Universitätsspital Zürich Helikopterlandeplatz
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Universitätsspital Zürich Helikopterlandeplatz
Kanton Zürich Baudirektion Hochbauamt Universitätsspital Zürich Helikopterlandeplatz Planerwahl Kurzbericht 25. November 2015 Hochbauamt 2/10 Hochbauamt 3/10 1 Einleitung Universitätsspital Zürich Das Universitätsspital Zürich (USZ) steht im rund um die Uhr Betrieb allen Menschen offen und bietet medizinische Grundversorgung und Spitzenmedizin an zentraler Lage in Zürich. Jedes Jahr werden rund 38'000 stationäre und 134'000 ambulante Patienten an 43 Kliniken und Instituten behandelt. Mit rund 900 Spitalbetten und fast 300'000 Pflegetagen gehört das USZ zu den grössten Spitälern der Schweiz. Ausgangslage Der bestehende Helikopterlandeplatz mit zwei Spitallandestellen auf dem Dach des Gebäudes HOF entspricht unter anderem wegen seiner Grösse, seiner Ausführungsart sowie seiner tiefen und damit nicht hindernisfreien Lage weder nationalen noch internationalen Normen. Eine externe Begutachtung des Doppel-Landeplatzes im Dezember 2013 hatte zur Folge, dass dieser zurzeit nur noch mit einem Helikopter angeflogen wird; dies gekoppelt mit der Auflage, sofort und in höchster Dringlichkeit mit der Neuplanung eines Ersatzlandeplatzes zu beginnen. Um den Sicherheitszustand des bestehenden Platzes zu verbessern wurden im Herbst 2014 Sofortmassnahmen ausgeführt. Bauvorhaben Mit dem Umbau des Helikopterlandeplatzes soll dieser am gleichen Standort alle aktuellen betrieblichen, medizinischen, normativen und technischen Anforderungen erfüllen, einen sicheren Anflug aller Flugbetreiber gewährleisten und damit die Erfüllung des klinischen Leistungsauftrages als hochspezialisiertes medizinisches Zentrum (HSM) garantieren. Mit den gleichzeitig auszuführenden Instandsetzungsmassnahmen sollen sowohl die Sicherheit als auch die Gebrauchstauglichkeit des Tragwerks und der Gebäudehülle der beiden darunterliegenden Gebäude HOF und OPS hergestellt werden. Die Beibehaltung des gleichen Standorts für den Ersatzlandeplatz sowie die Aufrechterhaltung des Helikopterbetriebs an diesem Standort erfordern eine sinnvolle und für alle Phasen und Beteiligten optimal funktionierende Etappierung. Die stark verschachtelten Gebäude bedingen eine weitsichtige, präzise Planung der baulichen Eingriffe einschliesslich einer gut durchdachten Baustellenlogistik, um einen reibungslosen Bauablauf unter laufendem Spitalbetrieb gewährleisten zu können. Denkmalpflege Das heutige Hauptgebäude des Universitätsspitals Zürich wurde 1942 – 1953 vom Architekturbüro Haefeli Moser Steiger erbaut und wird als überkommunales Schutzobjekt eingestuft. Die rund um den bestehenden Landeplatz befindlichen Gebäudetrakte OST / AUFN / OPS und HOER stehen ebenfalls unter überkommunalem Schutz, weshalb auch dem künftigen, am gleichbleibenden Standort (HOF) zu erstellenden Landeplatz erhöhte Aufmerksamkeit in denkmalpflegerischer Hinsicht zu schenken ist. Beim anstehenden Bauvorhaben handelt es sich um die Erneuerung einer bestehenden Situation im Sinne einer technischen Anpassung, um die geltenden Normen und gesetzlichen Bestimmungen einhalten zu können. Die kantonale Denkmalpflege verzichtet auf grundsätzliche Vorgaben zur Materialisierung und Gestaltung. Die Bewilligungsfähigkeit des Projekts hängt von einer überzeugenden Gesamtwirkung und Einbindung in den Bestand ab. Das betrifft insbesondere die statischen Massnahmen. Die Konstruktion soll die untenliegenden Gebäudetrakte keinesfalls überragen, auch sollen die statischen Kräfte nicht durch vor die