Der stille Leader im Stadthaus

Transcription

Der stille Leader im Stadthaus
GZA/PP 8048 Zürich
80. Jahrgang
Donnerstag, 10. April 2014
Nr. 15
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Öffentliche Führungen
im Seewasserwerk Moos
Die Wasserversorgung Zürich feiert
das hundertjährige Bestehen des Seewasserwerks Moos in Wollishofen. Zu
diesem Jubiläum organisiert die
Wasserversorgung spannende Rundgänge durch das im Jahre 1914 erbaute Werk. Das Seewasserwerk
Moos ist damit das älteste Wasserwerk in der Stadt Zürich. Mit seiner
grosszügigen Anlage und den aus
Backstein gemauerten, flachen Filtergebäuden ist es ein baugeschichtlicher Zeuge seiner Entstehungszeit
und ein in Wollishofen auffälliges Gebäude.
Die historische Hülle
«Nur etwa 20 Prozent des Budgets können wir beeinflussen», betont Finanzvorsteher Daniel Leupi.
Foto: ls.
Der stille Leader im Stadthaus
Auch nach der Neukonstituierung des Stadtrats
bleibt etwas gleich: Finanzvorsteher Daniel Leupi hat
seine Zahlen im Griff – und
viel Einfluss in allen Departementen. Denn ohne Geld
läuft nichts.
Lorenz Steinmann
6700
subventionierte
städtische
Wohnungen, ein allfälliges neues –
privat finanziertes – Fussballstadion,
ein planerisch abgespecktes Altersheim in Seebach oder eine interne
Untersuchung über die Vergabepraxis: Finanzvorsteher Daniel Leupi
(Grüne) hat bei fast allen wichtigen
Entscheidungen im Stadtzürcher
Stadtrat mitzureden. Als Leiter dieses
Schlüsseldepartements kommt ihm
seine vermittelnde, zurückhaltende
Art ideal zugute.
Dabei übt Leupi im Gespräch mit
der Lokalinfo – anders als sein FDPVorgänger Martin Vollenwyder – leise
Kritik an den Grossbanken. «Banken
sind nach wie vor wertschöpfungsstark. Freilich ist es schwierig, zu
vermitteln, warum eine Bank mit hohen Boni-Ausschüttungen und Dividendenzahlungen lange Zeit keine
Gewinnsteuern zahlen soll. Es ist
rechtlich o. k., doch das entsprechende Steuergesetz wurde eigentlich geschaffen, um KMUs bei finanziellen
Engpässen zu helfen.»
Zur Frage, ob es nicht einen Systemwechsel von der Subventionierung von Wohnungen zur Subventionierung der Person brauche, findet
der 48-Jährige: «Nein. Wenn wir Personen gezielt subventionieren, kommen die Mittel unter Umständen privaten Immobilienbesitzenden zugute,
die mit überteuerten Wohnungen die
Rendite erhöhen könnten. Im Sozialhilfebereich haben wir diesen Effekt
teilweise schon.»
Rekord bei Steuereinnahmen
Angesprochen auf die momentane
Konjunktur ist Leupi überaus zuversichtlich – zumindest für Zürich gesehen. «Wir sind der wirtschaftlich
stärkste Ort in der Schweiz. Die städtische Wirtschaftsförderung ist dauernd im Gespräch mit neuen Firmen.
Das Problem ist eher der für Unternehmen zur Verfügung stehende bezahlbare Raum.» Warum ist Zürich
denn so attraktiv? «Gründe für den
Zustrom sind unter anderem die sehr
hohe Lebensqualität, das Kulturangebot, der attraktive Wirtschaftsstandort und die renommierten Hochschulen. Grundsätzlich ist Zürich gut aufgestellt. Wir hatten im vergangenen
Jahr Steuereinnahmen auf Rekordniveau, und die konjunkturelle Lage
ist gut», ist Leupi überzeugt.
Auch wenn seine Hülle historisch anmutet, das hundertjährige Seewasserwerk Moos ist in seinem Innern
modern. In mehreren Schritten sind
Aufbereitungsverfahren und Anlagen
dem Stand der Technik angepasst
worden. Die Wasseraufbereitung erfolgt nach ökologischen Grundsätzen.
Deshalb sind Filter im Einsatz, die
ähnlich funktionieren wie eine Passage durch natürlichen Boden. Nebst
geschichtlichen Hintergründen zum
Werk erfährt das interessierte Publikum, wie aus Seewasser Trinkwasser
wird. Auf den geführten Rundgängen
stehen die Türen der Schnell- und
Langsamfilter offen – eindrückliche
Räume, die der Bevölkerung sonst
verborgen bleiben. Die Besucherinnen und Besucher lernen, was es
braucht, damit rund um die Uhr einwandfreies Züriwasser aus dem heimischen Hahn sprudelt.
Weitere interessante und spielerisch aufbereitete Informationen zu
100 Jahren Seewasseraufbereitung
gibt es für die Zürcher Bevölkerung
am letzten Juniwochenende im Hardhof in Zürich-Altstetten. «Zürich 2»
wird darüber ausführlich berichten.
(pd./ zh2.)
Öffentliche Führungen durch das Seewasserwerk Moos: Samstag, 12. April, 14–16
Uhr; Dienstag, 15. April, 18–20 Uhr;
Dienstag, 27. Mai, 18–20 Uhr; Dienstag,
3. Juni, 18–20 Uhr; Mittwoch, 11. Juni,
18–20 Uhr; Samstag, 21. Juni, 14–16 Uhr;
Mittwoch, 9. Juli, 18–20 Uhr; Dienstag,
15. Juli, 18–20 Uhr.
Treffpunkt: Seewasserwerk Moos, Zwängiweg, 8038 Zürich-Wollishofen. Anmeldung
erforderlich: Telefon 044 415 21 11 oder
E-Mail: [email protected].
Oft finanzieller Durchlauferhitzer
Die vor allem von den Bürgerlichen
oft geäusserte Kritik des mangelnden
Sparwillens relativiert er. «Nur etwa
20 Prozent des Budgets können wir
beeinflussen, und auch dies nicht von
einem Jahr aufs nächste. Der Rest ist
gebunden.» Oft sei die Stadt nur der
finanzielle Durchlauferhitzer, da vieles gesetzlich oder vom Kanton vorgegeben sei.
Interview: Letzte Seite
Ab kommendem Samstag kann man nach Anmeldung das Seewasserwerk
Foto: zvg.
Wollishofen besichtigen.
GLP rutscht nach rechts
Faire Löhne oder Staatszwängerei?
Neue Klänge in der Alten Kirche
Am Mittwoch, 7. Mai, tagt der Gemeinderat erstmals in neuer Zusammensetzung. Dann müssen die Grünliberalen auf
der bürgerlichen Ratsseite sitzen statt wie bisher zwischen
SP, Grünen und AL.
Seite 4
Am 18. Mai entscheidet das Schweizer Stimmvolk über die
Volksinitiative «Für den Schutz fairer Löhne» oder die Mindestlohninitiative. Wir bringen ein Pro-und-Kontra-Gespräch
zum emotionalen Thema.
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Der reformierte Ostergottesdienst in Wollishofen ertönt mit
neuen Klängen: Aufgeführt wird Leoš Janáceks «Vater
unser» (Otcenáš). Konzertdaten sind der Gründonnerstag
und der Ostersonntag, jeweils in der Alten Kirche.
Seite 15
Kilchbergstrasse 4
8134 Adliswil
Tel. 044 710 44 44
Mo–Fr, 11–14 Uhr
und 18–23.30 Uhr
Sa und So, 17–23.30 Uhr
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2
Stadt Zürich
Nr. 15
10. April 2014
AKTUELL
Osterkonzert mit dem Prager Festival Orchester
Starviolinist Kirill Troussov
und Meisterwerke von Ravel, Mussorgski, Smetana
und Tschaikowski: Das erwartet das Publikum am
feierlichen Osterkonzert
in der Tonhalle Zürich.
Feine Überraschung zum Osterfest: Sprüngli-Spezialitäten.
Fotos: zvg.
Publireportage
Nostalgische Sprüngli-Dose
mit Ostersujet zu gewinnen
Ostern ist ein Fest mit lieb gewonnenen Bräuchen und Traditionen. Auch
dieses Jahr haben Sie die Möglichkeit,
eine exklusive Osterfreude der Confiserie Sprüngli zu gewinnen. Unter den
Leserinnen und Lesern werden fünf
edle Sprüngli-Dosen in fröhlichem
Hellgrün mit nostalgischem Oster-Sujet verlost. Gefüllt ist das schöne Ostergeschenk mit feinsten Pralinés und
Truffes der Confiserie Sprüngli, die in
aufwendiger Handarbeit und mit viel
Leidenschaft nach traditioneller Machart hergestellt werden. (pd.)
Wettbewerb
Wer eine dieser mit Pralinés und
Truffes gefüllten Sprüngli-Dosen gewinnen möchte, schickt bis 15. April
eine Mail mit vollständigem Absender und Betreffzeile «Sprüngli» an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo, Wettbewerb Sprüngli,
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
ANZEIGEN
Am Ostersonntag lädt die Stiftung
«Swiss Russian Forum» zu einem romantischen Osterkonzert des «Prague Festival Orchestra» unter der
Leitung von Rimma Sushanskayan in
die Tonhalle ein. Als Violinist tritt
Kirill Troussov, einer der grössten
Solisten seiner Generation, auf.
Der Abend wird mit Smetanas
«Die Moldau» eröffnet, der bekanntesten Dichtung des böhmischen
Komponisten. Es folgt das einzigartige Violinkonzert in D-Dur von
Tschaikowski, das der Komponist am
Genfersee schrieb und das nach einer
Krise seine wiedergewonnene Lebensfreude symbolisiert. Der Zyklus
«Bilder einer Ausstellung» von Mussorgski überzeugt mit der weltbekannten Interpretation von Ravel.
Den Abschluss bildet ein weiteres
Werk des französischen Komponisten
und eines der meistgespielten Werke
der Orchesterliteratur überhaupt: der
mitreissende «Boléro».
Der aus Sankt Petersburg stammende, aufstrebende Violinist Kirill
Troussov ist regelmässig am Verbier
Festival und beim Menuhin Festival
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 6x 2 Tickets für
das Osterkonzert vom 20. April in
der Tonhalle. Wer gewinnen will,
sendet bis 15. April eine Mail mit
vollständigem Absender und Betreffzeile «Osterkonzert» an:
[email protected]
oder eine Postkarte an: Lokalinfo,
«Wettbewerb
Osterkonzert»,
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich.
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Der russische Violinist Kirill Troussov spielt auf einer Stradivari. F.: zvg.
in Gstaad zu Gast. Bei seinen Auftritten von Europa bis China begeistert
er regelmässig das Publikum. Er
spielt auf einer originalen Stradivari,
der sogenannten «Brodsky». Mit ihr
spielte Adolph Brodsky 1881 Tschai-
kowskys Violinkonzert in einem sagenumwobenen Konzert in Wien.
Das «Prague Festival Orchestra»
tritt seit über 20 Jahren vor allem an
den europäischen Klassik-Festivals
und in den etablierten Konzerthäusern auf. Es knüpft an die künstlerische Tradition der tschechischen
Aufführungspraxis an. Dirigentin
Rimma Sushanskayan aus St. Petersburg ist bekannt für die Intensität
und brillante Virtuosität ihrer Konzerte.
Mit dem Konzertabend eröffnet
die gemeinnützige Stiftung «Swiss
Russian Forum» aus Zürich ihre
neue Kulturplattform «Swiss Russian
Culture Forum». Die Einnahmen aus
dem Konzert kommen Nachwuchskünstlern zugute. (pd./mai.)
Ostersonntag 20. April, 17 Uhr, Tonhalle
Zürich, grosser Saal, Claridenstr. 7
Zürich 2
AKTUELL
IN KÜRZE
Kunstpreis
Die Stadt Zürich verleiht dem
Theaterregisseur Werner Düggelin den mit 50 000 Franken dotierten Kunstpreis 2014. Die mit
15 000 Franken honorierte Auszeichnung für allgemeine kulturelle Verdienste spricht die Stadt
Zürich dem Musikproduzenten
und Musikverleger Patrik Landolt
zu. Die Preisverleihung erfolgt an
je einer eigenen Feier.
Geschäftsführer
Nach gut zwei Jahren intensiver
Tätigkeit verlässt Sebastian Keller
die Geschäftsstelle der CVP Stadt
Zürich. Am 1. April trat Charles
Schnyder seine Nachfolge als Geschäftsführer der CVP Stadt Zürich an.
Neues Signet
Immer mehr Kundinnen und
Kunden nutzen in den Bahnhöfen
der SBB das Angebot an Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten. Deshalb baut die SBB Angebot, Services und Qualität weiter aus und passt die Bahnhöfe
laufend den Kundenbedürfnissen
an. Ab April sorgt ein neues Signet für eine klare Orientierung im
ShopVille im Hauptbahnhof.
Ferienprogramm
Textilien bedrucken, Tanz und
Gesang für ein Musical einstudieren, einen Nachmittag lang mit
einem Basketball-Profi trainieren,
in ein Märchenland eintauchen –
dies und vieles mehr können Kinder und Jugendliche während der
Frühlingsferien (21. April bis 2.
Mai) in den soziokulturellen Einrichtungen in der Stadt Zürich
unternehmen. Mehr Infos unter
www.stadt-zuerich.ch.
Gemeinderat
Brigitte Baumgartner Kläy (Grüne
10) hat ihre Wiederwahl in den
Gemeinderat abgelehnt. Die drei
nachfolgenden Kandidierenden,
Roland, Hurschler, Laura de
Baan und Mark Liniger lehnten
das Mandat ab. Der vierte nachfolgende Kandidat auf der Liste
der Grünen hat die Annahme des
Gemeinderatsmandats
erklärt.
Marcel Bührig ist für die Amtsdauer 2014 bis 2018 gewählt.
«Die Zitadelle» öffnet ihre Tore
Erstmals in Zürich inszeniert die Berner Künstlerin
Chantal Michel eine Ausstellung mit Foto- und Videoinstallationen, ein Haus
voller Visionen und Assoziationen. Am 12. April findet
in der ehemaligen Kirche
der Neuapostolen an der
Butzenstrasse die – ausgebuchte – Premiere statt.
Der Künstlerin Chantal Michel wurde
an der Butzenstrasse 3 in Wollishofen eine ehemalige Kirche bis zu
ihrem Abbruch im Herbst 2014 zur
Verfügung gestellt, um darin ein
Kunstprojekt zu realisieren. Mit neuen künstlerischen Arbeiten, die speziell auf die Räume der Kirche konzipiert wurden, hat sie das Gebäude
«bespielt», wie sie es nennt, und in
einen magischen Traumraum verwandelt («Zürich 2» berichtete). Die
Vernissage, inklusive eines «Dîner
blanc», findet am kommenden Samstag statt (Details siehe Infozeile).
«Dieser Abend ist ausgebucht. Besucher meiner vorgängigen Projekte
haben sich zahlreich angemeldet.
