Electronic Business: - Institut für Wirtschaftsinformatik
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Dienstleistungsökonomie & Electronic Business: Nutzerakzeptanzmodelle & Realisierung von E-Business Anwendungen Institut für Wirtschaftsinformatik der Gottfried Wilhelm Leibnitz Universität Hannover Dipl.-Ök. Philipp Maske Institut für Wirtschaftsinformatik Universität Hannover Prof. Dr. Michael H. Breitner 20.11.2008 [email protected] E-Business & Dienstleistungsökonomie Gliederung der Veranstaltung Datum Thema Dozent(en) 16.10.2008 Einführungsveranstaltung: E-Business als Forschungsfeld der Wirtschaftsinformatik Breitner Basisliteratur 23.10.2008 Grundlagen und technologische Enabler des EBusiness Maske 30.10.2008 Strategisches Management im E-Business Maske WIRTZ K3 06.11.2008 Geschäftsmodelle im Electronic Business Maske WIRT K4 13.11.2008 Geschäftsmodelle & operatives Management im EBusiness (evtl. E-Business Trends) Maske 20.11.2008 E-Business Trends, Nutzerakzeptanzmodelle (und noch operatives Management aus letzter Vorlesung) Maske 27.11.2008 Fallstudie, Unternehmensgründung und Bewertung von Internetunternehmen / Wiederholung Maske Ab 04.12.08 Dienstleistungsökonomie Mittendorf WIRTZ K2 KOLLM1 K1 KOLLM1 K1 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske WIRTZ K4 K5 KOLLM1 K1 WIRTZ K5 KOLLM1 K1 KOLLM2 K1 WIRTZ K6 #2 1 E-Business & Dienstleistungsökonomie SMS Feedback Dozent Teilnehmer SMS an 0172/4523977 (Donnerstags 10-11.30 Uhr während der Vorlesung!) BEISPIELE: -Fragen zu einer Folie: „F45 In der Grafik überschneidet sich M-Business nicht vollständig mit E-Business. Warum?“ -Kritik (positiv): „TOP Die Erklärung der Internetökonomie war sehr verständlich, danke!“ -Kritik (negativ): „FLOP Sie reden zu leise, ich verstehe nichts!“ Bitte haben Sie Verständnis, dass SMS nur während der Vorlesungszeit berücksichtigt und beantwortet werden können. Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #3 E-Business & Dienstleistungsökonomie Gliederung des Vorlesungsteils: Operatives Management Produkteignung im E-Shop Käuferanreize & Käuferverhalten im E-Shop Produkteignungsmatrix Netto-Nutzen-Konzept der Online-Produktbewertung Online-Käuferverhalten und –Käuferzufriedenheit E-Communication 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #4 2 E-Business & Dienstleistungsökonomie Ziele dieser Veranstaltung E-Business E-Procurement Einkauf E-Shop E-Marketplace Verkauf (E-Commerce) Handel Veranstaltung 7: Bewertung von Internetunternehmen & Fallstudie Veranstaltung 6: Nutzeraktzeptanzmodelle. & Realisierung Veranstaltung 5: Operatives Management des E-Business Veranstaltung 4: Geschäftsmodelle des E-Business Veranstaltung 3: Strategien des E-Business Veranstaltung 2: Grundlagen des E-Business 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #5 E-Business & Dienstleistungsökonomie Management im elektronischen Verkauf Das Management im elektronischen Verkauf (E-Shop) beschäftigt sich vor allem mit: – Optimale Auswahl und Gestaltung von Produktangeboten sowie Darstellung im EShop, – Entscheidungen bezüglich der Wettbewerbspositionierung ( Konkurrent ist „oneclick-away“), – Online-Produkte (Welche Produkte biete ich an?), – Online-Kunde (Wer ist meine Zielgruppe?), – Online-Markt (Wie sehen die preislichen/qualitativen Eigenschaften im Vergleich zu konkurrierenden Shops aus?). Das führt zu folgenden Fragestellungen: – Welche Produkte eignen sich generell für den Online-Verkauf über einen E-Shop (E-Potential)? – Wie kann die virtuelle Präsentation von Online-Angeboten in einem E-Shop aussehen? – Welche Zielgruppen gibt es für Online-Angebote im Rahmen eines E-Shops und welche Erwartungen werden an den elektronischen Einkauf gestellt? – Wie kann der E-Shop im Online-Markt strategisch positioniert werden und welche Differenzierungsmöglichkeiten bestehen gegenüber der virtuellen Konkurrenz? 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #6 3 E-Business & Dienstleistungsökonomie Produktanalyse im elektronischen Verkauf Der Online-Verkauf eignet sich nicht pauschal für alle Güter und Dienstleistungen. E-Shop Systeme lohnen sich, wenn der Verkauf substanzielle Verbesserungen hinsichtlich Prozesskosten, Prozesszeit, Prozessbequemlichkeit erwarten lässt. Geringe Erklärungsbedürftigkeit und hohe Standardisierbarkeit. Wichtig: Einkaufsentscheidung kann nur aufgrund von digitalen Informationen und nicht aufgrund einer realen Prüfung getroffen werden. Vorherige Produktanalyse notwendig! – Online-Produkteignung, – Online-Produktdarstellung, – Online-Produktbewertung, – Online-Produkterweiterungen. Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #7 E-Business & Dienstleistungsökonomie Produkteignungsmatrix in der Internetökonomie (3-B-Modell) Optimale Eignung hoch (Software, Musik, Bücher Zeitungen, Flugtickets etc.) Mäßige Eignung (Nahrungsmittel, Kleidung. Autos etc.) Beurteilbarkeit niedrig Beratungsaufwand niedrig hoch niedrig Beschreibbarkeit Geringe Eignung 20.11.2008 hoch Mäßige Eignung (Industriemaschinen, (Versicherungen, IndividualDipl.-Ök. Philipp Maske #8 Schmuck, Parfum etc.) reisen, Häuser, Möbel etc.) 4 E-Business & Dienstleistungsökonomie Online-Produktkatalog Texte: Enthalten wichtige Informationen, Preis, Beschreibung, Größe etc. Texte nicht überladen und den Betrachter überfordern. Detailinformationen durch Links bereitstellen. Bilder: „Substitution(?) der haptischen Prüfung des Präsenzhandels“. Bei rein digitalen Gütern häufig Testversionen bzw. (Hör-)proben. Grafiken: Orientierungs- und Navigationshilfe; Pfaddiagramme, zur Navigationshilfe (bspw. Einkaufswagen entspr. Warenkorb; Briefumschlag entspr. Mailkontakt). Video: Geeignet für komplexe oder beratungsintensiven Produkten (Produkte mit hohem Informationsbedarf. Wichtig: Erstellungskosten berücksichtigen; nur professionelle Videos animieren zum Kauf. Audio: Tlw. Musikuntermalung zu Shops oder Hörproben (MP3). Animationen: Animationen enthalten bewegte Bilder, meist keine reale sondern grafische Darstellung. Oft um den Unterhaltungswert der Seite zu erhöhen. Interaktive Elemente: Bspw. animiert die Zoomfunktion den Kunden, sich intensiv mit dem Produkt auseinanderzusetzen (Zoomfunktion etc). Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #9 E-Business & Dienstleistungsökonomie Netto-Nutzen-Konzept der Online-Produktbewertung + •Erhöhte Markttransparenz •Informationsmehrwert •Unterhaltungswert - •Beurteilungsprobleme •Beschreibungsprobleme •Geringe E-Potential + •Einkauf von zu Hause •Keine Öffnungszeiten •Schnelle Einkäufe •Vergleichsmöglichkeit - •Erschwerte Preisverhandlungen •Datenschutz •Beratungsaufwand + Nutzen Nettonutzen 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske Aufwand #10 5 E-Business & Dienstleistungsökonomie Online-Produkterweiterungen Zusatzangebote (bspw. Bundlingprodukte) lassen sich im E-Shop einfacher (mit weniger Kosten) bereitstellen („Cross- bzw. Up-Selling“). Beispiel Amazon nach der primären Kaufentscheidung werden thematisch passende Bücher zum Kauf vorgeschlagen („Kunden, die dieses Buch gekauft haben, haben auch diese Bücher gekauft…“). Cross-Selling kann erfolgen: – während des initialen Geschäftsprozesses (Sales-Phase), – im zeitlichen Versatz zur Kauf-/Nutzungsentscheidung (After-Sales-Phase). Cross-Selling Potentiale: – Fokus auf Komplementärprodukte, – Interesse ist oft sicher, da Kunde bereits eine Kaufentscheidung getroffen hat. Auswahl mittels Shop-Software (z. B. Clickstream, Data Mining, Database Mining). Werden höherwertige Produkte/Dienstleistungen angeboten: Up-Selling. 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #11 E-Business & Dienstleistungsökonomie Nachfrageanalyse und Käufergruppen Analyse von geeigneten Online-Käufern spielt eine entscheidende Rolle für die Managementebene im elektronischen Verkauf. Anbieter von Produkten sollen Verkaufstätigkeit an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten. Fehlender persönlicher Kontakt besondere Herausforderung! Segmentierungsansätze Online-Käufergruppen: – Geographische Segmentierung: Region, Stadt, Bundesland, Land, Bevölkerungsdichte, Klima etc. – Demographische Segmentierung: Alter, Geschlecht, Familiengröße, Familienstand, Einkommen, Beruf, Ausbildung etc. – Soziokulturelle Segmentierung: Kultur, Subkultur, Religion, Rasse, Nationalität, Soziale Schicht etc. – Affektive und kognitive Segmentierung: Wissen, Involvement, Einstellung, gesuchter Nutzen, Innovatoren, Adoptoren, Aufmerksamkeit, Risikowahrnehmung etc. – Verhaltensorientierte Segmentierung: Mediennutzung, Loyalitätsstatus, Nutzungsgrad, Nutzungssituation etc. Trend zu verhaltensorientierten Ansätzen (hybrider Konsument) 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #12 6 E-Business & Dienstleistungsökonomie Online-Käufergruppen nach Loevenich/Langenfelder (2004) „Zeitknappe Conveniencekäufer“: Zufrieden mit stationärem Einzelhandel, legen wenig Wert auf persönliche Bedienung. Beim Online-Shopping geringes Kaufrisiko, legen Wert auf Komfort und Flexibilität beim Einkaufen. „Risikoscheue Markenmuffel“: Sehr zufrieden mit stationärem Handel. Empfinden beim Online-Shopping ein hohes Kaufrisiko, geringe Markenorientierung. Komfort und Flexibilität sind unwichtig. „Preisorientierte Conveniencekäufer“: Preis und Komfort stehen im Vordergrund. Geringe Zufriedenheit mit stationärem Handel, gering empfundenes Risiko beim Online-Shopping. Hohe Affinität zum Distanzhandel. „Bedienungsorientierter Einkaufsmuffel“: Geringe Erlebnis- und Markenorientierung, hohe Bedienungsorientierung. Diese Gruppe schätzt Einkaufsflexibilität eher rationale Versorgungskäufer; distanziertes Verhältnis zu Einkaufen und Marken. „Allesforderer“: Deckung mit multioptionalem Konsumenten. Positive Einstellung gegenüber dem Online-Shopping, höchste Preisorientierung, Internet als Substitution des Handels. „Zahlungswillige Erlebniskäufer“: Geringe Preisorientierung, hohe Marken- / Erlebnisorientierung. Zufrieden mit stationärem Handel, geringe Wertschätzung von Komfort und Einkaufsflexibilität. Geringster Zeitdruck beim Onlinekauf. Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #13 E-Business & Dienstleistungsökonomie Online-Käuferverhalten Personenbezogene Einflussgrößen OnlineKauferfahrung Kaufhäufigkeit Zufriedenheit InternetAffinität Nutzungsintensität Nutzungsdauer Selbstvertrauen Allgemein Spezifisch Käuferverhalten •Online-Kauf vs. Nicht-Kauf Soziodemographika Alter Geschlecht Einkommen •Wahrgenommenes Risiko (finanzielles, funktionales, persönliches, zeitliches) Produktbezogene Einflussgrößen Preis Komplexität Neuartigkeit …… Situationsbezogene Einflussgrößen Verwendungszweck 20.11.2008 Zeitlicher Rahmen Einkaufsmodus …… Dipl.-Ök. Philipp Maske #14 7 E-Business & Dienstleistungsökonomie Online-Käuferzufriedenheit Items Leichtigkeit Browserführung Kundenorientierung Zeitaufwand Bequemlichkeit Einfachheit/Komfort Qualität Produktangebot/info Produktangebot Quantität Produktangebot/info Übersichtlichkeit Einfachheit der Suchanfrage „E-Zufriedenheit“ Design Funktionalität Schnelligkeit Ergebnispräsentation Sicherheit Finanzielle Sicherheit Transaktionssicherheit Multikanal Kaufmöglichkeit in verschiedenen Beschaffungskanälen Beschaffungskanäle Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #15 E-Business & Dienstleistungsökonomie Instrumente traditioneller Kommunikation zwischen Anbieter & Nachfrager Werbung • Anzeigen • TV Spots • Plakate 20.11.2008 Verkaufsförderung •Gratisproben •Flyer •Preisausschreiben Public Relations Sponsoring • Medienarbeit • Broschüren • Kongresse • Sport• Medien• Kultursponsoring EventMarketing • Messen • Ausstellungen Dipl.