Fassade gestellte Stützen abgefangen werden. Hochbauamt 4/10 2 Verfahren Gegenstand und Art der Submission Die Baudirektion Kanton Zürich, vertreten durch das Hochbauamt, veranstaltete im Auftrag der Gesundheitsdirektion eine Submission für die Vergabe der Planerleistungen (Phasen Projektierung, Ausschreibung und Realisierung) für das Bauvorhaben Helikopterlandeplatz auf Bauten des Universitätsspitals an der Rämistrasse 100 in Zürich. Die Submission wurde gemäss Art. 12 lit. b der interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB) als selektives Vergabeverfahren mit Präqualifikation (1. Phase) und anschlies-sender Planerauswahl (2. Phase) durchgeführt. Gesucht wurde ein leistungsfähiges und gut funktionierendes, erprobtes Planerteam mit Anbietenden in den Bereichen Architektur (Gesamtleitung), Baumanagement und Bauingenieurwesen, das dieser Aufgabe mit hoher architektonischer, bautechnischer sowie organisatorischer Kompetenz in einem engen Zeitrahmen gerecht wird. Teilnahmeberechtigung Um die Teilnahme am Verfahren bewerben konnten sich Planerteams aus der Schweiz, der EU oder einem Vertragsstaat des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht gewährt. Von der Teilnahme ausgeschlossen waren Fachleute, die mit einem Mitglied des Beurteilungsgremiums oder einem Experten nahe verwandt sind oder in beruflicher Zusammengehörigkeit stehen. Mehrfachbewerbungen des Fachplaners Statik waren nicht zulässig. Phase 1 Präqualifikation In einer nicht anonymen Präqualifikation wurden anhand der in den Submissionsunterlagen festgehaltenen Eignungskriterien die fünf am besten geeigneten Planerteams ausgewählt, welche anschliessend zur Planerauswahl zugelassen wurden. Phase 2 Planerauswahl Im Rahmen der Phase 2 hatten die zugelassenen Planerteams eine objektbezogene Aufgabenstellung konzeptionell zu lösen; aufzuzeigen war eine Gestaltungsidee für die Konstruktion der Plattform gemäss Konstruktionsvorschlag aus der abgegebenen Machbarkeitsstudie oder in Form einer eigenen Konzeption. Als weiterer Teil der Gestaltungsidee sollte mittels eines innovativen Lösungsansatzes dargelegt werden, wie die von technischen Vorrichtungen (für Beleuchtung, Eisfreihaltung und Lösch-, Dach- und Havariewasserinstallationen) geprägte Untersicht durch wirkungsvolle Massnahmen und unter Einhaltung eines engen Budgets ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild erhalten kann. Ergänzend waren im Rahmen einer Auftragsanalyse vorgegebene Themen zu dieser Bauaufgabe zu bearbeiten und ein Honorarangebot einzureichen. Die eingeladenen Planerteams erhielten detaillierte Unterlagen zur geforderten Eingabe, ausserdem fand eine geführte Begehung des Objektes statt. Die anschliessende schriftliche Fragenbeantwortung bot Gelegenheit allfällige Unklarheiten auszuräumen. Die Teilnehmenden hatten ihre Eingaben dem Beurteilungsgremium persönlich zu präsentieren. Hochbauamt 5/10 3 Präqualifikation (Phase 1) Termine, Vorprüfung Auswahl der Teilnehmenden Generalplaner Nach der öffentlichen Ausschreibung des Planerwahlverfahrens am 19. Juni 2015 gingen insgesamt 16 Bewerbungen zur Teilnahme beim Hochbauamt ein. Alle Eingaben erfolgten vollständig und fristgerecht bis zum 15. Juli 2015. Anlässlich der Präqualifikationssitzung vom 18. August 2015 wurde aufgrund der Resultate der Vorprüfung der Antrag gestellt, zwei Bewerbungen wegen Unvollständigkeit nicht zur Auswahl der Teilnehmenden zuzulassen. Die Eingaben der übrigen 14 Teams hingegen waren vollständig und somit beurteilbar. Auf der Grundlage der in den Submissionsunterlagen festgehaltenen