Wenn Alkohol Probleme macht, dann ist Alkohol das Problem.

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Wenn Alkohol Probleme macht, dann ist Alkohol das Problem.
Alkoholismus –
KÖRPERLICHE
FOLGESCHÄDEN
Wenn Alkohol
Probleme
macht,
dann ist Alkohol
das Problem.
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Vorwort
Alkoholismus ist eine Krankheit und die Sucht Nummer 1 in Europa.
Alkoholismus ist seit 1968 als Krankheit anerkannt. Die relevanten
Krankheitsmerkmale bestehen nach weltweit anerkannten Forschungen im
Kontrollverlust oder der Unfähigkeit zur Abstinenz.
Schädigungen durch chronischen Alkoholkonsum beinhaltenden
körperlichen, seelischen sowie sozialen Schaden .
Zum einen ist Alkohol das am weitesten verbreitete Genußmittel,
zum anderen ist er,
gemessen an seinen Opfern,
die mit Abstand gefährlichste Droge.
Österreich weist eine hohe Quote an Alkoholabhängigen auf, also an "Süchtigen" im
medizinischen Sinn;
um ein Vielfaches größer ist die Zahl derer, die zwar keine Alkoholiker sind, aber
Alkohol in solchen Mengen konsumieren, daß man von Mißbrauch sprechen muß.
Der Altersgipfel liegt zwischen dem 3. und 5. Lebensjahrzehnt,
Besonders die starke Zunahme des Alkoholmißbrauchs unter Jugendlichen
ist beunruhigend;
rund 14 % der Österreicher unter 20 Jahren gelten als gefährdet,
rund 5 % der Österreicher gelten als Alkoholiker.
Im Vergleich zu den anderen EU-Ländern weist Österreich mit
durchschnittlich 11,0 l reinen Alkohol pro Einwohner und Jahr hinter
Luxemburg und Frankreich den dritthöchsten Alkoholkonsum auf;
1955 betrug der Jahreskonsum noch 4,5 l.
der Anstieg auf das derzeitige Niveau (1998) war vor allem in den 70er Jahren zu
verzeichnen.
Die Geschlechterverteilung zwischen Männer und Frauen ist ungefähr 3 zu 1,
wobei wegen sozialer Ablehnung von einer hohen Dunkelziffer bei Frauen auszugehen
ist.
Die Mortalität beträgt 30 Männer und 10 Frauen pro 100.000 Einwohner pro Jahr.
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Akute Gefahren
Fast ein Viertel aller Gewalttaten wie Sachbeschädigung, Körperverletzung und
Totschlag werden unter Alkoholeinfluß begangen.
Jährlich sterben circa 1 800 Menschen in Deutschland bei alkoholbedingten
Autounfällen.
Schon ab 0,2 Promille verschlechtert sich das Wahrnehmungsvermögen und die
Fähigkeit, Entfernungen einzuschätzen.
Deswegen gilt in Österreich seit 1998 eine Promillegrenze von 0,5 Prozent für die
Teilnahme am Straßenverkehr.
Dies gilt auch für Fahrradfahrer. Neben Führerscheinentzug und Bußgeldern droht dem
betrunkenen, schuldigen Verkehrsteilnehmer im schlimmsten Fall eine Anzeige wegen
fahrlässiger Tötung.
Auf Österreichs Straßen ist es 2003 zu 5.383 Verkehrsunfällen mit Verletzten pro Million
Einwohner gekommen.
Damit liegt Österreich im EU-Vergleich an zweiter Stelle
- nur Slowenien hat mit 5.967 mehr zu verzeichnen.
Das ist das Ergebnis einer Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ).
Klassenprimus ist Dänemark mit nur 1.254 Unfällen pro Million Einwohner.
Bei über 3 Promille Blutalkohol beginnt die schwere Alkoholvergiftung, die zum Tod
durch Atemstillstand führen kann.
Langfristige Gesundheitsschäden
Gelegentlicher, maßvoller Alkoholgenuß ist für einen gesunden Menschen nicht schädlich.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten bei Frauen circa 20 Gramm Alkohol täglich
(ein viertel Liter Wein oder ein halber Liter Bier),
bei Männern 40 Gramm Alkohol (ein halber Liter Wein oder ein Liter Bier) als unbedenklich.
Viele Fachleute halten regelmäßigen Alkoholkonsum
jedoch für gesundheitsschädlich.
Alkohol in hoher Konzentration ist ein Gift, das zum Absterben vieler Körperzellen führt.
Aufgrund ihrer Struktur reagieren drei Organe besonders empfindlich auf langjährigen
Alkoholmißbrauch:
•
das Gehirn
•
die Bauchspeicheldrüse
•
die Leber.
Besonders gefährdet ist das Gehirn.
Hirnschrumpfungen verursachen Störungen des Gedächtnisses,
der Denkfähigkeit und
der Persönlichkeit des Alkoholikers.
Unzuverlässigkeit,
Depressionen und
Wahnvorstellungen können die Folge sein.
Menschen, die dieses Stadium erreichen, werden oft zu hilflosen Pflegefällen.
Manche Alkoholiker leiden zusätzlich unter schmerzhaften Nervenentzündungen in den Beinen.
Die Bauchspeicheldrüse ermöglicht den Verdauungsprozeß im Darm durch die
Absonderung von Verdauungsspeichel und sie regelt den Zuckerstoffwechsel im Blut. Deswegen
entwickelt sich bei Alkoholikern oft neben vielfältigen Verdauungsstörungen eine
behandlungsbedürftige Zuckerkrankheit.