-Ök. Philipp Maske Direktkommunikation • Produktvertreter • Handelsvertreter • Telefonmarketing Multimediakommunikation • TV • Radio • CD-Rom #16 8 E-Business & Dienstleistungsökonomie Instrumente der E-Communication Werbung • Banner • Pop-Ups • Ad Breaks • E-Mail Verkaufsförderung • Promotions • Intranet • Extranet • Allianzen Public Relations • Informationsveröffentlichungen • E-Mail EventMarketing Sponsoring • Site Sponsoring • Sponsorships • Product Placement • Virtuelle Events Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 Direktkommunikation • Direct Mailings • Newsletters • Individuell gestaltete Internetseiten Multimedia-Komnikation • OnlineKataloge • Interaktives Training • InternetTelefonie • Virtuelle Communities • Chats #17 E-Business & Dienstleistungsökonomie Individuell Massenkommunikation Anzahl der erreichten Kunden E-Communication Matrix Direktkommunikation Persönliche Kommunikation • Persönliche Werbung • Persönliche E-Mail • Persönliche Internetseite • Persönlicher E-Commerce • Vertreter • Handelsvertreter • Kundenservice Traditionelle Massenmedien • Fernsehen • Radio • Printmedien • Plakate Allgemeine Kommunikation • E-Mails • Bannerwerbung • Virtuelle Reklame • Virales Marketing • Portal Sponsoring • On- und Offline-Allianzen Offline 20.11.2008 Online Kommunikationskanal Dipl.-Ök. Philipp Maske #18 9 E-Business & Dienstleistungsökonomie Einige Geschäftsmodelle für Voice Portale Content Commerce - Sammlung, Selektion, Systematisierung, Kompilierung und Bereitstellung von Inhalten, z. B. FAZ.net Fonservice - Anbahnung, Aushandlung und/ oder Abwicklung von Geschäftstransaktionen, z. B. SympaLease von Sixt Context Connection - Klassifikation und Systematisierung von im Internet verfügbaren Informationen, z. B. Yahoo! by Phone - Herstellung der Möglichkeit eines Informationsaustausches in Netzwerken, z.B. Yahoo! by Phone Sonstige - Technikdemonstrationen, z.20.11.2008 B. Philips Fahrplanauskunft - Prototypen zur Produktverbesserung z.Philipp B. Maske „Berti“ von Sympalog Dipl.-Ök. #19 E-Business & Dienstleistungsökonomie Konvergenz im Informations- und Kommunikationsbereich Determinanten der Konvergenzentwicklung Technologische Innovation Deregulierung der Märkte Veränderung der Nutzungspräferenzen • Digitalisierung • Höhere Übertragunskapazität • Intelligente Netzwerkstrukturen • Neue Wettbewerber • Cross-sektoraler Wettbewerb • Fortschreitende Deregulierung • Individualisierung von Kundenbeziehungen • Systemische (Spar)Lösungen Sektorale Konvergenz Telekommuni- Multimedialer kation KonvergenzSektor Medien Informationstechnologie/Unterhaltungselektronik 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #20 10 E-Business & Dienstleistungsökonomie Ebenen des Zusammenwachsens Technische Ebene als logische Folge Rechnersysteme repräsentieren nicht mehr nur Endsysteme von Kommunikationsverbindungen, sondern auch Knoten von Kommunikationsnetzen (z. B. Internet). Ebene der Leistungsbereiche Kommunikation zwischen informationsverarbeitenden Systemen wird für informationsverarbeitende Prozesse genutzt (z. B. Datenverbund, Last/Kapazitätsverbund, Funktionsverbund, Leistungs-/Intelligenzverbund, Verfügbarkeits-/Sicherheitsverbund). Ebene der Aufgabenbereiche Nachrichten bzw. Informationsaustausch mit anderen Arbeitsplätzen innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #21 E-Business & Dienstleistungsökonomie Kommunikationsarten Kommunikationsarten nach Partnern MenschMensch MenschMaschine Verbindung direkt indirekt Medium Datenträger Datenart Zeitbezug Zugang Partneranzahl analog simultan offen 1:1 digital verzögert geschlossen 1:n Leitung n:m MaschineMaschine 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #22 11 E-Business & Dienstleistungsökonomie Trends in der Internetökonomie: Mobility „Mobile Revolution“. Steigende Verkaufszahlen von Mobiltelefonen und PDAs. Wachsende Prozessorleistung und Speicherkapazitäten. Bessere Konnektivität durch neue drahtlose Netzwerktechnologien. „Immer-dabei-Device“: Mobiltelefone und PDAs sind ein persönliches Accessoire des Menschen (ähnlich einer Brille). Kontextsensitive Services: Z.B. Location Based Services. Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #23 E-Business & Dienstleistungsökonomie Mobile(M)-Business Immer wichtiger werden mobile Endgeräte, durch die jederzeit und (fast) unabhängig vom Aufenthaltsort – eine Abfrage von Informationen und Daten, insbesondere auch eine Abfrage von Datenbanken, – ein Versenden von Informationen und Daten, – eine Fernüberprüfung bzw. Fernsteuerung von Anlagen und Geräten usw. über Mobilfunknetze erfolgen kann. Zu den mobilen Endgeräten zählen auf jeden Fall Mobiltelefone, Personal/Mobile Digital Assistants (P/MDAs) mit Funkanbindung, WLAN oder/und Ad-hocNetzwerkfähigkeit und Smartphones. Umstritten ist, ob auch Subnotebooks oder Notebooks/Laptops dazugehören. Mobile-Business ist die Anbahnung sowie die teilweise respektive vollständige Unterstützung, Abwicklung und Aufrechterhaltung von Leistungsaustauschprozessen mittels elektronischer (Funk)Netze und mobiler Zugangsgeräte. Durch den Aspekt der Mobilität wird ein Mehrwert generiert, hinausgehend über den Mehrwert durch die Verwendung neuer Technologien. 