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Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht Zukunft ist 2010 Kopfsache Pfalzwerke-Konzern 2010 2009 Bilanz Anlagevermögen Umlaufvermögen Rechnungsabgrenzungsposten Aktive latente Steuern AKTIVA Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € 680,8 466,6 3,6 0,6 1.151,7 628,4 472,0 1,8 0,3 1.102,5 Eigenkapital Empfangene Ertragszuschüsse Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Passive latente Steuern PASSIVA Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € 191,6 52,8 636,8 269,3 0,9 0,3 1.151,7 193,2 57,5 605,0 245,1 1,7 0,0 1.102,5 Investitionen - Sachanlagen - Finanzanlagen Mio. € Mio. € 77,0 2,2 70,6 4,8 Umsatzerlöse (ohne Strom- und Erdgassteuer) Personalaufwand Mio. € Mio. € 1.764,5 66,8 1.821,7 70,5 Abschreibungen (auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen) Mio. € 32,8 37,5 Konzern-Jahresüberschuss Mio. € 18,8 26,2 % % % % % 1,8 3,9 35,4 18,4 101,0 2,4 3,9 32,9 19,7 109,4 885 870 Ausgewählte Positionen der Gewinn-und-Verlustrechnung Kennzahlen Umsatzrentabilität Personalintensität Sachanlagenintensität Wirtschaftliche Eigenkapitalquote Anlagendeckungsquote Stammbelegschaft (Stand 31. Dezember 2010) Zukunft ist Kopfsache und ein klarer Auftrag von kommenden Generationen Offen gesagt: Wir waren zunächst nicht ganz sicher, ob wir unseren Geschäftsbericht tatsächlich erstmals mit einem Nachhaltigkeitsbericht kombinieren sollen – gerade jetzt, da alle Welt damit beginnt, über Nachhaltigkeit zu reden, weil es so schön modern ist. Doch andererseits ist es ganz einfach Fakt, dass Nachhaltigkeit gewissermaßen in den Genen der Pfalzwerke liegt. Unser gesamtes Tun ist seit jeher von nachhaltigen Ideen geprägt. Dafür erwarten wir auch kein Lob, weil wir uns gerade als Energieversorger besonders in der Verantwortung fühlen. Im Grunde sehen wir darin einen klaren Auftrag von kommenden Generationen, denen wir eine saubere und dennoch energiegeladene Erde vererben möchten. Warum also sollten ausgerechnet wir das für uns behalten? 2005 prego services 1994 Inbetriebnahme der erhält zweites Zertifikat für schonenden Umgang mit der Umwelt. Das Umweltmanagement der Standorte Ludwigshafen, Landau und Homburg ist jetzt nach DIN EN 14001 bewertet ersten kommerziellen Windkraftanlage in RheinlandPfalz 1989 Gründung der 2003 Gründung Abteilung Umweltschutz bei den Pfalzwerken der Pfalzwind und der PFALZSOLAR. Inbetriebnahme der ersten Biomassekraftwerke BIOK bei KK&K (Siemens) in Frankenthal 1992 Implementierung des ersten energietechnischen Gebäudemanagements für alle PfalzwerkeLiegenschaften 1999 Erstes Fotovoltaikgroßprojekt zur Einspeisung von Solarenergie: Energiezaun an der BAB Grünstadt 2001 Die Pfalzwerke erhalten erneut das Zertifikat „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ für herausragende Leistungen in der Berufsausbildung 2007 Inbetriebnahme Geothermie-Kraftwerk in Landau 2009 Markteinführung von ENERGIE PLUS. Das Energiekonzept basiert auf dem Einsatz einer Wärmepumpen-Heizung und einer Fotovoltaikanlage, die mehr Strom ins Netz einspeist, als das Eigenheim verbraucht 2010 Gemeinsam 2005 Die Pfalzwerke 2004 Solarpark in Lachen-Speyerdorf ist Bürgerbeteiligungsmodell beteiligen sich erstmals an der bundesweiten Initiative „Jugend denkt Zukunft“ und bestreiten dieses Projekt gemeinsam mit der Realschule Rockenhausen 2008 Gründung der ersten Public-PrivatePartnership-Gesellschaft zur Förderung des regionalen Klimaschutzes in Kusel unterstützen Kommunen, Pfalzwerke-Kunden und -Mitarbeiter mit einem Investment in die Pfalzwerke-KlimaschutzZertifikate den Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Region Den Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht 2010 bieten wir Ihnen erstmals auch als App in allen gängigen Formaten an. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.pfalzwerke.de. Hier steht Ihnen auch der Jahresabschluss der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zum Download zur Verfügung. In unseren Texten haben wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf geschlechtsspezifische Bezeichnungen wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verzichtet. Grundsätzlich sind beide Geschlechter gleichberechtigt angesprochen. 2 Inhalt Vorwort des Vorstands 4 Bericht des Aufsichtsrats 6 Organe der Gesellschaft 10 Werte und Ziele 12 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns 26 Wirtschaftliche Lage und Rahmenbedingungen 28 Geschäftsverlauf 31 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 43 Belegschaft 49 Investitionen und Instandhaltung 49 Nachtragsbericht 51 Risikobericht 51 Ausblick 55 Nachhaltigkeitsbericht 60 Vorwort des Vorstands 62 Nachhaltiges Management 64 Dienstleistungsqualität 70 Innovationskraft 72 Kundenloyalität 75 Wettbewerbskraft 76 Soziales Engagement im Konzern 80 Nachhaltigkeitsmanagement bei den Pfalzwerken 83 Konzernabschluss 84 Konzernbilanz 86 Konzern-GuV-Rechnung 87 Konzern-Kapitalflussrechnung 88 Konzernanhang 90 3 Wirklich nachhaltiges Handeln verlangt mehr als grüne Ideen Sehr geehrte Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren, das Jahr 2010 war das „Jahr der Energie“ – ausgelobt vom Bundesforschungsministerium. Passend für ein Jahr der Energie wurde im Oktober Vorwort des Vorstands das Energiekonzept der Bundesregierung veröffentlicht. Kaum ein Punkt dieses Konzeptes wurde so stark diskutiert wie die Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke. Die Geschehnisse Mitte März 2011 innerhalb des japanischen Kernkraftwerkes Fukushima im Anschluss an das verheerende Erdbeben bestätigen viele Zweifel an dieser Form der Erzeugung elektrischer Energie. Die Bundesregierung hat die Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke im ersten Schritt für drei Monate ausgesetzt. Es ist in unser aller Interesse, die Erneuerbaren Energien kraftvoll voranzubringen. Auch aus diesem Grund nutzen die Pfalzwerke immer wieder die Möglichkeit – gerne auch in Kooperationen –, die Energieerzeugung für Dr. Werner Hitschler morgen schon heute zu gestalten. Im Jahr 2010 wurden auch vor diesem Hintergrund insgesamt drei neue Gesellschaften zur Förderung der Erneuerbaren Energien im Pfalzwerke-Konzern gemeinsam mit Partnern gegründet. Die größte Herausforderung, mit der die Unternehmen der gesamten Branche konfrontiert sind, ist allerdings die Frage nach den Netzen der Zukunft. Wie müssen die zukünftigen Netze ausgerichtet sein, um den kommenden Anforderungen gerecht zu werden? Moderne Netze sind die Voraussetzung für eine moderne, CO2-arme und sichere Energieversorgung. Die gesamte Branche ist hier gefragt. Aber auch die Regierung und die Regulierungsbehörden sind gefordert. Sie müssen den Rahmen schaffen, der es den Unternehmen Günther Koch ermöglicht in diesem Bereich wieder angemessene Renditen zu erwirtschaften, um wichtige Investitionen durchführen zu können. Mit dem Geschäftsjahr 2010 liegt insgesamt erneut ein schwieriges, aber dennoch positives Jahr hinter uns. In den für uns wichtigen Absatzsegmenten konnten wir nennenswerte Zuwächse generieren – unsere Planwerte haben wir zum Teil deutlich übertroffen. Die Wettbewerbssituation in unseren Kerngeschäften Strom und Gas hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschärft – dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Unser Marktumfeld ist nach wie vor durch einen tiefgreifenden Wandel geprägt, auf den wir uns einstellen! Die Pfalzwerke werden den Bereich Vertrieb diesen Bedingungen anpassen, um auch weiterhin unseren Kunden individuelle Angebote, kombiniert mit gutem Service, anzubieten. 4 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Vorwort des Vorstands Neue Prozesse und Strukturen sind unsere Antwort auf die neuen Marktbedingungen. Diese haben wir in den zurückliegenden zwölf Monaten geschaffen und werden im Jahr 2011 mit den neuen Vertriebsstrukturen arbeiten. Die Pfalzwerke sind ein kommunales Unternehmen – und als solches stellen wir uns tagtäglich einem starken Wettbewerb. Die Marke Pfalzwerke steht für viel Positives – auch über die Grenzen unserer Region hinaus. Seit fast 100 Jahren tragen wir zur Entwicklung der Wirtschaft bei, setzen Akzente zu den Themen Umweltschutz und werden nicht müde neue Technologien in unserem Rahmen zu etablieren. Ökologie und Ökonomie sind für uns nicht nur vereinbar – sie sind elementare Bestandteile unseres nachhaltigen Wirtschaftens. Der Geschäftsbericht 2010 hat neben den „typischen“ Geschäftsberichtsthemen in diesem Jahr ein Leitthema – nämlich die Nachhaltigkeit. Wir haben im letzten Jahr das Marktforschungsunternehmen inomic research mit der Erstellung einer volkswirtschaftlichen Analyse beauftragt, denn wir wollten wissen: Wie nachhaltig sind die Pfalzwerke? Die wichtigsten Ergebnisse der Studie präsentieren wir in unserem Geschäftsbericht. Unsere erfolgreiche Geschäftstätigkeit ermöglicht auch in 2011 eine konstante Dividendenausschüttung für unsere Aktionäre. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2010 zur Ausschüttung einer Dividende von 9,00 Euro je gewinnberechtigte Stückaktie zu verwenden. Die für 2010 gesteckten Ziele liegen nun hinter uns. Neue Ziele sind bereits formuliert. Um diese zu erreichen, setzen wir auch in 2011 auf unser größtes Leistungspotenzial: unsere Mitarbeiter. Ihnen gilt unser besonderer Dank für die bereits erreichten Ziele! Gleichzeitig wünschen wir uns allen auch weiterhin Mut und Kraft für die Erreichung der nächsten Etappenziele. Ludwigshafen am Rhein, im März 2011 Dr. Werner Hitschler Günther Koch 5 Sehr geehrte Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren, der Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres 2010 die Geschäftsführung des Vorstands entsprechend den nach Gesetz und Satzung zugewie- Bericht des Aufsichtsrats senen Aufgaben laufend überwacht. In den Sitzungen des Aufsichtsrats und des Präsidiums sowie anhand ausführlicher schriftlicher und mündlicher Berichte hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig, umfassend und zeitnah über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Gesellschaft und ihrer wesentlichen Beteiligungen, die Ertragssituation, die Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der Geschäftsführung sowie über bedeutende Vorgänge in der Unternehmensgruppe unterrichten lassen. Der Aufsichtsrat hat die Berichte des Vorstands eingehend diskutiert, anstehende Fragen mit ihm beraten und die notwendigen Entscheidungen getroffen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat dem Plenum regelmäßig über die Arbeit des Präsidiums berichtet. Daneben hat er mit dem Vorstand auch außerhalb der Sitzungen des Theo Wieder Aufsichtsrats und des Präsidiums in zahlreichen Einzelgesprächen regelmäßig die aktuelle Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie geschäftspolitische Fragen erörtert. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat unter anderem ausführlich über die allgemeine Geschäftslage, vor allem über den Geschäftsverlauf des Unternehmens und seiner Beteiligungen, über die Umsatzentwicklung und die Lage der Gesellschaft sowie über wesentliche Abweichungen von bisherigen Planungen unterrichtet und über die Aufwands- und Ertragsentwicklung, die Personalsituation, Investitionsvorhaben sowie die Finanzplanung informiert. Darüber hinaus wurde die mittelfristige Entwicklung der Gesellschaft und ihrer Geschäftsfelder eingehend beraten. Ebenso war das Risikomanagementsystem Gegenstand der Berichterstattung im Aufsichtsrat. Für Entscheidungen des Vorstands, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden Beschlüsse durch Entscheidungsvorlagen vorbereitet und in den Sitzungen des Aufsichtsrats mit dem Vorstand detailliert behandelt und geprüft. Im Geschäftsjahr 2010 befasste sich der Aufsichtsrat unter anderem mit der weiteren Stärkung der Wettbewerbsposition sowie der Ausweitung des Engagements bei Baulanderschließungen und regenerativen Energien. Dazu gehörten Beschlussfassungen zu mehreren privatrechtlichen Erschließungen, zu Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb einer Nahwärmeversorgung in Lim- 6 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Bericht des Aufsichtsrats burgerhof, zur Beteiligung der Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH an der Energiegenossenschaft Südpfalz eG sowie an der NaturEnergie Rockenhausener Land GmbH. Außerdem hat das Aufsichtsgremium mehrfach über die Aktivitäten von PFALZSOLAR GmbH beraten. Dabei entschied es positiv über Planung, Bau, Finanzierung und Betrieb einer FotovoltaikAnlage in Spanien. Ferner fasste der Aufsichtsrat Beschlüsse zum Erwerb von Solarparks in Höheinöd, Bann und Weilerbach von der PFALZSOLAR GmbH und zur Refinanzierung dieser Investitionen durch Ausgabe von Schuldverschreibungen in Form von Pfalzwerke-Klimaschutz-Zertifikaten. Im Zusammenhang mit der Erteilung der Zustimmung zur Umwandlung von Gesellschafterdarlehen in Eigenkapital bei der geo x GmbH erörterte das Plenum auch den Abschlussbericht der Expertengruppe über die seismischen Ereignisse im Jahr 2009 in Landau und die Folgen für das Geothermiekraftwerk. Des Weiteren stimmte der Aufsichtsrat der Gründung einer Gesellschaft in der Rechtsform einer GmbH und Sacheinlage der an den Stadtwerken St. Ingbert gehaltenen Anteile zu. Überdies hat der Aufsichtsrat ausführlich über die Nachfolge des Vorstandsmitglieds Günther Koch beraten und mit Wirkung zum 01. April 2011 Herrn René Chassein zum Mitglied des Vorstands bestellt. Auf Wunsch des Aufsichtsgremiums berichtete der Vorstand über die aktuellen Entwicklungen bei K-Park Energie GmbH sowie Biok Biomasse Heizkraftwerk GmbH, die Geschäftsfeldanalyse, die Situation bei den Konzessionen für die Ortsnetzversorgung und die Netzorganisation der Pfalzwerke. Zudem hat der Aufsichtsrat sowohl in einer außerordentlichen als auch in mehreren weiteren Sitzungen intensiv über die Umgestaltung des Netzbereichs zur Erfüllung der regulatorischen Anforderungen diskutiert. In der Hauptversammlung vom 04. Mai 2010 wurde die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim, als Abschlussprüfer der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT und des Pfalzwerke-Konzerns für das Geschäftsjahr 2010 bestellt. Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen hat der Aufsichtsrat die Aufträge zu den Abschlussprüfungen erteilt. Die KPMG hat den Jahresabschluss und den Lagebericht der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht der Pfalzwerke-Gruppe zum 31. Dezember 2010 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. 7 Der Abschlussprüfer hat im Rahmen seiner Prüfung auch das gemäß § 91 Abs. 2 AktG vorgeschriebene Risikomanagementsystem der Gesellschaft geprüft. In seinem Prüfungsbericht hat er bestätigt, dass das eingerichtete System angemessen ausgestattet ist und seine Aufgaben erfüllt. Die zu prüfenden Jahresabschluss- sowie Konzernabschlussunterlagen und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugeleitet worden. Der Vorstand hat die Unterlagen in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats zusätzlich mündlich erläutert. An dieser Sitzung nahm der Abschlussprüfer teil. Er gab eine Erklärung ab, dass keine Umstände bestehen, die Zweifel an seiner Unabhängigkeit begründen könnten, und informierte über den Leistungsumfang mit dem Unternehmen sowie über solche Leistungen, die er zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht hat. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und beantwortete diesbezügliche Fragen. Von dem Prüfungsergebnis nahm der Aufsichtsrat Kenntnis. Nach seiner eigenen abschließenden Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts der Pfalzwerke-Gruppe sowie des Vorschlags über die Gewinnverwendung ergaben sich keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT und den Konzernabschluss der Pfalzwerke-Gruppe zum 31. Dezember 2010. Der Jahresabschluss der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat ist mit dem Lagebericht der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT und dem Konzernlagebericht der Pfalzwerke-Gruppe einverstanden und stimmt dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zu. Der Aufsichtsrat hat auch den vom Vorstand für die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT gemäß § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft und für in Ordnung befunden. Der Abschlussprüfer hat die Bestätigung gemäß § 313 Abs. 3 AktG wie folgt erteilt: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“ 8 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Bericht des Aufsichtsrats Von dem Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat zustimmend Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts. Mit Ablauf des 14. Januar 2010 hat Herr Heinz-Werner Ufer sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankt ihm für seine langjährige verdienstvolle Mitarbeit im Aufsichtsgremium und seinen Einsatz zum Wohl des Unternehmens. Am 23. März 2010 wurde Herr Dr. Knut Zschiedrich zu einem stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Als Nachfolger für Herrn Ufer wählte die Hauptversammlung vom 04. Mai 2010 Herrn Tim Hartmann zum Mitglied des Aufsichtsrats für die restliche Amtszeit dieses Gremiums. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und ihren persönlichen Einsatz im vergangenen Geschäftsjahr. Ludwigshafen am Rhein, im März 2011 Der Aufsichtsrat Theo Wieder Vorsitzender 9 Aufsichtsrat Organe der Gesellschaft Theo Wieder Bernhard Deubig Vorsitzender, ehem. Oberbürgermeister Oberbürgermeister, Kaiserslautern Vorsitzender des Bezirkstags Pfalz Tim Hartmann Frankenthal (ab 04.05.2010) Mitglied des Vorstandes Reiner Laborenz der VSE Aktiengesellschaft stellv. Vorsitzender Saarbrücken Betriebsratsvorsitzender der PFALZWERKE Walter Kirsch AKTIENGESELLSCHAFT Leiter des Energiezentrums Lingenfeld der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Günther Ramsauer Lampertheim stellv. Vorsitzender Mitglied des Landtages Dr. jur. Eva Lohse Rheinland-Pfalz Oberbürgermeisterin Ludwigshafen am Rhein Ludwigshafen am Rhein Heinz-Werner Ufer Günther Mack (bis 14.01.2010) Oberstudienrat stellv. Vorsitzender Bubenheim ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE Energy AG Georg Rösner Essen stellv. Betriebsratsvorsitzender der PFALZWERKE Dr. jur. Knut Zschiedrich AKTIENGESELLSCHAFT stellv. Vorsitzender Fachvormonteur (ab 23. März 2010) Mandelbachtal Vorsitzender des Vorstands der RWE Vertrieb AG Karl-Heinz Seebald Dortmund Bürgermeister (bis 31. Dezember 2010) Rockenhausen Vorstandsvorsitzender der Süwag Energie AG Harald Winter Frankfurt am Main freigestellter Betriebsrat (seit 1. Januar 2011) der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Homburg/Saar 10 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Organe der Gesellschaft Vorstand Dr. rer. pol. Werner Hitschler Dipl.-Kfm. Frankenthal Dipl.-Wirtsch.-Ing. Günther Koch Ludwigshafen am Rhein 11 Unsere Werte und Ziele fest im Blick In den vielen Jahren, in denen wir uns mit Nachhaltigkeit beschäftigen, haben wir vor allem auch eines gelernt: Zu wirklich nachhaltigem Handeln gehört weit mehr als nur das Zelebrieren einiger grüner Ideen. Denn neben der ökologischen Komponente umfasst der Begriff auch eine ökonomische und eine soziale Dimension. Nach unserer Überzeugung werden Unternehmen, die das große Ganze im Blick haben, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht. Was wir unter anderem damit meinen, zeigte sich nicht zuletzt in der schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte: Während viele Unternehmen herbe Verluste schrieben, konnten wir dank innovativer Produkte nicht nur in der Region, sondern bundesweit viele neue Kunden gewinnen, stabile Ergebnisse erwirtschaften und damit für sichere Arbeitsplätze sorgen. Zu verdanken haben wir dies in erster Linie natürlich dem Vertrauen all unserer Kunden – aber auch unseren wichtigsten Werten: 12 Innovationskraft „Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, meinte einst Victor Hugo. Dieser Erkenntnis haben wir auch mehr als 100 Jahre später nichts hinzuzufügen. Nachhaltiges Management Weitblick ist der gemeinsame Nenner unseres Handelns: im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinn. In einem Punkt stellen wir den Fokus auf den Makrobereich – wenn es um die Nähe zu unseren Kunden geht. Dienstleistungsqualität Bestens ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiter garantieren unseren Kunden im gesamten Bundesgebiet eine höchstpersönliche Rundumbetreuung. Die Menschen in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis profitieren zusätzlich von vielen Netzservices, abgestimmt auf die Bedürfnisse vor Ort. Wettbewerbskraft Für uns ist der Wettbewerb die beste Motivation, jeden Tag ein bisschen besser als gestern zu sein – und natürlich besser als unsere Konkurrenten. Wir möchten auch morgen die besten Lösungen für unsere Kunden bieten. Kundenloyalität Unser Ziel ist klar formuliert: Wir möchten unsere Kunden zu echten Fans machen. Und das nicht nur in der Region, wo wir unseren Heimvorteil ausspielen können, sondern in ganz Deutschland. 13 Antworten Eindeutige auf die Fragen unserer Zeit Vorstandsmitglied Dr. Werner Hitschler über die Schlussfolgerungen der PFALZWERKE aus der Ja-aber-Debatte zum Thema regenerative Energien: „Solarenergie? Ja, aber bitte keine optische Umweltverschmutzung. Windenergie? Ja, aber Rotoren vor meiner Haustür kommen nicht in Frage. Geothermie? Ja, aber was ist mit den Risiken? Die Pfalzwerke – immer auf der Suche nach neuen Ideen und neuen Energien, nach gesellschaftlichem Konsens und bekannt für eine offene Kommunikation – haben sich bereits vor vielen Jahren für die erste Möglichkeit entschieden und in Erneuerbare Energien investiert. So wurde zum Beispiel im Oberrheingraben eine nahezu unerschöpfliche, CO2- und emissionsfreie Energiequelle erschlossen: geothermische Energie. Mit der weltweit ersten Anlage dieser Art versorgen wir in Landau über 6.000 Haushalte mit Strom und rund 300 Haushalte mit Wärme. Pionierarbeit leisteten wir ebenso in den Bereichen Wind- und Sonnenenergie: Bereits 1993 wurde unsere erste Windkraftanlage in Betrieb genommen, 1999 die erste Fotovoltaikanlage. Es folgten viele weitere Projekte unseres Tochterunternehmens PFALZSOLAR und des Beteiligungsunternehmens Pfalzwind. Die Akzeptanz vor Ort ist in dicht besiedelten Räumen ein wichtiger Erfolgsfaktor. Der gesamte Pfalzwerke-Konzern hat die Weichen Richtung Zukunft längst gestellt: effiziente Energieversorgung ohne Verschwendung von Rohstoffen, aber mit großen Chancen!“ 14 15 16 Ein ökonomischer Anker für die ganze Region Vorstandsmitglied Günther Koch über die wirtschaftliche Bedeutung der Pfalzwerke für die Pfalz und den Saarpfalz-Kreis: „Ganz gleich, ob Kommune, Unternehmen oder Privathaushalt: Wer sich für die Pfalzwerke entscheidet, der entscheidet sich auch für die Zukunft der Region. Über unsere Zuliefererbeziehungen sichern wir in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis fast 6.500 Arbeitsplätze und generieren ein Gesamteinkommen von annähernd 250 Millionen Euro. Insgesamt ergibt sich, nach einer aktuellen Studie des renommierten inomic-Instituts, aus all unseren ökonomischen Interaktionen eine indirekte Wertschöpfung von weit mehr als 360 Millionen Euro jährlich. Eine Wirtschaftskraft, die unmittelbar der Region zugutekommt. Die Entscheidung für die attraktiven Angebote der Pfalzwerke bringt nicht nur individuelle Vorteile, sie stärkt auch die Wertschöpfung unmittelbar vor Ort.“ 17 Know-how Unser wächst direkt vor der Haustür Ausbildungsleiter Reinhard Wößner über die nachhaltige Nachwuchsförderung der Pfalzwerke: „Aus Sicht des Kunden ist jedes Unternehmen nur so gut wie der jeweilige Mitarbeiter, der ihn betreut. Deshalb legen wir besonderen Wert auf die Ausbildung unserer Teammitglieder, die größtenteils direkt aus der Region kommen. Innovative Technologien und veränderte Kundenbedürfnisse stellen in dieser Hinsicht natürlich immer höhere Anforderungen. Unsere Ausbildungsprogramme sind dabei stets am Puls der Zeit. Das heißt konkret: Die didaktischen Inhalte des Jahres 2012 werden sich von den aktuellen aller Voraussicht nach erheblich unterscheiden. So gestalten wir seit Jahren die neuen Berufsbilder erfolgreich mit. Und das macht uns in der Region so stark, dass auch viele weitere mittelständische Unternehmen uns ihre Auszubildenden anvertrauen.“ 18 19 20 Wie macht man Kunden zu Fans? Marketingspezialist Rainer Dengel über den aktiven Dialog der Pfalzwerke mit ihren Kunden: „Wenn sich Meinungsforscher in einem einig sind, dann darin: Der Wettbewerb wird auf dem Energiemarkt der Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Selbst zufriedene Kunden sind also bald nicht mehr als sichere Bank zu betrachten – es sei denn, ihre Zufriedenheit wird rechtzeitig in Begeisterung verwandelt. Aber wie macht man Kunden zu Fans? Am besten mit einer erfrischenden Offensiv-Taktik: indem man sie fragt, was sie sich wünschen. Genau deshalb führen wir seit Jahren permanent persönliche Interviews mit unseren Kunden. Und weil wir deren Anregungen konsequent zur Verbesserung unserer Mannschaftsleistung nutzen, haben diese Gespräche meist in der Tat Fantalk-Charakter.“ 21 Auf langfristige Partnerschaften setzen Leiter Konzessionsvertragsmanagement René Chassein über die neu gestalteten Konzessionsverträge der Pfalzwerke mit den Gemeinden in der Region: „Die in der Region über 100 Jahre gewachsene Partnerschaft mit den Kommunen werden wir als wesentlichen Kern unseres Selbstverständnisses als Regionalversorger intensivieren und pflegen. Dabei verstehen wir es als vorrangige Herausforderung, die heutige Netzinfrastruktur in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis in ihrer Leistungsfähigkeit zu erhalten und flächendeckend zu intelligenten Netzen auszubauen. Die langfristig sichere Versorgung aller Menschen in der Region mit elektrischer Energie bleibt das gemeinsame Ziel der Pfalzwerke und der pfälzischen Gemeinden. Der nachhaltigen Erfüllung dieser Versorgungsaufgabe muss gegenüber kurzfristig lokalem Gewinnstreben auch zukünftig der Vorzug gegeben werden. Gerade in diesen wichtigen Zukunftsaufgaben werden sich die Vorteile der Pfalzwerke als Solidargemeinschaft zum Wohl aller Kommunen auswirken.