Erfahrungsbericht Gran Canaria, Kopp
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Erfahrungsbericht Gran Canaria, Kopp
Erfahrungsbericht Désirée Kopp, Garn Canaria SS06 Erfahrungsbericht von Désirée Kopp BWL an der Universidad Las Palmas de Gran Canaria (Spanien) SS 2006 Inhaltsverzeichnis 1. Warum Las Palmas? 2. Flug 3. Semana Bienvenida 4. Wohnen 5. Studieren 6. Leben 7. Geld 8. Telefonieren 9. Bus und Taxi 10. Kultur, Freizeit, Feiern 11. Fazit 1 Erfahrungsbericht Désirée Kopp, Garn Canaria SS06 2 1. Warum Las Palmas? Ich habe mich erst relativ spät dazu entschieden ein Auslandssemester zu absolvieren um genau zu sein erst nach Abschluss meines Hauptstudiums. Da es für mich dann hauptsächlich darum ging eine Sprache zu lernen fiel mein Entschluss schnell auf Gran Canaria. Da ich Spanisch in der Schule hatte war mir klar das ich diese Sprache auch weiter ausbauen wollte. An Las Palmas hat mich natürlich noch das Meer, Sonne und Strand als kleiner Bonus gereizt. Hilfreich war es für mich auch mich vorher mit Studenten auszutauschen, die grade dort waren oder schon ihr Auslandssemester dort absolviert hatten. Raten kann ich nur jedem, der einen Auslandsaufenthalt plant, rechtzeitig mit dem erlernen der Sprache zu beginnen und nicht erst vor Ort damit anzufangen. Das sichert einfach mehr Erfolgserlebnisse an der Uni und im Umgang mit den Einheimischen. Zumal auf Gran Canaria auch ein leichter Dialekt gesprochen wird und dann hilft es schon viel weiter wenn man nicht totaler Anfänger ist. 2. Flug Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten bzw. viele Fluggesellschaften die auf die Kanaren fliegen, wie z.B. Air Berlin, Condor, LTU. Ich persönlich habe mich für Air Berlin entschieden. Ich habe dort für ein Jahr die „Silver Card“ abboniert und hatte dadurch viele Vorteile. Die Karte kostet für das ganze Jahr 50€ und beinhaltet: 10kg Gepäck mehr, Umbuchung von Flügen, Sportgepäck frei, Sitzplatzreservierung etc.. Zudem fliegt Air Berlin die Kanaren relativ oft an. 3. Semana Bienvenida Die Einführungswoche wird vom Auslandsamt (Gabinete de Relaciones Internacionales) angeboten. An dieser sollte man auf jeden Fall teilnehmen! Auf dem Programm stehen kleine Inseltouren und Sightseeing und man lernt natürlich schon viele seiner „Erasmus-Kommilitonen“ kennen. Wir waren in dieser Zeit in einem wirklich schönen Hotel am Strand mit Frühstück (ca. 200€) untergebracht und wurden von dort aus für jegliche Aktivitäten immer von den Tutoren abgeholt. Natürlich sollte man diese Woche auch nutzen um sich eine Wohnung zu suchen. Die Tutoren verteilen am Anfang der Woche Wohnungslisten, dort kann man dann per Telefon Besichtigungstermine ausmachen und sich natürlich auch von den Tutoren helfen lassen. Zusätzlich haben wir den Campus gezeigt bekommen, hatten erste Begrüßungsveranstaltungen und der Einstufungstest für den Spanischkurs findet in dieser Woche statt. Erfahrungsbericht Désirée Kopp, Garn Canaria SS06 3 4. Wohnen Um eine Wohnung zu finden bietet sich wie schon erwähnt die Semana Bienvenida an um in aller Ruhe eine Wohnung zu finden. Ansonsten hängen in jeder Fakultät Zettel mit Wohnungsangeboten, sprich an schwarzen Brettern, in der Bibliothek usw.. Auf Gran Canaria werden die meisten Wohnungen möbliert vermietet. D.h. Schränke, Tische, Stühle, Betten, Geschirr und in der Regel auch Elektrogeräte, wie Waschmaschine oder Ferneseher sind bereits vorhanden. Ansonsten gibt es zwischen Flughafen und Las Palmas auch Ikea. Dort haben wir uns auch noch die ein oder andere Kleinigkeit gekauft um uns auch