Strategiekonzept Schiene - Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit

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Strategiekonzept Schiene - Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit
Strategiekonzept Schiene
Eisenbahninfrastruktur im Freistaat Sachsen
Mobilität für unseren Freistaat
Eine Perspektive für Sachsen
Sachsen ist ein Land mit großer Eisenbahngeschichte. So wurde im
April 1839 zwischen Leipzig und Dresden die erste Fernbahnstrecke
Deutschlands eröffnet. Heute verfügt Sachsen über ein Eisenbahnnetz
von rund 2.600 km und hat damit die höchste Schienennetzdichte
aller Bundesländer.
Nach 20 Jahren Aufbau Ost und dem damit einhergehenden Ausbau
sowie der Erneuerung der sächsischen Verkehrswege ist vieles erreicht worden. Mobilität mittels einer modernen und leistungsfähigen
Verkehrsinfrastruktur zu gewährleisten, ist ein entscheidender Faktor
für Lebensqualität und die Attraktivität Sachsens als Wirtschaftsund Lebensraum.
Die zentrale Lage des Freistaates Sachsen in Europa spielt im weltweiten Wettbewerb um Investitionen und wirtschaftliche Ansiedlungen
eine wichtige Rolle. Um Sachsens Funktion als Verkehrsdrehscheibe
und Transitland zu sichern und zu stärken, muss die Einbindung in
die transeuropäischen Schienennetze und damit in die europäischen
Verkehrs- und Handelsströme weiter vorangetrieben werden. Dazu
müssen verbliebene Lücken in der Schieneninfrastruktur geschlossen
werden. Zur Stärkung der Nachbarschafts- und Wirtschaftsbeziehungen ist die verkehrliche Durchlässigkeit der EU-Binnengrenzen zu
Polen und Tschechien weiter zu erhöhen.
Die sich ändernden Mobilitätsbedürfnisse der Bürger, u. a. bedingt
durch den demografischen Wandel, die wirtschaftliche Entwicklung
und die finanziellen Rahmenbedingungen stellen Verkehrspolitik und
Verkehrswirtschaft vor neue Herausforderungen und verlangen innovative Ideen und integrierte Konzepte. Es gilt die Verkehrsinfrastruktur differenziert und bedarfsgerecht zu entwickeln und die vorhandenen Ressourcen effizient einzusetzen. Neben landesspezifischen
Vorgaben spielen nationale und internationale Rahmenbedingungen
eine maßgebliche Rolle. Das Verkehrssystem des Freistaates Sachsen
ist geprägt durch die Globalisierung der Märkte und insbesondere
durch seine Funktion als Transitland.
Ein Schwerpunkt der derzeitigen und zukünftigen Regierungsarbeit
im Verkehrsbereich ist die Entwicklung der Infrastruktur im Schienenverkehr. Die Staatsregierung und die Deutsche Bahn AG setzen sich
nachdrücklich für eine angemessene Mittelausstattung im Bundeshaushalt ein, um Engpässe im deutschen und europäischen Schienennetz zu beseitigen und sächsische Städte und Regionen noch besser
an das Fernverkehrsnetz der Bahn und den internationalen Hochgeschwindigkeitsverkehr anschließen zu können. Der Freistaat Sachsen
ist sich mit der Deutschen Bahn AG einig darüber, dass die Sicherstellung dieser Grundvoraussetzung unabdingbar ist, um die anstehenden Herausforderungen meistern zu können.
Auf dem Bahngipfel am 7. Juni 2012 in Chemnitz wurde zwischen dem
Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Herrn Stanislaw Tillich,
dem Verkehrsminister des Freistaates Sachsen, Herrn Sven Morlok, und
dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Herrn Dr. Rüdiger
Grube, vereinbart, ein Strategiekonzept Schiene für den Freistaat
Sachsen zu entwickeln.
Gemeinsam haben wir in den vergangenen Monaten intensiv die Ziele,
Rahmenbedingungen und strategische Ausrichtung der Planungen im
Eisenbahnbereich fixiert. Das Ergebnis spiegelt sich in diesem Strategiekonzept Schiene für den Freistaat Sachsen wider.
Im Rückblick werden die außerordentlichen personellen und organisatorischen sowie erheblichen finanziellen Leistungen von der Nachwendezeit bis heute deutlich. Die Perspektive weist den Weg in die Zukunft.
Stanislaw Tillich
Dr. Rüdiger Grube
Ministerpräsident des
Freistaates Sachsen
Vorstandsvorsitzender
der Deutschen Bahn AG
Sven Morlok
Dr. Volker Kefer
Sächsischer Staatsminister für
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Vorstand Infrastruktur und Dienstleistungen
der Deutschen Bahn AG
| 03
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: Mobilität für unseren Freistaat –
Eine Perspektive für Sachsen ____________________________ 03
Elektrisch nach Ostsachsen:
Ausbauvorhaben Dresden–Görlitz – Grenze D/PL ____________ 25
Leistungsfähige Umschlaganlagen als Basis
kundengerechter Logistikketten __________________________ 45
Leitsätze des Strategiekonzepts __________________________ 07
Nächste Haltestelle: Zukunft! ____________________________ 27
Rückgrat des Schienenverkehrs:
Die Hochgeschwindigkeitsstrecken ________________________ 08
Schieneninfrastruktur in Sachsen:
Qualität erhalten und weiter modernisieren _________________ 28
Eisenbahnstrecken Sachsens im europäischen Kontext (1) ______ 10
Eisenbahnstrecken Sachsens im europäischen Kontext (2) ______ 12
Schnelle Regionalachsen:
Verknüpfung der Mittel- und Ballungszentren _______________ 30
Die Hauptstadtmagistrale: Berlin – Dresden _________________ 14
Mobilität für Ballungsräume:
Das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz (MDSB-Netz) ______________ 32
Sachsens Bahnhöfe im 21. Jahrhundert ____________________
Leipzig Hauptbahnhof –
Service und Einkaufen im Herzen der Stadt _________________
Dresden Hauptbahnhof – Architektonisches Schmuckstück
in Sachsens Landeshauptstadt ___________________________
Dresden-Neustadt – Bundesmittel sichern den stufenfreien
Ausbau des Bahnhofs __________________________________
Chemnitz Hauptbahnhof –
Bahnknoten wird fit gemacht für die Zukunft _______________
Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 9:
Sachsens Metropolen wachsen zusammen __________________ 15
Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8:
Schlagader für Europa _________________________________ 17
Die Sachsen-Franken-Magistrale:
Verbindungsachse im Südwesten _________________________ 18
Sachsens Anmeldungen für den Bundesverkehrswegeplan 2015
– Teil Schiene – Qualität erhalten, weiter modernisieren
und Engpässe beseitigen _______________________________ 20
Europäischer Korridor mit großer Zukunft:
(Berlin –) Dresden – Prag _______________________________ 22
Verbesserung der Infrastrukturanbindung von Chemnitz
an den Fernverkehr: Bedarfsgerechter Ausbau und
Elektrifizierung der Verbindung Chemnitz – Leipzig ___________ 23
Mobilität für Ballungsräume: Der City-Tunnel Leipzig __________ 35
Mobilität für Ballungsräume: Die S-Bahn Dresden ____________ 36
Erzgebirgsbahn und Chemnitzer Modell
– Vernetzung einer Region ______________________________ 38
Schienengüterverkehr wächst
auf den europäischen Korridoren _________________________ 40
Die neue Achse nach Südpolen:
Hoyerswerda – Horka – Grenze D/PL ______________________ 41
Der Wachstumskorridor Ost
der Deutschen Bahn AG ________________________________ 43
46
47
48
49
50
Bauen und Instandsetzen nach Plan
Fit für die Zukunft ____________________________________ 51
Schwerpunkt stufenfreier Ausbau
und Reisenden-Information _____________________________ 52
Nachhaltiger Schienenverkehr
sichert unsere Mobilität von morgen ______________________ 53
Lärmschutz-Maßnahmen an Fahrzeugen
und Infrastruktur wirken zusammen ______________________ 54
Das freiwillige Lärmsanierungsprogramm des Bundes
umfasst aktuell 91 km Strecke im Freistaat Sachsen ___________ 55
Wir sind bereit für die Zukunft ___________________________ 57
Für den Schienengüterverkehr
ist Sachsen gut aufgestellt ______________________________ 44
| 05
Leitsätze des Strategiekonzepts
In der erweiterten Europäischen Union gewinnen die traditionellen
Fernverkehrsachsen an Bedeutung. Die Einbindung in das deutsche
Hochgeschwindigkeitsnetz und attraktive Verkehre nach Polen und
in die Tschechische Republik sind zentrale Aufgabe im Schienenpersonenverkehr.
Die engen Verknüpfungen der Fernverkehrsdrehscheiben mit den
Mittelzentren werden sichergestellt.
Die Schienengüterverkehrsachsen von den Seehäfen nach Südosteuropa und nach Südpolen sind wesentlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland und Sachsen.
Die intermodale Verknüpfung mit den Flughäfen Leipzig/Halle und
Dresden, den Elbehäfen, den Güterverkehrszentren sowie den straßengebundenen Verkehrsträgern sichern die Mobilität für Menschen und
Güter.
Elektromobilität, Lärmreduzierung, Minderung des Schadstoffausstoßes sind Grundlage nachhaltiger Verkehrsentwicklung.
| 07
Rückgrat des Schienenverkehrs: Die Hochgeschwindigkeitsstrecken
| 08
Leipzig
Dresden
Berlin
Prag
Die Korridore Dresden – Berlin, Leipzig – Berlin und Dresden – Leipzig –
Erfurt und perspektivisch Dresden – Prag werden konsequent zu Hochgeschwindigkeitsstrecken mit einer Geschwindigkeit bis zu 200 bzw.
300 km/h ausgebaut. Von Dresden aus wird München oder Frankfurt
am Main in jeweils ca. vier Stunden erreicht, Berlin im Zielzustand in
etwa anderthalb Stunden und Prag perspektivisch in ca. einer Stunde.
Lutherstadt Wittenberg
Berlin/
Lutherstadt Wittenberg
Magdeburg/Dessau
Halberstadt
Berlin
Bitterfeld
BRANDENBURG
Falkenberg
Magdeburg
Cottbus
Spremberg
Torgau
Nordhausen HALLE / S.
REPUBLIK
POLEN
Senftenberg
Weißwasser
Hbf.
Flughafen
Leipzig-Halle
Elsterwerda
Elsterwerda-Biehla
Hoyerswerda
LEIPZIG
Merseburg
Hbf.
Riesa
Erfurt,
Frankfurt am Main
Königsbrück
Horka
Pbf.
Kamenz
Breslau
(Wrocław)
Weißenfels
SACHSENANHALT
Bautzen
Meißen
Döbeln
Hbf.
Breslau
(Wrocław)
Nossen
Neustadt
Hbf.
GERA
Görlitz
DRESDEN
Pirna
Freiberg
Hbf.
Zittau
Schöna
Seifhennersdorf
CHEMNITZ
Erfurt
Kurort
Altenberg
THÜRINGEN
Holzhau
Zwickau
OlbernhauGrünthal
Aussig (Ústí n. L.)
Hochgeschwindigkeitsstrecke
Plauen
Bärenstein
Prag (Praha)
Johanngeorgenstadt
City-Tunnel-Leipzig
Klingenthal
HOF
TSCHECHISCHE REPUBLIK
München,
Nürnberg
BAYERN
Bad
Brambach
perspektivische Hochgeschwindigkeitsstrecke
Eisenbahnstrecken Sachsens im europäischen Kontext (1)
Athen
Izola
Constanta
»Connecting Europe« – gute Verbindungen für Europa:
Im neuen europäischen Kernnetz werden Engpässe beseitigt, die Infrastruktur modernisiert und der grenzüberschreitende Verkehr flüssiger
gestaltet. Das derzeitige Netz soll bis 2030 (Kernnetz) bzw. 2050 (Gesamtnetz) zu einem einheitlichen transeuropäischen Verkehrsnetz
(TEN-V) umgeformt werden.
Die Errichtung des Kernnetzes wird durch ein Korridorkonzept erleichtert. Neun Korridore bilden die Grundlage für den koordinierten
Ausbau der Infrastruktur.
