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2011 #3
zeichnung
in Sachsen
29. september 2011
–
22. januar 2012
otto-schill-straße 4 a, 04109 leipzig
dienstag, donnerstag bis sonntag,
feiertage 10—18 uhr
mittwoch 12—20 uhr
sparkassenkunden haben freien
eintritt in die kunsthalle.*
*gilt nicht für veranstaltungen
www.kunsthalle-sparkasse.de
2011 #3
September 2011 – Januar 2012
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grußwort
mAx becKmAnn. Von Angesicht zu Angesicht
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einführung
Wir alle sind seiltänzer
biografie
Ausstellungen
das grafische Werk
Vertraute
beckmann-dialog: marlene dumas und Alex Katz
beckmann spezial
AussteLLungen
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barbara Klemm. Künstlerporträts
rosenkranz Kubus x: imi Knoebel
Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung 2011:
Jochen Plogsties
museum AKtueLL
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50 Lux – die graphische sammlung in eigener sache
zeitungsflirt mit evelyn richter
KiJuKu 17
die meister sind hier!
museumspädagogische Angebote
Freundes- und Förderkreise
VerAnstALtungen
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Konzerte
Klinger Villa
Kunsthalle der sparkasse Leipzig
Veranstaltungskalender
dok Filmfestival
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mitarbeiterporträt
Kontakt
impressum
Cover: max beckmann, Familienbild, 1920, The Museum of Modern Art, New York,
Gift of Abby Aldrich Rockefeller, 1935 (Detail)
Liebe Freunde der Kunst!
Max Beckmann ist Leipziger – kann man
diese Aussage mit einem Ausrufezeichen versehen oder sollte man eher ein Fragezeichen
hinzufügen?
In der Tat, Max Beckmann wird 1884
in Leipzig geboren. Die Eltern kommen aus­
Niedersachsen. Beckmann wächst im Waldstraßenviertel auf. Kurz vor dem Tod des Vaters
1895 zieht die Familie nach Braunschweig.
Max Beckmann verbringt somit die ersten
zehn Lebensjahre in Leipzig. Es gibt Tagebuchnotizen, die in der Rückschau Leipziger
Impressionen enthalten, aber kein Bekenntnis zu seiner Geburtsstadt.
Reist man durch die internationale
Museums­­­landschaft und trifft in den (ganz)
großen Museen auf Werke Beckmanns, dann
weisen die Bildlegenden den Ort „Leipzig“
auf – ob man nun durch das MoMA in New
York streift, die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München, das Saint Louis
Art Museum oder das Centre Pompidou in
Paris. Weimar, Berlin, Frankfurt am Main,
Amsterdam, New York – allesamt wichtige
Lebensstationen von Max Beckmann, doch
die erste Lebensdekade findet in Leipzig statt.
Doch in Leipzig hat man lange gebraucht,
um Bindungsqualität zu erzeugen, auf beiden
Seiten. Während Museumsleute schon früh
und überzeugt Werke für die Kunstsammlungen in Weimar (1906) und Halle (1910) kauften, muss Beckmann bis in das Jahr 1932
warten, um mit „Großes Stilleben mit Fernrohr“ in die Sammlung des Leipziger Museums aufgenommen zu werden – ein Bild, das
fünf Jahre später von den Nationalsozialisten
als „entartet“ entfernt wird. Danach, und es
wird ein langes danach, kommt Max Beckmann
in Leipzig nicht mehr vor. Erst 1984, zum
100. Geburtstag des Künstlers, veranstaltet
das Museum der bildenden Künste eine Max
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Beckmann-Ausstellung. „Der 100. Geburtstag
dieses Malers und Grafikers gibt seiner Vaterstadt Anlaß zu einer Max-Beckmann-Ehrung.
Sie dient der Würdigung und Erschließung
des Werkes einer Persönlichkeit, die zu den
bedeutendsten Meistern unseres Jahrhunderts
rechnet. Humanistischem Streben zutiefst
verbunden, hat er sich intensiv mit seiner
Zeit auseinandergesetzt. Sein umfangreiches
Lebenswerk wurde für viele Maler der DDR zur
wichtigen Quelle der Anregung“, schreibt der
Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Dr. KarlHeinz Müller.
Dieter Gleisberg ist seiner Zeit als Direktor des Museums federführend für die Realisierung der Ausstellung verantwortlich –
und weiß engagierte Kräfte an seiner Seite:
Dr. Peter Beckmann, den Sohn des Künstlers,
und Bernhard Heisig, einen glühenden Verehrer
Beckmanns Kunst.
1990 kehrt Max Beckmann in einer großen
Überblicksausstellung nach Leipzig zurück, auf
der Grundlage des deutsch-deutschen Kulturabkommens. Das Städel Museum in Frankfurt
am Main organisiert eine Ausstellung für die
Partnerstadt Leipzig und das Museum der bildenden Künste „revanchiert“ sich mit einer
Max Klinger-Ausstellung für Frankfurt. Doch
die diplomatisch hohe Schule im Kulturdialog ist von der Realität überholt worden. Max
Beckmann findet im Sommer 1990 in Leipzig
nicht den erhofften Zuspruch – Reiseziele
außerhalb der nun offenen Landesgrenzen
wirken attraktiver. Doch Leipzig bleibt für die
Beckmann-Familie attraktiv. Aus dem Nachlass von Mathilde Q. Beckmann, der zweiten
Ehefrau des Künstlers, gehen 360 Zeichnungen, vier Ölgemälde und drei Plastiken als
Dauerleihgaben an das Museum der bildenden Künste, die 1998 in einer großen Ausstellung zu sehen sind.
Und nun 2011 eine Ausstellung zum „Porträt“ im Werk von Max Beckmann. Der Künstler
hat obsessiv Porträtstudien in seinem sozialen
Umfeld betrieben, viele Porträtierte in Ölbildern ausgeführt und zahlreiche Dargestellte
in seine allegorischen Bilder, in sein „Welttheater“, überführt. Ausstellung und Katalog
sind ein Who is who der Beckmann-Welt. Dass
ein solches Unternehmen umgesetzt werden
kann, haben wir unseren Partnern zu verdanken – der Ernst von Siemens Kunststiftung,
der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Verbund mit der Sparkasse Leipzig, der Kulturstiftung der Länder und unseren Freundeskreisen – den Förderern des Museums der bildenden Künste e. V. und dem Freundeskreis
Max Klinger e. V. Diese Förderung – das gilt es
zu unterstreichen – geschieht in Kontinuität.
Beckmann ist eine Größe, die für viele
Künstler Maßstäbe gesetzt hat. Zwei haben
wir angesprochen, denen Beckmanns Porträts
vorbildhaft sind: den 1927 in Brooklyn, New
York, geborenen Alex Katz und die 1953 in Kapstadt aufgewachsene und seit vielen Jahren
in Amsterdam lebende Marlene Dumas. Für
beide ist Max Beckmann ein Leitbild. Das Porträt ist viel mehr als das „Lichtbild“ im Identitätsausweis. Das Bild des Menschen ist individuelle Seelenerkundung wie Typus der Zeit
gleichermaßen. Barbara Klemm, Max-Beckmann-Preisträgerin der Stadt Frankfurt, hat
sich, dieser Dualität bewusst, als Fotokünstlerin seit mehr als 40 Jahren dem Porträt verschrieben. In Parallele zur Max Beckmann-Ausstellung ist eine Auswahl von 60 Künstlerporträts zu sehen. Wir zeigen im Beckmann-Saal
unseres Museums eine auf den Raum konzipierte Ausstellung von Imi Knoebel, 1940
in Dessau geboren. Diese Präsenz haben wir
wiederum dem Sammlerehepaar Dieter und Si­
Rosenkranz zu verdanken, die nun schon seit
2006 unser Museum unterstützen.
Seit 1995 ist der Kunstpreis der Leipziger
Volkszeitung bei uns zu Hause. Dies ist eine
bewährte Zusammenarbeit, die als vorbildlich
erachtet werden kann, die dem Verlagshaus
wie dem Museum Anerkennung und Zuspruch
zu Teil werden lässt – und dies vor allem mit
großer Nachhaltigkeit für die ausgezeichneten Künstler und Künstlerinnen. In diesem
Jahr findet sich so der ausgezeichnete Maler
Jochen Plogsties neben dem „Klassiker“ Max
Beckmann.
Wir sind engagiert, dass die bei uns ausgestellten Künstler deutliche Spuren in der
Sammlung des Museums hinterlassen, damit
diese stets auch als Spiegel unseres Ausstellungsprogramms gesehen werden kann.
Und nach wie vor gilt der Leitspruch unserer Imagekampagne „Die Meister sind hier –
wo bleiben Sie?“.
Wir freuen uns, Sie als unsere Gäste begrüßen zu dürfen, die Leipziger und Leipzigerinnen, wie auch die vielen Gäste der Stadt
Leipzig, die sich von der magnetischen Kraft
der Kultur vor Ort anziehen lassen. Am Anfang
stand die Frage „Ist Max Beckmann Leipziger?“.
Vielleicht beantwortet der Zuspruch zur Ausstellung diese Frage.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Hans-Werner Schmidt
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Max Beckmann
Matthias
Von
Angesicht zu Weischer
Angesicht
Alice, Armin und all die anderen
Arbeiten
auf
Papier
17.
September
2011
bis 22. Januar 2012
29. Mai bis 28. August 2011
Trifft man in den großen Museen der Welt auf
Werke von Max Beckmann, dann fällt in den
Bildlegenden der Geburtsort Leipzig ins Auge.
Und man erfährt, dass der Künstler 1950 in
New York gestorben ist. Was ist das für ein
Lebensweg gewesen?
Max Beckmann hat nie einen Hehl daraus
gemacht, dass er kein bekennender Leipziger
ist, auch wenn manche Kindheitserinnerungen
Leipziger Orte wie den Schwanensee und den
Brühl benennen. Doch es sind nur zehn Lebensjahre in der Pleißestadt gewesen, und dies mit
Unterbrechungen. Ohne psychologisch dilettieren zu wollen, aber die erste Lebensdekade
ist eine fundamental prägende – und die verlebte der junge Max im Waldstraßenviertel.
Bewusstes Auftreten und zielorientiertes
Handeln zeichnen seine anschließende Lebensetappe aus. Im Jahr 1900 wird der sechzehnjährige (!) Beckmann an der Herzoglich Sächsischen Kunstschule in Weimar zum Studium
zugelassen. Doch die kleine Residenzstadt
kann seinen Erfahrungshunger nicht stillen.
Paris und Berlin stehen auf dem Reiseplan.
Beckmann wird 1906 ausgezeichnet für sein
Werk „Junge Männer am Meer“. Infolge erhält
er das Villa-Romana-Stipendium in Florenz,
auch durch die Vermittlung Max Klingers. So
rückt Leipzig kurzfristig wieder in den Fokus
des aufstrebenden Künstlers. Doch Berlin entwickelt für ihn stärkere Anziehungskräfte, das
großstädtische Getriebe und der Glamour des
Nachtlebens treiben ihn an. Mit seiner Ehefrau Minna Beckmann-Tube ist er auf Achse,
oft auch allein. Der Erste Weltkrieg wird für
Beckmann zum Erlebnis der Apokalypse. Es
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bedarf Jahre der seelischen Konsolidierung
über die eigene Kunst. Von 1925 an wird
Frankfurt am Main der neue Lebensmittelpunkt. Er lehrt an der dortigen Städelschule.
Frankfurt zeichnet sich in den 1920er Jahren gleichermaßen durch großstädtischen
Glamour und bodenständige Gemütlichkeit
aus, vor allem aber durch intellektuelle Zirkel, in denen sich Beckmann bewegt. Und er
beginnt ein neues Leben in neuer Zweisamkeit – mit Mathilde von ­Kaulbach, genannt
„Quappi“.
Als die nationalsozialistische Verhöhnung
und die den Lebensweg bedrängenden Repressalien unerträglich werden, entschließt sich
Beckmann 1937, zusammen mit seiner Frau
Deutschland zu verlassen. Es folgen zehn Jahre
des Exils in Amsterdam – und trotz des eingeschränkten Lebensradius wird diese Zeit
zu einem produktiven Abschnitt im Schaffen Beckmanns. Schließlich erfüllt sich 1947
der Traum von einem neuen Wirkungsort. Die
Beckmanns gehen nach Amerika. Kalifornien,
New York, Saint Louis – Jahrzehnte währende
Freundschaften und Kontakte tragen dazu
bei, dass Max Beckmann und Quappi schnell
in einem neuen Lebensgefüge ihren Platz finden. Doch am 27. Dezember 1950 stirbt Max
Beckmann nach einer Herzattacke auf der
Straße unweit des New Yorker Central Parks.
„Leipzig 1884–1950 New York“: so steht es
unter den Bildern Max Beckmanns. Ein Lebensweg ging in einer Straßenschlucht der Neuen
Welt zu Ende, der von hohem Anspruchsdenken
kündet, von Getriebenheit, selbstbewusstem
Auftrumpfen, gesellschaftlichen Kontakten,
Max Beckmann, Bildnis Quappi in Blau, 1926, Bayerische Staatsgemäldesammlungen
München – Pinakothek der Moderne
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Max Beckmann
Von Angesicht zu Angesicht
obsessivem Lebenshunger, aber auch von quälenden Selbstzweifeln. Beckmann hat in 50
Jahren immer wieder in den Spiegel geschaut.
So entstand eine große Zahl von Selbstbildnissen, die nicht nur die Physiognomie als individuell-seelischen Ausdruck beschreiben. Es
sind Bilder eines Menschen, die seismografisch gesellschaftliche Zustände widerspiegeln. Und Beckmann hat sein freundschaftliches und gesellschaftliches Umfeld in zahlreichen Porträts festgehalten.
Beckmann ist stets der obsessive Zeichner:
an der Akademie, bei ausgelassenen Festen,
am Strand, auf Boulevards, in Schützengräben und Lazaretten, in Bars, Straßencafés und
glitzernden Hotelfoyers. Er hat so das Leben
ausgelotet zwischen „Hölle“ und „Olymp“. Skizzen werden formiert zu Gestalten in seinem
malerischen Œuvre. Es sind die Porträts seiner Familie, seiner Ehefrauen Minna Tube und
Mathilde von Kaulbach. Es sind seine Mäzeninnen und Geliebten, seine Künstlerfreunde,
Galeristen und Verleger. Er verfügt über dieses
Bild gewordene Personal in zahlreichen allegorischen Darstellungen. Die Porträtierten können auftreten unter dem Kreuz Christi, inmitten eines Faschingsfests, bei einer Hafenrundfahrt oder in der häuslichen Stube. Max
Beckmann führt Regie in seinem „Welttheater“ und er weist so den Anwesenden Rollen
zu, die ihnen nach Wahrnehmung des Künstlers entsprechen.
Die Leipziger Beckmann-Ausstellung „Von
Angesicht zu Angesicht“ versammelt ein Who
is who in Beckmanns Leben. Mehr als 50 Ölgemälde und über 150 Papierarbeiten vermitteln
dieses Panorama. Die Ausstellung fokussiert
nicht nur das „wer“, also die Dargestellten,
sondern auch das „wie“ und somit die Form
der Darstellung. Jedes Bildnis ist dabei eine
Verdichtung von Gesehenem und Gespürtem.
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Beckmann formiert Porträts, schafft Typen,
bis hin zu der Konsequenz, dass Quappi zur
dominierenden Gestalt wird und in Folge viele
weibliche Porträts der zweiten Ehefrau ähneln.
