Seite 1 von 12 A Amateure
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A Amateure: Der wichtigste Unterschied zwischen dem Amateur- und dem Profi-Boxen liegt in der Wertung. Bei den Profis werden auch Gesamteindruck und die „effektive Aggressivität“ positiv bewertet, d.h., auch wenn kein Boxer mehr Treffer verbuchen konnte, kann der Offensivere die Runde gewinnen. Bei den Amateuren zählen nur klare Treffer. Ein weiterer Unterschied: Amateure müssen einen Kopfschutz tragen. Anzählen: Geht ein Boxer zu Boden, d.h., er berührt nach einem Schlag mit einem anderen Körperteil als den Füßen den Ringboden oder hängt hilflos in den Seilen, beginnt der Ringrichter den Boxer laut und deutlich von 1 bis 10 anzuzählen. Schafft es der Niedergeschlagene nicht, sich innerhalb von 10 Sekunden wieder kampffähig zu präsentieren, ist der Kampf zu Ende und der Kontrahent gewinnt "durch K.o.“. Aufbaukämpfe: Kämpfe, bei denen Boxer gegen meist schwächere Gegner (Aufbaugegner) boxen, um Ringpraxis zu erwerben und ihren Kampfrekord zu verbessern. Aufbaukämpfe sind ein wichtiger Schritt, um sich in der Rangliste zu verbessern. B Blocken: Defensivaktion im Boxen. Beim Blocken wird der gegnerische Schlag mit zum Beispiel dem Unterarm oder mit der Faust in seiner Bewegung gestoppt. Break: Kommando des Ringrichters, das den Kampf kurzzeitig unterbricht. So können z.B. nach einem Clinch (Umklammerung) beide Boxer voneinander getrennt werden, um dann den Kampf fortzusetzen. Seite 1 von 12 © zdf.de Box: Kommando des Ringrichters, das den Kampf nach einer „Stop“-Unterbrechung wieder frei gibt. C Clinch: Umklammerung beider Boxer. Clinchen ist beim Boxen nicht gestattet und wird durch den Ringrichter unterbunden. Cross: Der Cross ist ein Schlag, der quer über die Gerade des Gegners geführt wird. In der Vorwärtsbewegung ist der Cross ein Angriffsschlag. Meist wird er allerdings als Konterschlag gebraucht. Cut: Eine Platzwunde im Gesicht des Boxers. Ein Cut tritt meistens an den Augenpartien oder an der Nase auf. D Doppeldeckung: Passive Abwehrhaltung, bei der beide Hände schützend an oder vor das Gesicht gehalten werden. Ein Boxer kann disqualifiziert werden, wenn er zu lange oder ausschließlich, mit der Absicht den Kampf zu verhindern, die Hände vor das Gesicht hält. Distanz: Ausdruck für die Reichweite eines Boxers. Doublette: Schlagkombination, die mit einer Faust ausgeführt wird. Seite 2 von 12 © zdf.de E Ecke: Das Boxquadrat (Ring) hat natürlich vier Ecken. Zwei davon werden als neutrale Ecken bezeichnet. Die anderen beiden diagonal gegenüber liegenden Ecken, sind in die blaue und die rote Ecke aufgeteilt. Dorthin gehen die Boxer zur Erholung nach dem Pausengong. Bei einem Niederschlag muss der stehende Boxer in die neutrale Ecke, bevor mit dem Anzählen begonnen wird. Eisen fressen: Gängige, leicht abschätzige Bezeichnung für das Training mit Hanteln. Entscheidung: Der einzige, der im Ring entscheidet, ist der Ringrichter. Er befindet sich im Ring und beachtet die Einhaltung der Regeln während des Kampfes. Die Boxer müssen die Kommandos des Ringrichters befolgen. F Führhand: Die Hand, die in der Box-Grundstellung am weitesten vorne ist, es ist meist die schwächere Hand eines Boxers. Zum Beispiel bei einem Rechtshänder die linke Hand. Die Führhand bestimmt die Auslage (linke Führhand=Linksauslage). Es gibt Boxer, die die Führhand und damit die Auslage während eines Kampfes ändern können. Finte: Täuschungsmanöver, um die Deckung des Gegners zu öffnen, oder