Drachen-Bote - Artland Dragons

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Drachen-Bote - Artland Dragons
Drachen-Bote
Ausgabe 01/14
Spieler des Monats: Lawrence Hill
Fastbreak
N
Dragons-Headcoach Tyron
McCoy äußert
sich im Interview über seine
Wahl zum Allstar-Headcoach,
das Erreichen
der Pokalrunde
und gibt ein
kurzes Zwischenfazit.
Sie sind von den Basketball-Fans zum Beko BBL
ALLSTAR-Headcoach
gewählt worden. Hat Sie das
überrascht?
Ich war sehr überrascht, da es
mein erstes Jahr als Headcoach ist. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Fans mich
wählen. Es bedeutet mir aber
viel, weil es zeigt, dass die
Fans meine Arbeit zu schätzen
wissen.
Sie haben mit den Dragons
die
Qualifikationsrunde
zum Beko BBL TOP FOUR
erreicht. Haben Sie damit
gerechnet?
Es war eine große Herausforderung für uns, die Pokalrunde zu erreichen. Die
Situation am Anfang der Saison mit vielen neuen Spielern
und neuem Trainer war nicht
einfach, darum bin ich sehr
froh, dass wir es geschafft
haben.
Die
Hinrunde
ist
fast
beendet. Was lief für Sie
bisher gut, woran muss
noch gearbeitet werden?
Wir hatten einen guten Start in
die Saison mit schweren
Spielen. Jetzt sind wir gerade
in einer Phase, in der wir
einige verletzte Spieler hatten
und aus unserem Rhythmus
gekommen sind. Zudem war
es durch den Eurocup nicht
immer einfach, im Training an
Dingen zu arbeiten, die wir
verbessern müssen, weil wir
uns immer auf den nächsten
Gegner vorbereiten mussten.
Lawrence Hill (rechts, gegen Münchens Deon Thompson) war im Dezember effektivster „Drache“ und rettete
seinem Team den Sieg gegen Bayreuth.
Zu den konstantesten
Dragons-Spielern im Dezember
hat Lawrence Hill gehört.
Darum ist der Power Forward
auch zum ersten Mal in dieser
Saison unser Spieler des
Monats. Der 26-jährige USAmerikaner kam in sieben
Spielen insgesamt auf einen
Effektivitätswert von 89.
Allerdings musste sich
Dragons-Center und OktoberMVP Anthony King nur knapp
geschlagen
geben.
Der
Dragons-Kapitän
kam
auf
einen Effektivitätswert von 84.
Den dritten Rang belegt
Forward Brandon Thomas (77).
Forward Brandon Thomas (77).
Sein bestes Spiel im
Dezember absolvierte Lawrence gegen medi bayreuth.
Beim
knappen
84:83-Verlängerungssieg stand der 2,03
Meter große Basketballer rund
40 Minuten auf dem Parkett,
erzielte 19 Punkte, holte elf
Rebounds und schaffte drei
Blocks (Effektivität 26). Noch
ein bisschen besser war allerdings Anthony „AK“ King
gegen die Franken. Der USCenter erzielte 25 Punkte und
holte zwölf Rebounds (Effektivität 29). 29).
Den höchsten Effektivitätswert schaffte im Dezember
Brandon. Beim 101:96-Sieg
seiner
„Drachen“
gegen
Cibona Zagreb erzielte der 29Jährige 27 Punkte, holte vier
Rebounds, gab zwei Assists,
hatte drei Steals und zog
sieben Fouls (Effektivität 30).
Seinen individuellen Bestwert aus dem Spiel gegen
Würzburg im Oktober wiederholte David Holston gegen
Zagreb. Der „Zauberzwerg“
kam auf 28 Effektivitätspunkte
(22 Punkte, zwei Rebounds,
acht Assists).
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Drachen-Bote
Termine
Ausgabe 01/14
Schnappschuss des Monats
Zeit zum Durchschnaufen
haben die Artland Dragons im
Januar. Vor dem Beko BBL
ALLSTAR Day gibt DragonsHeadcoach
Tyron
McCoy
seinem Team vier Tage frei –
ein Luxus nach 27 Pflichtspielen von Anfang Oktober bis
Mitte Januar. Mit neuer Kraft
geht es dann in die Beko BBLRückrunde, die am 25. Januar
startet.
