zum Pressebericht

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METROPOLREGION
Mittwoch, 25. März 2015
Sind die Ideen
zur Bioenergie
umsetzbar?
Klinik-Bau auf
Hochtouren
Mosbach. (schat) Mit großen
Bauprojekten kennt man sich
aus in Mosbach: In der Innenstadt ist das neue Einzelhandels- und Dienstleistungszentrum „Quartier an der Bachmühle“
(Baukosten:
rund
20 Millionen Euro) kurz vor seiner Fertigstellung. Ein paar
Hundert Meter weiter in Richtung Buchen laufen beim Neubauprojekt
„Diakonie-Klinik
Mosbach“ (Foto: zg) die Rohbaumaßnahmen aktuell auf
Hochtouren. Seit Sommer 2014
baut die Johannes-Diakonie
Mosbach am östlichen Stadteingang (unweit der B 27) für
rund 24,5 Millionen Euro ein
neues Gebäude, in dem unter
anderem eine Neuropsychiatrische Klinik und eine Klinik für
Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie Raum finden sollen. Die Johannes-Diakonie Mosbach, unter deren
Dach auch das Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg angesiedelt ist, spricht von
einem in Nordbaden einmaligen Zentrum der Behindertenmedizin. Mitte 2016 will man
Eröffnung feiern.
Prämierte Beiträge werden
unter die Lupe genommen
Rhein-Neckar. (RNZ) Die Erwartungen
sind hoch: In der Metropolregion RheinNeckar wartet man gespannt auf die Ergebnisse der Studien zum Wettbewerb
BürgerEnergieIdeen, an deren Erstellung derzeit mit Hochdruck gearbeitet
wird. Bereits Ende April sollen die fertigen Studien in den zehn Gewinnerkommunen präsentiert werden. Im Rahmen des Wettbewerbs suchten die Bioenergie-Region Hohenlohe-OdenwaldTauber (H-O-T) und die Metropolregion
Rhein-Neckar im vergangenen Jahr die
nachhaltigsten BürgerEnergieIdeen.
Und fanden sie zum Beispiel im Neckar-Odenwald-Kreis, im Waldbrunner
Ortsteil Mülben. Dort wird die Errichtung einer Holz-Sonne-Kopplungsanlage zur Erzeugung von erneuerbarer Wärmeenergie aus heimischen Ressourcen
geprüft. Bürgermeister Markus Hass ist
gespannt auf die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie. „Mit unserer BürgerEnergieIdee wollen wir Öl und Gas durch
nachhaltige und erneuerbare Energieträger ersetzen“, sagt er.
Ergebnisse bis Ende April
Die Studien sollen Hinweise zur Umsetzung der Ideen geben. Mit den Ergebnissen kann die Projektentwicklung
vor Ort dann entscheidend vorangetrieben werden. Die Vorteile der Ideen liegen klar auf der Hand: Die Konzepte passen wie maßgeschneidert zu den lokalen
Gegebenheiten, die kommunale Entwicklung wird vorangebracht und die regionale Wertschöpfung steigt.
Im Fokus der siegreichen Wettbewerbsbeiträge aus Mauer, Meckesheim,
Schifferstadt, Schönbrunn, Waldbrunn,
Wiesenbach und Wiesloch stehen kommunale Wärmenetze. Insbesondere wird
der Frage nachgegangen, wie Wärme und
Strom aus Biogas- oder Holzhackschnitzel-Anlagen auch in Kombination
mit Solarthermie und Fotovoltaik optimal genutzt werden können.
Mit der oberflächennahen Geothermie und Tiefengeothermie beschäftigen
sich die prämierten Ideen aus EdingenNeckarhausen und dem Kreis Bergstraße. Die Gemeinde Brühl möchte die Möglichkeiten eines schwimmenden KleinFließwasserkraftwerks im Rhein zur
Stromerzeugung ausloten.
NACHRICHTEN
Hiebe aus Liebe
Bensheim. (pol/web) Zwei junge
Frauen sind am Montagabend in
Bensheim in einen handfesten Streit
geraten. Grund war nach Polizeiangaben die Liebe – beziehungsweise ein
junger Mann. An einem Taxistand eskalierte der Streit. Eine der Kontrahentinnen versetzte ihrer 16-jährigen
„Rivalin“ eine Ohrfeige. Doch mit der
damit verbundenen Demütigung ihrer
„Konkurrentin“ wollte sie sich nicht
zufriedengeben: Sie nahm ihr noch das
Handy ab. Wer die Schlägerin war,
konnte die Polizei bislang nicht klären. Die unbekannte junge Frau war
kurz nach der Tat zusammen mit einer Bekannten weggelaufen.
