Jahrestreffen 2010 - Ehemalige Ratsgymnasium Bielefeld

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Jahrestreffen 2010 - Ehemalige Ratsgymnasium Bielefeld
Mitteilungen
Oktober 2011
Vereinigung der Ehemaligen
des Ratsgymnasiums zu Bielefeld
Gegründet 1924
Vereinigung der Ehemaligen
des Ratsgymnasiums zu Bielefeld
Gegründet 1924
Mitteilungen
Oktober 2011
Vorstand
Hermann Schulze-Niehoff, Humboldtstr. 10, 33615 Bielefeld, Vorsitzender
Philip Ohletz, Detmolderstr. 19, 33604 Bielefeld, stellv. Vorsitzender
Beirat
Dr. Bernhard Hünerhoff, Finkenstr. 77, 33609 Bielefeld
Bernard Kiezewski, Wilhelm-Raabe-Str. 16, 33604 Bielefeld
Martin Maschke, Rathausstr. 1, 33803 Steinhagen
Wolfgang Pickhardt, Grewenbrink 32, 33619 Bielefeld
Dr. Helge Richter, Auf der Siegenegge 13, 33647 Bielefeld
Andreas Schnadwinkel, Stapenhorststr. 147, 33615 Bielefeld
Matthias Foede, Am Nordholz 74, 32130 Enger
Anschrift der Vereinigung:
Postfach 10 29 42, 33529 Bielefeld
Homepage: www.ehemalige-ratsgymnasium-bielefeld.de
E-mail: [email protected]
Konto der Vereinigung:
Sparkasse Bielefeld (BLZ 480 501 61), Kto.-Nr. 1214
Jahresbeitrag:
16,– E; für Studenten und Auszubildende 5,50 E
Bitte vormerken:
Jahrestreffen 2012
Voraussichtliches
26.10. – 27.10. 2012
Inhalt
Vorwort ...........................................................................................................................
6
An die Freunde des Fördervereins des Ratsgymnasiums
Uta Diekmeyer, 1. Vorsitzende.............................................................................
10
Redaktion des Gelben Heftes ..........................................................................................
Begrüßung der Abiturientinnen und Abiturienten zur Entlassfeier 2011
Begrüßung durch den Schulleiter
OStD Hans-Joachim Nolting ................................................................................
Rede zur Abiturientenentlassung 2011
OStR Hermann Tiemeyer .....................................................................................
Abi-Rede der Schüler 2011
Alexander Valentin und Lara Krüger ....................................................................
Predigt zum Abitur-Gottesdienst des Rats 2011
Thomas Genetzky .................................................................................................
Interview: „G8 hat sich sehr beruhigt“
Andreas Schnadwinkel mit OStD Hans-Joachim Nolting ...................................
Lehrerportrait:
Achim Redeker erinnert an StD Rudolf Lübbert (1915-1987) ............................
Achim Boenigk und Schullandheim auf Langeoog – eine Ära geht zu Ende
StD Achim Boenigk (Abi ’68) und OStR Arnold Wendland ...............................
Klassenfahrt nach Hause? Erfahrungsbericht einer Quintanerin
Jana Uffenkamp, Quinta .......................................................................................
Neues aus Benin/Westafrika
Kirsten Rottmann, OStR’ ......................................................................................
Englisch
The Abingdon Exchange 2010
Tarik Wörmann (O III a) ......................................................................................
The Abingdon Exchange 2010
Sophie Engel (O III b) ..........................................................................................
The Abingdon Exchange 2010
Christian Mattiat (Jahrgangsstufe 11/EP) .............................................................
Projekt Applications and Occupations
Dr. Marli Schütze, OStR’... ..................................................................................
The prof is the pudding – or: My year abroad could not have gone any better
Emily Murray, Bericht... .......................................................................................
Deutsch
Deutschklassenarbeit von Tim Kerkmann (Klasse 9 b)
Brunhild Hilf, StR’ ..............................................................................................
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Deutsch-französischer Schüleraustausch 2011.
Bericht über die deutsch-französische Begegnung in Gap.
Marianne Basista, StD’ .........................................................................................   49
Studienfahrt nach Dresden, Breslau und Prag im Juli 2011.
Florian Eick (O I) . ................................................................................................   52
Geschichte zum Anfassen: Berlin-Fahrt 2011.
Kristina Knossalla (O I) . ......................................................................................   58
Französisch: Essay.
Pascal Féaux de Lacroix (Stufe 10) ......................................................................   60
Interview mit dem Bielefelder Dichter Hellmuth Opitz (Abi 1979).
Lennart Stadtmann (U I) .......................................................................................   63
Neues von Rats-Autoren – .
Fortgesetzte Literaturhinweise in kleiner Auswahl (zweite Fortsetzung 2010/2011).
OStR Dr. Wolfgang Schröder (Abi ’67) . .............................................................   66
Fotosplitter vom Jahrestreffen 2010................................................................................   69
Aus der Chronik des Schuljahres 2010/2011.
StD’ Christa Wegener-Mürbe . .............................................................................   75
Bruder Servulus.
Johannes Altenberend ...........................................................................................   85
Joachim Boenigk und Gerd Tubbesing treten in den Ruhestand . ..................................   89
Rede zur Verabschiedung des Diplomsportlehrers Gerd Tubbesing in den Ruhestand.
Norman Graeser, OStR .........................................................................................   89
Gedicht: Verabschiedung unseres verehrten Kollegen Gerd Tubbesing.
Hans Isringhausen . ...............................................................................................   91
Verabschiedungsrede für Klaus Bökamp.
Annette Meier-Götte, StD’ ...................................................................................   92
Zur feierlichen Verabschiedung: Achim Boenigk, Abi 1968.
Dr. Heike Biermann, OStR’ . ................................................................................   93
Nachrufe Manfred Stienhans† und Werner Biermann†.
Dr. Wolfgang Schröder, OStR . ............................................................................   94
18. März 2011 – 9.30 Uhr – Schweigeminute am Ratsgymnasium.
Romy Tenge, StD’ ................................................................................................   95
Nächstenliebe in der Bibel – und am Bahnhof.
Romy Tenge, StD’ ................................................................................................   95
O I Grundkurs Katholische Religionslehre: Besuch von Pfarrer Holtkotte.
Romy Tenge, StD’ ................................................................................................   96
Jugendliche und Suchtmittel.
Romy Tenge, StD’ ................................................................................................   96
Preisverleihung: Schreibwettbewerb „Entenkrimis“.
Romy Tenge, StD’ ................................................................................................   97
Vorlesewettbewerb der Quinten: Sehr gute Vorleser und aufmerksame Zuhörer.
Romy Tenge, StD’ ................................................................................................ 100
Viel HERZ-lichkeit im Sekretariat
Romy Tenge, StD’ ............................................................................................... 100
Weihnachtsbasar 2010
Romy Tenge, StD’ ............................................................................................... 100
IV – Sicherheit im Netz – „Surfen mit SIN(N)“
Romy Tenge, StD’ ............................................................................................... 101
Bewegte und bewegende Projekttage
Annette May ........................................................................................................ 102
Statt Literatur „Eins auf die Fresse“
Sabine Jung-Lösing............................................................................................... 104
Roboter-AG – Robots At School
Christian Jansen, StR ........................................................................................... 105
Erster Platz beim Bürgermedienpreis 2010
Radio-AG ............................................................................................................. 106
Lerntipps
Dr. Heike Biermann, OStR’ ................................................................................. 106
Viel gelernt und neue Freunde: Schülerakademien in der Sekundarstufe I
Janina Uspelkat bei SAM OWL ..........................................................................
108
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Pressespiegel ..................................................................................................................
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Personalia im Schuljahr 2010/2011
StD‘ Christa Wegener-Mürbe ............................................................................... 127
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Es starben ehemalige Schüler und Lehrer .......................................................................
128
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Ehemalige Lehrer im Ruhestand ..................................................................................... 128
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Das Kollegium des Ratsgymnasiums 2011 ..................................................................... 128
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Sextaner 2011 .................................................................................................................. 130
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Abiturientia 1941 – 2011 ................................................................................................. 132
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Beitrittserklärung ............................................................................................................ 147
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Die neue Homepage des Ehemaligen-Vereins
Matthias Foede und Holger Hinnendahl ............................................................... 152
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Vorwort
Liebe Ehemalige und Freunde des Ratsgymnasiums, verehrte Leser!
Eins, zwei, drei, im Sauseschritt, eilt die
Zeit, wir eilen mit.
Zeilen von Wilhelm Busch, die wir als
Kinder zwar gerne gelesen, in ihrer Bedeutung für den Alltag der Erwachsenen aber
nicht wahrgenommen haben, werden mehr
und mehr zur nicht immer erfreulichen Wirklichkeit, und die heißt:
Es ist schon wieder ein Jahr vergangen,
eine weitere Ausgabe unseres gelben Heftes
liegt vor Ihnen und empfiehlt sich Ihrer Lektüre.
Unsere beiden verantwortlichen Redakteure, Mathias Foede und Andreas Schnadwinkel, haben, wie auch schon in den vergangenen Jahren, sich, wie ich meine, erfolgreich
bemüht, interessante Beiträge rund um und
aus der Schule zusammenzutragen.
Hierfür möchte ich ihnen in unser aller
Namen meinen herzlichen Dank in gleicher
Weise aussprechen, wie denjenigen, die sich
Jahr für Jahr der Mühe unterziehen, unser
Heft mit ihren Beiträgen zu bereichern.
