Ein neuer, stolzer Brunnen-Schwan aus Bronze
Transcription
Ein neuer, stolzer Brunnen-Schwan aus Bronze
GZA/PP 8048 Zürich 82. Jahrgang Donnerstag, 14. Januar 2016 Nr. 2 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Ein neuer, stolzer Brunnen-Schwan aus Bronze Die Neugestaltung des Münsterhofs befindet sich im Endspurt. Im März soll der neue Brunnen installiert werden. Ein erster Augenschein am Produktionsort. Jan Bolliger Die Suche nach dem neuen Herzen von Zürich führt ins Sittertal, wo sich mystischer Nebel über die Kunstgiesserei St. Gallen gelegt hat. Noch ist dies das Zuhause des Zulaufs zum neuen Brunnen, der schon ab März den umgestalteten Münsterhof zieren soll. Die Giesserei versprüht mehr den Charme eines Künstlerateliers als einer Industrieanlage. Insgesamt beschäftigt sie 50 Mitarbeiter aus diversen Handwerkszweigen. Sie hat sich ganz der Verwirklichung von anspruchsvollen Spezialaufträgen verschrieben. Neben Architekten gehören vor allem viele international erfolgreiche Künstler zu ihren Kunden, unter anderen Fischli/Weiss und Roman Signer. Sorgfältige Handarbeit Das sieht man auch dem Zulauf auf den ersten Blick an: Hier war künstlerische Perfektion am Werk. Elegant schlängelt sich der bronzene Bogen in die Höhe, die Oberfläche scheint nahtlos wie aus einem Guss. Doch der Schein trügt. Er wurde aus sechs Millimeter dickem Bronzeblech geschweisst, wie Felix Lehner, Gründer, Inhaber und Geschäftsführer der Kunstgiesserei, bei einer Exklusivführung für «Zürich 2» erklärt. Denn anders als beim Giessen konnte man so von Anfang bis Ende kontrollieren, dass sich keine Bläschen bilden, die die Statik in Gefahr bringen könnten. Das wäre verheerend bei dem gut 700 Kilo schweren Zulauf. Die gesamte Entwicklung und Realisation des Brunnens betrug fast drei Jahre, während derer die Archi- Beeindruckend: Vier Meter hoch wird der neue Brunnen auf dem Münsterhof sein. Felix Lehner von der Kunstgiesserei St. Gallen und Ralph Jud Fotos: jb. vom Tiefbauamt Zürich (r.) vor dem Resultat. tekten, die Stadt Zürich und die zwölf involvierten Kunsthandwerker in regem Austausch standen. Das Endprodukt wurde dann in fast 30 Arbeitsschritten in Handarbeit fertiggestellt. Besonders die Wölbungen am Sockel und am Nebenrohr stellten sich als sehr komplex heraus. Der Aufwand hat sich gelohnt; die Kurven des Zulaufs können sich locker mit denen der teuren Sportwagen messen, die früher auf dem Münsterhof zur Schau gestellt wurden. Aus zweieinhalb Meter Höhe wird in Zukunft das Wasser in das Hauptbecken fliessen, während das Nebenrohr ein kleineres Trinkbecken mit Wasser versorgen wird. Zurzeit befinden sich die Kunststeinbecken noch in der Produktionsstätte in Frick. Es ist dieselbe Steinfabrik, die auch das Wasserspiel auf dem Sechseläutenplatz hergestellt hat. Das grosse Becken hat einen Durchmesser von sechs Metern und ist etwa hüfthoch. Diese Masse mögen gigantisch und leicht grössenwahnsinnig scheinen, seien aber nö- tig, erklärt der Architekt Franz Romero, damit der Brunnen auf dem etwa 4500 Quadratmeter grossen Platz nicht verloren wirke. Der Bogen werde dafür sorgen, dass der Brunnen auch neben den umstehenden hohen Zunfthäusern eine vertikale Präsenz haben werde. Man habe auch viel Wert darauf gelegt, den Brunnen als einzig erkennbar neues Objekt in die Umgebung zu integrieren. «Wir haben mit Bronze ein Material gewählt, das einen schön sichtbaren Alterungsprozess durchmacht und schon sehr bald seine eigenen Geschichten erzählen wird.» Gemeinsam mit Vogt Landschaftsarchitekten hat das Architekturbüro Romero & Schaefle sowohl den Brunnen entworfen, als auch die Neugestaltung des Platzes geplant. Es wird nicht der erste Brunnen auf dem Münsterhof sein. Im Jahr 1766 wurde ein prächtiger RokokoBrunnen eingeweiht, der jedoch nicht einmal 50 Jahre bestand hatte. Er wurde Opfer von Kämpfen während der Revolutionsjahre. Aus den Überresten wurde der Brunnen bei der Stüssihofstatt gebaut. Im Lauf der Zeit musste der Münsterhof wiederholt als Schlachtfeld herhalten. Sowohl bei der sogenannten Zürcher Mordnacht als auch beim Züri-Putsch war er einer der Hauptschauplätze. Überhaupt kann der Platz auf eine reiche Geschichte vom Friedhof zum Markt- zum Parkplatz blicken. Im Mittelalter wurden auf ihm Könige, im 20. Jahrhundert Churchill und die Queen empfangen. Vor ein paar Jahren war der Dalai Lama zu Besuch. Paradox: SVPRegierungsrat wirbt für Personenfreizügigkeit Ernst Stocker, SVP-Mitglied und Zürcher Finanzdirektor, wird in Brüssel für eine florierende Ostschweiz werben. Bayern und Baden-Württemberg in Deutschland, Vorarlberg in Österreich sowie Liechtenstein und die Ostschweizer Kantone, inklusive Zürich, bilden die Internationale Bodenseekonferenz (IBK). Ein wichtiges Anliegen der IBK ist die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Einen Eingriff in die Personenfreizügigkeit, wie sie die SVP proklamiert, beurteilt die IBK als Gefahr für die grenzüberschreitenden Wirtschaftsbeziehungen und den Arbeitsmarkt. Demnächst soll auch der Zürcher Finanzdirektor und SVPAushängeschild Ernst Stocker bei der EU in Brüssel für die Anliegen einer florierenden Region der vier Länder werben. Stocker zu «Zürich 2»: «Wir wollen aufzeigen, wie bedeutend die grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Kontakte für die Zahl der Arbeitsplätze und den Wohlstand aller sind.» Interview auf Seite 7 Die Blamage von 1766 Die Einweihung des alten Brunnens von 1766 endete übrigens mit einer Blamage, denn der Wasserdruck war nicht stark genug. Anstelle einer stolzen Fontäne sprudelte nur ein kleines Rinnsal hervor. Dank etlichen Tests soll dies dem neuen Brunnen erspart bleiben. Er hätte es verdient. Ernst Stocker, Zürcher Finanzdirektor: Aufzeigen, wie bedeutend grenzüberschreitende wirtschaftliche Kontakte sind. Foto: Thierry Haecky «Der kleine Muck» mit Vera Kaa «Keine Stadtratsambitionen» «Junge Könner» in Leimbach Das Konzert vom kommenden Sonntag im Rahmen des Zyklus «Musik in St. Franziskus» wird von der Lokalmatadorin Vera Kaa und ihrer Band bestritten. Zur Aufführung gelangt «Der kleine Muck». Seite 5 Der Engemer Gemeinderat Michael Schmid ist seit Anfang Jahr neuer Fraktionschef der FDP. Obwohl das Amt des Fraktionschefs durchaus als Sprungbrett für den Stadtrat gilt, hegt Michael Schmid keine Ambitionen. Seite 6 «Junge Könner»: Unter diesem Titel tritt am Sonntag, 24. Januar, erstmals das bisher als Konsi Strings bekannte Orchester Kammerorchester Musikschule Konservatorium Zürich in Leimbach auf. Seite 11 2 Stadt Zürich Nr. 2 14. Januar 2016 Treibende Rhythmen, sinnliche Moves Das kubanische «Ballet Revolución» reisst sein Publikum weltweit aus den Sitzen. Nun kehrt die explosive Truppe mit einer neuen Show zurück nach Zürich. Stephen Triffitt, Mark Adams und George Daniel Long lassen auf der Bühne des Theaters 11 den Swing der 60er-Jahre aufleben. Foto: Andy Juchli Hommage an ein legendäres Trio Mit «Sinatra & Friends» sind die grössten Entertainer aller Zeiten zurück. «Sinatra & Friends» ist eine Hommage an den legendären Sänger Frank Sinatra, der am letzten 12. Dezember 100 Jahre alt geworden wäre. In der Show holt Sinatra seine Freunde Dean Martin und Sammy Davis Jr. zurück auf die Bühne. Das Trio wiederholt eines ihrer grandiosen Konzerte von einst in Las Vegas. Wer in der Show sitzt, glaubt, Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. leibhaftig vor sich zu haben. Nicht umsonst traten die drei Sänger und Schauspieler – Stephen Triffitt, Mark Adams und George Daniel Long – während Jahren am Londoner West End auf und überzeugten Presse und Publikum. Frank Sinatra und seine Freunde lassen die 60erJahre aufleben und sorgen mit Songs ANZEIGEN AKTUELL Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets (Bons für Vorstellung nach Wahl) für «Sinatra & Friends» vom 21.–24. Januar im Theater 11. Einfach bis 18. Januar ein Mail mit Betreffzeile «Sinatra» und vollständigem Absender schicken an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Sinatra» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich wie «Come fly with me», «That’s Amore», «Mr Bojangles», «My Way», «New York» und vielen mehr für einen swingvollen und unvergesslichen Abend. (mai.) 21.–24. Januar, Do–Sa jeweils 20 Uhr, So 15 Uhr, Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich. «Ballet Revolución» – das ist überbordende Energie. Das sind waghalsige Sprünge und sinnliche Moves zwischen Ballett und Streetdance. Das ist der unwiderstehliche LiveSound internationaler Club-Hits: Pop, R&B, Hip-Hop und feurige lateinamerikanische Rhythmen. Angeheizt durch eine phänomenale Live-Band, entfachen einige der weltweit talentiertesten Tänzerinnen und Tänzer einen wahren Feuerball an Emotionen und Energie. Dazu gehören weltbekannte Nr.-1-Hits von Pitbull, Usher, Rihanna, David Guetta, Beyoncé und vielen anderen mehr. Der Tanz ist auf Kuba so tief verwurzelt, so weit in alle Bereiche des Lebens vorgedrungen wie in kaum einem anderen Land der Erde. Sowohl die afrikanischen Sklaven, die zur Blütezeit des Zuckerrohranbaus Mitte des 19. Jahrhunderts den grösseren Teil der Bevölkerung ausmachten, als auch die spanischen Kolonialherren brachten einen reichen Schatz an Stilen und Bewegungsformen mit. Sie haben damit auf Kuba eine Kultur geprägt, die bis in die Spitzen von Bewegungslust durchdrungen ist. In Kuba muss man daher nicht erst nach Tanz suchen. Überall, wo man hinkommt, ist er bereits da: inmitten von Menschenmengen, in Nachtclubs, an Veranstal- Unwiderstehlich kubanisch: «Ballet Revolución». tungsorten. Und dann sind da noch die Karnevals, die Strassenfeste, die Santería-Rituale und die Familienfeste, auf denen die Entscheidung, nicht zu tanzen, ebenso sinnlos ist wie die Entscheidung, nicht zu atmen. Tanz auf professioneller Ebene jedoch ist auf Kuba eine vergleichsweise junge Erscheinung. So hielt das Ballett erst 1948 und der Moderne Tanz erst nach dem Sieg der Revolution 1959 Einzug. Doch einen fruchtbareren Boden als das karibische Kuba konnten professionelle Tanzformen kaum finden. Heute gibt es auf Kuba an die 50 Tanzcompagnien, und es entstehen ständig neue. (pd./mai.) 26.