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Die Leber leitet das vom Verdauungskanal kommende Blut gefiltert und gereinigt zum
Herzen weiter. Bei jeder hohen Alkoholzufuhr gehen in der Leber Zellen zugrunde. Es bilden sich
kleine, harte Narbenknötchen. Diese wachsen bei längerem Alkoholmißbrauch.
Eines Tages ist der Zeitpunkt erreicht, bei dem der Flüssigkeitsstrom in der Leber und durch die
Leber wegen der vielen Knoten nicht mehr möglich ist (Leberzirrhose). Durch den Ausfall des
wichtigsten Stoffwechselorgans kommt es zum allmählichen Verfall des Körpers. Gleichzeitig
bildet sich ein Blutrückstau bis zurück zum Verdauungskanal. Dort entstehen, besonders an
Magen und Speiseröhre Krampfadern.
Wenn eine dieser Adern platzt, verblutet der Alkoholiker in wenigen Minuten.
Sehr viele Alkoholiker sterben an dieser Komplikation.
Grundsätzlich schädigt Alkohol in genügend hoher Konzentration jede Körperzelle, weil er
den Zellen Wasser entzieht. Es wird hier nur auf die gravierendsten Schäden eingegangen.
I Gehirn
Bei jedem Rausch sterben Gehirnzellen ab. Bei ständigem Konsum kommt es zu einer
allmählichen Schrumpfung des Gehirns (Atrophie). Dies bleibt lange Zeit ohne Einfluß auf die
geistige Leistungsfähigkeit, da wir ca. 100 Milliarden Hirnzellen haben. Die Aufgaben der
abgestorbenen Zellen werden von "Reservezellen" übernommen, die diese Aufgaben jedoch erst
"lernen" müssen. Der Vorrat an Reservezellen wird durch Alkoholtrinken systematisch
verringert. Hirnschäden durch Alkohol sind die häufigsten und bedeutendsten, sie sind viel
ernster zu nehmen als z.B. Leberschäden.
1) Persönlichkeits- und Hirnleistungsstörungen (organisches
Psychosyndrom):
Durch den Abbau von Gehirnsubstanz kommt es zu
Störungen der Gedächtnisleistung,
der Feinmotorik,
der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit.
In weiterer Folge können sich auch:
Depressionen, Phobien (Angstzustände) und
paranoide Störungen mit hoher Selbstmordgefährdung entwickeln.
2) Neurologische Störungen
Zentrales und peripheres Nervensystem können dauerhafte Schäden davontragen. So gingen im
Tierversuch bei Ratten nach 48-wöchigem Alkoholkonsum viele Verbindungen im zentralen
Nervensystem verloren.
Ursache war die Durchlöcherung des Endoplasmatischen Reticulums(Teil der Zelle –„Postverkehr
der Zelle), wodurch Nervenzellen mit Calcium überschwemmt wurden; dies könnte
Bewegungsstörungen bei Alkoholikern erklären, etwa das Händezittern.
Nach
chronischem
Alkoholmißbrauch
bleibt
in
manchen
Gehirnregionen
mit
grauer
Gehirnsubstanz ein permanenter Schaden, während sich Bereiche mit weißer Gehirnsubstanz
regenerieren können (Alcoholism: Clinical & Experimental Research, 2001).
Symptome(Hinweise ):
feinschlägiger Tremor(Zittern), Nesteln, Wortfindungsstörungen, Koordinationsstörungen
Artikulationsstörungen, Gedächtnislücken ('"Filmriß", "Blackout"), Ausfall der Schutzreflexe
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3) Bewußtseinsstörungen :
o
Somnolenz
o
Stupor
o
Koma
Die Übergänge zwischen den verschiedenen Stadien der Bewußtseinsstörung sind fließend. Durch den
Ausfall der Schutzreflexe kann es zum Tod durch Aspiration kommen (Bolustod).
4) epileptische und epileptiforme Anfälle
Die Anfälle gleichen denen der Epilepsie. Sie treten ebenfalls häufig bei plötzlichem Entzug auf
(bei 20-30% der Abhängigen), allein, oder als Begleiterscheinung des
Delhiers. Es gibt auch
"nasse" Krämpfe während der Trinkphasen. Ist einmal ein Krampfanfall aufgetreten, bleibt die
Neigung dazu chronisch. Bei jedem epileptischen Anfall kommt es zu einem Massensterben von
Gehirnzellen.
5) Hirnatrophie (=Schrumpfung )
6) Pellagra ("Rauhe Haut") =Mangelerkrankung bei Niacinmangel. Dabei kommt
es in erster Linie zu Hautveränderungen. Dazu kommt Durchfall und Appetitlosigkeit, aber auch
Verwirrung und Depressionen können auftreten.
7) Kleinhirnrindenatrophie
8) zentrale pontine Myelinolyse
Pontine Symptome (Augenmotorik, horizontale Blicklähmung),
Lähmung kaudaler Hirnnerven,
Bewußtseinstrübung, zerebrale Anfälle, Desorientiertheit, spastische Tetraparese, evtl. Lockedin-Syndrom mit tödlichem Ausgang.
Locked-in-Syndrom = Unfähigkeit zu sprechen oder sich zu bewegen bei völliger Wachheit
und Bewußtseinsklarheit - als Folge muß der Patient maschinell beatmet und künstlich ernährt
werden. Der Zustand wirkt komaähnlich und wird anfangs oft mit demWachkoma verwechselt.)
