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X Nachhaltigkeitsbericht p
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Inhalt
„Wir wollen wirtschaftlich erfolgreich, sozial verantwortlich und
ökologisch verträglich agieren.“
Inhalt
01
Interview
2
Nachhaltiges Wirtschaften
4
Michael Garvens
02 Klima und Umwelt
22
03 Lärmmanagement
40
04
Mitarbeiter
54
GRI G4 Content Index
66
Bestätigung GRI Materiality Disclosures
Über diesen Bericht
im Umschlag: Impressum
ñò
72
1
Interview
Titonis: Zudem werden wir den in unserer Energieund Umweltpolitik eingeschlagenen, guten Weg
weitergehen. Mit Nachdruck werden wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den Lärm- und Schallschutz weiter zu verbessern. Damit wollen wir die
Belastung für unsere Nachbarn weiter verringern.
Michael Garvens,
Athanasios Titonis (v. l.)
Fünf Fragen zu Nachhaltigkeit
Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit
heute für den Köln Bonn Airport?
Garvens: Wir haben den Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung gemacht. Der jetzt
vorliegende Bericht zum Geschäftsjahr 2014 ist
unser erster und damit vor allem eine Bestandsaufnahme des Status quo. Wir haben festgestellt,
dass wir in manchen Unternehmensbereichen, wie
z. B. in der Frage der Energie, sehr weit sind. In
anderen Bereichen haben wir zweifelsohne noch
Verbesserungspotenzial. Auf sie müssen wir zukünftig unser besonderes Augenmerk legen, denn
für das gesamte Unternehmen sollte gelten, dass
wir wirtschaftlich erfolgreich, sozial verantwortlich und ökologisch verträglich agieren.
Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für
die Unternehmensstrategie?
Titonis: Nachhaltigkeit verstehen wir als ­Chance.
Sie ist Richtschnur für eine moderne und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Dies
beinhaltet, den unterschiedlichen Anspruchsgruppen gerecht zu werden und gleichzeitig die
wirtschaftlichen Perspektiven des Unternehmens
zu verbessern.
Welche kurz- und mittelfristigen
strategischen Prioritäten und Kernthemen
gibt es in Bezug auf Nachhaltigkeit?
Garvens: Wir werden ein Nachhaltigkeitsmanagement einführen. Mit ihm können wir Prozesse
begleiten, steuern, vergleichen, prüfen und über
sie berichten. Das Nachhaltigkeitsmanagement
wird Handlungsfelder bestimmen und Zielvorgaben
formulieren. Nur so werden wir wichtige Fortschritte erzielen.
Garvens: Innerhalb des Unternehmens ist der
demografische Wandel eine große Herausforderung.
Ihm zu begegnen, heißt intelligente Lösungen zu
finden. Eine wichtige Aufgabe wird es auch sein,
die Fortbildung weiter zu forcieren. Selbstverständlich gehört die Sicherung der Arbeitsplätze
zu unseren zentralen Daueraufgaben.
Welche weitergefassten Trends betreffen
den Flughafen? Wie beeinflussen sie die
Nachhaltigkeitsstrategie?
Garvens: Wir leben in einer globalisierten Welt,
in der die Waren- und Personenströme wachsen.
Nehmen Sie den expandierenden Onlinehandel.
Durch ihn haben sich die Kundenwünsche verändert. Heute erwarten die Kunden die Zustellung
ihrer Bestellung innerhalb eines Tages – und das
über Kontinentalgrenzen hinweg. Das wiederum
funktioniert nur mit Nachtflug. Demgegenüber
steht allerdings das berechtigte Bedürfnis der
Flughafennachbarn nach Ruhe. Somit stehen wir
im Spannungsfeld heftig geführter politischer
Diskussionen, die mitunter in der Forderung nach
Nachtflugverboten gipfeln. Für den Flughafen ist
es wichtig, diese Debatten mitgestalten zu können. Deshalb suchen wir nach Lösungen für mehr
Schallschutz jenseits von Flugverboten.
Michael Garvens
(Vorsitzender der Geschäftsführung)
Welche wichtigen Herausforderungen und
Ziele stehen für den Flughafen in den
­kommenden drei bis fünf Jahren an?
Garvens: Die Luftverkehrsbranche ist extrem volatil. Viele unterschiedliche Faktoren spielen jetzt
und in den nächsten Jahren eine große Rolle und
wirken sich auf die Arbeit der Flughäfen aus. Wir
erleben gerade eine besonders spannende Phase,
in der sich die deutschen Airlines weiter konsoli­
dieren bzw. neue Geschäftsmodelle auflegen, um
dem derzeitigen massiven ökonomischen Druck
begegnen – einem Druck, der aus dem Wettbewerb
mit britischen und irischen Low-Cost-Carriern
einerseits und mit den Airlines der Golfstaaten
andererseits resultiert. Diesen Kostendruck geben
die Airlines an die Flughäfen weiter.
Titonis: Trotzdem müssen wir in den nächsten
Jahren mit der Sanierung des Start- und Landebahnsystems das größte Sanierungsprogramm in
der Geschichte des Flughafens stemmen. Dies
fordert uns nicht nur in finanzieller, sondern
auch in logistischer Hinsicht, weil die Arbeiten
unter laufendem Betrieb stattfinden und für den
Betriebs- und den Baubereich eine große Herausforderung darstellen. Gleichzeitig müssen wir
unserer Kernaufgabe, der Sicherung von Arbeitsplätzen, nachkommen.
Garvens: Auch bei unseren Anstrengungen, Lärm zu
vermeiden, dürfen wir nicht nachlassen. In diesem
Zusammenhang ist es besonders wichtig, mit
Politikern wie auch mit der Öffentlichkeit einen
kontinuierlichen Dialog zu führen.
Athanasios Titonis
(Technischer Geschäftsführer)
3
01 Nachhaltiges Wirtschaften
Nachhaltiges Wirtschaften
01 "
Nachhaltiges
Wirtschaften
S. 4
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9,5 Mio.
754.000 t
13.400
Im Berichtsjahr nutzten
9,5 Mio. Passagiere den
Köln Bonn Airport.
2014 wurden insgesamt
754.000 t Luftfracht
umgeschlagen.
Beschäftigte auf der
Arbeitsstätte Airport
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274,3 Mio. €
114 Ziele
3.815 m
Umsatzerlöse der
Flughafen Köln/Bonn GmbH
im Jahr 2014
2014 starteten
38 ­Airlines zu 114
­nationalen und inter­
nationalen Zielen.
Die längste Start- und
Landebahn hat eine Länge
von 3.815 m.
Die Wettbewerbsfähigkeit der Flughafen Köln/Bonn GmbH hängt
in immer stärkerem Maße von einer durch Nachhaltigkeit geprägten Geschäftstätigkeit ab. Um die Entwicklung des Unternehmens in einem herausfordernden Marktumfeld langfristig zu
sichern, werden unternehmerische Entscheidungen unter Aspekten
der Nachhaltigkeit getroffen. Sie wird zum Kern unternehme­
rischen Handelns und strate­gisches Entscheidungskriterium. Die
Geschäftsführung begreift dies als Chance, sich im Wettbewerb
abzuheben und die prosperierende Entwicklung des Flughafens
­voranzutreiben.
Gleichwohl handelt es sich um einen dauerhaften Prozess. Die Entwicklung zu einem
nachhaltig agierenden Unternehmen ist eine strategische Entscheidung und zugleich eine
wichtige Weichenstellung für die Zukunft. Mit ihr soll die erfolgreiche Entwicklung des
Flughafens fortgesetzt und gleichzeitig ein messbarer Beitrag für eine zukunftsfähige
Gesellschaft geleistet werden.
Nachhaltigkeit bei der Flughafen Köln/Bonn GmbH
Ökonomische, ökologische und soziale Anforderungen bestimmen die unternehmerischen
Entscheidungen der Flughafengesellschaft. Dabei bildet die strenge deutsche bzw.
europäische Gesetzgebung für Flughafenbetreiber die Basis des Handelns; diese ist in
ihren Grundsätzen durch das in der EU geltende Vorsorgeprinzip geprägt. Oft geht das
Unternehmen bei seinen Anstrengungen über das gesetzlich Geforderte hinaus. Nicht nur
die Wahrung einer ökologisch-ökonomischen Balance steht im Mittelpunkt, sondern auch
die Perspektiven der Mitarbeiter und der am Standort ansässigen Firmen. Die Flughafengesellschaft fühlt sich dem Wohl der Region verpflichtet. Sie versteht sich als Mobilitätsgarant, Wirtschaftsfaktor und Jobmotor. Mit diesem Bericht möchte die Flughafen
Köln/Bonn GmbH einen Überblick über den Stand ihrer Nachhaltigkeitsleistungen geben:
Welche Themen sind wesentlich für sie und ihre Stakeholder? Wie wird Nachhaltigkeit bisher im Unternehmen gesteuert? Wie wird sie in der Unternehmensorganisation abgebildet?
b
Flughafen Köln/
Bonn GmbH
ist Mobilitätsgarant,
Wirtschaftsfaktor
und Jobmotor
5
6
01 Nachhaltiges Wirtschaften
Gleichzeitig verpflichtet sich das Unternehmen, umfassend, transparent und kontinuierlich in einen Nachhaltigkeitsdialog mit der Öffentlichkeit und seinen Anspruchsgruppen einzutreten. Bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Nachhaltigkeit werden alle
Geschäftsbereiche des Unternehmens einbezogen. Über die Fortschritte beim Erreichen
seiner Nachhaltigkeits­ziele wird es in Zukunft regelmäßig informieren.
Analyse des Ist-Zustands: wesentliche Aspekte
Die wesentlichen Aspekte für den ersten Nachhaltigkeitsbericht der Flughafen Köln/Bonn
GmbH wurden in einem mehrstufigen Prozess ermittelt. Zunächst haben Mitarbeiter aller
Fachabteilungen unter Anleitung eines externen Beratungsunternehmens Themen, die im
Zusammenhang mit den ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen
der Flughafen Köln/Bonn GmbH stehen, in ein elektronisches Erfassungssystem eingetragen.
Nach Sichtung und Strukturierung dieser Themen durch den externen Dienstleister erfolgten
deren Priorisierung auf Fachabteilungsleiterebene sowie eine Validierung dieser Themen
durch die Geschäftsführung.
/ wesentliche Aspekte
wesentlich innerhalb der
Flughafengesellschaft
Abfallmanagement
Arbeitsplatzsicherheit
Compliance
Energieeffizienz
faire / ökologische Beschaffung
Gesundheitsschutz
Infrastruktur
Investitionssicherheit
MA-Förderung / Weiterbildung
Nachtflug
Naturschutz
Schallemission / Lärmschutz
Sicherheit
Sozialverantwortung
Vielfalt & Chancengleichheit
Wasser-/ Gewässerschutz
GRI G4-18, 19, 20, 21
Wertschöpfung
wesentlich außerhalb der
­Flughafengesellschaft
Als Besonderheit bei einer Flughafen­
gesellschaft in öffentlicher Hand ist
dabei der besonders eng gesteckte
gesetzliche Rahmen für alle Aspekte
des Wirtschaftens zu beachten. Für
die überwiegende Mehrzahl der als
wesentlich identifizierten Aspekte
gelten strenge Regeln und Gesetze,
deren Einhaltung oberste Priorität
für das Unternehmen hat.
Eine weitere Besonderheit ist,
dass nahezu alle Aspekte Auswirkungen sowohl innerhalb als auch
außerhalb der Flughafengesellschaft
haben, eben weil sie sich einerseits
in öffentlicher Hand befindet und
andererseits als Infrastrukturanbieter
über ein stark nach außen orientiertes Leistungsspektrum verfügt.
Für die Ermittlung der wesentlichen Aspekte hat die Flughafen Köln/Bonn GmbH keine
dezidierte Stakeholderbefragung durchgeführt, sondern auf internes Wissen aus laufenden
Dialogen zurückgegriffen. Die Fach- und Führungskräfte des Unternehmens stehen in einem
ständigen, sehr intensiven Austausch mit den relevanten Anspruchsgruppen (Gesellschaftern, Airlines, Fluggästen, Kunden und Mietern, Anrainern, Naturschutzverbänden) und
konnten daher deren Perspektive bei der Wesentlichkeitsanalyse angemessen einbringen.
Schon heute berücksichtigt die Flughafen Köln/Bonn GmbH wesentliche Nachhaltigkeits­
kriterien in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales. So verfügt sie über ein umfangreiches Lärmschutzkonzept und eine Klimaschutzstrategie mit dem Ziel, bis 2020
CO2-neutral zu wachsen. Bereits in der Vergangenheit hat die Flughafengesellschaft in
erheblichem Maß Emissionen eingespart. Die Klimaschutzstrategie ist daher ein fundamentaler Baustein auf dem Weg zu einem nachhaltig agierenden Wirtschaftsunternehmen.
Auf dem bisher Erreichten möchte sich das Unternehmen jedoch nicht ausruhen.
GRI G4-18, 25
bis 2020
CO 2 -neutral zu wachsen,
ist Ziel der
Klimaschutzstrategie
7
! Wichtigkeit relevanter Themen für Stakeholder und die Flughafen Köln/Bonn GmbH
01 Nachhaltiges Wirtschaften
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Die Analyse des Ist-Zustands soll Grundstein für eine noch stärkere Integration nachhaltigen Wirtschaftens in das Unternehmen sein. Die Flughafengesellschaft möchte die Erkenntnisse aus dem Berichtsprozess zum Anlass nehmen, ein unternehmensweites Nachhaltigkeitsmanagement zu implementieren. Dessen Aufgabe wird es unter anderem sein, die als
wesentlich identifizierten Aspekte zu validieren, daraus Handlungsfelder mit Zielformulierungen abzuleiten und deren Wesentlichkeit im Dialog mit den relevanten Anspruchsgruppen
erneut zu verifizieren.
I
Eine moderne Gesellschaft braucht leistungsstarke Flughäfen. Mit dem steigenden Bedürfnis nach Mobilität und der fortschreitenden Vernetzung der globalen Wirtschaftsräume hat
sich der Köln Bonn Airport zu einem der wichtigsten Verkehrszentren für die Menschen und
die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen entwickelt.
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Die 1950 gegründete Flughafen Köln/Bonn GmbH befindet sich im vollständigen Besitz der
öffentlichen Hand. Größte Gesellschafter sind die Stadt Köln, das Land Nordrhein-Westfalen und die Bundesrepublik Deutschland. Ihr wichtigstes Ziel ist die optimale Anbindung
des Rheinlands an den internationalen Passagier- und Warenverkehr. Mit diesem Mobilitäts­
angebot trägt der Flughafen zur prosperierenden Entwicklung der Region bei. Die beiden
Geschäftsfelder „Passagierverkehr“ und „Luftfracht“ werden ständig weiterentwickelt. Da
das Unternehmen tief in der Region verwurzelt ist, ist diese Entwicklung von einer hohen
Verantwortung für die Umwelt und deren Schutz und Erhalt geprägt.
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Der Köln Bonn Airport verfügt über eines der größten Einzugsgebiete unter den deutschen
Flughäfen. Im Umkreis von eineinhalb Autostunden leben etwa 16 Millionen Menschen. Im
Berichtsjahr nutzten 9,5 Millionen Passagiere Köln/Bonn. Damit ist er der siebtgrößte
Passagier-Flughafen in Deutschland. Er zeichnet sich durch sein umfangreiches Angebot
an Low-Cost-Flügen aus, das seit Anfang der 2000er-Jahre kontinuierlich erweitert wurde, nachdem sich dieses Geschäftsmodell auch in Europa etabliert hatte und Flugreisen
immer günstiger wurden. Der Flughafen und sein Angebot finden hohen Anklang bei den
Fluggästen, wie regelmäßige Fluggastbefragungen zeigen.
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für die Flughafen Köln/Bonn GmbH
GRI G4-18
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Wirtschaftsfaktor Flughafen
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1950
wurde die Flughafen
Köln/Bonn
GmbH gegründet
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9,5 Mio.
Passagiere nutzten 2014
den Köln Bonn Airport
9
10
01 Nachhaltiges Wirtschaften
b Verkehrsstatistik Köln Bonn Airport 2012–2014
Im Jahr 2014 belegte Köln/Bonn bei
den „Skytrax World Airport Awards“
in der Kategorie „Best Regional
Airport Europe“ erstmals den ersten
Platz. Damit wurde er zum besten europäischen Flughafen in der Kategorie
der Airports, die kein Interkontinental-Drehkreuz sind, gekürt. Befragt
wurden Passagiere weltweit. Sie
bewerteten insgesamt 410 Flughäfen
nach Kriterien wie Service-Qualität,
Ü
114 Ziele
im Sommer 2014 starteten
38 Airlines zu 114 Zielen
754.000
2014 wurden insgesamt
754.000 t Luftfracht
umgeschlagen
Familienfreundlichkeit, Freundlichkeit des Personals und ShoppingAngebot. Die britische Unternehmensberatung „Skytrax Research“ vergibt
jährlich Preise in verschiedenen
Kategorien. Im Jahr 2015 konnte der
Airport den Vorjahreserfolg wiederholen. In der Rangliste aller 550 weltweit bewerteten Flughäfen liegt Köln/
Bonn – unabhängig von Kate­gorien –
auf einem sehr guten 23. Platz.
Der Europäische Flughafenverband ACI kürte Köln/Bonn 2015 in der Kategorie bis 10 Millionen Passagiere zum besten Flughafen Europas. Der ACI-Award wird einmal im Jahr in vier
verschiedenen Kategorien vergeben. Bewertet werden unter anderem Service-Qualitäten
und operative Prozesse, Shopping- und Gastronomie-Angebote, Umweltaktivitäten und
Sicherheitsaspekte. Besonders punkten konnte der Köln Bonn Airport zudem mit seinem
einzigartigen Markenauftritt.
Im Sommer des Berichtsjahres starteten 38 Airlines zu 114 nationalen und internationalen
Zielen. Mit Beginn des Winterflugplans 2015 / 16 stationiert die neu gegründete LufthansaTochter „Eurowings“ mehrere Flugzeuge in Köln/Bonn und wird von hier aus erstmals LowCost-Langstreckenflüge weltweit anbieten.
Köln/Bonn ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Er verbindet die stark exportorientierten Unternehmen im Rheinland mit den Zulieferer- und Absatzmärkten in aller Welt –
und das rund um die Uhr. 2014 wurden insgesamt 754.000 Tonnen Luftfracht umgeschlagen;
der Flughafen liegt damit deutschlandweit an dritter Stelle und rangiert in Europa unter
den Top 10 der Fracht-Flughäfen.