Eignungskriterien wählte das Beurteilungsgremium die fünf nachfolgend aufgeführten Planerteams zur Teilnahme an der 2. Phase des Planerwahlverfahrens aus. 01 Hemmi Fayet Architekten AG ETH SIA Badenerstrasse 434, 8004 Zürich WPK Bauingenieure AG, 8004 Zürich 02 steigerconcept AG, Architektur Planung Design Staffelstrasse 8, 8045 Zürich ingenta ag ingenieure+planer eth sia usic, bern 03 Spühler Partner Architekten AG Sihlamtstrasse 10, 8001 Zürich Caretta+Weidmann Baumanagement AG, Zürich Synaxis AG Zürich 04 weberbrunner architekten ag Binzstrasse 23, 8045 Zürich WaltGalmarini AG, Zürich 05 Penzel Valier AG Grubenstrasse 40, 8045 Zürich 4 Planerauswahl (Phase 2) Termine Vorprüfung Am 31. August 2015 fand eine geführte Begehung der Örtlichkeiten in und auf den Bauten des Universitätsspitals statt. Die Beantwortung der von den Teilnehmenden schriftlich gestellten Fragen erfolgte am 2. September 2015. Der Termin für den Eingang der Arbeiten im Hochbauamt war auf den 4. Oktober 2015 festgesetzt. Bei der vom Hochbauamt durchgeführten Vorprüfung konnte festgestellt werden, dass die Eingaben aller fünf eingeladenen Planerteams rechtzeitig beim Hochbauamt eingegangen waren. Die Plandarstellungen enthielten Angaben zur objektbezogenen Aufgabenstellung sowie zur Auftragsanalyse und waren vergleich- und beurteilbar. Das Formular „Angaben zum Angebot“ mit den Selbstdeklarationen und den Offerten zu den Honorarparametern wurde von allen Teilnehmenden vollständig eingereicht. Hochbauamt 6/10 Beurteilung Das Beurteilungsgremium trat am 27. Oktober 2015 im Hochbauamt zur Beurteilung der Eingaben vollzählig zusammen. Das Gremium stellte einleitend fest, dass sämtliche Arbeiten termingerecht und vollständig eingereicht worden waren und somit die Entschädigung von Fr. 5‘000 inkl. MWST allen Teilnehmenden ausgezahlt werden kann. Im Anschluss an die Präsentationen der Teams wurden die Eingaben gemäss den im Programm festgehaltenen Zuschlagskriterien beurteilt und dabei zusammenfassend wie folgt beschrieben: Eingabe 01 Im Rahmen seiner Aufgabenanalyse präsentiert das Team um Hemmi Fayet Architekten einen schlüssigen Vergleich zwischen dem anstehenden Bauvorhaben und einem bereits erfolgreich abgeschlossenen Bau eines Helikopterlandeplatzes für das Schweizer Paraplegiker - Zentrum in Nottwil mit entsprechend einschlägigen Parallelen. Mit Fokus auf die zentralen Aspekte wie Kosten, Termine, Qualitätsvorgaben, Bauen unter Betrieb bis hin zu den inhärenten Risiken werden erfahrungserprobte Massnahmen benannt. Die Verfassenden betonen, dass die profunde Kenntnis sämtlicher projektrelevanter Parameter und die darauf gestützte, bereits in der Vorprojektphase zu leistende, fundierte Analyse aller Risiken die Voraussetzung für eine zielführende Realisierung bilden. Besonderes Augenmerk gilt der Etappierung des Bauablaufs, damit betriebliche Einschränkungen während der Bauzeit abgewendet werden können. Zuerst wird der erste neue Landeplatz auf dem Dach des OPS Gebäude einschliesslich zuführender Rampe zu verlängertem Lift und zum Treppenhaus erstellt, einer der bestehenden Landeplätze bleibt während dieser Zeit in Betrieb. In einer nächsten Phase erfolgen die Demontage der bestehenden Plattformen, diverse Instandsetzungs- und statische Massnahmen. Die letzte Etappe umfasst die Errichtung des zweiten Landeplatzes mit Steg und Verbindung zur ersten Plattform, die seit ihrer Montage bereits voll in Betrieb ist. Die Liftverlängerung des bestehenden Doppellifts erfolgt in zwei Schritten, so dass immer ein Lift pro Plattform funktionstüchtig bleibt. Der architektonische