Auch der bei Alkoholikern oft zu beobachtende tapsige, unsichere Gang ist auf die Schädigung
der Nervenbahnen zurückzuführen.
9) Wernicke-Korsakoff-Syndrom
Damit bezeichnet man die schwerste Form der Gehirnschädigung durch Alkohol.
Benannt wurde sie nach dem russischen Psychiater Sergei Korsakow, der diesen
Zustand erstmals 1854 beschrieb.
Durch das Absterben bestimmter Gehirnregionen erleidet der/die Betroffene einen
weitgehenden Gedächtnis- und Orientierungsverlust.
Das heißt, für ihn gibt es im Extremfall überhaupt kein "gestern" und kein "morgen"
mehr.
Er weiß nicht mehr, wer oder wo er ist, und kann manchmal auch engste
Bezugspersonen nicht wiedererkennen.
Dieser Zustand ist in der Regel durch Abstinenz kaum noch heilbar.
Die meisten Korsakow-Patienten werden für immer auf einer geschlossenen Psychiatriestation
untergebracht.
Falls ein Alkoholiker nicht rechtzeitig aufhört zu trinken oder vorher stirbt, ist das KorsakowSyndrom der zwangsläufige Endzustand.
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II Nerven
Als Zellgift schädigt Alkohol direkt das Nervenmark.
Durch den bei Abhängigen häufigen Vitamin-B-Mangel kommt es außerdem zu Schädigungen
der Nervenscheide und der Nervenbahnen(Polyneuropathien).
Folge: Bei etwa 20 Prozent der Alkoholiker treten Polyneuropathien, Schmerzen in den Beinen
und Oberarmen, Wadenkrämpfe, Ausfall des Hautgefühls, "Ameisenkribbeln" (Parästhesien),
Unsicherheit beim Gehen, Empfindungen wie Muskelschwäche oder -krämpfe und
Nervenschmerzen, Lähmungserscheinungen.
Diese Schäden können sich bei Abstinenz erst nach vielen Monaten zurückbilden.
III Mundschleimhaut/Kehlkopf
Schon 1 Liter Bier pro Tag erhöht das Risiko für Krebs der Mundschleimhaut, des
Kehlkopfes und der Speiseröhre, insbesondere in Verbindung mit Rauchen.
a)Speiseröhrenentzündung, Ösophagitis
Definition
Die Speiseröhre (Ösophagus) stellt die Verbindung zwischen Mund und Magen her und ist
ein ca. 25-30 cm langer, mit einem Pflasterstein ähnlicher Schleimhaut (Plattenepithel)
ausgekleideter Muskelschlauch. Durch diesen Muskelschlauch wird die Nahrung mit einer
Geschwindigkeit von bis zu vier Zentimetern pro Sekunde durch wellenförmige
Wandbewegungen in den Magen befördert. - Durch den unteren
Ösophagussphinkter(Schließmuskel) wird die Speiseröhre vom Magen getrennt.
Dieser Schließmuskel entspricht einem Ventilmechanismus der den Inhalt der Speiseröhre
in den Magen ungehindert passieren läßt, jedoch kein Zurückfließen von Mageninhalt in den
Ösophagus zuläßt.
Wenn saurer Magensaft zu häufig in die Speiseröhre zurückfließt treten Schmerzen im
Oberbauch und/oder hinter dem Brustbein auf (Magenbrennen) auf und es kann eine
Entzündung der Schleimhaut in der Speiseröhre entstehen. Diese Erkrankung nennt man
Refluxkrankheit, kommt noch eine Entzündung der Schleimhaut dazu, spricht man von
Refluxösophagitis (Reflux=Rückfluß, Ösophagitits= Speiseröhrenentzündung).
Die Entzündung tritt in den unteren Abschnitten der Speiseröhre auf, da diese direkt an den
Magen grenzen. Bei jahrelang dauernder Refluxkrankheit kann es zu einer Umwandlung der
normalen Oesophagus-Schleimhaut (Plattenepithel) in eine Schleimhaut vom Magentyp
(Zylinderepithel) kommen. Diese veränderte Schleimhaut stellt eine Vorstufe
(Präkanzerose) zu einem möglichen Krebs (Adenokarzinom) dar. Diese veränderte
Schleimhaut nennt man Barrett-Mukosa und eine Speisröhre mit dieser Veränderung einen
Barrett-Ösophagus.
Ursachen
Wenn der Verschlußmechanismus zwischen Speiseröhre und Mageneingaben nicht funktioniert,
kommt es zum Zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre und damit zur Refluxkrankheit
mit Magenbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein oder auch zu Schmerzen beim Schlucken In
ca. 30-40% der Fälle entsteht eine Refluxösophagitis.