2012
2013
Fluggäste
9.281.703
9.079.001
9.451.414
Gewerblicher Verkehr
9.280.070
9.077.344
9.450.496
an
4.618.055
4.530.253
4.702.283
ab
4.640.806
4.527.420
4.727.362
Inland
3.238.982
2.975.807
3.015.915
Ausland
6.019.879
6.081.866
6.413.730
Transit
21.209
19.671
20.851
1.633
1.657
918
2012
2013
2014
Luftfracht (t)
751.183
739.553
754.342
an
359.118
350.231
362.951
ab
370.922
366.911
376.477
Nur-Fracht
728.403
715.521
737.699
Nichtgewerblicher Verkehr
Beiladung
2014
1.637
1.621
1.729
21.143
22.411
14.915
2012
2013
2014
Flugzeugbewegungen
125.337
120.388
123.243
Gewerblicher Verkehr
Transit
112.699
107.288
110.333
an
56.575
53.960
55.461
ab
56.124
53.328
54.872
Fracht- / Postflüge
25.477
25.502
25.924
Passagierflüge
87.222
81.786
84.409
Nichtgewerblicher Verkehr
12.638
13.100
12.910
2012
2013
2014
83
12
14
2012
2013
2014
16.559.415
16.229.131
16.824.052
5.123.185
4.971.496
5.055.000
Luftpost (t)
VE Verkehrseinheiten (Tsd) *
MTOW Höchststartgewichte (t)
* 1 Verkehrseinheit entspricht einem Passagier oder 100 kg Fracht / Post Lokalaufkommen
11
12
01 Nachhaltiges Wirtschaften
Internationales Frachtdrehkreuz Köln/Bonn
Köln/Bonn
Barcelona
New York
19:00 Uhr
Abholung
Barcelona
City
19:10 Uhr
Transport
im Zustellfahrzeug
19:30 Uhr
Ankunft
im Ground
Hub Barcelona
20:50 Uhr
LKW-Transport
Center Barcelona Flughafen Barcelona
22:45 Uhr
Abflug
Barcelona Köln/Bonn
05:30 Uhr
04:54 Uhr
02:53 Uhr
01:30 Uhr
00:44 Uhr
Sortierung
des Volumens
für New York
Ankunft
am Flughafen
Newark USA
Abflug
Köln/Bonn Newark USA
Sortierung
im Air Hub
Köln/Bonn
Ankunft Köln/Bonn
im Air Hub
Köln/Bonn
06:20 Uhr
07:05 Uhr
07:30 Uhr
09:00 Uhr
Abfahrt
nach New York
Downtown
Ankunft
im New York
Center
Sortierung
auf die
Zustellfahrzeuge
Zustellung
Paketübergabe
beim Kunden
Alle Angaben sind betriebsinterne Schätzwerte. Quelle: UPS
Am Flughafenstandort betreiben die
Express-Frachtunternehmen UPS und
FedEx für ihre globalen Netzwerke
wichtige Drehkreuze, über die sie
Waren in alle Welt versenden. Der
schnell wachsende Internet-Handel
führt dazu, dass immer mehr Waren
online bestellt und über Straße,
Schiene und auch per Luftfracht
transportiert werden.
Für die Logistikunternehmen in
­Köln/Bonn ist der sogenannte
„­Nachtsprung“ von elementarer
Bedeutung: Nur mit Flügen zwischen
22:00 und 6:00 Uhr ist es überhaupt
möglich, Güter am Ende eines Produktionstages zu versenden und am
nächsten Morgen zum Beispiel in den
USA oder in Asien auszuliefern bzw.
weiterzuverarbeiten.
Rund 13.400 Menschen arbeiten am Standort Köln/Bonn. Die 114 ansässigen Unternehmen
sichern jährlich Einkommen von über einer halben Milliarde Euro. Damit ist der Köln Bonn
Airport einer der größten Arbeitgeber der Region. Die Bruttowertschöpfung der am Flughafen ansässigen Betriebe liegt bei über 800 Millionen Euro, Zulieferbetriebe eingerechnet sind es in ganz NRW sogar 1,3 Milliarden Euro. Köln/Bonn zieht außerdem Investoren
an: 83 Prozent der Unternehmen legen einer Studie zufolge ihre Direktinvestitionen im
Flughafenumland an. Weitere 57 Prozent würden ohne Flughafenanbindung nicht in einen
Standort investieren – in Köln z. B. Microsoft, Lanxess oder die Ford Werke.
13.400
Menschen arbeiten am
Standort Köln/Bonn
Auch die Wertschöpfung durch die Flughafengesellschaft ist ein wichtiger Faktor. Im Geschäftsjahr 2014 stiegen die Umsatzerlöse um 1,2 Prozent auf 274,3 Millionen Euro, rund ein
Drittel steuerte das Non-Aviation-Geschäft mit über 88 Millionen Euro bei. Die Investitionen betrugen im vergangenen Jahr 20,7 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss stieg von
1 Million Euro im Jahr 2013 auf 3,1 Millionen Euro. Einen detaillierten Überblick über die
Wirtschaftsdaten und die wirtschaftliche Lage gibt der Geschäftsbericht 2014, der auf der
Internetseite des Köln Bonn Airport zum Download angeboten wird.
Der Flughafen erstreckt sich auf einem Gelände von 960 Hektar und grenzt an das international bedeutsame Naturschutzgebiet Wahner Heide, für das er die Patenschaft übernommen hat. Seit 1996 werden dort wissenschaftlich betreute Landschaftspflege-Projekte
realisiert. Bislang hat der Flughafen rund 15 Millionen Euro in die Renaturierungs- und
Pflegemaßnahmen investiert. Über eine Ökokonto-Vereinbarung (vgl. Kapitel Umwelt- und
Naturschutz) stehen dem Flughafen auf diese Weise Ausbaureserven für seine Infrastruktur
zur Verfügung. Eine Ausweitung des Betriebsgeländes ist nicht vorgesehen.
960 ha
ist das Flughafen­­‑
gelände groß
13
3
R 2
14
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Drei Start- und
Landebahnen
Interkontbahn 14L / 32R:
3.815 m × 60 m
Parallelbahn 14R / 32L:
1.863 m × 45 m
Querwindbahn 06 / 24:
2.459 m × 45 m
24
3
L 2
Zwei Terminals
C
53 Shops und Restaurants
86 Check-in-Schalter:
46 in Terminal 1
40 in Terminal 2
55 Gates insgesamt
19 Fluggastbrücken
1
L 4
06
9 Vorfelder
5 Vorfelder für den
Passagierverkehr
4 Vorfelder für den
Frachtverkehr
1
R 4
c
107 Parkpositionen
21 gebäudenahe Positionen
(Brückenpositionen)
86 gebäudeferne Positionen
e
3 Parkhäuser
12.535 Stellplätze
Der Flughafen ist Paradebeispiel für eine multi-modale Verkehrsinfrastruktur, die Straße,
Schiene und Luftweg miteinander verknüpft. An keinem anderen deutschen und wahrscheinlich auch europäischen Flughafen sind Straßen-, Schienen- und Luftverkehr auf so engem
Raum und mit so kurzen Umsteigewegen verbunden. Der unterirdische Flughafen-Bahnhof
liegt im Herzen des Flughafens und verbindet die Terminals 1 und 2 miteinander. In drei
Parkhäusern gibt es über 12.500 Stellplätze. Ende 2015 wird ein neuer Fernbusbahnhof in
Betrieb gehen und das Mobilitätsangebot noch mal erweitern.
16
01 Nachhaltiges Wirtschaften
Menschen mit eingeschränkter Mobilität ermöglicht der Airport barrierefreies Reisen. Mit
einem speziellen Rollstuhldienst des Deutschen Roten Kreuzes werden sie vor dem Abflug
zum Flugzeug und nach der Landung zur Gepäckausgabe und wenn notwendig durch den Zoll
gebracht. Auch Umsteige-Passagieren wird dieser Service geboten. In den drei Parkhäusern
sind behindertengerechte Parkplätze ausgewiesen. Schwerbehinderte Personen, die im Besitz eines blauen EU-Parkausweises sind, können im Parkhaus 2 bis zu 24 Stunden kostenfrei parken. Darüber hinaus erhalten sie einen 50-prozentigen Rabatt, der auch für Kunden
mit einem amtlichen Schwerbehindertenausweis, der bestimmte Merkzeichen aufweisen
muss, gilt. Zudem sind alle Einrichtungen in und rund um die Terminals barrierefrei ausgestattet. Auch die Website des Köln Bonn Airport ist barrierefrei.
17
ÿ Eigentümerstruktur
6,06 % Stadtwerke Bonn GmbH
0,59 % Rhein-Sieg-Kreis
30,94 % Bundesrepublik
Deutschland
0,35 % Rheinisch-Bergischer Kreis
31,12 % Stadt Köln
30,94 % Beteiligungsverwaltungsgesellschaft des Landes
Nordrhein-Westfalen mbH
Die Flughafen Köln/Bonn GmbH befindet sich in öffentlicher Hand.
Unternehmerische Verantwortung
+
PCGK
Dieser Kodex ist
Maßstab für gute
Unternehmensführung
Die Flughafen Köln/Bonn GmbH befindet sich in öffentlicher Hand; kontrolliert wird sie
durch den Aufsichtsrat. Die drei Hauptgesellschafter der Flughafengesellschaft haben mit
dem „Public Corporate Governance Kodex“ (PCGK) eigene Grundsätze der guten Unternehmensführung entwickelt, die auf die Belange des Flughafens abgestimmt sind. Der Kodex
wird als Maßstab guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung und Kontrolle verstanden. Er wurde auf Grundlage der Kodizes der Haupteigentümer erarbeitet und stimmt
mit diesen weitgehend überein. Der Kodex steht auf der Internetseite des Flughafens auch
zum Herunterladen bereit. Durch seine Mitgliedschaft in einschlägigen Branchenverbänden
und deren internen Gremien engagiert sich die Flughafen Köln/Bonn GmbH politisch:
•
•
•
•
•
•
•
•
Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen)
Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL)
Airport Council International Europe (ACI)
Bundesverband der deutschen Tourismuswirtschaft (BTW)
Deutscher Reiseverband (DRV)
Deutsches Verkehrsforum (DVF)
Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK)
Logistikregion Rheinland e. V.
Dabei werden zwischen den deutschen Verkehrsflughäfen einerseits sowie den deutschen
Luftverkehrsgesellschaften und der Deutschen Flugsicherung und strategischen Partnern in
der Verkehrs- und Tourismuswirtschaft andererseits gemeinsame Positionen z­ u den Themen
Wettbewerbsfähigkeit, Umwelt- und Verbraucherschutz, Sicherheit usw. entwickelt und
kommuniziert. Das Monitoring aufkommender Gesetzesinitiativen sowie deren Kommentierung erfolgen ebenfalls im Zuge gemeinsamer Verbandspositionen. Die Flughafen Köln/Bonn
GmbH beteiligt sich an Auftritten der Branche im Rahmen von parlamentarischen Veranstaltungen der Verbände.
Auf allen politischen Ebenen (EU, Bund, Land, Kommunen) befindet sich die Flughafengesellschaft im Austausch mit den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung. In Brüssel,
Berlin und Düsseldorf werden jeweils einmal jährlich parlamentarische Veranstaltungen
organisiert, auf denen die Geschäftsführung die aktuelle Lage des Unternehmens präsentiert und sich den möglichen Fragen stellt. Zweimal im Jahr veröffentlicht der Flughafen
einen Politikbrief, der alle wesentlichen Entwicklungen am Airport sowie seine Position zu
aktuellen politischen Luftverkehrsfragen thematisiert. Im Einzelfall führt die Flughafen
Köln/Bonn GmbH Gespräche mit Politik und Verwaltung, die der Vermittlung von Hintergrundwissen dienen. Die Flughafengesellschaft leistet keine Zahlungen an Regierungen
oder Spenden an Parteien und Politiker, sie unterstützt derzeit auch keine extern entwickelten Chartas, Prinzipien oder andere Initiativen.
Nicht nur mit Akteuren aus der Politik und der Luftfahrtbranche steht das Unternehmen
in einem regelmäßigen Austausch. Es führt auch einen intensiven Dialog mit den Umweltschutzverbänden, den Anrainern, den Kunden und den Gästen – auf dem Feld des Lärmschutzes unter anderem mit den zuständigen Ministerien, der Fluglärmkommission, einer vom
Airport initiierten technischen Arbeitsgruppe mit dem Ziel der Lärmminimierung, aber
auch mit den Fluglärmgegnern. Eine wichtige Einrichtung ist das Beschwerdemanagement.
Beschwerden wird innerhalb des Unternehmens kritisch nachgegangen. Jeder Kunde erhält
individuelle Antworten. Fluglärmbeschwerden haben in den letzten Jahren abgenommen;
im Jahr 2014 um 18 Prozent.
!
18 %
weniger Fluglärm­
beschwerden im Jahr 2014
GRI G4-25, 26, 27
18
01 Nachhaltiges Wirtschaften
GRI G4-25, 26, 27
Sehr häufig berührt dieser Dialog Themen aus dem Bereich der Nachhaltigkeit. Er wird
zumeist dezentral über die jeweils involvierten Fachabteilungen geführt. So können beispielsweise von Fluglärm betroffene Nachbarn Auskünfte in der Abteilung des Fluglärm­
beauftragten einholen und sich darüber informieren, ob und welche Lärmschutzmaßnahmen
für sie gelten. Die Flughafen Köln/Bonn GmbH hat mit dieser dezentral laufenden Dialogform gute Erfahrungen gesammelt. Die Inhalte dieses Berichtes sind zu einem großen
Teil Ergebnis dieses stetigen Dialogs. Im Zuge der Einführung eines Nachhaltigkeitsmanagements wird der Flughafen analysieren, ob diese Dialogform auch für die zukünftige
Berichterstattung geeignet ist und ob man sie gegebenenfalls stärker strukturieren und
institutionalisieren sollte.
Airlines
und Mieter
Region,
Anwohner und
Kommunen
b
Politik
GRI G4-24, 25, 26, 27
Branchen‑
vertreter
Mitarbeiter
Wirtschaft
und welche abzulehnen sind. Jährliche
Schulungsmaßnahmen im Umgang mit
Korruption und Vorteilsannahme sorgen dafür, dass jeder Mitarbeiter mit
dem Verhaltenskodex der Flughafen­
gesellschaft vertraut ist.
Passagiere
Künftige
Generationen
Umwelt
Täglich gehen die Mitarbeiter der Flughafen Köln/Bonn GmbH mit sensiblen Daten um. Es
sind die Daten von Mitarbeitern, aber auch von Kunden und Lieferanten sowie von am Flughafen ansässigen Firmen. Hier greift die Datenschutzrichtlinie des Unternehmens, die auf
Grundlage des Bundesdatenschutzgesetzes Handlungsanweisungen zum Umgang mit Daten
vorgibt. Erstellt wird die Richtlinie vom Datenschutzbeauftragten der Flughafen Köln/
Bonn GmbH, der auch auf ihre Umsetzung achtet. Die Richtlinie gilt für alle Mitarbeiter;
sie werden jährlich zum Thema Datenschutz geschult.
Zur Vorbeugung von Korruption und
Vorteilsannahme wurde eine Betriebsvereinbarung geschlossen. In ihr
wird unter anderem geregelt, welche
Vorteile Mitarbeiter ohne Genehmigung annehmen dürfen, welche unter
einem Genehmigungsvorbehalt stehen
! Übergreifender Dialog
Öffentlichkeit
und Presse
Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten
Anteilseigner
Mit diesen Stakeholdern steht die Flughafen Köln/Bonn GmbH in einem ständigen Dialog.
Hinweise auf Korruptionsvorgänge, die auch anonym sein können, nimmt ein Ombudsmann
entgegen. Er steht den Mitarbeitern, aber auch Dritten, als Ansprechpartner zur Verfügung.
Die Hinweise werden von Mitarbeitern der unternehmensinternen Anti-Korruptions-Managements weiterverfolgt. Im Geschäftsjahr 2014 sind keine Verstöße in Hinblick auf Datenschutz oder Korruption vorgefallen.
Beschaffungspolitik
Das komplexe Aufgabengebiet der Flughafen Köln/Bonn GmbH spiegelt sich auch in ihrer
Beschaffungsstruktur wider: Der Bedarf reicht von Planungsleistungen über Hoch- und
Tiefbaumaßnahmen bis hin zu Instandsetzungsmaßnahmen oder die Sanierung der Startund ­Landebahnen. Die Beschaffung umfasst aber auch den Einkauf externer Beraterleistungen bis hin zu Kleinst- und Verbrauchsmaterialien wie z. B. Büromaterial. Entsprechend
heterogen gestalten sich die Lieferketten.
Für die Auftragsvergabe wendet die Flughafengesellschaft eine eigene Vergaberichtlinie
an, die auf den gesetzlichen Vorgaben des deutschen und europäischen Rechts basiert.
Sie setzt außerdem Transparenz- und Gleichbehandlungsgebote sowie Wettbewerbsgesichtspunkte nach dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen, dem Tariftreue- und
Vergabegesetz von Nordrhein-Westfalen und den allgemeinen EU-rechtlichen Prinzipien
19
20
01 Nachhaltiges Wirtschaften
in internen Regelungen um. Damit wird gewährleistet, dass in der Auftragsvergabe stets
Vorgaben wie etwa ökologische und soziale Standards berücksichtigt werden.
2
seit 2011
elektronische Beschaffung
Die Flughafen Köln/Bonn GmbH stellt sich ihrer Verantwortung in der Lieferkette und
erwartet dies auch von ihren Auftragnehmern sowie deren Subunternehmern. Mittels
Eigenerklärung werden die Auftragnehmer bereits bei Angebotsabgabe aufgefordert, die zu
beschaffende Leistung ausschließlich mit Waren auszuführen, die unter Beachtung der in
den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) festgelegten Mindest­
standards gewonnen oder hergestellt werden. Dies gilt auch für Waren, die im Rahmen der
Erbringung von Bau- oder Dienstleistungen verwendet werden. Weiterhin werden Eigen­
erklärungen zur Frauenförderung oder Förderung von Vereinbarkeit von Beruf und Familie
sowie zu Tariftreue und Mindestentlohnung verlangt.
Seit 2011 wickelt die Flughafen Köln/Bonn GmbH ihre Beschaffung über digitale Medien ab
– die Quote lag dabei im Jahr 2014 bereits bei ca. 70 Prozent der einzukaufenden Leistungen. Die Umstellung auf die elektronische Beschaffung spart Papier, Verpackungen, Toner,
Porto und Versand und bedeutet gleichzeitig eine Arbeitserleichterung für die Mitarbeiter.
