Ein neuer, stolzer Brunnen-Schwan aus Bronze

Transcription

Ein neuer, stolzer Brunnen-Schwan aus Bronze
GZA/PP 8048 Zürich
82. Jahrgang
Donnerstag, 14. Januar 2016
Nr. 2
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Ein neuer, stolzer Brunnen-Schwan aus Bronze
Die Neugestaltung des
Münsterhofs befindet sich
im Endspurt. Im März soll
der neue Brunnen installiert
werden. Ein erster Augenschein am Produktionsort.
Jan Bolliger
Die Suche nach dem neuen Herzen
von Zürich führt ins Sittertal, wo sich
mystischer Nebel über die Kunstgiesserei St. Gallen gelegt hat. Noch ist
dies das Zuhause des Zulaufs zum
neuen Brunnen, der schon ab März
den umgestalteten Münsterhof zieren
soll. Die Giesserei versprüht mehr
den Charme eines Künstlerateliers
als einer Industrieanlage. Insgesamt
beschäftigt sie 50 Mitarbeiter aus diversen Handwerkszweigen. Sie hat
sich ganz der Verwirklichung von anspruchsvollen Spezialaufträgen verschrieben. Neben Architekten gehören vor allem viele international erfolgreiche Künstler zu ihren Kunden,
unter anderen Fischli/Weiss und Roman Signer.
Sorgfältige Handarbeit
Das sieht man auch dem Zulauf auf
den ersten Blick an: Hier war künstlerische Perfektion am Werk. Elegant
schlängelt sich der bronzene Bogen
in die Höhe, die Oberfläche scheint
nahtlos wie aus einem Guss. Doch
der Schein trügt. Er wurde aus sechs
Millimeter dickem Bronzeblech geschweisst, wie Felix Lehner, Gründer,
Inhaber und Geschäftsführer der
Kunstgiesserei, bei einer Exklusivführung für «Zürich 2» erklärt. Denn anders als beim Giessen konnte man so
von Anfang bis Ende kontrollieren,
dass sich keine Bläschen bilden, die
die Statik in Gefahr bringen könnten.
Das wäre verheerend bei dem gut
700 Kilo schweren Zulauf.
Die gesamte Entwicklung und Realisation des Brunnens betrug fast
drei Jahre, während derer die Archi-
Beeindruckend: Vier Meter hoch wird der neue Brunnen auf dem Münsterhof sein. Felix Lehner von der Kunstgiesserei St. Gallen und Ralph Jud
Fotos: jb.
vom Tiefbauamt Zürich (r.) vor dem Resultat.
tekten, die Stadt Zürich und die zwölf
involvierten Kunsthandwerker in regem Austausch standen.
Das Endprodukt wurde dann in
fast 30 Arbeitsschritten in Handarbeit fertiggestellt. Besonders die Wölbungen am Sockel und am Nebenrohr stellten sich als sehr komplex
heraus. Der Aufwand hat sich gelohnt; die Kurven des Zulaufs können
sich locker mit denen der teuren
Sportwagen messen, die früher auf
dem Münsterhof zur Schau gestellt
wurden. Aus zweieinhalb Meter Höhe
wird in Zukunft das Wasser in das
Hauptbecken fliessen, während das
Nebenrohr ein kleineres Trinkbecken
mit Wasser versorgen wird.
Zurzeit befinden sich die Kunststeinbecken noch in der Produktionsstätte in Frick. Es ist dieselbe Steinfabrik, die auch das Wasserspiel auf
dem Sechseläutenplatz hergestellt
hat. Das grosse Becken hat einen
Durchmesser von sechs Metern und
ist etwa hüfthoch. Diese Masse mögen gigantisch und leicht grössenwahnsinnig scheinen, seien aber nö-
tig, erklärt der Architekt Franz Romero, damit der Brunnen auf dem etwa 4500 Quadratmeter grossen Platz
nicht verloren wirke. Der Bogen werde dafür sorgen, dass der Brunnen
auch neben den umstehenden hohen
Zunfthäusern eine vertikale Präsenz
haben werde. Man habe auch viel
Wert darauf gelegt, den Brunnen als
einzig erkennbar neues Objekt in die
Umgebung zu integrieren. «Wir haben mit Bronze ein Material gewählt,
das einen schön sichtbaren Alterungsprozess durchmacht und schon
sehr bald seine eigenen Geschichten
erzählen wird.» Gemeinsam mit Vogt
Landschaftsarchitekten hat das Architekturbüro Romero & Schaefle sowohl den Brunnen entworfen, als
auch die Neugestaltung des Platzes
geplant.
Es wird nicht der erste Brunnen
auf dem Münsterhof sein. Im Jahr
1766 wurde ein prächtiger RokokoBrunnen eingeweiht, der jedoch nicht
einmal 50 Jahre bestand hatte. Er
wurde Opfer von Kämpfen während
der Revolutionsjahre. Aus den Überresten wurde der Brunnen bei der
Stüssihofstatt gebaut. Im Lauf der
Zeit musste der Münsterhof wiederholt als Schlachtfeld herhalten. Sowohl bei der sogenannten Zürcher
Mordnacht als auch beim Züri-Putsch
war er einer der Hauptschauplätze.
Überhaupt kann der Platz auf eine
reiche Geschichte vom Friedhof zum
Markt- zum Parkplatz blicken. Im
Mittelalter wurden auf ihm Könige,
im 20. Jahrhundert Churchill und die
Queen empfangen. Vor ein paar Jahren war der Dalai Lama zu Besuch.
Paradox: SVPRegierungsrat wirbt für
Personenfreizügigkeit
Ernst Stocker, SVP-Mitglied
und Zürcher Finanzdirektor,
wird in Brüssel für eine florierende Ostschweiz werben.
Bayern und Baden-Württemberg in
Deutschland, Vorarlberg in Österreich sowie Liechtenstein und die
Ostschweizer Kantone, inklusive Zürich, bilden die Internationale Bodenseekonferenz (IBK). Ein wichtiges Anliegen der IBK ist die wirtschaftliche
Zusammenarbeit. Einen Eingriff in
die Personenfreizügigkeit, wie sie die
SVP proklamiert, beurteilt die IBK als
Gefahr für die grenzüberschreitenden
Wirtschaftsbeziehungen und den Arbeitsmarkt. Demnächst soll auch der
Zürcher Finanzdirektor und SVPAushängeschild Ernst Stocker bei der
EU in Brüssel für die Anliegen einer
florierenden Region der vier Länder
werben. Stocker zu «Zürich 2»: «Wir
wollen aufzeigen, wie bedeutend die
grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Kontakte für die Zahl der Arbeitsplätze und den Wohlstand aller
sind.»
Interview auf Seite 7
Die Blamage von 1766
Die Einweihung des alten Brunnens
von 1766 endete übrigens mit einer
Blamage, denn der Wasserdruck war
nicht stark genug. Anstelle einer stolzen Fontäne sprudelte nur ein kleines
Rinnsal hervor.
Dank etlichen Tests soll dies dem
neuen Brunnen erspart bleiben. Er
hätte es verdient.
Ernst Stocker, Zürcher Finanzdirektor: Aufzeigen, wie bedeutend
grenzüberschreitende wirtschaftliche Kontakte sind. Foto: Thierry Haecky
«Der kleine Muck» mit Vera Kaa
«Keine Stadtratsambitionen»
«Junge Könner» in Leimbach
Das Konzert vom kommenden Sonntag im Rahmen des Zyklus «Musik in St. Franziskus» wird von der Lokalmatadorin
Vera Kaa und ihrer Band bestritten. Zur Aufführung gelangt
«Der kleine Muck».
Seite 5
Der Engemer Gemeinderat Michael Schmid ist seit Anfang
Jahr neuer Fraktionschef der FDP. Obwohl das Amt des
Fraktionschefs durchaus als Sprungbrett für den Stadtrat gilt,
hegt Michael Schmid keine Ambitionen.
Seite 6
«Junge Könner»: Unter diesem Titel tritt am Sonntag, 24. Januar, erstmals das bisher als Konsi Strings bekannte Orchester Kammerorchester Musikschule Konservatorium Zürich in
Leimbach auf.
Seite 11
2
Stadt Zürich
Nr. 2
14. Januar 2016
Treibende Rhythmen, sinnliche Moves
Das kubanische «Ballet Revolución» reisst sein Publikum weltweit aus den Sitzen. Nun kehrt die explosive Truppe mit einer neuen
Show zurück nach Zürich.
Stephen Triffitt, Mark Adams und George Daniel Long lassen auf der
Bühne des Theaters 11 den Swing der 60er-Jahre aufleben. Foto: Andy Juchli
Hommage an ein legendäres Trio
Mit «Sinatra & Friends»
sind die grössten Entertainer aller Zeiten zurück.
«Sinatra & Friends» ist eine Hommage an den legendären Sänger
Frank Sinatra, der am letzten 12. Dezember 100 Jahre alt geworden wäre.
In der Show holt Sinatra seine Freunde Dean Martin und Sammy Davis Jr.
zurück auf die Bühne. Das Trio wiederholt eines ihrer grandiosen Konzerte von einst in Las Vegas.
Wer in der Show sitzt, glaubt,
Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. leibhaftig vor sich zu haben. Nicht umsonst traten die drei
Sänger und Schauspieler – Stephen
Triffitt, Mark Adams und George Daniel Long – während Jahren am Londoner West End auf und überzeugten
Presse und Publikum. Frank Sinatra
und seine Freunde lassen die 60erJahre aufleben und sorgen mit Songs
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AKTUELL
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets
(Bons für Vorstellung nach Wahl)
für «Sinatra & Friends» vom
21.–24. Januar im Theater 11.
Einfach bis 18. Januar ein Mail
mit Betreffzeile «Sinatra» und
vollständigem Absender schicken
an: [email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Sinatra»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
wie «Come fly with me», «That’s Amore», «Mr Bojangles», «My Way», «New
York» und vielen mehr für einen
swingvollen
und
unvergesslichen
Abend. (mai.)
21.–24. Januar, Do–Sa jeweils 20 Uhr, So
15 Uhr, Theater 11, Thurgauerstrasse 7,
8050 Zürich.
«Ballet Revolución» – das ist überbordende Energie. Das sind waghalsige Sprünge und sinnliche Moves
zwischen Ballett und Streetdance.
Das ist der unwiderstehliche LiveSound internationaler Club-Hits: Pop,
R&B, Hip-Hop und feurige lateinamerikanische
Rhythmen.
Angeheizt
durch eine phänomenale Live-Band,
entfachen einige der weltweit talentiertesten Tänzerinnen und Tänzer
einen wahren Feuerball an Emotionen und Energie. Dazu gehören weltbekannte Nr.-1-Hits von Pitbull, Usher, Rihanna, David Guetta, Beyoncé
und vielen anderen mehr.
Der Tanz ist auf Kuba so tief verwurzelt, so weit in alle Bereiche des
Lebens vorgedrungen wie in kaum
einem anderen Land der Erde. Sowohl die afrikanischen Sklaven, die
zur Blütezeit des Zuckerrohranbaus
Mitte des 19. Jahrhunderts den grösseren Teil der Bevölkerung ausmachten, als auch die spanischen Kolonialherren brachten einen reichen
Schatz an Stilen und Bewegungsformen mit. Sie haben damit auf Kuba
eine Kultur geprägt, die bis in die
Spitzen von Bewegungslust durchdrungen ist. In Kuba muss man daher nicht erst nach Tanz suchen.
Überall, wo man hinkommt, ist er bereits da: inmitten von Menschenmengen, in Nachtclubs, an Veranstal-
Unwiderstehlich kubanisch: «Ballet Revolución».
tungsorten. Und dann sind da noch
die Karnevals, die Strassenfeste, die
Santería-Rituale und die Familienfeste, auf denen die Entscheidung, nicht
zu tanzen, ebenso sinnlos ist wie die
Entscheidung, nicht zu atmen.
Tanz auf professioneller Ebene jedoch ist auf Kuba eine vergleichsweise
junge Erscheinung. So hielt das Ballett
erst 1948 und der Moderne Tanz erst
nach dem Sieg der Revolution 1959
Einzug. Doch einen fruchtbareren Boden als das karibische Kuba konnten
professionelle Tanzformen kaum finden. Heute gibt es auf Kuba an die 50
Tanzcompagnien, und es entstehen
ständig neue. (pd./mai.)
26.–31. Januar, Di–Fr 19.30 Uhr, Sa 15
und 19.30 Uhr, So 14 und 18 Uhr, Theater
11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich.
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets
(Bons für Vorstellung nach Wahl)
für «Ballet Revolución» vom 26.
bis 31. Januar im Theater 11.
Einfach bis spätestens 18. Januar
eine E-Mail mit Betreffzeile «Kuba» und vollständigem Absender
schicken an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Kuba»
Buckhauserstrasse 11
8048 Altstetten
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Zürich 2
AKTUELL
IN KÜRZE
Neuer Präsident
Bruno Christen ist neuer Verwaltungsratspräsident der BVG- und
Stiftungsaufsicht des Kantons Zürich (BVS). Der Regierungsrat
wählte mit ihm ein Verwaltungsratsmitglied der ersten Stunde.