“ 22 23 24 Finanzdienstleistungen für eine nachhaltige Zukunft! Finanzexperte Rolf Lulei zum Thema Klimaschutzzertifikate der Pfalzwerke: „2010 haben die Pfalzwerke gezeigt, wie man mit Kreativität nachhaltige Energiekonzepte verwirklichen kann. Es ist uns gelungen unseren Kunden, Kommunen und Mitarbeitern perspektivisch interessante Energieprojekte als sichere und höchst rentable Anlagemöglichkeit anzubieten. Mit unseren Klimaschutzzertifikaten haben wir einen neuen Weg beschritten, der äußerst positiv angenommen wurde – die Zahlen sprechen für sich: Beide Emissionen im Gesamtwert von über 10 Millionen € waren in kürzester Zeit vergriffen. Die Summe haben wir in drei große Solarparks innerhalb unseres Netzgebiets investiert, die zusammen eine Spitzenleistung von über 3,7 Megawatt erbringen. Das positive Feedback stärkt uns in unserem Vorhaben, auch zukünftig aus nachhaltigen Energieprojekten lohnende Investitionsprojekte für die breite Öffentlichkeit zu machen: Im Schulterschluss mit der Region sichern wir damit schon heute die Energieversorgung von morgen.“ 25 Lagebericht für das Geschäftsjahr 2010 26 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wirtschaftliche Lage 27 1. Wirtschaftliche Lage und Rahmenbedingungen 1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld Nach der leichten konjunkturellen Erholung im Jahr 2009 setzte sich diese Entwicklung bereits im Verlauf des ersten Quartals 2010 in nahezu allen Branchen fort. Trotz des dennoch zögerlichen Starts stieg der ifo-Geschäfts- Wirtschaftliche Lage und Rahmenbedingungen klimaindikator am Ende des Geschäftsjahres auf 109,9 Prozentpunkte. Auch wenn das Aufholtempo der deutschen Wirtschaft erwartungsgemäß in der zweiten Hälfte etwas geringer ausgefallen ist, profitierten die deutschen Unternehmen von dem enormen Aufschwung der Weltwirtschaft. Dies hatte auch Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt. Nach dem Rekordrückgang des Vorjahres von – 4,7 Prozent ist die deutsche Wirtschaft in 2010 um 3,6 Prozent gewachsen. Nachdem zu Beginn der zweiten Jahreshälfte die Konjunkturerwartungen vieler Unternehmen eher verhalten ausgefallen sind, hat sich dies zum Ende des Jahres wieder umgekehrt. Sowohl die aktuelle Geschäftssituation als auch die Perspektiven für das kommende halbe Jahr wurden im Dezember wieder deutlich positiver von den Unternehmen eingeschätzt. Dies deckt sich auch mit den Einschätzungen des ZEW. Diese wirtschaftliche Entwicklung hatte positiven Einfluss auf den deutschen Arbeitsmarkt. Im Dezember vermeldete die Agentur für Arbeit insgesamt 3,016 Millionen Erwerbslose. Dies steht – verglichen mit dem Vorjahreswert – für einen Rückgang um 260.000. Im Jahresdurchschnitt waren insgesamt 3,244 Millionen Menschen erwerbslos. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag bei 7,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreswert ist dies ein Rückgang von 0,5 Prozentpunkten. Trotz wirtschaftlichem Aufschwung blieb sowohl die Zahl der Unternehmensinsolvenzen als auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen auf einem hohen Niveau. Dies zeigt einmal mehr, wie schwer der Großteil der deutschen Unternehmen an der Rezession zu tragen hatte. Nach Angaben von creditreform beliefen sich die Unternehmensinsolvenzen in 2010 auf 32.100 Fälle. Im Gegensatz zu den nennenswerten Geschäftseinbrüchen des Jahres 2009 war im letzten Jahr zu beobachten, dass sich das Gros der Insolvenzen im Mittelstand abspielte. Bei den Verbraucherinsolvenzen wurde ein Negativ-Rekord von 111.800 neuen Fällen erreicht. 28 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wirtschaftliche Lage 1.2 Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft Der Konjunkturaufschwung ließ in 2010 den Energieverbrauch wieder deutlich ansteigen. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist der bundesweite Energieverbrauch um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch ist auf 9,4 Prozent angestiegen. Im Oktober wurde das Energiekonzept der Bundesregierung veröffentlicht. Die entsprechenden Gesetze traten am 1. Januar in Kraft. Unter anderem wurden darin die Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke im Durchschnitt um zwölf Jahre sowie zehn sogenannte Sofortmaßnahmen verabschiedet, die bereits bis Ende 2011 umgesetzt sein sollen. Das Energiekonzept ist unterteilt in insgesamt neun Punkte, beschreibt die Aufgaben der kommenden 40 Jahre und konkretisiert die somit festgelegten Ziele. Die CO2-Emmissionen sollen bis 2050 gestaffelt um insgesamt 80 bis 95 Prozent reduziert werden. Parallel dazu soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf 80 Prozent ansteigen. Der Wärmebedarf soll um insgesamt 80 Prozent reduziert werden. Ausgangsbasis sind die Werte des Jahres 1990. Die angegebenen Prozentwerte beziehen sich auf das zu erreichende Ziel in 2050. Angestrebt sind auch: die Verdoppelung der Sanierungsrate von Gebäuden von derzeit ein auf zwei Prozent pro Jahr, der Anstieg der Energieproduktivität auf 2,1 Prozent pro Jahr und der Rückgang des Stromverbrauchs jährlich um ein Prozent. Die Wettbewerbssituation – gerade für kleinere (regionale) Energieerzeuger – soll durch Fördermaßnahmen für den Neubau hocheffizienter und CCS-fähiger fossiler Kraftwerke verbessert werden. Aufgrund des immer weiter ansteigenden Anteils von Strom aus Erneuerbaren Energien und dem daraus resultierenden Anstieg der Kosten nach dem Erneuerbare Energien Gesetz musste nahezu die Hälfte aller Energieanbieter im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 ihre Preise zum Teil drastisch erhöhen. Weitere Preiserhöhungen wurden für 2011 bereits angekündigt. 1.3 Änderung und Neuerlass von Gesetzen Energiesteuerrecht Nach der letzten Änderung des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes im Jahr 2009 hat das Bundesministerium für Finanzen im Jahr 2010 mit 29 der Verabschiedung des Haushaltsbegleitgesetzes 2011 erneut eine Modifizierung des Energiesteuerrechtes beschlossen. Wesentliche Änderungen betreffen die Steuerentlastung für Erdgas und für Energieerzeugnisse, die zur Wärmegewinnung eingesetzt werden. Letztes betrifft vor allem Contracting-Maßnahmen, da nur noch Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft oder Unternehmen des produzierenden Gewerbes in den Genuss einer Steuerentlastung kommen. Die Gewährung des Spitzenausgleiches für Energieerzeugnisse, die zur Wärmeerzeugung eingesetzt werden, erfolgt nur noch dann, wenn die Wärme entweder von Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft oder des produzierenden Gewerbes genutzt wird. Zudem wird der maximal mögliche Spitzenausgleich von derzeit 95 Prozent auf 90 Prozent abgesenkt. Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) – Solarstrom-Vergütung Die Solarstromvergütung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wurde nach der im EEG bereits festgeschriebenen Degression zum 1. Januar 2010 um bis zu elf Prozent im Berichtsjahr in zwei weiteren Schritten gekürzt. Der erste Kürzungsschritt trat zum 1. Juli in Kraft und betrug dreizehn Prozent für Dachflächenanlagen, acht Prozent für Freiflächenanlagen auf Konversionsflächen sowie zwölf Prozent für Anlagen auf sonstigen Freiflächen. Der jeweils gegenüber dem ursprünglichen Entwurf fehlende Absenkungsschritt von weiteren drei Prozent erfolgte dann zum 1. Oktober und gilt für alle Anlagen, die nach dem 30. September in Betrieb genommen wurden. Gasnetzzugangs- und Anreizregulierungsverordnung Um den Wettbewerb auf dem Gasmarkt weiter zu beleben, wurde die Gasnetzzugangsverordnung überarbeitet und – nach Änderungen im Bundesrat – Anfang September endgültig im Bundeskabinett verabschiedet. Die Neufassung beinhaltet im Wesentlichen die Reduzierung auf zwei Gasmarktgebiete, den verbesserten Zugang zu Transportkapazitäten sowie einen erleichterten Anschluss von Gaskraftwerken an das Netz. Bei dieser Gelegenheit wurden auch Änderungen an der Strom- und Gasnetzentgeltverordnung und an der Anreizregulierungsverordnung beschlossen. Preisschwankungen für die Beschaffung von Verlustenergie können bei Anerkennung als sogenannte volatile Kosten künftig weitergegeben werden. Für Dienstleistungen verbundener Unternehmen sind künftig deren Kosten nachzuweisen (wie schon bisher bei Netzpacht die Kosten des Verpächters). Änderungen bei den sogenannten dauerhaft nicht beeinflussba- 30 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wirtschaftliche Lage ren Kosten können künftig bereits im ersten Jahr einer Regulierungsperiode weitergegeben werden. Eine weitere Änderung betrifft die kalkulatorische Abschreibungsweise: diese darf nicht mehr pro rata temporis, sondern muss jahresweise erfolgen. 2. Geschäftsverlauf Der Pfalzwerke-Konzern verfolgt eine wertorientierte Unternehmenspolitik. Wir wollen die Wettbewerbspositionen jeder einzelnen Gesellschaft ständig verbessern und somit ein profitables und nachhaltiges Wachstum auf Konzernebene generieren. Im Jahr 2010 setzte sich der Pfalzwerke-Konzern aus insgesamt 30 Gesellschaften mit unterschiedlichen Beteiligungsverhältnissen zusammen. Im Mittelpunkt des Pfalzwerke-Konzernes steht – als mit Abstand größte Gesellschaft – die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT. 2.1 PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT 2.1.1 Vertrieb und Handel Strom Das Stromgeschäft der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT im Jahresvergleich (Angaben in GWh): 11.162 8.503 9.132 7.216 1.422 1.669 4.492 3.713 Handel 2009 2010 2.081 2.342 2009 2010 Privat- und Gewerbekunden (inkl. 1·2·3strom) Geschäfts- und Key Account Kunden inkl. Netzverluste (PNG) Stadt- und Gemeindewerke 31 Handel Das Jahr 2010 verlief an der Strombörse insgesamt in sehr ruhigen Bahnen. Abgesehen von einer Phase während des zweiten Quartals, in der die Strom- und Gaspreise sprunghaft stiegen, bewegten sich die Preisschwankungen in vergleichsweise sehr engen Grenzen. In der zweiten Jahreshälfte verringerte sich der Abstand zwischen Grund- und Spitzenlast zunehmend. Erst mit Beginn des vierten Quartals kam wieder mehr Bewegung in den Stromterminmarkt. Insgesamt betrachtet liegt mit 2010 eines der ruhigsten Jahre im Bereich der Strombörse hinter uns. Die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT hat sich auf diese Entwicklung eingestellt und die Aktivitäten im Eigenhandel darauf ausgerichtet. Aufgrund der beschriebenen Marktbedingungen wurden die Aktivitäten im Eigenhandel im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Zum Jahresende konnte die Aufwärtsbewegung der Strom- und Gaspreise für einen positiven Ergebniszuwachs im Eigenhandel genutzt werden. Vertrieb Dank unserer optimierten Beschaffungsstrategie war es möglich im Jahr 2010 – nunmehr das zweite Jahr in Folge – die Endkundenpreise im Segment der Privat- und Gewerbekunden stabil zu halten. Im Bereich der Gewerbekunden sind wichtige Vertragsabschlüsse erfolgt – so konnte zum Beispiel ein Filialkunde mit über 300 Lieferstellen und einem Jahresvolumen von 30 Gigawattstunden von unserer Leistungsfähigkeit überzeugt werden. Im Berichtsjahr stieg der Wettbewerbsdruck im Onlinemarkt für Strom weiter an. Immer mehr Anbieter drängten mit zum Teil sehr aggressiven Preisen auf den Markt. Viele dieser Angebote sind für uns wirtschaftlich nicht nachvollziehbar. Dennoch war die Entwicklung von 1∙2∙3energie während des gesamten Jahres 2010 sehr positiv. Zum 31.12.2010 belieferten wir deutschlandweit bereits 75.000 Kunden. Für das Jahr 2011 liegen uns nochmals 25.000 Anmeldungen vor. Trotz automatisierter Umsetzungen der Kundenwechselprozesse war auch im Berichtsjahr ein erheblicher Mehraufwand von unserer Seite notwendig, da viele Marktpartner die erforderlichen Daten nach wie vor nicht prozessgerecht liefern. 32 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf Unser Segment der Geschäftskunden hat sich sehr gut entwickelt. Verglichen mit den Vertragsmengen des vorangegangenen Jahres konnten wir in 2010 die Absatzmenge für 2011 auf über eine Terawattstunde (TWh) nahezu verdoppeln. Eine ähnlich positive Entwicklung können wir auch im Segment der Key Account Kunden vermelden. Die Absatzmenge konnte von 2,8 auf 3,1 Terawattstunden erhöht werden. 2.1.2 Vertrieb und Handel Gas Die Gasabgabemengen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT im Jahresvergleich (Angaben in GWh): 390 255 146 2009* 2010 Handel 1·2·3gas 55 Industriekunden Gas 128 2009 2010 * Keine Werte 2009, da mit dem Handelsgeschäft im Segment Gas erst in 2010 begonnen wurde. Auch im Bereich des Gasgeschäftes hat unser Onlineprodukt 1∙2∙3energie unsere Erwartungen übertroffen. Insgesamt beliefern wir zum 31.12.2010 29.000 Kunden. Für 2011 liegen uns nochmals rund 8.000 Anmeldungen vor. Über 1∙2∙3energie bieten wir nunmehr drei Tarife für unsere Kunden an, unter anderem mit 1∙2∙3gas fix auch ein Produkt mit einer Preisgarantie bis zum 30. September 2011. Die Qualität sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis unserer Produkte wurden auch in 2010 wieder in unabhängigen Studien überprüft. Sowohl in der Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität im Auftrag von n-tv als auch in der Untersuchung des Wirtschaftsmagazins Euro wurde 1∙2∙3energie als günstigster Gasanbieter ermittelt. 33 Die Entwicklung im Bereich der Geschäftskunden verlief im Jahr 2010 planmäßig. Die Vertragsverhandlungen in diesem Bereich werden zunehmend facettenreicher, da immer mehr Anbieter mit ähnlichen Produkten von diesem Markt partizipieren möchten. Auch hier wird teilweise eine sehr aggressive Preispolitik betrieben, die unter Kostengesichtspunkten nur schwer nachzuvollziehen ist. Bereits 2009 ist mit dem Zusammenschluss verschiedener Netzgesellschaften zu der NetConnect Germany GmbH & Co. KG (NCG) das mit Abstand größte Marktgebiet in Deutschland entstanden. Im April 2011 werden sich weitere Netzgesellschaften diesem Marktgebiet anschließen. Dies wird dem Markt weitere Impulse für mehr Wettbewerb geben. Unsere Marktstellung wollen wir kontinuierlich ausbauen und den zunehmenden Wettbewerb für uns positiv nutzen. 2.1.3 Energiedienstleistungen Die Investitionen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT in Erneuerbare Energien sind bereits seit Jahren fester Bestandteil der Investitionsplanungen. Im Energiemix der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT betrug der Anteil an klimaschonender Energie im vergangenen Geschäftsjahr 22 Prozent – der Bundesdurchschnitt liegt bei 16 Prozent. Durch die erstmalige Ausgabe von Klimaschutz-Zertifikaten im Volumen von insgesamt 10,4 Millionen Euro haben wir 2010 unsere Kunden an insgesamt drei Fotovoltaikanlagen mittelbar beteiligt. Im Rahmen der ersten Tranche wurde der bereits bestehende Solarpark Höheinöd von der PFALZSOLAR GmbH erworben. Nachdem die Zertifikate – nicht nur bei privaten Anlegern – großen Erfolg erzielten, wurde im Oktober eine zweite Auflage angeboten und die ebenfalls von der PFALZSOLAR projektierten Solarparks in Bann und Weilerbach in einen Fonds eingebracht. Auch diese Auflage war bereits vor Ende der Zeichnungsfrist komplett zugeteilt. Der große Erfolg dieser Aktion hat bestätigt, dass das Interesse an klimaschonender Energie und der Wunsch sich daran zu beteiligen in unserer Region sehr präsent sind. Für 2011 haben wir weitere gleich gelagerte Aktionen geplant. Die Entwicklung weg von der konventionellen hin zur regenerativen Energieerzeugung hat sich auch im Jahr 2010 fortgesetzt. Durch Contracting, effizientes Anlagenmanagement sowie umfassende Beratungsmaßnahmen leistet die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT seit Jahren einen kontinuierlich steigenden Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Der Wunsch 34 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf vieler Kommunen, einen wesentlichen Anteil ihres Energiebedarfes über regenerative Energien zu decken, hat sich im Jahr 2010 weiter etabliert. Über sogenannte PPP-Gesellschaften (Public-Private-Partnership) beteiligen sich immer mehr Kommunen und Gemeinden aktiv an der Energieerzeugung. Mittlerweile arbeitet der Pfalzwerke-Konzern bereits in vier Projekten mit Gemeinden, Verbandsgemeinden oder Landkreisen erfolgreich zusammen. Wir gehen davon aus, dass sich diese Form der Zusammenarbeit in den kommenden Jahren noch weiter entwickeln wird. Im Bereich Contracting werden über 70 Projekte betreut. Ausnahmslos handelt es sich hier um individuelle Energiekonzepte auf Basis regenerativer Energiequellen. Das aktuellste Projekt ist die ökologische Nahwärmeversorgung im Neubaugebiet Nordost II in Limburgerhof. Über ein ungefähr zwei Kilometer langes Nahwärmenetz gelangt die in einem HolzhackschnitzelHeizkessel erzeugte Wärme zu allen Anschlussteilnehmern. Im Bereich Baulanderschließung hat sich die Entwicklung hin zu komplexen Beratungen auch im Hinblick auf mögliche Energiekonzepte weiter vollzogen. Für solche kombinierten Angebote ergänzen sich die Bereiche Contracting und Baulanderschließung auf ideale Weise. Der Bereich Baulanderschließung hat in 2010 insgesamt acht Neubaugebiete mit einer Fläche von zusammengenommen 26 Hektar erschlossen. Eines der zukunftsweisendsten Projekte ist Ende 2010 mit der Aufnahme des Probebetriebes in seine aktive Phase gegangen. Im Rahmen des auf fünf Jahre ausgelegten und durch die EU geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojektes wird in der Verbandsgemeinde Weilerbach das intelligente Leitungsnetz getestet. Ziel ist es, zum einen den Strom sowie den Wärmebedarf der Gemeinde zu 100 Prozent durch regenerative Energien zu decken sowie zum anderen 40 Prozent des Wärmeenergiebedarfs und zehn Prozent des Strombedarfs einzusparen. Mit dem Aufbau eines DezentralenEnergie-Management-Systems (DEMS®) sollen Erzeugung, Verteilung sowie Speicherung und Verbrauch der elektrischen Energie regional optimal geplant und gesteuert werden. In der jetzt angelaufenen aktiven Phase werden die Prognose-Tools getestet. Die nächste Testphase wird in 2011 starten – dann sollen durch das DEMS® bereits aktive Steuerungsvorgänge vorgenommen werden. 35 2.1.4 Konzessionsverträge Konzessionen stellen die Grundlage des Netzbetriebes dar und sichern die Beschäftigung eines Großteils der Belegschaft. Der Wettbewerb um Konzessionen hat sich auch im Jahr 2010 weiter verschärft. Immer mehr Stadt- und Gemeindewerke haben im Verlauf der letzten zwölf Monate die erforderlichen Strukturen auf- bzw. ausgebaut und sind aktiv in den Wettbewerb um auslaufende Konzessionen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT eingetreten. Deutlich wurde auch, dass mehr und mehr eine Loslösung der Konzessionen von der Auftragsvergabe für die Straßenbeleuchtung stattfindet. Durch verstärkte Informations- und Aufklärungsarbeit bei politischen Entscheidern und in den Gemeindegremien, dem Ausbau der Dienstleistungsbeziehungen mit unseren kommunalen Kunden sowie durch die erfolgreiche Umsetzung der PPP-Modelle (Public-Private-Partnership) im Bereich Erneuerbare Energien ist es teilweise sogar vorzeitig gelungen, 75 auslaufende Konzessionen mit einer 20-jährigen Laufzeit neu abzuschließen. In 25 weiteren Kommunen wurde bereits im Gemeinderat der Beschluss für einen neuen Konzessionsvertrag mit der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT gefasst. Insgesamt befinden sich bereits über 240 und damit mehr als die Hälfte unserer bisherigen Konzessionsgemeinden im gesetzlich vorgeschriebenen Bekanntmachungsverfahren, sodass nach Ablauf der vielfach noch andauernden Bewerbungsfristen die Konzessionsvergaben in 2011 einen Höhepunkt erreichen werden. Die Wiedergewinnung beziehungsweise Verlängerung von Konzessionen hat für einen auch zukünftig effizienten und wirtschaftlichen Betrieb des Netzes erhebliche strategische Bedeutung. 2.2 Konzern In unserem Beteiligungsbericht haben wir maßgebliche Entwicklungen und Veränderungen innerhalb der Konzerngesellschaften dargestellt. Die Angaben bezüglich des jeweiligen Anteilsbesitzes können dem Konzernabschluss entnommen werden. 2.2.1 Pfalzwerke Netzgesellschaft mbH Das Geschäftsjahr 2010 innerhalb der Pfalzwerke Netzgesellschaft war stark geprägt durch vielschichtige Projekte im Rahmen der Vorgaben der 36 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf Bundesnetzagentur zur weiteren Umsetzung der Unbundlingvorgaben. Aufgrund der Bestimmungen der Anreizregulierungsverordnung und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Erlösobergrenze hat die Pfalzwerke Netzgesellschaft bereits im Jahr 2009 ein Projekt zur möglichen Umstrukturierung aller Netzbereiche des Konzerns initiiert. Gemeinsam mit der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT sollen neben der Erfüllung der gesetzlichen Bestimmungen auch optimale Betriebsstrukturen und -abläufe aufgebaut werden. Im laufenden Jahr wurden verschiedene Szenarien erarbeitet, um den Entscheidungsträgern fundierte Basisdaten zu liefern. Wir gehen davon aus, dass im Verlauf des Jahres 2011 genügend entscheidungsrelevante Ergebnisse vorliegen, um für die Pfalzwerke Netzgesellschaft die optimale Gesamtstruktur festzulegen. Durch die Umstrukturierung wird die Pfalzwerke Netzgesellschaft dann sowohl im Sinne der Bundesnetzagentur als auch gegenüber den wirtschaftlichen Herausforderungen optimal aufgestellt sein. Entsprechend den gültigen Verordnungen haben wir in 2010 regelkonform die Mehrerlösabschöpfung beziehungsweise die periodenübergreifende Saldierung abgewickelt. Zu diesem Zweck wurden bereits in 2009, aber auch im abgelaufenen Geschäftsjahr, entsprechende Rückstellungen gebildet. Wie die meisten Netzbetreiber hat sich auch die Pfalzwerke Netzgesellschaft dazu entschlossen auf eine Klage zu verzichten und das Angebot der Bundesnetzagentur, die Mehrerlösabschöpfung um ein Drittel zu kürzen, angenommen. 2.2.2 Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH Über die Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft konnte sich die Pfalzwerke-Gruppe auch im Jahr 2010 wieder an interessanten Gesellschaften beziehungsweise Projekten beteiligen. Der Trend innerhalb vieler Kommunen, den eigenen Energiebedarf über regenerative Energiequellen zu decken, ist nach wie vor ungebrochen. Zu diesem Zweck wurden im abgelaufenen Wirtschaftsjahr drei Gesellschaften gemeinsam mit Kommunen und Landkreisen gegründet. Hierzu zählt auch die NaturEnergie Rockenhausener Land – kurz NERo –, die ihre erste Fotovoltaikanlage im Juni ans Netz bringen konnte. Gegründet wurde weiterhin die Neue Energie Donnersbergkreis GmbH, ein Zusammenschluss aus dem Landkreis, sechs Verbandsgemeinden sowie 37 der Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft. Gemeinsam will man Biogasanlagen bauen und betreiben. Eine weitere zukunftsträchtige Zusammenarbeit wurde in Landau mit den VR Banken Südpfalz und Südliche Weinstraße, der Energie Südwest sowie der Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft beschlossen. Die gegründete VR Energiegenossenschaft Südpfalz eG wird sich ebenfalls mit dem Bau und dem Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von regenerativer Energie beschäftigen und plant noch für 2010 die ersten Projekte. 2.2.3 PFALZSOLAR GmbH Die Fotovoltaik zählt nach wie vor zu den am stärksten verbreiteten regenerativen Energiequellen. Die Entwicklung der gesamten Branche in 2010 war stark geprägt durch die Ankündigung der Bundesregierung, dass im Verlauf des Jahres 2010 die EEG-Vergütung im Bereich des Solarstromes deutlich gekürzt werden wird. Als Generalunternehmer errichtete PFALZSOLAR im Geschäftsbereich „Turn Key“ aufgrund der Frist 30. Juni für einen Auftraggeber in einer Rekordbauzeit von nur fünf Wochen eine 1.833 Kilowatt-Anlage in Rockenhausen, mit der rechnerisch 500 Privathaushalte versorgt werden könnten. Insgesamt hat der mittlerweile umsatzstärkste Bereich „Turn Key“ für verschiedene Auftraggeber in 2010 Anlagen mit nahezu 9.000 Kilowatt (peak) realisiert. Mit der Aufdachanlage in Taucha bei Leipzig wurde zudem erstmals ein Projekt in den neuen Bundesländern realisiert. Bereits im Geschäftsjahr 2009 wurde die Struktur der Gesellschaft den aktuellen Anforderungen angepasst. Mittlerweile hat sich das Drei-Säulen-Prinzip der PFALZSOLAR (Turn Key – Modulhandel – Eigenbestand) bewährt. Unabhängig von den sinkenden Preisen für Module hat sich auch der Bereich Modulhandel gut entwickelt und soll in 2011 weiter ausgebaut werden. Im Bereich Eigenbestand werden mittlerweile Anlagen mit einer Leistung von 1.220 Kilowatt betrieben. Die Umsatzerlöse haben sich im Vergleich mit den Vorjahreswerten nahezu verzehnfacht. Mit den Klimaschutz-Zertifikaten hat die PFALZSOLAR gemeinsam mit der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT ein vielversprechendes Zukunftsmodell entwickelt. 