4. Januar, 20 Uhr
Beko BBL-Heimspiel gegen
Ludwigsburg (76:82)
12. Januar, 17 Uhr
Beko BBL-Auswärtsspiel in
Bonn
18. Januar
Beko BBL ALLSTAR Day in
Bonn
22. Januar
Geburtstag Anthony King (29)
25. Januar, 20 Uhr
Beko BBL-Heimspiel gegen
Frankfurt
26. Januar
Geburtstag David Holston (28)
Impressum
Artland Dragons
Sport-Marketing GmbH
Lange Str. 22
49610 Quakenbrück
Telefon 05431-96920-0
Fax 05431-96920-9
e-mail
[email protected]
Sitz Quakenbrück
Geschäftsführer
Alexander Meilwes
AG Osnabrück * HR B 21091
V.i.S.d.P. Alexander Meilwes
Redaktion Birte Meyenberg
Fotos Rolf Kamper
Tolles Jubiläum: Guido Grünheid (am linken Bildrand) absolvierte gegen den FC Bayern München sein 300. BBLSpiel. Seit Beginn der elektronischen Datenerfassung kamen erst 16 Akteure auf 300 und mehr BBL-Spiele,
darunter auch die beiden Ex-Drachen Jan Rohdewald (301) und Johannes Strasser (379). Mit Letzterem hat Guido
noch eine Rechnung offen: „JJ will ich noch einholen.“ Auf eine stattliche Anzahl an BBL-Spielen kommen auch die
ehemaligen Quakenbrücker Florian Hartenstein (288) und Darren Fenn (267). Dragons-Headcoach Tyron McCoy
absolvierte 282 BBL-Spiele und ist immer noch der Spieler mit den meisten Steals aller Zeiten (506).
„Drachen“ lieben den Pokal-Wettbewerb
Der Pokal-Wettbewerb und
die Artland Dragons – das ist
eine besondere Beziehung.
2008 feierten die Quakenbrücker
Basketballer
in
Hamburg ihren bisher größten
Vereinserfolg und gewannen
den BBL-Pokal vor mehr als
1.000 frenetischen DragonsAnhängern. Die Fans der
„Drachen“ nutzen das Beko
BBL TOP FOUR regelmäßig für
Wochenend-Ausflüge. So stellten sie sowohl beim Endrundenturnier in Bamberg
2011 als auch in der vergangenen Saison in Berlin das
größte
Auswärts-Fankontingent.
Im März 2013 feierten die
Berliner und die Quakenbrücker in der o2 World ihre
Fanfreundschaft, die beim BBL
BBL TOP aus
TOP FOUR in Bamberg 2006
entstanden war.
Fünfmal nahmen die Dragons
in ihrer zehnjährigen Vereinsgeschichte schon an der
Pokalendrunde teil. Seit der
Umstrukturierung des Wettbewerbs 2009/10 verpassten
die Quakenbrücker nur im
ersten Jahr die Teilnahme an
der
Qualifikationsrunde.
2010/11 besiegten sie ALBA
BERLIN 84:80, eine Saison
später war gegen den späteren
Pokalsieger
Brose
Baskets
Endstation (65:79). In der
vergangenen Spielzeit gab es
einen 78:77-Sieg gegen die
EWE Baskets Oldenburg.
Zum vierten Mal in Folge
nimmt die McCoy-Truppe im
Februar an der Qualifikationsrunde teil. Die Auslosung der
Paarungen
Paarungen wird beim Beko BBL
ALLSTAR Day am 18. Januar
vorgenommen. Zur Auswahl
stehen
der
FC
Bayern
München, die Brose Baskets
aus Bamberg, ALBA BERLIN,
die EWE Baskets Oldenburg
und die Telekom Baskets Bonn.
Das Beko BBL TOP FOUR 2014
wird am 29./30. März in Ulm
ausgetragen.
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Drachen-Bote
Ausgabe 01/14
Antonio Graves: „In Deutschland ist alles so professionell“
Der Dragons-Guard hat
schon viele Stationen
hinter sich. Den Traum
vom Basketball-Profi
hatte er fast schon
aufgegeben.
Als Neuntklässler hatte
Antonio Graves einen Traum.
„Viele wissen das nicht, aber
ich wollte einfach nur gut
genug Basketball spielen, um
ein Stipendium fürs College zu
bekommen. Ich wollte, dass
man mich auf ESPN spielen
sieht. Profi wollte ich damals
noch nicht werden“, berichtet
der Dragons-Guard, der in
Mansfield, einer knapp 50.000Einwohner-Stadt
im
USBundesstaat Ohio aufwuchs.