Er übernahm das Präsidialamt
per 1. Januar von Bruno Ern, der
auf Ende der Amtsperiode aus
Altersgründen zurücktrat.
Kinderspital
Das Kinderspital Zürich hat auf
dem Weg zum Neubau in Zürich
Lengg zwei wichtige Meilensteine
erreicht: Es hat das Vorprojekt
erfolgreich abgeschlossen und
den Start der Detailprojektierung
freigegeben. Mit der Zürcher
Kantonalbank, der UBS und dem
Kanton Zürich stehen drei starke
Partner bereit, die die Finanzierung des Neubaus auf der Lengg
sicherstellen. Nach heutigem
Stand der Planung kann das dringend benötigte neue Gebäude im
Jahr 2021 bezogen werden.
Neue Leiterin
Die 48-jährige Nina Gilgen wird
neue Leiterin der kantonalen
Fachstelle für Integrationsfragen.
Die
norwegisch-schweizerische
Doppelbürgerin leitet gegenwärtig die Fachstelle Integrationsförderung der Stadt Winterthur. Sie
tritt am 1. März die Nachfolge
von Julia Morais an, die dieses
Amt von 2007 bis 2015 innehatte. Die Fachstelle beschäftigt sich
mit Fragen, die sich aus der Zuwanderung von Menschen ausländischer Herkunft ergeben.
Historisches Ereignis mit Tafel gewürdigt
Walter Käser, Zunftmeister
der Zunft zu den Drei Königen, und Stadtrat Filippo
Leutenegger weihten am
6. Januar die Gedenktafel
«Wacht zu den Drei Königen» im Bahnhof Enge ein.
Gebeine der Heiligen Drei Könige
Die den Heiligen Drei Königen geweihte Kapelle in der Enge ist 1361
erstmals erwähnt. Während der Reformation wurde sie säkularisiert
und später in ein Wohnhaus umgebaut. Dieses fiel 1887 einem Brand
zum Opfer. Heute steht dort der
Bahnhof Enge.
Mit dem Patrozinium der Heiligen
Drei Könige hat es folgende Bewandtnis: Im Jahr 1162 zerstörte Kaiser
Friedrich Barbarossa die Stadt Mailand. Er entwendete die dort verehrten Gebeine der Heiligen Drei Könige
Stadtrat Filippo Leutenegger (leicht lädiert nach einem Unfall auf dem
Glatteis) und Zunftmeister Walter Käser (r.).
Foto: pm.
und schenkte sie dem Kölner Erzbischof Rainald von Dassel. Die Reliquien sind seither im Kölner Dom in
einem kostbaren Schrein aufbewahrt.
Bei der Überführung der Reliquien
von Mailand nach Köln sollen diese im
Juli 1164 in der Marienkapelle im
Südturm des Zürcher Fraumünsters
geruht haben. Deshalb wurde die Marienkapelle um 1326 zusätzlich den
Heiligen Drei Königen geweiht. Die
Kapelle in der Enge erhielt das gleiche
Patrozinium. Der Name der Kapelle
übertrug sich später auf die Enge, die
«Wacht zu den Drei Königen» genannt
wurde, die die Heiligen Drei Könige
auch in ihrem Wappen führte. Die
1897 gegründete Zunft zu den Drei
Königen pflegt das Andenken an die
ehemalige Gemeinde, die 1893 mit
der Stadt Zürich vereinigt wurde. Diese nach Meinung der Zunft zu den
Drei Königen wichtige Begebenheit in
der Geschichte der Stadt Zürich sollte
entsprechend gewürdigt werden. Des-
Zunft zu den
Drei Königen
Die Zunft zu den Drei Königen
nimmt am Sechseläuten teil und
führt Besuche der Drei Könige im
vollen Ornat bei Institutionen für
Alte, Junge oder Kranke durch.
Dabei wird die Geschichte der
drei Könige nacherzählt und den
Teilnehmenden Dreikönigskuchen
verteilt. (pm.)
halb will die Zunft mit einer entsprechenden Gedenktafel an dieser historischen Stelle darüber informieren. «Ich
habe mir nach meinem Amtsantritt
zum Ziel gesetzt, die Verbindung der
Zunft mit dem Quartier zu stärken
und gleichzeitig auch die Sichtbarkeit
der Zunft zu den Drei Königen in der
Öffentlichkeit und in den Medien zu
erhöhen», betont Käser.
Fernwärmenetz
ERZ Entsorgung + Recycling Zürich muss jedes Jahr Reparaturen
und Sanierungen an den Leitungen der Fernwärmenetze und
den technischen Anlagen vornehmen. Erkannte Schäden müssen
möglichst schnell repariert werden, damit sie sich nicht weiter
ausdehnen. Der Stadtrat hat dafür Ausgaben in der Höhe von
3,02 Millionen Franken bewilligt.
Foto: Hans Brühlmann
Eine schon fast gespenstische Situation
«Zürich 2»-Leser Hans Brühlmann hat dieses Foto der
ehemaligen ABZ-Kolonie Entlisberg III an der Marchwartstrasse geschossen. Er schreibt dazu: «Die Aufnahme wurde an einem nebligen Tag gemacht. Die
Bewegungen der Baumaschinen vor den leergeräum-
ten Häusern mit schwarzen Fensterhöhlen wirken dadurch fast gespenstisch. Nur schade, dass die hohen
Bauabschrankungen den Blick auf das Trümmerfeld
einschränken!» Nun entstehen hier anstelle der Bauten von 1929 bis 1931 neue Wohnungen. (zh2.)
Bahninfrastruktur
Der Regierungsrat begrüsst die
Erhöhung des Zahlungsrahmens
für die Betreiber der Bahninfrastruktur in den Jahren 2017 bis
2020. Sie gewährleistet den sicheren Betrieb und die notwendige Erneuerung der Schieneninfrastruktur. Der Regierungsrat
wehrt sich jedoch gegen eine teuerungsbedingte Erhöhung des
Kantonsbeitrags in den Bahninfrastrukturfonds. Hierfür fehlt es
an einer gesetzlichen Grundlage.
Patientendossiers
Die Einführung des elektronischen Patientendossiers im Kanton Zürich schreitet voran. Der
Regierungsrat stellt dem Kantonsrat den Antrag, einen Beitrag
aus dem Lotteriefonds für die
notwendige Anschubfinanzierung
zu bewilligen. Diese deckt die
Aufbaukosten für die Infrastruktur und ermöglicht eine rasche
Verbreitung des elektronischen
Patientendossiers.
KAMILS KOLUMNE
Serdar Somuncu
trifft den Nerv, Yvette
Estermann auch
Kamil Krejci
Das Jahr hat mit einem kabarettistischen Feuerwerk begonnen. In Arosa
hat der deutsche Schriftsteller und Kabarettist türkischer Herkunft, Serdar
Somuncu, einen Auftritt hingelegt, der
grosses Aufsehen erregt hat. Es waren
zwar nur zwei, drei etwas dümmliche
Aussagen, die uns präsentiert wurden,
aber diese erregten. Seine ganze
Nummer aber, die satirisch, böse und
geistreich war, wie es sich für bissiges
und gesellschaftskritisches Kabarett
gehört, hat uns eigentlich nicht interessiert. Es könnte ja sein, dass sie uns
zu Recht treffen könnte. Da waren die
konfusen Sätze der Kabarettistin Yvette Estermann viel zündender. Die
fremde Frau («Ein Fremder ist immer
ein Fremder») wusste mit solchem
Nonsens zu verblüffen, dass man nur
14. Januar 2016
3
AUF
EIN WORT
Lorenz Steinmann
Pia Meier
Der Dreikönigstag war der ideale
Zeitpunkt für die Einweihung der Gedenktafel an der Dreikönigskapelle.
Zahlreiche Zünfter der Zunft zu den
Drei Königen, Vertreter der SBB,
Quartiervereinspräsident
Markus
Gumpfer und Passanten wohnten der
vom Zunftspiel umrahmten Einweihungszeremonie durch Zunftmeister
Walter Käser und Stadtrat Filippo
Leutenegger im Bahnhof Enge bei.
Anschliessend konnten alle zu den
Klängen des Schülerorchesters des
Gymnasiums Freudenberg Dreikönigskuchen und Glühwein geniessen.
Nr. 2
Kamil Krejci über Realsatire und
ein Aroser Feuerwerk.
Foto: zvg.
noch staunen konnte. Irgendwie muss
sie sich in einem Umfeld aufhalten,
das ihr nicht guttut. So hat die Arme
zum Beispiel Freunde, die, wenn sie
am Flughafen Kloten landen, regelmässig ausgeraubt werden. Man
könnte ihnen nun raten, statt zu fliegen mit dem Zug zu reisen, aber auch
da lauern Gefahren. Yvette und ihre
Mutter werden dort nämlich von zwei
Männern verfolgt und können ihr Hab
und Gut nur retten, indem sie ein Ra-
dio drauflegen. Tja, ich hab das auch
nicht ganz verstanden, aber Yvette
wird schon wissen, was sie meint. Sie
ist ja bekannt für klare und eingängige
Lösungen. Die lustige Frau möchte Politik mit gelben und roten Fussballkarten betreiben. Als ihr 2012 das Recht
aberkannt wurde, sich Dr. med. zu
nennen, hätte man ihr auch jegliche
politische Legitimation entziehen müssen.
Ihr kabarettistisch verblüffendes
Interview im «Tagi» wird aber noch
durch den Verleger, der in seiner Welt,
Woche für Woche, Wildes ausheckt,
getoppt. Er «schwurbelt» wilde Theorien, dass der Zweite Weltkrieg, die
Ermordung von Millionen Menschen,
durch Unfähigkeit und Planlosigkeit
einfach so mal passiert sind. Mit dem
Satz «man darf den Faktor Unfähigkeit in der Politik nie unterschätzen»
sagt er etwas absolut Wahres.
Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und
Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe
des «Zürich 2».
Die Abstimmung über die zweite
Gotthardröhre eignet sich gut, um
über Eigeninteressen von Politikern, Mauschelei in der Verwaltung und den missbrauchten Mythos Gotthard herzuziehen. Aber
das würde wohl nur festgefahrene
Meinungen zementieren. Bleiben
wir bei den Fakten: Das bürgerliche Lager will eine zweite Strassenröhre am Gotthard, nur so sei
langfristig eine sichere Verbin-
Drei Röhren genügen
dung gewährleistet. Dagegen haben links-grüne Politiker sowie
Verkehrs- und Umweltverbände
das Referendum ergriffen. Das
Vorhaben verletze die Bundesverfassung und sei viel zu teuer.
Drei Röhren am Gotthard? Die
Abstimmung findet drei Monate
vor der Eröffnung des Neat-Bahntunnels statt. Was nachher mit
dem doppelspurigen Eisenbahntunnel Göschenen–Airolo passiert,
weiss niemand so genau. Klar ist
nur, dass die SBB ihn nur noch
für einige Regional- und Güterzüge nutzen werden. Trotzdem
spielt dies bisher keine Rolle im
Abstimmungskampf. Dabei wäre
eine rollende Landstrasse, wie sie
seit Jahren am Lötschberg praktiziert wird, eine naheliegende Variante. Gemäss der «Wochenzeitung» hat das Bundesamt für
Strassen (Astra) diese kostengünstige Lösung während der Sanierung des Gotthardstrassentunnels
geprüft und für gut befunden. Die
BLS wäre problemlos imstande,
auch am Gotthard für eine Umladelösung zu sorgen. Diese würde
zwei bis drei Milliarden Franken
weniger kosten als der Bau und
Unterhalt einer zweiten Röhre.
Laut dem Astra könnte die Tunnelsanierung problemlos im Winterhalbjahr durchgeführt werden.
Weil im Winterhalbjahr durchschnittlich keine 10 000 Autos pro
Tag auf der Gotthardautobahn
verkehren, wäre der Andrang fast
genau gleich wie beim Lötschberg. Als Vergleich: Über die Manessestrasse
brausen
täglich
50 000 Autos. Bis im Januar 2012
war diese Lösung für Bundesrätin
Doris Leuthard der sinnvollste
Weg. Dann wurden offensichtlich
die Lobbyisten aktiv und polten
die Meinung der Magistratin um.
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4
Stadt Zürich
Nr. 2
14. Januar 2016
AKTUELL
Erfolgreich wirtschaften
und Ressourcen schonen
«Schwanensee» zur Musik von Tschaikowski. Hier eine Aufführung des Russischen Nationalballetts.
Fotos: zvg.
«Schwanensee» im Opernhaus
Die erste Ballettpremiere
im 2016 widmet sich dem
Inbegriff des klassischen
Balletts. «Schwanensee»
findet am 6. Februar
zurück auf die Bühne
des Opernhauses Zürich.
Für die Neuinszenierung holt Ballettdirektor Christian Spuck den zurzeit
international gefragtesten Choreografen nach Zürich: Alexei Ratmansky.
Unvergleichbar begeistert und inspiriert der Ballettklassiker. Zahlreiche
Choreografen haben sich bereits mit
dem Stück befasst und Neuinterpretationen herausgebracht.
