Wie bringe ich das überschüssige Fett am Bauch weg?
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Wie bringe ich das überschüssige Fett am Bauch weg?
Wie bringe ich das überschüssige Fett am Bauch weg? Festtagsspeck Ich (w., 50) habe Gewichtsprobleme. Nachdem es mir gelungen war, wieder annähernd auf meine normale Kleidergrösse abzuspecken, bin ich sofort wieder aufgegangen, sobald ich die Zügel etwas schleifen liess. Wie halte ich das Gewicht unter Kontrolle beziehungsweise bringe ich das Schwabbelfett – insbesondere am Bauch – wieder weg? A. S. in L. Dr. med. Natascha Potoczna, Praktische Ärztin, Europäisch zertifizierte Adipositas-Expertin StoffwechselZentrum Klinik St. Anna, Belegärztin Hirslanden Klinik St. Anna Luzern Dass Ihr Gewicht wieder ansteigt, hat mehrere Gründe. Einer davon ist der Jo-Jo-Effekt. Als Zweites muss ich vom Alter her annehmen, dass Sie in der Phase der Menopause sein könnten. Als Jo-JoEffekt bezeichnet man die unerwünschte Gewichtszunahme nach einer Reduktionsdiät. Das Gewicht ist immer das Resultat der Energiebilanz, also der Bilanz zwischen der Energie, die wir aufnehmen (essen), und der Energie, die der Körper verbraucht. Bleibt unverbrauchte Energie übrig, wird diese in den Fettzellen gespeichert. Bei langfristigem Energieüberschuss werden aber auch neue Fettzellen gebildet, welche dann weiter gefüllt werden können. Jo-Jo-Effekt und Menopause Eine Gewichtsabnahme resultiert, wenn weniger Energie gegessen wird, als der Körper verbraucht – oder umgekehrt, wenn mehr verbraucht als gegessen wird. Der Körper muss die fehlende Energie den Fettgewebszellen entnehmen. Einmal gebildete Fettzellen werden aber nur geleert, ihre Zahl bleibt erhalten. Bei rascher Abnahme kann auch Muskelgewebe abgebaut werden. Die Menopause ist die letzte Monatsblutung infolge Abnahme der weiblichen Hormone. Dabei ändert sich auch die Körperzusammensetzung, indem mehrFett in der Bauchregion angesetzt und Muskelmasse abgebaut wird. Während der Menopause kommt es meist zu einer Gewichtszunahme von zirka 5 Kilo. Wie dem Fett zu Leibe rücken? Leider kann nicht gezielt an einer bestimmten Körperstelle abgenommen werden. Wie der Körper die Fettreserven anlegt, ist eine Veranlagung. Die beste Kombination zum generellen Abnehmen ist immer noch eine gesunde, ausgewogene Ernährung und Bewegung. Gymnastik und Krafttraining sind wichtig für die Muskulatur. Bauchmuskelübungen reduzieren zwar nicht den Umfang, lassen den Bauch aber straffer werden, stützen den Rücken, die Haltung wird besser – wodurch man auch schon schlanker wirkt. Zudem bewirkt eine gut trainierte Muskulatur, dass der Energieverbrauch erhöht ist. Das hilft, dass der Körper kleine Sünden in einem gewissen Rahmen verzeiht, ohne wieder Fett zu speichern. Eine gesunde Muskulatur ist ein Jungbrunnen. Mit zunehmendem Alter werden Muskeln abgebaut, dadurch werden der Körper, die Gelenke und die Knochen schwach. Regelmässiges Training stabilisiert die Gelenke, beugt Abnutzungserscheinungen vor (Arthrose, Rückenschmerzen) und erhält die Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter. In der Ernährung sollten Sie auf Vollkornprodukte, Obst und Gemüse, Geflügel und Meeresfrüchte sowie beim Fett auf hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren (Olivenöl, Nüsse, Avocados, aber in Massen) achten. Versuchen Sie, am Abend die Kohlenhydrate (Brot, Teigwaren, Reis etc.) zu reduzieren oder darauf zu verzichten. Vor allem brauchen Sie auch genügend Schlaf, damit sich der Körper regenerieren kann, sowie viel Wasser – bei schweisstreibendem Sport zusätzlich 1 Liter pro Stunde. Dr. med. Natascha Potoczna Quelle: Neue Luzerner Zeitung 23. Dezember 2013