Dieser Dank geht einher mit der Bitte an
alle Lehrer, Schüler, Eltern sowie Ehemalige, uns interessante Beiträge aus ihrem Lebens- und Erfahrungsbereich zur Verfügung
zu stellen.
Da unser Heft auch sämtlichen Schülern
und Lehrern zugänglich gemacht wird, und,
so hoffe ich, auch gelesen wird, wären auch
Beiträge zu Fragen der Studienwahl, des Zugangs zu Hochschulen sowie der Erfahrung
in verschiedenen Studiengängen erwünscht,
die unseren Schülerinnen und Schülern hilfreich sein könnten.
Dies erscheint mir insbesondere deshalb
wichtig, da sich unsere Schule dazu entschlossen hat, in Zukunft ihren Schülerinnen
und Schülern das Abitur nach nur 8 Jahren zu
ermöglichen.
Wenn dies auch sehr zu begrüssen ist,
entnehmen wir doch den Medien in diesen
Tagen, dass hierdurch eine deutlich grössere
Zahl an Abiturientinnen und Abiturienten an
die Hochschulen streben, die ihrerseits dar-
6
auf nur unzureichend vorbereitet sind, sodass
viele Abiturienten keinen Studienplatz erhalten, wodurch der Zeitgewinn des verkürzten
Abiturs wieder verloren geht.
Eine bedauerliche Tatsache, die manchem
nach Abschaffung des bundesweiten numerus clausus nicht einleuchten mag, aber sich
dadurch erklärt, dass nunmehr jede Hochschule in eigener Verantwortung Zulassungsbeschränkungen erlassen kann und dies auch
tut.
Jede Abiturientin und jeder Abiturient muß
somit um den erwünschten Studiengang und
Studienort auf eigene Faust kämpfen, wobei
eine rechtzeitige Hilfestellung durch einen
jeden von uns, gleich ob noch Studierender,
im Beruf stehender oder schon im Ruhestand
Befindlicher, vorteilhaft sein kann.
Diese kann in vielfältiger Art und Weise
geschehen, etwa durch Beiträge in unserem
Heft oder auch durch persönliche Beratung.
Daher meine Bitte an alle Ehemaligen,
sich zu fragen, ob Sie nicht aus ihrem Erfahrungsbereich den Schülerinnen und Schülern
unserer Schule Anregungen und Hinweise
geben können.
Wenn ich über unsere Schule und unser
Heim in Langeoog nichts Neues zu berichten
weiss, bedeutet dies nur Gutes.
Dem außerordentlich engagierten Einsatz
unseres Schulleiters, Herrn OStuDir. Nolting, seiner Stellvertreterin, Frau StuDir’in
Wegner-Mürbe, sowie dem gesamten Kollegium ist es zu danken, dass unsere Schule
weiterhin glänzend dasteht und die pole position in Bielefeld behauptet.
Hinsichtlich unserer Berichtsreihe über
alte Lehrer haben wir uns entschlossen, nunmehr Beiträge über Lehrer in unser Heft zu
nehmen, die zwar mehrheitlich leider auch
schon verstorben sind, aber der grossen
Mehrzahl unserer Leser noch in guter Erinnerung sind.
Den Anfang machen wir mit einem ehemaligen Lehrer, der bei meiner Klasse und
auch mir einen prägenden lebenslangen Ein-
Alte Bielefelder und ehemalige Ratsgymnasiasten
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Philip Ohletz
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Fax 05 21/6 28 81
E-Mail: [email protected]
7
druck hinterlassen hat: Herrn StuDir. „Jacki“
Lübbert..
Unsere Schule und damit auch wir Schüler
hatten das Glück, dass in diesen Jahren und
auch später weitere grosse Persönlichkeiten am Ratsgymnasium unterrichteten, die
es verdienen, in unserem Heft gewürdigt zu
werden.
So habe ich an unsere Leser die herzliche
Bitte, uns in den nächsten Jahren über diejenigen Lehrer Beiträge zukommen zu lassen,
die Sie besonders beeindruckt haben.
Für den Bericht über „Jacki“ Lübbert
brauchte ich meinen ehemaligen Klassenkameraden und Freund Dr. Achim Redeker
nicht zu überreden. Er hat meine Anregung
spontan und mit Begeisterung aufgenommen
und mit seinen gekonnten Ausführungen den
Beginn unserer neuen Reihe gesetzt. Hierfür bedanke ich mich sehr, zumal Achim
in einem unserer früheren Hefte in seinem
Beitrag über unsere Griechenlandfahrt sein
schriftstellerisches Talent schon unter Beweis gestellt hat.
Ganz besonders möchte ich an dieser Stelle auf das Datum unseres Treffens im Jahr
2012 hinweisen, welches in Absprache mit
der Schule am 26. / 27. Oktober 2012 stattfinden wird.
Im Namen des Vorstandes und des Beirats der Vereinigung der Ehemaligen des
Ratsgymnasiums zu Bielefeld grüsse ich alle
ehemaligen Lehrer, Schülerinnen und Schüler, sowie das Kollegium, Schülerinnen und
Schüler als auch Freunde der Schule
Hermann Schulze-Niehoff, Abi ’62
Die Redaktion
Haben Sie Anregungen oder Hinweise zum
Gelben Heft oder zu dem Inhalt? Wir freuen
uns über ihre Nachricht.
Sie erreichen uns:
Matthias Foede:
matthias.foede@
neue-westfaelische.de
Andreas Schnadwinkel:
schnadwinkel@
westfalen-blatt.de
Die Redaktion bedankt sich beim Kollegium unter der Leitung von Hans-Joachim
Nolting für die zahlreichen Textbeiträge und besonders bei Dr. Wolfgang Schröder
für die Koordination. Außerdem danken wir Amandus Peters für die Unterstützung
bei den Korrekturen.
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Liebe Freunde des Förderverein Ratsgymnasium,
wir freuen uns, Ihnen, wie in jedem Jahr, von
unserem Elternverein berichten zu können.
Mittlerweile sind es 400 Mitglieder und viele andere Spender, die mit ihren Beiträgen
und Zuwendungen unsere Arbeit mit dem
Ziel, die Schule in ihren Bemühungen um
Bildung und Erziehung zu unterstützen, ermöglichen.
Mit diesen Mitteln konnten wir im letzten
Schuljahr u. a. folgende Projekte der Fachschaften fördern:
– Erweiterung im großen Umfang des Lehrmittelbestands von Physik und Chemie
nach dem Umbau und der Erneuerung der
Fachräume,
– Anschaffung von zwei großen Trampolinen für den Sportunterricht,
– Ausstattung der Fachschaft Musik mit neuem Schlagzeug-Equipment und E-Gitarre
für den instrumentalpraktischen Oberstufenkurs Rock,
– eine leistungsstarke Lautsprecheranlage,
Mikrophone und Verstärker für den allgemeinen Schulbedarf wie das Sommerfest,
10
– für den Kunstunterricht Werkzeuge und
Materialen zum Arbeiten mit Holz.
Darüber hinaus ist unsere zweite große Aufgabe im sozialen Bereich, mit Zuschüssen
für Klassen- und Oberstufenfahrten Schülern und Schülerinnen die Teilnahme zu
ermöglichen. Auch die Ausbildung von
neuen Streitschlichtern und Schulsanitätern,
ein Engagement von vielen Schülern zum
Wohle der Schulgemeinschaft, wird von uns
finanziert.
Dank an alle Mitglieder und Spender, die
es uns ermöglichen, den Lehrerinnen und
Lehrern die Arbeit zu erleichtern und den
Schülerinnen und Schülern den Schulalltag
interessant und lebendig zu gestalten.
Uta Diekmeyer,
1. Vorsitzende
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Begrüßung der Abiturientinnen und Abiturienten
zur Entlassfeier 2011
OStD Hans-Joachim Nolting
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,
sehr geehrte Eltern, liebe Kolleginnen und
Kollegen, verehrte Gäste,
zur Entlassfeier 2011 begrüße ich Sie alle
ganz herzlich heute Morgen in unserer Aula.
Ein besonderer Tag! Das Ende der Schulzeit! Sie erhalten das Zeugnis der Reife.
Dieser Anlass ist Ihnen allen gemeinsam,
liebe Abiturientinnen und Abiturienten.
Wenn Sie ihre Schuljahre Revue passieren
lassen, auf sich und auf ihre Stufe schauen,
dann allerdings wissen Sie sofort, dass die
Voraussetzungen und die Wege zu diesem
gleichen Ziel durchaus sehr unterschiedlich waren. Ich möchte Ihnen, liebe Eltern,
liebe Gäste, mit einem kleinen Spotlicht in
eine einzelne Mathematikstunde ca. zwei
Wochen vor Unterrichtsschluss für die 13.
Klasse – also Anfang April – einen kleinen
Eindruck davon zu vermitteln versuchen.
Ich machte einen Unterrichtsbesuch in einem Grundkurs Mathematik.
Natürlich musste ich in erster Linie auf den
zu beurteilenden Kollegen achten, doch es
blieb auch Zeit für Sie, liebe Abiturientinnen
und Abiturienten, bzw. für einen Teil von
Ihnen.