Ansatz beruht auf einer klar formulierten Haltung: Das Erscheinungsbild des neuen Bauteils soll sich selbstbewusst zeigen und gleichzeitig, in seiner Materialisierung kontextbezogen, in die bestehende Dachlandschaft einfügen. Vorgeschlagen wird eine Verkleidung der Unterkonstruktion der neuen Landeplattformen mit einem Streckmetall aus patiniertem Kupfer. Die Eingabe von Hemmi Fayet Architekten mit WPK Bauingenieure AG wird als eine insgesamt sorgfältige Arbeit beurteilt. Die Herausforderungen des Projekts wurden klar erkannt und in einem gestalterisch eigenwilligen Vorschlag bearbeitet. Allerdings werden sowohl die starke Volumenbildung bei der Verpackung der Tragkonstruktion als auch die Rampe in ihrer raumbildenden Erscheinung in städtebaulicher und denkmalpflegerischer Hinsicht als problematisch erachtet. Die offerierten Honorarparameter bilden das vergleichsweise günstigste Angebot. Eingabe 02 Das Team um steigerconcept AG, Architektur Planung Design stellt in einer umfangreichen Auftragsanalyse seine planerische Strategie anhand der aufeinanderfolgenden Projektphasen sowie in Aussagen zu Kernthemen wie Qualitätsmanagement mit Risikoanalyse, Realisierungskonzept, Logistik, Bauleitung und Kosten- und Terminplanung dar, um in einem ganzheitlichen Ansatz vom dargestellten IST zum formulierten SOLL Zustand zu gelangen. Die ‚angehefteten’ baulichen Referenzen wirken etwas ‚aufgezählt’ und mit dem anstehenden Bauvorhaben kaum in Bezug gesetzt. Zudem bleibt offen, in welcher Teamzusammensetzung diese Projekte umgesetzt wurden. Hochbauamt 7/10 Der architektonische Ansatz des Teams schlägt eine gut sichtbare Konstruktion, die in Form einer selbstverständlich wirkenden Dachkrone in Erscheinung treten und im Wechselspiel zwischen historischem Bestand und dem neu hinzugefügten technischen Aufbau stehen soll. In einer Gegenüberstellung zweier Varianten 14 Stützen und Brücke prüft das Team Risiken und Chancen der jeweiligen Lösungsansätze. Die erstgenannte Variante sieht eine Lastabtragung der neuen Plattform verteilt auf 14 Stützen vor und beschränkt die erforderlichen statischen Massnahmen im darunterliegenden Bau auf drei Stockwerke. Allerdings müssen erhebliche Konsequenzen für den Betrieb in Kauf genommen, die Umsetzung erfolgt etappenweise und ist ohne Provisorien nicht durchführbar. Die Risiken bezüglich Qualitäts- und Kostensicherung werden als generell hoch eingestuft. Die Variante Brücke, welche die Lastenverteilung auf vier massive Stützen vorsieht, welche über sämtliche darunterliegenden Geschosse geführt und Fundamentertüchtigungen erfordern, resultiert ebenfalls in einem hohen Kostenrisiko wohingegen die betrieblichen Störungen etwas kleiner ausfallen. Die Verfassenden schlagen in der Folge einen neuen, ganzheitlicheren Lösungansatz vor: Basierend auf der Variante 14 Stützen, jedoch optimal auf die zu ermittelnden betrieblichen und projektspezifischen Rahmenbedingungen zugeschnitten, soll das Risiko bei maximaler Qualität weitmög-lichst eingedämmt werden. Auch wenn die Eingabe von steigerconcept AG mit ingenta ag ingenieure+planer analytische Qualitäten und ingenieurtechnisch interessante Überlegungen aufweist, so lassen die Darlegungen eine klare architektonisch-städtebauliche Haltung vermissen und wirken noch recht unverbindlich. Der Vorschlag vermochte denn auch das Beurteilungsgremium nur ansatzweise zu überzeugen. Die offerierten Honorarparameter bilden das zweitgünstigste Angebot. Eingabe 03 Spühler Partner Architekten AG und ihr Team stützen ihre Analyse auf die Aufwertung des Terminals 2, Flughafen