Der
1,91
Meter
große
Basketballer entschied sich
nach seinem High-SchoolAbschluss für die Pittsburgh
Panthers, weil Pittsburgh nicht
allzu weit von seiner Heimatstadt entfernt liegt. „Ich hatte
meinen Traum erreicht, was
sich schon ein bisschen seltsam anfühlte, weil ich mir
dann ja ein neues Ziel setzen
musste.“ Nach seinem zweiten
Studienjahr nahm Antonio an
einem Basketball-Camp teil, in
dem er auch NBA-Spielern
begegnete. „Danach wusste
ich, dass ich den nächsten
Schritt gehen und BasketballProfi werden will.“
Weil Antonio in seinem
College-Team
aber
keine
herausragenden
Statistiken
hatte, bekam der Aufbauspieler nach seinem CollegeAbschluss
zunächst
keine
Vertrags-Angebote. „Ich habe
dann einfach ein paar Kurse im
College, die ich noch abschließen musste, belegt und
in einer halb-professionellen
Liga, der CBA, gespielt.“ Parallel dazu schmiedete er schon
schon Pläne
Strahlende Familie: Antonio Graves (links) heiratete seine Zakiya im
Sommer 2013 in der Dominikanischen Republik. Ihren Sohn Derek freut's.
Pläne über seine berufliche
Zukunft. „Mein Hauptfach am
College war Kommunikation,
mein Nebenfach Psychologie.
Darum hatte ich die Idee,
Berater
zu
werden
und
Menschen in irgendeiner Form
zu helfen.“ Er hätte sich auch
vorstellen
können,
TVKommentator oder Trainer an
seinem College zu werden.
Doch als Antonio eigentlich
schon mit seinem Traum
abgeschlossen hatte, bekam er
doch noch sein erstes ProfiAngebot. Pau-Orthez in Frankreich war 2007 der Start seiner
professionellen
BasketballKarriere. Von dort aus ging es
zum türkischen Erstligisten
Galatasaray
Galatasaray Istanbul. „Istanbul
war die schönste Stadt, in der
ich bisher gelebt habe. Es gibt
dort so viele Möglichkeiten“,
schwärmt Antonio. Für die
Möglichkeit, in der Euroleague
zu spielen, schlug der 28Jährige Istanbuls Angebot für
eine weitere Saison aus und
wechselte zu Cibona Zagreb.
„Mein größter Fehler. Aber
hinterher ist man immer
schlauer“,
sagt
Antonio
rückblickend. In Zagreb lief es
sportlich nicht so, wie der
„Drache“ es sich vorstellte,
finanzielle Schwierigkeiten des
Klubs kamen hinzu. Noch
während der Saison wechselte
Antonio nach Israel zu Hapoel
Holon
Holon, dem Tabellenletzten.
„Die Saison danach bin ich
wieder in der Türkei gewechselt, worüber ich froh war.
Doch dann habe ich mir das
Handgelenk gebrochen.“ Aufgrund der langen Verletzungspause blieben gute Angebote für die Saison 2011/12
aus, weshalb Antonio in der
NBA Development League
spielte. „Natürlich war das
nicht das, was ich mir vorgestellt habe“, sagt der DragonsSpieler, sieht es aber dennoch
positiv. „In der Saison hat sich
die Beziehung zu meiner Frau
Zakiya entwickelt, weil ich vor
Ort war und nicht wie sonst in
Europa.“ Zakiya und Antonio
kennen sich schon seit der
Grundschule, hatten immer
denselben Freundeskreis. Ernst
wurde ihre Beziehung aber
erst 2011, 2012 machte
Antonio ihr einen Heiratsantrag. Geheiratet wurde im
Sommer 2013 in der Dominikanischen Republik. „Ich habe
jetzt eine Familie, darum
möchte ich ein bisschen mehr
Stabilität.“ Zur Familie gehört
auch Zakiyas 13-jähriger Sohn
Derek und Yorkshire Terrier
Bentley. Alle leben zusammen
in Quakenbrück, Derek besucht dort die Schule und lernt
Deutsch. „Für Zakiya und
Derek war es zuerst nicht einfach, aber jetzt haben sie sich
an alles gewöhnt.“
Auch Antonio gefällt es in
Deutschland. „Das ist die
professionellste Liga, in der ich
bisher gespielt habe. Die
Arenen sind alle so modern,
und
die
Atmosphäre
ist
fantastisch. Es gibt zwar auch
viele Regeln, die eingehalten
werden müssen, aber das zeigt
nur, wie professionell hier alles
ist. Ich könnte mir gut vorstellen,
bis
zu
meinem
Karriereende in Deutschland
zu bleiben.“
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