um einen Angriff zu provozieren. Das kann z.B. das kurzzeitige „Fallenlassen“ der Deckung oder ein Scheinangriff sein. Seite 3 von 12 © zdf.de Foul: Jeder Treffer mit einem anderem Körperteil als der Faust wird als Foul gewertet. Auch das Abducken oder das Schlagen unter die Gürtellinie (die Gürtellinie beginnt am Hosenbund der Boxhose) des Gegners gilt als Foul. Bei einem absichtlichen Foul kommt es zur Disqualifikation. G Gerade: Harter Schlag, der die Reichweite des Boxers voll ausnutzt. Ober- und Unterarm und Faust bilden hierbei eine gerade Linie. Gewicht machen: Auch Abkochen genannt. Um das zulässige Kampfgewicht in den verschiedenen Gewichtsklassen nicht zu überschreiten, müssen die Boxer mit strengen Diäten, oder durch starkes Schwitzen Gewicht verlieren. Gym: Die Trainingshalle der Boxer. Ein Gym ist allerdings meist auch so etwas wie das Wohnzimmer der Boxer. Berühmte und legendäre Gyms sind z.B. das „Kronk“ von Emanuel Steward in Detroit, in dem Weltmeister Lennox Lewis trainiert, das „Golden Gloves“ in Las Vegas oder das Gym von Universum-Box-Promotion in Hamburg. H Halbdistanz: Beide Boxer stehen in der Hälfte der Strecke, die sie eigentlich bräuchten, um Treffer anbringen zu können. Seite 4 von 12 © zdf.de Haken: Schlag mit angewinkeltem Arm gegen Kopf oder Körper des Gegners. Der Schlag ist in der Halbdistanz am wirkungsvollsten. Handschuhe: Die Sportler boxen in speziellen Handschuhen mit dem Gewicht von 8 Unzen (226,8 Gramm) bis 10 Unzen (283,3 Gramm). Die Handschuhe müssen vom Minifliegen- bis einschließlich zum Weltergewicht auf acht Unzen geeicht sein. Darüber hinaus (Halbmittel- bis Schwergewicht) sind zehn Unzen vorgeschrieben. I Infight: Sehr kurze Distanz beider Kämpfer. Gerade bei deutlichen Unterschieden in der Größe versucht der kleinere Boxer in den Infight zu kommen, da so seine Chancen auf Treffer höher sind, während der größere Boxer wegen des ungünstigeren Arm-Hebels mehr Schwierigkeiten hat, einen Wirkungstreffer zu landen. Jab: Schneller, kurzer Schlag mit der Führhand. Wird eingesetzt, um beispielsweise einen Gegner auf Distanz zu halten. K K.o. - Knock Out: Der Boxer wird durch einen regulären Treffer des Gegners kampfunfähig und geht zu Boden. Der Ringrichter zählt den getroffenen Boxer an. Ist der Boxer nach zehn Sekunden nicht wieder kampfbereit, wird der Kampf beendet. Seite 5 von 12 © zdf.de Kampfrekord: Auflistung aller Kämpfe eines Boxers nach der Reihenfolge: gewonnene Kämpfe – verlorene Kämpfe – unentschiedene Kämpfe. In Klammern werden die K.o.-Siege eines Boxers aufgezählt. Beispiel: 40 - 2 - 1 (37) bedeutet 40 Siege, davon 37 durch K.o bei zwei Niederlagen und einem Unentschieden. Konter: Aktion, die den gegnerischen Schlag abblockt oder meidet und im selben Bewegungsablauf einen eigenen Angriff durchführt. Der Cross ist der klassische Konterschlag. L Linksauslage: Die „normale“ Auslage. Das linke Bein und die linke Hand (Führhand) des Boxers sind vorne. Es sind meistens Rechtshänder, die in der Linksauslage boxen. Lucky Punch: Der Schlag, mit dem ein ansonsten unterlegener Boxer seinen Gegner K.o. schlägt und damit den Kampf gewinnt. Leberhaken: Schmerzhafter Schlag in die Seite des Gegners. Ziel ist es, die Leber des Kontrahenten zu treffen, wodurch dem Gegner kurzzeitig die Luft wegbleibt. M Meiden: Boxen ist die Kunst des Treffens und Nicht-Getroffen-Werdens. Die Meidbewegung ist hierbei die wichtigste Defensivaktion. Zum Meiden gehören der Sidestep (Schrittbewegung