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #24 12 E-Business & Dienstleistungsökonomie Mobile(M)-Business Im Vordergrund sollten aus betriebswirtschaftlicher Sicht Unterstützung der GPe, Technologische Grundlagen für Mobile-Business sind neue Geschäftsmodelle und die Erhöhung des Kundennutzens stehen. – mobile Plattformen (verschiedenste), – Netzwerktechnologien (verschiedenste), – Servicetechnologien, – Mobile-Business Terminals sowie – mobile Lokalisierungs- und Personalisierungs-technologien. Spezielle Sprachen und Formate für die mobile Übertragung von Inhalten sind z. B. cHTML. M-Business-Anwendungen sind M-Entertainment, M-Advertising (enormes Umsatzpotential!), M-Shopping, M-Sicher-heitsdienste, M-Finanzdienstleistungen, Telematik, Telemetrie, Job Dispatch und Kundenbeziehungsmanagement (CRM). Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #25 E-Business & Dienstleistungsökonomie Merkmale des M-Business Ortsunabhängigkeit / Ubiquität – Dadurch, daß Nutzer ihr Mobiltelefon jederzeit mitführen, haben sie jederzeit und an jedem Ort Zugang zu Netzwerken, Produkten und Dienstleistungen. Das ist insbesondere im Zusammenhang mit zeitkritischen Informationen (z. B. Börsenkurse oder aktuellen Lagerbeständen) von Relevanz. Erreichbarkeit – Der Nutzer ist jederzeit erreichbar. Dies ist für die Anbieter von Produkten und Dienstleistungen von besonderer Bedeutung. Diese sind nicht mehr abhängig davon, ob der stationäre Internet-Nutzer an seinem PC oder Laptop sitzt und sich ins Netz einwählt, sondern sie können von sich aus jederzeit Angebote an den mobilen Internet-Nutzer richten (soweit rechtlich zulässig). 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #26 13 E-Business & Dienstleistungsökonomie Erreichbarkeit im M-Business Push-Anwendungen – Beispiel für eine Push-Anwendung ist der Dienst „Passo“ von Vodafone, bei dem sich User registrieren lassen können und so ständig aktuelle personalisierte Verkehrsmeldungen auf das Mobiltelefon gesendet bekommen. Pull-Anwendungen – Zurzeit sind die mobilen Services i. d. R. Pull-Anwendungen. Das bedeutet, daß der User selbst aktiv bestimmte Produkte und Dienstleistungen nachfragt. So kann ein Besitzer eines Wireless Application Protocol (WAP)-Mobiltelefons z. B. Verkehrsnachrichten abrufen. Das Pull Prinzip Request Server Client Response Das Push Prinzip Server Client Information Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #27 E-Business & Dienstleistungsökonomie Merkmale des M-Business Lokalisierbarkeit – Mobilfunkkunden können über ihre Telefone lokalisiert werden. Hieraus ergibt sich eine ganze Reihe von neuen Anwendungs-möglichkeiten, wie z. B. lokale Informationsserviceleistungen. Denkbar ist ein Short Message Service (SMS), mit dem ein Mobiltelefonbesitzer über aktuelle Angebote eines Geschäftes oder Restaurants informiert wird, während er daran vorbeigeht. – Durch die Nutzung von Location Based Services (LBS) ergeben sich vollkommen neue Servicemöglichkeiten für Anbieter mobiler Dienste, wie z. B. die Einbindung des stationären Einzelhandels in den M-Commerce und spezielle Hinweise auf Sonderangebote und Rabattaktionen. 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #28 14 E-Business & Dienstleistungsökonomie Position des Auslösers Mobile Location Based Services (Location-L) Kinderbetreuung Diebstahltracking Handyfinder irrelevant Information über Warenangebote vorgegeben Personalplanung Flottenmanagement Friendfinder Hotel/Restaurant/ Tankstellensuche Blind Dating ermittelt Rollenspiele Dynamischer Routenplaner Notrufortung Taxiruf Fahrplanauskunft Veranstaltungstipps ermittelt vorgegeben irrelevant (per Definition muss mindestens Position des Ziels ein Standort bekannt sein) Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #29 E-Business & Dienstleistungsökonomie Merkmale des M-Business Identifizierbarkeit – Beim Abschluss eines Mobilfunkvertrages wird eine persönliche Registrierung vorgenommen, so dass der Mobilfunkteilnehmer über die so genannte SIMKarte zu identifizieren ist. Das Mobiltelefon wird dadurch zu einem „persönlichen Dokument“ und kann z. B. die Aufgaben einer Kreditkarte oder auch einer Zugangsberechtigung erfüllen. Personalisierung – Service-Anbieter haben durch Identifizierbarkeit die Möglichkeit, neben standardisierten auch personalisierte Informationen zu versenden. Darüber hinaus liegen dem Mobilfunk Provider personenbezogene Daten vor, die u. a. der Ausgangspunkt für die Erstellung eines Benutzerprofils sein können. 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #30 15 E-Business & Dienstleistungsökonomie Eignung von Mobilfunk für M-Business 2. Generation 2.5. Generation 3. Generation Technologie/ Übertragungsrate • GSM-Standard, zu 9,6 Kbps • EDGE-, GPRS-, HSCSDStandard, bis zu 384 / 115 / 75 Kbps • UMTS-Standard, bis zu 2 Mbps Anwendungen • Sprachgesteuerte Webseiten, Fax, SMS, VoiceMail, z.B. Verkehrsnachrichten, Börsenkurse • Banking, Fotoübertragung von hoher Qualität, Anschluß an Informationsnetzwerke, z. B. Intranet • Video-Mail, Video-ondemand, Real-time OnlineAuktionen, Mobiles Fernsehen Bewertung • Niedrige Übertragungsraten, keine Multimediafähigkeit • Schnellere Datenübertragung, eingeschränkte Multimediafähigkeit • Sehr schnelle Datenübertragung, volle Multimediafähigkeit Eignung M-Business 20.11.2008 • Durch die permanente • UMTS hat durch die hohe • Mobile Internetnutzung Verbindung zum Netz Übertragungsrate u. d. volle und Basisanwendungen werden qualitativ höhere Multimediafähigkeit Potendes Mobile-Business sind Mobile-Business-Anwential, einen Durchbruch im Momöglich Dipl.