Geschäftsbericht ansehen (PDF-Datei)

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Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht
Zukunft
ist
2010
Kopfsache
Pfalzwerke-Konzern
2010
2009
Bilanz
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten
Aktive latente Steuern
AKTIVA
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
680,8
466,6
3,6
0,6
1.151,7
628,4
472,0
1,8
0,3
1.102,5
Eigenkapital
Empfangene Ertragszuschüsse
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Passive latente Steuern
PASSIVA
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
191,6
52,8
636,8
269,3
0,9
0,3
1.151,7
193,2
57,5
605,0
245,1
1,7
0,0
1.102,5
Investitionen
- Sachanlagen
- Finanzanlagen
Mio. €
Mio. €
77,0
2,2
70,6
4,8
Umsatzerlöse (ohne Strom- und Erdgassteuer)
Personalaufwand
Mio. €
Mio. €
1.764,5
66,8
1.821,7
70,5
Abschreibungen (auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen)
Mio. €
32,8
37,5
Konzern-Jahresüberschuss
Mio. €
18,8
26,2
%
%
%
%
%
1,8
3,9
35,4
18,4
101,0
2,4
3,9
32,9
19,7
109,4
885
870
Ausgewählte Positionen
der Gewinn-und-Verlustrechnung
Kennzahlen
Umsatzrentabilität
Personalintensität
Sachanlagenintensität
Wirtschaftliche Eigenkapitalquote
Anlagendeckungsquote
Stammbelegschaft (Stand 31. Dezember 2010)
Zukunft ist Kopfsache
und ein klarer Auftrag von kommenden Generationen
Offen gesagt: Wir waren zunächst nicht ganz sicher, ob wir unseren Geschäftsbericht tatsächlich erstmals mit einem Nachhaltigkeitsbericht kombinieren sollen – gerade
jetzt, da alle Welt damit beginnt, über Nachhaltigkeit zu reden, weil es so schön modern ist. Doch andererseits ist es ganz einfach Fakt, dass Nachhaltigkeit gewissermaßen in
den Genen der Pfalzwerke liegt. Unser gesamtes Tun ist seit jeher von nachhaltigen Ideen geprägt. Dafür erwarten wir auch kein Lob, weil wir uns gerade als Energieversorger
besonders in der Verantwortung fühlen. Im Grunde sehen wir darin einen klaren Auftrag von kommenden Generationen, denen wir eine saubere und dennoch energiegeladene
Erde vererben möchten. Warum also sollten ausgerechnet wir das für uns behalten?
2005 prego services
1994 Inbetriebnahme der
erhält zweites Zertifikat
für schonenden Umgang
mit der Umwelt. Das
Umweltmanagement der
Standorte Ludwigshafen,
Landau und Homburg ist
jetzt nach DIN EN 14001
bewertet
ersten kommerziellen Windkraftanlage in RheinlandPfalz
1989 Gründung der
2003 Gründung
Abteilung Umweltschutz
bei den Pfalzwerken
der Pfalzwind und der
PFALZSOLAR. Inbetriebnahme der ersten Biomassekraftwerke BIOK
bei KK&K (Siemens) in
Frankenthal
1992 Implementierung
des ersten energietechnischen Gebäudemanagements für alle PfalzwerkeLiegenschaften
1999 Erstes Fotovoltaikgroßprojekt zur
Einspeisung von Solarenergie: Energiezaun an
der BAB Grünstadt
2001 Die Pfalzwerke
erhalten erneut das Zertifikat „Ausgezeichneter
Ausbildungsbetrieb“ für
herausragende Leistungen in der Berufsausbildung
2007 Inbetriebnahme
Geothermie-Kraftwerk in
Landau
2009 Markteinführung
von ENERGIE PLUS. Das
Energiekonzept basiert
auf dem Einsatz einer
Wärmepumpen-Heizung
und einer Fotovoltaikanlage, die mehr Strom ins
Netz einspeist, als das
Eigenheim verbraucht
2010 Gemeinsam
2005 Die Pfalzwerke
2004 Solarpark in
Lachen-Speyerdorf ist
Bürgerbeteiligungsmodell
beteiligen sich erstmals
an der bundesweiten
Initiative „Jugend denkt
Zukunft“ und bestreiten
dieses Projekt gemeinsam mit der Realschule
Rockenhausen
2008 Gründung der
ersten Public-PrivatePartnership-Gesellschaft
zur Förderung des regionalen Klimaschutzes in
Kusel
unterstützen Kommunen,
Pfalzwerke-Kunden
und -Mitarbeiter mit
einem Investment in die
Pfalzwerke-KlimaschutzZertifikate den Ausbau
der Erneuerbaren Energien in der Region
Den Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht 2010 bieten wir Ihnen
erstmals auch als App in allen gängigen Formaten an.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.pfalzwerke.de.
Hier steht Ihnen auch der Jahresabschluss der
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zum Download zur Verfügung.
In unseren Texten haben wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf geschlechtsspezifische Bezeichnungen wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verzichtet.
Grundsätzlich sind beide Geschlechter gleichberechtigt angesprochen.
2
Inhalt
Vorwort des Vorstands
4
Bericht des Aufsichtsrats
6
Organe der Gesellschaft
10
Werte und Ziele
12
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns
26
Wirtschaftliche Lage und Rahmenbedingungen
28
Geschäftsverlauf
31
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
43
Belegschaft
49
Investitionen und Instandhaltung
49
Nachtragsbericht
51
Risikobericht
51
Ausblick
55
Nachhaltigkeitsbericht
60
Vorwort des Vorstands
62
Nachhaltiges Management
64
Dienstleistungsqualität
70
Innovationskraft
72
Kundenloyalität
75
Wettbewerbskraft
76
Soziales Engagement im Konzern
80
Nachhaltigkeitsmanagement bei den Pfalzwerken
83
Konzernabschluss
84
Konzernbilanz
86
Konzern-GuV-Rechnung
87
Konzern-Kapitalflussrechnung
88
Konzernanhang
90
3
Wirklich
nachhaltiges
Handeln verlangt mehr als
grüne Ideen
Sehr geehrte Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren,
das Jahr 2010 war das „Jahr der Energie“ – ausgelobt vom Bundesforschungsministerium. Passend für ein Jahr der Energie wurde im Oktober
Vorwort des Vorstands
das Energiekonzept der Bundesregierung veröffentlicht. Kaum ein Punkt
dieses Konzeptes wurde so stark diskutiert wie die Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke. Die Geschehnisse Mitte März 2011 innerhalb des
japanischen Kernkraftwerkes Fukushima im Anschluss an das verheerende
Erdbeben bestätigen viele Zweifel an dieser Form der Erzeugung elektrischer Energie. Die Bundesregierung hat die Verlängerung der Laufzeiten der
Kernkraftwerke im ersten Schritt für drei Monate ausgesetzt.
Es ist in unser aller Interesse, die Erneuerbaren Energien kraftvoll voranzubringen. Auch aus diesem Grund nutzen die Pfalzwerke immer wieder
die Möglichkeit – gerne auch in Kooperationen –, die Energieerzeugung für
Dr. Werner Hitschler
morgen schon heute zu gestalten. Im Jahr 2010 wurden auch vor diesem
Hintergrund insgesamt drei neue Gesellschaften zur Förderung der Erneuerbaren Energien im Pfalzwerke-Konzern gemeinsam mit Partnern gegründet.
Die größte Herausforderung, mit der die Unternehmen der gesamten Branche
konfrontiert sind, ist allerdings die Frage nach den Netzen der Zukunft. Wie
müssen die zukünftigen Netze ausgerichtet sein, um den kommenden Anforderungen gerecht zu werden? Moderne Netze sind die Voraussetzung für
eine moderne, CO2-arme und sichere Energieversorgung. Die gesamte Branche ist hier gefragt. Aber auch die Regierung und die Regulierungsbehörden
sind gefordert. Sie müssen den Rahmen schaffen, der es den Unternehmen
Günther Koch
ermöglicht in diesem Bereich wieder angemessene Renditen zu erwirtschaften, um wichtige Investitionen durchführen zu können.
Mit dem Geschäftsjahr 2010 liegt insgesamt erneut ein schwieriges, aber
dennoch positives Jahr hinter uns. In den für uns wichtigen Absatzsegmenten konnten wir nennenswerte Zuwächse generieren – unsere Planwerte
haben wir zum Teil deutlich übertroffen. Die Wettbewerbssituation in unseren
Kerngeschäften Strom und Gas hat sich in den letzten Jahren zunehmend
verschärft – dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Unser Marktumfeld
ist nach wie vor durch einen tiefgreifenden Wandel geprägt, auf den wir uns
einstellen! Die Pfalzwerke werden den Bereich Vertrieb diesen Bedingungen
anpassen, um auch weiterhin unseren Kunden individuelle Angebote, kombiniert mit gutem Service, anzubieten.
4
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Vorwort des Vorstands
Neue Prozesse und Strukturen sind unsere Antwort auf die neuen Marktbedingungen. Diese haben wir in den zurückliegenden zwölf Monaten geschaffen und werden im Jahr 2011 mit den neuen Vertriebsstrukturen arbeiten.
Die Pfalzwerke sind ein kommunales Unternehmen – und als solches stellen
wir uns tagtäglich einem starken Wettbewerb. Die Marke Pfalzwerke steht
für viel Positives – auch über die Grenzen unserer Region hinaus. Seit fast
100 Jahren tragen wir zur Entwicklung der Wirtschaft bei, setzen Akzente zu
den Themen Umweltschutz und werden nicht müde neue Technologien in unserem Rahmen zu etablieren. Ökologie und Ökonomie sind für uns nicht nur vereinbar – sie sind elementare Bestandteile unseres nachhaltigen Wirtschaftens.
Der Geschäftsbericht 2010 hat neben den „typischen“ Geschäftsberichtsthemen in diesem Jahr ein Leitthema – nämlich die Nachhaltigkeit. Wir haben im letzten Jahr das Marktforschungsunternehmen inomic research mit
der Erstellung einer volkswirtschaftlichen Analyse beauftragt, denn wir wollten wissen: Wie nachhaltig sind die Pfalzwerke? Die wichtigsten Ergebnisse
der Studie präsentieren wir in unserem Geschäftsbericht.
Unsere erfolgreiche Geschäftstätigkeit ermöglicht auch in 2011 eine konstante Dividendenausschüttung für unsere Aktionäre. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn für das
Geschäftsjahr 2010 zur Ausschüttung einer Dividende von 9,00 Euro je gewinnberechtigte Stückaktie zu verwenden.
Die für 2010 gesteckten Ziele liegen nun hinter uns. Neue Ziele sind bereits
formuliert. Um diese zu erreichen, setzen wir auch in 2011 auf unser größtes
Leistungspotenzial: unsere Mitarbeiter. Ihnen gilt unser besonderer Dank für
die bereits erreichten Ziele! Gleichzeitig wünschen wir uns allen auch weiterhin Mut und Kraft für die Erreichung der nächsten Etappenziele.
Ludwigshafen am Rhein, im März 2011
Dr. Werner Hitschler
Günther Koch
5
Sehr geehrte Aktionäre,
sehr geehrte Damen und Herren,
der Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres 2010 die Geschäftsführung des Vorstands entsprechend den nach Gesetz und Satzung zugewie-
Bericht des Aufsichtsrats
senen Aufgaben laufend überwacht. In den Sitzungen des Aufsichtsrats und
des Präsidiums sowie anhand ausführlicher schriftlicher und mündlicher
Berichte hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig, umfassend und zeitnah über
die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Gesellschaft und ihrer wesentlichen Beteiligungen, die Ertragssituation, die Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der Geschäftsführung sowie über bedeutende Vorgänge in der
Unternehmensgruppe unterrichten lassen. Der Aufsichtsrat hat die Berichte
des Vorstands eingehend diskutiert, anstehende Fragen mit ihm beraten
und die notwendigen Entscheidungen getroffen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat dem Plenum regelmäßig über die Arbeit des Präsidiums berichtet. Daneben hat er mit dem Vorstand auch außerhalb der Sitzungen des
Theo Wieder
Aufsichtsrats und des Präsidiums in zahlreichen Einzelgesprächen regelmäßig die aktuelle Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie geschäftspolitische Fragen erörtert.
Der Vorstand hat den Aufsichtsrat unter anderem ausführlich über die allgemeine Geschäftslage, vor allem über den Geschäftsverlauf des Unternehmens und seiner Beteiligungen, über die Umsatzentwicklung und die Lage
der Gesellschaft sowie über wesentliche Abweichungen von bisherigen
Planungen unterrichtet und über die Aufwands- und Ertragsentwicklung,
die Personalsituation, Investitionsvorhaben sowie die Finanzplanung informiert. Darüber hinaus wurde die mittelfristige Entwicklung der Gesellschaft
und ihrer Geschäftsfelder eingehend beraten. Ebenso war das Risikomanagementsystem Gegenstand der Berichterstattung im Aufsichtsrat. Für
Entscheidungen des Vorstands, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden Beschlüsse durch Entscheidungsvorlagen vorbereitet und
in den Sitzungen des Aufsichtsrats mit dem Vorstand detailliert behandelt
und geprüft.
Im Geschäftsjahr 2010 befasste sich der Aufsichtsrat unter anderem mit der
weiteren Stärkung der Wettbewerbsposition sowie der Ausweitung des
Engagements bei Baulanderschließungen und regenerativen Energien. Dazu
gehörten Beschlussfassungen zu mehreren privatrechtlichen Erschließungen,
zu Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb einer Nahwärmeversorgung in Lim-
6
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Bericht des Aufsichtsrats
burgerhof, zur Beteiligung der Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft
mbH an der Energiegenossenschaft Südpfalz eG sowie an der NaturEnergie
Rockenhausener Land GmbH. Außerdem hat das Aufsichtsgremium mehrfach über die Aktivitäten von PFALZSOLAR GmbH beraten. Dabei entschied
es positiv über Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb einer FotovoltaikAnlage in Spanien. Ferner fasste der Aufsichtsrat Beschlüsse zum Erwerb
von Solarparks in Höheinöd, Bann und Weilerbach von der PFALZSOLAR
GmbH und zur Refinanzierung dieser Investitionen durch Ausgabe von
Schuldverschreibungen in Form von Pfalzwerke-Klimaschutz-Zertifikaten.
Im Zusammenhang mit der Erteilung der Zustimmung zur Umwandlung
von Gesellschafterdarlehen in Eigenkapital bei der geo x GmbH erörterte
das Plenum auch den Abschlussbericht der Expertengruppe über die
seismischen Ereignisse im Jahr 2009 in Landau und die Folgen für das
Geothermiekraftwerk. Des Weiteren stimmte der Aufsichtsrat der Gründung
einer Gesellschaft in der Rechtsform einer GmbH und Sacheinlage der an
den Stadtwerken St. Ingbert gehaltenen Anteile zu. Überdies hat der Aufsichtsrat ausführlich über die Nachfolge des Vorstandsmitglieds Günther
Koch beraten und mit Wirkung zum 01. April 2011 Herrn René Chassein
zum Mitglied des Vorstands bestellt. Auf Wunsch des Aufsichtsgremiums
berichtete der Vorstand über die aktuellen Entwicklungen bei K-Park Energie
GmbH sowie Biok Biomasse Heizkraftwerk GmbH, die Geschäftsfeldanalyse,
die Situation bei den Konzessionen für die Ortsnetzversorgung und die Netzorganisation der Pfalzwerke. Zudem hat der Aufsichtsrat sowohl in einer
außerordentlichen als auch in mehreren weiteren Sitzungen intensiv über die
Umgestaltung des Netzbereichs zur Erfüllung der regulatorischen Anforderungen diskutiert.
In der Hauptversammlung vom 04. Mai 2010 wurde die KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim, als Abschlussprüfer der
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT und des Pfalzwerke-Konzerns für
das Geschäftsjahr 2010 bestellt. Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen hat der Aufsichtsrat die Aufträge zu den Abschlussprüfungen erteilt.
Die KPMG hat den Jahresabschluss und den Lagebericht der PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht der Pfalzwerke-Gruppe zum 31. Dezember 2010 geprüft und
jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
7
Der Abschlussprüfer hat im Rahmen seiner Prüfung auch das gemäß § 91
Abs. 2 AktG vorgeschriebene Risikomanagementsystem der Gesellschaft
geprüft. In seinem Prüfungsbericht hat er bestätigt, dass das eingerichtete System angemessen ausgestattet ist und seine Aufgaben erfüllt. Die zu
prüfenden Jahresabschluss- sowie Konzernabschlussunterlagen und die
Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Aufsichtsratsmitgliedern
rechtzeitig zugeleitet worden. Der Vorstand hat die Unterlagen in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats zusätzlich mündlich erläutert. An dieser Sitzung
nahm der Abschlussprüfer teil. Er gab eine Erklärung ab, dass keine Umstände bestehen, die Zweifel an seiner Unabhängigkeit begründen könnten,
und informierte über den Leistungsumfang mit dem Unternehmen sowie
über solche Leistungen, die er zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht hat. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und beantwortete diesbezügliche Fragen. Von dem
Prüfungsergebnis nahm der Aufsichtsrat Kenntnis. Nach seiner eigenen
abschließenden Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts der
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, des Konzernabschlusses und des
Konzernlageberichts der Pfalzwerke-Gruppe sowie des Vorschlags über die
Gewinnverwendung ergaben sich keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat
billigt den Jahresabschluss der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
und den Konzernabschluss der Pfalzwerke-Gruppe zum 31. Dezember
2010. Der Jahresabschluss der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat ist mit dem Lagebericht der
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT und dem Konzernlagebericht
der Pfalzwerke-Gruppe einverstanden und stimmt dem Vorschlag des
Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns der PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT zu.
Der Aufsichtsrat hat auch den vom Vorstand für die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT gemäß § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft und für in Ordnung befunden.
Der Abschlussprüfer hat die Bestätigung gemäß § 313 Abs. 3 AktG wie folgt
erteilt:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“
8
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Bericht des Aufsichtsrats
Von dem Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat
zustimmend Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis
seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts.
Mit Ablauf des 14. Januar 2010 hat Herr Heinz-Werner Ufer sein Mandat
als Mitglied des Aufsichtsrats niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankt ihm
für seine langjährige verdienstvolle Mitarbeit im Aufsichtsgremium und
seinen Einsatz zum Wohl des Unternehmens. Am 23. März 2010 wurde
Herr Dr. Knut Zschiedrich zu einem stellvertretenden Vorsitzenden des
Aufsichtsrats gewählt. Als Nachfolger für Herrn Ufer wählte die Hauptversammlung vom 04. Mai 2010 Herrn Tim Hartmann zum Mitglied des
Aufsichtsrats für die restliche Amtszeit dieses Gremiums.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und ihren persönlichen Einsatz im
vergangenen Geschäftsjahr.
Ludwigshafen am Rhein, im März 2011
Der Aufsichtsrat
Theo Wieder
Vorsitzender
9
Aufsichtsrat
Organe der Gesellschaft
Theo Wieder
Bernhard Deubig
Vorsitzender,
ehem. Oberbürgermeister
Oberbürgermeister,
Kaiserslautern
Vorsitzender des
Bezirkstags Pfalz
Tim Hartmann
Frankenthal
(ab 04.05.2010)
Mitglied des Vorstandes
Reiner Laborenz
der VSE Aktiengesellschaft
stellv. Vorsitzender
Saarbrücken
Betriebsratsvorsitzender
der PFALZWERKE
Walter Kirsch
AKTIENGESELLSCHAFT
Leiter des Energiezentrums
Lingenfeld
der PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT
Günther Ramsauer
Lampertheim
stellv. Vorsitzender
Mitglied des Landtages
Dr. jur. Eva Lohse
Rheinland-Pfalz
Oberbürgermeisterin
Ludwigshafen am Rhein
Ludwigshafen am Rhein
Heinz-Werner Ufer
Günther Mack
(bis 14.01.2010)
Oberstudienrat
stellv. Vorsitzender
Bubenheim
ehem. Vorsitzender des Vorstands
der RWE Energy AG
Georg Rösner
Essen
stellv. Betriebsratsvorsitzender
der PFALZWERKE
Dr. jur. Knut Zschiedrich
AKTIENGESELLSCHAFT
stellv. Vorsitzender
Fachvormonteur
(ab 23. März 2010)
Mandelbachtal
Vorsitzender des Vorstands
der RWE Vertrieb AG
Karl-Heinz Seebald
Dortmund
Bürgermeister
(bis 31. Dezember 2010)
Rockenhausen
Vorstandsvorsitzender der
Süwag Energie AG
Harald Winter
Frankfurt am Main
freigestellter Betriebsrat
(seit 1. Januar 2011)
der PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT
Homburg/Saar
10
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Organe der Gesellschaft
Vorstand
Dr. rer. pol. Werner Hitschler
Dipl.-Kfm.
Frankenthal
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Günther Koch
Ludwigshafen am Rhein
11
Unsere Werte
und Ziele fest im Blick
In den vielen Jahren, in denen wir uns mit Nachhaltigkeit beschäftigen, haben wir vor allem auch eines
gelernt: Zu wirklich nachhaltigem Handeln gehört weit mehr als nur das Zelebrieren einiger grüner Ideen.
Denn neben der ökologischen Komponente umfasst der Begriff auch eine ökonomische und eine soziale
Dimension. Nach unserer Überzeugung werden Unternehmen, die das große Ganze im Blick haben, ihrer
gesellschaftlichen Verantwortung gerecht. Was wir unter anderem damit meinen, zeigte sich nicht zuletzt
in der schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte: Während viele Unternehmen herbe Verluste
schrieben, konnten wir dank innovativer Produkte nicht nur in der Region, sondern bundesweit viele neue
Kunden gewinnen, stabile Ergebnisse erwirtschaften und damit für sichere Arbeitsplätze sorgen. Zu verdanken haben wir dies in erster Linie natürlich dem Vertrauen all unserer Kunden – aber auch unseren wichtigsten Werten:
12
Innovationskraft
„Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“,
meinte einst Victor Hugo. Dieser Erkenntnis haben wir auch mehr als 100
Jahre später nichts hinzuzufügen.
Nachhaltiges Management
Weitblick ist der gemeinsame Nenner unseres Handelns: im ökologischen,
ökonomischen und sozialen Sinn. In einem Punkt stellen wir den Fokus auf
den Makrobereich – wenn es um die Nähe zu unseren Kunden geht.
Dienstleistungsqualität
Bestens ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiter garantieren unseren
Kunden im gesamten Bundesgebiet eine höchstpersönliche Rundumbetreuung. Die Menschen in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis profitieren zusätzlich
von vielen Netzservices, abgestimmt auf die Bedürfnisse vor Ort.
Wettbewerbskraft
Für uns ist der Wettbewerb die beste Motivation, jeden Tag ein bisschen
besser als gestern zu sein – und natürlich besser als unsere Konkurrenten.
Wir möchten auch morgen die besten Lösungen für unsere Kunden bieten.
Kundenloyalität
Unser Ziel ist klar formuliert: Wir möchten unsere Kunden zu echten Fans
machen. Und das nicht nur in der Region, wo wir unseren Heimvorteil ausspielen können, sondern in ganz Deutschland.
13
Antworten
Eindeutige
auf die Fragen unserer Zeit
Vorstandsmitglied Dr. Werner Hitschler über
die Schlussfolgerungen der PFALZWERKE
aus der Ja-aber-Debatte zum Thema regenerative Energien:
„Solarenergie? Ja, aber bitte keine optische
Umweltverschmutzung. Windenergie? Ja, aber
Rotoren vor meiner Haustür kommen nicht in Frage.
Geothermie? Ja, aber was ist mit den Risiken?
Die Pfalzwerke – immer auf der Suche nach neuen
Ideen und neuen Energien, nach gesellschaftlichem
Konsens und bekannt für eine offene Kommunikation – haben sich bereits vor vielen Jahren für
die erste Möglichkeit entschieden und in Erneuerbare Energien investiert. So wurde zum Beispiel
im Oberrheingraben eine nahezu unerschöpfliche,
CO2- und emissionsfreie Energiequelle erschlossen:
geothermische Energie. Mit der weltweit ersten
Anlage dieser Art versorgen wir in Landau über
6.000 Haushalte mit Strom und rund 300 Haushalte
mit Wärme. Pionierarbeit leisteten wir ebenso in
den Bereichen Wind- und Sonnenenergie: Bereits
1993 wurde unsere erste Windkraftanlage in Betrieb
genommen, 1999 die erste Fotovoltaikanlage. Es
folgten viele weitere Projekte unseres Tochterunternehmens PFALZSOLAR und des Beteiligungsunternehmens Pfalzwind. Die Akzeptanz vor Ort ist in
dicht besiedelten Räumen ein wichtiger Erfolgsfaktor. Der gesamte Pfalzwerke-Konzern hat die
Weichen Richtung Zukunft längst gestellt: effiziente
Energieversorgung ohne Verschwendung von
Rohstoffen, aber mit großen Chancen!“
14
15
16
Ein
ökonomischer Anker
für die ganze Region
Vorstandsmitglied Günther Koch über die wirtschaftliche Bedeutung der Pfalzwerke für die
Pfalz und den Saarpfalz-Kreis:
„Ganz gleich, ob Kommune, Unternehmen oder
Privathaushalt: Wer sich für die Pfalzwerke entscheidet, der entscheidet sich auch für die Zukunft
der Region. Über unsere Zuliefererbeziehungen
sichern wir in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis fast
6.500 Arbeitsplätze und generieren ein Gesamteinkommen von annähernd 250 Millionen Euro.
Insgesamt ergibt sich, nach einer aktuellen Studie
des renommierten inomic-Instituts, aus all unseren
ökonomischen Interaktionen eine indirekte Wertschöpfung von weit mehr als 360 Millionen Euro
jährlich. Eine Wirtschaftskraft, die unmittelbar der
Region zugutekommt. Die Entscheidung für die
attraktiven Angebote der Pfalzwerke bringt
nicht nur individuelle Vorteile, sie stärkt auch
die Wertschöpfung unmittelbar vor Ort.“
17
Know-how
Unser
wächst direkt vor der Haustür
Ausbildungsleiter Reinhard Wößner über die nachhaltige Nachwuchsförderung der Pfalzwerke:
„Aus Sicht des Kunden ist jedes Unternehmen nur
so gut wie der jeweilige Mitarbeiter, der ihn betreut.
Deshalb legen wir besonderen Wert auf die Ausbildung unserer Teammitglieder, die größtenteils direkt
aus der Region kommen. Innovative Technologien
und veränderte Kundenbedürfnisse stellen in dieser Hinsicht natürlich immer höhere Anforderungen.
Unsere Ausbildungsprogramme sind dabei stets
am Puls der Zeit. Das heißt konkret: Die didaktischen Inhalte des Jahres 2012 werden sich von den
aktuellen aller Voraussicht nach erheblich unterscheiden. So gestalten wir seit Jahren die neuen
Berufsbilder erfolgreich mit. Und das macht uns in
der Region so stark, dass auch viele weitere mittelständische Unternehmen uns ihre Auszubildenden
anvertrauen.“
18
19
20
Wie macht man
Kunden
zu Fans?
Marketingspezialist Rainer Dengel über den
aktiven Dialog der Pfalzwerke mit ihren Kunden:
„Wenn sich Meinungsforscher in einem einig sind,
dann darin: Der Wettbewerb wird auf dem Energiemarkt der Zukunft eine immer größere Rolle spielen.
Selbst zufriedene Kunden sind also bald nicht mehr
als sichere Bank zu betrachten – es sei denn, ihre
Zufriedenheit wird rechtzeitig in Begeisterung verwandelt. Aber wie macht man Kunden zu Fans?
Am besten mit einer erfrischenden Offensiv-Taktik:
indem man sie fragt, was sie sich wünschen. Genau
deshalb führen wir seit Jahren permanent persönliche Interviews mit unseren Kunden. Und weil wir
deren Anregungen konsequent zur Verbesserung
unserer Mannschaftsleistung nutzen, haben diese
Gespräche meist in der Tat Fantalk-Charakter.“
21
Auf langfristige
Partnerschaften setzen
Leiter Konzessionsvertragsmanagement
René Chassein über die neu gestalteten
Konzessionsverträge der Pfalzwerke mit den
Gemeinden in der Region:
„Die in der Region über 100 Jahre gewachsene
Partnerschaft mit den Kommunen werden wir als
wesentlichen Kern unseres Selbstverständnisses
als Regionalversorger intensivieren und pflegen.
Dabei verstehen wir es als vorrangige Herausforderung, die heutige Netzinfrastruktur in der Pfalz
und im Saarpfalz-Kreis in ihrer Leistungsfähigkeit
zu erhalten und flächendeckend zu intelligenten
Netzen auszubauen.