–31. Januar, Di–Fr 19.30 Uhr, Sa 15 und 19.30 Uhr, So 14 und 18 Uhr, Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich. Foto: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets (Bons für Vorstellung nach Wahl) für «Ballet Revolución» vom 26. bis 31. Januar im Theater 11. Einfach bis spätestens 18. Januar eine E-Mail mit Betreffzeile «Kuba» und vollständigem Absender schicken an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Kuba» Buckhauserstrasse 11 8048 Altstetten Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Zürich 2 AKTUELL IN KÜRZE Neuer Präsident Bruno Christen ist neuer Verwaltungsratspräsident der BVG- und Stiftungsaufsicht des Kantons Zürich (BVS). Der Regierungsrat wählte mit ihm ein Verwaltungsratsmitglied der ersten Stunde. Er übernahm das Präsidialamt per 1. Januar von Bruno Ern, der auf Ende der Amtsperiode aus Altersgründen zurücktrat. Kinderspital Das Kinderspital Zürich hat auf dem Weg zum Neubau in Zürich Lengg zwei wichtige Meilensteine erreicht: Es hat das Vorprojekt erfolgreich abgeschlossen und den Start der Detailprojektierung freigegeben. Mit der Zürcher Kantonalbank, der UBS und dem Kanton Zürich stehen drei starke Partner bereit, die die Finanzierung des Neubaus auf der Lengg sicherstellen. Nach heutigem Stand der Planung kann das dringend benötigte neue Gebäude im Jahr 2021 bezogen werden. Neue Leiterin Die 48-jährige Nina Gilgen wird neue Leiterin der kantonalen Fachstelle für Integrationsfragen. Die norwegisch-schweizerische Doppelbürgerin leitet gegenwärtig die Fachstelle Integrationsförderung der Stadt Winterthur. Sie tritt am 1. März die Nachfolge von Julia Morais an, die dieses Amt von 2007 bis 2015 innehatte. Die Fachstelle beschäftigt sich mit Fragen, die sich aus der Zuwanderung von Menschen ausländischer Herkunft ergeben. Historisches Ereignis mit Tafel gewürdigt Walter Käser, Zunftmeister der Zunft zu den Drei Königen, und Stadtrat Filippo Leutenegger weihten am 6. Januar die Gedenktafel «Wacht zu den Drei Königen» im Bahnhof Enge ein. Gebeine der Heiligen Drei Könige Die den Heiligen Drei Königen geweihte Kapelle in der Enge ist 1361 erstmals erwähnt. Während der Reformation wurde sie säkularisiert und später in ein Wohnhaus umgebaut. Dieses fiel 1887 einem Brand zum Opfer. Heute steht dort der Bahnhof Enge. Mit dem Patrozinium der Heiligen Drei Könige hat es folgende Bewandtnis: Im Jahr 1162 zerstörte Kaiser Friedrich Barbarossa die Stadt Mailand. Er entwendete die dort verehrten Gebeine der Heiligen Drei Könige Stadtrat Filippo Leutenegger (leicht lädiert nach einem Unfall auf dem Glatteis) und Zunftmeister Walter Käser (r.). Foto: pm. und schenkte sie dem Kölner Erzbischof Rainald von Dassel. Die Reliquien sind seither im Kölner Dom in einem kostbaren Schrein aufbewahrt. Bei der Überführung der Reliquien von Mailand nach Köln sollen diese im Juli 1164 in der Marienkapelle im Südturm des Zürcher Fraumünsters geruht haben. Deshalb wurde die Marienkapelle um 1326 zusätzlich den Heiligen Drei Königen geweiht. Die Kapelle in der Enge erhielt das gleiche Patrozinium. Der Name der Kapelle übertrug sich später auf die Enge, die «Wacht zu den Drei Königen» genannt wurde, die die Heiligen Drei Könige auch in ihrem Wappen führte. Die 1897 gegründete Zunft zu den Drei Königen pflegt das Andenken an die ehemalige Gemeinde, die 1893 mit der Stadt Zürich vereinigt wurde. Diese nach Meinung der Zunft zu den Drei Königen wichtige Begebenheit in der Geschichte der Stadt Zürich sollte entsprechend gewürdigt werden. Des- Zunft zu den Drei Königen Die Zunft zu den Drei Königen nimmt am Sechseläuten teil und führt Besuche der Drei Könige im vollen Ornat bei Institutionen für Alte, Junge oder Kranke durch. Dabei wird die Geschichte der drei Könige nacherzählt und den Teilnehmenden Dreikönigskuchen verteilt. (pm.) halb will die Zunft mit einer entsprechenden Gedenktafel an dieser historischen Stelle darüber informieren. «Ich habe mir nach meinem Amtsantritt zum Ziel gesetzt, die Verbindung der Zunft mit dem Quartier zu stärken und gleichzeitig auch die Sichtbarkeit der Zunft zu den Drei Königen in der Öffentlichkeit und in den Medien zu erhöhen», betont Käser. Fernwärmenetz ERZ Entsorgung + Recycling Zürich muss jedes Jahr Reparaturen und Sanierungen an den Leitungen der Fernwärmenetze und den technischen Anlagen vornehmen. Erkannte Schäden müssen möglichst schnell repariert werden, damit sie sich nicht weiter ausdehnen. Der Stadtrat hat dafür Ausgaben in der Höhe von 3,02 Millionen Franken bewilligt. Foto: Hans Brühlmann Eine schon fast gespenstische Situation «Zürich 2»-Leser Hans Brühlmann hat dieses Foto der ehemaligen ABZ-Kolonie Entlisberg III an der Marchwartstrasse geschossen. Er schreibt dazu: «Die Aufnahme wurde an einem nebligen Tag gemacht. Die Bewegungen der Baumaschinen vor den leergeräum- ten Häusern mit schwarzen Fensterhöhlen wirken dadurch fast gespenstisch. Nur schade, dass die hohen Bauabschrankungen den Blick auf das Trümmerfeld einschränken!» Nun entstehen hier anstelle der Bauten von 1929 bis 1931 neue Wohnungen. (zh2.) Bahninfrastruktur Der Regierungsrat begrüsst die Erhöhung des Zahlungsrahmens für die Betreiber der Bahninfrastruktur in den Jahren 2017 bis 2020. Sie gewährleistet den sicheren Betrieb und die notwendige Erneuerung der Schieneninfrastruktur. Der Regierungsrat wehrt sich jedoch gegen eine teuerungsbedingte Erhöhung des Kantonsbeitrags in den Bahninfrastrukturfonds. Hierfür fehlt es an einer gesetzlichen Grundlage. Patientendossiers Die Einführung des elektronischen Patientendossiers im Kanton Zürich schreitet voran. Der Regierungsrat stellt dem Kantonsrat den Antrag, einen Beitrag aus dem Lotteriefonds für die notwendige Anschubfinanzierung zu bewilligen. Diese deckt die Aufbaukosten für die Infrastruktur und ermöglicht eine rasche Verbreitung des elektronischen Patientendossiers. KAMILS KOLUMNE Serdar Somuncu trifft den Nerv, Yvette Estermann auch Kamil Krejci Das Jahr hat mit einem kabarettistischen Feuerwerk begonnen. In Arosa hat der deutsche Schriftsteller und Kabarettist türkischer Herkunft, Serdar Somuncu, einen Auftritt hingelegt, der grosses Aufsehen erregt hat. Es waren zwar nur zwei, drei etwas dümmliche Aussagen, die uns präsentiert wurden, aber diese erregten. Seine ganze Nummer aber, die satirisch, böse und geistreich war, wie es sich für bissiges und gesellschaftskritisches Kabarett gehört, hat uns eigentlich nicht interessiert. Es könnte ja sein, dass sie uns zu Recht treffen könnte. Da waren die konfusen Sätze der Kabarettistin Yvette Estermann viel zündender. Die fremde Frau («Ein Fremder ist immer ein Fremder») wusste mit solchem Nonsens zu verblüffen, dass man nur 14. Januar 2016 3 AUF EIN WORT Lorenz Steinmann Pia Meier Der Dreikönigstag war der ideale Zeitpunkt für die Einweihung der Gedenktafel an der Dreikönigskapelle. Zahlreiche Zünfter der Zunft zu den Drei Königen, Vertreter der SBB, Quartiervereinspräsident Markus Gumpfer und Passanten wohnten der vom Zunftspiel umrahmten Einweihungszeremonie durch Zunftmeister Walter Käser und Stadtrat Filippo Leutenegger im Bahnhof Enge bei. Anschliessend konnten alle zu den Klängen des Schülerorchesters des Gymnasiums Freudenberg Dreikönigskuchen und Glühwein geniessen. Nr. 2 Kamil Krejci über Realsatire und ein Aroser Feuerwerk. Foto: zvg. noch staunen konnte. Irgendwie muss sie sich in einem Umfeld aufhalten, das ihr nicht guttut. So hat die Arme zum Beispiel Freunde, die, wenn sie am Flughafen Kloten landen, regelmässig ausgeraubt werden. Man könnte ihnen nun raten, statt zu fliegen mit dem Zug zu reisen, aber auch da lauern Gefahren. Yvette und ihre Mutter werden dort nämlich von zwei Männern verfolgt und können ihr Hab und Gut nur retten, indem sie ein Ra- dio drauflegen. Tja, ich hab das auch nicht ganz verstanden, aber Yvette wird schon wissen, was sie meint. Sie ist ja bekannt für klare und eingängige Lösungen. Die lustige Frau möchte Politik mit gelben und roten Fussballkarten betreiben. Als ihr 2012 das Recht aberkannt wurde, sich Dr. med. zu nennen, hätte man ihr auch jegliche politische Legitimation entziehen müssen. Ihr kabarettistisch verblüffendes Interview im «Tagi» wird aber noch durch den Verleger, der in seiner Welt, Woche für Woche, Wildes ausheckt, getoppt. Er «schwurbelt» wilde Theorien, dass der Zweite Weltkrieg, die Ermordung von Millionen Menschen, durch Unfähigkeit und Planlosigkeit einfach so mal passiert sind. Mit dem Satz «man darf den Faktor Unfähigkeit in der Politik nie unterschätzen» sagt er etwas absolut Wahres. Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe des «Zürich 2». Die Abstimmung über die zweite Gotthardröhre eignet sich gut, um über Eigeninteressen von Politikern, Mauschelei in der Verwaltung und den missbrauchten Mythos Gotthard herzuziehen. Aber das würde wohl nur festgefahrene Meinungen zementieren. Bleiben wir bei den Fakten: Das bürgerliche Lager will eine zweite Strassenröhre am Gotthard, nur so sei langfristig eine sichere Verbin- Drei Röhren genügen dung gewährleistet. Dagegen haben links-grüne Politiker sowie Verkehrs- und Umweltverbände das Referendum ergriffen. Das Vorhaben verletze die Bundesverfassung und sei viel zu teuer. Drei Röhren am Gotthard? Die Abstimmung findet drei Monate vor der Eröffnung des Neat-Bahntunnels statt. Was nachher mit dem doppelspurigen Eisenbahntunnel Göschenen–Airolo passiert, weiss niemand so genau. Klar ist nur, dass die SBB ihn nur noch für einige Regional- und Güterzüge nutzen werden. Trotzdem spielt dies bisher keine Rolle im Abstimmungskampf. Dabei wäre eine rollende Landstrasse, wie sie seit Jahren am Lötschberg praktiziert wird, eine naheliegende Variante. Gemäss der «Wochenzeitung» hat das Bundesamt für Strassen (Astra) diese kostengünstige Lösung während der Sanierung des Gotthardstrassentunnels geprüft und für gut befunden. Die BLS wäre problemlos imstande, auch am Gotthard für eine Umladelösung zu sorgen. Diese würde zwei bis drei Milliarden Franken weniger kosten als der Bau und Unterhalt einer zweiten Röhre. Laut dem Astra könnte die Tunnelsanierung problemlos im Winterhalbjahr durchgeführt werden. Weil im Winterhalbjahr durchschnittlich keine 10 000 Autos pro Tag auf der Gotthardautobahn verkehren, wäre der Andrang fast genau gleich wie beim Lötschberg. Als Vergleich: Über die Manessestrasse brausen täglich 50 000 Autos. Bis im Januar 2012 war diese Lösung für Bundesrätin Doris Leuthard der sinnvollste Weg. Dann wurden offensichtlich die Lobbyisten aktiv und polten die Meinung der Magistratin um. ANZEIGEN 4 Stadt Zürich Nr. 2 14. Januar 2016 AKTUELL Erfolgreich wirtschaften und Ressourcen schonen «Schwanensee» zur Musik von Tschaikowski. Hier eine Aufführung des Russischen Nationalballetts. Fotos: zvg. «Schwanensee» im Opernhaus Die erste Ballettpremiere im 2016 widmet sich dem Inbegriff des klassischen Balletts. «Schwanensee» findet am 6. Februar zurück auf die Bühne des Opernhauses Zürich. Für die Neuinszenierung holt Ballettdirektor Christian Spuck den zurzeit international gefragtesten Choreografen nach Zürich: Alexei Ratmansky. Unvergleichbar begeistert und inspiriert der Ballettklassiker. Zahlreiche Choreografen haben sich bereits mit dem Stück befasst und