so richtig heimisch zu fühlen. In den meisten Wohnungen hat man zu seinem eigenen Zimmer auch noch ein Wohnzimmer. Es gibt ein Studentenwohnheim auf Gran Canaria. Dieses befindet sich direkt auf dem Campus in Tafira. Hier gibt es allerdings nur Zimmer mit Vollpension, d.h. die Kosten belaufen sich dementsprechend an die 500€ monatlich. Zusätzlich braucht man mit dem Bus, je nach Verkehrsdichte, 20-45 Minuten in die Innenstadt und nachts fährt dort gar kein Bus oder sehr selten. Ich persönlich kenne auch niemanden der dort gewohnt hat. Die Wohnungen in den Altstädten Vegueta und Triana sind in der Regel ein wenig günstiger und locken mit schönen Altbauten, verwinkelten Strassen und Ruhe. Ein WG-Zimmer bekommt man hier schon ab ca. 180€. Vorteil ist das man mit dem Bus nur 10 Minuten bis zur Uni braucht, man aber auch mit dem Bus zum Strand fahren muss. Viele Einheimische Studenten wohnen hier. Ein richtiges Erasmusdorf hat sich im Gebiet des Strandviertels Las Canteras gebildet. Hier liegen die Mieten zwar ein wenig höher (200-250€), aber man wohnt doch sehr zentral und in Strand Nähe. Hier habe auch ich zusammen in einer 3er-WG mit zwei weiteren Deutschen gelebt. Für die Sprache wäre es natürlich besser gewesen mit Spaniern zusammen zu ziehen, aber da ich die Wohnung von einem „alten“ Erasmusstudenten aus Köln übernommen habe, hatte sich diese Entscheidung für mich schon erledigt. Zumal ich mir somit auch den Stress mit der Wohnungssuche erspart habe. Die Miete wird hier jeden Monat in bar bezahlt, ggf. kommen noch Kosten für Wasser, Licht und Hausverwaltung hinzu. Das ist aber von Wohnung zu Wohnung verschieden. 5. Studieren Die Uni befindet sich für Bwl´er in Tafira, ein kleiner Ort in den Bergen um Las Palmas. Der Sprachkurs der von der Uni für Erasmusstudenten angeboten wird findet in der Fakultät für Philosophie und Sprachen (genannt Obelisco) statt. Als Erasmusstudent hat man drei Wochen Zeit sich verschiedene Kurs anzuhören und muss sich dann erst entscheiden. Geprüft wird von Kurs zu Kurs unterschiedlich, z.B. in Form von Hausarbeiten, Präsentationen und Klausuren. Erfahrungsbericht Désirée Kopp, Garn Canaria SS06 4 Die Koordinatoren der jeweiligen Fachbereiche stehen einem hier aber auch immer gerne mit Rat und Tat zur Seite. Ansonsten ist die Uni hier mit allem ausgestattet: mehrere Mensen, Interneträume usw.. Da die Uni doch in den Bergen liegt ist es hier immer ein wenig kühler (2-3 Grad) und man sollte doch hier und da einen Pulli einpacken. Zusätzlich zu den Vorlesungen kann ich jeden nur zu einem Intercambio raten. Die Spanier sind sehr aufgeschlossen was dies anbelangt und es hilft wirklich die Sprache zu verbessern und natürlich auch um Spanische Kontakte zu knüpfen. Ganz wichtig genügend Passfotos mitnehmen, die braucht man an der Uni nämlich andauern! 6. Leben Ich würde sagen die Lebenshaltungskosten sind in Las Palmas etwa mit denen in Deutschland zu vergleichen. Die Supermärkte Hyperdino, Mercadona und Spar findet man hier an jeder Ecke und sind die günstigste Variante. Der Carrefour und der Supermarkt im El Corte Inglés haben zwar einige gigantische Auswahl aber kosten auch einiges mehr. Shoppen kann man besonders gut in den Einkaufszentren: La Muelle, Las Arenas und Siete Palmas. Oder natürlich auf der Avenida Mesa y Lopez oder in der Altsstadt von Triana. Generell würde ich sagen, dass die Textilien hier günstiger sind als in Deutschland und man hier doch das ein oder andere Schnäppchen machen kann. Die großen Geschäfte und Supermärkte haben in der Regel durchgehend auf, kleinere Geschäfte machen zwischen 13-16h Siesta. 