Zürich, welche sie unter engsten Rahmenbedingungen erfolgreich umsetzen konnten. Entscheidende Faktoren für das Gelingen jenes hochkomplexen Vorhabens waren die akribisch geplante Baulogistik, die umfassende Risiokoanalyse mit der Entwicklung entsprechender Massnahmen, ein optimales Bewilligungsprozedere, ein professionelles Qualitätsmanagement und nicht zuletzt auch die Konstanz bei der Teamzusammensetzung zur Vermeidung von Know-How Verlust. Nebst den inhärenten Parallelen zum anstehenden Bauvorhaben erachten die Planer die Kenntnis sämtlicher betrieblicher und baulicher Rahmenbedingungen als prioritär - den Bestand gilt es dabei möglichst wenig zu tangieren, um nicht zusätzliche Erschwernisse zu schaffen. Als projektspezifische Herausforderung wird insbesondere der enge Terminrahmen benannt, dessen Einhaltung bedingt eine präzise Bestellung sowie optimierte Planungs- und Bauprozesse. Der harmonischen Verschränkung von architektonischem und statischem Konzept liegt die Gestaltung der neuen Plattform als eigenständiges, vom Bestand klar getrenntes Element zugrunde. Ein leichtes Stahlwerk, mit wenigen Komponenten zusammengefügt und einem Flügelprofil ähnlich, soll als zurückhaltender, betont technischer Aufbau in Erscheinung treten. Die gewählte Geometrie soll den Eindruck einer schwebenden Konstruktion unterstreichen. Roh belassener Cortenstahl sorgt für die eigenständige Materialität des neuen Bauteils, spart Kosten und erleichtert die Rezyklierung. Als wichtiger Teil der sauber erarbeiteten Etappierung der Realisierungsphase zeigen die Planer auf, wie sie die Vertikalerschliessung mittels bestehender und, teils provisorischer, erweiterter Aufzugsanlagen gewährleisten wollen. Das Beurteilungsgremium würdigt die hohe Qualität, die Stringenz des Vorschlages und die überzeugende Darlegung einer klaren gestalterischen Haltung. Die eindeutig Hochbauamt 8/10 belegte fachliche Kompetenz beeindruckt dabei ebenso wie die schlüssige Präsentation und das spürbare Engagement des gesamten Teams. Für Kritik sorgen, die, trotz attestierter Eleganz der Konstruktion, wuchtigen Dimensionen der Plattform in ihrer Gesamterscheinung sowie die teils unhaltbaren Massnahmen zur Vertikalerschliessung. Die offerierten Honorarparameter bieten gleichziehend mit denen eines weiteren Teams das zweitteuerste Angebot. Eingabe 04 weberbrunner architekten ag stellen sich als Generalplaner im eingespielten Team vor und präsentieren ihre Auftragsanalyse anhand des Referenzobjekts Sportcenter Eselriet, das in gleicher Besetzung geplant und 2013 fertiggestellt wurde. Nebst Parallelen zur Aufgabenstellung, wie den diversen ingenieurtechnischen Herausforderungen sowie dem starken Termin- und Kostendruck, untersuchen die Planer die projektspezifischen Rahmenbedingungen. Basierend auf einer intensiven Auseinandersetzung mit den betrieblichen Abläufen, dem vorliegenden Konstruktionskonzept und Abklärungen zur Bewilligungsfähigkeit soll Kostensicherheit gewonnen werden. Die Verfassenden schlagen vor, das Bauprojekt bereits während der Einholung von Kreditund Baubewilligung so weit wie möglich voranzutreiben; weitgehend reibungslose Bauprozesse und minimale Beeinträchtigungen des laufenden Spitalbetriebs werden mittels maximalem Vorfertigungsgrad der Bauteile und einer sauber durchdachten Etappierung erreicht. Die Formulierung des architektonischen Lösungsansatzes wird gegliedert in einen technisch-konstruktiven und einen gestalterischen Teil. Der Forderung nach Aufrechterhaltung des operationellen Betriebs während des Umbaus kommt das Team nach, indem zwei, voneinander