Strategiekonzept Schiene - Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit
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Strategiekonzept Schiene - Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit
Strategiekonzept Schiene Eisenbahninfrastruktur im Freistaat Sachsen Mobilität für unseren Freistaat Eine Perspektive für Sachsen Sachsen ist ein Land mit großer Eisenbahngeschichte. So wurde im April 1839 zwischen Leipzig und Dresden die erste Fernbahnstrecke Deutschlands eröffnet. Heute verfügt Sachsen über ein Eisenbahnnetz von rund 2.600 km und hat damit die höchste Schienennetzdichte aller Bundesländer. Nach 20 Jahren Aufbau Ost und dem damit einhergehenden Ausbau sowie der Erneuerung der sächsischen Verkehrswege ist vieles erreicht worden. Mobilität mittels einer modernen und leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur zu gewährleisten, ist ein entscheidender Faktor für Lebensqualität und die Attraktivität Sachsens als Wirtschaftsund Lebensraum. Die zentrale Lage des Freistaates Sachsen in Europa spielt im weltweiten Wettbewerb um Investitionen und wirtschaftliche Ansiedlungen eine wichtige Rolle. Um Sachsens Funktion als Verkehrsdrehscheibe und Transitland zu sichern und zu stärken, muss die Einbindung in die transeuropäischen Schienennetze und damit in die europäischen Verkehrs- und Handelsströme weiter vorangetrieben werden. Dazu müssen verbliebene Lücken in der Schieneninfrastruktur geschlossen werden. Zur Stärkung der Nachbarschafts- und Wirtschaftsbeziehungen ist die verkehrliche Durchlässigkeit der EU-Binnengrenzen zu Polen und Tschechien weiter zu erhöhen. Die sich ändernden Mobilitätsbedürfnisse der Bürger, u. a. bedingt durch den demografischen Wandel, die wirtschaftliche Entwicklung und die finanziellen Rahmenbedingungen stellen Verkehrspolitik und Verkehrswirtschaft vor neue Herausforderungen und verlangen innovative Ideen und integrierte Konzepte. Es gilt die Verkehrsinfrastruktur differenziert und bedarfsgerecht zu entwickeln und die vorhandenen Ressourcen effizient einzusetzen. Neben landesspezifischen Vorgaben spielen nationale und internationale Rahmenbedingungen eine maßgebliche Rolle. Das Verkehrssystem des Freistaates Sachsen ist geprägt durch die Globalisierung der Märkte und insbesondere durch seine Funktion als Transitland. Ein Schwerpunkt der derzeitigen und zukünftigen Regierungsarbeit im Verkehrsbereich ist die Entwicklung der Infrastruktur im Schienenverkehr. Die Staatsregierung und die Deutsche Bahn AG setzen sich nachdrücklich für eine angemessene Mittelausstattung im Bundeshaushalt ein, um Engpässe im deutschen und europäischen Schienennetz zu beseitigen und sächsische Städte und Regionen noch besser an das Fernverkehrsnetz der Bahn und den internationalen Hochgeschwindigkeitsverkehr anschließen zu können. Der Freistaat Sachsen ist sich mit der Deutschen Bahn AG einig darüber, dass die Sicherstellung dieser Grundvoraussetzung unabdingbar ist, um die anstehenden Herausforderungen meistern zu können. Auf dem Bahngipfel am 7. Juni 2012 in Chemnitz wurde zwischen dem Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Herrn Stanislaw Tillich, dem Verkehrsminister des Freistaates Sachsen, Herrn Sven Morlok, und dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Herrn Dr. Rüdiger Grube, vereinbart, ein Strategiekonzept Schiene für den Freistaat Sachsen zu entwickeln. Gemeinsam haben wir in den vergangenen Monaten intensiv die Ziele, Rahmenbedingungen und strategische Ausrichtung der Planungen im Eisenbahnbereich fixiert. Das Ergebnis spiegelt sich in diesem Strategiekonzept Schiene für den Freistaat Sachsen wider. Im Rückblick werden die außerordentlichen personellen und organisatorischen sowie erheblichen finanziellen Leistungen von der Nachwendezeit bis heute deutlich. Die Perspektive weist den Weg in die Zukunft. Stanislaw Tillich Dr. Rüdiger Grube Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG Sven Morlok Dr. Volker Kefer Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Vorstand Infrastruktur und Dienstleistungen der Deutschen Bahn AG | 03 Inhaltsverzeichnis Vorwort: Mobilität für unseren Freistaat – Eine Perspektive für Sachsen ____________________________ 03 Elektrisch nach Ostsachsen: Ausbauvorhaben Dresden–Görlitz – Grenze D/PL ____________ 25 Leistungsfähige Umschlaganlagen als Basis kundengerechter Logistikketten __________________________ 45 Leitsätze des Strategiekonzepts __________________________ 07 Nächste Haltestelle: Zukunft! ____________________________ 27 Rückgrat des Schienenverkehrs: Die Hochgeschwindigkeitsstrecken ________________________ 08 Schieneninfrastruktur in Sachsen: Qualität erhalten und weiter modernisieren _________________ 28 Eisenbahnstrecken Sachsens im europäischen Kontext (1) ______ 10 Eisenbahnstrecken Sachsens im europäischen Kontext (2) ______ 12 Schnelle Regionalachsen: Verknüpfung der Mittel- und Ballungszentren _______________ 30 Die Hauptstadtmagistrale: Berlin – Dresden _________________ 14 Mobilität für Ballungsräume: Das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz (MDSB-Netz) ______________ 32 Sachsens Bahnhöfe im 21. Jahrhundert ____________________ Leipzig Hauptbahnhof – Service und Einkaufen im Herzen der Stadt _________________ Dresden Hauptbahnhof – Architektonisches Schmuckstück in Sachsens Landeshauptstadt ___________________________ Dresden-Neustadt – Bundesmittel sichern den stufenfreien Ausbau des Bahnhofs __________________________________ Chemnitz Hauptbahnhof – Bahnknoten wird fit gemacht für die Zukunft _______________ Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 9: Sachsens Metropolen wachsen zusammen __________________ 15 Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8: Schlagader für Europa _________________________________ 17 Die Sachsen-Franken-Magistrale: Verbindungsachse im Südwesten _________________________ 18 Sachsens Anmeldungen für den Bundesverkehrswegeplan 2015 – Teil Schiene – Qualität erhalten, weiter modernisieren und Engpässe beseitigen _______________________________ 20 Europäischer Korridor mit großer Zukunft: (Berlin –) Dresden – Prag _______________________________ 22 Verbesserung der Infrastrukturanbindung von Chemnitz an den Fernverkehr: Bedarfsgerechter Ausbau und Elektrifizierung der Verbindung Chemnitz – Leipzig ___________ 23 Mobilität für Ballungsräume: Der City-Tunnel Leipzig __________ 35 Mobilität für Ballungsräume: Die S-Bahn Dresden ____________ 36 Erzgebirgsbahn und Chemnitzer Modell – Vernetzung einer Region ______________________________ 38 Schienengüterverkehr wächst auf den europäischen Korridoren _________________________ 40 Die neue Achse nach Südpolen: Hoyerswerda – Horka – Grenze D/PL ______________________ 41 Der Wachstumskorridor Ost der Deutschen Bahn AG ________________________________ 43 46 47 48 49 50 Bauen und Instandsetzen nach Plan Fit für die Zukunft ____________________________________ 51 Schwerpunkt stufenfreier Ausbau und Reisenden-Information _____________________________ 52 Nachhaltiger Schienenverkehr sichert unsere Mobilität von morgen ______________________ 53 Lärmschutz-Maßnahmen an Fahrzeugen und Infrastruktur wirken zusammen ______________________ 54 Das freiwillige Lärmsanierungsprogramm des Bundes umfasst aktuell 91 km Strecke im Freistaat Sachsen ___________ 55 Wir sind bereit für die Zukunft ___________________________ 57 Für den Schienengüterverkehr ist Sachsen gut aufgestellt ______________________________ 44 | 05 Leitsätze des Strategiekonzepts In der erweiterten Europäischen Union gewinnen die traditionellen Fernverkehrsachsen an Bedeutung. Die Einbindung in das deutsche Hochgeschwindigkeitsnetz und attraktive Verkehre nach Polen und in die Tschechische Republik sind zentrale Aufgabe im Schienenpersonenverkehr. Die engen Verknüpfungen der Fernverkehrsdrehscheiben mit den Mittelzentren werden sichergestellt. Die Schienengüterverkehrsachsen von den Seehäfen nach Südosteuropa und nach Südpolen sind wesentlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland und Sachsen. Die intermodale Verknüpfung mit den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden, den Elbehäfen, den Güterverkehrszentren sowie den straßengebundenen Verkehrsträgern sichern die Mobilität für Menschen und Güter. Elektromobilität, Lärmreduzierung, Minderung des Schadstoffausstoßes sind Grundlage nachhaltiger Verkehrsentwicklung. | 07 Rückgrat des Schienenverkehrs: Die Hochgeschwindigkeitsstrecken | 08 Leipzig Dresden Berlin Prag Die Korridore Dresden – Berlin, Leipzig – Berlin und Dresden – Leipzig – Erfurt und perspektivisch Dresden – Prag werden konsequent zu Hochgeschwindigkeitsstrecken mit einer Geschwindigkeit bis zu 200 bzw. 300 km/h ausgebaut. Von Dresden aus wird München oder Frankfurt am Main in jeweils ca. vier Stunden erreicht, Berlin im Zielzustand in etwa anderthalb Stunden und Prag perspektivisch in ca. einer Stunde. Lutherstadt Wittenberg Berlin/ Lutherstadt Wittenberg Magdeburg/Dessau Halberstadt Berlin Bitterfeld BRANDENBURG Falkenberg Magdeburg Cottbus Spremberg Torgau Nordhausen HALLE / S. REPUBLIK POLEN Senftenberg Weißwasser Hbf. Flughafen Leipzig-Halle Elsterwerda Elsterwerda-Biehla Hoyerswerda LEIPZIG Merseburg Hbf. Riesa Erfurt, Frankfurt am Main Königsbrück Horka Pbf. Kamenz Breslau (Wrocław) Weißenfels SACHSENANHALT Bautzen Meißen Döbeln Hbf. Breslau (Wrocław) Nossen Neustadt Hbf. GERA Görlitz DRESDEN Pirna Freiberg Hbf. Zittau Schöna Seifhennersdorf CHEMNITZ Erfurt Kurort Altenberg THÜRINGEN Holzhau Zwickau OlbernhauGrünthal Aussig (Ústí n. L.) Hochgeschwindigkeitsstrecke Plauen Bärenstein Prag (Praha) Johanngeorgenstadt City-Tunnel-Leipzig Klingenthal HOF TSCHECHISCHE REPUBLIK München, Nürnberg BAYERN Bad