bereits in der ersten Woche fand ein Inforundgang über den Campus statt (durchgeführt von ESN), bei dem man nicht nur das Team, sondern auch alle anderen Erasmus-Studenten kennenlernt. Auch in den weiteren Wochen wurden einige Veranstaltungen organisiert, wie z. B. eine Stadtführung, PizzaWelcome-Party. Ebenso werden während des Semesters mehrere Kurztrips (z. B. zum Karneval nach Cadiz, zu den Fallas nach Valencia, zu den ESN-Nationalevents nach Barcelona und Ibiza) von der ESN geplant. Neben dem persönlichen Kontakt gibt es auch eine Facebook-Gruppe, in der alle Updates gepostet werden oder auch jederzeit Fragen gestellt werden können. Kursangebot Verglichen mit den ersten drei Semestern in München sind die Vorlesungen in Almería viel arbeitsintensiver. Neben den wöchentlichen Klassen (2 Std.) gibt es alle 14 Tage eine Arbeitsgruppe, welche je nach Kurs anders gestaltet wird. Über angebotene Kurse kann man sich auf der Website der Universität informieren: http://cms.ual.es/UAL/estudios/grados/plandeestudios/asignaturas/GRADO6410?organizacion=temporal Beachtet sollte werden, dass jeder Kurs mit 6 ECTS angerechnet wird. Es ist auch anfangs möglich Kurse zu besuchen und diese dann wieder zu tauschen (bis zu einer bestimmten Deadline), damit man zunächst einen Einblick bekommt. Bezüglich der Prüfungen sind die Professoren relativ frei in der Gestaltung. Entweder sie halten nur eine Endprüfung, nur Teilprüfungen oder beides zusammen. Die Endnote besteht meist aus der Prüfungsnote, den Ergebnissen der Arbeitsgruppen und der Mitarbeit. Da ich mein Auslandssemester freiwillig absolviert habe, beschloss ich lediglich zwei Kurse zu besuchen: Introduction to Accounting: Dieser Kurs wird sowohl auf Spanisch, als auch auf Englisch angeboten. Ich habe mich für die englische Vorlesung entschieden, obwohl dazu gesagt werden sollte, dass das Englisch-Niveau sehr niedrig ist und man manchmal auch Probleme hat die Aussprache zu verstehen. Für Studenten, die noch nie etwas im Bereich Rechnungswesen/Buchhaltung gehört hatten, würde ich diesen Kurs auf keinen Fall empfehlen. Es handelt sich zwar um einen Einführungskurs, aber die Lehrmethoden unterscheiden sich sehr stark von denen in Deutschland. Ich selber habe seit meinem 13. Lebensjahr Rechnungswesen und hatte trotzdem einige Probleme manche Dinge zu verstehen, weil sie sich ziemlich von meinem bisherigen Wissen unterschieden haben und ich manchmal den Sinn und die Logik hinter der Vorlesung vermisst habe. An sich durchaus kein schwieriger Kurs, aber selbst für Fortgeschrittener mit einiger Arbeit verbunden. Márketing Turístico: Diese Vorlesung wurde auf Spanisch gehalten und der Professor gab sich aufgrund der hohen Anzahl an Erasmus-Studenten auch viel Mühe möglichst langsam und verständlich zu sprechen. Die Arbeitsgruppe habe ich auf Englisch durchgeführt. Die Kursinhalte waren interessant, aber aufgrund der bisher besuchten Veranstaltungen in München, keine Neuigkeiten. Die Gruppenaufgaben waren teilweise mit eigenem Wissen, Internetrecherche oder auch mit innovativen Ideen verbunden, was den Lernstoff nochmal verdeutlich hat. Außerdem war auch eine Präsentation über ein touristisches Produkt Teil der Bewertung. 7 Sprachkurs Die Universität Almería bietet seinen ausländischen Studenten zu Beginn des Semesters (ca. 8 Wochen) einen Sprachkurs von wöchentlich vier Std. an. Für diesen Kurs musste man sich bereits vorab anmelden und sich selber einem Niveau (A1/A2, B1/B2, C1/C2) zuordnen. Hierbei ist darauf zu achten, dass man das Niveau nach der Anmeldung nicht mehr wechseln kann. Für Studenten, die bereits ein wenig Vorerfahrung in der spanischen Sprache haben würde ich zum B-Level raten, weil man im A-Kurs wirklich mit den Basics von vorne anfängt. Ich habe selber das Niveau B1/B2 besucht und war auch zufrieden damit. Öfters hatte ich zwar Schwierigkeiten alles zu verstehen, aber ich denke hier habe ich viel gelernt und wurde genau richtig gefordert. Zum Kurs gehört neben der Abschlussprüfung auch eine Präsentation über ein selbst gewähltes Thema. c) Integration und Kontakt mit Einheimischen, Kontakt zu anderen Austauschstudierenden (Anzahl der Programmstudierenden und aus welchen Ländern) Im vorherigen Semester kamen über 500 Erasmus-Studenten nach Almería, von denen auch noch einige für das zweite Semester blieben. Aus diesem Grund wurden für das Sommersemester nur noch rund 100 Studenten neu aufgenommen. Der Kontakt unter den Austauschstudenten ist sehr gut, da man sich bereits anfangs zu sämtlichen Veranstaltung der ESN trifft und auch ansonsten gemeinsame Berührungspunkte hat, da man sich in derselben Situation befindet und allein in ein fremdes Land kommt. In den Vorlesungen ist es meist auch so, dass man zunächst Kontakt zu den anderen Erasmus-Studenten sucht. Die Herkunft der neuen Freunde ist vielfältig, von Mexiko, Ecuador und USA über Italien, Frankreich und Polen ist alles vertreten. Zu dem Thema „Integration und Kontakt mit Einheimischen“ gibt es sicherlich zweigeteilte Meinungen. Einerseits findet man in der Universität oft nur schwer Zugang zu den einheimischen Studenten, da diese in ihrem Freundeskreis bleiben, andererseits sind die Spanier durchaus offen gegenüber den ausländischen Gästen. Des Öfteren fand ich mich in Gesprächen mit Einheimischen an der Bushaltestelle oder im Supermarkt. d) Allgemeines Fazit und Empfehlungen an die nachfolgenden Studierenden Abschließend komme ich zu dem Fazit zu dem wohl fast jeder Erasmus-Student kommt: Jederzeit wieder! Ich hatte ein paar unglaublich Monate, habe interessante Orte und bemerkenswerte Leute kennengelernt. Zwischendrin hatte ich auch meine kleinen Durchhänger, aber ich denke das gehört auch dazu, aber das Gefühl, das Meer direkt vor der Tür zu haben ist einfach unbeschreiblich und hat alle schlechten Gedanken weggewischt. 8 4.) Bilder über Partneruniversität, Stadt und Land 9