Hamburg
| 10
Rom
TRANS-EUROPEAN TRANSPORT NETWORK
TEN-T CORE NETWORK CORRIDORS (COUNCIL’S GENERAL APPROACH)
Turku Naantali Helsinki
Oslo
Tallinn
Örebro
Stockholm
Ventspils
Gothenburg
Glasgow
Edinburgh
Copenhagen
Belfast
Cork
Malmö
Liverpool Manchester
Birmingham
Bremen Hamburg
Riga
Klaipeda
Trelleborg
Dublin
Hamina Kotka
Gdynia/
Gdansk
Rostock
Vilnius
Kaunas
Szczecin/Swinoujscie
Amsterdam
Poznan
over Berlin
ück
Felixstowe
Utrecht Osnabr Han
Rotterdam
Warsaw
Frankfurt/
Magdeburg Oder
Zeebrugge Antwerp
Wroclaw
Düsseldorf
Southampton Dover
Gent
Dresden
Calais
Cologne
Prague
Lille Brussels
Katowice
Liege Frankfurt Würzburg
Ostava
rg
e
b
m
Luxembourg
Mannheim
Nure
Le Havre
Zilina
urg Brno
Regensb
Stuttgart
Metz
Passau
Paris
Bratislava
Strasbourg
Munich
Wels/Linz Vienna
Dijon
Budapest
Graz
Arad
Basel Innsbruck
Klagenfurt
London
North Sea – Baltic
Mediterranean
Orient / East-Med
Scandinavian – Mediterranean
Rhine – Alpine
Atlantic
North Sea – Mediterranean
Rhine – Danube
Baltic – Adriatic
Timisoara
Udine
te
Tries
Novara
Verona
Zagreb
Ljubljana
Venice Koper Rijeka
Turin Milan
Bologna
Genova
Ravenna
Lyon
Bordeaux
Bilbao
Marseille La Spezia
Vitoria
Porto
Valladolid
Aveiro
Tarragona
Madrid
Antequera/
Bobadilla
Murcia
Sulina
Constanţa
Craiova
Burgas
Livorno
Rome
Bari
Naples
Thessaliniki
Taranto
Valencia
Seville
Bucharest
Sofia
Ancona
Barcelona
Lisbon
Sines
Perpignan
Zaragoza
Braşov
Igoumenitsa
Gioia Tauro
Palermo
Cartagena
Athens/Piraeus
Patras
Lefkosia
Limassol
Algeciras
Valletta
Grundlage:
Eisenbahnstrecken Sachsens im europäischen Kontext (2)
Berlin
Sachsen ist in hohem Maße auf funktionierende Verkehrsverbindungen
angewiesen. Die bessere Einbindung Sachsens in europäische und transnationale Verkehrsnetze stellt eine grundlegende Voraussetzung für
die weitere Intensivierung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Beziehungen zu den östlichen und südöstlichen Nachbarländern dar.
Daher hat sich Sachsen mit der Initiative »EU4SEA-rail« für die Verlängerung der europäischen Eisenbahnachse TEN 22 (Athen–Sofia–
Budapest–Wien–Prag–Nürnberg/Dresden) stark gemacht.
Diese Achse hat eine hohe Bedeutung als Verbindungsfunktion für
internationale Verkehre von den Nord- und Ostseehäfen zu den südund osteuropäischen Staaten. Sie verbindet unter anderem elf europäische Hauptstädte.
Die Europäische Kommission hat die sächsischen Anregungen in ihrer
neuen Verordnung zum transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) berücksichtigt.
Der Freistaat Sachsen ist mit der Strecke Berlin – Dresden – Prag Teil
des Kernnetzkoridors Orient / East-Med. Dieser verbindet Hamburg/
Rostock über Berlin – Dresden – Prag weiter über Bratislava, Budapest,
Arad, Sofia mit Burgas, Piräus und Lefkosia.
Prag
| 12
Orient / East-Med Corridor
Kernnetzkorridor des Transeurpoäischen Verkehrsnetzes
Wilhelmshaven
Bremerhaven
Amsterdam
Ostsee
København
Nordsee
Vilnius
Minsk
Sassnitz
Rostock
Hamburg
Bremen
Rotterdam
Kyjiw
Leipzig
Bruxelles
Warszawa
Berlin
Hannover
Magdeburg
Nürnberg
Dresden
Prag
(Praha)
Brno
Linz Wien
Břeclav
Bratislava
˘
Chisinau
Budapest
Bern
Graz
Ljubljana
Trieste
Koper
Arad
Osijek
Zagreb
Rijeka
Beograd
Sarajevo
Vidin
Calafat
Sofia
Mittelmeer
(Adriatisches Meer)
Roma
Constanta
Bucure ti
Ploče
Mittelmeer
Brasov
Sibiu
Schwarzes
Meer
Burgas
Skopie
Istanbul
Tiranë
Thessaloniki
Mittelmeer
(Ägäisches Meer)
Patra
Athina
Kypros
Die Hauptstadtmagistrale: Berlin – Dresden
BERLIN
Berlin
BRANDENBURG
Die drei Streckenteile
❚ Das Vorhaben »Ausbaustrecke Berlin – Dresden« umfasst 125 km
der insgesamt 180 km langen Verbindung zwischen Bundes- und
Landeshauptstadt. Sie ist Teilstück der europäischen Magistrale
Prag – Berlin. Der sächsische Ausbauabschnitt befindet sich zwischen der Landesgrenze zu Brandenburg und dem Bahnhof Böhla.
❚ Der weitere Streckenverlauf bis Dresden ist Teil des Ausbauvorhabens Dresden – Leipzig.
❚ Von Bedeutung ist ebenfalls der Wiederaufbau der »Dresdner
Bahn« vom Berliner Außenring in Richtung Berlin Hbf.
SACHSENANHALT
Elsterwerda
Görlitz,
Breslau (Wrocław)
SACHSEN
Dresden
Chemnitz
DEUTSCHLAND
| 14
Prag (Praha)
CZ
Verkehrlicher Nutzen
Durch den Ausbau der Strecke auf eine Geschwindigkeit von bis zu
200 km/h werden die Transport- und Fahrzeiten des Fern- und Nahverkehrs verkürzt und eine Verbesserung der Angebotsqualität erreicht. Attraktive Verkehrsverbindungen von Berlin nach Dresden, eine
Verkürzung der Fahrzeit auf etwa eineinhalb Stunden sowie die optionale Anbindung des Flughafens Berlin Brandenburg »Willy Brandt«
werden nach Erreichen des Zielzustandes möglich. Die Deutsche
Bahn AG sowie der Freistaat Sachsen bekennen sich zum abschnittweisen Ausbau der Strecke auf 200 km/h. Sachsen hat den Ausbau
der Strecke für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet.
Bauliche Maßnahmen und Zeitschiene
Der Ausbau der Strecke wird mit Priorität verfolgt. Gemäß überarbeitetem Realisierungskonzept ist für den im Land Brandenburg befindlichen ca. 80 km langen Streckenabschnitt Wünsdorf – Elsterwerda
die zeitnahe Inbetriebnahme mit einer durchgängigen Geschwindigkeit von 160 km/h geplant. Die weitere Anhebung der Geschwindigkeit
in diesem Streckenabschnitt auf 200 km/h ist im Anschluss vorgesehen.
Dafür wird der Streckenabschnitt nach Beseitigung aller schienengleichen Bahnübergänge durchgängig mit elektronischer Stellwerkstechnik und dem Europäischen Zugsteuerungssystem (ETCS) ausgerüstet. Zwingende Voraussetzung für den planmäßigen Ablauf der
komplexen Ausbaumaßnahmen ist der termingerechte Abschluss der
Kreuzungsmaßnahmen und der Planrechtsverfahren. Im Bereich des
Freistaates Sachsen ist die Gesamtfertigstellung des Bahnhofsumbaus Weinböhla im nördlichen Bereich auf eine Geschwindigkeit von
160 km/h mit Inbetriebnahme Ende 2017 geplant. Im Abschnitt
Radebeul West bis Dresden-Neustadt erfolgt derzeit der viergleisige
Ausbau mit zwei Fernbahn- und zwei S-Bahngleisen. Die Inbetriebnahme ist Ende 2016 geplant. Der vollständige Ausbau der Strecke
Berlin – Dresden wird in Abhängigkeit der verfügbaren Bundesmittel
stattfinden.
Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 9 (VDE 9):
Sachsens Metropolen wachsen zusammen
BRANDENBURG
Halle/Saale
Erfurt
Leipzig
Riesa
Berlin
Chemnitz
SACHSEN
Mit dem Ausbau der Strecke Leipzig – Dresden auf eine Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h und der damit verbundenen Reduzierung der
Fahrzeiten wird für Sachsen eine bessere Anbindung an das RheinMain-Gebiet, das Ruhrgebiet und in Richtung München erreicht.
Chemnitz
THÜRINGEN
Verkehrlicher Nutzen
Neben der Verkürzung der Reisezeiten im Fernverkehr ergeben sich
deutliche Verbesserungen im Regionalverkehr. Die Verknüpfung der
Strecken Berlin – Dresden und Leipzig – Dresden durch eine Verbindungskurve erhöht die Kapazität zwischen Radebeul und Riesa und
führt zu einer Entlastung des Knotens Coswig bei besserer S-BahnAnbindung Richtung Meißen.
Mit der Trennung des Fernverkehrs vom Nahverkehr zwischen Dresden und Coswig wird der S-Bahn-Verkehr auf durchgängig separatem Gleis von Coswig bis Pirna ermöglicht. Im Fernverkehr wird die
Fahrt von Leipzig nach Dresden nur noch ca. eine Stunde betragen.
Dresden
Bauliche Maßnahmen
Der Ausbau der Strecke wird in drei Baustufen durchgeführt. In der
ersten Baustufe erfolgte der Ausbau zwischen Leipzig und Riesa. Der
Abschnitt zwischen Dresden-Neustadt und Dresden Hbf. wurde in
einer zweiten Baustufe realisiert. Die dritte Baustufe umfasst alle
anderen Streckenabschnitte. Inhalt des Ausbaus ist eine Anhebung
der Geschwindigkeit auf bis zu 200 km/h sowie die Ertüchtigung der
sicherungstechnischen Anlagen.
Görlitz,
Breslau
(Wrocław)
Prag
(Praha)
Zeitschiene
Die Baustufen 1 und 2 sind abgeschlossen. Die Baustufe 3 befindet
sich derzeit in verschiedenen Ausführungsstadien. Neben der Neubaustrecke zwischen Weißig und Böhla sind auch die Abschnitte Riesa –
Abzw. Röderau und Weinböhla – Radebeul West fertiggestellt. Im Bau
befindet sich der Abschnitt zwischen Coswig und Dresden-Neustadt,
eine Fertigstellung ist für 2016 vorgesehen. Für weitere Abschnitte
der Baustufe 3 werden derzeit Planungsunterlagen erstellt.
| 15
Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit
Nr. 8 (VDE 8): Schlagader für Europa
BERLIN
Hamburg/Rostock
Berlin
BRANDENBURG
SACHSEN-ANHALT
Bitterfeld
Halle (Saale)
Gröbers
Leipzig
Dresden – Prag (Praha)
Chemnitz
Reisezeiten 2018 (2012)
Leipzig
Dresden
Frankfurt/Main
ca. 2:55 h (3:25 h)
ca. 4:15 h (4:45 h)
München
ca. 3:10 h (4:40 h)
ca. 4:35 h (5:50 h)
Frankfurt
am Main
Erfurt
SACHSEN
THÜRINGEN
VDE 8 Gröbers – Leipzig
Die Neubau-/Ausbaustrecke Berlin – Leipzig/Halle – Erfurt – Nürnberg
ist Teilstück der europäischen Verbindung Skandinaviens mit Berlin –
München – Verona.
Mit der Realisierung des 10 Mrd. € teuren Projektes werden die sächsischen Metropolen mit den Wirtschafts- und Ballungszentren in
Süd-/Südwestdeutschland eng verknüpft und rücken damit auch
näher an Westeuropa.
Bauliche Maßnahmen
Das in Sachsen liegende Teilstück zwischen der Landesgrenze zu
Sachsen-Anhalt und Leipzig Hbf, inklusive Anbindung des Flughafens Leipzig/Halle, wurde 2003 fertiggestellt.
Seit 2006 ist das Teilprojekt VDE 8.3 Leipzig/Halle – Berlin in Betrieb.
Das Teilprojekt VDE 8.2 umfasst den Neubau einer Strecke zwischen
Erfurt und Gröbers auf eine Geschwindigkeit bis zu 300 km/h. Die
Einbindung Richtung Leipzig Hbf. erfolgt in Gröbers in die bereits
vorhandene Neubaustrecke über den Flughafen Leipzig/Halle.
Zeitschiene
Weitere Baustufen im Knoten Leipzig (u. a. Verlängerung der Bahnsteige) befinden sich in Realisierung. Die Inbetriebnahme des Teilprojektes ist im Dezember 2015 vorgesehen.