38 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf 2.2.4 PFALZKOM | MANET Wie bereits im vorausgegangenen Geschäftsjahr mussten sich unsere Telekommunikationstochtergesellschaften PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation und MAnet in einem weiterhin stagnierenden bis rückläufigen Marktumfeld positionieren. Dennoch ist es den Unternehmen gelungen die Umsatzerlöse gegenüber den Vorjahreswerten zu steigern. Differenzierungsmerkmale zu den Wettbewerbern lassen sich neben den angebotenen Produkten auch über die intelligente Kombination von Telekommunikationsund Informationstechnologie-Dienstleistungen, individuelle Preismodelle sowie über die Servicequalität erreichen. Im September wurde das neue DATACENTER Rhein-Neckar offiziell in Betrieb genommen. Das 1.000 m2 große Rechenzentrum bietet Platz für 380 Serverschränke und somit mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, ihre IT-Anwendungen gesichert auszulagern. Auch im Leitungsgeschäft werden neue Geschäftsmodelle geprüft. So wurde in Heidelberg zusammen mit den Stadtwerken Heidelberg ein sogenanntes „Open Access Modell“ als Pilotprojekt der Unternehmen etabliert. Bei diesem Netzmodell betreibt ein Anbieter das Übertragungsnetz und bietet anderen Serviceprovidern Zugänge an, über die diese ihre Endkunden beliefern. Dieses Modell stellt eine vielversprechende Option für die angestrebte Breitbandversorgung in der Fläche dar. Mit dem Aufbau des Metro-Ethernet-Rings in der Metropolregion Rhein-Neckar bieten die Unternehmen seit 2010 ihren Kunden die Möglichkeit, auch außergewöhnlich hohe Datenmengen mit großer Geschwindigkeit zu übertragen. Aufgrund der in 2010 eingeleiteten Maßnahmen gehen wir für 2011 von einem deutlichen Umsatzwachstum aus. 2.2.5 Pfalzwerke geofuture GmbH Die Pfalzwerke geofuture beschäftigt sich innerhalb des Pfalzwerke-Konzernes mit der Entwicklung der Tiefengeothermie. Als erstes Projekt wurde im Geschäftsjahr 2010 das geothermische Kraftwerk am südpfälzischen Standort Insheim weiter vorangebracht. Mittlerweile sind die erforderlichen Bohrungen abgeschlossen. Im Herbst diesen Jahres wurde dabei erstmalig bei einem Geothermieprojekt in Deutschland im unteren Abschnitt der Injektionsbohrung ein zweiter Seitenarm angelegt, sodass die Bohrung sich somit 39 in zwei annähernd gleichlange Arme aufspaltet. Hierdurch kann das Wasser großräumig im Gebirge verteilt werden. In einer Bohrtiefe von mehr als 3.800 Metern wurden Wassertemperaturen von über 160 Grad Celsius gemessen. Nach den bisherigen Messungen und Ergebnissen gehen wir davon aus, dass über das Geothermiekraftwerk in Insheim rund 8.000 Haushalte mit elektrischer Energie versorgt werden können. Die Restwärme könnte weiterhin zirka 600 bis 800 Haushalte über ein Nahwärmenetz mit Wärme versorgen. Diese Möglichkeit wird zurzeit intensiv geprüft. Verläuft alles Weitere nach Plan, spricht vieles für einen Kraftwerksanschluss Anfang des Jahres 2012. 2.2.6 Pfalzgas GmbH Die Wettbewerbssituation auf dem Gasmarkt hat sich im Vergleich zum Jahr 2009 weiter verschärft. Die Zahl der Fremdanbieter im Netzgebiet der Pfalzgas hat sich im Verlauf des Jahres 2010 auf über 50 erhöht. Dennoch hat sich das Segment der Privat- und Gewerbekunden deutlich positiv entwickelt. Gerade im Vorjahresvergleich konnte die Neukundengewinnung deutlich gesteigert werden. Über 1.000 neue Kunden im eigenen Netzgebiet sind sowohl Beleg für die wettbewerbsfähige Preisgestaltung als auch für eine professionelle und fachkundige Energieberatung. Neben Heizungsumstellungen konnten, entgegen dem aktuellen Trend, sogar Zuwächse im Neubaubereich generiert werden. In Folge des anhaltenden Wettbewerbsdruckes hat auch Pfalzgas die Geschäftsaktivitäten außerhalb des bisherigen Netzgebiets weiter ausgebaut. Zwischenzeitig ist die Zahl der Kunden in diesem Bereich auf über 1.000 angestiegen. Die positive Entwicklung im Segment der Privat- und Gewerbekunden begründen wir zum einen in dem in der Heizperiode 2009/2010 gewährten Winterrabatt, der erst zum 30. März 2010 endete, und zum anderen in unserer intensiven Energieeinsparberatung. Aufgrund der erfolgreichen Beschaffungsstrategie war, abgesehen von der Preisanpassung von Winterrabatt zurück zu den normalen Arbeitspreisen, keine Preiserhöhung notwendig. Die Landeskartellbehörde Rheinland-Pfalz hat sowohl zum 1. April als auch zum 1. November 2010 eine Gaspreisüberprüfung durchgeführt. Die Untersuchungen führten wie bisher zu keinerlei Beanstandungen. Auch im Sonderkundenbereich verlief die Entwicklung im Wirtschaftsjahr positiv. Trotz der nach wie vor starken Wettbewerbsaktivität konnten bis auf einen Großkunden alle von der Leistungsfähigkeit der Pfalzgas überzeugt werden. Größtenteils wurden Verträge sogar bis zum Lieferjahr 2012 40 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahr verzeichneten wir somit insgesamt – begründet auch durch die kalte Witterung – einen Mengenzuwachs von neun Prozent. 2.2.7 VOLTARIS GmbH In 2010 hat sich der liberalisierte Markt im Bereich Messwesen weiter etabliert. Immer mehr Marktteilnehmer versuchen in dem Bereich Smart Metering Fuß zu fassen. Auch in 2010 ist es VOLTARIS gelungen, sich in diesem Umfeld gut zu behaupten. Sowohl die Vorjahreszahlen als auch die Planwerte konnten erneut übertroffen werden. Im Bereich der Smart MeterDienstleistungen wurde in 2010 die VOLTARIS-Smart Metering Plattform als Partnerlösung für Stadtwerke entwickelt und im November im Rahmen eines Kundeninfotages vorgestellt. Diese innovative Lösung bietet neben der Datenerfassung und -aufbereitung auch eine Plattform mit Dienstleistungen und Produkten für Smart Metering an. Enthalten sind unter anderem ein Ausleseservice für Energieversorgungsunternehmen, Starter Kits für sogenannte Smart Metering Piloten sowie ein Kunden-Web-Portal. Um zukünftig Kombiprodukte aus den Bereichen Messstellenbetrieb und Energielieferung anbieten zu können, ist ein Meter Operator System erforderlich. Bereits in 2009 wurde die Einführung eines solchen Systems in die Planung für 2010 aufgenommen. Für die Gesellschafterkunden PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT und VSE AG wurden bereits alle relevanten Geschäftsprozesse für die gemeinsame Plattform von Messstellenbetreiber und Messdienstleister in der sogenannten Blue-Print-Phase dokumentiert. Damit werden auch die von der Bundesnetzagentur geforderten WIM-Prozesse (Wechselprozesse im Messwesen) fristgerecht bis zum 1. Oktober 2011 umgesetzt. Am 1. April 2011 werden die neuen Marktregeln für die Bilanzkreisabrechnung Strom (MaBiS) in Kraft treten. Mit dem durch die Bundesnetzagentur erstellten Regelwerk werden Prozesse, Fristen und Datenformate für die Bilanzkreisabrechnung im Bereich Strom genau vorgegeben. Die MaBis-Umsetzung für die Gesellschafterkunden ist in Planung und wird in 2011 erfolgen. 2.2.8 geo x GmbH Im Wirtschaftsjahr 2010 hat das Geothermiekraftwerk am Standort Landau in nahezu 8.300 Betriebsstunden insgesamt rund 17 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Zieht man den Eigenverbrauch der Anlage ab, der unter 41 30 Prozent liegt, reicht diese Menge rechnerisch aus, um 3.400 Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden klimafreundlich zu versorgen. Ergänzt wird die Leistung des Kraftwerks seit Oktober 2010 durch die Fernwärmeauskopplung, an die 550 Haushalte bereits angeschlossen sind. Nach der Landesgartenschau im Jahr 2014 und der erforderlichen Erweiterung des Fernwärmenetzes werden voraussichtlich weitere 750 Haushalte folgen. Diese Zahlen belegen sehr eindrucksvoll das Potenzial der Tiefengeothermie. Die nach den seismischen Vorkommnissen in 2009 eingeleiteten Maßnahmen greifen. In enger Absprache mit dem Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz soll gemeinsam mit Forschung und Wissenschaft die Nutzung der Tiefengeothermie kontinuierlich optimiert und weiter vorangebracht werden. 2.2.9 Kraft Wärme Wörth GmbH Die Kraft Wärme Wörth – kurz KWW – betreibt in Wörth seit dem Jahr 2002 eine Biomasse-Heizanlage mit einer Heizleistung von 1.500 Kilowatt. Die Heizanlage wird mit Holzhackschnitzeln betrieben und versorgt über das 2,4 Kilometer lange Nahwärmenetz die örtliche Feuerwehr, die Bienwaldhalle, 14 Mehrfamilien- und Hochhäuser, ein Altersheim, einen Kindergarten sowie das DRK-Haus und zwei Schulen. Das Konzept hat sich bewährt und im Jahr 2010 wurde die KWW mit dem Bau der zweiten Heizzentrale für den Badepark Wörth beauftragt. Das Projekt umfasst neben dem Bau einer zusätzlichen Heizzentrale in den Kellerräumen des Badeparks mit zwei neuen Holzhackschnitzel-Heizkesseln auch die Verlegung eines ein Kilometer langen Nahwärmenetzes, über welches die Wärmeversorgung des Badeparks sowie weiterer kommunaler und privater Liegenschaften bereits ab der nächsten Freibadsaison erfolgen soll. Für die Spitzenlast können mit Erdgas betriebene Kessel zugeschaltet werden. Der Vertrag über den Betrieb der Anlage hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Durch den Einsatz der Biomasseheizwerke werden jährlich im Stadtgebiet von Wörth 2.300 Tonnen CO2 vermieden. 2.2.10 prego services GmbH Das Leistungsspektrum der prego services umfasst die gesamte Bandbreite kaufmännischer Dienstleistungen – sowohl für ihre Gesellschafter als auch 42 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Geschäftsverlauf für externe Kunden aus Energiewirtschaft, Industrie und öffentlicher Hand. Auch in 2010 konnte die prego ihre Marktposition weiter ausbauen und ihre Stellung als kompetenter kaufmännischer Dienstleister stärken. Die Umsatzerlöse liegen mit rund 64 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Auf das Drittmarktgeschäft entfielen hiervon 8,4 Millionen Euro, dies entspricht 13,2 Prozent des Gesamtumsatzes. Von den Geschäftsbereichen Billing und Informationstechnologie wurden im Geschäftsjahr 2010 die Anforderungen aus dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) weiter umgesetzt. Im Schwerpunkt betraf dies nach wie vor die Marktrollentrennung in Netzbetreiber und Energielieferant sowie die Implementierung der Marktkommunikationsprozesse im Bereich Strom (Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität) und Gas (Geschäftsprozesse Lieferantenwechsel Gas). Für die neuen in 2011 umzusetzenden Anforderungen aus dem EnWG wurden bereits einleitende Maßnahmen, zum Beispiel für die Umsetzung mobiler Messstellenbetreiber- und Messdienstleisterprozesse, initiiert. Der Bereich Personaldienstleistungen entwickelte sich ebenfalls entsprechend der Planung. 3. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 2010 2009 Tsd. € Tsd. € 1.687.722 1.764.736 Betriebsergebnis 49.840 52.354 EBIT 53.715 55.693 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 31.118 41.954 Konzern-Jahresüberschuss 18.816 26.201 Konzern-Bilanzgewinn 32.335 30.798 Ausgewählte Kennzahlen der GuV Umsatzerlöse 3.1 Ertragslage Im Geschäftsjahr 2010 erzielte der Pfalzwerke-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 1.687,7 Millionen Euro. Verglichen mit dem Vorjahreswert ist dies ein Rückgang um 77,0 Millionen Euro. Dieser Rückgang steht in direktem Zusammenhang mit der Reduzierung des Handelsvolumens von physischen Produkten vor dem Hintergrund fehlender Marktopportunitäten an den Großhandelsmärkten innerhalb der PFALZWERKE 43 AKTIENGESELLSCHAFT. Die erfolgreiche Vertriebstätigkeit zeigt sich in allen Kundensegmenten der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, in denen sowohl die Abgabemengen als auch die Umsätze gesteigert werden konnten. Dies dokumentieren auch die Strom- und Gasabgabemengen (Diagramme unter 2.1.1 sowie 2.1.2). Ursächlich für diesen Anstieg sind vor allem Neukunden in den Segmenten der Geschäfts- und Key Account-Kunden. Der Rohertrag hat sich ebenfalls in allen Segmenten positiv entwickelt. Auch innerhalb der Pfalzgas mussten trotz erzielter Absatzsteigerungen preisbedingt Umsatzrückgänge hingenommen werden. Diese führen wir vor allem auf den gewährten und verlängerten Winterrabatt zurück, mit dem die Kundenabgänge auf einem niedrigen Niveau gehalten werden konnten. Bei der PFALZSOLAR waren erneut deutliche Umsatzsteigerungen aufgrund des Projektgeschäftes zu verzeichnen. Die aktivierten Eigenleistungen betrugen im Berichtsjahr 8,4 Millionen Euro. Die Gesamtleistung des Konzerns belief sich somit auf 1.698,9 Millionen Euro und liegt ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 1.791,1 Millionen Euro. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Gründe hierfür sind vor allem die Einmaleffekte (Auflösungen von Rückstellungen) im Abschlussjahr 2009 der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT. Insgesamt summiert sich dieser Posten in 2010 auf 37,9 Millionen Euro. Mit 1.478,1 Millionen Euro liegen die Materialaufwendungen ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 1.572,5 Millionen Euro. Sie bestehen überwiegend aus dem Strom- und Gasbezug der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT sowie der Pfalzgas. Neben den gegenüber dem Vorjahr reduzierten Beschaffungspreisen sowohl im Strom- als auch im Gassektor ist auch hier ein wesentlicher Faktor der Rückgang des Stromhandels von physischen Produkten bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, der geringere Beschaffungsvolumina zur Folge hatte. Mit 66,8 Millionen Euro liegen die Personalaufwendungen unter dem Niveau des Vorjahres (70,6 Millionen Euro). Dies resultiert überwiegend aus den im Berichtsjahr deutlich gesunkenen Beiträgen zum Pensionssicherungsverein sowie aus geringeren Pensionsaufwendungen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT. Somit wurden die zusätzlichen Aufwendungen aus der Erhöhung der Anzahl der Mitarbeiter kompensiert. 44 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen im Berichtsjahr 32,8 Millionen Euro. Verglichen mit dem Vorjahreswert verzeichnen wir in 2010 eine Reduzierung der Abschreibungen um 4,7 Millionen Euro. Die Reduzierung gegenüber dem Vorjahreswert ist auf die um 4,9 Millionen geringeren außerplanmäßigen Abschreibungen auf Anlagen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zurückzuführen. Auch der Wert der sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegt mit 109,2 Millionen Euro unter dem Niveau des Vorjahres. In 2009 belief sich der Wert auf 115,4 Millionen Euro und war getrieben durch hohe einmalige Effekte im Bereich der Rückstellungen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT. Zusätzlich führten im abgelaufenen Geschäftsjahr verschiedene Projekte zu einer Kostenreduzierung in dieser Position. Gegenläufig wirkte sich die Bildung einer Rückstellung für regulatorische Risiken in der Pfalzwerke Netzgesellschaft aus. In 2010 verzeichnen wir ein Betriebsergebnis von 49,8 Millionen Euro und unterschreiten das Vorjahresniveau von 52,3 Millionen Euro. Die Steuerungsgröße EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 53,7 Millionen Euro und liegt ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 55,7 Millionen Euro. Die Verringerung des Finanzergebnisses, welches sich aus Beteiligungs- und Zinsergebnis zusammensetzt, ist im Wesentlichen auf Zinsänderungseffekte bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung des BilMoG und geringere Erträge aus Wertpapieren der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zurückzuführen. Zusätzlich wurden höhere Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT vorgenommen. Dies hatte auch entsprechende Auswirkungen auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Im Berichtsjahr lag dieses mit 31,1 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 42,0 Millionen Euro. Das außerordentliche Ergebnis enthält außerordentliche Aufwendungen im Zusammenhang mit Bewertungsänderungen aufgrund des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Insgesamt wurde im Pfalzwerke-Konzern ein Konzern-Jahresüberschuss von 18,8 Millionen Euro (Vorjahr: 26,2 Millionen Euro) erwirtschaftet. Der Konzern-Bilanzgewinn stieg von 30,8 Millionen auf 32,3 Millionen Euro. 45 3.2 Finanz- und Vermögenslage In 2010 betrug die Bilanzsumme 1.151,7 Millionen Euro. Die Erhöhung um 49,2 Millionen Euro beziehungsweise 4,5 Prozent steht in direktem Zusammenhang mit der investitionsbedingten Steigerung unseres Sachanlagevermögens durch zyklisch erhöhte Investitionen in die Netzinfrastruktur und den Erwerb von zwei durch die Klimaschutz-Zertifikate finanzierten Solarparks der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Investitionen in das geothermische Kraftwerksprojekt der Pfalzwerke geofuture GmbH sowie Investitionen für den Bau eines Rechenzentrums der PFALZKOM|MANET. Der hohe Anteil der Sachanlagen an der Bilanzsumme zeigt die Anlagenintensität unserer Unternehmensgruppe. Das Finanzanlagevermögen liegt mit 255,5 Millionen Euro leicht über Vorjahresniveau. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens dienen ebenso wie die flüssigen Mittel der Sicherstellung der operativen Liquidität der Unternehmensgruppe. Ziel des Finanzmanagements ist es durch ausreichende Vorhaltung kurzfristig verfügbarer Mittel die geplanten Investitionsvorhaben angemessen finanzieren zu können. Bei der Anlage der im Umlaufvermögen gehaltenen Finanzmittel streben wir ein angemessenes und fristenadäquates Verhältnis zwischen rendite- und sicherheitsorientierter Anlage an. Die Anlage der Finanzmittel erfolgt jeweils im Einklang mit dem konzernweit installierten Risikomanagement. Der Anstieg der Bilanzsumme auf der Passivseite ist zu einem Großteil begründet durch die Zunahme der Verbindlichkeiten um 24,3 Millionen Euro sowie zum anderen mit einem Anstieg der Rückstellungen um 31,8 Millionen Euro. Die Finanzierung der Investitionen in das Anlagevermögen konnte im Berichtsjahr aus der Innenfinanzierung sichergestellt werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich im Vergleich zum Vorjahr überwiegend aus Projektfinanzierung – um 5,9 Millionen Euro – erhöht. In den Bankverbindlichkeiten enthalten ist ein, in 2009 aufgenommenes, fünfjähriges Schuldscheindarlehen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT über 40 Millionen Euro zum Zweck der Refinanzierung von zyklisch erhöhten Investitionen sowie ebenfalls aus 2009 zwei langfristige KfW-Darlehen über insgesamt 17 Millionen Euro zur Refinanzierung des Geothermieprojektes Insheim. Die Erhöhung der Verbindlichkeiten steht auch im Zusammenhang 46 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage mit den im Berichtsjahr ausgegebenen Klimaschutz-Zertifikaten und der Erhöhung der Steuerverbindlichkeiten (Umsatzsteuer und Ökosteuer). Die Rückstellungen belaufen sich im Berichtsjahr auf insgesamt 636,8 Millionen Euro. Mit 377,7 Millionen Euro (Vorjahr: 369,8 Millionen Euro) sind auch in 2010 die Rückstellungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen der mit Abstand größte Posten. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote spiegelt das Verhältnis zwischen Eigenkapital (bilanzielles Eigenkapital zuzüglich 70 Prozent der empfangenen Ertragszuschüsse abzüglich der vorgesehenen Dividende) zu Gesamtkapital wider. Im Berichtsjahr erreichten wir eine Quote von 18,4 Prozent (Vorjahr: 19,7 Prozent). Die Verminderung der Eigenkapitalquote ist im Wesentlichen auf die erhöhte Bilanzsumme und den geänderten Bilanzausweis der eigenen Anteile aufgrund des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes zurückzuführen. Mit der Anlagendeckungsquote wird das Verhältnis zwischen Eigenkapital zuzüglich langfristigem Fremdkapital und Anlagevermögen dargestellt. Gemessen an der anlagenintensiven Vermögensstruktur des Pfalzwerke-Konzerns zeigt die Anlagendeckungsquote von 101,0 Prozent (Vorjahr: 109,4 Prozent) die solide Finanzstruktur. Aufgrund der langläufigen Wirtschaftsgüter in der Energieversorgung ist eine fristenkongruente Finanzierung grundsätzlich schwierig. Dem strategischen Finanzierungs- und Bilanzstrukturmanagement kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Die Finanzanlagen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT streben als Ziel eine wertbeständige und auf Ertrag orientierte Anlageform an. Die Anlage der Wertpapiere des Umlaufvermögens erfolgt jederzeit im Einklang mit den Risikogrundsätzen des Unternehmens und dient der Sicherstellung des laufenden Geschäftsbetriebes. Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 85,6 Millionen Euro (Vorjahr: 67,6 Millionen Euro). Diese Zunahme resultiert vorrangig aus der Erhöhung der Rückstellungen um 31,8 Millionen Euro (Vorjahr: Verminderung um 17,3 Millionen Euro). Gegenläufig wirkten sich insbesondere die geringere Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva in diesem Posten aus. 47 Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit belief sich in 2010 auf – 84,8 Millionen Euro. Größte Posten waren in 2010 mit rund 77 Millionen Euro die Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen, insbesondere in die Netzinfrastruktur sowie mit 7,4 Millionen Euro Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen. Somit war der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit im abgelaufenen Wirtschaftsjahr ausreichend für die Finanzierung der getätigten Investitionen und ergibt einen Netto Cash Flow von 0,8 Millionen Euro. Der Vorjahres Cash Flow aus laufender Investitionstätigkeit von +2,5 Millionen Euro resultierte aus einmaligen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens in Höhe von 81,4 Millionen Euro. Die Verminderung des Cash Flows aus der Finanzierungstätigkeit ist im Wesentlichen auf die geringere Nettokreditaufnahme zurückzuführen. Zum Ende des Geschäftsjahres 2009 wurden liquide Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens aus Beständen von Wertpapieren des Anlagevermögens aufgebaut, um die geplanten Investitionen in die Netzinfrastruktur der Jahre 2010 und 2011 zu finanzieren. Die Inanspruchnahme dieser Mittel verlief in 2010 geringer als erwartet und wurde von anderen Liquiditätseffekten kompensiert. Die ausführliche Darstellung der Veränderung des Finanzmittelbestandes und der dafür zugrunde liegenden Mittelbewegungen ist in der Kapitalflussrechnung dargestellt. Sowohl die Erläuterung als auch die ausführliche Kapitalflussrechnung zeigen, dass die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pfalzwerke-Konzerns nach wie vor als stabil bezeichnet werden kann. Konsolidierungskreis Der Konzernabschluss ist im Wesentlichen durch die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT als Mutterunternehmen geprägt. In den Konsolidierungskreis wurden im Berichtsjahr insgesamt 30 Gesellschaften einbezogen (Vorjahr: 26). Davon wurden 17 (Vorjahr: 14) voll- und drei (unverändert) quotenkonsolidiert sowie 10 (Vorjahr 9) at equity bilanziert. Zu den assoziierten Unternehmen gehören unter anderem: FAMIS GmbH, prego services GmbH, geo x GmbH, BESTEC GmbH, TWL-Kom, Neue Energie Pfälzer Bergland GmbH, Neue Energie Donnersbergkreis GmbH sowie die NaturEnergie Rockenhausener Land (NERo) GmbH. 48 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Die übrigen Beteiligungsgesellschaften sind mit ihren Buchwerten aus den Einzelabschlüssen in den Konzernabschluss übernommen. 4. Belegschaft Zum Stichtag 31. Dezember 2010 waren für den Pfalzwerke-Konzern 885 Mitarbeiter (Vorjahr: 870) in unbefristeten sowie 49 in befristeten (Vorjahr: 53) Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Der Pfalzwerke-Konzern setzt auf Aus- und Weiterbildung. 80 Auszubildende haben im Rahmen ihrer qualifizierten Ausbildungen unsere Kollegen tatkräftig unterstützt. 5. Investitionen und Instandhaltung Das Netzgebiet der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT umfasst Stromleitungen mit einer Länge von mehr als 15.000 Kilometern sowie 54 Umspannwerke. Im Bereich Gas werden über das 2.500 Kilometer lange Leitungsnetz der Pfalzgas knapp 63.000 Ausspeisepunkte versorgt. Als Infrastrukturpartner und Internetanbieter verfügt die PFALZKOM|MANET zudem mit 1.400 Trassenkilometern sowie über 250 Zugangsknoten über ein hochmodernes Telekommunikationsnetz. Investitionen in diese Netze gewährleisten die Versorgungssicherheit und dienen der bedarfsgerechten Entwicklung der gesamten Netzinfrastruktur. Im Jahr 2010 investierte der Pfalzwerke-Konzern rund 87 Millionen Euro (Vorjahr 70,6 Millionen Euro) in das Sachanlagenvermögen. Diese Gesamtsumme verteilt sich im Wesentlichen auf die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT – die allein in das Stromnetz im Berichtsjahr über 70 Millionen Euro investierte –, die PFALZKOM|MANET, die Pfalzwerke geofuture, die PFALZSOLAR, die pfalzwind, die Pfalzgas sowie die VOLTARIS. Investiert wurde unter anderem in das neue DATACENTER, in das geothermische Projekt in Insheim sowie in verschiedene Solarparks. Die Investitionen der Pfalzgas dienten auch im Berichtsjahr der Erweiterung sowie dem Erhalt und der Modernisierung der gaswirtschaftlichen Infrastruktur. Bau- und Betriebstätigkeit Stromnetz Die 110-kV-Anbindung des Umspannwerkes Pirmasens an das Umspannwerk Biebermühle soll zukünftig über ein Kabel erfolgen. Wir haben uns für diese Vorgehensweise entschieden, da ein Komplettaustausch der 49 110-kV-Freileitung erforderlich geworden wäre und dieser nicht ohne Abschaltung der Stadt Pirmasens über einen längeren Zeitraum möglich ist. Mit der Kabellösung kann ein Freileitungs-Stromkreis abgebaut werden und die vorhandenen Masten können so die verbliebene Belastung ohne weiteren Austausch tragen. Der erforderliche Ausbau im Umspannwerk Biebermühle hat ebenfalls bereits begonnen. Für den Ersatzneubau zwischen diesen beiden Umspannwerken ist der zweite Bauabschnitt planmäßig angelaufen. Die zur Erhöhung der Netzkapazität im Bereich Homburg errichtete 380-/110-kV-Abspannung wurde in diesem Jahr in Betrieb genommen. Für die erforderliche Erhöhung der Übertragungskapazität wurde zwischen dem Umspannwerk Homburg und der Umspannanlage „Barbara“ auf der gesamten Länge der 110-kV-Leitung ein verstärktes Leiterseil aufgelegt. Zwischen Mutterstadt und Ludwigshafen-Mundenheim wurden 20 Maste sowie mehrere Kilometer Leiterseil ausgetauscht. Zur Anbindung des Unternehmens Vögele wurde im Bereich Ludwigshafen-Rheingönheim zudem die Leitung mit dem Bau von sechs weiteren Masten umgelegt. In der 220-/110-kV-Umspannanlage in Mutterstadt wurde mit den Sanierungsarbeiten und dem Austausch sämtlicher 220-kV-Betriebsmittel (Schaltgeräte etc.) begonnen. Diese Maßnahme stellt den Betrieb der Umspannanlage sicher, bis die von Amprion geplante 380-/110-kV-Abspannung in Lambsheim – voraussichtlich im Jahr 2018 – fertiggestellt ist. Bei Weingarten sind die Baumaßnahmen der 380-/110-kV-Umspannanlage durch Amprion im Berichtsjahr planmäßig weitergelaufen. Die Inbetriebnahme soll im Frühjahr 2011 erfolgen. Unser 110-kV-Schaltwerk in Weingarten steht ebenfalls kurz vor seiner Fertigstellung. Für den Ersatzneubau der 110-kV-Leitung zwischen Mutterstadt und Otterbach ist das Genehmigungsverfahren mittlerweile abgeschlossen, das erforderliche Raumordnungsverfahren wurde eingeleitet. Von dieser Maßnahme sind insgesamt 19 Maste betroffen. Des Weiteren wurden auf verschiedenen Leitungen 40 Einzelmaste ausgetauscht. Insgesamt wurden somit im Berichtsjahr 79 Maste ausgetauscht beziehungsweise neu errichtet. In zwei Umspannwerken wurden die 110-kV-Anlagen ausgetauscht. In einem weiteren Umspannwerk soll die bestehende Innenraumanlage durch eine SF6-gekapselte Freiluftanlage ausgetauscht werden. Im Berichtsjahr haben 50 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Belegschaft wir begonnen, testweise einige 110-/20-kV-Umspanner zu erneuern, deren technische Lebensdauer zwar erreicht ist, die aber aufgrund von Untersuchungen als sanierungswürdig eingestuft wurden. 