Die Flughafenfeuerwehr greift nicht nur bei eventuellen Flugunfällen ein, sie ist auch für
den Gebäudebrandschutz sowie die technische Hilfeleistung bei Unfällen, den Rettungsdienst, den vorbeugenden Brandschutz, die Notfallplanung und die Erste-Hilfe-Station verantwortlich. Die Hauptwache liegt nahe dem Tower fast exakt in der Mitte des Flughafens.
In direkter Nachbarschaft zu Terminal 2 befindet sich eine zweite Wache, die hauptsächlich für den Gebäudebrandschutz zuständig ist. Jedes Jahr kommt die Flughafenfeuerwehr
auf rund 2.800 Einsätze.
21
Flughafenfeuerwehr
3 Minuten
bis zur Unglücksstelle
2.800 Einsätze
im Jahr
Gesellschaftliches Engagement
Als Unternehmen, das tief in der Region verwurzelt ist, verbindet die Flughafen Köln/Bonn
GmbH ihren ökonomischen Erfolg mit dem Einsatz für das Gemeinwohl und die Menschen in
ihrer Umgebung. Sie ist sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst und unterstützt seit
vielen Jahren zum Beispiel Sportvereine in der Nachbarschaft. Das Unternehmen legt bei
seinen Sponsoring-Aktivitäten ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Breitensport. Darüber hinaus unterstützt die Flughafengesellschaft die „Kölner Tafel“. Alle nicht
angebrochenen Flaschen und Behältnisse für Flüssigkeiten, die die Sicherheitskontrolle
nicht passieren dürfen, gehen an die gemeinnützige Einrichtung, die sie an Bedürftige
verteilt. Jeden Monat wird ca. eine halbe Tonne original verpackter Produkte gesammelt.
M
ca. 0,5 t
original verpackte
Produkte gehen mtl.
an die „Kölner Tafel“
Sicherheitskonzept
Sicherheit wird beim Köln/Bonn
Airport großgeschrieben. Für jeden
erdenklichen Notfall gibt es entsprechende Notfallpläne und die geeignete
technische und personelle Infrastruktur, um sie umzusetzen. ­Der
Flughafenfeuerwehr kommt dabei eine
Schlüssel­rolle zu. Ohne eine stets
einsatzbereite Feuerwehr darf kein
Flugzeug auf dem Airport starten oder
landen, schreibt die ICAO (International Civil Aviation Organisation)
vor. Im Notfall soll sie spätestens
innerhalb von 3 Minuten mit den
ersten Fahrzeugen an der Unglücksstelle sein, eine Minute später muss
sie mit allen Fahrzeugen am Ort des
Geschehens sein. Diese Schlagkraft
ist Tag und Nacht an 365 Tagen im
Jahr betriebsbereit.
Ebenfalls von der ICAO vorgeschrieben sind große Notfallübungen im Abstand von maximal
zwei Jahren. Dabei wird beispielsweise die Kollision zweier Flugzeuge simuliert. Ziel ist
es, Abläufe und Kommunikation zwischen internen und externen Einsatzkräften zu trainieren und immer wieder zu optimieren.
Anlässlich des Christopher Street Day 2014 in Köln wurde am Airport die Aktion „Tor d­ er
Toleranz“ gestartet. Unter der Schirmherrschaft der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft warben die Initiative „Jugend gegen Aids“ und die Flughafengesellschaft für Toleranz
und Offenheit.
Neu ist das Sozialprojekt „Spende Dein Pfand“, das zwei ehemalige Langzeitarbeitslose
am Airport beschäftigt. Für sie ist der Neustart ein wichtiger Schritt in einen selbstbestimmten Alltag. Seit Mai 2015 können Fluggäste am Airport ihre Pfandflaschen s­ penden.
Vor den Sicherheitskontrollen und an weiteren Stellen wurden neun Sammeltonnen aufgestellt. Aus den Pfanderlösen zahlt der Kölner Verein „­ Bürger für Obdachlose“, der das
Projekt zusammen mit der Flughafen Köln/Bonn GmbH u­ nd dem Recycling-Unternehmen
durchführt, die beiden Gehälter, die über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen.
Jedes Jahr am ersten Samstag im Dezember veranstaltet die Flughafen Köln/Bonn GmbH
eine Fundsachenversteigerung für einen guten Zweck. Alles, was Passagiere und Flughafenbesucher im abgelaufenen Jahr in den Terminals liegen gelassen und nicht wieder abgeholt haben, kommt unter den Hammer – darunter Bekleidung, Handys, Laptops, Uhren und
Schmuck sowie volle Koffer. Den Erlös (2014: rund 7.600 Euro) spendet die Flughafengesellschaft für wohltätige Zwecke an kleine Vereine in der Region. Vorschläge dafür kommen
oftmals von den Flughafenmitarbeitern.
n
7.600 €
für wohltätige Zwecke an
kleine Vereine gespendet
02 Klima und Umwelt
23
Klima und Umwelt
02 ü ô
Klima und Umwelt
S. 22
c
ü
ô
e
70.000 m²
700
250.000 €
Mit 70.000 m² Fläche
gehören die Solaranlagen zu den größten an
­deutschen Flughäfen.
Rund 700 gefährdete
Tier- und Pflanzenarten
leben und wachsen in
der Wahner Heide.
in Elektromobilität
investiert.
Weil die Flughafen Köln/Bonn GmbH natürliche Ressourcen braucht
und verbraucht, ist ein transparentes und vorausschauendes Umweltmanagement integraler Bestandteil ihres Geschäftsmodells.
Durch die besondere Lage des Flughafens inmitten eines Naturschutzgebietes spielt neben dem umweltverträglichen Umgang
mit Wasser, Energie und Abfall auch der Naturschutz eine bedeutende Rolle.
Mit ihrem Umweltmanagement kann die Flughafengesellschaft ihre angestrebten Ziele
effizient und effektiv erreichen. In den sensiblen Bereichen Umwelt, Gewässerschutz, Abfall,
Vogelschlag und Fluglärm sind jeweils Beauftragte bestellt, die durch ihre tägliche Arbeit
und eine regelmäßige Berichterstattung potenzielle Gefährdungen frühzeitig identi­fizieren
und beseitigen. Sie sind die Ansprechpartner für Mitarbeiter und z. B. für Bürger, Behörden,
Kunden und auf dem Flughafenareal tätige Unternehmen. Sie führen Maßnahmen durch und
erarbeiten stetig Verbesserungsvorschläge, die der Flughafen sukzessive umsetzt.
Energie und Emissionen
ñò
ç
960 ha
185.619 m³
100 %
Das Flughafen­gelände
macht mit ca. 960 ha rund
ein Fünftel der Gesamt­fläche
der Heide aus.
Wasser zum Verbrauch
2014
schadstofffreier Honig
wird durch die Flughafenbienen produziert.
CO2-neutrales Wachstum bis 2020, bezogen auf die Emissionen im Jahr 2005, ist das
Kernziel der Klimaschutzstrategie der Flughafen Köln/Bonn GmbH. Ambitioniert ist diese
Vorgabe, weil das Unternehmen insbesondere beim Strombezug schon sehr früh auf innovative Technologien sowie erneuerbare Energien gesetzt hat. Dadurch wurden, verglichen mit
konventioneller Energiebeschaffung, deutlich weniger Emissionen freigesetzt. Dank eines
Blockheizkraftwerks, das 1998 in Betrieb ging, fünf Photovoltaikanlagen, die zu den größten in Nordrhein-Westfalen gehören, und innovativer Gebäudeklimatechnik konnten seit
1998 mehr als 76.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Mithilfe der Klimaschutzstrategie
wird das Unternehmen seine Aktivitäten bündeln, transparent kommunizieren und langfristig die ökologischen Investitionen in einen ökonomischen Wettbewerbsvorteil verwandeln.
ü
5 Photovoltaik­
anlagen
gehören zu den größten
in Nordrhein-Westfalen
24
02 Klima und Umwelt
] Energieerzeugung
Ziele Klimaschutzstrategie
in kWh
CO2 in t
2012
2013
2014
41.632.600,00
39.302.968,75
39.618.131,25
238.620,63
174.543,54
124.981,32
56.656.000,00
60.843.300,00
50.955.700,00
9.521.300,00
8.734.000,00
10.561.120,00
108.048.520,63
109.054.812,29
101.259.932,57
2012
2013
2014
122.327.998,30
121.420.079,00
108.564.056,03
Erdgasverbrauch Heizkessel
28.344.236,00
34.128.790,23
24.406.150,00
Heizölverbrauch Heizkessel
1.895.986,50
1.096.001,00
1.319.631,00
188.427,00
236.470,00
176.229,00
44.127.947,00
44.856.553,71
48.755.153,32
196.884.594,80
201.737.894,94
183.221.219.35
Strom BHKW
100.000
Strom Notstromdiesel FKB
80.000
Wärme (BHKW)
72.500
Kälteerzeugung Kraftwerk
Inbetriebnahme BHKW
60.000
gesamt
40.000
52.100
55.500
55.400
Bezugsjahr für CO2-neutrales
Wachstum ist 2005
20.000
0
1990
1998
2000
2002
2004
2006
2008
\ Energieverbräuche
2010
2014
2020
in kWh
Erdgasverbrauch BHKW
CO2 Flughafen Köln/Bonn
CO2 konventionell
Weniger CO2-Ausstoß dank innovativer Technologie und erneuerbarer Energie.
Dieselverbrauch Notstrom FKB
\
50 %
der erzeugten Energie
nutzen Mieter
des Flughafens
25
Strombezug aus vorgelagertem Netzgebiet
Bei der Umsetzung der Klimaschutzstrategie betrachtet die Flughafengesellschaft nicht
nur eigene Emissionen. Vielmehr wird im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes neben den
direkt steuerbaren CO2-Quellen, die der Flughafen besitzt oder unterhält, auch der Energie­
verbrauch von Kunden in der Emissionsbilanz abgebildet. Etwa die Hälfte des gesamten
Stroms und der Heizenergie verbrauchen Mieter des Flughafens. Schritt für Schritt sollen
die ansässigen Firmen dafür gewonnen werden, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Durch den Bezug von Strom, Wärme und Kälte sowie die Verbrennung von Kraftstoffen ergeben
sich für die Flughafen Köln/Bonn GmbH auf der Grundlage fossiler Energieträger unmittelbar
beeinflussbare CO2-Emissionen durch Erdgas, Heizöl und Kraftstoff von gut 60.000 Tonnen
pro Jahr. Der mit ca. 50.000 Tonnen bei Weitem größte Anteil ist der Infrastruktur zuzurechnen, hauptsächlich den Terminals, Hangars und Frachthallen. Knapp 5.000 Tonnen Kohlendioxid entfallen auf mobiles Equipment. Um möglichst viel Energie zu sparen, setzt
das Unternehmen zunächst dort an, wo am meisten verbraucht wird. Zu diesem Zweck
werden der technischen Infrastruktur, den Gebäuden sowie den Fahrzeugen spezifische
CO2-Emissionswerte zugeordnet und in einem detaillierten Emissionsinventar erfasst. Die
Erfolgswirkung sämtlicher Maßnahmen wird auf Basis dieser Daten fortlaufend überprüft.
gesamt
Um CO2-Emissionen weiter zu senken, investiert die Flughafengesellschaft in regenerative
und energieeffiziente Technologien wie die Photovoltaik. An keinem anderen deutschen
Flughafen wird ähnlich viel sauberer Sonnenstrom erzeugt wie in Köln/Bonn. Fünf Photovoltaikanlagen sind hier am Netz: Auf dem Dach des Cologne Bonn Cargo Centers liefern
1.685 Module sauberen Strom aus Sonnenlicht. Noch leistungsstärker ist die Konstruk­
tion auf dem Fracht- und Sortierzentrum der Firma FedEx, wo auf einer Gesamtfläche von
16.000 Quadratmetern Solarzellen-Module installiert sind. Weitere Solaranlagen wurden auf dem Dach des UPS-Sortierzentrums sowie auf den Hangars 2 und 3 gebaut. Im
Geschäftsjahr 2014 wurden so 1.998 Megawattstunden Strom erzeugt, etwas mehr als im
Jahr zuvor (1.977 Megawattstunden).
Strom aus Sonnenenergie
ü
13.533 Module
liefern sauberen
Sonnenstrom
\
1.998 MWh
Strom wurden
2014 erzeugt
26
02 Klima und Umwelt
† CO -Emissionen
2
in t
e
250.000 €
in Elektromobilität
investiert
2012
2013
2014
Direkte CO2-Emissionen (Energie­verbräuche
+ Fahrzeugflotte, Scope 1)
41.717,04
42.602,49
39.373,32
Indirekte CO2-Emissionen (Scope 2)
20.784,26
21.127,44
22.963,68
Vorreiter ist die Flughafen Köln/Bonn GmbH bei der energieeffizienten Klimatisierung
ihrer Gebäude. Dabei nutzt sie das klimafreundliche „Bauer-System“, das auch in der
Bayerischen Staatsbibliothek und der Oper in Sydney eingesetzt wird. Der Verbrauch von
Wärme, Kälte und Strom wird erheblich gesenkt. Allein in Terminal 2 sinkt der Energieverbrauch für die Beheizung um 30 Prozent. Jedes Jahr werden dort rund 2.000 Tonnen CO2
im Vergleich zu Standardtechniken eingespart.
Seit 2013 setzt das Unternehmen zunehmend auf Elektroautos. Im Rahmen des Großprojektes „ColognE-Mobil – Elektromobilitätslösungen für NRW“ hat die Flughafengesellschaft
zwei vollständig batteriebetriebene Ford Focus sowie vier Ford C-Max mit Plug-In-Hybridantrieb angeschafft. Insgesamt investierte das Unternehmen für Elektro-Lösungen bisher
über 250.000 Euro. Zu den Partnern von „CologneE-Mobil 2“ zählen u. a. Ford, Rheinenergie,
der TÜV Rheinland und die Stadt Köln. Seit 2011 betreibt RheinEnergie am Airport eine
Elektrotankstelle. In anderen Bereichen setzt der Flughafen schon länger auf E-Mobilität.
Bereits seit den 1990er-Jahren werden auf den Vorfeldern elektrisch betriebene Geräte
oder Hybridfahrzeuge, wie z. B. Passagiertreppen, Gepäckschlepper oder Förderbänder, eingesetzt. Der E-Pool umfasst rund 70 Fahrzeuge und Geräte.
Klimaneutrales Fliegen
Als erster deutscher Flughafen ermöglicht der Köln Bonn Airport seit dem Jahr 2008 den
freiwilligen CO2-Emissionsausgleich für Passagiere. Sie können die beim Flug entstehenden
CO2-Emissionen ausgleichen, indem sie durch eine Spende Klimaschutzprojekte mitfinanzieren. Auf großen Werbebannern, die der Flughafen kostenlos zur Verfügung stellt, wird in
den Wartebereichen der Gates für die Klimaschutzorganisation „myclimate“ geworben.
Über den auf den Plakaten abgebildeten QR-Code oder per Eingabe der URL gelangen Passagiere zum myclimate-Emissionsrechner. Nach wenigen Eingaben zeigt das Programm je nach
Flugstrecke und Flugzeugtyp die anteilmäßigen CO2-Emissionen an und ermittelt einen
Spendenbetrag, der per PayPal gezahlt werden kann.
Die Flughafengesellschaft unterstützt „myclimate“, indem das Unternehmen für alle
dienstlichen Flugreisen seiner Mitarbeiter die Klimaspende leistet – knapp 5.000 Euro
pro Jahr.
5.000 €
gehen pro Jahr an
„myclimate“
Mit diesem Geld wird seit Jahren ein Energie-Projekt in der brasilianischen AmazonasRegion gefördert. Ein mit Holzresten aus einem Sägewerk betriebenes „Holzschnitzelkraftwerk“ ersetzt in der Stadt Itacoatiara die bisher verwendeten Dieselgeneratoren
und versorgt rund 80.000 Personen mit klimafreundlichem Strom. Dadurch können jährlich
rund 45.000 Tonnen Treibhausgase eingespart werden.
Luftschadstoffe
Seit 1994 betreibt die Flughafen Köln/Bonn GmbH auf ihrem Gelände Luftschadstoffmessung mit einem noch immer hochmodernen technischen System namens OPSIS. Es ermittelt beständig die aktuelle Konzentration mehrerer Schadstoffe (u. a. Stickoxide, Schwefeldioxid und Ozon). Die Tagesmittelwerte der gemessenen Luftschadstoffe lagen in dieser
Zeit in aller Regel deutlich unter den einschlägigen Grenz- oder Schwellenwerten, die für
die jeweiligen Substanzen vorgegeben werden. Zu Ausnahmen kam es lediglich an besonders
heißen Sommertagen bei Ozon, das aber nicht vom Luftverkehr emittiert wird. Aufgrund
eines technischen Defektes konnten im Herbst 2014 keine Messungen durchgeführt werden,
so dass keine verlässlichen Daten zu den Luftschadstoffen im Berichtsjahr vorliegen.
Um zu überprüfen, welchen Einfluss die Emissionen rund um den Flughafen auf die Umwelt
haben, führt die Flughafengesellschaft seit Frühjahr 2004 ein sogenanntes Bio-Monitoring
mit Bienenvölkern durch. Dabei wird die Eigenschaft der Biene als Sammlerin genutzt,
um den Nahbereich des Flughafens auf Verunreinigungen zu kontrollieren. Die Biene kann
während der Sammelflüge Schadstoffe über Luft, Wasser und Pflanzen aufnehmen und in das
Innere des Volkes tragen. Dabei ist von Interesse, ob der Nektar oder Pollen mit Schadstoffen belastet ist.
Honigproben werden regelmäßig in einem auf Umweltanalytik spezialisierten Labor auf
Rückstände von Schwermetallen und Kohlenwasserstoffen untersucht. Die Proben vom
Flughafen zeigen keine Auffälligkeiten im Vergleich zu anderen Proben aus dem weiteren
Umland. Nur geringe Spuren von Schwermetallen (z. B. Nickel und Zink) werden nachgewiesen, die aber durchaus honigtypisch sind. Viele Untersuchungsparameter liegen unter der
Bestimmungsgrenze der Nachweisverfahren. In keiner der untersuchten Proben konnten Kohlenwasserstoffe nachgewiesen werden. Der Honig ist somit uneingeschränkt genusstauglich.