zur Seite), das Ducken oder das Pendeln (Bewegung des Oberkörpers nach hinten oder zur Seite). Aus einer Meidbewegung kann bei richtiger Körperspannung eine eigene Offensivaktion folgen. Seite 6 von 12 © zdf.de Mundschutz: Der Mundschutz ist eine zwingend vorgeschriebene Beißschiene, die an das Gebiss des Boxers angepasst ist. Der Mundschutz soll zwar auch die Zähne schützen, vor allem aber soll er verhindern, dass es zu einem Kieferbruch kommt. Mediziner: Die Aufgabe des Ringarztes ist die ärztliche Betreuung während des Kampfes. Vor dem Kampf überprüft der Ringarzt die gesundheitliche Eignung der Boxer. Ein Ringarzt kann dem Ringrichter empfehlen, einen Kampf abzubrechen, wenn eine schwerwiegende Verletzung (z.B. ein Cut) aufgetreten ist. N Nummern-Girls: Meist jüngere Frauen, die in den Kampfpausen die Nummer der folgenden Runde anzeigen. No contest: Muss ein Kampf abgebrochen werden, zum Beispiel wegen Naturgewalten oder anderen äußeren Einflüssen (Zuschauer stürmen in den Ring, o.ä.) wird dieser Kampf als nicht gekämpft gewertet. O Offizielle: Dazu zählen der Ringrichter, die Punktrichter, der Zeitnehmer, der Ringarzt, der Protokollführer sowie die Verantwortlichen der beteiligten Verbände. P Punch: Bezeichnung für einen harten Schlag. Ein Puncher ist ein Boxer, der nicht unbedingt durch seine Technik, sondern der durch seine hohe Schlagkraft auffällt. Seite 7 von 12 © zdf.de Promoter: Richtet die Kämpfe der Boxer aus, schließt die Verträge mit Fernsehsendern und Gegnern ab. Die in Deutschland bekanntesten Promoter sind Klaus-Peter Kohl (Universum-Box-Promotion) und Wilfried Sauerland (Team Sauerland Event GmbH). Weltweit dürfte Don King der bekannteste Promoter sein. Dessen exzentrische Frisur ist ein Markenzeichen geworden. Punktwertung: Ein Kampf wird von drei Punktrichtern bewertet, die vom jeweiligen Weltverband benannt werden. Es wird nach jeder Runde gewertet. Zehn Punkte bekommt der Sieger einer Runde zugesprochen, der Verlierer in der Regel neun. Für Fouls, erlittene Niederschläge oder Verwarnungen muss jeweils ein Punkt abgezogen. Q Querelen: Im Boxen kommt es im Vorfeld eines Kampfes oder nach einer Entscheidung immer wieder zu Verstimmungen. Querelen können allerdings auch vorgetäuscht werden, um das öffentliche Interesse für einen Kampf zu erhöhen. R Rechtsauslage: Die „verkehrte“ Auslage, der Boxer führt mit der rechten und schlägt mit der linken Hand (engl. southpaw). Meistens boxen Linkshänder in dieser Auslage. Ring: Der Ring ist die Austragungsfläche eines Boxkampfes. Die Maße sind variabel, bilden aber immer ein Quadrat von mindestens 5,49 m und maximal 6,71 m Seitenlänge. Der Ring wird durch drei oder vier Seile begrenzt, die elastisch aufgehängt sind. Die Abstände vom Ringboden betragen 40, 75, 105 und 135 cm. Seite 8 von 12 © zdf.de Runde: Zeitliche Unterteilung des Kampfes. Eine Runde dauert im Profiboxen drei Minuten. Beginn und Ende einer Runde werden durch einen Gongschlag angezeigt. Nach einer Runde folgt eine einminütige Pause. Ein Profi-Box-Kampf dauert minimal vier und maximal zwölf Runden. Bei Frauen ist die Runde auf zwei Minuten bei maximaler Dauer von zehn Runden begrenzt. S Schlaghand: Die Schlaghand ist im Gegensatz zur Führhand die Hand, die näher zum eigenen Kopf gehalten wird. Die Schlaghand hat immer die höhere Schlagkraft. Sparring: Im Sparring wird ein Kampf simuliert. Der Sparringspartner ist ein Profi-Boxer, der entweder noch sehr jung ist und Erfahrung sammeln muss, oder ein