Im Gegensatz dazu reist der gebürtige Russe und Artist in Residence
Choreograf Alexei Ratmansky.
am American Ballet Theatre für diese
Produktion in die Vergangenheit. Mithilfe der originalen Notationen von
Stepanow aus dem 19. Jahrhundert
inszeniert er die Choreografie in ihrer ursprünglichen Gestalt nach Marius Petipa und Lew Iwanow. Für die
Kostüme und das Bühnenbild zeichnet der Pariser Künstler Jérôme Kaplan verantwortlich. Die Zusammenar-
beit zwischen Kaplan und Ratmansky
führte bereits zu erfolgreichen Produktionen, wie zuletzt «Paquita» in
München oder «Les illusions perdues» in Moskau, wofür er 2012 den
Golden Mask Award für Best Costume Designer entgegennehmen durfte.
Die Tänzerinnen und Tänzer werden von der Philharmonia Zürich unter der Leitung von Rossen Milanov
begleitet.
Am Sonntag, 31. Januar, um 10
Uhr findet im Bernhard Theater die
Einführungsmatinee zu «Schwanensee» statt. (pd./pm.)
Opernhaus Zürich, Premiere 6. Februar,
19 Uhr. Vorstellungen im Februar, März,
April und Mai. Werkeinführung jeweils 45
Minuten vor Vorstellungsbeginn. Einführungsmatinee am 31. Januar um 10 Uhr,
Bernhard Theater.
Geburtstag der Kunst im Cabaret Voltaire
Seit über 50 Jahren feiern Menschen
weltweit am 17. Januar den Geburtstag der Kunst. Gemeinsam feiern die
drei Schweizer Kultursender Espace
2, SRF 2 Kultur und Rete 2 den diesjährigen Festtag unter dem Zeichen
von Dada im Cabaret Voltaire. Zu den
eingeladenen Gästen zählen der Sänger und Poet Rodolphe Burger, der
Dada-Punk-Performer Joke Lanz und
die Künstlerin Cathy Van Eyck.
Der Geburtstag der Kunst ist ein
Festtag in Erinnerung an Robert Filiou, Dichter und Mitglied der FluxusBewegung, der in der «Geflüsterten
Geschichte der Kunst» proklamierte,
dass die Kunst am 17. Januar – seinem eigenen Geburtstag – geboren
sei, und es zum Zeitpunkt der Proklamation im Jahr 1963 genau eine Million Jahre her sei, seit jemand einen
trockenen Schwamm in einen Eimer
Wasser fallen liess. Seit seinem Tod
im Jahr 1987 begehen Künstlerinnen
und Künstler den Art’s Birthday. (pd.)
Sonntag, 17. Januar, 20 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1.
Outlet Fashion P&R House sorgt für Aufwertung
Jeannette Gerber
P steht für Pavla und R für Rame
Mor. Noch im alten Jahr wurde das
neue Outlet an der Albisstrasse 38
mit einem Aperitif eröffnet. Pavla
kommt aus Tschechien und Rame
aus Israel. Eigentlich hatten sie mit
dem lange leer stehenden Lokal an
schönster Lage am Morgental geliebäugelt (jetzt ist ein Bonsai-Laden eingezogen). Doch 6000 Franken Miete
monatlich war ihnen einfach zu viel.
Doch dann hatten sie das Glück, dass
das Lokal an der Albisstrasse, das bis
vor kurzem ein Kosmetiksalon war,
frei wurde. Sie wohnen nur einen
Katzensprung entfernt an der Etzelstrasse.
Begrenzter Mietvertrag
Rame hat schon seit vielen Jahren
ein Kleidergeschäft am Goldbrunnenplatz, wo es seit Jahren eine Baustelle gibt, was den Umsatz erheblich beeinträchtigt. Dies war eine gute Gelegenheit, hier ein Outlet auf begrenzte
Die beiden Geschäftsführerinnen
Pavla und Rame Mor.
Foto: jg.
Zeit zu eröffnen. Der Mietvertrag ist
bis Ende 2016 befristet und deshalb
die Miete erschwinglich. Das Sortiment umfasst Oberbekleidung für Damen und Herren, meistens je ein
Stück in jeder Grösse, und, ganz
wichtig, auch für Kinder. Kinderkleider sind in Wollishofen noch nicht
vertreten, das könnte also eine
Marktlücke füllen.
Das Geschäft ist zweistöckig; im
Erdgeschoss gibt es Kleider und Accessoires der bekannten Marken Gu-
ess, Leonardo, Marco Polo, Mexx und
wie in Outlets üblich mit 20 bis 70
Prozent Reduktion. Im Obergeschoss
ist neben der Herrenabteilung mit
grosser Auswahl an Hemden und
Jeans auch die Kinderabteilung mit
einem kleinen Spielplatz, damit die
Eltern in Ruhe auswählen und probieren können. Kinderkleidchen und
Schühchen sind hauptsächlich von
der Marke Esprit.
Die Mors haben zwei kleine Kinder, die noch im Kindergarten sind,
daher braucht Pavla auch Hilfe im
Verkauf. Die bekommt sie von ihrer
Freundin Petra Lorenc, ebenfalls aus
Tschechien und ebenso wohnhaft in
Wollishofen. Sie hat auch zwei Kinder, somit können sie sich im Geschäft ergänzen.
Die beiden Freundinnen haben
sich übrigens im 7er-Tram kennen
gelernt.
Die neue Ausgabe der «Zürcher Umweltpraxis» (ZUP) zeigt: Energie- und
ressourceneffizient wirtschaften lohnt
sich auch finanziell. Unternehmen
wünschen sich dabei aber Unterstützung durch die Behörden. Der Themenschwerpunkt «Umwelt & Unternehmen» stellt Hilfsmittel und Unterstützungsangebote der Behörden vor
und zeigt an erfolgreich umgesetzten
Beispielen, welche Vorteile für Unternehmen und Umwelt drinliegen. Das
Awel will Unternehmerinnen und Unternehmer im Kanton Zürich vermehrt dazu ermuntern, ihre Energie
und Ressourceneffizienz im eigenen
Interesse zu verbessern und Schadstoffemissionen auf ein langfristig
umweltverträgliches Mass zu reduzieren. Themen der ZUP 83 sind: Legal Compliance, Cleantech für Anfänger, Beratung: Fit im Wettbewerb –
sparsam mit Ressourcen, Dialogportal Grüne Wirtschaft, Cleantech im
Kanton Zürich, Energie, Wärmepumpen, Lärm auf Strassen, Naturschutz
sowie Umweltdaten. (pd./pm.)
Zürcher Umweltpraxis (ZUP), Koordinationsstelle für Umweltschutz, Postfach,
8090 Zürich, Tel. 043 259 24 17.
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Ja zur Senkung überhöhter
Notariatsgebühren
Die Zürcher Notariate sind gleichzeitig Notariat, Grundbuch- und Konkursamt und erheben für ihre Dienstleistungen Gebühren. Die Gebühren
von 1,5 Promille im Grundbuchbereich übersteigen die Kosten aber bei
weitem, überschüssige Beträge fliessen in die Staatskasse. Für das Jahr
2015 budgetierten die Zürcher Notariate einen Überschuss von 21,8 Mio.
Franken, was einem Deckungsgrad
von 200 Prozent entspricht. Diese
Gebührenordnung steht daher in keinem angemessenen Verhältnis zur
erbrachten Leistung. Sie führen zu
einer weiteren Belastung der KMU
und entsprechen einer ungerechten,
zusätzlichen KMU-Steuer. Ebenso
werden Pensionskassen und Genossenschaften durch diese Abgabe unnötig belastet, wodurch Renten, Erträge und Investitionsanreize sinken.
Zu hohe Gebühren verteuern auch
den Wohnungsbau. Eine Reduktion
der Gebühren ist damit ein Beitrag
für tiefere Mieten. In einer parlamen-
Albert Leiser.
Foto: zvg.
tarischen Initiative wird darum eine
Senkung der Grundbuchgebühr von
1,5 auf 1 Promille gefordert. Ein Ja
zur Änderung des Notariatsgesetzes
am 28. Februar ist ein Ja zu massvollen Grundbuchgebühren.
Albert Leiser, Direktor
Hauseigentümerverband Zürich
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00
Zweites Beethoven-Konzert
Im Engemer Haus zu den
3 Tannen findet am 6.
Februar noch ein Beethoven-Konzert statt – wegen
grosser Nachfrage.
Die Beethoven-Veranstaltung vom 23.
Januar (Hinweis im «Zürich 2» vom
7. Januar) ist schon ausgebucht. Deshalb wird eine Zusatzveranstaltung
organisiert, am Samstag, 6. Februar,
– gleiches Programm, gleiche Zeit.
Das Haus zu den 3 Tannen – das
älteste Engemer Haus – bietet im
neuen Jahr mit dem Klavierkonzert
in Es-Dur op. 73 von Ludwig van
Beethoven einen würdigen Beginn.
Die Gäste sitzen hier in privater Umgebung. Es ist eine der Besonderheiten des Hauses, dass man «vom Keller bis unter das Dach» jeden Ton der
Musik hören und geniessen kann. In
dieser privaten Atmosphäre kann einem der grosse Komponist sehr nahe
begegnen. (zh2.)
Samstag, 6. Februar, 17 Uhr im Haus zu
den 3 Tannen: Ludwig van Beethoven,
Klavierkonzert in Es-Dur op. 73; Clara
Luisa Demar, Klavier, Sigrid Marcengo Orchester. Eintritt Fr. 20.–; ältere Kinder
willkommen, Fr. 10.–. Dauer: rund 90 Minuten. Anmeldungen: E-Mail [email protected] oder Telefon 044 201 26
44 (auch Combox). Bitte Namen, Anzahl
Personen, E-Mail/Telefonnummer und Adresse angeben.
Fashion P&R House, Albisstrasse 38, 8038
Zürich, Tel. 079 460 90 42, Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9 bis 16 Uhr, Sa 10 bis 16
Uhr.
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Von Clara Luisa Demar stammt diese Zeichnung, die das Thema Beethoven hat. Wir bringen aus Platzgründen einen Ausschnitt.
Bild: zvg.
Zürich 2
AKTUELL
«Der kleine Muck» – live
mit Vera Kaa und Band
Foto: zvg.
Überleben im Sturm dank
Geissenmilch und Erzählkunst
Andreas Schertenleib
erzählt im Theater PurPur
die wunderbare Geschichte
«Aaron und die Geiss».
Andreas wohnt in einem Haus am
Waldrand. Unverhofft bekommt er
drei Geissen zum Hüten. Also lernt er
melken. Zick, seine Lieblingsgeiss, ist
launisch. Damit sie beim Melken stillhält, erzählt er ihr die Geschichte von
Zlateh. Die Geiss soll verkauft werden,
weil die Familie von Aaron kein Geld
mehr hat. So macht sich der zwölfjährige Aaron mit Zlateh auf den Weg
zum Metzger in die Stadt. Unterwegs
geraten sie in einen fürchterlichen
Schneesturm. Sie finden einen Heuhaufen und graben sich dort ein. Drei
Tage müssen sie dort ausharren. Sie
überleben, weil Aaron die Milch von
Zlateh trinkt und weil der Bub seiner
Geiss unbeirrt Geschichten erzählt.
Beide Geschichten thematisieren
wiedergefundene Welten. Die Welt von
Aaron und Zlateh ist schon längst untergegangen. Und auch das Haus am
Waldrand gibt es nicht mehr. Doch
Andreas Schertenleib erweckt mit seiner Erzählung und seiner Geige beide
Welten wieder zu neuem Leben.
Andreas Schertenleib vom Solothurner Theater «Schertenleib & Seele» ist mit seinen Produktionen seit
vielen Jahren in Kleintheatern unterwegs und hat sich dabei einen Namen
als vielseitiger Erzähler mit hintergründigem Humor gemacht. Der Stoff
seiner Stücke sind Innenansichten von
Aussenseitern. Schertenleib – Autor,
Produzent und Spieler in einer Person
– schreibt sich seine Figuren gleichsam auf den Leib. In «Aaron und die
Geiss» verwebt er eigene Erinnerungen mit einer Geschichte des berühmten jiddischen Schriftstellers Isaac B.
Singer. (pd./mai.)
Mittwoch, 20. und 27. Januar, 15 Uhr, im
Theater PurPur, Grütlistrasse 36, 8002
Zürich, 044 201 31 51. Mehr Infos: www.
theater-purpur.ch.
Tausendsassa Gianfranco Salis
Was macht eigentlich der in
Adliswil aufgewachsene
Gianfranco Salis? Er speakerte kürzlich im Hallenstadion und tourt mit seiner
Show «Swiss Blues Brothers» durch die Schweiz.