Bio-Monitoring
durch Bienenvölker
27
Abfallmanagement
28
Kehrichtsammelplatz
• Straßen- und Vorfeldkehricht
• Abfälle aus Kanalreinigung
• geringe Mengen Bauschutt
Abfallmanagement und Entsorgungsdienstleistungen
Bereitstellungsplatz
• Abfälle aus Flugzeuginnenreinigung
Eine wichtige Dienstleistung der Flughafen Köln Bonn GmbH ist das ordnungsgemäße Sammeln und Entsorgen unterschiedlichster Abfälle. Diese fallen direkt im Unternehmen sowie
durch die Passagiere, durch Mieter und Kunden, in Flugzeugen oder am Zoll an. Dabei unterliegt der Flughafen dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG). In ihm ist die Zielhierarchie
für den Umgang mit Abfällen formuliert: Vermeidung, Vorbereitung zur Wiederverwendung,
Recycling (stoffliche Verwertung), sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung sowie Beseitigung. Das bedeutet, dass Abfälle ihrer Kategorie gemäß
sortiert, wiederverwendet bzw. entsorgt werden.
KrWG
das Kreislaufwirtschaftsgesetz definiert den Umgang
mit Abfällen
Grundsätzlich verlangt das KrWG von Betreibern von Anlagen, in denen regelmäßig überwachungsbedürftige gefährliche Abfälle anfallen, unter bestimmten Voraussetzungen einen
oder mehrere Abfallbeauftragte zu bestellen. Auch wenn es in den entsprechenden Verordnungen von Flughafenbetreibern nicht verlangt wird – beim Köln Bonn Airport ist es seit
Jahren Praxis, dass ein Mitarbeiter der Umweltabteilung die Funktion des Abfallbeauftragten übernimmt und an den Technischen Geschäftsführer berichtet.
Stadt-Köln-Behälter (dezentral)
• Restmüll
• Dienstleistung der AWB Köln
ò
Flughafen
Köln/Bonn GmbH
Der Abfallbeauftragte übernimmt eine wichtige Funktion: Er berät die Flughafengesellschaft und alle Mitarbeiter in Angelegenheiten, die für die Kreislaufwirtschaft und die
Abfallbeseitigung bedeutsam sein können. Zu seinen Aufgaben gehören u. a.:
•Ü
berwachung der Abfallwege von ihrer Entstehung
bis zu ihrer Verwertung oder Beseitigung
• Überwachung der Einhaltung der Vorschriften des KrWG
und der zugehörigen Rechtsverordnungen und Überwachung
der Einhaltung von Bedingungen und Auflagen
• Kontrolle von Betriebsstätten und Aufklärung von Betriebs­‑
angehörigen über Gefahren, die von Abfällen ausgehen können,
und über Einrichtungen und Maßnahmen zu ihrer Verhinderung
• jährliche Berichterstattung an die Geschäftsführung.
Bei Sonderentsorgungen (außerplanmäßigen Entsorgungen) sind der Abfallbeauftragte und
die Mitarbeiter der Umweltstation Ansprechpartner. Eine Ausnahme sind Baustellenabfälle.
Diese werden grundsätzlich nicht vom Flughafen entsorgt, sondern direkt von den beauftragten Bauunternehmen. Auf dem Flughafengelände ansässige Unternehmen können Einrichtungen des Flughafens gegen Entgelt mitnutzen, zum Beispiel die Umweltstation, dezentrale
Sammelstellen oder die Hausmüllentsorgung.
Abfallmanagement/
Entsorgungsdienstleistungen
Umweltstation
• für Abfälle aus dem
Airport-Abfallkatalog
• Gewerbeabfälle
• gefährliche Abfälle
• für Flughafengesell.
und Externe (Mieter)
|
Dezentrale Anlagen für Abfallentsorgung
• auf dem gesamten Flughafengelände
• hausmüllähnliche Gewerbeabfälle
• Abfälle aus Werkstätten
• Altakten/Datenschutzmaterial
• Abfälle aus Handgepäck*
• spitze und scharfe Gegenstände**
• Abfälle aus Abwasserbehandlungsanlagen
* neuwertige und originalverpackte Getränke an „Kölner Tafel“
** sofern nicht für die Reise hinterlegt
Baustellenabfälle
• Verantwortungsbereich
der Bauunternehmen
• Beratung / Anweisung
durch die Flughafengesell.
• Information an
die Flughafengesell.
Anlieferhof Terminal 2 und Fracht
• tierseuchenbeschlagnahmte Ware
• Zugang nur durch Zoll/Veterinäramt
30
02 Klima und Umwelt
Gesamtabfallmengen
Umweltstation
in t
in t
4.000
2.000
3.000
1.500
2.000
1.000
1.000
500
0
0
2012
2013
2014
Flugzeugabfall / Flugzeuginnenreinigung (= B)
gesamt (ohne B)
Nicht enthalten sind die Mengen Bauabfälle (aus Sanierungs- und Baumaßnahmen) sowie kompostierbare
Abfälle (z. B. aus Pflegemaßnahmen).
„Abfall richtig
trennen“
Informationskampagne
Der Einbau von RCL-Material bedarf immer einer wasserrechtlichen Erlaubnis. Die Antrags­
unterlagen werden von den jeweiligen Planern der Baumaßnahme erstellt und vom Abfallbeauftragten nach Durchsicht an die Behörde geleitet. Der Abfallbeauftragte betreut das
Genehmigungsverfahren und überwacht die Einhaltung der Auflagen. Über die Flächen mit
RCL-Material führt er zusammen mit betroffenen Fachabteilungen ein Kataster. Im Jahr 2014
wurde kein RCL-Material verbaut, insgesamt ist in der Vergangenheit auf ca. 20 ­Prozent der
befestigten Fläche des Köln Bonn Airport RCL-Material verbaut worden.
31
20 %
der befestigten Flächen
enthalten RecyclingMaterial
Wassermanagement und Gewässerschutz
2012
2013
2014
gefährliche Abfälle
ungefährliche Abfälle
Flugzeugabfall (ungefährlich)
Es sind die Abfälle dargestellt, die über die Umweltstation entsorgt und in der Buchungssoftware erfasst
wurden.
Das Abfallmanagement des Köln Bonn Airport zeigt positive Wirkung: Die Gesamtmenge an
Abfall konnte über die Jahre stetig gesenkt werden. Im Jahr 2014 hat der Flughafen die
Informationskampagne „Abfall richtig trennen“, die bereits im Jahr 2008 durchgeführt
wurde, wiederholt. Ziel dieser Kampagne ist es, Mitarbeiter und Mieter zu einer sorgfältigen Abfalltrennung zu ermuntern. Ein Faltblatt und ein Flyer mit allen wichtigen Informationen zur Abfalltrennung wurden an sämtliche Mieter verteilt, ins Intranet gestellt und
im Unternehmen ausgehängt und ausgelegt.
Bei Tiefbaumaßnahmen setzt die Flughafen Köln/Bonn GmbH dort, wo es möglich ist,
­Recyclingmaterial (RCL-Material) ein. Neben den Grundpflichten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes spielen ökonomische und ökologische Aspekte dabei eine Rolle. Bei den eingesetzten Materialien handelt es sich meistens um rückgebauten Beton, der bei Baumaßnahmen
auf dem Flughafengelände anfällt, aufbereitet und in seiner Qualität geprüft wird. Es wird
darüber hinaus auch externes qualitätsgeprüftes Material von entsprechenden Aufbereitungsanlagen eingesetzt.
Der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, z. B. Kerosin oder Enteisungsmittel, gehört
zum täglichen Geschäft an einem Flughafen. Daraus erwächst eine besondere Verantwortung für das Oberflächen- und Grundwasser, welches das Gelände durchfließt. Auch muss
die Entwässerung der versiegelten Flächen sowie der natürlichen Gewässer reguliert werden, um die Sicherheit und den laufenden Betrieb jederzeit zu gewährleisten. In Deutschland regelt das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) den Umgang mit Wasser und Abwasser. Es
verlangt ab einer Abwassereinleitmenge von mehr als 750 m³ pro Tag die Bestellung eines
Gewässerschutzbeauftragten. Die Aufgaben des Beauftragten der Flughafen Köln/Bonn
GmbH, der direkt an den Technischen Geschäftsführer berichtet, umfassen unter anderem:
•B
eratung und Aufklärung in Angelegenheiten,
die für den Gewässerschutz bedeutsam sein können
• Kontrolle und Wartung der Abwasseranlagen
• Meldung von Mängeln, Vorschläge zur Verbesserung
• jährliche Berichterstattung
Gewässer auf dem Flughafengelände
Ein großer Teil des Flughafengeländes liegt in einer Wasserschutzzone, deshalb sieht
sich der Flughafen in besonders großer Verantwortung für die Sauberkeit des Wassers.
Rund acht Milliarden Liter, von denen zwei Drittel direkt versickern, fallen jährlich auf
dem 1.000 Hektar großen Gelände in Form von Regen, Schnee und Tau an. In sein Entwässerungskonzept, das höchsten technischen und ökologischen Ansprüchen genügt, hat der
Flughafen bisher rund 20 Millionen Euro investiert.
20 Mio. €
wurden in das Entwässerungskonzept investiert
32
02 Klima und Umwelt
Alle auf dem Flughafengelände anfallenden Abwässer, also Schmutz-, Niederschlags- und
Mischwasser, werden im Trennverfahren behandelt. In der Schmutzwasserkanalisation gelangt das belastete Wasser zur Kläranlage Köln-Stammheim und nach dortiger Behandlung
in den Vorfluter, hier ist es der Rhein. Niederschläge, die nicht kontaminiert sind, fließen
über die Regenwasserkanalisation direkt in die Vorfluter des Flughafens, den Butzbach,
Entenbach und Rheinkanal II. Nach den Maßgaben des Landesumweltministeriums muss
Niederschlagswasser zum Zweck der Schadstoffrückhaltung vor der Einleitung in Gewässer einer mechanischen Behandlung in einem Regenklärbecken zugeführt werden. Auf dem
Flughafengelände sind insgesamt sieben solcher Becken eingerichtet worden.
Mit verschiedenen Reinigungsmethoden und insgesamt 63 Behandlungsanlagen verhindert
der Flughafen, dass umweltgefährdende Stoffe im Wasserkreislauf bleiben. Grob gereinigt
wird stark verschmutztes Wasser in den Schlammfängen. Für größere Flächen werden
­Regenklärbecken eingesetzt. Benzinabscheider befinden sich an Tankstellen, in Wasch­
hallen und Werkstätten. Die Restaurants und Kantinen nutzen Fettabscheider zur Abtrennung von Essensresten und Fetten. Wenn ölbelastete Flächen mit Hochdruckgeräten und
hohen Temperaturen gereinigt werden, können stabile Öl-Wasser-Gemische entstehen,
sogenannte Emulsionen. Für dieses schwer zu reinigende Schmutzwasser setzt der Flug­
hafen Emulsionsspaltanlagen ein.
Wasser zum Verbrauch
ç
2013
ç
20.000 m³
Wasser nimmt das
unterirdische
Pufferbecken auf
Im Winterbetrieb können Flugzeuge und Betriebsflächen enteist werden. In diesem Fall ist
mit einer Verunreinigung des von den Vorfeldflächen abfließenden Niederschlagswassers zu
rechnen. Beim Einsatz von Enteisungsmittel wird das Niederschlagswasser nicht in den
Vorfluter eingeleitet. Über ein unterirdisches Pufferbecken, das bis zu 20.000 Kubikmeter
Wasser aufnehmen kann, sowie über eine fünf Kilometer lange Druckrohrleitung wird das
Wasser zur Kläranlage geleitet. Um zu differenzieren, welches Wasser belastet ist, werden die Schadstoffkonzentrationen des Niederschlagswassers mithilfe von Analysegeräten
an verschiedenen Stellen im Kanalnetz kontinuierlich überwacht. Ein Steuerungssystem
trennt und kanalisiert das Wasser entweder Richtung Vorfluter oder zum Pufferbecken.
Von dort gelangt das Schmutzwasser in dosierten Mengen zur Kläranlage. Verwendet werden zur Flächenenteisung vorwiegend Flüssigkeiten aus Formiaten oder Acetaten, die sich
in der Kläranlage gut biologisch abbauen lassen. Im Sommerbetrieb ist das Niederschlagswasser in der Regel nicht kontaminiert und kann direkt in ein Gewässer eingeleitet werden.
Das Niederschlagswasser der Vorfeldflächen, auf denen Flugzeuge und z. B. Bodenstrom­
aggregate betankt werden, wird in zentralen und dezentralen Abwasserbehandlungsanlagen gereinigt. Hierdurch wird verhindert, dass im Falle einer Havarie (z. B. Übertankung)
­Kerosin und andere wassergefährdende Stoffe in die Einleitegewässer gelangt.
Eine Wiederaufbereitung und Weiterverwendung von sogenanntem Grauwasser findet nicht
statt. Wasser zum Verbrauch bezieht der Köln Bonn Airport vollständig von der RheinEnergie AG.
Gesamtvolumen der Abwassereinleitungen
Jahresmengen Schmutzwasser
StEB AöR in m³
2012
2013
2014
GKW Köln-Stammheim
(Enteisungswasser)
159.717
265.667
76.487
KA Köln-Porz
(Schmutzwasser) *
217.042
214.485
185.619
* Nicht eingeleitete Mengen aus dem Bereich der TOTAL-Tankstelle im Areal Nord und von diversen Baustellen
wurden nicht berücksichtigt.
Signifikante Verschmutzungen
2014 ging bei der Abteilung Technische Infrastruktur eine Vielzahl von Meldungen über
den Austritt wassergefährdender Stoffe ein. Die Meldungen in Form von Einsatzberichten
stammen in der Regel von der Werkfeuerwehr (WF) und sind Bestandteil des Notfallplans
der Flughafen Köln/Bonn GmbH. Bis zum Jahresende 2014 waren insgesamt 179 Austritte
wassergefährdender Stoffe zu verzeichnen.
33
212.485 m³
2014
185.619 m³
34
02 Klima und Umwelt
In einem durch die Werkfeuerwehr gemeldeten Schadensfall gelangte der ausgetretene Stoff
in den Untergrund (= „Umweltalarm“ gemäß Notfallplan). Bei dem Eintritt handelte es sich
um Hydrauliköl aus einem Defekt am Hydrauliksystem eines Nutzfahrzeugs. Nach dem Unfall
wurden Sofortmaßnahmen eingeleitet.
Im Einzelnen ist es 24 Mal zu einem Eintritt wassergefährdender Stoffe in die flughafen­
interne Kanalisation gekommen. Gemäß Notfallplan entspricht dies der „­Vorstufe Umwelt­­
alarm“. Entsprechende Maßnahmen wurden gemäß der Betriebsanweisung Chemie- und Umweltalarm in Ergänzung zum Einsatz der Werkfeuerwehr umgehend veranlasst. Die größte
Anzahl von Austritten wassergefährdender Stoffe wurde mit 77 Meldungen für Hydrauliköle
ermittelt. Ähnlich hoch waren die Austritte mit Kerosin (33 Meldungen), Motoröl und
Diesel (27 Meldungen).
Meldungen über den Austritt wassergefährdender Stoffe 2014
Ausgetretener Stoff
Anzahl Meldungen Schlitzrinne / Kanal
Kerosin
Erdreich
Gewässer
0
0
33
9
Hydrauliköl
77
6
1
0
Motoröl
27
1
0
0
6
2
0
0
27
3
0
0
9
3
3
1
179
24
4
1
Otto-Kraftstoff
Diesel
Sonstige
gesamt
Um die PFC-Emissionen zu senken, führt die Flughafen Köln/Bonn GmbH seit dem Jahr 2007
ein Schmutzwasser-Monitoring durch. Dabei arbeitet sie mit den Stadtentwässerungsbetrieben Köln zusammen. Ergänzt wurde das Monitoring durch eine PFC-Produktrecherche
im Bereich des Flughafens, in der gut 50 Betriebs- und Hilfsstoffe labortechnisch auf
PFC-Konzentrationen untersucht wurden. Außerdem wurden bis 2011 die Löschschäume der
Werkfeuerwehr auf PFT-freie Alternativprodukte umgestellt.
Meldungen über den Austritt wassergefährdender Stoffe
250
200
150
100
50
0
2012
gesamt
Kerosin
2013
Öle
Kraftstoffe
2014
Die Feuerwehren des Köln Bonn Airport und der Bundeswehr haben bis Anfang 2000 das
Feuerlöschbecken für Löschübungen genutzt. Im Rahmen der PFC-Untersuchungen wurde
eine massive PFT-Belastung des Geländes rund um das Feuerlöschbecken festgestellt. Die
Flughafengesellschaft ist daraufhin proaktiv auf die Umweltbehörde zugegangen und hat
einen öffentlich-rechtlichen Vertrag geschlossen, um die Sanierung des Bodens und des
Grundwassers abzustimmen. Im Jahr 2011 wurden das Becken und Teile des Bodens ausge­
koffert und eine Grundwassersanierungsanlage installiert. Die Sanierungsmaßnahmen
dauern zurzeit noch an.
sonstige
Wildlife-Management
In den vergangenen Jahren haben per- und polyfluorierte Kohlenstoffverbindungen (PFC)
als eine neue Stoffgruppe im Zusammenhang mit Boden- und Grundwasserschäden zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Ursache für eine PFC-Belastung können Einträge aus
Betriebsstandorten (z. B. Hydrauliköl) oder durch Löschschäume sein, die perfluorierte
Tenside (PFT) enthalten.
35
Trotz aller Naturschutz-Maßnahmen hat die flugbetriebliche Sicherheit oberste P­ riorität.
Vorschriften und Regelungen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), des
Bundesverkehrsministeriums und der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) verpflichten den Flughafenbetreiber, alles dafür zu tun, um Vogelschläge und sonstige Tierkollisionen zu verhindern. Vogelschläge müssen in Deutschland an den Deutschen Ausschuss
zur Verhütung von Vogelschlägen (DAVVL) gemeldet werden. Dieser übermittelt jährlich
deutschlandweite Vogelschlagdaten an die ICAO zur Ergänzung in der Datenbank des International Birdstrike Information System.
seit 2011
werden PFT-freie
Löschschäume genutzt
36
02 Klima und Umwelt
Der Leiter der Umweltabteilung ist
gleichzeitig Vogelschlagbeauftragter.
Ihm steht ein zweiköpfiges BirdControl-Team zur Seite, das von einer
Fachkraft für Biologische Flugsicher-
4,9
Vogelschlagrate pro
10.000 Flugbewegungen
in Deutschland
heit geleitet wird. Ergänzt wird Bird
Control für dringende Einsätze durch
zwei Mitarbeiter in Rufbereitschaft,
die somit an allen Tagen im Jahr rund
um die Uhr zur Verfügung steht.