Die Kunst Max Beckmanns ist eine feste
Größe in der internationalen Ausstellungslandschaft. Retrospektiven folgen auf thematische Bestandsaufnahmen. Doch ist es
erstaunlich, dass die Porträtkunst im Werk
Max Beckmanns letztmalig in einer Ausstellung 1964 thematisiert wurde – im Badischen
Kunstverein in Karlsruhe.
Max Beckmann und das Museum der bildenden Künste in Leipzig kamen zu Lebzeiten des Künstlers nie so recht zusammen.
Geburtsstadt, Klinger-Fürsprache, Studium im
nahen Weimar – keine Brücke ließ sich zu dem
Künstler bauen, der schon in den 1920er Jahren international aufspielte. Erst recht nach
1949 blieben die Türen verschlossen. Mythen
durchsetzte, apokalyptische Visionen, Eigensicht auf die Welt ohne Rückversicherung bei
anerkannten Lehrmeinungen, all das war nicht
zu gebrauchen für eine ästhetische Aufbauleistung unter dem Fixstern des Sozialismus.
Deshalb ist die Ausstellung im Museum der bildenden Künste von 1984 zum 100. Geburtstag des Künstlers hoch zu bewerten. Die von
1990 findet schon im Bereich kulturpolitischer Routine statt, wobei deren Grundlage,
das deutsch-deutsche Kulturabkommen, im
Jahr der Wiedervereinigung von der deutschen
Wirklichkeit überholt wurde.
Durch das Engagement von BeckmannWeggefährten und engagierten Museumsdirektoren ist das Werk des Künstlers von
den 1920er Jahren an in großen deutschen
Museen präsent: in der Kunsthalle Mannheim
durch den Direktor Gustav Friedrich Hartlaub, in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen durch den Verlegerfreund Günther
Max Beckmann, Selbstbildnis mit rotem Schal, 1917, Staatsgalerie Stuttgart
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Max Beckmann
Von Angesicht zu Angesicht
Franke oder im Städel Museum durch den
Direktor Georg Swarzenski – oder in Saint
Louis durch den Beckmann-Sammler Morten
D. May. Leipzig, als Geburtsstadt des Künstlers, blieb dagegen „außen vor“. Erst durch
das vertrauensvolle Zusammenwirken des
Sohnes, Dr. Peter Beckmann, mit Bernhard­
Heisig trat Leipzig in den 1980er Jahren in
den Fokus der Beckmann-Nachfahren. Nach
dem Tode von Mathilde Q. Beckmann 1986
gelang es der Familie, deren Nachlass in das
Museum der bildenden Künste als Dauerleihgabe 1998 einzubringen: 360 Zeichnungen,
vier Gemälde und drei Plastiken. Somit ist das
Museum der bildenden Künste auf der Landkarte der ­Beckmann-Museen positioniert.
Immer wieder finden deshalb BeckmannForscher den Weg nach Leipzig. Das
Museum der bildenden Künste unterstützt
in Rücksprache mit der Familie weltweit
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Beckmann-Ausstellungen. So ist dort nicht
allein der Name des Geburtsortes präsent,
sondern es sind auch Werke, die in Leipzig
eine hoffentlich ganz lange Präsenz gefunden haben.
Und die neue politische Realität hat
bewirkt, dass es seit 2004 ein neues Museum
der bildenden Künste in Leipzig gibt – ein großes Versprechen. Max Beckmann im Museum
der bildenden Künste ist eine große Aufgabe.
Ein kleines Team hat eine große Ausstellung
möglich gemacht. Ohne unsere treuen Partner, die den finanziellen Rahmen ausgekleidet haben, wäre das nicht möglich gewesen.
„Große Namen“ im Ausstellungsprogramm sind
nur durch große Etats möglich. Für große
Kunst gibt es keine kleine Lösung. Und die
Kunst Max Beckmanns ist ganz groß.
H ans -W erner S chmidt
Max Beckmann, Doppelbildnis Karneval, 1925, Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf
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Max Beckmann
Von Angesicht zu Angesicht
Wir alle sind Seiltänzer
Ich kann Sie nur immer wieder auf Cézanne
hinweisen. Ihm ist es gelungen, einen exaltierten Courbet, einen mysteriösen Pissarro
und, zum Abschluss, eine gewaltige neue Bildarchitektur zu schaffen, in der er wirklich ein
letzter alter Meister – oder besser gesagt,
endlich ein neuer „Meister“ geworden ist,
der gleichberechtigt neben Piero della Francesco, Uccello, Grünewald, Orcagna, Tizian,
Greco, Goya und van Gogh steht. Nehmen Sie
auf einer ganz anderen Seite noch die alten
Zauberer Hieronymus Bosch, Rembrandt und
als phantastische Blüte aus dem trockenen­
England William Blake, so haben Sie eine ganz
nette Reihe von Freunden, die Sie auf Ihrem
dornenvollen Pfade – dem Entfliehen der
menschlichen Leidenschaften in die Phantasiepaläste der Kunst – begleiten können. Vergessen Sie nicht die Natur, durch die Cezanne,
wie er sagte, klassisch werden wollte. Gehen
Sie viel spazieren, verschmähen Sie möglichst
das verderbliche Auto, das Ihnen die Augen
wegnimmt, geradeso wie das Kino oder die
vielen bunten Newspaper.
Lernen Sie die Formen der Natur auswendig, damit Sie sie verwerten können wie Noten
in einem Musikstück. Dazu sind diese Formen da. Natur ist ein wundervolles Chaos,
und unsere Aufgabe und Pflicht ist es, dieses Chaos zu ordnen und ...zu vollenden. Lassen Sie andere verwirrt in alten Geometriebüchern oder in höheren Arithmetikaufgaben farbenblind herumirren. Wir wollen uns
der gegebenen Formen freuen. Ein Menschengesicht, eine Hand, eine weibliche Brust oder
ein männlicher Körper, ein freud- und leidvoller Ausdruck, die unendlichen Meere, die wilden Felsen, die melancholische Sprache der
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schwarzen Bäume im Schnee, die wilde Kraft
der Frühlingsblumen und die schwere Lethargie des heißen Sommermittags, wenn Pan,
unser alter Freund, schlaft und die Mittagsgespenster sprechen. Das ist schon genug, um
das Leid der Welt zu vergessen oder zu gestalten. Der Wille zur Gestalt trägt auf alle Fälle
einen Teil der Erlösung in sich, die Sie suchen.
Der Weg ist hart und das Ziel endlos, – aber
es ist ein Weg.
Nichts liegt mir ferner, als Sie zu einer
gedankenlosen Nachahmung der Naturerscheinungen anregen zu wollen. Immer wieder muss
jede Form des Natureindrucks zu einem Ausdruck Ihrer eigenen Freude oder Ihres eigenen
Leids werden, und daher in der Gestaltung die
Veränderungen erhalten, die erst die Kunst,
die echte Abstraktion, ausmacht. Aber überschreiten Sie nicht die „Linie“: sobald Sie nicht
aufpassen, sobald Sie müde werden und doch
gestalten wollen, rutschen Sie ab – entweder in gedankenlose Imitation der Natur oder
in sterile Abstraktionen, die kaum zu einem
anständigen Kunstgewerbe reichen.
Für heute Schluss, meine liebe Freundin.
Ich denke sehr an Sie und Ihre Arbeit und wünsche Ihnen von Herzen Kraft und Stärke, den
guten Weg, wie Laotse sagt, zu finden und
weiter zu verfolgen. Er ist schwer, ich weiß
es, mit seinen Fallstricken links und rechts.
Wir alle sind Seiltänzer! Bei ihm ist‘s wie in
der Kunst, so auch bei allen Menschen: „Der
Wille, das Gleichgewicht zu erreichen und zu
behalten.“
Aus „Max Beckmann – Drei Briefe an eine Malerin“, 1948.
Online auf www.kunstzitate.de/bildendekunst/manifeste/
beckmann1948.htm
Max Beckmann, Quappi mit Papagei, 1936, Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr
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Max Beckmann
Von Angesicht zu Angesicht
Biografie
1884
Max Carl Friedrich Beckmann kommt am
12. Februar als jüngstes von drei Kindern des
Ehepaares Carl Christian Heinrich Beckmann,
Getreidegroßhändler und Grundstücksmakler,
und Antoinette Henriette Bertha Beckmann,
geborene Dübner, in Leipzig zur Welt.
Am 31. August 1908 wird der Sohn Peter
geboren.
1909–1913
Erste Begegnung mit dem Kunstkritiker
und frühen Förderer Julius Meier-Graefe.
Beckmann lernt den Galeristen I. B. Neumann
und den Verleger Reinhard Piper kennen, mit
1884–1898
denen er über Jahre zusammen arbeiten wird.
Die Kindheit in Leipzig ist durch zahlreiche Beim Pariser Herbst-Salon ist Beckmann mit
Wohnungswechsel in der rasant wachsenden sechs Gemälden vertreten. 1913 MitbegrünStadt geprägt. 1895, kurz nach dem Umzug der und Vorstandsmitglied der freien Secesder Familie nach Braunschweig, stirbt der sion Berlin. Anlässlich der ersten Einzelaus­
Vater. Der junge Beckmann besucht Schu- stellung bei Paul Cassirer erscheint im
len und Internate im pommerschen Falken- gleich­namigen Verlag eine erste Beckmannburg, in Braunschweig, Königslutter und­ Monografie von Hans Kaiser.
Gandersheim. Bereits während dieser Zeit
zeichnet er unentwegt.
1914–1917
Nach Kriegsausbruch zunächst freiwilliger
Krankenpfleger an der Ostfront, ab Feb1900–1903
Studium an der Großherzoglich Sächsi- ruar 1915 Sanitäter in Flandern. Die Gräuel
schen Kunstschule zu Weimar. Hier begegnet des Krieges hält Beckmann in zahlreichen
Beckmann Ugi Battenberg und seiner späte- Arbeiten auf Papier fest. Nach einem psyren ersten Ehefrau, Minna Tube. Beiden wird chischen Zusammenbruch Versetzung nach
er in lebenslanger Freundschaft verbunden Straßburg und anschließende Beurlaubung.
Erst 1917 offizielle Entlassung aus dem
sein.
Militärdienst.
1906–1908
Nach dem Tod der Mutter malt Beckmann die 1919
„Große Sterbeszene“, in der sich sein unend- Gründungsmitglied der Darmstädter Sezeslicher Kummer über den Verlust der geliebten sion.
Mutter spiegelt. Erstmalig beteiligt er sich
an Ausstellungen der Berliner Secession, in 1924
der er im folgenden Jahr Mitglied wird. Am Im Frühjahr lernt Beckmann in Wien die 20
21. September 1906 Heirat mit Minna Tube in Jahre jüngere Musikstudentin Mathilde von
Berlin. Durch Fürsprache Max Klingers Verlei- Kaulbach (Quappi) kennen. Im Piper Verlag
hung des Villa Romana-Preises des Deutschen München erscheint eine umfangreiche BeckKünstlerbundes, der mit einem einjährigen mann-Monografie mit Beiträgen von Curt
Studienaufenthalt in Florenz verbunden ist. Glaser, Julius Meier-Graefe, Wilhelm Fraenger
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Max Beckmann im Atelier in Amsterdam, 1938
und Wilhelm Hausenstein. Lilly von Schnitzler 1929
wird eine Förderin von Max Beckmann.
Verleihung des großen Ehrenpreises der Stadt
Frankfurt und des Professorentitels der Stä1925
delschule. Beckmann bezieht in der Rue
Scheidung von Minna Beckmann-Tube und d’Artois 24 in Paris eine Wohnung.
Hochzeit mit Mathilde in München. Es beginnt
eine äußerst erfolgreiche Zeit in Frankfurt 1930–1932
am Main. Beckmann leitet ein Meister­atelier Das Musée du Jeu de Paume in Paris erwirbt
an der Frankfurter Städelschule. Zum Frank- als erstes französisches Museum ein Gemälde
furter Freundeskreis zählen Heinrich Simon, Beckmanns. Ludwig Justi, Direktor der Berdas Ehepaar Battenberg, Georg und Hanns liner Nationalgalerie, richtet im ehemaligen
Swarzenski, Lilly von Schnitzler, Benno Rei- Kronprinzenpalais einen mit zehn Gemälden
fenberg, Käthe von Porada, Theo Garve und bestückten Beckmann-Raum ein, der nach der
Marie-Louise von Motesiczky.
Machtübernahme durch die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 geschlossen wird.
1928
Das bisherige Gesamtwerk wird in der Mann- 1933–1936
heimer Kunsthalle ausgestellt. Verleihung des Am 15. April Entlassung aus dem Frankfurter
Reichsehrenpreises Deutscher Kunst und – für Lehramt, erste Werke werden aus deutschen
das „Große Stilleben mit Fernrohr“ (1927) – Museen entfernt und eine geplante Einzelder Goldenen Medaille der Stadt Düsseldorf.
ausstellung in Erfurt verboten. Im Mai zieht
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Max Beckmann
Von Angesicht zu Angesicht
Beckmann, begründet durch die politischen
Ereignisse und die Weltwirtschaftskrise, nach
Berlin. Sein 50. Geburtstag wird lediglich in
den „Leipziger Neuesten Nachrichten“ öffentlich gewürdigt.
1937
Aus den Sammlungen Deutscher Museen werden 28 Gemälde und über 500 Papierarbeiten Beckmanns beschlagnahmt. Das Museum
der bildenden Künste Leipzig verliert entgültig das „Große Stilleben mit Fernrohr“. Am
19. Juli, einen Tag nach der Radioübertragung
von Hitlers Rede anlässlich der Eröffnung
der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ in
München, Emigration nach Amsterdam. Dort
erstes Unterkommen bei Quappis Schwester Hedda Schoonderbeek. In der Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ werden
zehn Gemälde und einige grafische Arbeiten
Beckmanns gezeigt.
1938/39
Am 21. Juli 1938 hält Beckmann anlässlich
der Londoner Ausstellung „Exhibition of the
20th Century German Art“ – einer Gegenschau
zur Ausstellung „Entartete Kunst“ – seinen
berühmten Vortrag „Über meine Malerei“. Vertrag mit Stephan Lackner über monatliche
Bildkäufe.
1940–1944
Zeitgleich mit dem Einmarsch der deutschen
Truppen in die Niederlande verbrennen die
Beckmanns ihre ab 1925 geführten Tagebücher. Sohn Peter, der als Arzt bei der Luftwaffe arbeitet, gelingt es in den folgenden
Jahren immer wieder, Bilder des Vaters nach
Deutschland zu bringen und Gelder zu transferieren. Beckmann erkrankt an einer Lungenentzündung und leidet unter schweren
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Herzproblemen. Er wird 1944 endgültig für
den Militärdienst dienstuntauglich erklärt.
1945
Alliierte Truppen befreien Amsterdam.
1946/47
Beckmann lehnt Berufungen an die Werkkunstschule Darmstadt, die Münchner Akademie der Bildenden Künste und die Berliner
Hochschule der Bildenden Künste ab. Er entscheidet sich stattdessen für eine vorübergehend vakante Professur an der Washington University School of Art in Saint Louis,
Missouri. Mit Günther Frankes umfangreicher Sammlung, die im Sommer 1946 in der
Münchner Villa Stuck gezeigt wird, sind erstmals wieder Arbeiten Beckmanns öffentlich
in Deutschland zu sehen.
1948/49
Der Lehrauftrag in Saint Louis wird um
ein Jahr verlängert. Beckmann liest seinen Vortrag „Drei Briefe an eine Malerin“ in­
Columbia, Boston und Saint Louis (S. 12). Im
City Art Museum Saint Louis wird eine umfassende Beckmann-Retrospektive gezeigt, die
anschließend in sechs weiteren amerikanischen Städten gastiert. Er lernt den Kaufhausbesitzer und bedeutendsten BeckmannSammler Morton D. May kennen. 1949 wird
Beckmann an die Brooklyn Museum Art School
in New York berufen.