7. Geld In Las Palmas gibt es eine Filiale der Deutschen Bank (C./ General Vives 5557), sowie einen weiteren Geldautomaten in Triana (Avenida 1° Mayo, im Postgebäude). Die Deutsche Bank España hat keine Einsicht in deutsche Konten, deshalb können keine Kontoauszüge gedruckt werden. Lediglich Bargeld kann kostenlos am Automaten abgeholt werden. 8. Telefonieren Es gibt in Spanien drei Mobilfunk Anbieter: Movistar, Vodafone und Amena. Die einzelnen Tarife werden sich sehr ähneln. Ich würde einfach schauen welches Netz die meisten Studenten wählen, weil man dann untereinander am günstigsten telefonieren kann. Die SIM-Karte kostet ca. 25€ und dann kann man diese beliebig aufladen (im 24-Stunden-Laden, Supermarkt etc.). Wenn man Glück hat verfügt die Wohnung bereits über ein Festnetztelefon und Internetanschluss. Wir haben uns keinen Festnetzanschluss installieren lassen, weil uns die Installationskosten einfach zu teuer war. Ansonsten kann man aber auch in jedem 24-Stunden-Laden Telefonkarten für Gespräche nach Deutschland kaufen. Erfahrungsbericht Désirée Kopp, Garn Canaria SS06 5 9. Bus und Taxi Busse heißen auf Gran Canaria Guaguas. Es gibt gelbe Busse, die Guaguas Municipales, und diese verkehren innerhalb von Las Palmas. Eine Einzelfahrt (egal wo hin) kostet 1€, billiger geht es mit der 10er Karte (Bono) für 5,50€. Diese bekommt man an jeden Kiosk oder an den großen Busbahnhöfen. Und es gibt blaue/türkise Busse, die Global, das sind sogenannte Überlandbusse. Mit ihnen kann man z.B. den Süden erkunden (bei schlechtem Wetter!) oder zum Flughafen gelangen. Hier hängt der Fahrpreis vom Reiseziel ab. Taxis sind auf Gran Canaria recht günstig. Zumal nachts nicht mehr so viele Busse fahren ist es auch empfehlenswert sich dann ein Taxi zu ne hmen. 10. Kultur, Freizeit, Feiern Wenn man genügend Zeit hat lohnen sich Kurztrips auf die Nachbarinseln, wie z.B. Lanzerote. Dorthin kann man mit der Fähre (z.B. Fred Olsen) übersetzen oder man kann auch Glück haben und einen günstigen Flug erwischen (z.B. Binter). Um hier in den Genuss einiger Vergünstigungen zu kommen kann man hier z.B. für ein halbes Jahr beim Rathaus die Residencia de Gran Canaria beantragen. Ein Bummel durch die Altstadt lohnt auch auf jeden Fall, z.B. um sich das Casa de Colon oder die Kathedrale Santa Ana anzuschauen. Über den Unisport kann man hier sehr günstig verschiedene Sportarten ausüben/lernen. Wie z.B. Surfen und Segeln, was sich natürlich anbietet. Feiern kann man sehr gut in Las Palmas. Die meisten Kneipen und Bars befinden sich in Las Canteras, wie z.B. die Camel Bar oder das Paraninfo. Allerdings wird es hier im Gegensatz zu Deutschland erst recht spät voll, so ca. 1:30h. In Las Palmas wird meistens das Bier Tropical angeboten. Es wird auf der Insel gebraut und ist in den Supermärkten recht günstig erhältlich. Aber der echte Kanarier trinkt eigentlich kein Bier sondern den auf der Insel hergestellten Rum, Arehucas denn der schmeckt viel besser! 11. Fazit Rückblickend kann ich sagen, dass mich das Auslandssemester in vielen Dingen bereichert hat. Mein Spanisch ist zwar noch lange nicht perfekt, aber verbessert hat es sich doch deutlich. Ich habe viele neue Freunde gefunden, erste WGErfahrungen gesammelt, gelernt was es heißt zu warten (damit verbringt der Spanier glaube ich den halben Tag!) und hoffentlich ein wenig Spanische Gelassenheit mit nach hause genommen. Bei weiteren Fragen wendet euch gerne an mich: [email protected] oder schaut einfach mal auf der Homepage der Uni nach: www.ulpgc.es