ParkSport –besser draußen! - Der Deutsche Olympische Sportbund
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ParkSport –besser draußen! - Der Deutsche Olympische Sportbund
ParkSport –besser draußen! Neue Wege für Sport und Bewegung im öffentlichen Raum. Die Gartenschau, die bewegt. ParkSport vorwort 1 inhalt vorwort 03 vorwort 04 mehr als grün! Sport, Bewegung und Gesundheit als Bestandteile von Parkgestaltungen 06 ein park in bewegung! Von Sportplätzen zu Sporträumen 08 der park im überblick 10 parksport – besser draussen! Von der Idee zum Trend für Sport in urbanen Räumen 12 starker sport – starke kommune Neue Perspektiven für die Stadtentwicklung 14 hamburger vereine für den parksport! „ParkSport – besser draußen!“ – mit diesem Begriff bezeichnet die igs 2013 ihr Engagement für Sport und Bewegung. Die Gestaltung des Parks und die Veranstaltungen vor und während der Gartenschau setzen Akzente und geben Impulse für die Sport- und Stadtentwicklung in Hamburg. Aus diesem ParkSport-Konzept ist eine konstruktive Diskussion entstanden, die bereits über die Gartenschau und Hamburg hinausgeht: Hamburger Vereine bieten schon 2012 ParkSport mit Qualität in ganz Hamburg, die Dekadenstrategie für den Hamburger Sport formuliert „Sport im Grünen“ als eine der Zielperspektiven, und mit dem Deutschen Olympischen Sportbund wurde eine Kooperationsvereinbarung zur Verbreitung der ParkSport-Idee in Deutschland geschlossen. Im August 2012 wird der traditionelle Kongress GRÜN|MACHT|GELD der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und der igs 2013 um den Teil SPORT|MACHT|GRÜN erweitert, in dem das Thema ParkSport mit Präsentationen von Konzepten, Modellen und Best-Practise-Beispielen differenziert betrachtet wird. Stadtentwickler und Freiraumplaner sowie Akteure und Entscheider des Sports werden in ihren jeweiligen Fachkreisen, aber auch mit „Blick über den Tellerrand“ diskutieren. Die vorliegende Broschüre versteht sich als Anstoß für einen lebendigen Austausch zwischen Fachleuten, Politik und Bürgern über die Entwicklung moderner Parks für Erholung, Freizeit und Sport. Sport für alle! Draußen! Und mit Qualität! 16 ideen für den parksport! Heiner Baumgarten Geschäftsführer internationale gartenschau hamburg 2013 gmbh Was draußen Spaß macht und funktioniert 18 2 inhalt Beate Wagner-Hauthal Projektkoordinatorin der igs 2013 für Sport und Bewegung parkpflege und mehr! Perspektiven für Parkpflege und -management 20 english summary 25 impressum Ziel ist es, den interdisziplinären Dialog zu befördern: Für zukunftsfähige Perspektiven braucht es die Erfahrung sowohl von Stadtentwicklung und Freiraumplanung, die den vielfältigen Bedarfen und Bedürfnissen einer modernen, internationalen Stadtgesellschaft gerecht werden, als auch die Kompetenzen im Sport, um möglichst vielen Menschen Zugang zu gesundheitsfördernder Bewegung und Begegnungen zu ermöglichen. ParkSport vorwort 3 mehr als grün! Parkanlagen spiegeln die gesellschaftliche Situation, in der sie entstanden und Veränderung erfahren haben. Auch bei den großen Hamburger Volksparks waren Sport und Bewegung ein prägendes Element. Sport, Bewegung und Gesundheit als Bestandteile von Parkgestaltungen weitere lesenswerte informationen: Heiner Baumgarten: Freiraumentwicklung in einer Stadt mit Zukunft. In der Fachzeitschrift STADT und RAUM, 5 / 2010. Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur: Garten und Gesundheit. Zur Bedeutung des Grüns für das Wohlbefinden, Jahrbuch 2008. Ein kurzer Überblick über „143 Jahre Tradition, Gartenschauen in Hamburg“: www.ndr.de/ratgeber/reise/urlaubsregionen/ hamburg/gartenschauhamburg101.html 4 mehr als grün! Mitte des 19. Jahrhunderts herrschten in den meisten westeuropäischen Großstädten gravierende hygienische Missstände. Die Arbeiterwohnquartiere in den stark wachsenden Industriestädten waren von Armut, Elend und mangelnder Hygiene geprägt. Im frühindustrialisierten England brachen die ersten Cholera-Epidemien bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus; wenige Jahrzehnte später wütete die Infektionskrankheit auch in den Großstädten Deutschlands. Das massenhafte Sterben entfachte eine intensive Diskussion darüber, wie die hygienischen und gesundheitlichen Lebensbedingungen der Menschen verbessert werden können. können mit entsprechend ausgerichteten Angeboten ausgleichend In Hamburg führten der große Brand von 1842 und die Cholera-Epidemie von 1892 mit rund 17.000 Erkrankten und über 8.000 Toten zunächst zur Einführung einer zentralen Trinkwasserversorgung und zur Sanierung ganzer Wohnviertel. Die Diskussion um die Errichtung großer Volksparks, die Bewegungs- und Erholungsräume für die Bewohner schaffen und die Lebensverhältnisse in den Stadtvierteln verbessern sollten, führte im Ergebnis zur Schaffung des Altonaer Volksparks und des Hamburger Stadtparks. Im Zuge der Planung und Umsetzung der achten Hamburger internationalen Gartenschau für das Jahr 2013 entwickelte die igs internationale gartenschau hamburg 2013 gmbh das Konzept „Sport, Bewegung und Gesundheit“. Darin setzt sie sich mit der Zukunft des Volksparks im 21. Jahrhundert auseinander und erörtert, in welcher Weise sich große innerstädtische Parkanlagen verändern müssen, um den Bedürfnissen einer mobilen, gesundheitsbewussten und internationalen Stadtgesellschaft gerecht werden zu können. Gemeinsam mit Sport- und Gesundheitsexpertinnen und -experten wurde eine Angebotspalette für modernen Freizeitsport geschaffen, die Indoorwie Outdoor-Angebote umfasst und Leistungssport mit Sport und Bewegung für jedermann und jedefrau kombiniert. Diese Vielfalt an Sport- und Bewegungsangeboten wird in einem Teilbereich des Wilhelmsburger Inselparks konzentriert, um von hier aus in den gesamten Park und bis in den Stadtteil auszustrahlen. Der Park: Erholungsraum für die gestresste Stadt Hundert Jahre nach ihrer Entstehung sind Volks- und Stadtparks zum Herzstück der städtischen Erholung und Freizeitgestaltung geworden. Bis heute haben diese Parks ihre Bedeutung für die Gesunderhaltung der Bevölkerung nicht verloren. Sie müssen aber auf neue, die moderne städtische Gesellschaft belastende Faktoren reagieren und entsprechende Ausgleichsangebote bereitstellen: Die moderne Stadtgesellschaft ist im Berufsalltag eher wenig körperlich aktiv, sie leidet unter Stress und dadurch ausgelösten Krankheiten und sucht dafür einen Ausgleich bzw. Erholung durch Bewegung. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger nutzen ihr unmittelbares Wohnumfeld und die attraktivsten Orte der Stadt, um sportlich aktiv zu sein. In Hamburg sind das Elbufer, die Grünflächen rund um die Alster und die großen Parks die beliebtesten Plätze zum Laufen, Walken, Skaten und Spielen. Der Trend zum selbstständigen, selbst organisierten Sporttreiben ist dabei nicht zuletzt das Ergebnis der sich wandelnden Arbeitsprozesse und -strukturen. Gerade große Parks und damit vorbeugend wirken oder sogar Orte therapeutischer Arbeit sein. Dazu müssen vorhandene Parks umgebaut oder neue Parkanlagen auf städtischen Konversionsflächen errichtet werden. Hierfür geeignete Areale finden sich insbesondere in der Nähe von Großsiedlungen, die in den 1960er und 1970er Jahren gebaut wurden. Ein Beispiel für eine solche Großsiedlung ist der Stadtteil Hamburg-Wilhelmsburg. Pilotprojekt: Der Wilhelmsburger Inselpark Parkanlagen, die diesen vielfältigen Ansprüchen der modernen Gesellschaft Rechnung tragen sollen, benötigen hierfür ein professionelles Parkmanagement. Mit der Pflege der Grünanlagen und der Instandhaltung des Parkmobiliars allein ist es nicht getan: Eine lebendige ParkSportKultur bedarf der lebendigen Auseinandersetzung aller Nutzerinnen und Nutzer mit ihrem Park. Der Park muss mit ihren Wünschen ebenso mitwachsen können wie die Nutzer auf die Belastbarkeit und ökologischen Bedürfnisse ihrer Parkanlage achten müssen. Um diesen Prozess zu initiieren und dauerhaft zu ermöglichen, ist ein Parkmanagement notwendig. Das Konzept verfolgt dabei mehrere Ziele zugleich: – es will Jugendliche und Kinder ansprechen und sie an Bewegung und Sport heranführen; – es will Bildungs- und Sozialarbeit im Stadtteil leisten, um ins besondere für Kinder und Jugendliche mit Migrationshinter grund oder aus sozial schwachen Familien Chancen für die Zukunft zu eröffnen, und – es will gesundheitspräventiv Angebote für alle Altersgruppen im Park bereistellen. Hier sind neue Organisationsformen im Sport, in Bildungseinrichtungen und auch in Parks erforderlich. mehr als grün! 5 ein park in bewegung! Laufen findet heute weniger auf 400-m-Bahnen statt, umso mehr in Grünanlagen und an attraktiven Gewässern. Auch andere Sportformen unterliegen einem Wechsel. Für die veränderten Sportbedürfnisse und vielfältigen Bewegungsformen braucht es neue Wege und Räume. Quelle: Christian Wopp, Jürgen Koch, Werner Schmidt, Antje Froh, Stephan Klaus, Jessica Süßenbach: Grundlagen der Sportentwicklungsplanung in der Freien und Hansestadt Hamburg, Osnabrück 2010 13,1 % Laufen 11,9 % Fitness 11,5 % Radfahren 9,5 % Schwimmen 7,1 % Aerobic / Gymnastik 5% Walking / Nordic Walking 4,7 % Fußball 3,3 % Wandern 2,7 % Tanzen Tennis 2,3 % 1,9 % Ski-Alpin 1,8 % Yoga Segeln 1,3 % Volleyball 1,3 % Golf 1,3 % Reiten 1,2 % Badminton 1,2 % Aquafitness / Wassergymnastik 1,2 % 1,1 % Inline-Skaten / Rollschuhlaufen Von Sportplätzen zu Sporträumen Hamburg verfügt über große, attraktive Parks: Planten un Blomen, der Stadtpark, der Altonaer Volkspark und der Öjendorfer Park sind wichtige Orte der Naherholung im Hamburger Stadtraum. Mit der internationalen gartenschau hamburg entsteht im Herzen der Elbinsel ein neuer Park, der ab 2014 als Wilhelmsburger Inselpark allen Hamburgerinnen und Hamburgern zur Verfügung stehen wird. Im östlichen Teil des Parkgeländes entstehen dabei auf einer neun Hektar großen ehemaligen Asphaltfläche vielfältige Freizeitsportangebote für Jung und Alt. Hauptziel war und ist es, Bewegung im Alltag zu ermöglichen: für alle, wohnortnah, kostenfrei oder möglichst kostengünstig. Der Park als kostenloses Sportparadies Dies ist gerade vor dem Hintergrund der Wilhelmsburger Bevölkerungsstruktur wichtig; zudem sind in dem außerordentlich jungen Stadtteil nur sehr wenige Kinder und Jugendliche in Sportvereinen organisiert. Wie bedeutungsvoll „Bewegung von Anfang an“ für die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten, der Sprachkompetenz und sozialen Fähigkeiten ist, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Der Park bietet daher neben sportlichen Herausforderungen und Gelegenheiten zum anspruchsvollen Training mit idealen Wettkampfbedingungen vielfältige Bewegungsorte, die einfach zum Ausprobieren und Mitmachen einladen und motivieren sollen: allein, als Gruppe oder mit der ganzen Familie. Im Rahmen ihrer Sportbedürfnisanalyse hat die aktuelle Sportentwicklungsplanung für Hamburg eine Veränderung der Bedürfnisse und Wünsche der Sport- und Bewegungsinteressierten festgestellt. Augenfällig ist das große Interesse an Bewegung in der Natur und im öffentlichen Raum. Die Hitliste der gewünschten Sportformen lautet: Laufen, Fitness, Radfahren und Schwimmen – alles Sportformen, die im Park zukünftig zu finden sind. Raum für veränderte Bewegungsbedürfnisse schaffen Die Gestaltung des igs-Parks setzt daher Akzente: Zwar wird die Sport- und Basketballhalle bestehenden Norm- und Wettkampfanforderungen gerecht, und das Kleinspielfeld ermöglicht klassische Spielsportarten wie Fußball und Basketball. Die Gärten aber sind keine Sportplätze im herkömmlichen Sinne. Vielmehr verfremden sie Sportarten, spielen mit Formen, lösen die Grenzen zwischen Sportplatz und Park auf. Sie sind Sporträume im Grünen. Vom Sportpark zum ParkSport Vor diesem Hintergrund hat sich die igs 2013 von dem Begriff „Sportpark“ verabschiedet und den Begriff „ParkSport“ geprägt. Er umfasst gleichberechtigt die beiden Komponenten des neuen Konzepts, setzt sowohl Impulse für die Gestaltung von öffentlichen Räumen als auch für die Nutzung durch die Akteure im Sport. Im Unterschied zum Begriff „Sportpark“, der den Park primär als Sportfläche definiert, ihm eine bestimmte Nutzung zuschreibt und dadurch in seinem Wesen verengt, impliziert der Begriff „ParkSport“ das Erleben von Grün und Parkanlage, schließt die Wahrnehmung der natürlichen Umwelt „mit allen Sinnen“ ein und lädt damit nicht zuletzt auch den Sportbegriff neu auf. ParkSport stellt das Wort „auf den Kopf“ und ermöglicht dadurch neue Sporträume und Perspektiven. interview prof. christian wopp † Herr Professor Wopp: Hamburg ist, so ein Ergebnis Ihrer Sportentwicklungsplanung für Hamburg, die sportlichste Stadt Deutschlands. Von den Sportaktiven geben über 70 Prozent an, regelmäßig Sport zu treiben. Was kennzeichnet den Sport in Hamburg? Prof. Christian Wopp: Wir haben es in unserem Gutachten etwas vorsichtiger formuliert, wonach Hamburg die sportaktivste Bevölkerung aller Großstädte in Deutschland hat. Wir stützen uns dabei auf Befragungsergebnisse, wonach in Hamburg mehr als 130 Sportarten und Sportformen ausgeübt werden. Führend sind Laufen (13,1 % aller ausgeübten Sportaktivitäten), Fitness (11,9 %), Radfahren (11,5 %) und Schwimmen (9,5 %). Ein besonderes Merkmal Hamburgs ist es, dass weibliche und männliche Personen nahezu im gleichen Umfang sportaktiv sind, wohingegen in den meisten anderen Städten im Sport männliche Personen dominieren. Obwohl mit zunehmendem Alter der Umfang der Sportaktivitäten in der Regel abnimmt, sind in Hamburg sogar noch über 60 % der über 64-jährigen Personen zumindest von Zeit zu Zeit sportaktiv. Besonderheiten gibt es auch bei den Sportmotiven, wonach in Hamburg 76,7 % der Befragten angeben, dass für sie das Fitness- und Gesundheitsmotiv bestimmend ist. An zweiter Stelle folgt das Motiv des „Zusammenseins mit anderen“ mit 27,5 %. Wir haben das so interpretiert, dass die Bevölkerung in Hamburg im Sport sowohl etwas für sportentwicklungsplan hamburg Die im Dezember 2010 vorgelegten „Grundlagen der Sportentwicklungsplanung in der Freien und Hansestadt Hamburg“ finden sich unter www.hamburg.de, Stichwort: „Sportentwicklungsplan“ 6 ein park in bewegung! 