1950
Ehrendoktorwürde der Washington University
in Saint Louis. Am 27. Dezember stirbt Max
Beckmann in New York auf dem Weg zur Ausstellung „American Painting Today“ an einem
Herzschlag.
A le x andra L inea
max beckmann, Familienbild, 1920, The Museum of Modern Art, New York, Gift of Abby Aldrich Rockefeller, 1935
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Max Beckmann
Von Angesicht zu Angesicht
Max Beckmann – Die Landschaften
Kunstmuseum Basel
4. September 2011 bis 22. Januar 2012
Beckmann & Amerika
Städel Museum, Frankfurt am Main
7. Oktober 2011 bis 8. Januar 2012
Beckmann hielt ein Leben lang an den klassischen Genres des Figurenbildes, dies in
Form von Porträts, mythologischen Tableaus
und Akten, des Stilllebens und der Landschaft fest. Berühmt als Maler der „condition
humaine“, hat er zugleich das Landschaftsbild
auf herausragende und eindringliche Weise
erneuert. Das Kunstmuseum Basel richtet nun
den Blick auf das Landschaftswerk des Künstlers. Zu sehen sind 70 Gemälde aus öffentlichen wie zahlreichen Privatsammlungen.
In seinen Landschaftsbildern zeigt sich
Beckmanns künstlerische Entwicklung in Reinform. Weniger geprägt von allegorischen Sinnschichten, werden hier die großartigen malerischen Qualitäten Beckmanns sichtbar. Auffällig bleibt Beckmanns distanzierte Sichtweise
auf die Landschaft: Fensterausblicke, Vorhänge, Brüstungen und erhöhte Blickperspektiven vermitteln zwischen bewohnter Welt und
der Unbegrenztheit der Natur. Persönliche
Gegenstände, die als Stilllebenrest im Vordergrund dieser Landschaften häufig auftauchen,
lassen die Anwesenheit des Künstlers spürbar
werden. Der Blick, den Beckmann auf die Natur
richtet, klärt seinen Standpunkt und setzt ihn
in ein Verhältnis zur Welt.
In der großen Sonderausstellung präsentiert das Frankfurter Städel Museum Max
Beckmanns verdichtetes Spätwerk vor dem
Hintergrund seiner letzten Lebens- und Schaffensjahre in den USA. Mit insgesamt über 110
Exponaten, darunter fast 50 Gemälde sowie
zahlreiche Zeichnungen, Aquarelle, Druckgrafiken und Skulpturen, gibt die Ausstellung „Beckmann & Amerika“ einen umfassenden Einblick in die faszinierende letzte
Werkphase des bedeutenden Künstlers. Die
entwicklungsgeschichtlich einschneidenden Jahre auf amerikanischem Boden bedeuten einen Neubeginn und eine Weiterentwicklung in Beckmanns Werk und werden in
der Frankfurter Ausstellung erstmals Thema
einer monografischen Ausstellung sein. Für
Frankfurt am Main, wo Max Beckmann von
1915 bis 1933 lebte und an der Städelschule
arbeitete und lehrte, ist das Ausstellungsprojekt von besonderer Bedeutung: Das ­Städel
kann einen reichen Bestand an Gemälden,
Zeichnungen, Druckgrafiken und Skulpturen
Beckmanns vorweisen und hat bislang eine
Reihe von Ausstellungen zu spezifischen Themen und Abschnitten seines Werks gezeigt.
Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 16, CH-4010 Basel
www.kunstmuseumbasel.ch
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Städel Museum
Holbeinstraße 1, 60596 Frankfurt am Main
www.staedelmuseum.de
Max Beckmann, Weiblicher Akt mit Hund, 1927, Museum Wiesbaden
19
Max Beckmann
Von Angesicht zu Angesicht
Das grafische Werk
Max Beckmann verstand sich in seiner künstlerischen Tätigkeit hauptsächlich als Maler.
In einem 1938 gehaltenen Vortrag bemerkt
er: „Meine Ausdrucksform ist nun einmal die
Malerei …“. Folgerichtig wurde und wird in der
Forschung sowie in Ausstellungen überwiegend den Gemälden des Künstlers ­Beachtung
geschenkt. Dass Beckmann aber auch der
Zeichnung und der Grafik für den Bildaufbau
seiner Gemälde einen hohen Stellenwert einräumte, wird daran ersichtlich, dass er seit
den 1920er Jahren die Formen durch kräftige, meist schwarze Konturlinien einfasste.
In demselben Vortrag heißt es: „Schwarz
und Weiß, das sind die beiden Elemente, mit
denen ich zu tun habe.“ Schwarz und weiß, die
sogenannten Nicht-Farben in der Kunst, sind
im weitesten Sinne die Wesensmerkmale der
Zeichnung und der Druckgrafik.
Als Beckmann 1900 an die Großherzoglich Sächsische Kunstschule in Weimar ging,
entschied er sich für eine künstlerische Ausbildung, in der die grafischen Künste intensiv gefördert wurden. In Weimar, wo er bis
1903 studierte, waren es vor allem die Großmeister Rembrandt und Goya für die Radierung und Daumier für die Lithografie, die
auf Beckmann einen besonderen Reiz ausübten. Zu einem eigenständigen grafischen
Stil gelangte Beckmann, wie in der Malerei,
kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Es
entstehen vorwiegend Kaltnadelradierungen,
die mit ihrer spezifisch linearen Formensprache Beckmanns Bestrebung nach mehr Sachlichkeit in der Kunst und zugleich sein Zerwürfnis mit der wilhelminischen Ära adäquat
zum Ausdruck bringen. Die produktivste Phase
in Beckmanns grafischem Œuvre ist die Zeit
zwischen 1909 und 1925. Danach wendet sich
20
Beckmann bis zu seinem Tod 1950 nur noch
sporadisch der Druckgrafik zu. Höhepunkte
sind die Illustrationszyklen „Der Mensch ist
kein Haustier“ von 1937 und die „Apokalypse“
von 1941/42, die Beckmann vermutlich auch
aus finanziellen Gründen während seines Exils
in Amsterdam schuf.
Im Rahmen der neuen Führungsreihe
„50 Lux“ wird die Graphische Sammlung
anlässlich der Beckmann-Ausstellung drei Führungen anbieten, die sich speziell dem Thema
Beckmann und die grafischen Künste widmen
(S. 46). Dank Mayen Beckmann, die 1998 den
Nachlass von Mathilde Q. Beckmann als Dauerleihgabe dem Museum zur Verfügung stellte,
darunter 360 Blätter aus Skizzenbüchern, ist
es möglich die künstlerische Entwicklung
Beckmanns als Zeichner nahezu lückenlos
zu rekonstruieren. Inwieweit Beckmann der
Skizze nur eine dienende Funktion als Erinnerungsstütze für die Gemäldeausführung oder
ihr auch einen autonomen Kunstwerkcharakter
beimaß, soll in diesem Zusammenhang behandelt werden. Es werden Blätter aus der Sammlung vorgestellt, die in der Ausstellung nicht zu
sehen sind. Auf die Druckgrafik wird in einer
gesonderten Führung eingegangen. Hier stehen neben rein ästhetischen Gesichtspunkten
Fragen zur technischen Ausführung im Mittelpunkt und nicht zuletzt soll auch die wichtige
wirtschaftliche Funktion der Druckgrafik für
Beckmann in den Krisenzeiten nach 1918 und
nach 1933 erörtert werden.
M arcus A ndrew H urttig
Max Beckmann, Großes Selbstbildnis, 1919, Museum der bildenden Künste
Leipzig, Nachlass Mathilde Q. Beckmann
Naïla mit aufgestützten Armen und Glas, 1923,
Museum der bildenden Künste Leipzig, Nachlass Mathilde Q. Beckmann
Doppelbildnis I. B. Neumann und Martha Stern, 1922,
Museum der bildenden Künste Leipzig, Nachlass Mathilde Q. Beckmann
21
mAx becKmAnn
Von Angesicht zu Angesicht
Vertraute
Max Beckmann liebte es, Freunde und Freundinnen mit Kosenamen anzusprechen. Es ist
dies eine Form der Wertschätzung, ein Ausdruck großer Zuneigung und Vertrautheit,
aber auch ein Spiel, in dem der Künstler die
Menschen in seinem persönlichen Umfeld
nicht aus den von ihm zugewiesenen Rollen
entlässt. Auffallend ist bei den Titulierungen
die durchgehende Verniedlichungsform.
ist Heinrich Rudolf Hermann Battenberg. Hier
ist die Person selbst Autor des Kosenamens.
„Ugi“, ursprünglich der Name einer Katze, ist
Kunststudent in Weimar, wie Max Beckmann.
Von da an verbindet die beiden eine lebenslange Freundschaft, die besonders in den
Frankfurter Jahren gelebt wird.
eigentlich Mathilde von Kaulbach, Tochter des
renommierten Münchener Bildnismalers Wilhelm von Kaulbach, begegnet Max Beckmann
1924 in Wien – und wird 1925 seine Ehefrau.
Der Spitzname „Quappi“ ist eine Verballhornung des Nachnamens, also Kaulbach gleich
Kaulquappe.
22
ist Bertha Dorothea von Schnitzler. Sie
begründet 1919 in Frankfurt einen kulturellen Salon. Am wöchentlichen „Künstlertisch“ nimmt auch Max Beckmann teil.
Obwohl die Familie von Schnitzler kulturpolitisch der NSDAP nahe steht, bleibt sie als Förderin der Kunst Max Beckmanns dem Künstler
bis zu dessen Lebensende verbunden.
ist ein ganz enger „Vertrauter“ von Beckmann
und Quappi. Die Beckmanns liebten Pekinesen – und 1940 trat eben Butshy in ihr Leben.
Und er wird ein viel gemalter Hund. Der Pekinese taucht immer wieder in den Tagebüchern
auf. Butshy muss sehr eigenwillig gewesen
sein. So kann er den Anblick des Männchen
machenden Eichhörnchens im New Yorker
Central Park nicht ertragen – und muss mit
Schokoladeneis getröstet werden, um die Fassung wieder zu finden.
Max Beckmann, Bildnis Quappi Beckmann, 1925, Museum der
bildenden Künste Leipzig, Nachlass Mathilde Q. Beckmann
23
Beckmann-Dialog:
Marlene Dumas und
Alex Katz
17. September 2011 bis 22. Januar 2012
Max Beckmann, geboren 1884 in Leipzig, Alex
Im Unterschied zu Katz ist bei Dumas die
Katz, geboren 1927 in New York, und M
­ arlene Beckmann-Auseinandersetzung stärker im
Dumas, geboren 1953 in Kapstadt; was haben Biografischen verankert. Dumas ließ sich
diese drei Maler verschiedener Generationen
Marlene Dumas
und Nationalitäten gemeinsam? Angesichts
der unterschiedlichen Malstile scheint es auf
1953 geboren in Kapstadt, Südafrika
den ersten Blick keine Übereinstimmungen
1972-1975 Studium der Bildenden Kunst
zu geben. Dass dem nicht so ist, vermittelt
an der Universität Kapstadt
der „Beckmann-Dialog: Marlene Dumas und
1976-1978 Postgraduales Studium an
Alex Katz“ in der Ausstellung „Max Beckmann.
der Kunstschule Ateliers ’63 in Haarlem,
Von Angesicht zu Angesicht“. Neben den beiNiederlande
den Künstlern für ihre Bereitschaft zum
1979 Studium am Psychologischen
Beckmann-Dialog ist auch der Botschaft des
Königreichs der Niederlande in Berlin zu dan- Institut der Universität Amsterdam
ken, die ihn durch ihre finanzielle Unterstüt- Marlene Dumas lebt und arbeitet in
Amsterdam und ist international in Auszung ermöglich hat.
Dumas und Katz zählen zu den internatio- stellungen präsent
nal bekanntesten Künstlern der Gegenwart.
Beide haben sich, vergleichbar mit Beckmann,
Alex Katz
über Jahrzehnte hinweg mit dem geschichts1927 geboren in New York
trächtigen Thema des Porträts intensiv auseinandergesetzt und hierbei innovative Form- 1946-49 Studium der Werbegrafik,
lösungen für die zeitgenössische Kunst ent- Typografie, Design und Malerei an der
Cooper Union Art School, New York
wickelt. Eines der zentralen Vorbilder, auf das
sich sowohl Katz als auch Dumas in ihrer Male- 1949-50 Studium an der Skowhegan
School of Painting and Sculpture,
rei berufen, ist Max Beckmann. Sein sachlicher
Skowhegan, Maine
Malstil der 1920er Jahre stellt eine wichtige
Inspirationsquelle für Katz dar, der in seinen
1994 Einrichtung des „Alex Katz Visiting
Porträts die subjektiven Ausdrucksmöglich- Chair in Painting” an der Cooper Union
keiten weitgehend zu unterbinden versucht. Art School
Dabei verfolgt er die Intention, das Modell bis
Alex Katz ist in zahlreichen Gruppen- und
zu einem gewissen Grad zu entindividualisie- Einzelausstellungen international prären und zu einer geschmackvoll gekleideten
sent. Er lebt und arbeitet in New York und
Erscheinung der gehobenen Gesellschafts- Maine.
schicht Amerikas zu codieren.
24
marlene dumas, Portrait of Max Beckmann, 2011, Studio Dumas, Amsterdam
25
Max Beckmann
Von Angesicht zu Angesicht
aufgrund der Rassenpolitik ihres Heimat­landes
Südafrika 1976 in den Niederlanden nieder.
In diesem freiwillig gewählten Exil sieht sie
eine Verbindung zu Beckmann, der auf der
Flucht vor den Nationalsozialisten 1937 nach
Amsterdam emigrierte, wo er bis 1947 lebte.
Diese Gemeinsamkeit war Dumas’ Beweggrund, dass Sie das Preisgeld des mit 55.000
Euro dotierten Düsseldorfer Kunstpreis, den
sie 2007 erhielt, der Rembrandt-Vereinigung
stiftete, die für die Niederlande beutende
Kunstwerke ankauft. Ihre Bedingung war, dass
der Betrag als Startkapital für die Erwerbung
eines Beckmann-Gemäldes verwendet werden
sollte. 2009 erwarb die Rembrandt-Vereinigung das 1944 entstandene Gruppenbildnis
der Familie Lütjens für das Museum Boijmans
Van ­Beuningen in Rotterdam. L
­ ütjens war von
Januar 1945 bis Frühjahr 1946 Beckmanns
Kunsthändler in Amsterdam.
Dumas, Katz und Beckmann l­oten in ihrem
Individualstil das vielschichtige Menschenbild
26
der modernen Gesellschaft aus. Bei der visuellen Umsetzung dieser anspruchsvollen Aufgabe ist ihnen eine klassische, zutiefst humanistische Herangehensweise gemeinsam. Sie
versuchen, den Porträtierten in seiner jetzigen, vergänglichen Erscheinung festzuhalten
und andererseits durch Abstraktionsprozesse
die zeitlosen Wesensmerkmale der Physiog­
nomie, die die Grundlage zur Identifizierung
des Dargestellten bilden, herauszuarbeiten. So
hielt Beckmann seine Freunde und Geliebten
über längere Zeiträume in mehreren Bildnissen fest. Die Rolle des Künstlers als Chronisten
nehmen auch Katz, der hierfür seine Ehefrau
Ada als Modell heranzieht, und Dumas, die als
Langzeitprojekt das Heranwachsen ihrer Tochter zu einer jungen Frau eindrucksvoll dokumentiert, ein.
