Paris 2004
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Paris 2004
Erfahrungsbericht über ein Semester in Paris (28. 09. 2003 bis 30. 01. 2004) Wohnen ...eins der schwierigsten Kapitel, das einem den Schlaf rauben und den Kopf zerbrechen kann, es sei denn, man kümmert sich wirklich rechtzeitig um eine Wohnmöglichkeit. Die Wohnungen und Studentenzimmer sind unglaublich begehrt und gleichzeitig knapp, und der größte Fehler, den man bei der Planung eines Auslandsaufenthaltes begehen kann, ist, sich entspannt zurückzulehnen und zu denken, das wird ja wohl nicht so schwer sein. Also, sobald der Entschluss feststeht, nach Paris zu gehen, ist es sinnvoll, an den Computer zu stürzen und sich intensiv mit der Seite www.colocation.fr zu beschäftigen. Das ist eigentlich eine Seite, auf der man (in ganz Frankreich) WGs nach seinem Geschmack- mit oder ohne Aufzug, Haustiere, Raucher, Feinauswahl nach Miete, Geschlecht der Mitbewohner oder arrondissement ist auch möglich- suchen und finden kann. Man kann Anzeigen aufgeben und abrufen, dann kann man mit den anderen Kontakt aufnehmen. Die Variante „Ach, erst mal hinfahren, dann finde ich schon was vor Ort“ kann gehörig in die Hose gehen oder auch funktionieren. Ich habe Leute kennen gelernt, die nach mehreren Nächten zelten(!) in Paris ohne Erfolg und ohne Wohnung wieder nach Hause fahren mussten, weil sie keine Möglichkeit mehr gefunden haben. Wenn man es geschickter anstellen will, kann man schon einen Monat vorher zum Beispiel Sprachkurse vor Ort machen, und diese Programme ermöglichen es, für die Zeit des Sprachkurses erst mal einen Platz in der Cité Universitaire zu bekommen. Hier gibt es das Heinrich- Heine- Haus für deutsche Studenten, und diese noch nicht mal sehr billigen Zimmer sind normalerweise sehr schwer zu bekommen, weil dort offensichtlich die ganze Welt wohnen will (ist auch sehr schick und toll organisiert, also wer das nötige Kleingeld und Glück hat, nach der Bewerbungsprozedur tatsächlich aufgenommen zu werden, kann natürlich auch das ganze Semester dort bleiben). Und wenn man dann einmal in Paris ist, kann man Glück haben und vor Ort dann die Wohnungsangebote erkunden, wie zum Beispiel in der Eglise Américaine (siehe Erfahrungsbericht von Steffi Lenz). Oder aber man geht vor Ort auf die Seite www.colocation.fr und hat da den Vorteil, direkt überall die möglichen Mitbewohner zu beschnuppern und nicht die Katze im Sack zu kaufen. Auf der Internetseite finden sich aber zusätzlich sehr interessante Links zu ALLEN Studentenwohnheimen und Résidences Universitaires samt Telefonnummer!! Ich persönlich habe mich leider viel zu spät um eine Wohnmöglichkeit gekümmert, und als ich schon dachte, ich könnte gar nicht mehr nach Paris, habe ich mit einer Anzeige in einer Zeitung Glück gehabt und eine supernette Gastfamilie gefunden, bei der ich des Kellergeschoss mit Zimmer und neuem Badezimmer ganz für mich allein hatte: Es war eine super Sache: Ich habe im 16. arrondissement, also neben dem 1., 2. und 3. eins der schicksten ganz nah am Eiffelturm. Ich hatte ne Putzfrau, ein eigenes Regal im familiären Kühlschrank und natürlich fast immer jemanden da, mit dem ich richtiges französisch reden konnte. Eine tolle Erfahrung, die einem das Alltagsleben in einer französischen Familie und viel nebenher viel französische Kultur nahe bringt (jetzt weiß ich, dass auf einer richtigen Käseplatte immer eine ungerade Anzahl von Käse arrangiert sein muss). Eine ganz schlimme Sache ist, so wie ich das bei manchen anderen Erasmus Studenten beobachtet hab, zu denken