Die langfristig sichere Versorgung aller Menschen
in der Region mit elektrischer Energie bleibt das gemeinsame Ziel der Pfalzwerke und der pfälzischen
Gemeinden. Der nachhaltigen Erfüllung dieser
Versorgungsaufgabe muss gegenüber kurzfristig
lokalem Gewinnstreben auch zukünftig der Vorzug
gegeben werden.
Gerade in diesen wichtigen Zukunftsaufgaben
werden sich die Vorteile der Pfalzwerke als
Solidargemeinschaft zum Wohl aller Kommunen
auswirken.“
22
23
24
Finanzdienstleistungen für eine
nachhaltige Zukunft!
Finanzexperte Rolf Lulei zum Thema
Klimaschutzzertifikate der Pfalzwerke:
„2010 haben die Pfalzwerke gezeigt, wie man mit
Kreativität nachhaltige Energiekonzepte verwirklichen
kann. Es ist uns gelungen unseren Kunden, Kommunen und Mitarbeitern perspektivisch interessante
Energieprojekte als sichere und höchst rentable
Anlagemöglichkeit anzubieten. Mit unseren Klimaschutzzertifikaten haben wir einen neuen Weg beschritten, der äußerst positiv angenommen wurde –
die Zahlen sprechen für sich: Beide Emissionen im
Gesamtwert von über 10 Millionen € waren in kürzester Zeit vergriffen. Die Summe haben wir in drei
große Solarparks innerhalb unseres Netzgebiets
investiert, die zusammen eine Spitzenleistung von
über 3,7 Megawatt erbringen. Das positive Feedback stärkt uns in unserem Vorhaben, auch zukünftig aus nachhaltigen Energieprojekten lohnende
Investitionsprojekte für die breite Öffentlichkeit zu
machen: Im Schulterschluss mit der Region sichern
wir damit schon heute die Energieversorgung von
morgen.“
25
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2010
26
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wirtschaftliche Lage
27
1. Wirtschaftliche Lage und Rahmenbedingungen
1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Nach der leichten konjunkturellen Erholung im Jahr 2009 setzte sich diese
Entwicklung bereits im Verlauf des ersten Quartals 2010 in nahezu allen
Branchen fort. Trotz des dennoch zögerlichen Starts stieg der ifo-Geschäfts-
Wirtschaftliche Lage und
Rahmenbedingungen
klimaindikator am Ende des Geschäftsjahres auf 109,9 Prozentpunkte.
Auch wenn das Aufholtempo der deutschen Wirtschaft erwartungsgemäß
in der zweiten Hälfte etwas geringer ausgefallen ist, profitierten die deutschen Unternehmen von dem enormen Aufschwung der Weltwirtschaft.
Dies hatte auch Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt. Nach dem
Rekordrückgang des Vorjahres von – 4,7 Prozent ist die deutsche Wirtschaft
in 2010 um 3,6 Prozent gewachsen. Nachdem zu Beginn der zweiten
Jahreshälfte die Konjunkturerwartungen vieler Unternehmen eher verhalten
ausgefallen sind, hat sich dies zum Ende des Jahres wieder umgekehrt.
Sowohl die aktuelle Geschäftssituation als auch die Perspektiven für das
kommende halbe Jahr wurden im Dezember wieder deutlich positiver von
den Unternehmen eingeschätzt. Dies deckt sich auch mit den Einschätzungen des ZEW.
Diese wirtschaftliche Entwicklung hatte positiven Einfluss auf den deutschen Arbeitsmarkt. Im Dezember vermeldete die Agentur für Arbeit insgesamt 3,016 Millionen Erwerbslose. Dies steht – verglichen mit dem Vorjahreswert – für einen Rückgang um 260.000. Im Jahresdurchschnitt waren
insgesamt 3,244 Millionen Menschen erwerbslos. Die Arbeitslosenquote,
bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag bei 7,7 Prozent. Gegenüber
dem Vorjahreswert ist dies ein Rückgang von 0,5 Prozentpunkten.
Trotz wirtschaftlichem Aufschwung blieb sowohl die Zahl der Unternehmensinsolvenzen als auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen auf einem
hohen Niveau. Dies zeigt einmal mehr, wie schwer der Großteil der deutschen Unternehmen an der Rezession zu tragen hatte. Nach Angaben
von creditreform beliefen sich die Unternehmensinsolvenzen in 2010 auf
32.100 Fälle. Im Gegensatz zu den nennenswerten Geschäftseinbrüchen
des Jahres 2009 war im letzten Jahr zu beobachten, dass sich das Gros
der Insolvenzen im Mittelstand abspielte. Bei den Verbraucherinsolvenzen
wurde ein Negativ-Rekord von 111.800 neuen Fällen erreicht.
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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wirtschaftliche Lage
1.2 Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft
Der Konjunkturaufschwung ließ in 2010 den Energieverbrauch wieder deutlich ansteigen. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist
der bundesweite Energieverbrauch um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
angestiegen. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch ist auf 9,4 Prozent angestiegen.
Im Oktober wurde das Energiekonzept der Bundesregierung veröffentlicht. Die
entsprechenden Gesetze traten am 1. Januar in Kraft. Unter anderem wurden
darin die Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke im Durchschnitt um
zwölf Jahre sowie zehn sogenannte Sofortmaßnahmen verabschiedet, die bereits bis Ende 2011 umgesetzt sein sollen. Das Energiekonzept ist unterteilt in
insgesamt neun Punkte, beschreibt die Aufgaben der kommenden 40 Jahre
und konkretisiert die somit festgelegten Ziele. Die CO2-Emmissionen sollen
bis 2050 gestaffelt um insgesamt 80 bis 95 Prozent reduziert werden. Parallel dazu soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch
auf 80 Prozent ansteigen. Der Wärmebedarf soll um insgesamt 80 Prozent
reduziert werden. Ausgangsbasis sind die Werte des Jahres 1990. Die angegebenen Prozentwerte beziehen sich auf das zu erreichende Ziel in 2050.
Angestrebt sind auch: die Verdoppelung der Sanierungsrate von Gebäuden
von derzeit ein auf zwei Prozent pro Jahr, der Anstieg der Energieproduktivität
auf 2,1 Prozent pro Jahr und der Rückgang des Stromverbrauchs jährlich um
ein Prozent. Die Wettbewerbssituation – gerade für kleinere (regionale) Energieerzeuger – soll durch Fördermaßnahmen für den Neubau hocheffizienter
und CCS-fähiger fossiler Kraftwerke verbessert werden.
Aufgrund des immer weiter ansteigenden Anteils von Strom aus Erneuerbaren Energien und dem daraus resultierenden Anstieg der Kosten nach
dem Erneuerbare Energien Gesetz musste nahezu die Hälfte aller Energieanbieter im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 ihre Preise zum Teil drastisch
erhöhen. Weitere Preiserhöhungen wurden für 2011 bereits angekündigt.
1.3 Änderung und Neuerlass von Gesetzen
Energiesteuerrecht
Nach der letzten Änderung des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes
im Jahr 2009 hat das Bundesministerium für Finanzen im Jahr 2010 mit
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der Verabschiedung des Haushaltsbegleitgesetzes 2011 erneut eine Modifizierung des Energiesteuerrechtes beschlossen. Wesentliche Änderungen
betreffen die Steuerentlastung für Erdgas und für Energieerzeugnisse, die
zur Wärmegewinnung eingesetzt werden. Letztes betrifft vor allem Contracting-Maßnahmen, da nur noch Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft oder Unternehmen des produzierenden Gewerbes in den Genuss
einer Steuerentlastung kommen. Die Gewährung des Spitzenausgleiches
für Energieerzeugnisse, die zur Wärmeerzeugung eingesetzt werden, erfolgt
nur noch dann, wenn die Wärme entweder von Unternehmen der Land- und
Forstwirtschaft oder des produzierenden Gewerbes genutzt wird. Zudem
wird der maximal mögliche Spitzenausgleich von derzeit 95 Prozent auf
90 Prozent abgesenkt.
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) – Solarstrom-Vergütung
Die Solarstromvergütung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
wurde nach der im EEG bereits festgeschriebenen Degression zum 1. Januar
2010 um bis zu elf Prozent im Berichtsjahr in zwei weiteren Schritten gekürzt. Der erste Kürzungsschritt trat zum 1. Juli in Kraft und betrug dreizehn
Prozent für Dachflächenanlagen, acht Prozent für Freiflächenanlagen auf Konversionsflächen sowie zwölf Prozent für Anlagen auf sonstigen Freiflächen.
Der jeweils gegenüber dem ursprünglichen Entwurf fehlende Absenkungsschritt von weiteren drei Prozent erfolgte dann zum 1. Oktober und gilt für
alle Anlagen, die nach dem 30. September in Betrieb genommen wurden.
Gasnetzzugangs- und Anreizregulierungsverordnung
Um den Wettbewerb auf dem Gasmarkt weiter zu beleben, wurde die Gasnetzzugangsverordnung überarbeitet und – nach Änderungen im Bundesrat –
Anfang September endgültig im Bundeskabinett verabschiedet. Die Neufassung beinhaltet im Wesentlichen die Reduzierung auf zwei Gasmarktgebiete,
den verbesserten Zugang zu Transportkapazitäten sowie einen erleichterten
Anschluss von Gaskraftwerken an das Netz.
Bei dieser Gelegenheit wurden auch Änderungen an der Strom- und Gasnetzentgeltverordnung und an der Anreizregulierungsverordnung beschlossen. Preisschwankungen für die Beschaffung von Verlustenergie können
bei Anerkennung als sogenannte volatile Kosten künftig weitergegeben
werden. Für Dienstleistungen verbundener Unternehmen sind künftig deren
Kosten nachzuweisen (wie schon bisher bei Netzpacht die Kosten des Verpächters). Änderungen bei den sogenannten dauerhaft nicht beeinflussba-
30
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wirtschaftliche Lage
ren Kosten können künftig bereits im ersten Jahr einer Regulierungsperiode
weitergegeben werden. Eine weitere Änderung betrifft die kalkulatorische
Abschreibungsweise: diese darf nicht mehr pro rata temporis, sondern
muss jahresweise erfolgen.
2. Geschäftsverlauf
Der Pfalzwerke-Konzern verfolgt eine wertorientierte Unternehmenspolitik.
Wir wollen die Wettbewerbspositionen jeder einzelnen Gesellschaft ständig
verbessern und somit ein profitables und nachhaltiges Wachstum auf Konzernebene generieren. Im Jahr 2010 setzte sich der Pfalzwerke-Konzern
aus insgesamt 30 Gesellschaften mit unterschiedlichen Beteiligungsverhältnissen zusammen. Im Mittelpunkt des Pfalzwerke-Konzernes steht – als mit
Abstand größte Gesellschaft – die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT.
2.1 PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
2.1.1 Vertrieb und Handel Strom
Das Stromgeschäft der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
im Jahresvergleich (Angaben in GWh):
11.162
8.503
9.132
7.216
1.422
1.669
4.492
3.713
Handel
2009
2010
2.081
2.342
2009
2010
Privat- und
Gewerbekunden (inkl. 1·2·3strom)
Geschäfts- und Key Account Kunden
inkl. Netzverluste (PNG)
Stadt- und Gemeindewerke
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Handel
Das Jahr 2010 verlief an der Strombörse insgesamt in sehr ruhigen Bahnen. Abgesehen von einer Phase während des zweiten Quartals, in der die
Strom- und Gaspreise sprunghaft stiegen, bewegten sich die Preisschwankungen in vergleichsweise sehr engen Grenzen. In der zweiten Jahreshälfte
verringerte sich der Abstand zwischen Grund- und Spitzenlast zunehmend.
Erst mit Beginn des vierten Quartals kam wieder mehr Bewegung in den
Stromterminmarkt. Insgesamt betrachtet liegt mit 2010 eines der ruhigsten
Jahre im Bereich der Strombörse hinter uns.
Die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT hat sich auf diese Entwicklung
eingestellt und die Aktivitäten im Eigenhandel darauf ausgerichtet. Aufgrund
der beschriebenen Marktbedingungen wurden die Aktivitäten im Eigenhandel im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Zum Jahresende konnte die Aufwärtsbewegung der Strom- und Gaspreise für einen positiven Ergebniszuwachs im Eigenhandel genutzt werden.
Vertrieb
Dank unserer optimierten Beschaffungsstrategie war es möglich im Jahr
2010 – nunmehr das zweite Jahr in Folge – die Endkundenpreise im Segment der Privat- und Gewerbekunden stabil zu halten. Im Bereich der
Gewerbekunden sind wichtige Vertragsabschlüsse erfolgt – so konnte zum
Beispiel ein Filialkunde mit über 300 Lieferstellen und einem Jahresvolumen von 30 Gigawattstunden von unserer Leistungsfähigkeit überzeugt
werden.
Im Berichtsjahr stieg der Wettbewerbsdruck im Onlinemarkt für Strom
weiter an. Immer mehr Anbieter drängten mit zum Teil sehr aggressiven
Preisen auf den Markt. Viele dieser Angebote sind für uns wirtschaftlich
nicht nachvollziehbar. Dennoch war die Entwicklung von 1∙2∙3energie
während des gesamten Jahres 2010 sehr positiv. Zum 31.12.2010 belieferten wir deutschlandweit bereits 75.000 Kunden. Für das Jahr 2011
liegen uns nochmals 25.000 Anmeldungen vor. Trotz automatisierter
Umsetzungen der Kundenwechselprozesse war auch im Berichtsjahr
ein erheblicher Mehraufwand von unserer Seite notwendig, da viele
Marktpartner die erforderlichen Daten nach wie vor nicht prozessgerecht
liefern.
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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf
Unser Segment der Geschäftskunden hat sich sehr gut entwickelt. Verglichen mit den Vertragsmengen des vorangegangenen Jahres konnten
wir in 2010 die Absatzmenge für 2011 auf über eine Terawattstunde (TWh)
nahezu verdoppeln.
Eine ähnlich positive Entwicklung können wir auch im Segment der Key
Account Kunden vermelden. Die Absatzmenge konnte von 2,8 auf 3,1
Terawattstunden erhöht werden.
2.1.2 Vertrieb und Handel Gas
Die Gasabgabemengen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
im Jahresvergleich (Angaben in GWh):
390
255
146
2009*
2010
Handel
1·2·3gas
55
Industriekunden Gas
128
2009
2010
* Keine Werte 2009, da mit dem Handelsgeschäft im Segment Gas erst in 2010 begonnen wurde.
Auch im Bereich des Gasgeschäftes hat unser Onlineprodukt 1∙2∙3energie
unsere Erwartungen übertroffen. Insgesamt beliefern wir zum 31.12.2010
29.000 Kunden. Für 2011 liegen uns nochmals rund 8.000 Anmeldungen
vor. Über 1∙2∙3energie bieten wir nunmehr drei Tarife für unsere Kunden an,
unter anderem mit 1∙2∙3gas fix auch ein Produkt mit einer Preisgarantie bis
zum 30. September 2011. Die Qualität sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis
unserer Produkte wurden auch in 2010 wieder in unabhängigen Studien
überprüft. Sowohl in der Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität
im Auftrag von n-tv als auch in der Untersuchung des Wirtschaftsmagazins
Euro wurde 1∙2∙3energie als günstigster Gasanbieter ermittelt.
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Die Entwicklung im Bereich der Geschäftskunden verlief im Jahr 2010 planmäßig. Die Vertragsverhandlungen in diesem Bereich werden zunehmend
facettenreicher, da immer mehr Anbieter mit ähnlichen Produkten von diesem Markt partizipieren möchten. Auch hier wird teilweise eine sehr aggressive Preispolitik betrieben, die unter Kostengesichtspunkten nur schwer
nachzuvollziehen ist. Bereits 2009 ist mit dem Zusammenschluss verschiedener Netzgesellschaften zu der NetConnect Germany GmbH & Co. KG (NCG)
das mit Abstand größte Marktgebiet in Deutschland entstanden. Im April
2011 werden sich weitere Netzgesellschaften diesem Marktgebiet anschließen. Dies wird dem Markt weitere Impulse für mehr Wettbewerb geben.
Unsere Marktstellung wollen wir kontinuierlich ausbauen und den zunehmenden Wettbewerb für uns positiv nutzen.
2.1.3 Energiedienstleistungen
Die Investitionen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT in Erneuerbare Energien sind bereits seit Jahren fester Bestandteil der Investitionsplanungen. Im Energiemix der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
betrug der Anteil an klimaschonender Energie im vergangenen Geschäftsjahr 22 Prozent – der Bundesdurchschnitt liegt bei 16 Prozent. Durch
die erstmalige Ausgabe von Klimaschutz-Zertifikaten im Volumen von insgesamt 10,4 Millionen Euro haben wir 2010 unsere Kunden an insgesamt
drei Fotovoltaikanlagen mittelbar beteiligt. Im Rahmen der ersten Tranche
wurde der bereits bestehende Solarpark Höheinöd von der PFALZSOLAR
GmbH erworben. Nachdem die Zertifikate – nicht nur bei privaten Anlegern – großen Erfolg erzielten, wurde im Oktober eine zweite Auflage angeboten und die ebenfalls von der PFALZSOLAR projektierten Solarparks
in Bann und Weilerbach in einen Fonds eingebracht. Auch diese Auflage
war bereits vor Ende der Zeichnungsfrist komplett zugeteilt. Der große
Erfolg dieser Aktion hat bestätigt, dass das Interesse an klimaschonender Energie und der Wunsch sich daran zu beteiligen in unserer Region
sehr präsent sind. Für 2011 haben wir weitere gleich gelagerte Aktionen
geplant.
Die Entwicklung weg von der konventionellen hin zur regenerativen Energieerzeugung hat sich auch im Jahr 2010 fortgesetzt. Durch Contracting,
effizientes Anlagenmanagement sowie umfassende Beratungsmaßnahmen
leistet die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT seit Jahren einen kontinuierlich steigenden Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Der Wunsch
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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf
vieler Kommunen, einen wesentlichen Anteil ihres Energiebedarfes über
regenerative Energien zu decken, hat sich im Jahr 2010 weiter etabliert.
Über sogenannte PPP-Gesellschaften (Public-Private-Partnership) beteiligen sich immer mehr Kommunen und Gemeinden aktiv an der Energieerzeugung. Mittlerweile arbeitet der Pfalzwerke-Konzern bereits in vier Projekten mit Gemeinden, Verbandsgemeinden oder Landkreisen erfolgreich
zusammen.
Wir gehen davon aus, dass sich diese Form der Zusammenarbeit in den
kommenden Jahren noch weiter entwickeln wird.
Im Bereich Contracting werden über 70 Projekte betreut. Ausnahmslos handelt es sich hier um individuelle Energiekonzepte auf Basis regenerativer
Energiequellen. Das aktuellste Projekt ist die ökologische Nahwärmeversorgung im Neubaugebiet Nordost II in Limburgerhof. Über ein ungefähr zwei
Kilometer langes Nahwärmenetz gelangt die in einem HolzhackschnitzelHeizkessel erzeugte Wärme zu allen Anschlussteilnehmern.
Im Bereich Baulanderschließung hat sich die Entwicklung hin zu komplexen
Beratungen auch im Hinblick auf mögliche Energiekonzepte weiter vollzogen. Für solche kombinierten Angebote ergänzen sich die Bereiche Contracting und Baulanderschließung auf ideale Weise. Der Bereich Baulanderschließung hat in 2010 insgesamt acht Neubaugebiete mit einer Fläche
von zusammengenommen 26 Hektar erschlossen.
Eines der zukunftsweisendsten Projekte ist Ende 2010 mit der Aufnahme
des Probebetriebes in seine aktive Phase gegangen. Im Rahmen des auf
fünf Jahre ausgelegten und durch die EU geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojektes wird in der Verbandsgemeinde Weilerbach das intelligente Leitungsnetz getestet. Ziel ist es, zum einen den Strom sowie den
Wärmebedarf der Gemeinde zu 100 Prozent durch regenerative Energien zu
decken sowie zum anderen 40 Prozent des Wärmeenergiebedarfs und zehn
Prozent des Strombedarfs einzusparen. Mit dem Aufbau eines DezentralenEnergie-Management-Systems (DEMS®) sollen Erzeugung, Verteilung sowie
Speicherung und Verbrauch der elektrischen Energie regional optimal geplant und gesteuert werden. In der jetzt angelaufenen aktiven Phase werden
die Prognose-Tools getestet. Die nächste Testphase wird in 2011 starten –
dann sollen durch das DEMS® bereits aktive Steuerungsvorgänge vorgenommen werden.
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2.1.4 Konzessionsverträge
Konzessionen stellen die Grundlage des Netzbetriebes dar und sichern die
Beschäftigung eines Großteils der Belegschaft. Der Wettbewerb um Konzessionen hat sich auch im Jahr 2010 weiter verschärft. Immer mehr Stadt- und
Gemeindewerke haben im Verlauf der letzten zwölf Monate die erforderlichen
Strukturen auf- bzw. ausgebaut und sind aktiv in den Wettbewerb um auslaufende Konzessionen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT eingetreten. Deutlich wurde auch, dass mehr und mehr eine Loslösung der Konzessionen von der Auftragsvergabe für die Straßenbeleuchtung stattfindet.
Durch verstärkte Informations- und Aufklärungsarbeit bei politischen Entscheidern und in den Gemeindegremien, dem Ausbau der Dienstleistungsbeziehungen mit unseren kommunalen Kunden sowie durch die erfolgreiche Umsetzung der PPP-Modelle (Public-Private-Partnership) im Bereich
Erneuerbare Energien ist es teilweise sogar vorzeitig gelungen, 75 auslaufende Konzessionen mit einer 20-jährigen Laufzeit neu abzuschließen. In 25
weiteren Kommunen wurde bereits im Gemeinderat der Beschluss für einen
neuen Konzessionsvertrag mit der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
gefasst.
Insgesamt befinden sich bereits über 240 und damit mehr als die Hälfte
unserer bisherigen Konzessionsgemeinden im gesetzlich vorgeschriebenen Bekanntmachungsverfahren, sodass nach Ablauf der vielfach noch
andauernden Bewerbungsfristen die Konzessionsvergaben in 2011 einen
Höhepunkt erreichen werden. Die Wiedergewinnung beziehungsweise Verlängerung von Konzessionen hat für einen auch zukünftig effizienten und
wirtschaftlichen Betrieb des Netzes erhebliche strategische Bedeutung.
2.2 Konzern
In unserem Beteiligungsbericht haben wir maßgebliche Entwicklungen und
Veränderungen innerhalb der Konzerngesellschaften dargestellt. Die Angaben bezüglich des jeweiligen Anteilsbesitzes können dem Konzernabschluss entnommen werden.
2.2.1 Pfalzwerke Netzgesellschaft mbH
Das Geschäftsjahr 2010 innerhalb der Pfalzwerke Netzgesellschaft war
stark geprägt durch vielschichtige Projekte im Rahmen der Vorgaben der
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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf
Bundesnetzagentur zur weiteren Umsetzung der Unbundlingvorgaben. Aufgrund der Bestimmungen der Anreizregulierungsverordnung und der damit
verbundenen Auswirkungen auf die Erlösobergrenze hat die Pfalzwerke
Netzgesellschaft bereits im Jahr 2009 ein Projekt zur möglichen Umstrukturierung aller Netzbereiche des Konzerns initiiert. Gemeinsam mit der
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT sollen neben der Erfüllung der gesetzlichen Bestimmungen auch optimale Betriebsstrukturen und -abläufe
aufgebaut werden.
Im laufenden Jahr wurden verschiedene Szenarien erarbeitet, um den Entscheidungsträgern fundierte Basisdaten zu liefern. Wir gehen davon aus,
dass im Verlauf des Jahres 2011 genügend entscheidungsrelevante Ergebnisse vorliegen, um für die Pfalzwerke Netzgesellschaft die optimale Gesamtstruktur festzulegen. Durch die Umstrukturierung wird die Pfalzwerke
Netzgesellschaft dann sowohl im Sinne der Bundesnetzagentur als auch
gegenüber den wirtschaftlichen Herausforderungen optimal aufgestellt sein.
Entsprechend den gültigen Verordnungen haben wir in 2010 regelkonform
die Mehrerlösabschöpfung beziehungsweise die periodenübergreifende
Saldierung abgewickelt. Zu diesem Zweck wurden bereits in 2009, aber
auch im abgelaufenen Geschäftsjahr, entsprechende Rückstellungen gebildet. Wie die meisten Netzbetreiber hat sich auch die Pfalzwerke Netzgesellschaft dazu entschlossen auf eine Klage zu verzichten und das Angebot der
Bundesnetzagentur, die Mehrerlösabschöpfung um ein Drittel zu kürzen,
angenommen.
2.2.2 Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH
Über die Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft konnte sich die Pfalzwerke-Gruppe auch im Jahr 2010 wieder an interessanten Gesellschaften
beziehungsweise Projekten beteiligen. Der Trend innerhalb vieler Kommunen,
den eigenen Energiebedarf über regenerative Energiequellen zu decken, ist
nach wie vor ungebrochen. Zu diesem Zweck wurden im abgelaufenen Wirtschaftsjahr drei Gesellschaften gemeinsam mit Kommunen und Landkreisen
gegründet. Hierzu zählt auch die NaturEnergie Rockenhausener Land – kurz
NERo –, die ihre erste Fotovoltaikanlage im Juni ans Netz bringen konnte.
Gegründet wurde weiterhin die Neue Energie Donnersbergkreis GmbH, ein
Zusammenschluss aus dem Landkreis, sechs Verbandsgemeinden sowie
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der Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft. Gemeinsam will man Biogasanlagen bauen und betreiben.
Eine weitere zukunftsträchtige Zusammenarbeit wurde in Landau mit den
VR Banken Südpfalz und Südliche Weinstraße, der Energie Südwest sowie
der Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft beschlossen. Die gegründete VR Energiegenossenschaft Südpfalz eG wird sich ebenfalls mit dem Bau
und dem Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von regenerativer Energie beschäftigen und plant noch für 2010 die ersten Projekte.
2.2.3 PFALZSOLAR GmbH
Die Fotovoltaik zählt nach wie vor zu den am stärksten verbreiteten regenerativen Energiequellen. Die Entwicklung der gesamten Branche in 2010 war
stark geprägt durch die Ankündigung der Bundesregierung, dass im Verlauf
des Jahres 2010 die EEG-Vergütung im Bereich des Solarstromes deutlich
gekürzt werden wird.
Als Generalunternehmer errichtete PFALZSOLAR im Geschäftsbereich
„Turn Key“ aufgrund der Frist 30. Juni für einen Auftraggeber in einer
Rekordbauzeit von nur fünf Wochen eine 1.833 Kilowatt-Anlage in
Rockenhausen, mit der rechnerisch 500 Privathaushalte versorgt werden könnten. Insgesamt hat der mittlerweile umsatzstärkste Bereich
„Turn Key“ für verschiedene Auftraggeber in 2010 Anlagen mit nahezu
9.000 Kilowatt (peak) realisiert. Mit der Aufdachanlage in Taucha bei
Leipzig wurde zudem erstmals ein Projekt in den neuen Bundesländern
realisiert.
Bereits im Geschäftsjahr 2009 wurde die Struktur der Gesellschaft den
aktuellen Anforderungen angepasst. Mittlerweile hat sich das Drei-Säulen-Prinzip der PFALZSOLAR (Turn Key – Modulhandel – Eigenbestand)
bewährt. Unabhängig von den sinkenden Preisen für Module hat sich
auch der Bereich Modulhandel gut entwickelt und soll in 2011 weiter
ausgebaut werden. Im Bereich Eigenbestand werden mittlerweile Anlagen mit einer Leistung von 1.220 Kilowatt betrieben. Die Umsatzerlöse
haben sich im Vergleich mit den Vorjahreswerten nahezu verzehnfacht.
Mit den Klimaschutz-Zertifikaten hat die PFALZSOLAR gemeinsam mit der
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT ein vielversprechendes Zukunftsmodell entwickelt.
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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf
2.2.4 PFALZKOM | MANET
Wie bereits im vorausgegangenen Geschäftsjahr mussten sich unsere Telekommunikationstochtergesellschaften PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation und MAnet in einem weiterhin stagnierenden bis rückläufigen
Marktumfeld positionieren. Dennoch ist es den Unternehmen gelungen
die Umsatzerlöse gegenüber den Vorjahreswerten zu steigern. Differenzierungsmerkmale zu den Wettbewerbern lassen sich neben den angebotenen
Produkten auch über die intelligente Kombination von Telekommunikationsund Informationstechnologie-Dienstleistungen, individuelle Preismodelle
sowie über die Servicequalität erreichen.