Doch für die weiteren Daten freue ich
mich auf ein neues Publikum aus Zürich», betont Chantal Michel.
Personal gesucht
Für das Projekt in der Zitadelle
braucht Chantal Michel Helfer
beim Servieren – jeden Samstagabend bis am 5. Juli. Es ist ganz
einfach und macht Spass, für einen Augenblick in eine andere
Rolle zu schlüpfen. Wer hilft,
kann sich eine kleine handsignierte Arbeit nach Wahl verdienen. Gruppen von 2 bis 4 Personen sind höchst willkommen.
Infos: 031 311 21 90. (pd.)
Leitende Ärztin
Mit Natalie Gabriel hat das Stadtspital Triemli per 1. April eine
Gynäkologin mit gefragten Fachabschlüssen verpflichtet. Sie ist
eine von nur 20 schweizweit
praktizierenden Gynäkologinnen
mit dem Schwerpunkttitel gynäkologische/onkologische Chirurgie und gynäkologische Onkologie.
3
AUF
EIN WORT
Er ist der Held meiner Kindheit.
Mit ihm rettete ich furchtlos holde
Prinzessinnen aus den Fängen
von verschlagenen Zauberern,
schlug hinterlistige Zwerge, gefrässige Krokodile oder böse Räuber in die Flucht und überlistete
bucklige Hexen. Die von Jörg
Schneider geschaffene KasperliFigur hat Generationen geprägt
und Kindern auf ganz einfache
Die ehemalige Kirche der Neuapostolen an der Butzenstrasse 3 wird von
Visualisierungen: zvg.
Chantal Michel zwischengenutzt – vor dem Abbruch.
Chantal Michel einmal reell, einmal nicht.
durchkonzipiert wie ein Theaterstück, soll aber alle Sinne wie Sehen,
Hören, Riechen und Schmecken ansprechen. «Zeitintensive zwei Monate
liegen hinter mir», sagt Michel. Sie ist
gespannt, wie dieses für Zürich neuartige Kunstprojekt hier ankommt.
Ihre bisherigen Erfolge mit dem
Schloss Kiesen oder der Villa Gerber
in Thun lassen auf einen weiteren
positiven Effort schliessen.
Die Dauer des Projekts ist beschränkt. Reservationen sind ab sofort möglich unter 031 311 21 90.
Ausstellung und «Dîner blanc» jeden
Samstagabend um 18 Uhr Kosten
Fr. 65.–. inkl. 4-Gang-Menu und
Wein. Die Anmeldung ist obligatorisch. Und: Es wird gebeten, in weisser Kleidung zu erscheinen. Speziell
ist auch, dass es drei «Hotelzimmer»
gibt. «Übernachten Sie in einem
Kunstwerk», schreibt Chantal Michel
auf www.chantalmichel.ch. Es stehen
installativ ganz unterschiedlich eingerichtete Zimmer zur Verfügung. Sie
kosten Fr. 80.– pro Person, inkl.
Frühstück – mit der Künstlerin.
(pd./ls.)
Die Zitadelle, Butzenstrasse 3, 8038 Zürich, Tel. 031 311 21 90.
www.chantalmichel.ch
Ein Abschied, der
in Erinnerung bleibt
Weise den Unterschied von Gut
und Böse gelehrt. Durch ihn lernte ich auch das Volkstheater kennen und lieben. Als Schauspieler
fasziniert mich Jörg Schneider
heute genauso, wie er es damals
als Kasperli getan hat.
Nun ist Jörg Schneider mit
«Häppi Änd» auf grosser Abschiedstournee. Ein Pflichttermin.
Wie immer bin ich schon knapp
eine Stunde vor Beginn am Veranstaltungsort. Im Gepäck meine
erst kürzlich erworbene KasperliGesamtkollektion. Nicht ohne Hintergedanken.
Plötzlich öffnen sich die Türen
und ein Herr mit seinen zwei
Hunden betritt langsam den
Raum. Erst erkenne ich ihn wegen des Gegenlichtes nicht, doch
dann erklingt die unverwechselbare Stimme. Jörg Schneider
grüsst freundlich in die Runde
und läuft langsam Richtung Garderobe. Als er einen Moment stehen bleibt, zögere ich kaum eine
Sekunde und trete schüchtern auf
ihn zu. Ich frage ihn mit hämmerndem Herzen und zitternden
Händen, ob er mir eine CD-Box
signieren würde. Er lächelt und
fragt, für wen er denn unterschreiben soll. Meine prompte
Antwort «für mich» scheint ihn
kurz zu irritieren. Erst im Nachhinein kam mir der Gedanke,
dass er wohl nicht oft von 23-Jährigen um eine Unterschrift gebeten wird. «Für Christina herzlichst Jörg Schneider» prangt in
schöner geschwungener Handschrift auf blauem Grund.
Mein Mut hat Nachahmer gefunden. Zwei Damen ergattern ein
(von mir geschossenes) Foto mit
Jörg Schneider. Für mich reicht
es leider nicht mehr, er muss in
die Maske ...
ÜBER DIESES UND JENES
Literaturförderung
Stephanie von Harrach leitet neu
das Ressort Literatur der Kulturförderung der Stadt Zürich. Als
langjährige Cheflektorin bei verschiedenen Schweizer Verlagen
erfüllt sie die Anforderungen an
die Stelle. Als Leiterin der Literaturförderung folgt sie auf Roman
Hess, der in Pension geht.
10. April 2014
Christina Brändli
«Schwellenangst abbauen»
Chantal Michel hat Foto- und Videoarbeiten in stimmige Rauminstallationen eingebunden, die zum Eintauchen in eine andere Welt einladen.
Ein Rahmenprogramm mit Konzerten, Film, Performances und Tanz bis
hin zum kulinarischen «Dîner blanc»
wird die Ausstellung begleiten. Ein
Teil der Räume ist mit Designmöbeln
aus den 1970er-Jahren in exquisite
Wohnlandschaften verwandelt worden. Diese können von Gästen gemietet werden. Mit der Kunstaktion in
Wollishofen will Michel die «Angst
des Publikums vor Galerien und Museen abbauen», wie sie erzählt. Das
Gesamtkunstwerk sei inszeniert und
Nr. 15
«Stocki» – aber richtig
Erika Pucci
Ich liebe Kartoffelstock, und zwar
den selbst zubereiteten, am Schluss
verfeinert mit etwas Butter und einem Schuss Olivenöl, noch ein bisschen Muskatnuss darunter gemischt
– und fertig ist die luftige Kartoffelspeise. Sehr gerne habe ich auf dem
weissen Kartoffelberg eingebettet einen kleinen See aus würziger Bratensauce mit Karotten, Lauch, Tomate
und Sellerie. Dann stimmt es für
mich, und ich bin froh, dass ich nicht
wie Pankraz der Schmoller aus Gottfried Kellers Erzählung «Die Leute
von Seldwyla» meine Saucen-Bächlein gegen meine Familie verteidigen,
umleiten und stauen muss, so wie
das zu jener Zeit bei einfachen Leu-
ten gang und gäbe war, weil die
Familie aus einer
Schüssel
ass.
Was unter den
Tisch fiel, ergatterten sich Hund
und Katz. So
kann ich also getrost für mich
ganz allein aus
Kochen
mit meinem Teller
Erika Pucci. zvg. essen, indem ich
mit der Gabel
seitlich vom Kartoffelstock etwas absteche, das Häufchen kurz in die Sauce tunke, es in meinem Mund verschwinden und genüsslich auf der
Zunge zergehen lasse. Herrlich.
Letzthin war es wieder mal so
weit: Wir erwarteten Besuch, und ich
entschied mich für das Menu Hack-
braten mit Kartoffelstock. Der Hackbraten gelang wunderbar. Ich mischte zur üblichen Masse noch etwas
Kapern, fein geschnittene Mortadella
und würzte mit Kreuzkümmel, Curry
und etwas Peperoncino, das gab dem
Ganzen das gewisse Etwas vom Geschmack der grossen weiten Welt.
Und für die Kruste wälzte ich den fertig geformten Hackbraten in fein gemahlenen Haferflocken mit rotem
Pfeffer. Mir läuft sogleich wieder das
Wasser im Mund zusammen, wenn
ich daran denke.
Dann widmete ich mich der Zubereitung des Kartoffelstocks. Leider
wurde daraus nichts. Ich hatte die
falsche Sorte erwischt und beim Pürieren entstand eine klebrige Masse.
Nicht nervös werden, dachte ich, und
holte das italienische Kochbuch hervor und suchte das Rezept für «gnoc-
chi di patate». Also mengte ich der
klebrigen Kartoffelmasse Mehl und
Salz bei, rührte so gut es ging, formte
Würste und schnitt kleine würfelförmige Stücke ab, stach diese mit der
Gabel ein und liess diese auf einem
Tuch eine halbe Stunde trocknen.
Später im Salzwasser zwei Minuten
gekocht, entstanden wunderbare
Gnocchi, die sich bestens mit der
Sauce des Hackbratens vertrugen.
Ich war zufrieden mit dem Ergebnis,
und das Essen war ein voller Erfolg.
Ich glaube, es wäre wieder einmal
an der Zeit für Kartoffelstock mit
Hackbraten.
Erika Pucci ist in Wollishofen aufgewachsen und führt dort heute das Wollenlädeli
«Lana e piu». Sie schreibt regelmässig
fürs «Zürich 2».
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Stadt Zürich
Nr. 15
10. April 2014
AKTUELL
Ferienangebote in den GZ
GLP zügelt auf bürgerliche Ratsseite
Am 7. Mai tagt der Gemeinderat erstmals in neuer Zusammensetzung – mit der
Grünliberalen auf der
bürgerlichen Ratsseite.
Nach den Wahlen vom 9. Februar
sind die EVP und die SD aus dem Gemeinderat verschwunden. Grund: die
Fünf-Prozent-Wahlhürde. Die sechs
Sitze sind mehrheitlich an die Linken
gegangen, sodass es im Rathaus zumindest in der Sitzordnung mit 50 zu
75 Sitzen eine starke Linksmehrheit
gäbe. Wie die Lokalinfo vernommen
hat, zügelt nun die GLP auf die bürgerliche Ratsseite. Andreas Ammann,
Leiter der Parlamentsdienste, hält
den Ball bewusst tief. «Die Begründung für den Wechsel ist arithmetischer Natur. Es gibt keine Symbolik
und keinen Verdacht auf einen Schulterschluss der GLP mit den Bürgerlichen», so Ammann. Zudem würden
Abstimmungsallianzen sowieso meist
in den Kommissionssitzungen geschmiedet. Ins gleiche Horn bläst Samuel Dubno, GLP-Gemeinderat: «Es
wäre einfach eng geworden. Mit dem
Wechsel auf die bürgerliche Seite haben wir mehr Gangplätze und können uns besser im Rat bewegen.»
Ob und wie sich der neue Sitzplan
in den Abstimmungen auswirken
wird, bleibt offen. Die GLP war und
ist oft das Zünglein an der Waage
zwischen links und rechts. (ls.)
CLIENTIS ZÜRCHER REGIONALBANK
Publireportage
Börsen halten trotz Krim-Krise ihren positiven Kurs
Wie eng die Verknüpfungen der
Finanzmärkte
mit der Politik
und wie schnelllebig unsere Zeit
sind, zeigte sich
Daniel Kräutli, in den letzten
Leiter der Filiale Wochen deutlich.
Zürich.
So umgehend die
Krim-Krise den
Optimismus der Anleger dämpfte, so
schnell hat sich die Unsicherheit wieder aus ihren Köpfen verabschiedet.
Nur kurzzeitig gaben die Kurse nach
und liessen Gold und den Schweizer
Franken als sichere Häfen davon
profitieren, bevor die positiven globalen Konjunkturaussichten die Stimmung der Investoren wieder aufhellte.
Dass die Märkte überraschend
stabil sind, zeigt sich an den amerikanischen Börsen. Dank sich weiter
ANZEIGEN
verbessernder US-Wirtschaftsleistungen und steigender Haushaltsausgaben quittierten die amerikanischen
Aktien den kürzlichen FED-Entscheid, die Staatszuschüsse weiter zu
reduzieren, nur mit einer leichten
Kurskorrektur.
Europa hat Potenzial ...
Auch in Europa zeigen die Prognosen
aufwärts. Wachsendes Vertrauen in
die Leistungsfähigkeit der EU-Mitgliedstaaten resultieren aus den Umsetzungsbemühungen der ihnen verordneten wirtschaftlichen Anpassungsprozesse. Ganz besonders verzeichnet Deutschland nebst steigenden Konsumentenausgaben wieder
vermehrt Investitionen in Maschinen
und Anlagen, was als gutes Zeichen
für eine langfristige Stärkung zu interpretieren ist. Durch die aktuelle,
generell noch eher moderate Bewertung der europäischen Papiere ber-
gen diese spannendes Kursentwicklungspotenzial.
... und die Schweiz bereits Stärke
Mit starken Leistungsausweisen und
attraktiven Gewinnentwicklungen beeindrucken auch viele Schweizer Unternehmen. Besonders gefragt sind
Dividendentitel und zyklische Aktien,
welche Wachstum zumeist mit Kursgewinnen quittieren.
Die aktuelle Anlagesituation präsentiert sich zweigeteilt: Auf der einen Seite zeigen die Aktienmärkte
dank positiver Wirtschaftssignale und
global nach wie vor tiefem Zinsniveau aufwärts, auf der anderen birgt
die andauernde, hohe Volatilität die
Gefahr von kurzfristigen Kurskorrekturen.
Clientis Zürcher Regionalbank,
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Während der Frühlingsferien ist in
den Gemeinschaftszentren der Stadt
Zürich viel los. Im GZ Schindlergut
(22.–25.4.) gehen die Kinder in den
Wald: Gemeinsam bauen sie Hütten
aus Ästen und Laub, lernen Feuer
machen, erfahren mehr über Bäume
und Pflanzen. Im GZ Hirzenbach steht
das Ferienprogramm (22.– 25.4.) unter dem Motto: «Achtung, fertig,
laut!» Spiele und Verfolgungsjagden
stehen auf dem Programm. Und zum
Zvieri gibt es selbstgemachte Pizza
aus dem GZ-eigenen Pizzaofen. Um
Tierspuren geht es auch im GZ Heuried (29./30.4.): Allerdings stehen dabei nicht die Tiere im Wald im Zentrum, sondern die Tiere des Gemeinschaftszentrums. Welche Spur passt
zu welchem Tier? Ebenfalls an die frische Luft führt das Ferienangebot des
GZ Seebach (25.4.): Eine Velotour
führt ins Grüne, gemütliches Grillieren inklusive. Und wem der Kopf
nach einer anderen Form der sportlichen Betätigung ist, der ist bei den
beiden Sportnachmittagen (23./30.4.)
des GZ Seebach in der Turnhalle Kolbenacker am richtigen Ort.