Seit November 2008 moderiert der
gelernte Primarlehrer und heutige
Familienvater
Gianfranco
Salis
Events aller Art und Grösse, kürzlich
sogar einen Eishockeymatch der
ZSC Lions im Hallenstadion. Zudem
tourt er mit seiner Show «Swiss
Blues Brothers» durch die ganze
Schweiz. Am 19. Juni 2016 kann
man die Show am Adliswiler AlbisANZEIGEN
strassenfest geniessen. «Zürich
2»-Leserinnen
und -Leser erinnern sich: Gianfranco
Salis
machte während
der Fussball-EM
2008 Schlagzeilen, als er eigens
Gianfranco Salis einen EM-Song
als Speaker an veröffentlichte.
einem
ZSC- Zudem wurde er
in einem Publizvg.
Match.
kumsvoting zum
Sieger der Castingshow «Switzerland’s next Beni» im «Blick» erkoren.
(zh2.)
www.gianfrancosalis.com
Voller Überraschungen ist die Geschichte vom kleinen Muck, der ganz
alleine in der weiten Welt zurechtkommen muss. In viel zu grossen
Kleidern macht er sich auf den Weg
und gelangt auf wundersame Weise
an einen Zauberstock und magische
Pantoffeln. Diese öffnen ihm das Tor
zum Palast des Sultans. Der kleine
Muck findet mit seinem Zauberstock
unzählige Schätze, und dank seinen
magischen Pantoffeln wird er zum
weltbesten Schnellläufer. Doch leider
sind die Neider schnell zur Stelle,
und der kleine Muck wird unschuldig
ins Gefängnis gesperrt. Er gibt aber
nicht auf und hat schon bald eine
Idee, wie er den ungerechten Sultan
überlisten kann. Gelingt es ihm?
Alles live von der «Blues-Göttin»
Geheimnisvoll, spannend und witzig
zugleich sind die Songs, die eigens
für dieses Musikmärchen geschrieben und komponiert wurden. Aus
dem Märchen von Wilhelm Hauff hat
Jolanda Steiner ein abwechslungsreiches Live-Programm gestaltet: Ihre
eigens für dieses Märchen geschriebenen Liedertexte wurden vom Musiker Greg Galli kindgerecht umgesetzt.
Die bekannte, in Wollishofen wohnende Sängerin Vera Kaa singt live
und wird von ihrer Band begleitet,
5
Teilnehmer für
Studie gesucht
Es ist wieder so weit: Unsere Skihelden stürzen sich waghalsige Pisten
hinunter und fädeln sich Schwung
um Schwung durch enge Slalomstangen. Schaut man kurz vor dem Rennen dem Treiben vor dem Starthäuschen zu, fallen einzelne Athleten auf,
die – vertieft in ihre eigenen Gedanken – die Hände im Takt der Torstangen hin und her bewegen. Sie stellen
sich die kommende Fahrt vor und
simulieren dabei ihre Bewegungen
innerlich.
Interne Simulation
Die Wollishofer Sängerin Vera Kaa
zvg.
tritt am 17. Januar auf.
die zusätzlich die Erzählung mit Instrumentalmusik und Perkussion untermalt. Jolanda Steiner erzählt die
Geschichte im Wechselspiel mit Liedern und Instrumentalmusik. Für
Kinder ab vier Jahren. (e.)
Sonntag, 17. Januar, 14.30 Uhr, Pfarreizentrum in St. Franziskus, Wollishofen;
Vera Kaa & Band, Gesang; Jolanda Steiner, Erzählung. Infos zu allen Konzerten:
www.musikinstfranziskus.ch.
Achtsam leben – würdevoll sterben
Ein langes und
glückliches
Leben
wünschen
sich alle. Was
aber wünschen
wir für unser
Sterben?
Wie
möchten wir die
hochbetagten Eltern
begleiten,
Graf
Dracula, oder was für eine
erein Untoter. zvg. Betreuung
warten wir für
die kranken Menschen, die nicht
mehr für sich sorgen und einstehen
können? Welche Anteilnahme lassen
wir denjenigen zukommen, die in ihrer eigenen inneren Welt leben, können wir ihr Erleben teilen?
Wir wollen uns den Fragen stellen, den Sorgen und Ängsten, denen
14. Januar 2016
Eine gerade begonnene,
gross angelegte Studie am
Psychologischen Institut
der Universität Zürich in
Oerlikon erforscht den Zusammenhang von Wahrnehmung und Bewegung.
Das kommende Konzert im
Rahmen des Zyklus «Musik
in St. Franziskus» wird von
der Lokalmatadorin Vera
Kaa und ihrer Band bestritten. Zur Aufführung gelangt
«Der kleine Muck».
Für alle ab 5 Jahren: Geissenzauber mit Andreas Schertenleib.
Nr. 2
wir am Ende des Lebens begegnen –
möchten aber auch ermutigen, dem
Leben bis zum Sterben neugierig und
voller Hoffnung auf Sinnerfüllung
entgegenzugehen.
Dazu laden die reformierten
Kirchgemeinden Enge, Leimbach und
Wollishofen zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Den Anfang macht ein
Eröffnungsmorgen am Samstag, 23.
Januar. (e)
Eröffnungsmorgen am Samstag, 23. Januar, von 9.30 bis etwa 12 Uhr im Kirchgemeindehaus Enge, mit Vorträgen von: Valeska Beutel, Caritas: Was ist Palliative
Care, und wie ist sie gesellschaftlich verankert? Rita Famos, Pfarrerin: Palliative
Care in der Kirche. Heidi Stäheli, Sozialdiakonin Enge: Erinnerungsarbeit als Beitrag zur Sinnfindung in der letzten Lebensphase.
Die bisherige Forschung hat gezeigt,
dass Handlungen, die mental simuliert und trainiert werden, auch bei
der tatsächlichen Ausführung besser
klappen. Die Skifahrer kommen also
schneller ins Ziel und die Turner stehen den Salto sicherer. Die interne
Simulation wird auch in der Therapie
von Schlaganfallpatienten genutzt. Da
das wiederholte Vorstellen einer Bewegung weit weniger anstrengend
ist, als deren tatsächliche Ausführung, können ähnliche Therapieeffekte mit weniger Kraftaufwand erzielt
werden. Möglich wird das Ganze
durch die enge Verknüpfung in der
Verarbeitung von wahrgenommenen
und selbst ausgeführten Handlungen
in unserem Gehirn: Bei der Vorstellung, aber auch bei der blossen
Beobachtung einer Bewegung werden ähnliche Gehirngebiete aktiviert
wie bei der Bewegung selbst.
Erste Ergebnisse im Sommer
Zurzeit wird am Psychologischen Institut der Universität Zürich erforscht, wie sich diese Fähigkeiten
von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter entwickeln. Das übergeordnete
Ziel der Studie ist es, die Beziehung
zwischen Sehen und Handeln besser
zu verstehen und so bisherige Anwendungsgebiete (Therapie) mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu unterstützen. Erste Ergebnisse sind im
Sommer zu erwarten. Momentan besteht noch die Möglichkeit, an der
Studie teilzunehmen und so bei der
Durchführung dabei zu sein. Informationen hierzu sind auf der Studienwebsite www.psychologie.uzh.ch
oder über [email protected] erhältlich. (e.)
6
Zürich 2
Nr. 2
AKTUELL
14. Januar 2016
KURZ NACHGEFRAGT
«Ich habe keine
Stadtratsambitionen»
Die Fahnenzeremonie fand im Albisgüetli statt.
Foto: zvg.
Das WEF wird nicht
im Regen stehen gelassen
Soldaten der Wetterabteilung 7 stellen mit Wetterdaten den reibungslosen
Flugverkehr am WEF sicher.
Sie wurden im Albisgüetli
zum WK begrüsst.
Fabio Lüdi
Am vergangenen Donnerstag wurden
mehrere hundert Soldaten der Wetterabteilung 7 mit einer grossen Fahnenzeremonie im Albisgüetli zum bevorstehenden WK begrüsst. Anwesend war auch Stadtrat Andres Tür-
ler, Oberst im Generalstab ausser
Dienst, der Worte der Stadtregierung
an die Truppe richtete. Die Wehrmänner werden die Luftwaffe und
MeteoSchweiz in den kommenden
Wochen mit detaillierten Radar- und
Wetterdaten versorgen, um den reibungslosen Flugverkehr am World
Economy Forum sicherzustellen. Aus
den gesammelten Daten «lässt sich
ein vollumfängliches Lagebild erstellen, das die zahlreichen Lufttransporte im Raum Davos ermöglicht und die
Flüge im Rahmen des Luftpolizeidienstes unterstützt», wie die Armee
mitteilt.
Der Engemer Gemeinderat Michael
Schmid ist seit Anfang Jahr neuer
Fraktionschef der FDP. «Zürich 2»
hat ihn dazu (schriftlich) befragt:
Michael Schmid, was werden Sie innerhalb der FDP ändern als neu gewählter
Fraktionspräsident?
Ich übernehme von Roger Tognella
eine gut aufgestellte Fraktion mit
sehr engagierten und kompetenten
Mitgliedern. Ich will also nichts auf
den Kopf stellen, sondern die gute
Entwicklung weiterführen, die wir in
den letzten Jahren gemeinsam gestaltet haben und die zu unserer
Freude auch von den Wählern honoriert wurde.
Der Gemeinderat ist ja momentan politisch äusserst ausgeglichen. Haben Sie
Personen (z.B. Mario Babini) oder
gar Parteien im Visier, um überparteiliche Allianzen
zu schmieden?
Michael Schmid. Zunächst ist mir
die Zusammenarbeit unter den bürgerlichen Fraktionen sehr wichtig. Die FDP ist aber
immer bereit, mit allen politischen
Lagern zukunftstaugliche und mehrheitsfähige Ideen zu diskutieren. Das
schliesst kontroverse, manchmal
auch hitzige Diskussionen nicht aus,
im Gegenteil! Aber ich bin der festen
Überzeugung, dass der gemeinsame
Wille, unsere Stadt positiv mitzugestalten, immer wieder gute Ergebnisse hervorbringt. Ein schönes aktuelles Beispiel dafür sind die Vorlagen
zum Kongresshaus, über die wir voraussichtlich im Juni abstimmen werden.
Wollishofer Stempeljäger aufgepasst
«An alle Stempeljägerinnen und
Stempeljäger: Der Quartierwettbewerb von mEin Laden Zürich-Wollishofen neigt sich seinem Ende zu. Zur
Verlosung am kommenden Samstag,
16. Januar, möchten wir Sie ganz
herzlich einladen», berichtet Manuela Pfister vom Vorstand. Die Ziehung
wird durch die Sängerin Vera Kaa bei
Brügger RepService an der Albis-
strasse 102 durchgeführt – um genau
16.16 Uhr. Im Anschluss gibt es einen feinen Apéro.
«Wir wünschen Ihnen weiterhin
viel Spass beim Stempelsammeln,
und vergessen Sie bitte nicht, volle
Karten in einem der teilnehmenden
Geschäfte abzugeben», so Manuela
Pfister, vom Taboa Gluten-free-Shop,
an der Seestrasse 330 weiter. (eing.)
Was ändert sich für Sie persönlich als
neu gewählter Fraktionspräsident?
Zunächst gibt es einmal mehr Arbeit.
Aber diese ist verbunden mit zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Ein
Fraktionspräsident hat viele Funktionen: Orchesterdirigent, Blitzableiter,
Coach, Mediator, Briefträger, Ideengeber sind nur einige Stichworte, die
mir in den Sinn kommen. Und sicher
werden in nächster Zeit noch einige
dazukommen.
Das Amt als Fraktionspräsident gilt in
Zürich traditionell als Sprungbrett für
höhere Weihen. Wann werden Sie, als
Nachfolger von Andres Türler, Stadtrat?
Ich habe keine Stadtratsambitionen.
Abgesehen davon, erlebe ich beide
freisinnigen Stadträte Andres Türler
und Filippo Leutenegger voller Tatendrang. Ich freue mich sehr auf die
Zusammenarbeit mit ihnen in meiner
neuen Funktion. (ls.)
Demo abgesagt
Die für gestern Mittwoch angekündigte Schlusskundgebung zum Abschluss des Tages der Bildung («Zürich 2» vom 7. Januar) auf dem
Bürkliplatz wurde vom OK abgesagt.
Grund: Verschiedene Gruppierungen
riefen zu einer Nachdemo und zu illegalen Aktionen auf. Das Risiko einer
Eskalation wurde als zu gross eingestuft. (zh2.)
POLITIK
Zürich 2
Nr. 2
14. Januar 2016
7
Stocker: «Ich bin keiner, der davonläuft»
Die Lebensqualität im
Kanton Zürich gehört zu
den höchsten weltweit.
Warum dies Fluch und
Segen zugleich ist, erklärt
der Zürcher Regierungsratspräsident Ernst Stocker
(SVP) im Neujahrsgespräch
mit «Zürich West».
gehört die Personenfreizügigkeit. Eine
Zwickmühle.
Für Fragen wie die Personenfreizügigkeit ist der Bund zuständig – da
können wir uns nicht einmischen.
Tatsächlich aber reise ich mit einer
Delegation der Bodenseekonferenz
nach Brüssel, um dort für die Anliegen der florierenden Regionen von
vier Ländern zu werben. Wir wollen
aufzeigen, wie bedeutend die grenzüberschreitenden
wirtschaftlichen
Kontakte für die Zahl der Arbeitsplätze und den Wohlstand aller sind.