Es gibt mehrere Faktoren, die die Entstehung einer Refluxkrankheit begünstigen:
Bewegungsstörungen der Speiseröhre (dadurch bleibt zurückgeflossener saurer
Mageninhalt zu lange in der Speiseröhre liegen und durch die lange Kontaktzeit kommt
es zu Symptomen)
Der Druck des unteren Speiseröhrenverschlusses ist zu niedrig (Defekt des "EinwegVentils")
Zwerchfellbruch; der Magen liegt teilweise oder ganz im Brustkorb
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Risikofaktoren für Reflux:
Alkoholkonsum, vor allem hochprozentiger, schädigt die Schleimhaut
Hoher Nikotinkonsum
gewisse Medikamente die zu einer Muskelschwäche des unteren Ösophagussphinkters
führen ,
zu eng getragene Kleidung ,
Opulente, schwerverdauliche Mahlzeiten vor dem Schlafengehen,
Fettreiche Ernährung , starkes Übergewicht
Beschwerden (Symptome)
Sehr charakteristische Zeichen für eine Refluxkrankheit sind brennende Schmerzen hinter
dem Brustbein oder/und Oberbauch (Magen- oder Sodbrennen). Es ist ein Gefühl, wie wenn
ein Feuer brennen würde von der Mitte des oberen Bauches bis hinter das Brustbein
aufsteigend. Oft kommen die Schmerzen ein paar Stunden nach dem Essen oder treten
nachts auf, wenn der Betroffene liegt. Manchmal reicht auch das Trinken von sauren
Flüssigkeiten (wie zum Beispiel Fruchtsäfte, Wein, Salatsaucen) um Beschwerden
hervorzurufen.
Mögliche Komplikationen
Auf Therapien sprechen die meisten Menschen sehr gut an. Immer wiederkehrende
Speiseröhrenentzündungen bergen die Gefahr, daß betroffene Zellen der Speiseröhre
entarten, das heißt bösartig werden und sich ein Speiseröhrenkrebs entwickelt.
Auch kann es zu Narbenbildung kommen und damit zu einer Einengung der Speiseröhre.
Im Extremfall kann dann das Essen schwierig werden, da die Nahrung in der verengten
Stelle stecken bleibt.
b) Speiseröhrenkrebs, Ösophaguskrazinom
Definition
Speiseröhrenkrebs entwickelt sich aus Zellveränderungen in der
Speiseröhrenschleimhaut.
Die Häufigkeit von bösartigen Geschwülsten in der Speiseröhre ist von Land zu
Land sehr verschieden. In Nordchina sind sie häufiger als in Mitteleuropa.
Verantwortlich hierfür sind wahrscheinlich unterschiedliche Ernährungs- und
Lebensgewohnheiten.
Männer sind fünfmal so häufig betroffen wie Frauen.
Ursachen
Es gibt zwei verschiedene Arten von Speiseröhrenkrebs: die häufigste Art ist das
Plattenepithelkarzinom (80-85%). Hier handelt es sich um eine bösartige Neubildung der
Schleimhaut.
Beim Adenokarzinom handelt es sich um eine bösartige Wucherung des Drüsengewebes.
Risikofaktoren, die zu einem Speiseröhrenkrebs führen können:
Hochprozentiger Alkohol
Rauchen
Nitrosamine: Sie kommen in gepökeltem und geräuchertem Fleisch und im
Tabakrauch vor.
Narben (zum Beispiel nach Verätzungen der Speiseröhre)
Barrett- Syndrom (eine Komplikation bei chronischem Aufstoßen von saurem
Mageninhalt in die Speiseröhre genannt Refluxkrankheit)
jahrelanger und intensiver Konsum von zu heißen Speisen und Getränke
Symptome im Spätstadium:
Druckgefühl hinter dem Brustbein
Schluckbeschwerden
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Magenbrennen und Aufstoßen
Gewichtsverlust
Schmerzen
Mögliche Komplikationen
Da Speiseröhrenkrebs oft erst spät festgestellt wird und er über die Lymphbahn besonders
schnell Tochtergeschwülste bildet, sind die Heilungschancen häufig relativ gering.
Fünf Jahre nach einer Krebstherapie lebt nur noch jeder Fünfte der Betroffenen.
c) Kehlkopfkrebs, Larynxkarzinom
Definition
Kehlkopfkrebs wird durch bösartige Zellveränderungen im Kehlkopf verursacht. Hauptgrund
für die Entstehung von Kehlkopfkrebs ist eindeutig das Benzpyren, das im Zigarettenrauch
enthalten ist. Kehlkopfkrebs ist eine Erkrankung, die überwiegend Männer betrifft - vier von
fünf Neuerkrankungen. Da sich die Zahl der Raucherinnen deutlich erhöht hat, erkranken
zunehmend auch Frauen an dieser Krebsart
Ursachen
Die Ursachen für die Entstehung des Kehlkopfkrebses sind im Einzelnen noch nicht geklärt.
Man weiß heute jedoch, daß bestimmten äußeren Einflüssen eine wesentliche Bedeutung
bei der Entstehung des Kehlkopfkrebses zukommt. Dazu gehört in erster Linie das Rauchen.
Das Risiko an einem Kehlkopfkrebs zu erkranken, wird durch einen gleichzeitigen
Alkoholkonsum noch verstärkt.
Durch die Einwirkung von Teerstoffen, halogenierten Kohlenwasserstoffen sowie von
Holzstäuben, z.B. bei Schreinern, kann die Entstehung von Kehlkopfkrebs ebenfalls
begünstigt werden.
Beschwerden (Symptome)
Im Gegensatz zu den meisten anderen Krebserkrankungen, die keine Frühzeichen
verursachen, machen sie durch eine anhaltende Heiserkeit bereits früh aus sich
aufmerksam. Bei jeder länger als 2 Wochen bestehenden Heiserkeit sollte ein Hals-NasenOhren-Arzt aufgesucht werden, der einen Kehlkopfkrebs häufig schon durch eine einfache
Spiegeluntersuchung feststellen kann.
