Fleckige Haut - mySkin Haut- und Laserzentrum Mallorca

Transcription

Fleckige Haut - mySkin Haut- und Laserzentrum Mallorca
Dermatologie
Pigmentstörungen
Fleckige
Haut
Dunkle Hautflecken werden oft als kosmetisch
sehr störend empfunden – vor allem, wenn sie
im Gesicht und an den Händen auftauchen.
Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig.
Welches Verfahren bei welcher Hyperpigmentierungsform eingesetzt wird, lesen Sie hier.
F
leckige Haut ist ein Problem vieler Menschen. Man unterscheidet zwei Arten
von Pigmentstörungen: Hyper- und Hypopigmentierung. Während es bei der ersten Variante zur Dunkelfärbung der Haut kommt,
führt die letztere durch Pigmentverlust zu hellen bzw. weißen Flecken auf der Haut. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Hyperpigmentierungen ausführlich beschrieben.
Zu viel Pigment
Durch die vermehrte Produktion des Hautfarbstoffes Melanin bilden sich punktuell und in
unterschiedlicher Größe dunkle, unregelmäßige
Flecken auf der Haut. Sie treten häufig nach Verletzungen, bei Operationsnarben oder nach Entzündungen – als so genannte postinflammatorische Hyperpigmentierungen – auf. Auch als
Spätfolge der hormonellen Verhütung durch die
Pille können sich Hyperpigmentierungen v.a. im
Gesicht bilden. Häufig davon betroffen sind
Frauen ab dem 30. Lebensjahr sowie dunkle
Hauttypen.
Was passiert? Bereits im Alter von zirka 25
verlangsamt sich die allgemeine Zellerneuerung.
Dabei kann die ausgewogene Pigmentlieferung
an die Hautzellen auf der Strecke bleiben. Die
Melanozyten geraten gewissermaßen aus dem
Takt. Manchmal schießen die pigmentbildenden
Zellen auch über das Ziel hinaus und produzieren über Gebühr Farbstoff. Der Grund ist beispielsweise ein veränderter Hormonhaushalt
(Pille, Schwangerschaft) oder einfach die Zeit.
Die Erklärung, warum wir im Laufe des Lebens
immer mehr Pigmentstörungen entwickeln, liegt
12
Kosmetische Praxis Februar 2005
Dermatologie
am jahrelangen und intensiven Einfluss
der UV-Strahlung. Pigmentflecken treten nur an chronisch sonnenexponierten Stellen auf. Offenbar fordert die UVStrahlung die Melanozyten über Jahre
zu Höchstleistungen auf und das überfordert sie.
Harmlose Sommersprossen
Die häufigsten Hyperpigmentierungen der Haut sind die Sommersprossen. Sie entstehen bei dafür veranlagten Menschen, meist bei rotblonden,
unter UV-Einstrahlung in früher Jugend. In der sonnenärmeren Jahreszeit
verblassen sie etwas, und im Alter
nimmt ihre Anzahl ab. Trifft UV-Licht
auf die Haut auf, meist im Gesicht und
an den Unterarmen, werden die Sommersprossen sichtbar. Sie sind völlig
harmlos und bergen zu keiner Zeit
Hautkrebsgefahr. Das erhöhte Hautkrebsrisiko für den besonders hellhäutigen, so genannten keltischen Pigmenttyp liegt vielmehr darin, dass
dieser auf ungeschützter Haut besonders schnell und leicht Sonnenbrand bekommt. Häufige und schwere
Sonnenbrände in der Jugend führen zu
Genmutationen, die sich über die Jahre fortpflanzen und zu Hautkrebs führen können.
Unschöne Altersflecken
Bei Sonnen- bzw. Altersflecken
(Lentigines) handelt es sich um bräunliche linsenförmige Flecken. Sie treten
vor allem an Hautstellen auf, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, wie beispielsweise an den Handrücken, an
den Unterarmen und im Gesicht. Menschen ab dem 40. Lebensjahr sind bevorzugt betroffen aufgrund der jahrelangen Sonneneinwirkung.
Um in Zweifelsfällen Altersflecken
von einer Vorstufe des schwarzen
Hautkrebses abzugrenzen, veranlasst
der Hautarzt eine Probeentnahme der
Haut. Die anschließende feingewebliche Untersuchung sichert die Diagnose.
Im Vergleich zur Vorstufe des schwarzen Hautkrebses zeigen Altersflecken
jedoch keine unterschiedlichen Farbtöne. Sie sind auch nicht fransig begrenzt, sondern setzen sich zur Umgebung scharf umrissen ab. Altersflecken
werden, vor allem bei zahlreichem Vorkommen im Gesicht oder am Handrü-
cken, oft als überaus kosmetisch störend empfunden.