es wäre ja ganz cool mit einer eigenen Wohnung für sich allein. Ich habe eine Studentin kennen gelernt, die eine Traumwohnung im 5.arrondissement, also im Studentenviertel direkt an der Sorbonne ergattern konnte und nachher ganz unglücklich war. Man sitzt mitten in Paris und hat den ganzen Tag vielleicht drei Sätze französisch in der Uni gesprochen, man kommt nach Hause und hat keinen zum sprechen und man leiht sich in seiner Not französische DVDs aus, um wenigstens etwas von der Sprache mitzukriegen. Also WG oder Wohnheim oder Familie, alles besser als allein zu wohnen! Dann hätte ich noch einen Rat, was die Lage der Wohnmöglichkeit betrifft: Man muss damit rechnen, dass man WGs und Wohnungen billiger im banlieue von Paris, also ein bisschen außerhalb findet. Im Nachhinein kann ich sagen, dass man sich überlegen muss, ob sich diese Ersparnis lohnt: Diese Orte sind nur mit dem RER und nicht mit der Metro zu erreichen. Das bedeutet, dass die Fahrt zur Uni jeden morgen lange dauert und man abends niemals in die Disco oder insgesamt ausgehen kann, denn ab halb eins nachts fährt nichts mehr, kein RER, keine Metro. Für diejenigen, die aber zentral wohnen, gibt es noch Nachtbusse, mit denen man sich zugegebenermaßen umständlich, aber zumindest überhaupt fortbewegen kann. Wer außerhalb wohnt, muss sich jemanden organisieren, bei dem man nach einer durchgefeierten Nacht schlafen kann und der innerhalb von Paris eine Wohnung hat. Aber Achtung: Egal, was ihr macht, es ist wichtig, einen Mietvertrag oder etwas anderes schriftliches auszumachen, schon allein deshalb, weil man das braucht, um Wohngeld beantragen zu können. Das ist nämlich der Clou, um seinen Geldbeutel wenigstens ein kleines bisschen aufzupolstern, denn JEDER Student kann zur Caisse d’allocation familiale (CAF) gehen und Wohngeld beantragen. Man füllt ein bisschen Papierkram aus und es funktioniert wirklich ohne Probleme. Man braucht seinen Personalausweis, ein Passfoto und dringend ein französisches Konto (dazu später). Das bedeutet, schnellstmöglich nach Ankunft in Paris sollte man ein Konto eröffnen und dann zur CAF. Die Zuschüsse variieren in Abhängigkeit von Quadratmeterzahl und Miete. Als Beispiel: Ich habe 365 EUR Miete im Monat an meine Gastfamilie bezahlt für 12 qm2 Zimmer und ein extra Bad mit Dusche und WC und 143,82 EUR Wohngeld erhalten. Vom Erasmus Programm hatte ich pro Monat an die 100 EUR und schon ist das alles halb so wild. Trotzdem ist eins klar: Das Leben in Paris ist ziemlich teuer, und am Ende des Geldes ist immer noch so viel Monat übrig...daher hier noch weitere Tipps und Tricks: Metro fahren Jetzt, wo man kein Touri, sondern ein(e) echte(r) Pariser(in) ist, kann man natürlich nichts mehr mit den carnets, also den Zehnertickets, die man in den Reiseführern vorgeschlagen bekommt, anfangen. Leider ist es nicht so wie in Duisburg geregelt, dass man mit dem Studentenausweis alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann. Für diejenigen, die länger als fünf Monate bleiben, lohnt sich das Ticket ImagineR, das sich auf längere Zeit wirklich rechnet. Das kann aber nicht einfach so gekauft werden, sondern es muss tatsächlich eine Art Antrag ausgefüllt werden, den man an der Metro Station bekommt. Und da komme ich auch schon zu einem der wichtigsten Dinge, die man in Paris dabeihaben muss: Passfotos, Passfotos und noch Passfotos. Nicht nur, dass man sie zum Beantragen des Wohngeldes braucht, sondern auch für alles andere wie auch für das Metroticket und für die Uni sowieso mindestens fünf. Ich hatte ein Ticket