Mädchen sexuell belästigt
Bellheim. (lrs) Weil er zwei zwölfjährige Mädchen sexuell belästigt haben
soll, ist ein Mann in der Südpfalz in
Untersuchungshaft gekommen. Wie
Polizei und Staatsanwaltschaft gestern mitteilten, hatte der 22-Jährige
die Mädchen am Montag in Bellheim
(Kreis Germersheim) zu Boden gedrückt. Als die Kinder sich wehrten
und losrissen, flüchtete er. Freunde der
Zwölfjährigen verfolgten den Verdächtigen und hielten ihn fest, bis die
Polizei kam. Der 22-Jährige ließ sich
widerstandslos festnehmen. Er hatte
1,31 Promille Alkohol im Blut. Der Ermittlungsrichter erließ einen Untersuchungshaftbefehl.
Vor Gericht spielt Harder derzeit keine Rolle
Im Korruptionsprozess um das Cargo-Gelände des Frankfurter Flughafens konzentriert sich die Kammer auf andere Angeklagte
Von Wolf H. Goldschmitt
Frankfurt/Heidelberg. „Bis auf Weiteres
wird es von meiner Seite keinen O-Ton
geben“, sagt Rechtsanwalt Daniel Krause. Er vertritt im Korruptionsprozess um
das Cargogelände des Frankfurter Flughafens den Heidelberger Unternehmer
Jürgen B. Harder. Der 55-jährige Lebensgefährte
von
Ex-Schwimmstar
Franziska van Almsick muss zurzeit
zweimal pro Woche zusammen mit vier
weiteren Angeklagten vor der Zwölften
Strafkammer des Frankfurter Landgerichts erscheinen.
Und das könnte noch länger der Fall
sein, denn der Vorsitzende Richter Christopher Eberhardt lässt sich Zeit, um den
Bestechungsskandal lückenlos aufzuklären. Die Zahl der Verhandlungstage ist
inzwischen bis zum Hochsommer um
weitere 14 Termine aufgestockt worden.
Der Heidelberger Immobilien-Krösus,
dessen Vermögen
mehrere Hundert
Millionen
Euro
betragen soll, hatte schon am zweiten Tag des Mammutprozesses ein
Teilgeständnis
abgelegt.
Er habe von der
Korruption
gewusst, die sein GeJürgen B. Harder.
schäftspartner
Archivfoto: dpa
über eine gemeinsame Gesellschaft vorgenommen haben
soll. Die Schmiergeldzahlungen in siebenstelliger Höhe sollen beiden zu einem
Filetgrundstück am Airport verholfen
haben.
Das Geld soll laut Staatsanwaltschaft an einen früheren Flughafenmanager gegangen sein. Jener schweigt bisher als einziger der Beschuldigten. Wie
die RNZ erfahren hat, wird er allerdings
demnächst eine Aussage machen. Zurzeit arbeitet er noch an seinem Schlüsselstatement. Erst dann kann der Prozess auf die Zielgerade einbiegen. Jürgen
Harder spielt deshalb zurzeit keine Rolle
vor Gericht. Nach seinem frühen Eingeständnis, einen großen Fehler gemacht zu
haben, rücken andere Beteiligte in den
Fokus.
Zum Beispiel der schillernde Frankfurter „Paradiesvogel“ und Investor Ardi Goldman. Der weist als einziger der
Angeklagten nämlich sämtliche erhobenen Bestechungsvorwürfe zurück. Die
Staatsanwaltschaft jedoch spricht in ihrer über 90-seitigen Anklageschrift öfter
von dem „System Goldman“.
Dabei handele es sich um ein filigranes Modell der „Vergütung“ für den Makler und einen Fraport-Manager zur gegenseitigen Absicherung und Tarnung.