Neuinterpretationen herausgebracht. Im Gegensatz dazu reist der gebürtige Russe und Artist in Residence Choreograf Alexei Ratmansky. am American Ballet Theatre für diese Produktion in die Vergangenheit. Mithilfe der originalen Notationen von Stepanow aus dem 19. Jahrhundert inszeniert er die Choreografie in ihrer ursprünglichen Gestalt nach Marius Petipa und Lew Iwanow. Für die Kostüme und das Bühnenbild zeichnet der Pariser Künstler Jérôme Kaplan verantwortlich. Die Zusammenar- beit zwischen Kaplan und Ratmansky führte bereits zu erfolgreichen Produktionen, wie zuletzt «Paquita» in München oder «Les illusions perdues» in Moskau, wofür er 2012 den Golden Mask Award für Best Costume Designer entgegennehmen durfte. Die Tänzerinnen und Tänzer werden von der Philharmonia Zürich unter der Leitung von Rossen Milanov begleitet. Am Sonntag, 31. Januar, um 10 Uhr findet im Bernhard Theater die Einführungsmatinee zu «Schwanensee» statt. (pd./pm.) Opernhaus Zürich, Premiere 6. Februar, 19 Uhr. Vorstellungen im Februar, März, April und Mai. Werkeinführung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Einführungsmatinee am 31. Januar um 10 Uhr, Bernhard Theater. Geburtstag der Kunst im Cabaret Voltaire Seit über 50 Jahren feiern Menschen weltweit am 17. Januar den Geburtstag der Kunst. Gemeinsam feiern die drei Schweizer Kultursender Espace 2, SRF 2 Kultur und Rete 2 den diesjährigen Festtag unter dem Zeichen von Dada im Cabaret Voltaire. Zu den eingeladenen Gästen zählen der Sänger und Poet Rodolphe Burger, der Dada-Punk-Performer Joke Lanz und die Künstlerin Cathy Van Eyck. Der Geburtstag der Kunst ist ein Festtag in Erinnerung an Robert Filiou, Dichter und Mitglied der FluxusBewegung, der in der «Geflüsterten Geschichte der Kunst» proklamierte, dass die Kunst am 17. Januar – seinem eigenen Geburtstag – geboren sei, und es zum Zeitpunkt der Proklamation im Jahr 1963 genau eine Million Jahre her sei, seit jemand einen trockenen Schwamm in einen Eimer Wasser fallen liess. Seit seinem Tod im Jahr 1987 begehen Künstlerinnen und Künstler den Art’s Birthday. (pd.) Sonntag, 17. Januar, 20 Uhr, Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1. Outlet Fashion P&R House sorgt für Aufwertung Jeannette Gerber P steht für Pavla und R für Rame Mor. Noch im alten Jahr wurde das neue Outlet an der Albisstrasse 38 mit einem Aperitif eröffnet. Pavla kommt aus Tschechien und Rame aus Israel. Eigentlich hatten sie mit dem lange leer stehenden Lokal an schönster Lage am Morgental geliebäugelt (jetzt ist ein Bonsai-Laden eingezogen). Doch 6000 Franken Miete monatlich war ihnen einfach zu viel. Doch dann hatten sie das Glück, dass das Lokal an der Albisstrasse, das bis vor kurzem ein Kosmetiksalon war, frei wurde. Sie wohnen nur einen Katzensprung entfernt an der Etzelstrasse. Begrenzter Mietvertrag Rame hat schon seit vielen Jahren ein Kleidergeschäft am Goldbrunnenplatz, wo es seit Jahren eine Baustelle gibt, was den Umsatz erheblich beeinträchtigt. Dies war eine gute Gelegenheit, hier ein Outlet auf begrenzte Die beiden Geschäftsführerinnen Pavla und Rame Mor. Foto: jg. Zeit zu eröffnen. Der Mietvertrag ist bis Ende 2016 befristet und deshalb die Miete erschwinglich. Das Sortiment umfasst Oberbekleidung für Damen und Herren, meistens je ein Stück in jeder Grösse, und, ganz wichtig, auch für Kinder. Kinderkleider sind in Wollishofen noch nicht vertreten, das könnte also eine Marktlücke füllen. Das Geschäft ist zweistöckig; im Erdgeschoss gibt es Kleider und Accessoires der bekannten Marken Gu- ess, Leonardo, Marco Polo, Mexx und wie in Outlets üblich mit 20 bis 70 Prozent Reduktion. Im Obergeschoss ist neben der Herrenabteilung mit grosser Auswahl an Hemden und Jeans auch die Kinderabteilung mit einem kleinen Spielplatz, damit die Eltern in Ruhe auswählen und probieren können. Kinderkleidchen und Schühchen sind hauptsächlich von der Marke Esprit. Die Mors haben zwei kleine Kinder, die noch im Kindergarten sind, daher braucht Pavla auch Hilfe im Verkauf. Die bekommt sie von ihrer Freundin Petra Lorenc, ebenfalls aus Tschechien und ebenso wohnhaft in Wollishofen. Sie hat auch zwei Kinder, somit können sie sich im Geschäft ergänzen. Die beiden Freundinnen haben sich übrigens im 7er-Tram kennen gelernt. Die neue Ausgabe der «Zürcher Umweltpraxis» (ZUP) zeigt: Energie- und ressourceneffizient wirtschaften lohnt sich auch finanziell. Unternehmen wünschen sich dabei aber Unterstützung durch die Behörden. Der Themenschwerpunkt «Umwelt & Unternehmen» stellt Hilfsmittel und Unterstützungsangebote der Behörden vor und zeigt an erfolgreich umgesetzten Beispielen, welche Vorteile für Unternehmen und Umwelt drinliegen. Das Awel will Unternehmerinnen und Unternehmer im Kanton Zürich vermehrt dazu ermuntern, ihre Energie und Ressourceneffizienz im eigenen Interesse zu verbessern und Schadstoffemissionen auf ein langfristig umweltverträgliches Mass zu reduzieren. Themen der ZUP 83 sind: Legal Compliance, Cleantech für Anfänger, Beratung: Fit im Wettbewerb – sparsam mit Ressourcen, Dialogportal Grüne Wirtschaft, Cleantech im Kanton Zürich, Energie, Wärmepumpen, Lärm auf Strassen, Naturschutz sowie Umweltdaten. (pd./pm.) Zürcher Umweltpraxis (ZUP), Koordinationsstelle für Umweltschutz, Postfach, 8090 Zürich, Tel. 043 259 24 17. AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND Publireportage Ja zur Senkung überhöhter Notariatsgebühren Die Zürcher Notariate sind gleichzeitig Notariat, Grundbuch- und Konkursamt und erheben für ihre Dienstleistungen Gebühren. Die Gebühren von 1,5 Promille im Grundbuchbereich übersteigen die Kosten aber bei weitem, überschüssige Beträge fliessen in die Staatskasse. Für das Jahr 2015 budgetierten die Zürcher Notariate einen Überschuss von 21,8 Mio. Franken, was einem Deckungsgrad von 200 Prozent entspricht. Diese Gebührenordnung steht daher in keinem angemessenen Verhältnis zur erbrachten Leistung. Sie führen zu einer weiteren Belastung der KMU und entsprechen einer ungerechten, zusätzlichen KMU-Steuer. Ebenso werden Pensionskassen und Genossenschaften durch diese Abgabe unnötig belastet, wodurch Renten, Erträge und Investitionsanreize sinken. Zu hohe Gebühren verteuern auch den Wohnungsbau. Eine Reduktion der Gebühren ist damit ein Beitrag für tiefere Mieten. In einer parlamen- Albert Leiser. Foto: zvg. tarischen Initiative wird darum eine Senkung der Grundbuchgebühr von 1,5 auf 1 Promille gefordert. Ein Ja zur Änderung des Notariatsgesetzes am 28. Februar ist ein Ja zu massvollen Grundbuchgebühren. Albert Leiser, Direktor Hauseigentümerverband Zürich Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr. 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00 Zweites Beethoven-Konzert Im Engemer Haus zu den 3 Tannen findet am 6. Februar noch ein Beethoven-Konzert statt – wegen grosser Nachfrage. Die Beethoven-Veranstaltung vom 23. Januar (Hinweis im «Zürich 2» vom 7. Januar) ist schon ausgebucht. Deshalb wird eine Zusatzveranstaltung organisiert, am Samstag, 6. Februar, – gleiches Programm, gleiche Zeit. Das Haus zu den 3 Tannen – das älteste Engemer Haus – bietet im neuen Jahr mit dem Klavierkonzert in Es-Dur op. 73 von Ludwig van Beethoven einen würdigen Beginn. Die Gäste sitzen hier in privater Umgebung. Es ist eine der Besonderheiten des Hauses, dass man «vom Keller bis unter das Dach» jeden Ton der Musik hören und geniessen kann. In dieser privaten Atmosphäre kann einem der grosse Komponist sehr nahe begegnen. (zh2.) Samstag, 6. Februar, 17 Uhr im Haus zu den 3 Tannen: Ludwig van Beethoven, Klavierkonzert in Es-Dur op. 73; Clara Luisa Demar, Klavier, Sigrid Marcengo Orchester. Eintritt Fr. 20.–; ältere Kinder willkommen, Fr. 10.–. Dauer: rund 90 Minuten. Anmeldungen: E-Mail [email protected] oder Telefon 044 201 26 44 (auch Combox). Bitte Namen, Anzahl Personen, E-Mail/Telefonnummer und Adresse angeben. Fashion P&R House, Albisstrasse 38, 8038 Zürich, Tel. 079 460 90 42, Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9 bis 16 Uhr, Sa 10 bis 16 Uhr. ANZEIGEN Von Clara Luisa Demar stammt diese Zeichnung, die das Thema Beethoven hat. Wir bringen aus Platzgründen einen Ausschnitt. Bild: zvg. Zürich 2 AKTUELL «Der kleine Muck» – live mit Vera Kaa und Band Foto: zvg. Überleben im Sturm dank Geissenmilch und Erzählkunst Andreas Schertenleib erzählt im Theater PurPur die wunderbare Geschichte «Aaron und die Geiss». Andreas wohnt in einem Haus am Waldrand. Unverhofft bekommt er drei Geissen zum Hüten. Also lernt er melken. Zick, seine Lieblingsgeiss, ist launisch. Damit sie beim Melken stillhält, erzählt er ihr die Geschichte von Zlateh. Die Geiss soll verkauft werden, weil die Familie von Aaron kein Geld mehr hat. So macht sich der zwölfjährige Aaron mit Zlateh auf den Weg zum Metzger in die Stadt. Unterwegs geraten sie in einen fürchterlichen Schneesturm. Sie finden einen Heuhaufen und graben sich dort ein. Drei Tage müssen sie dort ausharren. Sie überleben, weil Aaron die Milch von Zlateh trinkt und weil der Bub seiner Geiss unbeirrt Geschichten erzählt. Beide Geschichten thematisieren wiedergefundene Welten. Die Welt von Aaron und Zlateh ist schon längst untergegangen. Und auch das Haus am Waldrand gibt es nicht mehr. Doch Andreas Schertenleib erweckt mit seiner Erzählung und seiner Geige beide Welten wieder zu neuem Leben. Andreas Schertenleib vom Solothurner Theater «Schertenleib & Seele» ist mit seinen Produktionen seit vielen Jahren in Kleintheatern unterwegs und hat sich dabei einen Namen als vielseitiger Erzähler mit hintergründigem Humor gemacht. Der Stoff seiner Stücke sind Innenansichten von Aussenseitern. Schertenleib – Autor, Produzent und Spieler in einer Person – schreibt sich seine Figuren gleichsam auf den Leib. In «Aaron und die Geiss» verwebt er eigene Erinnerungen mit einer Geschichte des berühmten jiddischen Schriftstellers Isaac B. Singer. (pd./mai.) Mittwoch, 20. und 27. Januar, 15 Uhr, im Theater PurPur, Grütlistrasse 36, 8002 Zürich, 044 201 31 51. Mehr Infos: www. theater-purpur.ch. Tausendsassa Gianfranco Salis Was macht eigentlich der in Adliswil aufgewachsene Gianfranco Salis? Er speakerte kürzlich im Hallenstadion und tourt mit seiner Show «Swiss Blues Brothers» durch die Schweiz. Seit November 2008 moderiert der gelernte Primarlehrer und heutige Familienvater Gianfranco Salis Events aller Art und Grösse, kürzlich sogar einen Eishockeymatch der ZSC Lions im Hallenstadion. Zudem tourt er mit seiner Show «Swiss Blues Brothers» durch die ganze Schweiz. Am 19. Juni 2016 kann man die Show am Adliswiler AlbisANZEIGEN strassenfest geniessen. «Zürich 2»-Leserinnen und -Leser erinnern sich: Gianfranco Salis machte während der Fussball-EM 2008 Schlagzeilen, als