älterer erfahrener Boxer, der nicht mehr um Titel boxen kann. Der Sparringspartner sollte in Größe und Boxstil dem kommenden Gegner entsprechen. Suspensorium: Auch Tiefschutz genannt. Zwingend vorgeschriebene, gepolsterte Schutzkleidung, die den Genitalbereich schützen soll. T Tapen: Um Verletzungen an den Handknochen zu vermeiden, werden die Hände mit Mullbinden und einem speziellen Klebeband (dem so genannten Tape) umwickelt. Ein Vertreter der gegenseitigen Partei überprüft diesen Verband vor den Kampf auf seine Korrektheit und versiegelt ihn mit seiner Unterschrift. Seite 9 von 12 © zdf.de TKO: Wenn der Ringrichter glaubt, dass ein Boxer nicht mehr in der Lage ist, einen Kampf fortzusetzen, bricht er den Kampf ab. (auch RSC= referee stops contest). Die Entscheidung wird als technischer K.o. (TKO) bezeichnet. Titelverteidigung: Erkämpft sich ein Boxer einen Titel, muss er diesen in einer vorgegebenen Zeit gegen einen anderen Boxer verteidigen. Der herausfordernde Boxer erhält das Recht „um den Titel zu boxen“, d.h. gewinnt er den Kampf gegen den Titelverteidiger, erhält der Herausforderer den Titel und wird zum neuen Titelverteidiger. U Upper Cut: Ein Haken, der von unten nach oben gerichtet wird. Ziel ist meist die Kinnspitze. Unentschieden: Zu einem Unentschieden kommt es, wenn mindestens zwei Punktrichter auf Unentschieden plädieren, oder wenn drei unterschiedliche Wertungen vorgenommen werden. Ein technisches Unentschieden wird verkündet, wenn ein Boxer wegen eines unabsichtlichen Fouls des Gegners nicht mehr weiter boxen kann. Allerdings muss es bis zum Ende der vierten Runde zu dieser Entscheidung kommen. V Verbände: Die drei wichtigsten für Deutschland und Europa sind: BDB (Bund Deutscher Berufsboxer e.V.) DBV (Deutscher Box-Verband - ehemals: DABV), EBU European Boxing Union Ltd. Weltweit: IBF (International Boxing Federation), WBA (World Boxing Association), WBC (World Boxing Council), WBO (World Boxing Organisation). Seite 10 von 12 © zdf.de W Wertung: Die Runden werden jeweils nach Runden-Ende auf der „scorecard“ (Punktzettel) gewertet. Der Sieger der Runde bekommt 10 Punkte. Der Verlierer erhält 9 Punkte. Bei einem Unentschieden bekommen beide Boxer 10 Punkte. Für Fouls, zu Boden gehen, etc. werden Punktabzüge verteilt. Am Ende werden alle Punkte zusammengezählt und der Sieger nach Punkten verkündet. Walk-In: Der Einmarsch der Boxer in die Arena. Meist wird der Walk-In mit Musik unterlegt und durch Lichteffekte oder Showeinlagen begleitet. Der Walk-In gilt auch als psychologisches Mittel, um den Gegner zu beeindrucken. Wiegen: Am Vortag treffen sich beide Gegner zum letzten Mal vor dem Kampf. Beim offiziellen Wiegen wird festgestellt, ob die Boxer das vorgeschriebene Kampfgewicht einhalten. Gewogen wird zwischen 24 und 36 Stunden vor dem Kampf. X X-Faktor (mathem. Unbekannte): Jeder Boxer hegt ein taktisches Geheimnis, das ihn unberechenbar für den Gegner macht. Y Y-Chromosom: Das „männliche“ Chromosom. Auch wenn meistens Männer boxen, stehen doch immer öfter Frauen im Ring, wie beispielsweise Universum-Boxerin Regina Halmich. Seite 11 von 12 © zdf.de Z Zwei-zu-Eins-Entscheidung: Am Ende eines Kampfes werden die Runden-Wertungen der Punktrichter als jeweils eine Richterstimme gezählt. Es ist möglich, dass zwei Richter für Boxer A stimmen, während der dritte für Boxer B oder für ein Unentschieden stimmt. Ein solches Ergebnis wird als Zwei-zu-Eins-Entscheidung (engl. Split Decision) bezeichnet. Seite 12 von 12 © zdf.de