Leben wie im Mittelalter können
die Kinder in den Angeboten des GZ
Witikon (22.–25.4.) sowie des GZ
Bachwiesen (22.–24.4.): Da wird auf
dem Feuer gekocht, werden Pfeilbogen gebaut und spannende Ritterspiele durchgeführt. Im GZ Affoltern
(22.–25.4.) lockt derweil ein Zauberschloss. Dieses hat tausend Türen,
und hinter jeder Tür gibt es mit Spielen und Geschichten etwas Neues zu
entdecken: Riesen und Zwerge, Wälder voller Fabelwesen. Zirkusluft
schnuppern können die Kinder im GZ
Heuried (22.–25.4.): Hier macht der
Circus Balloni Halt. Auch eine Chilbi
gibt es im Ferienprogramm der Gemeinschaftszentren: Im GZ Witikon
(28.–30.4.) bauen sich die Kinder diese selber, Geisterbahn und Büchsenschiess-Bude inklusive.
Handwerkliches Geschick ist auch
im GZ Wollishofen nötig (22.–25.4.):
Hier bauen die Kinder aus Holz und
anderem Material einen Flipperkasten. Aus Zeitungen, Klebebändern,
Kleister und Farbe entstehen im GZ
Wipkingen (22.–25.4.) fantastische
Tiere. Drucktechniken kommen im
Ferienangebot des GZ Heuried
(22.–24.4.) zur Anwendung. Und das
so bedruckte T-Shirt darf man natürlich mit nach Hause nehmen.
Das GZ Buchegg bietet unter dem
Titel «Typisch! Wele Typ bisch?» eine
Videoprojektwoche (28.4.–3.5.) für
Schülerinnen und Schüler der Oberstufe an. Gemeinsam beschäftigt man
sich mit dem Thema «Rollenbilder
und Selbstdarstellung» und dreht anschliessend einen Videofilm dazu.
Ein Angebot für Mädchen organisiert
das GZ Seebach in Zusammenarbeit
mit dem Verein «Zusammenleben im
Kolbenacker» (29.4.–4.5.). Dabei stehen an fünf Tagen fünf verschiedene
Aktivitäten auf dem Programm, von
einem Besuch im Technorama bis
hin zu einem Backnachmittag im GZ.
«Planen, graben, pflanzen» ist der Titel eines Ferienangebots im GZ Buchegg (22.–24.4.): Spiel und Spass stehen auf dem Programm, ebenso das
gemeinsame Nachdenken darüber,
wie man den Spielplatz beim Buchenwäldli sowie den Platz vor dem
GZ inskünftig nutzen soll. (pd./pm.)
www.gz-zh.ch
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 15
10. April 2014
5
Foto: Karin Steiner
Schneller Engemer «Zürifisch»
1397 Schulkinder der Jahrgänge 2001 bis 2005 haben am diesjährigen
«Schnellsten Zürifisch» in Oerlikon teilgenommen, 555 davon haben
sich für die Halbfinals und 80 für die Finals qualifiziert. In verschiedenen Alterskategorien und nach Geschlecht getrennt, sind sie über die
Distanz von 50 Meter Freistil gegeneinander angetreten. Schnellster
«Zürifisch» der Knaben mit Jahrgang 2003 war Chris Rea vom Engemer
Schulhaus Gabler. Die Ränge 2 und 3 belegten Mathis Bänninger vom
Gubel- und Felix Ullmann vom Kolbenacker-Schulhaus. (kst.)
Veranstaltung zu Natur im Siedlungsraum
Die Partei der Grünen Adliswil-Langnau lädt heute Donnerstag, 10. April,
zu einem Vortrag zum Thema «Natur
im Siedlungsraum» mit Dr. Fabio
Bontadina, Wildtierbiologe SWILD
(Stadtökologie,
Wildtierforschung,
Kommunikation Zürich), ein. Das Referat findet nach dem statutarischen
Teil der Mitgliederversammlung der
KONSUMENTENTIPP
Ein sicheres Passwort –
Tipps und Tricks
Wer sein Passwort prüfen will, findet
beim Datenschutzbeauftragten des
Kantons Zürich einen Passwortcheck:
https://review.datenschutz.ch/
passwortcheck/check.php.
Ein absolut sicheres Passwort gibt
es nicht. Es gibt einzig mehr oder
weniger sichere Passwörter. Oft werden solche gewählt, die man sich gut
merken kann – meistens sind dies
dann auch Wörter, wie man sie in jedem Wörterbuch findet. Solche Passwörter sind unsicher, genau wie auch
Namen von Familienmitgliedern oder
Haustieren. Ebenfalls nicht empfehlenswert ist ein Passwort wie
«asdfghj» – dies ist einfach die Tastaturreihe. Sinnvollerweise besteht ein
Passwort aus Gross- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen
und ist mindestens 10 Zeichen lang.
Je kürzer ein Passwort ist, umso
schneller kann es geknackt werden:
ein sechsstelliges in knapp sieben SeANZEIGEN
Grünen statt. In unseren Siedlungsgebieten lebt eine Vielzahl von Tieren
– aber auch immer mehr Menschen.
Sind die Voraussetzungen für eine
grosse Artenvielfalt vereinbar? Alle
Interessierten sind herzlich eingeladen. Donnerstag, 10. April, 19.00:
MV, 20.00: Vortrag, im Haus Brugg
(Dachgeschoss) in Adliswil. (eing.)
kunden. Je länger ein Passwort ist,
umso mehr Kombinationen sind möglich. Ein 10-stelliges Passwort mit
Gross-, Kleinbuchstaben, Zahlen und
Sonderzeichen benötigt heute noch
mehrere Jahre. Klar kommt die Frage
auf: Wie merke ich mir ein solches
Passwort? Der Trick ist, sich einen
Satz zu merken wie: «Letzten Samstag habe ich 1 Kilogramm Aprikosen
gekauft!» Daraus kann man folgendes Passwort kreieren: lShi1kgAg!
Noch eleganter wird es, wenn sie
noch ein weiteres Sonderzeichen dazu aufnehmen: lShi1£+1£Ag!; zu einem sehr starken Passwort wird es
aber erst, wenn zusätzlich noch Umlaute oder nicht-druckbare Zeichen
verwendet werden: lShi1£+1£Äg!
Mindestens so relevant ist, dass man
nicht wöchentlich sein Passwort ändern muss. Bei zu schnellen, erzwungenen Passwortwechseln wird das
Aufschreiben der Passwörter provoziert. Dennoch sollte man regelmässig sein Passwort ändern.
Ursula Uttinger, Präsidentin
Datenschutz-Forum Schweiz
Fans am Dorfturnier im Sood, 1967.
Jacques Ritz; © Stadt Adliswil
Vor der Fotopräsentation im Sommer
Das Projekt Fotoarchiv
Jacques Ritz auf Kurs –
Infos von der GV des
Geschichtsvereins Adliswil.
Kürzlich fanden gegen 40 Mitglieder
des Geschichtsvereins Adliswil den
Weg in den Singsaal des Schulhauses
Kronenwiese, wo in stimmungsvollem Rahmen die 8. Generalversammlung des Geschichtsvereins Adliswil
stattfand. Die Traktandenliste konnte
einmal mehr zügig abgearbeitet werden, alle Anträge des Vorstands er-
hielten einstimmige Zustimmung –
auch bei den Erneuerungswahlen in
den fünfköpfigen Vorstand, der sich
weiterhin aus Heinz Binder als Präsident sowie Hedi Leder, Toni Schranz,
Mario Senn und Christian Sieber zusammensetzt. Der Tätigkeitsbericht
dokumentierte wiederum ein aktives
Vereinsjahr 2013. Die Besichtigung
von Graphischer Sammlung und Fotoarchiv der Zentralbibliothek Zürich
und der vierte historische Stadtrundgang unter dem Motto «Beizentour»
fanden erfreulichen Zuspruch. Zum
Abschluss des offiziellen Teils wür-
digte Stadtpräsident Harald Huber
die Verdienste des Geschichtsvereins
Adliswil und leitete über zur kurzweiligen Präsentation einer Auswahl von
Fotos aus dem Archiv von Jacques
Ritz (1925–2005). Sie konnten 2013
im Rahmen eines von der Stadt Adliswil finanzierten dreijährigen Projekts digitalisiert werden. Weitere
Präsentationen der Fotos folgen im
Juni am Albisstrassenfest und im
September anlässlich einer Ausstellung im Haus Brugg. (eing.)
www.geschichtsverein.ch
Justin Timberlakes beste Tänzer im «Aura»
Im Engemer Club «Aura»
bestreiten drei von Justin
Timberlakes besten Tänzern
am 15. April einen öffentlichen Tanzworkshop.
Millionenfach verkaufte Platten, vollgestopfte Konzerthallen, zahlreiche
Preise und Auszeichnungen, fesselnde Bühnenperformances – nicht ohne
Grund kommt Justin Timberlake der
Titel des «President of Pop» zugute.
Nach der Veröffentlichung seines aktuellen Albums «The 20/20 Experience» ist Justin jetzt auf Welttournee
2014. Mit im Gepäck hat der US-
Weltstar seine Choreografen und
Tänzer, ohne die seine Videos und
Liveshows nicht das wären, was sie
sind: legendär und voller Grossartigkeit. WhoGotSkillz, die grösste Streetdance Community Europas, bringt
sechs von Justin Timberlakes besten
Tänzern in Europas Trainingssäle.
Den Anfang macht ausgerechnet Zürich. Auf der «20/20 Experience
Dance Workshop Tour 2014» haben
Zürichs Tänzer nun die einzigartige
Chance, mit Nick Bass, Dana Wilson,
Lindsay Richardson, Natalie Gilmore,
Ivan Koumaev und Lyle Beniga zu
trainieren. Nick Bass beispielsweise
ist ein international erfolgreicher
Choreograf und Tänzer, der schon
für Stars wie Christina Aguilera, Beyoncé und Chris Brown auf der Bühne stand. Dana Wilson arbeitete neben zahlreichen Schauspieler- und
Tänzerjobs bereits erfolgreich mit
der weltbekannten Choreolegende
Marty Kudelka zusammen. Referenzen von Lindsay Richardson sind unter anderem Popkünstler wie Justin
Bieber und Britney Spears, Natalie
Gilmore trainierte schon mit Tanzgrösse David Moore. (eing.)
Tourdaten: Zürich am 15. April und Köln
am 21. April 2014. Infos und Anmeldung
auf www.whogotskillz.com.
6
Stadt Zürich
Nr. 15
ABSTIMMUNG
10. April 2014
MINDESTLOHN-INITIATIVE
Für den Schutz Kontra: Nicht Sache des Staates
fairer Löhne
Am 18. Mai entscheidet das
Schweizer Stimmvolk über
die Volksinitiative «Für den
Schutz fairer Löhne» oder
die Mindestlohn-Initiative.
Dr. Andres Iten
ist Präsident des
Verbandes Zürcher Handelsfirmen.
Pia Meier
Es gibt auch in der Schweiz eine gewisse Anzahl Arbeitsplätze mit relativ tiefen Löhnen. Für diese verlangt
die Initiative einen gesetzlichen Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde.
Dies entspricht monatlich rund 4000
Franken. Direkt betroffen wären
schätzungsweise 330 000 oder 9 Prozent der Arbeitsplätze. Die Gegner
lehnen die Initiative ab, weil sie den
geforderten gesetzlichen Mindestlohn
als das falsche Mittel betrachten, um
Personen mit tiefem Einkommen zu
unterstützen. Mit 22 Franken würde
ein im internationalen Vergleich sehr
hoher gesetzlicher Mindestlohn eingeführt. Damit bestünde eine erhebliche Gefahr, dass Arbeitsplätze unterhalb der Mindestlohngrenze verschwinden. Zudem verweisen sie auf
die Sozialpartner und den Gesamtarbeitsvertrag. Die Befürworter sind
überzeugt, dass ein Ja zur Initiative
faire Löhne bringt, von denen man
anständig leben kann. Zudem schütze diese die Schweizer Löhne vor
Lohndumping. Weiter sehen sie die
Einführung eines Mindestlohns als
Mittel zur Lohngleichstellung.
Der Nationalrat hat die Initiative
mit 137 zu 56 Stimmen bei 2 Enthaltungen abgelehnt, der Ständerat mit
29 zu 12 Stimmen.
Andres Iten, finden Sie es fair, wenn jemand 100 Prozent arbeitet und 3000
Franken verdient? In der Stadt Zürich
kann er mit diesem Lohn nicht leben.
Als Vertreter einer grossen Zürcher
Arbeitgeberorganisation weiss und
bedaure ich zwar, dass es in gewissen Branchen Tieflöhne gibt. Die Einführung eines Mindestlohns schafft
hier jedoch keine Abhilfe, im Gegenteil: Wenn Unternehmen auch ungelernten Mitarbeitenden 4000 Franken bezahlen müssen, führt dies zu
mehr Arbeitslosigkeit. Überdies gibt
es punkto Kaufkraft massive regionale Unterschiede, sodass es nicht fair
wäre, wenn im Jura und in Zürich
für die gleiche Arbeit 4000 Franken
bezahlt werden.
Sie sagen, die Mindestlohn-Initiative
führt zu mehr Arbeitslosigkeit. Warum?
Ein Mindestlohn erhöht die Lohnkosten für ein Unternehmen. Um ihre
Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten,
würden sich viele Unternehmen gezwungen sehen, Arbeiten zu automatisieren oder in Billiglohnländer zu
verlegen. Gerade im Tieflohnsegment
würden in der Folge Stellen gestrichen. Kleinere Betriebe wie etwa ein
Coiffeursalon oder ein Restaurant
wären von einem Mindestlohn besonders betroffen. Um weiterhin renta-
bel zu sein, müssten sie ihre Preise
erhöhen oder sogar Angestellte entlassen.
Sie setzen auf eine starke Sozialpartnerschaft. Garantieren Verhandlungen faire
Löhne?
Ja. Immer mehr Arbeitnehmende
sind heute einem Gesamtarbeitsvertrag unterstellt. Für viele Branchen
wurden zudem bereits den spezifischen Gegebenheiten Rechnung tragende Mindestlöhne festgelegt, so für
das Gastgewerbe, viele Detailhändler
und die Coiffeure. Bei Annahme der
Initiative haben diese Verhandlungen
und Errungenschaften keinen Wert
mehr. Die Festlegung von Löhnen
darf nicht Sache des Staates sein,
sondern ist den Vertragspartnern zu
überlassen.
Die Gegner sagen, junge Leute würden
bei einem Mindestlohn nur schwer den
Einstieg ins Berufsleben finden. Sollten
Leute mit Erfahrung in der Region Zürich nicht mehr als 4000 Franken im Monat verdienen?
Natürlich kann und will eine Person
mit einigen Jahren Berufserfahrung
nicht mit dem Mindestlohn, den auch
ein Ungelernter erhält, abgespeist
werden. Darin liegt ja gerade die Absurdität der Initiative. Denn ein staatlicher Mindestlohn nimmt keine
Rücksicht auf Ausbildung oder Berufserfahrung. Ein Mindestlohn würde bewirken, dass Unternehmen qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter
für einfache Arbeiten einsetzen. Junge Berufseinsteiger haben damit
kaum Chancen, in der Berufswelt
Fuss zu fassen. Das können auch die
Gewerkschaften nicht wollen! (Interview: Pia Meier)
Pro: Nicht mehr Arbeitslosigkeit
Julia Gerber ist
Regionenleiterin
bei der Gewerkschaft Syndicom
Zürich
Ostschweiz.