Orange( weil ich nur vier Monate da war), das pro Monat 48 EUR kostet und einem erlaubt, in unbegrenztem Umfang Metro, RER oder Busse zu benutzen. Dafür ist zwar ein Passfoto, aber kein Antrag notwendig Uni und ihr Drumherum Wenn ihr bei unserem ERASMUS Büro in Duisburg die ersten Formalitäten erledigt und die ersten Papiere ausgefüllt habt (Passfotos!), bekommt ihr eine Email oder eben einen Brief von der Sorbonne mit ein paar Details über Semesterbeginn- und ende, die Kontaktadresse des ERASMUS Büros in Paris und Infos über die mitzubringenden Unterlagen. Ihr müsst dann telefonisch oder per Mail einen Einschreibtermin mit Mme Sobrino vereinbaren. Wenn ihr dann in Paris angekommen seid, bekommt ihr im ERASMUS Büro euren Studentenausweis und den Bibliotheksausweis (Passfotos!!) ausgestellt. Man wird euch fragen, welches Fach ihr studieren wollt, aber keine Angst, das ist nur pro forma und ihr müsst euch noch nicht festlegen , auf eurem Studentenausweis steht eh nur ERASMSU drauf(sondern lieber von meinem Tip Gebrauch machen, siehe „Museen“). Ihr müsst im Gegensatz zu den einheimischen Studenten dank des ERASMUS Programmes keinerlei Gebühren bezahlen. Für Studenten der WiWi würde ich als Studiengang LEA, das bedeutet langues étrangères appliquées empfehlen. Die einheimischen Studenten müssen zwei Fremdsprachen belegen und darüber hinaus sehr viele Wirtschaftskurse wie Marketing, Rechnungswesen, Wirtschaftsrecht, also Sachen, die ein WiWi schon von zu Hause kennt. Ich war am Anfang etwas verwirrt, wie das System funktioniert, denn man hört ja immer von DEUG, licence, maitrise...also, DEUG entspricht unserem Grundstudium und ist für einen WiWi nicht angemessen, weil sehr wenig Wirtschaft und eher so Sachen wie Rhetorik und Grundlagen des Rechts auf dem Stundenplan stehen. Licence ist eine Stufe drüber und ist eigentlich perfekt für jemanden, der frisch aus dem Grundstudium kommt. Man kann auch Kurse für maitrise, also das Abschlussjahr, besuchen. Dort werden hauptsächlich Referate gehalten und Hausarbeiten geschrieben. Was ihr wählt, ist eigentlich fast egal. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Status eines ERASMUS Studenten einem viele Vorteile verleiht und man oft das Wort ERASMUS gebrauchen muss, und schon heißt es „Ach so, wenn das so ist, ist das natürlich kein Problem...“. Ich habe in dem Studiengang LEA alle Vorlesungen, die mich interessiert haben, erst mal durcheinandergewürfelt, das heißt, ich habe manche DEUG Kurse angefangen zu hören, aber auch Sachen aus licence oder maitrise. Man ist auf keinen Fall an diese drei Stufen gebunden. Es hat sich dann schnell rauskristallisiert, dass die DEUG Kurse nicht wirklich viel bringen, und Informatik aus der licence (müssen die einheimischen Studenten innerhalb des Studiengangs machen, ist wie bei den WiWis die EDV Klausur) habe ich noch rausgeworfen aus meinem Stundenplan, und schliesslich hatte ich aus dem Bereich licence die Fächer „Analyse économique et sociale de l’entreprise“, droit des affaires, gestion comptable. Im ersten Fach habe ich am Ende sogar eine Klausur geschrieben. Ich musste wieder mal nur sagen, dass ich ERASMUS Studentin bin, und schon habe ich am Tag der Klausur ein Spezial ERASMUS Thema bekommen und durfte dabei ein Wörterbuch benutzen. Diese Privilegien und Sonderbehandlungen haben NUR die ERASMUS Studenten. Es gab andere ausländische Studenten, die mit anderen Programmen oder privat gekommen sind und das Nachsehen hatten. Das Gute ist, dass man für all seine Leistungen eine attestation de note (so etwas wie einen