Brambach perspektivische Hochgeschwindigkeitsstrecke Eisenbahnstrecken Sachsens im europäischen Kontext (1) Athen Izola Constanta »Connecting Europe« – gute Verbindungen für Europa: Im neuen europäischen Kernnetz werden Engpässe beseitigt, die Infrastruktur modernisiert und der grenzüberschreitende Verkehr flüssiger gestaltet. Das derzeitige Netz soll bis 2030 (Kernnetz) bzw. 2050 (Gesamtnetz) zu einem einheitlichen transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) umgeformt werden. Die Errichtung des Kernnetzes wird durch ein Korridorkonzept erleichtert. Neun Korridore bilden die Grundlage für den koordinierten Ausbau der Infrastruktur. Hamburg | 10 Rom TRANS-EUROPEAN TRANSPORT NETWORK TEN-T CORE NETWORK CORRIDORS (COUNCIL’S GENERAL APPROACH) Turku Naantali Helsinki Oslo Tallinn Örebro Stockholm Ventspils Gothenburg Glasgow Edinburgh Copenhagen Belfast Cork Malmö Liverpool Manchester Birmingham Bremen Hamburg Riga Klaipeda Trelleborg Dublin Hamina Kotka Gdynia/ Gdansk Rostock Vilnius Kaunas Szczecin/Swinoujscie Amsterdam Poznan over Berlin ück Felixstowe Utrecht Osnabr Han Rotterdam Warsaw Frankfurt/ Magdeburg Oder Zeebrugge Antwerp Wroclaw Düsseldorf Southampton Dover Gent Dresden Calais Cologne Prague Lille Brussels Katowice Liege Frankfurt Würzburg Ostava rg e b m Luxembourg Mannheim Nure Le Havre Zilina urg Brno Regensb Stuttgart Metz Passau Paris Bratislava Strasbourg Munich Wels/Linz Vienna Dijon Budapest Graz Arad Basel Innsbruck Klagenfurt London North Sea – Baltic Mediterranean Orient / East-Med Scandinavian – Mediterranean Rhine – Alpine Atlantic North Sea – Mediterranean Rhine – Danube Baltic – Adriatic Timisoara Udine te Tries Novara Verona Zagreb Ljubljana Venice Koper Rijeka Turin Milan Bologna Genova Ravenna Lyon Bordeaux Bilbao Marseille La Spezia Vitoria Porto Valladolid Aveiro Tarragona Madrid Antequera/ Bobadilla Murcia Sulina Constanţa Craiova Burgas Livorno Rome Bari Naples Thessaliniki Taranto Valencia Seville Bucharest Sofia Ancona Barcelona Lisbon Sines Perpignan Zaragoza Braşov Igoumenitsa Gioia Tauro Palermo Cartagena Athens/Piraeus Patras Lefkosia Limassol Algeciras Valletta Grundlage: Eisenbahnstrecken Sachsens im europäischen Kontext (2) Berlin Sachsen ist in hohem Maße auf funktionierende Verkehrsverbindungen angewiesen. Die bessere Einbindung Sachsens in europäische und transnationale Verkehrsnetze stellt eine grundlegende Voraussetzung für die weitere Intensivierung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen zu den östlichen und südöstlichen Nachbarländern dar. Daher hat sich Sachsen mit der Initiative »EU4SEA-rail« für die Verlängerung der europäischen Eisenbahnachse TEN 22 (Athen–Sofia– Budapest–Wien–Prag–Nürnberg/Dresden) stark gemacht. Diese Achse hat eine hohe Bedeutung als Verbindungsfunktion für internationale Verkehre von den Nord- und Ostseehäfen zu den südund osteuropäischen Staaten. Sie verbindet unter anderem elf europäische Hauptstädte. Die Europäische Kommission hat die sächsischen Anregungen in ihrer neuen Verordnung zum transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) berücksichtigt. Der Freistaat Sachsen ist mit der Strecke Berlin – Dresden – Prag Teil des Kernnetzkoridors Orient / East-Med. Dieser verbindet Hamburg/ Rostock über Berlin – Dresden – Prag weiter über Bratislava, Budapest, Arad, Sofia mit Burgas, Piräus und Lefkosia. Prag | 12 Orient / East-Med Corridor Kernnetzkorridor des Transeurpoäischen Verkehrsnetzes Wilhelmshaven Bremerhaven Amsterdam Ostsee København Nordsee Vilnius Minsk Sassnitz Rostock Hamburg Bremen Rotterdam Kyjiw Leipzig Bruxelles Warszawa Berlin Hannover Magdeburg Nürnberg Dresden Prag (Praha) Brno Linz Wien Břeclav Bratislava ˘ Chisinau Budapest Bern Graz Ljubljana Trieste Koper Arad Osijek Zagreb Rijeka Beograd Sarajevo Vidin Calafat Sofia Mittelmeer (Adriatisches Meer) Roma Constanta Bucure ti Ploče Mittelmeer Brasov Sibiu Schwarzes Meer Burgas Skopie Istanbul Tiranë Thessaloniki Mittelmeer (Ägäisches Meer) Patra Athina Kypros Die Hauptstadtmagistrale: Berlin – Dresden BERLIN Berlin BRANDENBURG Die drei Streckenteile ❚ Das Vorhaben »Ausbaustrecke Berlin – Dresden« umfasst 125 km der insgesamt 180 km langen Verbindung zwischen Bundes- und Landeshauptstadt. Sie ist Teilstück der europäischen Magistrale Prag – Berlin. Der sächsische Ausbauabschnitt befindet sich zwischen der Landesgrenze zu Brandenburg und dem Bahnhof Böhla. ❚ Der weitere Streckenverlauf bis Dresden ist Teil des Ausbauvorhabens Dresden – Leipzig. ❚ Von Bedeutung ist ebenfalls der Wiederaufbau der »Dresdner Bahn« vom Berliner Außenring in Richtung Berlin Hbf. SACHSENANHALT Elsterwerda Görlitz, Breslau (Wrocław) SACHSEN Dresden Chemnitz DEUTSCHLAND | 14 Prag (Praha) CZ Verkehrlicher Nutzen Durch den Ausbau der Strecke auf eine Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h werden die Transport- und Fahrzeiten des Fern- und Nahverkehrs verkürzt und eine Verbesserung der Angebotsqualität erreicht. Attraktive Verkehrsverbindungen von Berlin nach Dresden, eine Verkürzung der Fahrzeit auf etwa eineinhalb Stunden sowie die optionale Anbindung des Flughafens Berlin Brandenburg »Willy Brandt« werden nach Erreichen des Zielzustandes möglich. Die Deutsche Bahn AG sowie der Freistaat Sachsen bekennen sich zum abschnittweisen Ausbau der Strecke auf 200 km/h. Sachsen hat den Ausbau der Strecke für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet. Bauliche Maßnahmen und Zeitschiene Der Ausbau der Strecke wird mit Priorität verfolgt. Gemäß überarbeitetem Realisierungskonzept ist für den im Land Brandenburg befindlichen ca. 80 km langen Streckenabschnitt Wünsdorf – Elsterwerda die zeitnahe Inbetriebnahme mit einer durchgängigen Geschwindigkeit von 160 km/h geplant. Die weitere Anhebung der Geschwindigkeit in diesem Streckenabschnitt auf 200 km/h ist im Anschluss vorgesehen. Dafür wird der Streckenabschnitt nach Beseitigung aller schienengleichen Bahnübergänge durchgängig mit elektronischer Stellwerkstechnik und dem Europäischen Zugsteuerungssystem (ETCS) ausgerüstet. Zwingende Voraussetzung für den planmäßigen Ablauf der komplexen Ausbaumaßnahmen ist der termingerechte Abschluss der Kreuzungsmaßnahmen und der Planrechtsverfahren. Im Bereich des Freistaates Sachsen ist die Gesamtfertigstellung des Bahnhofsumbaus Weinböhla im nördlichen Bereich auf eine Geschwindigkeit von 160 km/h mit Inbetriebnahme Ende 2017 geplant. Im Abschnitt Radebeul West bis Dresden-Neustadt erfolgt derzeit der viergleisige Ausbau mit zwei Fernbahn- und zwei S-Bahngleisen. Die Inbetriebnahme ist Ende 2016 geplant. Der vollständige Ausbau der Strecke Berlin – Dresden wird in Abhängigkeit der verfügbaren Bundesmittel stattfinden. Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 9 (VDE 9): Sachsens Metropolen wachsen zusammen BRANDENBURG Halle/Saale Erfurt Leipzig Riesa Berlin Chemnitz SACHSEN Mit dem Ausbau der Strecke Leipzig – Dresden auf eine Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h und der damit verbundenen Reduzierung der Fahrzeiten wird für Sachsen eine bessere Anbindung an das RheinMain-Gebiet, das Ruhrgebiet und in Richtung München erreicht. Chemnitz THÜRINGEN Verkehrlicher Nutzen Neben der Verkürzung der Reisezeiten im Fernverkehr ergeben sich deutliche Verbesserungen im Regionalverkehr. Die Verknüpfung der Strecken Berlin – Dresden und Leipzig – Dresden durch eine Verbindungskurve erhöht die Kapazität zwischen Radebeul und Riesa und führt zu einer Entlastung des Knotens Coswig bei besserer S-BahnAnbindung Richtung Meißen. Mit der Trennung des Fernverkehrs vom Nahverkehr zwischen Dresden und Coswig wird der S-Bahn-Verkehr auf durchgängig separatem Gleis von Coswig bis Pirna ermöglicht. Im Fernverkehr wird die Fahrt von Leipzig nach Dresden nur noch ca. eine Stunde betragen. Dresden Bauliche Maßnahmen Der Ausbau der Strecke wird in drei Baustufen durchgeführt. In der ersten Baustufe erfolgte der Ausbau zwischen Leipzig und Riesa. Der Abschnitt zwischen Dresden-Neustadt und Dresden Hbf. wurde in einer zweiten Baustufe realisiert. Die dritte Baustufe umfasst alle anderen Streckenabschnitte. Inhalt des Ausbaus ist eine Anhebung der Geschwindigkeit auf bis zu 200 km/h sowie die Ertüchtigung der sicherungstechnischen Anlagen. Görlitz, Breslau (Wrocław) Prag (Praha) Zeitschiene Die Baustufen 1 und 2 sind abgeschlossen. Die Baustufe 3 befindet sich derzeit in verschiedenen Ausführungsstadien. Neben der Neubaustrecke zwischen Weißig und Böhla sind auch die Abschnitte Riesa – Abzw. Röderau und Weinböhla – Radebeul West fertiggestellt. Im Bau befindet sich der Abschnitt zwischen Coswig und Dresden-Neustadt, eine Fertigstellung ist für 2016 vorgesehen. Für weitere Abschnitte der Baustufe 3 werden derzeit Planungsunterlagen erstellt. | 15 Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 (VDE 8): Schlagader für Europa BERLIN Hamburg/Rostock Berlin BRANDENBURG SACHSEN-ANHALT Bitterfeld Halle (Saale) Gröbers Leipzig Dresden – Prag (Praha) Chemnitz Reisezeiten 2018 (2012) Leipzig Dresden Frankfurt/Main ca. 2:55 h (3:25 h) ca. 4:15 h (4:45 h) München ca. 3:10 h (4:40 h) ca. 4:35 h (5:50 h) Frankfurt am Main Erfurt SACHSEN THÜRINGEN VDE 8 Gröbers – Leipzig Die Neubau-/Ausbaustrecke Berlin – Leipzig/Halle – Erfurt – Nürnberg ist Teilstück der europäischen Verbindung Skandinaviens mit Berlin – München – Verona. Mit der Realisierung des 10 Mrd. € teuren Projektes werden die sächsischen Metropolen mit den Wirtschafts- und Ballungszentren in Süd-/Südwestdeutschland eng verknüpft und rücken damit auch näher an Westeuropa. Bauliche Maßnahmen Das in Sachsen liegende Teilstück zwischen der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt und Leipzig Hbf, inklusive Anbindung des Flughafens