IV Magen
Besonders bei regelmäßig Trinkenden und bei Alkoholabhängigen besteht fast immer
eine Magenschleimhautentzündung (Magenschmerzen, vermehrte Übelkeit). durch kleinere
Blutungen kann es zu "kaffeesatzartigem" Erbrechen und auch Erbrechen von hellem Blut
bei Entzündungen im oberen Magenbereich kommen. Magengeschwüre sind nicht selten
durch die Wechselwirkung Alkohol-Streß-Alkohol. Schmerzmittel wie "Aspirin" oder "Alka
Seltzer" erhöhen das Risiko noch zusätzlich.
a)Magengeschwür
Definition
In leichten Fällen ist lediglich die oberste Schleimhautschicht beschädigt. In schwereren
Fällen ist es ein Defekt in der Wand des Magens. Geschwüre sind eindringende
Entzündungen in die Organwand, das kann den Magen oder den Zwölffingerdarm betreffen.
Ursachen
Durch ein Ungleichgewicht zwischen schleimhautschädigenden und schleimhautschützenden
Faktoren kann es zu einem Magengeschwür kommen.
Bei etwa 70% der Magengeschwüre können Bakterien (Helicobakter pylori) nachgewiesen
werden.
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Risikofaktoren:
Alkohol
Nikotin
Gewisse Medikamente (Mittel gegen Rheuma oder spezielle Schmerzmittel)
Stetige Übersäuerung des Magensaftes
Psychischer oder körperlicher Streß
Körperliche Ursachen:
Überfunktion der Nebenschilddrüse, Spezielle Geschwulst in der Bauchspeicheldrüse
Beschwerden (Symptome)
Brennende oder drückende Schmerzen unter dem Brustbein, unmittelbar nach dem
Essen oder nahrungsunabhängig
Übelkeit
Appetitlosigkeit
Völlegefühl
Nahrungsmittelunverträglichkeit, Gewichtsabnahme
In einigen Fällen gar keine Symptome
Bei Blutungen: schwarzer Stuhl oder Erbrechen von Blut
Bei einem Durchbruch (Perforation): extrem starke Bauchschmerzen
b)Magenkrebs, Magenkarzinom
Definition
Magenkrebs ist das Ergebnis von Zellveränderungen an der Magenschleimhaut. Ein
Magenkarzinom kann erhaben auf der Schleimhaut und flächig im Gewebe wachsen oder
die Magenwand durchbrechen. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Außerdem tritt
Magenkrebs häufiger bei Menschen mit der Blutgruppe A als bei Personen mit anderen
Blutgruppen auf. Wichtig ist die frühzeitige Diagnose, da eine Operation dann noch eine
vollständige Ausheilung bewirken kann.
Beschwerden (Symptome)
Wie bei vielen Krebsarten sind auch hier im Frühstadium die Beschwerden gering oder sie
fehlen ganz. Wobei meistens rückblickend bereits Beschwerden vorhanden waren, denen
aber niemand richtig Beachtung schenkte.
Typische Symptome im Spätstadium sind:
Druck- und Völlegefühl
Symptome des nervösen Magens, Übelkeit oder Völlegefühl
später Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme
Widerwillen gegen Fleisch
Häufiges Erbrechen
ev. Erbrechen von Blut, Blut in Erbrochenem, schwarzer Stuhl
ev. Schmerzen
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V Bauchspeicheldrüse
a)Bauchspeicheldrüsenentzündung, Pankreatitis
Definition
Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung werden die Verdauungsenzyme der
Bauchspeicheldrüse bereits am Ort der Entstehung aktiv - die Bauchspeicheldrüse verdaut
sich sozusagen selbst. Man unterscheidet zwischen akuter und chronischer Pankreatitis.
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein für die Verdauung wichtiges Organ. Sie liegt im
oberen Bauchraum etwa auf Höhe der Nieren und ist im Bogen des Zwölffingerdarmes
eingebettet.
Der Pankreas besteht aus einem endokrinen Anteil, der Hormone freisetzt (Insulin,
Glukagon) und einem exokrinen Anteil, der Verdauungssäfte produziert. Die
Verdauungsenzyme (Eiweiß und Fett-spaltende Stoffe) sind Stoffe, die im Darm die
aufgenommene Nahrung in kleinste Bestandteile spalten. Ist die Funktionstüchtigkeit der
Bauchspeicheldrüse eingeschränkt, so wird die Verdauung erheblich beeinträchtigt,
insbesondere der Zuckerstoffwechsel.
Ursachen
Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) entsteht durch Schädigung des
Pankreasgewebes (durch Verletzungen, Alkohollabusus) oder wenn die
Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse durch z.B. Gallensteine nicht in den Darm
abgegeben werden können und schon am Ort ihrer Entstehung aktiv werden - es kommt
zur "Selbstverdauung" der Bauchspeicheldrüse. Eine akute Pankreatitis ist
lebensbedrohend.
Wiederholen sich die akuten Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder entwickelt sich eine
andauernde Entzündung, so wird von einer chronischen Pankreatitis gesprochen. Die
chronische Pankreatitis führt zu einem Funktionsverlust und schließlich zu einer völlig
ungenügenden Funktionstüchtigkeit der Bauchspeicheldrüse (Pankreasinsuffizienz).