6. Nachtragsbericht Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge eingetreten, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pfalzwerke-Konzerns wesentlich wären. 7. Risikobericht Grundlagen des Risikomanagementprozesses Nahezu jedes unternehmerische Handeln ist mit Risiken verbunden. Um diese frühzeitig zu identifizieren, zu bewerten, gezielt zu begrenzen und aktiv zu steuern, hat der Vorstand der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT konzernweit ein KonTraG-konformes Risikomanagementsystem implementiert. Die Basis hierfür bilden einheitliche Risikomanagementgrundsätze. Sie umfassen die Risikodefinition, Standards und Methoden zur Risikomessung sowie den Umgang mit identifizierten Risiken. Der Risikomanagementprozess wird zentral von einer unabhängigen Stelle in der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT gesteuert. Die Identifikation, Bewertung und Steuerung potenzieller Risiken erfolgt hierbei durch die Risikoansprechpartner der jeweiligen Organisationseinheit. Jedes Risiko wird nach Schadenshöhe, Eintrittswahrscheinlichkeit sowie auf die möglichen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung beurteilt. Die Risikolage wird monatlich neu bewertet und dem Vorstand berichtet. Das Risiko-Früherkennungs-System ist Gegenstand der jährlichen Abschlussprüfung durch unseren Prüfer. Für Vertrieb, Portfoliomanagement und Handel im Energiebereich sowie für die Wertpapiere des Anlage- und Umlaufvermögens gelten spezielle risikopolitische Richtlinien. Diese legen Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und Limite fest. Die Einhaltung wird im Energiebereich und bei den Wertpapieren des Umlaufvermögens durch ein unabhängiges Risikocontrolling überwacht, wobei erforderliche Grundsatzentscheidungen in Bezug auf 51 Risikominimierung, -reduktion und -überwälzung durch ein Risikokomitee getroffen werden. Das Risikokomitee wird durch das Risikocontrolling regelmäßig über die Einhaltung der Vorgaben unterrichtet. Ziele der Risikomanagementorganisation sind das Identifizieren, Beurteilen und Bewerten von Risiken, die Erarbeitung von Steuerungsvorschlägen und die Festlegung von geeigneten Gegenmaßnahmen zur Risikoreduzierung sowie deren Überwachung. Politisch-rechtliche und gesellschaftliche Risiken Mit dem Energiewirtschaftsgesetz wurden die Energieunternehmen, die ein Strom- und/oder Gasnetz betreiben, einer Regulierung unterstellt. Das Gesetz enthält grundlegende Regelungen und Verordnungsermächtigungen zu den Themen Anreizregulierung, Kalkulationsgrundlagen für Netzentgelte, Netzanschluss und -zugang sowie Entflechtung. Durch wiederholt geänderte Rechtsverordnungen und eine zunehmende Zahl von ergänzenden Festlegungen der Bundesnetzagentur werden die Regulierungsanforderungen immer komplexer und in ihren Auswirkungen schwerer berechenbar. Wir haben ein Regulierungsmanagement eingerichtet und informieren uns intensiv über aktuelle Entwicklungen, um auf Änderungen rechtzeitig reagieren zu können. Seit Beginn der Anreizregulierung 2009 haben die Netzbetreiber bei der Bestimmung der Netzentgelte bzw. Erlösobergrenzen Effizienzvorgaben der Regulierungsbehörden zu erfüllen. Für die zweite Periode der Anreizregulierung ab 2014 werden diese verschärft. Im Sommer 2010 wurden vom Bundesrat zudem Änderungen der Anreizregulierungsverordnung beschlossen. Bei der Kostenprüfung für die zweite Periode werden gesicherte Erkenntnisse über künftige Mehrkosten nicht mehr berücksichtigt. Soweit diese Kosten auf Besonderheiten des Basisjahres 2011 beruhen, braucht sie die Bundesnetzagentur nicht (bzw. nicht in vollem Umfang) berücksichtigen. Zusätzliche Erlöskürzungen sind möglich im Zusammenhang mit der ab 2012 beginnenden Qualitätsregulierung. Dies alles erhöht den Kosten- und Leistungsdruck weiter. Diesem stellen wir uns mit Maßnahmen zur Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung. Durch aktive Mitarbeit in Verbänden setzen wir uns dafür ein, stabile Bedingungen für notwendige Netzinvestitionen in einem regulierten Umfeld zu schaffen. Aktuell steht darüber hinaus eine Umstrukturierung des Netzbereichs an, um regulatorische Risiken aus der bisherigen Unternehmensstruktur zu mindern. 52 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Risikobericht Einen wesentlichen Erfolgsfaktor für einen effizienten Netzbetrieb stellen zusammenhängende Netzgebiete dar. Aus dem möglichen Verlust von Konzessionen resultiert eine Zersplitterung des Netzgebiets, was negative Auswirkungen auf die Kostenstruktur des Netzbetriebs zur Folge hat. Darüber hinaus ergeben sich Risiken hinsichtlich der Beschäftigung der in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter sowie unterstützender Servicebereiche. Das Risiko wird durch das Konzessionsvertragsmanagement überwacht und die Risikoeinschätzung in einem strukturierten Prozess regelmäßig mit der Unternehmensplanung abgeglichen. Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) brachte neue rechtliche, wirtschaftliche und technische Anforderungen. Wir betreiben ein aktives Informationsmanagement, um die Vorgaben des Gesetzgebers rechtsicher umzusetzen. Markt- und Kreditrisiken Die Rahmenbedingungen der Energiebranche unterliegen einem ständigen Wandel. Dies hat auch Auswirkungen auf die Energiebeschaffungs- und Absatzmärkte. Mengen- und Preisänderungen können negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage zur Folge haben. Zur Risikoreduzierung setzt die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT ein leistungsfähiges Portfoliomanagement ein. Preise und Risiken der verwendeten Marktinstrumente werden zur Optimierung der Risiko- und Ertragsziele sorgfältig abgewogen. Die nach DRS 15 erforderliche Angabe zu Systematik, Art und Kategorien der eingegangenen Sicherungsgeschäfte sowie die Art der abgesicherten Risiken und die Art der Grundgeschäfte können dem Anhang unter (28) entnommen werden. Der Ausfall eines Handelspartners birgt Wiederverwertungs- und Forderungsausfallrisiken. Wir begrenzen diese durch ein professionelles Kreditrisikomanagement. Für jeden Handelspartner werden in Abhängigkeit von Bonitätskriterien Konzentrations- und Volumenlimits vergeben. Die Freigabe und Überwachung der Handelspartner erfolgt durch das Risikocontrolling. Das Eingehen von Handelsgeschäften setzt grundsätzlich den Abschluss eines marktüblichen Rahmenvertrags voraus. Zur Reduzierung der Kreditrisiken nutzen die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT neben der aktiven Überwachung der Bonitätsverhältnisse bei den Kontrahenten auch das OTC-Clearing der Energiebörse EEX. 53 Finanzrisiken Die Ungewissheit im Hinblick auf mögliche Veränderungen an den Kapitalmärkten birgt Risikopotenziale für die Wertpapiere des Finanzanlagevermögens. Durch eine konservative Anlagestrategie und einen strukturierten Managementprozess wirken wir diesen Risiken entgegen. Im Berichtsjahr blieb die Struktur des Spezialfonds im Anlagevermögen unverändert. Die im Vorjahr durchgeführte Neustrukturierung trug zu einer stabilen Wertentwicklung bei. Projektrisiken Die Durchführung von Großprojekten ist mit Risiken verbunden. Technische Probleme, Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen und unvorhersehbare Vorkommnisse können Projektziele gefährden. Aufgrund seismischer Ereignisse und der damit verbundenen Erhöhung behördlicher Auflagen kam es bei Projekten mit geothermischem Hintergrund zu Verzögerungen und finanziellen Belastungen. Das Kraftwerk in Landau wird seit November 2009 im Rahmen der gültigen Betriebsplanzulassung mit reduzierter Leistung betrieben. Die Betriebsplanzulassung wird regelmäßig überprüft und erneuert, im vorliegenden Fall zum 31. März 2011. Sie bildet die wirtschaftliche Grundlage der Betreibergesellschaft geo x GmbH. Eine weitere Leistungsreduzierung oder im extremen Fall ein Stillstand des Kraftwerks würde erhebliche finanzielle Einbußen für die geo x GmbH und deren Gesellschafter bedeuten. Beim Geothermieprojekt Insheim wurde im Herbst 2010 erfolgreich ein zweiter Seitenarm abgeteuft, der auch das seismische Risiko minimiert. Die für die Gewinnung von Erdwärme erforderliche Betriebsplanzulassung (inkl. der wasserrechtlichen Erlaubnis) und die Bewilligung sind beim Landesamt für Geologie und Bergbau zu beantragen. Üblicherweise wird die Zulassung mit Auflagen erlassen, deren Art und Umfang noch nicht bekannt sind. Je nach Ausgestaltung können diese Nebenbestimmungen negative finanzielle Auswirkungen für die Betreibergesellschaft Pfalzwerke geofuture GmbH nach sich ziehen. Für Risiken aus Geothermieprojekten wurde eine Vorsorge in Form einer Rückstellung in Höhe des Schadenerwartungswerts getroffen. Das verbleibende Restrisiko wird weiterhin im Risikomanagement überwacht. 54 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Risikobericht Leistungsrisiken Trotz äußerster Sorgfaltspflicht und der kontinuierlichen Investition in unsere Anlagen können Beschädigung und Ausfall von Betriebsmitteln und Anlagen aufgrund von höherer Gewalt nicht ausgeschlossen werden. Als Folge kann es auch in diesem Bereich aufgrund erhöhter Investitionsaufwendungen zu einer Belastung der Ertragslage kommen. Durch hohe Sicherheitsstandards, kontinuierlich durchgeführte Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie Prozess- und Technikoptimierung versuchen wir diese Risiken zu reduzieren. Gesamtbeurteilung Die Risikoposition zeigt keine den Bestand des Pfalzwerke-Konzerns gefährdenden Risiken. Auch für die Geschäftsjahre 2011 und 2012 sind keine existenzbedrohenden Risiken ersichtlich. 8. Ausblick Das Jahr 2010 hat insgesamt die Konjunkturerwartungen übertroffen. Für 2011 gehen die Wirtschaftsexperten von einem erneuten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,2 Prozentpunkte aus. Für die Unternehmen der Energiebranche wird trotz guter wirtschaftlicher Perspektiven in Deutschland der Druck weiter steigen. Strompreiserhöhungen aufgrund gestiegener Kosten werden immer weniger toleriert. Die Wechselbereitschaft der Kunden wird in den nächsten Jahren noch weiter deutlich zunehmen. Wie bereits in anderen Branchen geschehen, werden auch in der Energieversorgung die Discounter eine immer größere Rolle spielen. Die bisherigen Grundversorgungstarife werden in den nächsten Jahren mehr und mehr durch individuelle Verbrauchertarife abgelöst werden. Die Stromnetze – nicht nur in Deutschland – müssen für ihre zukünftigen Aufgaben aus- und neugebaut werden. Ihre Kapazitäten müssen sich den verschiedenen Erzeugungsarten im modernen Energiemix anpassen. Intelligente Energienetze, die sogenannten „Smart Grids“, sind für die Zukunft der Energielandschaft unausweichlich. Das Stromnetz der Zukunft ist nicht mehr nur einfaches Übertragungs- oder Verteilnetz, sondern sorgt für das erforderliche Gleichgewicht zwischen zentraler und zunehmend 55 dezentraler Erzeugung, Transport, Verteilung, Speicherung und Verbrauch. Für ein solches Netz sind gemäß dem „Strategiepapier zum Ausbau der Energieinfrastruktur in Europa“ in den kommenden zehn Jahren Investitionen in Höhe von nahezu 200 Milliarden Euro erforderlich. Allein in Deutschland liegen 1,78 Millionen Kilometer Stromnetz, hinzu kommen weitere 445.000 Kilometer Gasnetz. Nach Aussage des BDEW sind die deutschen Netzbetreiber bereit bis 2020 die Summe von 40 Milliarden Euro in ein innovatives Netz der Zukunft zu investieren, allerdings sind hierzu sowohl gesellschaftliche Akzeptanz als auch klare politische Rahmenbedingungen erforderlich. International konkurrenzfähige Renditen müssen auch im Netzbereich ermöglicht werden. Die derzeitige Auslegung der Regulation durch die Bundesnetzagentur steht dem entgegen. Diese führt zum einen zu einem massiven Anstieg des regulatorisch-administrativen Aufwandes in den Unternehmen, zum anderen wird der erzielbare Umsatz im regulierten Netz ohne Rücksicht auf die Anpassungsmöglichkeit in der Kostenstruktur auf einem derzeit noch nicht bestimmbaren Wert mittel- und langfristig abgeschmolzen. Die Ausrichtung des Pfalzwerke Netzbereiches wird auch in 2011 großen Raum in den zuständigen Gremien und Projektgruppen innerhalb des Pfalzwerke-Konzerns einnehmen. In den kommenden Monaten wird aus den entwickelten Konzepten die optimale Organisations- und Kostenstruktur erarbeitet. Unser Ziel ist es, den Netzbereich sowohl im Hinblick auf wirtschaftliche Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit als auch auf die regulatorischen Erfordernisse für die Zukunft gut aufzustellen. Nachdem wir in unserem Kerngeschäft Strom im Jahr 2010 – entgegen dem Branchentrend – auf Preiserhöhungen verzichtet haben, mussten wir zum 1. Januar 2011 die Preise für unsere Privat- und Gewerbekunden erhöhen. Diese Erhöhung ist erforderlich geworden aufgrund der ab Januar 2011 geltenden erhöhten EEG-Umlage. Über die geplante Preiserhöhung haben wir unsere Kunden bereits vor Ablauf des Geschäftsjahres 2010 entsprechend informiert. Mit 2010 liegt für unsere Vertriebstätigkeit ein sehr erfolgreiches Jahr hinter uns. Durch unsere individuellen Angebote konnten wir wichtige Vertragsverlängerungen und Kundengewinne in unseren Segmenten erzielen. Allein in den Segmenten Geschäfts- und Key Account-Kunden sind vier Terawattstunden Strom für das Lieferjahr 2011 vertraglich 56 Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Ausblick gesichert. 1∙2∙3energie hat sowohl im Bereich Strom als auch im Bereich Gas die erfolgreiche Entwicklung der Vorjahre fortgesetzt und unsere Erwartungen auch in 2010 übertroffen. Für 2011 wollen wir an diesen Erfolg anknüpfen und bieten unseren Online-Kunden auch weiterhin individuelle und attraktive Preismodelle. Insgesamt gehen wir für 2011 von einem Geschäftsvolumen auf in etwa gleichbleibendem Niveau aus. In unserem Bereich Energiedienstleistungen setzen wir auch in 2011 auf kommunale Partnerschaften. Für die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT neue Bereiche – wie zum Beispiel Biogas – sollen weiter entwickelt werden. Die Bereiche Baulanderschließungen und Contracting werden kombinierte Leistungen zur Erschließung von Neubaugebieten mit individuellen Energiekonzepten anbieten. In unserer Region stehen in 2011 zehn Baugebiete mit einer Fläche von rund 24 Hektar zur Erschließung an. Wir hoffen in 2012 an dieser Stelle über das erste kombinierte ErschließungsContracting-Konzept berichten zu können. Auch in 2011 werden wieder Konzessionen im Netzgebiet der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Bekanntmachungsverfahrens ausgeschrieben. Aufgrund der Vielzahl der Konzessionen, bei denen im Verlauf der kommenden Monate die Bewerbungsfrist abläuft, wird in den Jahren 2011 bis 2013 die Konzessionsvergabe in unserem Netzgebiet ihren Höhepunkt erreichen. Durch intensive Informationsund Aufklärungsarbeit, kombiniert mit dem Ausbau der Dienstleistungsbeziehungen wollen wir auch in 2011 unsere kommunalen Kunden und Partner von unserer Leistungsfähigkeit überzeugen. Über unsere Netze werden die Menschen in unserem Netzgebiet sicher und zuverlässig mit Energie versorgt. Diese Verantwortung nehmen wir ernst. Im Rahmen unserer Investitions- und Instandhaltungsplanung werden wir im Jahr 2011 insgesamt 91,5 Millionen Euro in unsere Netze fließen lassen. Investitionen im Bereich Contracting in Höhe von 8,1 Millionen Euro runden die Investitionstätigkeit ab. Weitere Investitionen planen die Konzerngesellschaften Pfalzwerke geofuture in Höhe von 13,3 Millionen Euro, PFALZKOM|MANET in Höhe von 1,9 Millionen Euro, PFALZSOLAR in Höhe von 1,1 Millionen Euro, pfalzwind in Höhe von 39,6 Millionen Euro sowie die Pfalzgas in Höhe von 4,8 Millionen Euro und die VOLTARIS in Höhe von 4,0 Millionen Euro. 57 Aufgrund der geschilderten Geschäftslage, unserer Kapitalausstattung und des für 2011 zu erwartenden Cash Flows aus der operativen Geschäftstätigkeit gehen wir von einer weiterhin stabilen Finanzlage des Konzerns aus. Nachhaltiges Handeln im Interesse unserer Region und unserer Mitarbeiter stand schon immer im Fokus unserer Entscheidungen – dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Wir wollen auch in den kommenden Jahren unseren Mitarbeitern sichere und attraktive Arbeitsplätze bieten sowie unseren Aktionären eine angemessene Rendite gewährleisten. Der Pfalzwerke-Konzern verfügt über ein breit angelegtes Leistungsspektrum. Auch aus diesem Grund gehen wir davon aus, dass wir in 2011 erneut unsere Marktposition halten werden und ein stabiles, zufriedenstellendes Ergebnis nach Steuern erzielen können. Die Rahmenbedingungen für die Unternehmen der Energiebranche können immer weniger verlässlich eingeschätzt werden. Energiepolitische Zielsetzungen und auch Regulierungsvorgaben ändern sich unvorhersehbar. Eine stabile Entwicklung der energiepolitischen Rahmenbedingungen und der Märkte vorausgesetzt, erwarten wir für das Jahr 2012 eine positive Ergebnisentwicklung. Ludwigshafen am Rhein, 1. März 2011 Der Vorstand Dr. Werner Hitschler 58 Günther Koch Lagebericht des Pfalzwerke-Konzerns | Ausblick 59 Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2010 60 Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | 2010 61 Sehr geehrte Damen und Herren, Nachhaltigkeit ist für uns als Unternehmen kein Trend, sondern seit vielen Jahren gelebte Realität. Als Energieversorger mit regionalem Auftrag stehen Vorwort des Vorstands wir in ganz besonderer Verantwortung gegenüber den Menschen unserer Region sowie kommenden Generationen. Unsere Unternehmenswerte, die täglich auf vielfältige Art und Weise von unseren Mitarbeitern gelebt und umgesetzt werden, zeugen von dieser Verantwortung und davon, wie ernst wir das Thema Nachhaltigkeit nehmen. Als Management des Pfalzwerke-Konzerns haben wir uns deshalb entschlossen, die hohe Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit in unserer Unternehmensrealität mit einem eigenen, ausführlichen Bereich in unserem Geschäftsbericht zu würdigen und zu dokumentieren. Eine im vergangenen Jahr von den Pfalzwerken initiierte Studie stellt die realökonomische Bedeutung des Pfalzwerke-Konzerns detailliert dar. Die Studie, die vom unabhängigen inomic-Institut in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig durchgeführt wurde und auf Berechnungen des Statistischen Bundesamtes basiert, zeigt deutlich, wie wir Wertschöpfung sowie Wirtschafts- und Kaufkraft in der Region halten und so nachhaltig stärken. Der Pfalzwerke-Konzern schafft laut Studienergebnissen auf folgenden wichtigen Ebenen einen deutlichen Mehrwert für die Region: Der Beschäftigungsfaktor Pfalzwerke Zirka 1.000 direkte Beschäftigungsverhältnisse der Pfalzwerke aus dem Jahr 2009 flossen in die 2010 durchgeführte Wirkungsanalyse ein. Durch den Bezug von Vorleistungen durch Lieferanten, also den indirekten Beschäftigungseffekten, sowie durch die Ausgabe der Löhne der Beschäftigten, z. B. im Einzelhandel, sichern wir laut Studienergebnis insgesamt 6.463 Arbeitsplätze ab. Das bedeutet, dass jeder Arbeitsplatz bei den Pfalzwerken indirekt 6,5 Arbeitsplätze in der Region stützt. Spezifischer Beschäftigungsmultiplikator 62 999 Vollzeitarbeitskräfte 6.463 Vollzeitarbeitskräfte 6,5 Nachhaltigkeitsbericht Pfalzwerke-Konzern | Vorwort des Vorstands Der Wertschöpfungsfaktor Pfalzwerke Ebenso positiv macht sich das Thema Wertschöpfung bemerkbar. Die Pfalzwerke schaffen direkt und indirekt 363,7 Millionen Euro Wertschöpfung in der Region. Spezifischer Wertschöpfungsmultiplikator 152,3 Millionen Euro 363,7 Millionen Euro 2,4 Wir als Pfalzwerke sehen uns durch die Studie in unserer Strategie bestätigt, die Region nachhaltig zu fördern und zu stärken. Wesentlich ist aber auch, dass diese nachhaltige Strategie von unseren regionalen Partnern und Kunden goutiert wird, denn letztlich müssen alle nachhaltigen Faktoren auch wirtschaftlich tragbar sein. Ganz wichtig ist dabei, dass unsere Einnahmen der Region zugutekommen, was im Rahmen der Studie eindeutig belegt wird. Eine Entscheidung gegen die Pfalzwerke als regionalen Partner bedeutet auch immer Substanzverlust durch Mittelabfluss aus der Region! Natürlich haben wir als Energieversorger in unserem Kernprodukt Energie einen wesentlichen Schlüssel in der Hand, um durch nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen und durch Innovationskraft unsere Umwelt für uns und kommende Generationen zu schützen. Nachhaltigkeit bedeutet für uns aber noch viel mehr und spielt in allen Unternehmensbereichen und -beziehungen eine wichtige Rolle. Die folgenden Seiten sollen Ihnen einen Überblick über die nachhaltigen Aktivitäten der Pfalzwerke verschaffen. Dr. Hitschler Koch 63 Nachhaltiges Management Als regionaler Energieversorger fühlen wir uns einer nachhaltigen Wirtschaftsweise ganz besonders verpflichtet. Um die Balance zwischen Ökologie und Ökonomie zu schaffen, haben die Pfalzwerke frühzeitig Klima- und Umweltschutzziele als Unternehmensleitbilder definiert. Schon seit langem verbinden wir wirtschaftliche Wertsteigerung mit konkreten ökologischen Zielen und mit sozialer Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, Lieferanten und der Region. Ausbau regenerativer Energien Seit vielen Jahren investieren die Pfalzwerke in Erneuerbare Energien (Erdwärme, Solarenergie, Windenergie, Bioenergie). 250 Millionen Euro haben wir bis zum Jahr 2010 für Projekte mit regenerativen Energien und nachhaltige Energiekonzepte bereitgestellt. Mit Fotovoltaik-Großprojekten und Windkraftanlagen sowie dem ersten industriellen Geothermiekraftwerk Deutschlands, das Ende 2007 in Landau in Betrieb genommen wurde, leisteten die Pfalzwerke Pionierarbeit in diesem Bereich. Die Pfalzwerke und unser Tochterunternehmen PFALZSOLAR betreiben inzwischen 16 Solarparks und -anlagen. Hinzu kommen hunderte kleiner Fotovoltaikanlagen auf Dächern. Das Beteiligungsunternehmen Pfalzwind betreibt 58 Windkraftanlagen in der Region. Die Errichtung weiterer 50 Windkraftanlagen ist für die nächsten fünf Jahre in Planung. Das „Energiebündel“ Biomasse kommt als klimaneutraler Rohstoff aus der Region. Schon seit langer Zeit nutzen wir Biomasse für die günstige und umweltfreundliche Nahwärme. 25 Biomasseanlagen sind zurzeit in Betrieb oder im Bau. Nachhaltiger Strommix Unser konsequenter Weg zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung spiegelt sich auch in unserem Gesamtenergieträgermix wider. Wir haben den Anteil der Erneuerbaren Energien auf mittlerweile fast 23,5 Prozent (2008: 21,75 Prozent) erhöht – ein deutlicher Vorsprung im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 17,3 Prozent. Im Gegenzug reduzieren wir Jahr für Jahr den Anteil der fossilen Energieträger und liegen hier deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Energiemix Pfalzwerke im Jahr 2009 Durchschnittswerte in Deutschland 19,28 % 57,25 % Kernkraft Fossile und sonstige Energieträger 24,90 % Kernkraft 57,80 % Fossile und sonstige Energieträger 23,47 % Ern. Energien 17,30 % Ern. Energien Quelle: BDEW 64 Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Nachhaltiges Management Investition in die Versorgungsqualität Ein Energieversorger ist nur so gut wie sein Stromnetz. Damit die Versorgung reibungslos funktioniert und auch in Zukunft gewährleistet ist, investierte unsere Pfalzwerke Netzgesellschaft 2010 rund 86 Millionen Euro in die Infrastruktur unseres Stromnetzes. „Wir als Pfalzwerke haben einen wichtigen Auftrag gegenüber den Menschen und Unternehmen in der Region. Wir gewährleisten die Versorgungssicherheit in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis. Unsere Infrastruktur ist da der entscheidende Punkt, denn wir sind immer auf dem neuesten Stand, um unserer Verantwortung nachhaltig gerecht zu werden!“ Stefan Fels, Leitungsbau Umwelt- und Naturschutz Als Unternehmen, das in der Region verankert ist, nehmen wir die Verantwortung für den Natur- und Umweltschutz sehr ernst. Ganz weit oben auf unserer Agenda steht der Vogelschutz, für den wir durch zahlreiche Investitionen und entsprechende Vorkehrungen an unseren Leitungen sorgen. Bis 2012 stehen zwei Millionen Euro für den Vogelschutz in unserem Budgetplan bereit. Davon ist ein beträchtlicher Teil für Störche reserviert, die dank abgestimmter Maßnahmen mit dem Naturschutzverband Südpfalz e.V. wieder in unserer Region heimisch sind. Ein schöner Erfolg, der uns dazu motiviert, uns weiter mit aller Kraft für den Vogelschutz der Region einzusetzen. Verringerung der Schadstoffe durch Fahrzeuge In unserem Fuhrpark setzen wir auf umweltschonende Fahrzeuge mit lärmund schadstoffarmen Motoren und emissionsreduzierenden Technologien. Schon jetzt erfüllen unsere PKWs und LKWs größtenteils die strenge Euro5-Norm mit Möglichkeit zur Umrüstung auf Euro-6-Norm. Ökologisch bewusstes Fahren mit Hilfe optimaler Routen und die regelmäßige Wartung unserer Fahrzeuge ist für uns ein weiterer selbstverständlicher Beitrag zur nachhaltigen Nutzung unserer Transportmittel. 