Rolf Haecky
Die Wirtschaft hat die Frankenstärke
dank der Inlandnachfrage gut überstanden. Diese ist jedoch dem Strom von Zuwanderern zu verdanken. Bricht der ab,
brechen damit auch die Konjunktur und
die Steuereinnahmen im Kanton ein?
Irgendwann wird wohl auch wieder
eine Konsolidierungsphase kommen,
auch weil niemand mit Sicherheit sagen kann, wie gut sich unsere wichtigsten Handelspartner entwickeln.
Bis jetzt sehen wir wohl Anzeichen
für ein verlangsamtes Wachstum wegen der Frankenstärke oder für eine
rückläufige Tendenz in stark exportorientierten Branchen, nicht aber für
einen Einbruch. Erst recht nicht,
wenn ich sehe, wie viele Baukrane,
auch im Unterland und speziell in
der Flughafenregion, in den Himmel
ragen. Übrigens hat sich erwiesen,
dass die Steuereinnahmen weniger
von der Zahl der Einwanderer abhängen, als davon, welchem wirtschaftlichen Segment sie angehören.
Ernst Stocker, Sie wären der neue Bundesrat, wenn Luzi Bernet von der NZZ
das Sagen hätte. Er drohte in einer Kolumne gar, journalistisch den Zweihänder einzusetzen, sollte die SVP Sie das
nächste Mal «übersehen».
(schmunzelt) Natürlich habe ich mich
darüber gefreut, dass die NZZ meine
Arbeit derart positiv einschätzt. Politiker sehen sich in den Medien sonst
eher mit Kritik als mit Lob überschüttet. Ich habe aber schon früh signalisiert, dass ich für diese Bundesratswahl nicht zur Verfügung stehe.
Warum?
Schauen Sie, ich habe hier im Kanton
Zürich mit der Finanzdirektion erst
vor rund einem halben Jahr eine
neue, sehr anspruchsvolle Aufgabe
übernommen. Der Regierungsrat hat
mir damit ein sehr grosses Vertrauen
ausgesprochen. Ich will ihn nicht
nach so kurzer Zeit enttäuschen, umso weniger, als wir bei den Finanzen
einige Knacknüsse zu lösen haben.
Ich bin keiner, der davonläuft, wenn
es schwierig wird.
Laut einer deutschen Studie bieten
Stadt und Kanton die höchste Lebensqualität weltweit, und zwar punkto Kriminalität, Wohlstand, Freiheit des Einzelnen und der Presse, Schulsystem, Gesundheitswesen.
Mich überrascht diese positive Bewertung aus Deutschland nicht. Der
Kanton Zürich ist tatsächlich einer
der besten und lebenswertesten
Standorte, den ich mir vorstellen
kann. Das ist auch der Grund, weshalb viele hierher zuwandern – nicht
nur aus dem Ausland, sondern auch
aus anderen Kantonen.
Das ist aber nicht nur positiv?
Es führt für den Kanton Zürich, aber
auch für die Gemeinden zu steigenden Kosten in vielen Bereichen – im
Sozialen, in der Gesundheit, im Verkehr oder in der Bildung. Für 2016
ist zum Beispiel mit 2000 zusätzlichen Primarschulkindern gegenüber
dem Vorjahr zu rechnen – das ist eine enorme Zahl, die viele zusätzliche
Stellen und Schulräume nötig macht.
Zur Person
Ernst Stocker (60) gehört der SVP
an. Er ist diplomierter Meisterlandwirt. Stocker war von 1998
bis 2006 während acht Jahren
Stadrat von Wädenswil, danach
stand er dem Gremium während
vier Jahren als Stadtpräsident
vor. Von 1987 bis 2010 gehörte er
ferner dem Kantonsrat an, den er
im Amtsjahr 2003/2004 präsidierte. Seit dem 1. Mai 2010 ist
Stocker Regierungsrat. Zuerst
führte er das Volkswirtschaftedepartement, nun das Finanzdepartement.
Den Hof bewirtschaftete er bis
2007 nebenberuflich. Er ist seit
dem 16. Jahrhundert in Familienbesitz. Inzwischen hat er den Hof
seinem Sohn, ebenfalls Meisterlandwirt, verpachtet. (dj.)
Der Zürcher Regierungsratspräsident Ernst Stocker zum Neujahr: «Den Zürcherinnen und Zürchern wünsche ich,
Foto: Thierry Haecky
dass sie ihr Leben in unserem Kanton so realisieren können, wie sie sich dies wünschen.»
Also sind unsere Stärken und unser Erfolg auch unser grösstes Problem.
Das können Sie, zugespitzt, durchaus
so sehen. Am stärksten fordern uns
die steigenden Kosten heraus, mit denen die Erträge nicht mithalten. Dieser Effekt zeigt sich auf allen Ebenen,
auch auf der nationalen, zum Beispiel beim Schweizer Franken: Er ist
stark, weil wir eine hohe Sicherheit
bieten und eine erfolgreiche Wirtschaft haben ...
... auch mit negativen Folgen ...
Inzwischen ist der Franken so stark,
dass dies für einen grossen Teil unserer Wirtschaft zu einem Problem
wird. Trotzdem muss ich sagen: Unser Wachstum und unsere Stärken
sind erfreulich – ich möchte nicht
tauschen mit Regierungen, die gegen
eine Abwanderung aus ihren Gebieten kämpfen müssen.
Zur hohen Lebensqualität zählen auch
Freizeitangebote. Wie sehr schmerzt Sie
der Spardruck auf die Oper?
Das Freizeitangebot im ganzen Kanton ist heute ein wesentlicher Standortfaktor. Dazu tragen unzählige Kulturschaffende und Veranstalter bei,
viele ehrenamtlich. Ihnen gebührt ein
ganz besonderes Kompliment. Wir
lassen uns gerade das Kulturangebot,
zusammen mit den Gemeinden, aber
weiterhin auch einiges kosten. Das
Opernhaus ist dafür ein gutes Beispiel: Dieses bekommt, obwohl der
Kantonsrat knapp 1,7 Millionen
Franken weggekürzt hat, noch immer mehr als 80 Millionen aus der
Kantonskasse.
Also ist alles nur halb so schlimm ...
Wir werden 2016 und in den Folgejahren hart daran arbeiten müssen,
den Kantonshaushalt mittelfristig
wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Um das zu erreichen, werden
wir alle unsere Aufgaben und Angebote genau überprüfen. Die Ergebnisse dieser Analysen stellen wir im
Frühjahr vor. Klar ist bereits jetzt:
Wir alle müssen damit rechnen, dass
auch bei den uns lieb gewordenen
Gewohnheiten Abstriche nötig sind.
Anders geht das nicht.
Die konkreten Sorgen der Zürcher sind
Staus, überfüllte Züge und Busse, Angst
vor dem Verlust der Arbeit, vor fremden
Massen.
Was den Verkehr betrifft, sind wir im
Kanton Zürich sehr gut unterwegs.
Die Staustunden haben zwar längst
eine Schmerzgrenze erreicht, weil
der Bund am Gubrist und bei Winterthur noch nicht weiter ist. Und auch
in der S-Bahn finden zum Teil nicht
mehr alle einen Sitzplatz. Aber werfen wir mal ein Auge in europäische
oder asiatische Grossstädte: Leute,
die von dort kommen, wundern sich,
dass wir hier von einem Dichtestress
reden. Zudem hat gerade der Kanton
Zürich den öffentlichen Verkehr so
stark und vorausschauend ausgebaut
wie kein anderer Kanton. Auch das
lassen wir uns einiges kosten.
Das ist das eine, die Angst um den Arbeitsplatz das andere.
Diese Ängste sind nach der Freigabe
des Frankens viel spürbarer geworden, das stelle ich immer wieder fest.
Und das verstehe ich auch. Wichtig
ist aus meiner Sicht, und das ist unsere Aufgabe als Politiker, dass wir
alles unternehmen, um den Standort
Zürich und das duale Bildungssystem
weiterhin attraktiv zu halten. Dazu
gehört einerseits eine stabile Steuerpolitik und andererseits, die Wirtschaft nicht mit immer mehr Gesetzen einzuschränken. Das erhält Arbeitsplätze und schafft neue.
Seit wenigen Tagen sind Sie auch Präsident der Internationalen Bodenseekonferenz. In dieser Funktion reisen Sie
noch diesen Monat nach Brüssel, um
dort deren Interessen zu vertreten. Dazu
Gut die Hälfte Ihres Präsidialjahres liegt
hinter Ihnen. Ihre Bilanz?
Eine sehr gute. Ich habe mich in der
Finanzdirektion gut eingearbeitet,
und auch im Regierungsrat haben
wir eine sehr konstruktive Zusammenarbeit. Auch das ist nicht selbstverständlich angesichts der finanziellen Engpässe und angesichts der Tatsache, dass vier von sieben Direktionen neu besetzt sind. Ganz besonders wichtig ist mir, dass uns nach einem längeren Ringen gelungen ist,
für 2016 ein Budget mit schwarzen
Zahlen vorzulegen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft
der Zürcherinnen und Zürcher?
Den Zürcherinnen und Zürchern
wünsche ich, dass sie ihr Leben in
unserem Kanton so realisieren können, wie sie sich dies wünschen, und
dass möglichst viele von unserem tollen Angebot an Ausbildungs- und
Freizeitmöglichkeiten
profitieren
können.
Was wünschen Sie sich persönlich?
Genau zu dieser hohen Lebensqualität möglichst viel beitragen zu können – das ist mein persönliches Ziel.
Internationale Bodenseekonferenz will
keinen Eingriff in die Personenfreizügigkeit
In der 1972 gegründeten Internationalen Bodenseekonferenz (IBK)
haben sich die Regionen Bayern,
Vorarlberg und Baden-Württemberg mit Liechtenstein und den
Schweizer Kantonen Thurgau, St.
Gallen, Schaffhausen und den beiden Appenzell zusammengeschlossen. Dies, um sich gemeinsam für
den Schutz der Umwelt am Bodensee und für die wirtschaftliche Zusammenarbeit einzusetzen. Seit
1998 gehört auch Zürich der IBK
an. Insgesamt leben in den betreffenden Regionen rund 60 000
Frauen und Männer, die als Grenzgänger
einer
Erwerbstätigkeit
nachgehen. Daher sieht die IBK jeden Eingriff in die Personenfreizü-
gigkeit und damit in den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt als
eine grosse Gefahr für die regionale
Wirtschaft an.
Aus diesem Grund reist Ernst
Stocker als Vertreter der IBK noch
diesen Monat nach Brüssel und
spricht mit EU-Vertretern über die
Personenfreizügigkeit. Er will darlegen, wie stark die Regionen rund
um den Bodensee wirtschaftlich
miteinander verflochten sind, und
zwar über die Landesgrenzen hinweg. Die Gespräche sollen dazu
dienen, den Dialog mit den nächsten Nachbarn zu verstärken, wobei
neben der Personenfreizügigkeit
besonders auch der Warenverkehr
ein Thema sein wird. (hy.)
8
Stadt Zürich
Nr. 2
14. Januar 2016
AU TO M O B I L
Das erwartet Autofans in diesem Jahr
Jedes Jahr steht ein grosser
Reigen automobiler Neuheiten auf dem Programm.
Der Blick nach vorne zeigt:
2016 wird das Jahr der
SUV. Aber auch sonst sind
einige Leckerbissen zu
erwarten.
Toyota Prius.
Ford GT.
ihr lange erwartetes Modell wird Levante heissen. McLaren hingegen
dringt mit dem 570S und dem 540C
in tiefere Preislagen vor. Viel Neues
bei Mercedes: Neben A-Klasse-Facelift, C-Klasse-Coupé, E-Klasse- und
S-Klasse-Cabrio werden unter anderem auch der Luxusgeländewagen
GLS und das GLC-Coupé lanciert.
N wie Nissan wird die neue Generation des Pick-ups Navara lancieren.
Bei O wie Opel darf man sich auf den
neuen Insignia freuen, zudem lancieren die Rüsselsheimer einen neuen
Crossover, der Activa heissen dürfte.
Bei P wie Porsche kommt die zweite
Generation des Panamera, bei R wie
Range Rover steht die Lancierung des
weltweit ersten offenen SUV, des Evoque Cabriolet, an. S wie Seat darf
sich mit dem Tribu über ein erstes
Kompakt-SUV freuen, bei Smart wird
im Frühling das ForTwo-Cabrio auf
den Markt kommen.
Cadillac CT 6.
Dave Schneider
Der Berufsalltag von uns Autojournalisten ist eng daran geknüpft, was die
Autohersteller lancieren. Entsprechend gespannt blicken wir nach
vorn, auf das, was da kommen wird.
2016 verspricht ein guter Jahrgang
zu werden, gerade im Bereich Assistenzsysteme wird viel Spannendes
passieren – Stichwort: teilautomatisiertes Fahren. Und auch einige neue
Modellreihen lassen unseren Puls in
die Höhe schnellen; dieses Jahr wird
so mancher Leckerbissen serviert. Eine alphabetische (und unvollständige) Übersicht, worauf wir uns 2016
freuen.