-Ök. dungen Philipp Maske möglich #31 bile-Business herbeizuführen E-Business & Dienstleistungsökonomie Service Priorisierungswürfel / Akzeptanz mobiler Lösungen HOCH Keine Übertragung des Kundenund Benutzerverhaltens vom EBusiness auf mobile Anwendungen. Unterschiede bestehen insbesondere bezüglich Kundenmotivation und Kundenbedürfnissen. Erfüllung der Nachfragekriterien Segmente NIEDRIG •Rel. Bedürfnisse •Einfachheit •Mobilfunk mehrwert Business traveller Mobile Youth NIEDRIG HOCH Erfüllung techn. Voraussetzungen •Netzwerk •Endgeräte 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #32 16 E-Business & Dienstleistungsökonomie Mobile vs. traditionelle Internetnutzung MOBIL PC Unmittelbarer „One touch“ Zugriff Langwierig Nutzung Gezielt > 1 Stunde Gezielter Zugriff Navigation „Browsen“ Einfach Mehrwerthaltig (Spaß, lokal, Zeit sparen) Angebote Divers Reichhaltig Content Tief und reichhaltig Nutzwert Über längere Sitzungs dauer Nischenzeit < 5 Minuten Echtzeit Spezialisiert Unmittelbare Wertschaffung oder Belohnung Quelle: Zobel, J.: Mobile Business und M-Commerce. München 2001, S. 116. Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #33 E-Business & Dienstleistungsökonomie Erfolgsfaktoren mobiler Dienste Nutzwert: Umfang und Qualität der Services und Inhalte Nutzungsfreundlichkeit (Usability): Mobile Dienste müssen effektiv, effizient und zufriedenstellend genutzt werden könnenDer wahrgenommene zusätzliche Nutzen der Mobilität muss größer sein als der wahrgenommene zusätzliche Aufwand! ESM-Prinzip mobiler Anwendungen: E = einfacher S = schneller M = mehr Adoptionssteigerung Verfügbarkeit Bekanntheit Empfehlung Nutzungssteigerung Anwenderfreundlichkeit •Endgeräte •Aktivierung •Distribution 20.11.2008 •Kommunikation •Inhalte •Mund zu Mund Propaganda •Virales Marketing Dipl.-Ök. Philipp Maske •Benutzeroberfläche •Preis •Bündelung •Interoperabilität •Billing Preis-/ Leistungs Verhältnis •Wahrgenommener Wert #34 17 E-Business & Dienstleistungsökonomie Motivation, Relevanz und Herausforderungen mobiler Softwareentwicklung „Mobilität herstellen“ „Mobilität benutzen“ Kommunikation vereinfachen und optimieren. „Mobiler Durchbruch“ Geschäftsprozesse erneuern / verändern, um die verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten zu nutzen. Geschäftsprozesse erneuern Innovative, neue Geschäftsmodelle Entwicklung neuer Geschäftsprozesse, die vollständig auf Mobilität basieren. Implementieren Ergebnis Verwaltung Mobile Komm.technik Geschäftsprozesse Mobile Infrastruktur Technologieorientierte Seite 20.11.2008 Produktivität Organisation In Anlehnung an: GUMPP 2005 SCM CRM Mobile Endgeräte Organisationale Sicht Prozessuale Mehrwerte Mobile Mehrwerte mobile Systementwicklung klassische Systementwicklung Geschäftlogik Aufwand Kapazität Dipl.-Ök. Philipp Maske Technologische Sicht Termin Mobile Geschäftsprozesse #35 Mobilität E-Business & Dienstleistungsökonomie Gliederung des Vorlesungsteils: Web 2.0, Web 3.0 und Semantic Web im Kontext der Internetökonomie Akzeptanzmodelle in der Internetökonomie Realisierung von E-Business Anwendungen – 3-Schichten-Modell – Vorgehensmodelle im Entwicklungsprozess – Softwaretools Evtl. RFID-Technologien 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #36 18 E-Business & Dienstleistungsökonomie Was ist eigentlich Web 2.0? Der Begriff Web 2.0 wurde durch die Web 2.0 Conference im Jahre 2004 von O‘Reilly populär. Geprägt von der Web 2.0 Conference im Jahre 2004 von O‘Reilly populär. Aus einer technologiebasierten Verbesserung der Mensch-Maschine Schnittstelle im Web (AJAX) folgt ein Aufbrechen klassischer Anbieter-Nachfrager Beziehungen hin zu mehr „Community“ und „Social-Web“. Aus Produzenten und Konsumenten werden zunehmend „Prosumenten“. In einem anfänglichen Brainstorming auf der O‘Reilly Konferenz wurde die Bedeutung von Web 2.0 wie folgt formuliert: „Web 1.0“ „Web 2.0“ DoubleClick Google Adsense mp3.com Napster Britannica Online Wikipedia Private Websites Blogs Spekulation mit Domain Namen Suchmaschinen-Optimierung Seitenaufrufe cost per click Content Management Systeme Wikis Taxonomie (Verzeichnisse) "Folksonomy" (Tagging) Feststehend ("stickiness") Zusammenwachsen ("syndication") Maske 20.11.2008 #37 Motto im Web 2.0: „Let Dipl.-Ök. the Philipp community work for you!“ E-Business & Dienstleistungsökonomie del.icio.us - eine typische Web 2.0 Anwendung 20.11.2008 Inhalte im Internet (Links, Bookmarks) werden nicht mehr zentral durch ein Expertengremium oder eine Redaktion verwaltet. Jeder angemeldete Benutzer hat die Möglichkeit, Bookmarks auf seine Weise zu klassifizieren und zu ordnen („Tagging“). Durch die Gesamtheit aller Klassifikationen der „Community“ entsteht ein allgemeines Ordnungsschema, das der Denkweise der Gemeinschaft entspricht. „Folksonomy“, „Prosumenten“ Dipl.-Ök. Philipp Maske #38 19 E-Business & Dienstleistungsökonomie StudiVZ – eine typische Web 2.0 Community 20.11.2008 „Soziales Kapital“ – besitzt eine Person in einer Community, je mehr Beziehungen sie zu anderen Personen unterhält. Traditionelle Rollenverteilungen wie Verkäufer <-> Kunde, Autor <-> Leser, „Profi <-> Amateur“, „Experte <-> Laie“ werden aufgebrochen. Vom „Web of Companies“ zum „Web of People“ Übernahme durch Holtzbrinck für geschätzt 85 Mio. €. Dipl.