Im September wurde das neue DATACENTER Rhein-Neckar offiziell in Betrieb genommen. Das 1.000 m2 große Rechenzentrum bietet Platz für 380
Serverschränke und somit mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit,
ihre IT-Anwendungen gesichert auszulagern.
Auch im Leitungsgeschäft werden neue Geschäftsmodelle geprüft. So
wurde in Heidelberg zusammen mit den Stadtwerken Heidelberg ein sogenanntes „Open Access Modell“ als Pilotprojekt der Unternehmen etabliert.
Bei diesem Netzmodell betreibt ein Anbieter das Übertragungsnetz und
bietet anderen Serviceprovidern Zugänge an, über die diese ihre Endkunden beliefern. Dieses Modell stellt eine vielversprechende Option für die
angestrebte Breitbandversorgung in der Fläche dar. Mit dem Aufbau des
Metro-Ethernet-Rings in der Metropolregion Rhein-Neckar bieten die Unternehmen seit 2010 ihren Kunden die Möglichkeit, auch außergewöhnlich
hohe Datenmengen mit großer Geschwindigkeit zu übertragen. Aufgrund
der in 2010 eingeleiteten Maßnahmen gehen wir für 2011 von einem deutlichen Umsatzwachstum aus.
2.2.5 Pfalzwerke geofuture GmbH
Die Pfalzwerke geofuture beschäftigt sich innerhalb des Pfalzwerke-Konzernes mit der Entwicklung der Tiefengeothermie. Als erstes Projekt wurde
im Geschäftsjahr 2010 das geothermische Kraftwerk am südpfälzischen
Standort Insheim weiter vorangebracht. Mittlerweile sind die erforderlichen
Bohrungen abgeschlossen. Im Herbst diesen Jahres wurde dabei erstmalig
bei einem Geothermieprojekt in Deutschland im unteren Abschnitt der Injektionsbohrung ein zweiter Seitenarm angelegt, sodass die Bohrung sich somit
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in zwei annähernd gleichlange Arme aufspaltet. Hierdurch kann das Wasser
großräumig im Gebirge verteilt werden. In einer Bohrtiefe von mehr als 3.800
Metern wurden Wassertemperaturen von über 160 Grad Celsius gemessen.
Nach den bisherigen Messungen und Ergebnissen gehen wir davon aus, dass
über das Geothermiekraftwerk in Insheim rund 8.000 Haushalte mit elektrischer Energie versorgt werden können. Die Restwärme könnte weiterhin zirka
600 bis 800 Haushalte über ein Nahwärmenetz mit Wärme versorgen. Diese Möglichkeit wird zurzeit intensiv geprüft. Verläuft alles Weitere nach Plan,
spricht vieles für einen Kraftwerksanschluss Anfang des Jahres 2012.
2.2.6 Pfalzgas GmbH
Die Wettbewerbssituation auf dem Gasmarkt hat sich im Vergleich zum
Jahr 2009 weiter verschärft. Die Zahl der Fremdanbieter im Netzgebiet der
Pfalzgas hat sich im Verlauf des Jahres 2010 auf über 50 erhöht. Dennoch
hat sich das Segment der Privat- und Gewerbekunden deutlich positiv entwickelt. Gerade im Vorjahresvergleich konnte die Neukundengewinnung
deutlich gesteigert werden. Über 1.000 neue Kunden im eigenen Netzgebiet
sind sowohl Beleg für die wettbewerbsfähige Preisgestaltung als auch für
eine professionelle und fachkundige Energieberatung. Neben Heizungsumstellungen konnten, entgegen dem aktuellen Trend, sogar Zuwächse im Neubaubereich generiert werden. In Folge des anhaltenden Wettbewerbsdruckes
hat auch Pfalzgas die Geschäftsaktivitäten außerhalb des bisherigen Netzgebiets weiter ausgebaut. Zwischenzeitig ist die Zahl der Kunden in diesem
Bereich auf über 1.000 angestiegen. Die positive Entwicklung im Segment
der Privat- und Gewerbekunden begründen wir zum einen in dem in der
Heizperiode 2009/2010 gewährten Winterrabatt, der erst zum 30. März 2010
endete, und zum anderen in unserer intensiven Energieeinsparberatung.
Aufgrund der erfolgreichen Beschaffungsstrategie war, abgesehen von der
Preisanpassung von Winterrabatt zurück zu den normalen Arbeitspreisen,
keine Preiserhöhung notwendig. Die Landeskartellbehörde Rheinland-Pfalz
hat sowohl zum 1. April als auch zum 1. November 2010 eine Gaspreisüberprüfung durchgeführt. Die Untersuchungen führten wie bisher zu keinerlei
Beanstandungen.
Auch im Sonderkundenbereich verlief die Entwicklung im Wirtschaftsjahr
positiv. Trotz der nach wie vor starken Wettbewerbsaktivität konnten bis
auf einen Großkunden alle von der Leistungsfähigkeit der Pfalzgas überzeugt werden. Größtenteils wurden Verträge sogar bis zum Lieferjahr 2012
40
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf
abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahr verzeichneten wir somit insgesamt –
begründet auch durch die kalte Witterung – einen Mengenzuwachs von
neun Prozent.
2.2.7 VOLTARIS GmbH
In 2010 hat sich der liberalisierte Markt im Bereich Messwesen weiter etabliert. Immer mehr Marktteilnehmer versuchen in dem Bereich Smart Metering Fuß zu fassen. Auch in 2010 ist es VOLTARIS gelungen, sich in diesem Umfeld gut zu behaupten. Sowohl die Vorjahreszahlen als auch die
Planwerte konnten erneut übertroffen werden. Im Bereich der Smart MeterDienstleistungen wurde in 2010 die VOLTARIS-Smart Metering Plattform als
Partnerlösung für Stadtwerke entwickelt und im November im Rahmen eines Kundeninfotages vorgestellt. Diese innovative Lösung bietet neben der
Datenerfassung und -aufbereitung auch eine Plattform mit Dienstleistungen
und Produkten für Smart Metering an. Enthalten sind unter anderem ein
Ausleseservice für Energieversorgungsunternehmen, Starter Kits für sogenannte Smart Metering Piloten sowie ein Kunden-Web-Portal.
Um zukünftig Kombiprodukte aus den Bereichen Messstellenbetrieb und
Energielieferung anbieten zu können, ist ein Meter Operator System erforderlich. Bereits in 2009 wurde die Einführung eines solchen Systems in die
Planung für 2010 aufgenommen. Für die Gesellschafterkunden PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT und VSE AG wurden bereits alle relevanten
Geschäftsprozesse für die gemeinsame Plattform von Messstellenbetreiber
und Messdienstleister in der sogenannten Blue-Print-Phase dokumentiert.
Damit werden auch die von der Bundesnetzagentur geforderten WIM-Prozesse (Wechselprozesse im Messwesen) fristgerecht bis zum 1. Oktober
2011 umgesetzt. Am 1. April 2011 werden die neuen Marktregeln für die
Bilanzkreisabrechnung Strom (MaBiS) in Kraft treten. Mit dem durch die
Bundesnetzagentur erstellten Regelwerk werden Prozesse, Fristen und
Datenformate für die Bilanzkreisabrechnung im Bereich Strom genau vorgegeben. Die MaBis-Umsetzung für die Gesellschafterkunden ist in Planung
und wird in 2011 erfolgen.
2.2.8 geo x GmbH
Im Wirtschaftsjahr 2010 hat das Geothermiekraftwerk am Standort Landau
in nahezu 8.300 Betriebsstunden insgesamt rund 17 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Zieht man den Eigenverbrauch der Anlage ab, der unter
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30 Prozent liegt, reicht diese Menge rechnerisch aus, um 3.400 Haushalte
mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden
klimafreundlich zu versorgen. Ergänzt wird die Leistung des Kraftwerks seit
Oktober 2010 durch die Fernwärmeauskopplung, an die 550 Haushalte bereits angeschlossen sind. Nach der Landesgartenschau im Jahr 2014 und
der erforderlichen Erweiterung des Fernwärmenetzes werden voraussichtlich weitere 750 Haushalte folgen. Diese Zahlen belegen sehr eindrucksvoll
das Potenzial der Tiefengeothermie.
Die nach den seismischen Vorkommnissen in 2009 eingeleiteten Maßnahmen
greifen. In enger Absprache mit dem Landesamt für Geologie und Bergbau
in Mainz soll gemeinsam mit Forschung und Wissenschaft die Nutzung der
Tiefengeothermie kontinuierlich optimiert und weiter vorangebracht werden.
2.2.9 Kraft Wärme Wörth GmbH
Die Kraft Wärme Wörth – kurz KWW – betreibt in Wörth seit dem Jahr 2002
eine Biomasse-Heizanlage mit einer Heizleistung von 1.500 Kilowatt. Die
Heizanlage wird mit Holzhackschnitzeln betrieben und versorgt über das
2,4 Kilometer lange Nahwärmenetz die örtliche Feuerwehr, die Bienwaldhalle, 14 Mehrfamilien- und Hochhäuser, ein Altersheim, einen Kindergarten sowie das DRK-Haus und zwei Schulen. Das Konzept hat sich bewährt
und im Jahr 2010 wurde die KWW mit dem Bau der zweiten Heizzentrale
für den Badepark Wörth beauftragt. Das Projekt umfasst neben dem Bau
einer zusätzlichen Heizzentrale in den Kellerräumen des Badeparks mit
zwei neuen Holzhackschnitzel-Heizkesseln auch die Verlegung eines ein
Kilometer langen Nahwärmenetzes, über welches die Wärmeversorgung
des Badeparks sowie weiterer kommunaler und privater Liegenschaften
bereits ab der nächsten Freibadsaison erfolgen soll. Für die Spitzenlast können mit Erdgas betriebene Kessel zugeschaltet werden. Der Vertrag über
den Betrieb der Anlage hat eine Laufzeit von 20 Jahren.
Durch den Einsatz der Biomasseheizwerke werden jährlich im Stadtgebiet
von Wörth 2.300 Tonnen CO2 vermieden.
2.2.10 prego services GmbH
Das Leistungsspektrum der prego services umfasst die gesamte Bandbreite
kaufmännischer Dienstleistungen – sowohl für ihre Gesellschafter als auch
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Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf
für externe Kunden aus Energiewirtschaft, Industrie und öffentlicher Hand.
Auch in 2010 konnte die prego ihre Marktposition weiter ausbauen und ihre
Stellung als kompetenter kaufmännischer Dienstleister stärken. Die Umsatzerlöse liegen mit rund 64 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres.
Auf das Drittmarktgeschäft entfielen hiervon 8,4 Millionen Euro, dies entspricht 13,2 Prozent des Gesamtumsatzes. Von den Geschäftsbereichen
Billing und Informationstechnologie wurden im Geschäftsjahr 2010 die Anforderungen aus dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) weiter umgesetzt.
Im Schwerpunkt betraf dies nach wie vor die Marktrollentrennung in Netzbetreiber und Energielieferant sowie die Implementierung der Marktkommunikationsprozesse im Bereich Strom (Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität) und Gas (Geschäftsprozesse Lieferantenwechsel
Gas). Für die neuen in 2011 umzusetzenden Anforderungen aus dem EnWG
wurden bereits einleitende Maßnahmen, zum Beispiel für die Umsetzung
mobiler Messstellenbetreiber- und Messdienstleisterprozesse, initiiert. Der
Bereich Personaldienstleistungen entwickelte sich ebenfalls entsprechend
der Planung.
3. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
2010
2009
Tsd. €
Tsd. €
1.687.722
1.764.736
Betriebsergebnis
49.840
52.354
EBIT
53.715
55.693
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
31.118
41.954
Konzern-Jahresüberschuss
18.816
26.201
Konzern-Bilanzgewinn
32.335
30.798
Ausgewählte Kennzahlen der GuV
Umsatzerlöse
3.1 Ertragslage
Im Geschäftsjahr 2010 erzielte der Pfalzwerke-Konzern Umsatzerlöse
in Höhe von 1.687,7 Millionen Euro. Verglichen mit dem Vorjahreswert
ist dies ein Rückgang um 77,0 Millionen Euro. Dieser Rückgang steht in
direktem Zusammenhang mit der Reduzierung des Handelsvolumens
von physischen Produkten vor dem Hintergrund fehlender Marktopportunitäten an den Großhandelsmärkten innerhalb der PFALZWERKE
43
AKTIENGESELLSCHAFT. Die erfolgreiche Vertriebstätigkeit zeigt sich in
allen Kundensegmenten der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, in
denen sowohl die Abgabemengen als auch die Umsätze gesteigert
werden konnten. Dies dokumentieren auch die Strom- und Gasabgabemengen (Diagramme unter 2.1.1 sowie 2.1.2). Ursächlich für diesen
Anstieg sind vor allem Neukunden in den Segmenten der Geschäfts- und
Key Account-Kunden. Der Rohertrag hat sich ebenfalls in allen Segmenten positiv entwickelt. Auch innerhalb der Pfalzgas mussten trotz erzielter Absatzsteigerungen preisbedingt Umsatzrückgänge hingenommen
werden. Diese führen wir vor allem auf den gewährten und verlängerten
Winterrabatt zurück, mit dem die Kundenabgänge auf einem niedrigen
Niveau gehalten werden konnten. Bei der PFALZSOLAR waren erneut deutliche Umsatzsteigerungen aufgrund des Projektgeschäftes zu verzeichnen.
Die aktivierten Eigenleistungen betrugen im Berichtsjahr 8,4 Millionen Euro.
Die Gesamtleistung des Konzerns belief sich somit auf 1.698,9 Millionen Euro
und liegt ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 1.791,1 Millionen Euro.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Gründe hierfür sind vor allem die Einmaleffekte (Auflösungen von Rückstellungen) im Abschlussjahr 2009 der PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT. Insgesamt summiert sich dieser Posten in 2010
auf 37,9 Millionen Euro.
Mit 1.478,1 Millionen Euro liegen die Materialaufwendungen ebenfalls unter
dem Vorjahreswert von 1.572,5 Millionen Euro. Sie bestehen überwiegend
aus dem Strom- und Gasbezug der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
sowie der Pfalzgas. Neben den gegenüber dem Vorjahr reduzierten Beschaffungspreisen sowohl im Strom- als auch im Gassektor ist auch hier
ein wesentlicher Faktor der Rückgang des Stromhandels von physischen
Produkten bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, der geringere
Beschaffungsvolumina zur Folge hatte.
Mit 66,8 Millionen Euro liegen die Personalaufwendungen unter dem
Niveau des Vorjahres (70,6 Millionen Euro). Dies resultiert überwiegend
aus den im Berichtsjahr deutlich gesunkenen Beiträgen zum Pensionssicherungsverein sowie aus geringeren Pensionsaufwendungen der
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT. Somit wurden die zusätzlichen
Aufwendungen aus der Erhöhung der Anzahl der Mitarbeiter kompensiert.
44
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen im Berichtsjahr 32,8 Millionen Euro. Verglichen mit dem
Vorjahreswert verzeichnen wir in 2010 eine Reduzierung der Abschreibungen um 4,7 Millionen Euro. Die Reduzierung gegenüber dem Vorjahreswert
ist auf die um 4,9 Millionen geringeren außerplanmäßigen Abschreibungen
auf Anlagen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zurückzuführen.
Auch der Wert der sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegt mit 109,2
Millionen Euro unter dem Niveau des Vorjahres. In 2009 belief sich der Wert
auf 115,4 Millionen Euro und war getrieben durch hohe einmalige Effekte im
Bereich der Rückstellungen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT. Zusätzlich führten im abgelaufenen Geschäftsjahr verschiedene Projekte zu einer
Kostenreduzierung in dieser Position. Gegenläufig wirkte sich die Bildung einer
Rückstellung für regulatorische Risiken in der Pfalzwerke Netzgesellschaft aus.
In 2010 verzeichnen wir ein Betriebsergebnis von 49,8 Millionen Euro und
unterschreiten das Vorjahresniveau von 52,3 Millionen Euro.
Die Steuerungsgröße EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 53,7 Millionen Euro und liegt ebenfalls unter dem
Vorjahreswert von 55,7 Millionen Euro.
Die Verringerung des Finanzergebnisses, welches sich aus Beteiligungs- und
Zinsergebnis zusammensetzt, ist im Wesentlichen auf Zinsänderungseffekte bei
der Bewertung der Pensionsrückstellungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung des BilMoG und geringere Erträge aus Wertpapieren der PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT zurückzuführen. Zusätzlich wurden höhere Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT vorgenommen. Dies hatte auch entsprechende Auswirkungen
auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Im Berichtsjahr lag dieses mit 31,1 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 42,0 Millionen Euro.
Das außerordentliche Ergebnis enthält außerordentliche Aufwendungen im Zusammenhang mit Bewertungsänderungen aufgrund des
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes in Höhe von 1,8 Millionen Euro.
Insgesamt wurde im Pfalzwerke-Konzern ein Konzern-Jahresüberschuss
von 18,8 Millionen Euro (Vorjahr: 26,2 Millionen Euro) erwirtschaftet. Der
Konzern-Bilanzgewinn stieg von 30,8 Millionen auf 32,3 Millionen Euro.
45
3.2 Finanz- und Vermögenslage
In 2010 betrug die Bilanzsumme 1.151,7 Millionen Euro. Die Erhöhung
um 49,2 Millionen Euro beziehungsweise 4,5 Prozent steht in direktem Zusammenhang mit der investitionsbedingten Steigerung unseres Sachanlagevermögens durch zyklisch erhöhte Investitionen in die Netzinfrastruktur
und den Erwerb von zwei durch die Klimaschutz-Zertifikate finanzierten
Solarparks der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Investitionen in das
geothermische Kraftwerksprojekt der Pfalzwerke geofuture GmbH sowie
Investitionen für den Bau eines Rechenzentrums der PFALZKOM|MANET.
Der hohe Anteil der Sachanlagen an der Bilanzsumme zeigt die Anlagenintensität unserer Unternehmensgruppe.
Das Finanzanlagevermögen liegt mit 255,5 Millionen Euro leicht über Vorjahresniveau.
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens dienen ebenso wie die flüssigen Mittel der Sicherstellung der operativen Liquidität der Unternehmensgruppe.
Ziel des Finanzmanagements ist es durch ausreichende Vorhaltung kurzfristig verfügbarer Mittel die geplanten Investitionsvorhaben angemessen
finanzieren zu können. Bei der Anlage der im Umlaufvermögen gehaltenen
Finanzmittel streben wir ein angemessenes und fristenadäquates Verhältnis zwischen rendite- und sicherheitsorientierter Anlage an. Die Anlage der
Finanzmittel erfolgt jeweils im Einklang mit dem konzernweit installierten
Risikomanagement.
Der Anstieg der Bilanzsumme auf der Passivseite ist zu einem Großteil begründet durch die Zunahme der Verbindlichkeiten um 24,3 Millionen Euro sowie
zum anderen mit einem Anstieg der Rückstellungen um 31,8 Millionen Euro.
Die Finanzierung der Investitionen in das Anlagevermögen konnte im Berichtsjahr aus der Innenfinanzierung sichergestellt werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich im Vergleich zum Vorjahr
überwiegend aus Projektfinanzierung – um 5,9 Millionen Euro – erhöht. In
den Bankverbindlichkeiten enthalten ist ein, in 2009 aufgenommenes, fünfjähriges Schuldscheindarlehen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
über 40 Millionen Euro zum Zweck der Refinanzierung von zyklisch erhöhten
Investitionen sowie ebenfalls aus 2009 zwei langfristige KfW-Darlehen über
insgesamt 17 Millionen Euro zur Refinanzierung des Geothermieprojektes
Insheim. Die Erhöhung der Verbindlichkeiten steht auch im Zusammenhang
46
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
mit den im Berichtsjahr ausgegebenen Klimaschutz-Zertifikaten und der
Erhöhung der Steuerverbindlichkeiten (Umsatzsteuer und Ökosteuer).
Die Rückstellungen belaufen sich im Berichtsjahr auf insgesamt 636,8 Millionen Euro. Mit 377,7 Millionen Euro (Vorjahr: 369,8 Millionen Euro) sind
auch in 2010 die Rückstellungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen der mit Abstand größte Posten.
Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote spiegelt das Verhältnis zwischen
Eigenkapital (bilanzielles Eigenkapital zuzüglich 70 Prozent der empfangenen Ertragszuschüsse abzüglich der vorgesehenen Dividende) zu Gesamtkapital wider. Im Berichtsjahr erreichten wir eine Quote von 18,4 Prozent
(Vorjahr: 19,7 Prozent). Die Verminderung der Eigenkapitalquote ist im
Wesentlichen auf die erhöhte Bilanzsumme und den geänderten Bilanzausweis der eigenen Anteile aufgrund des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes zurückzuführen.
Mit der Anlagendeckungsquote wird das Verhältnis zwischen Eigenkapital
zuzüglich langfristigem Fremdkapital und Anlagevermögen dargestellt. Gemessen an der anlagenintensiven Vermögensstruktur des Pfalzwerke-Konzerns zeigt die Anlagendeckungsquote von 101,0 Prozent (Vorjahr: 109,4
Prozent) die solide Finanzstruktur.
Aufgrund der langläufigen Wirtschaftsgüter in der Energieversorgung ist
eine fristenkongruente Finanzierung grundsätzlich schwierig. Dem strategischen Finanzierungs- und Bilanzstrukturmanagement kommt daher eine
besondere Bedeutung zu.
Die Finanzanlagen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT streben als
Ziel eine wertbeständige und auf Ertrag orientierte Anlageform an. Die Anlage der Wertpapiere des Umlaufvermögens erfolgt jederzeit im Einklang mit
den Risikogrundsätzen des Unternehmens und dient der Sicherstellung des
laufenden Geschäftsbetriebes.
Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im abgelaufenen
Geschäftsjahr 85,6 Millionen Euro (Vorjahr: 67,6 Millionen Euro). Diese Zunahme resultiert vorrangig aus der Erhöhung der Rückstellungen um 31,8
Millionen Euro (Vorjahr: Verminderung um 17,3 Millionen Euro). Gegenläufig
wirkten sich insbesondere die geringere Erhöhung der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva in diesem Posten aus.
47
Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit belief sich in 2010 auf – 84,8
Millionen Euro. Größte Posten waren in 2010 mit rund 77 Millionen Euro
die Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen, insbesondere in die Netzinfrastruktur sowie mit 7,4 Millionen Euro Auszahlungen
für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen. Somit war der Cash
Flow aus laufender Geschäftstätigkeit im abgelaufenen Wirtschaftsjahr
ausreichend für die Finanzierung der getätigten Investitionen und ergibt
einen Netto Cash Flow von 0,8 Millionen Euro. Der Vorjahres Cash Flow
aus laufender Investitionstätigkeit von +2,5 Millionen Euro resultierte aus
einmaligen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens in Höhe von 81,4 Millionen Euro.
Die Verminderung des Cash Flows aus der Finanzierungstätigkeit ist im Wesentlichen auf die geringere Nettokreditaufnahme zurückzuführen. Zum Ende
des Geschäftsjahres 2009 wurden liquide Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens aus Beständen von Wertpapieren des Anlagevermögens aufgebaut, um die geplanten Investitionen in die Netzinfrastruktur der Jahre 2010
und 2011 zu finanzieren. Die Inanspruchnahme dieser Mittel verlief in 2010
geringer als erwartet und wurde von anderen Liquiditätseffekten kompensiert.
Die ausführliche Darstellung der Veränderung des Finanzmittelbestandes
und der dafür zugrunde liegenden Mittelbewegungen ist in der Kapitalflussrechnung dargestellt.
Sowohl die Erläuterung als auch die ausführliche Kapitalflussrechnung zeigen, dass die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pfalzwerke-Konzerns nach wie vor als stabil bezeichnet werden kann.
Konsolidierungskreis
Der Konzernabschluss ist im Wesentlichen durch die PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT als Mutterunternehmen geprägt.
In den Konsolidierungskreis wurden im Berichtsjahr insgesamt 30 Gesellschaften einbezogen (Vorjahr: 26). Davon wurden 17 (Vorjahr: 14) voll- und
drei (unverändert) quotenkonsolidiert sowie 10 (Vorjahr 9) at equity bilanziert.
Zu den assoziierten Unternehmen gehören unter anderem: FAMIS GmbH,
prego services GmbH, geo x GmbH, BESTEC GmbH, TWL-Kom, Neue
Energie Pfälzer Bergland GmbH, Neue Energie Donnersbergkreis GmbH
sowie die NaturEnergie Rockenhausener Land (NERo) GmbH.
48
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die übrigen Beteiligungsgesellschaften sind mit ihren Buchwerten aus den
Einzelabschlüssen in den Konzernabschluss übernommen.
4. Belegschaft
Zum Stichtag 31. Dezember 2010 waren für den Pfalzwerke-Konzern
885 Mitarbeiter (Vorjahr: 870) in unbefristeten sowie 49 in befristeten
(Vorjahr: 53) Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Der Pfalzwerke-Konzern
setzt auf Aus- und Weiterbildung. 80 Auszubildende haben im Rahmen ihrer
qualifizierten Ausbildungen unsere Kollegen tatkräftig unterstützt.
5. Investitionen und Instandhaltung
Das Netzgebiet der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT umfasst
Stromleitungen mit einer Länge von mehr als 15.000 Kilometern sowie 54
Umspannwerke. Im Bereich Gas werden über das 2.500 Kilometer lange
Leitungsnetz der Pfalzgas knapp 63.000 Ausspeisepunkte versorgt. Als
Infrastrukturpartner und Internetanbieter verfügt die PFALZKOM|MANET
zudem mit 1.400 Trassenkilometern sowie über 250 Zugangsknoten über
ein hochmodernes Telekommunikationsnetz. Investitionen in diese Netze
gewährleisten die Versorgungssicherheit und dienen der bedarfsgerechten
Entwicklung der gesamten Netzinfrastruktur.
Im Jahr 2010 investierte der Pfalzwerke-Konzern rund 87 Millionen Euro
(Vorjahr 70,6 Millionen Euro) in das Sachanlagenvermögen. Diese Gesamtsumme verteilt sich im Wesentlichen auf die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT – die allein in das Stromnetz im Berichtsjahr über 70 Millionen
Euro investierte –, die PFALZKOM|MANET, die Pfalzwerke geofuture, die
PFALZSOLAR, die pfalzwind, die Pfalzgas sowie die VOLTARIS. Investiert
wurde unter anderem in das neue DATACENTER, in das geothermische
Projekt in Insheim sowie in verschiedene Solarparks. Die Investitionen der
Pfalzgas dienten auch im Berichtsjahr der Erweiterung sowie dem Erhalt
und der Modernisierung der gaswirtschaftlichen Infrastruktur.
Bau- und Betriebstätigkeit Stromnetz
Die 110-kV-Anbindung des Umspannwerkes Pirmasens an das Umspannwerk Biebermühle soll zukünftig über ein Kabel erfolgen. Wir haben uns
für diese Vorgehensweise entschieden, da ein Komplettaustausch der
49
110-kV-Freileitung erforderlich geworden wäre und dieser nicht ohne Abschaltung der Stadt Pirmasens über einen längeren Zeitraum möglich ist.
Mit der Kabellösung kann ein Freileitungs-Stromkreis abgebaut werden
und die vorhandenen Masten können so die verbliebene Belastung ohne
weiteren Austausch tragen. Der erforderliche Ausbau im Umspannwerk
Biebermühle hat ebenfalls bereits begonnen. Für den Ersatzneubau zwischen diesen beiden Umspannwerken ist der zweite Bauabschnitt planmäßig angelaufen.
Die zur Erhöhung der Netzkapazität im Bereich Homburg errichtete
380-/110-kV-Abspannung wurde in diesem Jahr in Betrieb genommen.
Für die erforderliche Erhöhung der Übertragungskapazität wurde zwischen
dem Umspannwerk Homburg und der Umspannanlage „Barbara“ auf der
gesamten Länge der 110-kV-Leitung ein verstärktes Leiterseil aufgelegt.
Zwischen Mutterstadt und Ludwigshafen-Mundenheim wurden 20 Maste sowie mehrere Kilometer Leiterseil ausgetauscht. Zur Anbindung des
Unternehmens Vögele wurde im Bereich Ludwigshafen-Rheingönheim
zudem die Leitung mit dem Bau von sechs weiteren Masten umgelegt.
In der 220-/110-kV-Umspannanlage in Mutterstadt wurde mit den Sanierungsarbeiten und dem Austausch sämtlicher 220-kV-Betriebsmittel
(Schaltgeräte etc.) begonnen. Diese Maßnahme stellt den Betrieb der
Umspannanlage sicher, bis die von Amprion geplante 380-/110-kV-Abspannung in Lambsheim – voraussichtlich im Jahr 2018 – fertiggestellt ist.