Coburg
BAYERN
Ebensfeld
DEUTSCHLAND
TSCHECHISCHE
REPUBLIK
Nürnberg
München/Verona
Neubaustrecke
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Die Sachsen-Franken-Magistrale:
Verbindungsachse im Südwesten
Die Ausbaustrecke Nürnberg – Dresden/Leipzig verbindet eine Vielzahl von Städten und Regionen. Mit dem Ausbau für Neigetechnik
konnten trotz der schwierigen Topografie Geschwindigkeiten bis zu
160 km/h ermöglicht werden. Auf der sächsischen Seite ist der Abschnitt Reichenbach – Dresden bis auf den Knoten Zwickau fast
vollständig fertiggestellt. Der Teilabschnitt von Werdau Richtung
Leipzig wird in mehreren Bauphasen auf 160 km/h ertüchtigt.
| 18
In die Erneuerung der bautechnischen und signaltechnischen Anlagen
sowie der Bahnhöfe und Haltepunkte wurden bisher über 1 Mrd. €
investiert. Mit dem Abschluss der Elektrifizierung zwischen Reichenbach und Hof im Dezember 2013 verbleibt die Notwendigkeit des
elektrischen Lückenschlusses auf bayerischer Seite sowohl nach Nürnberg als auch nach Regensburg. Für den wachsenden Schienengüterverkehr und die perspektivische Wiederbelebung eines Schienenpersonenfernverkehrs unterstützen der Freistaat Sachsen und die
Deutsche Bahn AG eine schnelle Realisierung der Ausbaumaßnahmen auf bayerischer Seite.
Berlin
BRANDENBURG
Halle
Leipzig
Hbf.
SACHSEN-ANHALT
Erfurt,
Frankfurt am Main
SACHSEN
Dresden
Berlin
Görlitz,
Breslau
(Wrocław)
Hbf.
Prag
Chemnitz
Freiberg
Hbf.
THÜRINGEN
Werdau
Zwickau Hbf.
Reichenbach
Plauen ob. Bf.
TSCHECHISCHE REPUBLIK
BAYERN
München,
Nürnberg
Hof
Sachsens Anmeldungen für den
Bundesverkehrswegeplan 2015 – Teil Schiene
Qualität erhalten, weiter modernisieren und Engpässe beseitigen
Wieder angemeldete Vorhaben
1
2
3
4
5
6
| 20
ABS Berlin – Dresden
Ausbau auf 200 km/h;
Gesamtfertigstellung
ABS Leipzig – Dresden (VDE 9)
Ausbau auf 200 km/h, Gesamtfertigstellung
ABS Karlsruhe – Nürnberg – Leipzig / Dresden
(Sachsen-Franken-Magistrale)
Gesamtfertigstellung, Herstellung der Dreigleisigkeit
Böhlen – Neukieritzsch
ABS Berlin – Görlitz
Elektrifizierung Abschnitt Cottbus – Görlitz
Schließung der Elektrifizierungslücke südlich von Hof (Saale)
Teilprojekt Elektrifizierung der Strecke
Hof – Marktredwitz – Nürnberg
Knotenvorhaben Dresden sowie Leipzig / Halle
Neu angemeldete Vorhaben
7
8
NBS Dresden – Prag
ABS Leipzig – Bad Lausick – Geithain – Chemnitz
weiterer Ausbau und Elektrifizierung
9 ABS Dresden – Görlitz – Grenze D/PL (– Wrocław)
weiterer Ausbau und Elektrifizierung
10 ABS Plauen ob. Bf. – Bad Brambach – Grenze D/CZ (– Cheb)
durchgehend zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung
11 Schließung der Elektrifizierungslücke südlich von Hof (Saale)
Teilprojekt Elektrifizierung der Strecke
Hof – Marktredwitz – Regensburg
Bundesverkehrswegeplan 2015 – allgemein
Aufgrund sich ändernder politischer und verkehrlicher Rahmenbedingungen sind die Instrumente der Bundesverkehrswegeplanung
kontinuierlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Daher wurde
im Koalitionsvertrag 2009 die Aufgabe formuliert, eine neue Grundkonzeption für die Bundesverkehrswegeplanung zu erarbeiten und
Kriterien zur Priorisierung von Verkehrsinfrastrukturinvestitionen zu
entwickeln. Die Arbeiten dazu sind angelaufen und münden in einem
neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP), der im Jahr 2015 vorgelegt
werden soll. Ziel ist es, ein realistisches und finanzierbares Gesamtkonzept für die künftige Infrastruktur aufzustellen.*1
Wichtigste Herausforderung der künftigen Infrastrukturpolitik ist die
Priorisierung von Investitionen. Hier geht es um die Auswahl der
Projekte und die Festlegung der Reihenfolge ihrer Realisierung. Vor
dem Hintergrund immer enger werdender finanzieller Spielräume
kommt einer bedarfsgerechten Schwerpunktsetzung besondere Bedeutung zu. Ein Schwerpunkt der Verkehrspolitik des Bundes ist es,
die Qualität und Substanz der Bestandsnetze durch Erhaltung zu sichern. Bei Neu- und Ausbau stehen vor allem gesamtwirtschaftlich
positive Investitionen im Vordergrund, die in besonderem Maße zur
Beseitigung von Engpässen oder besseren Hinterlanderschließung
von Häfen und Flugdrehkreuzen beitragen. Dabei müssen aber auch
Umweltbelange berücksichtigt werden.*1
Die Einstufung in die Bedarfsplankategorien (Vordringlicher Bedarf
Plus, Vordringlicher Bedarf, Weiterer Bedarf) wird nach der Projektbewertung vom Bund vorgenommen, der auch abschließend über die
in den BVWP 2015 aufzunehmenden Projekte entscheidet.
Nach der Bewertung der gemeldeten Projekte erfolgt der Kabinettbeschluss für den neuen BVWP. Es ist davon auszugehen, sodass der
Deutsche Bundestag im Anschluss über die Übernahme in das Bundesschienenwegeausbaugesetz entscheiden kann.
*1 Zitiert von Website des BMVI zu BVWP 2015.
Halberstadt
Lutherstadt
Wittenberg
Berlin/
Lutherstadt Wittenberg
Magdeburg/Dessau
Lutherstadt
Wittenberg
Bitterfeld
Bad Düben
Magdeburg
6
LEIPZIG
Buna Schafstädt
Wahren
Leutzsch
Merseburg
Querfurt
Eilenburg
Paunsdorf
Miltitzer
Allee
SACHSENANHALT
Beucha
Connewitz
Plagwitz
3
Teuchern
Naumburg
2
Trebsen
Großenhain
Cottb Bf.
Großbothen
Espenhain
Borna
8
Meißen
Triebischtal
Rochlitz
Altenburg
Nossen
Tharandt
Niederwiesa
CHEMNITZ
Hbf. Flöha
Glauchau
THÜRINGEN
G-Schönbörnchen
St. Egidien
Crimmitschau
Weida
Saalfeld
Werdau
3
Greiz
Pausa
Mehltheuer
Schönberg
ob. Bf.
Plauen Falkenstein
Auerbach
unt. Bf.
Hbf.
Roßbach
(Hranice)
Cranzahl
Weipert
(Vejprty)
Breitenbach
(Potůčky)
Klingenthal
Graslitz (Kraslice)
Bärenstein
Kaaden-Brunnersdorf
Kurort
(Kadaň-Prunéřov)
Oberwiesenthal
Merkelsgrün
(Merklín)
5
Regensburg
11
BAYERN
Voitersreuth (Vojtanov)
Sokolov/
Falkenau
Eger (Cheb)
Karlsbad
(Karlovy Vary)
Marienbad (Mariánské Lázně)
Rumburg
(Rumburk)
Černousy
Seifhennersdorf Mittelherwigsdorf
Zittau
Warnsdorf
(Varnsdorf)
Kurort
Oybin
Görkau
(Jirkov)
Most/
Brüx
Grottau a. d. Neiße
(Hrádek n. N.)
Postelberg
(Postoloprty)
Bílý Potok
pod Smrkem
Reichenberg
(Liberec)
Aussig
(Ústí n. L.)
Landesgrenze
DRESDEN
Bautzen
kreisfreie Stadt
Kreisstadt
relevanter Bahnhof
Lobositz
(Lovosice)
Prag (Praha)
Eisenbahnstrecke
Komotau
(Chomutov)
Saaz (Žatec)
Frýdlant
Bogatynia
Zeichenerklärung
Prag
Auperschin
(Úporiny)
Obernitz
(Obrnice)
Böhmisch Leipa (Česká Lípa)
Nové Město
Böhmisch Leipa
(Česká Lípa)
City-Tunnel-Leipzig
Laun (Louny)
Kaschitz (Kaštice)
TSCHECHISCHE REPUBLIK
Asch
(Aš)
Fleissen (Plesná)
Bad
Brambach
Ebersbach
Eibau
Kreibitz-Teichstatt
(Rybniště)
(Děčín)
Teplitz
(Teplice)
Oberleutensdorf
(Litvínov)
Görlitz (Zgorzelec)
Lauban (Lubań)
Tannenberg
(Jedlová)
Dux
Wiese (Duchcov
(Louka u nakl. n.) Bilin (Bílina)
Litvínova)
Schönbach (Luby)
Nürnberg
OlbernhauGrünthal
AnnabergBuchholz
Johanngeorgenstadt
Adorf
Sebnitz
Holzhau
Moldau
(Moldava)
Görlitz
Seidenberg (Zawidów)
Tetschen
Neuhausen
Schwarzenberg
10
HOF
Breslau
(Wrocław)
Löbau
Niedereinsiedel
(Dolní Poustevna)
7
unt. Bf.
Weischlitz
Zwotental
Lauban
(Lubań)
Neukirch
West
Bad Schandau
Schöna
Berthelsdorf
Marienberg
unt. Bf.
Heidenau
Pirna
PockauLengefeld
Stollbergg
Aue
Neustadt
Kurort
Altenberg
Sachsen-Franken-Magistrale
Knoten Zwickau
Elster- Reichenbach
ob Bf.
berg
Herlasgrün
Schleiz
Dürrröhrsdorf
Dresden
Sachsen-Franken-Magistrale
Knoten Chemnitz
3
Lugau
Zentrum
DresdenGittersee
Brand-Erbisdorf
Zwickau
Hbf.
DRESDEN
Freiberg
Burgstädt
Wilthen
Arnsdorf
Neustadt
9
Bischofswerda
Hbf. Knoten
Freital-Hainsberg
Mittweida
Meerane
6
Cossebaude
Hainichen
Erfurt
Flughafen
Radebeul
Klotzsche
Ost
Coswig
Rhäsa
Narsdorf
Meuselwitz
Bautzen
Meißen
Döbeln
Hbf.
Bad
Lausick
Neukieritzsch
Gößnitz
Horka
Pbf
Kamenz
Königsbrück
Priestewitz
Geithain
Hbf.
Sorau (Żary)
Kohlfurt
(Węgliniec)
Niesky
Grimma ob Bf.
Zeitz
GERA
Knappenrode
Oschatz Riesa
Beucha
Ost
Böhlen
Naumburg/Erfurt
4
Hoyerswerda
1
Wurzen
Gaschwitz
Weißenfels
Abzw.
Spreewitz Süd
Ruhland
REPUBLIK POLEN
Weißwasser
Mühlberg
Borsdorf
Bayer Bf
Spreewitz
Hosena
Elsterwerda-Biehla
Taucha
Hbf.
Spremberg
Senftenberg
Neuburxdorf
Elsterwerda
Flughafen
Leipzig-Halle
Cottbus
Lübbenau
Cottbus
Knoten Leipzig/Halle
Hbf.
BRANDENBURG
Falkenberg
Torgau
Delitzsch
unt. Bf.
Nordhausen HALLE/S.
Cottbus
Berlin
Jüterbog
Schmalspurbahn
ABS =
Ausbaustrecke
NBS =
Neubaustrecke
Kartengrundlage: KARTOX
Bearbeitungsstand: 26. April 2013
Europäischer Korridor mit großer Zukunft:
(Berlin –) Dresden – Prag
DEUTSCHLAND
Dresden
Aussig (Ustí nad Labem )
Lobositz
(Lovosice)
TSCHECHISCHE REPUBLIK
Prag (Praha)
Heutige Elbtalstrecke
Geplante Neubaustrecke
| 22
Der Freistaat Sachsen und die Deutsche Bahn AG begrüßen das Vorhaben der EU-Kommission, die nationalen Verkehrsnetze der Mitgliedstaaten durch vertiefte Integration der neuen EU-Mitgliedstaaten
stärker miteinander zu verbinden und zu einem europäischen Verkehrskernnetz zusammenzufassen. Besondere Beachtung verdient dabei
der umweltfreundliche Schienenverkehr. Ein wichtiges Bindeglied im
grenzüberschreitenden Schienenverkehr – sowohl für Deutschland und
Sachsen als auch für die Tschechische Republik und die südöstlichen
Nachbarstaaten, ist die Strecke Berlin – Dresden – Prag. Eine Erweiterung und Beschleunigung der bestehenden Schienenverbindung zwischen Dresden und Prag durch das Elbtal aus umweltrelevanten und
topografischen Gesichtspunkten ist nicht möglich. Vor diesem Hintergrund soll die zukünftige Bewältigung des wachsenden grenzüberschreitenden Verkehrs im Schienenkorridor Dresden – Prag als gemeinsames strategisches Ziel des Freistaates Sachsen und der DB AG
verfolgt werden. Die Tschechische Republik und der Freistaat Sachsen
streben an, dass der Abschnitt Heidenau – Ústí nad Labem als Neubaustrecke durch das Erzgebirge realisiert wird. Aufgrund der aufwendigen Planungs- und Genehmigungsverfahren ist davon auszugehen,
dass diese bedeutsame Maßnahme voraussichtlich erst nach 2030
umgesetzt werden kann. Um weitere Grundlagen für die Umsetzung
dieses Vorhabens zu schaffen, haben Sachsen und Tschechien 2014
bei der EU-Kommission einen Antrag für Studienmittel gestellt, um die
Streckenführung (Dresden) – Heidenau - Ústí nad Labem - Litomerice
vertiefend zu untersuchen. Der Gesamtumfang der Studie beträgt
mehr als eine Mio. EUR. Schwerpunkt sind u. a. der Abgleich von
technischen Regelwerken, umwelt- und siedlungsrelevante und technische Aspekte der Trassenführung. Bei Bestätigung des Antrages
kann eine 50%ige EU-Förderung aus TEN-Mitteln erwartet werden.