In dem Kurs saß eine Mitschülerin, die ich
schon oft während verschiedener Konzerte
am Cello hatte bewundern können, eine Mitschülerin, die es auf dem Instrument während der Schulzeit außerhalb des Unterrichts
zu einer gewissen Reife gebracht und damit
verdeutlicht hat, dass Schule nicht alles ist,
sinnvoller Weise Raum lässt für weiteres,
eigenständiges Engagement.
Eine andere im Kurs hatte in den Jahrgängen
zuvor massive gesundheitliche Probleme zu
überwinden gehabt. Wie schön, dass ihr dies
gelungen war und sie gleichzeitig den Anschluss in der Schule so phantastisch hatte
halten können,
12
Eine dritte hatte sich nach Klasse 10 selbstständig auf den Weg eines Schulwechsels
gemacht und sich hier bei uns natürlich erst
einfinden müssen, diese Herausforderung
aber offensichtlich sehr gut gemeistert.
Eine Schülerin traf ich in dem Kurs wieder,
die in der Mittelstufe fast einmal wegen
Latein sitzengeblieben wäre und die mir
dann Bewunderung abgenötigt hatte, weil
sie so intensiv an diesem Defizit arbeitete,
dass sie nachher sogar erfolgreich Latein
als Leistungskurs wählen konnte und - zwischendurch zumindest - sogar Lateinlehrerin
werden wollte. Ich habe sie manchmal als
Mutmacherin und Vorbild angeführt.
Auch besondere Herausforderungen und Nebentätigkeiten hatten sich offensichtlich prima mit den schulischen Aufgaben kombinieren lassen. So konnte sowohl die Mitschülerin erfolgreich in der Stunde mitarbeiten, die
im 11. bzw. 12. Jahrgang als Schülersprecherin der Schule fungiert hatte, als auch der
Mitschüler, dem ich Jahre zuvor zur erfolgreichen Teilnahme am Biologiewettbewerb
bio-logisch hatte gratulieren können.
Zugleich konnte ich mich besonders freuen,
dass Schüler des Kurses nun offensichtlich
erfolgreich einem Abschluss zustrebten, die
ihre Schulzeit zwischenzeitlich einmal um
ein Jahr verlängert hatten.
Die Beispiele zeigten, wie unterschiedlich
die Wege zum Abitur sind, welche Kurven
oft auch in die eigene Lernbiographie und
Entwicklung eingebaut werden, welche
Herausforderungen – selbst gewählte, aber
auch aufgegebene – einzelne Schülerinnen
und Schüler zu bestehen haben und wie viel
Engagement seitens der Schülerinnen und
Schüler in den Unterricht und in die schulische Gemeinschaft eingebracht wird - wovon Schule a u c h lebt.
– – – – – – –
Die Mathematikstunde beschäftigte sich übrigens mit der Populationsentwicklung von
Wüstenrennmäusen in freier Wildbahn, im
Tierpark und in Zoohaltung.
Ein Schüler des Kurses ließ in der Stunde
– im Vorfeld der konkreten Berechnungen
– sein breites Biologiewissen aufblitzen und
zeigte, wie Schule bei aller Fachbezogenheit
fächerverbindend arbeitet, wie fächerübergreifendes komplexes Wissen und entsprechende Kompetenzen aufgebaut werden.
– Mit einem Augenzwinkern erzählt – war
es didaktisch übrigens sehr schön, dass der
Schüler in der Einschätzung der mathematischen Wertentwicklung einen Fehler einbaute und damit die Sinnhaftigkeit konkreter
mathematischer Berechnungsmöglichkeiten
dem Mathematikkurs für diese Stunde und
sich selbst vor Augen führte.
Zu Beginn der Stunde trug eine Mitschülerin in einem sehr überzeugenden Vortrag
die Hausaufgabenlösung vor. Besonders beeindruckend aber war ihre Reaktion auf die
Rückfrage einer weiteren Mitschülerin. Mit
messerscharfer Logik differenzierte sie. Die
eine Stelle in der sogenannten Übergangsmatrix (um die es da ging) war nicht irrelevant, wie die fragende Mitschülerin gemeint
hatte, sondern musste 0 sein.
Die fragende Mitschülerin hatte aller Wahrscheinlichkeit nach erkannt, dass diese Stelle
der Matrix sich nicht auswirken sollte, insofern formulierte sie „irrelevant“, aber ein
anderer Eintrag als 0 hätte eben zu Auswirkungen geführt.
Wer so präzise – in der herausfordernden
Situation vor der Klasse – reagiert und differenziert, der kann eigentlich im späteren Leben – zumindest bei intellektuellen Fragen
– kaum scheitern.
Und: wie eingangs gesagt, ich berichte von
Erfahrungen aus einer Stunde eines Mathematik-Grundkurses, nicht eines LK, in dem
sich diejenigen, die der Mathematik besonders zugetan sind, ja viel eher versammeln.
Heute ist der gewünschte Abschluss geschafft. Das Abitur ist erreicht.
Meine Eindrücke von dem Besuch des Mathematik-Grundkurses zwei Wochen vor den
Abschlussprüfungen halte ich nicht für singulär und deshalb habe ich gewagt, sie heute
in den Mittelpunkt meiner kurzen Begrüßung zu stellen. Ich halte das Beobachtete
vielmehr für exemplarisch.
Es zeigt, wie ich denke, auch die Vielfalt
von Schule. Es wird vielleicht etwas deutlich, wie verschieden die Wege zum Abitur
sein können … und sind, welche besonderen Leistungen erbracht wurden neben und
hinter den Grundanforderungen, die Schule
mit Unterricht, mit Arbeiten und Klausuren
stellt.
Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten,
haben mehr geleistet, als man bei Anblick
des Zeugnisses auf den ersten Blick ersehen
kann. Sie stehen gut vorbereitet jetzt vor
dem nächsten Schritt im Leben. Das von Ihnen erworbene Wissen und das entwickelte
Denkvermögen lassen Türen offen stehen.
Treten Sie selbstbewusst, aber nicht überheblich, in die nachschulische Welt!
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
– – – – – – –
Noch zwei kurze Bemerkungen:
In den letzten Tagen waren bei manchen
Schulen in der Zeitung nicht nur die Namen
der Abiturientinnen und Abiturienten aufgeführt. Es wurde zudem über die Abiturergebnisse berichtet, indem ausgeführt wurde, wie
viele Abiturdurchschnittsnoten zwischen 1,0
und 1,9 erreicht worden sind.
Ich habe gestaunt, welche große Resonanz
diese Zahlen erfahren haben und wie oft ich
darauf angesprochen wurde.
Für unsere Schule kann ich sagen, dass wir
69 Abiturzeugnisse ausgeben können heute.
Davon haben 30 einen Schnitt im angesprochenen Bereich. 43,5 % - eine bemerkenswerte Leistung, die Sie erbracht haben, liebe
Abiturientinnen und Abiturienten.
Und:
Im diesjährigen landesweiten Zentralabitur
hatten wir hier im Haus die Besonderheit,
dass einer der Vorschläge im Leistungskurs
Geschichte als Textgrundlage Überlegungen
13
von Christoph Kleßmann hatte, der Ehemaliger des Ratsgymnasiums ist.
Ich bin gespannt, wer von Ihnen demnächst
einen Text verfasst, den ich den dann aktu-
ellen Schülerinnen und Schülern als Abituraufgabe vorlegen kann!
Vielen Dank!
Rede zur Abiturientenentlassung 2011
OStR Hermann Tiemeyer
Ich bin dann mal off oder auf der
Suche nach der gewonnenen Zeit:
Der homo oeconomicus und die
Kunst des Müßigganges
Liebe Abiturientia, verehrte Eltern, liebes
Kollegium, verehrte Gäste!
Bis auf wenige Schülerinnen und Schüler
kenne ich fast alle Mitglieder der diesjährigen Abiturientia aus vielen gemeinsamen
Unterrichtsjahren. Bei einem Abiturienten
dauerte die gemeinsame Wegstrecke volle acht Jahre. Deshalb seien mir zu Beginn
meines Vortrages ein paar Erinnerungssplitter gegönnt. Da gab es
– den „Spiegel“ lesenden Quartaner,
– die „Playboy“ betrachtenden Untertertianer,
– die Nahrungsminimalisten,
– die lebensfrohen Wonneproppen,
– die gestylten Markenfetischisten,
– die im Kampftrinken erprobten Naturburschen,
– die Drei-Wort-Poeten,
– die begnadeten Essayistinnen,
– die notorischen Zuspätkommer und Entschuldigungskünstler,
– die Streber und Streuner,
– die Tiefbohrer und Flachhobler,
– die Trittbrettfahrer und die vielfältig Interessierten und Engagierten
– u.a.
Jeder möge sich hier erkennen oder jemanden wiedererkennen.
14
Schürfen wir etwas tiefer und schicken die
Abiturientia 2011 kurz über den BildungsTÜV und überprüfen wir den Dreiklang:
Wissen – Verstehen – Wollen! Weiß nichts,
versteht nichts und will nichts. Neben diesem „worst-case“-Szenario gibt es natürlich
auch die konträre Variante: Weiß viel, versteht viel, will viel. Dazwischen gibt es wie
im Alltag viele mögliche Kombinationen
und Abschattierungen. Jeder erkenne sich
selbst!