Bei Weingarten sind die Baumaßnahmen der 380-/110-kV-Umspannanlage
durch Amprion im Berichtsjahr planmäßig weitergelaufen. Die Inbetriebnahme soll im Frühjahr 2011 erfolgen. Unser 110-kV-Schaltwerk in
Weingarten steht ebenfalls kurz vor seiner Fertigstellung. Für den Ersatzneubau der 110-kV-Leitung zwischen Mutterstadt und Otterbach ist das
Genehmigungsverfahren mittlerweile abgeschlossen, das erforderliche
Raumordnungsverfahren wurde eingeleitet. Von dieser Maßnahme sind insgesamt 19 Maste betroffen. Des Weiteren wurden auf verschiedenen Leitungen 40 Einzelmaste ausgetauscht. Insgesamt wurden somit im Berichtsjahr
79 Maste ausgetauscht beziehungsweise neu errichtet.
In zwei Umspannwerken wurden die 110-kV-Anlagen ausgetauscht. In einem
weiteren Umspannwerk soll die bestehende Innenraumanlage durch eine
SF6-gekapselte Freiluftanlage ausgetauscht werden. Im Berichtsjahr haben
50
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Belegschaft
wir begonnen, testweise einige 110-/20-kV-Umspanner zu erneuern, deren
technische Lebensdauer zwar erreicht ist, die aber aufgrund von Untersuchungen als sanierungswürdig eingestuft wurden.
6. Nachtragsbericht
Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge eingetreten, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pfalzwerke-Konzerns
wesentlich wären.
7. Risikobericht
Grundlagen des Risikomanagementprozesses
Nahezu jedes unternehmerische Handeln ist mit Risiken verbunden. Um
diese frühzeitig zu identifizieren, zu bewerten, gezielt zu begrenzen und aktiv zu steuern, hat der Vorstand der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
konzernweit ein KonTraG-konformes Risikomanagementsystem implementiert. Die Basis hierfür bilden einheitliche Risikomanagementgrundsätze. Sie
umfassen die Risikodefinition, Standards und Methoden zur Risikomessung
sowie den Umgang mit identifizierten Risiken.
Der Risikomanagementprozess wird zentral von einer unabhängigen Stelle
in der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT gesteuert. Die Identifikation,
Bewertung und Steuerung potenzieller Risiken erfolgt hierbei durch die Risikoansprechpartner der jeweiligen Organisationseinheit. Jedes Risiko wird
nach Schadenshöhe, Eintrittswahrscheinlichkeit sowie auf die möglichen
Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung beurteilt. Die Risikolage wird
monatlich neu bewertet und dem Vorstand berichtet. Das Risiko-Früherkennungs-System ist Gegenstand der jährlichen Abschlussprüfung durch
unseren Prüfer.
Für Vertrieb, Portfoliomanagement und Handel im Energiebereich sowie für
die Wertpapiere des Anlage- und Umlaufvermögens gelten spezielle risikopolitische Richtlinien. Diese legen Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten
und Limite fest. Die Einhaltung wird im Energiebereich und bei den Wertpapieren des Umlaufvermögens durch ein unabhängiges Risikocontrolling
überwacht, wobei erforderliche Grundsatzentscheidungen in Bezug auf
51
Risikominimierung, -reduktion und -überwälzung durch ein Risikokomitee
getroffen werden. Das Risikokomitee wird durch das Risikocontrolling regelmäßig über die Einhaltung der Vorgaben unterrichtet.
Ziele der Risikomanagementorganisation sind das Identifizieren, Beurteilen
und Bewerten von Risiken, die Erarbeitung von Steuerungsvorschlägen und
die Festlegung von geeigneten Gegenmaßnahmen zur Risikoreduzierung
sowie deren Überwachung.
Politisch-rechtliche und gesellschaftliche Risiken
Mit dem Energiewirtschaftsgesetz wurden die Energieunternehmen, die
ein Strom- und/oder Gasnetz betreiben, einer Regulierung unterstellt. Das
Gesetz enthält grundlegende Regelungen und Verordnungsermächtigungen
zu den Themen Anreizregulierung, Kalkulationsgrundlagen für Netzentgelte,
Netzanschluss und -zugang sowie Entflechtung. Durch wiederholt geänderte Rechtsverordnungen und eine zunehmende Zahl von ergänzenden Festlegungen der Bundesnetzagentur werden die Regulierungsanforderungen
immer komplexer und in ihren Auswirkungen schwerer berechenbar. Wir
haben ein Regulierungsmanagement eingerichtet und informieren uns
intensiv über aktuelle Entwicklungen, um auf Änderungen rechtzeitig reagieren zu können.
Seit Beginn der Anreizregulierung 2009 haben die Netzbetreiber bei der
Bestimmung der Netzentgelte bzw. Erlösobergrenzen Effizienzvorgaben
der Regulierungsbehörden zu erfüllen. Für die zweite Periode der Anreizregulierung ab 2014 werden diese verschärft. Im Sommer 2010 wurden
vom Bundesrat zudem Änderungen der Anreizregulierungsverordnung beschlossen. Bei der Kostenprüfung für die zweite Periode werden gesicherte
Erkenntnisse über künftige Mehrkosten nicht mehr berücksichtigt. Soweit
diese Kosten auf Besonderheiten des Basisjahres 2011 beruhen, braucht
sie die Bundesnetzagentur nicht (bzw. nicht in vollem Umfang) berücksichtigen. Zusätzliche Erlöskürzungen sind möglich im Zusammenhang
mit der ab 2012 beginnenden Qualitätsregulierung. Dies alles erhöht den
Kosten- und Leistungsdruck weiter. Diesem stellen wir uns mit Maßnahmen zur Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung. Durch aktive Mitarbeit
in Verbänden setzen wir uns dafür ein, stabile Bedingungen für notwendige Netzinvestitionen in einem regulierten Umfeld zu schaffen. Aktuell steht
darüber hinaus eine Umstrukturierung des Netzbereichs an, um regulatorische Risiken aus der bisherigen Unternehmensstruktur zu mindern.
52
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Risikobericht
Einen wesentlichen Erfolgsfaktor für einen effizienten Netzbetrieb stellen
zusammenhängende Netzgebiete dar. Aus dem möglichen Verlust von Konzessionen resultiert eine Zersplitterung des Netzgebiets, was negative Auswirkungen auf die Kostenstruktur des Netzbetriebs zur Folge hat. Darüber
hinaus ergeben sich Risiken hinsichtlich der Beschäftigung der in diesem
Bereich tätigen Mitarbeiter sowie unterstützender Servicebereiche. Das Risiko wird durch das Konzessionsvertragsmanagement überwacht und die
Risikoeinschätzung in einem strukturierten Prozess regelmäßig mit der Unternehmensplanung abgeglichen.
Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) brachte neue rechtliche, wirtschaftliche und technische Anforderungen. Wir betreiben ein
aktives Informationsmanagement, um die Vorgaben des Gesetzgebers
rechtsicher umzusetzen.
Markt- und Kreditrisiken
Die Rahmenbedingungen der Energiebranche unterliegen einem ständigen
Wandel. Dies hat auch Auswirkungen auf die Energiebeschaffungs- und Absatzmärkte. Mengen- und Preisänderungen können negative Auswirkungen
auf die wirtschaftliche Lage zur Folge haben. Zur Risikoreduzierung setzt
die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT ein leistungsfähiges Portfoliomanagement ein. Preise und Risiken der verwendeten Marktinstrumente
werden zur Optimierung der Risiko- und Ertragsziele sorgfältig abgewogen.
Die nach DRS 15 erforderliche Angabe zu Systematik, Art und Kategorien
der eingegangenen Sicherungsgeschäfte sowie die Art der abgesicherten
Risiken und die Art der Grundgeschäfte können dem Anhang unter (28) entnommen werden.
Der Ausfall eines Handelspartners birgt Wiederverwertungs- und Forderungsausfallrisiken. Wir begrenzen diese durch ein professionelles Kreditrisikomanagement. Für jeden Handelspartner werden in Abhängigkeit von
Bonitätskriterien Konzentrations- und Volumenlimits vergeben. Die Freigabe
und Überwachung der Handelspartner erfolgt durch das Risikocontrolling.
Das Eingehen von Handelsgeschäften setzt grundsätzlich den Abschluss
eines marktüblichen Rahmenvertrags voraus. Zur Reduzierung der Kreditrisiken nutzen die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT neben der aktiven Überwachung der Bonitätsverhältnisse bei den Kontrahenten auch das
OTC-Clearing der Energiebörse EEX.
53
Finanzrisiken
Die Ungewissheit im Hinblick auf mögliche Veränderungen an den Kapitalmärkten birgt Risikopotenziale für die Wertpapiere des Finanzanlagevermögens. Durch eine konservative Anlagestrategie und einen strukturierten
Managementprozess wirken wir diesen Risiken entgegen. Im Berichtsjahr
blieb die Struktur des Spezialfonds im Anlagevermögen unverändert. Die
im Vorjahr durchgeführte Neustrukturierung trug zu einer stabilen Wertentwicklung bei.
Projektrisiken
Die Durchführung von Großprojekten ist mit Risiken verbunden. Technische Probleme, Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen und
unvorhersehbare Vorkommnisse können Projektziele gefährden. Aufgrund
seismischer Ereignisse und der damit verbundenen Erhöhung behördlicher
Auflagen kam es bei Projekten mit geothermischem Hintergrund zu Verzögerungen und finanziellen Belastungen.
Das Kraftwerk in Landau wird seit November 2009 im Rahmen der
gültigen
Betriebsplanzulassung
mit
reduzierter
Leistung
betrieben.
Die Betriebsplanzulassung wird regelmäßig überprüft und erneuert, im
vorliegenden Fall zum 31. März 2011. Sie bildet die wirtschaftliche Grundlage der Betreibergesellschaft geo x GmbH. Eine weitere Leistungsreduzierung oder im extremen Fall ein Stillstand des Kraftwerks würde erhebliche finanzielle Einbußen für die geo x GmbH und deren Gesellschafter
bedeuten.
Beim Geothermieprojekt Insheim wurde im Herbst 2010 erfolgreich ein
zweiter Seitenarm abgeteuft, der auch das seismische Risiko minimiert. Die
für die Gewinnung von Erdwärme erforderliche Betriebsplanzulassung (inkl.
der wasserrechtlichen Erlaubnis) und die Bewilligung sind beim Landesamt
für Geologie und Bergbau zu beantragen. Üblicherweise wird die Zulassung
mit Auflagen erlassen, deren Art und Umfang noch nicht bekannt sind. Je
nach Ausgestaltung können diese Nebenbestimmungen negative finanzielle Auswirkungen für die Betreibergesellschaft Pfalzwerke geofuture GmbH
nach sich ziehen.
Für Risiken aus Geothermieprojekten wurde eine Vorsorge in Form einer
Rückstellung in Höhe des Schadenerwartungswerts getroffen. Das verbleibende Restrisiko wird weiterhin im Risikomanagement überwacht.
54
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Risikobericht
Leistungsrisiken
Trotz äußerster Sorgfaltspflicht und der kontinuierlichen Investition in unsere
Anlagen können Beschädigung und Ausfall von Betriebsmitteln und Anlagen aufgrund von höherer Gewalt nicht ausgeschlossen werden. Als Folge
kann es auch in diesem Bereich aufgrund erhöhter Investitionsaufwendungen zu einer Belastung der Ertragslage kommen. Durch hohe Sicherheitsstandards, kontinuierlich durchgeführte Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie Prozess- und Technikoptimierung versuchen wir diese
Risiken zu reduzieren.
Gesamtbeurteilung
Die Risikoposition zeigt keine den Bestand des Pfalzwerke-Konzerns gefährdenden Risiken. Auch für die Geschäftsjahre 2011 und 2012 sind keine
existenzbedrohenden Risiken ersichtlich.
8. Ausblick
Das Jahr 2010 hat insgesamt die Konjunkturerwartungen übertroffen. Für
2011 gehen die Wirtschaftsexperten von einem erneuten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,2 Prozentpunkte aus.
Für die Unternehmen der Energiebranche wird trotz guter wirtschaftlicher
Perspektiven in Deutschland der Druck weiter steigen. Strompreiserhöhungen aufgrund gestiegener Kosten werden immer weniger toleriert.
Die Wechselbereitschaft der Kunden wird in den nächsten Jahren noch
weiter deutlich zunehmen. Wie bereits in anderen Branchen geschehen,
werden auch in der Energieversorgung die Discounter eine immer größere Rolle spielen. Die bisherigen Grundversorgungstarife werden in den
nächsten Jahren mehr und mehr durch individuelle Verbrauchertarife abgelöst werden.
Die Stromnetze – nicht nur in Deutschland – müssen für ihre zukünftigen
Aufgaben aus- und neugebaut werden. Ihre Kapazitäten müssen sich den
verschiedenen Erzeugungsarten im modernen Energiemix anpassen. Intelligente Energienetze, die sogenannten „Smart Grids“, sind für die Zukunft der Energielandschaft unausweichlich. Das Stromnetz der Zukunft
ist nicht mehr nur einfaches Übertragungs- oder Verteilnetz, sondern sorgt
für das erforderliche Gleichgewicht zwischen zentraler und zunehmend
55
dezentraler Erzeugung, Transport, Verteilung, Speicherung und Verbrauch.
Für ein solches Netz sind gemäß dem „Strategiepapier zum Ausbau der
Energieinfrastruktur in Europa“ in den kommenden zehn Jahren Investitionen in Höhe von nahezu 200 Milliarden Euro erforderlich. Allein in Deutschland liegen 1,78 Millionen Kilometer Stromnetz, hinzu kommen weitere
445.000 Kilometer Gasnetz. Nach Aussage des BDEW sind die deutschen
Netzbetreiber bereit bis 2020 die Summe von 40 Milliarden Euro in ein
innovatives Netz der Zukunft zu investieren, allerdings sind hierzu sowohl
gesellschaftliche Akzeptanz als auch klare politische Rahmenbedingungen erforderlich. International konkurrenzfähige Renditen müssen auch im
Netzbereich ermöglicht werden. Die derzeitige Auslegung der Regulation
durch die Bundesnetzagentur steht dem entgegen. Diese führt zum einen
zu einem massiven Anstieg des regulatorisch-administrativen Aufwandes
in den Unternehmen, zum anderen wird der erzielbare Umsatz im regulierten Netz ohne Rücksicht auf die Anpassungsmöglichkeit in der Kostenstruktur auf einem derzeit noch nicht bestimmbaren Wert mittel- und
langfristig abgeschmolzen.
Die Ausrichtung des Pfalzwerke Netzbereiches wird auch in 2011 großen
Raum in den zuständigen Gremien und Projektgruppen innerhalb des Pfalzwerke-Konzerns einnehmen. In den kommenden Monaten wird aus den
entwickelten Konzepten die optimale Organisations- und Kostenstruktur
erarbeitet. Unser Ziel ist es, den Netzbereich sowohl im Hinblick auf wirtschaftliche Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit als auch auf die regulatorischen Erfordernisse für die Zukunft gut aufzustellen.
Nachdem wir in unserem Kerngeschäft Strom im Jahr 2010 – entgegen dem
Branchentrend – auf Preiserhöhungen verzichtet haben, mussten wir zum
1. Januar 2011 die Preise für unsere Privat- und Gewerbekunden erhöhen.
Diese Erhöhung ist erforderlich geworden aufgrund der ab Januar 2011 geltenden erhöhten EEG-Umlage. Über die geplante Preiserhöhung haben wir
unsere Kunden bereits vor Ablauf des Geschäftsjahres 2010 entsprechend
informiert.
Mit 2010 liegt für unsere Vertriebstätigkeit ein sehr erfolgreiches Jahr
hinter uns. Durch unsere individuellen Angebote konnten wir wichtige
Vertragsverlängerungen und Kundengewinne in unseren Segmenten
erzielen. Allein in den Segmenten Geschäfts- und Key Account-Kunden sind vier Terawattstunden Strom für das Lieferjahr 2011 vertraglich
56
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Ausblick
gesichert. 1∙2∙3energie hat sowohl im Bereich Strom als auch im Bereich Gas die erfolgreiche Entwicklung der Vorjahre fortgesetzt und
unsere Erwartungen auch in 2010 übertroffen. Für 2011 wollen wir an
diesen Erfolg anknüpfen und bieten unseren Online-Kunden auch weiterhin individuelle und attraktive Preismodelle. Insgesamt gehen wir
für 2011 von einem Geschäftsvolumen auf in etwa gleichbleibendem
Niveau aus.
In unserem Bereich Energiedienstleistungen setzen wir auch in 2011 auf
kommunale Partnerschaften. Für die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT neue Bereiche – wie zum Beispiel Biogas – sollen weiter entwickelt werden. Die Bereiche Baulanderschließungen und Contracting werden
kombinierte Leistungen zur Erschließung von Neubaugebieten mit individuellen Energiekonzepten anbieten. In unserer Region stehen in 2011 zehn
Baugebiete mit einer Fläche von rund 24 Hektar zur Erschließung an. Wir
hoffen in 2012 an dieser Stelle über das erste kombinierte ErschließungsContracting-Konzept berichten zu können.
Auch in 2011 werden wieder Konzessionen im Netzgebiet der PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Bekanntmachungsverfahrens ausgeschrieben. Aufgrund der Vielzahl der Konzessionen, bei denen im Verlauf der kommenden Monate die Bewerbungsfrist abläuft, wird in den Jahren 2011 bis 2013 die Konzessionsvergabe in
unserem Netzgebiet ihren Höhepunkt erreichen. Durch intensive Informationsund Aufklärungsarbeit, kombiniert mit dem Ausbau der Dienstleistungsbeziehungen wollen wir auch in 2011 unsere kommunalen Kunden und Partner
von unserer Leistungsfähigkeit überzeugen.
Über unsere Netze werden die Menschen in unserem Netzgebiet sicher
und zuverlässig mit Energie versorgt. Diese Verantwortung nehmen wir
ernst. Im Rahmen unserer Investitions- und Instandhaltungsplanung werden wir im Jahr 2011 insgesamt 91,5 Millionen Euro in unsere Netze fließen
lassen. Investitionen im Bereich Contracting in Höhe von 8,1 Millionen Euro
runden die Investitionstätigkeit ab. Weitere Investitionen planen die Konzerngesellschaften Pfalzwerke geofuture in Höhe von 13,3 Millionen Euro,
PFALZKOM|MANET in Höhe von 1,9 Millionen Euro, PFALZSOLAR in Höhe
von 1,1 Millionen Euro, pfalzwind in Höhe von 39,6 Millionen Euro sowie
die Pfalzgas in Höhe von 4,8 Millionen Euro und die VOLTARIS in Höhe von
4,0 Millionen Euro.
57
Aufgrund der geschilderten Geschäftslage, unserer Kapitalausstattung und
des für 2011 zu erwartenden Cash Flows aus der operativen Geschäftstätigkeit gehen wir von einer weiterhin stabilen Finanzlage des Konzerns aus.
Nachhaltiges Handeln im Interesse unserer Region und unserer Mitarbeiter
stand schon immer im Fokus unserer Entscheidungen – dies wird sich auch
in Zukunft nicht ändern. Wir wollen auch in den kommenden Jahren unseren Mitarbeitern sichere und attraktive Arbeitsplätze bieten sowie unseren
Aktionären eine angemessene Rendite gewährleisten. Der Pfalzwerke-Konzern verfügt über ein breit angelegtes Leistungsspektrum. Auch aus diesem
Grund gehen wir davon aus, dass wir in 2011 erneut unsere Marktposition
halten werden und ein stabiles, zufriedenstellendes Ergebnis nach Steuern
erzielen können. Die Rahmenbedingungen für die Unternehmen der Energiebranche können immer weniger verlässlich eingeschätzt werden. Energiepolitische Zielsetzungen und auch Regulierungsvorgaben ändern sich
unvorhersehbar. Eine stabile Entwicklung der energiepolitischen Rahmenbedingungen und der Märkte vorausgesetzt, erwarten wir für das Jahr 2012
eine positive Ergebnisentwicklung.
Ludwigshafen am Rhein, 1. März 2011
Der Vorstand
Dr. Werner Hitschler
58
Günther Koch
Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Ausblick
59
Nachhaltigkeitsbericht
für das Geschäftsjahr 2010
60
Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | 2010
61
Sehr geehrte Damen und Herren,
Nachhaltigkeit ist für uns als Unternehmen kein Trend, sondern seit vielen
Jahren gelebte Realität. Als Energieversorger mit regionalem Auftrag stehen
Vorwort des Vorstands
wir in ganz besonderer Verantwortung gegenüber den Menschen unserer
Region sowie kommenden Generationen. Unsere Unternehmenswerte, die
täglich auf vielfältige Art und Weise von unseren Mitarbeitern gelebt und
umgesetzt werden, zeugen von dieser Verantwortung und davon, wie ernst
wir das Thema Nachhaltigkeit nehmen.
Als Management des Pfalzwerke-Konzerns haben wir uns deshalb entschlossen, die hohe Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit in unserer Unternehmensrealität mit einem eigenen, ausführlichen Bereich in unserem
Geschäftsbericht zu würdigen und zu dokumentieren.
Eine im vergangenen Jahr von den Pfalzwerken initiierte Studie stellt die
realökonomische Bedeutung des Pfalzwerke-Konzerns detailliert dar. Die
Studie, die vom unabhängigen inomic-Institut in Zusammenarbeit mit der
Universität Leipzig durchgeführt wurde und auf Berechnungen des Statistischen Bundesamtes basiert, zeigt deutlich, wie wir Wertschöpfung sowie
Wirtschafts- und Kaufkraft in der Region halten und so nachhaltig stärken.
Der Pfalzwerke-Konzern schafft laut Studienergebnissen auf folgenden wichtigen Ebenen einen deutlichen Mehrwert für die Region:
Der Beschäftigungsfaktor Pfalzwerke
Zirka 1.000 direkte Beschäftigungsverhältnisse der Pfalzwerke aus dem Jahr
2009 flossen in die 2010 durchgeführte Wirkungsanalyse ein. Durch den
Bezug von Vorleistungen durch Lieferanten, also den indirekten Beschäftigungseffekten, sowie durch die Ausgabe der Löhne der Beschäftigten,
z. B. im Einzelhandel, sichern wir laut Studienergebnis insgesamt 6.463
Arbeitsplätze ab. Das bedeutet, dass jeder Arbeitsplatz bei den Pfalzwerken
indirekt 6,5 Arbeitsplätze in der Region stützt.
Spezifischer
Beschäftigungsmultiplikator
62
999 Vollzeitarbeitskräfte
6.463 Vollzeitarbeitskräfte
6,5
Nachhaltigkeitsbericht Pfalzwerke-Konzern | Vorwort des Vorstands
Der Wertschöpfungsfaktor Pfalzwerke
Ebenso positiv macht sich das Thema Wertschöpfung bemerkbar. Die
Pfalzwerke schaffen direkt und indirekt 363,7 Millionen Euro Wertschöpfung
in der Region.
Spezifischer
Wertschöpfungsmultiplikator
152,3 Millionen Euro
363,7 Millionen Euro
2,4
Wir als Pfalzwerke sehen uns durch die Studie in unserer Strategie bestätigt, die Region nachhaltig zu fördern und zu stärken. Wesentlich ist aber
auch, dass diese nachhaltige Strategie von unseren regionalen Partnern
und Kunden goutiert wird, denn letztlich müssen alle nachhaltigen Faktoren
auch wirtschaftlich tragbar sein. Ganz wichtig ist dabei, dass unsere Einnahmen der Region zugutekommen, was im Rahmen der Studie eindeutig
belegt wird. Eine Entscheidung gegen die Pfalzwerke als regionalen Partner
bedeutet auch immer Substanzverlust durch Mittelabfluss aus der Region!
Natürlich haben wir als Energieversorger in unserem Kernprodukt Energie
einen wesentlichen Schlüssel in der Hand, um durch nachhaltigen Umgang
mit den Ressourcen und durch Innovationskraft unsere Umwelt für uns und
kommende Generationen zu schützen. Nachhaltigkeit bedeutet für uns aber
noch viel mehr und spielt in allen Unternehmensbereichen und -beziehungen eine wichtige Rolle. Die folgenden Seiten sollen Ihnen einen Überblick
über die nachhaltigen Aktivitäten der Pfalzwerke verschaffen.
Dr. Hitschler
Koch
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Nachhaltiges Management
Als regionaler Energieversorger fühlen wir uns einer nachhaltigen Wirtschaftsweise ganz besonders verpflichtet. Um die Balance zwischen Ökologie und Ökonomie zu schaffen, haben die Pfalzwerke frühzeitig Klima- und
Umweltschutzziele als Unternehmensleitbilder definiert. Schon seit langem verbinden wir wirtschaftliche Wertsteigerung mit konkreten ökologischen Zielen und mit sozialer Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern,
Lieferanten und der Region.
Ausbau regenerativer Energien
Seit vielen Jahren investieren die Pfalzwerke in Erneuerbare Energien (Erdwärme, Solarenergie, Windenergie, Bioenergie). 250 Millionen Euro haben wir bis
zum Jahr 2010 für Projekte mit regenerativen Energien und nachhaltige Energiekonzepte bereitgestellt. Mit Fotovoltaik-Großprojekten und Windkraftanlagen sowie dem ersten industriellen Geothermiekraftwerk Deutschlands, das
Ende 2007 in Landau in Betrieb genommen wurde, leisteten die Pfalzwerke
Pionierarbeit in diesem Bereich. Die Pfalzwerke und unser Tochterunternehmen PFALZSOLAR betreiben inzwischen 16 Solarparks und -anlagen. Hinzu kommen hunderte kleiner Fotovoltaikanlagen auf Dächern. Das Beteiligungsunternehmen Pfalzwind betreibt 58 Windkraftanlagen in der Region. Die
Errichtung weiterer 50 Windkraftanlagen ist für die nächsten fünf Jahre in
Planung. Das „Energiebündel“ Biomasse kommt als klimaneutraler Rohstoff
aus der Region. Schon seit langer Zeit nutzen wir Biomasse für die günstige
und umweltfreundliche Nahwärme. 25 Biomasseanlagen sind zurzeit in
Betrieb oder im Bau.
Nachhaltiger Strommix
Unser konsequenter Weg zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung spiegelt
sich auch in unserem Gesamtenergieträgermix wider. Wir haben den Anteil der
Erneuerbaren Energien auf mittlerweile fast 23,5 Prozent (2008: 21,75 Prozent)
erhöht – ein deutlicher Vorsprung im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von
17,3 Prozent. Im Gegenzug reduzieren wir Jahr für Jahr den Anteil der fossilen
Energieträger und liegen hier deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
Energiemix Pfalzwerke
im Jahr 2009
Durchschnittswerte
in Deutschland
19,28 %
57,25 %
Kernkraft
Fossile und sonstige Energieträger
24,90 %
Kernkraft
57,80 %
Fossile und sonstige Energieträger
23,47 %
Ern. Energien
17,30 %
Ern. Energien
Quelle: BDEW
64
Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Nachhaltiges Management
Investition in die Versorgungsqualität
Ein Energieversorger ist nur so gut wie sein Stromnetz. Damit die Versorgung reibungslos funktioniert und auch in Zukunft gewährleistet ist, investierte unsere Pfalzwerke Netzgesellschaft 2010 rund 86 Millionen Euro in die
Infrastruktur unseres Stromnetzes.
„Wir als Pfalzwerke haben einen wichtigen Auftrag gegenüber den Menschen und Unternehmen in der Region. Wir
gewährleisten die Versorgungssicherheit in der Pfalz und
im Saarpfalz-Kreis. Unsere Infrastruktur ist da der entscheidende Punkt, denn wir sind immer auf dem neuesten Stand,
um unserer Verantwortung nachhaltig gerecht zu werden!“
Stefan Fels, Leitungsbau
Umwelt- und Naturschutz
Als Unternehmen, das in der Region verankert ist, nehmen wir die Verantwortung für den Natur- und Umweltschutz sehr ernst. Ganz weit oben auf
unserer Agenda steht der Vogelschutz, für den wir durch zahlreiche Investitionen und entsprechende Vorkehrungen an unseren Leitungen sorgen. Bis
2012 stehen zwei Millionen Euro für den Vogelschutz in unserem Budgetplan bereit. Davon ist ein beträchtlicher Teil für Störche reserviert, die dank
abgestimmter Maßnahmen mit dem Naturschutzverband Südpfalz e.V. wieder in unserer Region heimisch sind. Ein schöner Erfolg, der uns dazu motiviert, uns weiter mit aller Kraft für den Vogelschutz der Region einzusetzen.