Von Alfa bis Volkswagen
A wie Alfa Romeo – und da gibt es
endlich mal wieder good News. Mit
der Giulia wird die Fiat-Tochter nicht
nur einen grossen Namen reaktivieren, sondern mit bis zu 510 PS auf
der Hinterachse zu alten Werten zurückfinden. Bei B wie Bentley dreht
sich alles um den Bentayga – das erste SUV der britischen Nobelmarke.
Wir finden ihn ja, um es schmeichelnd auszudrücken, nicht gerade
sehr gelungen. Doch auf Audi-Q7Basis und mit 6-Liter-W12 mit 590
PS unter der Haube dürften uns die
Vollelektrisches SUV
Jaguar präsentiert sein erstes SUV: Mit dem F-Pace will man im beliebten Segment Marktanteile holen.
Fahreindrücke dann eines Besseren
belehren.
Bei C wie Cadillac läuft 2016 so
einiges. Die Amis wollen nun endlich
richtig Fuss fassen in Europa – und
lancieren mit ATS-V und CTS-V zwei
Powerlimousinen, die gemeinsam
1119 PS leisten. Mit dem CT6 steht
eine adrette, hochmoderne Luxuslimousine in der Pipeline – ob und
wann dieses Modell zu uns kommt,
ist allerdings noch offen. Und mit
dem XT5 wartet ein luxuriöses SUV
in den Startlöchern, das den SRX ersetzt und, so hoffen wir, in diesem
Jahr endlich auch den Weg nach Europa finden wird.
Auch der Buchstabe F wie Ford
hat 2016 einiges zu bieten. Nachdem
in diesem Jahr die Vans modernisiert
wurden, kommt nun mit dem Edge
endlich ein echtes Ford-SUV nach
Europa. Zudem werden der neue Focus RS und der exklusive GT gehörig
für Emotionen sorgen. Gleiches gilt
für H wie Honda – endlich wird die
Wiederauferstehung des NSX auf den
Markt kommen, und zwar als Hybridsportler mit 581 PS. Während I
wie Infiniti mit der neuen Baureihe
Fotos: zvg.
Q30 den Premium-Kompaktmarkt
aufmischen will, hofft man auch bei J
wie Jaguar auf stark ansteigende
Verkaufszahlen: Die Briten lancieren
nämlich mit dem F-Pace ihr erstes
SUV. Auch K wie Kia freut sich auf
ein hochbockiges Modell: Der neue
Sportage darf endlich debütieren.
Unter L wie Lexus oder Lamborghini
finden sich ebenfalls spannende Neuheiten: Die Japaner lancieren die
neue Generation des RX, die Italiener
trumpfen mit einer Oben-ohne-Version des Huracan auf. Auch M wie Maserati stösst ins SUV-Geschäft vor –
Porsche würzt den neuen Macan etwas rassiger
nen Tick handlicher an. Die Lenkung
ist sehr leichtgängig und dennoch
äusserst präzis. Natürlich ist der GTS
mit fast zwei Tonnen kein Leichtgewicht; dennoch lässt er sich auch auf
kurvenreichen Strecken sehr flott bewegen, wenn man ihn flüssig und geschmeidig führt. Die serienmässige
Stahlbremse verzögert verlässlich
bissig. Den Aufpreis für die teure Keramikanlage kann man sich getrost
sparen. Es sei denn, man bewegt den
Macan auch auf der Rennstrecke.
Doch dafür gibt es dann doch bessere
Autos.
Porsche verpasst auch dem
Macan das Kürzel GTS.
Steht das bewährte Rezept
auch dem kompakteren SUV
gut zu Gesicht?
Philipp Aeberli
Bei Porsche ist die Modellpalette klar
gegliedert: zahlreiche Varianten und
Ausprägungen jedes Modells, doch
alle fein säuberlich einsortiert wie
Grossmutters Besteckschublade. Als
Einstieg das Basismodell, wer «es
bitzeli meh» möchte, ordert den «S».
Für
Beschleunigungs-Gourmands
steht der Turbo ganz oben auf der
Liste – selbstverständlich auch als
Turbo S zu haben, für all jene, die
sich wirklich nur das Beste vom Besten gönnen. Für sportlich Ambitionierte locken die GT-Modelle, für
Vielfahrer die Diesel. So wird Stück
um Stück aus einem Modell eine ganze Palette gezimmert.
Gediegener Alltag
Zwischen den Welten
Somit sollte für jeden das Passende
dabei sein. Sollte. Denn mit den
GTS-Modellen hat Porsche eine kleine Lücke im Modellangebot gefunden
und diese gleich selbst erfolgreich belegt. Ob 911, Cayenne, Panamera
oder Boxster und Cayman: Sie alle
sind inzwischen mit den drei Buchstaben am Heck zu haben. Und die
stehen hier wie da für dasselbe Rezept. Man nehme ein S-Modell, garniere es mit etwas mehr Leistung, etwas optischem Zierrat und etwas
mehr sportlichem Talent. Fertig ist
der Lückenfüller. Sportlicher und exklusiver als das Ausgangsmodell,
aber natürlich niemals so radikal wie
ein Turbo. Und vor allem: nicht so
teuer. Für den Macan GTS heisst das:
Scharf wie Chili: Der Porsche Macan GTS ist sportlich und schnell. Fotos: zvg.
360 PS, also 20 mehr als im Macan S,
aber trotzdem noch ein Respektabstand von 50 PS zum Turbo. So
sprintet das SUV bestenfalls in glatten fünf Sekunden auf Tempo 100
und läuft bis zu 256 km/h schnell.
Auf jeden Fall mehr als ausreichend.
Handlich, sportlich, geschmeidig
Die Kraftkur steht dem doppelt aufgeladenen 3-Liter-V6 gut, vor allem
auch, weil das maximale Drehmoment von 460 auf 500 Newtonmeter
anwuchs. So fühlt sich der Macan
GTS in allen Lebenslagen eine Spur
spritziger an. Das Doppelkupplungsgetriebe tut auch hier einen hervor-
ragenden Dienst und wechselt die
Gänge blitzschnell und geschmeidig.
Wichtiger als die reinen Fahrleistungen ist beim GTS aber ohnehin
das Fahrgefühl. Das schärft Porsche
mittels dicker 295er-Reifen im 20Zoll-Format an der Hinterachse und
eines neuen Sportfahrwerks samt 15
Millimeter Tieferlegung. Die Komforteinbussen sind minim, der Zugewinn
an Dynamik aber spürbar – obwohl
der Macan ohnehin zu den sportlichsten Vertretern seiner Gattung gehört. Die optionale Luftfederung sorgt
zwar hier wie da für sehr wenig Seitenneigung in flott gefahrenen Kurven, doch fühlt sich der GTS noch ei-
Die Stärken des Macan GTS liegen
schliesslich weder im Renneinsatz
noch auf der Geländepiste, auch
wenn er wohl beides anständig bewältigen könnte. Er bewährt sich vor
allem im gediegenen Alltag. Klappenauspuff, verstellbares Luftfahrwerk
und perfekt arbeitendes Getriebe:
Von hart, laut und schnell bis ruhig
und komfortabel ist auf Knopfdruck
immer alles möglich. Die unaufdringliche Prise Sport ist durchaus eine
Überlegung wert.
Mit der neuen Modellvariante lanciert Porsche auch das neue Infotainmentsystem. Es bietet volle Smartphone-Tauglichkeit, Verkehrsdaten in
Echtzeit per Internet und einen verfeinerten Touchscreen, der nun auch
auf bekannte Fingergesten reagiert.
Natürlich macht der GTS den
schnelleren Turbo nicht überflüssig,
doch stellt er eine Alternative dar.
Kaum verwunderlich ist der Preis des
GTS: Mit 89 800 Franken liegt er
ziemlich exakt zwischen Macan S (ab
74 800 Franken) und Turbo (ab
102 300 Franken).
Auch hier ist das Porsche-Programm strikt gegliedert.
Gespannt wird die Autowelt zu T wie
Tesla schauen – dort wird heuer das
Model X erwartet, ein vollelektrisches
SUV mit einzigartigem Türkonzept.
Elektrisches gibt es auch bei Toyota –
zumindest teilelektrisch. Dort wird in
den kommenden zwölf Monaten die
neue Generation des Prius im Vordergrund stehen. Und bei V wie Volkswagen schliesslich stehen ebenfalls
zahlreiche Neuheiten auf dem Programm – mindestens eine davon, der
neue Tiguan, ist ebenfalls ein SUV.
Vor allem aber werden die Wolfsburger weiterhin an ihrem Abgasskandal
zu kauen haben. Auch das ist ein
Thema, das die Autoredaktionen
rund um den Globus in diesem Jahr
auf Trab halten wird.
AUTONEWS
Audi
Audi will in diesem Jahr über
drei Milliarden Euro investieren.
Die Hälfte davon soll in die deutschen Standorte Ingolstadt und
Neckarsulm fliessen. Die Volkswagen-Tochter will ausserdem
mehr Personal für den Bereich
der Zukunftstechnologien einstellen.
Lancia
Das UK-Auktionshaus Bonhams
versteigert am 4. Februar den ältesten noch erhaltenen Lancia
Aurelia B 24 Spider. Das Fahrzeug diente als Ausstellungsstück
für die Autosalons 1955 in Brüssel und in Genf. Erwartet wird
ein Versteigerungserlös bis 1,3
Millionen Euro.
Infiniti
Für das neue Modelljahr erhält
der Infiniti Q50 eine Kraftkur: Die
Topmotorisierung erhält einen
neu
entwickelten
3-Liter-V6Twinturbo mit 405 PS und 475
Newtonmetern.
Autofarben
28,7 Prozent der deutschen Autokäufer haben sich 2015 für die
Farben Silber/Grau entschieden.
Damit ist Silber/Grau wieder die
beliebteste Neuwagenfarbe, vor
Schwarz (27,3 Prozent) und
Weiss mit knapp 20 Prozent.
Bunte Farben folgen abgeschlagen auf den Trostplätzen.
Stadt Zürich
Nr. 2
14. Januar 2016
9
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Paola Felix hielt eine berührende
Laudatio in der Sparte Show.
Selfie muss sein: Dominique Rinderknecht mit Partner Goek Gürsoy.
Der frühere Nati-Trainer Köbi Kuhn
mit Freundin Jadwiga im Minikleid.
Dabei: SVP-Nationalrat Claudio
Zanetti und seine Frau Andrea.
Model Sarina Arnold und Raphael
Fischer erwarten das zweite Kind.
SVP-Nationalrat Thomas Hurter und
Cornelia Stamm Hurter, Oberrichterin.
Rundschau-Mann Sandro Brotz und
Sara Bachmann von «Sara machts».
Zürcher SVP-Nationalrat Bruno Walliser mit Gattin Alexandra Bösch.
Freundinnen: Filmerin Sabine Boss
(r.) und Maskenbildnerin Bea Petri.
SRG-Generaldirektor Roger de Weck (r.) begrüsst Moritz Leuenberger, der
seit November selber im Showbiz ist. Der frühere Bundesrat hat den
Bernhard-Apéro wiederbelebt.
Bunte Gästeschar am letzten
Swiss Award im Hallenstadion
Es war der Schwanengesang unter
dem Damoklesschwert des Spardrucks. Die 13. Ausgabe des Swiss
Award von SRF war gleichzeitig
«Klappe, die letzte». Die Show mit
Glamour und Showtreppe galt jeweils
als verspätete Weihnachtsparty oder
Betriebsanlass sowie Klassenzusammenkunft der Promis. Doch nun ist
Schluss mit lustig. Die Trophäen wurden zum letzten Mal vergeben.
«Schellen-Ursli»-Regissseur Xavier
Koller holte den Award in der Sparte
Kultur ab. Kult-Rocker Polo Hofer
wurde «Schweizer des Jahres».
Moritz Leuenberger, der die
Laudatio in der Sparte Politik hielt,
hatte seine eigene Show auf dem roten Teppich. Der Charmebolzen mit
dem «Lätsch» («Mein Markenzeichen
ist mein ‹suurer Stei›») macht näm-
ANZEIGEN
lich im Showbiz gerade eine steile
Karriere. Seit November moderiert
der frühere Bundesrat mit Esprit und
Leichtigkeit
den
wiederbelebten
Bernhard-Apéro. In dieser Matinee
talkt Leuenberger im Bernhard-Theater mit Gästen aus eben denselben
Sparten wie beim Swiss Award. Im
Gegensatz zum SRF, wo mit der grossen Kelle angerichtet wurde, gibt
man sich punkto Dekor beim Bernhard-Apéro allerdings bescheidener.
Leuenbergers
Direktorin
Hanna
Scheuring war mit Rigiblick-Theaterleiter Daniel Rohr ebenfalls am
Swiss Award. Rohr war von Schauspieler Bruno Ganz, der für sein Lebenswerk geehrt wurde, dazu delegiert, den Preis abzuholen. Ganz kam
nicht persönlich, weil er in Argentinien in den Ferien war.