-Ök. Philipp Maske #39 E-Business & Dienstleistungsökonomie Sieben Grundprinzipien des Web 2.0 nach KOLLMANN/HÄSEL 2007 Globale Vernetzung: Das Web ist zunehmend eine Plattform wiederverwertbarer Dienste und Daten, die es Nutzern unter Verwendung offener Standards ermöglicht, bei der Lösung eigener Aufgaben und Probleme auf die Leistung anderer zurückzugreifen. Kollektive Intelligenz: Offene Systeme ermöglichen die kooperative Erstellung von Inhalten und bilden eine Webkultur mit aktiver Partizipation der Netzteilnehmer („User generated Content“). Die kollektive Intelligenz der Netzteilnehmer dient der Qualitätssicherung ( Netzeffekte!). Datengetriebene Plattformen: Im Mittelpunkt elektronischer Wertschöpfungsprozesse stehen Datenbanken, deren Daten wichtiger sind als die Anwendungen bzw. Plattformen, die diese Nutzen. Erfolgreiche Unternehmen entwickeln durch Sammlung und Systematisierung von Informationen einzigartige Datenbanken und stellen diese anderen Marktteilnehmern zur Verfügung. Perpetual Beta: Web 2.0 Plattformen werden nicht als fertiges Produkt auf den Markt gebracht, sondern anhand von Kundenfeedbacks und Nutzerverhalten kontinuierlich gepflegt und weiterentwickelt („ewiger Beta-Status“). 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #40 20 E-Business & Dienstleistungsökonomie Sieben Grundprinzipien des Web 2.0 nach KOLLMANN/HÄSEL 2007 (2) Leichtgewichtige Architekturen: Offene, leichtgewichtige Architekturen mit einfachen Schnittstellen ermöglichen Unternehmen eine schnelle Erstellung eigener Dienste und eine einfache Nutzung fremder Dienste. Mehrwerte entstehen durch das Zusammenspiel verschiedener, spezialisierter Informationsdienste. Geräteunhabhängigkeit: Web 2.0 Plattformen werden sich zunehmend nicht mehr auf den stationären oder mobilen PC beschränken. Die fortschreitende Konvergenz von Internet, Mobilfunk und Digitalfernsehen führt dazu, dass Web 2.0 Dienste auch auf weniger leistungsfähigen Endgeräten (bspw. Mobiltelefone, Navigationssysteme, Set-Top Boxen etc.) angeboten werden. Reichhaltige Benutzeroberflächen: Webapplikationen im Web 2.0 präsentieren sich dem Nutzer nicht länger nur in Form von einfachen Hypertext-Dokumenten, sondern werden mehr und mehr „Desktop-like“. Möglich wird dies durch Technologien wie bspw. AJAX oder Flash. Erfolgversprechene Produktstrategien im Web 2.0: Plural-Prinzip und Symbiose-Prinzip. 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #41 E-Business & Dienstleistungsökonomie Drei Varianten von Produktstrategien in der Internetökonomie Singular-Prinzip: Die bezahlte Kernleistung steht im Mittelpunkt (bspw. Verkauf über E-Shop), Nebenleistungen sind nicht vorhanden bzw. werden bewusst nicht erzeugt/genutzt. D.h. dass im elektonischen Wertschöpfungsprozess produzierte Informationen über die Erstellung der Kernleistung hinaus nicht wirtschaftlich genutzt werden. Plural-Prinzip: Die bezahlte Kernleistung (z.B. Vermittlungsleistung) als auch vermarktbare Nebenleistungen (z.B. Verkauf von Marktdaten/-statistiken) stehen im Mittelpunkt. D.h. im elektronischen Wertschöpfungsprozess produzierte Informationen werden auch über die Kernleistung hinaus wirtschaftlich genutzt (bspw. E-Marketplace). Symbiose-Prinzip: Wie beim Plural-Prinzip sowohl die Kern- als auch die Nebenleistung im Mittelpunkt. Allerdings wird die Kernleistung kostenlos angeboten (z.B. Teilnahme an E-Community), um Informationen für die Nebenleistung (z.B. personalisierte Werbung) überhaupt zu erhalten. D.h. die im elektronischen Wertschöpfungsprozess produzierten Informationen werden nur über die Nebenleistung wirtschaftlich genutzt. Die Kernleistung ist nur Mittel zum Zweck. 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #42 21 E-Business & Dienstleistungsökonomie Grundprinzipien des Web 2.0 im Kontext der Internetökonomie Grundprinzipien des Web 2.0 Implikationen für informationsverarbeitende Prozesse Globale Vernetzung Informationen auf globaler Ebene sammeln, anbieten und austauschen; Informationsinseln entgegenwirken Kollektive Intelligenz Informationen durch Nutzer bzw. Kunden austauschen, systematisieren und bewerten lassen Datengetriebene Plattformen Perpetual Beta Leichtgewichtige Architekturen Geräteunabhängigkeit Reichhaltige Benutzeroberflächen 20.11.2008 Informationen sammeln und systematisieren, um einzigartige, wertvolle Datenbestände aufzubauen und zu syndizieren Feedback einholen und Nutzerverhalten aufzeichnen, um Produkte kontinuierlich zu pflegen und weiterzuentwickeln Offene Schnittstellen verwenden, die eine schnelle Erstellung eigener und eine einfache Nutzung fremder Dienste ermöglichen Informationen plattformunabhängig und situationsaqäquat sammeln und anbieten Nutzer- bzw. Kundeninteraktion mit informationsverarbeitenden Systemen dem Stand der Technik entsprechend gestalten Dipl.-Ök. Philipp Maske #43 E-Business & Dienstleistungsökonomie Beispiele für Kern- und Nebenleistungen in der Internetökonomie Kernleistung (direkt) Nebenleistung (indirekt) E-Shop Spielsachen Trendinformationen E-Marketplace Autohandel Versicherungen E-Community Kommunikation Werbefläche E-Procurement Bürobedarf Kundendaten 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #44 22 E-Business & Dienstleistungsökonomie Die Entwichlung zum Web 2.X, Web 3.0, Sematik Web, … Kernmerkmal des Web 2.0: User generated Content, Community und Prosumenten. Allerdings: Das Web ist schnell, aber unkontrolliert gewachsen chaotische Informationslandschaft, Inhalte liegen unstrukturiert vor Informationsflut mit bedeutendem Einfluss auf Produktivität Informationsaufbereitung als Wirtschaftsfaktor. Inhalte liegen oft in „natürlicher Sprache“ vor (Textdokumente, Audio/Video) für Menschen verarbeitbar, aber schlecht für maschinelle Verarbeitung. Informationen setzen sich aus einer syntaktischen und einer semantischen Komponente zusammen: – Die syntaktische Komponente gibt eine rein aus der Syntax resultierende Informationsmenge an. – Die semantische Komponente bezieht sich auf Bedeutung und Qualität. Beim Semantischen Web handelt es sich um eine Sammlung von Konzepten und Technologien, die das Web so erweitern, dass Information eine eindeutig definierte Bedeutung bekommt und von Maschinen interpretiert werden kann ( Metadaten). Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #45 E-Business & Dienstleistungsökonomie Schichtenmodell des Semantic Web Vertrauen Sicherheit und Identität Logik Inferenzmechanismen Ontologien DAML + OIL Semantik OWL RDF, RDF Schema XHTML Kodierung, Datenbereiche HTML XML, XML Schema Unicode, URI Ressourcenadressierung Semantic Web Web 2.0 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #46 23 E-Business & Dienstleistungsökonomie Vom Web 2.0 zum Web 3.0 nach KOLLMANN/HÄSEL 2007 Web 1.0 Web 2.0 Plattformtyp Datenbankgestützte Online-Shops Erstellung von Inhalten durch Shop-Betreiber Annotation von Inhalten durch Shop-Betreiber Online-Marktplätze und -Communities durch Nutzer („User-generated Content“) durch Nutzer, mit ambigen Stichworten („Tagging“) Suche nach Inhalten Stichwortsuche findet Dokumente („Trefferliste“) Schlussfolgerungen Inferenz durch Nachfrager selbst („Informationsflut“) Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 Web 3.0 Nachfrageorientierte Plattformen durch alle durch alle, mit eindeutig definierten Metadaten Strukturierte Suche findet Daten, erzeugt Dokumente Inferenz durch Plattformen und Software-Agenten #47 E-Business & Dienstleistungsökonomie Grundlagen für Akzeptanzmodelle der Internetökonomie Entscheidender Unterschied der Akzeptanz gegenüber „Real Economy“: – Markterfolg wird primär durch die Art und Weise der Nutzung durch Nachfrager bestimmt möglichst permanenter Einsatz einer E-Plattform auf der Nachfrager bzw. Verwenderseite erreichen. Beispiele: – Mobilfunk: Ökonomischer Erfolg ergibt sich nicht aus dem Kauf bzw. Verkauf des Endgerätes (Handy), sondern durch intensive Nutzung (Gesprächsminuten, Zusatzservices wie Spiele/Nachrichten etc. – Internet: Der Erfolg einer E-Community (E-Marketplace, E-Procurement) plattform hängt weniger von der Anmeldung (oft kostenlos), sondern von der Nutzung ab. – I(P)TV: Nicht der Verkauf von Set-Top Boxen, sondern die Nutzung digitaler Dienste und Serviceleistungen ermöglicht ökonomisches Gewinnpotential ( bswp. Premiere). 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #48 24 E-Business & Dienstleistungsökonomie Grundlagen für Akzeptanzmodelle der Internetökonomie (2) Zweidimensionalität der Erfolgsmessung; entscheidend für Markterfolg sind: – Nicht nur Kauf-/Teilnahmeakt bzw. Kauf-/Teilnahmephase, sondern auch – der Nutzungsakt bzw. die Nutzungsphase (d.h. wiederkehrende Entscheidung zur intensiven Nutzung). Messung bzw. Erfolgsprognose in der Internetökonomie darf sich nicht auf den Verkauf bzw. Teilnehmerzahlen beschränken, sondern muss auch auf Art und Ausmaß der Nutzung eingehen ( Nutzungsgüter; Erfolgsmessung nicht nur mit der Adoption sondern auch mit der Akzeptanztheorie). Das alternative Akzeptanzmodell von Kollmann 1998: – dynamische Akzeptanzbetrachtung über verschiedene Phasen hinweg, – Akzeptanz wird als Nutzungskontinuum interpretiert (hohe Akzeptanz = hohe Nutzungshäufigkeit/-intensität et vice versa), – Intensität der Nutzung ist eine variable Größe mit zeitlichen Veränderungen (entgegen zeitpunktbezogene Kauf-/Anschluss-/Teilnahmeentscheidung), – Akzeptanz als multidimensionales Konstrukt (Einstellungsebene, Handlungsebene, Nutzungsebene). 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #49 E-Business & Dienstleistungsökonomie Grundlagen für Akzeptanzmodelle der Internetökonomie (3) Abhängigkeit des Begriffes der „Akzeptanz“ von drei Erklärungsebenen: (1) Einstellungsebene: Bildung einer Verknüpfung von Wert- und Zielvorstellungen mit einer rationalen Handlungsbereitschaft hinsichtlich Kauf- und Nutzungsentscheidung. Handlungsbereitschaft formt sich anhand einer inneren Begutachtung von Vor- und Nachteilen aus kognitivem Wissen heraus und bestimmt den Willen zum Kauf und die Vorstellung über eine geplante Nutzungsintensität. (2) Handlungsebene: Aktive Umsetzung der rationalen Bereitschaft und der vorgegebenen Handlungstendenzen in Form einer freiwilligen Übernahme (Teilnahme/Anschluss) bzw. eines freiwilligen Kaufs (konkrete Handlung) des Produkts. Die Handlungsebene beinhaltet auch modifizierte Überlegungen zur geplanten Nutzungsintensität. (3) Nutzungsebene: Die durchgeführte Handlung des Kaufes bzw. Übernahme eines Produktes wird in eine freiwillige, konkrete, aufgabenbezogene bzw. problemorientierte Nutzung umgesetzt. Die geplante Nutzungsintensität wird real umgesetzt oder den realen Gegebenheiten angepasst. 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #50 25 E-Business & Dienstleistungsökonomie Akzeptanzmodell nach Kollmann: Prognose/Prozessebene Sozio-kulturelle Umwelt Akzeptierer Indifferente Indifferente Nicht-Akzeptierer Nicht-Akzeptierer Abbruch des Akzeptanzprozesses 1 2 3 (+) (-) 20.11.2008 Einstellungsakzeptanz 5 6 (+) (-) 7 Handlungsakzeptanz Dipl.-Ök. Philipp Maske Politisch-rechtliche Umwelt (+) (-) Schranke Zeit 4 Schranke Prozeßebene Konstruktebene Technologische Umwelt 1 = „Bewusstsein“ 2 = „Interesse“ 3 = „Erwartung/Bewertung“ 4 = „Versuch/Erfahrung“ 5 = „Implementierung“ 6 = „Einsatzbestimmung“ 7 = „Nutzung“ tatsächlich Akzeptierer Schranke Makroökonomische Umwelt Prognoseebene potentiell Nutzungsakzeptanz #51 E-Business & Dienstleistungsökonomie Akzeptanzmodell nach Kollmann: Konstruktebene/Akzeptanzebene (2) Sozio-kulturelle Umwelt Einstellungsakzeptanz Handlungsakzeptanz Nutzungsakzeptanz Technologische Umwelt Makroökonomische Umwelt Konstruktebene Akzeptanzebene Nutzungsebene Handlungsebene erwartete Werte erwartete Werte t1 vor dem Kauf/ vor der Nutzung 20.11.2008 tatsächliche Werte tatsächliche Werte Einstellungsebene produktbezogeneakzeptiererbezogeneunternehmensbezogeneEinflussdeterminanten tatsächliche Werte Einstellungsphase t2 Kauf bzw. Übernahme Handlungsphase Dipl.