Leipzig/Halle, wurde 2003 fertiggestellt. Seit 2006 ist das Teilprojekt VDE 8.3 Leipzig/Halle – Berlin in Betrieb. Das Teilprojekt VDE 8.2 umfasst den Neubau einer Strecke zwischen Erfurt und Gröbers auf eine Geschwindigkeit bis zu 300 km/h. Die Einbindung Richtung Leipzig Hbf. erfolgt in Gröbers in die bereits vorhandene Neubaustrecke über den Flughafen Leipzig/Halle. Zeitschiene Weitere Baustufen im Knoten Leipzig (u. a. Verlängerung der Bahnsteige) befinden sich in Realisierung. Die Inbetriebnahme des Teilprojektes ist im Dezember 2015 vorgesehen. Coburg BAYERN Ebensfeld DEUTSCHLAND TSCHECHISCHE REPUBLIK Nürnberg München/Verona Neubaustrecke | 17 Die Sachsen-Franken-Magistrale: Verbindungsachse im Südwesten Die Ausbaustrecke Nürnberg – Dresden/Leipzig verbindet eine Vielzahl von Städten und Regionen. Mit dem Ausbau für Neigetechnik konnten trotz der schwierigen Topografie Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h ermöglicht werden. Auf der sächsischen Seite ist der Abschnitt Reichenbach – Dresden bis auf den Knoten Zwickau fast vollständig fertiggestellt. Der Teilabschnitt von Werdau Richtung Leipzig wird in mehreren Bauphasen auf 160 km/h ertüchtigt. | 18 In die Erneuerung der bautechnischen und signaltechnischen Anlagen sowie der Bahnhöfe und Haltepunkte wurden bisher über 1 Mrd. € investiert. Mit dem Abschluss der Elektrifizierung zwischen Reichenbach und Hof im Dezember 2013 verbleibt die Notwendigkeit des elektrischen Lückenschlusses auf bayerischer Seite sowohl nach Nürnberg als auch nach Regensburg. Für den wachsenden Schienengüterverkehr und die perspektivische Wiederbelebung eines Schienenpersonenfernverkehrs unterstützen der Freistaat Sachsen und die Deutsche Bahn AG eine schnelle Realisierung der Ausbaumaßnahmen auf bayerischer Seite. Berlin BRANDENBURG Halle Leipzig Hbf. SACHSEN-ANHALT Erfurt, Frankfurt am Main SACHSEN Dresden Berlin Görlitz, Breslau (Wrocław) Hbf. Prag Chemnitz Freiberg Hbf. THÜRINGEN Werdau Zwickau Hbf. Reichenbach Plauen ob. Bf. TSCHECHISCHE REPUBLIK BAYERN München, Nürnberg Hof Sachsens Anmeldungen für den Bundesverkehrswegeplan 2015 – Teil Schiene Qualität erhalten, weiter modernisieren und Engpässe beseitigen Wieder angemeldete Vorhaben 1 2 3 4 5 6 | 20 ABS Berlin – Dresden Ausbau auf 200 km/h; Gesamtfertigstellung ABS Leipzig – Dresden (VDE 9) Ausbau auf 200 km/h, Gesamtfertigstellung ABS Karlsruhe – Nürnberg – Leipzig / Dresden (Sachsen-Franken-Magistrale) Gesamtfertigstellung, Herstellung der Dreigleisigkeit Böhlen – Neukieritzsch ABS Berlin – Görlitz Elektrifizierung Abschnitt Cottbus – Görlitz Schließung der Elektrifizierungslücke südlich von Hof (Saale) Teilprojekt Elektrifizierung der Strecke Hof – Marktredwitz – Nürnberg Knotenvorhaben Dresden sowie Leipzig / Halle Neu angemeldete Vorhaben 7 8 NBS Dresden – Prag ABS Leipzig – Bad Lausick – Geithain – Chemnitz weiterer Ausbau und Elektrifizierung 9 ABS Dresden – Görlitz – Grenze D/PL (– Wrocław) weiterer Ausbau und Elektrifizierung 10 ABS Plauen ob. Bf. – Bad Brambach – Grenze D/CZ (– Cheb) durchgehend zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung 11 Schließung der Elektrifizierungslücke südlich von Hof (Saale) Teilprojekt Elektrifizierung der Strecke Hof – Marktredwitz – Regensburg Bundesverkehrswegeplan 2015 – allgemein Aufgrund sich ändernder politischer und verkehrlicher Rahmenbedingungen sind die Instrumente der Bundesverkehrswegeplanung kontinuierlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Daher wurde im Koalitionsvertrag 2009 die Aufgabe formuliert, eine neue Grundkonzeption für die Bundesverkehrswegeplanung zu erarbeiten und Kriterien zur Priorisierung von Verkehrsinfrastrukturinvestitionen zu entwickeln. Die Arbeiten dazu sind angelaufen und münden in einem neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP), der im Jahr 2015 vorgelegt werden soll. Ziel ist es, ein realistisches und finanzierbares Gesamtkonzept für die künftige Infrastruktur aufzustellen.*1 Wichtigste Herausforderung der künftigen Infrastrukturpolitik ist die Priorisierung von Investitionen. Hier geht es um die Auswahl der Projekte und die Festlegung der Reihenfolge ihrer Realisierung. Vor dem Hintergrund immer enger werdender finanzieller Spielräume kommt einer bedarfsgerechten Schwerpunktsetzung besondere Bedeutung zu. Ein Schwerpunkt der Verkehrspolitik des Bundes ist es, die Qualität und Substanz der Bestandsnetze durch Erhaltung zu sichern. Bei Neu- und Ausbau stehen vor allem gesamtwirtschaftlich positive Investitionen im Vordergrund, die in besonderem Maße zur Beseitigung von Engpässen oder besseren Hinterlanderschließung von Häfen und Flugdrehkreuzen beitragen. Dabei müssen aber auch Umweltbelange berücksichtigt werden.*1 Die Einstufung in die Bedarfsplankategorien (Vordringlicher Bedarf Plus, Vordringlicher Bedarf, Weiterer Bedarf) wird nach der Projektbewertung vom Bund vorgenommen, der auch abschließend über die in den BVWP 2015 aufzunehmenden Projekte entscheidet. Nach der Bewertung der gemeldeten Projekte erfolgt der Kabinettbeschluss für den neuen BVWP. Es ist davon auszugehen, sodass der Deutsche Bundestag im Anschluss über die Übernahme in das Bundesschienenwegeausbaugesetz entscheiden kann. *1 Zitiert von Website des BMVI zu BVWP 2015. Halberstadt Lutherstadt Wittenberg Berlin/ Lutherstadt Wittenberg Magdeburg/Dessau Lutherstadt Wittenberg Bitterfeld Bad Düben Magdeburg 6 LEIPZIG Buna Schafstädt Wahren Leutzsch Merseburg Querfurt Eilenburg Paunsdorf Miltitzer Allee SACHSENANHALT Beucha Connewitz Plagwitz 3 Teuchern Naumburg 2 Trebsen Großenhain Cottb Bf. Großbothen Espenhain Borna 8 Meißen Triebischtal Rochlitz Altenburg Nossen Tharandt Niederwiesa CHEMNITZ Hbf. Flöha Glauchau THÜRINGEN G-Schönbörnchen St. Egidien Crimmitschau Weida Saalfeld Werdau 3 Greiz Pausa Mehltheuer Schönberg ob. Bf. Plauen Falkenstein Auerbach unt. Bf. Hbf. Roßbach (Hranice) Cranzahl Weipert (Vejprty) Breitenbach (Potůčky) Klingenthal Graslitz (Kraslice) Bärenstein Kaaden-Brunnersdorf Kurort (Kadaň-Prunéřov) Oberwiesenthal Merkelsgrün (Merklín) 5 Regensburg 11 BAYERN Voitersreuth (Vojtanov) Sokolov/ Falkenau Eger (Cheb) Karlsbad (Karlovy Vary) Marienbad (Mariánské Lázně) Rumburg (Rumburk) Černousy Seifhennersdorf Mittelherwigsdorf Zittau Warnsdorf (Varnsdorf) Kurort Oybin Görkau (Jirkov) Most/ Brüx Grottau a. d. Neiße (Hrádek n. N.) Postelberg (Postoloprty) Bílý Potok pod Smrkem Reichenberg (Liberec) Aussig (Ústí n. L.) Landesgrenze DRESDEN Bautzen kreisfreie Stadt Kreisstadt relevanter Bahnhof Lobositz (Lovosice) Prag (Praha) Eisenbahnstrecke Komotau (Chomutov) Saaz (Žatec) Frýdlant Bogatynia Zeichenerklärung Prag Auperschin (Úporiny) Obernitz (Obrnice) Böhmisch Leipa (Česká Lípa) Nové Město Böhmisch Leipa (Česká Lípa) City-Tunnel-Leipzig Laun (Louny) Kaschitz (Kaštice) TSCHECHISCHE REPUBLIK Asch (Aš) Fleissen (Plesná) Bad Brambach Ebersbach Eibau Kreibitz-Teichstatt (Rybniště) (Děčín) Teplitz (Teplice) Oberleutensdorf (Litvínov) Görlitz (Zgorzelec) Lauban (Lubań) Tannenberg (Jedlová) Dux Wiese (Duchcov (Louka u nakl. n.) Bilin (Bílina) Litvínova) Schönbach (Luby) Nürnberg OlbernhauGrünthal AnnabergBuchholz Johanngeorgenstadt Adorf Sebnitz Holzhau Moldau (Moldava) Görlitz Seidenberg (Zawidów) Tetschen Neuhausen Schwarzenberg 10 HOF Breslau (Wrocław) Löbau Niedereinsiedel (Dolní Poustevna) 7 unt. Bf. Weischlitz Zwotental Lauban (Lubań) Neukirch West Bad Schandau Schöna Berthelsdorf Marienberg unt. Bf. Heidenau Pirna PockauLengefeld Stollbergg Aue Neustadt Kurort Altenberg Sachsen-Franken-Magistrale Knoten Zwickau Elster- Reichenbach ob Bf. berg Herlasgrün Schleiz Dürrröhrsdorf Dresden Sachsen-Franken-Magistrale Knoten Chemnitz 3 Lugau Zentrum DresdenGittersee Brand-Erbisdorf Zwickau Hbf. DRESDEN Freiberg Burgstädt Wilthen Arnsdorf Neustadt 9 Bischofswerda Hbf. Knoten Freital-Hainsberg Mittweida Meerane 6 Cossebaude Hainichen Erfurt Flughafen Radebeul Klotzsche Ost Coswig Rhäsa Narsdorf Meuselwitz Bautzen Meißen Döbeln Hbf. Bad Lausick Neukieritzsch Gößnitz Horka Pbf Kamenz Königsbrück Priestewitz Geithain Hbf. Sorau (Żary) Kohlfurt (Węgliniec) Niesky Grimma ob Bf. Zeitz GERA Knappenrode Oschatz Riesa Beucha Ost Böhlen Naumburg/Erfurt 4 Hoyerswerda 1 Wurzen Gaschwitz Weißenfels Abzw. Spreewitz Süd Ruhland REPUBLIK POLEN Weißwasser Mühlberg Borsdorf Bayer Bf Spreewitz Hosena Elsterwerda-Biehla Taucha Hbf. Spremberg Senftenberg Neuburxdorf Elsterwerda Flughafen Leipzig-Halle Cottbus Lübbenau Cottbus Knoten Leipzig/Halle Hbf. BRANDENBURG Falkenberg Torgau Delitzsch unt. Bf. Nordhausen HALLE/S. Cottbus Berlin Jüterbog Schmalspurbahn ABS = Ausbaustrecke NBS = Neubaustrecke Kartengrundlage: KARTOX Bearbeitungsstand: 26. April 2013 Europäischer Korridor mit großer Zukunft: (Berlin –) Dresden – Prag DEUTSCHLAND Dresden Aussig (Ustí nad Labem ) Lobositz (Lovosice) TSCHECHISCHE REPUBLIK Prag (Praha) Heutige Elbtalstrecke Geplante Neubaustrecke | 22 Der Freistaat Sachsen und die Deutsche Bahn AG begrüßen das Vorhaben der EU-Kommission, die nationalen Verkehrsnetze der Mitgliedstaaten durch vertiefte Integration der neuen EU-Mitgliedstaaten stärker miteinander zu verbinden und zu einem europäischen Verkehrskernnetz zusammenzufassen. Besondere Beachtung verdient dabei der umweltfreundliche Schienenverkehr. Ein wichtiges Bindeglied im grenzüberschreitenden Schienenverkehr – sowohl für Deutschland und Sachsen als auch für die Tschechische Republik und die südöstlichen Nachbarstaaten, ist die Strecke Berlin – Dresden – Prag. Eine Erweiterung und Beschleunigung der bestehenden Schienenverbindung zwischen Dresden und Prag durch das Elbtal aus umweltrelevanten und topografischen Gesichtspunkten ist nicht möglich. Vor diesem Hintergrund soll die zukünftige