Möglichkeiten der Behandlung: Die
eleganteste und schnellste Methode,
Lentigines loszuwerden, ist die Laserbehandlung. Dabei werden von Dermatologen heutzutage verschiedene
Lasersysteme eingesetzt. Ziel der Laserbehandlung ist, das Pigment des Altersfleckes zu zersprengen. Dieses
wird dann von den so genannten Fresszellen der Haut allmählich abgebaut –
der bräunliche Fleck verschwindet. Je
nach Ausmaß der Lentigines sind
zirka eine bis maximal vier Sitzungen
erforderlich.
Alternativ kann man auch die Kryotherapie, d.h. Kältebehandlung mit
flüssigem Stickstoff, anwenden. In der
Praxis wurde dieses Verfahren mittlerweile weitgehend durch die selektivere
Laseranwendung ersetzt. Überdies
wird immer wieder zu bleichenden
Cremes gegriffen, um Altersflecken zu
entfernen. Diese Methode erfordert
WICHTIGE GRUNDREGELN
– direkte Sonne möglichst meiden,
v.a. die Mittagssonne
– täglicher UV-Schutz ist wichtig, insbesondere UV-A- und UV-B-Schutz
– Vorsicht mit Duftstoffen aus Parfums oder Aroma-Ölen in der Sonne
und können zu größeren Flächen zusammenfließen. Dieses Melasma (Synonym: Chloasma) ist häufig bei Frauen
während der Schwangerschaft zu beobachten. Doch auch die Einnahme östrogenhaltiger Medikamente (Pille,
Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden) kann eine Hyperpigmentierung
auslösen. Etwa 10 bis 20 Prozent
der Frauen, die regelmäßig die „Pille“
einnehmen, entwickeln ein solches
Melasma.
Zwar besteht die Chance, dass sich
nach Absetzen der Pille oder Ende der
Schwangerschaft die Hyperpigmentie-
VOR DER BEHANDLUNG BÖSARTIGE
VERÄNDERUNGEN AUSSCHLIESSEN
sehr viel Geduld und bringt selbst nach
wochenlanger Anwendung nicht den
gewünschten Erfolg.
Dermatologen setzen vor allem bei
ausgedehnten Pigmentflecken (und/
oder Falten) im Gesicht oder an den
Handrücken auch Chemical Peelings
ein, die sehr erfolgversprechend sind.
Während mit oberflächlichen Peelings
(z.B. mit Fruchtsäuren) Pigmentflecken
heller werden, lassen sie sich durch
mitteltiefe Peelings – das heißt durch
eine intensive Schälung – beispielsweise mit TCA sehr gut entfernen.
Prävention: Da die Ursache zur Ausbildung von Altersflecken in der ausgiebigen Sonnenbestrahlung liegt, ist
die Prävention vergleichsweise einfach:
Meiden direkter Sonneneinstrahlung
ohne geeignete Sonnenschutzcreme!
Vorübergehendes Melasma
Großflächige dunkel pigmentierte
Bereiche an Stirn, Schläfen und Wangen sind vielmals Ausdruck einer veränderten hormonellen Situation. Die
Flecken sind unregelmäßig geformt
rungen spontan wieder zurückbilden,
bei vielen Frauen bleiben sie jedoch
auch über viele Jahre bestehen.
Nicht immer lassen sich aber hormonelle Veränderungen finden. So
können der Entstehung von Hyperpigmentierungen auch andere Ursachen
zugrunde liegen. Hier kommen Parfums, Kosmetikprodukte oder Medikamente, beispielsweise Antibiotika, in
Frage. Für das so genannte Melasma
cosmeticum sind besonders häufig
vaselinehaltige Hautcremes oder duftstoffhaltige Pflegeprodukte verantwortlich. Bergamottöl, das die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht, bewirkt
zusammen mit Lichtbestrahlung eine
schmutzig braune fleckige Verfärbung,
die teilweise jahrelang bestehen bleiben kann.
Möglichkeiten der Behandlung: Methoden, um den Pigmentstörungen zu
Leibe zu rücken, gibt es einige. Insgesamt ist die Behandlung des Melasmas
für Dermatologen aber eine große Herausforderung. Denn die Betroffenen
sprechen auf die verschiedenen Thera-
Kosmetische Praxis Februar 2005
13
Dermatologie
pieverfahren individuell sehr unterschiedlich an. Zudem kann man das
Ergebnis vor Beginn einer Behandlung
schwer prognostizieren.
Die Palette reicht von chemischen
Schälverfahren über die Mikrodermabrasion bis zu verschiedenen Laseranwendungen. Chemical Peelings mit
Fruchtsäuren, TCA oder einer Kombination verschiedener Säuren können
dazu führen, dass sich das Melasma
aufhellt. Als erfolgversprechend hat
sich auch die Kombination von hochdosiertem Vitamin C und Schälkuren
erwiesen. Bei der Laserbehandlung ist
Vorsicht geboten. Nicht selten kehren
nach kurzzeitigem Behandlungserfolg
die Pigmentierungen stärker zurück.