Ich hoffe, dass Sie, liebe Abiturientia, hier
am Rats keine Bulimie-Bildung erfahren
haben, sondern nachhaltige Persönlichkeitsbildung. Ich hoffe, dass Sie eine umfassende
Bildung, ein reflektiertes Bild vom Menschen und seinem Heil vermittelt bekommen
haben. Ich hoffe, dass Sie Bildung erfahren
haben, als Fähigkeit umfassender Orientierung in der Wirklichkeit.
Bildung wird heute zusehends ökonomisiert,
portioniert, instrumentalisiert und evaluiert.
Mit hoher Selbstreferenzialität wird moderne Bildungspolitik betrieben, z. T. in einem
hochtourigen Leerlauf, in welchem Worte und Konzepte das Gewicht von Helium
haben: kaum gesagt, schon weg. Gymnasiale Bildung ist aber weder eine Reparaturdienstleistung für mangelnde Erziehung,
noch ein kurzatmiges Trainingsprogramm
für Pisa-Kompetenzen; sie ist weder eine
Sozialübung in Gleichmacherei noch eine
Magd des Marktes. Dieser enge Utilitarismus in Bildungsfragen zeigt mehr denn je
das Spannungsfeld zwischen ökonomischen
Zwängen in einer globalen, extrem beschleunigten Welt einerseits und der Suche
nach der Sinnmitte des Lebens andererseits,
im Spagat zwischen einer Erziehung und
Begehrte Marken aus aller Welt:
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Bildung zum Ich – alles – sofort – und der
Suche nach den sozialen Wellness-Oasen
des Lebens. Muße wird da zu einer vergessenen Daseinsform, womit ich dann auch beim
Thema meines Vortrages angelangt wäre.
Beginnen möchte ich mit einer kleinen Erzählung von Heinrich Böll aus dem Jahre
1963. Die Handlung lässt sich grob so zusammenfassen:
In einem Hafenstädtchen liegt ein armer Fischer gemütlich in seinem Boot und schläft.
Ein urlaubender Unternehmer kommt vorbei, fotografiert die idyllische Szene und
weckt dadurch den Fischer auf. Die beiden
kommen ins Gespräch, unterhalten sich
über den Fischfang und die gemächliche Arbeitsphilosophie in dieser Gegend. Als der
Reiche erfährt, dass der arme Fischer immer nur einmal am Tag herausfährt und den
Rest des Tages in der Sonne döst, ist sein
unternehmerischer Ehrgeiz geweckt. Warum er denn nicht ein zweites oder gar drittes
Mal ausfahre? Könne er damit seinen Fang
nicht verdoppeln oder verdreifachen? Der
Fischer nickt, versteht aber nicht, was ihm
das bringen sollte. Da belehrt ihn der ungeduldig werdende Unternehmer: „Sie werden
sich spätestens in einem Jahr einen Motor
kaufen können, in zwei Jahren ein zweites
Boot, in drei oder vier Jahren vielleicht einen kleinen Kutter haben mit zwei Booten,
und mit dem Kutter würden Sie natürlich
viel mehr fangen.“ Die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die
Stimme. „Sie würden ein kleines Kühlhaus
bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine
Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rundfliegen, die Fischschwärme
ausmachen und Ihren Kuttern per Funk
Anweisungen geben.“ Doch der Fischer,
unbeeindruckt von der Euphorie seines Gegenübers, fragt noch immer verständnislos:
„Was dann?“ „Dann“, sagt der Fremde mit
stiller Begeisterung, „dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen – und auf das herrliche Meer blicken.“
„Aber genau das tue ich doch längst, antwortet der Fischer und fügt hinzu: „Nur Ihr
Klicken hat mich dabei gestört.“
Zeigt diese Anekdote nicht den ganzen
Wahnsinn der modernen leistungsorientier-
16
ten Beschleunigungsgesellschaft? Zeigt sich
nicht, dass letztendlich unser faustisches
Streben schuld daran ist, dass wir den wahren Lebensgenuss verpassen? Wir sind die
Gehetzten! Und die Hektik breitet sich immer mehr aus. Handy, Email, Blogs, Chats,
Twitter, Internet, Internetforen lassen uns
überall erreichbar sein und setzen uns unter
den Erwartungsdruck der ständigen Verfügbarkeit. Auch in der Freizeit wollen wir viel
erleben und vergessen, dass die Vielzahl der
Optionen auch ihren Preis hat, denn je größer
die Auswahl in einer „Multioptionsgesellschaft“, umso höher die Zahl der Möglichkeiten, auf die wir verzichten müssen, umso
höher die „Opportunitätskosten.“ Wenn alle
immer und überall erreichbar sind, gibt es
keine Freiheit, keine Freizeit, keine Muße
mehr. Immer mehr Menschen haben das Gefühl, nicht mehr mithalten zu können (vgl.
„Payback“), das Wesentliche zu verpassen
und die aktive Kontrolle über ihr Leben zu
verlieren, bis hin zum modern-modischen
„Burnout“, der dann auch wiederum zum
Teil vermarktet wird. Der Wunsch, nichts
vom Leben zu verpassen, ist eine Neigung,
die zum exakten Gegenteil führen kann. Ein
Innehalten tut hier not. Wir müssen mal wieder öfter in den „Off-Modus“ umschalten.
„Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit“, soll
ein alter Indianer einem forschen weißen
Geschäftsmann mit auf den Weg gegeben
haben. Die Griechen unterschieden bereits
zwischen „Chronos“ und „Kairos“. „Chronos“ ist die messbare Zeit. Die messbare Zeit
zwingt uns, unser Leben in ein enges Korsett
zu zwängen. Der alte Indianer huldigt lieber
dem Gott „Kairos“. „Kairos“ ist der günstige
Augenblick, die willkommene Zeit. Während „Chronos“ die quantitative Zeit meint,
und wir ihm in der modernen Leistungsgesellschaft nach der Devise „Zeit ist Geld“
huldigen, bezeichnet „Kairos“ eine besondere Qualität der Zeit. Es ist der zu ergreifende
Augenblick, auf den ich mich ganz einlasse,
in dem ich ganz da bin, ich bin. Man verliert eigentlich die meiste Zeit damit, dass
man Zeit gewinnen will. Wir müssen den
Lebensmittelpunkt wieder entdecken. Dabei
muss und kann nicht jeder „ich bin dann mal
eben weg“ wie Hape Kerkeling sagen. Der
Millionenerfolg seines Buches zeigt jedoch,
dass eine latente Sehnsucht nach dem Innehalten in der Beschleunigungsgesellschaft
vorhanden ist.
Dabei müssen wir uns nicht, wie einst Marcel Proust, auf die Suche nach der verlorenen
Zeit begeben, sondern auf die Suche nach
der gewonnenen Zeit. Denn eigentlich müssten wir durch den technischen und sozialen
Wandel mehr Zeit haben, so dass 1930 der
berühmte Ökonom John Maynard Keynes
in einem Essay bereits die Sorge hegte, die
zentrale Herausforderung kommender Generationen bestünde in der zu erwartenden
Überfülle an freier Zeit und Muße und der
Frage, wie man diese sinnvoll nutze. Oder
August Bebels berühmte Utopie vom Ende
des neunzehnten Jahrhunderts, dass, sobald
alle Kapitalisten expropriiert seien, alle Arbeitsfähigen einer mäßigen, täglich zwei- bis
dreistündigen, abwechslungsreichen, ergiebigen Arbeit nachgegangen seien, sie in
der übrigen Zeit jeder – je nach Geschmack
– Studien oder Künsten nachgehen oder geselligen Umgang pflegen solle.
Beides ist so nicht eingetreten, sondern „eine
Zivilisation der Ungeduld“, wie Jeremy Rifkin, ein amerikanischer Zukunftsforscher, es
bezeichnet. „Jede neue Technologie, die uns
objektiv Zeit gewinnen lässt, beschleunigt
unseren Rhythmus und den Fluss unserer
Tätigkeit. Sie verschafft uns mehr Arbeit,
anstatt dass sie uns mehr Zeit bescheren würde“, so Rifkin. Es ist paradox, aber in dem
Maße, in dem wir durch Technik Zeit gewinnen, steigen unsere Ansprüche und Anforderungen nach dem Prinzip des Mehr und Weiter und Besser, wie man zum Beispiel gut in
der Tourismusbranche sehen kann, aber auch
in der Schule. Die Möglichkeiten der elektronischen Medien und des Internets führen ja
nicht dazu, dass Referate, Facharbeiten u.a.
etwa schneller und effizienter erledigt werden – von Plagiaten mal abgesehen –, sondern aufwändiger, wobei dieser zusätzliche,
oft formale Aufwand oft umgekehrt proportional zum geistigen Ertrag steht.
In dieser permanenten Beschleunigung unseres Lebens und dieser Sucht nach immer neuen Erlebnissen und Optionen werden erste
Gefahren sowohl für die individuelle Psyche
wie auch für die gesellschaftliche Gesamt-
entwicklung deutlich, so dass Frank Schirrmacher in seinem Buch „Payback“ bereits
von „Multitasking als Körperverletzung“
spricht und Paul Virilio vom „beschleunigten Stillstand“. Wie dringlich dieses Problem
ist, machen nicht nur die systemkritischen
Bücher von Schirrmacher, Virilio und Carr
deutlich, sondern auch die Tatsache, dass im
Internetdebatten-Forum „edge“ die von den
genannten Autoren aufgeworfene Frage, wie
das Internet unser Denken verändere, gar zur
„Jahresfrage 2010“ avancierte, an der sich
über 170 Forscher, Publizisten und Intellektuelle abarbeiteten.