Bewältigung des wachsenden grenzüberschreitenden Verkehrs im Schienenkorridor Dresden – Prag als gemeinsames strategisches Ziel des Freistaates Sachsen und der DB AG verfolgt werden. Die Tschechische Republik und der Freistaat Sachsen streben an, dass der Abschnitt Heidenau – Ústí nad Labem als Neubaustrecke durch das Erzgebirge realisiert wird. Aufgrund der aufwendigen Planungs- und Genehmigungsverfahren ist davon auszugehen, dass diese bedeutsame Maßnahme voraussichtlich erst nach 2030 umgesetzt werden kann. Um weitere Grundlagen für die Umsetzung dieses Vorhabens zu schaffen, haben Sachsen und Tschechien 2014 bei der EU-Kommission einen Antrag für Studienmittel gestellt, um die Streckenführung (Dresden) – Heidenau - Ústí nad Labem - Litomerice vertiefend zu untersuchen. Der Gesamtumfang der Studie beträgt mehr als eine Mio. EUR. Schwerpunkt sind u. a. der Abgleich von technischen Regelwerken, umwelt- und siedlungsrelevante und technische Aspekte der Trassenführung. Bei Bestätigung des Antrages kann eine 50%ige EU-Förderung aus TEN-Mitteln erwartet werden. Der Freistaat Sachsen hat die Neubaustrecke für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet, um seine Forderung nach einer zentralen Anbindung in Mitteleuropa zu untermauern. Die Aufnahme in die nationalen Planungsinstrumente beider Staaten (Deutschland und Tschechien) ist Grundvoraussetzung, um mit Planungen beginnen zu können und bei entsprechender Komplementärfinanzierung weitere TEN-Mittel einzuwerben.Das übergeordnete Ziel ist, die Reisezeit im Personenverkehr zwischen Dresden und Prag von derzeit mehr als zwei auf ca. eine Stunde zu reduzieren sowie die Kapazität für den Güterverkehr bedeutend zu steigern. Die favorisierte Streckenführung einer Neubaustrecke verlässt die heutige Trasse südlich von Heidenau und mündet auf tschechischem Territorium in Ústí nad Labem wieder in die Bestandsstrecke ein. Die Untersuchung geeigneter Varianten orientierte sich primär am Kriterium minimalen Konfliktpotenzials. Die Vorzugslösung für die Neubaustrecke zeichnet sich demnach durch eine weitestgehende Umfahrung von Siedlungsräumen und ökologisch sensiblen Strukturen aus. Verbesserung der Infrastrukturanbindung von Chemnitz an den Fernverkehr: Bedarfsgerechter Ausbau und Elektrifizierung der Verbindung Chemnitz – Leipzig Chemnitz und der südwestsächsische Wirtschaftsraum sind mit zahlreichen Regionalstrecken insbesondere in Richtung Leipzig sehr gut vernetzt. Für einen attraktiven Fernverkehr fehlen bisher jedoch die infrastrukturellen Voraussetzungen. Um eine zum Nahverkehr konkurrenzfähige Fahrzeit zu ermöglichen, müssen bedarfsgerechte Streckenausbaumaßnahmen einschließlich durchgehender Elektrifizierung realisiert werden. Auf dem Bahngipfel 2012 erklärten der Freistaat Sachsen und die Deutsche Bahn AG in einem Letter of Intent (LOI), die Vorplanungen aufzunehmen. Aufbauend darauf wurde eine Grobstudie erarbeitet, auf deren Grundlage die Ausbauvarianten geprüft wurden. Beide Seiten sind sich einig, die verkehrlich und wirtschaftlich beste Lösung zu ermitteln. Dabei werden auch die Wechselwirkungen zum Schienenpersonennahverkehr und zum Schienengüterverkehr berücksichtigt. Im Ergebnis ist nur die Strecke über Bad Lausick verkehrlich sinnvoll für Fernverkehrsangebote ausbaufähig. Die detaillierten Vorplanungen sollen bis Mitte 2014 abgeschlossen sein. Die Strecke war bereits von 2004 bis 2006 für den Schienenpersonennahverkehr ertüchtigt worden. Der Freistaat Sachsen hat den weiteren Ausbau und die Elektrifizierung dieser Strecke für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet. Der zeitliche Rahmen und eine bauliche Umsetzung sind abhängig von einer Finanzierungszusage durch den Bund als Eigentümer der Schieneninfrastruktur. BRANDENBURG Berlin Hannover DEUTSCHLAND Leipzig SACHSEN SACHSEN-ANHALT Bad Lausick Dresden Geithain Dresden THÜRINGEN Chemnitz Nürnberg TSCHECHISCHE REPUBLIK | 23 Görlitz Elektrisch nach Ostsachsen: Ausbauvorhaben Dresden – Görlitz – Grenze D/PL Elektrifizierungs- und Ausbaumaßnahmen Wirtschaftliche Vernetzung braucht leistungs- und zukunftsfähige Verkehrswege. Ein wichtiges Thema ist der Ausbau der grenzüberschreitenden Eisenbahninfrastruktur, insbesondere die durchgängige Elektrifizierung der Bahnstrecke Dresden – Görlitz – Breslau (Wrocław). Eine bessere Anbindung Sachsens an unsere polnischen Nachbarn ist eines der vorrangigen Ziele der sächsischen Verkehrspolitik. Die Elektrifizierung dieser Strecke war bereits 2003 in einem deutschpolnischen Ressortabkommen vereinbart worden. Im Juni 2011 wurde dieses Ziel in einer gemeinsamen deutsch-polnischen Kabinettssitzung bekräftigt. Auf polnischer Seite sind Ausbau und Elektrifizierung des Streckenabschnittes Wrocław – Legnica – Węgliniec abgeschlossen. Der Freistaat Sachsen hat den bedarfsgerechten Ausbau und die Elektrifizierung der sächsischen Teilstrecke für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet. Die Deutsche Bahn AG und der Freistaat Sachsen sehen Ausbau und Elektrifizierung der Strecke Dresden – Görlitz – Grenze D/PL (– Węgliniec) als weiteren Meilenstein an, um im grenzüberschreitenden Personenverkehr kürzere Reisezeiten und ein attraktives Fernverkehrsangebot erreichen zu können. Zum Anschub des Vorhabens wird der Freistaat Sachsen die erforderliche Vorplanung finanzieren. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG soll so die Grundlage für eine mittelfristige Realisierung des Elektrifizierungslückenschlusses und eines bedarfsgerechten Ausbaus gelegt werden. BRANDENBURG REPUBLIK POLEN SACHSEN Cottbus Bautzen Flughafen Hbf. Chemnitz, Leipzig Bischofswerda Neustadt Prag (Praha) Zgorzelec Breslau (Wrocław) Klotzsche Berlin Görlitz Löbau DRESDEN TSCHECHISCHE REPUBLIK | 25 Nächste Haltestelle: Zukunft! Baumaßnahmen – Meilensteine Fertigstellung Chemnitzer Modell Stufe 1 (Einfahrt Hauptbahnhof) Inbetriebnahme Neubaustrecke Leipzig – Erfurt (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 8.2) Inbetriebnahme Teilstück Wünsdorf – Elsterwerda (80 km) der Ausbaustrecke Dresden – Berlin mit 160 km/h Gesamtfertigstellung S-Bahn S1 Abschnitt Dresden Neustadt – Coswig inklusive des viergleisigen Ausbaus (zur Trennung von S-Bahn- und Fernverkehr) Inbetriebnahme Ausbau und Elektrifizierung Knappenrode – Horka – Grenze D / PL Inbetriebnahme Teilstück (80 km) der Ausbaustrecke Dresden – Berlin mit 200 km/h Fertigstellung Chemnitzer Modell Stufe 2 (Ausbau Chemnitz – Thalheim) Fertigstellung »Dresdner Bahn« als Teil des Ausbaus Knoten Berlin (Anbindung an Flughafen Berlin Brandenburg und Teil der Strecke Berlin – Dresden) Bauvorbereitende Maßnahmen / politischer Meinungsbildungsprozess Vorplanung für weiteren Ausbau und durchgehende Elektrifizierung Chemnitz – Leipzig Vorplanung für weiteren Ausbau und durchgehende Elektrifizierung Dresden – Görlitz – Grenze Deutschland / Polen Weiterführende EU-Studie von Deutschland / Freistaat Sachsen und Tschechischer Republik zu »Vorplanungsleistungen für die Neubaustrecke Dresden - Prag« Neuer Bundesverkehrswegeplan | 27 Schieneninfrastruktur in Sachsen: Qualität erhalten und weiter modernisieren Innerhalb der Deutschen Bahn AG verantworten die drei Infrastrukturunternehmen und eine Planungsgesellschaft Planung, Bau, Erhaltung und Betrieb der Fahrweganlagen, Stationen und der Energieversorgung. In den Jahren 2012 – 2016 sind an Infrastrukturbruttoinvestitionen im Freistaat Sachsen insgesamt ca. 2.260 Mio. € geplant, davon im Fahrweg ca. 1.980 Mio. €, an den Stationen ca. 190 Mio. € und bei der Energieversorgung ca. 90 Mio. €. (Bruttoinvestitionen umfassen EU-, Bundes- und Landesmittel, kommunale und sonstige Zuschüsse und Eigenmittel der Deutschen Bahn AG). Hinzu kommt ein hoher dreistelliger Millionenbetrag für die laufende Instandhaltung, der aus den Eigenmitteln der Deutsche Bahn AG gedeckt wird. Infrastrukturmaßnahmen haben zumeist lange planerische und genehmigungstechnische Vorläufe und bauliche Realisierungszeiten. Ganz wesentlich ist daher eine langfristig verlässliche Finanzierungsplanung. | 28 Der Freistaat Sachsen und die Deutsche Bahn AG setzen sich daher gemeinsam dafür ein, schnellstmöglich Klärung zur Fortentwicklung bewährter Finanzierungsinstrumente zu schaffen: ❚ die Fortsetzung der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung, in der Bund und Deutsche Bahn AG die Mittelbereitstellung für die qualitätsgerechte Erhaltung der Infrastruktur für einen Fünfjahreszeitraum regeln; ❚ die Nachfolgeregelung zum 2019 auslaufenden Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, mit dem der Bund seit 1971 Vorhaben zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in Kommunen mit über 60 Mrd. € gefördert hat; ❚ die Revision der Regionalisierungsmittel, mit denen überwiegend die Verkehrsleistungen im Schienenpersonennahverkehr vergütet werden. DB Netze – Fahrweg DB Netze – Personenbahnhöfe DB Netze – Energie DB Netze – Projektbau ❚ Bereitstellung von Trassen und Anlagen für den Personen- und Güterverkehr ❚ Planung, Instandhaltung sowie Vermarktung und Betrieb der Schieneninfrastruktur ❚ Planung, Bau und Betrieb von Umschlagterminals für den kombinierten Verkehr ❚ Aus- und Neubau der Eisenbahninfrastruktur ❚ Angebot von Stationshalten und Vermietung von Gewerbeflächen ❚ Service für Reisende und Bahnhofsbesucher ❚ Planung, Errichtung, Instandhaltung sowie Vermarktung und Betrieb von Stationen ❚ Entwicklung von Bahnhöfen zu Drehscheiben der Mobilität ❚ Beschaffung und Bereitstellung von Traktionsenergie und stationärer Energie ❚ Versorgung von Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Bahnstrom und Diesel ❚ Planung, Bau und Betrieb sowie Instandhaltung von Energieinfrastruktur ❚ Energiedienstleistungen für Kunden