M arcus A ndrew H urttig
Alex Katz, Tiffany, 2003, Olbricht Collection
27
Max Beckmann
Von Angesicht zu Angesicht
Beckmann Spezial
mit dem Schauspieler Wolfgang Krause­
Zwieback künstlerisch zusammen, der hinter der Bühne auch als Regisseur und Autor
tätig ist. Beide werden in einem packenden Dialog aus den Tagebüchern und Briefen Max Beckmanns sowie den Lebenserinnerungen der beiden Ehefrauen vorlesen und
dabei intime Einblicke in das Privatleben
des Künstlers gewähren.
Mittwoch, 28. September, 18 Uhr
Beckmann und Amerika
Vortrag von Lynette Roth
Lynette Roth, Kuratorin am Busch-Reisinger Museum in Cambridge, Massachusetts,
hat für das Saint Louis Art Museum einen
Bestandskatalog zu den Werken Beckmanns
verfasst. Ihre jüngsten Forschungsergebnisse
zu Beckmanns Aufenthalt in Amerika von
1947 bis 1950 wird sie anhand ausgewählter Sonntag, 13. November, 11 Uhr
Werke, die auch in der Ausstellung zu sehen Die Beckmann-Ausstellungen in
Frankfurt am Main und Leipzig
sind, vorstellen.
Gespräch mit Jutta Schütt und Susanne
Petri
Sonntag, 9. Oktober, 11 Uhr
Beckmann und der Schauspieler Heinrich Jutta Schütt ist am Städel Museum in
George
Frankfurt am Main die Leiterin der GraphiGespräch mit Jan George und Hans-Werner
schen Sammlung für die Kunst ab 1750.
Schmidt
Sie kuratiert die Ausstellung „Beckmann
Amerika“, die am 7. Oktober im Städel
Jan George ist Fotograf und Dokumentar- & ­
öff­
net wird. Susanne Petri ist
filmer. Sein Vater Heinrich George, einer der Museum er­
bedeutendsten Schauspieler der Weimarer die Kuratorin der B
­ eckmann-Ausstellung im
Republik, bestellte 1935 bei Max Beckmann Museum der bildenden Künste Leipzig.
ein Familienporträt, auf dem Jan George als
Kind dargestellt ist. Vor diesem Gemälde wird
Jan George als Zeitzeuge faszinierende Ein- Mittwoch, 23. November, 18 Uhr
blicke in die Entstehung des Gemäldes sowie Beckmann und die Frauen
Vortrag von Carla Schulz-Hoffmann
über die Arbeitsweise Beckmanns liefern.
Carla Schulz-Hoffmann, stellvertretende
Generaldirektorin der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München, gehört
Mittwoch, 12. Oktober, 18 Uhr
Beckmann privat
zu den herausragenden ForscherpersönlichLesung mit Corinna Harfouch und Wolfgang
keiten zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Ihre
Krause Zwieback
langjährigen Forschungen zu Max Beckmann,
Corinna Harfouch, über Fernsehproduktionen die in zahlreichen wissenschaftlichen Pub­
einem breitem Publikum bekannt, ist eine likationen mündeten und die von ihr organider wichtigsten Bühnenschauspielerinnen sierte Retrospektive des Künstlers, die 1984
in Deutschland – unter anderem mit Enga- in München und Berlin gezeigt wurde, haben
gements an der Berliner Schaubühne. Seit maßgeblich zu einem neuen Verständnis der
längerer Zeit arbeitet sie sehr erfolgreich Kunst Beckmanns geführt.
28
Max Beckmann, Tannenbaum geht nach New York.
Bildnis Herbert Tannenbaum, 1947, Kunsthalle Mannheim
29
Max Beckmann
Von Angesicht zu Angesicht
Mittwoch, 30. November, 18 Uhr
Beckmann und Leipzig. Die
Ausstellungen 1984, 1990 und 2011
Gespräch mit Dieter Gleisberg und
Hans-Werner Schmidt
Dieter Gleisberg war von 1981 bis 1992
Direktor des Museums der bildenden Künste
Leipzig. Dank seiner Initiative wurde der 1945
aufgelöste Leipziger Kunstverein als Neuer
Leipziger Kunstverein 1990 wiedergegründet. 1984 kuratierte Gleisberg die erste wichtige Beckmann-Ausstellung in Leipzig, die zur
offiziellen Wiederentdeckung und Würdigung
des Künstlers in der DDR beitrug.
dem Besitz der Familie. Im Gespräch mit der
Kuratorin Susanne Petri wird Peter Lackner
Einblicke in das Verhältnis seines Vaters zu
Beckmann vermitteln.
Sonntag, 15. Januar, 11 Uhr
Beckmanns Porträtkunst: Identität
oder Fiktion?
Podiumsdiskussion mit Felix Billeter,
Christian Fuhrmeister, Uwe M. Schneede und
weiteren Gästen
Die Kunsthistoriker Felix Billeter, Christian
Fuhrmeister und der ehemalige Direktor der
Hamburger Kunsthalle Uwe M. Schneede
haben sich in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten mit der Kunst Beckmanns
aus­­einandergesetzt. Als Autoren sind sie
auch im Leipziger Ausstellungskatalog „Max
Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht“ mit
Beiträgen vertreten. Die Diskussionsrunde
will das Kernthema der Ausstellung, die Möglichkeiten und Schwierigkeiten bei der Identifizierung der dargestellten Personen in
Beckmanns Bildern, kritisch umreißen.
Sonntag, 11. Dezember, 11 Uhr
Beckmann aus der Sicht des Künstlers
Führung mit Hubertus Giebe
Hubertus Giebe studierte in den 1970er Jahren an der Hochschule für Bildende Künste
in Dresden. Das Studium schloss er 1978 als
Meisterschüler von Bernhard Heisig in Leipzig
ab. 1990 war er auf der 44. Biennale in Venedig mit Werken im italienischen Pavillon vertreten. Giebe lebt und arbeitet als Maler und
Grafiker in Dresden.
Mittwoch, 18. Januar, 18 Uhr
Beckmann aus der Sicht der Enkelin
Gespräch mit Mayen Beckmann und
Sonntag, 8. Januar, 11 Uhr
Hans-Werner Schmidt
Beckmanns Freund und Förderer:
Mayen Beckmann ist es zu verdanken, dass
Stephan Lackner
das Museum der bildenden Künste Leipzig
Gespräch mit Peter Lackner und Susanne
seit 1998 als Dauerleihgabe den Nachlass
Petri
von Mathilde Q. Beckmann erhielt. Er besteht
Peter Lackner lebt und arbeitet als Filme- aus insgesamt vier Gemälden, drei Bronmacher und Theaterregisseur in Santa Bar- zeplastiken und 360 Zeichnungen von Max
bara (Kalifornien) und Berlin. Er ist der Sohn Beckmann. Dem Museum ist Mayen Beckmann
des Schriftstellers und Komponisten Stephan freundschaftlich verbunden, was sich auch
Lackner, der einer der wichtigsten Mäzene darin ausdrückt, dass sie ihr Wissen bei der
Beckmanns seit den 1930er Jahren war. Erstellung des biografischen Lexikons für den
Hauptwerke in der Ausstellung stammen aus ­Beckmann-Katalog zur Verfügung stellte.
30
Max Beckmann, Bildnis Stephan Lackner, 1937/39, Privatbesitz, Monaco
31
mAx becKmAnn
Von Angesicht zu Angesicht
50 Lux
Jeden ersten Mittwoch im Monat um 18 Uhr
5. Oktober: Max Beckmann und die
Zeichnung mit Marcus Andrew Hurttig und
Jeannette Stoschek
2. November: Beckmann und die Druckgrafik
mit Marcus Andrew Hurttig
7. Dezember: Von der Skizze zum Porträt –
zur Werkgenese bei Beckmann mit Marcus
Andrew Hurttig und Jeannette Stoschek
beckmann’sche bembel-Päusje
Das Beckmann-Menue des Michaelis im
Museum der bildenden Künste verbindet Beckmanns Leipziger und Frankfurter Jahre:
Gekochte Ochsenbrust „Grie Soos” mit Kartoffeln, ein Glas Apfelwein und eine Leipziger
Lerche. Der Preis inklusive Ausstellungseintritt beträgt 17 Euro pro Person.
beckmann-dialog:
marlene dumas und Alex Katz
Sonntag 16. und 25. Dezember
jeweils 11 Uhr
öffentliche Führungen durch
die Ausstellung
Samstags, 14 Uhr
(außer 24. und 31. Dezember)
Sonntag, 18., 25. September; 2., 23.,
30. Oktober; 6., 20., 27. November,
4., 18. Dezember, 1. Januar
jeweils 11 Uhr
Mittwoch, 21. September, 19. Oktober,
28. Dezember, jeweils 18 Uhr
Katalog
VON ANGESICHT ZU ANGESICHT
Die öffentlichen Führungen werden unterstützt durch den Neuen Leipziger Kunstver- Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit
ein e. V. und HECKER | WERNER | HIMMELREICH Texten von Barbara C. Buenger, Christian
Rechtsanwälte Partnerschaft
Fuhrmeister, Olaf Peters, Uwe M. Schneede
und anderen sowie einem biografischen Lexikon, herausgegeben von Susanne Petri und
Kunstbegleiter
Der Audio- und Multimediaguide durch die Hans-Werner Schmidt.
Ausstellung, ermöglicht von den Förderern des Hatje Cantz Verlag, ca. 400 Seiten, ca. 250
Museums der bildenden Künste Leipzig e. V., farbige Abbildungen. Erhältlich für 39,80
ist an der Museumskasse erhältlich.
Euro an der Museumskasse
32
Quappi, Ugi, Butshy
Unter der Federführung der beiden Volontärinnen, Judith Mayer und Yvonne Wirth, hat
die museumspädagogische Abteilung ein vielgestaltiges Begleitprogramm zur Ausstellung
für Kinder und Jugendliche entwickelt. Zu
„Quappi, Ugi, Butshy“ gehören, neben Angeboten für Kindergärten und Schulen erstmalig ein umfangreicher Kinderführer zu Max
Beckmann und die für alle zugängliche Beckmann-Werkstatt. Hier werden die in der in der
Beschäftigung mit Max Beckmann entstandenen Werke der Kinder ausgestellt.
Beckmann-Werkstatt
Sonntags, 10 bis 15 Uhr
(außer 25. Dezember)
Raum für kreatives Arbeiten rund um
Max Beckmann und das Thema Porträt
für alle ab 10 Jahren.
Kunstfenster
Samstags, 10 und 13 Uhr
(außer 24. und 31. Dezember)
Kunstbetrachtung und Kreativwerkstatt
für Kinder von 6 bis 12 Jahre
Förderer
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die
freundliche Unterstützung der Ostdeutschen
Sparkassenstiftung gemeinsam mit der
Sparkasse Leipzig, der Kulturstiftung der
Ich zeig’s Euch – Kinder führen Kinder
Sonntag, 13. November., 18. Dezember,
22. Januar, jeweils 11 Uhr
Kinder führen Kinder durch die Ausstellung.
Quappi, Ugi, Butshy
Der kleine Begleiter für Kinder ab 6 Jahren lädt ein, spielerisch und kreativ die
Ausstellung auf eigene Faust zu erkunden.
„Quappi, Ugi, Butshy“ erhalten Kinder an der
Museumskasse.
Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung,
der Förderer des Museums der bildenden
Künste Leipzig e. V., der Bürgerstiftung Leipzig
und des Freundes­kreises Max Klinger e. V.
33
Barbara Klemm
Künstlerporträts
[Kabinettausstellung]
17. September bis 23. November 2011
Barbara Klemm, 1939 in Münster geboren, in die Bücher zur Zeitgeschichte: Das Trefwächst in Karlsruhe auf und lernt dort in fen von Leonid Breschnew und Willy Brandt
einem Atelier für Porträtfotografie das foto- in Bonn 1973. Brandt souverän im Zentrum
grafische Handwerk. Von 1959 an ist sie für
die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätig,
Barbara Klemm
seit 1970 als Redaktionsfotografin mit dem
1939 geboren in Münster
Schwerpunkt Feuilleton und Politik. Als Bild1955–1958 Ausbildung zur Fotografin in
journalistin ist sie eine Ausnahmeerscheinung.
einem Porträtatelier in Karlsruhe
In der ihr eigentümlichen Unaufgeregtheit
1959 Beginn der Tätigkeit bei der
gelingt es ihr, unauffällig sich dem Geschehen
zu nähern. Ohne Stativ, ohne lange Belich- ­Frankfurter Allgemeinen Zeitung,
zunächst Klischeeherstellung und
tungszeiten kann sie spontan reagieren. Meist
Arbeit im Fotolabor, daneben freie
mit zwei Kameras und zwei verschiedenen
Objektiven ausgestattet, ist sie schnell hand- journalistische Fotografie
lungsfähig. Es ist ihr Spürsinn, im Blickkon- 1970–2004 Redaktionsfotografin mit
takt das Motiv zu fokussieren und letztlich zu
den Schwerpunkten Feuilleton und Politik
fixieren. Ihre Entscheidung, bei der Schwarz- bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Weiß-Fotografie zu bleiben, ermöglicht ihr
seit 1992 Mitglied der Akademie der
einen distanzierten Umgang mit den farbigen
Künste, Berlin-Brandenburg, Sektion
Spektakeln der inszenierten Wirklichkeit.
Film- und Medienkunst
Barbara Klemms Fotografien erschie1998 Maria-Sibylla-Merian-Preis für
nen so über mehr als drei Jahrzehnte in der
bildende Künstlerinnen in Hessen
Frankfurter Allgemeinen Zeitung – und es
2000 Honorarprofessorin im Fach
gibt davon viele, die Eingang gefunden haben
Fotografie, Fachbereich Gestaltung,
an der Fachhochschule Darmstadt;
Eröffnung
Freitag, 16. September, 19 Uhr
Hessischer Kulturpreis
Führungen
Sonntag, 2. Oktober, 11 Uhr
Donnerstag, 3. November, 15 Uhr
(Kunststückchen)
Künstlergespräch
Sonntag, 6. November, 11 Uhr
mit Barbara Klemm und Evelyn Richter
34
2010 Max-Beckmann-Preis der Stadt
Frankfurt am Main
2011 Orden Pour le Mérite für
Wissenschaften und Künste
Zahlreiche Publikationen, Ausstellungen
und Ausstellungsbeteiligungen. Barbara
Klemm lebt und arbeitet in Frankfurt am
Main.
Barbara Klemm, Jean Paul Sartre, Stuttgart 1974, Besitz der Künstlerin
35
Barbara Klemm
Künstlerporträts
des Bildes, Breschnew ihm im Dialog zugewandt, eine Gruppe von Beratern und Übersetzern, geschäftig vibrierend, gruppiert
wie ein auratisierender Kreis um die beiden
Politiker.
Oder: Helmut Kohl spricht 1989 vor der
Ruine der Dresdner Frauenkirche zu einer Menschenversammlung. Ein Bild, das von der Illumination, Kohl gleichsam als Lichtgestalt, und
der Staffelung der Fahnen hin zum Rednerpult den Vergleich zum „Schwur im Ballhaussaal“ von Jacques Louis David nicht zu scheuen
braucht.
Barbara Klemm hat seit den frühen 1970er
Jahren Ostdeutschland und die Länder Osteuropas bereist. Vielleicht hat sie es deshalb
auch verstanden, den Umbruch der Systeme,
den Fall der Mauer und die Wiedervereinigung
Deutschlands mit eindrucksvollen Bildern so
zu dokumentieren, dass sich der Wandel vieler individueller Lebensläufe erahnen lässt.