„Früher konnte ich mich in Muße stundenlang in ein Buch vertiefen. Jetzt beginnt
meine Konzentration bereits nach wenigen
Seiten abzuschweifen. Ich werde unruhig,
verliere den Faden und beginne zu überlegen, was ich sonst noch tun könnte. Einst
fühlte ich mich wie ein Tiefseetaucher im
Meer der Worte. Heute gleite ich nur noch
über die Oberfläche wie ein Jet-Ski-Fahrer“,
so Nicolas Carr.
Liebe Abiturientia, wem von Ihnen gelingt
es noch, sich anhaltend, konzentriert in ein
dickes Buch zu vertiefen? Der Zustand der
permanenten Zerstreuung breitet sich in unserer Gesellschaft epidemisch aus. Viele leiden an Reizüberflutungen und dem Gefühl
ständiger Überforderung und vielfältiger
Aufmerksamkeitsstörungen. Von einigen
Soziologen wird unsere Zeit als „Zeitalter
der Nervosität“ bezeichnet und wir Zeitgenossen als „Neurastheniker“. Dieses rastlose
Durchjagen der Welt nimmt bisweilen bizarre Formen an. So soll es Urlauber geben, die
mit Hilfe des Apps „Wetter“ während ihres
Sommerurlaubs mit dem Wohnmobil jeder
Schlechtwetterfront davonfahren, halb Europa befahren und nach „erlebnisreichen“ Wochen völlig gestresst zu Hause ankommen,
um sich erst einmal vom Urlaubsstress zu
erholen. Verkehrte Welt!
Da hilft nur noch Müßiggang, der richtig
verstanden eben nicht aller Laster Anfang
ist. Dieses „Fernsein von Geschäften und
Abhaltungen“ wie Grimms Wörterbuch
„Muße“ definiert, ist heute vielfach gleichbedeutend mit erschöpftem Abhängen oder
Chillen, z.B. vor dem Fernseher oder im
17
Internet. Aber reines Faulenzen oder „Chillen“ ist nicht identisch mit Muße, denn „Abhängen“ und Langeweile bedeuten lediglich
die Abwesenheit von Interesse. Muße heißt
aber, sich in aller Ruhe und zweckfrei dem
hinzugeben, was Freude macht und interessiert. Somit hat Muße auch immer einen
schöpferischen Aspekt, ist dem Tätigsein oft
näher als der Faulheit. Muße ist eine positive
Empfindung. Muße und Unwohlsein schließen sich aus. Für Muße gibt es eine Maßeinheit – Glück oder Glücksgefühl!
„Das glücklichste Los ist die Muße, die Entbindung von Tun und Lassen“, so bereits
Arthur Schopenhauer. Doch das Schwierige
am Müßiggang ist, dass er sich nicht erzwingen lässt, sondern eine innere Haltung darstellt. Ich muss dann mal eben müßig sein,
diese Devise funktioniert nicht so einfach.
Schopenhauer sagt an anderer Stelle, wenn
der Geist „wahrhaft müßig“ sein solle, dann
müsse er keine Zwecke verfolgen und dürfe
also nicht vom Willen gelenkt sein. Oscar
Wilde hat das in einem Aperçu treffend wie
folgt zusammengefasst: „Gar nichts tun, das
ist die allerschwierigste Beschäftigung und
zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.“
Eine kleine, bekannte Anekdote über den
Physiker Isaak Newton verdeutlicht diesen
Anspruch ganz gut. Newton habe unter einem Apfelbaum gelegen, als auf einmal ein
Apfel heruntergefallen sei. Diese zweckfreie
Beobachtung während des Müßigganges habe Newton dann zur Idee geführt, dass die
Himmelsmechanik auf den gleichen Gesetzen beruhe, die den Apfel zur Erde fallen
lasse. Bleiben wir einen Augenblick bei den
Physikern. Der amerikanische Physik-Nobelpreisträger Richard Feynman hat einmal
über das Wesen der Wissenschaft anschaulich und prosaisch gesagt: „Science is like
sex. Sure, it may give some practical results,
but that’s not, why we do it“. Dies ist auch
eine prägnante Beschreibung des wahren
Müßigganges.
In der Antike hatte Muße sogar etwas Göttliches, es war „göttlich vollendete Wesensschau“. Gelungene Mußestunden gewährten
ihnen zufolge „Augenblicke in Ewigkeit“
und wurden daher als das eigentlich erstre-
18
benswerte Ziel des Lebens angesehen. „Die
Muße scheint Lust, wahres Glück und seliges Leben in sich zu tragen“, so Aristoteles.
Kommen wir zum Schluss unserer Betrachtungen über Muße vom göttlichen Aristoteles wieder herunter auf die Erde zur Wissenschaftsforscherin Helga Nowottny, die
Muße treffend wie folgt definiert: „Muße
ist die Intensität des Augenblicks, der sich
zeitlich zu Stunden oder Tagen ausdehnen
kann, um sich auf ein Einziges zu konzentrieren: Eigenzeit. Muße ist die Übereinstimmung zwischen mir und dem, worauf es in
meinem Leben ankommt.“ Muße lässt sich
daher vereinfacht so umschreiben: als Kunst,
nicht ständig unseren eigenen oder eingeredeten Wünschen hinterher zu rennen, sondern auch einmal stehen zu bleiben und das
Glück des Augenblicks genießen zu können.
Wer denkt jetzt nicht sofort an die tragische
Figur des Faust von Goethe und sein: „Augenblick, verweile doch …“
„Im online-Zeitalter haben viele Menschen
die Fähigkeit verlernt, geistig und seelisch
offline zu gehen, also abzuschalten“, so
der Psychotherapeut Götz Mandle. An anderer Stelle sagt er: „Das Problem unserer
Patienten ist nicht, Höchstleistungen zu erbringen. Im Gegenteil, das Problem ist, abschalten zu können und nichts zu tun.“ Die
Glücksversprechungen unserer „Multioptionsgesellschaft“ führen zu einem aufmerksamkeitsfressenden „information-overload“.
Wie dem antiken Sisyphos gelingt es uns
nicht, den Informationsberg zu bezwingen.
Müssen wir uns deshalb nicht eine Informationsdiät verpassen, damit wir nicht an Informationsvöllerei sterben und wieder Zeit für
Muße finden? Sollten wir nicht – wie auch
beim Essen – wieder mehr Wert auf Qualität
statt auf Quantität legen? Weniger bits, mehr
bytes?
Damit wären wir auch schon bei einigen
Möglichkeiten, wie Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, sicher durch die multioptionale Beschleunigungsgesellschaft, die
Leben in Echtzeit suggeriert, hindurch navigieren können. Seneca sagte bereits: „Wenn
man nicht weiß, welchen Hafen man ansteuern will, ist kein Wind günstig.“ Deshalb zunächst Klarheit über den Kurs verschaffen!
GmbH
■
■
■
■
■
verlegen
dekorieren
polstern
tapezieren
malerarbeiten
Dazu drei Ratschläge:
1. Einer von Epikurs Leitsätzen lautet, wenn
er von der „Windstille der Seele“ spricht:
„Wenn du Phytokles reich machen willst,
dann gib ihm nicht mehr Geld, sondern
nimm ihm einen Teil seiner Begierden“.
2. Der Soziologe Hartmut Rosa empfiehlt
die „Odysseus-Strategie“: „Sich selbst
zu fesseln, um den Sirenengesängen der
unendlichen Möglichkeiten unserer Welt
nicht zu verfallen“.
3. Die Psychologen empfehlen eine zunächst makaber erscheinende Strategie,
die insbesondere am Beginn eines neuen
Lebensabschnitts, wie jetzt beim Abitur,
sinnvoll sein kann: Schreiben Sie Ihre ei-
jöllenbecker straße 289
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tel. 05 21-88 77 60
fax 05 21-88 91 39
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gene Grabrede.
Solche tiefgreifenden Ratschläge kann ich
Ihnen nicht mit auf Ihren weiteren Lebensweg geben. Nur so viel: Ich möchte Ihnen
zum Schluss noch etwas Selbstgereimtes mit
auf den Weg geben:
Wer glaubt allzeit nur immerfort zu müssen,
hat keine Zeit die Muse selbst zu küssen.
Ein Leben ohne schöpf’risch freie Zeit
Ist Knechtschaft in alle Ewigkeit.
Drum verschaff’ dir Muße ohne müssen,
dann wird die Muse dich auch wieder küssen.
In diesem Sinne: festina lente – oder
Nur nicht abkatzen, sondern immer schön buffig bleiben!
Danke!
Die Abi-Rede der Schüler 2011
Alexander Valentin, Lara Krüger
„Unter Uns“
Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, meine sehr
verehrten Damen und Herren!
Lara:
Mit dem Titel unserer Abirede – „Unter
Uns“ – hat es etwas Besonderes auf sich. Der
einen oder anderen Dame unter Ihnen wird
er sicherlich schon bekannt sein. Sie alle sollen aber verstehen, was es damit auf sich hat.
Daher ein kleiner Ausflug in das TV-Genre
der Daily-Soaps: „Unter uns“ ist der Titel
einer Seifenoper, oder auch – immer diese
Anglizismen heutzutage – „Soap“ genannt.