aus Industrie, Handel und Dienstleistungen ❚ Planung, technisches Management und Überwachung von Um-, Aus- und Neubau der Eisenbahninfrastruktur ❚ Management von Großprojekten | 29 Schnelle Regionalachsen: Verknüpfung der Mittel- und Ballungszentren Eisenbahnnetz-Linien des Schienenpersonennahverkehrs (Fahrplan 15.12.2013 – 05.06.2014) Schienenverkehr ist sicher, umweltfreundlich und leistungsfähig. Aber Schienenverkehr hat auch seinen Preis: langlebige Infrastruktur, robuste Fahrzeuge, komplexe Sicherungstechnik. Schienenverkehr muss daher als Bestandteil eines öffentlichen Gesamtverkehrssystems entwickelt werden, in dem jeder Verkehrsträger seine Stärken einbringt. Freistaat Sachsen und Deutsche Bahn AG wirken gemeinsam darauf hin, dass in den aufkommensstarken Relationen schnelle Expresslinien die Verknüpfung zu den Metropolen und die Zu- und Abläufe zum Schienenpersonenfernverkehr sicherstellen. Mit Fertigstellung und Inbetriebnahme des City-Tunnels Leipzig einschließlich der netzergänzenden Maßnahmen, Fertigstellung des SBahn-Ausbaus im Raum Dresden und dem weiteren Ausbau des »Chemnitzer Modells« werden die infrastrukturellen Voraussetzungen für schnelle und leistungsfähige ÖPNV-Direktverbindungen zwischen der Region und den Zentren der Großstädte Leipzig, Dresden und Chemnitz geschaffen. Zugleich werden noch bestehende Behinderun- | 30 gen in der Betriebsführung sowie Kapazitätsengpässe weitgehend beseitigt, was zu einer erhöhten Zuverlässigkeit und Flexibilität der Angebote beiträgt bzw. notwendige Angebotserweiterungen ermöglicht. Im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ist in den Ballungszentren grundsätzlich eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Unter den SPNV-Angeboten sind die noch im Ausbau befindlichen S-BahnSysteme in Dresden und Leipzig sowie die überregionalen Verbindungen Dresden – Riesa – Leipzig, Dresden – Chemnitz – Zwickau, Dresden – Bautzen – Görlitz, Leipzig – Chemnitz und Leipzig – Zwickau am stärksten nachgefragt. Planung, Organisation und Ausgestaltung des SPNV obliegen den Zweckverbänden. Grundsätzlich soll der bedarfsgerechte Ausbau der Eisenbahninfrastruktur so erfolgen, dass die notwendige Flexibilität sowohl für die Umsetzung der SPNV-Betriebskonzepte in hoher Qualität als auch für deren konzeptionelle Weiterentwicklung wirtschaftlich angemessen gewährleistet wird. Zeichenerklärung Staatsgrenze Bundeslandgrenze Zweckverbandsgrenze Kreisgrenze DRESDEN kreisfreie Stadt Bautzen Kreisstadt Sebnitz Haltestelle (Auswahl) RE 15 (*) Linienbezeichnung saisonal Linien des SPNV S-Bahn-Linie mit Einzelleistungen (ohne Takt) Strecke nur mit SPFV Schmalspurbahnen SPNV weitere Linie außerhalb Sachsens Strecken ohne Personenverkehr baubedingt kein Personenverkehr Pretzsch Berlin/ Bad Schmiedeberg Lutherstadt Wittenberg Magdeburg/ Dessau RE 13 RB 54 RB 57 Bitterfeld Magdeburg Halberstadt S2 RB 118 MRB 118 Nordhausen Delitzsch ob. Bf. HALLE S2 S 5x S3 RE 13 RB 54 RB 57 RB 49 Querfurt L-Plagwitz RB 125 Oschatz RB 110 Espenhain Böhlen Naumburg Erfurt Teuchern Naumburg S5 S 5x EBx 12 EB 22 Glossen RB 110 Borna S4 Narsdorf Roßwein Saalfeld EB 22 S5 S 5x RE 1 TH Weida Meerane Z Hbf. VL 4 RE 3 TH Elsterberg Schleiz Reichenbach ob. Bf. VL 2 Mehltheuer Plauen VL 3 Zwotental RE 9 Erzgebirgskreis Aue AnnabergBuchholz VL 1 Johanngeorgenstadt Marienberg S2 S1 Wiederaufbau nach Hochwasser SE 19 (*) SB 72 Cranzahl RB 95 SDG 1 TLX EG SO RE 2 Bertsdorf TLX Grottau Kurort a. d. Neiße Jonsdorf Kurort (Hrádek n. N.) Oybin Warnsdorf (Varnsdorf) Tannenberg (Jedlová) TLX Kraftwerk Turow Reichenberg (Liberec) Böhmisch Leipa (Česká Lípa) Aussig (Ústí n. L.) (Úpořiny) Postelberg (Postoloprty) Laun (Louny) Bilin (Bílina) Leitmeritz (Litoměřice) Lobositz (Lovosice) TSCHECHISCHE REPUBLIK Melnik (Mělník) Prag (Praha) RE 28 (Potůčky) Klingenthal Seifhennersdorf OE 65 OberoderZittau witz Tetschen Auperschin Brüx (Most) Komotau (Chomutov) (Rybniště) Eibau Böhmisch Leipa (Česká Lípa) Bärenstein Weipert (Vejprty) KreibitzTeichstatt RE 20 (*) Elbe-LabeSprinter (ELS) RE 2 RB 61 Rumburg (Rumburk) SB 71 (Děčín) Moldau (Moldava) Teplitz (Teplice) Wiese (Louka u Litvínova) unt. Bf. Süd Lauban (Lubań) Seidenberg (Zawidow) Neubau RE 20 (*) OlbernhauGrünthal Neuhausen Görlitz (Zgorzelec) OE 65 Ebersbach Bad Schandau Landkreis Schöna Sächsische SchweizOsterzgebirge Holzhau RE 28 RB 80 Breitenbach Graslitz (Kraslice) HOF RE 28 RB 80 Thalheim Pirna RB 89 Vogtlandkreis VL 5 Stollberg Sebnitz Kurort Altenberg PockauLengefeld Neuoelsnitz RB 95 Falkenstein Kurort Kipsdorf FEG CB 1 Schwarzenberg unt. Bf. Freital- DD-Gittersee Hainsberg S1 RB 81 C-Altchemnitz Lugau Landkreis Zwickau VL 4 ZVV Weischlitz EBx 13/ EB 13 VE 16 RE 3 RE 9 VL 5 VL 2 VL 5 BrandErbisdorf C Süd CB 2 Zwickau C Hbf. CHEMNITZ ZVMS VE 16 RE 3 RE 9 Herlasgrün ob. Bf. RE 3 RE 9 RB 30 Z-Zentrum Greiz EBx 13/ EB 13 Glauchau St. Egidien VL 1 Zeulenroda Berthelsdorf Görlitz Wilthen Niedereinsiedel (Dolní Poustevna) Heidenau SDG 3 RB 60 RE 1 OE 60 V RE 1 Neustadt/Sa. SB 71 Dürrröhrsdorf SE 19 (*) RE 20 (*) Dippoldiswalde RE 1 Neukirch West DRESDEN DD Hbf. Tharandt S3 Flöha RE 3 RE 9 RB 30 Werdau THÜRINGEN Freiberg Arnsdorf (*) EBx 12 RE 3 RE 9 RB 30 RE 6 CB 4 GC-Schönbörnchen VL 4 RE 3 TH CB 3 Burgstädt RB 37 RE 1 TH RE 3 RE 9 RB 30 Löbau 20 EBx 12 EB 22 EBx 13/ EB 13 Gößnitz S2 DDKlotzsche DDFriedrichstadt Bautzen RE 2 RB 61 Lauban (Lubań) Landkreis Görlitz OE 65 RB 60 RE 1 Bischofswerda OE 60 V DD Flughafen RB 31 RE 15 RE 18 Nossen ZVON SB 34 DDNeustadt Coswig Horka Pbf. OE 64 RE RE 1 TH RE 1 TH Meißen Hainichen GERA Königsbrück Breslau (Węgliniec) (Wrocław) Kamenz SB 33 Radebeul Ost Landkreis Mittelsachsen Mittweida RE 6 Moritzburg Kohlfurt Schienenersatzverkehr Hoyerwswerda – Horka Niesky Landkreis Bautzen ZVOE SDG 2 S1 Rähsa RB 45 RE 18 Radeburg Meißen Triebischtal Döbeln Hbf. Rochlitz Geithain Altenburg Erfurt Priestewitz RB 110 Zeitz RE 15 Großenhain Cottb. Bf. RB 45 Bad Lausick S4 Neukieritzsch DBG RB 31 RE 15 RE 18 RE 50 Großbothen RE 6 MRB 113 Landkreis Meißen RE 50 Großenhain Berliner Bf. Landkreis Leipzig Grimma ob. Bf. Gaschwitz Weißenfels Riesa Trebsen L-Connewitz OE 65 Abzw. Spreewitz Süd Sorau (Żary) RB 31 Brandis Beucha Miltitzer Allee RB 125 S4 RB 45 RE 50 S1 L-Stötteritz S1 Spreewitz Hoyerswerda Knappenrode Wurzen Borsdorf L-Paunsdorf Großkorbetha SACHSENANHALT L Hbf. LEIPZIG Hosena Ruhland REPUBLIK POLEN Weißwasser RE 15 ZVNL Nord OE 65 Senftenberg Brieske Elsterwerda Linien des SPNV OE 65 Graustein RE 18 Berlin Landkreis Nordsachsen RE 10 RB 49 Lübbenau S4 RE 13 RB 54 RB 57 Leipzig/HalleS 5 Taucha S 4 Eilenburg Eilenburg-Ost Flughafen S 5x Messe L-Leutzsch Cottbus Falkenberg S4 Cottbus BRANDENBURG Spremberg RE 10 RE 10 Delitzsch RB 118 unt. Bf. MRB 118 Schkeuditz S 3 Merseburg Jüterbog Torgau Bad Düben Gröbers Buna Schafstädt Cottbus Lutherstadt Wittenberg Söllichau Kurort Oberwiesenthal Saaz (Žatec) RB 95 CD 142 Adorf VL 1 Nürnberg BAYERN VL 3 Bad Brambach Falkenau (Sokolov) Eger (Cheb) Eger (Cheb) Karlsbad (Karlovy Vary) Marienbad (Mariánské Lázně) Kartengrundlage: KARTOX Stand: 15. Dezember 2013 Mobilität für Ballungsräume: Das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz (MDSB-Netz) Mit Inbetriebnahme des MDSB-Netzes am 15.12.2013 wurde der gesamte SPNV in der Region Leipzig neu geordnet. Das Leipziger Umland wird über den City-Tunnel Leipzig (CTL), durch den alle Linien des MDSB-Netzes verlaufen, direkt mit der Leipziger Innenstadt verbunden. Auf der Achse zwischen Leipzig Hbf. und dem Südraum Leipzig entfällt die umständliche Umfahrung des Stadtzentrums. Zum künftigen MDSB-Netz gehören 5 Linien: S1: Leipzig Miltitzer Allee/Messe – CTL – Leipzig-Stötteritz – Wurzen – Oschatz S2: Dessau/Lutherstadt Wittenberg – Bitterfeld – Delitzsch – CTL – Leipzig-Connewitz – Gaschwitz S3: Halle – Nietleben – Halle Hbf. – Schkeuditz – CTL – Leipzig-Stötteritz S4: Hoyerswerda – Falkenberg – Torgau – Eilenburg – Taucha – CTL – Gaschwitz – Neukieritzsch – Borna – Geithain S5 / S5X: Halle Hbf. – Flughafen Leipzig/Halle – CTL – Gaschwitz – Neukieritzsch – Altenburg – Werdau – Zwickau | 32 Stand: Februar 2013 Bitterfeld Ha l Ha le-N ll i Ha e-N etle ll eu b Ha e Zs sta en lle ch dt Ha Sü erb Ha lle-S dsta ener lle ilb dt St ra Ro erh ße se öh ng e ar te n Markkleeberg Gaschwitz Großdeuben Böhlen (Leipzig) Böhlen Werke Neukieritzsch Lobstädt Deutzen Borna (Leipzig) Regis-Breitingen Petergrube Neukirchen-Wyhra Frohburg Treben-Lehma Altenburg Lehndorf (Altenburg) Leipzig /Halle Flughafen Schkeuditz L.-Coppiplatz L. Ka rls ru h L. er S Al tra lee ß -C e en te r L.Co nn ew itz Ponitz Crimmitschau Schweinsburg-Culten Werdau Nord Lichtentanne (Sachsen) Zwickau (Sachsen) Leipzig Miltitzer Allee / Messe <> Oschatz Hoyerswerda <> Geithain S-Bahn-Haltepunkt S-Bahn-Umsteigemöglichkeit Bitterfeld <> Gaschwitz Leipzig/Halle Flughafen <> Zwickau (Sachsen) S-Bahn unterirdisch Umsteigebahnhof »City-Tunnel Leipzig« Halle-Nietleben <> Leipzig-Stötteritz Halle (Saale) Hbf <> Zwickau (Sachsen) Parkplatz Flughafen Taucha (Leipzig) L.-Möckern L.-Gohlis L.-Leutzsch Leipzig Hbf. tief L.-Lindenau L.-Plagwitz L. Grünauer Allee Gößnitz Steinpleis Rackwitz (Leipzig) Leipzig Miltitzer Allee Werdau Hoyerswerda Oschatz Geithain Dieskau Ruhland n) se ch (Sa Leipzig-Stötteritz Lauchhammer Plessa Hosena n hle Da en hr Kü n ze ur itz n) W new se n ch ch Be nba (Sa te n Al cher ain a M hsh ric Ge dorf rs Bo Leipzig Miltitzer Allee Bad Liebenwerda L.Lü t L.- zsch W en a L. hre a Sle n L. vog Ol ts br tra ich ß tst e ra ße Dieskau Gröbers Großkugel Schkeuditz West Schkeuditz Halle Messe Elsterwerda Biehla Eilenburg Mockrehna Zschortau Ost Doberschütz Rackwitz (Leipzig) Eilenburg e Jesewitz (Leipzig) ess L. M Pönitz (Leipzig) Taucha (Leipzig) Leipzig / Halle Flughafen Halle (Saale) Hbf. Falkenberg (Elster) Delitzsch unt Bf Halle (Saale) HalleNietleben Rehfeld (Falkenberg) L.