Julia Gerber, eine erwachsene Person arbeitet 100 Prozent und verdient 3000
Franken im Monat. Davon kann er in der
Stadt Zürich nicht leben. Aber auch mit
4000 Franken im Monat ist es schwierig.
4000 Franken Monatslohn sind nicht
fürstlich, aber in Randregionen, wo
die Wohnkosten tiefer sind als in den
Ballungszentren, reichen sie knapp
für ein anständiges Leben. Weil aber
in Zürich zum Beispiel die Lebenshaltungskosten wegen der Mieten höher sind, gibt die Mindestlohn-Initiative den Kantonen die Möglichkeit,
bei Bedarf höhere Mindestlöhne festzusetzen.
Die Gegner behaupten, dass die Mindestlohn-Initiative zu mehr Arbeitslosigkeit führt. Was sagen Sie dazu?
Als die Gewerkschaften Ende der
90er-Jahre «keine Löhne unter 3000
Franken» forderten, prophezeiten die
Arbeitgeberverbände mehr Arbeitslose. Heute gibt es kaum mehr Löhne
unter 3000 Franken und nicht mehr
Arbeitsplätze als damals. Das beweist, steigende Mindestlöhne führen
nicht zu mehr Arbeitslosigkeit. Im
Gegenteil, sie stärken die Kaufkraft
und schaffen Arbeitsplätze.
Zahlreiche Löhne sind vertraglich geregelt (Sozialpartnerschaften). Warum
ANZEIGEN
STELLEN
braucht es diese Initiative trotzdem?
Nur knapp die Hälfte aller Arbeitnehmenden in der Schweiz ist durch Gesamtarbeitsverträge (GAV) geschützt.
Zudem arbeiten nur gerade 40 Prozent der Beschäftigten in einer Branche mit GAV-Mindestlöhnen. Viele
Arbeitgeber weigern sich, mit den
Gewerkschaften GAV auszuhandeln.
Das gilt besonders für Branchen mit
Lohndruck. Der Präsident des Schuhhändlerverbandes, Dieter Spiess,
nennt einen GAV eine «Fehlentwicklung». In vielen Branchen, wie etwa
in Callzentren, Kosmetikinstituten
oder in Fitnesszentren gibt es gar
keine Arbeitgeberverbände, mit denen Verträge abgeschlossen werden
können. Das Ja zur Mindestlohn-Initiative bringt einen gesetzlichen Mindestlohn für alle. Zudem verlangt die
Initiative, dass der Bund und die
Kantone die Festlegung von Mindestlöhnen in GAV fördern müssen.
Würden bei Annahme der Initiative
nicht vor allem junge Menschen und
Frauen verlieren?
Nein. Frauen werden gewinnen. Sieben von zehn Personen mit Monatslöhnen unter 4000 Franken sind
Frauen, unter ihnen viele mit Lehrabschluss. 220 000 Frauen würden
mit dem Mindestlohn die längst überfällige Lohnerhöhung erhalten. Berufslehre und Praktika sind gemäss
Initiative vom Mindestlohn von 22
Franken pro Stunde ausgenommen.
Bei einem Ja zur Mindestlohninitiative wird der Gesetzgeber dafür sorgen
müssen, dass Praktika tatsächlich an
eine Ausbildung gebunden sind. Als
Praktika verkappte Billigarbeitsplätze
werden verschwinden. Davon profitieren gerade die Jungen. (pm.)
Zürich 2
AKTUELL
Mit einem knappen 1:0
(1:0) siegte der FC Wollishofen gegen den FC Einsiedeln. Nun gehts gegen den
starken FC Küsnacht.
Ferienangebot im Quartiertreff
Enge: «Mein neuer Hut»
Gabi Faerber
Ja, es ist schon klar, die Zeiten, als
man sich unbedingt einen Hut aufzusetzen hatte, wenn man aus dem
Haus ging, sind definitiv vorbei. Niemand fühlt sich heute ohne Hut
«nackt». Nichtsdestotrotz ist Hütemachen eine zauberhafte Kunst, Hüteverzieren eine Freude, und es macht
Spass, in dieses Thema mal die Nase
reinzustecken.
Gleich nach Ostern gibt es deshalb im Quartiertreff eine Ferienaktion für Gross und Klein. Der Quartiertreff lädt Leute ab 5 Jahren ein, an
diesen 4 Tagen dabei zu sein:
Die einen machen einen Pappmachéhut und verzieren ihn fantasievoll. «Hut» meint hier einfach mal
Kopfbedeckung; es kann ja auch ein
Ritterhelm oder eine Krone sein.
Wir werden aber auch filzen und
ein Teil herstellen, dass im nächsten
Winter bestimmt getragen wird: eine
Filzmütze. Die Verwandlung von
Schafwolle in Mützen ist nämlich
kein grosses Kunststück. Weil das
aber auch die Grossen interessieren
könnte, haben wir uns gedacht, dass
wir unser übliches Kindercamp öffnen für Gross und Klein. Für Mami
mit Kindergärtler, Papa und Opa mit
Sohn oder Enkelin, Kinderfrau mit
ihren zwei ihr Anvertrauten usw.
Wolle ist genug vorhanden und Platz
auch. Wenn zum Schluss noch Zeit
bleibt, kann man sogar noch den eigenen Sommerhut verzieren. Geleitet
wird der Kurs von Gabi Faerber
(Werkstattleitung im Quartiertreff)
und Flutra Ziberi (in Ausbildung).
Dienstag, 22., bis Freitag, 25. April, jeweils von 10 bis 15 Uhr im Quartiertreff
Enge an der Gablerstrasse 20, vis-à-vis
Museum Rietberg. Mittagessen mitnehmen
und Werkkleidung anziehen. Der Treff bietet Getränke und Znüni an. Kurskosten
pro Person 200.–. Anmeldung unter [email protected] oder 044 201 60 64
PSP verlegt Sitz an Seestrasse 535
Auf Anfrage konkretisiert Vasco Cecchini von der Immobilienfirma PSP
Management AG eine Meldung des
«Tagi», wonach man das Hürlimannareal verlasse. «Unsere Absicht ist,
auf Ende 2014 an die Seestrasse 353
in Wollishofen zu zügeln», sagt er gegenüber «Zürich 2». Bisher war die
ANZEIGEN
10. April 2014
7
FC Wollishofen auf dem Weg in obere Hälfte
Filzen, im positiven Sinn, kann man im Quartiertreff Enge lernen.
Vom 22. bis 25. April kann
man sich seinen eigenen
Hut herstellen – zum
Beispiel aus Filz.
Nr. 15
PSP an der Brandschenkestrasse domiziliert. Dem Vernehmen nach soll
Google die frei werdenden Räume
mieten. PSP Swiss Property besitzt
schweizweit Immobilien im Wert von
rund 6 Milliarden Franken. In Zürich
beschäftigt das Unternehmen rund
50 Personen. (ls.)
Mit knappem Resultat zwar, aber absolut verdient hat Frares Team eine
weitere Hürde auf dem Weg in die
obere Tabellenhälfte überwunden.
Die Umstellungen, bedingt durch Absenzen verschiedener Art (Verletzungen, mangelnde Freigaben etc.), waren nicht einfach. Auch die Gäste
klagten über «Personalmangel».
So verwunderte es nicht, dass die
Partie in der Anfangsphase zerfahren
wirkte. Durch Fehlpässe gabs einige
brenzlige Situationen an der Strafraumgrenze des Sonnau-Teams; Goalie Schürch wurde aber nie behelligt.
Übrigens auch später nicht , als die
Einsiedler etwas mehr Spielanteile
hatten. Sandro Schober, Goalie der
Gäste, hatte da schon wesentlich
mehr an Arbeit zu erledigen. Nichts
Besonderes jedoch, was Vorderleute
nicht von jedem Torhüter sowieso erwarten würden.
Zwei Szenen sorgten bei den Wollishofer Anhängern unter den 120
Zuschauern in der ersten Hälfte für
Aufmerksamkeit, Staunen und Applaus. In der 11. Minute wars der
Flugkopfball von Ramaglia und später (33.) der letztlich entscheidende
Führungstreffer, der Kopfball von
Schwendener nach einem Eckball.
Ramaglia machte 5 Minuten nach
dem Pausentee nochmals auf sich
aufmerksam; sein knallharter Freistoss, seitlich des Strafraums abgegeben, landete am Torpfosten.
Eine der Stärken der Zürcher ist
deren schwere Berechenbarkeit. Im
Team gibt es einige potenzielle Torschützen (auch wenn das aus der Tabelle nicht ersichtlich ist), die stellvertretend für Knipser wie Ramaglia
oder Muino dann und wann das Ziel
treffen. Frare baut so eine Art «Einer
für alle, alle für einen»-Teammentalität auf.
Kalkül oder Euphoriebremse?
In Küsnacht, am kommenden Sonntag um 11.15 Uhr und mit Ex-Profi
Rainer Bieli als Trainer gegenüber,
räumt Frare seinen jungen Mannen
kaum Chancen auf einen Sieg ein.
Kalkül , Understatement oder schlicht
Euphoriebremse? Auf jeden Fall
weiss er: «Es stehen danach für den
Ligaerhalt noch einige wichtigere
Spiele an.» Und: Adrian Frare und
Präsident Rolf von Allmen sind sich
einig. Der Vertrag für das Traineramt
wurde verlängert, unabhängig von
der Liga-Zugehörigkeit der 1. Mannschaft des FC Wollishofen. (bpl.)
FCW: M. Schürch; Bunjaku, Bindi, Nolfi,
Hess, Iseli, Ramaglia (65. Muino), Schwendener, Cavaliere, Wermelinger (Schmid),
Lijatifi (75. Homberger).
KAMILS KOLUMNE
Schilderwald
Kamil Krejci
Lange Zeit brüstete sich der Mensch,
die Krone der Schöpfung zu sein. Seine Fertigkeit, Werkzeuge zu gebrauchen, liessen ihn dies glauben. Als
der Mensch jedoch gewahr wurde,
dass Schimpansen, Gorillas und
Orang-Utans sich ebenfalls gewisser
Werkzeuge bedienten, witterte er Gefahr. Zu Recht. Des Menschen Vorherrschaft wird ja nicht nur durch
die Menschenaffen bedroht, heute
wissen wir, dass auch Elefanten, Vögel, Delfine und sogar Fische, Reptilien und Insekten sich mittels Werkzeuggebrauchs ihr Leben vereinfachen. Beim Menschen schrillten die
selbstgebauten Glocken. Er wollte, er
musste etwas entwickeln, was ihn
wieder über alle Tiere stellte. Der
Mensch, dieser Pfiffikus, brillierte
wirklich und bewies durch seine Genialität, dass er doch das Nonplusultra an der Spitze der Schöpfung ist.
Er erfand das Verkehrsschild. In der
Schweiz stehen heute etwa vier Mil-
«Jede Tafel hat seine Gotte», ist
Kamil Krejci überzeugt.
Illustration: Brigitte Schmidlin
lionen solcher Zeugen der menschlichen Vorherrschaft herum. Oft sieht
man vor lauter Tafeln die Strasse
nicht mehr. Es wird sogar gemunkelt,
die einzelnen Schilder sprächen bereits von Dichtestress. Um Abhilfe zu
schaffen, erfand das Bundesamt für
Strassen (Astra) vor einigen Jahren
das Projekt «Verve». 20 Prozent der
Signalisationstafeln
sollten
verschwinden. Nur, der Mensch hat wie-
der mal nicht mit dem Menschen gerechnet. Jede Tafel hat seinen Götti
oder seine Gotte. Jeder dieser Paten
hat so seine Vorlieben und verteidigt
seine Lieblingstafel und lässt sie sich
nicht mehr wegnehmen. Das Astra
hat sein Projekt auf Eis gelegt. Und
wieder handelt der Mensch nicht so,
wie es sich der Mensch gedacht hat.
Bereits formiert sich der Widerstand
gegen die Schildererhalter. Es ist voraussehbar, mit Verve wird demnächst gestritten werden, mit Schildern und Tafeln gegeneinander gekämpft. Der Mensch beweist es also
doch: Er ist die Krone der Schöpfung!
Er kann sich aus Nichts eigene Probleme erschaffen und sich dank ihrer
untereinander zerstreiten. Das sollen
die Tiere uns erst einmal nachmachen. Haha! Da müssen die Fellträger, die Schuppenschwimmer, die Federflieger und all die anderen Kriecher, Hüpfer und Segler schon früher
aufstehen, um uns den Spitzenplatz
in der Hierarchie wegnehmen zu
können.
Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und
Regisseur. Er schreibt jede Woche fürs
«Zürich 2».
8
Zürich 2
Nr. 15
AKTUELL / MARKTPLATZ
10. April 2014
Red Star gewinnt erneut zu null – gegen den FC Kosova
Christian Müllhaupt
Letzten Samstag fand in der 2. Liga
interregional das erste Stadtzürcher
Derby dieser Rückrunde statt. Die
Partie auf der Allmend Brunau hatte
durchaus auch internationalen Charakter. Denn das Team von Enver Osmani besteht ausschliesslich aus
Spielern mit kosovarischen Wurzeln.
Sie treten in rot-schwarz gestreiften
Trikots an, verstehen sich also als eine Art kosovo-albanische Auswahl
der besten regionalen Fussballer.
Erst nach 16 Minuten in Fahrt
Die technisch sehr versierten Kosovaren fanden vorerst besser in den
Match und gefielen mit fein vorgetra-
genen Spielzügen. Allerdings nur bis
zur Strafraumgrenze. Die erste Viertelstunde gehörte klar der Gastmannschaft. Red Star, das ohne Captain
Stutz auflief (er musste nach dem
Aufwärmen verletzungsbedingt abwinken), liess keine Gefahr vor Torhüter Elsener aufkommen. Ab der
16. Minute nahm der Red-Star-Zug
an Fahrt auf. Der junge Kempter (er
ersetzte Stutz) machte sich in Minute
26 in den Strafraum auf und prüfte
Routinier Zukaj mit einem harten, jedoch wenig platzierten Schuss. Kosovas Goalie reagierte gut, konnte den
Ball jedoch nur nach vorne abprallen
lassen wo ... wer sonst als Facchinetti
bereitstand und mühelos zum 1:0
einschieben konnte. Von da an schien
Unruhe ins Teamgefüge der Mann-
schaft von der Altstetter Buchlern zu
kommen. Man lamentierte und fing
an, sich gegenseitig lauthals zurechtzuweisen. Es war für einen manchen
wohl besser, dass er den genauen
Wortlaut des Gesagten nicht verstand. Das zweite Tor liess nicht lange auf sich warten. Nach einer scharfen Flanke von Peduzzi konnte
Kempter per Direktabnahme abschliessen, der Ball fand seinen Weg
via Verteidiger und Goalie ins Tor. In
der 55. Minute folgte die Schlüsselszene des Spiels: Scherrer antizipierte an der eigenen Strafraumgrenze
wunderbar einen aufprallenden Ball,
den er direkt, akrobatisch und perfekt getroffen in den Lauf von Peduzzi spielen konnte. Konterfussball in
Reinkultur. Peduzzi nahm dankend
an, an Tempo auf und, als er auch
noch den letzten Verteidiger ausspielen konnte, tauchte allein vor Kosovas Schlussmann auf. Von links in
den Strafraum strebend überlistete er
diesen mittels einem feinen Heber
mit dem rechten Aussenrist in die
kurze hohe Ecke zum 3:0. Nach dem
Platzverweis von Kosovas Zecirovci
nach einer Stunde war die Luft etwas
raus, beiderseits. Red Star erzielte
die Treffer 4 und 5, es hätten bei besserer Chancenauswertung auch noch
ein paar mehr sein können.