Der Freistaat Sachsen hat die Neubaustrecke für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet, um seine Forderung nach einer zentralen
Anbindung in Mitteleuropa zu untermauern. Die Aufnahme in die
nationalen Planungsinstrumente beider Staaten (Deutschland und
Tschechien) ist Grundvoraussetzung, um mit Planungen beginnen zu
können und bei entsprechender Komplementärfinanzierung weitere
TEN-Mittel einzuwerben.Das übergeordnete Ziel ist, die Reisezeit im
Personenverkehr zwischen Dresden und Prag von derzeit mehr als
zwei auf ca. eine Stunde zu reduzieren sowie die Kapazität für den
Güterverkehr bedeutend zu steigern. Die favorisierte Streckenführung
einer Neubaustrecke verlässt die heutige Trasse südlich von Heidenau
und mündet auf tschechischem Territorium in Ústí nad Labem wieder
in die Bestandsstrecke ein. Die Untersuchung geeigneter Varianten
orientierte sich primär am Kriterium minimalen Konfliktpotenzials. Die
Vorzugslösung für die Neubaustrecke zeichnet sich demnach durch
eine weitestgehende Umfahrung von Siedlungsräumen und ökologisch
sensiblen Strukturen aus.
Verbesserung der Infrastrukturanbindung
von Chemnitz an den Fernverkehr:
Bedarfsgerechter Ausbau und Elektrifizierung
der Verbindung Chemnitz – Leipzig
Chemnitz und der südwestsächsische Wirtschaftsraum sind mit zahlreichen Regionalstrecken insbesondere in Richtung Leipzig sehr gut
vernetzt. Für einen attraktiven Fernverkehr fehlen bisher jedoch die
infrastrukturellen Voraussetzungen. Um eine zum Nahverkehr konkurrenzfähige Fahrzeit zu ermöglichen, müssen bedarfsgerechte Streckenausbaumaßnahmen einschließlich durchgehender Elektrifizierung realisiert werden.
Auf dem Bahngipfel 2012 erklärten der Freistaat Sachsen und die
Deutsche Bahn AG in einem Letter of Intent (LOI), die Vorplanungen
aufzunehmen. Aufbauend darauf wurde eine Grobstudie erarbeitet, auf
deren Grundlage die Ausbauvarianten geprüft wurden. Beide Seiten
sind sich einig, die verkehrlich und wirtschaftlich beste Lösung zu ermitteln. Dabei werden auch die Wechselwirkungen zum Schienenpersonennahverkehr und zum Schienengüterverkehr berücksichtigt. Im
Ergebnis ist nur die Strecke über Bad Lausick verkehrlich sinnvoll für
Fernverkehrsangebote ausbaufähig. Die detaillierten Vorplanungen
sollen bis Mitte 2014 abgeschlossen sein. Die Strecke war bereits von
2004 bis 2006 für den Schienenpersonennahverkehr ertüchtigt worden.
Der Freistaat Sachsen hat den weiteren Ausbau und die Elektrifizierung
dieser Strecke für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet. Der
zeitliche Rahmen und eine bauliche Umsetzung sind abhängig von einer Finanzierungszusage durch den Bund als Eigentümer der Schieneninfrastruktur.
BRANDENBURG
Berlin
Hannover
DEUTSCHLAND
Leipzig
SACHSEN
SACHSEN-ANHALT
Bad Lausick
Dresden
Geithain
Dresden
THÜRINGEN
Chemnitz
Nürnberg
TSCHECHISCHE REPUBLIK
| 23
Görlitz
Elektrisch nach Ostsachsen:
Ausbauvorhaben Dresden – Görlitz – Grenze D/PL
Elektrifizierungs- und Ausbaumaßnahmen
Wirtschaftliche Vernetzung braucht leistungs- und zukunftsfähige Verkehrswege. Ein wichtiges Thema ist der Ausbau der grenzüberschreitenden Eisenbahninfrastruktur, insbesondere die durchgängige Elektrifizierung der Bahnstrecke Dresden – Görlitz – Breslau (Wrocław).
Eine bessere Anbindung Sachsens an unsere polnischen Nachbarn ist
eines der vorrangigen Ziele der sächsischen Verkehrspolitik.
Die Elektrifizierung dieser Strecke war bereits 2003 in einem deutschpolnischen Ressortabkommen vereinbart worden. Im Juni 2011 wurde
dieses Ziel in einer gemeinsamen deutsch-polnischen Kabinettssitzung
bekräftigt. Auf polnischer Seite sind Ausbau und Elektrifizierung des
Streckenabschnittes Wrocław – Legnica – Węgliniec abgeschlossen.
Der Freistaat Sachsen hat den bedarfsgerechten Ausbau und die Elektrifizierung der sächsischen Teilstrecke für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet.
Die Deutsche Bahn AG und der Freistaat Sachsen sehen Ausbau und
Elektrifizierung der Strecke Dresden – Görlitz – Grenze D/PL (– Węgliniec) als weiteren Meilenstein an, um im grenzüberschreitenden
Personenverkehr kürzere Reisezeiten und ein attraktives Fernverkehrsangebot erreichen zu können. Zum Anschub des Vorhabens wird
der Freistaat Sachsen die erforderliche Vorplanung finanzieren. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG soll so die Grundlage für eine
mittelfristige Realisierung des Elektrifizierungslückenschlusses und
eines bedarfsgerechten Ausbaus gelegt werden.
BRANDENBURG
REPUBLIK
POLEN
SACHSEN
Cottbus
Bautzen
Flughafen
Hbf.
Chemnitz,
Leipzig
Bischofswerda
Neustadt
Prag
(Praha)
Zgorzelec
Breslau
(Wrocław)
Klotzsche
Berlin
Görlitz
Löbau
DRESDEN
TSCHECHISCHE
REPUBLIK
| 25
Nächste Haltestelle: Zukunft!
Baumaßnahmen – Meilensteine
Fertigstellung Chemnitzer Modell Stufe 1 (Einfahrt Hauptbahnhof)
Inbetriebnahme Neubaustrecke Leipzig – Erfurt (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 8.2)
Inbetriebnahme Teilstück Wünsdorf – Elsterwerda (80 km) der Ausbaustrecke Dresden – Berlin mit 160 km/h
Gesamtfertigstellung S-Bahn S1 Abschnitt Dresden Neustadt – Coswig inklusive des viergleisigen Ausbaus (zur Trennung von S-Bahn- und Fernverkehr)
Inbetriebnahme Ausbau und Elektrifizierung Knappenrode – Horka – Grenze D / PL
Inbetriebnahme Teilstück (80 km) der Ausbaustrecke Dresden – Berlin mit 200 km/h
Fertigstellung Chemnitzer Modell Stufe 2 (Ausbau Chemnitz – Thalheim)
Fertigstellung »Dresdner Bahn« als Teil des Ausbaus Knoten Berlin (Anbindung an Flughafen Berlin Brandenburg und Teil der Strecke Berlin – Dresden)
Bauvorbereitende Maßnahmen / politischer Meinungsbildungsprozess
Vorplanung für weiteren Ausbau und durchgehende Elektrifizierung Chemnitz – Leipzig
Vorplanung für weiteren Ausbau und durchgehende Elektrifizierung Dresden – Görlitz – Grenze Deutschland / Polen
Weiterführende EU-Studie von Deutschland / Freistaat Sachsen und Tschechischer Republik zu »Vorplanungsleistungen für die Neubaustrecke Dresden - Prag«
Neuer Bundesverkehrswegeplan
| 27
Schieneninfrastruktur in Sachsen:
Qualität erhalten und weiter modernisieren
Innerhalb der Deutschen Bahn AG verantworten die drei Infrastrukturunternehmen und eine Planungsgesellschaft Planung, Bau, Erhaltung und Betrieb der Fahrweganlagen, Stationen und der Energieversorgung.
In den Jahren 2012 – 2016 sind an Infrastrukturbruttoinvestitionen im
Freistaat Sachsen insgesamt ca. 2.260 Mio. € geplant, davon im Fahrweg ca. 1.980 Mio. €, an den Stationen ca. 190 Mio. € und bei der
Energieversorgung ca. 90 Mio. €. (Bruttoinvestitionen umfassen EU-,
Bundes- und Landesmittel, kommunale und sonstige Zuschüsse und
Eigenmittel der Deutschen Bahn AG). Hinzu kommt ein hoher dreistelliger Millionenbetrag für die laufende Instandhaltung, der aus
den Eigenmitteln der Deutsche Bahn AG gedeckt wird.
Infrastrukturmaßnahmen haben zumeist lange planerische und genehmigungstechnische Vorläufe und bauliche Realisierungszeiten. Ganz
wesentlich ist daher eine langfristig verlässliche Finanzierungsplanung.
| 28
Der Freistaat Sachsen und die Deutsche Bahn AG setzen sich daher
gemeinsam dafür ein, schnellstmöglich Klärung zur Fortentwicklung
bewährter Finanzierungsinstrumente zu schaffen:
❚ die Fortsetzung der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung,
in der Bund und Deutsche Bahn AG die Mittelbereitstellung
für die qualitätsgerechte Erhaltung der Infrastruktur für einen
Fünfjahreszeitraum regeln;
❚ die Nachfolgeregelung zum 2019 auslaufenden Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, mit dem der Bund seit 1971 Vorhaben
zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in Kommunen mit
über 60 Mrd. € gefördert hat;
❚ die Revision der Regionalisierungsmittel, mit denen überwiegend
die Verkehrsleistungen im Schienenpersonennahverkehr vergütet
werden.
DB Netze – Fahrweg
DB Netze – Personenbahnhöfe
DB Netze – Energie
DB Netze – Projektbau
❚ Bereitstellung von Trassen und Anlagen
für den Personen- und Güterverkehr
❚ Planung, Instandhaltung sowie Vermarktung
und Betrieb der Schieneninfrastruktur
❚ Planung, Bau und Betrieb von Umschlagterminals für den kombinierten Verkehr
❚ Aus- und Neubau der Eisenbahninfrastruktur
❚ Angebot von Stationshalten und Vermietung
von Gewerbeflächen
❚ Service für Reisende und Bahnhofsbesucher
❚ Planung, Errichtung, Instandhaltung sowie Vermarktung und Betrieb von Stationen
❚ Entwicklung von Bahnhöfen zu Drehscheiben
der Mobilität
❚ Beschaffung und Bereitstellung von
Traktionsenergie und stationärer Energie
❚ Versorgung von Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Bahnstrom und Diesel
❚ Planung, Bau und Betrieb sowie Instandhaltung
von Energieinfrastruktur
❚ Energiedienstleistungen für Kunden
aus Industrie, Handel und Dienstleistungen
❚ Planung, technisches Management und
Überwachung von Um-, Aus- und Neubau
der Eisenbahninfrastruktur
❚ Management von Großprojekten
| 29
Schnelle Regionalachsen: Verknüpfung der Mittel- und Ballungszentren
Eisenbahnnetz-Linien des Schienenpersonennahverkehrs (Fahrplan 15.12.2013 – 05.06.2014)
Schienenverkehr ist sicher, umweltfreundlich und leistungsfähig. Aber
Schienenverkehr hat auch seinen Preis: langlebige Infrastruktur, robuste Fahrzeuge, komplexe Sicherungstechnik. Schienenverkehr muss
daher als Bestandteil eines öffentlichen Gesamtverkehrssystems entwickelt werden, in dem jeder Verkehrsträger seine Stärken einbringt.
Freistaat Sachsen und Deutsche Bahn AG wirken gemeinsam darauf
hin, dass in den aufkommensstarken Relationen schnelle Expresslinien
die Verknüpfung zu den Metropolen und die Zu- und Abläufe zum
Schienenpersonenfernverkehr sicherstellen.