Und mit dieser Fähigkeit zur Empathie ausgestattet, hat Barbara Klemm in den letzten
50 Jahren die Welt erkundet. Ihre Fotografien zeichnen sich durch unmittelbare Nähe
aus, ohne je der Gefahr des Voyeurismus zu
erliegen. Es sind Bilder von nachempfundenen Geschichten, die mehr beeindrucken als
verkündete Geschichte.
Max-Beckmann-PreisträgerInnen
1978 Richard Oelze
1981 Arnulf Rainer
1984 Willem de Kooning
1987 Prof. Erwin Heerich
1987 Walter Pichler
1990 Bruce Naumann
1993 Ilya Kabakov
1996 Jacques Herzog
1996 Pierre de Meuron
2000 Dr. Harald Szeemann
2004 Maria Lassnig
2007 Richard Hamilton
36
Barbara Klemm, deren Werk in den Sammlungen vieler Kunstmuseen präsent ist, erhielt
2010 den Max-Beckmann-Preis der Stadt
Frankfurt am Main. 2011 wurde sie ausgezeichnet mit dem Orden Pour le Mérite
für Wissenschaften und Künste. In Leipzig
nun zeigt sie parallel zur Ausstellung „Max
Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht“
60 Künstlerporträts aus vier Jahrzehnten: Bildende Künstler, Schriftsteller, Musiker, Dirigenten und Philosophen. Die Bilder entbehren jeder Pose, sie zeugen vom Blickkontakt
zur Fotografin, sind meist auf Augenhöhe entstanden. Barbara Klemm ist eine den Künstlern
Vertraute. Ihr Vater Fritz Klemm lehrte an der
Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in
Karlsruhe. Seine Werke sind von klarer Tektonik, die Formensprache ist bewusst reduziert
auf die präzise umrissene Gestalt und sie verweigern sich der Farbigkeit und wirken doch
in der Nuancierung von Grauwerten so farbig.
H ans -W erner S chmidt
Die Ausstellung wird im Anschluss
(24. Februar bis 29. April 2012) in der
kestnergesellschaft Hannover gezeigt.
Barbara Klemm, Stephan Balkenhol, Berlin 2011, Besitz der Künstlerin
37
Rosenkranz Kubus X
Imi Knoebel
17. September 2011 bis 26. Februar 2012
Imi Knoebel, 1940 in Dessau geboren, begann
1962 seine Ausbildung an der Werkkunstschule in Darmstadt, wo er erstmals mit den
Ideen einer abstrakten und zweckorientierten Formensprache in der Tradition des Bauhauses in Berührung kam. 1964 wechselte
er an die Düsseldorfer Kunstakademie, um
in der Klasse von Joseph Beuys zu studieren.­
Knoebel gehört zu einer Generation von zeitgenössischen Künstlern, deren Werkschaffen
nur unzureichend auf einen verallgemeinernden Stilbegriff zurückgeführt werden kann.
Im weitesten Sinne knüpft er an die abstrakte
Kunst der Klassischen Moderne an. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Künstler Kasimir
Malewitsch und seine um 1915 begründete
suprematistische Kunstrichtung. Knoebel hat
Malewitschs Kunsttheorie konsequent weiterentwickelt und ausgebaut. Auch bei ihm
wird das Kunstwerk von seiner traditionellen Funktion befreit, die Wirklichkeit abzubilden. Stattdessen schafft Knoebel durch die
Kunst noch nicht vorhandene Wirklichkeitsebenen, die auf die spezifischen Grundelemente des künstlerischen Arbeitens reduziert
beziehungsweise konkretisiert sind.
Im Juli diesen Jahres wurden die Buntglasfenster in zwei Kapellen im Chorumgang der
Eröffnung
Freitag, 16. September, 19 Uhr
Führungen
Mittwoch, 12. Oktober, 18 Uhr
Sonntag, 20. November, 11 Uhr
Mittwoch, 28. Dezember, 18 Uhr
Mittwoch, 25. Januar, 18 Uhr
38
Kathedrale zu Reims feierlich eingeweiht, die
nach Entwürfen Knoebels in zwei-jähriger Entwicklungsarbeit angefertigt wurden. Es handelt sich um eine der prestigeträchtigsten
öffentlichen Auftragsarbeiten, die der französische Staat in den letzten Jahrzehnten vergeben hat. Gilt es doch zu berücksichtigen,
dass die Kathedrale von Reims neben ihrer stilgeschichtlichen Bedeutung als Hauptmonument gotischer Sakralarchitekur vom 5. Jahrhundert bis zur französischen Revolution 1789
die Krönungskathedrale Frankreichs war. Diese
wichtige politische Funktion führte dazu, dass
das Bauwerk im Ersten Weltkrieg durch deutsche Artillerie schwer beschädigt wurde. In
Reims wurde im Mai 1945 die deutsche Kapitulation unterzeichnet. Ein weiteres Ereignis
in der Reimser Kathedrale bildete den Auftakt
Imi Knoebel
1940 am 31. Dezember als Wolf Knoebel
in Dessau geboren
1941–1950 Kindheit in Grumbach bei
Dresden
1950–1961 Jugend in Mainz
1962–1964 Werkkunstschule in
Darmstadt
1964–1971 Studium an der
Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph
Beuys (ab 1965)
1972–1987 Teilnahme an der
documenta 5, 6, 7 und 8 in Kassel
Zahlreiche Einzel- und Gruppen­­aus­stel­
lungen. Imi Knoebel lebt und arbeitet in
Düsseldorf.
Imi Knoebel, Cut-up 4, 2011, Besitz des Künstlers
39
Rosenkranz Kubus X
Imi Knoebel
der deutsch-französischen Versöhnungspolitik, hier wurde Konrad Adenauer auf offiziellen Staatsbesuch von Charles de Gaulle am
8. Juli 1962 zu einem gemeinsamen Gottesdienst empfangen.
Imi Knoebel schuf für dieses symbolträchtige Bauwerk Frankreichs sechs Kirchenfenster mit einer flimmernden, abstrakten Komposition, die einen einzigartigen Farbdreiklang
aus gelb, blau und rot im Kirchenraum erzeugt.
Grundlage für dieses sakrale Werkensemble
bildet eine 1978/79 entwickelte „Messerschnitt“-Serie, die ­Knoebel 1994 als druckgrafischen Zyklus „Rot Gelb Blau“ umsetzte.
Die aus insgesamt 54 Blättern bestehende
Siebdruckarbeit, die in einer Auflage von 25
Exemplaren produziert wurde, wird in diesem
Jahr dankenswerter Weise als Geschenk von
Dieter und Si ­Rosenkranz in den Sammlungsbestand des Museums der bildenden Künste
Leipzig gelangen.
Wie in Reims wird Knoebel auch im Museum
der bildenden Künste raumbezogen arbeiten
und im Rahmen der Rosenkranz Kubus Ausstellungsreihe den Beckmann-Saal mit Werken einrichten. Im Zentrum wird das monochrom weiß gefasste Bildobjekt „Mennigebild
17/33“ von 1976/2007 aus der Sammlung
Dieter und Si Rosenkranz stehen. In Referenz
hierzu werden drei großformatige, abstrakte
Werke und eine Rauminstallation die Ausstellung erweitern.
M arcus A ndrew H urttig
40
Rosenkranz Kubus
2006 hat das Sammlerehepaar Dieter und
Si Rosenkranz dem Museum der bildenden
Künste 500 Werke als Dauerleihgabe für zehn
Jahre übergeben. Seitdem werden regelmäßig
ausgewählte Werke im Rosenkranz Kubus
präsentiert.
Rosenkranz Kubus I
Enrique Martínez Celaya: Schneebett
22. Juni bis 30. Juli 2006
Rosenkranz Kubus II
Christo und Jeanne-Claude: Objekte und
Projekte
15. November 2006 bis 14. Januar 2007
Rosenkranz Kubus III
Ed Ruscha
6. September bis 18. November 2007
Rosenkranz Kubus IV
Klaus Rinke
5. Dezember 2007 bis 30. März 2008
Rosenkranz Kubus V
Auguste Herbin
4. September bis 23. November 2008
Rosenkranz (Kubus) VI
Nam June Paik: Videobuddha
1. März bis 1. Juni 2009
Rosenkranz Kubus VII
Robert Therrien
25. Februar bis 2. Mai 2010
Rosenkranz (Kubus) VIII
Carsten Nicolai: Rota
25. Februar bis 2. Mai 2010
Rosenkranz Kubus IX
Jorinde Voigt
10. September bis 3. November 2010
Imi Knoebel, Weiss Rot 2, 2010, Besitz des Künstlers
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kunstpreis der Leipziger Volkszeitung 2011
Jochen Plogsties
3. Dezember 2011 bis 26. Februar 2012
In der Ausstellung werden die jüngsten Arbeiten von Jochen Plogsties, diesjähriger Träger
des Kunstpreises der Leipziger Volkszeitung,
gezeigt. Plogsties macht in seinen aktuellen
Gemälden das Kopieren anderer Kunstwerke
zum Thema. Eine Eingrenzung gibt es für ihn
dabei kaum. Bilder aus dem musealisierten
Kanon der europäischen Malerei stehen zwar
in der Überzahl, doch auch Fotografien oder
Motive auf Objets trouvés, Zufallsfunde wie
asiatische Teedosen, erregen das Interesse
des Künstlers. ­Plogsties ist ein Museumsgänger, doch geht es dem Maler keineswegs um
die genaue Kopie eines Originals, er setzt sich
vielmehr intensiv mit der Reproduktion von
Kunst auseinander. Der Funktionszusammenhang der Abbildung wird geprüft, dabei auch
die Vermarktungskultur der Kunstwelt hinterfragt. Inwiefern kann eine Abbildung den
Bezug zum Original aufrechterhalten, wenn
beispielsweise das Druckbild die Farben eines
Gemäldes verfälscht? Welche dem Abbild
Eröffnung und Preisverleihung
Freitag, 2. Dezember, 19 Uhr
Führungen
Mittwoch, 14. Dezember, 18 Uhr
Mittwoch, 21. Dezember, 18 Uhr
Sonntag, 29. Januar, 18 Uhr
Mittwoch, 8. Februar, 18 Uhr
Finissage
Sonntag, 26. Februar, 11 Uhr
mit Jochen Plogsties und Hans-Werner
Schmidt
42
inhärente Faktoren bestimmen unsere Wahrnehmung von Kunstwerken oder verändern
sie? Was bewirken die unterschiedlichen Bildträger wie Buchseiten oder Postkarten? Was
bleibt vom Original und was ist das Bild an
sich? Ist das Abbild gar ein neues Bild?
Plogsties übersetzt die Reproduktionen
zurück in Malerei und schafft so neue Bilder. Seinen Gemälden geht dabei ein langer Arbeitsprozess voraus. Der Bildaufbau
ergibt sich durch Schichtungen, der Pinselduktus variiert. Plogsties, der nach dem
Studium der Malerei bei Arno Rink und Neo
Rauch an der Hochschule für Grafik und Buchkunst 2008 seinen Meisterschülerabschluss
machte, beherrscht von akkuraten Linien
und feinen Lasuren bis hin zu einem pastosen, aufgewühlten Farbauftrag sein Metier.
Jochen Plogsties
1974 in Cochem in Rheinland-Pfalz
geboren
1997–2001 Studium der Malerei an
der Akademie für Bildende Künste der
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
2003–2008 Studium der Malerei an der
HGB, Meisterschüler von Neo Rauch
2009 Artist residency ISCP, New York City
2011 Katalogstipendium der
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Jochen Plogsties lebt und arbeitet in
Leipzig und ist seit 2000 in Deutschland
und seit 2006 auch in den USA in
Ausstellungen präsent.
Jochen Plogsties, 11_10 Badende, 2010
43
kunstpreis der Leipziger Volkszeitung 2011
Jochen Plogsties
Neben neu gebauten Leinwänden übermalt­
Plogsties immer wieder auch bereits bestehende Leinwände. In einer Abfolge von bisweilen sichtbar belassenen Überlagerungen verschiedener Bildmotive entstehen so
ganz eigene Wirkungen auf der Oberfläche,
bekommen die Gemälde, abgesehen von ihren
historischen Bildinhalten, eine individuelle
Geschichtlichkeit.
Plogsties verfolgt in seiner Beschäftigung
mit dem Abbilden auch gestalterische Aspekte,
zum Beispiel die Frage, wie ein Bild auf einer
Buchseite platziert wurde. In welchem Verhältnis stehen Bild und leerer Raum? Während die
Buchseite in der Regel in den Hintergrund tritt
und mitunter ganz von der Abbildung verdeckt
wird, gibt der Künstler den Flächen in seiner
Malerei einen eigenen Raum. Weiß – durchsetzt mit anderen Farben – beginnt zu leben,
bekommt Tiefe und bildet so einen eigenen
Wahrnehmungsraum. Wenn Plogsties sich für
ein intensives Blau als Hintergrundfarbe entscheidet, so ist das eine bewusste Reminiszenz
an das „International Klein Blue“ des französischen Künstlers Yves Klein. Mit diesem doppelten Zitat werden in „5-2011 (Polnischer Reiter, Rembrandt)“, 2011, Brüche und Kontinuitäten, Figuration und Abstraktion auf einer
Leinwand sichtbar, ohne dass einem künstlerischen Konzept der Vorzug gewährt würde.
Die Titel der Gemälde verdeutlichen aufs Neue,
dass Plogsties nicht als Kopist wahrgenommen werden will. Um welches Vorbild es sich
im Einzelfall handelt, verrät er dem Betrachter bestenfalls in Klammern. Mit seiner eigenwilligen Nummerierung macht Plogsties sich
eher zu einem Bild-Wissenschaftler, der die
Ergebnisse eines Experimentes kategorisieren und archivieren will.
Tanja K lu S S
44
Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung
Der mit 10.000 Euro dotierte Kunstpreis der
Leipziger Volkszeitung, der alle zwei Jahre in
Kooperation mit dem Museum der bildenden
Künste Leipzig verliehen wird, wurde aus
Anlass des 100-jährigen Bestehens der
Leipziger Volkszeitung 1995 ins leben
gerufen. Mit ihm sollen junge, talentierte
Künstler aus der Region gefördert werden,
die zwar schon Ausstellungserfahrungen
haben, aber noch nicht etabliert sind. Dem
Preisträger wird eine Ausstellung im Museum
der bildenden Künste mit begleitendem
Katalog ermöglicht.
Jury 2011
Dr. Veit Görner, kestnergesellschaft,
Hannover
Dr. Friedhelm Haak, Verlagsgesellschaft
Madsack GmbH & Co. KG, Hannover
Dr. Petra Lewey, Kunstsammlungen Zwickau
Dr. Hans-Werner Schmidt, Museum der
bildenden Künste Leipzig
Dr. Harry Tupan, Drenther Museum, Assen,
Niederlande
Bisherige PreisträgerInnen
Via Lewandowsky, 1995
Neo Rauch, 1997
Jörg Herold, 1999
Tamara Grcic, 2001
Daniel Roth, 2003
Matthias Weischer, 2005
Claudia Angelmaier, 2007
Julius Popp, 2009
Jochen Plogsties, 5-2011 (Polnischer Reiter, Rembrandt), 2011
45
Museum aktuell
50 Lux – Die Graphische Sammlung in eigener Sache
Unter 50 Lux versteht man den international
anerkannten Richtwert für die Beleuchtungsstärke, um Zeichnungen und druckgrafische
Blätter in Ausstellungen und Galerieräumen zu
zeigen. Besonders die extrem transport- und
lichtempfindlichen Pastelle, Aquarelle und
Pinsel- sowie Tuschfederzeichnungen können,
damit ihre Farbkraft auch in Zukunft erhalten bleibt, im Unterschied zu Ölbildern nicht
über längere Zeiträume präsentiert werden.