1% Basketball 0% 2% 4% sich selbst, aber auch gerne mit anderen zusammen machen möchte. Woher kommt die Dynamik in der Sport- und Bewegungsentwicklung gerade in den Städten? Könnte Parcouring etwas von Dauer sein? Prof. Christian Wopp: Die Dynamik im Sport steht in Hamburg in einem engen Zusammenhang mit der Bevölkerungsstruktur. Hamburg ist eine europäische Wirtschafts- und Bildungsmetropole mit einer jungen Bevölkerung. So ist es nur konsequent, dass in dieser Stadt immer wieder neue Sportformen ausprobiert werden und sich diese sehr schnell verbreiten können wie z. B. Parkour. Es ist jedoch noch etwas verfrüht zur Beurteilung dieser, insbesondere bei jungen Personen beliebten Sportform. Augenblicklich ist es eher eine Mode, die sich jedoch zu einem Trend entwickeln kann, wenn immer mehr Menschen erleben, wie faszinierend das unkonventionelle Überwinden von Hindernissen sein kann. Urbane Lebensqualität mit Sport: Was erwarten Sie? Wie müssen sich Städte entwickeln, um zukunftsfähig zu sein? Prof. Christian Wopp: Städte sollten sich so entwickeln, dass sie einerseits eine gute Sportinfrastruktur mit Sportanlagen und guten Sportangeboten haben, wobei für Sportvereine eine besondere Herausforderung besteht. Diese müssen sich auf eine 6% 8% 10 % 14 % 12 % HITLISTE SPORTFORMEN junge, dynamische und experimentierfreudige Bevölkerung einstellen, für die Sport ein Teil ihres urbanen Lebensstils ist. Hinzu kommt, dass öffentliche Räume wie Parks, Wege, Straßen, Parkplätze und sogar Parkhäuser noch mehr als bisher für Bewegung, Spiel und Sport – zumindest temporär – nutzbar gemacht werden, damit die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung sportlich aktiv werden können. Wie bewerten Sie das Konzept ParkSport als wesentlichen Bestandteil der internationalen gartenschau hamburg 2013 und als Modell für andere Großstädte? Prof. Christian Wopp: Es ist eine spannende und meines Wissens erstmalig angenommene Herausforderung, eine internationale Gartenschau auch als Instrument für eine Sportentwicklung zu nutzen. Beispielhaft kann für die vielen Besucherinnen und Besucher erlebbar gemacht werden, wie sich durch Sport nicht nur eine bedeutsame Veranstaltung attraktiv gestalten lässt, sondern wie langfristig davon ein gesamter Stadtteil profitieren kann. Sport ist in diesem Rahmen Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Ich bin mir sicher, dass ein solches Vorhaben weit über die Stadt Hamburg hinaus ausstrahlen wird und langfristig betrachtet als Vorbild für nachfolgende Veranstaltungen dienen wird. Prof. Christian Wopp lehrte und forschte seit 1997 am Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften an der Universität Osnabrück. Er zählte zu den bekanntesten Sportwissenschaftlern in Deutschland. Wopp war unter anderem Mitglied im Expertengremium zur Sportentwicklung im Deutschen Olympischen Sportbund. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehörten die Analyse und Planung der Sportentwicklung in Kommunen, Sportvereinen und Sportverbänden. Mit seinem Team erstellte er die Sportentwicklungsplanung für Hamburg. ein park in bewegung! 7 sport und bewegung im wilhelmsburger inselpark Spiel, Sport und Bewegung finden die Besucher des Wilhelmsburger Inselparks ab 2014 insbesondere im nordöstlichen Bereich des Parks, ideal erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln. ParkSport 12 1 2 Für anspruchsvolle Sporttreibende und Bewegungshungrige: 3 4 1 Die InselAkademie verknüpft ab 2014 Basketball als Leistungssport mit sportlicher Sozialarbeit und ungewöhnlichen offenen Angeboten. 2 Das Schwimmbad wird je nach Wetterlage zum Hallen- oder Freibad mit attraktiven Sport-, Spielund Erholungsmöglichkeiten. 3 7 Der Hochseilgarten verbindet Kraft und Abenteuer mit Naturerlebnissen und lädt Erfahrene und völlige Anfänger gleichermaßen ein. 8 Bewegte Gärten nehmen Gartengestaltung sportlich und verführen alle Generationen zum gemeinsamen Freizeitspaß im Grünen. 5 9 6 7 11 10 8 9 Die Kletterhalle für ambitionierte Kletterer und Anfänger schafft mit ihrer innovativen Architektur Verbindungen zwischen drinnen und draußen. Spielplätze und -orte eröffnen Kindern und Junggebliebenen Spielund Bewegungsabenteuer im Grünen. 4 Das Allwetter-Spielfeld ermöglicht das klassische Spielen auf wettersicherem Belag an der frischen Luft und motiviert ganzjährig. 10 Lauf- und Walkingstrecken mit Laufmarkierungen, Beleuchtung, Streckenführung bieten alles, was ein Läuferherz sich wünscht. 5 Die Skateanlage bietet vom Streetbereich über Poolfahren bis zur Snakerun in einem attraktiven Umfeld alles, was Skater brauchen. 11 Der Freizeitrundkurs schafft Wege zum Laufen, Walken, Radfahren und Skaten im Park und auf der Elbinsel Wilhelmsburg. 6 Der Bouleplatz steht für mediterranes Flair im Grünen und eröffnet schnell Kontaktmöglichkeiten zu Gleichgesinnten. 12 Die Kanustrecke, verbunden mit den Kanälen und Wasserwegen Wilhelmsburgs, lädt zu neuen Perspektiven ein. 9 parksport – besser draussen! Die Bürgerinnen und Bürger der Städte nutzen mit wachsender Begeisterung den öffentlichen Raum als Eventfläche und Sportraum und entwickeln so neue Lebensqualität in den Quartieren. Was braucht es für einen „Sport für alle“? 31,7 % Natur 12,9 % Straße 12,4 % Fitnesscenter Sporthalle 10,0 % Hallen- / Freibad 8,5 % spezielle Sportstätte 6,8 % 6,4 % zu Hause Sportcenter 5,0 % Gymnastikhalle 4,3 % Tennis / Squashcenter Von der Idee zum Trend für Sport in urbanen Räumen Der Stadtmensch wünscht sich Gesundheit, Fitness und Leistungsfähigkeit Auf den ersten Blick ist die Welt in Ordnung. Wer sehenden Auges durch städtische Parks und Grünanlagen geht, wird den Eindruck gewinnen, dass Sport und Bewegung allgegenwärtig sind. Jogger, Skater, Radler, Freizeitfußballer, Beacher und Walker wandern, spielen, erholen und ertüchtigen sich durch aktive Eroberung der Rasenflächen und Fußwege. In den städtischen Grünanlagen ist in den letzten Jahren sprichwörtlich viel „in die Gänge gekommen“. Diese Ausrichtung ergibt Sinn und macht viel Spaß, wirft aber einige Probleme auf, derer sich der neu zu inszenierende „ParkSport“ als Spielart der Sportbewegung annehmen muss, wenn er erfolgreich sein will. „Stadtluft macht Bewegungsfreiheit“ könnte man also – leicht abgewandelt – das mittelalterliche Bürgermotto „Stadtluft macht frei“ auf den modernen Sport und seine vielen Spielarten im Stadtraum übertragen. In der Tat haben sich Bedürfnis und Art der Erholung für die modernen Stadtbewohner stark gewandelt. Nicht mehr die Flucht ins Grüne treibt den Stadtmenschen an. Die Erholung draußen soll vielmehr direkt vor der Haustür in einer lebenswerten Stadt beginnen. Dieser Anspruch ist berechtigt: Die Menschen sind heute flexibler, zeitökonomischer, zielorientierter und stehen sicherlich auch unter erhöhtem Erlebnisdruck. Zusammen mit der Orientierung auf Jugendlichkeit und „Schicksein“ sind Gesundheit, Fitness und Leistungsfähigkeit Fixsterne der modernen, erfolgreichen Stadtmenschen geworden – mit guten Gründen, denn es ist deren subjektiver Wunsch! 