Leistungsschein) erhält, die man sich in Deutschland evtl. anrechnen lassen kann. Das sollte man aber vorher mit dem PA in Duisburg und den passenden Profs abklären. Aus dem Bereich maitrise habe ich Marketing besucht, aber man kann auch „Structures d’entreprise et gestion des ressources humaines dans l’environnement international“ oder „Management interculturel“. In jedem Fall sollte man, um von den wirklich ziemlich interessanten Vorlesungen etwas mitzubekommen, gute oder sehr gute Französischkenntnisse mitbringen. Klar, man kommt ja nach Paris, um die Sprache zu lernen. Aber ohne ein bisschen Fachvokabular geht’s nicht. Teilweise geht es in den Vorlesungen um Monopole, Privatisierung etc., und man sollte halt ein bisschen entsprechende Wortfelder kennen (siehe Literaturtips in diesem Bericht). In Marketing musste ich dann mit einer Französin zusammen ein Referat halten und habe dafür auch eine attestation de note bekommen. Sehr gut sind die Übersetzungskurse Deutsch- Französisch und Französisch-Deutsch. Diese sind für die einheimischen Studenten bestimmt, die innerhalb des Studiengangs LEA als eine Fremdsprache Deutsch gewählt haben. Es werden dort Zeitungsartikel oder andere Sachtexte aus dem Bereich der Wirtschaft übersetzt- gar nicht so einfach, aber bringt viel! Auch hier könnt ihr, wenn ihr wollt, am Ende die zugehörige Klausur mitschreiben. Achtung, es gibt in keinem Fach so etwas wie Skripte, ich seid auf jeden Fall auf eure eigenen Notizen angewiesen und auf die Literaturhinweise von den Profs. Und noch mal Achtung, es gibt KEINE Uniparties so wie wir es von Duisburg gewohnt sind....sehr schade, denn dadurch wäre es sicherlich einfacher, Kontakte zu knüpfen. Aber wenn ihr sonst offen seid und euch mal hier, mal da unterhaltet, euch nette Leute für ein gemeinsames Referat sucht, kommen neue Freunde von alleine. Als Mädchen hat man es sowieso ziemlich einfach, denn wenn die Franzosen hören, dass man Deutsche ist, sind die fast nicht mehr zu halten, diese kleinen Charmeure☺ Insgesamt habe ich die Franzosen (natürlich meine ich auch die Mädels) als supernette Leute kennengelernt, die sich für deutsche interessieren und überhaupt nicht so hochnäsig sind wie manchmal behauptet wird, und ich halte noch immer mit meinen Freunden dort Kontakt. Dann habt ihr bestimmt schon mal gehört, dass die ERASMUS Studenten verpflichtet sind, den ERASMUS- Sprachkurs in der Sorbonne mitzumachen. Dazu gibt es am Anfang des Semesters einen Sprachtest, der dazu dienen soll, die Studenten einzustufen. Ich persönlich hätte so einen Kurs sehr wichtig gefunden und wollte ihn, unabhängig von der Pflicht, schon sehr gerne mitmachen. Doch als dann der Sprachtest vorbei war, hieß es, nur die, die am schlechtesten abgeschnitten haben, dürften einen Sprachkurs bekommen. Und der ganze Rest stand dann ohne da! Angeblich gäbe es zu wenig Platz und Personal, um allen ERASMUS Studenten einen solchen Kurs zu gewährleisten. Meine deutsche Freundin wollte das dann aber unbedingt für sich durchsetzen und hat das ERASMUS Büro darauf hingewiesen, dass der ERASMUS Vertrag das Recht eines jeden auf den Sprachkurs einräumt- und durfte plötzlich auch dran teilnehmen! Ich hab mich auf die oben genannten Übersetzungskurse beschränkt, das hat schon richtig was gebracht. Sport an der Sorbonne Es gibt ein super umfangreiches Angebot! Der Beitrag ist 26 EUR pro Semester. Allerdings funktioniert auch das Einschreiben in einen Kurs nicht einfach so. Man sollte möglichst bald in das kleine Sportbüro gehen, das ganz versteckt in der Nummer 