er eigens Gianfranco Salis einen EM-Song als Speaker an veröffentlichte. einem ZSC- Zudem wurde er in einem Publizvg. Match. kumsvoting zum Sieger der Castingshow «Switzerland’s next Beni» im «Blick» erkoren. (zh2.) www.gianfrancosalis.com Voller Überraschungen ist die Geschichte vom kleinen Muck, der ganz alleine in der weiten Welt zurechtkommen muss. In viel zu grossen Kleidern macht er sich auf den Weg und gelangt auf wundersame Weise an einen Zauberstock und magische Pantoffeln. Diese öffnen ihm das Tor zum Palast des Sultans. Der kleine Muck findet mit seinem Zauberstock unzählige Schätze, und dank seinen magischen Pantoffeln wird er zum weltbesten Schnellläufer. Doch leider sind die Neider schnell zur Stelle, und der kleine Muck wird unschuldig ins Gefängnis gesperrt. Er gibt aber nicht auf und hat schon bald eine Idee, wie er den ungerechten Sultan überlisten kann. Gelingt es ihm? Alles live von der «Blues-Göttin» Geheimnisvoll, spannend und witzig zugleich sind die Songs, die eigens für dieses Musikmärchen geschrieben und komponiert wurden. Aus dem Märchen von Wilhelm Hauff hat Jolanda Steiner ein abwechslungsreiches Live-Programm gestaltet: Ihre eigens für dieses Märchen geschriebenen Liedertexte wurden vom Musiker Greg Galli kindgerecht umgesetzt. Die bekannte, in Wollishofen wohnende Sängerin Vera Kaa singt live und wird von ihrer Band begleitet, 5 Teilnehmer für Studie gesucht Es ist wieder so weit: Unsere Skihelden stürzen sich waghalsige Pisten hinunter und fädeln sich Schwung um Schwung durch enge Slalomstangen. Schaut man kurz vor dem Rennen dem Treiben vor dem Starthäuschen zu, fallen einzelne Athleten auf, die – vertieft in ihre eigenen Gedanken – die Hände im Takt der Torstangen hin und her bewegen. Sie stellen sich die kommende Fahrt vor und simulieren dabei ihre Bewegungen innerlich. Interne Simulation Die Wollishofer Sängerin Vera Kaa zvg. tritt am 17. Januar auf. die zusätzlich die Erzählung mit Instrumentalmusik und Perkussion untermalt. Jolanda Steiner erzählt die Geschichte im Wechselspiel mit Liedern und Instrumentalmusik. Für Kinder ab vier Jahren. (e.) Sonntag, 17. Januar, 14.30 Uhr, Pfarreizentrum in St. Franziskus, Wollishofen; Vera Kaa & Band, Gesang; Jolanda Steiner, Erzählung. Infos zu allen Konzerten: www.musikinstfranziskus.ch. Achtsam leben – würdevoll sterben Ein langes und glückliches Leben wünschen sich alle. Was aber wünschen wir für unser Sterben? Wie möchten wir die hochbetagten Eltern begleiten, Graf Dracula, oder was für eine erein Untoter. zvg. Betreuung warten wir für die kranken Menschen, die nicht mehr für sich sorgen und einstehen können? Welche Anteilnahme lassen wir denjenigen zukommen, die in ihrer eigenen inneren Welt leben, können wir ihr Erleben teilen? Wir wollen uns den Fragen stellen, den Sorgen und Ängsten, denen 14. Januar 2016 Eine gerade begonnene, gross angelegte Studie am Psychologischen Institut der Universität Zürich in Oerlikon erforscht den Zusammenhang von Wahrnehmung und Bewegung. Das kommende Konzert im Rahmen des Zyklus «Musik in St. Franziskus» wird von der Lokalmatadorin Vera Kaa und ihrer Band bestritten. Zur Aufführung gelangt «Der kleine Muck». Für alle ab 5 Jahren: Geissenzauber mit Andreas Schertenleib. Nr. 2 wir am Ende des Lebens begegnen – möchten aber auch ermutigen, dem Leben bis zum Sterben neugierig und voller Hoffnung auf Sinnerfüllung entgegenzugehen. Dazu laden die reformierten Kirchgemeinden Enge, Leimbach und Wollishofen zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Den Anfang macht ein Eröffnungsmorgen am Samstag, 23. Januar. (e) Eröffnungsmorgen am Samstag, 23. Januar, von 9.30 bis etwa 12 Uhr im Kirchgemeindehaus Enge, mit Vorträgen von: Valeska Beutel, Caritas: Was ist Palliative Care, und wie ist sie gesellschaftlich verankert? Rita Famos, Pfarrerin: Palliative Care in der Kirche. Heidi Stäheli, Sozialdiakonin Enge: Erinnerungsarbeit als Beitrag zur Sinnfindung in der letzten Lebensphase. Die bisherige Forschung hat gezeigt, dass Handlungen, die mental simuliert und trainiert werden, auch bei der tatsächlichen Ausführung besser klappen. Die Skifahrer kommen also schneller ins Ziel und die Turner stehen den Salto sicherer. Die interne Simulation wird auch in der Therapie von Schlaganfallpatienten genutzt. Da das wiederholte Vorstellen einer Bewegung weit weniger anstrengend ist, als deren tatsächliche Ausführung, können ähnliche Therapieeffekte mit weniger Kraftaufwand erzielt werden. Möglich wird das Ganze durch die enge Verknüpfung in der Verarbeitung von wahrgenommenen und selbst ausgeführten Handlungen in unserem Gehirn: Bei der Vorstellung, aber auch bei der blossen Beobachtung einer Bewegung werden ähnliche Gehirngebiete aktiviert wie bei der Bewegung selbst. Erste Ergebnisse im Sommer Zurzeit wird am Psychologischen Institut der Universität Zürich erforscht, wie sich diese Fähigkeiten von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter entwickeln. Das übergeordnete Ziel der Studie ist es, die Beziehung zwischen Sehen und Handeln besser zu verstehen und so bisherige Anwendungsgebiete (Therapie) mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu unterstützen. Erste Ergebnisse sind im Sommer zu erwarten. Momentan besteht noch die Möglichkeit, an der Studie teilzunehmen und so bei der Durchführung dabei zu sein. Informationen hierzu sind auf der Studienwebsite www.psychologie.uzh.ch oder über [email protected] erhältlich. (e.) 6 Zürich 2 Nr. 2 AKTUELL 14. Januar 2016 KURZ NACHGEFRAGT «Ich habe keine Stadtratsambitionen» Die Fahnenzeremonie fand im Albisgüetli statt. Foto: zvg. Das WEF wird nicht im Regen stehen gelassen Soldaten der Wetterabteilung 7 stellen mit Wetterdaten den reibungslosen Flugverkehr am WEF sicher. Sie wurden im Albisgüetli zum WK begrüsst. Fabio Lüdi Am vergangenen Donnerstag wurden mehrere hundert Soldaten der Wetterabteilung 7 mit einer grossen Fahnenzeremonie im Albisgüetli zum bevorstehenden WK begrüsst. Anwesend war auch Stadtrat Andres Tür- ler, Oberst im Generalstab ausser Dienst, der Worte der Stadtregierung an die Truppe richtete. Die Wehrmänner werden die Luftwaffe und MeteoSchweiz in den kommenden Wochen mit detaillierten Radar- und Wetterdaten versorgen, um den reibungslosen Flugverkehr am World Economy Forum sicherzustellen. Aus den gesammelten Daten «lässt sich ein vollumfängliches Lagebild erstellen, das die zahlreichen Lufttransporte im Raum Davos ermöglicht und die Flüge im Rahmen des Luftpolizeidienstes unterstützt», wie die Armee mitteilt. Der Engemer Gemeinderat Michael Schmid ist seit Anfang Jahr neuer Fraktionschef der FDP. «Zürich 2» hat ihn dazu (schriftlich) befragt: Michael Schmid, was werden Sie innerhalb der FDP ändern als neu gewählter Fraktionspräsident? Ich übernehme von Roger Tognella eine gut aufgestellte Fraktion mit sehr engagierten und kompetenten Mitgliedern. Ich will also nichts auf den Kopf stellen, sondern die gute Entwicklung weiterführen, die wir in den letzten Jahren gemeinsam gestaltet haben und die zu unserer Freude auch von den Wählern honoriert wurde. Der Gemeinderat ist ja momentan politisch äusserst ausgeglichen. Haben Sie Personen (z.B. Mario Babini) oder gar Parteien im Visier, um überparteiliche Allianzen zu schmieden? Michael Schmid. Zunächst ist mir die Zusammenarbeit unter den bürgerlichen Fraktionen sehr wichtig. Die FDP ist aber immer bereit, mit allen politischen Lagern zukunftstaugliche und mehrheitsfähige Ideen zu diskutieren. Das schliesst kontroverse, manchmal auch hitzige Diskussionen nicht aus, im Gegenteil! Aber ich bin der festen Überzeugung, dass der gemeinsame Wille, unsere Stadt positiv mitzugestalten, immer wieder gute Ergebnisse hervorbringt. Ein schönes aktuelles Beispiel dafür sind die Vorlagen zum Kongresshaus, über die wir voraussichtlich im Juni abstimmen werden. Wollishofer Stempeljäger aufgepasst «An alle Stempeljägerinnen und Stempeljäger: Der Quartierwettbewerb von mEin Laden Zürich-Wollishofen neigt sich seinem Ende zu. Zur Verlosung am kommenden Samstag, 16. Januar, möchten wir Sie ganz herzlich einladen», berichtet Manuela Pfister vom Vorstand. Die Ziehung wird durch die Sängerin Vera Kaa bei Brügger RepService an der Albis- strasse 102 durchgeführt – um genau 16.16 Uhr. Im Anschluss gibt es einen feinen Apéro. «Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Spass beim Stempelsammeln, und vergessen Sie bitte nicht, volle Karten in einem der teilnehmenden Geschäfte abzugeben», so Manuela Pfister, vom Taboa Gluten-free-Shop, an der Seestrasse 330 weiter. (eing.) Was ändert sich für Sie persönlich als neu gewählter Fraktionspräsident? Zunächst gibt es einmal mehr Arbeit. Aber diese ist verbunden mit zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Fraktionspräsident hat viele Funktionen: Orchesterdirigent, Blitzableiter, Coach, Mediator, Briefträger, Ideengeber sind nur einige Stichworte, die mir in den Sinn kommen. Und sicher werden in nächster Zeit noch einige dazukommen. Das Amt als Fraktionspräsident gilt in Zürich traditionell als Sprungbrett für höhere Weihen. Wann werden Sie, als Nachfolger von Andres Türler, Stadtrat? Ich habe keine Stadtratsambitionen. Abgesehen davon, erlebe ich beide freisinnigen Stadträte Andres Türler und Filippo Leutenegger voller Tatendrang. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihnen in meiner neuen Funktion. (ls.) Demo abgesagt Die für gestern Mittwoch angekündigte Schlusskundgebung zum Abschluss des Tages der Bildung («Zürich 2» vom 7. Januar) auf dem Bürkliplatz wurde vom OK abgesagt. Grund: Verschiedene Gruppierungen riefen zu einer Nachdemo und zu illegalen Aktionen auf. Das Risiko einer Eskalation wurde als zu gross eingestuft. (zh2.) POLITIK Zürich 2 Nr. 2 14. Januar 2016 7 Stocker: «Ich bin keiner, der davonläuft» Die Lebensqualität im Kanton Zürich gehört zu den höchsten weltweit. Warum dies Fluch und Segen zugleich ist, erklärt der Zürcher Regierungsratspräsident Ernst Stocker (SVP) im Neujahrsgespräch mit «Zürich West». gehört die Personenfreizügigkeit. Eine Zwickmühle. Für Fragen wie die Personenfreizügigkeit ist der Bund zuständig – da können wir uns nicht einmischen. Tatsächlich aber reise ich mit einer Delegation der Bodenseekonferenz nach Brüssel, um dort für die Anliegen der florierenden Regionen von vier Ländern zu werben. Wir wollen aufzeigen, wie bedeutend die grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Kontakte für die Zahl der Arbeitsplätze und den Wohlstand aller sind. Rolf Haecky Die Wirtschaft hat die Frankenstärke dank der Inlandnachfrage gut überstanden. Diese ist jedoch dem Strom von Zuwanderern zu verdanken. Bricht der ab, brechen damit auch die Konjunktur und die Steuereinnahmen im Kanton ein? Irgendwann wird wohl auch wieder eine Konsolidierungsphase kommen, auch weil niemand mit Sicherheit sagen kann, wie gut sich unsere wichtigsten Handelspartner entwickeln. Bis jetzt sehen wir wohl Anzeichen für ein verlangsamtes Wachstum wegen der Frankenstärke oder für eine rückläufige Tendenz in stark exportorientierten Branchen, nicht aber für einen Einbruch. Erst recht nicht, wenn ich sehe, wie viele Baukrane, auch im Unterland und speziell in der Flughafenregion, in den Himmel ragen. Übrigens hat sich erwiesen, dass die Steuereinnahmen weniger von der Zahl der Einwanderer abhängen, als davon, welchem wirtschaftlichen Segment sie angehören. Ernst Stocker, Sie wären der neue Bundesrat, wenn Luzi Bernet von der NZZ das Sagen hätte. Er drohte in einer Kolumne gar, journalistisch den Zweihänder einzusetzen, sollte die SVP Sie das nächste Mal «übersehen». (schmunzelt) Natürlich habe ich mich darüber gefreut, dass die NZZ meine Arbeit derart positiv einschätzt. Politiker sehen sich in den Medien sonst eher mit Kritik als mit Lob überschüttet. Ich habe aber schon früh signalisiert, dass ich für diese Bundesratswahl nicht zur Verfügung stehe. Warum? Schauen Sie, ich habe hier im Kanton Zürich mit der Finanzdirektion erst vor rund einem halben Jahr eine neue, sehr anspruchsvolle Aufgabe übernommen. Der Regierungsrat hat mir damit ein sehr grosses Vertrauen ausgesprochen. Ich will ihn nicht nach so kurzer Zeit enttäuschen, umso weniger, als wir bei den Finanzen einige Knacknüsse zu lösen haben. Ich bin keiner, der davonläuft, wenn es schwierig wird. Laut einer deutschen Studie bieten Stadt und Kanton die höchste Lebensqualität weltweit, und zwar punkto Kriminalität, Wohlstand, Freiheit des Einzelnen und der Presse, Schulsystem, Gesundheitswesen. Mich überrascht diese positive Bewertung aus Deutschland nicht. Der Kanton Zürich ist tatsächlich einer der besten und lebenswertesten Standorte, den ich mir vorstellen kann. Das ist auch der Grund, weshalb viele hierher zuwandern – nicht nur aus dem Ausland, sondern auch aus anderen Kantonen. Das ist aber nicht nur positiv? Es führt für den Kanton Zürich, aber auch für die Gemeinden zu steigenden Kosten in vielen Bereichen – im Sozialen, in der Gesundheit, im Verkehr oder in der Bildung. Für 2016 ist zum Beispiel mit 2000 zusätzlichen Primarschulkindern gegenüber dem Vorjahr zu rechnen – das ist eine enorme Zahl, die viele zusätzliche Stellen und Schulräume nötig macht. Zur Person Ernst Stocker (60) gehört der SVP an. Er ist diplomierter Meisterlandwirt. Stocker war von 1998 bis 2006 während acht Jahren Stadrat von Wädenswil, danach stand er dem Gremium während vier Jahren als Stadtpräsident vor. Von 1987 bis 2010 gehörte er ferner dem Kantonsrat an, den er im Amtsjahr 2003/2004 präsidierte. Seit dem 1. Mai 2010 ist Stocker Regierungsrat. Zuerst führte er das Volkswirtschaftedepartement, nun das Finanzdepartement. Den Hof bewirtschaftete er bis 2007 nebenberuflich. Er ist seit dem 16. Jahrhundert in Familienbesitz. Inzwischen hat er den Hof seinem Sohn, ebenfalls Meisterlandwirt, verpachtet. (dj.) Der Zürcher Regierungsratspräsident Ernst Stocker zum Neujahr: «Den Zürcherinnen und Zürchern wünsche ich, Foto: Thierry Haecky dass sie ihr Leben in unserem Kanton so realisieren können, wie sie sich dies wünschen.» Also sind unsere Stärken und unser Erfolg auch unser grösstes Problem. Das können Sie, zugespitzt, durchaus so sehen. Am stärksten fordern uns die steigenden Kosten heraus, mit denen die Erträge nicht mithalten. Dieser Effekt zeigt sich auf allen Ebenen, auch auf der nationalen, zum Beispiel beim Schweizer Franken: Er ist stark, weil wir eine hohe Sicherheit bieten und eine erfolgreiche Wirtschaft haben ... ... auch mit negativen Folgen ... Inzwischen ist der Franken so stark, dass dies für einen grossen Teil unserer Wirtschaft zu einem Problem wird. Trotzdem muss ich sagen: Unser Wachstum und unsere Stärken sind erfreulich – ich möchte nicht tauschen mit Regierungen, die gegen eine Abwanderung aus ihren Gebieten kämpfen müssen. Zur hohen Lebensqualität zählen auch Freizeitangebote. Wie sehr schmerzt Sie der Spardruck auf die Oper? Das Freizeitangebot im ganzen Kanton ist heute ein wesentlicher Standortfaktor. Dazu tragen unzählige Kulturschaffende und Veranstalter bei, viele ehrenamtlich. Ihnen gebührt ein ganz besonderes Kompliment. Wir lassen uns gerade das Kulturangebot, zusammen mit den Gemeinden, aber weiterhin auch einiges kosten. Das Opernhaus ist dafür ein gutes Beispiel: Dieses bekommt, obwohl der Kantonsrat knapp 1,7 Millionen Franken weggekürzt hat, noch immer mehr als 80 Millionen aus der Kantonskasse. Also ist alles nur halb so schlimm ... Wir werden 2016 und in den Folgejahren hart daran arbeiten müssen, den Kantonshaushalt mittelfristig wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Um das zu erreichen, werden wir alle unsere Aufgaben und Angebote genau überprüfen. Die Ergebnisse dieser Analysen stellen wir im Frühjahr vor. Klar ist bereits jetzt: Wir alle müssen damit rechnen, dass auch bei den uns lieb gewordenen Gewohnheiten Abstriche nötig sind. Anders geht das nicht. Die konkreten Sorgen der Zürcher sind Staus, überfüllte Züge und Busse, Angst vor dem Verlust der Arbeit, vor fremden Massen. Was den Verkehr betrifft, sind wir im Kanton Zürich sehr gut unterwegs. Die Staustunden haben zwar längst eine Schmerzgrenze erreicht, weil der Bund am Gubrist und bei Winterthur noch nicht weiter ist. Und auch in der S-Bahn finden zum Teil nicht mehr alle einen Sitzplatz. Aber werfen wir mal ein Auge in europäische oder asiatische Grossstädte: Leute, die von dort kommen, wundern sich, dass wir hier von einem Dichtestress reden. Zudem hat gerade der Kanton Zürich den öffentlichen Verkehr so stark und vorausschauend ausgebaut wie kein anderer Kanton. Auch das lassen wir uns einiges kosten. Das ist das eine, die Angst um den Arbeitsplatz das andere. Diese Ängste sind nach der Freigabe des Frankens viel spürbarer geworden, das stelle ich immer wieder fest. Und das verstehe ich auch. Wichtig ist aus meiner Sicht, und das ist unsere Aufgabe als Politiker, dass wir alles unternehmen, um den Standort Zürich und das duale Bildungssystem weiterhin attraktiv zu halten. Dazu gehört einerseits eine stabile Steuerpolitik und andererseits, die Wirtschaft nicht mit immer mehr Gesetzen einzuschränken. Das erhält Arbeitsplätze und schafft neue. Seit wenigen Tagen sind Sie auch Präsident der Internationalen Bodenseekonferenz. In dieser Funktion reisen Sie noch diesen Monat nach Brüssel, um dort deren Interessen zu vertreten. Dazu Gut die Hälfte Ihres Präsidialjahres liegt hinter Ihnen. Ihre Bilanz? Eine sehr gute. Ich habe mich in der Finanzdirektion gut eingearbeitet, und auch im Regierungsrat haben wir eine sehr konstruktive Zusammenarbeit. Auch das ist nicht selbstverständlich angesichts der finanziellen Engpässe und angesichts der Tatsache, dass vier von sieben Direktionen neu besetzt sind. Ganz besonders wichtig ist mir, dass uns nach einem längeren Ringen gelungen ist, für 2016 ein Budget mit schwarzen Zahlen vorzulegen. Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Zürcherinnen und Zürcher? Den Zürcherinnen und Zürchern wünsche ich, dass sie ihr Leben in unserem Kanton so realisieren können, wie sie sich dies wünschen, und dass möglichst viele von unserem tollen Angebot an Ausbildungs- und Freizeitmöglichkeiten profitieren können. Was wünschen Sie sich persönlich? Genau zu dieser hohen Lebensqualität möglichst viel beitragen zu können – das ist mein persönliches Ziel. Internationale Bodenseekonferenz will keinen Eingriff in die Personenfreizügigkeit In der 1972 gegründeten Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) haben sich die Regionen Bayern, Vorarlberg und Baden-Württemberg mit Liechtenstein und den Schweizer Kantonen Thurgau, St. Gallen, Schaffhausen und den beiden Appenzell zusammengeschlossen. Dies, um sich gemeinsam für den Schutz der Umwelt am Bodensee und für die wirtschaftliche Zusammenarbeit einzusetzen. Seit 1998 gehört auch Zürich der IBK an. Insgesamt leben in den betreffenden Regionen rund 60 000 Frauen und Männer, die als Grenzgänger einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Daher sieht die IBK jeden Eingriff in die Personenfreizü- gigkeit und damit in den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt als eine grosse Gefahr für die regionale Wirtschaft an. Aus diesem Grund reist Ernst Stocker als Vertreter der IBK noch diesen Monat nach Brüssel und spricht mit EU-Vertretern über die Personenfreizügigkeit. Er will darlegen, wie stark die Regionen rund um den Bodensee wirtschaftlich miteinander verflochten sind, und zwar über die Landesgrenzen hinweg. Die Gespräche sollen dazu dienen, den Dialog mit den nächsten Nachbarn zu verstärken, wobei neben der Personenfreizügigkeit besonders auch der Warenverkehr ein Thema sein wird. (hy.) 8 Stadt Zürich Nr. 2 14. Januar 2016 AU TO M O B I L Das erwartet Autofans in diesem Jahr Jedes Jahr steht ein grosser Reigen automobiler Neuheiten auf dem Programm. Der Blick nach vorne zeigt: 2016 wird das Jahr der SUV. Aber auch sonst sind einige Leckerbissen zu erwarten. Toyota Prius. Ford GT. ihr lange erwartetes Modell wird Levante heissen. McLaren hingegen dringt mit dem 570S und dem 540C in tiefere Preislagen vor. Viel Neues bei Mercedes: Neben A-Klasse-Facelift, C-Klasse-Coupé, E-Klasse- und S-Klasse-Cabrio werden unter anderem auch der Luxusgeländewagen GLS und das GLC-Coupé lanciert. N wie Nissan wird die neue Generation des Pick-ups Navara lancieren. Bei O wie Opel darf man sich auf den neuen Insignia freuen, zudem lancieren die Rüsselsheimer einen neuen Crossover, der Activa heissen dürfte. Bei P wie Porsche kommt die zweite Generation des Panamera, bei R wie Range Rover steht die Lancierung des weltweit ersten offenen SUV, des Evoque Cabriolet, an. S wie Seat darf sich mit dem Tribu über ein erstes Kompakt-SUV freuen, bei Smart wird im Frühling das ForTwo-Cabrio auf den Markt kommen. Cadillac CT 6. Dave Schneider Der Berufsalltag von uns Autojournalisten ist eng daran geknüpft, was die Autohersteller lancieren. Entsprechend gespannt blicken wir nach vorn, auf das, was da kommen wird. 2016 verspricht ein guter Jahrgang zu werden, gerade im Bereich Assistenzsysteme wird viel Spannendes passieren – Stichwort: teilautomatisiertes Fahren. Und auch einige neue Modellreihen lassen unseren Puls in die Höhe schnellen; dieses Jahr wird so mancher Leckerbissen serviert. Eine alphabetische (und unvollständige) Übersicht, worauf wir uns 2016 freuen. Von Alfa bis Volkswagen A wie Alfa Romeo – und da gibt es endlich mal