unabhängige, flexible Konstruktionen geplant sind, die allenfalls auch demontiert und unter veränderten Rahmenbedingungen wiederverwendet werden könnten. Die Oberkonstruktion der beiden Landeplattformen bestehen aus der Verbindung von schlanken, gevouteten Blechträgern mit 1.5 m statischer Höhe im Auflagerbereich mit ausgeschnittenen Stegbereichen zur Gewichtsoptimierung sowie den quer dazu spannenden Aluminium-Paneelen als Landefläche. Der Unterbau ist als tischartig funktionierende Stahlkonstruktion ausgebildet, welche den anfallenden Vertikal- und Horizontaleinwirkungen aus Betrieb, Wind, Schnee und Erdbeben trotzen soll. Die weit auskragende Konstruktionen mit minimalistischer Randausbildung sollen die Stützenelemente im mittleren Bereich des Daches in den Hintergrund treten lassen, damit eine schwebende Gesamtwirkung entsteht. Farblich soll die Untersicht in einer zusammenbindenden, eisenroten Grundierung gehalten werden und sich so auf selbstverständlich wirkende Art in den baulichen Bestand integrieren. Mit den abgebildeten Referenzen aus Schiffs- und Brückenbau verweisen die Verfassenden auf die positiv konnotierte Ausstrahlung grosser Ingenieurbauten. Der solide und praxisorientierte Ansatz des Planungsteams wird grundsätzlich positiv gewertet. Etwas schwieriger nachvollziehbar bleibt das gestalterische Konzept; der Konstruktion fehlt es an Eleganz und der zwar gesuchten, aber nicht ganz getroffenen, ureigenen Ästhetik eines reinen Ingenieurbaus. Die offerierten Honorarparameter bilden das vergleichsweise teuerste Angebot. Eingabe 05 Die gründliche Analyse der Gegebenheiten des Bestandes sowie der spezifischen Rahmenbedingungen dieses komplexen Bauvorhabens resultiert bei der Eingabe von Penzel Valier AG in einem auffallend eigenwilligen, innovativen Ansatz. Eines der herangezogenen Referenzobjekte ist die Grossbaustelle auf dem Stammareal SRF in Leutschenbach, wobei die Analogie zur vorliegenden Aufgabe insbesondere bei den vergleichbar hochempfindlichen Nutzungen liegt, welche von der Bauleitung eine vorausschauende Planung, Flexibilität und ausgeprägtes organisatorisches Hochbauamt 9/10 Geschick verlangen. Nebst ausgeklügelter Baulogistik und optimierten Abläufen wird ein konstruktiv-gestalterisch schlüssiges Konzept vorgeschlagen. Die zwei Helipads werden in Form von Kreisen mit jeweils 20 m Durchmesser in ihrer Flächenabmessung auf das zulässige Minimum beschränkt. Die Plattformen stehen auf filigranen Tragwerken in Form von hyperbolischen Paraboloiden und werden mit Brücken untereinander verbunden. Die ultraleichte Aluminium Konstruktion wird mit Helikoptern eingeflogen, so dass sich der umbaubedingte Unterbruch auf wenige Tage beschränkt. Die clevere Etappierung schliesst entsprechende Massnahmen zur Gewährleistung der Vertikalerschliessung mittels erweiterter Liftanlagen ein. Die in der Studie vorgesehenen Montagereihenfolge wird umgedreht: der erste Helipad soll direkt auf dem Gebäude HOF errichtet werden. Dadurch entfällt die Notwendigkeit einer provisorischen, bettengängigen Erschliessung für das Gebäude OPS und die zweite Plattform kann als bedarfsbedingte Option in einer zweiten Etappe erstellt werden. Der Spitalbetrieb bleibt von den Bauarbeiten weitgehend unbehelligt. Alle Werkstücke werden vor Ort in der Vormontage zum fertigen Bauwerk zusammengebaut. Alle elektrischen wie auch hydraulischen Installationen sowie die Beheizung werden verbaut, getestet und von den Behörden als Ganzes vorabgenommen. Mit einer maximalen Gewichtsreduktion des Helipads (Grösse, Konstruktion, Material), in Verbindung