Soaps zeichnen sich unter anderem dadurch
aus, dass sie eine Auswahl verschiedener
Charaktere im täglichen Kampf des Lebens zeigen. Intrigen, Skandale, Streit und
Freundschaft – in einer guten Soap ist immer etwas los. So verhält es sich auch in unserer Stufe, mit dem einzigen Unterschied,
dass das, was sich bei uns so ereignet, nicht
inszeniert ist.
An den unzähligen Wochenenden, die wir
in den vergangenen 3 Jahren zusammen verlebt haben, hat sich ein Phänomen jedenfalls
deutlich gezeigt: Wir treten gerne im Rudel
auf. Als gäbe es keine anderen Menschen
außerhalb unserer Stufe, bildeten sich im
Laufe der Zeit allein sechs stufeninterne
Pärchen und auch unter dem Rest herrscht
eine doch weitestgehend harmonische
Stimmung. Bei den ehemaligen Schülern
der Klasse a hat sich bereits auf der zweiten
Langeoog-Fahrt gezeigt, wie solidarisch
und gruppenorientiert es untereinander zugehen kann. Da hatte es doch tatsächlich
einen Pechvogel kurz vor der Abfahrt gesundheitlich böse erwischt, doch er sollte
nicht alleine sein mit seinem Leid. In einer
rasanten Geschwindigkeit tat es ihm beinahe die gesamte Klasse nach und scheute
keine Kosten und Mühen, sich ebenfalls
20
gewisse … nun ja an die sanitären Einrichtungen fesselnde Unannehmlichkeiten zuzulegen.
Alexander und ich stehen heute selbstverständlich auch als Vertreter der Gemeinschaft hier vorne und es ist uns ein großes
Anliegen, an dieser Stelle nochmal ein paar
böse und vollkommen unberechtigte Vorwürfe an die Stufe zu widerlegen. Da wäre
zum einen der angebliche Mangel an Pflichtbewusstsein. Doch ich frage Sie, welchen
anderen Grund könnte es dafür geben, dass
man sich trotz eines anstrengenden, die ganze Nacht in Anspruch nehmenden, überaus
wichtigen Termins im Café Europa samstags
in die Schule schleppt und sich damit auch
noch der Gefahr aussetzt, auf Grund von gewissen Nikotin-, Alkohol- und Schweißausdünstungen gemobbt zu werden, wenn nicht
Pflichtbewusstsein?
Weiter geht es mit der Behauptung, manche
würden nicht genug Mut und Enthusiasmus
im Unterricht zeigen. Das ist schlichtweg
falsch, denn schauen wir uns z.B. mal das
Verhalten der Schüler im Fach Thumel,
unserem Stammcafé, an. Nicht nur, dass
dieses Fach von der gesamten Stufe als LK
gewählt wurde, sondern auch die Tatsache,
dass es dort keine Fehlstunden gab, zeigt ja
wohl, dass unsere Begeisterungsfähigkeit
durchaus ins Unermessliche reichen kann.
Dies bescherte uns allen 15 Punkte im Thumel-LK. Da wird aufmerksam und konzentriert die Getränkekarte studiert und zu allen
möglichen Themen, wie „Der Frozen Latte Macchiato mit Sahnetopping schmeckt
nicht süß genug“ interessiert Stellung bezogen. Weiter geht es mit der Anschuldigung,
die besonders von diversen Alt-68ern an
uns gerichtet wird, wir seien nicht kritisch
genug. Sie haben völlig Recht. Anders als
in Stuttgart haben wir uns nicht gegen die
Großbaustelle Rats gewehrt und auch keinen Stresstest gefordert. Dabei sind wir uns
sicher: dieser hätte katastrophale Ergebnisse geliefert. Denn über Jahre waren wir ei-
ner enormen Lärmbelastung ausgesetzt, die
ihre Opfer forderte.
Alexander:
Wie Lara bereits eingangs erwähnte, stellten
sich die Schwierigkeiten einer Abirede insbesondere dadurch dar, dass wir beide sowohl an unsere Stufe gerichtet reden als auch
in ihrem Namen sprechen sollen. Gleichzeitig kann jeder von uns nur aus seiner eigenen
Perspektive heraus sprechen. Ich möchte daher mit einigen Fakten beginnen, die gewiss
jeder unterschreiben kann. Im Sommer 2002
begann unser Weg am Rats. Die Schule besaß, wenn man denn die Eingangstür durchschritten hatte, ungefähr den Charme der
Eckendorfer Straße. Dieser Eindruck verfestigte sich insbesondere, als ich meinen neuen
Klassenraum betrat. Raum 16 zeichnete sich
dadurch aus, dass mehrere Generationen von
Schülern ihre Unterrichtsmaterialien wie
Geodreiecke und Scheren genutzt hatten,
um ein Loch in die Wand zu bohren. Der
Sinn hinter dieser Aktion muss wohl darin
bestanden haben, einen Durchbruch in Richtung Unterstufenflur herzustellen, der dann
als Fluchtweg hätte genutzt werden können.
Fluchtgründe bestehen, wie jeder Schüler
weiß, immer.
Wenn ich heute durch die Schule gehe, fühle ich mich weniger wie auf einer der Bielefelder Ausfallstraßen, sondern eher wie in
einem Hochglanzkatalog für Inneneinrichtung. Bedeutende Fortschritte sind also gemacht worden. Auch das Lehrerkollegium
hat in unserer Schulzeit bedeutende Fortschritte erzielt. Während bei unserem Antritt
der Altersdurchschnitt im Kollegium noch
eher dem eines Kreuzfahrschiffes entsprach,
hat er sich nun über die Generation Golf hin
zur Generation Facebook entwickelt. Resultat dieser Verjüngungskur ist leider, dass
wir sogar noch vor unserem Abtritt bei den
Ehemaligentreffen mehr bekannte Gesichter
sahen als auf den Fluren der Schule.
ihrem Sockel der Unantastbarkeit gestoßen.
Wie ein Phönix aus der Asche präsentierte
sich uns nun der behinderte „Felix“ – er besaß nur 4 Finger. Wie Sie als aufmerksame
Zuhörer bereits gemerkt haben, führten beide Buchtitel unweigerlich in die Irre. Die
Arbeit mit dem „Ludus“ war alles andere
als ein Spiel, und glücklich machte auch der
„Felix“ nicht. Trotz allem hatte das Ganze
natürlich auch sein Gutes. Im Gegensatz zu
Herrn Westerwelle kennen wir die spätrömische Dekadenz im Original. Anders als
so mancher Tagesschausprecher wissen
wir, dass der Atomkónsens in Wirklichkeit
ein Atomkonséns ist, wenn überhaupt. Dies
bewog uns dazu, die berühmte Gruppe „Hic
forum est – damit begann der Wahnsinn“
zu verlassen, welche in einem der zahlreichen Internetportale existierte, in denen der
aufgeschlossene Ratsschüler seine unzähligen Kontakte pflegt. Doch nun Schluss
mit dieser euphemistischen Verklärung der
Tatsachen.
Als unschuldige, frisch gebackene Grundschulabsolventen standen wir 2002 zum
ersten Mal vor der Tür des Lehrerzimmers
und waren direkt der Gefahr einer schwerwiegenden Nikotinvergiftung durch Vergasung ausgesetzt. Heute riecht es nur noch
muffig. Die Raucher wurden auf die andere
Seite der gefährlichen Straße vor der Schule
verbannt, um das Todesrisiko noch weiter
zu steigern. Doch abgesehen davon, dass es
täglich aufgrund des starken Verkehrs ums
nackte Überleben geht, wird man zusätzlich
auch noch rigoros von der Gemeinschaft
ausgeschlossen. Spitzelnde Stasi-Lehrer, die
unreflektiert und pedantisch ihre eigentliche
Aufgabe vernachlässigen, haben es sich zum
Ziel gemacht, das Schulgelände auch jenseits des Zauns rauchfrei zu halten. Selbst
Ein bedeutender Teil dieser soeben genannten Verjüngungskur bestand in dem Wechsel des Lateinbuches. Mit unserem Kommen wurde die bewehrte Reliquie der toten
Sprache Latein, das Buch „Ludus“, von
21
wir Schüler konnten für den 4-fingrigen
Felix mit seiner Behinderung mehr Mitleid
aufbringen als die Lehrer für die Abhängigen. Arme Raucher!
Lara:
Zum Ende dieser Rede hin müssen wir aber
auch noch über einige Ärgernisse sprechen.
Zunächst an die Lehrer und Schüler: Die
Schüler, die mehr Zeit außerhalb der Schule
verbrachten als innen, konnten allzu häufig
mit der überzogenen Nachsicht und der Akzeptanz angeblicher Erkrankungen seitens
der Lehrer rechnen. Dies ist für all diejenigen, die Pünktlichkeit und Disziplin zeigten,
mehr als ungerecht. Es bestätigt sich hier der
deutschlandweite Trend, Bagatellen, wie das
Rauchen auf der falschen Straßenseite am
Rats oder das Nichtbezahlen eines Parktickets, unnachgiebig zu verfolgen, während
bei U-Bahn-Schlägereien oder dem Durchkommen dreister Schwänzer weggeschaut
wird.