10 parksport – besser draussen! –Stadträume wie Parks, so genanntes „Begleitgrün“ bis hin zur normalen Verkehrsstraße, werden immer selbstverständ licher als Lauf- und Skatestrecken genutzt. Sport ist ein soziales Ereignis und damit Teil des öffentlichen Stadtraums und Lebens – und muss in Balance mit anderen Nutzungsin teressen entwickelt und organisiert werden. –Die modernen Stadtbürger haben sich ihre Bewegungsfreiheit längst erobert, obwohl sie oftmals besser und genussvoller ihren Freizeitsport praktizieren könnten, wenn ihnen ihr Sportverein mit Rat und Tat zur Seite stünde. Parks sind Orte des sozialen Miteinanders, Sportvereine auch – wieso also nicht verbinden, was beide so hervorragend können? – So sportiv die heutige Bewegungs- und Sportwelt in den Stadtparks schon aussehen mag, so reduziert ist sie noch immer. So sind beispielsweise Ängstliche noch immer in den dunklen Monaten vom Laufen und Walken ausgeschlossen, weil beleuchtete Wege und Laufstrecken fehlen. Die Infrastruktur der Grünflächen ist noch längst nicht auf die neuen Bedürfnisse des „Sports draußen“ eingerichtet, hier tun ganzheitliches und nutzerorientiertes Fachwissen dringend Not! – Sport ist – ähnlich der Kultur – immer auch ein Schichtenproblem. Wir leben heute in den großen Städten in „auseinanderfallenden Stadtteilen“, die sich sozial, wirtschaftlich, stadtentwicklungsdynamisch nach ganz unterschiedlichen Regeln sortieren. Sport und ein gut gemachter „ParkSport“ der Vereine könnten wesentlich dazu beitragen, in den offenen Grünanlagen soziale Begegnungen zu fördern. 2,0 % 0% 5% 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % 35 % SPORTRÄUME Quelle: Christian Wopp, Jürgen Koch, Werner Schmidt, Antje Froh, Stephan Klaus, Jessica Süßenbach: Grundlagen der Sportentwicklungsplanung in der Freien und Hansestadt Hamburg, Osnabrück 2010 interview senator michael neumann Senator für Inneres und Sport der Stadt Hamburg Herr Senator Neumann, welche Rolle spielt der Sport für die Stadt Hamburg aus Ihrer Sicht? Wie bewerten Sie das ParkSport-Konzept der igs 2013? Senator Neumann: Der Sport leistet einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung Hamburgs. Sport steht für Bewegung und Gesundheit, Freizeit und Unterhaltung sowie die Förderung von Leistung, Fairness und Integration. Sportpolitik muss als gesamtstädtische Strukturpolitik verstanden werden, die langfristig angelegt über die Legislaturperiode hinaus verbindliche Grundlagen für Sport und Bewegung schafft. Möglichst viele Hamburger sollen und wollen Sport treiben! Alle Fraktionen sind aufgerufen, diese Entwicklung zu unterstützen. Senator Neumann: Das ParkSport-Konzept ist vorbildlich und eine echte Perspektive für den Sport. Wilhelmsburg und ganz Hamburg erhält einen Park mit vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten. Ich will die Hamburger Parks und öffentlichen Grünflächen für Bewegung und Sport besser nutzbar machen. Die Projektergebnisse der igs 2013 werden zusammen mit dem organisierten Sport systematisch auf Hamburgs Parks übertragen. Ganz Hamburg wird von Wilhelmsburg lernen! Im September 2011 wurde Ihnen von der Zukunftskommission Sport die Dekadenstrategie „HAMBURGmachtSPORT“ vorgelegt. In zehn Zielen werden darin Grundlagen für eine Neuausrichtung der Sportpolitik bis 2020 formuliert. Auch Umweltbelange sind dort genannt … Senator Neumann: Als Teil eines Umwelt-Entwicklungsplans wird die Berücksichtigung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten bei Neubau und Sanierungsmaßnahmen von Sportflächen und -hallen festgeschrieben. Die Nutzung von Parks und innerstädtischem Grün durch Sport und Bewegung wird dadurch schonend gestaltet, so dass auch bei absehbar intensivierter sportlicher Nutzung Konflikte vermieden werden können. Aber klar ist: Wir wollen Grün- und Parkflächen auch für den Sport „erobern“. Welche Angebote gefallen Ihnen persönlich am besten? Senator Neumann: Besonders attraktiv finde ich die Kletterangebote und die beleuchtete Laufstrecke. Und auf die Gärten in der Welt der Bewegung bin ich auch schon gespannt! weitere informationen Die Dekadenstrategie für den Hamburger Sport ist zu finden unter: www.hamburg.de, Stichwort: „HAMBURGmachtSPORT“ parksport – besser draussen! 11 starker sport – starke kommune Der Sport ist ein wichtiger Partner für eine moderne und ausgewogene Stadtentwicklung. Vor Ort in den Kommunen und Quartieren sind Sportvereine wirksame Akteure. Neue Perspektiven für die Stadtentwicklung kooperation igs 2013 – dosb Im Mai 2012 haben die igs 2013 und der Deutsche Olympische Sportbund eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. In ihrer Vereinbarung verabreden die Partner, die Impulse für den Sport, die von dem ParkSport-Konzept der igs 2013 ausgehen, bundesweit als Modellcharakter zu verdeutlichen und zu kommunizieren. Weitere Informationen unter: www.igs-hamburg.de/inselpark/parksport/ igs_2013_und_dosb/ Informationen zur demografischen Entwicklung, deren Auswirkungen auf den Sport u. v. m. sind nachzulesen unter: www.dosb.de, Stichwort: Sportentwicklung Soziodemografische Engpässe, sozialräumliche Polarisierungen, gesundheitspolitische Probleme durch Zunahme lebensstilbedingter Krankheiten, strukturelle kommunale Unterfinanzierung sowie weitere Herausforderungen prägen die Entwicklung der Städte und Gemeinden und begrenzen zunehmend ihre politische Handlungsfähigkeit. Dies erfordert eine aktivere Stadtentwicklungspolitik, um die Lebensqualität in den Kommunen zu sichern bzw. auszubauen. Die klassischen Formen der politischen Steuerung werden zukünftig nicht mehr ausreichen, um dieses Ziel zu erreichen. Staatliche Interventionen, die ausschließlich auf die bekannten Instrumente und Akteure der Stadtentwicklung und der Städtebauförderung setzen, genügen den zukünftigen Herausforderungen nicht mehr. Stadtentwicklung in Deutschland benötigt neue Partner! Der organisierte Sport – ein wichtiger zivilgesellschaftlicher Akteur für die Integration der Stadt Die Akteure des so genannten Dritten Sektors werden eine wichtigere Rolle vor Ort in der Stadtentwicklung spielen (müssen). Der gemeinwohlorientierte Sport ist hierbei der größte Akteur. Das flächendeckende System der Sportvereine leistet mit seinen vielfältigen