Telegramm: FC Red Star – FC Kosova ZH 5:0 (2:0). Wetter bedeckt,
leichter Regen, 12°. Rasen in sehr gutem Zustand. 150 Zuschauer. Tore:
26’ 1:0 Facchinetti, 32’ 2:0 Eigentor
Zukaj (Abschluss von Kempter), 55’
3:0 Peduzzi, 71’ 4:0 Facchinetti, 76’
5:0 Hasic. FC Red Star: Elsener; Benziar, Gren, Scherrer; Kempter (67’
Hasic), Malzacher, Fabbricatore (C),
Djemal, Graf (76’ Calla), Peduzzi (61’
Nyafli); Facchinetti. FC Kosova: Zukaj
(C); Sadiku, Latifi, Jakupi, Zecirovci;
Hasani, Lazri, Zaku (46’ Hasani), Kabashi, Avdija (66’ Abazi); Sabedini
(73’ Dzelili). Verwarnungen: 26’ Sadiku, 32’ Gren, 48’ Zecirovci, 65’ Hasani, Platzverweis: 62’ Zecirovci (2.
Verwarnung/Foul). Statistik: Fouls:
7:14, Offsides: 4:1, Schüsse aufs Tor:
9:5, Eckbälle: 5:3.
Nächstes Heimspiel: FC Red Star – FC
Liestal: Samstag, 26. April 2014, 16.00
Uhr, Allmend Brunau.
Vorankündigung: FC-Red-Star-Family-Day
am Samstag, 5. Juli, Allmend Brunau.
KULTUR
Zürich 2
Nr. 15
10. April 2014
9
«Dann haben wir die Feuerprobe bestanden»
Dirigentin Moana N. Labbate über ihre Risikobereitschaft, das Problem der
Chorüberalterung und
welches die Anforderungen
zum Mitsingen sind.
Moana N. Labbate, wer hat eigentlich
entschieden, diese spezielle Tangomesse
mit dem Franziskus Chor aufzuführen?
Entschieden hat der Vorstand. Ich
habe drei Vorschläge gemacht, darunter die «Misa Tango», um ein grosses Ziel zu setzen. Denn das ist nicht
«nur» süffige Musik, sie beinhaltet
auch komplexe Fugen im Stil von Johann Sebastian Bach. Es war also ein
anspruchsvoller Einstieg für mich als
neue Chorleiterin, aber der Vorstand
hat mich super unterstützt.
Was war das Spezielle an der Erarbeitung
dieser Musik?
Die «Misa Tango» ist eine Musik mit
einigen Reibungstönen und jazzigen
Harmonien. Sie ist sehr rhythmisch
und hat viele Synkopen. Sie hat
Ecken und Kanten und ist nicht
«nur» einfach schön. Es war also ein
recht grosses Risiko. Ich sagte mir
aber: Wenn wir etwas wagen und zustande bringen, das alle herausfordert, dann haben wir die Feuerprobe
bestanden. Heute bin ich überzeugt,
dass sich dieser Mut gelohnt hat!
Schimmert da auch bisschen der Druck
des Neubeginns durch?
Einige Stimmen
«Das Einstudieren dieser Messe
mit klassisch-barocken Kompositionstechniken im Bach-Stil, vermischt mit prägnanten rhythmischen Tango-Strukturen, bedeutete für mich eine grosse, positive
Herausforderung.»
Alfredo Lepori,
Chorsänger im Bass
«Moana Labbates Freude an
der Musik und die wunderbaren
Tangoklänge machen diese Messe
für jeden Chorsänger zu einem
tollen Erlebnis.»
Matthias Haag, Gastsänger
«Die Misa Tango ist ein fantastisches Stück. Mit ihren Rhythmen, den Synkopen, den melodiösen und manchmal reibenden
Harmonien,
den Stimmungswechseln, der Intensität zieht sie
einen einfach rein. Viele Passagen
gehen mir die ganze Woche
nach.»
Magdalena Seibl,
Gastsängerin
«Das anfänglich unwegig erscheinende Dickicht von Tangorhythmen und Synkopen hat sich
dank intensiver Proben zu einer
wundervollen
Klanglandschaft
entwickelt – das Konzert wird unser Lohn!»
Esther Neff, Chorsängerin
im Alt
ANZEIGEN
Januar. Wir produzierten ÜbungsCDs für alle Stimmen. Und alle sangen fleissig zu Hause – und lernten
schnell!
«Ich finde es spannend, das Grenzgebiet zwischen der lateinischen Messe und dem argentinischen Tango zu erkunden», sagt Moana N. Labbate.
Sie steht vor der charakteristischen Kirche St. Franziskus.
Foto: ls.
Christoph Cajöri leitete den Franziskus Chor 27 Jahre mit grossem Erfolg. Mit seinem Weggang vor zwei
Jahren hörten allerdings rund 10 von
45 Sängerinnen und Sängern auf. Die
meisten altershalber. Trotzdem war
das substanziell für den Chor.
Wie haben Sie den Aderlass denn aufgefangen?
Wir haben sehr bald dieses neue Projekt lanciert und im September am
Pfarreifest bereits einige Sätze aus
«Misa Tango» gesungen. Die Begeisterung war spürbar. So kamen immer mehr Gastsänger hinzu, wir sind
nun 50 Sängerinnen und Sänger.
Wie haben Sie es geschafft, einen klassischen Kirchenchor vom argentinischen
Tango zu überzeugen?
Am Anfang war der Chor recht gespalten. Einige fanden es super, andere konnten nichts damit anfangen.
Seit dem Pfarreifest und vor allem
seit diesem Februar habe ich gespürt, dass es gut kommt.
Die Proben dauerten 18 Monate. Das ist
recht lange. Hat die Motivation im Chor
nie gelitten?
18 Monate? Nein, es war viel weniger, lediglich der Entscheid für dieses
Stück fiel damals. Geübt haben wir in
drei Etappen und intensiv erst seit
Was haben Sie persönlich für einen Bezug zu dieser Art Musik, also der Mischung von europäischer Chormusik und
argentinischem Tango?
Also Tango tanze ich nicht ... Ich finde es spannend, das Grenzgebiet zu
erkunden. Tango ist emotional und
dramatisch, ist eine andere Sprache.
Speziell ist bei der «Misa Tango» die
Verbindung von etwas total Traditionellem, der lateinischen Messe, mit
argentinischem
Tango.
Übrigens
wurde die «Misa Tango» im letzten
Herbst in Rom am Festival «Arte e
Musica Sacra» aufgeführt, das dem
neuen Papst Franziskus gewidmet
war. Auch die «Misa Tango» ist also
geistliche Musik mit den traditionellen Teilen Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei.
Ist so ein Konzert also auch eine Chance, die in Verruf geratene Katholische
Kirche zu rehabilitieren?
Ja, es ist zumindest eine Chance. Musik wirkt auf einer anderen Ebene,
sie kann verbinden, berühren oder
einfach erfreuen und braucht dazu
keinen (kirchen-)politischen Diskurs.
Viele Chöre haben zu wenige Bässe und
Tenöre, sind allgemein überaltert. Wie
sieht’s beim Franziskus Chor aus?
Die Bandbreite ist von 20 bis 80 Jahre. Wir haben einige jüngere Sänge-
rinnen und Sänger zwischen 20 und
40. Tatsächlich ist der Tenor aber ein
bisschen knapp bemessen und zwei
Altistinnen «retten nun den Tenor»,
indem sie die höhere Männerstimme
singen. Die 15 Gastsänger bleiben
nach dem Konzert leider vermutlich
nicht im Chor. Man hat halt viele Verpflichtungen, will sich nicht binden.
Als Kirchenchor haben wir recht viele Auftritte, jährlich 10 bis 12 Begleitungen von Gottesdiensten. Das ist
zwar in der heutigen Zeit viel, aber
hält einen Chor auch fit. Wir dürfen
so viel grossartige Musik aufführen,
oft mit Solisten und Orchester!
Haben Sie schon Vorstellungen, was Sie
als Nächstes einüben?
Künftig wollen wir auch kleinere
Werke zum Mitsingen anbieten und
so eher Sänger ansprechen, die phasenweise bei kleineren Projekten mitsingen wollen. Etwa die «Toggenburger Messe» von Peter Roth Ende
September. So besteht auch die Möglichkeit zu schnuppern.
Aber katholisch muss man nicht sein?
Nein, natürlich nicht. Man muss einfach Freude am Singen haben. Wer
ein Instrument spielt oder spielte und
schon in einem Chor gesungen hat,
hat sicher Vorteile. Und: Vorsingen
muss man nicht ... (ls.)
Moana N. Labbate leitet den Franziskus
Chor seit Ende 2012. Sie hat ein Klavierlehrerdiplom, eine Dirigierausbildung und
ein Kantoratsdiplom der ZHdK. Sie leitet
im Kanton Luzern weitere Chöre.
Fesselnde Tango-Messe in Wollishofen
Am Sonntag führt der
Franziskus Chor die
musikalisch spannungsgeladene Tangopassion Misa
Tango auf. Es ist für die
neue Dirigentin Moana N.
Labbate ein Wagnis, das
«gut kommt», wie sie im
obigen Gespräch betont.
sängern, den Musikern und der Leiterin Moana Labbate, diese faszinierende Tangomusik für ein zahlreiches Publikum aufzuführen. (eing.)
symbolisiert dabei den traditionellen
Tango, der dank Astor Piazzolla zu
neuem Leben erweckt wurde und als
sogenannter «Tango Nuevo» von der
Strasse in die klassischen Konzertsäle einziehen konnte. Nach einer intensiven Probezeit freut sich der
Franziskus Chor, zusammen mit
rund 15 Gastsängerinnen und Gast-
Die fesselnde Tangomesse verbindet
europäische Chormusik mit argentinischem Tango, Melancholie mit Leidenschaft und Lebensfreude. Der
Franziskus Chor ist mit dieser besonderen Messe in eine neue Klangwelt
voller Rhythmik und Emotionen eingetaucht. Zwischen die Messeteile
sind einige Perlen der Tangomusik
von Astor Piazzolla in verschiedenen
Instrumentalbesetzungen eingeflochten. Es begleitet das Ensemble Francesco mit Streichquintett, Klavier und
Bandoneon. Spezialgast ist der argentinische, in Zürich lebende Bandoneon-Spieler, Tangospezialist und
Arrangeur Luciano Jungman. Den
Solopart singt die junge Sopranistin
Lisa Lüthi. Das Konzertprogramm
«Tangopassion» sucht Facetten von
Leidenschaft und findet mit drei Stationen aus Piazzollas Engel-Serie
gleichzeitig einen berührenden Anklang an die Passionszeit. Der Engel
Lisa Lüthi singt den Sopran-Solopart.
Fotos: zvg.
Luciano Jungman ist BandoneonSpieler und Tangospezialist.
Moana N. Labbate dirigiert den Franziskus Chor. Er tritt traditionell in
der Kirche St. Franziskus aus – mit einem mutigen Stück.
Sonntag, 13. April, 19.30 Uhr, Kirche St.
Franziskus (die mit dem roten Turm). Eintritt frei, Kollekte zur Deckung der Unkosten.
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AUTOMOBIL
Nr. 15
10. April 2014
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Mission TT – die Zukunft der Designlegende
Die ersten Generationen
des Audi TT rauschten
sportlich übers Land.
Die dritte Auflage aber
hat es faustdick unter
der Motorhaube.
Klaus Schumacher
Das volldigitale Kombiinstrument
funktioniert auch als übersichtlicher Navi-Bildschirm.
Die erste Generation des Audi TT
verlangte kurz nach ihrem Erscheinen 1998 nachträglich nach einem
aerodynamischen Feinschliff, weil
sich bei hohen Tempi das Heck als
instabil erwies. Nachbesserung hin
oder her: Bereits hier stand formal
eine Designikone unter den kompakten Coupés.
Ab Herbst beim Händler
Ursprünglich sollte der TT als Roadster an den Start gehen, bevor sich die
Herren der Ringe in Ingolstadt entschlossen, zuerst ein Coupé und erst
später das Cabrio zu kommerzialisieren. So oder so war der Erfolg auf
fester Spur. Mehr als 5500 Einheiten
wurden allein auf dem hiesigen
Markt abgesetzt. Angesichts der Modellerneuerung im letzten Jahr noch
deren 180.
Beim neuen TT, der im Herbst als
Coupé und im nächsten Jahr als
Roadster an den Verkaufsstart geht,
zog Audi alle Register in Sachen
Entwicklung. Was für Porsche beim
911er gilt, hat auch für die Bayern
seine Gültigkeit. Nämlich der Grundsatz, die ursprüngliche Formgebung
nicht zu verändern, sondern lediglich
zeitgemäss zu interpretieren.
Zwei TT-Generationen machten
optisch durch grossflächige Rundungen auf sich aufmerksam. Bei der
Der neue Audi TT wird kantiger, ein bisschen grösser, aber auch leichter als sein Vorgänger.
neusten Ausgabe lassen scharfe Kanten an Front, Heck und Flanken ein
Licht- und Schattenspiel der besonderen Art zu. Mit dem jetzt auf der
Motorhaube platzierten Logo, dem in
die Breite gezogenen markentypischen Kühlergrill sowie den flankierenden Lichteinheiten wirkt die dritte
Generation dynamisch. In den Massen unwesentlich verändert, trieft
jetzt förmlich die Sportlichkeit aus allen Poren.
140 Kilogramm leichter
Im Übrigen trug auch der Leichtbau
in der Multimaterial-Bauweise mit
verklebten,
geschweissten,
verschraubten oder auch vernieteten
Bauteilen aus Stahl und Aluminium
dazu bei, dass gegenüber der ersten
Version 140 Kilogramm Gewicht ab-
gespeckt werden konnten. Sogar die
Verwindungssteifigkeit konnte noch
einmal verbessert werden. Mit den
ebenfalls neu entwickelten Leichtbau-Sportsitzen steigert Audi die
Langstreckentauglichkeit ebenso wie
die Führung des Oberkörpers auf
kurvenreichen Strecken.
Volldigitale Instrumententafel
Über das volldigitale Kombiinstrument im direkten Blickfeld des Piloten kann alles Gewünschte entweder
über das Multifunktionslenkrad oder
die Tasten auf der Mittelkonsole abgerufen werden. Audi verzichtet daher auf einen separaten Bildschirm
fürs Navi.