Alexander:
Zum Schluss nur an die Lehrer: In der Natur
der mündlichen Abi-Prüfung liegt es, dass
ein einziger Tag entscheidet. Eine Nachprüfung gibt es nicht. Wer Glück hatte, konnte
im Unterricht eine Prüfung vorher simulieren. Bei Klausuren ist das anders. Diese
werden über Jahre hinweg geübt. Vielleicht
lässt sich das schlechte Abschneiden diverser Schüler bei den mündlichen Prüfungen
also eher mit mangelnder Erfahrung als mit
schlechter Vorbereitung erklären. Dies sollte Anlass genug sein, künftige Generationen
22
besser auf die mündliche Prüfung vorzubereiten.
Lara:
Zu allerletzt möchten wir ein paar Mitschülern ganz besonders danken für ihr außerordentliches Engagement für die Stufe. Vielen
Dank Lisa Bügers. Dir haben wir eine wunderschöne Erinnerung in Form des Abibuches zu verdanken. Danke Hanna Röhling.
Du hast diverse Banner gebastelt, ins Wasser
zu fallen drohende Traditionen, wie das Singen am Ende des letzten Konzertes, gewahrt,
Geld für die Stufenkasse gesammelt und dich
um den Verkauf der Abishirts und Pullis
gekümmert. Friederike Reimers, Anne Ottovordemgentschenfelde und Luisa SchmidtNonhoff, dank Euch werden wir morgen
ganz bestimmt einen erstklassigen Abiball
mit unseren Familien verleben, vielen Dank
dafür. Claudia Wiehler, Lisa Eichler und
Monica Raschke waren ebenfalls an dem Design, der Beschaffung und dem Verkauf der
Abishirts und Pullis beteiligt. Danke!
Alexander:
An dieser Stelle auch noch ein herzliches
Dankeschön an Herrn Tiemeyer dafür, dass
er sich bereit erklärt hat, diese erstklassige
Rede zu halten, die ebenso im Feuilleton
der FAZ hätte stehen können. Auch den
beiden Seelen der Schule, Frau Walter und
Frau Haake-Kamp, gebührt unser herzlicher
Dank. Zum Schluss noch mein persönlicher
Dank an Lara Krüger, die nicht nur den Gottesdienst mitgestaltete und mit ihrer Stimme
die Stufenband unterstützte, sondern auch
noch bereit war, ihre Energie auf diese Rede
zu verwenden. Vielen Dank!
Predigt zum Abiturgottesdienst des Rats
am 02. Juli 2011
Thomas Genetzky
„Schlüsselerfahrungen“
Schlüsselerfahrungen!
Ein in sich verschlossener Mensch öffnet
sich. Er durchbricht seine Verkapselung,
kommt aus sich heraus, richtet sich auf
und sucht neue Räume. Zwar stößt er an
Grenzen, reibt sich an Mauern, er scheitert an Widerständen … und macht doch
weiter: bewegt von der Kraft, die der
Geist Gottes verleiht. Er findet manchmal
nur Schlupflöcher, doch dann öffnen sich
ihm Türen, befreit atmet er auf und er kann
aufbrechen!
Neue Räume erschließen – Räume des Geistes! – Dabei an Grenzen stoßen – und diese
Grenzen überschreiten – den Horizont erweitern: das halte ich für ein passendes Bild
für die Schulzeit.
Liebe Schülerinnen und Schüler, die heute
am Ratsgymnasium ihre Abschlusszeugnisse
erhalten, es kann sein, dass die Pantomime
von Andreas Luckey Ihnen die zurückliegenden Jahre in der Schule wie in einem
Spiegel vorgeführt hat.
Christian Rohlfs
Rechtsanwalt
Siekerwall 7
33602 Bielefeld
Fon (05 21) 9 67 44 55
Fax (05 21) 9 67 44 66
[email protected]
www.medizinrechtler.info
23
Und nun atmen auch Sie befreit auf, brechen
auf und gehen neue Wege, betreten neues
Land. Sie schließen heute mit dem Kapitel
Schule ab und gleichzeitig öffnen sich Ihnen
neue Räume: Einige von Ihnen werden studieren, andere machen vielleicht ein soziales
Jahr, wieder andere eine Berufsausbildung.
Die Schule hat Ihnen dafür die Schlüssel an
die Hand gegeben!
In der jüngeren pädagogischen Diskussion
wird davon gesprochen, dass die Schule
ihren Schülern nicht mehr einfach nur Wissen zur Verfügung stellen soll, sondern vor
allem dazu verhelfen soll, Kompetenzen zu
erwerben: Gemeint ist die Fähigkeit und
Fertigkeit, Probleme zu lösen, sowie die
Bereitschaft, dies auch zu tun und umzusetzen. Kompetenz erwirbt man unter anderem
durch Bildung – klar! Aber auch durch Erfahrung und Selbstreflexion. Prüfen Sie sich
nun selbst, meine Damen und Herren, ob das
gelungen ist oder ob es da durchaus noch
Baustellen gibt!
Vielleicht kann die Pantomime ihnen noch
etwas anderes erschließen: die Erfahrung
nämlich, dass ein Mensch, der ein Kapitel
seines Lebens abgeschlossen hat, immer
wieder neu an seinen erworbenen Schlüsseln
feilen muss, um die Tür zum nächsten Raum,
zum nächsten Kapitel des Lebens zu öffnen.
Wenn Sie nachher Ihr Zeugnis in der Hand
halten, dann haben Sie ja Ihren ganz persönlichen Schlüssel für den nächsten Schritt.
Denn ihr Zeugnis „bezeugt“, dass Sie gelernt haben, zu lernen! Sie haben Wissen
erworben, Sie haben sich Fähigkeiten angeeignet, die Ihnen die Tür öffnen können
für alle weiteren Ausbildungen und Studien,
für ihre berufliche und persönliche Zukunft.
Man könnte die Schule vergleichen mit
einer Schmiede, in der jeder und jede von
Ihnen sich den ganz eigenen, persönlichen
Schlüssel für den Aufbau einer Existenz
schmieden konnte.
Den Lehrern und Lehrerinnen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Lehrerinnen und
Lehrer sind so etwas wie Türöffner. Sie eröffnen den Schülern das Verstehen auf den
verschiedensten Ebenen des menschlichen
Geistes:
24
• Naturwissenschaftler erschließen die
spannenden Welten der Biologie, der Chemie, der Physik, die Mathematiker führen
sie in die Tiefen der Rechenkünste ein,
und Informatik wird zum Schlüssel, um
sich mit der ganzen Welt zu vernetzen!
• Die Philologen lehren die alten Sprachen:
Latein, Griechisch und Hebräisch, und sie
eröffnen damit den Zugang zu geistigen
Welten und Kulturen, die historisch längst
untergegangen sein mögen, aber doch den
Grundstein bildeten für unsere heutige Lebensweise.
• Die neuen Sprachen – ob Englisch, Französisch, Russisch oder Spanisch – eröffnen die Kommunikation mit unseren
Nachbarn in Europa, ja in der ganzen
Welt.
• Lehrer und Lehrerinnen öffnen den Blick
für die bildende Kunst, sie schulen das
Ohr für die Sprache der Musik – denn der
menschliche Geist besteht nicht nur aus
der Ratio, Ästhetik erst vollendet die Bildung.
• Philosophie und Religion – diese zwei
Schwestern im Geiste - schließen andere
Dimensionen auf: mit Herz und Verstand.
Sie dringen mit Fragen und Antworten,
Glauben und Zweifeln vor in die Welt der
Metaphysik und eröffnen die Möglichkeit,
Antworten zu finden auf die Fragen nach
dem Sinn unseres menschlichen Lebens.
Das alles und noch viel mehr geschieht an
der Schule: Lehrer und Lehrerinnen sind
Türöffner. Sie eröffnen das Verstehen der
ganzen Welt. Als Lehrer und Lehrerinnen
sind wir aber auch Türschließer. Lehrer
haben zwar so manchen „Schlüssel“ in der
Hand, aber die Schlüssel, über die wir verfügen, passen nicht in jedes Schloss. Wir Lehrer machen die frustrierende Erfahrung, dass
unsere Arbeit nicht immer das gewünschte
Ziel erreicht, dass wir am Schüler vorbeireden, dass Schüler dichtmachen vor unserer
persönlichen Art von Unterricht. In unseren
Konferenzen machen wir uns viele Gedanken über verschlossene Schüler und darüber,
wie wir ihnen neue Perspektiven aufzeigen
könnten. Und wir sind andererseits begeistert von den aufgeschlossenen Schülern,
denjenigen, die gern und bereitwillig lernen.
Lehrer und Lehrerinnen sind Türöffner und
Türschließer zugleich.
Sie, die Schülerinnen und Schüler, für die
das Thema Schule jetzt bald abgeschlossen
sein wird, haben wahrscheinlich eher einen
ganz anderen Blick auf die Schlüsselerfahrungen der Schulzeit. Natürlich war es
wichtig, die Lateinhausaufgaben gemacht zu
haben und die Integralrechnung zu kapieren,
aber es gab doch Schlüsselerfahrungen ganz
anderer Art. Nicht nur für die Schule haben
Sie gelernt, sondern doch hoffentlich auch
für das Leben!
Die Schulaufenthalte auf Langeoog zum
Beispiel vermitteln Schlüsselerfahrungen
für die soziale Kompetenz, für den Umgang
von Menschen mit Menschen. Keiner kann
behaupten, dass dabei immer alles glatt geht.
Das soziale Gefüge in jeder Klasse muss in
der Sexta schon erkämpft werden, und dabei
werden durchaus Ellenbogen eingesetzt, ob
brachial oder verbal.