Innovationspotenzialen angesichts eines beschleunigten sozialen Wandels einen zentralen Beitrag zum Gemeinwohl in Deutschland. Der organisierte Sport unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat sein Angebotsspektrum stark ausgeweitet, seine Leitbilder modernisiert und auf eine differenzierte Gesellschaft hin ausgerichtet, die Qualifizierungskonzepte weiterentwickelt und an vielen Stellen Instrumente des Qualitätsmanagements eingeführt. Sportvereine sind zunehmend Motoren kommunaler Kooperationen und arbeiten mit Gesundheitsämtern, Schulen, Kindergärten, Krankenkassen und Jugend- sowie Sozialämtern zusammen. Sie bieten nicht nur Sport an, sondern sind Orte von Ganztagsbetreuung und der größte nicht-staatliche Bildungsanbieter. Sportvereine erstellen Angebote für Ältere und Hochaltrige sowie Familien und bieten bundesweit über 18.000 qualitätsgesicherte Gesundheitssportangebote an – die vielfältigen Angebote für Menschen mit Behinderung gar nicht eingerechnet. Spezielle Zielgruppenprogramme wenden sich an Frauen und Mädchen sowie an Menschen mit Migrationshintergrund. Eine zunehmende Anzahl von Vereinen engagiert sich für Natur- und 12 starker sport – starke kommunen Klimaschutz, und keine andere Freiwilligenvereinigung in Deutschland erreicht so viele Kinder und Jugendliche in allen sozialen Gruppen wie die deutschen Sportvereine. Stadtentwicklung und Städtebauförderung sollten die Potenziale des Sports und der Vereine besser nutzen Angesichts dieser Befunde ist es mehr als verwunderlich, dass die Förderprogramme, Projekte und Interventionen der Stadtentwicklung die deutschen Sportvereine und ihre Potenziale nicht schon längst umfassender berücksichtigen und sich noch zu häufig in isolierten Einzelvorhaben verlieren. Stattdessen sollten die Kommunen sowie die nationale Stadtentwicklungspolitik die Strukturen des organisierten Sports systematischer nutzen. Zur erfolgreichen Gestaltung der eingangs erwähnten Herausforderungen der Stadtentwicklung sind viele kleine dezentrale Fortschritte vorhandener Akteure oft wahrscheinlicher und nachhaltiger als ein politisch oft gewünschtes „Leuchtturmprojekt“ oder ein so genanntes „Modellvorhaben“. Neben dieser angebotsorientierten und gesellschaftspolitischen Perspektive des Vereinssports ist eine weitere Dimension des Sports von Bedeutung: die Sportinfrastruktur. Zum einen sind die Sportstätten des Leistungs- und Profisports häufig Kristallisationspunkte und Identifikationsorte der Städte und Symbole zeitgemäßer Stadtgestaltung. Die Sportanlagen des Breiten-, Gesundheits- und Vereinssports vor Ort und in den Stadtteilen sind zum anderen nicht nur räumlich-funktionale Voraussetzung für Sportaktivität, sondern darüber hinaus auch Plattformen der örtlichen Gemeinschaft und unterstützen die Wertigkeit von Stadtteilen. Drittens treten die Sporträume des Natursports als Sport- und Naturorte gleichermaßen zunehmend in den Fokus. Der DOSB und seine Vereine verfügen über vielfältige Potenziale, um die beschriebenen städtischen Herausforderungen vor Ort zu gestalten. „Der organisierte Sport kann ein mächtiger und wirksamer zivilgesellschaftlicher Akteur bei der Integration der Stadt sein“ – diesem Zitat von Prof. Dr. Hartmut Häußermann ist nichts hinzuzufügen, denn Sport und Sportvereine machen Kommunen zu Orten mit hoher Lebensqualität. statement Marvin Willoughby Sport ohne Grenzen e.V. – InselAkademie Der Kerngedanke unserer Arbeit ist, soziale Fähigkeiten mit Sport zu vermitteln. Gemeinsames Sporttreiben kann Menschen über kulturelle, soziale und sprachliche Grenzen hinweg zusammenbringen. Gerade im öffentlichen Raum müssen mehr solche Möglichkeiten in diese Richtung angeboten werden. Der Inselpark bietet Menschen aus Hamburg und Umgebung eine Chance, ihre Freizeit mit anderen in einem attraktiven Umfeld zu verbringen und gemeinsam Sport zu treiben. starker sport – starke kommunen 13 hamburger vereine für den parksport! Vor Ort in den Stadtteilen wird die Idee ParkSport bereits in diesem Jahr lebendig. Ein Modell, das über die Stadtgrenzen hinaus Schule machen soll. Sport für alle! Draußen! Und mit Qualität! Die Dynamik der Sportbewegung ist ungebrochen, ein Ende kaum in Sicht. Für die Millionenstadt Hamburg hat der Sportentwicklungsbericht des Jahres 2010 eine „Sportaffinität der Bevölkerung von rund 80 Prozent“ nachgewiesen, wobei ausdrücklich weiche Kriterien einbezogen wurden. Deshalb sind Eigenangaben der Befragten wie Radfahren oder Schwimmen – gemeint sind vermutlich mehr die Kurzfahrt zum Einkaufen oder das weniger sportive Baden – kein Problem. Interessant sind auch die Aussagen der Bürgerinnen und Bürger zum Umfang des Sportbetriebs. Danach – trainieren knapp über 16 Prozent in privatwirtschaftlichen Fitnessstudios, – sind rund 20 Prozent in Sportvereinen organisiert, – betreiben aber über 55 Prozent Freizeitsport individuell und unorganisiert! Sportförderung ist Topthema der Hamburger Regierungspolitik Aus gutem Eigeninteresse hat Hamburg deshalb die Sportentwicklungsplanung mit einer so genannten „Dekadenstrategie Sport“ aufgenommen, ein ambitioniertes Programm für Sport und Bewegung in einer Großstadt entwickelt und einstimmig als Regierungsprogramm beschlossen. Vereinen kommt darin die wichtige Rolle zu, die Stadt flächendeckend mit attraktiven gemeinnützigen Sportangeboten zu versorgen. Dafür allerdings müssen sie raus aus den DINgenormten Sportstätten und ihre Qualitäten im bisher nicht organisierten Freizeitsport offensiv präsentieren. 14 hamburger vereine für den parksport! Sportvereine: Raus aus der Sportstätte, hin zu den Menschen! Mit ihrem engagierten Anspruch, Sport und Bewegung in der Stadt und ihren Grünräumen neu zu erfinden, bietet die igs 2013 einen idealen Startplatz für die stadtweite Kampagne „ParkSport – besser draußen!“ im Jahr 2012. Über 30 Sportvereine haben sich in Hamburg mit weit über 100 Sportangeboten zusammengefunden, um deutlich zu machen, was nur sie können: – „Sport lehren“ ist die große Stärke der Sportvereine. Ausgebildete Übungsleiter ermöglichen den Mitgliedern, Neues zu lernen, Altes aufzufrischen und sich durch angeleitetes Üben zu verbessern. Es geht um mehr Spaß, Bewegungsfreude und die Entwicklung der eigenen Leistungsfähigkeit. Davon könnten viele nichtorganisierte Freizeitsportler reichlich profitieren! – Zusammen mit anderen machen auch Individualsportarten mehr Spaß. Soziale Integration und das Zusammensein mit gleich gesinnten Sportlerinnen und Sportlern sind im Verein leicht und schnell zu haben. Das vielfältige Drumherum um den Sport ist dabei mindestens so wichtig wie der angestrebte Trainingseffekt. – Gemeinnützige Sportvereine sind gesellschaftliche Verantwortung pur. Diese können sie in der Stadt und in den Grünanlagen eben so wahrnehmen wie in den klassischen Sportstätten. Das wäre ein erheblicher Gewinn für die Parks und