Mit Fertigstellung und Inbetriebnahme des City-Tunnels Leipzig einschließlich der netzergänzenden Maßnahmen, Fertigstellung des SBahn-Ausbaus im Raum Dresden und dem weiteren Ausbau des
»Chemnitzer Modells« werden die infrastrukturellen Voraussetzungen
für schnelle und leistungsfähige ÖPNV-Direktverbindungen zwischen
der Region und den Zentren der Großstädte Leipzig, Dresden und
Chemnitz geschaffen. Zugleich werden noch bestehende Behinderun-
| 30
gen in der Betriebsführung sowie Kapazitätsengpässe weitgehend beseitigt, was zu einer erhöhten Zuverlässigkeit und Flexibilität der Angebote beiträgt bzw. notwendige Angebotserweiterungen ermöglicht.
Im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ist in den Ballungszentren
grundsätzlich eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Unter den
SPNV-Angeboten sind die noch im Ausbau befindlichen S-BahnSysteme in Dresden und Leipzig sowie die überregionalen Verbindungen Dresden – Riesa – Leipzig, Dresden – Chemnitz – Zwickau,
Dresden – Bautzen – Görlitz, Leipzig – Chemnitz und Leipzig – Zwickau
am stärksten nachgefragt. Planung, Organisation und Ausgestaltung
des SPNV obliegen den Zweckverbänden.
Grundsätzlich soll der bedarfsgerechte Ausbau der Eisenbahninfrastruktur so erfolgen, dass die notwendige Flexibilität sowohl für die
Umsetzung der SPNV-Betriebskonzepte in hoher Qualität als auch
für deren konzeptionelle Weiterentwicklung wirtschaftlich angemessen gewährleistet wird.
Zeichenerklärung
Staatsgrenze
Bundeslandgrenze
Zweckverbandsgrenze
Kreisgrenze
DRESDEN
kreisfreie Stadt
Bautzen
Kreisstadt
Sebnitz Haltestelle (Auswahl)
RE 15
(*)
Linienbezeichnung
saisonal
Linien des SPNV
S-Bahn-Linie mit Einzelleistungen (ohne Takt)
Strecke nur mit SPFV
Schmalspurbahnen SPNV
weitere Linie außerhalb Sachsens
Strecken ohne Personenverkehr
baubedingt kein Personenverkehr
Pretzsch
Berlin/
Bad Schmiedeberg
Lutherstadt
Wittenberg
Magdeburg/
Dessau
RE 13
RB 54
RB 57
Bitterfeld
Magdeburg
Halberstadt
S2
RB 118
MRB 118
Nordhausen
Delitzsch ob. Bf.
HALLE
S2
S 5x
S3
RE 13
RB 54
RB 57
RB 49
Querfurt
L-Plagwitz
RB 125
Oschatz
RB 110
Espenhain
Böhlen
Naumburg
Erfurt
Teuchern
Naumburg
S5
S 5x
EBx 12
EB 22
Glossen
RB 110
Borna
S4
Narsdorf
Roßwein
Saalfeld
EB 22
S5
S 5x
RE 1 TH
Weida
Meerane
Z Hbf.
VL 4
RE 3 TH
Elsterberg
Schleiz
Reichenbach ob. Bf.
VL 2
Mehltheuer
Plauen
VL 3
Zwotental
RE 9
Erzgebirgskreis
Aue
AnnabergBuchholz
VL 1
Johanngeorgenstadt
Marienberg
S2
S1
Wiederaufbau
nach
Hochwasser
SE 19 (*)
SB 72
Cranzahl
RB 95
SDG 1
TLX
EG
SO
RE 2
Bertsdorf TLX
Grottau
Kurort
a. d. Neiße
Jonsdorf Kurort
(Hrádek n. N.)
Oybin
Warnsdorf
(Varnsdorf)
Tannenberg
(Jedlová)
TLX
Kraftwerk
Turow
Reichenberg
(Liberec)
Böhmisch Leipa
(Česká Lípa)
Aussig
(Ústí n. L.)
(Úpořiny)
Postelberg
(Postoloprty)
Laun (Louny)
Bilin
(Bílina)
Leitmeritz (Litoměřice)
Lobositz
(Lovosice)
TSCHECHISCHE REPUBLIK
Melnik (Mělník)
Prag
(Praha)
RE 28
(Potůčky)
Klingenthal
Seifhennersdorf
OE 65
OberoderZittau
witz
Tetschen
Auperschin
Brüx (Most)
Komotau
(Chomutov)
(Rybniště)
Eibau
Böhmisch Leipa
(Česká Lípa)
Bärenstein
Weipert (Vejprty)
KreibitzTeichstatt
RE 20 (*)
Elbe-LabeSprinter (ELS)
RE 2
RB 61
Rumburg
(Rumburk)
SB 71
(Děčín)
Moldau
(Moldava)
Teplitz
(Teplice)
Wiese
(Louka u Litvínova)
unt. Bf.
Süd
Lauban
(Lubań)
Seidenberg (Zawidow)
Neubau
RE 20 (*)
OlbernhauGrünthal
Neuhausen
Görlitz (Zgorzelec)
OE 65
Ebersbach
Bad
Schandau
Landkreis
Schöna
Sächsische SchweizOsterzgebirge
Holzhau
RE 28
RB 80
Breitenbach
Graslitz (Kraslice)
HOF
RE 28
RB 80
Thalheim
Pirna
RB 89
Vogtlandkreis
VL 5
Stollberg
Sebnitz
Kurort
Altenberg
PockauLengefeld
Neuoelsnitz
RB 95
Falkenstein
Kurort
Kipsdorf
FEG
CB 1
Schwarzenberg
unt. Bf.
Freital- DD-Gittersee
Hainsberg
S1
RB 81
C-Altchemnitz
Lugau
Landkreis
Zwickau
VL 4
ZVV
Weischlitz
EBx 13/
EB 13
VE 16
RE 3
RE 9
VL 5
VL 2
VL 5
BrandErbisdorf
C Süd
CB 2
Zwickau
C Hbf.
CHEMNITZ
ZVMS
VE 16
RE 3
RE 9
Herlasgrün
ob. Bf.
RE 3
RE 9
RB 30
Z-Zentrum
Greiz
EBx 13/
EB 13
Glauchau
St.
Egidien
VL 1
Zeulenroda
Berthelsdorf
Görlitz
Wilthen
Niedereinsiedel
(Dolní Poustevna)
Heidenau
SDG 3
RB 60
RE 1
OE 60 V
RE 1
Neustadt/Sa.
SB 71
Dürrröhrsdorf
SE 19 (*)
RE 20 (*)
Dippoldiswalde
RE 1
Neukirch West
DRESDEN
DD Hbf.
Tharandt
S3
Flöha
RE 3
RE 9
RB 30
Werdau
THÜRINGEN
Freiberg
Arnsdorf
(*)
EBx 12
RE 3
RE 9
RB 30
RE 6
CB 4
GC-Schönbörnchen
VL 4
RE 3 TH
CB 3
Burgstädt
RB 37
RE 1 TH
RE 3
RE 9
RB 30
Löbau
20
EBx 12
EB 22
EBx 13/
EB 13
Gößnitz
S2
DDKlotzsche
DDFriedrichstadt
Bautzen
RE 2
RB 61
Lauban
(Lubań)
Landkreis
Görlitz
OE 65
RB 60
RE 1
Bischofswerda OE 60 V
DD Flughafen
RB 31
RE 15
RE 18
Nossen
ZVON
SB 34
DDNeustadt
Coswig
Horka
Pbf.
OE 64
RE
RE 1 TH
RE 1 TH
Meißen
Hainichen
GERA
Königsbrück
Breslau
(Węgliniec) (Wrocław)
Kamenz
SB 33
Radebeul Ost
Landkreis
Mittelsachsen
Mittweida
RE 6
Moritzburg
Kohlfurt
Schienenersatzverkehr
Hoyerwswerda – Horka Niesky
Landkreis
Bautzen
ZVOE
SDG 2
S1
Rähsa
RB 45
RE 18
Radeburg
Meißen
Triebischtal
Döbeln Hbf.
Rochlitz
Geithain
Altenburg
Erfurt
Priestewitz
RB 110
Zeitz
RE 15
Großenhain
Cottb. Bf.
RB 45
Bad
Lausick
S4
Neukieritzsch
DBG
RB 31
RE 15
RE 18
RE 50
Großbothen
RE 6
MRB 113
Landkreis
Meißen
RE 50
Großenhain
Berliner Bf.
Landkreis
Leipzig
Grimma
ob. Bf.
Gaschwitz
Weißenfels
Riesa
Trebsen
L-Connewitz
OE 65
Abzw.
Spreewitz
Süd
Sorau
(Żary)
RB 31
Brandis
Beucha
Miltitzer
Allee
RB 125
S4
RB 45
RE 50
S1
L-Stötteritz
S1
Spreewitz
Hoyerswerda
Knappenrode
Wurzen
Borsdorf
L-Paunsdorf
Großkorbetha
SACHSENANHALT
L Hbf.
LEIPZIG
Hosena
Ruhland
REPUBLIK POLEN
Weißwasser
RE 15
ZVNL
Nord
OE 65
Senftenberg
Brieske
Elsterwerda
Linien des SPNV
OE 65
Graustein
RE 18
Berlin
Landkreis
Nordsachsen
RE 10
RB 49
Lübbenau
S4
RE 13
RB 54
RB 57
Leipzig/HalleS 5
Taucha
S 4 Eilenburg Eilenburg-Ost
Flughafen S 5x Messe
L-Leutzsch
Cottbus
Falkenberg
S4
Cottbus
BRANDENBURG
Spremberg
RE 10
RE 10
Delitzsch RB 118
unt. Bf. MRB 118
Schkeuditz S 3
Merseburg
Jüterbog
Torgau
Bad Düben
Gröbers
Buna
Schafstädt
Cottbus
Lutherstadt
Wittenberg
Söllichau
Kurort
Oberwiesenthal
Saaz (Žatec)
RB 95
CD 142
Adorf
VL 1
Nürnberg
BAYERN
VL 3
Bad Brambach
Falkenau (Sokolov)
Eger (Cheb)
Eger (Cheb)
Karlsbad
(Karlovy Vary)
Marienbad
(Mariánské Lázně)
Kartengrundlage: KARTOX
Stand: 15. Dezember 2013
Mobilität für Ballungsräume:
Das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz (MDSB-Netz)
Mit Inbetriebnahme des MDSB-Netzes am 15.12.2013 wurde der gesamte SPNV in der Region Leipzig neu geordnet. Das Leipziger Umland
wird über den City-Tunnel Leipzig (CTL), durch den alle Linien des
MDSB-Netzes verlaufen, direkt mit der Leipziger Innenstadt verbunden.
Auf der Achse zwischen Leipzig Hbf. und dem Südraum Leipzig entfällt die umständliche Umfahrung des Stadtzentrums.
Zum künftigen MDSB-Netz gehören 5 Linien:
S1: Leipzig Miltitzer Allee/Messe – CTL – Leipzig-Stötteritz –
Wurzen – Oschatz
S2: Dessau/Lutherstadt Wittenberg – Bitterfeld – Delitzsch –
CTL – Leipzig-Connewitz – Gaschwitz
S3: Halle – Nietleben – Halle Hbf. – Schkeuditz –
CTL – Leipzig-Stötteritz
S4: Hoyerswerda – Falkenberg – Torgau – Eilenburg –
Taucha – CTL – Gaschwitz – Neukieritzsch –
Borna – Geithain
S5 / S5X: Halle Hbf. – Flughafen Leipzig/Halle – CTL – Gaschwitz –
Neukieritzsch – Altenburg – Werdau – Zwickau
| 32
Stand: Februar 2013
Bitterfeld
Ha
l
Ha le-N
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te
n
Markkleeberg
Gaschwitz
Großdeuben
Böhlen (Leipzig)
Böhlen Werke
Neukieritzsch
Lobstädt
Deutzen
Borna (Leipzig)
Regis-Breitingen
Petergrube
Neukirchen-Wyhra
Frohburg
Treben-Lehma
Altenburg
Lehndorf
(Altenburg)
Leipzig /Halle
Flughafen
Schkeuditz
L.-Coppiplatz
L.