Damit die verborgenen Schätze ans Licht
kommen, wird die Graphische Sammlung ab
Oktober unter dem Titel „50 Lux“ einmal im
Monat eine Sonderführung zu Werken der
Sammlung anbieten. Unter bestimmten Fragestellungen, die zum Beispiel an das laufende Ausstellungsprogramm und aktuelle
Forschungsprojekte des Museums gekoppelt
sind, werden im Magazin befindliche Zeichnungen und druckgrafische Blätter hervorgeholt. Wohlgemerkt: „50 Lux“ kann nur einen
geringfügigen Bruchteil dieser Schatzkammer
Mittwoch, 5. Oktober, 18 Uhr
Beckmann und die Zeichnung
Marcus Andrew Hurttig und Jeannette
Stoschek
Mittwoch, 2. November, 18 Uhr
Beckmann und die Druckgrafik
Marcus Andrew Hurttig
Mittwoch, 7. Dezember, 18 Uhr
Von der Skizze zum vollendeten
Porträt – zur Werkgenese bei Beckmann
Marcus Andrew Hurttig und Jeannette
Stoschek
Mittwoch, 4. Januar, 18 Uhr
Max Klinger, Opus I
Jeannette Stoschek
46
mit mehr als 50.000 Arbeiten auf Papier
vorstellen.
In der Graphischen Sammlung werden
nicht nur einzelne Arbeiten sondern auch
ganze Werkblöcke zentraler Künstlerpersönlichkeiten von der Spätgotik bis zur zeitgenössischen Kunst gesammelt und aufbewahrt – exemplarisch seien genannt:
Lucas ­Cranach d. Ä., Albrecht Dürer, Salvator
Rosa, Gianlorenzo Bernini, William Hogarth,­
Francisco de Goya, Caspar David Friedrich,
Adolph Menzel, Max Liebermann, Edvard
Munch, Max Beckmann, Käthe Kollwitz, Gerhard Altenbourg und B
­ ernhard Heisig sowie
Neo Rauch. Diese Schätze der Graphischen
Sammlung sind die Grundlage für ein breit
gefächertes Veranstaltungsprogramm zu den
Themen Technik, Erhaltung, Stilgeschichte,
Ikonografie und Sozialgeschichte. Im Blickpunkt von „50 Lux“ werden aber nicht nur
die Kunstwerke, sondern auch die Mitarbeiter der Graphischen Sammlung stehen. Wissenschaftler, Restauratoren und Sammlungsverwalter geben einen Einblick in ihre jeweilige Arbeitswelt.
Den Auftakt zu „50 Lux“ bilden drei Führungen anlässlich der großen BeckmannAusstellung.
M arcus A ndrew H urttig und
J eannette S toschek
Vorlagestunde
Ab Oktober besteht jeden Mittwoch von 13
bis 20 Uhr im Vorlagesaal die Möglichkeit,
Arbeiten aus dem Magazin individuell und in
Ruhe zu studieren. Nach Voranmeldung
Zeitungsflirt mit Evelyn Richter
Schüler der Klasse 4b der Schule am Floßplatz
Bereits zum vierten Mal war das Museum der
bildenden Künste Leipzig in diesem Frühjahr
Partner der medienpädagogischen Aktion
„Zeitungsflirt“ der Leipziger Volkszeitung. Vier
Wochen lang war wieder in den 3. und 4. Klassen von Grundschulen im Großraum Leipzig
das Machen und Lesen einer Zeitung Thema.
Beim „Zeitungsflirt“ wird die LVZ täglich kostenlos in Klassenstärke geliefert, die Lehrer
erhalten ausführliches Unterrichtsmaterial,
Redakteure und Zeitungsmacher stehen den
Schülern Rede und Antwort. Ziel der Aktion ist
nicht nur, Werbung für das Zeitunglesen – das
heute in vielen Familien nicht mehr selbstverständlicher Tagesbestandteil ist – zu machen,
sondern zugleich, den Schülerinnen und Schülern Hinweise zum bewussten und kritischen
Umgang mit Medienberichten zu geben.
Bei der heutigen Informationsvermittlung und Meinungsbildung kommt Abbildungen und Fotografien eine zentrale Rolle zu.
In den „Zeitungsflirt“-Veranstaltungen im
Museum werden sie zum Thema. Seit 2009
betreut das Museum der bildenden Künste
mit dem Evelyn-Richter-Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung das Hauptwerk der
1930 in Bautzen geborenen Fotografin. Bei
der Betrachtung ausgewählter Fotografien
von Evelyn Richter lernen die Schüler viel
über die Bedeutung von Bildaufbau, Motivund Ausschnittswahl, die Rolle des Fotografen und die Wirkungsweise der Fotografie.
Bei der kreativ-spielerischen Ergänzung von
Evelyn Richters „Kleinbahn bei Templin“ von
1970 zur Collage wird das gelernte anschaulich und erfahrbar. Nach 1,5 Stunden „Zeitungsflirt mit Evelyn Richter“ haben die Schülerinnen und Schüler gelernt, dass man Fotografien kritisch betrachten kann und sollte.
K irsten L emm
www.evelyn-richter-archiv.de
47
Museum aktuell
KiJuKu 17
Preisverleihung Januar 2011
Vom 7. Januar bis 29. Februar 2012 findet zu bewundern. Ab sofort können alle Kinder
zum siebzehnten Mal die Kinder- und Jugend- und Jugendliche bis 18 Jahre aus Leipzig und
kunstausstellung der Stadt Leipzig statt. Im Umgebung Arbeiten dafür beim Haus SteinMuseum der bildenden Künste werden dann straße einreichen. Neben dem allgemeinen
die Preisträgerarbeiten ausgestellt, in den Wettbewerb mit freier Themenwahl gibt es
anderen beteiligten Institutionen sind zahl- auch in diesem Jahr ein Sonderthema: „Sysreiche weitere Arbeiten der kleinen Künstler teme“. Erlaubt sind künstlerische Arbeiten
aller künstlerischen Gattungen – von der
Grafik bis zum Video, möglich sind sowohl
7. Januar, 11 Uhr
individuelle wie Gruppenarbeiten. Die PreisPreisverleihung
Museum der bildenden Künste Leipzig
träger werden am 7. Januar 2011 um 11 Uhr
im Museum der bildenden Künste bekannt
gegeben und jeder Teilnehmer erhält eine
7. Januar bis 29. Februar
17. Kinder- und Jugendkunstausstellung
Urkunde.
Galerie für Zeitgenössische Kunst,
Geschwister-Scholl-Haus, Haus des
Buches, HALLE 14, Haus Steinstraße,
Jugendkulturzentrum O.S.K.A.R., Museum der
bildenden Künste Leipzig
www.kijuku-leipzig.de
48
die meister sind hier!
Am 15. Oktober findet die jährliche Meister- bis 16. Oktober sind rund 100 Meisterstüfeier des Kammerbezirks Leipzig im Gewand- cke, von den Jungmeistern wie von gestanhaus statt. Rund 300 Jungmeisterinnen und denen Meistern, unter dem Titel „Meister-meister aus 14 Gewerken bekommen im Rah- stücke und Meisterwerke“ im Museum der
men dieses Festaktes den Meistertitel verlie- bildenden Künste zu sehen. Am „Meisterhen. Wesentlicher Teil der Meisterprüfung und tag“ erläutern Meisterinnen und Meister die
seit dem Mittelalter Symbol handwerklicher Besonderheiten ihres Meisterstücks und steMeisterschaft ist das Meisterstück. Vom 14. hen für Gespräche und Fragen zur Verfügung.
Friseurmeisterin Silvana Rothe
vor Stephan Huber, Stiftermosaik, 2004
Museum der bildenden Künste Leipzig © VG Bild-Kunst Bonn, 2010
Die
Mesinisdtehier r.
Wo bleiben Sie?
Samstag, 15. Oktober
Kurzführungen
14.30 Uhr: Im Dialog mit Alten Meistern
15 Uhr: Meisterwerke der Niederl. Kunst
15.30 Uhr: Meisterlich – die Leipziger Schule
Samstag, 15. Oktober, 14–16 Uhr
Kleine meister
Kreativwerkstatt für Kinder und Jugendliche
Samstag, 15. Oktober, 14–18 Uhr
Vorgestellt: mein meisterstück
49
Museum aktuell
Museumspädagogische Angebote für Jung & Alt
Sonntags, jeweils 10 bis 15 Uhr
Beckmann-Werkstatt
Für die Laufzeit der Ausstellung steht Kindern und Erwachsenen die „Beckmann-Werkstatt“ im Untergeschoss des Museums als
Raum für kreatives Arbeiten zur Verfügung.
Die Werkstatt ist öffentlich und für alle Besucher sichtbar und zugänglich. Das Atelier
dient gleichzeitig als Ausstellungsraum für
die Arbeiten, die durch die Auseinandersetzung mit den Werken Beckmanns entstehen.
Kosten: Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre
frei
Donnerstag, 15. September, 13. Oktober,
10. November, 19. Januar, jeweils 16.30 Uhr
Test Your English
Führungen in englischer Sprache mit Schülern der Leipzig International School, zu Themen, die die Schüler selbst wählen und eigenständig erarbeiten.
Sonntag, 18. September, 16. Oktober,
13. November, 18. Dezember, 22. Januar
jeweils 11 Uhr
Ich zeig’s Euch – Kinder führen Kinder
Seit nunmehr sechs Jahren werden Kinder und
Jugendliche im Museum zu Nachwuchsguides
17. Oktober bis 28. Oktober
ausgebildet. Sie erarbeiten sich selbst RundHerbstferienprogramm
gänge durch das Museum, die sie anderen
Während der Herbstferien laden wir Kinder ab Kindern und Jugendlichen einmal im Monat
6 Jahren um 8.45 Uhr und 10.45 Uhr zu Feri- am Sonntag vorstellen.
enveranstaltungen ein. Dabei werden jeden www.ichzeigseuch.de
Vormittag verschiedene Themen angeboten.
Ein Programm liegt an der Museumskasse aus Donnerstag, 6. Oktober, 3. November,
1. Dezember, 5. Januar, jeweils 15 Uhr
und findet sich unter www.mdbk.de.
Kunststückchen
Anmeldung erforderlich!
Kosten: 1,50 Euro
Unser Angebot für die Generation 60plus.
Spezielle Führungen bieten Gelegenheit, die
Samstags, 10 und 13 Uhr
Sammlungen des Museums und die aktuelKunstfenster
len Ausstellungen kennen zu lernen und sich
Beim Kunstfenster stehen die jungen Besu- im Anschluss im Museumscafé darüber auscher, ihr Interesse und Vergnügen an ers- zutauschen. Im ermäßigten Preis von 6 Euro
ter Stelle. Wie nebenbei werden andere und sind der Eintritt ins Museum, die Führung
neue Sichtweisen auf die Kunst eröffnet und sowie das Kaffeegedeck (Heißgetränk und
im Dialog verständlich gemacht. Einer kur- 1 Stück Kuchen) im ­Michaelis im Museum
zen, altersgemäßen Führung schließt sich ein der bildenden Künste enthalten. Bei der Fühpraktisch-kreativer Teil an, in dem die Teil- rung stehen ausreichend Sitzgelegenheiten
nehmer neue Techniken und Gestaltungswei- zur Verfügung.
sen kennen lernen. Das Angebot wendet sich
an Kinder ab 6 Jahren.
Programme und Themen gibt es an der
Museumskasse oder unter www.mdbk.de.
Kosten: 2 Euro für 2 Stunden
50
Förderer des Museums der bildenden Künste Leipzig e. V.
Vom Beginn der ersten Planungen an, hat der
Förderverein das große Beckmann-Ausstellungsprojekt unterstützt und ist finanziell
einer der Hauptförderer. Der Multimediaguide
„KunstBegleiter“, der in deutscher und englischer Sprache die Besucher durch die Ausstellung führt, wird vom Förderverein unter
der bewährten Projektleitung von Dr. Doris
Apell-Kölmel konzipiert und realisiert. Der
eigene Web-Auftritt des Vereins ist fertiggestellt. Alles Wissenswerte zum Verein, zur
Mitgliedschaft, zu aktuellen und gewesenen
Projekten ist unter www.foerderer-mdbk.de
zu erfahren.
Freundeskreis Max Klinger e. V.
Seit Mai 2009 engagieren sich der Freundeskreis Max Klinger und der Richard WagnerDenkmal Verein gemeinsam für ein Richard
Wagner-Denkmal in Leipzig. Der Freundeskreis hatte zuvor schon die Restaurierung
des monumentalen Sockels von Max Klinger
ermöglicht und die Platzierung in den Parkanlagen am Tröndlinring mit Sachverstand
begleitet. Dieser Ort war von Max Klinger
unter Einbeziehung einer Treppenanlage
als Richard Wagner-Stätte konzipiert worden. Da von Max Klinger kein endgültiges,
von ihm vertretenes Konzept für das komplette Denkmal vorliegt, aber auch im Hinblick
auf die Rezeptionsgeschichte des Komponisten im 20. Jahrhundert, verfolgen beide Vereine das Ziel, das Klingersche Monument von
einem zeitgenössischen Künstler vollenden
zu lassen. In Zusammenarbeit mit der Stadt
Leipzig, vertreten durch das Dezernat Kultur und das Sachverständigenforum „Kunst
am Bau und im öffentlichen Raum“ der Stadt
Leipzig wurde ein beschränkter Wettbewerb
mit vom Sachverständigenforum vorgeschlagenen Künstlern ausgelobt. Das Dezernat Kultur war federführend bei der Bestellung der
Jury, die am 14. Juni 2011 tagte. Zur Entscheidung standen Entwürfe von Stephan Balkenhol, Carsten Nicloai und Otto Bernd Steffen. Das Votum für Stephan Balkenhol ist eindeutig gewesen. Die Realisierung, allein aus
Spendenmitteln finanziert, ist zu Wagners
200. Geburtstag im Mai 2013 geplant.
Zur Jahresversammlung im November wird
Dr. Richard Hüttel ­– von 2003 bis 2011 Leiter der Graphischen Sammlung des Museums der bildenden Künste und von Gründung an im Freundeskreis engagiert ­– die
Ehrenmitgliedschaft verliehen. Zugleich
erscheint die diesjährige Edition der Grafik­
mappe „Klinger im Sinn III“ mit Blättern
von ­
Christiane Baumgartner und Hartwig­
Ebersbach. Die B
­ eckmann-Ausstellung wird
vom Freundeskreis mit einem namhaften Beitrag unterstützt.
www.freundeskreismaxklinger.de
Neuer Leipziger Kunstverein e. V.
Der regelmäßige Jour fix des Vereins, das
„Kunstgespräch“ an jedem dritten ­Mittwoch
im Monat im Museum der bildenden Künste,
steht jedem Interessierten offen. Im Herbst
sind als Gäste u. a. Lothar Abet und Ute
Abet aus Grünheide zum Gespräch über die
Künstlerin Elisabeth Voigt und Prof. Hartmut
Mai mit einem Bericht über seine Begegnungen mit dem Leipziger Maler und Grafiker
Klaus H. Zürner zu Gast.
www.nlkv.org
51
Ve r anst altung e n
Samstag, 17. September, 19.30 Uhr
Mythos 116
Werke von Franke, Schleiermacher, Schütz,
Schein u. a.