Grünzonen, wenn eine solche Übertragung auf den gemeinsam genutzten öffentlichen Raum gelingen würde. Vereine mit einem qualifizierten ParkSport-Angebot als neue Inszenierung von bekanntem Sport und überraschend neue Bewegungsformen im städtischen Grün sind eine riesige Chance. Der Wettbewerb um Wachstum, Verantwortung und gesellschaftliche Bedeutung des Sports ist längst eröffnet, und die Sportvereine haben jedes Potenzial, ihn zu gewinnen! parksport 2012 Hamburger Vereine präsentieren schon im Jahr 2012 über 100 ParkSport-Angebote in ganz Hamburg. Das vollständige Programm findet sich unter: www.igs-hamburg.de/parksport ParkSport-Angebote mit dem Verein in Ihrer Nähe: Goldbekhaus e.V., www.goldbekhaus.de TATSU Joshogun e.V., www.tatsu-joshogun.org Sport ohne Grenzen e.V., www.sportohnegrenzen.de TSV Wandsetal Hamburg, www.tsvwandsetal.de SG Wilhelmsburg e.V. Handball, www.sgwilhelmsburg.de SV Wilhelmsburg, www.svwilhelmsburg.de 1. FFC Wilhelmsburg e.V., www.ffc-wilhelmsburg.de SC Vier- und Marschlande e.V., www.scvm.de TopSportVereine der Metropolregion Hamburg e.V., www.topsportvereine.de Verein Aktive Freizeit e.V., www.vafev.de Hamburger Inlineskating Schule, www1.uni-hamburg.de/Inline Hamburger Sportjugend, www.hamburger-sportjugend.de T.H. Hamburg Eilbeck e.V., www.th-eilbeck.de TSG Bergedorf, www.tsg-bergedorf.de SC Alstertal-Langenhorn e.V., www.sportclub1.de Grün-Weiss Eimsbüttel e.V., www.gweimsbuettel.de SVE Sportverein Eidelstedt, www.sv-eidelstedt.de Niendorfer Turn- und Sportverein, www.niendorfer-tsv.de Sport Club Condor, www.sccondor-hamburg.de Eimsbütteler Turnverband e.V., www.etv-hamburg.de Altonaer Turnverband, www.atv-1845.de Kilimanschanzo e.V., www.kilimanschanzo.de Hamburger Rugby Club Pétanque e.V., www.hamburger-rugby-club.de Turn- und Sportverein Berne e.V., www.tusberne.de Wanderfreunde Hamburg e.V., www.wanderfreundehamburg.de Sportverein Nettelnburg / Allermöhe, www.svna.de SpielgemeInschaft Energie Eimsbüttel, www.energie-eimsbuettel.de Lemsahler Sportverein e.V., www.lemsahler-sv.de Special Olympics Deutschland e.V., www.specialolympics.de Walddörfer Sportverein e.V., www.walddoerfer-sv.de statement Thomas Fromm, HSB-Vizepräsident Breitensportentwicklung Das Konzept ParkSport kann, ausgehend von Wilhelmsburg, als Modellprojekt mit Vorbildcharakter für ganz Hamburg fungieren. Es bietet eine Fülle an Anregungen für Sportvereine, alternative Bewegungs- und Angebotsformen im Vereinssport zu entwickeln. Das Abweichen von „Standardsportarten“ und „Standardsportflächen“ ist eine besondere Herausforderung. Insgesamt bietet die igs mit dem neu entstehenden Wilhelmsburger Park und dem praxisorientierten ParkSport-Modell insbesondere für die Wilhelmsburger Sportvereine eine große Chance, mit Sport- und Bewegungsinteressierten sowie neuen Nutzergruppen in Kontakt zu kommen und für Bewegung und Sport im Verein zu motivieren. hamburger vereine für den parksport! 15 ideen für den parksport! Sport draußen entfaltet vom ersten Augenblick an neue Erlebnisdimensionen. Was ist geeignet? Ein paar Beispiele zum Nachahmen. beispiele capoeira Diese alte brasilianische / argentinische Kampfkunst der Sklaven ist mit ihrer Kombination von Tanz, Musik und Kampftechniken an sich schon eine spannende Sache – aber an der frischen Luft und mitten im Grünen unschlagbar spannend und erholsam. sight-jogging / sight-walking Gehen und Verstehen stehen hier auf dem Programm. Stadtteil-Spaziergänge zu interessanten Orten im Quartier, die Stoff für eine neue Sicht auf alte Ansichten bieten. Solche Tageswanderungen inspirieren Körper und Geist und schaffen völlig neue Verbindungen. lauflernschule Hier findet gezieltes Anfängertraining mit kleinen, stressfreien Strecken statt. Überholen und Wettrennen verboten – Spiele und Pausen lockern das Laufen auf, niemand wird überfordert. Was draußen Spaß macht und funktioniert ParkSport ist in erster Linie eine neue, zeitgemäße Form des Sporttreibens bzw. der Bewegungskultur in der Stadt. ParkSport bedeutet, dass auch klassische Formen der Sport- und Bewegungskultur durch die Verlagerung in den Park eine neue Qualität erhalten können. Finden Gesundheitssportangebote wie Pilates, Yoga, Rückenschule, Tai Chi, Qigong und vieles andere mehr in der Natur und an der frischen Luft statt, so eröffnen sie den Sport- und Bewegungsinteressierten ganz neue Erlebnisse. Dieser Herausforderung müssen sich all die Vereine stellen, die Sport im Grünen anbieten oder zukünftig anbieten wollen. Grüne Freiheit zwischen Haus, Büro und Sporthalle ParkSport durchbricht das „überdachte Insel-Erleben“ aus Haus – Büro – Sporthalle – Kino – Museum – Zuhause. Zwar sind auch die Räume in städtischen Parks begrenzt, sie bieten aber in sich eine neue Orientierung, neue Wahrnehmung und veränderte Reflexion des Umfeldes und der Umwelt. Wird eine Bewegungstätigkeit nach draußen verlegt, findet sie plötzlich in „reizvollerer“ Umgebung statt und gewinnt dadurch neue Erlebnisdimensionen. Das Sporttreiben in der Halle hingegen bietet normierte, gleichbleibende Bedingungen, allein baulich werden gezielt Außenreize reduziert. Am Beispiel Badminton / Federball lässt sich zeigen, wie sich die Sporttreibenden mit den erweiterten Anforderungen in Stadt und Natur auseinandersetzen müssen: – Windeinflüsse verändern die Flugbahn des Badminton- / Federballes, – Schlagintensitäten müssen an Windeinflüsse angepasst werden, –Lichtverhältnisse können durch Sonne oder Wolkenbildung ständig wechseln, – Der Untergrund – beispielsweise eine Parkwiese – ist nicht glatt, sondern uneben. ParkSport erweitert bzw. verändert die psychomotorische Dimension der Sporttätigkeit erheblich. Die Läuferin im Park beispielsweise nimmt unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten sinnlich wahr und passt ihren Laufstil oder -rhythmus den unterschiedlichen Gegebenheiten an. Sie nimmt im Vorbeilaufen unterschiedliche Gerüche 16 ideen für den parksport! laufschule von Bäumen, Sträuchern und Pflanzen auf, erlebt das Farbenspiel der Kulturlandschaft und im Jahresverlauf Wärme und Kälte, Trockenheit und Nässe, Härte und Weichheit als neue, sinnliche Wahrnehmung. Für Leute, die 5 km sicher absolvieren können, kommt hier die Chance, läuferisch-technisch zu lernen und besser zu werden. Stilübungen, Technikschule und die Vermittlung und Schulung von Laufökonomie entwickeln das Joggen zum genussvollen Lauftraining weiter. outdoor-knirpse ParkSport überträgt Bewegungserfahrungen ins Alltägliche Die im „natürlichen Raum“ erlernten Bewegungslösungen sind wahrscheinlich vielseitiger einsetzbar als trainierte Abläufe, die in einem normierten Umfeld geübt werden. Das könnte beispielsweise im Bereich der Sturzprophylaxe von Bedeutung sein. Auch führt ParkSport zu mehr Bewegung im Alltag, weil die ParkSport-Treibenden ähnliche Situationen und Gelegenheiten auch außerhalb