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Ponitz
Crimmitschau
Schweinsburg-Culten
Werdau Nord
Lichtentanne
(Sachsen)
Zwickau
(Sachsen)
Leipzig Miltitzer Allee / Messe <> Oschatz
Hoyerswerda <> Geithain
S-Bahn-Haltepunkt
S-Bahn-Umsteigemöglichkeit
Bitterfeld <> Gaschwitz
Leipzig/Halle Flughafen <> Zwickau (Sachsen)
S-Bahn unterirdisch
Umsteigebahnhof »City-Tunnel Leipzig«
Halle-Nietleben <> Leipzig-Stötteritz
Halle (Saale) Hbf <> Zwickau (Sachsen)
Parkplatz
Flughafen
Taucha (Leipzig)
L.-Möckern
L.-Gohlis
L.-Leutzsch
Leipzig Hbf. tief
L.-Lindenau
L.-Plagwitz
L. Grünauer Allee
Gößnitz
Steinpleis
Rackwitz (Leipzig)
Leipzig Miltitzer Allee
Werdau
Hoyerswerda
Oschatz
Geithain
Dieskau
Ruhland
n)
se
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(Sa
Leipzig-Stötteritz
Lauchhammer
Plessa
Hosena
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Leipzig Miltitzer Allee
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Gröbers
Großkugel
Schkeuditz West Schkeuditz
Halle Messe
Elsterwerda
Biehla
Eilenburg
Mockrehna
Zschortau
Ost Doberschütz
Rackwitz (Leipzig)
Eilenburg
e
Jesewitz (Leipzig)
ess
L. M
Pönitz (Leipzig)
Taucha (Leipzig)
Leipzig / Halle
Flughafen
Halle (Saale) Hbf.
Falkenberg (Elster)
Delitzsch unt Bf
Halle (Saale)
HalleNietleben
Rehfeld
(Falkenberg)
L.-Heiterblick
L.-Thekla
Le
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Le
Le L. L. Lei
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Torgau
Beilrode
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hw
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zk
oll
m
Petersroda
Borsdorf
Engelsdorf
L.-Paunsdorf (in Planung)
L. Anger-Crottendorf
Leipzig-Stötteritz
L. Völkerschlachtdenkmal
Markkleeberg Nord
Markkleeberg
Markkleeberg-Großstädteln
Gaschwitz
Mobilität für Ballungsräume: Der City-Tunnel Leipzig
❚ Größtes Projekt in der Region ist der neue City-Tunnel.
❚ Ab Dezember 2013 verbindet der City-Tunnel den Hauptbahnhof
unter der Innenstadt hindurch mit dem Bayerischen Bahnhof
im Süden der Stadt.
❚ Viele Reiseziele werden damit künftig schneller zu erreichen sein.
❚ Die Bauarbeiten hatten im Juli 2003 begonnen.
Wissenswertes
Wissenswertes
Länge Tunnelstrecke
3,9 Kilometer
Neue Bahnhöfe
6
Gesamtkosten (Stand 09/2013)
ca. 960 Millionen Euro
davon
Freistaat Sachsen
ca. 497,9 Millionen Euro
EU
ca. 224,8 Millionen Euro
Bund
ca. 208,3 Millionen Euro
Deutsche Bahn AG
ca. 17,9 Millionen Euro
Stadt Leipzig
ca. 7,1 Millionen Euro
Zweckverband (ZVNL)
ca. 3,7 Millionen Euro
Leipzig MDR
Leipzig Nord
Hauptbahnhof
Markt
Wilhelm-Leuschner-Platz
Bayerischer Bahnhof
Auf der 3,9 Kilometer langen Tunnelstrecke sind sechs neue Bahnhöfe entstanden – unter anderem die unterirdische Station im Hauptbahnhof.
| 35
Mobilität für Ballungsräume: Die S-Bahn Dresden
Der Verdichtungsraum in der Region Dresden weist intensive Verflechtungsbeziehungen zwischen dem Oberzentrum Dresden und
Meißen, Coswig, Radebeul, Heidenau und Pirna aus. Unter Beachtung
der prognostizierten Strukturentwicklungen des Untersuchungsraumes
ließen sich in den Nachfrageuntersuchungen auf den für die S-Bahn
relevanten Entwicklungsachsen starke Verkehrsströme nachweisen,
die leistungsfähige und effiziente Schienenverbindungen erfordern.
Wichtigster Bestandteil des zu entwickelnden S-Bahn-Netzes ist die
Linie S1 Pirna – Dresden Hbf. – Meißen Triebischtal.
Mit der S-Bahn Dresden werden die Hälfte der Siedlungsschwerpunkte des Nahverkehrsraumes Oberelbe über ein leistungsfähiges
und schnelles Verkehrsmittel miteinander verbunden und gleichzeitig der Fahrgasthauptstrom im Elbtal getragen. Die S-Bahn-Linien bewältigen ca. 70 % der SPNV-Nachfrage im Nahverkehrsraum Oberelbe.
Zur weiteren Leistungssteigerung und als ökologisch sinnvolle Alternative zum Personenstraßenverkehr erfolgt seit 1996 der Ausbau der
S1 zwischen Pirna und Meißen Triebischtal, durch Bund und Freistaat
Sachsen nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG)
finanziert.
| 36
Berlin
Leipzig
Cottbus
Ra
Ra deb
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ul
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wi
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g
tra
ub
e
Dresden-Pieschen
Dresden Neustadt
Dresden Mitte
S3
Dresden Hbf. – Tharandt [– Freiberg (Sachs)].
MuldenFreiberg hütten
Chemnitz
S3
Görlitz
Zittau
Dresden-Klotzsche
Dresden Industriegelände
Dr
Dresden-Plauen
Freital-Potschappel
Freital-Deuben
Freital-Hainsberg
Freital-Hainsberg West
S2
Pirna – Heidenau – Dresden Hbf. – Dresden-Neustadt –
Dresden Flughafen
Kamenz
D
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Dr esd en- ger
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Co
Ne
Nossen
Döbeln
Dresden
Dresden
Grenzstraße
Radebeul Ost DresdenTrachau
e
S1
[Schöna/Bad Schandau –] Pirna – Heidenau – Dresden Hbf. –
Dresden-Neustadt – Meißen Triebischtal
Dresden
Flughafen
S2
Elb
Das S-Bahn-Netz Dresden ist bestimmt durch die Linien
ig
rn
ew
itz
Meißen
us
ö
MeißenTriebischtal
S1
Königsbrück
Dresden Hbf.
S3
Tharandt
Edle Krone
Klingenberg-Colmnitz
Niederbobritzsch
Holzhau
Pirna
S2
Bad Schandau
Altenberg
Krippen
Schmilka-Hirschmühle
Tetschen (Dĕčín)
Prag (Praha)
Schöna
S1
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dresden_-_S-Bahn_-_Liniennetz.svg
| 37
Erzgebirgsbahn und Chemnitzer Modell – Vernetzung einer Region
Mittweida
Hainichen
Burgstädt
DEUTSCHLAND
Limbach-Oberfrohna
Durch die Verknüpfung von Straßenbahn- und Eisenbahngleisen
bietet das Chemnitzer Modell umsteigefreie Verbindungen zwischen
dem Oberzentrum Chemnitz und dem Umland. Es ist ebenso auch
eine Verknüpfung der Verkehrsmittel Bus und Bahn mit dem Ziel,
Verkehrsströme auf der leistungsfähigen Bahntrasse zu bündeln. Da
die Bahn nicht überall halten kann, bieten Bushaltestellen in unmittelbarer Nähe der Bahnstationen kurze Umsteigewege zu den regionalen Buslinien.
Chemnitz
Das Pilotprojekt (Stufe 0) des Chemnitzer Modells, die Strecke Chemnitz – Stollberg, zeigt bereits seit 2002, wie das Umland schnell und
bequem mit dem Oberzentrum Chemnitz verbunden werden kann.
Ziel ist es, ein nachhaltiges Verkehrskonzept im gesamten Raum
Chemnitz zu gestalten.
Oelsnitz
Stollberg
Thalheim
Olbernhau
Nutzung vorhandener Eisenbahn- und Straßenbahnstrecken
notwendige Baumaßnahmen in Form von Neubauten
und Kapazitäserweiterungen
| 38
Annaberg-Buchholz
CZ
Chemnitz
DEUTSCHLAND
Flöha
Hetzdorf
ErdmannsdorfAugustusburg
1
Augustusburg
Einsiedel
Zwickau
In den Jahren von 2002 bis 2007 wurden die Erzgebirgsstrecken (220 km)
auf Basis eines mit dem Freistaat Sachsen abgeschlossenen Bau- und
Finanzierungsvertrages für insgesamt 180 Mio. Euro komplett saniert.
Durch die daraus resultierenden Angebotsverbesserungen konnten,
trotz rückläufiger Bevölkerungsentwicklung, stetig wachsende Fahrgastzahlen realisiert werden.
Kurze Fahrzeiten sichern eine schnelle Erreichbarkeit der Kammregionen des Erzgebirges aus den Oberzentren Chemnitz und Zwickau.
Insbesondere der Freizeit- und Tourismusverkehr profitiert nachhaltig von dieser Entwicklung.
Zschopau
Burkhardtsdorf
Thalheim
Wilkau-Haßlau
Grünhainichen-Borstendorf
Pockau-Lengenfeld
Scharfenstein
OlbernhauGrünthal
Hartenstein
Schlema
Zwönitz
Aue
Wolkenstein
Marienberg
Schlettau
Schwarzenberg
2
Annaberg-Buchholz
Bärenstein
Cranzahl
TSCHECHISCHE REPUBLIK
3
Johanngeorgenstadt
Oberwiesenthal
1 Drahtseilbahn Augustusburg
Komotau (Chomutov)
Karlsbad (Karlovy Vary)
2 Erzgebirgische Aussichtsbahn (EAB)
3 Fichtelbergbahn
| 39
Schienengüterverkehr wächst auf den europäischen Korridoren
❚ Die weltweite Verflechtung der Wirtschaftsbeziehungen im
Zuge der Globalisierung bewirkt langfristig anhaltendes Güterverkehrswachstum. Eine Zunahme der Transportweiten, Öffnung
der europäischen Schienennetze und hohe Energieeffizienz von
Eisenbahnverkehren begünstigen den Verkehrsträger Schiene.
❚ Aktuelle Prognosen des Bundesverkehrsministeriums gehen
von einer steigenden Nachfrage nach Schieneninfrastruktur
auf den bereits heute hoch ausgelasteten Korridoren aus
(Gesamtwachstum Schienengüterverkehr 2004 bis 2025: +65 %).
❚ Dem Freistaat Sachsen kommt aufgrund der Grenzlage zur
Polnischen und zur Tschechischen Republik eine besondere
Bedeutung zu.
Netzbelastung 2004 (Anzahl Züge pro Tag)
»
| 40
»
Prognose Netzbelastung 2025 (Anzahl Züge pro Tag)
»
»
»
Die neue Achse nach Südpolen: Hoyerswerda – Horka – Grenze D / PL
Der wachsende Güterverkehr in Ost-West-Richtung benötigt dringend
Kapazitätserweiterungen für den Schienengüterverkehr. Ob Chemie,
Autoindustrie oder Logistik, im mitteldeutschen Wirtschaftsraum besteht höchster Bedarf für zusätzliche Züge. Mit dem Ausbau der
Strecke Hoyerswerda – Horka – Grenze D/PL und der damit verbundenen Erhöhung der Kapazität wird eine neue attraktive Verbindung
Richtung Polen geschaffen.
Bauliche Maßnahmen
Zeitschiene
Zwischen Knappenrode und Horka bis zur Staatsgrenze D/PL wird die
Strecke zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Die Geschwindigkeit
wird auf bis zu 120 km/h (abschnittweise 160 km/h) angehoben.
Der Neubau der Grenzbrücke über die Neiße ist nicht Bestandteil des
Ausbauvorhabens, dieser wird aber zeitgleich durch die polnische
Staatsbahn realisiert. Somit entfallen die bestehenden Lasteinschränkungen auf der jetzigen Brücke.
Im August 2012 wurde im Bahnhof Knappenrode mit ersten Arbeiten
begonnen. In Abhängigkeit von den laufenden Sanierungsarbeiten
der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft
(LMBV) im westlichen Streckenteil und der Erlangung des Planrechts
ist der Abschluss des Vorhabens für Mitte 2017 geplant.
Verkehrlicher Nutzen
Für den Güterverkehr werden die Kapazitäten erhöht und die Transportgeschwindigkeit beschleunigt. Dadurch wird die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gestärkt. Durch die vom Freistaat Sachsen finanzierte
zusätzliche abschnittweise Anhebung der möglichen Geschwindigkeit
von 120 km/h auf 160 km/h wird zugleich ein Reisezeitgewinn für
den Personenverkehr ermöglicht.
BRANDENBURG
REPUBLIK
POLEN
SACHSEN
Mitteldeutschland
Knappenrode
Hoyerswerda
DEUTSCHLAND
Lohsa
Horka
Bergbausanierung Lohsa
Niesky
Südpolen
| 41
Der Wachstumskorridor Ost der Deutschen Bahn AG
Leipzig / Halle
Reichenbach
Dresden
SACHSEN
Hof
Das prognostizierte Wachstum im Schienengüterverkehr erfordert
neben großen und langfristigen Ausbaumaßnahmen auch eine gezielte Verstärkung bestehender Strecken, um die Netzkapazität bereits
mittelfristig nachfragegerecht erweitern zu können. Mit dem Wachstumskorridor Ost wird eine Nord-Süd-Alternativroute eröffnet, die
die heutigen Hauptverkehrskorridore merklich entlastet.