Pfiffig sind auch die grossen, runden Luftauslassdüsen, die schon den
ersten TT charakterisierten. Neu be-
Fotos: zvg.
findet sich in deren Mitte die Bedienung für die Raumtemperatur und
die Sitzheizung. Eine durchaus intelligente Idee, die zudem den ohnehin
schon ausgesprochen aufgeräumt
wirkenden Armaturenträger noch
von vier zusätzlichen Impulsgebern
befreit.
Zwar gehört der visuelle Auftritt
zu den prioritären Kaufgründen,
doch auch die Vernunft sollte nicht
ausgeschaltet werden. Vor dem Hintergrund der Firmenwerbung «Vorsprung durch Technik» bietet der TT
eine Fülle innovativer Neuigkeiten
an. Wie zum Beispiel die Wahl zwischen Bi-Xenon und LED für die
Frontscheinwerfer. Zudem ist auch
die zukunftsweisende Matrix-LEDTechnologie bestellbar, bei welcher
kleine, regelbare Einzelleuchtdioden
Das neu gestylte TT-Heck.
das Fernlicht generieren und allein in
jene Richtung leuchten, die der Fahrer ansteuert. Aber auch der Allradantrieb, im TTS ab Werk, ansonsten
als Option bestellbar, wurde beim
2+2-Sitzer mit 305 Liter Kofferraumvolumen anbietenden TT optimiert.
Im Extremfall kann jetzt die gesamte
Antriebsleistung auf eine Achse geleitet werden. Für Vortrieb sorgen bewährte, aber noch einmal verbrauchsreduzierte Zweiliter-Vierzylinder-Triebwerke.
Die Benziner und der Selbstzünder decken zum Verkaufsstart eine
Spanne zwischen 184 und 310 PS ab.
In der Summe aller Dinge also keine
Frage, dass der neue TT in seinem
Segment den (Auspuff-)Ton angibt.
Die Preise sind noch nicht fixiert,
dürften bei 44 000 Franken starten.
Das erste SUV
aus Spanien
Der Fiat 500L Trekking ist ein Kraxler
Nun bringt auch Seat erstmals ein
SUV auf den Markt. Nach VW, Audi
und Porsche ist Seat bereits die vierte
Marke des VW-Konzerns, die in das
momentan boomende Segment einsteigen wird, das in den vergangenen
fünf Jahren um 40 Prozent gewachsen ist. Skoda hat mit dem Yeti immerhin einen Crossover im Angebot.
Die Spanier haben nun vom Konzern
grünes Licht erhalten und beginnen
mit der zweijährigen Design- und
Entwicklungsarbeit.
Das neue Modell wird 2016 auf
den Markt kommen. «Das SUV stellt
eine wichtige Säule in der Zukunftsstrategie des Unternehmens dar und
ist ein wichtiger Schritt auf unserem
Weg hin zu nachhaltiger Profitabilität», sagt Jürgen Stackmann, Vorstandsvorsitzender von Seat. Die
SUV-Entscheidung sei auch ein klares
Bekenntnis zur spanischen Marke.
(lk.)
Der luftige und lifestylige
Fiat 500L Trekking kommt
weiter als manche Transportmittel, aber nicht so
weit wie ein echter Allradkraxler.
Weg mit Winterdreck
Es spriesst wieder in der Natur.
Höchste Zeit also, den Winterdreck
loszuwerden – auch wenn heuer wegen der hohen Temperaturen deutlich weniger Salz gestreut wurde.
Zumindest ein intensives Waschprogramm mit Unterbodenwäsche
sollte man dem Auto gönnen. Noch
besser reinigt man selber mit Hochdruck auf einem Waschplatz. So können etwa auch die Radkästen bis in
die kleinste Ritze ausgespült werden.
Allfälliger Split hat vielleicht kleine
Löcher in den Lack geschlagen. Mit
einem Lackstift oder einem speziellen
Reparatur-Kit können diese kleinen
Schäden behoben werden. (lk.)
Lorenz Keller
Das Postauto hält normalerweise an
der Talstation. Und auch mit dem
normalen PW ist dort fertig lustig.
Mit dem Fiat 500L Trekking soll man
ein Stückchen weiter kommen, zumindest über den Feldweg bis direkt
vor die Alphütte. Das ist durchaus realistisch, denn mit 14,5 Zentimeter
Bodenfreiheit (1,5 Zentimeter mehr
als beim normalen 500L) hängt man
zumindest nicht so schnell mit dem
Unterboden an. Und die Beplankung
an den Seiten bietet einen gewissen
Schutz vor Kratzern durch Sträucher.
Sollte der Boden etwas aufgeweicht
oder schneebedeckt sein, hilft die serienmässige «Traction Plus» weiter,
eine elektronische Traktionskontrolle,
die das Durchdrehen der Räder verhindern soll.
Die Version Trekking ist nicht nur ein 500L mit Beplankung, sondern
bietet mehr Bodenfreiheit und ein Programm für abseits der Strasse.
Verschiebbare Rückbank
Viele gelungene Details.
Blick ins Cockpit.
des Italieners ähnliche Qualitäten.
Mit einer knalligen Farbe wie Gelb
sticht der 500L natürlich besonders
aus der Masse, doch auch sonst ist
das Van-artige Retrodesign ziemlich
einmalig.
Nicht ganz so originell präsentiert
sich der anständig verarbeitete Innenraum, bei dem die Klavierlackoptik etwas zu dick aufgetragen ist. Dafür geniesst man auf der Fahrt die
komfortable Bestuhlung und das luf-
tige Raumgefühl. Der hohe Innenraum und die aufrechte Sitzposition
ermöglichen eine gute Rundumsicht.
Besonders wohnlich gibt sich der
500L mit dem Panoramadach, das
1,5 Quadratmeter Glasfläche bietet,
sich teilweise öffnen lässt und 1400
Franken zusätzlich kostet.
Mit dem 105 PS starken 1,6-Liter-Diesel ist der Testwagen gut gerüstet für längere Strecken. Auf der
Autobahn läuft der Motor sehr ruhig
Fotos: Lorenz Keller
Allrad nur gegen Aufpreis
Auf Allrad verzichten die Italiener leider – das wäre hierzulande ein ziemlich grosser Trumpf gewesen, ist aber
wohl zu teuer für die Käufer in Resteuropa. Oder aber Fiat rechnet damit, dass die Kunden sowieso lieber
gemütlich spazieren fahren, als in die
Berge zu trekken. So muss jeder selber entscheiden, ob sich die knapp
2000 Franken Preisunterschied zum
normalen 500L wirklich auszahlen.
Im Alltag beweisen beide Versionen
und zieht beim Beschleunigen gut an.
Nervig ist die Stopp-Start-Automatik,
die an der Kreuzung manchmal erschreckend lange hat, bis der Diesel
wieder angesprungen ist. Den Werksverbrauch von 4,7 Litern auf 100 Kilometer erreichen wir zwar nicht,
aber auch rund ein Liter mehr ist
insgesamt doch recht ordentlich. Inzwischen hat Fiat übrigens aufgefrischte Triebwerke im Programm.
Der 1,6-Liter-Diesel wird nun mit
120 PS angeboten, kostet aber auch
600 Franken mehr. Der Basisdiesel
ist nun ein sehr sparsamer 1,3-LiterDiesel mit 85 PS. Man darf bei beiden
Versionen nicht zu viel Fahrdynamik
erwarten.
Das Fahrwerk ist einfach zu komfortabel abgestimmt, und als Trekking
wirkt der 500L noch ein Stückchen
träger in der normalen Version. Dafür kann man sich auf eine verschiebbare Rückbank und 412 bis
1480 Liter Kofferraum freuen. Und
auf einen praktischen Klappmechanismus: Ein Handgriff – und die
Rücksitze falten sich automatisch zusammen. Leider ist das Sitzbündel
aber so massiv, dass rund 100 Liter
Kofferraum verloren gehen und die
hinteren Türen verstellt sind.
Mindestens 28 700 Franken kostet der Fiat 500L als Trekking, mit
Dieselmotor sind es über 30 000
Franken. Leistet man sich dann noch
eine schicke Zweifarbenlackierung –
es muss ja nicht gleich gelb sein– und
eine Klimaanlage sowie Parksensoren, ein gutes Hi-Fi-System und das
Glasschiebedach, knackt man schnell
die 35 000-Franken-Marke. Italienischer Lifestyle will eben bezahlt sein.
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Stadt Zürich
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Veranstaltungen und Kultur
Der Kronprinz des Zydeco, C. J. Chenier, kommt mit seiner «Red Hot Louisiana Band».
Foto:zvg.
Jazz+Blues-Festival Albisgütli
Das traditionelle Dixiefestival im
Albisgütli öffnet sich stilistisch und
wird zum Internationalen Jazz- &
Bluesfestival. Der dreiwöchige
Event bietet eine erweiterte Palette
von brandheissen Acts aus Jazz,
Swing, Blues, Gospel bis zu Zydeco,
Boogie oder Americana.
Für die 26. Ausgabe vom 24. April bis 11. Mai
haben die Organisatoren Albi Matter (Programmchef) und Georg Tännler (Gastgeber) keinen Aufwand gescheut, ein attraktives Weltklasse-Programm mit einem Staraufgebot der Extraklasse zusammenzustellen. Dazu gibt es erlesene
Köstlichkeiten auf dem Teller und im Glas –
«und das alles zu unschlagbaren Preisen», rühmen die Organisatoren.
Im authentisch dekorierten Festsaal wird das
Schützenhaus Albisgütli drei Wochen lang zum
Haus voller «hot music». Zum Beispiel mit der
niederländischen Saxofon-Ikone Candy Dulfer,
amerikanischen Superstars wie dem ZydecoKronprinz C. J. Chenier & The Red Hot Louisiana
Band, dem Stimmenwunder-Trio The Three Ladies of Blues, der Americana-Powerlady Stacie
Collins oder Soul-Master Richard Broadnax und
seiner Goldtooth Blues Band. Dazu kommen die
britischen Swing-Könige vom Pasadena Roof Orchestra und natürlich die helvetische Elite wie
Carlo Brunner & Thomas Basotto Bigband mit
Alphornstar Lisa Stoll, Boogie-Legende Ray Fein
mit Blues-Award-Gewinner Richard Koechli und
vielen hochkarätigen Gästen, das Ostschweizer
Weltklasse-Jugendorchester Dai Kimoto & His
Swing Kids und last, but not least die besten
New-Orleans-Style-Vertreter wie Bourbon Stree
Jazz Band oder Lake City Stompers.
Redegewandt begleitet wird das Musikfest erneut von den Moderatoren Regi Sager (SRF1)
und Jörg Stoller (SRF Musikwelle). Eine frühzeitige Platzreservation ist zu empfehlen. (pd./ mai)
26. Internationales Jazz&Blues Festival Albisgütli Zürich, 24. April bis 11. Mai, jeweils Donnerstag bis
Sonntag. Programm und Reservation/Tickets online
über www.albisguetli.ch oder www.ticketcorner.ch
und telefonisch 043 333 30 00.
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Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei
uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Die beiden Vollblut-Komiker Birgit Steinegger alias Frau Iseli und Michael Elsener posierten schon im Vollwichs auf dem Roten Teppich.
Für die Gastgeber Catherine und
Adrian Steiner bedeutet die Gala
in Zürich immer so eine Art Frühlingserwachen.
Pränatale Begrüssung der Babys
von Nikol Camenzind («Schwiizergoofe») und Claudia Lässer, Chefin
Teleclub.
Auch das Baby von Moderatorin
Tanja Gutmann und Fotograf Siro
Micheroli erblickt demnächst das
Licht der Welt.
Schirmherr und Hauptpartner von
«Das Zelt»: Hansruedi Köng, CEO
PostFinance AG.
Wie immer gut gelaunt, charmant
und kompetent: Zelt-Moderatorin
Christa Rigozzi.
Premiere im Zelt: Nati-EishockeyTorhüterin Florence Schelling mit
Kollege Jeffrey Jlly.
Bester Laune und mit Frühlingsgefühlen: Moderator Patrick Rohr
und Simon Ming.
Schlagersängerin Paloma Würth
(r.) freut sich jedes Jahr auf «Das
Zelt»; mit Kollegin Liza Ehrsam.
Neugierig auf alles, was im Zirkuszelt abgeht: Hochseilartist Freddy
Nock mit Ximena.
VIPs feiern im Zelt
den Frühling von Zürich
Wie jedes Jahr erfreute sich auch die
diesjährige Gala von «Das Zelt» auf
dem Kasernenplatz grösster Beliebtheit. Die Gastgeber Catherine und
Adrian Steiner begrüssten bei herrlichem Frühlingswetter die Showbranche sowie Vertreter aus Politik und
Wirtschaft. Für Catherine Steiner
wieder Zeit, in ein rotes Kleid (von
Gucci) zu schlüpfen. Sie trägt jedes
Jahr Rot, oder besser: Framboise bei
der Zürcher-Premiere. Die Geladenen
delektierten sich an der Premierenfeier an den lukullischen Gourmetkreationen der Spitzenköche der
«Jeunes Restaurateurs d’Europe en
Suisse»: Andy & Roberta Zaugg,
Stefan Bader, Werner Schürch,
Thomas Pfister und Markus Wicki.
Im Gala-Programm traten mit den
Comedians Birgit Steinegger und
Michael Elsener gleich zwei sichere
Werte der bewegten Zwerchfellmuskulatur auf. Von Michael Elsener liessen sich auch Sängerin Lys Assia im
Publikum und Christa Rigozzi gerne
auf die Schippe nehmen. Letztere
stellte die Gewinner des Swiss Talents Awards, das Zauberduo Domenico, vor. Der ehemalige Eishockey-
crack und Sänger Bastian Baker
hetzte in allerletzter Sekunde zu seinem Auftritt direkt aus Genf vom Davis Cup an. Man habe in Zürich kein
Vertrauen gehabt, dass es ihm zeitlich reiche, sagte der Sonnyboy aus
dem Welschland, aber auf ihn sei
stets Verlass, meinte er mit einem gewinnenden und ebenso umwerfenden Lächeln.
Bis am 24. April bringt nun «Das
Zelt» zusammen mit dem neuen
Hauptsponsor PostFinance AG die
Höhepunkte der Showszene auf das
Kasernenareal. Auch für die Kleinsten ist gesorgt. Die «Schwiizergoofe»
werden auftreten. Produzentin Nikol
Camenzind kam hochschwanger an
die Gala. Fast zur selben Zeit werden
nach Ostern auch Claudia Lässer,
Geschäftsführerin des Teleclubs, und
Moderatorin Tanja Gutmann ihr
Baby auf die Welt bringen. Die drei
künftigen Erdenbürger sollen jedenfalls vor Begeisterung im Mutterbauch gehüpft haben, als sich die zukünftigen Mamis miteinander unterhielten. Pränatale Begrüssung eben.
Denn: «The Show must go on». –
Auch in der nächsten Generation.
Genossen den Abend: Ticketcorner-CEO Andreas Angehrn mit Gattin Maria-Theresia.