65 Realisation großer und kleiner Contracting-Projekte Als Contracting-Partner übernehmen wir deutschlandweit die Gesamtverantwortung für die Energie- und Medienversorgung von gewerblichen oder kommunalen Anlagen. Insbesondere im Bereich Biomasse-Contracting liegen die Pfalzwerke Jahr für Jahr mit ihrem Marktanteil in Deutschland auf den vordersten Plätzen. Zahlreiche erfolgreiche Projekte sprechen für sich: In Schwegenheim brachten unsere Spezialisten die Heizzentrale auf den neuesten Stand der Technik. Und Hausbesitzer im Neubaugebiet Limburgerhof werden künftig mit Nahwärme heizen. In Schönenberg-Kübelberg sowie Friedberg und Büdingen in Hessen haben wir Wärmeversorgungen auf Basis von Holzhackschnitzeln für die örtlichen Schulen umgesetzt und für Klimaschutz und Energieeffizienz vor Ort gesorgt. Umsetzung schlüssiger Gesamtkonzepte Ein beispielhaftes Erfolgsmodell nachhaltiger Strom- und Wärmeerzeugung ist unser Contracting-Projekt mit dem Kloster Himmerod in Großlittgen, das seine Energie aus Biomasse, Wasser- und Sonnenkraft bezieht. Der Fluss Salm treibt heute keinen schweren Mühlstein mehr an, sondern bringt einen Stromgenerator zum Rotieren. Rund 100.000 Kilowattstunden klimafreundlichen Stroms produziert die Turbine pro Jahr und steuert damit bis zu 50 Prozent des Gesamtstrombedarfs im Kloster bei. Für die Wärmeversorgung ist seit 2008 hauptsächlich ein Biomasse-Heizkessel verantwortlich, befeuert mit Schilfgras und Holz. Im Sommer 2010 installierten unsere Experten der PFALZSOLAR 800 Fotovoltaik-Module mit einer Spitzenleistung von 60 Kilowatt auf dem Dach des Viehstalls. Sie produzieren rund 60.000 Kilowattstunden Strom im Jahr, was dem Verbrauch von 17 Haushalten entspricht. Eine autarke Versorgung rückt damit innerhalb der Klostermauern immer näher. Für die Nutzung der Dachfläche erhält die Abtei außerdem eine Pacht. Das Anlagen-Contracting zahlt sich somit auch in finanzieller Hinsicht aus. Klimafreundliche Partnerschaften Mit zahlreichen Kooperationen, Joint Ventures und Projektgesellschaften forcieren wir den Klimaschutz in der Region. Im Februar 2010 wurde die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Donnersberg und sechs weiteren Verbandsgemeinden durch die Gründung der „Neue Energie Donnersbergkreis GmbH“ besiegelt. Ihr Hauptaugenmerk 66 Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Nachhaltiges Management liegt auf dem Bau und Betrieb von Biogasanlagen, aber auch anderen Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien in den Verbandsgemeinden Kirchheimbolanden, Rockenhausen, Göllheim, Winnweiler, Eisenberg und Alsenz-Obermoschel. Um Projekte mit Biogas, Wind-, Wasser- und Sonnenkraft umzusetzen, kooperieren die Pfalzwerke seit April 2010 mit den beiden VR Banken Südpfalz und Südliche Weinstraße sowie mit der Energie Südwest AG. Gemeinsam haben die vier Partner die VR Energiegenossenschaft Südpfalz eG ins Leben gerufen. Sie konzentriert sich zunächst auf Fotovoltaikanlagen, will das Engagement aber auch auf Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse ausweiten. Gemeinden profitieren indem sie Dächer vermieten oder sich finanziell beteiligen. Ohne Verwaltungsaufwand helfen wir so CO2-Bilanzen zu verbessern, eine sichere Rendite zu erwirtschaften und den Wirtschaftsstandort Südpfalz zu stärken. Ein Musterbeispiel für die gelungene Zusammenarbeit der Pfalzwerke mit leistungsfähigen Partnern und Kommunen in unserem Versorgungsgebiet ist die BioEnergie Maikammer GmbH, die zu 50 Prozent der Verbandsgemeinde Maikammer, zu 40 Prozent der Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH und zu 10 Prozent Pfalzgas gehört. 2010 nahm die Gesellschaft erfolgreich ein zweieinhalb Kilometer langes Biomasse-Nahwärmenetz in Betrieb, an das zahlreiche private und kommunale Abnehmer angeschlossen sind, die jetzt von den Vorzügen eines Nahwärmesystems auf Biomasse-Basis profitieren. Neu ist außerdem die im Juni gegründete „NaturEnergie Rockenhausener Land GmbH“, kurz NERo. Mitte August wurde mit einem 1,8-MegawattSolarpark bei Rockenhausen im Donnersbergkreis das größte Neuprojekt von NERo eingeweiht. Die Freiflächenanlage wurde von der PFALZSOLAR gebaut und termingerecht an NERo übergeben. Insgesamt beträgt die Leistung aller NERo-Fotovoltaikanlagen bereits 2.400 Kilowatt bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von etwa sieben Millionen Euro. Damit können eine jährliche CO2-Einsparung von fast 1.300 Tonnen realisiert und ca. 380 Haushalte mit Strom versorgt werden. Ziel des Unternehmens sind die Finanzierung, der Bau und der künftige Betrieb von Fotovoltaik- und anderen Anlagen zur regenerativen Energiegewinnung in der Verbandsgemeinde. 67 „Mit NERo ist es uns in Rockenhausen gelungen, eine mustergültige Private Public Partnership aufzubauen. Hier zeigt sich, was die hervorragende Zusammenarbeit einer fortschrittlich denkenden Kommune mit einem leistungsfähigen Wirtschaftsunternehmen alles bewirken kann. Wir kommen unserem wichtigen Anliegen nach, regenerativ-nachhaltige Energieformen weiter werthaltig umzusetzen und voranzutreiben. NERo setzt in Rockenhausen wichtige Meilensteine, um das gemeinsame Ziel einer Null-Emission-Verbandsgemeinde bis 2020 zu erreichen.“ Thomas Kercher, Energiedienstleistungen Strategische Allianz mit dem 1. FC Kaiserslautern Der FCK gehört zu den charismatischsten Aushängeschildern des deutschen Fußballs und ist seit der Saison 2010/2011 zurück in der Bundesliga. Wir halten dem Traditionsverein seit der Saison 2008/09 die Treue und haben die Vereinbarung über eine Exklusiv-Partnerschaft bis 2012 verlängert. Inzwischen gehören wir zu den bekanntesten Sponsoren des Vereins. Wichtig sind die positiven Sympathiewerte, die die Verbindung beider Marken schafft. So hat eine von den Pfalzwerken in Auftrag gegebene repräsentative Imagestudie ergeben, dass die überwiegende Mehrheit der befragten Kunden das Engagement der Pfalzwerke positiv sieht und diese Partnerschaft die Kundenloyalität unterstützt. Der FCK und die Pfalzwerke – mit Herzblut gemeinsam für unsere Region. Umweltbewusstsein von Kindern stärken Umweltbewusstsein kann gar nicht früh genug gefördert werden. Deshalb haben wir uns 2010 bereits zum dritten Mal am Donnersberger Umweltdiplom beteiligt. Rund 30 Schülerinnen und Schüler experimentierten an drei Aktionstagen im Energiezentrum in Rockenhausen mit Baukästen und erstellten Modelle, die mit Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft betrieben werden konnten. Auch 2011 beteiligen wir uns wieder am Aktionsprogramm der Umweltabteilung des Donnersbergkreises, das Kindern die Gelegenheit gibt, spielerisch die Natur und Umwelt zu erkunden. 68 Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Nachhaltiges Management Förderung von Sport und Kultur in der Region Wir sehen uns in sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung für die Menschen unserer Region und sponsern deshalb das kulturelle Leben und das Vereinsleben in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis. Im Rahmen eines breiten Vereins- und Trikotsponsorings unterstützen wir jährlich rund 100 Vereine der Region, unter anderem in den Sportarten Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, Tennis, Tischtennis und Reiten. Ebenso setzen wir uns für Ortsund Kulturveranstaltungen ein. Für echte „Frauenpower“ sorgen wir außerdem mit unserem Engagement beim Frauenfußball-Zweitligisten 1. FFC 08 Niederkirchen. Unser Sponsoring umfasst hier neben traditioneller Banden- und Trikotwerbung auch die Werbung auf dem Mannschaftsbus. „Das Vereinsleben als sozialen Ankerpunkt der Menschen in der Region zu unterstützen, ist für uns ein wichtiger Aspekt nachhaltigen Handelns. Die Förderung von Sport ist hier das treibende Konzept, nicht nur für unsere Mitarbeiter. Deshalb unterstützen wir besonders den Breitensport in unserer Region.“ Janine Arnold, Regionales Sponsoring 69 Dienstleistungsqualität Wir von den Pfalzwerken sehen uns als Dienstleister für die Menschen der Region. Deshalb investieren wir in die Ausbildung und Weiterbildung unserer Mitarbeiter sowie in Prozesse und Systeme, die uns dabei unterstützen die Qualität unserer Dienstleistungen zu steigern. Ausbildungsförderung in der Region Die Türen des Pfalzwerke BildungsZentrums in Maxdorf stehen nicht nur unseren Mitarbeitern, sondern auch anderen Unternehmen der Region offen: Jährlich werden hier rund 200 Auszubildende aus zirka 40 Unternehmen in Maxdorf auf das Berufsleben vorbereitet. Neben Lehrgängen für Elektroniker, Mechatroniker oder Verfahrenstechniker bieten wir auch Kurse für angehende Kaufleute an. Damit unterstützen wir vor allem kleinere Unternehmen, denen die personellen und finanziellen Möglichkeiten für eine eigene Ausbildung fehlen. Verbesserung der Arbeitssicherheit Im wichtigen Bereich Arbeitssicherheit versuchen wir, Risiken zu minimieren und unsere Mitarbeiter bestmöglich für ihre täglichen Anforderungen zu wappnen. Dazu gehören regelmäßige Schulungen sowie die Überprüfung von Arbeitsmitteln, Brandschutzmaßnahmen und Erste-Hilfe-Kästen. So nahmen beispielsweise im letzten Jahr rund 200 Mitarbeiter an Feuerlöschübungen teil. Insbesondere die Sicherheit der Kollegen im Bereich Netzbau und -instandhaltung hängt stark von Arbeitsverfahren, Ausrüstung und Schulungsstand ab. Unsere Abteilung für Arbeitssicherheit und Umweltschutz führte auch 2010 theoretische und praktische Schulungen unter anderem zur Höhenrettung an Strommasten durch. Im Juni nahmen rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teil. Um das Ausbildungsziel der Höhenrettung weiter zu optimieren, ist für Anfang 2011 die Fertigstellung des erweiterten Schulungsgeländes in Maxdorf vorgesehen. 70 Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Dienstleistungsqualität „Was hat Arbeitssicherheit mit Dienstleistungsqualität zu tun? Aus unserer Sicht sehr viel! Denn nur wenn unser gesamtes Arbeitsschutzsystem zuverlässig und nachhaltig funktioniert, sind unsere Mitarbeiter in der Lage, die Arbeiten jederzeit sicher auszuführen. Unser systematischer Ansatz ist mittlerweile zu einem Produkt im Konzern, aber auch im freien Markt geworden. Die Standards der Pfalzwerke werden hoch angesehen. Beim wichtigen Thema Arbeitssicherheit unterstützen wir inzwischen viele Unternehmen mit unserem Know-how.“ Bernhard Deutschel, Arbeitsschutz Energieberatung vor Ort Als echter Dienstleister sind die Pfalzwerke immer nah am Kunden. Und das auch wortwörtlich. Mit unserem rollenden Energiemobil besuchen wir flächendeckend Ortschaften in der gesamten Region und bieten unseren Kunden vor Ort „Ratschläge rund um das Thema Energie“. In unseren beiden Energiezentren Kandel und Rockenhausen geben unsere praxiserfahrenen Energieberater Ratschläge zum Thema Heizungsmodernisierung, informieren über die aktuellen Förderrichtlinien und geben Auskunft zu allen weiteren Fragen rund um das Thema Energie. „Wir von der Energieberatung haben eine besondere Aufgabe. Die Menschen und Unternehmen der Region vertrauen unserer Kompetenz, Energie zu sparen und sinnvolle, nachhaltige Energielösungen zu entwickeln. Auf einer so großen Fläche wie der Pfalz und dem Saarpfalz-Kreis ist dies eine enorme Herausforderung, da zu sein, wo man uns braucht. Ein Service, der von unseren Kunden hoch geschätzt wird.“ Walter Kirsch, Energieberatung 71 Informationsservice und Kundenberatung In unseren Energieberatungszentren in Kandel und Rockenhausen informieren unsere fachkundigen Berater unter anderem über Heizungssanierung und Dämmung, den Netzanschluss von regenerativen Erzeugungsanlagen und Contracting-Angebote oder geben allgemeine Empfehlungen und Tipps, wie sich der Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden drosseln lässt. Das feuerrote Energiemobil der Pfalzwerke steuert außerdem regelmäßig die entlegeneren Orte in der Pfalz und dem Saarpfalz-Kreis an. Mit unserem visavi Onlineservice für Privatkunden bieten wir außerdem rund um die Uhr Informationen zu den wichtigsten Energiethemen und schnelle Antworten auf drängende Fragen – zum Beispiel zu neuen Fördermaßnahmen und Gesetzesänderungen. Hier stehen auch viele Themen-Broschüren zum bequemen Download bereit. Innovationskraft Nur durch Innovation und Verantwortung lassen sich langfristig Werte schaffen. Gerade im Bereich der Energiewirtschaft sind kreative Ideen sowie neue Wege und Partnerschaften das A und O, um auch in Zukunft die Versorgung ökologisch verträglich sicherzustellen. Hier setzen die Pfalzwerke ganz stark auf neue Konzepte. Klimaschutzzertifikate: eine Investition in die Zukunft 2010 haben wir mit unseren Klimaschutzzertifikaten eine richtungsweisende ökologisch sowie ökonomisch sinnvolle Idee verwirklicht, welche die Menschen in unserer Region aktiv einbezieht: Mitte Mai boten wir Kommunen, Pfalzwerke-Kunden und -Mitarbeitern ein Investment in unsere Klimaschutzzertifikate an. Für den 2009 von unserer Fotovoltaiktochter PFALZSOLAR GmbH installierten Solarpark Höheinöd mit 2,1 Megawatt (MW) Spitzenleistung und einem Investitionsvolumen von rund sechs Millionen Euro konnten Anteile zwischen 1.000 Euro und 30.000 Euro angelegt werden mit einer über zehn Jahre garantierten jährlichen Verzinsung von fünf Prozent. Die Nachfrage übertraf unsere Erwartungen um ein Vielfaches, deshalb starteten wir Anfang Oktober ein zweites Projekt mit 4,5-prozentiger Verzinsung aufgrund der seit 1. Juli 2010 reduzierten Einspeisevergütung und einem Höchstbetrag von 15.000 Euro für Kunden unserer Ökostromtarife 72 Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Dienstleistungsqualität, Innovationskraft visavi umwelt und visavi naturstrom. Wieder war die Resonanz überwältigend und das Emissionsvolumen von 4,2 Millionen Euro in kürzester Zeit ausgeschöpft. Mit dem Erlös realisierten wir den Erwerb der Solarparks in Bann und Weilerbach, zwei Freiflächenanlagen mit insgesamt 1,66 Megawatt (MW) Spitzenleistung. Privatheime als Eigenerzeuger Dezentrale Versorgung ist ein wichtiger Bestandteil unserer zukünftigen Energieversorgung. Mit hocheffizienten und zugleich klimaschonenden dezentralen Versorgungseinrichtungen unterstützen wir Privathaushalte bei der Eigenerzeugung. Acht Haushalte haben sich zwei Jahre lang am Pilotprojekt „Heiz Dir Deinen Strom“ beteiligt, das die Pfalzwerke in Kooperation mit ihrem Tochterunternehmen Pfalzgas sowie der MVV Energie durchgeführt haben. Waschmaschinengroße Mini-Kraftwerke produzieren Wärme und Strom gleichzeitig. Der Strom wird ins Stromnetz eingespeist und vom Netzbetreiber vergütet. Die Kombination aus Wärme- und Stromproduktion spart der Umwelt pro Haushalt und Jahr rund eine Tonne Kohlendioxid gegenüber einer reinen Erdgasheizung. Vernetzung dezentraler Anlagen zu einem virtuellen Kraftwerk Die pfälzische Gemeinde Weilerbach nimmt als eine von vier ausgewählten europäischen Gemeinden an dem fünf Jahre dauernden EU-Projekt „Sustainable Energy Management Systems“ (SEMS) teil. SEMS zielt auf eine nachhaltige Energieversorgung mit der Vorgabe, für Weilerbach den Gesamtwärmeverbrauch der Verbandsgemeinde um 40 Prozent zu reduzieren, den Gesamtstromverbrauch der Verbandsgemeinde um zehn Prozent zu reduzieren und zu 100 Prozent auf die Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen umzustellen. Als SEMS-Projektpartner bauen die Pfalzwerke im Rahmen des Teilprojekts „Dezentrales Energie-Management“ (DEMS®) ein dezentrales Versorgungskonzept auf, das durch ein intelligentes Management-System gesteuert wird. Dazu gehören eine 4,5-Megawatt-Windanlage sowie eine Fotovoltaikanlage mit zehn Kilowatt Spitzenleistung auf dem Dach des Heizwerks im Weilerbacher Baugebiet Palmenkreuz. 73 „Autarke Gemeinden, Kreise, Regionen – voll basierend auf regenerativen Energiekonzepten. Das soll kein schöner Traum bleiben! Wir von den Pfalzwerken setzen solche Konzepte heute schon in die Realität um. Das ist nicht nur innovativ und nachhaltig, es macht richtig Freude, die kreativen Möglichkeiten zu entdecken und die Potenziale voll auszuschöpfen.“ Dieter Schneider, Kommunale Dienstleistungen Elektromobilität Ende August wurde in der Gaststätte „Deutsches Weintor“ in Schweigen die erste Ladestation für Elektro-Zweiräder eröffnet – Startschuss für ein Förderprogramm, das möglichst viele Menschen in unserer Region für das Thema begeistern soll. Geplant ist der Aufbau eines Ladestation-Netzes für Zweiräder entlang beliebter Fahrradstrecken in der Pfalz. Kunden unseres Ökostromprodukts visavi privat umwelt sowie unseres neuen E-Mobilitäts-Tarifs visavi privat mobil S erhalten außerdem einen jährlichen Bonus von 200 beziehungsweise 100 Kilowattstunden Strom bei der Anschaffung eines Elektrorollers oder -fahrrades. Kostenloses Probefahren strombetriebener Zweiräder bieten wir in unserem Energiezentrum Kandel. „Smarte“ Haushalte und Netze Bis 2020 sollen nach EU-Vorgaben rund 80 Prozent der Haushalte mit intelligenten Strom- und Gaszählern ausgestattet werden, sogenannte Smart Meter. Sie erfassen den Verbrauch von Strom und Gas sekündlich genau und sind damit ein wichtiger Baustein in einem umfassenden intelligenten Stromnetz (Smart Grid) der Zukunft. Die Pfalzwerke unterstützen gemeinsam mit der VOLTARIS den Einbau von intelligenten Zählern und testen diese bereits in Pilothaushalten. Die Kunden sollen zukünftig mit der passenden Software ihr individuelles Verbrauchs- 74 Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Innovationskraft, Kundenloyalität verhalten über ein Onlineportal ablesen und analysieren können. Einen flexiblen „Tag und Nacht“-Tarif mit günstigerem Verbrauchspreis in der Nacht bieten die Pfalzwerke schon heute an. Die Haushalte unserer Kunden werden damit vom passiven Stromverbraucher zum aktiven Energiemanager. Kundenloyalität Die Nähe zur Region und ihren Menschen ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der Pfalzwerke. Persönliche Beratung und ein offenes Ohr für Kritik und Anregungen sind dabei ebenso selbstverständlich, wie der Einsatz unserer Service- und Netzmitarbeiter rund um die Uhr. Denn wir wollen nicht nur zufriedene, sondern begeisterte Kunden, die sich auch in Zukunft gern auf uns verlassen und den Weg in die Zukunft gemeinsam mit uns gehen. Kritik annehmen und umsetzen Wir lassen uns von unseren Kunden nicht nur gern die Meinung sagen, sondern nehmen Anregungen auch direkt auf, um uns weiter zu verbessern. Im Frühjahr haben wir deshalb auf unserer Homepage und bei Veranstaltungen die Umfrage „Kritik oder Kompliment?“ gestartet. Gelobt wurden die gute Erreichbarkeit und Zuverlässigkeit der Pfalzwerke. Unsere Investitionen in Erneuerbare Energien wurden von den Teilnehmern als „sehr wichtig“ unterstrichen. Kritische Stimmen haben wir aufgegriffen und unseren Service verbessert. Zum Beispiel können unsere Kunden nun auf unserer Website die Kosten für ihren Hausanschluss berechnen oder sich über geplante Abschaltungen per E-Mail informieren lassen. Erreichbarkeit und aktiver Dialog Die Servicezeiten unserer Hotline haben wir verlängert und sind nun auch an Samstagen für unsere Kunden erreichbar. Städten und Gemeinden in unserem Netzgebiet stehen außerdem unsere Kommunalbetreuer beratend zur Seite. Auf zahlreichen Fach- und Verbrauchermessen, Gewerbeschauen und eigenen Veranstaltungen suchen wir den Dialog zu unseren Zielgruppen, informieren über Trends und Entwicklungen in der Energiebranche und stellen Produkte und Dienstleistungen unseres Unternehmens vor. PfalzwerkeMitarbeiter referieren zudem als Experten für eine Vielzahl von Themen auf Tagungen, Seminaren und Fachforen. 75 Schnelle Behebung von Störungen Unsere Service- und Netzmitarbeiter sind rund um die Uhr für unsere Kunden da. Wir setzen alles daran, unser Leitungsnetz von über 15.000 Kilometern Länge möglichst ausfallsicher zu betreiben. Dennoch sind Störungen leider niemals gänzlich auszuschließen. Modernste Technik in unserer Netzleitstelle in Mutterstadt und gut geschultes Personal tragen jedoch dazu bei, Versorgungsunterbrechungen kurz und die betroffene Fläche klein zu halten. Unser Entstördienst ist 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr für unsere Kunden da und mit unseren Netzteams an acht Standorten sind wir jederzeit schnell zur Stelle. „Jeder Kunde, jedes Problem ist anders. Es kommt daher besonders auf das Fingerspitzengefühl des einzelnen Mitarbeiters an. Kunden, die sich beschweren, sind für mich wichtige Partner, die uns dabei unterstützen Prozesse und Dienstleistungen nachhaltig zu verbessern.“ Peter Doland, Kundenversteher Wettbewerbskraft Tief verankert in der Region, aber ein zuverlässiger Energie-Partner in ganz Deutschland – so sind die Pfalzwerke 2010 aufgestellt und haben durch den offenen Wachstumskurs der letzten Jahre sehr viel zum Wirtschaftsstandort Pfalz und Saarpfalz-Kreis beigetragen. Nicht nur mit innovativen Konzepten, sondern auch durch die Ausweitung des Angebots unserer prosperierenden Beteiligungsgesellschaften konnten neue, zukunftsfähige Wege erfolgreich beschritten werden. Gemeinsam zum Wohle unserer Heimat Die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT und die Pfalzwerke Netzgesellschaft unterstützen zahlreiche pfälzische und saarpfälzische Kommunen als 76 Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Kundenloyalität, Wettbewerbskraft langfristiger und bewährter Konzessionsvertragspartner. Der Konzessionswettbewerb hat sich in den letzten Jahren nochmals verschärft, da weitere Stadt- und Gemeindewerke versuchen, ihr Netzgebiet durch Bewerbungen um Pfalzwerke-Konzessionen zu erweitern. Mit unserem neuen Pfalzwerke-Konzessionsvertrag, den wir Anfang 2010 mit dem Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz vereinbart haben, bieten wir unseren Partnerkommunen viele neue Vorteile und langfristige Planungssicherheit. In über 100 Ortsnetzen haben wir allein im Jahr 2010 neue Konzessionsverträge vereinbart und sind in vielen Gemeinden auch Partner erster Wahl, wenn es um die Straßenbeleuchtung im Ort geht. Damit verfolgen wir weiter ein gemeinsames Ziel mit unseren Kommunen: sichere und günstige Energie für die Pfalz und den Saarpfalz-Kreis. „Langfristige Planungssicherheit, umfassender Vor-OrtService – und die Gewissheit, dass jeder Euro die Zukunft unserer Region nachhaltig fördert: Das sind seit 99 Jahren die wichtigsten Gründe, die für eine Zusammenarbeit der hiesigen Kommunen mit den Pfalzwerken sprechen. Mit dem neuen Konzessionsvertrag, den wir vor Jahresfrist mit dem Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz verhandelt haben, kommt noch einmal eine ganze Reihe Vorteile hinzu. Deshalb konnten wir allein im Jahr 2010 in über 100 Ortsnetzen neue Konzessionsverträge abschließen.“ Peter Andres, Konzessionsvertragsmanagement Energielieferant in ganz Deutschland Seit Juli 2007 machen die Pfalzwerke auch auf Bundesebene als zuverlässiger und serviceorientierter Energieversorger auf sich aufmerksam. Mit unserer Marke 1·2·3energie haben wir die Veränderungen des Marktes mitgestaltet und treten mit beachtlichem Erfolg deutschlandweit als Anbieter auf. Schon vier Monate nach Markteinführung hatten sich so viele Verbraucher für 1·2·3energie entschieden, dass in Rekordzeit das geplante Jahresziel in Bezug auf Kundenzahl und Wachstum überschritten wurde. 1·2·3energie zählt Ende 2010 über 110.000 angemeldete Stromkunden und fast 40.000 angemeldete Gaskunden. 77 In zwei Vergleichsstudien des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) wurde 1·2·3energie im März 2010 für den „besten Ökostromtarif“ unter 28 verglichenen überregionalen Stromanbietern sowie im April 2010 als „bester Gasanbieter“ unter 37 verglichenen überregionalen Gasanbietern ausgezeichnet. Grüne Zertifikate Unsere Kunden wünschen sich verstärkt klimafreundliche Produkte. Diesem Wunsch werden die Pfalzwerke durch ein differenziertes Ökostromproduktportfolio gerecht. Laut einer repräsentativen Studie der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz sind 89 Prozent der Verbraucher bereit, zukünftig CO2-neutrale Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. 55 Prozent sind sogar bereit, für CO2-neutrale Produkte mehr zu bezahlen. Als Pfalzwerke setzen wir neben unseren eigenen Erzeugungsanlagen auf zertifizierte Ressourcen, um verlässliche und qualitätsgeprüfte Grünstrom-Produkte anzubieten. Mit Zertifizierungen durch namhafte Partner wie den TÜV Süd und Grüner Strom Label e.V., Bonn, sichern wir nicht nur die Güte des Stroms ab, sondern stellen über unsere Produkte mit Fondsanteilen auch sicher, dass die Erzeuger in neue regenerative Anlagen reinvestieren. Um unseren Kunden eine echte Wahl zu geben, haben wir drei Grünstromprodukte im Angebot, die auf unterschiedlichen Zertifikatsmodellen aufbauen. Mit Renewable+, Naturpower und unserem Premiumprodukt Naturstrom, der zu 100 Prozent auf regionaler Wasserkraft basiert, bieten wir unseren Kunden und Partnern nicht nur die Möglichkeit, grünen Strom zu kaufen, sondern auch aktiv zur Reinvestition in neue regenerative Anlagen beizutragen – und damit zu einer sauberen und nachhaltigen Zukunft. Auch mit unseren grünen Gasprodukten können unsere Kunden den Klimaschutz fördern. Schon bei einem durchschnittlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh wird mit diesen Produkten der CO2-Ausstoß um mehr als vier Tonnen pro Jahr reduziert. Auch hier setzen wir auf Zertifikate, die mit registrierten, geprüften und akkreditierten Klimaschutzprojekten sicherstellen, dass die durch die Gasverbrennung entstehenden Treibhausgase an anderer Stelle entsprechend eingespart werden. 