einer „Übungseinheit“ wiedererkennen können. Im Park gewonnene Bewegungslösungen können leichter in den Alltag übertragen werden, da sie in alltagsähnlichen Situationen trainiert werden konnten. Wege zum bewegten Alltag Indem ParkSport unterschiedliche Formen der Bewegungskultur öffentlich sichtbar macht, wirbt er per se für mehr Gesundheit und Bewegung. Sportvereine, die Bewegungsanregungen im öffentlichen Raum bieten, ermöglichen somit „anschauen – mitmachen – lernen“ und „sehen – erleben – sich begeistern“ und führen quasi „nebenbei“ zu einer Attraktivitätssteigerung der Grünflächen. Die Hemmschwelle für sportferne Personen, an Bewegungsangeboten teilzunehmen, wird deutlich gesenkt. Vereine, die „ParkSport“ anbieten, können somit eine Brücke bauen zu Menschen, die bislang eine weniger sportive und bewegungsaffine Lebensweise geführt haben. Hier ist Natürlichkeit Programm: Schon die Jüngsten lernen, dass es weder schlechtes Wetter noch langweiligen Sport gibt. Das Motto: immer draußen, egal, wie das Wetter ist! Und Fußball kann man zur Not auch in Gummistiefeln spielen. Kerngesund! geocaching Schnitzeljagd war früher. Heute nutzen wir spezielle GPS-Empfänger oder gehen mit dem entsprechenden App auf die Jagd nach dem Versteck. Also Akku laden, Parklandschaft richtig lesen und mit vollem Ehrgeiz auf der Jagd nach dem großen Gewinn an Fitness und Spaß über die Wege laufen. Geräte werden gestellt, die Suchtouren wechseln regelmäßig. „über stock und stein“-sturzprophylaxe Geschicklichkeitsübungen und Gleichgewichtstraining machen wir dort, wo die Herausforderungen liegen: im richtigen Leben, und das ist unser Park um die Ecke. Balancieren üben wir auf der Steinkante mit Hilfestellung, vertrauensvoll lassen wir uns „blind“ über wechselnde Untergründe führen, und Trittsicherheit erfahren wir im weichen Sand. Der beste Sturz ist der, der nicht passiert! slacklining Es müssen nicht gleich die Niagara-Fälle sein. Auf dem schmalen Band (Slack), das zwischen zwei Bäumen oder Pfosten straff gespannt wird, erwerben wir das Gefühl für das Gleichgewicht und die Schwingungen der Leichtigkeit. speedminton Diesen schnellen Sport kann man als „Federballvariante“ für draußen und auch bei leichtem Wind schnell lernen und mit enormem Spaß und Anstrengung einzeln oder paarweise gegeneinander spielen. Technische Übungen bringen schnellen Erfolg, und der Spaß fordert die Kondition intensiv. bewegungskünste Artistik, Jonglieren, Bandgymnastik und was sonst noch neben Jojo und Hebetricks angesagt ist, wird hier spielerisch und an der frischen Luft vermittelt. Der Spaß ist garantiert, Kraft und Koordination kommen ebenso sicher dazu wie Balance und eine starke Rückenmuskulatur. fitness, gesundheitssport, tai chi, qigong Eine große Palette gesundheitsfördernder Übungen lässt sich ganz einfach oder mit ein paar Varianten ins Freie verlagern. Und tun an frischer Luft doppelt ihre Wirkung und sind im Grünen einfach mehr Genuss. interview frank fechner TopSportVereine Metropolregion Hamburg e.V. Die Hamburger laufen, walken, skaten, schwimmen, klettern wie nie zuvor. Viele tun dies auch außerhalb der Vereine. Was spricht für Sport in Vereinen? Was sind deren Stärken? Frank Fechner: Sport im Verein macht mehr Spaß! Man trifft Freunde und Gleichgesinnte, der Verein ist fester Treffpunkt, der eine hohe Verlässlichkeit und Verbindlichkeit des Angebots gewährleistet. Und man kann sich auf gut qualifizierte Trainerinnen und Übungsleiter verlassen. Anleitung, Unterstützung, Motivation und Freude am gemeinsamen Sporttreiben stehen im Verein im Vordergrund. Ein Drittel der Hamburger treibt Sport am liebsten in der Natur. Was bedeutet das für die Sportvereine? Frank Fechner: Die Sportvereine werden künftig verstärkt Outdoor-Bewegungsangebote machen, wo die Menschen ihrem Bedürfnis nach gesunder Bewegung in der Natur nachgehen können und dabei qualifizierte Anleitung in verlässlich organisierten Gruppen erhalten. Laufgruppen, Walking und Wandern, aber auch Tai Chi- oder QigongÜbungen können in schönen Parks stattfinden. Hamburg ist eine grüne Stadt – wir sollten diese Grünflächen auch für Bewegungsangebote der Vereine entdecken. Mit dem Konzept „ParkSport“ macht die internationale gartenschau igs 2013 in Hamburg vor, wie Sport zukunftsweisend in eine Stadt integriert werden kann. Welche Chancen sehen Sie als Vertreter eines großen Sportvereins in diesem Konzept? Frank Fechner: Ich freue mich sehr, dass der ParkSport für die igs 2013 eine so große Bedeutung hat. Dadurch wird ParkSport ordentlichen Rückenwind erhalten. Wir sollten ParkSport schon jetzt weiterentwickeln und solche Angebote machen, so dass 2013 jede und jeder in Hamburg weiß, was ParkSport ist und wie viel Spaß es macht, sich in den Hamburger Parks sportlich und gesund zu bewegen. ideen für den parksport! 17 parkpflege und mehr! Die vielfältigen Nutzungsbedürfnisse und der hohe Nutzungsdruck machen zukünftig auch für Parks ein differenziertes Management erforderlich. Hierfür braucht es neue Strukturen. weitere informationen Heiner Baumgarten: Stadtgrünmanagement – Alter Wein in neuen Schläuchen? Stadt und Grün 52, Heft 10, Seite 11-16 Perspektiven für Parkpflege und -management Erst die Schau, dann der Park Die Anforderungen an Parks unterliegen einem ständigen Wandel: Sie resultieren aus den veränderten Freizeitgewohnheiten der Nutzerinnen und Nutzer, die vermehrt durch die Kultur und Bedürfnisse zugewanderter Bürgerinnen und Bürger beeinflusst werden. Auch die neuen Erkenntnisse über die Wünsche der verschiedenen Altersgruppen, die den Park nutzen möchten, gilt es zu berücksichtigen: mehr Bewegungsangebote für Jugendliche, Räume für Meditation, Fitnessstrecken für Senioren und vieles andere mehr. Die internationale gartenschau hamburg 2013 findet vom 26. April bis 13. Oktober 2013 statt. Danach soll ein möglichst attraktiver Park für alle Besucher erhalten werden. Deshalb initiiert die igs 2013 bereits heute den Prozess für die Parkentwicklung von morgen. Auf der Basis eines Entwurfsplans 2014+ erarbeitet sie ein Pflege- und Entwicklungskonzept, das zeigt, wie der Park aus seinem „Gartenschauzustand“ heraus im Rahmen der Unterhaltung über mehrere Jahre hinweg in einen stabilen, unter Kostengesichtspunkten pflegbaren Zustand gebracht werden kann. Der Park wird demnach nicht in einem Zuge, sondern in definierten Schritten umgebaut. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass beliebte und bewährte Einrichtungen der Gartenschau entsprechend ihrer Lebensdauer genutzt und im Dialog und Konsens mit den Parkbesuchern abgebaut oder verändert werden können. Dieser Weg bietet auch die Chance, „Kümmerer“ aus dem Kreis der Parknutzer für beliebte Einrichtungen zu gewinnen, um Aufwand und Kosten für die Stadt in der Unterhaltung zu reduzieren. Parks benötigen für die Bewältigung dieser vielseitigen Ansprüche „multitalentierte Räume“, die die verschiedenen Aktivitäten sowohl zeitgleich als auch nacheinander zulassen und vertragen – eine Aufgabe, die planerisch kaum zu lösen ist. Große Parks mit einem vielseitigen Angebot werden deshalb künftig ein Parkmanagement benötigen, das nicht nur die Pflege der Grünanlage, sondern beispielsweise auch Aufgaben des Veranstaltungsmanagements oder des Gesundheitscoachings für die Parkbesucher übernimmt. Parkbesucher hätten damit einen Ansprechpartner für Probleme und Wünsche; das Parkmanagement wäre als „Gastgeber“ für das Wohlbefinden seiner Besucher verantwortlich. Professionelles Parkmanagement ist eine interdisziplinäre Aufgabe und kann nicht allein von einem „Grünflächenamt“ übernommen und gelöst werden. Für diese Aufgabe müssen Disziplinen miteinander kooperieren, die sich bisher nicht oder nur wenig für ein Parkmanagement interessiert haben: Ärzte, Psychologen, Pädagogen und andere, ehemals „parkferne“ Professionen. Die Kooperation zwischen Experten aus Grünplanung und -pflege und Sport bietet dabei eine gute Basis für modernes Parkmanagement, da hier Kompetenzen der Parkpflege und -nutzung zusammenkommen, die einen großen Teil der Besucherbedürfnisse abdecken. 18 parkpflege und mehr! Die igs 2013 erarbeitet nachhaltiges Pflegeund Nutzungskonzept Das Pflege- und Entwicklungskonzept für den Wilhelmsburger Inselpark wird die Grundlage für die Entwicklung über zehn bis fünfzehn Jahre nach Ende der igs 2013 sein. Es ist Arbeitsprogramm für das künftige Parkmanagement, das mit den Betreibern von Basketballhalle, Kletterhalle, Hochseilgarten und anderen kostenpflichtigen Sportangeboten im Park, den Sportvereinen und Besuchern des Parks eng zusammenarbeitet. Die aktiven neuen Parknutzer werden so primär über die Sportvereine und das Konzept „ParkSport“ beteiligt. So nimmt der Park neue Trends in der Freizeitnutzung auf und schafft Entwicklungspotenziale für die Zukunft. parkpflege und mehr! 19 parksports – the outdoors is better! English Summary Kick-off for a new direction in park design and sports policies How policies will have to react to the changing requirements Future prospects for “park maintenance and management“ describe the history and the future of contemporary park design. The example of Hamburg showcases how the public park movement sprang from the huge health problems of early industrialisation in cities and led to the creation of big inner city parks such as. The chapters “From the initial idea to a new trend for sports in an urban context” and “Sports for everyone! Out-of-doors! High quality!“ explain the challenges facing sports associations and clubs due to the changing concept of sports in society. The current manifesto of Hamburg’s government ascribes sports clubs an important role in providing the city with attractive and comprehensive sporting opportunities on a non-profit basis. But sports clubs still have a huge potential regarding the current trend towards flexible and independent activity in public open space. In order to help shape these processes, the clubs will have to pro-actively present their qualities: their knowledge on new techniques, their trained instructors, their organisational and material infrastructure. Until today these inner city parks have not lost their importance for the health and wellbeing of the population. In order to continue to fulfil their outstanding role, these parks will have to face up to the challenges of the 21st century: Modern man suffers less from physical exhaustion than from stress, loneliness and lack of activity. Therefore modern parks will have to create suitable opportunities for activity and balance: space to run, walk, skate and play, places for communication and tranquillity. All these things will have to work for all age groups, for all levels of society and for the diverse cultures. Therefore ParkSports facilities need “multi-talented spaces” that are instigated and maintained by a professional park management. The task requires multi-disciplinary teams, where parks’ departments co-operate with doctors, psychologists, pedagogues and other professionals, that do not normally work on parks. The novel concept “ParkSports” – the Island Park Wilhelmsburg as an exemplar The chapter “From sports pitch to sporting paradise” describes how the ParkSports concept will be implemented in the future Island Park Wilhelmsburg. The effects of the ParkSports concept on sportspersons and on different sports The chapter “Things that are fun and work in the outdoors” shines a light on the connection between ParkSports and the effects on sportspersons and different sports. The multi-facetted attractions of the outdoors facilitate new ways of thinking and perception as well as new dimensions of experiences. Badminton out-of-doors for example demands dealing with changing wind and light aspects, and the jogger in the park will notice different scents and colours. Even typical “indoor sports” can acquire new qualities through ParkSports. Another important factor of ParkSports is that it is visible: As clubs present their activities openly and by example, they have a chance to inspire those, who so far were not interested in sports. The 100-hectare site in the socially disadvantaged Hamburg borough of Wilhelmsburg will be newly designed for the igs 2013, and will become a park for Hamburg’s citizens from 2014 onwards. On a ninehectare former brownfield site in the eastern part of the park mainly free or inexpensive leisure facilities will be built. The new park will encompass a choice of sports and activities for people of all ages, for recreational and professional sports, as well as for individuals and sports clubs. The facilities range from a high-end basketball arena, a skating rink and a climbing hall to a running track, a boules pitch and a garden for meditating. 20 english summary english summary 21 In 80 Gärten um die Welt. Der Da karten uerv hat be erkauf gonne n. M e www. hr Infos: igs-ha mburg .de 26. April – 13. Oktober 2013 www.igs-hamburg.de igs internationale gartenschau hamburg 2013 gmbh Am Inselpark 1 • 21109 Hamburg [email protected] • www.igs-hamburg.de Herausgeber: igs internationale gartenschau hamburg 2013 gmbh Layout: Preuss und Preuss GmbH, Agentur für Problemlösungen Fotos: fotolia; Andreas Bock, Heinz Wernicke Redaktion: Beate Wagner-Hauthal (igs 2013) Autoren: Heiner Baumgarten (igs 2013) Thomas Beyer (Berater) Klaus Euteneuer-Treptow (Verband für Turnen und Freizeit Hamburg) Katrin Gauler (Hamburger Sportbund) Andreas Klages (Deutscher Olympischer Sportbund) Beate Wagner-Hauthal (igs 2013) Stand 1 / 2012 – Druckfehler, Änderungen vorbehalten; alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen. Dieses Produkt ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur nach Genehmigung durch die igs 2013 gestattet.