Im Bereich der Schutz- und Sicherheitszonen am Rand des Startbahnsystems halten Mitarbeiter der Landwirtschaft schnell wachsende Gehölze und zu hoch wachsendes Gras im
Zaum. Groß- und Schwarmvögel meiden durch die Langgrasmahd die Wiesen. Täglich inspiziert Bird Control das Gelände und führt Bestandsaufnahmen über das Vogelvorkommen.
Schwarmvögel werden durch Vergrämungsmaßnahmen, etwa mit Signalrevolver, vertrieben.
Gerade zur Zugzeit der Kraniche im Frühjahr und Herbst wird deren Aktivität intensiv beobachtet, um Vogelschläge zu verhindern. Rabenkrähen, Wildtauben, Wildgänse und Wildkaninchen werden regelmäßig gejagt, um die Zahl dieser Tiere gering zu halten. Im Umkreis
von 13 Kilometern werden außerdem größere Gewässer kontrolliert. Die durchschnittliche
Vogelschlagrate pro 10.000 Flugbewegungen lag im Jahr 2014 bei 2,67, im Jahr 2013 bei
2,82. Jedes Jahr kehren dabei bestimmte Phänomene wieder. Ab Mai kommt es zu einem
massenhaften Auftreten der Mauersegler, die zur Nahrungsaufnahme den Luftraum über
dem Betriebsgelände „besetzen“. Ab Juli gibt es vermehrt Vogelschläge mit Jungvögeln.
Wahner Heide
Wegen ihrer Lage inmitten eines der artenreichsten Naturschutzgebiete des Landes
sieht sich die Flughafen Köln/Bonn GmbH in einer besonderen ökologischen Verantwortung. Große Teile der Wahner Heide sind als Vogelschutzgebiet sowie als Gebiet gemäß
der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) ausgewiesen und gehören somit
zu dem europaweiten Natura-2000-Schutzgebietsnetz. Seit vielen Jahren schon arbeitet
die Flughafengesellschaft eng und konstruktiv mit den beteiligten Behörden von den
Gebietskörperschaften Stadt Köln, Rhein-Sieg-Kreis und Rheinisch-Bergischer Kreis, über
die Bezirksregierung Köln als Aufsichtsbehörde bis zum Bundesforstbetrieb Rhein-Weser
und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) zusammen, um die
Heide in ihrer Einzigartigkeit zu erhalten.
Rund 700 gefährdete Tier- und Pflanzenarten leben und wachsen dort. Sie stehen teils unter strengem Schutz, ihr Bestand muss nach der FFH-Richtlinie zumindest stabil bleiben.
Das Flughafengelände macht mit 960 Hektar Fläche rund ein Fünftel der Gesamtfläche
der Heide aus. Knapp zwei Drittel des Flughafengebietes sind Grünflächen, die weiterhin
und dank nachhaltiger Pflege sogar vermehrt als Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere
dienen und teilweise gesetzlich geschützte Biotope sind.
ô
700
gefährdete Tierund Pflanzenarten
Mit einem 1997 in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden aufgestellten Pflegekonzept für die Wahner Heide verpflichtete sich die Flughafen Köln/Bonn GmbH zu einem
umfangreichen ökologischen Ausgleich für in Anspruch genommene Flächen. Eingriffe in
die Natur muss das Unternehmen nach den Vorgaben des Landschaftsgesetzes NRW aus­
gleichen. Auf jeden versiegelten Quadratmeter kommen ca. vier Quadratmeter in der Wahner Heide, die mit wissenschaftlicher Begleitung mindestens 30 Jahre lang fachgerecht
gepflegt werden.
Die Flughafengesellschaft plant, mit der Stadt Köln, dem Rhein-Sieg-Kreis, dem RheinischBergischen Kreis und zwei Regionalforstämtern eine Ökokonto-Vereinbarung abzuschließen.
Die Pflege- und Kompensationsmaßnahmen, die Mitte der 1990er-Jahre beschlossen wurden,
sollen in das Ökokonto überführt werden. Die in der Vergangenheit durchgeführten Maßnahmen, die über die Kompensationsverpflichtung hinausgehen, sollen als vorgezogene Kompensationsmaßnahmen anerkannt werden. Mit der Gutschrift der Biotopwertpunkte können
weitere Vorhaben, die mit Eingriffen verbunden sind, ausgeglichen werden.
Durch die Pflegeprojekte des Flughafens erhält die Wahner Heide ihren traditionellen
­Charakter zurück. Im Unterschied zu einer Naturlandschaft muss die Kulturlandschaft
Heide, die durch jahrhundertelange landwirtschaftliche und hier auch militärische Nutzung
entstand, bewirtschaftet werden. Mit dem Ende der Landwirtschaft seit 1950 und dem
Abzug der belgischen Streitkräfte in den 1990er-Jahren verbuschte die Heide zusehends.
Viele seltene Tier- und Pflanzenarten hatten sich aus dem Gebiet zurückgezogen. Es drohte
der Verlust der letzten großen Offenlandflächen. Durch die Beweidung mit Herden von
Schafen, Ziegen, Glanrindern, Eseln und Wasserbüffeln konnte diese Entwicklung aufgehalten, der Offenlandbereich in weiten Teilen wiederhergestellt werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausgleichsmaßnahmen liegt auf der Renaturierung von Mooren und Feuchtheiden.
Teuerste Einzelmaßnahme war das Hirzenbachmoor mit 2,3 Millionen Euro.
&
Ökokonto
geplant für 2016
37
ô
Lage der Flughafen-Ausgleichsflächen in der Wahner Heide
02 Klima und Umwelt
Seit Beginn der ökologischen Ausgleichsmaßnahmen hat die Population gefährdeter Arten
stetig zugenommen. Zu den streng geschützten Vogelarten, die in der Heide brüten, gehören Eisvogel, Ziegenmelker, Heidelerche und verschiedene Spechtarten – insgesamt stehen
29 der hier heimischen Vogelarten auf der Roten Liste. Auf den bewirtschafteten Heideflächen haben sich Heidekraut, Magerwiesen und Sandmagerrasen wieder ausgebreitet. Von
578 Gefäßpflanzen, die in der Heide vorkommen, gelten 104, wie das Gefleckte Knabenkraut,
Sonnentau und Moorlilie, als gefährdet, von 118 Moosen sind dies 54. Damit wachsen mehr
als 20 Prozent der landesweit bedrohten Pflanzenarten in der Wahner Heide.
Pionierübungsbecken
Rösrath
Ökoprofit
Mit dem Ziel, die Umwelt zu entlasten und gleichzeitig Kosten zu senken, hat sich der Köln
Bonn Airport im Jahr 2014 dem von der Stadt Köln initiierten Umweltprojekt ÖKOPROFIT angeschlossen. Neben dem Flughafen beteiligen sich die Kölnmesse, der Zoo, der 1. FC Köln,
die EASA und sieben weitere Kölner Unternehmen. Startschuss war im Februar 2015.
Geisterbusch
Grengel
Herfeldmoor
Für die erfolgreiche betriebliche
Umweltvorsorge war und ist die
engagierte und eigenverantwort­
liche Mitwirkung aller Mitarbeiter
erforderlich. Dementsprechend stand
die Sensibilisierung und Motivation möglichst vieler Mitarbeiter
im Mittelpunkt des Projektes. Seit
Projektbeginn haben die Projekt­
leiter eine Reihe kleiner und großer
Wahnheide
Tongrube
Lind
Altenrath
Hirzenbachmoor
Planitz­‑
wegmoor
Lohmar
Beweidungszug
Südheide
Das Flughafengelände macht mit 960 ha Fläche
rund ein Fünftel der Gesamtfläche der Heide aus.
Die Mitarbeiter wurden außerdem in internen Kommunikationsmedien wie Intranet oder
Mitarbeiterzeitung informiert und regelmäßig über Fortschritte auf dem Laufenden gehalten. Anfang 2016 endet das Projekt, das externe Berater u. a. mit Workshops begleiten.
Vor dem Abschluss werden die Maßnahmen geprüft und bei Erfolg gemäß der ÖkoprofitRichtlinie zertifiziert.
Agger­‑
aue
Troisdorf
Naturschutzgebiet Wahner
Heide (beinhaltet FFHund Vogelschutzgebiet)
­ erbesserungsvorschläge erhalten, in
V
denen Möglichkeiten zum Wasser- und
Energie­verbrauch, zur Reduzierung von
Abfall und zum intelligenteren Einsatz von Energie aufgezeigt wurden.
Einige Vorschläge wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Hierdurch wurden
nicht nur Kosten reduziert, sondern
auch die Energiebilanz verbessert.
Ausgleichsflächen
(in Bearbeitung)
Flughafengelände
29
Vogelarten auf
der Roten Liste
39
40
03 Lärmmanagement
Lärmmanagement
03 d X
Lärmmanagement S. 40
c
Mobilität ist ein Schlüsselbegriff in der Region Köln/Bonn. Wer
dort lebt, schätzt die Vorteile des dichten Straßen- und Schienennetzes sowie die des Köln Bonn Airport: mit dem Auto nach
Holland, mit dem Thalys nach Paris, per Ferienflieger in den Süden
oder die Online-Bestellung, die bereits am nächsten Tag eintrifft.
Der Verkehr von Flugzeugen, Autos, Bussen, LKW oder Personenund Güterzügen geht zwangsläufig mit Schallemissionen einher.
Sie sind eine Belastung für die betroffene Bevölkerung.
Die vier Säulen des Lärmschutzes
b
flugbetriebliche
Maßnahmen
Wer ist von Verkehrslärm betroffen?
€
X
!
Gebühren und Entgelte
passiver Schallschutz
Information,
Transparenz und Dialog
Laut Lärmkartierung des Umweltbundesamtes sind in Deutschland ganztägig 10,2 Mil­
lionen Menschen von Straßenlärm, 8,2 Millionen Menschen von Schienenlärm und 0,74 Millionen Menschen von Fluglärm mit einem durchschnittlichen Schallpegel von mehr als
55 dB(A) betroffen.
Verkehrslärm in Deutschland
X
b
€
76 Mio.
75 %
1 Mio.
Seit 1991 investiert die
Flughafen Köln/Bonn GmbH
mehr als 76 Mio. € in
Schallschutzmaßnahmen.
Heutige Flugzeuge sind
75 % leiser als
die ersten ihrer Art.
Einsparung beim Einsatz
leiser Flugzeuge.
Betroffene *
e
10.000.000
10.179.100
j
8.178.300
8.000.000
e
6.754.900
j
6.000.000
4.652.600
4.000.000
2.000.000
cc
746.500 738.000
0
2007
2012
2007
* von mehr als 55 dB(A) zwischen 00:00 Uhr und 24:00 Uhr
2012
2007
2012
41
X
Lärmausbreitung der Verkehrsträger
03 Lärmmanagement
Dormagen
E37
542
57
Leverkusen
Kürten
Lindlar
E37
Bergisch
Gladbach
3
Während der Lärm, der von Autos, LKW und Zügen ausgeht, eine dauerhafte Geräuschkulisse
erzeugt, tritt Fluglärm räumlich isoliert auf. Nicht der Lärm während des Reiseflugs wird
als störend wahrgenommen, sondern der bei Starts, Landungen und Bewegungen auf den
Rollwegen und Vorfeldern. Hiervon betroffen sind die Flughafenanrainer sowie die Menschen,
die unter den Flugrouten in der Nachbarschaft des Flughafens leben. Weder Flughäfen,
Fluggesellschaften noch Flugzeughersteller operieren dabei in einem rechtsfreien Raum. Die
Geräuschemissionen von Flugzeugen unterliegen einer Vielzahl von Gesetzen und Regelungen. Die wichtigsten davon sind das Luftverkehrsgesetz (LuftVG), das Luftfahrtabkommen
der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) und das Gesetz zum Schutz gegen
Fluglärm (FluglärmG):
E31
4
LuftVG
Köln
Frechen
Overath
4
Rösrath
Hürth
E31
•
•
•
•
Regelt aktiven Lärmschutz
Setzt internationales Recht um
Vorgaben für die Lärmschutzanforderungen bei Zulassung neuer Flugzeuge
Lärmbedingte Betriebsbeschränkungen / Grundsätze für lärmarmen Betrieb /
Rücksichtnahme auf Nachtruhe
• Schutz vor unzumutbarem Fluglärm (ohne konkrete Schutzziele)
ICAO
Lohmar
59
Brühl
Troisdorf
555
553
Siegburg
•R
egelt die zulässigen Geräuschemissionen von Flugzeugen,
die neu auf den Markt kommen
• Zuständig für die Zulassung in der EU ist die
Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA)
• Kapitel 3: Zulassungsvorschriften und Grenzwerte für die seit 1977 eingesetzten
zivilen Strahlflugzeuge; Kapitel 4: Verschärfung der Lärmgrenzwerte zu Kapitel 3,
gültig für Flugzeuge, die seit dem 1. Januar 2006 zugelassen wurden
FluglärmG
Sankt
Augustin
Bornheim
1
Bonn
61
Quelle: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt,
Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
des Landes NRW
Schallpegel in dB
Straßennetz
> 55
> 65
> 75
Luftverkehr
Schienennetz
•
•
•
•
•
•
Regelt passiven Lärmschutz
Schallisolierung von Gebäuden
Siedlungssteuerung
Entschädigungen
Länder setzen Lärmschutzbereiche für Flughäfen fest
Überprüfung spätestens alle 10 Jahre
43
44
03 Lärmmanagement
Die vier Säulen
des Lärmschutzes
b
flugbetriebliche
Maßnahmen
€
Gebühren und Entgelte
X
passiver Schallschutz
!
Information,
Transparenz und Dialog
Lärmminderungskonzept
Für die Flughafen Köln/Bonn GmbH ist Lärmschutz eine Daueraufgabe – nicht nur im
­Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen, sondern auch darüber hinaus. Ihr Lärmminderungskonzept ruht auf vier Säulen.
Insgesamt 15 Mitarbeiter in zwei Abteilungen beschäftigen sich bei der Flughafengesellschaft mit dem Thema Fluglärm. Sie sorgen dafür, dass das Unternehmen Gesetze und
Verpflichtungen einhält, für alle Betroffenen und Interessierten ein offener Dialogpartner
ist und stetig Verbesserungen konzipiert, testet und realisiert. In der vierköpfigen Abteilung „Fluglärmmessung“, die bereits 1975 gegründet wurde, sorgt der Fluglärmbeauftragte
mit seinen Mitarbeitern für eine zügige Beantwortung von Fragen und Beschwerden. Die
Abteilung überwacht 16 flughafeneigene Lärmmessstellen und wertet täglich bis zu 2.500
Lärmereignisse aus. Die Ergebnisse publiziert sie in einem monatlichen Fluglärmbericht,
der auf der Internetseite des Flughafens veröffentlicht wird.
45
Im März 1999 wurde am Köln Bonn Airport mit dem NeSS-Verfahren ein Navigationssystem
eingeführt, bei dem ein Bordcomputer, das Flight Management System, die Navigation
übernimmt. Die Routen wurden in einem ausführlichen Abstimmungsprozess von Fluglärmkommission und den beteiligten Gemeinden festgelegt. Nachts bestehen am Köln Bonn
Airport gewisse flugbetriebliche Beschränkungen. Um die direkten Flughafenanrainer in
Porz (Grengel, Wahn, Wahnheide, Lind) zu schützen, besteht bei Nacht in drei Abflug- und
zwei Anflugbereichen ein vollständiges Flugverbot.
û Nachtflugbeschränkung ( 22:00–06:00 Uhr )
Daneben ist eine ihrer wichtigsten Aufgaben, neue Lärmminderungsmöglichkeiten zu
­erarbeiten – das tut sie in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luftund Raumfahrt (DLR) und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen. Zudem nehmen die
Experten der Abteilung „Fluglärm“ an Ratssitzungen und Bürgerversammlungen teil.
Für Anwohner, die Anrecht auf Schallschutzmaßnahmen an ihren Gebäuden haben, sind
die Mitarbeiter der Abteilung „Passiver Schallschutz“ zuständig. Sie prüfen, ob und in
welchem Umfang Schallschutzmaßnahmen durchzuführen sind. Sie begleiten die Anwohner von der Antragstellung bis zur Fertigstellung der Maßnahmen und unterstützen sie
darüber hinaus bei der Bauabnahme oder bei der Durchsetzung etwaiger Ansprüche gegen
das bauausführende Unternehmen.
Flugbetriebliche Maßnahmen / Beschränkung für Nachtflüge
Von entscheidender Bedeutung für eine Verringerung des Fluglärms ist die Festlegung der
An- und Abflugrouten. Das wünschenswerte Ziel, nur unbesiedelte Gebiete zu überfliegen,
ist aufgrund der Flughafenlage innerhalb eines Ballungsgebiets nicht umsetzbar. Um eine
breite Streuung und damit die Belastung eines größeren Bevölkerungsteils zu verhindern,
wird der Luftverkehr auf Sollkurse gebündelt.
Landung erlaubt
Start erlaubt
Start und Landung nicht erlaubt
d
Mit optimierten An- und Abflugverfahren wird Lärm reduziert: Beim Anflug wird der
­sogenannte CDA (Continuous Descent Approach) angewendet, bei dem ein Flugzeug seine
Reiseflughöhe in einem kontinuierlichen Sinkflug verlässt. Die Leistung der Triebwerke
lässt sich so auf ein Minimum reduzieren – das Flugzeug fliegt in einer Art Gleitflug, was
im Bereich zwischen 50– 20 Kilometer vor der Landung zu einer signifikanten Lärmminderung führt. Köln/Bonn war 2009 der erste Flughafen in Nordrhein-Westfalen, der dieses
lärm­reduzierende Verfahren eingeführt hat.
50–20 km
vor der Landung
eine signifikante
Lärmminderung durch CDA
siehe Grafik auf Seite 46
46
03 Lärmmanagement
d CDA-Anflugverfahren
Um weitere Möglichkeiten der Lärmminimierung zu finden, wurde eine Studie beim Verkehrswissenschaftlichen Institut der RWTH Aachen in Auftrag gegeben, die lärmmindernde
Flugverfahren auf ihre mögliche Anwendbarkeit am Flughafen Köln/Bonn untersucht.
in m
2.400
2.133 m
Darüber hinaus bestehen mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) sogenannte „Betriebsabsprachen“. Zwei Beispiele: Große russische Vierstrahler dürfen auf der Querwindbahn nicht
landen. An Wochenenden soll in der Zeit von 06:00 bis 09:00 Uhr auf Starts und Landungen in bestimmten Betriebsrichtungen verzichtet werden, sofern nicht außergewöhnliche Windbedingungen oder betriebliche Aspekte eine Nutzung dieser Betriebs­richtungen
zwingend erfordern.
d
2.100
1.800
d
1.500
1.200
910 m
900
d
d d
d 910 m
1.524 m
1.219 m
Gebühren und Entgelte – Modernisierung der Flugzeugflotte
600
300
0
0
9,2
18,5
47
27,8
37,0
46,3
55,6
km
kontinuierlicher Sinkflug (CDA)
konventioneller Landeanflug
der „Continuous Descent Approach“ (CDA) im Vergleich zum konventionellen Anflugverfahren
Es kann also durchaus lohnend sein, Start- und Landeverfahren auf ihr Potenzial zur Lärmminderung zu untersuchen. Hierzu wurde im Jahr 2013 auf Initiative des Flughafens eine
technische Arbeitsgruppe eingerichtet. In ihr sitzen neben Vertretern des Flughafens der
Lärmschutzbeauftragte der Bezirksregierung, der Vorsitzende der Lärmschutzgemeinschaft
und Vertreter von UPS, Germanwings, der Deutschen Flugsicherung und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Gemeinsam sucht man konkrete Möglichkeiten, um
mit technischen Mitteln Einfluss auf die Lärmbelastung zu nehmen und sie auch zeitnah
umzusetzen.