Calmus Ensemble
www.calmus.de
Mittwoch, 21. September, 19 Uhr
Benefizkonzert des Neuen Leipziger
Kunstvereins
Chöre und Instrumentalisten der Thomasschule, Leitung Michael Rietz
www.thomasschulchor.de, www.nlkv.de
Die „wunderliche Errettung Gottes“, die
dem Jenaer Kaufmann und Juristen Burckhard Grossmann 1616 zuteil wurde, war der
Anlass eines großartigen Kompositionsauftrages: Sechzehn mitteldeutsche Komponisten sollten eine fünfstimmige Vertonung des
116. Psalmes in Luthers Übersetzung anfertigen. Mit „Mythos 116“ erweckt das Calmus Ensemble die alte Sammlung zu neuem
Leben, gleichzeitig wird das historische Ereignis mit neuem Geist gefüllt, denn das Ensemble vergab den Kompositionsauftrag erneut,
und zwar an zwei der bedeutendsten mitteldeutschen Komponisten unserer Zeit: Steffen
Schleiermacher und Bernd Franke.
Zum zweiten Mal lädt der Neue Leipziger
Kunstverein zu einem Benefizkonzert mit den
Schülern der Leipziger Thomasschule auf der
Trillerpfeifenterrasse ein. Mit großer Begeisterung und Musikalität und in weit überdurchschnittlicher Qualität bieten die jungen
Musiker – vom Kinderchor bis zum Kammerensemble – ein breitgefächertes Programm
von Pop bis Klassik. Der Erlös des Konzertes
kommt dem museumspädagogischen Projekt
„Ich zeig’s Euch“ zu gute.
4. September bis 10. Dezember
Max Klinger – „… und ewig lockt das
Weib“
Im Jahre 2010 erwarb die KSW GmbH
dieses historisch wertvolle Gebäude, um den
Gedanken der Wiedergeburt dieses Kulturdomizils weiterzuentwickeln. Spiritus Rector
dieser Idee und Verkäufer des Anwesens war
Dr. Siegfried Unterberger. KSW restaurierte
das Objekt nach historischem Vorbild, sodass
die Klinger-Villa heute in neu saniertem Glanz
erstrahlt und der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Einige der Räume stellt das neu gegründete
Klinger Forum e.V. für Ausstellungen und Kulturveranstaltungen zur Verfügung. Die aktuelle Klinger-Ausstellung ist Auftakt der Arbeit
des Klinger Forums. In Zukunft wird der Verein klassische und zeitgenössische Leipziger
Künstler präsentieren sowie die Villa für
Kultur­veranstaltungen aller Art öffnen.
1862 erwarb der Seifenfabrikant ­Heinrich
Louis Klinger ein Grundstück am Flusslauf der Weißen Elster, um hier eine repräsentative Villa zu errichten. Sein Sohn, Max
Klinger, verbrachte in diesem Haus seine
Kindheit und Jugend. Das Atelier befand sich
auf dem Nachbargrundstück. Die Villa ist das
letzte erhalten gebliebene bauliche Zeugnis in
Leipzig, das Max Klinger bewohnte.
Klinger Villa
Karl-Heine-Str. 2, 04229 Leipzig
Fr 12–18 Uhr, Sa und So 10–18 Uhr
www.klingerforum-leipzig.de
52
29. September bis 22. Januar
saxonia paper. zeichnung in sachsen
Die Ausstellung in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig zeigt Zeichnungen seit Beginn
des 19. Jahrhunderts bis in unsere Tage, von
Gerhard Altenbourg bis Paul Zimmermann.
Sachsen und die Zeichnung
Einem Paukenschlag gleicht die an einem Tag
im Februar 1764 erfolgte Schwesterngründung der »Zeichnungs-, Mahlerey- und Architektur-Academie« in Dresden und Leipzig
durch den sächsischen Kurfürsten. Diese
beiden deutschen Kunstakademien gehören
somit zu den ältesten in Europa. Den technischen Begriff der »Zeichnung« tragen
diese Akademien schon in ihrem Gründungstitel und so ist es nicht verwunderlich, wenn
gerade diese künstlerisch-handwerkliche Ausdrucksform über Generationen von Künstler
und Künstlerinnen hinweg, speziell in Sachsen, eine besondere Wertschätzung und bis in
die Gegenwart eine hohe qualitätsvolle Ausübung erfährt.
Für den Künstler ist die Zeichnung wohl
die erste, spontanste und auch emotionalste
Äußerung innerhalb seines Œuvre. Dabei kann
sie im Werk des Einzelnen verschiedene Wertigkeiten haben, sie kann in unterschiedlichen Schaffensphasen mehr oder weniger
von Bedeutung sein oder gar nicht präsent.
Oft entstehen frühe und skizzenhafte Zeichnungen wie beim Schriftsteller die Notizen;
allein während der gedanklichen Beschäftigung mit dem Bildstoff, mit Kompositionen
und möglichen Varianten des Sujets. In ihnen
zeigt sich eine liebenswerte Verantwortungslosigkeit, ein Charme, der nahe der Grenzen
des psychischen Automatismus lebt.
Die Zeichnung ist das eigentliche, erste
Abenteuerfeld der Kunst. Den stilistisch möglichen Formen und handwerklichen Mitteln
sind nur durch den Künstler selbst Grenzen
gesetzt. Blei- und Silberstift, Feder, Kohle,
Rötel, Filz und Kugelschreiber, Edding, Tusche,
Sepia, Aquarell-, Gouache-, Farb- und Buntstiftzeichnungen, Pastelle und Kreiden sind
alles Facetten künstlerischer Ausdrucksformen der Zeichnung. Doch das Faszinierendste
an ihr ist, sie ist handgemacht – „von Hand
gemacht“, sie ist einzigartig, sie ist ein Unikat.
Die Lust und das Können an dieser artifiziellen Ausdrucksform gab sich Generationen über Generationen weiter und zeigt sich
Anfang des 21. Jahrhunderts ungebrochen
in seiner Virtuosität, Direktheit und Individualität. Man kann jenseits der praktischen
Anwendbarkeit nach Gründen für die künstlerische Vielfalt und qualitätsvolle Dichte
suchen, kann Mentalität, Tradition, die besondere Lust der Sachsen an dieser intelligenten,
direkten und oft auch humorvollen Form der
„Künstlerfrüherfahrung“ nennen, kann Zeichnung als Ausdruck und Teil einer bestimmten
gesellschaftlichen Zivilisiertheit verstehen und
eine besondere Vorliebe für den Umgang mit
den feinnervigen Gebilden entdecken. Ganz
wird man dem Geheimnis um die Qualität und
Dichte der sächsischen Zeichnungslandschaft
nicht auf die Spur kommen. Ich denke, die
Zeichnung ist so etwas wie der „genius loci“
dieser Region.
C hristine R ink
Kunsthalle der Sparkasse
Otto-Schill-Straße 4a, 04109 Leipzig
Öffnungszeiten: Di bis Fr 15–18 Uhr,
Sa und So 11–16 Uhr
www.kunsthalle-sparkasse.de
53
Veranstaltungskalender
Stand September 2011. Aktuelle Termine unter www.mdbk.de.
Führung
Öffentliche Führung durch die Sammlung
oder aktuelle Ausstellung
Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr
50 Lux
Öffentliche Führung zu einem Thema der
Graphischen Sammlung, siehe auch Seite 46
Kosten: Eintritt, keine Führungsgebühr
Ich zeig’s Euch – Kinder führen Kinder
Öffentliche Führung von Kindern für Kinder
und Erwachsene
Kosten: Eintritt, keine Führungsgebühr
Kunststückchen
Öffentliche Führung durch die Sammlung
oder aktuelle Ausstellung für die Generation
60plus mit anschließender Bewirtung
(Heißgetränk + 1 Stück Kuchen) im
Museumscafé Michaelis
Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: 6 Euro
Seniorenführung
Öffentliche Führung durch die Sammlung
oder aktuelle Ausstellung für die Generation
60Plus
Kosten: Eintritt, keine Führungsgebühr
Führung für Hörgeschädigte
Öffentliche Führung durch die Sammlung
oder aktuelle Ausstellung mit einer
Gebärdendolmetscherin
Kosten: Eintritt, keine Führungsgebühr
Test your English
Führung in englischer Sprache mit Schülern
der Leipzig International School
Kosten: Eintritt, keine Führungsgebühr
54
Kunstfenster
Kreativveranstaltung für Kinder ab 6 Jahre
Dauer: 2 Stunden, Kosten: 2 Euro
Interessengemeinschaft
Führung durch die Sammlung oder aktuelle
Ausstellung für Gemeinschaftsmitglieder
Kosten: Eintritt, keine Führungsgebühr
Beckmann Spezial
Öffentliche Veranstaltung im Rahmen der
Ausstellung „Max Beckmann. Von Angesicht
zu Angesicht“, siehe auch Seite 28–32
Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: Eintritt, keine Führungsgebühr
Eröffnung
Öffentliche Veranstaltung zur Eröffnung
einer Ausstellung
Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: Eintritt frei
Gespräch
Öffentliche Veranstaltung mit Künstlern
und anderen Gästen
Keine Anmeldung erforderlich
Kosten: Eintritt, keine Führungsgebühr
Konzert
Öffentliches Konzert in den Räumen des
Museums
In der Regel nur Abendkasse
Kosten: abhängig vom Veranstalter
*Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre frei
September 2011
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht 17. September 2011 bis 22. Januar 2012
Rosenkranz Kubus X: Imi Knoebel 17. September bis 26. Februar 2012
Barbara Klemm. Künstlerporträts 17. September bis 23. November
Fr, 16.9., 19 Uhr
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht
Barbara Klemm. Künstlerporträts
Rosenkranz Kubus X: Imi Knoebel
Eröffnung Sa, 17.9., 10/13 Uhr
Kunst fenster
Max Beckmann: Verkleidungs-
künstler – Maskenbau
Sa, 17.9., 14 Uhr
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Thorsten Plate
Judith Mayer
Führung
Sa, 17.9., 19.30 Uhr
Mythos 116
Kon zert
So, 18.9., 11 Uhr
Calmus Ensemble
siehe Seite 52
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Susanne Petri
Führung
So, 18.9., 11 UhrIch zeig’s Euch
mit Ina Schulze
K inder fü h ren Kind er
Mi, 21.9., 18 Uhr
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Dr. Jan Nicolaisen
Führung
Mi, 21.9., 19 Uhr
Kon zert
Sa, 24.9., 10/13 Uhr
Benefizkonzert des Neuen
Leipziger Kunstvereins e. V. Lachende Drachen – Collage
Ltg. Michael Rietz
siehe Seite 52
Karoline Vogelmann
Kunst fenster
Sa, 24.9., 14 Uhr
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Angela Straube
Führung
So, 25.9., 11 Uhr
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Alexandra Linea
Führung
Mi, 28.9., 18 Uhr
Schätze der Graphischen Sammlung – Adrian Ludwig Richter
Margret Rost
Interessengemeinsch af t Mi, 28.9., 18 Uhr
Beckmann und Amerika
Dr. Lynette Roth
Beckmann Spezial
55
Oktober 2011
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht 17. September 2011 bis 22. Januar 2012
Rosenkranz Kubus X: Imi Knoebel 17. September bis 26. Februar 2012
Barbara Klemm. Künstlerporträts 17. September bis 23. November
Sa, 1.10., 10/13 Uhr
Klabautermann & Co – Zeichnen
Judith Mayer
Ku n stfen ster
Sa, 1.10., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Monika Panzner
F ü hrung
So, 2.10., 11 UhrBarbara Klemm. Künstlerporträts
Susanne Petri
F ü hrung
So, 2.10., 11 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Susanne Schottke
F ü hrung
Di, 4.10., 15 UhrMax Beckmann. Von Angesicht
zu Angesicht, Teil I
S en i oren führu ng
Mi, 5.10., 18 Uhr
50 Lux: Beckmann und die Zeichnung
5 0 Lux
Do, 6.10., 15 Uhr
Ku n ststückch en
„Die Allegorie der Erlösung“ von
Lucas Cranach d. J.