-Ök. Philipp Maske Politisch-rechtliche Umwelt t3 nach dem Kauf / bei Nutzung Zeit Nutzungsphase #52 26 E-Business & Dienstleistungsökonomie Akzeptanzmodell nach Kollmann: Umwelteinflüsse (3) Sozio-kulturelle Umwelt Makroökonomische Umwelt produktbezogeneakzeptiererbezogeneunternehmensbezogeneEinflussdeterminanten Einstellungsphase akzeptiererbezogen produktbezogen -relativer Vorteil -Erprobbarkeit -Komplexität -Kompatibilität -Kommunizierbarkeit -Unsicherheit -Preis/Gebühr -Nutzungsbereitschaft Handlungsphase -sozio-ökonomische Kriterien -psychographische Kriterien -beobachtbare Kaufverhalten -tatsächliche Nutzungsverhalten Nutzungsphase unternehmensbezogen -Organisation -Buying-Center -Entscheidungsträger Kollmann 2007, S. 49. 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske Politisch-rechtliche Umwelt #53 E-Business & Dienstleistungsökonomie Der Begriff der Akzeptanz nach Kollmann „Akzeptanz ist die generelle Verknüpfung einer inneren Begutachtung und Erwartungsbildung (Einstellungsebene), einer Übernahme bzw. eines Kaufs (Anschluss) des Produktes (Handlungsebene) und einer freiwilligen – gemessen am Nutzungsverhalten aller Teilnehmer – überdurchschnittlich intensiven Nutzung (Nutzungsebene) bis zum Ende des gesamten Akzeptanzprozesses (System wird vom Markt genommen oder ersetzt).“ Beispiele für Markterfolg in der Internetökonomie: – Der Markterfolg ist z.B. dann gegeben, wenn der Median der Nutzungsintensitäten über dem mathematischen Durchschnitt liegt. – Markterfolg nach Unternehmensvorgaben (z.B. durschnittlich 20 Beiträge pro Monat pro Teilnehmer einer E-Community). 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #54 27 E-Business & Dienstleistungsökonomie Qualitätsmerkmale internetbasierter E-Shops Benutzbarkeit (Usability): Bswp. Fehlertoleranz, Lernförderlichkeit, Aufgabenangemessenheit, Erwartungskonformität, Individualisierbarkeit, Selbstbeschreibungsfähigkeit, Steuerbarkeit. Barrierefreiheit (Accessibility): Uneingeschränkte Nutzung unabhängig von körperlichen/technischen Möglichkeiten der Nutzer, bspw. Textbrowser, Sehschwächen, Suchmaschinen-Spider, möglichst Plattformunabhängig (z.B. PDA/Handy/Webbrowser). Skalierbarkeit: Verhalten des Shop-Systems bezüglich seines Ressourcenbedarfs bei wachsender Anzahl von Nutzern bzw. gleichzeitigen Verbindungen. Bspw. Zehnfache Last zehnfache Ressourcen (gutes System!). Erweiterbarkeit/Änderbarkeit: Bspw. zusätzliche Funktionen/Bausteine hinzufügen bzw. aktuelle Funktionen an neue Bedürfnisse anpassen. Internationalisierbarkeit: Länderspezifische Erweiterung und Anpassung der Plattform bspw. Sprache, Währung, Steuersätze, Lieferbedingungen. Sicherheit: Bspw. Datenschutz, Datenintegrität, Verfügbarkeit. 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #55 E-Business & Dienstleistungsökonomie Arten von Produktkatalogen Attributbasierte Kataloge: Attribute (Keywords/Schlagwörter) dienen als Suchbegriffe und Klassifikation bei der Produktsuche (Verschlagwortung). Konstruierende Kataloge: Unterstützung bei der kombinierten Suche mehrerer komplementärer Produkte. Hierbei werden den Produkten Referenzierungsdaten zugeschrieben, die durch den Zusatz einer Auswertungskomponente eine sinnvolle Zusammensetzung verschiedener Produkte ermöglichen. Natürlichsprachige Kataloge: Diese Kataloge basieren auf Spracherkennungssystemen, die eine intuitive Abfragemöglichkeit bieten. Natürlichsprachige Kataloge beinhalten darüber hinaus oft virtuelle Verkaufspersonen oder Avatare. Beratende Kataloge: Diese Kataloge bieten neben der Darstellung der Produkte auch eine Bedürfnisanalyse, die mit Hilfe von „künstlicher Intelligenz“ zur Beratung bei der Produktauswahl hinzugezogen werden kann. 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #56 28 E-Business & Dienstleistungsökonomie Aufruf von Objekten & Informationen http://www.google.com/search?hl=de&safe=off&q=wml&meta= Protokoll Host Pfad Querystring Der Aufruf von Objekten und Informationen erfolgt gemäß HTTP über einen eindeutigen URL. Als Übermittlungsmethode werden meistens GET oder POST verwendet: – Mit POST werden Daten an den Server gesendet. – Mit GET werden Daten vom Server abgeholt. Dipl.-Ök. Philipp Maske 20.11.2008 #57 E-Business & Dienstleistungsökonomie Programmierung von Webapplikationen Online, clientseitig ActionScript, Flash JavaScript, Java, ActiveX, AJAX Online, serverseitig Datenbank 20.11.2008 PHP, ASP.NET, ColdFusion, JSP etc. MySQL, Oracle, Postgree, MS-SQL Server, … Dipl.-Ök. Philipp Maske #58 29 E-Business & Dienstleistungsökonomie 3-Schichtenmodell für System-Komponenten im E-Shop Webbrowser Präsentation HTTP(-S) Client PC Webserver Anwendung Server(farm) SQL Datenhaltung DBMS Datenbank Logische 20.11.2008 Schichtenarchitektur Physische Dipl.-Ök. Philipp Maske Schichtenarchitektur Hardware-Infrastruktur (Beispiel) #59 E-Business & Dienstleistungsökonomie Vorgehensmodell: Entwicklungsprozess 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #60 30 E-Business & Dienstleistungsökonomie SMS Feedback Dozent Teilnehmer SMS an 0172/4523977 (Donnerstags 10-11.30 Uhr während der Vorlesung!) BEISPIELE: -Fragen zu einer Folie: „F45 In der Grafik überschneidet sich M-Business nicht vollständig mit E-Business. Warum?“ -Kritik (positiv): „TOP Die Erklärung der Internetökonomie war sehr verständlich, danke!“ -Kritik (negativ): „FLOP Sie reden zu leise, ich verstehe nichts!“ Bitte haben Sie Verständnis, dass SMS nur während der Vorlesungszeit berücksichtigt und beantwortet werden können. 20.11.2008 Dipl.-Ök. Philipp Maske #61 31