Gegen Schmiergeld versorgte der Flug-
Seit einem Jahr herrscht Stillstand
Erdwärmekraftwerk in Landau wurde abgestellt, weil sich der Boden gehoben hatte
Von Jasper Rothfels
Landau. Schon seit einem Jahr steht das
umstrittene Erdwärmekraftwerk in Landau still. Die einst größte Anlage dieser
Art in Deutschland war abgeschaltet
worden, weil sich rund um das Gelände
der Boden gehoben hatte und stellenweise gerissen war. Zwar wurde eine
mögliche Ursache – ein Leck im
System – bereits entdeckt und beseitigt,
doch die Untersuchungen gehen weiter.
Dafür muss erneut gebohrt werden, doch
das Projekt scheint vom Pech verfolgt.
Die Aktion ruhe derzeit, „weil das
Bohrgerät kaputt ist“, berichtet Thomas
Dreher vom Landesamt für Geologie und
Bergbau in Mainz. Deshalb könne noch
nicht abschließend beurteilt werden, ob
die Voraussetzungen für einen Neustart
erfüllt sind. „Es ist alles offen“, sagt Dreher, der Leiter der Abteilung Bergbau
beim Landesamt. Die Betreiber geben sich
zuversichtlich. Sie wollen das unter
Imageproblemen leidende Kraftwerk
wieder anfahren – und stellen eine umfassend modernisierte Anlage in Aussicht. „All das, was heute notwendig und
möglich ist, wird auch gemacht“, sagt
Falk von Kriegsheim, Sprecher des Mehrheitseigentümers Daldrup & Söhne.
Für den derzeitigen Stillstand der Arbeiten sei ein Defekt am Bohrkopf verantwortlich, zu dem es in 300 Meter Tiefe gekommen sei. Das sei nichts Ungewöhnliches. Sobald er repariert sei, gehe
es weiter. „Wir hoffen, dass das in den
nächsten Tagen der Fall ist.“ Seit dem
Abschalten des Kraftwerks hatte das Unternehmen mehrfach angekündigt, die
Anlage in absehbarer Zeit wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Aber die angeordneten Untersuchungen erwiesen sich
als langwierig.
Die Experten hatten schon bald vermutet, dass ein Leck im Anlagensystem
für die Bodenhebungen verantwortlich
ist. Im Juli 2014 meldete der Betreiber,
ein seit mehreren Jahren bestehendes
Leck an einer Bohrlochdichtung in drei
Schwertransport: A 656 gesperrt
Mannheim. (RNZ/pol) Wegen eines
Schwertransports von 52 Meter Länge sind am späten Montagabend die
B 37 und die A 656 von der Mannheimer Möhlstraße bis zum Autobahnkreuz Mannheim für knapp eine Stunde gesperrt gewesen. Das mit einer
Straßenbahn beladene Gespann war
aufgrund der Länge über die Gegenfahrbahn gelotst worden. Der Verkehr wurde bis zur Aufhebung der
Sperrung um 22.45 Uhr örtlich umgeleitet.
Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 70
Ob nach den Reparaturarbeiten im Erdwärmekraftwerk wieder alles in Ordnung ist, werden Untersuchungen zeigen. Die sind allerdings noch nicht abgeschlossen. Foto: Wittek
Metern Tiefe sei die Ursache. Die Anlage
werde nun für zwei bis drei Millionen Euro repariert, zudem würden eine bessere
Überwachungstechnik und andere Sicherheitssysteme installiert, um solche
Probleme künftig zu vermeiden.
Doch aus Sicht der Experten beim
Landesamt reicht das nicht. Sie haben den
Verdacht, dass es in der Tiefe ein weiteres Leck im Kraftwerkskreislauf gibt, aus
dem Thermalwasser ausgetreten ist. Um
das zu klären, soll eine „Erkundungsbohrung“ bis in 500 Meter Tiefe erfolgen
– jene Bohrung, die nun in 300 Meter Tiefe abrupt gestoppt wurde. Voraussetzung für einen Neustart sei, dass nach
dieser Bohrung „sichere Verhältnisse“
herrschten, hatte Dreher im Januar gesagt. Außerdem müsse noch ein weiterer
Antrag genehmigt werden.
Auch wenn in der Tiefe alle Pannenursachen beseitigt sein sollten – Probleme gibt es für das Kraftwerk auch oberhalb der Erde: Der Rat der Stadt Landau
hat sich bereits im April 2014 für die Stilllegung der Anlage ausgesprochen, die
schon davor Schwierigkeiten gemacht
hat. Sie hatte bereits 2009 leichte Beben
ausgelöst und durfte deshalb nicht mehr
mit voller Kraft laufen.