Auch ist die Gefahr einer postinflammatorischen Hyperpigmentierung nach
Laseranwendung oder tieferen Peelings
zu bedenken.
Als wirksam gelten überdies bleichende Cremes. Diese enthalten in der
Regel Retinoide und/oder Hydrochinon.
Diese Substanzen drosseln entweder die
Melaninproduktion in der Haut oder entfernen das Pigment. Hydrochinon gilt als
Goldstandard in der Melasmatherapie, es
entfaltet aber als Monotherapie erst nach
bestrahlung und Solariumbesuche vermeiden. Beim Aufenthalt im Freien ist
unbedingt ein Lichtschutz mit hohem
Schutzfaktor im UV-B-, aber vor allem
auch im UV-A-Bereich aufzutragen. In
der Sonne verstärken sich sonst die Pigmentierungen.
Zudem sind – im Sommer – Bergamottöl-haltige Kosmetika und Parfums
zu meiden. Vor allem wenn das Melasma um den Mund herum auftritt, liegt
der Verdacht nahe, dass hier Kosmetika
eine Rolle spielen. Selbst Männer bleiben davon nicht verschont. Auch bei ihnen treten diese Hautveränderungen
KONSEQUENTER SONNENSCHUTZ
IST DIE WICHTIGSTE PRÄVENTION
Altersflecken treten vor allem im
Gesicht und an den Handrücken auf.
14
Kosmetische Praxis Februar 2005
sechs Monaten seine volle Wirkung. Retinoide erleichtern die Penetration anderer gleichzeitig aufgetragener Substanzen.
Auch die Kombination von Hydrochinon,
Retinoiden und Kortikosteroiden zeigte eine gute Wirksamkeit. Eine weitere Alternative ist die Azelainsäure – topisch
angewendet. Mild aufhellende Whitening-Präparate mit natürlichen Wirkstoffen können bei leichten Fällen ausreichend sein. Das sind etwa Extrakte aus
Buchenknospen oder Trauben, die übermäßige Melaninansammlungen gezielt
abbauen. Andere Wirkstoffe, wie Extrakte aus Süßholzwurzel, hemmen die Arbeit der Melanozyten. Das gelingt auch
mit natürlicher Ölsäure oder so genanntem Procystein, einem Eiweißbaustein.
In einigen Fällen hilft einfach abzuwarten, denn nach Beendigung der
Schwangerschaft bzw. nach dem Absetzen der Hormonpräparate verschwindet die Pigmentierung oft von
allein.
Währenddessen sollte man den Betroffenen die Möglichkeit der kosmetischen Abdeckung anbieten. Da das
professionelle Make-up die Farbunterschiede oft genügend ausgleicht, bringt
die Camouflage-Technik den Betroffenen eine willkommene und praktische
Lösung, bis andere Therapien ihren gewünschten Erfolg zeigen oder die Pigmentflecken von selbst verschwinden.
Damit die braunen Flecken nicht
noch auffälliger und dunkler werden,
sollten die Betroffenen direkte Sonnen-
zunehmend auf. Alle verdächtigen Präparate müssen zunächst abgesetzt werden. Zur Hautreinigung eignen sich vor
allem unparfümierte Syndets. Empfohlen werden duftstofffreie, nicht zu fettige Pflegeprodukte. Lichtschutzpräparate sollten ebenfalls duftstofffrei sein und
einen hohen UV-A- und -B-Schutzfaktor
haben. Um Rückfälle zu vermeiden, ist
ein konsequenter Sonnenschutz – mindestens über zwei Sommer – angesagt.
Gut beraten
Heutzutage lassen sich Pigmentstörungen unterschiedlicher Art gut
behandeln. Bevor man den Flecken
jedoch zu Leibe rückt, ist bei allen
unklaren Pigmentveränderungen ein
bösartiger Hauttumor auszuschließen.
Neben wirksamen medizinischen Therapien, die dem Dermatologen zur Verfügung stehen, ist die Prävention neuer Pigmentierungen eine wichtige
Aufgabe. Diese sollte idealerweise von
der Kosmetikerin und dem Dermatologen gemeinsam wahrgenommen
werden. Dabei spielt insbesondere die
Aufklärung über richtige Sonnenschutzmittel und geeignete Pflegeprodukte – zu allen Jahreszeiten aber vor
allem im Sommer – eine wichtige Rolle.
Dr. med. Cordula Ahnhudt, Fachärztin
für Dermatologie und Venerologie mit eigener
Hautarztpraxis auf Mallorca (Bendinat);
Praxisschwerpunkte: Ästhetische Dermatologie,
Hautverjüngung, Dermatokosmetik, Lasermedizin