-Heiterblick L.-Thekla Le ipz Le Le L. L. Lei ipz ipz Ba W pz ig i i y M l i ig er he g g es No M isc lm Ma se DR h -L rk r d er eu t Ba sc hn hn ho er f -Pl at z Torgau Beilrode La ut a( Sc NI) hw ar zk oll m Petersroda Borsdorf Engelsdorf L.-Paunsdorf (in Planung) L. Anger-Crottendorf Leipzig-Stötteritz L. Völkerschlachtdenkmal Markkleeberg Nord Markkleeberg Markkleeberg-Großstädteln Gaschwitz Mobilität für Ballungsräume: Der City-Tunnel Leipzig ❚ Größtes Projekt in der Region ist der neue City-Tunnel. ❚ Ab Dezember 2013 verbindet der City-Tunnel den Hauptbahnhof unter der Innenstadt hindurch mit dem Bayerischen Bahnhof im Süden der Stadt. ❚ Viele Reiseziele werden damit künftig schneller zu erreichen sein. ❚ Die Bauarbeiten hatten im Juli 2003 begonnen. Wissenswertes Wissenswertes Länge Tunnelstrecke 3,9 Kilometer Neue Bahnhöfe 6 Gesamtkosten (Stand 09/2013) ca. 960 Millionen Euro davon Freistaat Sachsen ca. 497,9 Millionen Euro EU ca. 224,8 Millionen Euro Bund ca. 208,3 Millionen Euro Deutsche Bahn AG ca. 17,9 Millionen Euro Stadt Leipzig ca. 7,1 Millionen Euro Zweckverband (ZVNL) ca. 3,7 Millionen Euro Leipzig MDR Leipzig Nord Hauptbahnhof Markt Wilhelm-Leuschner-Platz Bayerischer Bahnhof Auf der 3,9 Kilometer langen Tunnelstrecke sind sechs neue Bahnhöfe entstanden – unter anderem die unterirdische Station im Hauptbahnhof. | 35 Mobilität für Ballungsräume: Die S-Bahn Dresden Der Verdichtungsraum in der Region Dresden weist intensive Verflechtungsbeziehungen zwischen dem Oberzentrum Dresden und Meißen, Coswig, Radebeul, Heidenau und Pirna aus. Unter Beachtung der prognostizierten Strukturentwicklungen des Untersuchungsraumes ließen sich in den Nachfrageuntersuchungen auf den für die S-Bahn relevanten Entwicklungsachsen starke Verkehrsströme nachweisen, die leistungsfähige und effiziente Schienenverbindungen erfordern. Wichtigster Bestandteil des zu entwickelnden S-Bahn-Netzes ist die Linie S1 Pirna – Dresden Hbf. – Meißen Triebischtal. Mit der S-Bahn Dresden werden die Hälfte der Siedlungsschwerpunkte des Nahverkehrsraumes Oberelbe über ein leistungsfähiges und schnelles Verkehrsmittel miteinander verbunden und gleichzeitig der Fahrgasthauptstrom im Elbtal getragen. Die S-Bahn-Linien bewältigen ca. 70 % der SPNV-Nachfrage im Nahverkehrsraum Oberelbe. Zur weiteren Leistungssteigerung und als ökologisch sinnvolle Alternative zum Personenstraßenverkehr erfolgt seit 1996 der Ausbau der S1 zwischen Pirna und Meißen Triebischtal, durch Bund und Freistaat Sachsen nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) finanziert. | 36 Berlin Leipzig Cottbus Ra Ra deb Ra deb eul de eu -Z be l W itz s ul -W est che wi ein g tra ub e Dresden-Pieschen Dresden Neustadt Dresden Mitte S3 Dresden Hbf. – Tharandt [– Freiberg (Sachs)]. MuldenFreiberg hütten Chemnitz S3 Görlitz Zittau Dresden-Klotzsche Dresden Industriegelände Dr Dresden-Plauen Freital-Potschappel Freital-Deuben Freital-Hainsberg Freital-Hainsberg West S2 Pirna – Heidenau – Dresden Hbf. – Dresden-Neustadt – Dresden Flughafen Kamenz D Fr res eib de e Dr sd er n Dr esd en- ger e Dr sd en- Str Str Dr esd en- Rei ehl aße H esd en- Do ck en He eide en- Nie brit n Z d z i He den au sch ers ac ed id au en S hw lit au üd itz z -G ro ßs Ob ed er lit z St vog ad elg t e Ku W sa ro eh ng Kö rt len ni Ra gs th te en in sw Co Ne Nossen Döbeln Dresden Dresden Grenzstraße Radebeul Ost DresdenTrachau e S1 [Schöna/Bad Schandau –] Pirna – Heidenau – Dresden Hbf. – Dresden-Neustadt – Meißen Triebischtal Dresden Flughafen S2 Elb Das S-Bahn-Netz Dresden ist bestimmt durch die Linien ig rn ew itz Meißen us ö MeißenTriebischtal S1 Königsbrück Dresden Hbf. S3 Tharandt Edle Krone Klingenberg-Colmnitz Niederbobritzsch Holzhau Pirna S2 Bad Schandau Altenberg Krippen Schmilka-Hirschmühle Tetschen (Dĕčín) Prag (Praha) Schöna S1 Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dresden_-_S-Bahn_-_Liniennetz.svg | 37 Erzgebirgsbahn und Chemnitzer Modell – Vernetzung einer Region Mittweida Hainichen Burgstädt DEUTSCHLAND Limbach-Oberfrohna Durch die Verknüpfung von Straßenbahn- und Eisenbahngleisen bietet das Chemnitzer Modell umsteigefreie Verbindungen zwischen dem Oberzentrum Chemnitz und dem Umland. Es ist ebenso auch eine Verknüpfung der Verkehrsmittel Bus und Bahn mit dem Ziel, Verkehrsströme auf der leistungsfähigen Bahntrasse zu bündeln. Da die Bahn nicht überall halten kann, bieten Bushaltestellen in unmittelbarer Nähe der Bahnstationen kurze Umsteigewege zu den regionalen Buslinien. Chemnitz Das Pilotprojekt (Stufe 0) des Chemnitzer Modells, die Strecke Chemnitz – Stollberg, zeigt bereits seit 2002, wie das Umland schnell und bequem mit dem Oberzentrum Chemnitz verbunden werden kann. Ziel ist es, ein nachhaltiges Verkehrskonzept im gesamten Raum Chemnitz zu gestalten. Oelsnitz Stollberg Thalheim Olbernhau Nutzung vorhandener Eisenbahn- und Straßenbahnstrecken notwendige Baumaßnahmen in Form von Neubauten und Kapazitäserweiterungen | 38 Annaberg-Buchholz CZ Chemnitz DEUTSCHLAND Flöha Hetzdorf ErdmannsdorfAugustusburg 1 Augustusburg Einsiedel Zwickau In den Jahren von 2002 bis 2007 wurden die Erzgebirgsstrecken (220 km) auf Basis eines mit dem Freistaat Sachsen abgeschlossenen Bau- und Finanzierungsvertrages für insgesamt 180 Mio. Euro komplett saniert. Durch die daraus resultierenden Angebotsverbesserungen konnten, trotz rückläufiger Bevölkerungsentwicklung, stetig wachsende Fahrgastzahlen realisiert werden. Kurze Fahrzeiten sichern eine schnelle Erreichbarkeit der Kammregionen des Erzgebirges aus den Oberzentren Chemnitz und Zwickau. Insbesondere der Freizeit- und Tourismusverkehr profitiert nachhaltig von dieser Entwicklung. Zschopau Burkhardtsdorf Thalheim Wilkau-Haßlau Grünhainichen-Borstendorf Pockau-Lengenfeld Scharfenstein OlbernhauGrünthal Hartenstein Schlema Zwönitz Aue Wolkenstein Marienberg Schlettau Schwarzenberg 2 Annaberg-Buchholz Bärenstein Cranzahl TSCHECHISCHE REPUBLIK 3 Johanngeorgenstadt Oberwiesenthal 1 Drahtseilbahn Augustusburg Komotau (Chomutov) Karlsbad (Karlovy Vary) 2 Erzgebirgische Aussichtsbahn (EAB) 3 Fichtelbergbahn | 39 Schienengüterverkehr wächst auf den europäischen Korridoren ❚ Die weltweite Verflechtung der Wirtschaftsbeziehungen im Zuge der Globalisierung bewirkt langfristig anhaltendes Güterverkehrswachstum. Eine Zunahme der Transportweiten, Öffnung der europäischen Schienennetze und hohe Energieeffizienz von Eisenbahnverkehren begünstigen den Verkehrsträger Schiene. ❚ Aktuelle Prognosen des Bundesverkehrsministeriums gehen von einer steigenden Nachfrage nach Schieneninfrastruktur auf den bereits heute hoch ausgelasteten Korridoren aus (Gesamtwachstum Schienengüterverkehr 2004 bis 2025: +65 %). ❚ Dem Freistaat Sachsen kommt aufgrund der Grenzlage zur Polnischen und zur Tschechischen Republik eine besondere Bedeutung zu. Netzbelastung 2004 (Anzahl Züge pro Tag) » | 40 » Prognose Netzbelastung 2025 (Anzahl Züge pro Tag) » » » Die neue Achse nach Südpolen: Hoyerswerda – Horka – Grenze D / PL Der wachsende Güterverkehr in Ost-West-Richtung benötigt dringend Kapazitätserweiterungen für den Schienengüterverkehr. Ob Chemie, Autoindustrie oder Logistik, im mitteldeutschen Wirtschaftsraum besteht höchster Bedarf für zusätzliche Züge. Mit dem Ausbau der Strecke Hoyerswerda – Horka – Grenze D/PL und der damit verbundenen Erhöhung der Kapazität wird eine neue attraktive Verbindung Richtung Polen geschaffen. Bauliche Maßnahmen Zeitschiene Zwischen Knappenrode und Horka bis zur Staatsgrenze D/PL wird die Strecke zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Die Geschwindigkeit wird auf bis zu 120 km/h (abschnittweise 160 km/h) angehoben. Der Neubau der Grenzbrücke über die Neiße ist nicht Bestandteil des Ausbauvorhabens, dieser wird aber zeitgleich durch die polnische Staatsbahn realisiert. Somit entfallen die bestehenden Lasteinschränkungen auf der jetzigen Brücke. Im August 2012 wurde im Bahnhof Knappenrode mit ersten Arbeiten begonnen. In Abhängigkeit von den laufenden Sanierungsarbeiten der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) im westlichen Streckenteil und der Erlangung des Planrechts ist der Abschluss des Vorhabens für Mitte 2017 geplant. Verkehrlicher Nutzen Für den Güterverkehr werden die Kapazitäten erhöht und die Transportgeschwindigkeit beschleunigt. Dadurch wird die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gestärkt. Durch die vom Freistaat Sachsen finanzierte zusätzliche abschnittweise Anhebung der möglichen Geschwindigkeit von 120 km/h auf 160 km/h wird zugleich ein Reisezeitgewinn für den Personenverkehr ermöglicht. BRANDENBURG REPUBLIK POLEN SACHSEN Mitteldeutschland Knappenrode Hoyerswerda DEUTSCHLAND Lohsa Horka Bergbausanierung Lohsa Niesky Südpolen | 41 Der Wachstumskorridor Ost der Deutschen Bahn AG Leipzig / Halle Reichenbach Dresden SACHSEN Hof Das prognostizierte Wachstum im Schienengüterverkehr erfordert neben großen und langfristigen Ausbaumaßnahmen auch eine gezielte Verstärkung bestehender Strecken, um die Netzkapazität bereits mittelfristig nachfragegerecht erweitern zu können. Mit dem Wachstumskorridor Ost wird eine Nord-Süd-Alternativroute eröffnet, die die heutigen Hauptverkehrskorridore merklich entlastet. Nach der positiven Nutzen-Kosten-Analyse konnten erste Maßnahmen dieses Korridors, die im Bedarfsplan Schiene bereits enthalten sind, schon begonnen werden (z. B. der zweigleisige Ausbau Uelzen – Stendal). Der Korridor verläuft direkt über die Logistikdrehscheibe Leipzig und das südwestsächsische Industriegebiet. Der ausstehende elektrische Lückenschluss