Verringerung der Schadstoffe durch Fahrzeuge
In unserem Fuhrpark setzen wir auf umweltschonende Fahrzeuge mit lärmund schadstoffarmen Motoren und emissionsreduzierenden Technologien.
Schon jetzt erfüllen unsere PKWs und LKWs größtenteils die strenge Euro5-Norm mit Möglichkeit zur Umrüstung auf Euro-6-Norm. Ökologisch bewusstes Fahren mit Hilfe optimaler Routen und die regelmäßige Wartung
unserer Fahrzeuge ist für uns ein weiterer selbstverständlicher Beitrag zur
nachhaltigen Nutzung unserer Transportmittel.
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Realisation großer und kleiner Contracting-Projekte
Als Contracting-Partner übernehmen wir deutschlandweit die Gesamtverantwortung für die Energie- und Medienversorgung von gewerblichen oder
kommunalen Anlagen. Insbesondere im Bereich Biomasse-Contracting liegen die Pfalzwerke Jahr für Jahr mit ihrem Marktanteil in Deutschland auf
den vordersten Plätzen. Zahlreiche erfolgreiche Projekte sprechen für sich:
In Schwegenheim brachten unsere Spezialisten die Heizzentrale auf den
neuesten Stand der Technik. Und Hausbesitzer im Neubaugebiet Limburgerhof werden künftig mit Nahwärme heizen. In Schönenberg-Kübelberg
sowie Friedberg und Büdingen in Hessen haben wir Wärmeversorgungen
auf Basis von Holzhackschnitzeln für die örtlichen Schulen umgesetzt und
für Klimaschutz und Energieeffizienz vor Ort gesorgt.
Umsetzung schlüssiger Gesamtkonzepte
Ein beispielhaftes Erfolgsmodell nachhaltiger Strom- und Wärmeerzeugung
ist unser Contracting-Projekt mit dem Kloster Himmerod in Großlittgen, das
seine Energie aus Biomasse, Wasser- und Sonnenkraft bezieht. Der Fluss
Salm treibt heute keinen schweren Mühlstein mehr an, sondern bringt einen
Stromgenerator zum Rotieren. Rund 100.000 Kilowattstunden klimafreundlichen Stroms produziert die Turbine pro Jahr und steuert damit bis zu
50 Prozent des Gesamtstrombedarfs im Kloster bei.
Für die Wärmeversorgung ist seit 2008 hauptsächlich ein Biomasse-Heizkessel verantwortlich, befeuert mit Schilfgras und Holz. Im Sommer 2010
installierten unsere Experten der PFALZSOLAR 800 Fotovoltaik-Module mit
einer Spitzenleistung von 60 Kilowatt auf dem Dach des Viehstalls. Sie produzieren rund 60.000 Kilowattstunden Strom im Jahr, was dem Verbrauch
von 17 Haushalten entspricht. Eine autarke Versorgung rückt damit innerhalb der Klostermauern immer näher. Für die Nutzung der Dachfläche erhält
die Abtei außerdem eine Pacht. Das Anlagen-Contracting zahlt sich somit
auch in finanzieller Hinsicht aus.
Klimafreundliche Partnerschaften
Mit zahlreichen Kooperationen, Joint Ventures und Projektgesellschaften
forcieren wir den Klimaschutz in der Region.
Im Februar 2010 wurde die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Donnersberg und sechs weiteren Verbandsgemeinden durch die Gründung der
„Neue Energie Donnersbergkreis GmbH“ besiegelt. Ihr Hauptaugenmerk
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Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Nachhaltiges Management
liegt auf dem Bau und Betrieb von Biogasanlagen, aber auch anderen
Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien in den Verbandsgemeinden
Kirchheimbolanden, Rockenhausen, Göllheim, Winnweiler, Eisenberg und
Alsenz-Obermoschel.
Um Projekte mit Biogas, Wind-, Wasser- und Sonnenkraft umzusetzen, kooperieren die Pfalzwerke seit April 2010 mit den beiden VR Banken Südpfalz
und Südliche Weinstraße sowie mit der Energie Südwest AG. Gemeinsam
haben die vier Partner die VR Energiegenossenschaft Südpfalz eG ins Leben gerufen. Sie konzentriert sich zunächst auf Fotovoltaikanlagen, will
das Engagement aber auch auf Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse
ausweiten. Gemeinden profitieren indem sie Dächer vermieten oder sich
finanziell beteiligen. Ohne Verwaltungsaufwand helfen wir so CO2-Bilanzen
zu verbessern, eine sichere Rendite zu erwirtschaften und den Wirtschaftsstandort Südpfalz zu stärken.
Ein Musterbeispiel für die gelungene Zusammenarbeit der Pfalzwerke mit
leistungsfähigen Partnern und Kommunen in unserem Versorgungsgebiet ist
die BioEnergie Maikammer GmbH, die zu 50 Prozent der Verbandsgemeinde
Maikammer, zu 40 Prozent der Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft
mbH und zu 10 Prozent Pfalzgas gehört. 2010 nahm die Gesellschaft erfolgreich ein zweieinhalb Kilometer langes Biomasse-Nahwärmenetz in Betrieb,
an das zahlreiche private und kommunale Abnehmer angeschlossen sind,
die jetzt von den Vorzügen eines Nahwärmesystems auf Biomasse-Basis
profitieren.
Neu ist außerdem die im Juni gegründete „NaturEnergie Rockenhausener
Land GmbH“, kurz NERo. Mitte August wurde mit einem 1,8-MegawattSolarpark bei Rockenhausen im Donnersbergkreis das größte Neuprojekt von
NERo eingeweiht. Die Freiflächenanlage wurde von der PFALZSOLAR gebaut
und termingerecht an NERo übergeben. Insgesamt beträgt die Leistung
aller NERo-Fotovoltaikanlagen bereits 2.400 Kilowatt bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von etwa sieben Millionen Euro. Damit können eine
jährliche CO2-Einsparung von fast 1.300 Tonnen realisiert und ca. 380 Haushalte mit Strom versorgt werden. Ziel des Unternehmens sind die Finanzierung, der Bau und der künftige Betrieb von Fotovoltaik- und anderen Anlagen zur regenerativen Energiegewinnung in der Verbandsgemeinde.
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„Mit NERo ist es uns in Rockenhausen gelungen, eine mustergültige Private Public Partnership aufzubauen. Hier zeigt
sich, was die hervorragende Zusammenarbeit einer fortschrittlich denkenden Kommune mit einem leistungsfähigen
Wirtschaftsunternehmen alles bewirken kann. Wir kommen
unserem wichtigen Anliegen nach, regenerativ-nachhaltige
Energieformen weiter werthaltig umzusetzen und voranzutreiben. NERo setzt in Rockenhausen wichtige Meilensteine,
um das gemeinsame Ziel einer Null-Emission-Verbandsgemeinde bis 2020 zu erreichen.“
Thomas Kercher, Energiedienstleistungen
Strategische Allianz mit dem 1. FC Kaiserslautern
Der FCK gehört zu den charismatischsten Aushängeschildern des deutschen Fußballs und ist seit der Saison 2010/2011 zurück in der Bundesliga.
Wir halten dem Traditionsverein seit der Saison 2008/09 die Treue und haben die Vereinbarung über eine Exklusiv-Partnerschaft bis 2012 verlängert.
Inzwischen gehören wir zu den bekanntesten Sponsoren des Vereins. Wichtig sind die positiven Sympathiewerte, die die Verbindung beider Marken
schafft. So hat eine von den Pfalzwerken in Auftrag gegebene repräsentative Imagestudie ergeben, dass die überwiegende Mehrheit der befragten
Kunden das Engagement der Pfalzwerke positiv sieht und diese Partnerschaft die Kundenloyalität unterstützt. Der FCK und die Pfalzwerke – mit Herzblut gemeinsam für unsere Region.
Umweltbewusstsein von Kindern stärken
Umweltbewusstsein kann gar nicht früh genug gefördert werden. Deshalb
haben wir uns 2010 bereits zum dritten Mal am Donnersberger Umweltdiplom beteiligt. Rund 30 Schülerinnen und Schüler experimentierten an
drei Aktionstagen im Energiezentrum in Rockenhausen mit Baukästen und
erstellten Modelle, die mit Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft betrieben werden konnten. Auch 2011 beteiligen wir uns wieder am Aktionsprogramm
der Umweltabteilung des Donnersbergkreises, das Kindern die Gelegenheit
gibt, spielerisch die Natur und Umwelt zu erkunden.
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Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Nachhaltiges Management
Förderung von Sport und Kultur in der Region
Wir sehen uns in sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung für die Menschen unserer Region und sponsern deshalb das kulturelle Leben und das
Vereinsleben in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis. Im Rahmen eines breiten
Vereins- und Trikotsponsorings unterstützen wir jährlich rund 100 Vereine
der Region, unter anderem in den Sportarten Fußball, Handball, Volleyball,
Basketball, Tennis, Tischtennis und Reiten. Ebenso setzen wir uns für Ortsund Kulturveranstaltungen ein.
Für echte „Frauenpower“ sorgen wir außerdem mit unserem Engagement
beim Frauenfußball-Zweitligisten 1. FFC 08 Niederkirchen. Unser Sponsoring umfasst hier neben traditioneller Banden- und Trikotwerbung auch die
Werbung auf dem Mannschaftsbus.
„Das Vereinsleben als sozialen Ankerpunkt der Menschen in
der Region zu unterstützen, ist für uns ein wichtiger Aspekt
nachhaltigen Handelns. Die Förderung von Sport ist hier das
treibende Konzept, nicht nur für unsere Mitarbeiter. Deshalb unterstützen wir besonders den Breitensport in unserer
Region.“
Janine Arnold, Regionales Sponsoring
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Dienstleistungsqualität
Wir von den Pfalzwerken sehen uns als Dienstleister für die Menschen der Region. Deshalb investieren wir in die
Ausbildung und Weiterbildung unserer Mitarbeiter sowie in Prozesse und Systeme, die uns dabei unterstützen
die Qualität unserer Dienstleistungen zu steigern.
Ausbildungsförderung in der Region
Die Türen des Pfalzwerke BildungsZentrums in Maxdorf stehen nicht nur
unseren Mitarbeitern, sondern auch anderen Unternehmen der Region
offen: Jährlich werden hier rund 200 Auszubildende aus zirka 40 Unternehmen in Maxdorf auf das Berufsleben vorbereitet. Neben Lehrgängen
für Elektroniker, Mechatroniker oder Verfahrenstechniker bieten wir auch
Kurse für angehende Kaufleute an. Damit unterstützen wir vor allem kleinere
Unternehmen, denen die personellen und finanziellen Möglichkeiten für
eine eigene Ausbildung fehlen.
Verbesserung der Arbeitssicherheit
Im wichtigen Bereich Arbeitssicherheit versuchen wir, Risiken zu minimieren und unsere Mitarbeiter bestmöglich für ihre täglichen Anforderungen zu
wappnen. Dazu gehören regelmäßige Schulungen sowie die Überprüfung
von Arbeitsmitteln, Brandschutzmaßnahmen und Erste-Hilfe-Kästen. So
nahmen beispielsweise im letzten Jahr rund 200 Mitarbeiter an Feuerlöschübungen teil.
Insbesondere die Sicherheit der Kollegen im Bereich Netzbau und -instandhaltung hängt stark von Arbeitsverfahren, Ausrüstung und Schulungsstand
ab. Unsere Abteilung für Arbeitssicherheit und Umweltschutz führte auch
2010 theoretische und praktische Schulungen unter anderem zur Höhenrettung an Strommasten durch. Im Juni nahmen rund 150 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter teil. Um das Ausbildungsziel der Höhenrettung weiter zu
optimieren, ist für Anfang 2011 die Fertigstellung des erweiterten Schulungsgeländes in Maxdorf vorgesehen.
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Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Dienstleistungsqualität
„Was hat Arbeitssicherheit mit Dienstleistungsqualität
zu tun? Aus unserer Sicht sehr viel! Denn nur wenn unser
gesamtes Arbeitsschutzsystem zuverlässig und nachhaltig
funktioniert, sind unsere Mitarbeiter in der Lage, die Arbeiten
jederzeit sicher auszuführen. Unser systematischer Ansatz
ist mittlerweile zu einem Produkt im Konzern, aber auch im
freien Markt geworden. Die Standards der Pfalzwerke werden hoch angesehen. Beim wichtigen Thema Arbeitssicherheit unterstützen wir inzwischen viele Unternehmen mit
unserem Know-how.“
Bernhard Deutschel, Arbeitsschutz
Energieberatung vor Ort
Als echter Dienstleister sind die Pfalzwerke immer nah am Kunden. Und das
auch wortwörtlich. Mit unserem rollenden Energiemobil besuchen wir flächendeckend Ortschaften in der gesamten Region und bieten unseren Kunden vor Ort „Ratschläge rund um das Thema Energie“. In unseren beiden
Energiezentren Kandel und Rockenhausen geben unsere praxiserfahrenen
Energieberater Ratschläge zum Thema Heizungsmodernisierung, informieren über die aktuellen Förderrichtlinien und geben Auskunft zu allen weiteren Fragen rund um das Thema Energie.
„Wir von der Energieberatung haben eine besondere Aufgabe. Die Menschen und Unternehmen der Region vertrauen
unserer Kompetenz, Energie zu sparen und sinnvolle, nachhaltige Energielösungen zu entwickeln. Auf einer so großen
Fläche wie der Pfalz und dem Saarpfalz-Kreis ist dies eine
enorme Herausforderung, da zu sein, wo man uns braucht.
Ein Service, der von unseren Kunden hoch geschätzt wird.“
Walter Kirsch, Energieberatung
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Informationsservice und Kundenberatung
In unseren Energieberatungszentren in Kandel und Rockenhausen informieren unsere fachkundigen Berater unter anderem über Heizungssanierung
und Dämmung, den Netzanschluss von regenerativen Erzeugungsanlagen und Contracting-Angebote oder geben allgemeine Empfehlungen und
Tipps, wie sich der Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden drosseln
lässt. Das feuerrote Energiemobil der Pfalzwerke steuert außerdem regelmäßig die entlegeneren Orte in der Pfalz und dem Saarpfalz-Kreis an.
Mit unserem visavi Onlineservice für Privatkunden bieten wir außerdem rund
um die Uhr Informationen zu den wichtigsten Energiethemen und schnelle
Antworten auf drängende Fragen – zum Beispiel zu neuen Fördermaßnahmen und Gesetzesänderungen. Hier stehen auch viele Themen-Broschüren
zum bequemen Download bereit.
Innovationskraft
Nur durch Innovation und Verantwortung lassen sich langfristig Werte schaffen. Gerade im Bereich der Energiewirtschaft sind kreative Ideen sowie neue Wege und Partnerschaften das A und O, um auch in Zukunft die
Versorgung ökologisch verträglich sicherzustellen. Hier setzen die Pfalzwerke ganz stark auf neue Konzepte.
Klimaschutzzertifikate: eine Investition in die Zukunft
2010 haben wir mit unseren Klimaschutzzertifikaten eine richtungsweisende
ökologisch sowie ökonomisch sinnvolle Idee verwirklicht, welche die Menschen in unserer Region aktiv einbezieht: Mitte Mai boten wir Kommunen,
Pfalzwerke-Kunden und -Mitarbeitern ein Investment in unsere Klimaschutzzertifikate an. Für den 2009 von unserer Fotovoltaiktochter PFALZSOLAR
GmbH installierten Solarpark Höheinöd mit 2,1 Megawatt (MW) Spitzenleistung und einem Investitionsvolumen von rund sechs Millionen Euro konnten
Anteile zwischen 1.000 Euro und 30.000 Euro angelegt werden mit einer
über zehn Jahre garantierten jährlichen Verzinsung von fünf Prozent.
Die Nachfrage übertraf unsere Erwartungen um ein Vielfaches, deshalb
starteten wir Anfang Oktober ein zweites Projekt mit 4,5-prozentiger Verzinsung aufgrund der seit 1. Juli 2010 reduzierten Einspeisevergütung und
einem Höchstbetrag von 15.000 Euro für Kunden unserer Ökostromtarife
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Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Dienstleistungsqualität, Innovationskraft
visavi umwelt und visavi naturstrom. Wieder war die Resonanz überwältigend und das Emissionsvolumen von 4,2 Millionen Euro in kürzester Zeit
ausgeschöpft. Mit dem Erlös realisierten wir den Erwerb der Solarparks in
Bann und Weilerbach, zwei Freiflächenanlagen mit insgesamt 1,66 Megawatt (MW) Spitzenleistung.
Privatheime als Eigenerzeuger
Dezentrale Versorgung ist ein wichtiger Bestandteil unserer zukünftigen
Energieversorgung. Mit hocheffizienten und zugleich klimaschonenden
dezentralen Versorgungseinrichtungen unterstützen wir Privathaushalte bei
der Eigenerzeugung. Acht Haushalte haben sich zwei Jahre lang am Pilotprojekt „Heiz Dir Deinen Strom“ beteiligt, das die Pfalzwerke in Kooperation mit ihrem Tochterunternehmen Pfalzgas sowie der MVV Energie durchgeführt haben.
Waschmaschinengroße Mini-Kraftwerke produzieren Wärme und Strom
gleichzeitig. Der Strom wird ins Stromnetz eingespeist und vom Netzbetreiber vergütet. Die Kombination aus Wärme- und Stromproduktion spart der
Umwelt pro Haushalt und Jahr rund eine Tonne Kohlendioxid gegenüber
einer reinen Erdgasheizung.
Vernetzung dezentraler Anlagen zu einem virtuellen Kraftwerk
Die pfälzische Gemeinde Weilerbach nimmt als eine von vier ausgewählten europäischen Gemeinden an dem fünf Jahre dauernden EU-Projekt
„Sustainable Energy Management Systems“ (SEMS) teil. SEMS zielt auf
eine nachhaltige Energieversorgung mit der Vorgabe, für Weilerbach den
Gesamtwärmeverbrauch der Verbandsgemeinde um 40 Prozent zu reduzieren, den Gesamtstromverbrauch der Verbandsgemeinde um zehn Prozent
zu reduzieren und zu 100 Prozent auf die Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen umzustellen.
Als SEMS-Projektpartner bauen die Pfalzwerke im Rahmen des Teilprojekts
„Dezentrales Energie-Management“ (DEMS®) ein dezentrales Versorgungskonzept auf, das durch ein intelligentes Management-System gesteuert
wird. Dazu gehören eine 4,5-Megawatt-Windanlage sowie eine Fotovoltaikanlage mit zehn Kilowatt Spitzenleistung auf dem Dach des Heizwerks im
Weilerbacher Baugebiet Palmenkreuz.
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„Autarke Gemeinden, Kreise, Regionen – voll basierend
auf regenerativen Energiekonzepten. Das soll kein schöner
Traum bleiben! Wir von den Pfalzwerken setzen solche Konzepte heute schon in die Realität um. Das ist nicht nur innovativ und nachhaltig, es macht richtig Freude, die kreativen
Möglichkeiten zu entdecken und die Potenziale voll auszuschöpfen.“
Dieter Schneider, Kommunale Dienstleistungen
Elektromobilität
Ende August wurde in der Gaststätte „Deutsches Weintor“ in Schweigen die
erste Ladestation für Elektro-Zweiräder eröffnet – Startschuss für ein Förderprogramm, das möglichst viele Menschen in unserer Region für das Thema
begeistern soll.
Geplant ist der Aufbau eines Ladestation-Netzes für Zweiräder entlang beliebter Fahrradstrecken in der Pfalz. Kunden unseres Ökostromprodukts
visavi privat umwelt sowie unseres neuen E-Mobilitäts-Tarifs visavi privat
mobil S erhalten außerdem einen jährlichen Bonus von 200 beziehungsweise 100 Kilowattstunden Strom bei der Anschaffung eines Elektrorollers oder
-fahrrades. Kostenloses Probefahren strombetriebener Zweiräder bieten wir
in unserem Energiezentrum Kandel.
„Smarte“ Haushalte und Netze
Bis 2020 sollen nach EU-Vorgaben rund 80 Prozent der Haushalte mit intelligenten Strom- und Gaszählern ausgestattet werden, sogenannte Smart
Meter. Sie erfassen den Verbrauch von Strom und Gas sekündlich genau
und sind damit ein wichtiger Baustein in einem umfassenden intelligenten
Stromnetz (Smart Grid) der Zukunft.
Die Pfalzwerke unterstützen gemeinsam mit der VOLTARIS den Einbau von
intelligenten Zählern und testen diese bereits in Pilothaushalten. Die Kunden
sollen zukünftig mit der passenden Software ihr individuelles Verbrauchs-
74
Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Innovationskraft, Kundenloyalität
verhalten über ein Onlineportal ablesen und analysieren können. Einen
flexiblen „Tag und Nacht“-Tarif mit günstigerem Verbrauchspreis in der
Nacht bieten die Pfalzwerke schon heute an. Die Haushalte unserer Kunden
werden damit vom passiven Stromverbraucher zum aktiven Energiemanager.
Kundenloyalität
Die Nähe zur Region und ihren Menschen ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der Pfalzwerke. Persönliche
Beratung und ein offenes Ohr für Kritik und Anregungen sind dabei ebenso selbstverständlich, wie der Einsatz
unserer Service- und Netzmitarbeiter rund um die Uhr. Denn wir wollen nicht nur zufriedene, sondern begeisterte
Kunden, die sich auch in Zukunft gern auf uns verlassen und den Weg in die Zukunft gemeinsam mit uns gehen.
Kritik annehmen und umsetzen
Wir lassen uns von unseren Kunden nicht nur gern die Meinung sagen, sondern nehmen Anregungen auch direkt auf, um uns weiter zu verbessern. Im
Frühjahr haben wir deshalb auf unserer Homepage und bei Veranstaltungen
die Umfrage „Kritik oder Kompliment?“ gestartet. Gelobt wurden die gute
Erreichbarkeit und Zuverlässigkeit der Pfalzwerke. Unsere Investitionen in
Erneuerbare Energien wurden von den Teilnehmern als „sehr wichtig“ unterstrichen. Kritische Stimmen haben wir aufgegriffen und unseren Service
verbessert. Zum Beispiel können unsere Kunden nun auf unserer Website
die Kosten für ihren Hausanschluss berechnen oder sich über geplante Abschaltungen per E-Mail informieren lassen.
Erreichbarkeit und aktiver Dialog
Die Servicezeiten unserer Hotline haben wir verlängert und sind nun auch
an Samstagen für unsere Kunden erreichbar. Städten und Gemeinden in
unserem Netzgebiet stehen außerdem unsere Kommunalbetreuer beratend
zur Seite.
Auf zahlreichen Fach- und Verbrauchermessen, Gewerbeschauen und eigenen Veranstaltungen suchen wir den Dialog zu unseren Zielgruppen, informieren über Trends und Entwicklungen in der Energiebranche und stellen
Produkte und Dienstleistungen unseres Unternehmens vor. PfalzwerkeMitarbeiter referieren zudem als Experten für eine Vielzahl von Themen auf
Tagungen, Seminaren und Fachforen.
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Schnelle Behebung von Störungen
Unsere Service- und Netzmitarbeiter sind rund um die Uhr für unsere Kunden da. Wir setzen alles daran, unser Leitungsnetz von über 15.000 Kilometern Länge möglichst ausfallsicher zu betreiben. Dennoch sind Störungen
leider niemals gänzlich auszuschließen. Modernste Technik in unserer Netzleitstelle in Mutterstadt und gut geschultes Personal tragen jedoch dazu
bei, Versorgungsunterbrechungen kurz und die betroffene Fläche klein zu
halten. Unser Entstördienst ist 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr für
unsere Kunden da und mit unseren Netzteams an acht Standorten sind wir
jederzeit schnell zur Stelle.
„Jeder Kunde, jedes Problem ist anders. Es kommt daher
besonders auf das Fingerspitzengefühl des einzelnen Mitarbeiters an. Kunden, die sich beschweren, sind für mich
wichtige Partner, die uns dabei unterstützen Prozesse und
Dienstleistungen nachhaltig zu verbessern.“
Peter Doland, Kundenversteher
Wettbewerbskraft
Tief verankert in der Region, aber ein zuverlässiger Energie-Partner in ganz Deutschland – so sind die Pfalzwerke
2010 aufgestellt und haben durch den offenen Wachstumskurs der letzten Jahre sehr viel zum Wirtschaftsstandort Pfalz und Saarpfalz-Kreis beigetragen. Nicht nur mit innovativen Konzepten, sondern auch durch die
Ausweitung des Angebots unserer prosperierenden Beteiligungsgesellschaften konnten neue, zukunftsfähige
Wege erfolgreich beschritten werden.
Gemeinsam zum Wohle unserer Heimat
Die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT und die Pfalzwerke Netzgesellschaft unterstützen zahlreiche pfälzische und saarpfälzische Kommunen als
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Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Kundenloyalität, Wettbewerbskraft
langfristiger und bewährter Konzessionsvertragspartner. Der Konzessionswettbewerb hat sich in den letzten Jahren nochmals verschärft, da weitere
Stadt- und Gemeindewerke versuchen, ihr Netzgebiet durch Bewerbungen
um Pfalzwerke-Konzessionen zu erweitern.
Mit unserem neuen Pfalzwerke-Konzessionsvertrag, den wir Anfang 2010
mit dem Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz vereinbart haben,
bieten wir unseren Partnerkommunen viele neue Vorteile und langfristige
Planungssicherheit. In über 100 Ortsnetzen haben wir allein im Jahr 2010
neue Konzessionsverträge vereinbart und sind in vielen Gemeinden auch
Partner erster Wahl, wenn es um die Straßenbeleuchtung im Ort geht. Damit
verfolgen wir weiter ein gemeinsames Ziel mit unseren Kommunen: sichere
und günstige Energie für die Pfalz und den Saarpfalz-Kreis.
„Langfristige Planungssicherheit, umfassender Vor-OrtService – und die Gewissheit, dass jeder Euro die Zukunft
unserer Region nachhaltig fördert: Das sind seit 99 Jahren
die wichtigsten Gründe, die für eine Zusammenarbeit der
hiesigen Kommunen mit den Pfalzwerken sprechen. Mit
dem neuen Konzessionsvertrag, den wir vor Jahresfrist mit
dem Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz verhandelt haben, kommt noch einmal eine ganze Reihe Vorteile
hinzu. Deshalb konnten wir allein im Jahr 2010 in über 100
Ortsnetzen neue Konzessionsverträge abschließen.“
Peter Andres, Konzessionsvertragsmanagement
Energielieferant in ganz Deutschland
Seit Juli 2007 machen die Pfalzwerke auch auf Bundesebene als zuverlässiger und serviceorientierter Energieversorger auf sich aufmerksam. Mit
unserer Marke 1·2·3energie haben wir die Veränderungen des Marktes
mitgestaltet und treten mit beachtlichem Erfolg deutschlandweit als Anbieter auf. Schon vier Monate nach Markteinführung hatten sich so viele
Verbraucher für 1·2·3energie entschieden, dass in Rekordzeit das geplante
Jahresziel in Bezug auf Kundenzahl und Wachstum überschritten wurde.
1·2·3energie zählt Ende 2010 über 110.000 angemeldete Stromkunden und
fast 40.000 angemeldete Gaskunden.
77
In zwei Vergleichsstudien des Deutschen Instituts für Service-Qualität
(DISQ) wurde 1·2·3energie im März 2010 für den „besten Ökostromtarif“
unter 28 verglichenen überregionalen Stromanbietern sowie im April 2010
als „bester Gasanbieter“ unter 37 verglichenen überregionalen Gasanbietern ausgezeichnet.
Grüne Zertifikate
Unsere Kunden wünschen sich verstärkt klimafreundliche Produkte. Diesem
Wunsch werden die Pfalzwerke durch ein differenziertes Ökostromproduktportfolio gerecht. Laut einer repräsentativen Studie der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz sind 89 Prozent der Verbraucher bereit, zukünftig
CO2-neutrale Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. 55 Prozent sind
sogar bereit, für CO2-neutrale Produkte mehr zu bezahlen. Als Pfalzwerke
setzen wir neben unseren eigenen Erzeugungsanlagen auf zertifizierte
Ressourcen, um verlässliche und qualitätsgeprüfte Grünstrom-Produkte anzubieten. Mit Zertifizierungen durch namhafte Partner wie den TÜV Süd und
Grüner Strom Label e.V., Bonn, sichern wir nicht nur die Güte des Stroms
ab, sondern stellen über unsere Produkte mit Fondsanteilen auch sicher,
dass die Erzeuger in neue regenerative Anlagen reinvestieren.