78 Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wettbewerbskraft „Der Trend bei unseren Kunden geht ganz klar in Richtung grüner Strom und Gas. Viele unserer Kunden haben sich bereits für ein Ökoprodukt entschieden. Wir bei den Pfalzwerken möchten unseren Kunden Transparenz und Mitbestimmung geben, welche Energieressourcen eingesetzt und gefördert werden. Dabei legen wir nicht nur Wert auf den Einsatz regenerativer Energie, sondern vor allem auch auf deren Ausbau. Deshalb stellen unsere Produkte einen absoluten Mehrwert dar, sowohl für unsere Kunden als auch für nachfolgende Generationen.“ Ralf Poll, Vertrieb und Handel Wirtschaftsstandort stärken Seit September steht Unternehmen aus der Region Rhein-Neckar-Pfalz das DATACENTER unserer Telekommunikationstochter PFALZKOM | MANET in Mutterstadt zur Verfügung. Das neue Rechenzentrum gehört zu den modernsten und sichersten in Deutschland und stärkt den regionalen Wirtschaftsstandort. Die Energieeinspeisung über zwei verschiedene Spannungsebenen direkt aus unserem Umspannwerk Mutterstadt bietet eine einmalige energetische Hochverfügbarkeit, durch die das DATACENTER Rhein-Neckar schon heute für die Anforderungen von morgen bestmöglich aufgestellt und versorgt ist. Für Server und Kühlung setzt PFALZKOM | MANET energiesparende Technologien ein. Auf dem Flachdach des Rechenzentrums hat die PFALZSOLAR zudem eine Fotovoltaikanlage installiert, die CO2-freien Strom erzeugt. Damit setzt das nach den Sicherheitsstandards TIER-III klassifizierte DATACENTER Rhein-Neckar neue Maßstäbe in puncto Sicherheit und Energieeffizienz und leistet einen wichtigen Beitrag zur umweltschonenden Datenhaltung in der Metropolregion Wachstumskurs Auch mit unserer Beteiligungsgesellschaft prego services GmbH befinden sich die Pfalzwerke weiterhin deutlich auf Wachstumskurs. Die prego services konnte 2010 ihre Marktposition als professioneller Dienstleister im süddeutschen Raum weiter ausbauen. Gemeinsam mit PFALZKOM | MANET 79 und dem DATACENTER Rhein-Neckar bietet prego services ganzheitliche, integrierte IT- und Kommunikationslösungen an und steht den Kunden als kompetenter Partner zur Verfügung. „Mit dem DATACENTER Rhein-Neckar setzen wir als PFALZKOM | MANET neue Standards in Hightech und Green IT. Und das direkt vor Ort! Damit stärken wir unsere Region nicht nur als Wirtschaftsstandort, sondern machen sie auch fit für die Zukunft.“ Thorsten Moßmann, DATACENTER und Facilities Nachhaltiges Handeln kann aus unserer Sicht nur als Gesamtkonzept funktionieren und durchdringt, um den Namen zu verdienen, alle Ebe- Soziales Engagement im Konzern nen eines Unternehmens. Das fängt damit an, dass wir unsere Verantwortung für unsere Kollegen und unsere Junioren sehr ernst nehmen und uns mit verschiedenen Projekten und Einrichtungen um das soziale und gesundheitliche Wohlbefinden unserer Mitarbeiter kümmern. Zukunft für unseren Nachwuchs Eine qualifizierte und praxisorientierte Berufsausbildung ist die Basis für ein nachhaltig erfolgreiches Berufsleben. Das Ausbildungsprogramm der Pfalzwerke zählt zu den anspruchsvollsten in der Branche und ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Unsere Ausbildungsquote liegt seit Jahren überdurchschnittlich hoch: 2010 betrug sie auf Konzernebene 8,5 Prozent und bezogen auf die Pfalzwerke 9,3 Prozent. Das Spektrum der angebotenen Berufe reicht vom Elektroniker für Betriebstechnik bis hin zum Industriekaufmann oder Bachelor of Arts für die Studiengänge „Öffentliche Wirtschaft – Versorgungswirtschaft“, „Accounting und Controlling“ sowie „Dienstleistungs-Marketing“. 80 Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Wettbewerbskraft, Soziales Engagement im Konzern Junioren übernehmen Verantwortung Bereits im ersten Ausbildungsjahr startet unser Nachwuchs mit einem innovativen Konzept: der JuniorFirma. Innerhalb des Konzerns ist die JuniorFirma wie ein selbstständiges Unternehmen organisiert, das reale Aufträge der Pfalzwerke übernimmt. Unsere Auszubildenden lernen dabei, bereichsübergreifend zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen sowie unternehmerisch zu denken und zu handeln. Dazu gehören auch Sozialprojekte, die seit einigen Jahren fester Bestandteil unserer Ausbildung sind. 2010 unternahmen acht kaufmännische Auszubildende aus dem ersten Ausbildungsjahr mit Seniorinnen und Senioren der Pflegeeinrichtung „Deutsches Haus“ in Weisenheim am Sand einen Ausflug in den Tierpark Rheingönheim. Außerdem sorgten technische Auszubildende der Pfalzwerke für stimmungsvolle Beleuchtung auf der Heimterrasse und montierten eine ergänzende Heizung für eine Sitzgruppe, sodass die Senioren auch nach der Dämmerung und an kühleren Tagen draußen sitzen können. Gemeinsame Sportaktivitäten Zahlreiche Betriebssportgruppen – aktuell Gymnastik, Inlineskaten, Schwimmen, Nordic Walking, Kegeln, Skat, Skilaufen, Volleyball und Tennis – helfen unseren Mitarbeitern, frische Energie zu tanken. Ihr sportliches Können stellen sie außerdem bei Skifreizeiten und beim jährlich stattfindenden Fußball- und Beachvolleyball-Turnier auf dem Mitarbeiterfest unter Beweis. Über 150 Mitarbeiter der Pfalzwerke-Gruppe nahmen außerdem am 8. BASF FirmenCup teil, dem größten Firmenlauf der Region. Mitarbeiterfest in Maxdorf Rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfalzwerke-Gruppe folgten wieder mit ihren Familien der Einladung zum Mitarbeiterfest nach Maxdorf, das 2010 unter dem süßen Motto „Dolce Vita an der Via Volta“ stand. Verwöhnt von Köstlichkeiten aus der italienischen Küche und passender musikalischer Begleitung verbrachten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine angenehme gemeinsame Zeit. Traditionsgemäß startete das Mitarbeiterfest auch in diesem Jahr ganz sportlich auf dem Fußballplatz mit einem Turnier. Novum in diesem Jahr: das erste Mal startete eine reine Frauenmannschaft. Und auch die Beachvolleyballer spielten wieder um ihren Pokal. 81 Aktive Gesundheitsförderung Seit 2003 gibt es den „Arbeitskreis Fit“, der sich ambitionierte Ziele gesetzt hat. Dazu gehören die Förderung des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens unserer Mitarbeiter sowie die Entwicklung eines ganzheitlichen Gesundheitsbewusstseins. Auch im Jahr 2010 wurden zahlreiche Präventivmaßnahmen und Aktionstage zur Gesundheitsförderung angeboten. An vier „Gesundheitstagen“ in unseren Außenstellen Landau, Homburg, Otterbach und Maxdorf nahmen zahlreiche Mitarbeiter an Fitness- und Gesundheitschecks teil und erhielten Informationen und Tipps rund um das Thema Gesundheit. Vereinbarkeit von Beruf und Familie Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb unterstützen wir beispielsweise das Serviceportal Benefit@work, das unseren Mitarbeitern einen einfachen und vergünstigten Zugang zu Dienstleistungen rund um Kinderbetreuung, Seniorenpflege oder Haushaltshilfen ermöglicht. 2010 haben sich die Pfalzwerke zum wiederholten Mal an dem Projekt „Delta Kids – Feriencamps“ beteiligt, bei dem Unternehmen und Sportvereine zusammenarbeiten, um Kindern eine bewegungsfördernde Ferienbetreuung und Eltern eine flexiblere Urlaubsplanung zu ermöglichen. In Mannheim, Heidelberg, Lampertheim und auf unserem Betriebsgelände in Maxdorf wurden Feriencamps angeboten, in denen Kinder bis zu zehn Stunden am Tag betreut und sportlich gefördert wurden. Junge Frauen begeistern Die Pfalzwerke haben sich auch 2010 beim bundesweit stattfindenden Aktionstag „Girls’ Day“ engagiert, einem Berufsorientierungsprojekt für junge Frauen mit dem Ziel, junge Frauen für Berufe zu begeistern, die nach wie vor überwiegend von Männern ausgeübt werden. Elf Schülerinnen im Alter zwischen elf und 15 boten wir ein abwechslungsreiches Programm: Gesichert und unter Anleitung der Ausbilder erprobten sie das Besteigen von Strommasten und lösten Aufgaben eines „Elektronikers für Betriebstechnik“, einer unserer zentralen Ausbildungsberufe. 82 Nachhaltigkeitsbericht des Pfalzwerke-Konzerns | Soziales Engagement im Konzern, Nachhaltigkeitsmanagement bei den Pfalzwerken „Nachhaltigkeitsmanagement ist für uns als Pfalzwerke gelebte Realität. Und das nicht erst seit gestern. Ein wesentlicher Faktor hierbei waren und sind Transparenz und Klarheit in unseren Aussagen sowie ein intensiver Dialog auf breiter Ebene. Und genau dafür setzen wir uns von der Unternehmenskommunikation der Pfalzwerke mit voller Energie ein.“ Elke Spaeth, Unternehmenskommunikation & Marketing Sehr geehrte Damen und Herren, um unsere nachhaltigen Strategien weiter voranzutreiben und immer neue Projekte zu generieren, wird ab 2011 eine zentrale Stelle die Koordination aller Nachhaltigkeitsthemen übernehmen und den Dialog im Unternehmen sowie mit den Menschen, Unternehmen und Institutionen in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis intensivieren. Nachhaltigkeitsmanagement bei den Pfalzwerken Zu diesem Zweck haben wir eine neue Nachhaltigkeitswebsite implementiert, die alle aktuellen Themen und Projekte aus dem Konzern darstellt und als Dialogplattform dienen soll. Dazu haben Sie die Möglichkeit, den Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht der Pfalzwerke als App für alle gängigen Smartphones zu erhalten. Modern, interaktiv, umweltfreundlich. Wir freuen uns auf einen nachhaltigen Dialog! Ihre Elke Spaeth 83 Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 84 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss 85 Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2010 AKTIVA Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände - davon Geschäfts- oder Firmenwert Sachanlagen Finanzanlagen - davon Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Anhang 31.12.2010 Tsd. € Tsd. € Vorjahr Tsd. € (6) 17.098 12.277 (7) (8) (572) 408.144 255.542 (620) 362.349 253.791 (10.884) (10.851) 680.784 Umlaufvermögen Vorräte Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Wertpapiere Flüssige Mittel Rechnungsabgrenzungsposten Aktive latente Steuern PASSIVA 13.164 282.187 22.128 291.699 (11) (12) 75.764 95.481 62.637 95.526 Empfangene Ertragszuschüsse Rückstellungen - davon Rückstellung für latente Steuern Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Passive latente Steuern 86 466.596 471.990 3.640 710 1.824 271 1.151.730 1.102.502 (13) (14) 31.12.2010 Tsd. € Eigenkapital Gezeichnetes Kapital - rechnerischer Wert eigener Anteile Ausgegebenes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Konzern-Bilanzgewinn Ausgleichsposten für die Anteile anderer Gesellschafter 628.417 (9) (10) Anhang (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22) (23) Tsd. € Vorjahr Tsd. € 96.000 - 1.525 94.475 2.958 60.809 32.335 1.057 Tsd. € Tsd. € 96.000 0 96.000 2.958 62.342 30.798 1.108 191.634 52.829 636.846 (0) 269.323 862 236 1.151.730 193.206 57.536 605.033 (237) 245.048 1.679 0 1.102.502 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 Anhang 2010 Tsd. € 1.764.544 - 76.822 Vorjahr Tsd. € 1.821.694 - 56.958 1.687.722 1.764.736 (30) (31) 2.719 8.444 9.769 16.676 (32) (33) (34) 37.881 - 1.478.054 - 66.794 57.141 - 1.572.517 - 70.551 Abschreibungen - davon Abschreibungen auf den Geschäftsoder Firmenwert (35) - 32.832 - 37.498 (48) (47) Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis (36) - 109.246 - 115.402 49.840 52.354 - 18.722 - 10.400 (1.344) (1.597) 31.118 41.954 - 1.750 - 10.552 0 - 15.753 18.816 14.210 26.201 6.416 (16), (17) 32 58 (16), (17) (16), (17) (16), (17) 27 - 60 0 0 0 - 1.258 - 690 32.335 - 619 30.798 Umsatzerlöse Strom- und Erdgassteuer Umsatzerlöse (ohne Strom- und Erdgassteuer) Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand Finanzergebnis - davon auf assoziierte Beteiligungen entfallendes Ergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Außerordentliches Ergebnis / Außerordentlicher Aufwand Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (29) (37), (38) (39) (40) Konzern-Jahresüberschuss Gewinnvortrag Entnahme aus Gewinnrücklage wegen Erwerb eigener Anteile Ertrag aus offener Absetzung des rechnerischen Wertes eigener Anteile Aufwand aus Erwerb eigener Anteile Einstellungen in Gewinnrücklagen Anteile anderer Gesellschafter am Konzernergebnis Konzern-Bilanzgewinn 87 Konzern-Kapitalflussrechnung 1. Jahresüberschuss (einschließlich Ergebnisanteile von Minderheitsgesellschaftern) Abschreibungen (inkl. Verrechnung der Zuschreibungen) auf Gegenstände des Anlagevermögens 2. + 3. 4. 4a 4b 5. + = +/- 6. - Zunahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 7. + Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 15a 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. = + + + = = + = Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Cash Flow aus der Investitionstätigkeit Netto-Cash Flow (Summe der Zeilen 8 und 15) Dividendenausschüttung an Anteilseigner der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Auszahlung aus dem Erwerb eigener Aktien Auszahlung aus der Tilgung von Genussscheinen Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten Auszahlungen für die Tilgung von Krediten Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 23. 24. 25. 1) Zunahme der langfristigen Rückstellungen Sonstige zahlungsunwirksame Erträge Brutto-Cash Flow Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 1) Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Summe der Zeilen 8, 15 und 22) + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode = Finanzmittelfonds am Ende der Periode 2009 Tsd. € 26.201 32.836 9.610 - 2.353 58.909 22.203 37.903 114 - 1.161 63.057 - 17.429 - 419 - 3.203 - 2.265 - 13.875 7.171 85.599 1.382 39.095 67.645 3.717 - 76.975 - 7.436 - 70.605 - 7.111 0 402 - 2.157 4 81.350 - 4.846 - 84.784 815 - 16.565 - 59 0 58.578 - 42.054 - 760 - 860 2.509 70.154 - 16.570 - 58 - 787 80.237 - 56.513 - 774 5.535 - 45 95.526 95.481 75.689 19.837 95.526 Darin enthalten: gezahlte Zinsen 8.120 Tsd. € (Vorjahr: 8.549 Tsd. €) und gezahlte bzw. erstattete Ertragsteuern 7.530 Tsd. € (Vorjahr: 7.101 Tsd. €) bzw. 1.325 Tsd. € (Vorjahr: 14.700 Tsd. €). 88 2010 Tsd. € 18.816 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Der Finanzmittelfonds umfasst die in der Bilanz enthaltenen flüssigen Mittel. Von den Beständen des Finanzmittelfonds stammen 470 Tsd. € (Vorjahr: 389 Tsd. €) von der Pfalzgas GmbH, Frankenthal, 1.972 Tsd. € (Vorjahr: 2.617 Tsd. €) von der pfalzwind GmbH, Wörrstadt (Pfalz) und 905 Tsd. € (Vorjahr: 878 Tsd. €) von der VOLTARIS GmbH, Maxdorf (quotal einbezogene Unternehmen). Bei der pfalzwind GmbH, Wörrstadt (Pfalz), unterliegen 912 Tsd. € (Vorjahr: 1.910 Tsd. €) einer Verfügungsbeschränkung gegenüber den darlehensgewährenden Kreditinstituten. Konzern-Eigenkapitalspiegel gemäß DRS 7 31.12.2010 Tsd. € Tsd. € Gezeichnetes Kapital des Mutterunternehmens - rechnerischer Wert eigener Anteile = Ausgegebenes Kapital + Kapitalrücklage + Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 1) Gewinnrücklagen 2) + Bilanzgewinn des Mutterunternehmens + kumulierte einbehaltene Jahresüberschüsse der Tochterunternehmen +/- kumulierte Beträge aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen im Geschäftsjahr sowie in den Vorjahren - Verrechnung des aktiven Unterschiedsbetrages aus der Erstkonsolidierung 96.000 - 1.525 94.475 31.12.2009 Tsd. € Tsd. € 96.000 0 2.958 2.958 77.657 16.560 79.209 16.565 7.105 9.186 11.742 8.100 - 19.920 93.144 96.000 - 19.920 93.140 = Eigenkapital des Mutterunternehmens gemäß Konzernbilanz - Eigene Anteile, die nicht zur Einziehung bestimmt sind 190.577 0 192.098 - 3.018 = Eigenkapital des Mutterunternehmens + Eigenkapital der Minderheitsgesellschafter davon: Minderheitenkapital davon: kumuliertes übriges Konzernergebnis, soweit es auf Minderheitsgesellschafter entfällt 190.577 1.057 (367) 189.080 1.108 (489) (690) (619) = Konzern-Eigenkapital 191.634 190.188 1) Abzüglich gesetzlicher Rücklage 6.642 Tsd. € (unverändert zum Vorjahr) und in Höhe des rechnerischen Wertes eigener Anteile (1.525 Tsd. €) zur Ausschüttung verfügbar. 2) Nach Ausschüttung der Dividende 16.565 Tsd. € in 2010 (Vorjahr: 16.570 Tsd. €). 89 (1) Allgemeine Bemerkungen Die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, erstellt für das Geschäftsjahr einen Konzernabschluss nach §§ 290 ff. HGB und in Anlehnung an die Vorschriften der Deutschen Rechnungslegungs Standards. Der Pfalzwerke-Konzern wendet die Bilanzierungsvorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) erstmalig für das Geschäftsjahr Konzernanhang des Geschäftsjahres 2010 2010 an. Die Umstellung erfolgte zum 1. Januar 2010. Die Vorjahreszahlen gemäß § 265 Abs. 2 Satz 1 HGB wurden entsprechend Art. 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB nicht an die geänderten Bilanzierungsmethoden angepasst. Wesentliche Auswirkungen durch die erstmalige Anwendung des BilMoG ergaben sich dabei im Bereich Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Der Konzernabschluss der Pfalzwerke-Gruppe besteht aus der Konzernbilanz, der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung, dem Konzernanhang, der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel. Der Konzernabschluss wird in Euro (€) aufgestellt und in Tsd. € veröffentlicht. Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr 2010 auf der Basis der Berichtsperiode vom 01. Januar bis 31. Dezember des Jahres. Soweit nicht durch das BilMoG berührt, wurden die Gliederungs-, Ausweisund Bewertungsgrundsätze gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen beibehalten. In der Konzernbilanz sowie in der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung sind aus Gründen einer verbesserten Übersicht Posten zusammengefasst, die im Konzernanhang jedoch gesondert aufgegliedert werden. Die Aufgliederung und Entwicklung des in der Konzernbilanz dargestellten Anlagevermögens zeigt der im Konzernanhang enthaltene Anlagespiegel. Für die Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewandt. 90 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss (2) Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT alle Tochtergesellschaften, die die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Wesentliche Gemeinschaftsunternehmen werden entsprechend dem Anteil am Stammkapital konsolidiert. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die aus Konzernsicht von untergeordneter Bedeutung sind, werden nach der Equity-Methode bilanziert. Eine Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 und Abs. 3 HGB ist im Rahmen der Erläuterungen zum Finanzanlagevermögen beigefügt. In den Konsolidierungskreis wurden im Berichtsjahr insgesamt 30 Gesellschaften einbezogen (Vorjahr: 26). Davon wurden 17 (Vorjahr: 14) Gesellschaften voll- und drei (unverändert zum Vorjahr) Gesellschaften quotenkonsolidiert sowie 10 Gesellschaften at equity bilanziert (Vorjahr: 9). Im Berichtsjahr wurden erstmals im Wege der Vollkonsolidierung die Pfalzsolar Solarpark I GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, die Pfalzsolar Solarpark II GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, sowie die Energiepark Westheim GmbH, Ludwigshafen am Rhein (im Vorjahr at equity), in den Konzernabschluss einbezogen. Erst- und Entkonsolidierungen erfolgen grundsätzlich zum Zeitpunkt der Übernahme bzw. Aufgabe der Beherrschung. Im Berichtsjahr wurden folgende assoziierten Unternehmen erstmals at equity in den Konzernabschluss einbezogen: Neue Energie Donnersbergkreis GmbH, Kirchheimbolanden (Gesellschafter sind die Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigshafen am Rhein (44,90 %), der Landkreis Donnersbergkreis (25,10 %) sowie die Verbandsgemeinden Alsenz-Obermosel, Eisenberg, Göllheim, Kirchheimbolanden, Rockenhausen und Winnweiler (je 5,00 %)) und NaturEnergie Rockenhauser Land GmbH (NERo), Rockenhausen (Gesellschafter sind die Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigshafen am Rhein (50,00 %) und die Verbandsgemeinde Rockenhausen (50,00 %)). Die in den Konzernabschluss der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zum 31. Dezember 2010 einbezogenen Unternehmen werden auf den Seiten 101 und 102 dargestellt. 91 (3) Konsolidierungsgrundsätze Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Auf eine einheitliche Bilanzierung und Bewertung bei Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen, die at equity bilanziert werden, wurde nach § 312 Abs. 5 HGB verzichtet, da ihre Auswirkungen für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pfalzwerke-Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind. Die Kapitalkonsolidierung für die vollkonsolidierten Unternehmen erfolgt gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a. F. nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Buchwert des Eigenkapitals der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile. Für Erwerbsvorgänge/Gesellschaftsgründungen nach dem 31. Dezember 2009 wird die Neubewertungsmethode angewendet. Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Im Rahmen der Zwischenergebniseliminierung werden, vor dem Hintergrund der untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns, Lieferungs- und Leistungsgeschäfte mit at equity einbezogenen Unternehmen nicht eliminiert. Durch konzerninterne Lieferungen und Leistungen, die zum Ende des Geschäftsjahres den Bestand an unfertigen Erzeugnissen erhöht haben, sind Zwischenergebnisse angefallen. Diese Zwischengewinne werden im Rahmen der Konsolidierung nach § 304 Abs. 1 HGB eliminiert, sofern sie für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht nur von untergeordneter Bedeutung sind. Wesentliche Gemeinschaftsunternehmen (Beteiligungsquote 50 %) werden quotal in den Konzernabschluss einbezogen, wenn das Unternehmen zusammen mit einem anderen Unternehmen gemeinschaftlich geführt wird. Die Konsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen erfolgt nach den gleichen oben genannten Grundsätzen. 92 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Sofern von einem in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Firmenpolitik eines nicht einbezogenen Unternehmens, an dem das Unternehmen mindestens mit 20 % beteiligt ist, ausgeübt wird, so ist diese Beteiligung in der Konzernbilanz at equity bewertet. Der nach der Equity-Methode bilanzierte Geschäftsoder Firmenwert wird gemäß der Buchwertmethode im Beteiligungsansatz ausgewiesen. Für Erwerbsvorgänge/Gesellschaftsgründungen nach dem 31. Dezember 2009 wird die Neubewertungsmethode angewendet. Beteiligungsunternehmen mit einer Beteiligungsquote kleiner 50 %, auf die kein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Firmenpolitik ausgeübt wird, werden zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung vorgenommener Abschreibungen bewertet. Die Bildung von latenten Steuern erfolgt im Berichtsjahr ausschließlich aus Konsolidierungsvorgängen nach § 306 HGB. Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Die Aktivierung latenter Steuern unterbleibt nach § 274 HGB i.V.m § 298 Abs. 1 HGB in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts. Bei der Berechnung der latenten Steuern wurde ein Steuersatz von 28,48 % zu Grunde gelegt. Wesentliche aktive latente Steuern ergaben sich aus der unterschiedlichen handels- und steuerrechtlichen Bewertung bei den Pensionsrückstellungen und den sonstigen Rückstellungen. Passive latente Steuern ergaben sich bei der Bewertung des Anlagevermögens. (4) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und unter Zugrundelegung ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Zugänge bei den Sachanlagen (ggf. einschließlich aktivierter Eigenleistungen) sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die 93 Konzern-Herstellungskosten umfassen die Materialeinzelkosten, die Fertigungseinzelkosten, die Sonderkosten der Fertigung und angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten, des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist sowie angemessene Teile der Verwaltungsgemeinkosten. Erhaltene öffentliche Kapitalzuschüsse werden aktivisch abgesetzt. Sofern es sich um bezuschusste Instandhaltungsmaßnahmen handelt, werden diese bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, sofort ertragswirksam vereinnahmt. Bei der Pfalzgas GmbH, Frankenthal, werden erhaltene Ertragszuschüsse passiviert und analog der aktivischen Anlage abgeschrieben. Auf eine Anpassung an die konzerneinheitlichen Bewertungsmethoden wurde gemäß § 308 Abs. 2 Satz 3 HGB verzichtet, da die Auswirkungen für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pfalzwerke-Konzerns nur von untergeordneter Bedeutung sind. Die planmäßigen Abschreibungen für unbewegliche Sachanlagen werden grundsätzlich linear (in Altfällen bis 1995 stufendegressiv) im Bereich der Stromversorgung und im Bereich der Gasversorgung vorgenommen. Bei beweglichen Sachanlagen (Zugänge bis 31. Dezember 2007) wird überwiegend von der degressiven Abschreibungsmethode Gebrauch gemacht. Der Übergang zur linearen Methode erfolgt, sobald diese zu höheren Abschreibungen führt. Zugänge ab dem 1. Januar 2008 werden linear abgeschrieben. Für Zugänge von beweglichen Sachanlagen werden die Abschreibungen im Zugangsjahr pro rata temporis berücksichtigt. Den Abschreibungen liegen die voraussichtlichen Nutzungsdauern nach den steuerlichen AfA-Tabellen zu Grunde. Die Abschreibungen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgen seit dem 1. Januar 2008 konzernweit grundsätzlich linear. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden vorgenommen. In Anlehnung an § 6 Abs. 2 EStG werden Anschaffungs- oder Herstellungskosten (AHK) von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, von bis zu 150 € im Wirtschaftsjahr der Anschaffung in voller Höhe als Betriebsausgaben behandelt. Bei AHK zwischen 150 € und 1.000 € erfolgt gemäß § 6 Abs. 2a EStG die Aktivierung auf Sammelposten. Die Sammelposten werden im Zugangsjahr der Bildung und den folgenden vier Wirtschafts- 94 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss jahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd abgeschrieben. Sofern sich nach handelsrechtlichen Grundsätzen Bedarf einer außerplanmäßigen Wertberichtigung ergibt oder ein Abgang erfolgt, werden in Abweichung zur steuerlichen Vorgehensweise die Veränderungen buchhalterisch erfasst. Ab 2010 werden bei der Pfalzgas GmbH, Frankenthal, die Vermögensgegenstände bis 410 € im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Beteiligungen, Wertpapiere des Anlagevermögens, Ausleihungen und von den Gesellschaften gewährte Darlehen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder zum Nominalwert angesetzt bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert, sofern die Wertminderung voraussichtlich dauerhaft ist. Rückdeckungsversicherungen sind mit dem Rückkaufswert bilanziert. Die Bewertung des Deckungsvermögens bestimmt sich nach den Anschaffungskosten. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen sowie fertige Erzeugnisse und Waren werden, unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips, mit den fortgeschriebenen Durchschnittspreisen oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Nicht abgerechnete Leistungen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten der Vorräte umfassen die selben Bestandteile wie die Herstellungskosten der Vermögensgegenstände des Anlagevermögens. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden nach dem Wahlrecht des § 268 Abs. 5 Satz 2 HGB in 2010 erstmals offen im Posten Vorräte abgesetzt und nicht gesondert in den Verbindlichkeiten ausgewiesen. Eine Anpassung der Vergleichsangaben des Vorjahres ist unterblieben. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel sind mit dem Nominalwert angesetzt. Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet. Zweifelhafte Forderungen sind mit ihrem voraussichtlich realisierbaren Wert ausgewiesen. Für das allgemeine Kreditrisiko wird eine Pauschalwertberichtigung gebildet. Die Ermittlung der Einzelwertberichtigung wurde im Vorjahr 95 angepasst. Das aktuelle Wertberichtigungsraster sieht überwiegend eine gestaffelte Wertberichtigungshöhe vor. Demnach werden Forderungen mit einer Überfälligkeit größer 90 und kleiner 365 Tagen bzw. zwischen 365 und 1.095 Tagen bzw. größer 1.095 Tagen in Höhe von 50 bzw. 75 bzw. 100 % ihres Buchwerts wertberichtigt. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens werden mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet. Die empfangenen Ertragszuschüsse der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und der Pfalzgas GmbH, Frankenthal, werden aufgrund der Allgemeinen Versorgungsbedingungen und besonderer Vereinbarungen erhoben. Die Bildung eines Sonderpostens für die Investitionszuschüsse für den Strom-, Wärme- und Gasbereich erfolgt in Höhe des auf das jeweilige Wirtschaftsgut entfallenden (Teil des) Zuschussbetrages („passivischer Bruttoausweis“) mit übereinstimmender Abschreibung des Vermögensgegenstandes und Auflösung des Sonderpostens. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden im Pfalzwerke-Konzern nach der Anwartschaftsbarwertmethode unter Verwendung der “Richttafeln 2005 G“ von Klaus Heubeck ermittelt. Es sind alle Verpflichtungen aus den geltenden Versorgungszusagen passiviert. Für die Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, wurde pauschal der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer restlichen Laufzeit von 15 Jahren von 5,16 % (Vorjahr: 5,63 %) gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV) vom 18. November 2009 verwendet. Erwartete Einkommensentwicklungen mit 3,40 % (unverändert zum Vorjahr) und künftige Rentenanpassungen in Höhe von 1,96 % (unverändert zum Vorjahr) berücksichtigt. Auf eine konzerneinheitliche Anpassung der Bewertungsparameter wurde auf Grund der untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pfalzwerke-Konzerns verzichtet. Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Rest- 96 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss laufzeit entsprechenden von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre unter Anwendung der Bruttomethode abgezinst. In Anwendung des in Art. 67 Abs. 3 EGHGB eingeräumten Wahlrechts wurden Rückstellungen nach § 249 Abs. 2 HGB in der bis zum 28. Mai 2008 geltenden Fassung beibehalten (Aufwandsrückstellungen). Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. 97 Aktiva (5) Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens Anschaffungs- bzw. Herstellungswerte Zugänge UmStand buchungen Anfang Berichtsjahr Veränderungen des Konsolidierungskreises Tsd. € Tsd. € Abgänge Stand Ende Berichtsjahr Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € 27.933 2.115 121 - 3.903 26.266 2.581 6.013 5.022 4.920 401 4.800 - 4.921 - - 2.581 15.733 502 41.549 7.436 0 0 3.903 45.082 109.509 1.237.002 1.940 40.507 1.602 25.018 - 1.501 15.493 111.550 1.287.034 33.088 1.651 268 - 601 34.406 65.004 1.444.603 32.877 76.975 - 26.888 0 0 17.595 70.993 1.503.983 Beteiligungen 0 36.447 1.198 - - - 0 37.645 Beteiligung an assoziierten Unternehmen 10.851 133 - - 100 - 10.884 6.661 198.319 2.132 1.461 255.871 470 1 355 2.157 0 - 100 174 19 109 302 6.957 198.319 2.114 1.707 257.626 1.742.023 86.568 0 - 100 21.800 1.806.691 Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Lizenzen und Software Geschäfts- oder Firmenwert Baukostenzuschüsse Geleistete Anzahlungen Immaterielle Vermögensgegenstände gesamt Sachanlagen Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Sachanlagen gesamt Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Wertpapiere des Anlagevermögens Sonstige Ausleihungen Rückdeckungsversicherung Finanzanlagen gesamt Anlagevermögen gesamt In den Abschreibungen sind außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 1.322 Tsd. € (Vorjahr: 6.231 Tsd. €) der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und 68 Tsd. € (Vorjahr: 0 Tsd. €) der NaturEnergie Rockenhauser Land GmbH (NERo), Rockenhausen, enthalten. 98 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Kumulierte Abschreibungen ZuschreiAbschreiStand bungen bungen Anfang Berichtsjahr Berichtsjahr Umbuchungen Veränderungen des Konsolidierungskreises Tsd. € Tsd. € Abgänge Stand Ende Berichtsjahr Buchwerte 31.12.2010 Buchwerte Vorjahr Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € 22.391 - 2.482 - - 3.903 20.970 5.296 5.542 1.961 4.920 - - 48 85 - - - - 2.009 5.005 - 572 10.728 502 620 1.093 5.022 29.272 0 2.615 0 0 3.903 27.984 17.098 12.277 71.845 984.153 - 1.758 26.679 - 12 12 - 1.365 14.686 72.226 996.158 39.324 290.876 37.664 252.849 26.256 - 1.780 - - 581 27.455 6.951 6.832 1.082.254 0 30.217 0 0 16.632 1.095.839 70.993 408.144 65.004 362.349 2.080 - 4 - - - 2.084 0 35.561 0 34.367 - - - - - - - 10.884 10.851 2.080 0 4 0 0 0 2.084 6.957 198.319 2.114 1.707 255.542 6.661 198.319 2.132 1.461 253.791 1.113.606 0 32.836 0 0 20.535 1.125.907 680.784 628.417 99 (6) Immaterielle Vermögensgegenstände Bei den Immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich u. a. um entgeltlich erworbene Lizenzen und Software in Höhe von 5.296 Tsd. € (Vorjahr: 5.542 Tsd. €) sowie um geleistete Baukostenzuschüsse der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Darüber hinaus besteht ein Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Jahresabschluss der Repa GmbH Elektrotechnik, Landau in der Pfalz, in Höhe von 572 Tsd. € (Vorjahr: 620 Tsd. €). Die Abschreibung erfolgt in Anlehnung an die geschäftsübliche Vertragsstruktur über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren. (7) Sachanlagen Die Investitionssumme der Pfalzwerke-Gruppe belief sich im Berichtsjahr auf 76.975 Tsd. €. Dies ist im Wesentlichen durch Investitionen bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, der PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein, und der Pfalzwerke geofuture GmbH, Ludwigshafen am Rhein, bedingt. Dabei investierten die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, vorwiegend in den Ortsnetzbau, in maschinelle Anlagen des Netzbereichs sowie in Energieversorgungsleitungen, die PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein, überwiegend in den Bau des hochverfügbaren DATACENTER Rhein-Neckar und die Pfalzwerke geofuture GmbH, Ludwigshafen am Rhein, in ein Kraftwerksprojekt auf geothermischer Basis. (8) Finanzanlagen 31.12.2010 Tsd. € Tsd. € Beteiligungen 35.561 34.367 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 10.884 6.957 10.851 6.661 198.319 198.319 Sonstige Ausleihungen 2.114 2.132 Rückdeckungsversicherung 1.707 1.461 255.542 253.791 Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Wertpapiere des Anlagevermögens 100 Vorjahr Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens handelt es sich ausschließlich um Anteile an einem Spezialfonds der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Im Berichtsjahr gab es keine Zu- oder Verkäufe. Das Sondervermögen ist als Gegenposition zu bestehenden und zukünftigen Verpflichtungen - insbesondere aus Pensionsansprüchen - zu verstehen und strebt als Anlageziel eine wertbeständige und auf Ertrag orientierte Anlageform an. Der Marktwert (Inventarwert) beträgt 204.580 Tsd. €. Die positive Differenz zum Buchwert liegt bei 6.261 Tsd. €. Die im Geschäftsjahr 2010 erfolgte Ausschüttung beträgt 6.677 Tsd. €. Es gibt keine Beschränkungen in der Möglichkeit der täglichen Rückgabe. Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 Satz 4 HGB waren nicht erforderlich, da der Marktwert höher als der Buchwert ist. Angaben zum Anteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 HGB Anteil am Kapital zum 31.12.2010 % Eigenkapital PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein 100,0 3.039 Pfalzwerke Netzgesellschaft mbH, Ludwigshafen/Rhein 100,0 100 MAnet GmbH, Ludwigshafen am Rhein 100,0 6.708 100,0 731 100,0 137 100,0 25 100,0 96 65,0 2.848 Pfalzwerke Projektbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigshafen/Rhein (kurz PPBG) (nachfolgend die Tochtergesellschaften der PPBG) 100,0 353 K-Park Energie GmbH, Ludwigshafen am Rhein 100,0 0 BioK Biomasse Heizkraftwerk GmbH, Frankenthal 100,0 0 PFALZSOLAR GmbH, Ludwigshafen/Rhein 100,0 802 Pfalzsolar Betriebsführungsgesellschaft mbH, Ludwigshafen 100,0 27 Pfalzsolar Solarpark I GmbH & Co. KG, Ludwigshafen 100,0 0 100,0 0 51,0 123 Verbundene Unternehmen (vollkonsolidierte Unternehmen) Repa GmbH Elektrotechnik, Landau in der Pfalz WRH, Wasser Ver- und Entsorgung Rhein-Haardt GmbH, Limburgerhof 1) Pfalzwerke geofuture GmbH, Ludwigshafen am Rhein Energiepark Westheim GmbH, Ludwigshafen am Rhein 2) FFR Fernwärmeversorgung Flugplatz Ramstein GmbH, Ramstein-Miesenbach Pfalzsolar Solarpark II GmbH & Co. KG, Ludwigshafen 3) 3) Kraft Wärme Wörth GmbH, Ludwigshafen am Rhein 1) Tsd. € In 2010 restlicher Erwerb von 25,10 % der Geschäftsanteile an der WRH, Wasser Ver- und Entsorgung Rhein-Haardt GmbH, Limburgerhof, von der RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, Mühlheim/Ruhr. 2) Im Vorjahr at equity konsolidiert. 3) Die Gesellschaften wurden in 2010 gegründet. Sie wurden erstmals im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. 101 Angaben zum Anteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 HGB Anteil am Kapital zum 31.12.2010 % Eigenkapital Pfalzgas GmbH, Frankenthal 50,00 42.332 VOLTARIS GmbH, Maxdorf 50,00 1.885 50,00 0 50,00 692 50,00 142 50,00 - Gemeinschaftsunternehmen (quotenkonsolidierte Unternehmen) pfalzwind GmbH, Wörrstadt Assoziierte Unternehmen (at equity-Bewertung) 1) MANUS GmbH, Ludwigshafen/Rhein geo x GmbH, Landau i. d. Pfalz NaturEnergie Rockenhauser Land GmbH (NERo), Rockenhausen Eoliennes GER SNC, Honfleur (Frankreich) 2) 3) 50,00 - VENT PALATIN SAS, Landunvez (Frankreich) 2) 4) 50,00 - Neue Energie Pfälzer Bergland GmbH, Kusel 3) 49,00 14 48,98 1.128 44,90 - 40,00 491 2) 4) BESTEC GmbH, Kandel Neue Energie Donnersbergkreis GmbH, Kirchheimbolanden TWL-Kom GmbH, Ludwigshafen am Rhein 2) 3) 5) BioEnergie Maikammer GmbH, Maikammer 40,00 - prego services GmbH, Saarbrücken 37,45 8.696 FAMIS Gesellschaft für Facility Management und Industrieservices mbH, Saarbrücken 37,45 14.371 24,90 27.187 23,495 10.414 Wärme-Service Zweibrücken GmbH (WSZ), Zweibrücken 24,50 479 Stadtwerke Lambrecht (Pfalz) GmbH, Lambrecht (Pfalz) 20,00 3.904 Übrige Beteiligungsunternehmen 3) 6) 1) 7) Stadtwerke Neustadt an der Weinstraße GmbH, Neustadt an der Weinstraße Stadtwerke Bliestal GmbH, Blieskastel 102 Tsd. € 1) Sämtliche Angaben aus dem Vorjahresabschluss. 2) Vorjahreswerte noch nicht vorhanden, da die Gesellschaften erst in 2010 gegründet wurden. 3) Beteiligungsgesellschaft der PPBG. 4) Beteiligungsgesellschaft der pfalzwind GmbH, Wörrstadt. Die Gesellschaften werden gemäß § 311 Abs. 2 HGB zu Anschaffungskosten bilanziert. 5) 40,00 % Beteiligung der PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein. 6) Die Gesellschaft wurde 2009 gegründet; erster Abschluss für Geschäftsjahr 2010. 7) Die Angabe des Geschäftsergebnisses unterbleibt nach § 313 Abs. 3 Satz 1 HGB. Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Die assoziierten Unternehmen sowie die Gemeinschaftsunternehmen, die nicht quotenkonsolidiert werden, sind nach der Equity-Methode bewertet, bei der die Buchwerte der Beteiligungen jährlich um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen angepasst werden. Die aktivischen Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung in Höhe von 4.006 Tsd. € werden über einen Zeitraum von 20 Jahren abgeschrieben. (9) Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen Fertige Erzeugnisse und Waren Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 31.12.2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € 6.082 2.875 19.975 12.457 773 6.796 - 13.666 0 13.164 22.128 31.12.2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € 230.325 244.157 330 351 7.503 6.113 44.029 41.078 (15.621) (13.701) 282.187 291.699 Durch die aktivische Absetzung der erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen ergibt sich eine Reduktion der Bilanzsumme um 13.666 Tsd. €. (10) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Vermögensgegenstände - davon Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 103 Für die erst nach Durchführung der Jahresverbrauchsabrechnung in genauer Höhe feststehenden Forderungen aus Energielieferungen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, sowie der Pfalzgas GmbH, Frankenthal, an Privat- und Gewerbekunden sind sorgfältig geschätzte Beträge angesetzt. In den Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen und in den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 85 Tsd. € (Vorjahr: 232 Tsd. €) bzw. 6.276 Tsd. € (Vorjahr: 4.333 Tsd. €) enthalten. (11) Wertpapiere Dieser Posten betrifft fast ausschließlich die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Unter diesem Posten sind seit dem Berichtsjahr 2010 ausschließlich Sonstige Wertpapiere mit 75.764 Tsd. € (Vorjahr: 62.637 Tsd. €), insbesondere Anleihen, Aktien und Zertifikate, ausgewiesen. Nach dem BilMoG ist ein aktivischer Ausweis Eigener Aktien mit korrespondierendem Ausweis einer Rücklage für eigene Anteile nicht mehr zulässig. Entsprechend der Neufassung des § 272 HGB wurde der Ausweis der Eigenen Aktien angepasst. (12) Flüssige Mittel 31.12.2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € Schecks und Kassenbestand 50 48 Guthaben bei Kreditinstituten 95.431 95.478 95.481 95.526 (13) Rechnungsabgrenzungsposten Der Gesamtbetrag von 3.640 Tsd. € (Vorjahr: 1.824 Tsd. €) umfasst im Wesentlichen im Voraus geleistete Auszahlungen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT in Höhe von 2.087 Tsd. € sowie Disagien auf erhaltene Darlehen in Höhe von 810 Tsd. € (Vorjahr: 704 Tsd. €). 104 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss (14) Aktive latente Steuern Die aktiven latenten Steuern nach § 306 HGB resultieren aus ergebniswirksamen Vorgängen im Rahmen der Konsolidierung und stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Pfalzwerke geofuture GmbH, Ludwigshafen am Rhein. Passiva (15) Gezeichnetes Kapital 31.12.2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € (1 703 680 Stück) (53 240 Stück) 87.478 2.732 87.478 2.732 (112 772 Stück) 5.790 5.790 Rechnerischer Wert eigener Anteile - 1.525 0 Ausgegebenes Kapital 94.475 96.000 Stammaktien Inhaberaktien Namensaktien Stimmrechtslose Vorzugsaktien Das Grundkapital der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, ist eingeteilt in 1.869.692 nennwertlose Stückaktien. Die ausgegebenen Urkunden über Nennbetragsaktien bleiben gültig, wobei jede Nennbetragsaktie über ursprünglich 1.000 DM zehn Stückaktien bzw. jede Nennbetragsaktie über ursprünglich 100 DM eine Stückaktie verbrieft. Bei den stimmrechtslosen Vorzugsaktien handelt es sich um vinkulierte Namensaktien, die mit einer garantierten Vorzugsdividende von 2,80 € je Stückaktie ausgestattet sind. Auf Grund der Neuregelung des BilMoG ist gemäß § 272 Abs. 1a HGB der rechnerische Wert eigener Anteile offen von dem Posten Gezeichnetes Kapital abzusetzen. 105 (16) Gewinnrücklagen Stand am 01.01.2010 Entnahmen Änderungen lt. BilMoG Einstellungen Stand am 31.12.2010 Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Gesetzliche Rücklage 6.642 0 0 0 6.642 Rücklage für eigene Anteile 3.018 0 - 3.018 0 0 52.682 - 350 1.498 337 54.167 62.342 - 350 - 1.520 337 60.809 Andere Gewinnrücklagen Gemäß der Neuregelung des BilMoG ist nach § 272 Abs. 1a HGB der rechnerische Wert der im Umstellungszeitpunkt aktivisch ausgewiesenen eigenen Anteile (1.498 Tsd. €) offen vom Posten Gezeichnetes Kapital abzusetzen und der übersteigende Betrag (1.520 Tsd. €) mit den anderen Gewinnrücklagen zu verrechnen. Die Rücklage für eigene Anteile (3.018 Tsd. €) ist aufzulösen und wird in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Somit ergibt sich insgesamt eine Erhöhung der anderen Gewinnrücklagen von 1.498 Tsd. €. Bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, sind die anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 1.525 Tsd. € auf Grund eigener Anteile ausschüttungsgesperrt (§ 57 Abs. 1 AktG). Die Anderen Gewinnrücklagen veränderten sich insgesamt wie folgt: Stand am Jahresanfang Entnahme aus Gewinnrücklage wegen Erwerb eigener Anteile Verrechnung des Geschäfts- oder Firmenwertes Einstellung des equity-Mehrergebnisses Einstellung aus dem Jahresüberschuss 31.12.2009 Tsd. € Tsd. € 52.682 53.717 - 32 - 58 0 - 2.618 337 8 0 1.200 Änderungen lt. BilMoG 1.498 433 Veränderung Gewinnrücklagen FFR Fernwärmeversorgung Flugplatz Ramstein GmbH, Ramstein-Miesenbach - 306 0 - 12 0 54.167 52.682 Sonstiges Stand am Jahresende 106 31.12.2010 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss (17) Konzern-Bilanzgewinn 31.12.2010 31.12.2009 Tsd. € Tsd. € 18.816 26.201 14.210 6.416 Entnahme aus Gewinnrücklage wegen Erwerb eigener Anteile 32 58 Ertrag aus offener Absetzung des rechnerischen Wertes eigener Anteile 27 0 - 60 0 0 - 1.258 - 690 - 619 32.335 30.798 2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € 57.536 62.030 2.317 2.997 - 7.024 - 7.491 52.829 57.536 Konzern-Jahresüberschuss Gewinnvortrag Aufwand aus Erwerb eigener Anteile Einstellungen in andere Gewinnrücklagen Anteile anderer Gesellschafter am Konzernergebnis Bilanzgewinn (18) Ausgleichsposten für die Anteile anderer Gesellschafter Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen die Minderheitsgesellschafter der FFR Fernwärmeversorgung Flugplatz Ramstein GmbH, RamsteinMiesenbach (35 %), und der Kraft Wärme Wörth GmbH, Ludwigshafen am Rhein (49 %). (19) Empfangene Ertragszuschüsse Stand am Jahresanfang Zugang Auflösung Stand am Jahresende Die empfangenen Ertragszuschüsse wurden von Kunden für Energieversorgungsanschlüsse geleistet. Die empfangenen Ertragszuschüsse betreffen ausschließlich die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und die Pfalzgas GmbH, Frankenthal. Die Bildung eines Sonderpostens für die Investitionszuschüsse erfolgt in Höhe des auf den jeweiligen Vermögensgegenstand entfallenden (Teil des) Zuschussbetrages („passivischer Bruttoausweis“) mit übereinstimmender Abschreibung des Vermögensgegenstandes und Auflösung des Sonderpostens. 107 (20) Rückstellungen 31.12.2010 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen Vorjahr Tsd. € Tsd. € 377.725 369.753 11.342 10.578 247.779 224.702 636.846 605.033 Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen betreffen die Gesellschaften PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, Pfalzgas GmbH, Frankenthal, Pfalzwerke Netzgesellschaft mbH, Ludwigshafen/Rhein, PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein, Repa GmbH Elektrotechnik, Landau in der Pfalz, sowie VOLTARIS GmbH, Maxdorf. Diese haben sich wie folgt entwickelt: 2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € 369.753 365.935 Verrechnung nach § 298 Abs. 1 i.V.m. § 246 Abs. 2 HGB - 102 0 Vermögensübertragung - 140 - 102 - 22.461 - 22.216 0 -3 Zuweisung 30.675 26.139 - davon außerordentlicher Aufwand lt. BilMoG (1.470) (0) 377.725 369.753 Stand am Jahresanfang Inanspruchnahme Auflösung Stand am Jahresende Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde unter Inanspruchnahme des Wahlrechts nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB der sich aus der Änderung der Rückstellungsbilanzierung nach §§ 249 Abs. 1 Satz 1, 253 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 HGB durch das BilMoG ergebende Zuführungsbetrag über den Höchstzeitraum von 15 Jahren verteilt. Im Berichtsjahr wurden 1/15 des Zuführungsbetrages der Pensionsrückstellung zugeführt (1.124 Tsd. €). Die Aufwendungen aus der Zuführung sind nach Art. 67 Abs. 7 EGHGB gesondert im Posten außerordentliche Aufwendungen ausgewiesen. Der in Zukunft noch anzusammelnde Betrag (Unterdeckung) beträgt 15.700 Tsd. € (Art. 67 Abs. 2 EGHGB). Bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, wurde dagegen die unter der Position Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthaltene Rückstellung für Deputate im Berichtsjahr in Höhe von 346 Tsd. € auf den sich nach neuen Bewertungsvorschriften ergebenden Wert zugeführt. 108 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Bei der Repa GmbH Elektrotechnik, Landau in der Pfalz, wurde für eine Versorgungszusage die dazugehörige Rückdeckungsversicherung an den Versorgungsempfänger verpfändet. Diese Rückstellung wurde nach § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB in Höhe des beizulegenden Zeitwertes der Rückdeckungsversicherung 102 Tsd. € (der den Anschaffungskosten entspricht) angesetzt und mit dem Deckungsvermögen saldiert (Verrechnung nach § 298 Abs. 1 i.V.m. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB). Die Rückstellung für pensionsähnliche Verpflichtungen beträgt 5.453 Tsd. € (Vorjahr: 5.024 Tsd. €). Die Sonstigen Rückstellungen stellen sich im Einzelnen wie folgt dar: 2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € 16.698 (280) 17.965 (0) 155.676 132.567 Unterlassene Instandhaltung 13.645 21.519 Übrige Verpflichtungen 61.760 52.651 247.779 224.702 Personalbereich - davon außerordentlicher Aufwand lt. BilMoG Liefer- und Leistungsgeschäfte Die in den sonstigen Rückstellungen enthaltene Überdeckung aus Zinseffekten beträgt nach Art. 67 Abs. 1 Satz 4 EGHGB zum 31. Dezember 2010 3.061 Tsd. €. Der außerordentliche Aufwand in Höhe von 280 Tsd. € ergibt sich aus der, nach neuen Bewertungsvorschriften notwendigen, Zuführung zu den Rückstellungen für Frühruhestand bzw. Sterbegeld bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und der PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen/Rhein, bzw. bei der VOLTARIS GmbH, Maxdorf. 109 (21) Verbindlichkeiten Art der Verbindlichkeit 31.12.2010 davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr Vorjahr Tsd. € Tsd. € über 1 bis zu 5 Jahren Tsd. € 1.457 - 695 762 1.457 136.483 19.211 71.371 45.901 130.530 - - - - 14.928 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 32.993 32.993 - - 32.028 Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 19.896 4.896 15.000 - 10.400 7.085 1.885 1.037 4.163 6.818 71.409 56.429 464 14.516 48.887 Genussscheinkapital Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Verbindlichkeiten - davon aus Steuern - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit über 5 Jahre gesamt Tsd. € Tsd. € (36.814) (23.044) (2.920) (3.402) 269.323 115.414 88.567 65.342 245.048 Die Genussscheine, die im Rahmen des Erwerbs von Ortsnetzen in den Jahren 1988 bis 1997 von der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, ausgegeben wurden, lauten auf einen Nennbetrag von je 10.000 DM. Es handelt sich um 285 Namenspapiere mit 20-jähriger Laufzeit, die nicht in den Börsenhandel einbezogen sind. Die Verzinsung erfolgt dividendenabhängig. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten Bankdarlehen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, (64.799 Tsd. €), der Pfalzgas GmbH, Frankenthal (4.839 Tsd. €, quotaler Wert), der pfalzwind GmbH, Wörrstadt (41.642 Tsd. €, quotaler Wert), der PFALZSOLAR GmbH, Ludwigshafen/Rhein (13.925 Tsd. €), der Pfalzsolar Solarpark I GmbH & Co. KG, Ludwigshafen (1.510 Tsd. €), und der PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein (9.600 Tsd. €). 