Durch die ungenügende Funktionstüchtigkeit werden weniger Verdauungsenzyme und
weniger Insulin gebildet - das führt somit zu Verdauungsschwierigkeiten und zur
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Haupterkrankungsursache der Bauchspeicheldrüsenentzündung ist
mit 30 - 50 Prozent aller Fälle:
das Vorhandensein von Gallensteinen, die den Abflußgang des Pank. verschließen
chronischer Alkoholmißbrauch (nahezu ebenso häufig)
Seltener kommen als Ursache in Frage:
Nebenwirkungen von Medikamenten
Virusinfektionen (z.B. Hepatitis, Epstein-Barr-Virus, Masern, Mumps)
Operationstraumen (Verletzungen während einer Operation)
Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipidämie)
Überfunktion der Schilddrüse (Hyperparathyreoidismus)
Beschwerden (Symptome)
In erster Linie verursacht eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse
starke Bauchschmerzen,
aber auch Übelkeit, Erbrechen und Blähung,
plötzlich einsetzende bohrende Bauchschmerzen, die wie ein Gürtel um den Leib
ziehen,
oft in Rücken oder Schultern ausstrahlend
Übelkeit
Erbrechen
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Blähungen
Fettiger Stuhl; ev. Durchfall
Gesichtsrötung
Fieber
Gewichtsverlust
Bei schweren akuten Fällen kommt es zu Schockzuständen mit
folgenden Zeichen:
Fahles Gesicht
Kalter Schweiß
Blutdruckabfall
Herzjagen
Atemnot
b) Bauchspeicheldrüsenkrebs,Pankreaskrebs
Sie liegt in der Mitte des oberen Bauchraumes etwa auf Höhe der Nieren und
ist im Bogen des Zwölffingerdarms, hinter dem Magen eingebettet.
Das Pankreas besteht aus einem endokrinen Anteil, der Hormone freisetzt
(Insulin, Glukagon) und einem exokrinen Anteil, der die Verdauungssäfte
produziert.
Die Verdauungsenzyme (Eiweiß und Fett-spaltende Stoffe) sind Stoffe, die im
Darm die aufgenommene Nahrung in kleinste Bestandteile spalten. Ist die
Funktionstüchtigkeit der Bauchspeicheldrüse eingeschränkt, so werden die
Verdauung und der Zuckerstoffwechsel erheblich beeinträchtigt.
Ursachen
Wie bei vielen Krebserkrankungen ist die Entstehungsursache des
Pankreaskrebses noch unbekannt.
Es besteht jedoch ein erhöhtes Risiko bei:
starkem Zigarettenkonsum
übermäßigen Alkoholkonsum
chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (chronische Pankreatitis)
Beschwerden (Symptome)
Der Bauchspeicheldrüsenkrebs verursacht meist erst in einem späteren
Stadium Beschwerden. Je nach dem Ort, an dem sich der Krebs gebildet hat,
treten unterschiedliche Symptome auf.
Schmerzlose Gelbsucht (Ikterus)
Gelbsucht mit Juckreiz
Oberbauchschmerzen, oft gürtelförmig, ev. in den Rücken
ausstrahlend
Appetitlosigkeit
Übelkeit
Erbrechen
Gewichtsverlust
Leistungsschwäche
Mögliche Komplikationen
Bei der schweren Operation des Pankreaskrebs besteht ein erhöhtes
Mortalitätsrisiko von ca. 3% und eine erhöhte Morbidität (Nebenwirkungen)
von ca. 30-50%, neben den die üblichen kurzfristigen Risiken, wie
Wundheilungsstörung, Blutung und Thrombose, Wundinfektionen, Fieber,
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Überreaktionen auf Medikamente oder auf Verbandmaterial.
Ebenso können Probleme bei der Heilung der vielen Nahtstellen im
Bauchraum vorkommen. Besonders gefährdet ist hier die Naht zwischen
Bauchspeicheldrüse und Darm. Wurde die gesamte Bauchspeicheldrüse
entfernt, kann der Patient danach keine Verdauungsenzyme und kein eigenes
Insulin mehr produzieren.
Diese Verdauungsenzyme müssen daher zu jeder Mahlzeit eingenommen
werden und der Blutzucker muß durch Spritzen von Insulin reguliert werden.
Trotz dieser Therapie ist die Nahrungsaufnahme gestört und häufig leiden die
Patienten unter Magenentleerungstörungen und Darmbeschwerden.
Weitere Folgeerkrankung an der Bauchspeicheldrüse :
Diabetes mellitus Typ II(Zuckerkrankheit Typ II )
c)Diabetes insipidus
Chronischer Alkoholmißbrauch verändert den Haushalt von Hormonen wie
Vasopressin (siehe Hypophyse), welche die Wasserausscheidung steuern. Dies ist
eine mögliche Ursache für das gehäufte Auftreten von Diabetes insipidus bei
Alkoholikern (Alcoholism: Clinical & Experimental Research, 2003).
VI Leber
Die Leber ist das chemische Labor unseres Körpers.
Sie muß Giftstoffe und sog. "harnpflichtige Stoffe" umwandeln und abbauen. Wird ihre
Leistungskapazität ständig überschritten verlaufen die Schäden über folgende drei Stadien:
1. Fettleber
Fett als Abbauprodukt des Alkohols kann nicht mehr vollständig abtransportiert werden und
wird zwischen den Leberzellen eingebaut. Das Volumen der Leber kann sich verdoppeln. Da
die Leber keine Schmerzzellen hat, bleibt dies oft unbemerkt, kann aber an den erhöhten
Gamma-GT-Werten erkannt werden (normal ggt 8-28, erhöht über 30 bis über 100-200),
der Arzt kann die Vergrößerung ertasten. Bei Abstinenz bildet sich die Fettleber vollständig
zurück.