Das Hauptaugenmerk liegt bei den Lärmminderungsansätzen auf den Bereichen Flugzeugtechnik, Infrastruktur und Flugverfahren, die sich möglicherweise innerhalb von drei bis
fünf Jahren realisieren lassen. Die Arbeitsgruppe ist Teil der deutlich größeren Lärmschutzkommission, die dreimal im Jahr tagt. Sie umfasst 23 Mitglieder mit Vertretern
der Kommunen Bergisch Gladbach, Bonn, Hennef, Köln, Leverkusen, Lohmar, NeunkirchenSeelscheid, Overath, Rösrath, Sankt Augustin, Siegburg und Troisdorf sowie die Bundesvereinigung gegen den Fluglärm, Germanwings, Condor, United Parcel Service (UPS), die
Flughafen Köln/Bonn GmbH, die Deutsche Flugsicherung (DFS), die Flugbereitschaft des
Verteidigungsministeriums, das NRW-Verkehrsministerium als federführende Institution
sowie das NRW-Umweltministerium. Dort werden die Ergebnisse regelmäßig vorgestellt.
Seit vielen Jahren enthält die Entgeltordnung der Flughafen Köln/Bonn GmbH lärmabhängige Bestandteile, um auf den Einsatz leiser Flugzeuge hinzuwirken. Nachdem lange eine
Entgelt-Differenzierung anhand zertifizierter Lärmwerte erfolgte, sind es seit 2009 die
tatsächlich gemessenen Werte. Der mittlere Maximalpegel in Lohmar beim Start ist das
Kriterium zur Eingruppierung des jeweiligen Flugzeugtyps.
Seit Mai 2013 hat sich der Lärmzuschlag für lautere Flugzeuge am Köln Bonn Airport nochmals d­ eutlich erhöht. Nicht nur der vom Lärm abhängige Teil der Landegebühren steigt
gemäß der neuen Gebührenordnung deutlich, auch die Gebührenspreizung zwischen lauten
und leiseren Flugzeugen – am Tag oder in der Nacht – wurde größer. Seit April 2015 werden
Start und Landung gesondert abgerechnet. Das Verlegen von Nachtflügen in die Tageszeit
ermöglicht den Fluggesellschaften somit eine Ersparnis. Zusätzlich bietet der Flughafen
massive finanzielle Anreize für Fluggesellschaften, die sich für den Einsatz neuer, lärm­
armer Flugzeuge am Köln Bonn Airport entscheiden.
Die Gebührenordnung unterteilt
danach die Flugzeuge in elf Lärmklassen; vorher waren es sieben. Hierdurch
ergibt sich eine größere Spreizung
zwischen lauten und leiseren Maschinen. Damit verteuert sich der Lärmzuschlag beispielsweise für eine laute
Maschine des Typs MD11 um etwa das
Dreifache. Andererseits können Airlines viel Geld sparen,
wenn sie laute Flugzeuge durch
­leisere, wie z. B. B­oeing 747 / 800 und
Boeing 777, ersetzen. Die Flughafen
Köln/Bonn GmbH gewährt dann einen
Gebührenrabatt, der sich im Laufe von
drei Jahren auf knapp eine Million
Euro summieren kann. Damit gibt das
Unternehmen einen gezielten Anreiz
zum Einsatz leiserer Flugzeuge.
>
06:00–09:00 Uhr
Starts und Landungen
sind nur in bestimmte
Richtungen erlaubt
48
03 Lärmmanagement
Zum April 2015 erfolgte eine weitere Novellierung der Entgelte, die Passagier-Nachtflüge
erheblich verteuert. Passagier-Airlines, die zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr in Köln/Bonn
starten oder landen, bezahlen deutlich mehr. Gleichzeitig werden die Tagestarife gesenkt.
Das starke Tag-Nacht-Gefälle und die damit verbundenen finanziellen Anreize sollen für die
Verlagerung von Flugbewegungen aus der Nacht in den Tag sorgen.
49
Mit der Erhöhung der Gebühren in der Nacht kommt der Flughafen der politischen Forderung nach, die Passagier-Airlines stärker in die Pflicht zu nehmen. Die erneute Verteuerung von nächtlichen Flugbewegungen ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu weniger
Lärm-Emissionen und damit zu einer größeren Entlastung der Flughafen-Nachbarschaft.
Mögliche Folgen eines Nachtflugverbotes
Modernisierung der Flotte
Anzahl
5.000
4.000
d
3.750
- 33 %
2.918
3.000
2.000
1.000
907
1.245
2.530
b
1.470
MD11-Flüge
2013
2014
2012 — 2014
2012 — 2014
B777-Flüge
Zahl der MD11-Flüge deutlich rückläufig. In den Jahren 2013 und 2014 pro Jahr
ca. 300.000 € Gebührenrabatte für leise Flugzeugmuster.
>
22:00–06:00 Uhr
Passagier-Airlines
zahlen in dieser
Zeit deutlich mehr
Auch für die Mobilität des Menschen
gewinnt der Luftverkehr stetig an Bedeutung. Sowohl bei privaten als auch
bei geschäftlichen Auslandsreisen von
und nach Deutschland ist das Flugzeug
das Verkehrsmittel Nummer eins.
200 Mrd. €
beträgt der Wert der Waren,
die jährlich von und nach
Deutschland befördert
werden
+ 16 %
0
2012
Jedes Jahr befördern Flugzeuge Waren
im Wert von über 200 Milliarden Euro
von und nach Deutschland. Deutsche
Produkte können auf dem Weltmarkt
allerdings nur konkurrenzfähig bleiben,
wenn sie schnell und ohne Umwege
transportiert und geliefert werden.
Durch die Anhebung der fixen Landeentgelte werden Starts oder Landungen zum Beispiel bei
den Flugzeugtypen Airbus A319 und Boeing 737– 800 um gut 20 Prozent teurer. Die beiden
Typen machen den überwiegenden Teil des Aufkommens der Passagierflugzeuge auf dem
Airport aus. Anders als bisher werden Start und Landung nicht mehr in einer Gesamtgebühr, sondern separat abgerechnet. Dadurch lohnt sich für die Airlines bereits ein Start
oder eine Landung am Tag. Dieses Vorgehen ist für die Flughafengesellschaft übrigens
aufkommensneutral und bringt somit keine zusätzlichen Einnahmen in die Kassen. Was
in der Nacht mehr eingenommen wird, wird am Tag für Rabatte wieder ausgegeben.
Aufgrund der Betriebszeitenbeschränkungen an deutschen Flughäfen entstehen jedoch zunehmend Wettbewerbsnachteile im internationalen Vergleich. In Deutschland gibt es kaum
noch Airports, die nachts offen sind, während gleichzeitig die internationalen Nachtflugregelungen weitaus liberaler sind. Mehr und mehr verlagern sich Passagier- und Frachtströme hin zu den ausländischen Flughäfen mit flexibleren Betriebszeiten. Umsatzverluste und
reduzierte Wettbewerbsfähigkeit sind die Folge. Nicht nur das: Will die deutsche export­
orientierte Wirtschaft international erfolgreich bleiben, dann ist eine Grundvoraussetzung, dass es deutsche Flughäfen gibt, die nachtoffen bleiben. Nur so kann gewährleistet
werden, dass international miteinander verzahnte und aufeinander abgestimmte Produktionsketten funktionieren. Für den Köln Bonn Airport, der Drehkreuz global agierender Integratoren wie UPS und FedEx ist, gilt wie für die anderen nachtoffenen Cargo-Flughäfen,
dass die Fracht die Nacht braucht.
für UPS und FedEx ist
Köln/Bonn ein wichtiger
Standort
50
03 Lärmmanagement
1,25 Mio.
ein Nachtflugverbot
beträfe 1,25 Mio.
Passagiere
1.690
ohne Nachtflugerlaubnis
würden 1.690 Arbeitsplätze
verloren gehen
Im NRW-Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2012 wird die rechtliche Absicherung nächtlicher
Frachtflüge am Flughafen Köln/Bonn bis 2030 durch die beiden Koalitionspartner SPD und
Die Grünen ausdrücklich anerkannt. Für den Köln Bonn Airport ist die Möglichkeit zum
Nachtflug ein wesentlicher Standortvorteil im internationalen Wettbewerb. Käme es zu
einem Nachtflugverbot, droht die Abwanderung von Fracht- und Passagier-Airlines ins
benachbarte Ausland. Investitionen, Wertschöpfung und Beschäftigung würden vor Ort
verloren gehen und sich stattdessen ins Ausland verlagern. Bereits 2008 untersuchte eine
Studie von Booz Allen Hamilton, dem prognos Institut und dem Airport Research Center die
Auswirkungen einer Betriebsbeschränkung zwischen 00:00 Uhr und 05:00 Uhr für Passagier­
flugzeuge. Bezogen auf das Stichjahr 2010 wären jährlich rund 1,25 Millionen Passagiere durch
ein Nachtflugverbot direkt betroffen; die wirtschaftlichen Verluste würden ca. 100 Millionen
Euro betragen. Rund 1.690 Arbeitsplätze gingen verloren, davon 856 direkt am Köln Bonn
Airport, die übrigen in der Region.
Das Nachtschutzgebiet wurde anhand der Starts und Landungen innerhalb der sechs
­verkehrsreichsten Monate des Jahres errechnet, in denen in der Nachtzeit mehr als
sechs Fluglärmereignisse (Maximalpegel) von über 75 dB(A) auftraten. Seit dem Start
des Programms 1991 investierte die Flughafen Köln/Bonn GmbH rund 76 Millionen Euro
in Schallschutzmaßnahmen wie den Einbau von Schallschutzfenstern und Raumlüftern i­n
Schlafräume. Nutznießer sind bis heute 55.000 Anwohner in rund 24.000 Wohneinheiten
mit insgesamt 39.000 Schlafzimmern.
Nachtoffenheit bedeutet auch Planungs-, Investitions- und Rechtssicherheit für die
am Köln Bonn Airport aktiven Unternehmen. Die Investitionen z. B. von UPS, FedEx und
Germanwings / Eurowings in Höhe von mehreren Millionen Euro wurden im Vertrauen auf
die im Jahr 2008 durch die nordrhein-westfälische Landesregierung vorzeitig bis zum
Jahr 2030 verlängerte Nachtflugregelung getätigt. Airlines wie Unternehmen vertrauen
auf die langfristige Nachtfluggenehmigung. Die Initiative der nordrhein-westfälischen
Landesregierung, den Passagierverkehr in der Nacht verbieten zu wollen, scheiterte
bereits 2012. Das zuständige Bundesverkehrsministerium lehnte den Vorstoß mit der
Begründung ab, dass der beabsichtigte Teilwiderruf der Betriebsgenehmigung rechtlich
nicht tragfähig sei.
Seit dem 15. Dezember 2011 werden die Ansprüche auf Leistungen zum passiven Schallschutz durch das Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm geregelt. Das gesetzliche Nachtschutzgebiet liegt im Wesentlichen innerhalb der bisher ausgewiesenen freiwilligen
Schallschutzgebiete. In relativ geringem Umfang sind Bereiche hinzugekommen, die
Anspruch auf Schallschutzmaßnahmen haben. Dies sind beispielsweise Teilbereiche von
Köln-Mülheim, Hennef und Obereschbach in Bergisch Gladbach.
Passiver Schallschutz
Einer der wichtigsten Bausteine des
Lärmminderungskonzepts ist seit 1991
das mehrfach erweiterte Programm
„Passiver Schallschutz“. Ziel ist
es, in der Nachtzeit von 22:00 Uhr
bis 06:00 Uhr in einem definierten
­Nachtschutzgebiet sicherzustellen,
dass in den Schlafräumen der dortigen Häuser keine durch Flugverkehr
­verursachten Einzelgeräusche von
mehr als 55 dB(A) auftreten. Um dies
zu erreichen, werden Schallschutzfenster und Lüfter eingebaut.
Mehr als 95 Prozent aller Maßnahmen sind auf Gesamtbauschalldämmmaße von 39 bis
­­42 dB(A) ausgelegt. Nach jeder Einzelmaßnahme erhielten die Anwohner einen Fragebogen,
mit dem sie über ihre Zufriedenheit Auskunft geben konnten. Mehr als 90 Prozent der
Anwohner, die diesen Fragebogen zurückgeschickt hatten, waren mit der eingetretenen
Wirkung der Schallschutzmaßnahmen zufrieden bis sehr zufrieden.
Die Nachtschutzzone, in der ein gesetzlicher Anspruch auf Aufwendungsersatz für Schallschutzmaßnahmen besteht, wird in drei Bereiche aufgeteilt. Je nach Zuordnung der Gebiete
sind unterschiedliche Gesamtbauschalldämmmaße einzuhalten. Obwohl der Gesetzgeber
entschieden hat, dass die Bezirksregierung Köln für den Antrag auf Erstattung von Aufwendungen für Schallschutzmaßnahmen zuständig ist, hat die Flughafen Köln/Bonn GmbH beschlossen, den gesetzlichen Anspruch im Rahmen eines freiwilligen Programms zu erfüllen.
Dies bringt den Antragstellern Vorteile: Sie erhalten eine kompetente fachliche Begleitung
bei den durchzuführenden baulichen Schallschutzmaßnahmen durch die geschulten Mitarbeiter der Flughafengesellschaft. Außerdem erstattet die Flughafengesellschaft den Antragstellern die Kosten direkt nach Beendigung der baulichen Maßnahmen und nicht erst – so
das Gesetz – nach dem 15. Dezember 2016.
51
}
55.000
Anwohner
24.000
Wohneinheiten
39.000
Schlafzimmer
X
90 %
mit den Schallschutzmaßnahmen sind 90 % zufrieden
bis sehr zufrieden
X
Passiver Schallschutz
03 Lärmmanagement
Dialog und Transparenz
Buchheim
Höhenberg
Merheim
Neubrück
Ostheim
Rath
Overath
Untersuchungen haben gezeigt, dass 70 bis 80 Prozent der Ursachen bei Lärm­beschwerden
nicht von akustischen Parametern abhängen. Glaubwürdiger Dialog und ein umfangreiches
Informationsangebot für interessierte Bürger sind daher nicht zu unterschätzende Maßnahmen zur Akzeptanzverbesserung. Unsere Nachbarschaftszeitung „nebenan“, mit einer
Auflage von rund 200.000 Exemplaren ist ein hierfür wichtiges Medium. Mit Hilfe eines
mehrfach verbesserten und erweiterten Angebots auf der Homepage mit umfangreichem
Zahlen- und Datenmaterial, Downloadmöglichkeiten sowie der Information über die aktuelle
Betriebsrichtung wurde zusätzliche Transparenz geschaffen.
Rath-Heumar
Westhoven
Rösrath
Gremberghoven
Unter travis.koeln-bonn-airport.de
können Interessierte jederzeit die
Flugspuren des an- und abfliegenden
Verkehrs beobachten und die aktuellen Werte der 16 flughafen­eigenen
Lärmmessstellen einsehen. Auch die
Porz
Grengel
Entfernung einzelner Flüge zu Ortslagen lässt sich m
­ etergenau darstellen.
Alle Bewegungs- und M
­ essdaten von
Travis (Track Visualisation), die nicht
älter als 60 Tage sind, können abgerufen werden.
Flugzeuge werden leiser
Lohmar
Heide
Troisdorf
Siegburg
Kaldauen
Heisterschoß
Hennef
Im Vergleich zu den ersten Strahlflugzeugen der Zivilluftfahrt haben sich die Lärmwerte
bei den heutigen Flugzeugen um etwa 75 Prozent verringert. Forschung und Entwicklung
wird hinsichtlich der Lärm- und Verbrauchsreduzierung von Flugzeug- und Triebwerksherstellern ständig weitergeführt. So hat das ACARE (Advisory Council for Aviation Research
and Innovation in Europe) als Ziel für das Jahr 2020 eine weitere Lärmpegelminderung von
10 dB(A) für neue Flugzeuge gegenüber dem Stand von 2000 formuliert. Dies entspräche
einer Halbierung des empfundenen Lärms. Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn sowohl das
gesamte Flugzeug im Hinblick auf Umströmungslärm optimiert wird als auch innovative
Triebwerkstechnologie zum Einsatz kommt. Dazu zählen beispielsweise Verkleidung von
Fahrwerken, strömungstechnische Veränderung an Öffnungen in Tragflächen oder Zelle mit
Wirbelgeneratoren sowie strömungsoptimierte Hochauftriebshilfen.
Vom Erstflug eines neuen Flugzeugtyps bis zur Marktdurchdringung, d. h. einem nennenswerten Anteil am Gesamtverkehr, vergehen in der Regel einige Jahre, da Flugzeuge ein eher
„langlebiges Investitionsgut“ darstellen. Als Beispiel sei hier die Boeing 777 angeführt,
die nun in Köln zunehmend zum Einsatz kommt. Entwickelt wurde dieser Flugzeugtyp Mitte
der 1980er-Jahre, der Erstflug erfolgte im Juni 1994 und die Frachtversion absolvierte
ihren Erstflug im Juli 2008.
Gebiete, in denen der Flughafen Köln/Bonn passiven
Schallschutz zum Schutz der Nachtruhe leistet.
Nachtschutzgebiet
53
04 Mitarbeiter
Mitarbeiter
04 ú
Mitarbeiter
S. 54
c
2
ú
1.770
1.350
9,28 %
Die Flughafengesellschaft
hat 1.770 Mitarbeiter.
Davon sind 13,1 %
weiblich.
1.350 Mal nutzten
die Mitarbeiter die
­Möglichkeit zur externen
Weiterbildung.
Die durchschnittliche
Krankenquote ist 2014
von 10 % auf
9,28 % gesunken.