Nach der positiven Nutzen-Kosten-Analyse konnten erste Maßnahmen
dieses Korridors, die im Bedarfsplan Schiene bereits enthalten sind,
schon begonnen werden (z. B. der zweigleisige Ausbau Uelzen – Stendal).
Der Korridor verläuft direkt über die Logistikdrehscheibe Leipzig und
das südwestsächsische Industriegebiet. Der ausstehende elektrische
Lückenschluss auf bayerischer Seite von Hof über Marktredwitz nach
Regensburg stellt einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Wachstumskoridors Ost dar.
Neben den Ganzzügen und dem Kombinierten Verkehr behält auch
der Einzelwagenverkehr erhebliche Bedeutung für die sächsische
Wirtschaft. Für ca. 150 Mio. € ist mit dem Neubau der Zugbildungsanlage in Halle begonnen worden, die für Mitteldeutschland ab 2017
die hochmoderne Drehscheibe des Schienengüterverkehrs sein wird.
Die Industrielandschaft des Wirtschaftsraumes Chemnitz-Zwickau,
basierend auf Textilherstellung, Metallverarbeitung, Maschinen- und
Fahrzeugbau sowie neuen Technologien der Elektro- und Umwelttechnik, braucht gute und zuverlässige Schienenanbindungen ebenso wie der Großraum Leipzig als Logistik- und Produktionsstandort.
BAYERN
Eger (Cheb)
Marktredwitz
TSCHECHISCHE
REPUBLIK
Nürnberg,
München ,
Verona
DEUTSCHLAND
Regensburg
| 43
Für den Schienengüterverkehr ist Sachsen gut aufgestellt
SACHSEN-ANHALT
BRANDENBURG
REPUBLIK
POLEN
Halle/Saale
1
Hoyerswerda
2
4
LEIPZIG
5
3
Riesa
Bautzen
Döbeln
6
8
7
9
2 Ausbau Umschlagbahnhof Leipzig-Wahren
DRESDEN
3 Zugbildungsanlage Leipzig-Engelsdorf
Schöna
CHEMNITZ
Glauchau
THÜRINGEN
6 Alberthafen Dresden
AnnabergBuchholz
Plauen
| 44
7 Zugbildungsanlage Dresden-Friedrichstadt
8 GVZ Dresden
Johanngeorgenstadt
Klingenthal
4 GVZ Leipzig und DB Schenker Logistikzentrum
5 Elbehafen Riesa
Kurort
Altenberg
Zwickau
BAYERN
1 Neubau Zugbildungsanlage Halle
Freiberg
GERA
HOF
Görlitz
TSCHECHISCHE REPUBLIK
9 GVZ Glauchau
Leistungsfähige Umschlaganlagen als Basis
kundengerechter Logistikketten
Das Sammeln, Lagern, Umschlagen, Transportieren und Verteilen von
Gütern jeglicher Art ist elementare Grundlage für eine globalisierte
Wirtschaft. Fehlt hierzu die Infrastruktur, lahmen Produktion und Absatz. In Sachsen fördern und betreiben Land und Deutsche Bahn AG
nachhaltig den Ausbau.
(1) Halle erhält bis 2017 eine der modernsten Zugbildungsanlagen
Europas. Die Investition beträgt ca. 150 Mio. €.
(2) Im Umschlagbahnhof Leipzig-Wahren soll sich mit dem
angestrebten Ausbau ab 2015 die Umschlagkapazität erhöhen.
(3) Bis zur Inbetriebnahme von Halle bleibt Leipzig-Engelsdorf
größte Zugbildungsanlage Mitteldeutschlands.
(4) Das DB Schenker Logikzentrum in Leipzig verdoppelt seine
Kapazitäten in 2013.
(5) Im Elbehafen Riesa wird das trimodale Terminal auf eine Kapazität
bis zu 100.000 Standardcontainer (TEU) fast verdreifacht.
(6) Im Alberthafen Dresden werden neue Logistikangebote
ermöglicht.
(7) Die Zugbildungsanlage Dresden-Friedrichstadt wird auf neue
Nutzerkonzepte hin weiterentwickelt.
(8) Das GVZ Dresden entwickelt sich gut.
(9) Das GVZ Glauchau erhält bedarfsgerechte Anlagenausweitungen.
| 45
Sachsens Bahnhöfe im 21. Jahrhundert
393 von insgesamt 5.400 von DB Station&Service AG betriebenen
Bahnhöfen liegen in Sachsen. Drei Bahnhofsmanagements in Dresden,
Leipzig und Chemnitz kümmern sich um die Belange der Reisenden und
Besucher. Jeden Tag gehen hier rund 290.000 Menschen ein und aus.
Sichergestellt wird die Bahnhofsentwicklung und -modernisierung in
Sachsen durch finanzielle Mittel der Deutschen Bahn AG, des Bundes,
des Freistaates Sachsen sowie der Städte und Gemeinden. Zwischen
2006 und 2016 fließen insgesamt 638 Millionen Euro in die Modernisierung der sächsischen Bahnhöfe. Allein 2013 stehen rund 69 Millionen Euro für Bauprojekte bereit.
Mit dem 2009 gestarteten Konjunkturprogramm des Bundes wurden
beispielsweise die fünf Empfangsgebäude Dresden Hauptbahnhof,
Dresden-Neustadt, Meißen, Pirna und Plauen energetisch ertüchtigt.
Diese erstrahlen nun wieder in neuem Glanz. Aber auch weitere
Maßnahmen, wie die Verbesserung der ReisendenInformationen und des Wetterschutzes, sind damit realisiert worden.
Insgesamt hat die Deutsche Bahn AG in Sachsen im Rahmen des
Konjunkturprogramms 25,7 Millionen Euro in 79 Bahnhöfe investiert.
| 46
Leipzig Hauptbahnhof – Service und Einkaufen im Herzen der Stadt
Der Leipziger Hauptbahnhof ist mit einer Grundfläche von rund
84.000 Quadratmetern der größte Kopfbahnhof Europas. Allein das
Empfangsgebäude, in dem mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund um die Uhr für guten Service, Sicherheit und Sauberkeit für
die täglich rund 150.000 Reisenden und Besucher, einschließlich des
Einkaufscenters, sorgen, verfügt über 16.000 Quadratmeter. Leipzig
Hauptbahnhof zählt zu den zuletzt fertiggestellten Großbahnhöfen
des 20. und nach seiner umfassenden Modernisierung zum ersten
des 21. Jahrhunderts. Noch heute imponiert seine Fassade von knapp
300 Metern Länge, die Richtung Innenstadt zeigt. Er ist Drehscheibe
für den Nah- und Fernverkehr sowie den öffentlichen Personennahverkehr in Leipzig. ICE- und IC/EC-Linien der Nord-Süd-Achse Berlin –
München sowie der Ost-West-Achsen Frankfurt – Dresden und Hannover – Dresden steuern den Hauptbahnhof jeden Tag an. Und auch
bei den Reisenden selbst kommt der Bahnhof mit seiner Ausstattung
und seinem Service gut an. So wurde er 2011 vom Verband Allianz
pro Schiene mit dem Titel »Bahnhof des Jahres« ausgezeichnet. Ab
September 2013 beginnt der Umbau der Fernbahnsteige 10 –15.
| 47
Dresden Hauptbahnhof – Architektonisches Schmuckstück in Sachsens Landeshauptstadt
Der Dresdner Hauptbahnhof ist der größte Personenbahnhof der sächsischen Landeshauptstadt. Bis heute einzigartig ist die Kombination
aus Durchgangs- und Kopfbahnhof auf zwei verschiedenen Ebenen.
Eine weitere Besonderheit des Bauwerks ist die mit einer teflonbeschichteten Glasfaser-Membran überzogene Hallendach-Konstruktion,
die in den Jahren 2000 bis 2006 nach einem Entwurf des britischen
Architekten Sir Norman Foster verwirklicht wurde.
Um den rund 60.000 Reisenden und Besuchern, die den Hauptbahnhof täglich frequentieren, künftig einen noch breiteren Branchen-Mix
zu bieten, werden Ende 2013 neue Geschäfte in der Nord- und Südhalle eröffnet. Auf einer Fläche von rund 11.000 Quadratmetern entstehen zusätzlich bis zu 40 neue Läden für den Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie. Bis 2014 soll der Ausbau abgeschlossen
sein. Insgesamt investiert die DB Station&Service AG rund 26 Millionen Euro.
| 48
Dresden-Neustadt – Bundesmittel sichern den stufenfreien Ausbau des Bahnhofs
Der Bahnhof Dresden-Neustadt bündelt den Bahnverkehr auf der
nördlichen Elbseite und ersetzte 1901 den alten Leipziger Bahnhof
sowie den 1847 gebauten Schlesischen Bahnhof. Heute halten hier
S-Bahn-, Regional- und Fernzüge und er wird täglich von etwa
13.400 Reisenden genutzt. Die zweiteilige Bahnhofsanlage besteht aus
der Bahnsteighalle und der oberen Gleishalle. Die Empfangshalle wurde bereits in den Jahren 2000/2001 denkmalschutzgerecht saniert,
hier insbesondere das Hallengewölbe und die Oberlichter. 2008 wurde
mit finanziellen Mitteln des Bundes eine neue Fahrgast-Informationsanlage installiert. Im Rahmen des Ausbaus der Strecke Leipzig – Dresden
(Verkehrsprojekt Deutsche Einheit, VDE 9) und des S-Bahn-Vorhabens Dresden-Neustadt – Meißen steht bis 2014 die Modernisierung
der gesamten Verkehrsstation an. Dabei sollen die vier Mittelbahnsteige komplett neu ausgestattet werden. Außerdem wird über Aufzüge der gesamte Bahnhof künftig stufenfrei erreichbar sein und den
Anforderungen einer modernen Verkehrsstation entsprechen.
| 49
Chemnitz Hauptbahnhof – Bahnknoten wird fit gemacht für die Zukunft
Den Chemnitzer Hauptbahnhof mit derzeit zehn Bahnsteigen frequentieren täglich rund 10.900 Reisende. Er ist Knotenpunkt zahlreicher
Nahverkehrslinien, die überwiegend im Stundentakt die Region erschließen und ist zentraler Verknüpfungspunkt zum öffentlichen Nahverkehr. Gegenwärtig dominieren hier noch Bagger und Bauarbeiter,
denn die Deutsche Bahn AG investiert noch bis 2013 rund 110 Millionen Euro in einen modernen Eisenbahn-Knotenpunkt.
Auch im Hauptbahnhof selbst geschieht einiges. Hier werden derzeit
neue Gleise verlegt und Bahnsteige umgebaut. Das sogenannte »Chemnitzer Modell« sieht vor, dass Straßenbahnen künftig direkt aus der
Innenstadt über den Hauptbahnhof ins Umland fahren können. Somit
entfällt das Umsteigen auf andere Züge. Mit der Verknüpfung des
Schienennetzes wird das Fahren mit der Bahn für Reisende wesentlich
bequemer.
Ein Teil der seitlichen Bahnhofsfassade wurde deshalb entfernt, um
freie Fahrt für die Tram zu schaffen. Die erste Pilotstrecke ChemnitzStollberg, die vor zehn Jahren in Betrieb gegangen ist, hat ihre Bewährungsprobe bestanden. In der Innenstadt fährt sie auf Straßenbahngleisen und von Altchemnitz auf Eisenbahngleisen nach Stollberg. Die
Fahrgastzahlen stiegen seit 2002 auf mehr als das Sechsfache.
Künftig stehen im Hauptbahnhof die Gleise 1 bis 4 für die Fahrzeuge
des Chemnitzer Modells zur Verfügung. Die Gleise 5 bis 14 bleiben dem
reinen Eisenbahnverkehr vorbehalten.
| 50
Bauen und Instandsetzen nach Plan
Fit für die Zukunft
Nur gemeinsam und mit abgestimmten Konzepten werden Bahnhöfe
attraktiver und die Zufriedenheit der Reisenden und Besucher weiter
erhöht.
Die DB Station&Service AG hat für das Bauen und Instandsetzen der
vielfaltigen Anlagen der Bahnhöfe ein maßgeschneidertes Konzept
entwickelt. Das strategische Programm Anlagenmanagement Personenbahnhöfe (amp) sorgt dafür, dass die zur Verfügung stehenden
Finanzmittel vorausschauend, systematisch und vor allem bedarfsgerecht für Instandsetzung und Ersatzinvestitionen eingesetzt werden.