2. Leberentzündung
Es besteht eine große Bandbreite von relativer Beschwerdelosigkeit über Gelbsucht
(Hepatitis) bis zum lebensbedrohlichen Leberversagen durch das giftige AbbauZwischenprodukt Acetaldehyd. Leberzellen sterben ab und werden nicht wieder ersetzt.
Anstieg mehrerer Leberwerte (sog. Transaminasen). Bei Abstinenz Stillstand, jedoch keine
vollständige Heilung.
a) Leberentzündung, Hepatitis
Definition
Die Leber ist die größte Drüse und unterstützt gleichzeitig den Stoffwechsel des Körpers.
Die Leberschrumpfung ist die Spätfolge einer lang andauernden Leberschädigung. Durch
immer wiederkehrende Entzündungen der Leberstruktur (beispielsweise durch
langjährigen Alkoholmißbrauch), wird die Leberstruktur zerstört. Das normale
Lebergewebe wird durch Gewebeknoten, Narben- und Bindegewebe ersetzt. Das hat zur
Folge, daß die Funktionsfähigkeit der Leber eingeschränkt wird.
Ursachen
Langjähriger Alkoholmißbrauch (ist die häufigste Ursache)
Entzündungen, ausgelöst durch Viren (Hepatitis C und B )
Langjähriges Einatmen bestimmter chemischer Stoffe (Betäubungs- oder/und
Reinigungsmittel)
Einnahme bestimmter Medikamente
Stoffwechselerkrankungen
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Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems (Rechtsherzschwäche)
Autoimmunerkrankungen
Tropenerkrankungen (Bilharziose, Leberegel)
Unterernährung
Beschwerden im Frühstadium:
Leistungsschwäche, Müdigkeit
Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme
Völlegefühl
Zuerst vergrößert sich die Leber. Im Fortgeschrittenen Stadium verkleinert sie sich
immer mehr und wird hart.
Beschwerden im Spätstadium:
Gelbsucht (Haut und Augenäpfel werden gelb)
Juckreiz und spinnennetzartige, rote Äderchen auf der Hautoberfläche
Hormonelle Störungen: bei Männern können sich Brüste entwickeln, der Hoden wird
kleiner
und es kommt zu Potenzstörungen
Vergrößerung der Milz
Wasseransammlung in den Beinen und im Bauch
Mangel an Gerinnungsfaktoren erhöht die Blutungsneigung (schon bei leichtem
Anstoßen entstehen blaue Flecken)
Wenn die Speiseröhrenkrampfadern bluten, wird der Stuhl pechschwarz (Notfall)
Bluterbrechen: bei Blutungen aus der Speiseröhrenkrampfader (Notfall)
Störungen der Gehirnfunktion: Verwirrtheit bis zum Koma (Endstadium)
Mögliche Komplikationen
Die Heilungschancen hängen vom Stadium der Erkrankung und von der Behandlung der
Grunderkrankung ab. Gelingt es die Hepatitis oder den Alkoholmißbrauch erfolgreich zu
bekämpfen, ist die Prognose im Frühstadium der Leberschrumpfung relativ gut. Eine
unbehandelte Leberzirrhose kann aber zum Zusammenbruch aller Leberfunktionen
(Leberkoma) und zum Tod führen. Eine ebenso häufige Todesursache sind Blutungen aus
den Speiseröhrenvenen (Umgehungskreislauf). Ebenso ernsthafte Folgen einer
Leberzirrhose sind:
Leberkrebs, Blutvergiftung, Umgehungskreislauf (Speiseröhrenkrampfadernbluten,
Magenblutung)
3. Leberzirrhose
Durch Weitertrinken entwickelt sich aus einer Leberentzündung eine
Leberzirrhose.
Massives Absterben von Leberzellen und Ersatz durch hartes Narbengewebe,
Leberschrumpfung. Weitere Folgen:
Krampfader-Bildung in der Speiseröhre (Blutsturz beim Aufplatzen),
Wasserstau, dadurch Entwicklung eines "Wasserbauches",
Selbstvergiftung des Körpers durch Ammoniak im Blut,
qualvoller Tod.
Einzige Überlebenschance:
Strikte Abstinenz! (ca. 18'000 Tote jährlich durch Zirrhose!)
b) Leberschrumpfung, Leberzirrhose
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Definition
Die Leber ist die größte Drüse und unterstützt gleichzeitig den Stoffwechsel des Körpers.
Die Leberschrumpfung ist die Spätfolge einer lang andauernden Leberschädigung. Durch
immer wiederkehrende Entzündungen der Leberstruktur (beispielsweise durch
langjährigen Alkoholmißbrauch), wird die Leberstruktur zerstört.
Das normale Lebergewebe wird durch Gewebeknoten, Narben- und Bindegewebe ersetzt.
Das hat zur Folge, daß die Funktionsfähigkeit der Leber eingeschränkt wird.