10
Zürich 2
Nr. 2
14. Januar 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Lebenswillen trotz
widriger Umstände
Miklós, ein junger Ungar, wird
im Juli 1945
nach Schweden
gebracht.
Er
hat das KZ Bergen-Belsen
knapp überlebt,
und sein Arzt
gibt ihm nur noch sechs Monate
zu leben. Doch Miklós möchte heiraten. Deshalb schreibt er einen
Brief an 117 junge Frauen aus seiner Heimatstadt, die wie er den
Holocaust überlebt haben und
nach Schweden in Erholungsheime gebracht wurden.
Lili, 100 km entfernt, antwortet
ihm, und Miklós weiss, dass sie
die Richtige ist. So meint er: «Es
gibt keine andere – entweder sie
oder ich sterbe.» Ein reger Briefwechsel entsteht. Jetzt müssen sie
nur noch einen Weg finden, um zu
heiraten. Diese berührende Liebesgeschichte wurde von Péter
Gárdos, dem Sohn von Miklós und
Lili, geschrieben. Er hat erst nach
dem Tod seines Vaters von der ungewöhnlichen Beziehung seiner
Eltern erfahren und ihre Briefe gelesen. «Fieber am Morgen» ist ein
kurzes und einfaches Buch. Es
zeugt vom Lebenswillen und Optimismus von Miklós, der den dramatischen Umständen trotzt.
Péter Gárdos: «Fieber am Morgen». Hoffmann und Campe, 2015. 253 Seiten.
Nachschlagewerk für
Literaturliebhaber
Im Vorwort des
Buchs «Gesichter der Schweizer Literatur»
hält
Roland
Erne fest: «Die
Literaturgeschichte
der
viersprachigen
Schweiz in Einzelporträts zu erfassen: Nichts weniger als dies
stand als Idee am Anfang der vorliegenden Anthologie.» In diesem
Sinn hat Charles Linsmayer 150
Kurzporträts von Schweizer Autorinnen und Autoren vom 18.
Jahrhundert bis heute geschrieben. Jede Kurzbiografie umfasst
eine Doppelseite. Im Zentrum
steht ein Zitat des Schriftstellers,
und in seinen Texten verbindet
Linsmayer biografische Angaben
mit einer einfühlsamen Würdigung. So können Literaturinteressierte einiges entdecken, zum
Beispiel über Melinda Nadj Abonji, die 2010 sowohl den deutschen
als auch den Schweizer Buchpreis
gewonnen hat. Oder sich an früher bekannte, jetzt aber in Vergessenheit geratene Autorinnen
und Autoren erinnern. Wer war
beispielsweise Ida Bindschedler,
und was hat sie geschrieben? Der
Literaturkritiker und Schriftsteller
Charles Linsmayer lebt in Zürich,
wo er auch die «Hottinger Literaturgespräche» gegründet hat.
Charles Linsmayer: «Gesichter der Schweizer
Literatur». Verlag elfundzehn, Zürich 2015.
311 Seiten.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Jeden Montag und Mittwoch
Muggenbühl, Muggenbühlstrasse 15.
20.00–22.00 Kabarett: Hazel Brugger: Türöffnung:
19 Uhr. Kaufleuten (Klub), Pelikanplatz.
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11.00 Uhr
im ref. Kirchgemeindehaus, Kilchbergstrasse 21,
Mittwoch 18.30–20.00 und 20.15–21.45 Uhr im
Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch.
trum Entlisberg (Wintergarten), Paradiesstrasse
45.
Mittwoch, 20. Januar
Samstag, 16. Januar
14.30 «Pop-up»: In Pop-up-Büchern klappen bei
jedem Wechsel der Seiten dreidimensionale Szenarien auf, die mit Flachfiguren bespielt werden
können und in denen sich Geschichten entwickeln. Ab 4 Jahren; ohne Sprache. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
Jeden Dienstag und Donnerstag
Gymnastik, Spiel, Spass und Prellball: Turnhalle Entlisberg, Wollishofen, Eingang Moosstrasse. Senioren von 18 bis 19 Uhr, Männerturner von 19
bis 21 Uhr. In der Turnhalle Entlisberg in Zürich-Wollishofen. Männerriege des TV Wollishofen. Kontakt: 044 482 83 64.
Sonntag, 17. Januar
19.00 «Der Wille zum Mitgestalten – Migrantinnen
und Migranten in der Politik»: Einleitung durch Yusuf Yesilöz und Filmvorführung. 20 Uhr: Podiumsgespräch mit Përparim Avdili (FDP Zürich 9),
Isabel Garcia (Gemeinderätin GLP), Renske Heddema (Co-Präsidentin AusländerInnenbeirat Stadt
Zürich) und Andrew Katumba (Kantonsrat SP
1+2). Ort: Karl der Grosse, Kirchgasse 14.
11.00 «Pop-up»: In Pop-up-Büchern klappen bei
jedem Wechsel der Seiten dreidimensionale Szenarien auf, die mit Flachfiguren bespielt werden
können und in denen sich Geschichten entwickeln. Ab 4 Jahren; ohne Sprache. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
11.00–12.00 Matinee: Begleitveranstaltung zur bis
1. Mai 2016 verlängerten Fokusausstellung «Alles
Kaktus?». Thema: «Affodillgewächse und ihre
Doppelgänger». Mit Urs Eggli. In der Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88.
13.00–14.00 Matinee: siehe obiger Hinweis.
14.30 «De chli Muck»: Kath. Pfarreizentrum St.
Franziskus, Kilchbergstrasse 1 (siehe Seite 7).
Freitag, 15. Januar
Dienstag, 19. Januar
19.30 Jazzkonzert: Alabama Jazz Band: Restaurant
9.30–11.30 Blueme- und Pflanze-Märt: Pflegezen-
Donnerstag, 14. Januar
14.30 «Pop-up»: In Pop-up-Büchern klappen bei
jedem Wechsel der Seiten dreidimensionale Szenarien auf, die mit Flachfiguren bespielt werden
können und in denen sich Geschichten entwickeln (siehe Sonntag).
Donnerstag, 21. Januar
20.00–22.00 Konzert mit Lura: Türöffnung: 19 Uhr.
Kaufleuten, Pelikanplatz.
Freitag, 22. Januar
20.15 Die Legende von Schillers Räubern: Dschungel
Wien und Hochschule für Schauspielkunst Ernst
Busch, Berlin. Eine Koproduktion mit der Schaubude Berlin. Theater Stadelhofen.
Samstag, 23. Januar
9.30–12.00 «Achtsam leben – würdevoll sterben»:
Vorträge: Valeska Beutel, Caritas, was ist Palliative Care und wie ist sie gesellschaftlich verankert?
Rita Famos, Pfarrerin, Palliative Care in der Kirche. Heidi Stäheli, Sozialdiakonin Enge, Erinnerungsarbeit als Beitrag zur Sinnfindung in der
letzten Lebensphase. Ref. Kirchgemeindehaus
Enge, Bederstrasse 25.
Am Freitag: Vernissage
im Kiosk Tabak
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Samstag, 16. Januar
10.00 Fiire mit de Chliine
Alte Kirche
Sonntag, 17. Januar
10.00 Gottesdienst mit Pfarrerin
Eva Rüsch und den Gospel Singers
Wollishofen, Kollekte: ACAT
anschliessend: Chilekafi
Montag, 18. Januar
19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Dienstag, 19. Januar
20.00 Probe Gospel Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Mittwoch, 20. Januar
19.15 Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
Donnerstag, 21. Januar
14.00 Themennachmittag: Maria
Bischoff liest aus ihrem Buch «Ich
werde noch lange blühen», Kirchgemeindezentrum St. Franziskus
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 16. Januar
ab 17.00 Beichtgelegenheit
17.30 Eucharistiefeier
Sonntag, 17. Januar
9.30 Eucharistiefeier
11.15 Eucharistiefeier
17.30 Santa Messa in lingua
italiana
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Freitag, 15. Januar
11.45 bis 13.00 Wähentag im Kirchgemeindehaus
Bederstrasse 25
Sonntag, 17. Januar
10.30 ökum. Gottesdienst in der Kir-
che Enge, Pfr. Theo Haupt und
Pfr. Karsten Riedl
Kollekte: Katharinenwerk
Kirchenbus im Normalfahrplan
Dienstag, 19. Januar
12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit
biblischen Geschichten für PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus
Bederstrasse 25
16.10 bis 16.55 Kinderchor
(1. bis 3. Klasse)
im Pfarreisaal Dreikönigen
17.45 bis 18.45 Jugendchor
(4. und 6. Klasse)
im Kirchgemeindehaus Enge
19.00 bis 20.00 Ängi Voices
(Oberstufe) in der Kirche Enge.
Mehr Informationen:
www.kirche-enge.ch/kinderchor
www.kirche-enge.ch/jugendchor
Kontakt: Barbara und Ulrich
Meldau, 044 781 25 25
Patric Sandri stellt vom 15. Januar
bis 13. Februar seine Werke «Interspace» im Kiosk Tabak an der Mutschellenstrasse 2 aus. Die Vernissage
ist morgen Freitag ab 18 Uhr. Die übrigen Öffnungszeiten: Donnerstag bis
Samstag 17 bis 19 Uhr oder auf Voranmeldung. Finissage: Samstag, 13.
Februar, 18 Uhr.
Patric Sandri untersucht das Medium der Malerei und setzt sich mit
der Wahrnehmung und dem Aspekt
des Sehens auseinander. Fehler und
Widersprüche in der Wahrnehmungsauffassung wie das Spiel mit
der Illusion, die Täuschung und visuelle Irritationen sind wichtige Punkte,
die die Bildideen und Kompositionen
der Bilder beeinflussen. (pd.)
kiosktabak.ch. Mutschellenstrasse 2.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Bruno Lendenmann (bpl.), Jeannette Gerber
(jg.), Gabi Faerber (gf.), Kamil Krejci (kam.),
Hans Suter (hs.), Hans Lenzi (hl.), Beatrice
Christen (ch.).
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
Junge Musikprofis spielen in Leimbach
Das erste Leimbacher Konzert im Jahr 2016 und vierte des Konzertzyklus 2015/
16 steht unter dem Motto
«Junge Könner». Es treten
Musiker auf, die bisher unter dem Namen «KonsiStrings» bekannt waren.
«Junge Könner»: Unter diesem Titel
tritt erstmals am Sonntag, 24. Januar, um 17 Uhr das bisher als Konsi
Strings bekannte Orchester Kammerorchester Musikschule Konservatorium Zürich unter der Leitung von Philip Draganov in der reformierten Kirche Zürich-Leimbach auf. Und zwar
mit nicht weniger als acht jungen Solistinnen und Solisten.
Eine Talentbühne der besonderen
Art, auf die sich alle Beteiligten und
ganz besonders die Akteure freuen.
Im Zentrum wird Vivaldi mit den
«Vier Jahreszeiten» stehen. Ein herrliches Stück für Kammerorchester
und zwei Querflöten in d-Moll von
Franz Doppler und die Sinfonie
«Haffner» von Mozart runden das
Bild ab.
Ausbildungsgefäss für Talente
Das Orchester versteht sich als Ausbildungsgefäss für fortgeschrittene
Schülerinnen und Schülern im Alter
von 10 bis 18 Jahren, die grossen
instrumentalen Einsatz zeigen und
gewillt sind, auch hohe Verantwortung im Orchester zu übernehmen.
Geleitet wird es von Prof. Philip A.
Draganov, Pädagoge und Dirigent
Das Kammerorchester Musikschule Konservatorium Zürich unter der Leitung von Philip Draganov tritt am 24. Januar in Leimbach auf, mit nicht
weniger als acht jungen Solistinnen und Solisten.
Foto: zvg.
und selber erfolgreicher Violinist. Er
und Oliver S. Margulies kümmern
sich gemeinsam um die Förderung
der jungen Musikerinnen und Musiker.
Das zentrale Repertoire dieses
Klangkörpers besteht aus Werken der
Wiener Klassik (Mozart, Hayden,
Beethoven etc.), aber auch programmabhängig aus solchen des Barocks, der Romantik und der Moderne. Mit dem Zürcher Kammerorchester (ZKO) werden in gemeinsamen
Projekten enge Kontakte gepflegt.
Dieser Klangkörper ist auch immer
wieder in der Tonhalle zu hören.
Crossover als Musikstil liegt den
jungen Leuten trotz klassischer Ausrichtung aber ebenso. Lassen Sie sich
überraschen. Bei «Art on Ice» 2015
sorgte dieses Orchester als musikalische Begleitung der Eisartisten für
Furore. Ihr erfrischender Auftritt ver-
mag Jung und Alt gleichermassen anzusprechen und zu begeistern. Die
Organisatoren hoffen daher auf ein
reges Publikumsinteresse. Auch für
Familien ist das Programm bestens
geeignet.
Im Anschluss an dass Konzert
gibt es einen Künstlerapéro, zu dem
alle herzlich eingeladen sind. Eintritt
frei, Kollekte. Kinder und Jugendliche
sind frei.