auf bayerischer Seite von Hof über Marktredwitz nach Regensburg stellt einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Wachstumskoridors Ost dar. Neben den Ganzzügen und dem Kombinierten Verkehr behält auch der Einzelwagenverkehr erhebliche Bedeutung für die sächsische Wirtschaft. Für ca. 150 Mio. € ist mit dem Neubau der Zugbildungsanlage in Halle begonnen worden, die für Mitteldeutschland ab 2017 die hochmoderne Drehscheibe des Schienengüterverkehrs sein wird. Die Industrielandschaft des Wirtschaftsraumes Chemnitz-Zwickau, basierend auf Textilherstellung, Metallverarbeitung, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie neuen Technologien der Elektro- und Umwelttechnik, braucht gute und zuverlässige Schienenanbindungen ebenso wie der Großraum Leipzig als Logistik- und Produktionsstandort. BAYERN Eger (Cheb) Marktredwitz TSCHECHISCHE REPUBLIK Nürnberg, München , Verona DEUTSCHLAND Regensburg | 43 Für den Schienengüterverkehr ist Sachsen gut aufgestellt SACHSEN-ANHALT BRANDENBURG REPUBLIK POLEN Halle/Saale 1 Hoyerswerda 2 4 LEIPZIG 5 3 Riesa Bautzen Döbeln 6 8 7 9 2 Ausbau Umschlagbahnhof Leipzig-Wahren DRESDEN 3 Zugbildungsanlage Leipzig-Engelsdorf Schöna CHEMNITZ Glauchau THÜRINGEN 6 Alberthafen Dresden AnnabergBuchholz Plauen | 44 7 Zugbildungsanlage Dresden-Friedrichstadt 8 GVZ Dresden Johanngeorgenstadt Klingenthal 4 GVZ Leipzig und DB Schenker Logistikzentrum 5 Elbehafen Riesa Kurort Altenberg Zwickau BAYERN 1 Neubau Zugbildungsanlage Halle Freiberg GERA HOF Görlitz TSCHECHISCHE REPUBLIK 9 GVZ Glauchau Leistungsfähige Umschlaganlagen als Basis kundengerechter Logistikketten Das Sammeln, Lagern, Umschlagen, Transportieren und Verteilen von Gütern jeglicher Art ist elementare Grundlage für eine globalisierte Wirtschaft. Fehlt hierzu die Infrastruktur, lahmen Produktion und Absatz. In Sachsen fördern und betreiben Land und Deutsche Bahn AG nachhaltig den Ausbau. (1) Halle erhält bis 2017 eine der modernsten Zugbildungsanlagen Europas. Die Investition beträgt ca. 150 Mio. €. (2) Im Umschlagbahnhof Leipzig-Wahren soll sich mit dem angestrebten Ausbau ab 2015 die Umschlagkapazität erhöhen. (3) Bis zur Inbetriebnahme von Halle bleibt Leipzig-Engelsdorf größte Zugbildungsanlage Mitteldeutschlands. (4) Das DB Schenker Logikzentrum in Leipzig verdoppelt seine Kapazitäten in 2013. (5) Im Elbehafen Riesa wird das trimodale Terminal auf eine Kapazität bis zu 100.000 Standardcontainer (TEU) fast verdreifacht. (6) Im Alberthafen Dresden werden neue Logistikangebote ermöglicht. (7) Die Zugbildungsanlage Dresden-Friedrichstadt wird auf neue Nutzerkonzepte hin weiterentwickelt. (8) Das GVZ Dresden entwickelt sich gut. (9) Das GVZ Glauchau erhält bedarfsgerechte Anlagenausweitungen. | 45 Sachsens Bahnhöfe im 21. Jahrhundert 393 von insgesamt 5.400 von DB Station&Service AG betriebenen Bahnhöfen liegen in Sachsen. Drei Bahnhofsmanagements in Dresden, Leipzig und Chemnitz kümmern sich um die Belange der Reisenden und Besucher. Jeden Tag gehen hier rund 290.000 Menschen ein und aus. Sichergestellt wird die Bahnhofsentwicklung und -modernisierung in Sachsen durch finanzielle Mittel der Deutschen Bahn AG, des Bundes, des Freistaates Sachsen sowie der Städte und Gemeinden. Zwischen 2006 und 2016 fließen insgesamt 638 Millionen Euro in die Modernisierung der sächsischen Bahnhöfe. Allein 2013 stehen rund 69 Millionen Euro für Bauprojekte bereit. Mit dem 2009 gestarteten Konjunkturprogramm des Bundes wurden beispielsweise die fünf Empfangsgebäude Dresden Hauptbahnhof, Dresden-Neustadt, Meißen, Pirna und Plauen energetisch ertüchtigt. Diese erstrahlen nun wieder in neuem Glanz. Aber auch weitere Maßnahmen, wie die Verbesserung der ReisendenInformationen und des Wetterschutzes, sind damit realisiert worden. Insgesamt hat die Deutsche Bahn AG in Sachsen im Rahmen des Konjunkturprogramms 25,7 Millionen Euro in 79 Bahnhöfe investiert. | 46 Leipzig Hauptbahnhof – Service und Einkaufen im Herzen der Stadt Der Leipziger Hauptbahnhof ist mit einer Grundfläche von rund 84.000 Quadratmetern der größte Kopfbahnhof Europas. Allein das Empfangsgebäude, in dem mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund um die Uhr für guten Service, Sicherheit und Sauberkeit für die täglich rund 150.000 Reisenden und Besucher, einschließlich des Einkaufscenters, sorgen, verfügt über 16.000 Quadratmeter. Leipzig Hauptbahnhof zählt zu den zuletzt fertiggestellten Großbahnhöfen des 20. und nach seiner umfassenden Modernisierung zum ersten des 21. Jahrhunderts. Noch heute imponiert seine Fassade von knapp 300 Metern Länge, die Richtung Innenstadt zeigt. Er ist Drehscheibe für den Nah- und Fernverkehr sowie den öffentlichen Personennahverkehr in Leipzig. ICE- und IC/EC-Linien der Nord-Süd-Achse Berlin – München sowie der Ost-West-Achsen Frankfurt – Dresden und Hannover – Dresden steuern den Hauptbahnhof jeden Tag an. Und auch bei den Reisenden selbst kommt der Bahnhof mit seiner Ausstattung und seinem Service gut an. So wurde er 2011 vom Verband Allianz pro Schiene mit dem Titel »Bahnhof des Jahres« ausgezeichnet. Ab September 2013 beginnt der Umbau der Fernbahnsteige 10 –15. | 47 Dresden Hauptbahnhof – Architektonisches Schmuckstück in Sachsens Landeshauptstadt Der Dresdner Hauptbahnhof ist der größte Personenbahnhof der sächsischen Landeshauptstadt. Bis heute einzigartig ist die Kombination aus Durchgangs- und Kopfbahnhof auf zwei verschiedenen Ebenen. Eine weitere Besonderheit des Bauwerks ist die mit einer teflonbeschichteten Glasfaser-Membran überzogene Hallendach-Konstruktion, die in den Jahren 2000 bis 2006 nach einem Entwurf des britischen Architekten Sir Norman Foster verwirklicht wurde. Um den rund 60.000 Reisenden und Besuchern, die den Hauptbahnhof täglich frequentieren, künftig einen noch breiteren Branchen-Mix zu bieten, werden Ende 2013 neue Geschäfte in der Nord- und Südhalle eröffnet. Auf einer Fläche von rund 11.000 Quadratmetern entstehen zusätzlich bis zu 40 neue Läden für den Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie. Bis 2014 soll der Ausbau abgeschlossen sein. Insgesamt investiert die DB Station&Service AG rund 26 Millionen Euro. | 48 Dresden-Neustadt – Bundesmittel sichern den stufenfreien Ausbau des Bahnhofs Der Bahnhof Dresden-Neustadt bündelt den Bahnverkehr auf der nördlichen Elbseite und ersetzte 1901 den alten Leipziger Bahnhof sowie den 1847 gebauten Schlesischen Bahnhof. Heute halten hier S-Bahn-, Regional- und Fernzüge und er wird täglich von etwa 13.400 Reisenden genutzt. Die zweiteilige Bahnhofsanlage besteht aus der Bahnsteighalle und der oberen Gleishalle. Die Empfangshalle wurde bereits in den Jahren 2000/2001 denkmalschutzgerecht saniert, hier insbesondere das Hallengewölbe und die Oberlichter. 2008 wurde mit finanziellen Mitteln des Bundes eine neue Fahrgast-Informationsanlage installiert. Im Rahmen des Ausbaus der Strecke Leipzig – Dresden (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit, VDE 9) und des S-Bahn-Vorhabens Dresden-Neustadt – Meißen steht bis 2014 die Modernisierung der gesamten Verkehrsstation an. Dabei sollen die vier Mittelbahnsteige komplett neu ausgestattet werden. Außerdem wird über Aufzüge der gesamte Bahnhof künftig stufenfrei erreichbar sein und den Anforderungen einer modernen Verkehrsstation entsprechen. | 49 Chemnitz Hauptbahnhof – Bahnknoten wird fit gemacht für die Zukunft Den Chemnitzer Hauptbahnhof mit derzeit zehn Bahnsteigen frequentieren täglich rund 10.900 Reisende. Er ist Knotenpunkt zahlreicher Nahverkehrslinien, die überwiegend im Stundentakt die Region erschließen und ist zentraler Verknüpfungspunkt zum öffentlichen Nahverkehr. Gegenwärtig dominieren hier noch Bagger und Bauarbeiter, denn die Deutsche Bahn AG investiert noch bis 2013 rund 110 Millionen Euro in einen modernen Eisenbahn-Knotenpunkt. Auch im Hauptbahnhof selbst geschieht einiges. Hier werden derzeit neue Gleise verlegt und Bahnsteige umgebaut. Das sogenannte »Chemnitzer Modell« sieht vor, dass Straßenbahnen künftig direkt aus der Innenstadt über den Hauptbahnhof ins Umland fahren können. Somit entfällt das Umsteigen auf andere Züge. Mit der Verknüpfung des Schienennetzes wird das Fahren mit der Bahn für Reisende wesentlich bequemer. Ein Teil der seitlichen Bahnhofsfassade wurde deshalb entfernt, um freie Fahrt für die Tram zu schaffen. Die erste Pilotstrecke ChemnitzStollberg, die vor zehn Jahren in Betrieb gegangen ist, hat ihre Bewährungsprobe bestanden. In der Innenstadt fährt sie auf Straßenbahngleisen und von Altchemnitz auf Eisenbahngleisen nach Stollberg. Die Fahrgastzahlen stiegen seit 2002 auf mehr als das Sechsfache. Künftig stehen im Hauptbahnhof die Gleise 1 bis 4 für die Fahrzeuge des Chemnitzer Modells zur Verfügung. Die Gleise 5 bis 14 bleiben dem reinen Eisenbahnverkehr vorbehalten. | 50 Bauen und Instandsetzen nach Plan Fit für die Zukunft Nur gemeinsam und mit abgestimmten Konzepten werden Bahnhöfe attraktiver und die Zufriedenheit der Reisenden und Besucher weiter erhöht. Die DB Station&Service AG hat für das Bauen und Instandsetzen der vielfaltigen Anlagen der Bahnhöfe ein maßgeschneidertes Konzept entwickelt. Das strategische Programm Anlagenmanagement Personenbahnhöfe (amp) sorgt dafür, dass die zur Verfügung stehenden Finanzmittel vorausschauend, systematisch und vor allem bedarfsgerecht für Instandsetzung und Ersatzinvestitionen eingesetzt werden. Durch zyklische, präventive Instandsetzungsroutinen wird die optimale Lebensdauer, sowohl wirtschaftlich als auch technisch-funktional, für unsere Anlagen erreicht. Die Budgetplanung erfolgt bundesweit einheitlich nach der amp-Logik. Damit wird der gesamte Wartungsund Instandsetzungsbedarf an allen Bahnhöfen zentral gesteuert und