15, Rue Champollion liegt. Dort muss man ein Passfoto und einen ärztlichen Sportattest mitbringen. Letzteren würde ich auf jeden Fall schon aus Deutschland mitbringen, denn es ist ein Riesenaufstand, zu dem Unisportarzt zu gehen, der zwar nichts kostet, aber zu Semesterbeginn immer recht ausgebucht ist. Und wenn man erst zu spät einen Termin beim Arzt bekommt, dann hat womöglich schon der Sportkurs angefangen, ohne dass man sich eingeschrieben hat, weil man ja erst dieses Attest braucht. Als ich da war, war in dem Büro ein so großer Andrang, dass beschlossen wurde, dass die Studenten per Internet einen Einschreibetermin für Sport ausmachen sollen und erst dann ins Sportbüro kommen können. Um all so was zu vermeiden, schnell sein und vor der großen Welle das Ganze erledigen. Museen An dieser Stelle will ich nicht auf die vielen und auch sehr interessanten Museen eingehen (das können die Reiseführer besser), aber einen genialen Tip geben, mit dem jeder Student umsonst (!!) ins Louvre, Musée d’Orsay etc. kommen kann! Wenn ihr bei der Einschreibung im Erasmus Büro gefragt werdet, welches Fach ihr studieren wollt, sagt einfach, dass ihr eventuell Kunstgeschichte machen wollt, ihr es aber noch nicht so genau wisst etc.. Dann bekommt ihr eine attestation, die ihr nur an den Museen vorzeigen müsst, und ihr habt freien Eintritt, egal wann und wie oft! Ansonsten kann man jeden ersten Sonntag im Monat umsonst hinein, und es gibt natürlich auch Studentenermäßigungen. Student nach Haus telefonieren In Fällen, in denen man den Partner zu Hause gelassen hat oder man jemandem persönlich zum Geburtstag gratulieren möchte, gibt es die Möglichkeit, sich Telefonkarten zu kaufen, die 7,50 EUR oder 15 EUR kosten und auf denen sich ein code à gratter (ein Code zum Aufkratzen wie bei Rubbellosen) befindet. Man ruft dann eine Zentrale an, gibt den Code übers Tastentelefon ein und dann kann man so billig telefonieren wie sonst in keinem Callcenter oder Telefonzelle mit normalen Karten. Emails kann man gratis an der Sorbonne loswerden. Im Hauptgebäude im 5. arrondissement und in Malesherbes (Annexgebäude im 17. arrondissement, wo ich war) gibt es Interneträume mit sehr schnellen und hochmodernen Computern. Student nach Haus fahren Ganz heiße Adresse für jeden, der nahe Flughafen Köln/Bonn wohnt, also praktisch für alle Ruhrpottler, ist www.germanwings.de. Je früher man bucht, desto günstiger. Also schon früh überlegen, ob und wann man Weihnachten nach Hause fährt. Thalys- Züge gehen auch, kommt aber meistens teurer als fliegen. Aller chez le docteur Dieses Thema gehört zwar nicht unbedingt in einen Erfahrungsbericht, aber ich muss euch unbedingt etwas dazu sagen, weil ich so auf die Schnauze gefallen bin und teuer bezahlt hab. Ihr könnt in Frankreich nicht einfach einen Arzt anrufen, den ihr zufällig im Telefonbuch gefunden habt. Es gibt drei Gruppen von Ärzten, und am Telefon sollte man als allererstes erfragen, zu welcher der betreffende Arzt gehört: 1. Das ist es, was ihr braucht: einen docteur conventionné. Er kann Behandlungskosten nur in der Höhe verlangen, wie man sie als Student mit dem Krankenkassenschein E128(den ihr euch vorher bei eurer Krankenkasse in Deutschland ausstellen lassen müsst) auch ersetzt bekommt. Ihr müsst vor Ort eure Behandlungskosten bezahlen (nicht über 40 EUR) und ihr bekommt einen Beleg über eure Zahlung, mit dem ihr zu folgender Adresse geht, um euch den Betrag auf euer frz. Konto zurücküberweisen zu lassen: Sécurité Sociale, Division des relations internationales, 173 rue de Bercy, 75012 Paris. Eine gute Gelegenheit, um das Bercy- Viertel zu besichtigen! 