wieder good News. Mit der Giulia wird die Fiat-Tochter nicht nur einen grossen Namen reaktivieren, sondern mit bis zu 510 PS auf der Hinterachse zu alten Werten zurückfinden. Bei B wie Bentley dreht sich alles um den Bentayga – das erste SUV der britischen Nobelmarke. Wir finden ihn ja, um es schmeichelnd auszudrücken, nicht gerade sehr gelungen. Doch auf Audi-Q7Basis und mit 6-Liter-W12 mit 590 PS unter der Haube dürften uns die Vollelektrisches SUV Jaguar präsentiert sein erstes SUV: Mit dem F-Pace will man im beliebten Segment Marktanteile holen. Fahreindrücke dann eines Besseren belehren. Bei C wie Cadillac läuft 2016 so einiges. Die Amis wollen nun endlich richtig Fuss fassen in Europa – und lancieren mit ATS-V und CTS-V zwei Powerlimousinen, die gemeinsam 1119 PS leisten. Mit dem CT6 steht eine adrette, hochmoderne Luxuslimousine in der Pipeline – ob und wann dieses Modell zu uns kommt, ist allerdings noch offen. Und mit dem XT5 wartet ein luxuriöses SUV in den Startlöchern, das den SRX ersetzt und, so hoffen wir, in diesem Jahr endlich auch den Weg nach Europa finden wird. Auch der Buchstabe F wie Ford hat 2016 einiges zu bieten. Nachdem in diesem Jahr die Vans modernisiert wurden, kommt nun mit dem Edge endlich ein echtes Ford-SUV nach Europa. Zudem werden der neue Focus RS und der exklusive GT gehörig für Emotionen sorgen. Gleiches gilt für H wie Honda – endlich wird die Wiederauferstehung des NSX auf den Markt kommen, und zwar als Hybridsportler mit 581 PS. Während I wie Infiniti mit der neuen Baureihe Fotos: zvg. Q30 den Premium-Kompaktmarkt aufmischen will, hofft man auch bei J wie Jaguar auf stark ansteigende Verkaufszahlen: Die Briten lancieren nämlich mit dem F-Pace ihr erstes SUV. Auch K wie Kia freut sich auf ein hochbockiges Modell: Der neue Sportage darf endlich debütieren. Unter L wie Lexus oder Lamborghini finden sich ebenfalls spannende Neuheiten: Die Japaner lancieren die neue Generation des RX, die Italiener trumpfen mit einer Oben-ohne-Version des Huracan auf. Auch M wie Maserati stösst ins SUV-Geschäft vor – Porsche würzt den neuen Macan etwas rassiger nen Tick handlicher an. Die Lenkung ist sehr leichtgängig und dennoch äusserst präzis. Natürlich ist der GTS mit fast zwei Tonnen kein Leichtgewicht; dennoch lässt er sich auch auf kurvenreichen Strecken sehr flott bewegen, wenn man ihn flüssig und geschmeidig führt. Die serienmässige Stahlbremse verzögert verlässlich bissig. Den Aufpreis für die teure Keramikanlage kann man sich getrost sparen. Es sei denn, man bewegt den Macan auch auf der Rennstrecke. Doch dafür gibt es dann doch bessere Autos. Porsche verpasst auch dem Macan das Kürzel GTS. Steht das bewährte Rezept auch dem kompakteren SUV gut zu Gesicht? Philipp Aeberli Bei Porsche ist die Modellpalette klar gegliedert: zahlreiche Varianten und Ausprägungen jedes Modells, doch alle fein säuberlich einsortiert wie Grossmutters Besteckschublade. Als Einstieg das Basismodell, wer «es bitzeli meh» möchte, ordert den «S». Für Beschleunigungs-Gourmands steht der Turbo ganz oben auf der Liste – selbstverständlich auch als Turbo S zu haben, für all jene, die sich wirklich nur das Beste vom Besten gönnen. Für sportlich Ambitionierte locken die GT-Modelle, für Vielfahrer die Diesel. So wird Stück um Stück aus einem Modell eine ganze Palette gezimmert. Gediegener Alltag Zwischen den Welten Somit sollte für jeden das Passende dabei sein. Sollte. Denn mit den GTS-Modellen hat Porsche eine kleine Lücke im Modellangebot gefunden und diese gleich selbst erfolgreich belegt. Ob 911, Cayenne, Panamera oder Boxster und Cayman: Sie alle sind inzwischen mit den drei Buchstaben am Heck zu haben. Und die stehen hier wie da für dasselbe Rezept. Man nehme ein S-Modell, garniere es mit etwas mehr Leistung, etwas optischem Zierrat und etwas mehr sportlichem Talent. Fertig ist der Lückenfüller. Sportlicher und exklusiver als das Ausgangsmodell, aber natürlich niemals so radikal wie ein Turbo. Und vor allem: nicht so teuer. Für den Macan GTS heisst das: Scharf wie Chili: Der Porsche Macan GTS ist sportlich und schnell. Fotos: zvg. 360 PS, also 20 mehr als im Macan S, aber trotzdem noch ein Respektabstand von 50 PS zum Turbo. So sprintet das SUV bestenfalls in glatten fünf Sekunden auf Tempo 100 und läuft bis zu 256 km/h schnell. Auf jeden Fall mehr als ausreichend. Handlich, sportlich, geschmeidig Die Kraftkur steht dem doppelt aufgeladenen 3-Liter-V6 gut, vor allem auch, weil das maximale Drehmoment von 460 auf 500 Newtonmeter anwuchs. So fühlt sich der Macan GTS in allen Lebenslagen eine Spur spritziger an. Das Doppelkupplungsgetriebe tut auch hier einen hervor- ragenden Dienst und wechselt die Gänge blitzschnell und geschmeidig. Wichtiger als die reinen Fahrleistungen ist beim GTS aber ohnehin das Fahrgefühl. Das schärft Porsche mittels dicker 295er-Reifen im 20Zoll-Format an der Hinterachse und eines neuen Sportfahrwerks samt 15 Millimeter Tieferlegung. Die Komforteinbussen sind minim, der Zugewinn an Dynamik aber spürbar – obwohl der Macan ohnehin zu den sportlichsten Vertretern seiner Gattung gehört. Die optionale Luftfederung sorgt zwar hier wie da für sehr wenig Seitenneigung in flott gefahrenen Kurven, doch fühlt sich der GTS noch ei- Die Stärken des Macan GTS liegen schliesslich weder im Renneinsatz noch auf der Geländepiste, auch wenn er wohl beides anständig bewältigen könnte. Er bewährt sich vor allem im gediegenen Alltag. Klappenauspuff, verstellbares Luftfahrwerk und perfekt arbeitendes Getriebe: Von hart, laut und schnell bis ruhig und komfortabel ist auf Knopfdruck immer alles möglich. Die unaufdringliche Prise Sport ist durchaus eine Überlegung wert. Mit der neuen Modellvariante lanciert Porsche auch das neue Infotainmentsystem. Es bietet volle Smartphone-Tauglichkeit, Verkehrsdaten in Echtzeit per Internet und einen verfeinerten Touchscreen, der nun auch auf bekannte Fingergesten reagiert. Natürlich macht der GTS den schnelleren Turbo nicht überflüssig, doch stellt er eine Alternative dar. Kaum verwunderlich ist der Preis des GTS: Mit 89 800 Franken liegt er ziemlich exakt zwischen Macan S (ab 74 800 Franken) und Turbo (ab 102 300 Franken). Auch hier ist das Porsche-Programm strikt gegliedert. Gespannt wird die Autowelt zu T wie Tesla schauen – dort wird heuer das Model X erwartet, ein vollelektrisches SUV mit einzigartigem Türkonzept. Elektrisches gibt es auch bei Toyota – zumindest teilelektrisch. Dort wird in den kommenden zwölf Monaten die neue Generation des Prius im Vordergrund stehen. Und bei V wie Volkswagen schliesslich stehen ebenfalls zahlreiche Neuheiten auf dem Programm – mindestens eine davon, der neue Tiguan, ist ebenfalls ein SUV. Vor allem aber werden die Wolfsburger weiterhin an ihrem Abgasskandal zu kauen haben. Auch das ist ein Thema, das die Autoredaktionen rund um den Globus in diesem Jahr auf Trab halten wird. AUTONEWS Audi Audi will in diesem Jahr über drei Milliarden Euro investieren. Die Hälfte davon soll in die deutschen Standorte Ingolstadt und Neckarsulm fliessen. Die Volkswagen-Tochter will ausserdem mehr Personal für den Bereich der Zukunftstechnologien einstellen. Lancia Das UK-Auktionshaus Bonhams versteigert am 4. Februar den ältesten noch erhaltenen Lancia Aurelia B 24 Spider. Das Fahrzeug diente als Ausstellungsstück für die Autosalons 1955 in Brüssel und in Genf. Erwartet wird ein Versteigerungserlös bis 1,3 Millionen Euro. Infiniti Für das neue Modelljahr erhält der Infiniti Q50 eine Kraftkur: Die Topmotorisierung erhält einen neu entwickelten 3-Liter-V6Twinturbo mit 405 PS und 475 Newtonmetern. Autofarben 28,7 Prozent der deutschen Autokäufer haben sich 2015 für die Farben Silber/Grau entschieden. Damit ist Silber/Grau wieder die beliebteste Neuwagenfarbe, vor Schwarz (27,3 Prozent) und Weiss mit knapp 20 Prozent. Bunte Farben folgen abgeschlagen auf den Trostplätzen. Stadt Zürich Nr. 2 14. Januar 2016 9 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Paola Felix hielt eine berührende Laudatio in der Sparte Show. Selfie muss sein: Dominique Rinderknecht mit Partner Goek Gürsoy. Der frühere Nati-Trainer Köbi Kuhn mit Freundin Jadwiga im Minikleid. Dabei: SVP-Nationalrat Claudio Zanetti und seine Frau Andrea. Model Sarina Arnold und Raphael Fischer erwarten das zweite Kind. SVP-Nationalrat Thomas Hurter und Cornelia Stamm Hurter, Oberrichterin. Rundschau-Mann Sandro Brotz und Sara Bachmann von «Sara machts». Zürcher SVP-Nationalrat Bruno Walliser mit Gattin Alexandra Bösch. Freundinnen: Filmerin Sabine Boss (r.) und Maskenbildnerin Bea Petri. SRG-Generaldirektor Roger de Weck (r.) begrüsst Moritz Leuenberger, der seit November selber im Showbiz ist. Der frühere Bundesrat hat den Bernhard-Apéro wiederbelebt. Bunte Gästeschar am letzten Swiss Award im Hallenstadion Es war der Schwanengesang unter dem Damoklesschwert des Spardrucks. Die 13. Ausgabe des Swiss Award von SRF war gleichzeitig «Klappe, die letzte». Die Show mit Glamour und Showtreppe galt jeweils als verspätete Weihnachtsparty oder Betriebsanlass sowie Klassenzusammenkunft der Promis. Doch nun ist Schluss mit lustig. Die Trophäen wurden zum letzten Mal vergeben. «Schellen-Ursli»-Regissseur Xavier Koller holte den Award in der Sparte Kultur ab. Kult-Rocker Polo Hofer wurde «Schweizer des Jahres». Moritz Leuenberger, der die Laudatio in der Sparte Politik hielt, hatte seine eigene Show auf dem roten Teppich. Der Charmebolzen mit dem «Lätsch» («Mein Markenzeichen ist mein ‹suurer Stei›») macht näm- ANZEIGEN lich im Showbiz gerade eine steile Karriere. Seit November moderiert der frühere Bundesrat mit Esprit und Leichtigkeit den wiederbelebten Bernhard-Apéro. In dieser Matinee talkt Leuenberger im Bernhard-Theater mit Gästen aus eben denselben Sparten wie beim Swiss Award. Im Gegensatz zum SRF, wo mit der grossen Kelle angerichtet wurde, gibt man sich punkto Dekor beim Bernhard-Apéro allerdings bescheidener. Leuenbergers Direktorin Hanna Scheuring war mit Rigiblick-Theaterleiter Daniel Rohr ebenfalls am Swiss Award. Rohr war von Schauspieler Bruno Ganz, der für sein Lebenswerk geehrt wurde, dazu delegiert, den Preis abzuholen. Ganz kam nicht persönlich, weil er in Argentinien in den Ferien war. 10 Zürich 2 Nr. 2 14. Januar 2016 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Lebenswillen trotz widriger Umstände Miklós, ein junger Ungar, wird im Juli 1945 nach Schweden gebracht. Er hat das KZ Bergen-Belsen knapp überlebt, und sein Arzt gibt ihm nur noch sechs Monate zu leben. Doch Miklós möchte heiraten. Deshalb schreibt er einen Brief an 117 junge Frauen aus seiner Heimatstadt, die wie er den Holocaust überlebt haben und nach Schweden in Erholungsheime gebracht wurden. Lili, 100 km entfernt, antwortet ihm, und Miklós weiss, dass sie die Richtige ist. So meint er: «Es gibt keine andere – entweder sie oder ich sterbe.» Ein reger Briefwechsel entsteht. Jetzt müssen sie nur noch einen Weg finden, um zu heiraten. Diese berührende Liebesgeschichte wurde von Péter Gárdos, dem Sohn von Miklós und Lili, geschrieben. Er hat erst nach dem Tod seines Vaters von der ungewöhnlichen Beziehung seiner Eltern erfahren und ihre Briefe gelesen. «Fieber am Morgen» ist ein kurzes und einfaches Buch. Es zeugt vom Lebenswillen und Optimismus von Miklós, der den dramatischen Umständen trotzt. Péter Gárdos: «Fieber am Morgen». Hoffmann und Campe, 2015. 