32,2 %
7%
Ø Alter
über 50 Jahre
unter 30 Jahre
60,8 %
30– 50 Jahre
Der demografische Wandel gehört zu den
großen Herausforderungen des Unternehmens.
!
200
Schwerbehinderte sind
bei der Flughafen­
gesellschaft beschäftigt.
Für viele Menschen in der Region ist die Flughafen Köln/Bonn
GmbH ein beliebter und verlässlicher Arbeitgeber. Sie achtet
sämtliche gesetzlichen und tariflichen Arbeitnehmerrechte und
hält sich strikt an deren Ausführungen. Geregelt werden die
Arbeitsverhältnisse im Wesentlichen durch den für kommunale
Unternehmen geltenden TVöD. Frauen und Männer erhalten auf
Grundlage der tariflichen Entgeltregelungen gleiche Löhne.
Mit den zuständigen Gewerkschaften und dem Betriebsrat arbeitet die Flughafengesellschaft vertrauensvoll zusammen. Dazu gehört ein regelmäßiger Austausch zwischen der
Geschäftsführung und den Betriebsräten. Auf der tariflichen Ebene kann die Geschäftsführung auf eine über Jahre gewachsene konstruktive Zusammenarbeit setzen.
Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften liegt
immer wieder auf dem Erhalt von Arbeitsplätzen in den Bodenverkehrsdiensten, die ein
ständig zunehmender Wettbewerb seit der Liberalisierung dieser Dienstleistungen gefährdet. Das Konzept der Flughafengesellschaft – der „Kölner Weg“ – setzt bislang darauf,
diese Arbeitsplätze im Unternehmen und im Geltungsbereich des Tarifs für kommunale
Unternehmen (TVöD) zu belassen und nicht auszugliedern, wie dies an anderen deutschen
Verkehrsflughäfen geschehen ist.
Dazu haben die Tarifpartner einen Tarifvertrag zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der
Bodenverkehrsdienste abgeschlossen. Zum Regelungspaket gehören auch eine Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeit in den Bodenverkehrsdiensten sowie eine Regelungsabrede
mit dem Betriebsrat zum Einsatz von Zeitarbeitskräften. Der Kölner Weg ist regelmäßig
daraufhin zu hinterfragen, ob er noch zielführend ist.
Kölner Weg
Arbeitsplätze werden
nicht ausgegliedert
55
56
04 Mitarbeiter
1.770
Angestellte
hat die Flughafen
Köln/Bonn GmbH
¨ Altersstruktur
Geschlecht
Zusammenhalt und Zusammenarbeit
Grundsätzlich ist die Flughafengesellschaft bestrebt, den Bedürfnissen der Mitarbeiter so
weit wie möglich entgegenzukommen – dieses Entgegenkommen soll allerdings stets im
Einklang mit der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens stehen. Das zeigt sich besonders
deutlich bei der Gestaltung der Arbeitszeit, aber auch in vielen anderen Bereichen:
231
weiblich
1.539
männlich
570
über 50
Teilzeitarbeit wird sogar unter herausfordernden betrieblichen Umständen ermöglicht und
auch befristet genehmigt, was über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht. Die Beschäftigten können außerdem in die Gestaltung der Dienstpläne ihre Belange einbringen.
Außertariflich beschäftigte Mitarbeiter erhalten eine monatliche Zahlung, die sie in Abstimmung mit dem Flughafen für eine betriebliche Altersversorgung nutzen. Die tariflich
beschäftigten Mitarbeiter der Flughafen Köln/Bonn GmbH sind auf Grund­lage tariflicher
Regelungen in der Zusatzversorgungskasse der Stadt Köln versichert und erhalten von dort
mit Renteneintritt eine betriebliche Altersversorgung.
750 Mitarbeiter
nutzen ein
vergünstigtes Jobticket
Neben den Zusatzleistungen zur Altersversorgung gewährt die Flughafen Köln/Bonn GmbH
ihren Mitarbeitern weitere betriebliche Leistungen: So hat sie mit dem Verkehrsverbund
Rhein-Sieg (VRS) einen Vertrag über ein Jobticket für die Beschäftigten abgeschlossen und
gewährt einen Zuschuss von monatlich 50 Prozent der Kosten; rund 750 Mitarbeiter nutzen
dieses Angebot. Die Flughafengesellschaft fördert gesundes Essen in der Betriebskantine.
124
unter 30
1.076
30 — 50
Gesamtzahl 2014: 1.770 Mitarbeiter
Betriebszugehörigkeit 2014: Ø 16,6 Jahre
Mitarbeiter, die ausschließlich im Nachtdienst beschäftigt sind, erhalten bei jeweils vier
zusammenhängenden Monaten Dienst einen Urlaubstag extra; maximal drei Tage im Jahr.
Dies regelt eine Betriebsvereinbarung. Für Beschäftigte im Schicht- und Wechselschichtdienst sieht der Tarifvertrag folgende Regelungen vor: Mitarbeiter im Schichtdienst
erhalten bei jeweils vier zusammenhängenden Monaten Dienst einen Urlaubstag extra
(maximal drei pro Jahr). Im Wechselschichtdienst ist es bei je zwei zusammenhängenden
Monaten Dienst ein Tag Zusatzurlaub; damit maximal sechs Tage Zusatzurlaub im Jahr.
â
Urlaubstage extra
für Schichtdienst
Zeitarbeitskräfte erhalten im gleichen Maße wie die Festangestellten Zugang zu den Ge­­
mein­schaftseinrichtungen des Betriebs wie Kantinen, Sozialräumen und Parkplätzen. Die
beauftragten Zeitarbeitsfirmen zahlen Tariflöhne, die über dem Mindestlohn nach dem Min­
destlohngesetz und über dem Mindestlohn nach dem Tariftreue- und VergabeG NRW liegen.
% Arbeitsvertrag
90 befristet
57
269 Teilzeit
665 angestellt
Ausbildung
1.680 unbefristet
Gesamtzahl 2014: 1.770 Mitarbeiter
1.501 Vollzeit
1.105 gewerblich
In sieben kaufmännischen und sieben technischen Berufsbildern sowie in elf dualen Studiengängen ist die Flughafen Köln/Bonn GmbH ausbildungsberechtigt. Bis zu 14 Auszubildende in technisch-gewerblichen und kaufmännischen Berufen sowie duale Studenten stellt
die Flughafengesellschaft Jahr für Jahr ein. Damit sind durchschnittlich etwa 40 Auszubildende und Studenten in allen Lehrjahren hier beschäftigt. Die Auszubildenden werden
üblicherweise mindestens für ein halbes Jahr nach Abschluss der Ausbildung übernommen.
In dieser Zeit können sie sich auf freie Stellen bewerben. In der Regel übernimmt der
Flughafen die Auszubildenden, da der Bedarf an Ausbildung in enger Anlehnung an den
betrieblichen Bedarf ermittelt wird, die Ausbildung also ziel- und zweckgerichtet stattfindet. Im Berichtsjahr haben Mitarbeiter 1.350 Mal die Möglichkeit zur externen Weiterbildung wahrgenommen. Hierfür wandte die Flughafengesellschaft 705.000 Euro auf.
$
1.350 Mal
wurde die Möglichkeit
der externen Weiterbildung
wahrgenommen
Arbeitsstättenerhebung 2013
13.424
ª
€
Der Flughafen
sichert jährlich
Einkommen in Höhe
von 543 Mio. €.
13.424 Menschen arbeiten
am Köln Bonn Airport.
115
115 Unternehmen sind am
Flughafen angesiedelt.
Den größten Zuwachs an Arbeitsplätzen seit 2011 gab es bei den
Expressfracht-Unternehmen.
61
Vollzeitbeschäftigte
31
Teilzeitbeschäftigte
8
/
305 junge Menschen erhalten
bei den unterschiedlichsten Firmen
eine solide Ausbildung.
geringfügig Beschäftigte,
freie Mitarbeiter,
Auszubildende
Knapp zwei Drittel aller Beschäftigten am Airport
arbeiten Vollzeit, 31 % in Teilzeit, 8% sind
geringfügig Beschäftigte bzw. freie Mitarbeiter
und Auszubildende.
70 % der Arbeitsplätze werden von Männern belegt,
der Frauenanteil liegt bei 30 %
Zu den größten Arbeitgebern gehören:
2.470 Mitarbeiter und somit fast jeder Fünfte
kommt aus verschiedensten europäischen und
nicht-europäischen Ländern.
UPS
(2.538)
Flughafen
Köln/Bonn GmbH
(1.829*)
Lufthansa
(1.119)
Germanwings
(1.016)
FedEx
(609)
Die zehn größten Unternehmen
stellen drei Viertel aller Jobs
auf dem Flughafengelände.
Ein Großteil der Beschäftigten (75 %) wohnt im
Umkreis von rund 30 Kilometern um den Flughafen, d.h.
insbesondere in den Städten Köln und Bonn sowie im
Rhein-Sieg-Kreis und im Rheinisch-Bergischen Kreis.
&
Über 6.200 Mitarbeiter und damit 46 % der
Gesamtbelegschaft arbeiten gelegentlich,
regelmäßig oder ständig in der Nacht.
Einen besonders hohen Anteil an Nachtarbeitsplätzen haben die Unternehmen
im Bereich Luftfracht und Sicherheit.
Für die Unternehmen im Rheinland und die Menschen, die bei ihnen arbeiten, ist der Flughafenstandort von herausragender Bedeutung.
* Diese Angabe bezieht sich auf das Jahr 2013 und weicht somit von den Angaben aus dem Jahr 2014 ab.
75
Die stärkste Gruppe stellt
die Türkei (8 %), gefolgt von
Griechenland (2 %) und Italien (1 %).
60
04 Mitarbeiter
Gesundheit und Arbeitssicherheit
Die Gesundheit der Mitarbeiter ist ein zentrales Thema für die Flughafen Köln/Bonn GmbH
– gerade vor dem Hintergrund des steigenden Durchschnittsalters in der Gesellschaft und
damit auch in der Belegschaft. Die Stabsstelle Arbeits- und Gesundheitsschutz (SAG)
wirkt daran mit, dass die Flughafengesellschaft jederzeit ihrer diesbezüglichen Fürsorgepflicht nachkommt. Die rechtlichen Grundlagen für deren Tätigkeit finden sich in der
Arbeitsstättenverordnung, dem Arbeitsschutzgesetz und dem Arbeitssicherheitsgesetz.
Jährlich erarbeitet die Stabsstelle einen betrieblichen Gesundheitsbericht, der dazu dient,
Gesundheitsrisiken für die Beschäftigten zu erfassen und darzustellen, um diesen mit
geeigneten Maßnahmen frühzeitig und zielgerichtet entgegenzuwirken.
Ausfalltage durch Unfälle
in %
10,00
2.000
1.500
1.455
Anzahl der Unfälle
1.518
1.382
5,00
500
2,50
0
0
2013
2014
10,36
10,00
9,28
7,50
1.000
2012
Mit diesen Maßnahmen gelingt es der Flughafengesellschaft, Arbeitsunfälle auf einem
für einen Flughafen konstanten Niveau zu halten. Im Mehrjahresvergleich zeigt sich, dass
Ausfalltage durch Unfälle sowie die durchschnittliche Krankenquote kontinuierlich sinken.
Zwar liegt die Krankenquote über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 4,05 Prozent;
dabei sollte man jedoch berücksichtigen, dass über 60 Prozent der Mitarbeiter der Flug­
hafengesellschaft relativ schwer körperlich arbeiten.
Durchschnittliche Krankenquote
2012
2013
2014
SAG unterstützt die jeweiligen Fachabteilungen bei der planmäßigen und termingerechten
Koordination der gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen. Weiterhin ist SAG
allen Abteilungen bei der Erstellung der gesetzlich vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilungen behilflich. In diesen Beurteilungen werden Gefährdungen und Belastungen ermittelt
und erforderliche Maßnahmen zur Beseitigung festgelegt. Bei der Erstellung der aus den
Gefährdungsbeurteilungen resultierenden Betriebsanweisungen (inkl. Gefahrstoffen) steht
SAG den Abteilungen ebenfalls beratend zur Seite.
139
120
125
109
90
60
30
0
2012
2013
Auch über die gesetzlichen Anforderungen hinaus engagiert sich die Flughafen Köln/Bonn
GmbH für die Gesundheit und Fitness ihrer Mitarbeiter. Beschäftigten, die Fitnesskurse in
besonders zertifizierten Sportstudios belegen, gewährt das Unternehmen einen Zuschuss
zu den dafür anfallenden Kosten. Gemeinsam mit einem externen Dienstleister bietet es
außerdem für alle Mitarbeiter eine besondere Art von Outdoor-Zirkeltraining an: das „Bootcamp“. Dabei wird nicht nur die allgemeine Fitness der Teilnehmer gesteigert, sondern
auch der soziale Zusammenhalt innerhalb der Trainingsgruppen gestärkt.
2014
Seit einigen Jahren arbeitet die Flughafengesellschaft vor Ort mit einem Team von Physiotherapeuten und Osteopathen zusammen. Sie bieten den Mitarbeitern während der Arbeitszeit unentgeltlich Massagen, Rückenschulungen, Ernährungsberatung und mehr an.
Betriebliche Gesundheitsmaßnahmen und -angebote
Außerdem berät die Stabsstelle SAG das Unternehmen und seine Mitarbeiter in allen Fragen, die den Arbeits- und Gesundheitsschutz betreffen; es werden Vorschläge zur Umsetzung von Verbesserungen gemacht. Um den Arbeitsplatz so sicher und gesund wie möglich
zu gestalten, finden in regelmäßigen Abständen betriebliche Begehungen statt. Dabei
werden Sicherheitsdefizite am Arbeitsplatz aufgedeckt und eine unverzügliche Beseitigung in die Wege geleitet.
Die Sportgemeinschaft, die seit vielen Jahrzehnten ein Angebot in verschiedenen Sport­
sparten für die Beschäftigten der Flughafengesellschaft anbietet, fördert neben Fitness
und Gesundheit den sozialen Zusammenhalt auch außerhalb des Berufsalltags. Gleiches
gilt für den Pensionärsverein, der den Kontakt der Beschäftigten zum Unternehmen über
die Versetzung in den Ruhestand hinaus fördert.
61
62
04 Mitarbeiter
200
schwerbehinderte
Menschen bei der Flughafen
Köln/Bonn GmbH
Die Flughafen Köln/Bonn GmbH beschäftigt ca. 200 schwerbehinderte Menschen. Wie im
Sozialgesetzbuch gefordert, hat das Unternehmen mit der Schwerbehindertenvertretung
eine Vereinbarung zur Integration behinderter Menschen gemäß § 83 SGB IX abgeschlossen.
Zentrale Einrichtungen für den Gesundheits- und Arbeitsschutz
Gremium / Institution
Turnus
Aufgaben
Arbeitsmediziner
laufend
•Arbeitsmedizinische Beratungs­gespräche
(auch am Arbeitsplatz)
•Arbeitsmedizinische Pflicht- und
­Angebotsuntersuchung
• Individuelle ärztliche Beratung
•Gesundheitsaktionen, z. B. Venen­checktag,
Impfungen
•Untersuchungen, z. B. Augeninnendruck,
Blutdruck, Blutzucker
Arbeitsschutzausschuss
4 × im Jahr
•Berät in allen Fragen zu Gesundheits- und
Arbeitsschutz
• Entwickelt Maßnahmen
• Koordiniert die Umsetzung
Bekleidungskommission
ca. 4 × im Jahr
•Arbeitskleidung und persönliche
­Schutzausrüstung
• Berät in allen Fragen zur Bekleidung
• Beschließt Anschaffungen
•Stellt zusätzlich Kleidung zum
­Selbstkostenpreis zur Verfügung
Gesundheitszirkel
1 × im Monat
(Betrieb u. Verkehr)
2 × im Jahr
(technische Geschäftsbereiche)
•Erarbeitet Vorschläge zur gesundheits­
gerechten Arbeits(platz)gestaltung
Praxis Gesund-Sein
(Physiotherapeuten,
­Heilpraktiker, Masseure)
laufend
•Schwerpunkt: Mitarbeiter aus dem
gewerblichen Bereich mit extremen
Belastungen im Muskel-Skelett-Apparat
• Kostenfreie Leistung
• Während der Arbeitszeit
•Akute Schmerztherapie, Massage,
­Physiotherapie, Osteopathie, ­Akupunktur,
Rückenschule u. a.
•Mitarbeiter können auch selbst finanzierte
­Behandlungen in Anspruch nehmen
• Gruppensitzungen, Präsentationen
Sozialberatung
laufend
•Beratung für alle Mitarbeiter
und deren Angehörige
• Persönliche Krisen und Probleme
• Konflikte am Arbeitsplatz
• Probleme mit Suchtmitteln
• Ver- oder Überschuldung
• Psychische Krisen und Erkrankungen
• Wiedereingliederung nach Erkrankung
Gesundheitstalk
(Praxis für Gesundsein,
Arbeits- und Gesundheitsschutz, Sozialberatung)
2 × im Monat
• Austausch der Bereiche
• Planung der Gesundheitstage
Schwerbehinderten­
vertretung
laufend
•Gewählte Vertreter für die ca. 200
Schwerbehinderten, die die Flughafen
Köln/Bonn GmbH beschäftigt
Moderne Technologien senken die Arbeitsbelastung
o
28
pneumatische Hebehilfen
werden für Gepäck
bis 50 kg eingesetzt
Um den Mitarbeitern, die täglich Hunderte von Koffern und Gepäckstücken verladen, die
schwere körperliche Arbeit zu erleichtern und so gesundheitlichen Problemen langfristig
vorzubeugen, setzt die Flughafengesellschaft seit 2010 pneumatische Hebehilfen in der
Gepäcksortieranlage ein. Insgesamt sind es mittlerweile 28 Stück, weitere sollen folgen.
Mithilfe eines schwenkbaren Saugarms (Hebekraft bis 50 Kilogramm) können die Lader Koffer und Gepäckstücke von den Rutschen der Förderbänder auf die Gepäckwagen heben, ohne
selbst Muskelkraft einzusetzen.
Schwenkbarer Saugarm
Der Schwenkarm ist aus superleichtem
Carbon, gesteuert wird er mithilfe
eines Joysticks. Rund 620.000 Euro
haben die Hebehilfen, die die Arbeits­
belastung um bis zu 80 Prozent
senken, insgesamt gekostet – eine
Investition, die sich bereits ausge-
zahlt hat: Seit der Einführung der
Hebe­hilfen ist der Krankenstand in
diesem Arbeitsbereich um 3 Prozent
gesunken, fünf leistungsgeminderte
Mitarbeiter konnten wieder an ihren
Arbeitsplatz zurückkehren.