Walter Lent
Reformierte Kirche, Zürich-Leimbach,
Wegackerstrasse 42. Sie erreichen den
Konzertort mit der S4 oder dem Bus 70
bis Bahnhof Leimbach. An der katholischen Kirche Maria Hilf vorbei ca. 300 m
bergwärts. Parkplätze sind im beschränkten Umfang rund um die Kirche und auf
dem Schulhausplatz vorhanden. Bitte
Parkordnung beachten! Die Zufahrt ist nur
von der Leimbachstrasse her möglich.
www.leimbacherkonzerte.ch.
GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE
Kinderhaus Entlisberg
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 412 89 89
E-Mail [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich
Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und
Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich
Selnau: Do 9 bis 12 Uhr. Tel. 044 412
89 77, [email protected].
Themenabend: Mein Kind – gesund,
stark und selbstbewusst! Mo, 18. Jan.,
19 bis 21.30 Uhr. Anmeldung im Sekretariat Entlisberg.
Bewegte Märchen aus aller Welt: Do, 14.
Jan., 15 bis 15.45 Uhr, für Kinder
von 2½ bis 5 Jahren in Begleitung,
im grossen Saal, gratis, ohne Anmeldung.
ANZEIGEN
Kinderhaus-Fasnacht: Mi, 10. Feb.,
Start Umzug 15 Uhr beim Kinderhaus Entlisberg.
Familientreffpunkt: jeden Mi 14.30 bis
17.30 Uhr.
GZ Leimbach
Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch
Knirpsatelier: jeden Fr 10 bis 10.30
Uhr, für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung. Anmeldung erbeten an [email protected].
Familientöpfern: Sa, 16. Jan., 10 bis
12.30 und 14 bis 17.30 Uhr, für Kinder von 3 bis 7 Jahren in Begleitung.
Offenes Töpferatelier: Sa, 16. Jan., 14
bis 17.30 Uhr, für Erwachsene und
Kinder ab Schulalter.
Offenes Atelier: Fr, 15./22. Jan., 14
bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter oder in Begleitung.
Geschenketausch: Sa, 16. Jan., 10 bis
15 Uhr im Bistro. Ungebrauchte
Weihnachtsgeschenke mitbringen!
Hänsel und Gretel: So, 17. Jan, 16 bis
17 Uhr, für Kinder ab 5 Jahren.
Verkleidungsatelier: Mi, 20. Jan., 14
bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter.
Mütter-/Väterberatung: jeden Do 14 bis
16 Uhr.
Offene Krabbelgruppe: jeden Do 14.30
bis 16.30 Uhr, im Bistro, für Eltern
und Kleinkinder.
Quartiertreff Enge
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Offenes Singen: Do, 14. Jan., 16 Uhr.
Offenes Wohnzimmer – Konzert mit
«jazzcetera»: So, 17. Jan., 16 Uhr.
Fasnachtskostümbörse: Do, 21. Jan., 15
bis 17 Uhr, in der Remise des Museums Rietberg, für Klein und Gross.
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz:
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
Quartierverein
Wollishofen
www.wollishofen-zh.ch
Ortsmuseum Wollishofen
Widmerstrasse 8, 8038 Zürich
Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Geöffnet sonntags 14 bis 16 Uhr.
Theater PurPur
Grütlistr. 36, 8002 Zürich
Telefon 044 2013151
www.theater-purpur.ch
Aaron und die Geiss, Schertenleib &
Seele: Mi, 20./27. Jan., je 15 Uhr, für
Kinder ab 5 Jahren.
GZ Wollishofen
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Kinder-Spielsaal: Do, 14. Jan., 14.30
bis 17 Uhr und So, 17. Jan., 13 bis
17 Uhr.
Taiji am See: Sa, 16. Jan., alle 8.45 bis
9.40 Uhr, Basis 9.45 bis 10.40 Uhr.
GZ Neubühl, Erligatterweg 33
Spiel- und Suppenabend: Mi, 18. Jan.,
ab 18 Uhr.
Offenes Töpfern: Mi, 18. Jan., 18.30
bis 21 Uhr.
Nr. 2
14. Januar 2016
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Zürich 2
Nr. 2
14. Januar 2016
AKTUELL
Polizei verhindert viele Einbrüche
Das erstmals massive und
dominante Auftreten der
Kantonspolizei zeigt Wirkung. Die Zahl der Dämmerungseinbrüche im Kanton
Zürich hat das Vorjahresniveau nicht überschritten.
Mmh, fein. Die Engemer Wähen sind legendär.
Foto: zvg.
Engemer Wähenteam
sucht verstärkung
Auf zum Wähenzmittag
im Kirchgemeindehaus an
der Bederstrasse 25. Er findet jeden Freitag bis zum
18. März statt.
Morgen, 15. Januar, und an den
kommenden Freitagen bis zum 18.
März sind im grossen Saal des Kirchgemeindehauses die Tische für alle
Interessierten gedeckt. Am Buffet gibt
es neben den salzigen Klassikern Käse-, Pizza-, Lauch- und Spinatwähen
eine grosse Auswahl an Fruchtwähen, zu denen Kaffee oder Tee à discretion serviert werden.
«Geniessen Sie mit Nachbarn,
Freunden oder Geschäftskollegen eine angenehme Mittagspause. Pflegen
Sie Ihre Kontakte im Quartier beim
gemeinsamen Essen und Plaudern»,
sagt Heidi Stäheli, die organisierende
Sozialdiakonin der ref. Kirche Enge.
Ist die Zeit dafür einmal knapp, sind
die Wähen auch «über die Gasse» erhältlich.
Das bewährte Team von Freiwilligen,
das sich seit Jahren, hie und da gar
Jahrzehnten, für die Engemer Wähentage einsetzt, braucht Verstärkung. «Melden Sie sich morgen Mittag bei Heidi Stäheli, wenn Sie für
diese schöne Aufgabe in nächster
Zeit gelegentlich an Freitagen in einem Einsatzbereich mitwirken möchten», heisst es in einer Mitteilung.
Wie immer kommt der Erlös einem Projekt der kirchlichen Hilfswerke für Entwicklung zugute. Dieses
Jahr wird das «Brot für alle»-Projekt
im Kongo unterstützt, das sich für
Umweltverträglichkeit und Arbeiterrechte im Bergbau einsetzt. (eing.)
Statt Vorsätze die Entrümpelung via Texaid-Sack
Das neue Jahr, es
hat mich bereits
wieder voll und
ganz im Griff.
Gute Vorsätze
fasse ich schon
seit Jahren keine
mehr.
Dann
packt mich Ende
Jahr auch kein
schlechtes
Gewissen, wenn ich Erika Pucci. F.: zvg.
diese nur teilweise bis gar nicht eingehalten habe.
Gute Wünsche verteilen an Verwandte und Freunde, das hingegen
mache ich liebend gerne. Dafür gestaltet unser Sohn jeweils eine schöne Karte, die dann von der ganzen
Familie unterschrieben wird, und unser Vierbeiner Nilo hinterlässt mit einem stilisierten Pfotenabdruck, gezeichnet von unserer Tochter, seine
Spuren.
Statt Vorsätze zu fassen, entrümple ich viel lieber meine Schränke und
Schubladen. Das gibt Schwung und
Energie. Da, zum Beispiel diese
schrecklich gemusterte Bluse, die gelangweilt am Kleiderbügel hängt und
seit zwei Jahren ungetragen ihr Dasein fristet. Im Texaid-Sack wird sie
sich auf die Reise zu einer neuen Besitzerin machen. Diese Strumpfsöckchen, die einsam in der Schublade
liegen und ihre bessere Hälfte nach
der Wäsche nicht mehr gefunden haben, sorry, no more space. Figürchen
und Kitsch, die mehr Staubfänger als
Augenzier sind, sie landen in einer
Kiste für den nächsten Bring- und
Holtag. Lose Notizen und alte Korrespondenz, die beim flüchtigen Durchlesen keine Berechtigung mehr haben, ad acta gelegt zu werden. Flugs
weg damit ins Altpapier. Eine fast
fertig gestrickte Mütze, es fehlen nur
noch einige Zentimeter bis zum Abnabeln, die werde ich mir bei einem
10. Dezember, 15.05 Uhr, Autobahnausfahrt Wallisellen: Zwei Polizisten
stehen mitten auf der Strasse und
stoppen jeden Lenker. Sie mustern
die Insassen. Viele können weiterfahren, einige werden an den Strassenrand, wo sechs weitere Polizisten beschäftigt sind, zur eingehenden Überprüfung gewiesen.
Ein Computerpogramm hilft
Sicher ist dagegen: Die Kontrollen
sind nur der sichtbare Teil einer neuen Einsatztaktik. Das «Gehirn» dahinter ist nämlich eine Software namens «Craft 13». Sie nutzt Informationen aus verschiedenen Computerprogrammen. Mit «Craft 13» erkennt
man Problemregionen, bevor die Einbrüche stattfinden. Hierzu arbeitet
das System mit einer möglichst umfangreichen Datensammlung begangener Einbrüche und nutzt dabei die
Tatsache, dass Einbrecher häufig
mehrmals in der gleichen Gegend aktiv sind. Was wie Science-Fiction
tönt, kennen auch andere Polizeikorps. Die Kantonspolizei Aargau
beispielsweise nutzt eine Software,
die sich «Precobs» nennt. Nach der
einjährigen Testphase sagte KapoSprecher Roland Pfister Mitte Dezember gegenüber der «Aargauer Zeitung»: «Im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls hat Precobs mitgeholfen, die Einbruchszahlen zu reduzieren.»
Welchen Anteil am Erfolg das Prognoseinstrument hat, kann Polizeisprecher Beat Jost noch nicht sagen.
Er betont aber, dass es sich nur um
eines von mehreren Instrumenten
handelt. Ein wichtiges Instrument
seien auch die Hinweise aus der Bevölkerung. «Sie können uns direkt
auf die Nummer 117 gemeldet werden», sagt Jost und ergänzt: «Je
mehr Hinweise wir bekommen, umso
effizienter können wir handeln.»
Grossaufgebot zeigt Wirkung
Verstärkung gesucht!
ÜBER DIESES UND JENES
Erika Pucci
Daniel Jaggi
durchgeführt wurden, will Jost aus
taktischen Gründen nicht sagen.
alten Schinken im TV zu Gemüte führen. Der nächste Winter kommt bestimmt. Eine Kiste voller Fotografien
möchte endlich geleert sein und ihr
Inhalt in Alben verewigt. Doch das
braucht Zeit, nicht heute, nicht morgen, aber bestimmt übermorgen. Ein
bisschen wühlen darin und verweilen in früheren Zeiten. Eine
Schwarzweiss-Fotografie.
Meine
Mutter und ich. Im gestreiften Liegestuhl sitzend. Sie in einem grossen,
ich in einem kleinen. Beide haben
wir ein Glace-Kübelchen in der Hand
und löffeln glückselig strahlend daraus. Meine Mutter sieht aus wie eine
Diva mit Sonnenbrille, und ein Haarband schützt die Frisur vor Wind und
Wetter. Sestri Levante, 1961. Ein anderes Bild zeigt mich mit meinem Vater in verschneiter Landschaft. Beide
in Steghosen, geschnürten Lederskischuhen und nordisch gemusterten
Strickpullovern. Die kleine Schwester
auf dem Davoser-Schlitten gut verpackt wie ein Rollbraten. Mein Gotti
mit Pudel und ich. Flötenspiel unterm
Christbaum bei den Grosseltern mit
Cousinen und Cousins. Die Familie
wird grösser. Es kommen noch ein
Bruder und eine Schwester dazu. Die
Bilder sind nun farbig geworden. Eine Schicht weiter oben angelangt.
Durch meine Heirat gesellt sich die
Familie meines Mannes dazu. Bilder
von schönen und unvergesslichen
Momenten in Italien. Ausgelassene
Familienfeste. Ein Stück Geschichte,
die das Leben schrieb. Meine Schwiegereltern und meine Eltern, wie sie
sich freuen über ihre Enkel. Glückliche Menschen, fröhliche Augenblicke.
Mit dem Handrücken wische ich
mir ein paar Tränen weg. Sie gilt den
geliebten Menschen, die nur noch auf
Bildern zu sehen sind. Sie haben für
ewig einen Platz in meinem Herzen.
Erika Pucci schreibt regelmässig fürs «Zürich 2». Sie arbeitet in Wollishofen.
Solche Szenen gibt es seit Herbst im
Kanton Zürich regelmässig. Sie sind
Teil einer Präventionskampagne, mit
der die Zahl der Dämmerungseinbrüche weiter reduziert werden soll. Das
plötzliche, massierte Auftreten der
Ordnungshüter wird erstmals angewendet – und es zeigt offenbar Wirkung: Nach Angaben von Polizeisprecher Beat Jost dürfte die Zahl der
Einbrüche im letzten Jahr gegenüber
dem Vorjahr nicht weiter angestiegen
sein. Jost vermutet gar, dass sie sich
leicht unter Vorjahr bewegen wird.
«Definitives kann aber erst nach Abschluss der Aktion Anfang März gesagt werden», betont der Sprecher.
Wie viele der spontanen Kontrollen
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Alles durchwühlt: Szenerie nach einem Einbruch.
Foto: Kantonspolizei Aargau