253 Seiten. Nachschlagewerk für Literaturliebhaber Im Vorwort des Buchs «Gesichter der Schweizer Literatur» hält Roland Erne fest: «Die Literaturgeschichte der viersprachigen Schweiz in Einzelporträts zu erfassen: Nichts weniger als dies stand als Idee am Anfang der vorliegenden Anthologie.» In diesem Sinn hat Charles Linsmayer 150 Kurzporträts von Schweizer Autorinnen und Autoren vom 18. Jahrhundert bis heute geschrieben. Jede Kurzbiografie umfasst eine Doppelseite. Im Zentrum steht ein Zitat des Schriftstellers, und in seinen Texten verbindet Linsmayer biografische Angaben mit einer einfühlsamen Würdigung. So können Literaturinteressierte einiges entdecken, zum Beispiel über Melinda Nadj Abonji, die 2010 sowohl den deutschen als auch den Schweizer Buchpreis gewonnen hat. Oder sich an früher bekannte, jetzt aber in Vergessenheit geratene Autorinnen und Autoren erinnern. Wer war beispielsweise Ida Bindschedler, und was hat sie geschrieben? Der Literaturkritiker und Schriftsteller Charles Linsmayer lebt in Zürich, wo er auch die «Hottinger Literaturgespräche» gegründet hat. Charles Linsmayer: «Gesichter der Schweizer Literatur». Verlag elfundzehn, Zürich 2015. 311 Seiten. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Jeden Montag und Mittwoch Muggenbühl, Muggenbühlstrasse 15. 20.00–22.00 Kabarett: Hazel Brugger: Türöffnung: 19 Uhr. Kaufleuten (Klub), Pelikanplatz. Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11.00 Uhr im ref. Kirchgemeindehaus, Kilchbergstrasse 21, Mittwoch 18.30–20.00 und 20.15–21.45 Uhr im Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU, Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch. trum Entlisberg (Wintergarten), Paradiesstrasse 45. Mittwoch, 20. Januar Samstag, 16. Januar 14.30 «Pop-up»: In Pop-up-Büchern klappen bei jedem Wechsel der Seiten dreidimensionale Szenarien auf, die mit Flachfiguren bespielt werden können und in denen sich Geschichten entwickeln. Ab 4 Jahren; ohne Sprache. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. Jeden Dienstag und Donnerstag Gymnastik, Spiel, Spass und Prellball: Turnhalle Entlisberg, Wollishofen, Eingang Moosstrasse. Senioren von 18 bis 19 Uhr, Männerturner von 19 bis 21 Uhr. In der Turnhalle Entlisberg in Zürich-Wollishofen. Männerriege des TV Wollishofen. Kontakt: 044 482 83 64. Sonntag, 17. Januar 19.00 «Der Wille zum Mitgestalten – Migrantinnen und Migranten in der Politik»: Einleitung durch Yusuf Yesilöz und Filmvorführung. 20 Uhr: Podiumsgespräch mit Përparim Avdili (FDP Zürich 9), Isabel Garcia (Gemeinderätin GLP), Renske Heddema (Co-Präsidentin AusländerInnenbeirat Stadt Zürich) und Andrew Katumba (Kantonsrat SP 1+2). Ort: Karl der Grosse, Kirchgasse 14. 11.00 «Pop-up»: In Pop-up-Büchern klappen bei jedem Wechsel der Seiten dreidimensionale Szenarien auf, die mit Flachfiguren bespielt werden können und in denen sich Geschichten entwickeln. Ab 4 Jahren; ohne Sprache. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. 11.00–12.00 Matinee: Begleitveranstaltung zur bis 1. Mai 2016 verlängerten Fokusausstellung «Alles Kaktus?». Thema: «Affodillgewächse und ihre Doppelgänger». Mit Urs Eggli. In der Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88. 13.00–14.00 Matinee: siehe obiger Hinweis. 14.30 «De chli Muck»: Kath. Pfarreizentrum St. Franziskus, Kilchbergstrasse 1 (siehe Seite 7). Freitag, 15. Januar Dienstag, 19. Januar 19.30 Jazzkonzert: Alabama Jazz Band: Restaurant 9.30–11.30 Blueme- und Pflanze-Märt: Pflegezen- Donnerstag, 14. Januar 14.30 «Pop-up»: In Pop-up-Büchern klappen bei jedem Wechsel der Seiten dreidimensionale Szenarien auf, die mit Flachfiguren bespielt werden können und in denen sich Geschichten entwickeln (siehe Sonntag). Donnerstag, 21. Januar 20.00–22.00 Konzert mit Lura: Türöffnung: 19 Uhr. Kaufleuten, Pelikanplatz. Freitag, 22. Januar 20.15 Die Legende von Schillers Räubern: Dschungel Wien und Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin. Eine Koproduktion mit der Schaubude Berlin. Theater Stadelhofen. Samstag, 23. Januar 9.30–12.00 «Achtsam leben – würdevoll sterben»: Vorträge: Valeska Beutel, Caritas, was ist Palliative Care und wie ist sie gesellschaftlich verankert? Rita Famos, Pfarrerin, Palliative Care in der Kirche. Heidi Stäheli, Sozialdiakonin Enge, Erinnerungsarbeit als Beitrag zur Sinnfindung in der letzten Lebensphase. Ref. Kirchgemeindehaus Enge, Bederstrasse 25. Am Freitag: Vernissage im Kiosk Tabak KIRCHEN Reformierte Kirchgemeinde Wollishofen www.kirchewollishofen.ch Samstag, 16. Januar 10.00 Fiire mit de Chliine Alte Kirche Sonntag, 17. Januar 10.00 Gottesdienst mit Pfarrerin Eva Rüsch und den Gospel Singers Wollishofen, Kollekte: ACAT anschliessend: Chilekafi Montag, 18. Januar 19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse Dienstag, 19. Januar 20.00 Probe Gospel Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse Mittwoch, 20. Januar 19.15 Ökum. Nachtgebet Alte Kirche Donnerstag, 21. Januar 14.00 Themennachmittag: Maria Bischoff liest aus ihrem Buch «Ich werde noch lange blühen», Kirchgemeindezentrum St. Franziskus Pfarrei St. Franziskus www.st-franziskus.ch Samstag, 16. Januar ab 17.00 Beichtgelegenheit 17.30 Eucharistiefeier Sonntag, 17. Januar 9.30 Eucharistiefeier 11.15 Eucharistiefeier 17.30 Santa Messa in lingua italiana Kirche Enge www.kirche-enge.ch Freitag, 15. Januar 11.45 bis 13.00 Wähentag im Kirchgemeindehaus Bederstrasse 25 Sonntag, 17. Januar 10.30 ökum. Gottesdienst in der Kir- che Enge, Pfr. Theo Haupt und Pfr. Karsten Riedl Kollekte: Katharinenwerk Kirchenbus im Normalfahrplan Dienstag, 19. Januar 12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit biblischen Geschichten für PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus Bederstrasse 25 16.10 bis 16.55 Kinderchor (1. bis 3. Klasse) im Pfarreisaal Dreikönigen 17.45 bis 18.45 Jugendchor (4. und 6. Klasse) im Kirchgemeindehaus Enge 19.00 bis 20.00 Ängi Voices (Oberstufe) in der Kirche Enge. Mehr Informationen: www.kirche-enge.ch/kinderchor www.kirche-enge.ch/jugendchor Kontakt: Barbara und Ulrich Meldau, 044 781 25 25 Patric Sandri stellt vom 15. Januar bis 13. Februar seine Werke «Interspace» im Kiosk Tabak an der Mutschellenstrasse 2 aus. Die Vernissage ist morgen Freitag ab 18 Uhr. Die übrigen Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag 17 bis 19 Uhr oder auf Voranmeldung. Finissage: Samstag, 13. Februar, 18 Uhr. Patric Sandri untersucht das Medium der Malerei und setzt sich mit der Wahrnehmung und dem Aspekt des Sehens auseinander. Fehler und Widersprüche in der Wahrnehmungsauffassung wie das Spiel mit der Illusion, die Täuschung und visuelle Irritationen sind wichtige Punkte, die die Bildideen und Kompositionen der Bilder beeinflussen. (pd.) kiosktabak.ch. Mutschellenstrasse 2. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.), Tel. 079 660 28 59, E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Bruno Lendenmann (bpl.), Jeannette Gerber (jg.), Gabi Faerber (gf.), Kamil Krejci (kam.), Hans Suter (hs.), Hans Lenzi (hl.), Beatrice Christen (ch.). Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41 [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Zürich 2 Veranstaltungen & Freizeit Junge Musikprofis spielen in Leimbach Das erste Leimbacher Konzert im Jahr 2016 und vierte des Konzertzyklus 2015/ 16 steht unter dem Motto «Junge Könner». Es treten Musiker auf, die bisher unter dem Namen «KonsiStrings» bekannt waren. «Junge Könner»: Unter diesem Titel tritt erstmals am Sonntag, 24. Januar, um 17 Uhr das bisher als Konsi Strings bekannte Orchester Kammerorchester Musikschule Konservatorium Zürich unter der Leitung von Philip Draganov in der reformierten Kirche Zürich-Leimbach auf. Und zwar mit nicht weniger als acht jungen Solistinnen und Solisten. Eine Talentbühne der besonderen Art, auf die sich alle Beteiligten und ganz besonders die Akteure freuen. Im Zentrum wird Vivaldi mit den «Vier Jahreszeiten» stehen. Ein herrliches Stück für Kammerorchester und zwei Querflöten in d-Moll von Franz Doppler und die Sinfonie «Haffner» von Mozart runden das Bild ab. Ausbildungsgefäss für Talente Das Orchester versteht sich als Ausbildungsgefäss für fortgeschrittene Schülerinnen und Schülern im Alter von 10 bis 18 Jahren, die grossen instrumentalen Einsatz zeigen und gewillt sind, auch hohe Verantwortung im Orchester zu übernehmen. Geleitet wird es von Prof. Philip A. Draganov, Pädagoge und Dirigent Das Kammerorchester Musikschule Konservatorium Zürich unter der Leitung von Philip Draganov tritt am 24. Januar in Leimbach auf, mit nicht weniger als acht jungen Solistinnen und Solisten. Foto: zvg. und selber erfolgreicher Violinist. Er und Oliver S. Margulies kümmern sich gemeinsam um die Förderung der jungen Musikerinnen und Musiker. Das zentrale Repertoire dieses Klangkörpers besteht aus Werken der Wiener Klassik (Mozart, Hayden, Beethoven etc.), aber auch programmabhängig aus solchen des Barocks, der Romantik und der Moderne. Mit dem Zürcher Kammerorchester (ZKO) werden in gemeinsamen Projekten enge Kontakte gepflegt. Dieser Klangkörper ist auch immer wieder in der Tonhalle zu hören. Crossover als Musikstil liegt den jungen Leuten trotz klassischer Ausrichtung aber ebenso. Lassen Sie sich überraschen. Bei «Art on Ice» 2015 sorgte dieses Orchester als musikalische Begleitung der Eisartisten für Furore. Ihr erfrischender Auftritt ver- mag Jung und Alt gleichermassen anzusprechen und zu begeistern. Die Organisatoren hoffen daher auf ein reges Publikumsinteresse. Auch für Familien ist das Programm bestens geeignet. Im Anschluss an dass Konzert gibt es einen Künstlerapéro, zu dem alle herzlich eingeladen sind. Eintritt frei, Kollekte. Kinder und Jugendliche sind frei. Walter Lent Reformierte Kirche, Zürich-Leimbach, Wegackerstrasse 42. Sie erreichen den Konzertort mit der S4 oder dem Bus 70 bis Bahnhof Leimbach. An der katholischen Kirche Maria Hilf vorbei ca. 300 m bergwärts. Parkplätze sind im beschränkten Umfang rund um die Kirche und auf dem