Entlastung hatten sich die Betreiber
von einem neuen, insgesamt dritten
Bohrloch erhofft. Es war geplant, um das
Kraftwerk dauerhaft wirtschaftlich betreiben zu können und das Erdbebenrisiko zu minimieren. Der Bund ist allerdings nicht mehr bereit, eine dritte Bohrung zu fördern. Zudem ermittelt die
Staatsanwaltschaft wegen erhöhter Arsenwerte im Grundwasser.
Angesichts des Gegenwindes will der
Betreiber mit der Erneuerung der Anlage punkten. „Wir versuchen, mit Fakten
zu überzeugen, mit der Ertüchtigung des
Kraftwerks“, sagt von Kriegsheim. Die
Technologie, die 2007 zum Einsatz gekommen sei, würde heute so nicht mehr
verbaut, seitdem habe sich viel getan, man
könne von einem „riesigen Quantensprung“ sprechen.
hafenmitarbeiter angeblich den Makler
und Investoren mit vertraulichen Informationen über die Grundstücke auf dem
Flughafen und bevorzugte seine „Kundschaft“ bei Vergabe-Empfehlungen an die
Chefs von Fraport.
Jürgen Harder selbst wird wohl zum
Fall Goldman vorläufig nicht befragt
werden. Er hatte bei seinem Geständnis
ein Treffen auf seiner Jacht erwähnt, bei
dem die Angelegenheit zur Sprache gekommen sei. Dabei habe sich Harder verwundert gezeigt, weil Goldman so locker
mit dem Thema „Entlarvung“ der illegalen Geschäfte umgegangen sei.
Franziska van Almsick hat während
des Prozesses ihre beiden Kinder dem
Medienrummel entzogen und will in Spanien ausharren, bis sich die Wogen wieder geglättet haben. Dennoch wird sie gelegentlich in Deutschland gesehen, von wo
aus sie zurzeit ihr neues Fitnessprogramm vermarktet.
Forschertalente
gesucht
Es gibt noch freie Plätze
für die Tschira-Jugendakademie
Rhein-Neckar. (RNZ) Schüler der sechsten bis neunten Klassen weiterführender
Schulen in der Rhein-Neckar-Region
können in den Ferien selbst zu Naturwissenschaftlern
werden:
Unter
www.tschira-jugendakademie.info können sich Interessierte für die Kurse der
Tschira-Jugendakademie im Internet
anmelden. In den vier- beziehungsweise
fünftägigen Programmen von Ostern bis
Herbst lernen die Teilnehmer die Biologie auf eine spannende Weise kennen.
Die Tschira-Jugendakademie richtet
sich an Kinder und Jugendliche, die sich
für naturwissenschaftliche Themen und
vor allem für die Biologie begeistern und
denen es Spaß macht, im Team zu forschen. In kleinen Gruppen experimentieren die Nachwuchsforscher wie Studenten mit professioneller Ausrüstung in
Laboren der Universität Heidelberg und
draußen in Tümpel und Wald.
Bei Tagesexkursionen zu Forschungsinstituten, Museen, Ausgrabungsstätten oder botanischen und zoologischen Gärten dürfen die Teilnehmer
im Rahmen von Spezialführungen auch
hinter die Kulissen schauen, exotischen
Tieren auf den Pelz oder die Schuppen rücken und Reisen durch unsere Erdgeschichte unternehmen. In lockerer Atmosphäre können die Teilnehmer wissenschaftliche Kompetenzen wie exaktes
Beobachten und kritisches Hinterfragen
entwickeln – stets begleitet von erfahrenen Wissenschaftlern.
Die Biologin Nina Schaller, Preisträgerin des Klaus Tschira Preises für
verständliche Wissenschaft, leitet das
Projekt. Je nach Alter und Klassenstufe
können die Nachwuchsforscher bei verschiedenen Kursen mitmachen. Die Gebühr für die viertägigen Basiskurse beträgt 155 Euro und 190 Euro für alle fünftägigen Kurse. Gemeinsam teilnehmende
Geschwister erhalten einen Rabatt. Für
alle Kurse gibt es noch freie Plätze.