Um unseren Kunden eine echte Wahl zu geben, haben wir drei Grünstromprodukte im Angebot, die auf unterschiedlichen Zertifikatsmodellen aufbauen. Mit Renewable+, Naturpower und unserem Premiumprodukt Naturstrom, der zu 100 Prozent auf regionaler Wasserkraft basiert, bieten wir
unseren Kunden und Partnern nicht nur die Möglichkeit, grünen Strom zu
kaufen, sondern auch aktiv zur Reinvestition in neue regenerative Anlagen
beizutragen – und damit zu einer sauberen und nachhaltigen Zukunft.
Auch mit unseren grünen Gasprodukten können unsere Kunden den Klimaschutz fördern. Schon bei einem durchschnittlichen Gasverbrauch von
20.000 kWh wird mit diesen Produkten der CO2-Ausstoß um mehr als vier
Tonnen pro Jahr reduziert. Auch hier setzen wir auf Zertifikate, die mit registrierten, geprüften und akkreditierten Klimaschutzprojekten sicherstellen,
dass die durch die Gasverbrennung entstehenden Treibhausgase an anderer Stelle entsprechend eingespart werden.
78
Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wettbewerbskraft
„Der Trend bei unseren Kunden geht ganz klar in Richtung
grüner Strom und Gas. Viele unserer Kunden haben sich
bereits für ein Ökoprodukt entschieden. Wir bei den Pfalzwerken möchten unseren Kunden Transparenz und Mitbestimmung geben, welche Energieressourcen eingesetzt und
gefördert werden. Dabei legen wir nicht nur Wert auf den
Einsatz regenerativer Energie, sondern vor allem auch auf
deren Ausbau. Deshalb stellen unsere Produkte einen absoluten Mehrwert dar, sowohl für unsere Kunden als auch für
nachfolgende Generationen.“
Ralf Poll, Vertrieb und Handel
Wirtschaftsstandort stärken
Seit September steht Unternehmen aus der Region Rhein-Neckar-Pfalz das
DATACENTER unserer Telekommunikationstochter PFALZKOM | MANET in
Mutterstadt zur Verfügung. Das neue Rechenzentrum gehört zu den modernsten und sichersten in Deutschland und stärkt den regionalen Wirtschaftsstandort. Die Energieeinspeisung über zwei verschiedene Spannungsebenen direkt aus unserem Umspannwerk Mutterstadt bietet eine
einmalige energetische Hochverfügbarkeit, durch die das DATACENTER
Rhein-Neckar schon heute für die Anforderungen von morgen bestmöglich
aufgestellt und versorgt ist.
Für Server und Kühlung setzt PFALZKOM | MANET energiesparende Technologien ein. Auf dem Flachdach des Rechenzentrums hat die PFALZSOLAR
zudem eine Fotovoltaikanlage installiert, die CO2-freien Strom erzeugt.
Damit setzt das nach den Sicherheitsstandards TIER-III klassifizierte
DATACENTER Rhein-Neckar neue Maßstäbe in puncto Sicherheit und
Energieeffizienz und leistet einen wichtigen Beitrag zur umweltschonenden
Datenhaltung in der Metropolregion
Wachstumskurs
Auch mit unserer Beteiligungsgesellschaft prego services GmbH befinden
sich die Pfalzwerke weiterhin deutlich auf Wachstumskurs. Die prego services konnte 2010 ihre Marktposition als professioneller Dienstleister im süddeutschen Raum weiter ausbauen. Gemeinsam mit PFALZKOM | MANET
79
und dem DATACENTER Rhein-Neckar bietet prego services ganzheitliche,
integrierte IT- und Kommunikationslösungen an und steht den Kunden als
kompetenter Partner zur Verfügung.
„Mit dem DATACENTER Rhein-Neckar setzen wir als
PFALZKOM | MANET neue Standards in Hightech und Green
IT. Und das direkt vor Ort! Damit stärken wir unsere Region
nicht nur als Wirtschaftsstandort, sondern machen sie auch
fit für die Zukunft.“
Thorsten Moßmann, DATACENTER und Facilities
Nachhaltiges Handeln kann aus unserer Sicht nur als Gesamtkonzept
funktionieren und durchdringt, um den Namen zu verdienen, alle Ebe-
Soziales Engagement
im Konzern
nen eines Unternehmens. Das fängt damit an, dass wir unsere Verantwortung für unsere Kollegen und unsere Junioren sehr ernst nehmen
und uns mit verschiedenen Projekten und Einrichtungen um das soziale und gesundheitliche Wohlbefinden unserer Mitarbeiter kümmern.
Zukunft für unseren Nachwuchs
Eine qualifizierte und praxisorientierte Berufsausbildung ist die Basis für
ein nachhaltig erfolgreiches Berufsleben. Das Ausbildungsprogramm der
Pfalzwerke zählt zu den anspruchsvollsten in der Branche und ist bereits
mehrfach ausgezeichnet worden. Unsere Ausbildungsquote liegt seit
Jahren überdurchschnittlich hoch: 2010 betrug sie auf Konzernebene
8,5 Prozent und bezogen auf die Pfalzwerke 9,3 Prozent.
Das Spektrum der angebotenen Berufe reicht vom Elektroniker für Betriebstechnik bis hin zum Industriekaufmann oder Bachelor of Arts für die Studiengänge „Öffentliche Wirtschaft – Versorgungswirtschaft“, „Accounting und
Controlling“ sowie „Dienstleistungs-Marketing“.
80
Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wettbewerbskraft, Soziales Engagement im Konzern
Junioren übernehmen Verantwortung
Bereits im ersten Ausbildungsjahr startet unser Nachwuchs mit einem innovativen Konzept: der JuniorFirma. Innerhalb des Konzerns ist die JuniorFirma wie ein selbstständiges Unternehmen organisiert, das reale Aufträge der
Pfalzwerke übernimmt. Unsere Auszubildenden lernen dabei, bereichsübergreifend zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen sowie unternehmerisch
zu denken und zu handeln. Dazu gehören auch Sozialprojekte, die seit einigen Jahren fester Bestandteil unserer Ausbildung sind.
2010 unternahmen acht kaufmännische Auszubildende aus dem ersten
Ausbildungsjahr mit Seniorinnen und Senioren der Pflegeeinrichtung „Deutsches Haus“ in Weisenheim am Sand einen Ausflug in den Tierpark Rheingönheim. Außerdem sorgten technische Auszubildende der Pfalzwerke für
stimmungsvolle Beleuchtung auf der Heimterrasse und montierten eine ergänzende Heizung für eine Sitzgruppe, sodass die Senioren auch nach der
Dämmerung und an kühleren Tagen draußen sitzen können.
Gemeinsame Sportaktivitäten
Zahlreiche Betriebssportgruppen – aktuell Gymnastik, Inlineskaten,
Schwimmen, Nordic Walking, Kegeln, Skat, Skilaufen, Volleyball und Tennis – helfen unseren Mitarbeitern, frische Energie zu tanken. Ihr sportliches
Können stellen sie außerdem bei Skifreizeiten und beim jährlich stattfindenden Fußball- und Beachvolleyball-Turnier auf dem Mitarbeiterfest unter
Beweis. Über 150 Mitarbeiter der Pfalzwerke-Gruppe nahmen außerdem
am 8. BASF FirmenCup teil, dem größten Firmenlauf der Region.
Mitarbeiterfest in Maxdorf
Rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfalzwerke-Gruppe
folgten wieder mit ihren Familien der Einladung zum Mitarbeiterfest
nach Maxdorf, das 2010 unter dem süßen Motto „Dolce Vita an der Via
Volta“ stand. Verwöhnt von Köstlichkeiten aus der italienischen Küche und
passender musikalischer Begleitung verbrachten die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter eine angenehme gemeinsame Zeit. Traditionsgemäß startete
das Mitarbeiterfest auch in diesem Jahr ganz sportlich auf dem Fußballplatz
mit einem Turnier. Novum in diesem Jahr: das erste Mal startete eine reine
Frauenmannschaft. Und auch die Beachvolleyballer spielten wieder um
ihren Pokal.
81
Aktive Gesundheitsförderung
Seit 2003 gibt es den „Arbeitskreis Fit“, der sich ambitionierte Ziele gesetzt
hat. Dazu gehören die Förderung des körperlichen, geistigen und sozialen
Wohlbefindens unserer Mitarbeiter sowie die Entwicklung eines ganzheitlichen Gesundheitsbewusstseins. Auch im Jahr 2010 wurden zahlreiche Präventivmaßnahmen und Aktionstage zur Gesundheitsförderung angeboten.
An vier „Gesundheitstagen“ in unseren Außenstellen Landau, Homburg,
Otterbach und Maxdorf nahmen zahlreiche Mitarbeiter an Fitness- und Gesundheitschecks teil und erhielten Informationen und Tipps rund um das
Thema Gesundheit.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb unterstützen wir beispielsweise das Serviceportal Benefit@work, das
unseren Mitarbeitern einen einfachen und vergünstigten Zugang zu Dienstleistungen rund um Kinderbetreuung, Seniorenpflege oder Haushaltshilfen
ermöglicht.
2010 haben sich die Pfalzwerke zum wiederholten Mal an dem Projekt „Delta Kids – Feriencamps“ beteiligt, bei dem Unternehmen und Sportvereine
zusammenarbeiten, um Kindern eine bewegungsfördernde Ferienbetreuung
und Eltern eine flexiblere Urlaubsplanung zu ermöglichen. In Mannheim,
Heidelberg, Lampertheim und auf unserem Betriebsgelände in Maxdorf
wurden Feriencamps angeboten, in denen Kinder bis zu zehn Stunden am
Tag betreut und sportlich gefördert wurden.
Junge Frauen begeistern
Die Pfalzwerke haben sich auch 2010 beim bundesweit stattfindenden Aktionstag „Girls’ Day“ engagiert, einem Berufsorientierungsprojekt für junge
Frauen mit dem Ziel, junge Frauen für Berufe zu begeistern, die nach wie vor
überwiegend von Männern ausgeübt werden. Elf Schülerinnen im Alter zwischen elf und 15 boten wir ein abwechslungsreiches Programm: Gesichert
und unter Anleitung der Ausbilder erprobten sie das Besteigen von Strommasten und lösten Aufgaben eines „Elektronikers für Betriebstechnik“, einer
unserer zentralen Ausbildungsberufe.
82
Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Soziales Engagement im Konzern,
Nachhaltigkeitsmanagement bei den Pfalzwerken
„Nachhaltigkeitsmanagement ist für uns als Pfalzwerke
gelebte Realität. Und das nicht erst seit gestern. Ein wesentlicher Faktor hierbei waren und sind Transparenz und
Klarheit in unseren Aussagen sowie ein intensiver Dialog
auf breiter Ebene. Und genau dafür setzen wir uns von der
Unternehmenskommunikation der Pfalzwerke mit voller
Energie ein.“
Elke Spaeth, Unternehmenskommunikation & Marketing
Sehr geehrte Damen und Herren,
um unsere nachhaltigen Strategien weiter voranzutreiben und immer neue
Projekte zu generieren, wird ab 2011 eine zentrale Stelle die Koordination
aller Nachhaltigkeitsthemen übernehmen und den Dialog im Unternehmen
sowie mit den Menschen, Unternehmen und Institutionen in der Pfalz und
im Saarpfalz-Kreis intensivieren.
Nachhaltigkeitsmanagement bei den
Pfalzwerken
Zu diesem Zweck haben wir eine neue Nachhaltigkeitswebsite implementiert, die alle aktuellen Themen und Projekte aus dem Konzern darstellt und
als Dialogplattform dienen soll. Dazu haben Sie die Möglichkeit, den Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht der Pfalzwerke als App für alle gängigen
Smartphones zu erhalten. Modern, interaktiv, umweltfreundlich.
Wir freuen uns auf einen nachhaltigen Dialog!
Ihre
Elke Spaeth
83
Konzernabschluss
zum 31. Dezember 2010
84
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
85
Konzern-Bilanz
zum 31. Dezember 2010
AKTIVA
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
- davon Geschäfts- oder Firmenwert
Sachanlagen
Finanzanlagen
- davon Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
Anhang
31.12.2010
Tsd. €
Tsd. €
Vorjahr
Tsd. €
(6)
17.098
12.277
(7)
(8)
(572)
408.144
255.542
(620)
362.349
253.791
(10.884)
(10.851)
680.784
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Wertpapiere
Flüssige Mittel
Rechnungsabgrenzungsposten
Aktive latente Steuern
PASSIVA
13.164
282.187
22.128
291.699
(11)
(12)
75.764
95.481
62.637
95.526
Empfangene Ertragszuschüsse
Rückstellungen
- davon Rückstellung für latente Steuern
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Passive latente Steuern
86
466.596
471.990
3.640
710
1.824
271
1.151.730
1.102.502
(13)
(14)
31.12.2010
Tsd. €
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
- rechnerischer Wert eigener Anteile
Ausgegebenes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Konzern-Bilanzgewinn
Ausgleichsposten für die Anteile anderer Gesellschafter
628.417
(9)
(10)
Anhang
(15)
(16)
(17)
(18)
(19)
(20)
(21)
(22)
(23)
Tsd. €
Vorjahr
Tsd. €
96.000
- 1.525
94.475
2.958
60.809
32.335
1.057
Tsd. €
Tsd. €
96.000
0
96.000
2.958
62.342
30.798
1.108
191.634
52.829
636.846
(0)
269.323
862
236
1.151.730
193.206
57.536
605.033
(237)
245.048
1.679
0
1.102.502
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010
Anhang
2010
Tsd. €
1.764.544
- 76.822
Vorjahr
Tsd. €
1.821.694
- 56.958
1.687.722
1.764.736
(30)
(31)
2.719
8.444
9.769
16.676
(32)
(33)
(34)
37.881
- 1.478.054
- 66.794
57.141
- 1.572.517
- 70.551
Abschreibungen
- davon Abschreibungen auf den Geschäftsoder Firmenwert
(35)
- 32.832
- 37.498
(48)
(47)
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
(36)
- 109.246
- 115.402
49.840
52.354
- 18.722
- 10.400
(1.344)
(1.597)
31.118
41.954
- 1.750
- 10.552
0
- 15.753
18.816
14.210
26.201
6.416
(16), (17)
32
58
(16), (17)
(16), (17)
(16), (17)
27
- 60
0
0
0
- 1.258
- 690
32.335
- 619
30.798
Umsatzerlöse
Strom- und Erdgassteuer
Umsatzerlöse (ohne Strom- und Erdgassteuer)
Erhöhung des Bestands an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Finanzergebnis
- davon auf assoziierte Beteiligungen
entfallendes Ergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliches Ergebnis / Außerordentlicher Aufwand
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
(29)
(37), (38)
(39)
(40)
Konzern-Jahresüberschuss
Gewinnvortrag
Entnahme aus Gewinnrücklage wegen Erwerb
eigener Anteile
Ertrag aus offener Absetzung des rechnerischen
Wertes eigener Anteile
Aufwand aus Erwerb eigener Anteile
Einstellungen in Gewinnrücklagen
Anteile anderer Gesellschafter am Konzernergebnis
Konzern-Bilanzgewinn
87
Konzern-Kapitalflussrechnung
1.
Jahresüberschuss (einschließlich Ergebnisanteile von Minderheitsgesellschaftern)
Abschreibungen (inkl. Verrechnung der Zuschreibungen)
auf Gegenstände des Anlagevermögens
2.
+
3.
4.
4a
4b
5.
+
=
+/-
6.
-
Zunahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
7.
+
Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
15a
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
=
+
+
+
=
=
+
=
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
Netto-Cash Flow (Summe der Zeilen 8 und 15)
Dividendenausschüttung an Anteilseigner der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
Auszahlung aus dem Erwerb eigener Aktien
Auszahlung aus der Tilgung von Genussscheinen
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten
Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
23.
24.
25.
1)
Zunahme der langfristigen Rückstellungen
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge
Brutto-Cash Flow
Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen
Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
1)
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Summe der Zeilen 8, 15 und 22)
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode
2009
Tsd. €
26.201
32.836
9.610
- 2.353
58.909
22.203
37.903
114
- 1.161
63.057
- 17.429
- 419
- 3.203
- 2.265
- 13.875
7.171
85.599
1.382
39.095
67.645
3.717
- 76.975
- 7.436
- 70.605
- 7.111
0
402
- 2.157
4
81.350
- 4.846
- 84.784
815
- 16.565
- 59
0
58.578
- 42.054
- 760
- 860
2.509
70.154
- 16.570
- 58
- 787
80.237
- 56.513
- 774
5.535
- 45
95.526
95.481
75.689
19.837
95.526
Darin enthalten: gezahlte Zinsen 8.120 Tsd. € (Vorjahr: 8.549 Tsd. €) und gezahlte bzw. erstattete Ertragsteuern 7.530 Tsd. € (Vorjahr: 7.101 Tsd. €) bzw.
1.325 Tsd. € (Vorjahr: 14.700 Tsd. €).
88
2010
Tsd. €
18.816
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Der Finanzmittelfonds umfasst die in der Bilanz enthaltenen flüssigen Mittel.
Von den Beständen des Finanzmittelfonds stammen 470 Tsd. € (Vorjahr: 389 Tsd. €)
von der Pfalzgas GmbH, Frankenthal, 1.972 Tsd. € (Vorjahr: 2.617 Tsd. €) von
der pfalzwind GmbH, Wörrstadt (Pfalz) und 905 Tsd. € (Vorjahr: 878 Tsd. €) von der
VOLTARIS GmbH, Maxdorf (quotal einbezogene Unternehmen). Bei der pfalzwind
GmbH, Wörrstadt (Pfalz), unterliegen 912 Tsd. € (Vorjahr: 1.910 Tsd. €) einer Verfügungsbeschränkung gegenüber den darlehensgewährenden Kreditinstituten.
Konzern-Eigenkapitalspiegel gemäß DRS 7
31.12.2010
Tsd. €
Tsd. €
Gezeichnetes Kapital des Mutterunternehmens
- rechnerischer Wert eigener Anteile
= Ausgegebenes Kapital
+ Kapitalrücklage
+ Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 1)
Gewinnrücklagen 2)
+ Bilanzgewinn des Mutterunternehmens
+ kumulierte einbehaltene Jahresüberschüsse
der Tochterunternehmen
+/- kumulierte Beträge aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen im Geschäftsjahr sowie in den Vorjahren
- Verrechnung des aktiven Unterschiedsbetrages
aus der Erstkonsolidierung
96.000
- 1.525
94.475
31.12.2009
Tsd. €
Tsd. €
96.000
0
2.958
2.958
77.657
16.560
79.209
16.565
7.105
9.186
11.742
8.100
- 19.920
93.144
96.000
- 19.920
93.140
= Eigenkapital des Mutterunternehmens gemäß Konzernbilanz
- Eigene Anteile, die nicht zur Einziehung bestimmt sind
190.577
0
192.098
- 3.018
= Eigenkapital des Mutterunternehmens
+ Eigenkapital der Minderheitsgesellschafter
davon: Minderheitenkapital
davon: kumuliertes übriges Konzernergebnis,
soweit es auf Minderheitsgesellschafter entfällt
190.577
1.057
(367)
189.080
1.108
(489)
(690)
(619)
= Konzern-Eigenkapital
191.634
190.188
1)
Abzüglich gesetzlicher Rücklage 6.642 Tsd. € (unverändert zum Vorjahr) und in Höhe des rechnerischen Wertes eigener Anteile (1.525 Tsd. €) zur
Ausschüttung verfügbar.
2)
Nach Ausschüttung der Dividende 16.565 Tsd. € in 2010 (Vorjahr: 16.570 Tsd. €).
89
(1) Allgemeine Bemerkungen
Die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, erstellt für das Geschäftsjahr einen Konzernabschluss nach §§ 290 ff. HGB
und in Anlehnung an die Vorschriften der Deutschen Rechnungslegungs
Standards.
Der Pfalzwerke-Konzern wendet die Bilanzierungsvorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) erstmalig für das Geschäftsjahr
Konzernanhang
des Geschäftsjahres 2010
2010 an. Die Umstellung erfolgte zum 1. Januar 2010.
Die Vorjahreszahlen gemäß § 265 Abs. 2 Satz 1 HGB wurden entsprechend Art. 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB nicht an die geänderten Bilanzierungsmethoden angepasst. Wesentliche Auswirkungen durch die erstmalige Anwendung des BilMoG ergaben sich dabei im Bereich Rückstellungen für
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen.
Der Konzernabschluss der Pfalzwerke-Gruppe besteht aus der Konzernbilanz, der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung, dem Konzernanhang,
der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel.
Der Konzernabschluss wird in Euro (€) aufgestellt und in Tsd. € veröffentlicht. Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr 2010 auf der
Basis der Berichtsperiode vom 01. Januar bis 31. Dezember des Jahres.
Soweit nicht durch das BilMoG berührt, wurden die Gliederungs-, Ausweisund Bewertungsgrundsätze gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen beibehalten.
In der Konzernbilanz sowie in der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung
sind aus Gründen einer verbesserten Übersicht Posten zusammengefasst,
die im Konzernanhang jedoch gesondert aufgegliedert werden. Die Aufgliederung und Entwicklung des in der Konzernbilanz dargestellten Anlagevermögens zeigt der im Konzernanhang enthaltene Anlagespiegel.
Für die Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewandt.
90
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
(2) Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT alle Tochtergesellschaften, die die PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT unmittelbar oder mittelbar beherrscht.
Wesentliche
Gemeinschaftsunternehmen
werden
entsprechend
dem
Anteil am Stammkapital konsolidiert. Assoziierte Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen, die aus Konzernsicht von untergeordneter
Bedeutung sind, werden nach der Equity-Methode bilanziert.
Eine Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns gemäß § 313 Abs. 2
Nr. 1 bis 4 und Abs. 3 HGB ist im Rahmen der Erläuterungen zum Finanzanlagevermögen beigefügt.
In den Konsolidierungskreis wurden im Berichtsjahr insgesamt 30 Gesellschaften einbezogen (Vorjahr: 26). Davon wurden 17 (Vorjahr: 14) Gesellschaften voll- und drei (unverändert zum Vorjahr) Gesellschaften quotenkonsolidiert sowie 10 Gesellschaften at equity bilanziert (Vorjahr: 9).
Im Berichtsjahr wurden erstmals im Wege der Vollkonsolidierung die Pfalzsolar
Solarpark I GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, die Pfalzsolar Solarpark II GmbH
& Co. KG, Ludwigshafen, sowie die Energiepark Westheim GmbH, Ludwigshafen am Rhein (im Vorjahr at equity), in den Konzernabschluss einbezogen.
Erst- und Entkonsolidierungen erfolgen grundsätzlich zum Zeitpunkt der Übernahme bzw. Aufgabe der Beherrschung. Im Berichtsjahr wurden folgende
assoziierten Unternehmen erstmals at equity in den Konzernabschluss einbezogen: Neue Energie Donnersbergkreis GmbH, Kirchheimbolanden (Gesellschafter sind die Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigshafen am Rhein (44,90 %), der Landkreis Donnersbergkreis (25,10 %) sowie
die Verbandsgemeinden Alsenz-Obermosel, Eisenberg, Göllheim, Kirchheimbolanden, Rockenhausen und Winnweiler (je 5,00 %)) und NaturEnergie
Rockenhauser Land GmbH (NERo), Rockenhausen (Gesellschafter sind die
Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigshafen am Rhein
(50,00 %) und die Verbandsgemeinde Rockenhausen (50,00 %)).
Die in den Konzernabschluss der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
zum 31. Dezember 2010 einbezogenen Unternehmen werden auf den
Seiten 101 und 102 dargestellt.
91
(3) Konsolidierungsgrundsätze
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Auf eine einheitliche Bilanzierung und Bewertung bei Gemeinschaftsunternehmen und
assoziierten Unternehmen, die at equity bilanziert werden, wurde nach
§ 312 Abs. 5 HGB verzichtet, da ihre Auswirkungen für die Vermittlung eines
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Pfalzwerke-Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind.
Die Kapitalkonsolidierung für die vollkonsolidierten Unternehmen erfolgt
gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a. F. nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Buchwert des Eigenkapitals der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile.
Für Erwerbsvorgänge/Gesellschaftsgründungen nach dem 31. Dezember
2009 wird die Neubewertungsmethode angewendet.
Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Im Rahmen der
Zwischenergebniseliminierung werden, vor dem Hintergrund der untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns, Lieferungs- und Leistungsgeschäfte mit at equity einbezogenen
Unternehmen nicht eliminiert.
Durch konzerninterne Lieferungen und Leistungen, die zum Ende des
Geschäftsjahres den Bestand an unfertigen Erzeugnissen erhöht haben,
sind Zwischenergebnisse angefallen. Diese Zwischengewinne werden im
Rahmen der Konsolidierung nach § 304 Abs. 1 HGB eliminiert, sofern sie für
die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht nur von untergeordneter
Bedeutung sind.
Wesentliche Gemeinschaftsunternehmen (Beteiligungsquote 50 %) werden
quotal in den Konzernabschluss einbezogen, wenn das Unternehmen zusammen mit einem anderen Unternehmen gemeinschaftlich geführt wird.
Die Konsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen erfolgt nach den gleichen oben genannten Grundsätzen.
92
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Sofern von einem in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen
ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Firmenpolitik eines nicht
einbezogenen Unternehmens, an dem das Unternehmen mindestens mit
20 % beteiligt ist, ausgeübt wird, so ist diese Beteiligung in der Konzernbilanz
at equity bewertet. Der nach der Equity-Methode bilanzierte Geschäftsoder Firmenwert wird gemäß der Buchwertmethode im Beteiligungsansatz
ausgewiesen. Für Erwerbsvorgänge/Gesellschaftsgründungen nach dem
31. Dezember 2009 wird die Neubewertungsmethode angewendet.
Beteiligungsunternehmen mit einer Beteiligungsquote kleiner 50 %, auf die
kein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Firmenpolitik ausgeübt
wird, werden zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung vorgenommener Abschreibungen bewertet.
Die Bildung von latenten Steuern erfolgt im Berichtsjahr ausschließlich aus
Konsolidierungsvorgängen nach § 306 HGB. Für die Ermittlung latenter
Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen
zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den
unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der
Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Die Aktivierung latenter Steuern
unterbleibt nach § 274 HGB i.V.m § 298 Abs. 1 HGB in Ausübung des dafür
bestehenden Ansatzwahlrechts. Bei der Berechnung der latenten Steuern
wurde ein Steuersatz von 28,48 % zu Grunde gelegt. Wesentliche aktive
latente Steuern ergaben sich aus der unterschiedlichen handels- und
steuerrechtlichen Bewertung bei den Pensionsrückstellungen und den
sonstigen Rückstellungen. Passive latente Steuern ergaben sich bei der
Bewertung des Anlagevermögens.
(4) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten
aktiviert und unter Zugrundelegung ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer
linear abgeschrieben.
Zugänge bei den Sachanlagen (ggf. einschließlich aktivierter Eigenleistungen) sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die
93
Konzern-Herstellungskosten umfassen die Materialeinzelkosten, die Fertigungseinzelkosten, die Sonderkosten der Fertigung und angemessene Teile
der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten, des Werteverzehrs
des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist sowie
angemessene Teile der Verwaltungsgemeinkosten. Erhaltene öffentliche Kapitalzuschüsse werden aktivisch abgesetzt. Sofern es sich um bezuschusste
Instandhaltungsmaßnahmen handelt, werden diese bei der PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, sofort ertragswirksam
vereinnahmt. Bei der Pfalzgas GmbH, Frankenthal, werden erhaltene Ertragszuschüsse passiviert und analog der aktivischen Anlage abgeschrieben.
Auf eine Anpassung an die konzerneinheitlichen Bewertungsmethoden wurde gemäß § 308 Abs. 2 Satz 3 HGB verzichtet, da die Auswirkungen für die
Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pfalzwerke-Konzerns nur von
untergeordneter Bedeutung sind.
Die planmäßigen Abschreibungen für unbewegliche Sachanlagen werden
grundsätzlich linear (in Altfällen bis 1995 stufendegressiv) im Bereich der
Stromversorgung und im Bereich der Gasversorgung vorgenommen. Bei
beweglichen Sachanlagen (Zugänge bis 31. Dezember 2007) wird überwiegend von der degressiven Abschreibungsmethode Gebrauch gemacht. Der
Übergang zur linearen Methode erfolgt, sobald diese zu höheren Abschreibungen führt. Zugänge ab dem 1. Januar 2008 werden linear abgeschrieben. Für Zugänge von beweglichen Sachanlagen werden die Abschreibungen im Zugangsjahr pro rata temporis berücksichtigt.
Den Abschreibungen liegen die voraussichtlichen Nutzungsdauern nach
den steuerlichen AfA-Tabellen zu Grunde.