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Zürich 2
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Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Thomas Mann
in Küsnacht
Als Thomas Mann
und seine Frau
Katia 1933 in Arosa in den Ferien
waren, spitzte sich
die politische Lage
in
Deutschland
dramatisch zu. Adolf Hitler hatte
die Hetze gegen Intellektuelle und
Juden derart verschärft, dass für
das Ehepaar Mann an eine Rückkehr nach Deutschland nicht mehr
zu denken war. Im September
1933 liessen sie sich schliesslich
an der Schiedhaldenstrasse 33 in
Küsnacht nieder. Der spätere Nobelpreisträger kam Anfang 1936
von verschiedenen Seiten unter
Druck, in einem öffentlichen Brief
Stellung zu den Vorgängen in seiner Heimat zu beziehen.
Im Roman «Der Brief des Zauberers» von Britta Böhler erfahren
wir nun, wie Thomas Mann den
Brief bei der Redaktion der «NZZ»
abgibt und welche Gedanken ihn
in den folgenden zwei Tagen bis
zur Veröffentlichung quälen. Die
Publikation des Briefs bedeutet
unter anderem, dass seine Bücher
in Deutschland nicht mehr erscheinen können und dass die
Vermögenswerte der Familie endgültig verloren sind. Der Roman
vermittelt uns in einer Mischung
aus Dokumentation und Fiktion einiges über das Leben der Familie
Mann in Küsnacht.
Britta Böhler, Der Brief des Zauberers, Aufbau Verlag. 31.90 Franken.
Porträt aus dem
19. Jahrhundert
Tracy Chevaliers
neustes Buch «Die
englische Freundin» spielt im 19.
Jahrhundert
im
Norden Amerikas.
Dorthin wandert
die junge englische Quäkerin Honor Bright aus, nachdem ihr Verlobter sie verlassen hat. Honor
wird begleitet von ihrer Schwester Grace, die jedoch kurz nach
der Ankunft stirbt. So muss sich
Honor allein bis Ohio durchschlagen. Knapp vor dem Ziel lernt sie
Belle kennen, die ein Hutgeschäft
betreibt. Das Geschäft dient auch
als Unterschlupf für entflohene
Sklaven. Als sich Belles Bruder
Donovan, ein berüchtigter Sklavenjäger, für sie zu interessieren
beginnt, gerät die junge Frau in
Gewissenskonflikte.
In dem leicht zu lesenden Roman erfahren wir einiges über
die Sklavenfrage in Amerika um
1850, das Leben der Quäker und
das Quilten – neben der Landwirtschaft eine Hauptbeschäftigung der Quäker Frauen. Tracy
Chevalier, die mit ihrem Roman
«Das Mädchen mit dem Perlohrring» international bekannt wurde, verbrachte als Kind ihre Sommerferien in Quäker-Lagern und
bekam so viel über das Leben
dieser Gemeinschaft mit.
Tracy Chevalier, Die englische Freundin,
Knaus Verlag. 31.90 Franken.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Jeden Montag und Mittwoch
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11 Uhr im
ref. Kirchgemeindehaus, Hauriweg 17. Mittwoch
18.30–20 und 20.15–21.45 Uhr im Rhythmiksaal
des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr.
78, Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi
Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU, Balberstr. 62,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch.
Donnerstag, 10. April
12.00–16.00 Ausstellung: «Das Leben ist reicher
als die Phantasie» von Brigitte Friedlos. Öffnungszeiten: Mo/Do 15 bis 18 Uhr, Sa 12 bis 16 Uhr.
Bis 24. April. Artfoyer Cavigelli, Albisstrasse 27.
14.00 Vortrag: «Faszination Gottlieb Duttweiler».
Ökumenischer Seniorentreff. Mit Monika Weber
(ehem. Ständerätin und Stadträtin Zürich). Kath.
Pfarreizentrum St. Franziskus, Kilchbergstr. 5.
19.30 Vortrag: «Minderjährige und sexuelle Übergriffe». Referentin: Cornelia Kranich Schneiter
(Referentin und Koordinatorin der deutschschweizerischen Fachstelle gegen Häusliche Gewalt). Ref. Kirchgemeindezentrum Leimbach,
Wegackerstrasse 42.
20.00 «Otello darf nicht platzen»: Mit dem Theater
Adliswil. Türöffnung, Kasse und Restaurationsbetrieb ab 18.30 Uhr.
Freitag, 11. April
14.30 Wunschkonzert: Mit der Musikmamsell Vere-
na Speck. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45.
15.00 Brotkorb: Verkauf von selbst gebackenem
Brot und Zopf. Gleichzeitig kleine Caféstube mit
Kuchenbuffet. Für Kinder gibt es ein eingerichtetes Spielzimmer und Gratissirup. Der Erlös ist für
die Arbeit mit Strassenkindern im Kongo bestimmt. EMK Adliswil, Grundstrasse 14.
20.00 «Otello darf nicht platzen»: Mit dem Theater
Adliswil. Türöffnung, Kasse und Restaurationsbetrieb ab 18.30 Uhr. Vorverkauf: www.theateradliswil.ch. Kulturschachtle, Schulhausareal Kronenwiese, Adliswil.
Samstag, 12. April
8.00–11.00 Leimbacher Wochenmarkt: 5. Saisonstart. Wie gewohnt gibt es frisches Gemüse von
Familie Wettstein und feines Steinofenbrot vom
Beck Peter aus Schwamendingen. Das Angebot
rundet René Schöberger mit seinen feinen Trockenfleisch- und Käsespezialitäten aus dem
Bündnerland ab. Für die Marktbesucher bietet
das Restaurant Hüsli nach dem Einkauf eine willkommene Gelegenheit, bei einem Kaffee einen
Schwatz mit Bekannten und Nachbarn zu machen. Für neu zugezogene Leimbacher bietet sich
hier die Gelegenheit, neue Bekanntschaften im
Quartier zu schliessen. Zum Jahrestag gibt es für
jeden Besucher eine kleine Überraschung. Restaurant Hüsli.
13.30 Adliswil räumt auf: Anlässlich des 4. CleanUp-Day, hat man Gelegenheit einen aktiven Bei-
trag für Lebensqualität und Sicherheitsgefühl zu
leisten. Die Stadt Adliswil und der Litter Club Adliswil setzen sich für ein sauberes und litterfreies
Adliswil ein. Einzelpersonen, Familien, Gruppen
und Vereine sind herzlich eingeladen mitzumachen. Stadthausareal (Kiesplatz).
20.00 «Otello darf nicht platzen»: Mit dem Theater
Adliswil. Türöffnung, Kasse und Restaurationsbetrieb ab 18.30 Uhr. Vorverkauf: www.theateradliswil.ch.
Montag, 14. April
19.30 Podiumsgespräch: Zur Kirchensteuerinitiative («Weniger Steuer für das Gewerbe»). Unter
der Leitung von Sibylle Saxer (Zürichsee-Zeitung)
diskutieren: Andri Silberschmidt. Präsident Jungfreisinnige Kanton Zürich (Initianten der Initiative); Mario Fehr, Regierungsrat SP, Sicherheitsdirektion; Irene Gysel, reformierte Kirchenrätin,
ehemalige Redaktorin «Religion», Schweizer
Fernsehen; Andreas Honegger, Alt-Kantonsrat
FDP, freier Redaktor NZZ; Martin Arnold, Kantonsrat SVP, Gemeindepräsident Oberrieden.
Haus Brugg, Bahnhofplatz 5.
Dienstag, 15. April
20.00 Frauengesprächsabend: Man wird sich mit
dem Buch «Wer glaubt, kann vertrauen» von Jörg
Zink beschäftigen. Alle Frauen sind herzlich willkommen. EMK Zürich 2, Mutschellenstrasse 188,
Zürich-Wollishofen.
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Donnerstag, 10. April
12.00 Mittagstisch für Primarschüler, Jugendraum Hauriweg
14.00 Seniorentreff: «Faszination
Gottlieb Duttweiler», Kirchgemeindezentrum St. Franziskus
Freitag, 11. April
18.00 Salbungsfeier, Alte Kirche
Samstag, 12. April
15.00 Probe Kirchenchor
Alte Kirche
Sonntag, 13. April
10.00 Familiengottesdienst mit
Pfarrerin Heidi Scholz und den
Kindern des 3.-Klasse-Unterrichts.
Mit Abendmahl. Kollekte: Bibelkollekte, Alte Kirche
Montag, 14. April
19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
19.15 Passionsandacht
mit Pfarrerin Heidi Scholz
Kollekte: Heks, Alte Kirche
Dienstag, 15. April
19.15 Passionsandacht mit Pfarrer
Sönke Claussen, Kollekte: Heks
Alte Kirche
20.00 Probe Gospel-Singers Wollishofen, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Mittwoch, 16. April
19.15 Passionsandacht mit Pfarrer
Walter Wickihalder, Kollekte: Heks,
Alte Kirche
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 12. April
ab 17.15 Beichtgelegenheit
18.00 Eucharistiefeier
Palmsonntag, 13. April
10.00 Eucharistiefeier
17.30 Santa Messa in lingua
italiana
Dienstag, 15. April
20.00 Bussandacht
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Donnerstag, 10. April
14.00 Jassnachmittag, Kirchgemeindehaus Bederstrasse 25
Sonntag, 13. April
10.30 Gottesdienst in der Kirche Enge, Konfirmation, Liturgie und Predigt:
Pfarrer Theo Haupt
Ohne Kinderhüeti
Montag, 14. April
18.30 Chorprobe Kantorei Enge mit
Kinderbetreuung, Kirchgemeindehaus, Bederstrasse 25
Dienstag, 15. April
12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit
biblischen Geschichten für Primarschüler/innen, Kirchgemeindehaus,
Bederstrasse 25
Chorproben Junge Kantorei Enge:
17.00 bis 18.00 Kinderchor
(1. bis 4. Klasse)
17.45 bis 18.45 Jugendchor 1
(5. Und 6. Klasse)
18.30 bis 19.30 Jugendchor 2
(Oberstufe)
Kirchgemeindehaus Bederstr. 25
Mehr Informationen:
www.kirche-enge.ch/kinderchor
www.kirche-enge.ch/jugendchor
Kontakt: Barbara und Ulrich Meldau, Tel. 044 781 25 25
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 16’954 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Bruno Lendenmann (bpl.), Beni Frenkel,
Marcus Weiss (mw.), Gabi Faerber (gf.),
Adriana Zilic (az.), Kamil Krejci (kam.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41
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Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
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Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
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Druck: NZZ Print, Schlieren
Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
Stimmiges am Gründonnerstag und an Ostern
Der Ref. Ostergottesdienst
ertönt mit neuen Klängen:
Leoš Janáceks «Vater
unser» (Otcenáš).
Der Ref. Kirchenchor Wollishofen unter der Leitung von Jutta Freiwald
führt zusammen mit Gastsängerinnen und -sängern Leoš Janáceks
«Vater unser» (Otcenáš) im Rahmen
der Gottesdienste am Gründonnerstag, 17. April, um 19.15 Uhr sowie
am Ostersonntag, 20. April, um 10
Uhr in der Alten Kirche Wollishofen
auf.
Janáceks «Vater unser» ist wie
seine anderen Werke, darunter etwa
die Oper «Jenufa», geprägt von der
Melodie der tschechischen Sprache
und Elementen von Volksliedern seiner mährischen Heimat. Der Ref. Kir-
Erlend Tvinnereim (Tenorsolo).
chenchor Wollishofen lädt sein Publikum herzlich ein, in diese fremdartige und eindrückliche Klangwelt hineinzuhören.
Es wird die deutsche Fassung Janáceks für Tenor, gemischten Chor,
Akkordeon und Harfe aufgeführt. Das
Tenorsolo singt der norwegische Tenor Erlend Tvinnereim, Solist in Händels «Messias» in der Zürcher Ton-
halle vom Sonntag, 30. März. Es treten der international bekannte Jürg
Luchsinger mit seinem Akkordeon
sowie die am Opernhaus tätige Soloharfenistin Julie Palloc, wohnhaft in
Wollishofen, auf. (eing.)
Gründonnerstag, 17. April, um 19.15 Uhr
und am Ostersonntag, 20. April, um 10
Uhr, in der Alten Kirche Wollishofen.
GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE
GZ Leimbach
Rebenweg 6, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
Nachtmarkt: Fr, 11. April, ab 19.30
Uhr, Ladys only!
Atelier für kleine Künstler: Fr, 11. April, 14 bis 15.30 Uhr, für Kinder von
3 bis 6 Jahre.
Offene Holzwerkstatt/Töpferei: Sa, 12.
April, 14 bis 17.30 Uhr, für Erwachsene und Kinder in Begleitung.
Osterwerken Holzwerkstatt: Mi, 16. April, 14 bis 17.30 Uhr für Kinder ab
Schulalter oder in Begleitung.
Osterwerken Atelier: Fr, 11. April,
15.30 bis 17.30 Uhr, Mi, 16. April, 14
bis 17.30 Uhr. Kinder ab Schulalter
oder in Begleitung.
GZ geschlossen Do, 17., bis und mit
Mo, 21. April.
GZ Wollishofen
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See. Bachstr. 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Morgen-Taiji am See: Sa, 12. April, 9
bis 10 Uhr (bei schönem Wetter
draussen). Anmeldung im GZ.
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Offenes Werken Schoggihasen giessen:
Mi, 16. April, 13.30 bis 17.30 Uhr.
Kinder unter 6 Jahren in Begleitung.
Zäme Znacht: Mi, 16. April, 18 bis 21
ANZEIGEN
Julie Palloc, die Soloharfenistin.
Aus Kakaoerzeugnissen und Zucker gibt’s Hasen … siehe GZ Wollishofen.
Uhr. Anmeldung: 043 243 11 37 oder
[email protected].
Kinderhaus Entlisberg
Butzenstr. 49, 8038 Zürich
Telefon 044 488 10 11
E-Mail [email protected]
OFFENER BEREICH ENTLISBERG
Nothilfe für Kleinkinder: Mo, 16., 23.
und 30. Juni, im grossen Saal. Anmeldung bis 2. Juni.
Themenabend Grenzen setzen: Do, 15.
Mai, 19 bis 21.30 Uhr. Anmeldung
bis 1. Mai.
Familientreffpunkt: jeden Mi, 14.30
bis 17.30 Uhr im grossen Saal, für
Kinder von 0 bis 5 Jahre in Begleitung einer Bezugsperson. Anmeldung: keine.
OFFENER BEREICH SELNAU
Sihlamtstrasse 18, 8001 Zürich
Familientreffpunkt: jeden Mi, 10.30
bis 12.30 Uhr, für Kinder von 0 bis 5
Jahren in Begleitung einer Bezugsperson. Anmeldung: keine.
Quartiertreff Enge
Gablerstr. 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Spielerische Meditation: Fr, 11. April,
19.30 Uhr.
Flohmi und Kleiderbörse im Quartiertreff: So, 13. April, 14 Uhr.
Frühlingsferienaktion vom 22. bis zum
25. April, jeweils 10 bis 15 Uhr. Für
Kinder ab 7 Jahren. Info/Anmeldung:
[email protected] oder Telefon
044 201 60 64.