2. Vorsicht bei docteurs aux honoraires libres. Dort war ich, habe 70 EUR Behandlungskosten für ein kleines Kinkerlitzchen bezahlt und nur 16 EUR erstattet bekommen, weil der Arzt nicht conventionné war! 3. Schimmster Fall: Der Doktor ist non-conventionné. Bank Es empfiehlt sich ,ein frz. Bankkonto zu eröffnen, weil Beträge wie das Wohngeld von der CAF oder Kostenrückerstattungen wie nach einem Arztbesuch nur auf inländische Konten überwiesen werden. Ich war bei der CCF, eine Freundin bei der Crédit Lyonnais, und letztere ist auf jeden Fall besser, hab nicht so tolle Erfahrungen gemacht mit der CCF. Am besten einfach reingehen und einen persönlichen Termin für die Kontoeröffnung ausmachen. Man erhält dann die carte bleue, mit der man Geld an Automaten ziehen kann. Party machen Auch ein wichtiges Thema! Es macht übrigens sehr viel Spaß, mit „echten“ Franzosen wegzugehen. Überhaupt finde ich, dass man nicht immer nur mit den anderen ERASMUS Studenten aus Deutschland zusammenhängen sollte, sonst hat man keine Zeit und auch keinen Ansporn, sich mit Franzosen auseinander zu setzen. Das ist zwar wesentlich schwieriger, zumindest am Anfang, aber der Sprung ins kalte Wasser lohnt sich, und so lernt man ganz leicht die Umgangssprache der Jugendlichen. Also, für Freunde des Hip Hop und Latin ist eine gute Adresse das Barrio Latino mit guten Mixes dieser zwei Musikrichtungen. Ein bisschen wie eine Mischung aus Soundgarden und Delta ist die Locomotive, eine Disco direkt neben der Moulin Rouge (lohnt sich also schon wegen der Location). Zu empfehlen ist auch das Favela Chique. Eintritt immer so um die 10 EUR, aber wehe, frau kommt mit zu vielen Accessoires daher: In der Garderobe zahlt man für jede Handtasche, jeden Schal, Strickjacke und Regenschirm JEWEILS 2 EUR. Das Barrio Latino befindet sich nahe Rue de Lappe, also im Bastille Viertel, wo nachts echt die Post abgeht und sich eine Disco an Kneipen reihen. Für Techno und House Fans gibt’s noch den Rex Club im 10. arrondissment und bestimmt noch tausend andere Möglichkeiten, die ich nicht kenne. Es gibt auch unzählige Kneipen, die manchmal auch ein bisschen Discocharakter haben und wo super Musik gespielt wird- ausprobieren! Die Pariser sind auch Fans von Privatparties, die teilweise echt vom feinsten sind. Ich hatte Glück und wurde öfter mal auf solche mitgenommen, unter anderem auf eine Party im 1. arrondissment (superschickes Viertel!!) in einem Partkeller. Mit den Kommilitonen unterhalten lohnt sich also wirklich! Literatur i. w. S. - „Langenscheidt Taschenwörterbuch Fanzösisch“ (für die Unitasche) - „Langenscheidts Handwörterbuch Französisch“ (ein Riesenteil) - Grammaire exliquée du francais, Verlag CLE - „PONS Wörterbuch der Jugendsprache“ (da lernt ihr schon mal, was Zicke, Asitoaster und Frittenbunker heisst) - „Écoute“, ein Magazin für Deutsche auf französisch mit vielen interessanten Artikeln, viel über Paris, erscheint monatlich, sehr hilfreich - „Alternatives économiques“, Magazin, das man in Frankreich kaufen kann und für den Studiengang LEA von den Profs empfohlen wird - Das Pendant zum Stern und Spiegel: Le Point und L’Express - „Mots et contexte“, Verlag Klett (zum Lernen von Wortfeldern) - „Paris pas cher“ von Alain et Anne Riou - und schließlich ein Tip für Mädels: Man glaubt gar nicht, wie viele wichtige Sachen man lernt, wenn man sich die frz. Cosmopolitan holt!! Supergutes Vokabeltraining, und sehr effektiv, weil man Themen, die man eh interessant findet, ja besser behält!