Auch beim Be- und Entladen der Flugzeuge auf dem Vorfeld wird seit rund zwei Jahren
moderne Technologie zur Entlastung der Mitarbeiter eingesetzt. Der „Powerstow“ ist ein
Förderband, das bis in den Laderaum des Flugzeugs verlängert werden kann. Die Lader, die
dort aufgrund der geringen Deckenhöhe zum Teil im Knien arbeiten, müssen die Gepäckstücke nicht mehr mit Muskelkraft in die hinteren Bereiche weiterreichen. Schultern und
Gelenke werden so geschont. Zusätzlich ist das andere Ende des Förderbandes individuell
höhenverstellbar. Der Mitarbeiter, der die Koffer außen vom Gepäckwagen auf das Förderband legt, kann das Band so einstellen, dass er das Gewicht nicht mehr heben muss, sondern mit deutlich weniger Kraft schieben kann. Insgesamt sind mittlerweile vier dieser
Spezialförderbänder, die pro Stück einen Anschaffungspreis von bis zu 500.000 Euro haben,
im Unternehmen im Einsatz.
63
64
04 Mitarbeiter
Demografie und Gleichbehandlung
In Hinblick auf eine älter werdende Belegschaft hat die Flughafen Köln/Bonn GmbH ein
Maßnahmenpaket zusammengestellt, das die Eingliederung nach Krankheiten sowie den
Übergang in den Ruhestand möglichst schonend regelt.
Fluktuation 2014
Besonders wichtig ist dem Unternehmen die „Work-Life-Balance“ seiner
Mitarbeiter. Wer in Elternzeit gehen
oder Stunden reduzieren möchte, findet in der Flughafen Köln/Bonn GmbH
einen verständnisvollen Arbeitgeber.
Die gesetzlichen Regelungen zur Elternzeit werden exakt umgesetzt und
Anträge zeitnah bearbeitet. Gleiches
gilt für die Teilzeitbeschäftigung,
120
104
100
80
61
60
40
28
15
2
0
Mitarbeiter
gesamt
gesamt
männlich
55
26
20
unter 30 Jahre
11
4
30 — 50 Jahre
Mit Beschäftigten, die länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig sind, führt die Flughafen Köln/Bonn GmbH regelmäßig Gespräche zur Wiedereingliederung in den Betrieb. Ziel ist es, auch nach langen Krankheitsperioden eine erfolgreiche
Wiedereingliederung in den Arbeitsalltag zu erzielen.
wobei hier mit besonderer Rücksicht
auf die sogenannte „Work-Life-Balance“ die Teilzeit befristet beantragt
werden kann. So geht das Unternehmen in ganz besonderer Weise auf die
Bedürfnisse der Eltern und Familien
ein. Dies ist von großem Vorteil
hinsichtlich des Betriebsfriedens, der
Motivation und der Belastbarkeit der
Mitarbeiter.
6
über 50 Jahre
weiblich
Mitarbeiter der Flughafengesellschaft können Arbeitszeit und bestimmte in Arbeitszeit
umgewandelte Entgeltbestandteile in ein Lebensarbeitszeitkonto einbringen. Diese Guthaben werden verzinst und können zum Ende der Lebensarbeitszeit zugunsten einer bezahlten
Freistellung aufgelöst und abgebaut werden. Somit können sich die Mitarbeiter früher zur
Ruhe setzen. Werkfeuerwehrleute, die im 24-Stunden-Dienst tätig sind, haben die Möglichkeit, eine vom Flughafen besonders geförderte Altersteilzeitvereinbarung abzuschließen.
Dies erlaubt ihnen, spätestens mit 60 Jahren den aktiven Dienst zu beenden. Unter
bestimmten Voraussetzungen ermöglicht es die Flughafengesellschaft Mitarbeitern
auch, vor Erreichen des gesetzlichen Renteneintrittsalters in den Ruhestand zu gehen;
dafür wird eine Abfindung gezahlt, die Verluste bei der Altersrente kompensieren soll.
Die Besetzung sogenannter Schonarbeitsplätze für Beschäftigte, die nicht mehr im vollen
Umfang ihre ursprüngliche Arbeitskraft leisten können, regelt das Unternehmen in einer gesonderten Betriebsvereinbarung. Dort ist ein Verfahren beschrieben, wie diese Plätze transparent und objektiv vergeben werden, wenn es mehr Bedarf als S­ chonarbeitsplätze gibt.
Außerdem gewährt die Flughafengesellschaft den Beschäftigten je nach Dauer der Betriebs­
zugehörigkeit einen Besitzstand, wenn der Schonarbeitsplatz niedriger vergütet ist.
Die Bevölkerung in der Region Köln/Bonn zeichnet sich durch eine besonders große Vielfalt
aus. Diese betrachtet die Flughafen Köln/Bonn GmbH als Gewinn für ihr Unternehmen und
spricht sich daher auch deutlich gegen jede Form der Diskriminierung aus. Der Flughafen
trägt Sorge dafür, dass Mitarbeiter nicht wegen ihrer ethnischen Herkunft, des Geschlechts,
der Religion, der Weltanschauung, der sexuellen Identität, einer Behinderung oder des Alters
benachteiligt werden.
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) regelt dabei im Einzelnen, was unter einer
Benachteiligung zu verstehen ist, unter welchen Voraussetzungen ungleiche Behandlungen
ausnahmsweise zulässig sein könnten und welche Maßnahmen die Flughafengesellschaft ergreifen muss, um Benachteiligungen zu verhindern oder zu beseitigen. Einmal jährlich finden
für alle Mitarbeiter verpflichtende Schulungen statt. Falls ein Mitarbeiter wider Erwarten
doch im Sinne des AGG benachteiligt werden sollte, so kann er sich an seinen Vorgesetzten,
den Betriebsrat, die Personalabteilung oder an den AGG-Beauftragten wenden. Es ist außerdem möglich, sich schriftlich und anonym zu beschweren – dafür stehen zwei AGG-Brief­
kästen bereit. Im Geschäftsjahr 2014 wurden keine Verstöße gegen das AGG bekannt.
65
66
GRI G4 Content Index
67
/ GRI G4 Content Index „in Übereinstimmung – Kern“ inkl. Sector Disclosure Airport Operators
Allgemeine Standardangaben
Seite
Erfüllungsgrad
Kommentar
Strategie und Analyse
G4-1
Erklärung des höchsten ­Entscheidungsträgers
Allgemeine Standardangaben
2—3
73
G4-28
Berichtszeitraum
72
G4-29
Datum des jüngsten vorhergehenden Berichts
72
G4-30
Berichtszyklus
72
G4-31
Kontakt
73
G4-32
„In Übereinstimmung“-Option und Index
66
G4-33
externe Prüfung
72
G4-3
Name der Organisation
G4-4
Die wichtigsten Marken, Produkte und ­Dienstleistungen
G4-5
Hauptsitz der Organisation
73
G4-6
Länder, in denen die Organisation operiert
9
G4-7
Eigentumsverhältnisse und Rechtsform
17
Unternehmensführung
G4-7 AO
Regulatory framework
16
G4-34
G4-8
Märkte, die bedient werden
10
G4-8 AO
Catchment area for passengers and cargo ­originating
in the vicinity of the airport
9
G4-9
Größe der Organisation
11
G4-10
Anzahl der Beschäftigten
G4-11
Arbeitnehmer in Kollektivvereinbarungen
55
G4-12
Beschreiben Sie die Lieferkette der ­Organisation
19
G4-13
Wesentliche Veränderungen
72
G4-14
Berücksichtigung des Vorsorgeansatzes
5
G4-15
Chartas, Prinzipien, Initiativen
17
G4-16
Wesentliche Mitgliedschaften in Verbänden
16
13—15
Vgl. GB 2014, S. 18–21
Kommentar
G4-56
56—57
keine
G4-18
Verfahren der Wesentlichkeitsanalyse
G4-19
Sämtliche ermittelten wesentlichen Aspekte
6
G4-20
Abgrenzung jedes wesentlichen Aspektes ­innerhalb
der ­Organisation
6
G4-21
Abgrenzung jedes wesentlichen Aspektes ­außerhalb
der ­Organisation
6
G4-22
Auswirkung jeder Neudarstellung
72
keine
G4-23
wichtige Änderungen im Umfang und in den Grenzen
der ­Aspekte
72
keine
6—8
G4-25
Grundlage für die Ermittlung und Auswahl der Stakeholder
17—18
G4-26
Wie und wie oft werden die ­Stakeholder ­eingebunden?
17—18
G4-27
Welche Themen wurden durch ­Stakeholder ­ein­gebracht?
Wie hat das ­Unternehmen darauf reagiert?
17—18
18
19
Kategorie: Wirtschaftlich
Vgl. GB 2014 S. 30–40
G4-DMA
72
Liste der von der Organisation
­eingebundenen ­Stakeholdergruppen
Werte, Grundsätze sowie Verhaltensstandards und -normen
Wirtschaftliche Leistung
Konsolidierte Unternehmen
G4-24
www.koeln-bonn-airport.de/unternehmen/
unternehmensfuehrung.
html
Spezifische Standardangaben
G4-17
Einbindung von Stakeholdern
Führungsstruktur
keine
Ethik und Integrität
Ermittelte wesentliche Aspekte und Grenzen
GRI nicht erfüllt
Erfüllungsgrad
Berichtsprofil
Organisationsprofil
GRI erfüllt Seite
G4-EC1
Direkt erwirtschafteter und verteilter ­wirtschaftlicher Wert
13
G4-EC3
Pensionsverpflichtungen
Vgl. GB 2014, S. 52
G4-EC4
Finanzielle Unterstützung vonseiten der Regierung
keine
Marktpräsenz
G4-DMA
10
AO1
Total number of passengers annually
11
AO2
Total annual number of aircraft movements
11
AO3
Total amount of cargo tonnage
11
indirekte wirtschaftliche Auswirkungen
G4-DMA
49–50
G4-EC7
Infrastrukturinvestitionen und geförderte ­Dienstleistungen
G4-EC8
Erhebliche indirekte wirtschaftliche Auswirkungen
50
49–50
Beschaffung
G4-DMA
19
Vgl. GB 2014 S. 58–63
68
GRI G4 Content Index
/ GRI G4 Content Index
Allgemeine Standardangaben
Seite
Erfüllungsgrad
Kommentar
Spezifische Standardangaben
Kategorie: Ökologisch
Kategorie: Ökologisch
Energie
Abwasser und Abfall
G4-DMA
23—24
G4-DMA
Seite
Energieverbrauch innerhalb der Organisation
25
G4-EN22
Gesamtvolumen der Abwassereinleitungen
33
G4-EN4
Energieverbrauch außerhalb der Organisation
24
G4-EN23
Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode
30
G4-EN6
Verrringerung des Energieverbrauchs
24
G4-EN24
Gesamtzahl und -volumen signifikanter Verschmutzungen
G4-EN7
Senkung des Energiebedarfs für Produkte
und ­Dienstleistungen
G4-EN25
Gewicht gefährlicher Abfälle
G4-EN26
Lebensräume, die von den Abwassereinleitungen und
dem Oberflächenabfluss signifikant betroffen sind
31
AO6
Aircraft and pavement de-icing
32
Wasser
G4-DMA
31–33
G4-EN8
Gesamtwasserentnahme nach Quelle
33
G4-EN9
Durch die Wasserentnahme wesentlich
­beeinträchtigte ­Wasserquellen
33
G4-EN10
Prozentsatz und Gesamtvolumen des wieder
­zugeführten und wiederverwendeten Wassers
33
G4-DMA
Quality of storm water by applicable regulatory standards
32
AO7
AO4
G4-DMA
Quality of storm water by applicable regulatory standards
31–32
44–47
Number and percentage change of people residing in areas
affected by noise
Zuverlässige Daten
liegen nicht vor.
Kategorie: Gesellschaftlich
G4-EN11
Standorte in Schutzgebieten
G4-EN12
Auswirkungen auf die Biodiversität
37–39
G4-EN13
Geschützte oder renaturierte Lebensräume
37–39
G4-EN14
Gesamtzahl der gefährdeten Arten auf der Roten Liste
37, 39
37
Unterkategorie: Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschäftigung
Beschäftigung
G4-DMA
G4-LA2
Emissionen
55
Betriebliche Leistungen
56–57
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
23–24
G4-EN15
Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
26
G4-EN16
Indirekte energiebezogene THG-Emissionen (Scope 2)
26
G4-EN19
Reduzierung der THG-Emissionen
25
G4-EN20
Emission Ozon abbauender Stoffe
27
G4-EN21
NOx, SOx und andere signifikante Luftemissionen
27
GRI erfüllt 30
Noise
G4-DMA
AO5
34—35
Inter-modality
Biodiversität
G4-DMA
Ambient air quality levels
GRI nicht erfüllt
Kommentar
28—29
G4-EN3
24—27
Erfüllungsgrad
27
G4-DMA
Daten lagen für
den ­Berichtszeitraum
nicht vor.
60
G4-LA6
Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage und Abwesenheit
G4-LA7
Arbeiter mit hoher Erkrankungsrate oder -gefährdung
G4-LA8
Gesundheits- und Sicherheitsthemen, die in formellen
­Vereinbarungen mit Gewerkschaften behandelt werden
60—61
60
60—63
69
70
GRI G4 Content Index
71
/ GRI G4 Content Index
Spezifische Standardangaben
Seite
Erfüllungsgrad
Kommentar
Spezifische Standardangaben
Kategorie: Gesellschaftlich
Kategorie: Gesellschaftlich
Unterkategorie: Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschäftigung
Unterkategorie Gesellschaft
Aus- und Weiterbildung
Korruptionsbekämpfung
G4-DMA
57
G4-LA9
Durchschnittliche jährliche Stundenzahl für Ausund ­Weiterbildung pro Mitarbeiter
G4-LA10
Programme für Kompetenzmanagement und lebenslanges
Lernen
G4-LA11
Regelmäßige Leistungsbeurteilung
Aus- und Weiterbildung
ist als Schwerpunktthema identifiziert
worden. Fortschritte
im nächsten Bericht.
G4-LA12
19
G4-SO4
Informationen und Schulungen zur Korruptionsbekämpfung
19
G4-SO5
Bestätigte Korruptionsfälle und ergriffene Maßnahmen
19
17
Gesamtwert der politischen Spenden
G4-DMA
Zur Zusammensetzung
des Aufsichtsrats vgl.
GB 2014, S. 8, 54
G4-SO8
19
Bußgelder und Strafen wegen Nichteinhaltung von ­Gesetzen
und Vorschriften
AO9
55
Total annual number of wildlife strikes per
10.000 ­aircraft movements
Schutz der Privatsphäre des Kunden
Gleichbehandlung
G4-DMA
G4-PR8
65
Diskriminierungsvorfälle
65
G4-SO2
Geschäftstätigkeiten mit erheblichen ­Auswirkungen auf
­lokale ­Gemeinschaften
AO8
GRI erfüllt G4-PR9
44
Maßnahmen zur Einbindung lokaler Gemeinschaften
Number of persons physically or economically displaced
GRI nicht erfüllt
36
19
Beschwerden in Bezug auf die Verletzung der Privatsphäre
von Kunden und den Verlust von Kundendaten
G4-DMA
Lokale Gemeinschaften
G4-SO1
keine
19
keine
Compliance
Unterkategorie Gesellschaft
G4-DMA
19
Unterkategorie Produktverantwortung
Unterkategorie: Menschenrechte
G4-HR3
17
Kundengesundheit und -sicherheit
55
G4-DMA
keine
Compliance
Zusammensetzung der Kontrollorgane
Lohngleichheit
Korruptionsrisiken
G4-SO6
Gleicher Lohn für Frauen und Männer
G4-LA13
Kommentar
19
G4-SO3
G4-DMA
64–65
G4-DMA
Erfüllungsgrad
Politik
Vielfalt und Chancengleichheit
G4-DMA
G4-DMA
Seite
17, 44, 46
19
Bußgelder wegen Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften in Bezug auf die Bereit­stellung und Nutzung von
Produkten und Dienstleistungen
keine
19
Business continuation and emergency preparedness
41–42, 49–50,
52
G4-DMA
33
keine
Service Quality
G4-DMA
10
Provision of services or facilities for persons with special needs
G4-DMA
16
Notfallpläne sind
nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
72
Über diesen Bericht
GRI G4-17
Gegenstand dieses Berichts sind die wesentlichen ökologischen,
ökonomischen und gesellschaftlichen Auswirkungen, die sich aus
dem Wirtschaften der Flughafen Köln/Bonn GmbH im Berichtsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 ergeben haben. Wichtige
Veränderungen bezüglich Größe, Struktur und Eigentumsverhältnissen waren im Berichtszeitraum nicht zu verzeichnen.
Impressum
Herausgeber
Stabsstelle Unternehmenskommunikation (SU)
Flughafen Köln/Bonn GmbH
Postfach 98 01 20
51129 Köln
Verantwortlich
Walter Römer (Leiter Unternehmenskommunikation)
Redaktion
GRI G4-22, 23
Da dies der erste Nachhaltigkeitsbericht der Flughafengesellschaft ist, kann über
Neuformulierungen gegenüber früheren Berichten nichts berichtet werden. Für den Berichtszyklus wurde ein zweijährlicher Turnus gewählt. Die Berichtsinhalte wurden k­ einer
externen Prüfung unterzogen.
Als Arbeitgeber mit öffentlichen Anteilseignern achtet die Flughafen Köln/Bonn GmbH
das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland – dazu gehören auch die elementaren
Menschenrechte. Aufgrund seiner stark auf die Region fokussierten Wertschöpfungskette
ist von Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der Wirtschaftstätigkeit des
Flughafens nicht auszugehen.
Bodo Rinz
Alexander Weise
Fotos
Aviation Friends Cologne/Bonn (1)
Dirk Ferber (1)
Olaf-Wull Nickel (1)
Bodo Rinz (1)
Rebekka Rülcker (25)
Konzept / Gestaltung und Illustration
FIRST RABBIT GmbH
PrePress und Produktion
FIRST RABBIT GmbH
Druck
Zertifizierung
Griebsch & Rochol Druck GmbH
Papier
IGEPA, Circlesilk Premium White
Stand
klimaneutral
November 2015
gedruckt
natureOffice.com | DE-220-401379
Ü b n q j m > d
p wirtschaftlich
ÿ
;
Ü m o
l sozial
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X ! J } … $ 6 2 G
õ
ÿ ökologisch ¢ ô
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öüç£
ñò
Flughafen Köln/Bonn GmbH
Postfach 98 01 20
51129 Köln
www.koeln-bonn-airport.de