110 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen enthalten u.a. ein langfristig von der prego services GmbH, Saarbrücken, an die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, gewährtes Darlehen in Höhe von 15.000 Tsd. € (Vorjahr: 9.000 Tsd. €). In den Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen und in den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3.914 Tsd. € (Vorjahr: 493 Tsd. €) bzw. 99 Tsd. € (Vorjahr: 22 Tsd. €) enthalten. Die Erhöhung bei den Sonstigen Verbindlichkeiten ergibt sich im Wesentlichen durch bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, noch nicht abgeführte Strom-, Erdgas- und Umsatzsteuer sowie der Begebung von Klimaschutzzertifikaten im Rahmen unseres Engagements für den Klimaschutz. Die Verbindlichkeiten sind bis auf die üblichen Eigentumsvorbehalte im Wesentlichen unbesichert. Bei der pfalzwind GmbH, Wörrstadt, sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Rückzahlungsverpflichtungen eingeräumter Darlehen sowie aus Kontokorrentkrediten durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert. Die Sicherheiten bestehen im Wesentlichen in Form sicherungsübereigneter Windenergieanlagen, Patronatserklärungen, first-loss-Garantien der Gesellschafterin PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und der juwi Holding AG, Mainz, sowie der Abtretung von Einspeisevergütungen aus den Windenergieanlagen. Bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, sind Darlehen in einer Höhe von 21.800 Tsd. € (Vorjahr: 22.100 Tsd. €) durch Verpfändung von Wertpapieren und Konten vollständig besichert. Bei der PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein, ist ein Darlehen in Höhe von 9.500 Tsd. € (Vorjahr: 8.550 Tsd. €) über verpfändete Wertpapiere der Muttergesellschaft besichert. (22) Rechnungsabgrenzungsposten Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Zahlungen von Kunden für Leistungen nach dem Bilanzstichtag (862 Tsd. €). 111 (23) Passive latente Steuer Die passiven latenten Steuern in Höhe von 236 Tsd. € (Vorjahr: 0 Tsd. €) betreffen Ergebniseffekte im Rahmen der Schuldenkonsolidierung. (24) Haftungsverhältnisse nach § 251 i.V.m. § 298 Abs. 1 HGB Bürgschaften/Garantien/Sicherheitsleistungen 31.12.2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € 13.820 12.715 638 638 14.458 13.353 1) Haftungsverhältnisse auf Grund von Patronatserklärungen 2) 1) Die Garantien sind mit jährlichen Höchstbeträgen berücksichtigt. 2) Gegenüber der prego services GmbH, Saarbrücken, besteht eine Patronatserklärung mit einem nicht quantifizierten Höchstbetrag. Das Risiko der Inanspruchnahme der hier ausgewiesenen Posten ist zu gering, um sie als Rückstellungen zu passivieren. (25) Nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommene Geschäfte nach § 314 Abs. 1 Nr. 13 HGB Wesentliche nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommene Geschäfte mit nahestehenden, nicht vollkonsolidierten Unternehmen und Personen nach § 314 Abs. 1 Nr. 13 HGB liegen im Berichtsjahr nicht vor. (26) Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte nach § 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB betreffen Verpflichtungen aus Leasing- und Mietverträgen in Höhe von 36.856 Tsd. € (Vorjahr: 38.592 Tsd. €). Die Angaben beziehen sich grundsätzlich auf die Gesamtlaufzeiten der Verträge. Bei den nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB handelt es sich im Wesentlichen um Verpflichtungen 112 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss aus dem Netzpachtvertrag, Dienstleistungsverträgen, KFZ-Leasingverträgen, Mietverträgen für IT-Hardware sowie Verpflichtungen über die Anmietung von Datenstrecken, Allokationsräumen und Telekommunikationseinrichtungen. Diese Verträge stellen eine Finanzierungsalternative dar, durch die im Wesentlichen eine Liquiditäts- und Eigenkapitalschonung erreicht wird. Ein wesentliches Risiko besteht darin, dass die gepachteten, geleasten und gemieteten Gegenstände nicht dauerhaft benötigt werden. Eine Chance besteht darin, dass durch die Pacht- und Mietverträge das wirtschaftliche Risiko nicht auf die Gesellschaften übergeht. Als weitere Vorteile sind vor allem die Flexibilität hinsichtlich Verfügbarkeit und Preisgestaltung zu nennen. (27) Sonstige finanzielle Verpflichtungen gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 2 a HGB Im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist der PfalzwerkeKonzern sonstige finanzielle Verpflichtungen nach § 314 Abs. 1 Nr. 2 a HGB eingegangen. Diese ergeben sich aus dem Bestellobligo aus begonnenen Investitionsprojekten in Höhe von 24.626 Tsd. € (Vorjahr: 25.972 Tsd. €). Die Angaben beziehen sich grundsätzlich auf die Gesamtlaufzeiten der Verträge. (28) Derivative Finanzinstrumente Angaben nach § 314 Nr. 11 HGB: Bei den bilanzierten Finanzinstrumenten stellen die ausgewiesenen Beträge der finanziellen Vermögenswerte und Schulden das maximale Bonitätsoder Ausfallrisiko dar. Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfall-/ Kursrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen erfasst. Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten sind in der Gewinnund-Verlustrechnung enthalten. Bei den bilanzierungspflichtigen Commodity-Stromderivaten handelt es sich um Derivate, die zu Eigenhandelszwecken gehalten werden. Nicht berücksichtigt sind Warentermingeschäfte, die abgeschlossen wurden, um einen physischen Bedarf des Unternehmens aus zukünftigen Energielieferverpflichtungen abzudecken. 113 In der folgenden Tabelle sind das Nominalvolumen und die Marktwerte der eingesetzten Commodity-Stromderivate der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, wiedergegeben: Bewertungseinheit Unbedingte Stromgeschäfte Produktart Commodity/Portfolio Strom Restlaufzeit Nominalwert Tsd. € Marktwert/beizulegender Wert 1) Tsd. € Forwards <= 1 Jahr 519.724 1.208 Forwards > 1 Jahr 211.355 355 731.079 1.563 Nominalwert 2) Tsd. € Marktwert/beizulegender Wert 1) Tsd. € 821 -9 821 -9 Sicherungsvolumen Bewertungseinheit Bedingte Stromgeschäfte Produktart Commodity/Portfolio Strom Restlaufzeit Optionen 3) < 1 Jahr Sicherungsvolumen 1) Der beizulegende Zeitwert ergibt sich aus einer Mark-to-market-Ermittlung der offenen Positionen zum Bilanzstichtag und berücksichtigt zusätzlich Gewinne und Verluste aus geschlossenen Positionen. 2) Nominalwert der Optionsprämie. 3) Für den negativen Marktwert bei den Optionen wurde eine Drohverlustrückstellung gebildet. Die zinsbezogenen Geschäfte betreffen Zinsswaps mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Die Nominalwerte der bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, eingesetzten Zinssicherungsgeschäfte (Swaps) betragen 4.875 Tsd. € bzw. 40.000 Tsd. €. Die Marktwerte (beizulegende Werte) zum Bilanzstichtag betragen 371 Tsd. € bzw. 1.662 Tsd. €. Der Nominalwert des bei der PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein, eingesetzten Zinssicherungsgeschäftes (Swap) beträgt 7.600 Tsd. €. Der Marktwert (beizulegende Wert) zum Bilanzstichtag beträgt - 535 Tsd. €. In beiden Gesellschaften wurde der Marktwert (beizulegender Wert) nach anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt. 114 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Angaben nach § 314 Nr. 15 HGB: Bewertungseinheiten Vertrieb Im Rahmen der allgemeinen Geschäftstätigkeit verkaufen die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, Energie mit zukünftigem Lieferdatum an Endverbraucher. Bei den schwebenden Geschäften handelt es sich um physisch zu erfüllende Warentermingeschäfte (Sicherungsgeschäft), die der Marktpreissicherung für zukünftige Energielieferverpflichtungen (Grundgeschäft) dienen und mit diesen Bewertungseinheiten im Sinne des § 254 HGB bilden. Im Geschäftsfeld der Industriekunden werden die Energiebezugspreise durch Back-to-back-Beschaffung abgesichert, d. h. zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses werden die Liefermengen eingedeckt, die mit dem Kunden vereinbart sind (Portfolio-Hedge). Preisrisiken sind damit dem Grunde nach ausgeschlossen. Mengenrisiken aus Lieferverträgen werden über Tolerenzbandregelungen minimiert. Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung (100 %) wird durch die Critical Term Match-Methode nachgewiesen. Diese unterstellt eine vollständige Risikoabsicherung, wenn bestimmte Kriterien beim Grundgeschäft und beim Sicherungsinstrument übereinstimmen. Für die Liefermengen an Privat- und Gewerbekunden (mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen) erfolgt eine strukturierte Beschaffung (Tranchenmodell), wobei auch zukünftige Prognosedaten für Energieliefermengen in branchenüblichen Zeiträumen (maximal bis 2014) berücksichtigt werden (Portfolio-Hedge). Zur Effektivitätsmessung der Bewertungseinheit wurden statistische Korrelationsverfahren herangezogen. Das Strompreisänderungsrisiko aus schwebenden und mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Lieferverträgen (Grundgeschäft) wird durch den Erwerb von Beschaffungsgeschäften abgesichert. Die Geschäftsleitung beabsichtigt, diese Bewertungseinheiten bis zum Zeitpunkt der Energielieferung aufrecht zu halten. Der in den Grundgeschäften abgesicherte Strompreisanteil beträgt 617.980 Tsd. €. Da das abgesicherte Risiko aus geschlossenen Positionen keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hat, wird auf dessen Quantifizierung verzichtet. 115 Angaben nach § 314 Nr. 15 HGB: Bewertungseinheiten Eigenhandel Neben der Beschaffungsoptimierung im Vertriebsgeschäft ist der Handel von Commodity-Derivaten zur Erzielung von Handelsgewinnen in engen, klar definierten Grenzen gestattet. Der Eigenhandel erfolgt limitiert und wird durch eine vom Handel getrennte Organisationseinheit, das Risikocontrolling, überwacht. Eine Gewinnerzielung im jeweiligen Handelsportfolio wird durch den Abschluss von Gegengeschäften (Glattstellung) erreicht. Die Glattstellung der Position ist nur mit gleichen oder gleichartigen Produkten des jeweiligen Commodity, die der gleichen Risikoart unterliegen, möglich. Durch die kompensatorische Wirkung von Short- und Long-Positionen werden die Risiken aus Marktpreisänderungen abgesichert (Portfolio-Hedge). Die Effektivität der Bewertungseinheit (Portfolioansatz) wird mittels einer Mark-to-marketBewertung belegt und beträgt 100 %. Auf diese Weise wird die kompensatorische Wirkung der Marktwerte aller Short- und Long-Positionen innerhalb eines Portfolios aufgezeigt und sichergestellt. Der Betrag des Grundgeschäftes (366.920 Tsd. €) wird durch das Sicherungsgeschäft abgesichert. Hinsichtlich des abgesicherten Risikos verweisen wir auf die Ausführungen zu den Bewertungseinheiten im Vertriebsgeschäft. Physisch zu erfüllende Geschäfte werden bei Glattstellung bis zur Energielieferung im Handelsportfolio weitergeführt (bis 2013). Eine Teildesignation von Sicherungsinstrumenten in Form einer Entnahme von derivativen Finanzinstrumenten aus dem Handelsportfolio vor deren physischer oder finanzieller Realisation ist entsprechend der Risikostrategie des Unternehmens und Zielsetzung des Handelsbestandes nicht gestattet. Angaben nach § 314 Nr. 15 HGB: Bewertungseinheiten Zinssicherungsgeschäfte Zur Absicherung von Zinsrisiken aus dem variabel verzinsten Schuldscheindarlehen (Grundgeschäft) in Höhe von 40.000 Tsd. € (zum Ultimo 2010) hat die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, einen Zinsswap (Sicherungsgeschäft) zum 15. Januar 2009 abgeschlossen. Durch den Zinsswap werden die halbjährlichen, variablen Zahlungsströme in halbjährliche, fixe Zahlungsströme in Höhe von 4,73 % p.a. umgewandelt (Mikro-Hedge). Der Nominalwert, die Tilgungsstruktur und die Laufzeit entsprechen dabei jenen des Schuldscheindarlehens. Die deckungsgleiche 116 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Abstellung (vollumfänglicher Ausgleich der gegenläufigen Zahlungsstromänderungen) des Zinsswaps auf das Schuldscheindarlehen besitzt einen reinen Absicherungscharakter. Zur Absicherung von Zinsrisiken aus dem variabel verzinsten Investitionsdarlehen (Grundgeschäft) in Höhe von 4.875 Tsd. € (zum Ultimo 2010) hat die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, einen Zinsswap (Sicherungsgeschäft) zum 13. Oktober 2006 abgeschlossen. Durch den Zinsswap werden die vierteljährlichen, variablen Zahlungsströme in vierteljährliche, fixe Zahlungsströme in Höhe von 4,60 % p.a. umgewandelt (Mikro-Hedge). Der Nominalwert, die Tilgungsstruktur und die Laufzeit entsprechen dabei jenen des Investitionsdarlehens. Die deckungsgleiche Abstellung (vollumfänglicher Ausgleich der gegenläufigen Zahlungsstromänderungen) des Zinsswaps auf das Darlehen besitzt einen reinen Absicherungscharakter. In beiden Fällen wird die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung (100 %) über die Critical Term Match-Methode ermittelt und nachgewiesen. Zur Absicherung von Zinsrisiken aus einem variabel verzinsten Darlehen in Höhe von 7.600 Tsd. € (Restschuld am 31.12.2010) hat die PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein, einen Zinsswap zum 23. Oktober 2006 abgeschlossen. Durch diesen Zinsswap werden die vierteljährlichen, variablen Zahlungsströme in vierteljährlich, fixe Zahlungsströme mit einer Verzinsung in Höhe von 4,11 % p.a. umgewandelt. Der Nominalwert, die Tilgungsstruktur und die Laufzeit entsprechen dabei jenen des Darlehens. Die deckungsgleiche Abstellung des Zinsswaps auf das Darlehen besitzt reinen Absicherungscharakter. Der beizulegende Wert des Zinsswaps beträgt zum Bilanzstichtag - 534.718,33 € (Vorjahr: - 516.967,93 €). Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird ebenfalls über die Critical Term Match-Methode ermittelt und nachgewiesen. Zur Absicherung von Wechselkursrisiken aus dem für 2012 geplanten Erwerb des Geothermiekraftwerkes (Grundgeschäft), hat die Pfalzwerke geofuture GmbH, Ludwigshafen am Rhein, sukzessive Devisen in Höhe von insgesamt 6.000 Tsd. USD erworben. Durch den Erwerb der USD sichert sich die Pfalzwerke geofuture GmbH, Ludwigshafen am Rhein, gegen eine zukünftige negative Wechselkursentwicklung bis zum tatsächlichen Erwerbszeitpunkt ab. 117 Gewinn-und-Verlustrechnung (29) Umsatzerlöse 2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € 1.524.017 1.615.343 Gas 75.027 61.897 Telekommunikation 13.300 12.500 Wärme 33.064 35.667 Sonstige 42.314 39.329 1.687.722 1.764.736 Strom Umsatzerlöse In den Umsatzerlösen Strom sind auch die Erträge aus der ratierlichen Auflösung von empfangenen Ertragszuschüssen enthalten. Unter den Umsatzerlösen sind wegen des rollierenden Systems bei der Jahresverbrauchsabrechnung neben tatsächlich abgerechneten Erlösen auch Schätzwerte ausgewiesen. Aus der tatsächlichen Abrechnung der Energielieferungen ergeben sich im Berichtsjahr periodenfremde Erlöse in Höhe von 3.246 Tsd. € (Vorjahr: 388 Tsd. €). Des Weiteren enthalten die Umsatzerlöse periodenfremde Gutschriften aus Strombezug in Höhe von 3.238 Tsd. € (Vorjahr: 5.510 Tsd. €) und periodenfremde Nachbelastungen an Kunden in Höhe von 1.053 Tsd. € (Vorjahr: 5.356 Tsd. €). Die Umsatzerlöse Gas beinhalten neben Erlösen der Pfalzgas GmbH, Frankenthal, auch Umsätze aus dem Gasgeschäft der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Aus der tatsächlichen Abrechnung der Energielieferungen ergeben sich im Berichtsjahr periodenfremde Erlöse in Höhe von 143 Tsd. € (Vorjahr: 501 Tsd. €). (30) Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Die Veränderung ergibt sich als Differenz zwischen den an den Bilanzstichtagen vorhandenen Beständen von fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie von noch nicht abgerechneten Aufträgen für fremde Rechnung sowie unfertigen Leistungen. 118 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss (31) Andere aktivierte Eigenleistungen In dieser Position sind bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, aktivierte Löhne und Gemeinkosten für Investitionsprojekte mit Schwerpunkt im Netzbereich enthalten. Diese betreffen im Wesentlichen 110 kV-und 20 kV-Leitungen und den Bau von Schalt- und Umspannwerken. (32) Sonstige betriebliche Erträge 2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € Sonstige periodenfremde Erträge 7.115 1.216 Periodenfremde Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen 6.163 28.526 Vereinnahmung von Kapitalzuschüssen 2.421 1.327 798 3.342 21.384 22.730 37.881 57.141 2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € 1.397.664 1.506.813 80.390 65.704 1.478.054 1.572.517 Periodenfremde Erträge aus Abgängen von Gegenständen sowie Erträge aus Zuschreibungen des Anlagevermögens Übrige Erträge (33) Materialaufwand Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren betreffen überwiegend den Energiebezug der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, bzw. der Pfalzgas GmbH, Frankenthal. Der Rückgang im Strombereich steht in direktem Zusammenhang mit der planmäßigen Reduzierung des Handelsvolumens von physischen Produkten bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Es sind periodenfremde Materialaufwendungen in Höhe von 2.176 Tsd. € (Vorjahr: 9.795 Tsd. €) enthalten. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten im Wesentlichen Fremdlieferungen und -leistungen, z. B. für Instandhaltungsmaßnahmen oder fremdbezogene Dienstleistungen. 119 (34) Personalaufwand 2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € 52.766 51.857 Soziale Abgaben 9.013 8.340 Aufwendungen für Altersversorgung 5.015 10.354 66.794 70.551 2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € 2.615 2.741 30.217 34.757 32.832 37.498 Löhne und Gehälter (35) Abschreibungen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände Abschreibungen auf Sachanlagen und geringwertige Anlagegüter Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Jahresabschluss der Repa GmbH Elektrotechnik, Landau in der Pfalz, in Höhe von 47 Tsd. € (Vorjahr: 47 Tsd. €). Die Abschreibungen auf Sachanlagen repräsentieren den tatsächlichen Werteverzehr des Anlagevermögens und beinhalten auch Anpassungen im Zusammenhang mit der Überprüfung der wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen. (36) Sonstige betriebliche Aufwendungen 2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € Fremdlieferungen und -leistungen 37.330 34.880 Konzessionsabgaben 19.627 17.992 Wertberichtigungen auf Forderungen 15.115 17.412 Zuführung zur Rückstellung für gesetzliche und vertragliche Risiken 10.348 21.616 2.656 2.974 Rechts- und Beratungskosten Periodenfremde Zuführung zur Verpflichtung für Mehrerlösabschöpfung Übrige Aufwendungen 0 3.200 24.170 17.328 109.246 115.402 Die Wertberichtigungen auf Forderungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 3.301 Tsd. € (Vorjahr: 6.128 Tsd. €). 120 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss In den Übrigen Aufwendungen sind sonstige periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 6.429 Tsd. € (Vorjahr: 3.298 Tsd. €) enthalten. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Abschlussprüferhonorare gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB wie folgt enthalten: Abschlussprüfer Dienstleistungen sonstige Leistungen Gesamt Tsd. € Tsd. € Tsd. € Mutterunternehmen 94 52 146 vollkonsolidierte Tochterunternehmen 78 25 103 quotenkonsolidierte Gemeinschaftsunternehmen - davon: nicht vom Abschlussprüfer des Mutterunternehmens erbracht 26 16 42 (24) (13) (37) 198 93 291 2010 Tsd. € 2.531 1.344 3.875 Vorjahr Tsd. € 1.742 1.597 3.339 2010 In den jeweiligen Einzelabschlüssen wurde von der Erleichterungsregelung des § 285 Nr. 17 letzter Satzteil HGB Gebrauch gemacht. Das Finanzergebnis setzt sich aus dem Beteiligungs- und dem Zinsergebnis zusammen. (37) Beteiligungsergebnis Erträge aus Beteiligungen Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 121 (38) Zinsergebnis 2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 7.115 11.053 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 5.325 4.389 -4 - 405 - 2.430 - 627 - 32.603 - 28.149 - 22.597 - 13.739 Abschreibungen auf Finanzanlagen Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen Der Posten Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens enthält vorwiegend Erträge aus Fonds-Anteilen und sonstigen Darlehen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Bei den unter Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge ausgewiesenen Beträgen handelt es sich insbesondere um Zinserträge aus der Anlage liquider Mittel in Festgeldern und Wertpapieren des Umlaufvermögens. Die Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens betreffen ausschließlich die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und resultieren aus den zum Bilanzstichtag anzusetzenden niedrigeren beizulegenden Werten. Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen betreffen überwiegend die PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, und beinhalten insoweit den Zinsanteil in Höhe von 24.482 Tsd. € (Vorjahr: 19.626 Tsd. €) aus der Zuführung zur Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Aufwendungen aus der Aufzinsung) sowie zu den Rückstellungen für Arbeitnehmerjubiläen, Vorruhestandsleistungen und Frühruhestand. Der Zinsänderungseffekt bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, beträgt 5.002 Tsd. €. (39) Außerordentliches Ergebnis / Außerordentlicher Aufwand Bei Ausübung des Beibehaltungswahlrechts nach Art. 67 Abs. 1 EGHGB sind Aufwendungen aus der Zuführung zu Rückstellungen nach Art. 67 Abs. 7 EGHGB gesondert im Posten außerordentliche Aufwen- 122 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss dungen auszuweisen. Außerordentliche Aufwendungen ergaben sich bei der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein (1.653 Tsd. €), der Pfalzwerke Netzgesellschaft mbH, Ludwigshafen/Rhein (14 Tsd. €), der PfalzKom Gesellschaft für Telekommunikation mbH, Ludwigshafen am Rhein (63 Tsd. €), der Repa GmbH Elektrotechnik, Landau in der Pfalz (1 Tsd. €) sowie der VOLTARIS GmbH, Maxdorf (19 Tsd. € (quotaler Wert)). (40) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2010 Vorjahr Tsd. € Tsd. € Körperschaftsteuer (inkl. Solidaritätszuschlag) 6.044 10.483 Gewerbesteuer 4.948 5.304 0 237 - 440 - 271 10.552 15.753 2010 Vorjahr Angestellte 646 626 Gewerbliche Arbeitnehmer 272 274 Stammbelegschaft 918 900 latenter Steueraufwand latenter Steuerertrag (41) Anzahl der Arbeitnehmer (Stammbelegschaft) im Jahresdurchschnitt Davon beträgt die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer der Unternehmen, die nur anteilsmäßig einbezogen werden, 140 Mitarbeiter (Vorjahr: 133 Mitarbeiter). (42) Anteilseigner des Mutterunternehmens PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Am Grundkapital der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, waren am 31. Dezember 2010 der Bezirksverband Pfalz, Kaiserslautern, mit mehr als der Hälfte und die RWE Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen, mit mehr als dem vierten Teil beteiligt. Mitteilungen über die Beteiligungsverhältnisse nach § 20 AktG liegen vor. 123 Der im Jahr 2002 im Bundesanzeiger veröffentlichte Text lautet: „Die RWE Plus Beteiligungsgesellschaft Zentrale mbH hat uns – auch namens und im Auftrag der RWE AG und der RWE Plus AG – gemäß § 20 Abs. 1 AktG mitgeteilt, dass ihr unmittelbar – und damit der RWE Plus AG, Essen, und deren Alleinaktionärin RWE AG, Essen, kraft Zurechnung gemäß § 20 Abs. 1 i.V.m. § 16 Abs. 4 AktG mittelbar – mehr als der vierte Teil der Anteile an unserem Unternehmen gehört.“ 1) 2) Im Jahr 2004 hat die RWE Energy AG, Dortmund, ihre mittelbare Beteiligung an unserem Unternehmen bekannt gegeben. Der im Bundesanzeiger veröffentlichte Text lautet: „Die RWE Energy AG, Dortmund, hat uns – auch namens und im Auftrag der RWE AG, Essen, gemäß § 20 Abs. 1 AktG mitgeteilt, dass der RWE Energy AG mittelbar kraft Zurechnung gemäß § 20 Abs. 1 i.V.m. § 16 Abs. 4 AktG mehr als der vierte Teil der Anteile an unserer Gesellschaft gehört. Darüber hinaus hat uns RWE Energy AG namens und im Auftrag der RWE Rhein-Ruhr AG, Essen, gemäß § 20 Abs. 5 AktG mitgeteilt, dass die mittelbare Beteiligung der RWE Rhein-Ruhr AG an unserer Gesellschaft nicht mehr besteht.“ 1) Am 04. März 2005 wurde uns mitgeteilt, dass die RWE Plus Beteiligungsgesellschaft Zentrale mbH in RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH umfirmiert und der Firmensitz von Essen nach Dortmund verlegt wurde. Eine Umschreibung in unserem Aktienregister wurde vorgenommen. 2) Am 10. Dezember 2009 wurde uns mitgeteilt, dass die RWE Energy Beteiligungsgesellschaft mbH in RWE Beteiligungsgesellschaft mbH umfirmiert und der Firmensitz von Dortmund nach Essen verlegt wurde. Eine Umschreibung in unserem Aktienregister wurde vorgenommen. 124 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf den Seiten 10 und 11 genannt. Im Berichtsjahr betrugen die Bezüge des Aufsichtsrats 96 Tsd. €. Ehemalige Vorstandsmitglieder und die Hinterbliebenen ehemaliger Vorstandsmitglieder bezogen im Jahr 2010 insgesamt 509 Tsd. €. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen sind Rückstellungen in Höhe von 5.517 Tsd. € gebildet. Die Unterdeckung nach Art. 67 Abs. 2 EGHGB für diesen Personenkreis beträgt 140 Tsd. €. Auf die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands nach § 314 Abs.1 Nr. 6a HGB wird unter Bezugnahme auf § 286 Absatz 4 HGB verzichtet. Ludwigshafen am Rhein, am 1. März 2011 PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Der Vorstand Dr. Hitschler Koch 125 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers „Wir haben den von der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. 126 Pfalzwerke-Konzern | Konzernabschluss Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des PFALZWERKE-Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Mannheim, den 1. März 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Walter Woche Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer 127 PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Kurfürstenstraße 29 67061 Ludwigshafen Telefon 0621 585-2251 Telefax 0621 585-2257 Internet www.pfalzwerke.de E-Mail [email protected] Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht 2010