Schulhausplatz vorhanden. Bitte Parkordnung beachten! Die Zufahrt ist nur von der Leimbachstrasse her möglich. www.leimbacherkonzerte.ch. GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE Kinderhaus Entlisberg Butzenstrasse 49, 8038 Zürich Telefon 044 412 89 89 E-Mail [email protected] www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich Selnau: Do 9 bis 12 Uhr. Tel. 044 412 89 77, [email protected]. Themenabend: Mein Kind – gesund, stark und selbstbewusst! Mo, 18. Jan., 19 bis 21.30 Uhr. Anmeldung im Sekretariat Entlisberg. Bewegte Märchen aus aller Welt: Do, 14. Jan., 15 bis 15.45 Uhr, für Kinder von 2½ bis 5 Jahren in Begleitung, im grossen Saal, gratis, ohne Anmeldung. ANZEIGEN Kinderhaus-Fasnacht: Mi, 10. Feb., Start Umzug 15 Uhr beim Kinderhaus Entlisberg. Familientreffpunkt: jeden Mi 14.30 bis 17.30 Uhr. GZ Leimbach Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich Telefon 044 482 57 09 E-Mail [email protected] www.gz-zh.ch Knirpsatelier: jeden Fr 10 bis 10.30 Uhr, für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung. Anmeldung erbeten an [email protected]. Familientöpfern: Sa, 16. Jan., 10 bis 12.30 und 14 bis 17.30 Uhr, für Kinder von 3 bis 7 Jahren in Begleitung. Offenes Töpferatelier: Sa, 16. Jan., 14 bis 17.30 Uhr, für Erwachsene und Kinder ab Schulalter. Offenes Atelier: Fr, 15./22. Jan., 14 bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter oder in Begleitung. Geschenketausch: Sa, 16. Jan., 10 bis 15 Uhr im Bistro. Ungebrauchte Weihnachtsgeschenke mitbringen! Hänsel und Gretel: So, 17. Jan, 16 bis 17 Uhr, für Kinder ab 5 Jahren. Verkleidungsatelier: Mi, 20. Jan., 14 bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter. Mütter-/Väterberatung: jeden Do 14 bis 16 Uhr. Offene Krabbelgruppe: jeden Do 14.30 bis 16.30 Uhr, im Bistro, für Eltern und Kleinkinder. Quartiertreff Enge Gablerstrasse 20, 8002 Zürich Telefon 044 201 60 64 www.quartiertreff.ch Offenes Singen: Do, 14. Jan., 16 Uhr. Offenes Wohnzimmer – Konzert mit «jazzcetera»: So, 17. Jan., 16 Uhr. Fasnachtskostümbörse: Do, 21. Jan., 15 bis 17 Uhr, in der Remise des Museums Rietberg, für Klein und Gross. Quartierverein Enge www.enge.ch Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz: Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr. Quartierverein Wollishofen www.wollishofen-zh.ch Ortsmuseum Wollishofen Widmerstrasse 8, 8038 Zürich Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Geöffnet sonntags 14 bis 16 Uhr. Theater PurPur Grütlistr. 36, 8002 Zürich Telefon 044 2013151 www.theater-purpur.ch Aaron und die Geiss, Schertenleib & Seele: Mi, 20./27. Jan., je 15 Uhr, für Kinder ab 5 Jahren. GZ Wollishofen GZ Neubühl GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7 GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25 GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Telefon 043 243 11 37 www.gz-zh.ch, [email protected] GZ am See, Bachstrasse 7 Kinder-Spielsaal: Do, 14. Jan., 14.30 bis 17 Uhr und So, 17. Jan., 13 bis 17 Uhr. Taiji am See: Sa, 16. Jan., alle 8.45 bis 9.40 Uhr, Basis 9.45 bis 10.40 Uhr. GZ Neubühl, Erligatterweg 33 Spiel- und Suppenabend: Mi, 18. Jan., ab 18 Uhr. Offenes Töpfern: Mi, 18. Jan., 18.30 bis 21 Uhr. Nr. 2 14. Januar 2016 11 12 Zürich 2 Nr. 2 14. Januar 2016 AKTUELL Polizei verhindert viele Einbrüche Das erstmals massive und dominante Auftreten der Kantonspolizei zeigt Wirkung. Die Zahl der Dämmerungseinbrüche im Kanton Zürich hat das Vorjahresniveau nicht überschritten. Mmh, fein. Die Engemer Wähen sind legendär. Foto: zvg. Engemer Wähenteam sucht verstärkung Auf zum Wähenzmittag im Kirchgemeindehaus an der Bederstrasse 25. Er findet jeden Freitag bis zum 18. März statt. Morgen, 15. Januar, und an den kommenden Freitagen bis zum 18. März sind im grossen Saal des Kirchgemeindehauses die Tische für alle Interessierten gedeckt. Am Buffet gibt es neben den salzigen Klassikern Käse-, Pizza-, Lauch- und Spinatwähen eine grosse Auswahl an Fruchtwähen, zu denen Kaffee oder Tee à discretion serviert werden. «Geniessen Sie mit Nachbarn, Freunden oder Geschäftskollegen eine angenehme Mittagspause. Pflegen Sie Ihre Kontakte im Quartier beim gemeinsamen Essen und Plaudern», sagt Heidi Stäheli, die organisierende Sozialdiakonin der ref. Kirche Enge. Ist die Zeit dafür einmal knapp, sind die Wähen auch «über die Gasse» erhältlich. Das bewährte Team von Freiwilligen, das sich seit Jahren, hie und da gar Jahrzehnten, für die Engemer Wähentage einsetzt, braucht Verstärkung. «Melden Sie sich morgen Mittag bei Heidi Stäheli, wenn Sie für diese schöne Aufgabe in nächster Zeit gelegentlich an Freitagen in einem Einsatzbereich mitwirken möchten», heisst es in einer Mitteilung. Wie immer kommt der Erlös einem Projekt der kirchlichen Hilfswerke für Entwicklung zugute. Dieses Jahr wird das «Brot für alle»-Projekt im Kongo unterstützt, das sich für Umweltverträglichkeit und Arbeiterrechte im Bergbau einsetzt. (eing.) Statt Vorsätze die Entrümpelung via Texaid-Sack Das neue Jahr, es hat mich bereits wieder voll und ganz im Griff. Gute Vorsätze fasse ich schon seit Jahren keine mehr. Dann packt mich Ende Jahr auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich Erika Pucci. F.: zvg. diese nur teilweise bis gar nicht eingehalten habe. Gute Wünsche verteilen an Verwandte und Freunde, das hingegen mache ich liebend gerne. Dafür gestaltet unser Sohn jeweils eine schöne Karte, die dann von der ganzen Familie unterschrieben wird, und unser Vierbeiner Nilo hinterlässt mit einem stilisierten Pfotenabdruck, gezeichnet von unserer Tochter, seine Spuren. Statt Vorsätze zu fassen, entrümple ich viel lieber meine Schränke und Schubladen. Das gibt Schwung und Energie. Da, zum Beispiel diese schrecklich gemusterte Bluse, die gelangweilt am Kleiderbügel hängt und seit zwei Jahren ungetragen ihr Dasein fristet. Im Texaid-Sack wird sie sich auf die Reise zu einer neuen Besitzerin machen. Diese Strumpfsöckchen, die einsam in der Schublade liegen und ihre bessere Hälfte nach der Wäsche nicht mehr gefunden haben, sorry, no more space. Figürchen und Kitsch, die mehr Staubfänger als Augenzier sind, sie landen in einer Kiste für den nächsten Bring- und Holtag. Lose Notizen und alte Korrespondenz, die beim flüchtigen Durchlesen keine Berechtigung mehr haben, ad acta gelegt zu werden. Flugs weg damit ins Altpapier. Eine fast fertig gestrickte Mütze, es fehlen nur noch einige Zentimeter bis zum Abnabeln, die werde ich mir bei einem 10. Dezember, 15.05 Uhr, Autobahnausfahrt Wallisellen: Zwei Polizisten stehen mitten auf der Strasse und stoppen jeden Lenker. Sie mustern die Insassen. Viele können weiterfahren, einige werden an den Strassenrand, wo sechs weitere Polizisten beschäftigt sind, zur eingehenden Überprüfung gewiesen. Ein Computerpogramm hilft Sicher ist dagegen: Die Kontrollen sind nur der sichtbare Teil einer neuen Einsatztaktik. Das «Gehirn» dahinter ist nämlich eine Software namens «Craft 13». Sie nutzt Informationen aus verschiedenen Computerprogrammen. Mit «Craft 13» erkennt man Problemregionen, bevor die Einbrüche stattfinden. Hierzu arbeitet das System mit einer möglichst umfangreichen Datensammlung begangener Einbrüche und nutzt dabei die Tatsache, dass Einbrecher häufig mehrmals in der gleichen Gegend aktiv sind. Was wie Science-Fiction tönt, kennen auch andere Polizeikorps. Die Kantonspolizei Aargau beispielsweise nutzt eine Software, die sich «Precobs» nennt. Nach der einjährigen Testphase sagte KapoSprecher Roland Pfister Mitte Dezember gegenüber der «Aargauer Zeitung»: «Im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls hat Precobs mitgeholfen, die Einbruchszahlen zu reduzieren.» Welchen Anteil am Erfolg das Prognoseinstrument hat, kann Polizeisprecher Beat Jost noch nicht sagen. Er betont aber, dass es sich nur um eines von mehreren Instrumenten handelt. Ein wichtiges Instrument seien auch die Hinweise aus der Bevölkerung. «Sie können uns direkt auf die Nummer 117 gemeldet werden», sagt Jost und ergänzt: «Je mehr Hinweise wir bekommen, umso effizienter können wir handeln.» Grossaufgebot zeigt Wirkung Verstärkung gesucht! ÜBER DIESES UND JENES Erika Pucci Daniel Jaggi durchgeführt wurden, will Jost aus taktischen Gründen nicht sagen. alten Schinken im TV zu Gemüte führen. Der nächste Winter kommt bestimmt. Eine Kiste voller Fotografien möchte endlich geleert sein und ihr Inhalt in Alben verewigt. Doch das braucht Zeit, nicht heute, nicht morgen, aber bestimmt übermorgen. Ein bisschen wühlen darin und verweilen in früheren Zeiten. Eine Schwarzweiss-Fotografie. Meine Mutter und ich. Im gestreiften Liegestuhl sitzend. Sie in einem grossen, ich in einem kleinen. Beide haben wir ein Glace-Kübelchen in der Hand und löffeln glückselig strahlend daraus. Meine Mutter sieht aus wie eine Diva mit Sonnenbrille, und ein Haarband schützt die Frisur vor Wind und Wetter. Sestri Levante, 1961. Ein anderes Bild zeigt mich mit meinem Vater in verschneiter Landschaft. Beide in Steghosen, geschnürten Lederskischuhen und nordisch gemusterten Strickpullovern. Die kleine Schwester auf dem Davoser-Schlitten gut verpackt wie ein Rollbraten. Mein Gotti mit Pudel und ich. Flötenspiel unterm Christbaum bei den Grosseltern mit Cousinen und Cousins. Die Familie wird grösser. Es kommen noch ein Bruder und eine Schwester dazu. Die Bilder sind nun farbig geworden. Eine Schicht weiter oben angelangt. Durch meine Heirat gesellt sich die Familie meines Mannes dazu. Bilder von schönen und unvergesslichen Momenten in Italien. Ausgelassene Familienfeste. Ein Stück Geschichte, die das Leben schrieb. Meine Schwiegereltern und meine Eltern, wie sie sich freuen über ihre Enkel. Glückliche Menschen, fröhliche Augenblicke. Mit dem Handrücken wische ich mir ein paar Tränen weg. Sie gilt den geliebten Menschen, die nur noch auf Bildern zu sehen sind. Sie haben für ewig einen Platz in meinem Herzen. Erika Pucci schreibt regelmässig fürs «Zürich 2». Sie arbeitet in Wollishofen. Solche Szenen gibt es seit Herbst im Kanton Zürich regelmässig. Sie sind Teil einer Präventionskampagne, mit der die Zahl der Dämmerungseinbrüche weiter reduziert werden soll. Das plötzliche, massierte Auftreten der Ordnungshüter wird erstmals angewendet – und es zeigt offenbar Wirkung: Nach Angaben von Polizeisprecher Beat Jost dürfte die Zahl der Einbrüche im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr nicht weiter angestiegen sein. Jost vermutet gar, dass sie sich leicht unter Vorjahr bewegen wird. «Definitives kann aber erst nach Abschluss der Aktion Anfang März gesagt werden», betont der Sprecher. Wie viele der spontanen Kontrollen ANZEIGEN Alles durchwühlt: Szenerie nach einem Einbruch. Foto: Kantonspolizei Aargau