führt zu einem effektiven und wirtschaftlich optimalen Einsatz der Mittel. Diese Strategie führt zu funktionalen und den Kundenbedürfnissen entsprechenden Bahnhöfen. Die Werthaltigkeit der Maßnahmen wird im Rahmen von regelmäßigen Zustandsbewertungen kontrolliert. Beispielhaft zeigt die nebenstehende Übersicht einige Bauprojekte, welche fertig sind, begonnen wurden oder sich gegenwärtig in Planung befinden. Auswahl der wichtigsten Projekte / keine vollständige Auflistung / Projekte in Planung, im Bau, fertiggestellt. Weitere Projekte im Regionalbereich Südost: verbesserter Brandschutz, bessere Informationen (DSA), neue Beleuchtung Zugänge, Erneuerung Aufzüge * enthalten zusätzliche finanzielle Mittel aus dem InfrastrukturBeschleunigungsprogramm des Bundes Bahnhof Maßnahmen Altenberg Neubau Hausbahnsteig Bienertmühle Neubau Beleuchtung Doberschütz* Neubau Bahnsteige, Beleuchtung, mehr Wetterschutz Dresden Hauptbahnhof Ausbau Nord- u. Südhalle Frohburg* Neubau Bahnsteig 1, Blindenleitstreifen Groß Dalzig Neubau Beleuchtung Hohenroda Neubau Beleuchtung Kamenz (Sachs)* Neubau Bahnsteig 1, Optimierung Wetterschutz, Beleuchtung, Blindenleitstreifen Leipzig Allee-Center* Neubau Bahnsteige, mehr Wetterschutz, Blindenleitstreifen, Beleuchtung, neue Treppe Leipzig Grünauer Allee* Neubau Bahnsteige, Blindenleitstreifen, Beleuchtung, mehr Wetterschutz Leipzig Hauptbahnhof* Bessere Informationen, neue Lautsprecheranlage, neue 3-S-Zentrale; Neubau Fernbahnsteige 10-15 Leipzig Karlsruher Straße* Neubau Bahnsteige, Blindenleitstreifen, Beleuchtung, mehr Wetterschutz Lobstädt* Neubau Bahnsteig 2, Abbruch Bahnsteigdach, mehr Wetterschutz, Beleuchtung, Blindenleitstreifen Markranstädt Erneuerung Verkehrsstation Mockrehna Neubau Bahnsteig Neukieritzsch Neubau Beleuchtung Ottendorf-Okrilla Süd Neubau Beleuchtung Pirna-Copitz Neubau Beleuchtung Syrau Neubau Beleuchtung | 51 Schwerpunkt stufenfreier Ausbau und Reisenden-Information Einen Schwerpunkt der Modernisierungen bildet der stufenfreie Ausbau der sächsischen Bahnhöfe. So sind 274 Stationen in Sachsen bereits stufenfrei erreichbar und entsprechen damit den heutigen Anforderungen und Ansprüchen. Bundesweit sind derzeit über 3.800 von insgesamt 5.400 Bahnhöfen stufenfrei erreichbar. Bis 2012 wurden 278 Bahnhöfe zudem mit dynamischen Schriftanzeigern ausgestattet, was die Reisenden-Informationen deutlich verbessert. Die Übersichtskarte enthält ausschließlich Angaben zu Verkehrsstationen, die durch die DB Station & Service AG betrieben werden | 52 Nachhaltiger Schienenverkehr sichert unsere Mobilität von morgen Eine arbeitsteilige, globale Wirtschaft und Menschen, die in Freizeit und Beruf flexibel und ortsungebunden sein wollen und müssen, brauchen Mobilität. Verkehr sichert Mobilität, ob mit Auto, Flugzeug, Zug oder Schiff. Ziel des Freistaats Sachsen und der Deutschen Bahn AG ist dabei, das Mobilitätsbedürfnis für Menschen und Güter durch intelligente Verkehrsnetzwerke weitaus stärker als bisher über öffentliche Verkehrsmittel sicherzustellen. Die Deutsche Bahn AG bietet bereits heute CO2-freie Elektromobilitätsketten; bis 2020 sollen 35 % des Stromverbrauchs aus regenerativen Energien gewonnen werden. Gemeinsames Ziel des Infrastrukturausbaus sind daher auch weitere Streckenelektrifizierungen für den Personen- und Güterverkehr. Gerade im Güterverkehr sind die prognostizierten Verkehrszuwächse extrem; Eisenbahnverkehr ist hier eindeutig das umweltfreundlichste und sicherste Verkehrsmittel. Mehrverkehr auf der Schiene – speziell der Schienengüterverkehr – bringt allerdings auch mehr Lärm und Erschütterung. In Sachsen sind besonders das Elbtal und der Leipziger Güterring betroffen. Die Lärmreduzierung hat daher oberste Priorität beim Freistaat Sachsen und der Deutschen Bahn AG. Neben der Reduzierung an der Quelle (Fahrzeug) sind weiterhin auch Infrastrukturmaßnahmen erforderlich. Das Konjunkturprogramm hat erste Pilotierungen für neue Techniken ermöglicht. Deren konsequente Weiterentwicklung ist gemeinsames Ziel, dabei auch im Besonderen die Förderung in Sachsen entwickelter Methoden und Technologien. Deutsche Bahn AG in Umweltfragen Vorreiter | 53 Lärmschutz-Maßnahmen an Fahrzeugen und Infrastruktur wirken zusammen Aktive und passive Maßnahmen zur Lärmreduzierung Ansatzpunkte der Lärmreduzierung Maßnahmen zur Lärmreduzierung aktiv passiv … aktiv an der Infrastruktur … passiv an Gebäuden … aktiv am Rollmaterial 1 Am Rollmaterial 2 An der Infrastruktur 3 An Gebäuden ❚ Lärmschutzwände/-wälle ❚ Innovative Lärmschutzmaßnahmen aus Technologieportfolio KP II, z. B. SSD1, SSA1 und HSG2 ❚ Schalltechnische Maßnahmen, z. B. Schallschutzfenster ❚ Leise Bremstechnologien, z. B. K-Sohle, LL-Sohle » 3 1 3 3 3 3 2 1 | 54 SSD = Schienenstegdämpfer; SSA = Schienenstegabdeckung | 2 HSG = High Speed Grinding (Hochgeschwindigkeitsschleifen) Das freiwillige Lärmsanierungsprogramm des Bundes umfasst aktuell 91 km Strecke im Freistaat Sachsen Im Lärmsanierungsprogramm des Bundes sind für Sachsen insgesamt 50 Teilprojekte mit 90,8 Kilometern Streckenlänge vorgesehen. Von 2001 bis Mai 2012 wurden bereits ❚ über 9,2 Millionen Euro Bundesmittel investiert, ❚ 35 Teilprojekte mit einer Streckenlänge von 74,8 Kilometern vollständig saniert, ❚ 2,2 Kilometer Schallschutzwände erstellt (weitere 0,9 Kilometer Schallschutzwände befinden sich im Bau), ❚ ca. 2.969 Wohnungen mit Schallschutzfenstern, Dachsanierungen und Lüftern ausgestattet. | 55 Wir sind bereit für die Zukunft Die koordinierte Planung der Infrastruktur für Sachsen schafft heute die Voraussetzungen, auch morgen die Chancen auf Wohlstand und Lebensqualität zu sichern. Denn im europäischen Wettbewerb gilt es, Standortvorteile zu erhalten und auszubauen. Eine leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur ist dabei unerlässlich. Das Verkehrssystem Schiene bietet effiziente und zugleich umweltfreundliche Transportwege und ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die gesamte Region. Ein Plus an Wachstum, Nachhaltigkeit und Mobilität. Das Handeln des Freistaates Sachsen und der Deutschen Bahn AG orientiert sich konsequent an dem Ziel, Wachstum, Nachhaltigkeit und Mobilität zu fördern. Durch einen systematischen Infrastrukturausbau können die richtigen Antworten auf die Herausforderungen der Megatrends gegeben werden. Investitionen in Streckenneubauten sind dabei ebenso wichtig wie die Modernisierung von Bahnhöfen und Haltepunkten und die Gewährleistung einer konstant hohen Qualität im bestehenden Schienennetz. Zwischen 2007 und 2011 wurden hier bereits 1,9 Milliarden Euro investiert. Für den Zeitraum von 2012 bis 2016 sind Investitionen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro geplant. Um den Menschen und der Wirtschaft im Freistaat Sachsen auch künftig Mobilität und funktionierende Warenströme, Wachstum und Nachhaltigkeit gewährleisten zu können, muss die Zukunftsplanung heute beginnen. Das Strategiekonzept Schiene gibt klare Perspektiven und überzeugende Argumente für die Entwicklung des Verkehrssystems Schiene in den kommenden Jahrzehnten. Die Umsetzung dieses Strategiekonzeptes ist die gemeinsame Aufgabe von Bund, Freistaat Sachsen und Deutscher Bahn AG. | 57 Fotonachweise Titelfotos: Sylvio Dittrich, Dresden (Foto links) Axel Hartmann – Deutsche Bahn AG (Foto rechts) Fotos: Allianz pro Schiene Andreas Taubert: S. 47 Deutsche Bahn AG Banaszak, Bartlomiej: S 12 (oben), S. 36, S. 53 (unten li.) Bedeschinski, Christian: S. 12 (Mitte), S. 46, S. 49, S. 57 (oben) Deutsche Bahn AG: S. 50 Freistaat Sachsen (www.citytunnelleipzig.de): S. 27, S. 34, S. 35 Gläscher, Jörg: S. 40 (5. Foto) Heselbarth, Rolf: S. 48 Horn, Roland: S. 16 Jazbec, Günter: S. 40 (3. Foto) Jet-Foto Kranert: S. 32, S. 53 (oben li.), S. 54 (4. Foto), S. 54 (1. Foto, Fotomontage: Bahn) JET-FOTO: S. 55 (unten re.) Klink, Stefan: S. 28 (1. Foto), S. 57 (Mitte) Kniestedt, Frank: S. 29 (4. Foto), S. 55 (unten li.), Koch, Annette: S. 54 (2. Foto) Krumnow, Hans-Joachim: S. 29 (2. Foto), S. 51 Louis, Ralf: S. 53 (oben re.) Miethe, Uwe: S. 6, 7 (oben li. | Mitte li.), S. 55 (oben re.) Müller, Christoph: S. 10 (oben li.) Neuhaus,: S. 7 (Mitte re.), S. 45 (unten li.), S. 53 (Mitte u. unten re.) Peters, Holger: S. 7 (unten li.), S. 45 (unten re.) Petsch, Dr. Dieter Michael: U2 Schmidt, Andreas: S. 8 (oben li.) Scholvien (visitBerlin): S. 8 (unten li.) Templin, Carsten: S. 57 (unten) upmeier (DMG Dresden): S. 8 (oben re.) VDE 8 Gröbers_Leipzig: S. 17 Wagner, Georg: S. 7 (oben re.) Weber, Claus: S. 29 (3. Foto), S. 54 (3. Foto, Fotomontage) Weber, Waltraud: S. 40 (2. Foto) Wenzel, Sabine, (Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH): S. 24 Winkler, Uwe: S. 45 (Mitte re.) | 58 Notizen Designhaus Berlin Kartengrundlage: S. 52 Fotograf Steffen Giersch: S. 56 Fotolia.com anastasios71: S. 10 (oben re.) carlosgardel: S. 10 (Mitte re.) Daria minaeva: S. 8 (unten re.) greenpapillon: S. 10 (Mitte li.) Marco2811: S. 10 (unten li.) motivation1965: S. 54 (Fotomontage: Haus) nmann77: S. 40 (1. Foto) Omika: S. 18 Richard Villalon: S. 12 (unten) Sborisov: S. 10 (unten re.) Thorsten Schier: S. 42 LUB Consulting GmbH S. 7 (unten re.), S. 40 (4. Foto), S. 45 (oben li., Mitte li. und oben re.) Herausgeber: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Pressestelle Wilhelm-Buck-Straße 2 | 01097 Dresden Telefon: 0351 564-8064 Telefax: 0351 564-8068 E-Mail: [email protected] Internet: www.smwa.sachsen.de Redaktion: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Referat 66 – Eisenbahnen, Personenbeförderung Deutsche Bahn AG, Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Sachsen Redaktionsschluss: Juni 2014 Gestaltung und Satz: www.oe-grafik.de Druck: Druckhaus Dresden GmbH Auflage: 4.000 Stück