mit der künftigen Eisfreiheit der Plattform durch Beheizung, werden die kumulierten Lasten nach der Plattformvergrösserung auf den Dachflächen und den darunterliegenden Stützen gar tiefer als vor dem Umbau sein. Dank der gewählten Geometrie und Lastabtragung sind voraussichtlich keine Substanzverstärkungsmassnahmen notwendig; die bestehenden, direkt lastabführenden Stützen werden punktgenau auf den Kopf belastet. Das Beurteilungsgremium zeigt sich überzeugt von der innovativen Kraft des präsentierten Konzepts. Die erfrischende, lösungsorientierte Denkweise der Planer bestärkt das Vertrauen des Gremiums, dass das Team auch die erst oberflächlich bearbeiteten Aspekte des Vorhabens, wie beispielsweise die Medienerschliessung der Plattformen, souverän lösen wird. Die offerierten Honorarparameter bieten gleichziehend mit denen eines weiteren Teams das zweitteuerste Angebot. Abschliessende Wertung Nach einer eingehenden vergleichenden Wertung der fünf Arbeiten und deren Präsentationen kam das Beurteilungsgremium zum Schluss, dass die Eingabe des Büros Penzel Valier AG den in den Submissionsunterlagen formulierten Zuschlagskriterien insgesamt am besten zu entsprechen vermag. Der abschliessende Kontrollrundgang brachte hinsichtlich der Qualitätskriterien keine neuen Erkenntnisse, sondern bestätigte die zuvor gefassten Entscheide. Eine Rangierung wurde nicht vorgenommen. Hochbauamt 10/10 5 Würdigung Auf der Grundlage seiner Gesamtwertung aller fünf Eingaben und unter Berücksichtigung der jeweiligen Präsentationen und der offerierten Honorarparameter hält das Beurteilungsgremium einstimmig fest, dass das Planerteam Penzel Valier AG mit der Projektierung und Realisierung Umbau des Helikopterlandeplatzes sowie mit den anstehenden Instandsetzungsmassnahmen in den beiden darunterliegenden Gebäude HOF und OPS zu beauftragen ist. Das Beurteilungsgremium zeigte sich beeindruckt von der insgesamt hohen Qualität der eingereichten Vorschläge und der Vielfalt der präsentierten Lösungsansätze und dankt allen teilnehmenden Planerteams für ihren engagierten Beitrag zu dieser Planerwahl. Deren Verlauf und das vorliegende Resultat bestätigen, dass das Verfahren für diese Bauaufgabe richtig gewählt war. Die aufgrund der Präqualifikation eingeladenen Teams bringen alle sowohl in konzeptioneller als auch in bau- und ausführungstechnischer Hinsicht eine nachweislich grosse Erfahrung ein. Das Siegerteam präsentierte in glaubwürdiger Weise eine ideale Kombination von praxisorientiertem Know-How, analytisch-planerischer Kompetenz und innovativer Denk- und Arbeitsweise. Das Beurteilungsgremium ist überzeugt, die unter Berücksichtigung aller Aspekte am besten geeigneten Partner für das anstehende Bauvorhaben gefunden zu haben. Dieser Bericht wurde im Korrespondenzverfahren von allen Mitgliedern des Beurteilungsgremiums genehmigt. Zürich, den 25.November 2015 Christoph Rothenhöfer Architekt TU SIA, Stv. Kantonsbaumeister Vorsitzender des Beurteilungsgremiums Die weiteren Mitglieder des Beurteilungsgremiums Jürg Conzett, dipl. Bauingenieur ETH SIA Alex Jaeggi, Projektleiter Architektur & Stadtraum, Amt für Städtebau, Stadt Zürich Remo Latour, Betrieb Bau, Abteilungsleitung Engineering, Universitätsspital Zürich Lukas Meyer, diplomierter Architekt ETH SIA Roger Strub, stv. Ressortleiter, Kantonale Denkmalpflege, Amt für Raumentwicklung Die Experten Hans-Peter Vetter, Betrieb Bau, Projektleitung Engineering, Universitätsspital Zürich Silke Krönert, Projektleitung, Baubereich 4, Hochbauamt Barbara Toussas, Projektleitung Wettbewerbe, Projektdienste, Hochbauamt