Die Abschreibungen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgen seit
dem 1. Januar 2008 konzernweit grundsätzlich linear. Außerplanmäßige
Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden vorgenommen. In Anlehnung an § 6 Abs. 2 EStG werden Anschaffungs- oder
Herstellungskosten (AHK) von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern
des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, von bis
zu 150 € im Wirtschaftsjahr der Anschaffung in voller Höhe als Betriebsausgaben behandelt. Bei AHK zwischen 150 € und 1.000 € erfolgt gemäß
§ 6 Abs. 2a EStG die Aktivierung auf Sammelposten. Die Sammelposten
werden im Zugangsjahr der Bildung und den folgenden vier Wirtschafts-
94
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
jahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd abgeschrieben. Sofern
sich nach handelsrechtlichen Grundsätzen Bedarf einer außerplanmäßigen
Wertberichtigung ergibt oder ein Abgang erfolgt, werden in Abweichung zur
steuerlichen Vorgehensweise die Veränderungen buchhalterisch erfasst. Ab
2010 werden bei der Pfalzgas GmbH, Frankenthal, die Vermögensgegenstände bis 410 € im Zugangsjahr voll abgeschrieben.
Beteiligungen, Wertpapiere des Anlagevermögens, Ausleihungen und von
den Gesellschaften gewährte Darlehen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder zum Nominalwert angesetzt bzw. mit dem niedrigeren
beizulegenden Wert bilanziert, sofern die Wertminderung voraussichtlich
dauerhaft ist. Rückdeckungsversicherungen sind mit dem Rückkaufswert
bilanziert. Die Bewertung des Deckungsvermögens bestimmt sich nach den
Anschaffungskosten.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen sowie fertige Erzeugnisse und Waren werden, unter Beachtung des
strengen Niederstwertprinzips, mit den fortgeschriebenen Durchschnittspreisen oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Nicht abgerechnete Leistungen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
bewertet. Die Herstellungskosten der Vorräte umfassen die selben Bestandteile wie die Herstellungskosten der Vermögensgegenstände des Anlagevermögens.
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden nach dem Wahlrecht des
§ 268 Abs. 5 Satz 2 HGB in 2010 erstmals offen im Posten Vorräte abgesetzt und nicht gesondert in den Verbindlichkeiten ausgewiesen. Eine Anpassung der Vergleichsangaben des Vorjahres ist unterblieben.
Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel sind mit
dem Nominalwert angesetzt.
Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde
dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das
Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet. Zweifelhafte Forderungen sind mit ihrem voraussichtlich realisierbaren Wert ausgewiesen. Für das allgemeine Kreditrisiko wird eine Pauschalwertberichtigung gebildet. Die Ermittlung der Einzelwertberichtigung wurde im Vorjahr
95
angepasst. Das aktuelle Wertberichtigungsraster sieht überwiegend eine
gestaffelte Wertberichtigungshöhe vor. Demnach werden Forderungen mit
einer Überfälligkeit größer 90 und kleiner 365 Tagen bzw. zwischen 365 und
1.095 Tagen bzw. größer 1.095 Tagen in Höhe von 50 bzw. 75 bzw. 100 %
ihres Buchwerts wertberichtigt.
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens werden mit den Anschaffungskosten
bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.
Die empfangenen Ertragszuschüsse der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und der Pfalzgas GmbH, Frankenthal,
werden aufgrund der Allgemeinen Versorgungsbedingungen und besonderer Vereinbarungen erhoben. Die Bildung eines Sonderpostens für die
Investitionszuschüsse für den Strom-, Wärme- und Gasbereich erfolgt in
Höhe des auf das jeweilige Wirtschaftsgut entfallenden (Teil des) Zuschussbetrages („passivischer Bruttoausweis“) mit übereinstimmender Abschreibung des Vermögensgegenstandes und Auflösung des Sonderpostens.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden im
Pfalzwerke-Konzern nach der Anwartschaftsbarwertmethode unter Verwendung der “Richttafeln 2005 G“ von Klaus Heubeck ermittelt. Es sind
alle Verpflichtungen aus den geltenden Versorgungszusagen passiviert. Für
die Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein,
wurde pauschal der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer restlichen
Laufzeit von 15 Jahren von 5,16 % (Vorjahr: 5,63 %) gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV) vom 18. November 2009 verwendet. Erwartete Einkommensentwicklungen mit 3,40 % (unverändert
zum Vorjahr) und künftige Rentenanpassungen in Höhe von 1,96 % (unverändert zum Vorjahr) berücksichtigt. Auf eine konzerneinheitliche Anpassung
der Bewertungsparameter wurde auf Grund der untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pfalzwerke-Konzerns
verzichtet.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus
schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen
mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Rest-
96
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
laufzeit entsprechenden von der Deutschen Bundesbank ermittelten und
veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben
Geschäftsjahre unter Anwendung der Bruttomethode abgezinst. In Anwendung des in Art. 67 Abs. 3 EGHGB eingeräumten Wahlrechts wurden Rückstellungen nach § 249 Abs. 2 HGB in der bis zum 28. Mai 2008 geltenden
Fassung beibehalten (Aufwandsrückstellungen).
Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.
97
Aktiva
(5) Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
Anschaffungs- bzw. Herstellungswerte
Zugänge
UmStand
buchungen
Anfang
Berichtsjahr
Veränderungen des
Konsolidierungskreises
Tsd. €
Tsd. €
Abgänge
Stand
Ende
Berichtsjahr
Tsd. €
Tsd. €
Tsd. €
Tsd. €
27.933
2.115
121
-
3.903
26.266
2.581
6.013
5.022
4.920
401
4.800
- 4.921
-
-
2.581
15.733
502
41.549
7.436
0
0
3.903
45.082
109.509
1.237.002
1.940
40.507
1.602
25.018
-
1.501
15.493
111.550
1.287.034
33.088
1.651
268
-
601
34.406
65.004
1.444.603
32.877
76.975
- 26.888
0
0
17.595
70.993
1.503.983
Beteiligungen
0
36.447
1.198
-
-
-
0
37.645
Beteiligung an assoziierten
Unternehmen
10.851
133
-
- 100
-
10.884
6.661
198.319
2.132
1.461
255.871
470
1
355
2.157
0
- 100
174
19
109
302
6.957
198.319
2.114
1.707
257.626
1.742.023
86.568
0
- 100
21.800
1.806.691
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene
Lizenzen und Software
Geschäfts- oder Firmenwert
Baukostenzuschüsse
Geleistete Anzahlungen
Immaterielle Vermögensgegenstände
gesamt
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten
einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen und
Anlagen im Bau
Sachanlagen gesamt
Finanzanlagen
Anteile an
verbundenen Unternehmen
Ausleihungen an Unternehmen,
mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
Wertpapiere des Anlagevermögens
Sonstige Ausleihungen
Rückdeckungsversicherung
Finanzanlagen gesamt
Anlagevermögen gesamt
In den Abschreibungen sind außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 1.322 Tsd. € (Vorjahr: 6.231 Tsd. €) der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und 68 Tsd. € (Vorjahr: 0 Tsd. €) der NaturEnergie Rockenhauser Land GmbH (NERo), Rockenhausen, enthalten.
98
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Kumulierte Abschreibungen
ZuschreiAbschreiStand
bungen
bungen
Anfang
Berichtsjahr
Berichtsjahr
Umbuchungen
Veränderungen des
Konsolidierungskreises
Tsd. €
Tsd. €
Abgänge
Stand
Ende
Berichtsjahr
Buchwerte
31.12.2010
Buchwerte
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
Tsd. €
Tsd. €
Tsd. €
Tsd. €
Tsd. €
22.391
-
2.482
-
-
3.903
20.970
5.296
5.542
1.961
4.920
-
-
48
85
-
-
-
-
2.009
5.005
-
572
10.728
502
620
1.093
5.022
29.272
0
2.615
0
0
3.903
27.984
17.098
12.277
71.845
984.153
-
1.758
26.679
- 12
12
-
1.365
14.686
72.226
996.158
39.324
290.876
37.664
252.849
26.256
-
1.780
-
-
581
27.455
6.951
6.832
1.082.254
0
30.217
0
0
16.632
1.095.839
70.993
408.144
65.004
362.349
2.080
-
4
-
-
-
2.084
0
35.561
0
34.367
-
-
-
-
-
-
-
10.884
10.851
2.080
0
4
0
0
0
2.084
6.957
198.319
2.114
1.707
255.542
6.661
198.319
2.132
1.461
253.791
1.113.606
0
32.836
0
0
20.535
1.125.907
680.784
628.417
99
(6) Immaterielle Vermögensgegenstände
Bei den Immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich u. a.
um entgeltlich erworbene Lizenzen und Software in Höhe von 5.296 Tsd. €
(Vorjahr: 5.542 Tsd. €) sowie um geleistete Baukostenzuschüsse der
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Darüber
hinaus besteht ein Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Jahresabschluss
der Repa GmbH Elektrotechnik, Landau in der Pfalz, in Höhe von 572 Tsd. €
(Vorjahr: 620 Tsd. €). Die Abschreibung erfolgt in Anlehnung an die geschäftsübliche Vertragsstruktur über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren.
(7) Sachanlagen
Die Investitionssumme der Pfalzwerke-Gruppe belief sich im Berichtsjahr
auf 76.975 Tsd. €. Dies ist im Wesentlichen durch Investitionen bei der
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, der
PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am
Rhein, und der Pfalzwerke geofuture GmbH, Ludwigshafen am Rhein, bedingt. Dabei investierten die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, vorwiegend in den Ortsnetzbau, in maschinelle Anlagen des Netzbereichs sowie in Energieversorgungsleitungen, die PfalzKom
Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein, überwiegend in den Bau des hochverfügbaren DATACENTER Rhein-Neckar und
die Pfalzwerke geofuture GmbH, Ludwigshafen am Rhein, in ein Kraftwerksprojekt auf geothermischer Basis.
(8) Finanzanlagen
31.12.2010
Tsd. €
Tsd. €
Beteiligungen
35.561
34.367
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
10.884
6.957
10.851
6.661
198.319
198.319
Sonstige Ausleihungen
2.114
2.132
Rückdeckungsversicherung
1.707
1.461
255.542
253.791
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Wertpapiere des Anlagevermögens
100
Vorjahr
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens handelt es sich ausschließlich um Anteile an einem Spezialfonds der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Im Berichtsjahr gab es keine Zu- oder
Verkäufe. Das Sondervermögen ist als Gegenposition zu bestehenden und
zukünftigen Verpflichtungen - insbesondere aus Pensionsansprüchen - zu verstehen und strebt als Anlageziel eine wertbeständige und auf Ertrag orientierte
Anlageform an. Der Marktwert (Inventarwert) beträgt 204.580 Tsd. €. Die positive Differenz zum Buchwert liegt bei 6.261 Tsd. €. Die im Geschäftsjahr
2010 erfolgte Ausschüttung beträgt 6.677 Tsd. €. Es gibt keine Beschränkungen in der Möglichkeit der täglichen Rückgabe. Abschreibungen gemäß
§ 253 Abs. 3 Satz 4 HGB waren nicht erforderlich, da der Marktwert höher als
der Buchwert ist.
Angaben zum Anteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 HGB
Anteil am Kapital
zum 31.12.2010
%
Eigenkapital
PfalzKom
Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein
100,0
3.039
Pfalzwerke Netzgesellschaft mbH, Ludwigshafen/Rhein
100,0
100
MAnet GmbH, Ludwigshafen am Rhein
100,0
6.708
100,0
731
100,0
137
100,0
25
100,0
96
65,0
2.848
Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH,
Ludwigshafen/Rhein (kurz PPBG) (nachfolgend die Tochtergesellschaften der PPBG)
100,0
353
K-Park Energie GmbH, Ludwigshafen am Rhein
100,0
0
BioK Biomasse Heizkraftwerk GmbH, Frankenthal
100,0
0
PFALZSOLAR GmbH, Ludwigshafen/Rhein
100,0
802
Pfalzsolar Betriebsführungsgesellschaft mbH, Ludwigshafen
100,0
27
Pfalzsolar Solarpark I GmbH & Co. KG, Ludwigshafen
100,0
0
100,0
0
51,0
123
Verbundene Unternehmen (vollkonsolidierte Unternehmen)
Repa GmbH Elektrotechnik, Landau in der Pfalz
WRH, Wasser Ver- und Entsorgung Rhein-Haardt GmbH, Limburgerhof
1)
Pfalzwerke geofuture GmbH, Ludwigshafen am Rhein
Energiepark Westheim GmbH, Ludwigshafen am Rhein
2)
FFR Fernwärmeversorgung Flugplatz Ramstein GmbH, Ramstein-Miesenbach
Pfalzsolar Solarpark II GmbH & Co. KG, Ludwigshafen
3)
3)
Kraft Wärme Wörth GmbH, Ludwigshafen am Rhein
1)
Tsd. €
In 2010 restlicher Erwerb von 25,10 % der Geschäftsanteile an der WRH, Wasser Ver- und Entsorgung Rhein-Haardt GmbH, Limburgerhof, von der
RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mühlheim/Ruhr.
2)
Im Vorjahr at equity konsolidiert.
3)
Die Gesellschaften wurden in 2010 gegründet. Sie wurden erstmals im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen.
101
Angaben zum Anteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 HGB
Anteil am Kapital
zum 31.12.2010
%
Eigenkapital
Pfalzgas GmbH, Frankenthal
50,00
42.332
VOLTARIS GmbH, Maxdorf
50,00
1.885
50,00
0
50,00
692
50,00
142
50,00
-
Gemeinschaftsunternehmen (quotenkonsolidierte Unternehmen)
pfalzwind GmbH, Wörrstadt
Assoziierte Unternehmen (at equity-Bewertung)
1)
MANUS GmbH, Ludwigshafen/Rhein
geo x GmbH, Landau i. d. Pfalz
NaturEnergie Rockenhauser Land GmbH (NERo), Rockenhausen
Eoliennes GER SNC, Honfleur (Frankreich)
2) 3)
50,00
-
VENT PALATIN SAS, Landunvez (Frankreich)
2) 4)
50,00
-
Neue Energie Pfälzer Bergland GmbH, Kusel
3)
49,00
14
48,98
1.128
44,90
-
40,00
491
2) 4)
BESTEC GmbH, Kandel
Neue Energie Donnersbergkreis GmbH, Kirchheimbolanden
TWL-Kom GmbH, Ludwigshafen am Rhein
2) 3)
5)
BioEnergie Maikammer GmbH, Maikammer
40,00
-
prego services GmbH, Saarbrücken
37,45
8.696
FAMIS Gesellschaft für Facility Management und Industrieservices mbH, Saarbrücken
37,45
14.371
24,90
27.187
23,495
10.414
Wärme-Service Zweibrücken GmbH (WSZ), Zweibrücken
24,50
479
Stadtwerke Lambrecht (Pfalz) GmbH, Lambrecht (Pfalz)
20,00
3.904
Übrige Beteiligungsunternehmen
3) 6)
1) 7)
Stadtwerke Neustadt an der Weinstraße GmbH, Neustadt an der Weinstraße
Stadtwerke Bliestal GmbH, Blieskastel
102
Tsd. €
1)
Sämtliche Angaben aus dem Vorjahresabschluss.
2)
Vorjahreswerte noch nicht vorhanden, da die Gesellschaften erst in 2010 gegründet wurden.
3)
Beteiligungsgesellschaft der PPBG.
4)
Beteiligungsgesellschaft der pfalzwind GmbH, Wörrstadt. Die Gesellschaften werden gemäß § 311 Abs. 2 HGB zu Anschaffungskosten bilanziert.
5)
40,00 % Beteiligung der PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein.
6)
Die Gesellschaft wurde 2009 gegründet; erster Abschluss für Geschäftsjahr 2010.
7)
Die Angabe des Geschäftsergebnisses unterbleibt nach § 313 Abs. 3 Satz 1 HGB.
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Die assoziierten Unternehmen sowie die Gemeinschaftsunternehmen, die
nicht quotenkonsolidiert werden, sind nach der Equity-Methode bewertet,
bei der die Buchwerte der Beteiligungen jährlich um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen angepasst werden. Die aktivischen Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung in Höhe von 4.006 Tsd. € werden über
einen Zeitraum von 20 Jahren abgeschrieben.
(9) Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen
Fertige Erzeugnisse und Waren
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
31.12.2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
6.082
2.875
19.975
12.457
773
6.796
- 13.666
0
13.164
22.128
31.12.2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
230.325
244.157
330
351
7.503
6.113
44.029
41.078
(15.621)
(13.701)
282.187
291.699
Durch die aktivische Absetzung der erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen
ergibt sich eine Reduktion der Bilanzsumme um 13.666 Tsd. €.
(10) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Vermögensgegenstände
- davon Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
103
Für die erst nach Durchführung der Jahresverbrauchsabrechnung in genauer Höhe feststehenden Forderungen aus Energielieferungen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, sowie der Pfalzgas GmbH, Frankenthal, an Privat- und Gewerbekunden sind sorgfältig
geschätzte Beträge angesetzt.
In den Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen und in den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht,
sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 85 Tsd. €
(Vorjahr: 232 Tsd. €) bzw. 6.276 Tsd. € (Vorjahr: 4.333 Tsd. €) enthalten.
(11) Wertpapiere
Dieser Posten betrifft fast ausschließlich die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Unter diesem Posten sind seit dem
Berichtsjahr 2010 ausschließlich Sonstige Wertpapiere mit 75.764 Tsd. €
(Vorjahr: 62.637 Tsd. €), insbesondere Anleihen, Aktien und Zertifikate, ausgewiesen. Nach dem BilMoG ist ein aktivischer Ausweis Eigener Aktien mit
korrespondierendem Ausweis einer Rücklage für eigene Anteile nicht mehr
zulässig. Entsprechend der Neufassung des § 272 HGB wurde der Ausweis
der Eigenen Aktien angepasst.
(12) Flüssige Mittel
31.12.2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
Schecks und Kassenbestand
50
48
Guthaben bei Kreditinstituten
95.431
95.478
95.481
95.526
(13) Rechnungsabgrenzungsposten
Der Gesamtbetrag von 3.640 Tsd. € (Vorjahr: 1.824 Tsd. €) umfasst im
Wesentlichen im Voraus geleistete Auszahlungen der PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT in Höhe von 2.087 Tsd. € sowie Disagien auf erhaltene Darlehen in Höhe von 810 Tsd. € (Vorjahr: 704 Tsd. €).
104
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
(14) Aktive latente Steuern
Die aktiven latenten Steuern nach § 306 HGB resultieren aus ergebniswirksamen Vorgängen im Rahmen der Konsolidierung und stehen im
Wesentlichen im Zusammenhang mit der Pfalzwerke geofuture GmbH,
Ludwigshafen am Rhein.
Passiva
(15) Gezeichnetes Kapital
31.12.2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
(1 703 680 Stück)
(53 240 Stück)
87.478
2.732
87.478
2.732
(112 772 Stück)
5.790
5.790
Rechnerischer Wert eigener Anteile
- 1.525
0
Ausgegebenes Kapital
94.475
96.000
Stammaktien
Inhaberaktien
Namensaktien
Stimmrechtslose Vorzugsaktien
Das Grundkapital der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen
am Rhein, ist eingeteilt in 1.869.692 nennwertlose Stückaktien.
Die ausgegebenen Urkunden über Nennbetragsaktien bleiben gültig, wobei
jede Nennbetragsaktie über ursprünglich 1.000 DM zehn Stückaktien bzw.
jede Nennbetragsaktie über ursprünglich 100 DM eine Stückaktie verbrieft.
Bei den stimmrechtslosen Vorzugsaktien handelt es sich um vinkulierte
Namensaktien, die mit einer garantierten Vorzugsdividende von 2,80 € je
Stückaktie ausgestattet sind.
Auf Grund der Neuregelung des BilMoG ist gemäß § 272 Abs. 1a HGB der
rechnerische Wert eigener Anteile offen von dem Posten Gezeichnetes
Kapital abzusetzen.
105
(16) Gewinnrücklagen
Stand am
01.01.2010
Entnahmen
Änderungen
lt. BilMoG
Einstellungen
Stand am
31.12.2010
Tsd. €
Tsd. €
Tsd. €
Tsd. €
Tsd. €
Gesetzliche Rücklage
6.642
0
0
0
6.642
Rücklage für eigene Anteile
3.018
0
- 3.018
0
0
52.682
- 350
1.498
337
54.167
62.342
- 350
- 1.520
337
60.809
Andere Gewinnrücklagen
Gemäß der Neuregelung des BilMoG ist nach § 272 Abs. 1a HGB der rechnerische Wert der im Umstellungszeitpunkt aktivisch ausgewiesenen eigenen
Anteile (1.498 Tsd. €) offen vom Posten Gezeichnetes Kapital abzusetzen und
der übersteigende Betrag (1.520 Tsd. €) mit den anderen Gewinnrücklagen
zu verrechnen. Die Rücklage für eigene Anteile (3.018 Tsd. €) ist aufzulösen
und wird in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Somit ergibt sich insgesamt eine Erhöhung der anderen Gewinnrücklagen von 1.498 Tsd. €.
Bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein,
sind die anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 1.525 Tsd. € auf Grund
eigener Anteile ausschüttungsgesperrt (§ 57 Abs. 1 AktG).
Die Anderen Gewinnrücklagen veränderten sich insgesamt wie folgt:
Stand am Jahresanfang
Entnahme aus Gewinnrücklage wegen Erwerb eigener Anteile
Verrechnung des Geschäfts- oder Firmenwertes
Einstellung des equity-Mehrergebnisses
Einstellung aus dem Jahresüberschuss
31.12.2009
Tsd. €
Tsd. €
52.682
53.717
- 32
- 58
0
- 2.618
337
8
0
1.200
Änderungen lt. BilMoG
1.498
433
Veränderung Gewinnrücklagen FFR Fernwärmeversorgung Flugplatz Ramstein GmbH,
Ramstein-Miesenbach
- 306
0
- 12
0
54.167
52.682
Sonstiges
Stand am Jahresende
106
31.12.2010
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
(17) Konzern-Bilanzgewinn
31.12.2010
31.12.2009
Tsd. €
Tsd. €
18.816
26.201
14.210
6.416
Entnahme aus Gewinnrücklage wegen Erwerb eigener Anteile
32
58
Ertrag aus offener Absetzung des rechnerischen Wertes eigener Anteile
27
0
- 60
0
0
- 1.258
- 690
- 619
32.335
30.798
2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
57.536
62.030
2.317
2.997
- 7.024
- 7.491
52.829
57.536
Konzern-Jahresüberschuss
Gewinnvortrag
Aufwand aus Erwerb eigener Anteile
Einstellungen in andere Gewinnrücklagen
Anteile anderer Gesellschafter am Konzernergebnis
Bilanzgewinn
(18) Ausgleichsposten für die Anteile anderer Gesellschafter
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen die Minderheitsgesellschafter der FFR Fernwärmeversorgung Flugplatz Ramstein GmbH, RamsteinMiesenbach (35 %), und der Kraft Wärme Wörth GmbH, Ludwigshafen am
Rhein (49 %).
(19) Empfangene Ertragszuschüsse
Stand am Jahresanfang
Zugang
Auflösung
Stand am Jahresende
Die empfangenen Ertragszuschüsse wurden von Kunden für Energieversorgungsanschlüsse geleistet. Die empfangenen Ertragszuschüsse betreffen
ausschließlich die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen
am Rhein, und die Pfalzgas GmbH, Frankenthal.
Die Bildung eines Sonderpostens für die Investitionszuschüsse erfolgt in
Höhe des auf den jeweiligen Vermögensgegenstand entfallenden (Teil des)
Zuschussbetrages („passivischer Bruttoausweis“) mit übereinstimmender Abschreibung des Vermögensgegenstandes und Auflösung des Sonderpostens.
107
(20) Rückstellungen
31.12.2010
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
377.725
369.753
11.342
10.578
247.779
224.702
636.846
605.033
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen betreffen
die Gesellschaften PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen
am Rhein, Pfalzgas GmbH, Frankenthal, Pfalzwerke Netzgesellschaft mbH,
Ludwigshafen/Rhein, PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH,
Ludwigshafen am Rhein, Repa GmbH Elektrotechnik, Landau in der Pfalz,
sowie VOLTARIS GmbH, Maxdorf. Diese haben sich wie folgt entwickelt:
2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
369.753
365.935
Verrechnung nach § 298 Abs. 1 i.V.m. § 246 Abs. 2 HGB
- 102
0
Vermögensübertragung
- 140
- 102
- 22.461
- 22.216
0
-3
Zuweisung
30.675
26.139
- davon außerordentlicher Aufwand lt. BilMoG
(1.470)
(0)
377.725
369.753
Stand am Jahresanfang
Inanspruchnahme
Auflösung
Stand am Jahresende
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde
unter Inanspruchnahme des Wahlrechts nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB
der sich aus der Änderung der Rückstellungsbilanzierung nach
§§ 249 Abs. 1 Satz 1, 253 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 HGB durch das BilMoG
ergebende Zuführungsbetrag über den Höchstzeitraum von 15 Jahren verteilt. Im Berichtsjahr wurden 1/15 des Zuführungsbetrages der Pensionsrückstellung zugeführt (1.124 Tsd. €). Die Aufwendungen aus der Zuführung
sind nach Art. 67 Abs. 7 EGHGB gesondert im Posten außerordentliche
Aufwendungen ausgewiesen. Der in Zukunft noch anzusammelnde Betrag (Unterdeckung) beträgt 15.700 Tsd. € (Art. 67 Abs. 2 EGHGB). Bei der
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, wurde
dagegen die unter der Position Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen enthaltene Rückstellung für Deputate im Berichtsjahr in
Höhe von 346 Tsd. € auf den sich nach neuen Bewertungsvorschriften ergebenden Wert zugeführt.
108
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Bei der Repa GmbH Elektrotechnik, Landau in der Pfalz, wurde für eine
Versorgungszusage die dazugehörige Rückdeckungsversicherung an
den Versorgungsempfänger verpfändet. Diese Rückstellung wurde nach
§ 253 Abs. 1 Satz 3 HGB in Höhe des beizulegenden Zeitwertes der Rückdeckungsversicherung 102 Tsd. € (der den Anschaffungskosten entspricht)
angesetzt und mit dem Deckungsvermögen saldiert (Verrechnung nach
§ 298 Abs. 1 i.V.m. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB).
Die Rückstellung für pensionsähnliche Verpflichtungen beträgt
5.453 Tsd. € (Vorjahr: 5.024 Tsd. €).
Die Sonstigen Rückstellungen stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:
2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
16.698
(280)
17.965
(0)
155.676
132.567
Unterlassene Instandhaltung
13.645
21.519
Übrige Verpflichtungen
61.760
52.651
247.779
224.702
Personalbereich
- davon außerordentlicher Aufwand lt. BilMoG
Liefer- und Leistungsgeschäfte
Die in den sonstigen Rückstellungen enthaltene Überdeckung aus Zinseffekten beträgt nach Art. 67 Abs. 1 Satz 4 EGHGB zum 31. Dezember 2010
3.061 Tsd. €.
Der außerordentliche Aufwand in Höhe von 280 Tsd. € ergibt sich aus
der, nach neuen Bewertungsvorschriften notwendigen, Zuführung zu den
Rückstellungen für Frühruhestand bzw. Sterbegeld bei der PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und der PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen/Rhein, bzw. bei der
VOLTARIS GmbH, Maxdorf.
109
(21) Verbindlichkeiten
Art der Verbindlichkeit
31.12.2010
davon mit einer Restlaufzeit
bis zu 1 Jahr
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
über 1 bis
zu 5 Jahren
Tsd. €
1.457
-
695
762
1.457
136.483
19.211
71.371
45.901
130.530
-
-
-
-
14.928
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
32.993
32.993
-
-
32.028
Verbindlichkeiten gegenüber
assoziierten Unternehmen
19.896
4.896
15.000
-
10.400
7.085
1.885
1.037
4.163
6.818
71.409
56.429
464
14.516
48.887
Genussscheinkapital
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen
auf Bestellungen
Verbindlichkeiten gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Verbindlichkeiten
- davon aus Steuern
- davon im Rahmen der sozialen
Sicherheit
über 5 Jahre
gesamt
Tsd. €
Tsd. €
(36.814)
(23.044)
(2.920)
(3.402)
269.323
115.414
88.567
65.342
245.048
Die Genussscheine, die im Rahmen des Erwerbs von Ortsnetzen in den
Jahren 1988 bis 1997 von der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT,
Ludwigshafen am Rhein, ausgegeben wurden, lauten auf einen Nennbetrag
von je 10.000 DM. Es handelt sich um 285 Namenspapiere mit 20-jähriger
Laufzeit, die nicht in den Börsenhandel einbezogen sind. Die Verzinsung
erfolgt dividendenabhängig.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten Bankdarlehen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein,
(64.799 Tsd. €), der Pfalzgas GmbH, Frankenthal (4.839 Tsd. €, quotaler Wert),
der pfalzwind GmbH, Wörrstadt (41.642 Tsd. €, quotaler Wert), der PFALZSOLAR GmbH, Ludwigshafen/Rhein (13.925 Tsd. €), der Pfalzsolar Solarpark I
GmbH & Co. KG, Ludwigshafen (1.510 Tsd. €), und der PfalzKom Gesellschaft
für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein (9.600 Tsd. €).