Sa, 8.10., 10/13 UhrSchafe hüten – Ton
Margret Rost
Marcus Andrew Hurttig
Dr. Jeannette Stoschek
Tanja Kluß
Karoline Vogelmann
Ku n stfen ster
Sa, 8.10., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Angela Straube
B e c kman n Spezial
So, 9.10., 11 UhrBeckmann und der Schauspieler
Heinrich George
B e c kman n Spezial
Jan George,
Dr. Hans-Werner Schmidt
Di, 11.10., 15.30 UhrMax Beckmann. Von Angesicht
I n teressen g e meinsch aft zu Angesicht, Teil I
Margret Rost
Mi, 12.10., 18 Uhr
Lesung: Beckmann privat
B e c kman n Spezial
Corinna Harfouch,
Wolfgang Krause Zwieback
Mi, 12.10., 18 UhrRosenkranz Kubus X: Imi Knoebel
Marcus Andrew Hurttig
F ü hrung
Do, 13.10., 16.30 Uhr You tell me
T e st your English Cara Becker,
Franz Pappelbaum/
International School
Sa, 15.10., 10/13 UhrMit dem Fahrrad unterwegs – Comics zeichnen
Ku n stfen ster Yvonne Wirth
Sa, 15.10., 14–18 UhrMeisterstücke und Meisterwerke
siehe Seite 49
Sa, 15.10., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Angela Straube
F ü hrung
So, 16.10., 11 UhrBeckmann-Dialog: Marlene Dumas und Alex Katz
F ü hrung Marcus Andrew Hurttig
So, 16.10., 11 UhrIch zeig’s Euch
mit Ina Schulze
Ki n d er führen Kind er
Mi, 19.10., 18 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Dr. Jan Nicolaisen
F ü hrung
56
Sa, 22.10., 10/13 UhrMit dir im Garten – Malen
Karoline Vogelmann
Kunstfe nster
Sa, 22.10., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Thorsten Plate
Führung
So, 23.10., 11 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Dr. Frédéric Bußmann
Führung
Mi, 26.10., 18 UhrMax Beckmann. Von Angesicht
Interessengemeinsch aft zu Angesicht, Teil I
Mi, 26.10., 18 Uhr
Führung
Von Rom nach Rügen. Rundgang durch die Malerei
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Sa, 29.10., 10/13 UhrMax Beckmann unterwegs – Daumenkino
Margret Rost
Dr. Frédéric Bußmann
Judith Mayer
Kunstfe nster
Sa, 29.10., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Angela Straube
Führung
So, 30.10., 11 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Alexandra Linea
Führung
57
November 2011
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht 17. September 2011 bis 22. Januar 2012
Rosenkranz Kubus X: Imi Knoebel 17. September bis 26. Februar 2012
Barbara Klemm. Künstlerporträts 17. September bis 23. November
Di, 1.11., 15 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht, Teil II
S en i oren führu ng
Mi, 2.11., 18 Uhr
50 Lux: Beckmann und die Druckgrafik
Margret Rost
Marcus Andrew Hurttig
5 0 Lux
Do, 3.11., 15 UhrBarbara Klemm. Künstlerporträts
Susanne Petri
Ku n ststückch en
Sa, 5.11., 10/13 Uhr
Auf dem Adler zum Olymp – Freies Gestalten Karoline Vogelmann
Ku n stfen ster
Sa, 5.11., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Angela Straube
F ü hrung
So, 6.11., 11 Uhr
Künstlergespräch: Evelyn Richter und Barbara Klemm
G es präch
Barbara Klemm,
Evelyn Richter,
Dr. Hans-Werner Schmidt
So, 6.11., 11 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Monika Panzner
F ü hrung
Di, 8.11., 15.30 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht, Teil II
S en i oren führu ng
Margret Rost
Mi, 9.11., 18 UhrDie Alten Meister III – vom 16. ins 18. Jahrhundert
Tanja Kluß
Do, 10.11., 16.30 UhrTake a closer look
T e st your English Molly Wilson,
Ly Thien Co Friedrich/
International School
Sa, 12.11., 10/13 UhrMaskenball für alle – Papierarbeiten
Judith Mayer
F ü hrung Ku n stfen ster
Sa, 12.11., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Angela Straube
F ü hrung
So, 13.11., 11 UhrIch zeig’s Euch
mit Ina Schulze
Ki n d er führen Kind er
So, 13.11., 11 UhrDie Beckmann-Ausstellungen in
Frankfurt am Main und Leipzig
B e c kman n Spezial
Susanne Petri,
Dr. Jutta Schütt
Sa, 19.11., 10 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Heike Barth,
F ü hrung für Hö rgesch ä d igte
Yvonne Wirth
Sa, 19.11., 10/13 UhrEin Tag im Zoo – Ton
Karoline Vogelmann
Ku n stfen ster
Sa, 19.11., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Angela Straube
F ü hrung
58
So, 20.11., 11 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Marcus Andrew Hurttig
Führung
Mi, 23.11., 18 Uhr
Vortrag: Beckmann und die Frauen
Führung
Sa, 26.11., 10/13 UhrMax Beckmann: Farbenfrohes Getier – Collage
Kun stfenster
Prof. Dr. Carla SchulzHoffmann
Yvonne Wirth
Sa, 26.11., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Thorsten Plate
Führung
So, 27.11., 11 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Dr. Frédéric Bußmann
Führung
Mi, 30.11., 17 UhrMax Beckmann. Von Angesicht Interessengemeinsch aft zu Angesicht, Teil II
Margret Rost
Mi, 30.11., 18 UhrBeckmann und Leipzig. Die Ausstellungen 1984, 1990 und 2011
Dr. Dieter Gleisberg,
Dr. Hans-Werner Schmidt
Beckmann Spezial
59
Dezember 2011
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht 17. September 2011 bis 22. Januar 2012
Rosenkranz Kubus X: Imi Knoebel 17. September bis 26. Februar 2012
Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung 2011:
Jochen Plogsties 3. Dezember 2011 bis 26. Februar 2012
Do, 1.12., 15 Uhr
Ku n ststückchen
Fr, 2.12., 19 Uhr
E rö ffnun g Ferne Welten: Französische Malerei der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Dr. Frédéric Bußmann
Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung 2011:
Jochen Plogsties
Sa, 3.12., 10/13 UhrEinen Apfel schenk ich dir – Freies Gestalten Karoline Vogelmann
Ku n stfen ster
Sa, 3.12., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Angela Straube
F ü h run g
So, 4.12., 11 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Dr. Jan Nicolaisen
F ü h run g
Di, 6.12., 15 UhrMuseumsbesuch einmal anders
Margret Rost
S e n i oren führung
Mi, 7.12., 18 Uhr
5 0 Lux
50 Lux: Von der Skizze zum vollendeten Porträt – zur Werkgenese bei Beckmann
Sa, 10.12., 10/13 UhrMax Beckmann und seine Freunde – Druck
Marcus Andrew Hurttig,
Dr. Jeannette Stoschek
Judith Mayer
Ku n stfen ster
Sa, 10.12., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Angela Straube
F ü h run g
So, 11.12., 11 UhrBeckmann aus der Sicht des Künstlers
Hubertus Giebe
B ec kman n Spezial
Di, 13.12., 15.30 UhrMax Beckmann. Von Angesicht
I n t e r esseng emeinsch aft zu Angesicht, Teil II
Mi, 14.12., 18 Uhr
F ü h run g Margret Rost
Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung 2011: Tanja Kluß
Jochen Plogsties
Sa, 17.12., 10/13 UhrOh du fröhliche – Malen
Karoline Vogelmann
Ku n stfen ster
Sa, 17.12., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Angela Straube
F ü h run g
So, 18.12., 11 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Alexandra Linea
F ü h run g
So, 18.12., 11 UhrIch zeig’s Euch
mit Ina Schulze
K i n der führen Kind er
Mi, 21.12., 18 Uhr
F ü h run g Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung 2011: Tanja Kluß
Jochen Plogsties
So, 25.12., 11 UhrBeckmann-Dialog: Marlene Dumas und Alex Katz
Marcus Andrew Hurttig
F ü h run g Mi, 28.12., 18 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Marcus Andrew Hurttig
F ü h run g
60
Januar 2012
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht 17. September 2011 bis 22. Januar 2012
Rosenkranz Kubus X: Imi Knoebel 17. September bis 26. Februar 2012
Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung 2011:
Jochen Plogsties 3. Dezember 2011 bis 26. Februar 2012
So, 1.1., 11 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Susanne Schottke
Führung
Seni ore nfü h ru ng
August Gaul und die Sammlung Geipel im
Museum der bildenden Künste Leipzig
Claudia Klugmann,
Margret Rost
Mi, 4.1., 18 Uhr
50 Lux: Max Klinger, Opus I
Dr. Jeannette Stoschek
Di, 3.1., 15 Uhr
50 Lux
Do, 5.1., 15 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Alexandra Linea
Kunstst ückch en
Sa, 7.1., 10/13 UhrNachtfahrt – Aussprengtechnik
Karoline Vogelmann
Kunstfe nster
Sa, 7.1., 11 Uhr
Eröffn ung
Preisverleihung Kinder- und
Jugendkunstpreis
Sa, 7.1., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Kristina Lippold
Führung
So, 8.1., 11 UhrBeckmanns Freund und Förderer: Stephan Lackner
Beckmann Spezial Di, 10.1., 15.30 Uhr
August Gaul und die Sammlung Geipel im
Interessengemeinsch aft Museum der bildenden Künste Leipzig Peter Lackner,
Susanne Petri
Claudia Klugmann,
Margret Rost
Dr. Frédéric Bußmann
Führung Adolf Heinrich Schletter und
die Entstehung des Museums
der bildenden Künste Leipzig
Sa, 14.1., 10 Uhr
Party mit Max Beckmann – Malen
Yvonne Wirth
Mi, 11.1., 18 Uhr
Kunstfe nster
Sa, 14.1., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Susanne Schottke
Führung
So, 15.1., 11 Uhr
Podiumsdiskussion: Beckmanns Porträtkunst – Identität oder Fiktion?
Beckmann spezial
Mi, 18.1., 18 UhrBeckmann aus der Sicht der Enkelin
Beckmann Spezial
Do, 19.1., 16.30 UhrCheck this out!
Test your English Sa, 21.1., 10/13 Uhr
Wintergrüße für dich – Linolschnitt
Dr. Felix Billeter,
Dr. Christian Fuhrmeister,
Prof. Dr. Uwe M. Schneede
und Gäste
Mayen Beckmann,
Dr. Hans-Werner Schmidt
Christoph Hochtritt/
International School
Karoline Vogelmann
Kunstfe nster
Sa, 21.1., 14 UhrMax Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht Thorsten Plate
Führung
So, 22.1., 11 UhrIch zeig’s Euch
mit Ina Schulze
K inder fü h ren Kind er
61
So, 22.1., 11 UhrFinissage:
Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht
Mi, 25.1., 18 UhrRosenkranz Kubus X: Imi Knoebel
Marcus Andrew Hurttig
Fü hrun g
I n teresseng emeinsch aft
August Gaul und die Sammlung Geipel im
Museum der bildenden Künste Leipzig
Claudia Klugmann,
Margret Rost
Sa, 28.1., 10/13 Uhr
Party bei mir – Aussprengtechnik
Judith Mayer
Mi, 25.1., 18 Uhr
Ku n st fen ster
So, 29.1., 11 Uhr
Fü hrun g 62
Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung 2011: Tanja Kluß
Jochen Plogsties
DOK Leipzig
54. Internationales Festival für Dokumentar- und Animationsfilm
Vom 17. bis 23. Oktober 2011 bringt die 54.
Ausgabe des DOK Leipzig rund 350 herausragende Filme aus aller Welt auf die Leinwände der Leipziger Kinos. Eine klare Autorenhandschrift, erzählerische Meisterschaft,
filmische Perfektion und Innovationskraft
zeichnen die rund 50 Wettbewerbsbeiträge
aus – darunter zahlreiche Weltpremieren,
deren Regisseure Preisgelder im Gesamtwert
von rund 70.000 Euro gewinnen können.
Darüber hinaus präsentiert DOK Leipzig in
seiner Retrospektive und den Hommagen jedes
Jahr filmhistorische Entdeckungen und bringt
Ihnen in seinen Länderschwerpunkten weitgehend unbekannte Kinematografien nahe.
Die Retrospektive „Bestandsaufnahme ‘61 –
Die Welt, als sie sich teilte“ wirft anlässlich
des fünfzigsten Jahrestags des Mauerbaus
ein Schlaglicht auf die Umbrüche des Jahres
1961, die nicht nur Deutschland und Europa
erfassten, sondern weltweit tiefe Spuren hinterließen und heute überraschend aktuell sind.
Im Sonderprogramm „Filmmakers as
Change­makers – The Rhythms of India“ sind
vielfältige Facetten des kulturell, historisch,
politisch und spirituell faszinierenden Subkontinents Indien zu entdecken – und dies
durch die Augen indischer Filmemacher. Seit
15 Jahren bietet DOK Leipzig seinem Publikum mit der Programmkategorie „Animadok“ außerdem einen Überblick über die besten neuen animierten Dokumentarfilme und
besitzt damit weltweit eine Alleinstellung. Das
Sonderprogramm „Crossing Identities - Best of
Animadok at DOK Leipzig“ beweist, wie faszinierend sich diese Mischform entwickelt hat.
Brandaktuell sind Filme über die arabischen Revolutionen, die uns nacherleben lassen, wie die Menschen in Tunesien und Ägypten ihre erstarrten Regime gestürzt haben.
www.dok-leipzig.de
Einge Regisseure haben noch bis in den Sommer hinein gedreht und ihre Filme in kürzester
Zeit fertiggestellt. Wie die meisten anderen
Filmemacher werden auch die arabischen Kollegen dem Leipziger Publikum nach den Vorführungen Rede und Antwort stehen.
In wenigen Jahren hat sich DOK Leipzig
als ältestes Dokumentarfilmfestival der
Welt auch zu einem der wichtigen europäischen Branchentreffpunkte entwickelt, seit
2004 hat sich die Zahl der internationalen
Fachbesucher verdoppelt. 2011 startet DOK
Leipzig mit seiner neuen Plattform „DOK
Training“ eine Offensive für den filmischen
Nachwuchs und bietet diesem attraktive
Fortbildungsangebote.
Zentraler Anlaufpunkt für Besucher ist das
Festivalzentrum im Museum der bildenden
Künste. Hier können sie Informationen über
das Programm erhalten, auf Filmemacher
treffen und im Café in gemütlicher Atmosphäre miteinander ins Gespräch kommen.
63
die mitarbeiter
sven hottenrott
Geboren 1971 in Leipzig, Lehre zum Bautischler beim Sportstättenbetrieb Leipzig,
seit 1991 als Tischler im Museum der bildenden Künste Leipzig.
Leidenschaftliches Interesse für Modellbau und Modelleisenbahnen.
Fotografiert von Grit Schwerdtfeger, Leipzig
64
MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE
LEIPZIG
FÖRDERER DES MUSEUMS DER
BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG E. V.
Einrichtung der Stadt Leipzig
Katharinenstraße 10, 04109 Leipzig
Tel.: 03 41/21 69 90
Fax: 03 41/21 69 99 99
[email protected], www.mdbk.de
Vorsitzender des Vorstandes:
Bernd Radestock
Tel.: 03 41/21 69 99 18
[email protected]
FREUNDESKREIS MAX KLINGER E. V.
ÖFFNUNGSZEITEN
Di und Do bis So 10–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr
Mo geschlossen
Feiertage 10–18 Uhr (auch 16. November)
24. und 31. Dezember geschlossen
Vorsitzender des Vorstandes:
Rainer Ilg
Tel.: 03 41/21 69 99 40
[email protected]
NEUER LEIPZIGER KUNSTVEREIN E. V.
EINTRITT
Sammlung 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro
Wechselausstellungen 8 Euro,
ermäßigt 5,50 Euro
Am zweiten Mittwoch im Monat
freier Eintritt.
Bis 16 Jahre Eintritt frei
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT / ANMELDUNG VON FÜHRUNGEN
Tel.: 03 41/21 69 99 14
[email protected]
BIBLIOTHEK
Mi 13–20 Uhr
Di und Do 13–17 Uhr nach Voranmeldung
Tel.: 03 41/21 69 99 32
Tageskarte 2 Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Jahreskarte 7 Euro, ermäßigt 5 Euro
Vorsitzender des Vorstandes:
Klaus F. Delwig
Tel.: 03 41/7 10 45 40
Fax: 03 41/7 10 46 01
[email protected], www.nlkv.org
Tübke Stiftung Leipzig
Springerstraße 5, 04105 Leipzig
Öffnungszeiten: Samstag 10–14 Uhr
www.tuebke-stiftung-leipzig.de
Kontakt und Postadresse:
Brigitte Tübke-Schellenberger
(Stiftungsratsvorsitzende)
Thomasgasse 2, 04109 Leipzig
Tel.: 03 41/5 85 22 18
KUNST-BUCH DR. KALUSCHE
Tel./Fax: 03 41/9 93 88 58
[email protected]
Öffnungszeiten wie Museum
GRAPHISCHE SAMMLUNG
Mi 13–20 Uhr Vorlage von Druckgrafik und
Zeichnungen
nach Voranmeldung
Tel.: 03 41/21 69 99 44
MAXIMILIAN SPECK VON STERNBURG
STIFTUNG
Präsident:
Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg
Tel.: 03 41/21 69 99 45
[email protected]
www.sternburg-stiftung.de
Michaelis im MUSEUM der
bildenden Künste Leipzig
Tel.: 03 41/3 37 37 57
[email protected]
Öffnungszeiten wie Museum
Evelyn Richter Archiv der
Ost­deutschen Sparkassenstiftung im Museum der
bildenden Künste Leipzig
Leitung: Dr. Jeannette Stoschek
Tel.: 03 41/21 69 99 40
[email protected]
65
Impresssum
Stadt Leipzig, Museum der bildenden Künste, September 2011
Redaktion: Jörg Dittmer, Tanja Kluß, Ulrike
Otto, Jeannette Stoschek
Gestaltung: Harald Richter, Hamburg
Druck: druckhaus Köthen, Köthen
© Museum der bildenden Künste Leipzig, die
genannten Autoren, Hatje Cantz Verlag
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011: Max
Beckmann, Alex Katz, Barbara Klemm,
Imi Knoebel, Jochen Plogsties, Grit
Schwerdtfeger
66
© bei den genannten Museen sowie:
The Museum of Modern Art, New
York / Scala, Florenz , bpk / Bayerische
Staatsgemäldesammlungen München,
Max Beckmann Archiv, München
© bei den Künstlern und Fotografen:
Marlene Dumas, Ivo Faber, Werner Gnadt
Jochen Plogsties: courtesy ASPN Galerie,
Leipzig
314 Tage
KUNST
zum Verschenken
Die
JA H R ES K A R TE
bietet Ihnen für 12 Monate:

freien Eintritt in die Ständige Sammlung und
alle Sonderausstellungen

Einladungen zu Ausstellungseröffnungen

und das Programmheft frei Haus
Erhältlich für 40.- Euro (ermäßigt 28.- Euro)
an der Museumskasse.
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