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
Generalversammlung: Donnerstag, 10.
April, 20 Uhr im Theorieraum des
Strandbads Mythenquai: Generalversammlung des Quartiervereins Enge.
Mitglieder und Gäste sind herzlich
eingeladen. Im Anschluss an die statutarischen Traktanden erläutern die
Architekten Elia Malavez und Stephan Gantenbein sowie ein Vertreter
des Hochbauamts die im Strandbad
Mythenquai vorgenommenen baulichen Veränderungen. Bitte beachten:
Der Theorieraum ist unbeheizt. Je
nach Witterung ist auf entsprechend
warme Bekleidung zu achten.
Theater PurPur
Grütlistr. 36, 8002 Zürich
Telefon 044 201 31 51
www.theater-purpur.ch
«Frau Kägis Nachtmusik»: Vorstadttheater Basel, Spiel: Gina Durler, Regie:
Matthias Grupp, ab 7 Jahren. Fr, 11.
April, 18.30 Uhr.
QV Wollishofen
www.wollishofen-zh.ch
Ortsmuseum, Widmerstr. 8
Permanente Ausstellung: «Wollishofen –
vom Bauerndorf zum Stadtquartier»,
sonntags 14 bis 16 Uhr. An Feiertagen
und in den Ferien geschlossen.
Nr. 15
10. April 2014
15
16
Stadt Zürich
Nr. 15
POLITIK
10. April 2014
«Die Stadt Zürich hat eine gute Konjunktur»
Daniel Leupi von den Grünen, seit fast einem Jahr
Vorsteher des Finanzdepartements, schätzt die
konjunkturelle Lage positiv
ein – zumindest jene in der
Stadt Zürich. Weitere
Themen des Gesprächs: Gemeinnütziger Wohnungsbau, die «Seco-Affäre» und
ein Steuergesetz, das eigentlich nicht für die Grossbanken geschaffen wurde.
wir beeinflussen, und auch dies nicht
von einem Jahr aufs nächste. Der
Rest ist gebunden. Oft sind wir nur
der finanzielle Durchlauferhitzer, da
vieles gesetzlich oder vom Kanton
vorgegeben ist. Was viele vergessen:
Die Stadt Zürich hat viele Betriebe,
z.B. Wasserwerke, EWZ, Spitäler und
andere mehr. Da sind die Tarife vorgegeben. Wir können nicht plötzlich
nur noch neun Deziliter statt einem
Liter liefern, um zu sparen.
Pia Meier und Lorenz Steinmann
Sie haben das Büro umgestellt. Es gibt
keine Dossierstapel mehr wie bei Ihrem
Vorgänger Martin Vollenwyder. Wie viele
von Herrn Vollenwyder angefangene Geschäfte mussten Sie übernehmen? Gibt
es Altlasten?
Altlasten ist nicht das richtige Wort.
Es ist aber nicht möglich, alles auf
die Übergabe von einem Vorsteher
zum anderen abzuschliessen. Selbstverständlich übernimmt man pendente Geschäfte. Richard Wolff hat
im Polizeidepartement auch Dossiers
von mir übernommen. Es hat aber
gewisse Änderungen im Finanzdepartement gegeben. Ich bin kein Papiersammler. Und natürlich hat sich
mit meiner Person auch der persönliche Führungsstil geändert.
Die Stimmbevölkerung sagte im Jahr
2011 Ja zu einer Erhöhung des Anteils
gemeinnütziger Mietwohnungen von einem Viertel auf einen Drittel bis 2050.
Bei dieser Abstimmung war aber nicht
von subventioniertem Wohnungsbau die
Rede. Ist das richtig?
Ja, die Abstimmung betraf den gemeinnützigen Wohnungsbau. Gemeinnützig heisst Kostenmiete und
keine Renditeoptimierung. Subventionierte Wohnungen hingegen sind ein
Spezialfall. Ihre Mietzinse sind nicht
kostendeckend. Für eine subventionierte Wohnung gibt es strenge Einkommenslimiten. Ihr Anteil ist klein,
in Zürich heisst das, dass von den gut
50 000 gemeinnützigen Wohnungen
lediglich 6700 subventioniert sind.
Trotzdem, bei neuen Bauprojekten der
Stadt oder von Genossenschaften wird
bereits von Anfang an festgehalten, dass
ein Drittel der Wohnungen subventioniert sein muss. Ein Beispiel ist die
Überbauung Obsthalden in Affoltern.
Ja. Bei dieser Überbauung wird ein
Drittel der Wohnungen subventioniert sein. Solche Vorgaben werden
je nach Ort, Baurechtsvergabe und
Grösse der Siedlung gemacht. Bei
kleinen Siedlungen wie zum Beispiel
bei der neuen Überbauung der Wogeno in Seebach ist dies nicht praktikabel und sinnvoll. Zudem müssen wir
auf eine gute Durchmischung im jeweiligen Gebiet achten.
Daniel Leupi in jenem Büro, wo die Kontrollen rund um die heiss diskutierten, subventionierten städtischen
Wohnungen stattfinden (v.l.): Patrick Bisang, Daniel Leupi, Jeannette Linggi und Jana Andreeva.
rung von Wohnungen erst 2011 wieder mit grossem Mehr gutgeheissen.
Wer kontrolliert, ob die Bewohnerinnen
und Bewohner dieser Wohnungen die
städtischen Vorgaben erfüllen?
Wir beschäftigen vier Personen, die
teilzeitlich die Kontrollen regelmässig
durchführen (siehe Foto, die Red.).
Lediglich in 2 bis 3 Prozent der Fälle
sind die Mietbedingungen nicht mehr
eingehalten.
Braucht es nicht einen Systemwechsel
von der Subventionierung von Wohnungen zur Subventionierung der Person?
Nein, das ist nicht sinnvoll. Wenn wir
Personen gezielt subventionieren,
kommen die Mittel unter Umständen
privaten Immobilienbesitzenden zugute, die mit überteuerten Wohnungen die Rendite erhöhen könnten. Im
Sozialhilfebereich haben wir diesen
Effekt teilweise schon. Deshalb
braucht es keine Änderung bei den
subventionierten Wohnungen. Der
Bund könnte aber endlich auch wieder Mittel für dieses Segment zur
Verfügung stellen.
Zur Vergabepraxis der Informatikabteilung der Stadt Zürich (OIZ) und der sogenannten «Seco-Affäre». Bei Ex-OIZDirektor Daniel Heinzmann gab es deswegen eine Hausdurchsuchung, und die
Staatsanwaltschaft ermittelt. Gegen
Chefbeamte wird extrem selten ermittelt. Was sagen Sie dazu?
Leider kommt dies hin und wieder
vor. Zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft möchte ich mich momentan nicht äussern. Es gilt die Unschuldsvermutung. In meinem Auftrag wird die Vergabepraxis zurzeit
überprüft.
Das Dossier «Neues Fussballstadion» ist
nun wieder bei Ihnen. Ihr Vorgänger
Martin Vollenwyder hat ziemlich freihändig Vereinbarungen mit der CS abgeschlossen und ist mit diesem «Kuhhandel» gescheitert. Wie wollen Sie die
Wiederholung so eines Debakels vermeiden?
Die Stadt wird nicht mehr aktiv mit
einem eigenen Projekt. Aber: Bis Ende April haben die uns bekannten
privaten Projektträger Gelegenheit,
ihre Ideen uns gegenüber zu konkretisieren. Wenn überhaupt, dann sollen Private ein Projekt realisieren.
Wie will der Stadtrat neues Steuersubstrat generieren? Bemüht er sich zum Beispiel, neue Firmen anzulocken?
Wir sind der wirtschaftlich stärkste
Ort in der Schweiz. Die städtische
Wirtschaftsförderung ist dauernd im
Gespräch mit neuen Firmen. Das
Problem ist eher der für Unternehmen zur Verfügung stehende bezahlbare Raum. Wo finden wir noch Platz
für neue Unternehmen?
Warum ist Zürich denn so attraktiv ?
Gründe für den Zustrom sind unter
anderem die sehr hohe Lebensqualität, das Kulturangebot, der attraktive
Wirtschaftsstandort und die renommierten Hochschulen. Grundsätzlich
ist Zürich gut aufgestellt. Wir hatten
im vergangenen Jahr Steuereinnahmen auf Rekordniveau, und die konjunkturelle Lage ist gut.
Das heisst, die Stadt verkraftet es, dass
die Grossbanken CS und UBS sieben Jahre keine Gewinnsteuern bezahlen in Zürich?
Banken sind nach wie vor wertschöpfungsstark. Und Kapitalsteuern zahlen ja alle. Zudem beschäftigt der
Bankensektor viele Leute, die Steuern
bezahlen. Ich bin relativ zuversicht-
Welchen Spielraum haben die Genossenschaften unter solchen Voraussetzungen?
Das Projekt wurde so ausgeschrieben. Wenn eine Genossenschaft sich
um Land der Stadt bewirbt, dann
muss sie die Bedingungen der Stadt
einhalten. Die Bedingung scheint
nicht allzu einschränkend zu sein: Es
bewerben sich immer mehrere Genossenschaften um neue Baurechte.
Viele Genossenschaften haben aber heute längst keine subventionierten Wohnungen mehr. Ist es nicht ein Rückschritt, wenn die Stadt diese Aufgabe
übernehmen muss?
Wir sehen das nicht so. Das Volk hat
neue Kredite für die Subventionie-
lich für unsere Stadt. Freilich ist es
schwierig zu vermitteln, warum eine
Bank mit hohen Boni-Ausschüttungen und Dividendenzahlungen lange
Zeit keine Gewinnsteuern zahlen soll.
Es ist rechtlich o. k., doch das entsprechende Steuergesetz wurde eigentlich geschaffen, um KMUs bei finanziellen Engpässen zu helfen.
Plant der Stadtrat eine Steuererhöhung?
Wir haben im Stadtrat für das Jahr
2015 noch keine Diskussion zu diesem Thema geführt. Einige Gemeinden rund um Zürich haben den Steuersatz 2014 erhöht, wir nicht.
Es gibt sehr viele fixe Aufgaben, die die
Stadt wahrnimmt. Welcher Anteil des
Steuersubstrats ist nicht gebunden beziehungsweise noch frei verfügbar, um
etwas «über dem Normalen» zu realisieren?
Das kann man so nicht sagen. Nur etwa 20 Prozent des Budgets können
Bekäme die Stadt aber weiterhin Kredite
von den Banken?
Ja, wir bekommen von den Banken
innert Stunden Millionenkredite, erst
kürzlich einen mit einer Laufzeit von
acht Jahren und nur einem Prozent
Zins. Das sind Superkonditionen. Der
Grund dafür ist, dass Zürich dank solider Finanz- und Investitionspolitik
sehr kreditwürdig ist. Das sind nicht
nur reelle Werte, sie machen Zürich
auch attraktiv.
Daniel Leupi (Grüne, 48) war von 2002 bis
2010 im Zürcher Gemeinderat und ist seither Stadtrat. Er übernahm am 17. Mai
2010 das Polizeidepartement und ist seit
dem 1. Juni 2013 Vorsteher des Finanzdepartements als Nachfolger des zurückgetretenen Martin Vollenwyder (FDP). Leupi
ist studierter Volkswirtschaftler, verheiratet und Vater von zwei Kindern.
KURZ NACHGEFRAGT
«Was ist für Sie ein
noch erträglicher Mietzins?»
Daniel Leupi, der Stadt Zürich gehören
etwa 60 Restaurants. Welches davon ist
Ihre Lieblingsbeiz?
Ich kenne leider noch längst nicht alle. Aber in folgenden bin ich – mehr
oder weniger – regelmässig: Bauschänzli, Certo, Collana, Hermanseck, Neumarkt, Reithalle, Schipfe,
Ziegel au Lac, Ziegelhütte.
Was ist für Sie ein noch erträglicher
Mietzins für eine durchschnittliche Familie?
Die «durchschnittliche Familie» gibt
es nicht. In den meisten Fällen sollte
der Mietzins einen Viertel des Einkommens nicht übersteigen, einen
Drittel auf gar keinen Fall. Beim
Durchschnittseinkommen in Zürich
von um die 7000 Franken wären das
also etwas mehr als 2000 Franken.
Aber viele Haushalte verdienen weniger und können sich nur tiefere Mieten leisten.
Wie viele Velos haben Sie – und welche?
Es sind sieben: zwei Alltagsvelos, ein
Reiserad, ein Mountainbike, ein Tandem, ein Wintervelo mit Spikes und
noch ein Souvenirvelo.
Aufgeräumtes Büro, anderer Stil. Daniel Leupi im 8. Stock des Bürohauses an der Werdstrasse. An der Wand hängt ein Kunstwerk von Franco
Scagnet vom Künstlerkollektiv «dieRegierung». Das sind fünf Männer
mit geistiger Behinderung, die in einer alten Fabrik in Ebnat-Kappel
wohnen und arbeiten.
Fotos: ls.
Nach dem Sparen ist vor dem Sparen.
Neben Sportplätzen, die das Sportamt
aus Sparmassnahmen im Winter nicht
mehr unterhält, hat man nicht viel mehr
gehört. Welche weiteren Sparmassnahmen sind in den Departementen geplant?
Kürzlich wurde das Projekt für ein
Altersheim in Seebach vorgestellt,
das mit reduzierten Flächen auskommt. Dieses Projekt ist Teil unserer Sparmassnahmen beim Bauen.
Zurzeit sind 24 Projekte am Laufen.
Das Potenzial beträgt um die 40 Millionen Franken. Unser Ziel ist es, das
Eigenkapital der Stadt über null zu
halten und nicht in die Defizitwirtschaft zu kommen.
Zum Fussball: Präferenz Grasshopperclub
oder FC Zürich?
Da bin ich ganz neutral. Ich besuche
Spiele von beiden und ab und zu
auch Spiele des Z. (ZSC, die Red.)
Wo gehen Sie am liebsten in die Ferien?
Es gibt keine absolute Lieblingsdestination. Ich verbringe die Ferien
praktisch immer in Europa, mal gemütlich auf dem Velo durch die Provinz, mal in einer Stadt.
Sie gehen – wenn es Ihre Agenda erlaubt
– jeden Dienstag gegen Abend Unihockey spielen mit der Berufsfeuerwehr.
Sind Sie mehr der Vollstrecker oder der
Aufbauer?
Im Unihockey bin ich am liebsten
Vorchecker, oder ich verteile die Bälle im Mittelfeld.
Wie gross ist Ihr persönlicher Fussabdruck (in Watt)?
Das habe ich schon längere Zeit nicht
mehr berechnet. Das letzte Mal war
ich klar unter dem Durchschnitt,
aber natürlich noch nicht bei 2000
Watt.
Wenn Sie einen Tag Bundesrat wären,
was würden Sie wo ändern?
Stadtrat ist jeden Tag ein spannender
Job. Da kann man genügend gestalten.
Haben Sie ein politisches Vorbild?
Als Person: Nein. Aber: Wer authentisch und glaubwürdig bleibt und
auch bei Gegenwind den aufrechten
Gang nicht verliert, hat meinen Respekt.