Durch zyklische, präventive Instandsetzungsroutinen wird die optimale Lebensdauer, sowohl wirtschaftlich als auch technisch-funktional,
für unsere Anlagen erreicht. Die Budgetplanung erfolgt bundesweit
einheitlich nach der amp-Logik. Damit wird der gesamte Wartungsund Instandsetzungsbedarf an allen Bahnhöfen zentral gesteuert
und führt zu einem effektiven und wirtschaftlich optimalen Einsatz
der Mittel. Diese Strategie führt zu funktionalen und den Kundenbedürfnissen entsprechenden Bahnhöfen. Die Werthaltigkeit der Maßnahmen wird im Rahmen von regelmäßigen Zustandsbewertungen
kontrolliert. Beispielhaft zeigt die nebenstehende Übersicht einige
Bauprojekte, welche fertig sind, begonnen wurden oder sich gegenwärtig in Planung befinden.
Auswahl der wichtigsten Projekte /
keine vollständige Auflistung / Projekte
in Planung, im Bau, fertiggestellt.
Weitere Projekte im Regionalbereich
Südost: verbesserter Brandschutz,
bessere Informationen (DSA),
neue Beleuchtung Zugänge,
Erneuerung Aufzüge
* enthalten zusätzliche finanzielle
Mittel aus dem InfrastrukturBeschleunigungsprogramm des Bundes
Bahnhof
Maßnahmen
Altenberg
Neubau Hausbahnsteig
Bienertmühle
Neubau Beleuchtung
Doberschütz*
Neubau Bahnsteige, Beleuchtung, mehr Wetterschutz
Dresden Hauptbahnhof
Ausbau Nord- u. Südhalle
Frohburg*
Neubau Bahnsteig 1, Blindenleitstreifen
Groß Dalzig
Neubau Beleuchtung
Hohenroda
Neubau Beleuchtung
Kamenz (Sachs)*
Neubau Bahnsteig 1, Optimierung Wetterschutz, Beleuchtung, Blindenleitstreifen
Leipzig Allee-Center*
Neubau Bahnsteige, mehr Wetterschutz, Blindenleitstreifen, Beleuchtung, neue Treppe
Leipzig Grünauer Allee*
Neubau Bahnsteige, Blindenleitstreifen, Beleuchtung, mehr Wetterschutz
Leipzig Hauptbahnhof*
Bessere Informationen, neue Lautsprecheranlage, neue 3-S-Zentrale;
Neubau Fernbahnsteige 10-15
Leipzig Karlsruher Straße*
Neubau Bahnsteige, Blindenleitstreifen, Beleuchtung, mehr Wetterschutz
Lobstädt*
Neubau Bahnsteig 2, Abbruch Bahnsteigdach, mehr Wetterschutz,
Beleuchtung, Blindenleitstreifen
Markranstädt
Erneuerung Verkehrsstation
Mockrehna
Neubau Bahnsteig
Neukieritzsch
Neubau Beleuchtung
Ottendorf-Okrilla Süd
Neubau Beleuchtung
Pirna-Copitz
Neubau Beleuchtung
Syrau
Neubau Beleuchtung
| 51
Schwerpunkt stufenfreier Ausbau und Reisenden-Information
Einen Schwerpunkt der Modernisierungen bildet der stufenfreie Ausbau der sächsischen Bahnhöfe. So sind 274 Stationen in Sachsen bereits stufenfrei erreichbar und entsprechen damit den heutigen Anforderungen und Ansprüchen. Bundesweit sind derzeit über 3.800 von
insgesamt 5.400 Bahnhöfen stufenfrei erreichbar. Bis 2012 wurden
278 Bahnhöfe zudem mit dynamischen Schriftanzeigern ausgestattet,
was die Reisenden-Informationen deutlich verbessert.
Die Übersichtskarte enthält ausschließlich Angaben zu Verkehrsstationen,
die durch die DB Station & Service AG betrieben werden
| 52
Nachhaltiger Schienenverkehr sichert unsere Mobilität von morgen
Eine arbeitsteilige, globale Wirtschaft und Menschen, die in Freizeit
und Beruf flexibel und ortsungebunden sein wollen und müssen,
brauchen Mobilität. Verkehr sichert Mobilität, ob mit Auto, Flugzeug,
Zug oder Schiff. Ziel des Freistaats Sachsen und der Deutschen Bahn
AG ist dabei, das Mobilitätsbedürfnis für Menschen und Güter durch
intelligente Verkehrsnetzwerke weitaus stärker als bisher über öffentliche Verkehrsmittel sicherzustellen. Die Deutsche Bahn AG bietet
bereits heute CO2-freie Elektromobilitätsketten; bis 2020 sollen 35 %
des Stromverbrauchs aus regenerativen Energien gewonnen werden.
Gemeinsames Ziel des Infrastrukturausbaus sind daher auch weitere
Streckenelektrifizierungen für den Personen- und Güterverkehr. Gerade im Güterverkehr sind die prognostizierten Verkehrszuwächse
extrem; Eisenbahnverkehr ist hier eindeutig das umweltfreundlichste
und sicherste Verkehrsmittel. Mehrverkehr auf der Schiene – speziell
der Schienengüterverkehr – bringt allerdings auch mehr Lärm und
Erschütterung. In Sachsen sind besonders das Elbtal und der Leipziger
Güterring betroffen. Die Lärmreduzierung hat daher oberste Priorität
beim Freistaat Sachsen und der Deutschen Bahn AG. Neben der Reduzierung an der Quelle (Fahrzeug) sind weiterhin auch Infrastrukturmaßnahmen erforderlich. Das Konjunkturprogramm hat erste
Pilotierungen für neue Techniken ermöglicht. Deren konsequente
Weiterentwicklung ist gemeinsames Ziel, dabei auch im Besonderen
die Förderung in Sachsen entwickelter Methoden und Technologien.
Deutsche
Bahn AG in
Umweltfragen
Vorreiter
| 53
Lärmschutz-Maßnahmen an Fahrzeugen
und Infrastruktur wirken zusammen
Aktive und passive Maßnahmen zur Lärmreduzierung
Ansatzpunkte der Lärmreduzierung
Maßnahmen zur Lärmreduzierung
aktiv
passiv
… aktiv an der Infrastruktur
… passiv an Gebäuden
… aktiv am Rollmaterial
1 Am Rollmaterial
2 An der Infrastruktur
3 An Gebäuden
❚ Lärmschutzwände/-wälle
❚ Innovative Lärmschutzmaßnahmen
aus Technologieportfolio KP II,
z. B. SSD1, SSA1 und HSG2
❚ Schalltechnische Maßnahmen,
z. B. Schallschutzfenster
❚ Leise Bremstechnologien,
z. B. K-Sohle, LL-Sohle
»
3
1
3
3
3
3
2
1
| 54
SSD = Schienenstegdämpfer; SSA = Schienenstegabdeckung | 2 HSG = High Speed Grinding (Hochgeschwindigkeitsschleifen)
Das freiwillige Lärmsanierungsprogramm des Bundes
umfasst aktuell 91 km Strecke im Freistaat Sachsen
Im Lärmsanierungsprogramm des Bundes sind für Sachsen insgesamt
50 Teilprojekte mit 90,8 Kilometern Streckenlänge vorgesehen.
Von 2001 bis Mai 2012 wurden bereits
❚ über 9,2 Millionen Euro Bundesmittel investiert,
❚ 35 Teilprojekte mit einer Streckenlänge von 74,8 Kilometern
vollständig saniert,
❚ 2,2 Kilometer Schallschutzwände erstellt
(weitere 0,9 Kilometer Schallschutzwände befinden sich im Bau),
❚ ca. 2.969 Wohnungen mit Schallschutzfenstern,
Dachsanierungen und Lüftern ausgestattet.
| 55
Wir sind bereit für die Zukunft
Die koordinierte Planung der Infrastruktur für Sachsen schafft heute
die Voraussetzungen, auch morgen die Chancen auf Wohlstand und
Lebensqualität zu sichern. Denn im europäischen Wettbewerb gilt es,
Standortvorteile zu erhalten und auszubauen. Eine leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur ist dabei unerlässlich. Das Verkehrssystem Schiene
bietet effiziente und zugleich umweltfreundliche Transportwege und
ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die gesamte Region.
Ein Plus an Wachstum, Nachhaltigkeit und Mobilität.
Das Handeln des Freistaates Sachsen und der Deutschen Bahn AG
orientiert sich konsequent an dem Ziel, Wachstum, Nachhaltigkeit
und Mobilität zu fördern. Durch einen systematischen Infrastrukturausbau können die richtigen Antworten auf die Herausforderungen
der Megatrends gegeben werden. Investitionen in Streckenneubauten
sind dabei ebenso wichtig wie die Modernisierung von Bahnhöfen und
Haltepunkten und die Gewährleistung einer konstant hohen Qualität
im bestehenden Schienennetz. Zwischen 2007 und 2011 wurden hier
bereits 1,9 Milliarden Euro investiert. Für den Zeitraum von 2012 bis
2016 sind Investitionen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro geplant.
Um den Menschen und der Wirtschaft im Freistaat Sachsen auch künftig Mobilität und funktionierende Warenströme, Wachstum und Nachhaltigkeit gewährleisten zu können, muss die Zukunftsplanung heute
beginnen. Das Strategiekonzept Schiene gibt klare Perspektiven und
überzeugende Argumente für die Entwicklung des Verkehrssystems
Schiene in den kommenden Jahrzehnten. Die Umsetzung dieses Strategiekonzeptes ist die gemeinsame Aufgabe von Bund, Freistaat Sachsen und Deutscher Bahn AG.
| 57
Fotonachweise
Titelfotos:
Sylvio Dittrich, Dresden (Foto links)
Axel Hartmann – Deutsche Bahn AG (Foto rechts)
Fotos:
Allianz pro Schiene
Andreas Taubert: S. 47
Deutsche Bahn AG
Banaszak, Bartlomiej: S 12 (oben), S. 36, S. 53 (unten li.)
Bedeschinski, Christian: S. 12 (Mitte), S. 46, S. 49, S. 57 (oben)
Deutsche Bahn AG: S. 50
Freistaat Sachsen (www.citytunnelleipzig.de): S. 27, S. 34, S. 35
Gläscher, Jörg: S. 40 (5. Foto)
Heselbarth, Rolf: S. 48
Horn, Roland: S. 16
Jazbec, Günter: S. 40 (3. Foto)
Jet-Foto Kranert: S. 32, S. 53 (oben li.), S. 54 (4. Foto),
S. 54 (1. Foto, Fotomontage: Bahn)
JET-FOTO: S. 55 (unten re.)
Klink, Stefan: S. 28 (1. Foto), S. 57 (Mitte)
Kniestedt, Frank: S. 29 (4. Foto), S. 55 (unten li.),
Koch, Annette: S. 54 (2. Foto)
Krumnow, Hans-Joachim: S. 29 (2. Foto), S. 51
Louis, Ralf: S. 53 (oben re.)
Miethe, Uwe: S. 6, 7 (oben li. | Mitte li.), S. 55 (oben re.)
Müller, Christoph: S. 10 (oben li.)
Neuhaus,: S. 7 (Mitte re.), S. 45 (unten li.), S. 53 (Mitte u. unten re.)
Peters, Holger: S. 7 (unten li.), S. 45 (unten re.)
Petsch, Dr. Dieter Michael: U2
Schmidt, Andreas: S. 8 (oben li.)
Scholvien (visitBerlin): S. 8 (unten li.)
Templin, Carsten: S. 57 (unten)
upmeier (DMG Dresden): S. 8 (oben re.)
VDE 8 Gröbers_Leipzig: S. 17
Wagner, Georg: S. 7 (oben re.)
Weber, Claus: S. 29 (3. Foto), S. 54 (3. Foto, Fotomontage)
Weber, Waltraud: S. 40 (2. Foto)
Wenzel, Sabine, (Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH): S. 24
Winkler, Uwe: S. 45 (Mitte re.)
| 58
Notizen
Designhaus Berlin
Kartengrundlage: S. 52
Fotograf
Steffen Giersch: S. 56
Fotolia.com
anastasios71: S. 10 (oben re.)
carlosgardel: S. 10 (Mitte re.)
Daria minaeva: S. 8 (unten re.)
greenpapillon: S. 10 (Mitte li.)
Marco2811: S. 10 (unten li.)
motivation1965: S. 54 (Fotomontage: Haus)
nmann77: S. 40 (1. Foto)
Omika: S. 18
Richard Villalon: S. 12 (unten)
Sborisov: S. 10 (unten re.)
Thorsten Schier: S. 42
LUB Consulting GmbH
S. 7 (unten re.), S. 40 (4. Foto),
S. 45 (oben li., Mitte li. und oben re.)
Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Pressestelle
Wilhelm-Buck-Straße 2 | 01097 Dresden
Telefon: 0351 564-8064
Telefax: 0351 564-8068
E-Mail: [email protected]
Internet: www.smwa.sachsen.de
Redaktion:
Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr,
Referat 66 – Eisenbahnen, Personenbeförderung
Deutsche Bahn AG, Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Sachsen
Redaktionsschluss:
Juni 2014
Gestaltung und Satz:
www.oe-grafik.de
Druck:
Druckhaus Dresden GmbH
Auflage:
4.000 Stück