Ursachen
Langjähriger Alkoholmißbrauch (ist die häufigste Ursache)
Entzündungen, ausgelöst durch Viren (Hepatitis C und Hepatitis B )
Langjähriges Einatmen bestimmter chemischer Stoffe (Betäubungs- oder/und
Reinigungsmittel)
Einnahme bestimmter Medikamente
Stoffwechselerkrankungen
Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems (Rechtsherzschwäche)
Autoimmunerkrankungen
Tropenerkrankungen (Bilharziose, Leberegel)
Unterernährung
Beschwerden im Frühstadium:
Leistungsschwäche, Müdigkeit
Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme
Völlegefühl
Erhöhter Eiweißgehalt der Leber
Im fortgeschrittenen Stadium verkleinert sie sich immer mehr und wird hart.
Beschwerden im Spätstadium:
Gelbsucht (Haut und Augenäpfel werden gelb)
Juckreiz und spinnennetzartige, rote Äderchen auf der Hautoberfläche
Hormonelle Störungen: bei Männern können sich Brüste entwickeln, der Hoden wird
kleiner und es kommt zu Potenzstörungen.
Erhöhter Eiweißgehalt der Milz
Wasseransammlung in den Beinen und im Bauch
Mangel an Gerinnungsfaktoren erhöht die Blutungsneigung (schon bei leichtem
Anstoßen entstehen blaue Flecken).
Wenn die Speiseröhrenkrampfadern bluten, wird der Stuhl pechschwarz (Notfall).
Bluterbrechen: bei Blutungen aus der Speiseröhrenkrampfader (Notfall)
Störungen der Gehirnfunktion: Verwirrtheit bis zum Koma (Endstadium)
Mögliche Komplikationen
Die Heilungschancen hängen vom Stadium der Erkrankung und von der Behandlung der
Grunderkrankung ab. Gelingt es die Hepatitis oder den Eiweißgehalt erfolgreich zu
bekämpfen, ist die Prognose im Frühstadium der Leberschrumpfung relativ gut.
Eine unbehandelte Leberzirrhose kann aber zum Zusammenbruch aller Leberfunktionen
(Leberkoma) und zum Tod führen. Eine ebenso häufige Todesursache sind Blutungen aus
den Speiseröhrenvenen (Umgehungskreislauf).
Ebenso
ernsthafte Folgen einer
Leberzirrhose sind:
Leberkrebs
Blutvergiftung
Umgehungskreislauf (Speiseröhrenkrampfadernbluten, Magenblutung)
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Präventionsmöglichkeiten
Sofortiger und totaler Verzicht auf Alkohol, meist im stationären Entzug
Impfung gegen Hepatitis B, Vorbeugung gegen Hepatitis C
Protein- und nährstoffreiche, salzarme Ernährung
Eiweißgehalt in der Ernährung vermindern
VII Weitere Folgeschäden
•
Herz/Kreislaufkomplikationen (Hoher Blutdruck, KHK=koronare
Herzerkrankung, Schlaganfall )
•
Erhöhte Infektionskrankheiten
•
Störungen der Sexualität (Sexualhormone geringer, Gefühl des
sexuellen Versagens)
•
Mißbildungen bei Neugeborenen (Organschäden,
Intelligenzminderung)
•
Schädigungen der Lunge
•
Schädigungen der Haut
•
Schädigung der Knochen und Gelenke
•
Delirium
Bei plötzlichem Absetzen des Alkohols (z.B. nach einem Unfall in der Klinik) kann
es nach 2-6 Tagen zu einer dramatischen Fehlschaltung im Gehirn kommen.
Das sog. Delirium tremens ist somit eine besonders schwere Form von
Entzugserscheinungen.
Merkmale: Halluzinationen ("weiße Mäuse", Einbildung von "Stimmen"),
Unruhe, d.h. aufgeregt, orientierungslos, "nestelnde Bewegungen",
Gefahr von Kreislaufkollaps.
Ca. 20% der Delirien verlaufen tödlich.
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INHALT:
• Vorwort…………………………………………………………………………………………………………………………2
• Akute Gefahren………………………………………………………………………………………………………………….3
• Langfristige Gesundheitsschäden
I Gehirn………………………………………………………………………………………………… …………4
1) Persönlichkeit – und Gehirnleisrungsstörungen
2) Neurologische Störungen
3) Bewußtseinsstörungen
4) Epileptische und epileptoforme Anfälle
5) Hirnatrophie
6) Pellagra
7) Kleinhirnrindenatrophie
8) zentrale pontine Myelinolyse
9)Wernicke-Korsakoff-Syndrom
II Nerven…………………………………………………………………………………………………… 6
Schädigungen der Nervenbahnen (Polyneuropathien)
III Mundschleimhaut/Kehlkopf.............................................................6
+Speiseröhrenentzündung
+Speiseröhrenkrebs
+Kehlkopfkrebs
V Magen………………………………………………………………………………………………………8
+Magengeschwüre
+Magenkrebs
VI Bauchspeicheldrüse…………………………………………………………………………………10
+Bauchspeicheldrüsenentzündung, Pankreatitis
+Bauchspeicheldrüsenkrebs, Pankreaskrebs
+Diabetes insipidus
VII Leber ………………………………………………………………………………………………….12
+Leberentzündung, Hepatitis
+Leberschrumpfung, Leberzirrhose
VIII Weitere Folgeschäden …………………………………………………………………………15
•
Literaturhinweise und Fakten aus:
DasSprechzimmer - Newsletter , mediscope
Östrreichlexikon aeiou
Flexicon docChec
Wiener Drogenkommission 1997
www.medicalpictures.de
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Verfasser:
Lieselotte Rubisch
Dipl.Ergotherapeutin
Lynkeusgasse 31/3
1130 Wien
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Gesunde Leber
Leberzirrhose