110
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen enthalten u.a. ein langfristig von der prego services GmbH, Saarbrücken, an die
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, gewährtes Darlehen in Höhe von 15.000 Tsd. € (Vorjahr: 9.000 Tsd. €).
In den Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen und in
den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3.914 Tsd. € (Vorjahr: 493 Tsd. €) bzw. 99 Tsd. € (Vorjahr:
22 Tsd. €) enthalten.
Die Erhöhung bei den Sonstigen Verbindlichkeiten ergibt sich im Wesentlichen durch bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen
am Rhein, noch nicht abgeführte Strom-, Erdgas- und Umsatzsteuer sowie
der Begebung von Klimaschutzzertifikaten im Rahmen unseres Engagements für den Klimaschutz.
Die Verbindlichkeiten sind bis auf die üblichen Eigentumsvorbehalte im
Wesentlichen unbesichert. Bei der pfalzwind GmbH, Wörrstadt, sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Rückzahlungsverpflichtungen
eingeräumter Darlehen sowie aus Kontokorrentkrediten durch Pfandrechte
oder ähnliche Rechte gesichert. Die Sicherheiten bestehen im Wesentlichen
in Form sicherungsübereigneter Windenergieanlagen, Patronatserklärungen,
first-loss-Garantien der Gesellschafterin PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und der juwi Holding AG, Mainz, sowie
der Abtretung von Einspeisevergütungen aus den Windenergieanlagen. Bei
der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, sind
Darlehen in einer Höhe von 21.800 Tsd. € (Vorjahr: 22.100 Tsd. €) durch
Verpfändung von Wertpapieren und Konten vollständig besichert. Bei der
PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein,
ist ein Darlehen in Höhe von 9.500 Tsd. € (Vorjahr: 8.550 Tsd. €) über verpfändete Wertpapiere der Muttergesellschaft besichert.
(22) Rechnungsabgrenzungsposten
Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Zahlungen von Kunden
für Leistungen nach dem Bilanzstichtag (862 Tsd. €).
111
(23) Passive latente Steuer
Die passiven latenten Steuern in Höhe von 236 Tsd. € (Vorjahr: 0 Tsd. €)
betreffen Ergebniseffekte im Rahmen der Schuldenkonsolidierung.
(24) Haftungsverhältnisse nach § 251 i.V.m. § 298 Abs. 1 HGB
Bürgschaften/Garantien/Sicherheitsleistungen
31.12.2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
13.820
12.715
638
638
14.458
13.353
1)
Haftungsverhältnisse auf Grund von Patronatserklärungen
2)
1)
Die Garantien sind mit jährlichen Höchstbeträgen berücksichtigt.
2)
Gegenüber der prego services GmbH, Saarbrücken, besteht eine Patronatserklärung mit einem nicht
quantifizierten Höchstbetrag.
Das Risiko der Inanspruchnahme der hier ausgewiesenen Posten ist zu gering, um sie als Rückstellungen zu passivieren.
(25) Nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommene Geschäfte nach § 314 Abs. 1 Nr. 13 HGB
Wesentliche nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommene
Geschäfte mit nahestehenden, nicht vollkonsolidierten Unternehmen und
Personen nach § 314 Abs. 1 Nr. 13 HGB liegen im Berichtsjahr nicht vor.
(26) Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte nach § 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB
Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB
betreffen Verpflichtungen aus Leasing- und Mietverträgen in Höhe von
36.856 Tsd. € (Vorjahr: 38.592 Tsd. €). Die Angaben beziehen sich grundsätzlich auf die Gesamtlaufzeiten der Verträge.
Bei
den
nicht
in
der
Bilanz
enthaltenen
Geschäften
gemäß
§ 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB handelt es sich im Wesentlichen um Verpflichtungen
112
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
aus dem Netzpachtvertrag, Dienstleistungsverträgen, KFZ-Leasingverträgen, Mietverträgen für IT-Hardware sowie Verpflichtungen über die Anmietung von Datenstrecken, Allokationsräumen und Telekommunikationseinrichtungen. Diese Verträge stellen eine Finanzierungsalternative dar, durch
die im Wesentlichen eine Liquiditäts- und Eigenkapitalschonung erreicht
wird. Ein wesentliches Risiko besteht darin, dass die gepachteten, geleasten und gemieteten Gegenstände nicht dauerhaft benötigt werden. Eine
Chance besteht darin, dass durch die Pacht- und Mietverträge das wirtschaftliche Risiko nicht auf die Gesellschaften übergeht. Als weitere Vorteile
sind vor allem die Flexibilität hinsichtlich Verfügbarkeit und Preisgestaltung
zu nennen.
(27) Sonstige finanzielle Verpflichtungen gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 2 a HGB
Im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist der PfalzwerkeKonzern sonstige finanzielle Verpflichtungen nach § 314 Abs. 1 Nr. 2 a HGB
eingegangen. Diese ergeben sich aus dem Bestellobligo aus begonnenen
Investitionsprojekten in Höhe von 24.626 Tsd. € (Vorjahr: 25.972 Tsd. €). Die
Angaben beziehen sich grundsätzlich auf die Gesamtlaufzeiten der Verträge.
(28) Derivative Finanzinstrumente
Angaben nach § 314 Nr. 11 HGB:
Bei den bilanzierten Finanzinstrumenten stellen die ausgewiesenen Beträge der finanziellen Vermögenswerte und Schulden das maximale Bonitätsoder Ausfallrisiko dar. Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfall-/
Kursrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen
erfasst. Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten sind in der Gewinnund-Verlustrechnung enthalten. Bei den bilanzierungspflichtigen Commodity-Stromderivaten handelt es sich um Derivate, die zu Eigenhandelszwecken gehalten werden. Nicht berücksichtigt sind Warentermingeschäfte, die
abgeschlossen wurden, um einen physischen Bedarf des Unternehmens
aus zukünftigen Energielieferverpflichtungen abzudecken.
113
In der folgenden Tabelle sind das Nominalvolumen und die Marktwerte
der eingesetzten Commodity-Stromderivate der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, wiedergegeben:
Bewertungseinheit
Unbedingte Stromgeschäfte
Produktart
Commodity/Portfolio
Strom
Restlaufzeit
Nominalwert
Tsd. €
Marktwert/beizulegender Wert 1)
Tsd. €
Forwards
<= 1 Jahr
519.724
1.208
Forwards
> 1 Jahr
211.355
355
731.079
1.563
Nominalwert 2)
Tsd. €
Marktwert/beizulegender Wert 1)
Tsd. €
821
-9
821
-9
Sicherungsvolumen
Bewertungseinheit
Bedingte Stromgeschäfte
Produktart
Commodity/Portfolio
Strom
Restlaufzeit
Optionen 3)
< 1 Jahr
Sicherungsvolumen
1)
Der beizulegende Zeitwert ergibt sich aus einer Mark-to-market-Ermittlung der offenen Positionen
zum Bilanzstichtag und berücksichtigt zusätzlich Gewinne und Verluste aus geschlossenen Positionen.
2)
Nominalwert der Optionsprämie.
3)
Für den negativen Marktwert bei den Optionen wurde eine Drohverlustrückstellung gebildet.
Die zinsbezogenen Geschäfte betreffen Zinsswaps mit einer Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr.
Die Nominalwerte der bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT,
Ludwigshafen am Rhein, eingesetzten Zinssicherungsgeschäfte (Swaps)
betragen 4.875 Tsd. € bzw. 40.000 Tsd. €. Die Marktwerte (beizulegende
Werte) zum Bilanzstichtag betragen 371 Tsd. € bzw. 1.662 Tsd. €.
Der Nominalwert des bei der PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein, eingesetzten Zinssicherungsgeschäftes
(Swap) beträgt 7.600 Tsd. €. Der Marktwert (beizulegende Wert) zum Bilanzstichtag beträgt - 535 Tsd. €.
In beiden Gesellschaften wurde der Marktwert (beizulegender Wert) nach
anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt.
114
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Angaben nach § 314 Nr. 15 HGB: Bewertungseinheiten Vertrieb
Im Rahmen der allgemeinen Geschäftstätigkeit verkaufen die PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, Energie mit zukünftigem
Lieferdatum an Endverbraucher. Bei den schwebenden Geschäften handelt
es sich um physisch zu erfüllende Warentermingeschäfte (Sicherungsgeschäft), die der Marktpreissicherung für zukünftige Energielieferverpflichtungen (Grundgeschäft) dienen und mit diesen Bewertungseinheiten im
Sinne des § 254 HGB bilden.
Im Geschäftsfeld der Industriekunden werden die Energiebezugspreise
durch Back-to-back-Beschaffung abgesichert, d. h. zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses werden die Liefermengen eingedeckt, die mit dem Kunden vereinbart sind (Portfolio-Hedge). Preisrisiken sind damit dem Grunde
nach ausgeschlossen. Mengenrisiken aus Lieferverträgen werden über Tolerenzbandregelungen minimiert. Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung
(100 %) wird durch die Critical Term Match-Methode nachgewiesen. Diese
unterstellt eine vollständige Risikoabsicherung, wenn bestimmte Kriterien
beim Grundgeschäft und beim Sicherungsinstrument übereinstimmen.
Für die Liefermengen an Privat- und Gewerbekunden (mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen) erfolgt eine strukturierte Beschaffung
(Tranchenmodell), wobei auch zukünftige Prognosedaten für Energieliefermengen in branchenüblichen Zeiträumen (maximal bis 2014) berücksichtigt
werden (Portfolio-Hedge). Zur Effektivitätsmessung der Bewertungseinheit
wurden statistische Korrelationsverfahren herangezogen.
Das Strompreisänderungsrisiko aus schwebenden und mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Lieferverträgen (Grundgeschäft) wird durch den
Erwerb von Beschaffungsgeschäften abgesichert.
Die Geschäftsleitung beabsichtigt, diese Bewertungseinheiten bis zum Zeitpunkt der Energielieferung aufrecht zu halten. Der in den Grundgeschäften
abgesicherte Strompreisanteil beträgt 617.980 Tsd. €. Da das abgesicherte
Risiko aus geschlossenen Positionen keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hat, wird auf dessen Quantifizierung verzichtet.
115
Angaben nach § 314 Nr. 15 HGB: Bewertungseinheiten Eigenhandel
Neben der Beschaffungsoptimierung im Vertriebsgeschäft ist der Handel von
Commodity-Derivaten zur Erzielung von Handelsgewinnen in engen, klar definierten Grenzen gestattet. Der Eigenhandel erfolgt limitiert und wird durch eine
vom Handel getrennte Organisationseinheit, das Risikocontrolling, überwacht.
Eine Gewinnerzielung im jeweiligen Handelsportfolio wird durch den Abschluss von Gegengeschäften (Glattstellung) erreicht. Die Glattstellung der
Position ist nur mit gleichen oder gleichartigen Produkten des jeweiligen
Commodity, die der gleichen Risikoart unterliegen, möglich. Durch die kompensatorische Wirkung von Short- und Long-Positionen werden die Risiken
aus Marktpreisänderungen abgesichert (Portfolio-Hedge). Die Effektivität
der Bewertungseinheit (Portfolioansatz) wird mittels einer Mark-to-marketBewertung belegt und beträgt 100 %. Auf diese Weise wird die kompensatorische Wirkung der Marktwerte aller Short- und Long-Positionen innerhalb
eines Portfolios aufgezeigt und sichergestellt.
Der Betrag des Grundgeschäftes (366.920 Tsd. €) wird durch das Sicherungsgeschäft abgesichert. Hinsichtlich des abgesicherten Risikos verweisen wir
auf die Ausführungen zu den Bewertungseinheiten im Vertriebsgeschäft.
Physisch zu erfüllende Geschäfte werden bei Glattstellung bis zur Energielieferung im Handelsportfolio weitergeführt (bis 2013). Eine Teildesignation
von Sicherungsinstrumenten in Form einer Entnahme von derivativen Finanzinstrumenten aus dem Handelsportfolio vor deren physischer oder finanzieller Realisation ist entsprechend der Risikostrategie des Unternehmens
und Zielsetzung des Handelsbestandes nicht gestattet.
Angaben nach § 314 Nr. 15 HGB: Bewertungseinheiten Zinssicherungsgeschäfte
Zur Absicherung von Zinsrisiken aus dem variabel verzinsten Schuldscheindarlehen (Grundgeschäft) in Höhe von 40.000 Tsd. € (zum Ultimo 2010) hat
die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, einen Zinsswap (Sicherungsgeschäft) zum 15. Januar 2009 abgeschlossen.
Durch den Zinsswap werden die halbjährlichen, variablen Zahlungsströme
in halbjährliche, fixe Zahlungsströme in Höhe von 4,73 % p.a. umgewandelt (Mikro-Hedge). Der Nominalwert, die Tilgungsstruktur und die Laufzeit
entsprechen dabei jenen des Schuldscheindarlehens. Die deckungsgleiche
116
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Abstellung (vollumfänglicher Ausgleich der gegenläufigen Zahlungsstromänderungen) des Zinsswaps auf das Schuldscheindarlehen besitzt einen
reinen Absicherungscharakter.
Zur Absicherung von Zinsrisiken aus dem variabel verzinsten Investitionsdarlehen (Grundgeschäft) in Höhe von 4.875 Tsd. € (zum Ultimo 2010) hat die
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, einen Zinsswap (Sicherungsgeschäft) zum 13. Oktober 2006 abgeschlossen. Durch
den Zinsswap werden die vierteljährlichen, variablen Zahlungsströme in
vierteljährliche, fixe Zahlungsströme in Höhe von 4,60 % p.a. umgewandelt
(Mikro-Hedge). Der Nominalwert, die Tilgungsstruktur und die Laufzeit entsprechen dabei jenen des Investitionsdarlehens. Die deckungsgleiche Abstellung
(vollumfänglicher Ausgleich der gegenläufigen Zahlungsstromänderungen)
des Zinsswaps auf das Darlehen besitzt einen reinen Absicherungscharakter.
In beiden Fällen wird die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung (100 %)
über die Critical Term Match-Methode ermittelt und nachgewiesen.
Zur Absicherung von Zinsrisiken aus einem variabel verzinsten Darlehen in
Höhe von 7.600 Tsd. € (Restschuld am 31.12.2010) hat die PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein, einen Zinsswap
zum 23. Oktober 2006 abgeschlossen. Durch diesen Zinsswap werden die
vierteljährlichen, variablen Zahlungsströme in vierteljährlich, fixe Zahlungsströme mit einer Verzinsung in Höhe von 4,11 % p.a. umgewandelt.
Der Nominalwert, die Tilgungsstruktur und die Laufzeit entsprechen
dabei jenen des Darlehens. Die deckungsgleiche Abstellung des Zinsswaps auf das Darlehen besitzt reinen Absicherungscharakter. Der beizulegende Wert des Zinsswaps beträgt zum Bilanzstichtag - 534.718,33 €
(Vorjahr: - 516.967,93 €).
Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird ebenfalls über die Critical
Term Match-Methode ermittelt und nachgewiesen.
Zur Absicherung von Wechselkursrisiken aus dem für 2012 geplanten Erwerb des Geothermiekraftwerkes (Grundgeschäft), hat die Pfalzwerke geofuture GmbH, Ludwigshafen am Rhein, sukzessive Devisen in Höhe von
insgesamt 6.000 Tsd. USD erworben. Durch den Erwerb der USD sichert
sich die Pfalzwerke geofuture GmbH, Ludwigshafen am Rhein, gegen eine
zukünftige negative Wechselkursentwicklung bis zum tatsächlichen Erwerbszeitpunkt ab.
117
Gewinn-und-Verlustrechnung
(29) Umsatzerlöse
2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
1.524.017
1.615.343
Gas
75.027
61.897
Telekommunikation
13.300
12.500
Wärme
33.064
35.667
Sonstige
42.314
39.329
1.687.722
1.764.736
Strom
Umsatzerlöse
In den Umsatzerlösen Strom sind auch die Erträge aus der ratierlichen
Auflösung von empfangenen Ertragszuschüssen enthalten. Unter den Umsatzerlösen sind wegen des rollierenden Systems bei der Jahresverbrauchsabrechnung neben tatsächlich abgerechneten Erlösen auch Schätzwerte
ausgewiesen. Aus der tatsächlichen Abrechnung der Energielieferungen ergeben sich im Berichtsjahr periodenfremde Erlöse in Höhe von 3.246 Tsd. €
(Vorjahr: 388 Tsd. €). Des Weiteren enthalten die Umsatzerlöse periodenfremde Gutschriften aus Strombezug in Höhe von 3.238 Tsd. € (Vorjahr:
5.510 Tsd. €) und periodenfremde Nachbelastungen an Kunden in Höhe von
1.053 Tsd. € (Vorjahr: 5.356 Tsd. €).
Die Umsatzerlöse Gas beinhalten neben Erlösen der Pfalzgas GmbH, Frankenthal, auch Umsätze aus dem Gasgeschäft der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Aus der tatsächlichen Abrechnung der Energielieferungen ergeben sich im Berichtsjahr periodenfremde
Erlöse in Höhe von 143 Tsd. € (Vorjahr: 501 Tsd. €).
(30) Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Die Veränderung ergibt sich als Differenz zwischen den an den Bilanzstichtagen vorhandenen Beständen von fertigen und unfertigen Erzeugnissen
sowie von noch nicht abgerechneten Aufträgen für fremde Rechnung sowie
unfertigen Leistungen.
118
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
(31) Andere aktivierte Eigenleistungen
In dieser Position sind bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT,
Ludwigshafen am Rhein, aktivierte Löhne und Gemeinkosten für Investitionsprojekte mit Schwerpunkt im Netzbereich enthalten. Diese betreffen
im Wesentlichen 110 kV-und 20 kV-Leitungen und den Bau von Schalt- und
Umspannwerken.
(32) Sonstige betriebliche Erträge
2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
Sonstige periodenfremde Erträge
7.115
1.216
Periodenfremde Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen
6.163
28.526
Vereinnahmung von Kapitalzuschüssen
2.421
1.327
798
3.342
21.384
22.730
37.881
57.141
2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
1.397.664
1.506.813
80.390
65.704
1.478.054
1.572.517
Periodenfremde Erträge aus Abgängen von Gegenständen sowie
Erträge aus Zuschreibungen des Anlagevermögens
Übrige Erträge
(33) Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene
Waren betreffen überwiegend den Energiebezug der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, bzw. der Pfalzgas GmbH,
Frankenthal. Der Rückgang im Strombereich steht in direktem Zusammenhang mit der planmäßigen Reduzierung des Handelsvolumens von
physischen Produkten bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT,
Ludwigshafen am Rhein. Es sind periodenfremde Materialaufwendungen in
Höhe von 2.176 Tsd. € (Vorjahr: 9.795 Tsd. €) enthalten. Die Aufwendungen
für bezogene Leistungen enthalten im Wesentlichen Fremdlieferungen
und -leistungen, z. B. für Instandhaltungsmaßnahmen oder fremdbezogene
Dienstleistungen.
119
(34) Personalaufwand
2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
52.766
51.857
Soziale Abgaben
9.013
8.340
Aufwendungen für Altersversorgung
5.015
10.354
66.794
70.551
2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
2.615
2.741
30.217
34.757
32.832
37.498
Löhne und Gehälter
(35) Abschreibungen
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
Abschreibungen auf Sachanlagen und geringwertige Anlagegüter
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert
aus dem Jahresabschluss der Repa GmbH Elektrotechnik, Landau in der
Pfalz, in Höhe von 47 Tsd. € (Vorjahr: 47 Tsd. €). Die Abschreibungen auf
Sachanlagen repräsentieren den tatsächlichen Werteverzehr des Anlagevermögens und beinhalten auch Anpassungen im Zusammenhang mit der
Überprüfung der wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen.
(36) Sonstige betriebliche Aufwendungen
2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
Fremdlieferungen und -leistungen
37.330
34.880
Konzessionsabgaben
19.627
17.992
Wertberichtigungen auf Forderungen
15.115
17.412
Zuführung zur Rückstellung für gesetzliche und vertragliche Risiken
10.348
21.616
2.656
2.974
Rechts- und Beratungskosten
Periodenfremde Zuführung zur Verpflichtung für Mehrerlösabschöpfung
Übrige Aufwendungen
0
3.200
24.170
17.328
109.246
115.402
Die Wertberichtigungen auf Forderungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 3.301 Tsd. € (Vorjahr: 6.128 Tsd. €).
120
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
In den Übrigen Aufwendungen sind sonstige periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 6.429 Tsd. € (Vorjahr: 3.298 Tsd. €) enthalten.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Abschlussprüferhonorare
gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB wie folgt enthalten:
Abschlussprüfer
Dienstleistungen
sonstige
Leistungen
Gesamt
Tsd. €
Tsd. €
Tsd. €
Mutterunternehmen
94
52
146
vollkonsolidierte Tochterunternehmen
78
25
103
quotenkonsolidierte Gemeinschaftsunternehmen
- davon: nicht vom Abschlussprüfer des Mutterunternehmens
erbracht
26
16
42
(24)
(13)
(37)
198
93
291
2010
Tsd. €
2.531
1.344
3.875
Vorjahr
Tsd. €
1.742
1.597
3.339
2010
In den jeweiligen Einzelabschlüssen wurde von der Erleichterungsregelung
des § 285 Nr. 17 letzter Satzteil HGB Gebrauch gemacht.
Das Finanzergebnis setzt sich aus dem Beteiligungs- und dem Zinsergebnis
zusammen.
(37) Beteiligungsergebnis
Erträge aus Beteiligungen
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
121
(38) Zinsergebnis
2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
7.115
11.053
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
5.325
4.389
-4
- 405
- 2.430
- 627
- 32.603
- 28.149
- 22.597
- 13.739
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Der Posten Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens enthält vorwiegend Erträge aus Fonds-Anteilen und sonstigen Darlehen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT,
Ludwigshafen am Rhein.
Bei den unter Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge ausgewiesenen Beträgen handelt es sich insbesondere um Zinserträge aus der Anlage liquider
Mittel in Festgeldern und Wertpapieren des Umlaufvermögens.
Die Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens betreffen
ausschließlich die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen
am Rhein, und resultieren aus den zum Bilanzstichtag anzusetzenden niedrigeren beizulegenden Werten.
Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen betreffen überwiegend die
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und
beinhalten insoweit den Zinsanteil in Höhe von 24.482 Tsd. € (Vorjahr:
19.626 Tsd. €) aus der Zuführung zur Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Aufwendungen aus der Aufzinsung) sowie zu den
Rückstellungen für Arbeitnehmerjubiläen, Vorruhestandsleistungen und
Frühruhestand. Der Zinsänderungseffekt bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen
am Rhein, beträgt 5.002 Tsd. €.
(39) Außerordentliches Ergebnis / Außerordentlicher Aufwand
Bei Ausübung des Beibehaltungswahlrechts nach Art. 67 Abs. 1 EGHGB
sind
Aufwendungen
aus
der
Zuführung
zu
Rückstellungen
nach
Art. 67 Abs. 7 EGHGB gesondert im Posten außerordentliche Aufwen-
122
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
dungen auszuweisen. Außerordentliche Aufwendungen ergaben sich bei
der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein
(1.653 Tsd. €), der Pfalzwerke Netzgesellschaft mbH, Ludwigshafen/Rhein
(14 Tsd. €), der PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH,
Ludwigshafen am Rhein (63 Tsd. €), der Repa GmbH Elektrotechnik, Landau
in der Pfalz (1 Tsd. €) sowie der VOLTARIS GmbH, Maxdorf (19 Tsd. €
(quotaler Wert)).
(40) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
2010
Vorjahr
Tsd. €
Tsd. €
Körperschaftsteuer (inkl. Solidaritätszuschlag)
6.044
10.483
Gewerbesteuer
4.948
5.304
0
237
- 440
- 271
10.552
15.753
2010
Vorjahr
Angestellte
646
626
Gewerbliche Arbeitnehmer
272
274
Stammbelegschaft
918
900
latenter Steueraufwand
latenter Steuerertrag
(41) Anzahl der Arbeitnehmer (Stammbelegschaft)
im Jahresdurchschnitt
Davon beträgt die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer der Unternehmen, die nur anteilsmäßig einbezogen werden, 140 Mitarbeiter (Vorjahr:
133 Mitarbeiter).
(42) Anteilseigner des Mutterunternehmens
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
Am Grundkapital der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, waren am 31. Dezember 2010 der Bezirksverband Pfalz, Kaiserslautern, mit mehr als der Hälfte und die RWE Beteiligungsgesellschaft
mbH, Essen, mit mehr als dem vierten Teil beteiligt. Mitteilungen über die
Beteiligungsverhältnisse nach § 20 AktG liegen vor.
123
Der im Jahr 2002 im Bundesanzeiger veröffentlichte Text lautet: „Die RWE
Plus Beteiligungsgesellschaft Zentrale mbH hat uns – auch namens und im
Auftrag der RWE AG und der RWE Plus AG – gemäß § 20 Abs. 1 AktG mitgeteilt, dass ihr unmittelbar – und damit der RWE Plus AG, Essen, und deren
Alleinaktionärin RWE AG, Essen, kraft Zurechnung gemäß § 20 Abs. 1 i.V.m.
§ 16 Abs. 4 AktG mittelbar – mehr als der vierte Teil der Anteile an unserem
Unternehmen gehört.“ 1) 2)
Im Jahr 2004 hat die RWE Energy AG, Dortmund, ihre mittelbare Beteiligung
an unserem Unternehmen bekannt gegeben.
Der im Bundesanzeiger veröffentlichte Text lautet: „Die RWE Energy AG,
Dortmund, hat uns – auch namens und im Auftrag der RWE AG, Essen, gemäß § 20 Abs. 1 AktG mitgeteilt, dass der RWE Energy AG mittelbar kraft
Zurechnung gemäß § 20 Abs. 1 i.V.m. § 16 Abs. 4 AktG mehr als der vierte
Teil der Anteile an unserer Gesellschaft gehört.
Darüber hinaus hat uns RWE Energy AG namens und im Auftrag der RWE
Rhein-Ruhr AG, Essen, gemäß § 20 Abs. 5 AktG mitgeteilt, dass die mittelbare Beteiligung der RWE Rhein-Ruhr AG an unserer Gesellschaft nicht
mehr besteht.“
1)
Am 04. März 2005 wurde uns mitgeteilt, dass die RWE Plus Beteiligungsgesellschaft Zentrale mbH in
RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH umfirmiert und der Firmensitz von Essen nach Dortmund
verlegt wurde. Eine Umschreibung in unserem Aktienregister wurde vorgenommen.
2)
Am 10. Dezember 2009 wurde uns mitgeteilt, dass die RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH in
RWE Beteiligungsgesellschaft mbH umfirmiert und der Firmensitz von Dortmund nach Essen verlegt
wurde. Eine Umschreibung in unserem Aktienregister wurde vorgenommen.
124
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf den Seiten 10
und 11 genannt.
Im Berichtsjahr betrugen die Bezüge des Aufsichtsrats 96 Tsd. €. Ehemalige
Vorstandsmitglieder und die Hinterbliebenen ehemaliger Vorstandsmitglieder bezogen im Jahr 2010 insgesamt 509 Tsd. €.
Für Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Vorstandsmitgliedern
und deren Hinterbliebenen sind Rückstellungen in Höhe von 5.517 Tsd. €
gebildet. Die Unterdeckung nach Art. 67 Abs. 2 EGHGB für diesen Personenkreis beträgt 140 Tsd. €.
Auf die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands nach § 314 Abs.1 Nr. 6a HGB
wird unter Bezugnahme auf § 286 Absatz 4 HGB verzichtet.
Ludwigshafen am Rhein, am 1. März 2011
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
Der Vorstand
Dr. Hitschler
Koch
125
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
„Wir haben den von der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und Konzernlagebericht
abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch
den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler
berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die
Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung
der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
126
Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften
und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des PFALZWERKE-Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Mannheim, den 1. März 2011
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Walter
Woche
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
127
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT
Kurfürstenstraße 29
67061 Ludwigshafen
Telefon 0621 585-2251
Telefax 0621 585-2257
Internet www.pfalzwerke.de
E-Mail [email protected]
Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht 2010