· · · die
Es geht doch schließlich um Schlüsselpositionen in der Klasse. Das fängt schon an,
wenn der Pennäler durch das Schultor tritt.
Die Schule wird so zum Spiegelbild der
gesellschaftlichen Realität und damit auch
zum Übungsfeld für das wirkliche Leben!
Wer ist der Stärkste? Wer ist die Schönste?
Wer gewinnt den Kampf um die Position
des Alphatiers – und: Wer bleibt draußen
vor? Klübchenbildung gehört zum ständigen Gruppenprozess und so entsteht Clubbing dort, wo sich Gleichgestimmte in der
Gruppe ganz stark fühlen – dagegen entsteht
Mobbing dort, wo einer an den Rand geschoben wird und am Elend seiner inneren
Einsamkeit krank werden kann. Spätestens
hier werden die Grenzen des menschlichen
Geistes erkennbar!
Das wahre Leben tobt in der Schule, nicht
nur in den Pausen! Hass und Neid, Zuneigung und echte Freundschaft, Wut und
Ärger, Lovestorys und Eifersuchtsszenen,
Machtspiele und Kriechertum, Zickenalarm
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und manchmal gar eine handfeste Rauferei
sind die Schlüsselerlebnisse, das aus einer leblos-grauen Lernfabrik eine nur allzu
menschliche, aber auch bunte, aufregende
Lebenswelt schaffen. So wird die Schule
zum Ort für Schlüsselerfahrungen, die prägend sind für das ganze Leben.
Türen schließen sich – Türen öffnen sich!
Dieser Satz gibt eine zutiefst christliche
Grunderfahrung wieder. Vor 2000 Jahren
haben Menschen, die dem Wanderprediger
Jesus aus Nazareth begegnet sind, diese
Grunderfahrung gemacht: Aus dieser Begegnung gingen immer Veränderungen hervor: Wer Jesus begegnete, der war nachher
ein anderer! In der Pfingstgeschichte, die
die Schülerinnen eben erzählt haben, ist es
der Heilige Geist, der diese Veränderung
bewirkt.
Für mich ist diese Erzählung ein Schlüsseltext. Die Jünger Jesu verkriechen sich hinter
verschlossenen Türen und Fenstern, abgeschottet gegen die Umwelt. Sie haben sich
ein- und das Leben ausgeschlossen. Der Heilige Geist aber, der wie ein Sturmwind daher
kommt, bringt alles in Bewegung; er öffnet
das selbst errichte Gefängnis aus Ängsten,
Depressionen und lähmender Mutlosigkeit.
Er öffnet Fenster und Türen, ja, er öffnet den
Mund und die Ohren … etwas Neues beginnt! Menschen erleben das Wunder, dass
sie einander verstehen, und erkennen darin
Gottes heilende Kraft, Gottes heiligen Geist!
Der Heilige Geist wird zum Schlüssel zwischen Gott und dem Menschen. Aus der Berührung des Menschen durch Gottes guten
Geist wächst eine befreiende Veränderung,
die begeistert. Der Mutlose spürt neue Kraft
in sich wachsen, der Stumme findet Worte,
der Traurige erhebt sich aus der Trauer, der
26
Zweifler findet neue Sicherheit, der Verschlossene öffnet sich ganz neu dem Leben!
Die Pantomime vorhin hat vor allem diese
Schlüsselerfahrung widergespiegelt und in
Körpersprache umgesetzt! In der Berührung
des Menschen durch Gottes Geist entsteht
Freiheit! Gottes Geist ist der Schlüssel zu
unserem menschlichen Geist. Wer diesen
Schlüssel umzudrehen weiß, für den öffnet
sich eine vertiefte Dimension des Menschseins.
Zu den Schlüsselkompetenzen, die ihnen die
Schule vermitteln wollte, kommen aus dieser Dimension noch ganz andere Kompetenzen: Güte und Herzenswärme, Geduld und
Bereitschaft zu helfen, für Schwache sich
einsetzen (der alte Begriff Barmherzigkeit
hat hier seinen Platz), Ehrlichkeit mit sich
selbst und die Leidenschaft, wenn Sie eintreten für das, woran Sie glauben.
Die Welt, die sich Ihnen nun öffnet – eine
Welt, in der so mancher Hugo zum Boss
mutieren möchte – erwartet von uns zwar
ganz andere Fähigkeiten im großen Spiel
um Macht, Geld, Einfluss und Spitzenpositionen! Aber wenn wir den Schlüssel für
das ganze Leben in die Hand bekommen
wollen, dann können wir uns vom Geist
Gottes berühren lassen! Unser menschlicher Geist ist bei aller geistreichen Bildung
niemals vollkommen: Wir sind nicht Gott!
Unser menschlicher Geist besteht nicht nur
aus kühlem Verstand und Berechnung, er ist
angewiesen auf die Gaben des guten Geistes
Gottes, angewiesen auf den heiligen Geist,
der unsere menschliche Unzulänglichkeit
heilt. Den letzten Schlüssel zum Leben finden wir dort, in der Begegnung mit Gottes
befreiendem und gutem Geist.
AMEN!
Interview:
„G8 hat sich
sehr beruhigt“
Schulkonsens in
Nordrhein-Westfalen
Hans-Joachim Nolting, Schulleiter des Ratsgymnasiums Bielefeld,
hat mit der Redaktion des Gelben Heftes über die Situation der
Schule gesprochen. Foto: Andreas Schnadwinkel
Sind Sie als Direktor des Ratsgymnasiums
erleichtert, oder haben Sie die Diskussion
eher gelassen verfolgt?
Hans-Joachim Nolting: Im Bereich der
Hauptschule mussten Veränderungen kommen. Das Gymnasium ist dadurch nicht
angegriffen, was ich für wichtig halte.
Der Schulkonsens wird uns nicht stark
berühren.
Der Modellversuch Gemeinschaftsschule
ist auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels eingeführt worden. Wie
bereitet sich das Ratsgymnasium auf mittelfristig sinkende Schülerzahlen vor?
Hans-Joachim Nolting: Im Gegensatz zu
anderen Kommunen im Land sind wir in
Bielefeld noch nicht so weit, dass die Schülerzahlen spürbar sinken. Im Moment sind
die Schülerzahlen an den Gymnasien in Bielefeld noch steigend, das ist eine Sondersituation in NRW. Unser Argument wird auch in
Zukunft gute Arbeit sein. Dann bekommen
wir auch Schüler, wenn diese in absoluten
Zahlen weniger werden.
Eine Fusion zu einem Ratsgymnasium am
Waldhof in 20 Jahren sehen Sie also nicht?
Hans-Joachim Nolting: An solchen Spekulationen beteilige ich mich nicht. Dazu sind
die beiden Gymnasien auch zu verschieden.
Und das ist gut so. Wenn die Schülerzahlen
28
sinken, sollte man die Qualität verbessern,
indem man die Klassengrößen verändert.
So erkläre ich mir Sachsens Aufstieg bei
den PISA-Ergebnissen unter anderem damit, dass man dort die sogenannte demographische Rendite nicht herausgezogen,
sondern im System gelassen hat. Klassen
mit geringerer Größe helfen den Schülerinnen und Schülern sehr.
Mehr als 40 Prozent aller Abiturienten
am Ratsgymnasium haben in diesem Jahr
einen Notendurchschnitt zwischen 1,0 und
1,9 erreicht. Zu meiner Zeit Ende der 80er
Jahre waren es meistens nur zehn Prozent. Sind die Schüler in den vergangenen
25 Jahren schlauer oder ist die Schule
leichter geworden?
Hans-Joachim Nolting: Keines von beidem. Die hohe Quote entspricht im Übrigen
auch lange nicht dem Landesschnitt. Sie ist
zudem nicht ohne Weiteres im Zentralabitur
begründet. Vor Einführung des Zentralabiturs gab es durchaus einzelne Abiturjahrgänge mit höherer Einser-Quote als später
im Zentalabitur. Es gibt viele Betrachtungsmöglichkeiten, man muss ganz genau differenzieren. Was wir feststellen können: Seit
Einführung des Zentralabiturs 2007 ist der
Abitur-Notendurchschnitt von Jahr zu Jahr
immer etwas besser geworden. Das gilt landesweit wie schulintern und hängt mit Trai-
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ningseffekten im Blick auf die Aufgabenformate zusammen.
Wie geht heute ein Lehrer damit um, dass
er die Abituraufgaben nicht mehr selbst
stellt?
Hans-Joachim Nolting: Heute liegt der Akzent eher auf der gleichmäßigen Bearbeitung
der vorgegebenen Themenfelder. Bestimmte
Spezialisierungen bei einigen Themen sind
weniger möglich. Als „Emilia Galotti“ im
Zentralabitur Thema war, waren die Bücher
zwischendurch sogar ausverkauft. Daran
erkennt man, dass das Zentralabitur einen
normierenden Effekt hat. Vereinfacht kann
man sagen: Das Zentralabitur betont die
Stoffbreite und führt zu weniger speziellen
Vertiefungen.
In zwei Jahren macht der erste G8-Jahrgang Abitur. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz
aus? Gibt es viele Elternklagen, dass die
Kinder überlastet seien?
Hans-Joachim Nolting: Ich habe den
Eindruck, dass sich die G8-Situation sehr
beruhigt hat. Die Belastungsdifferenz ist
objektiv da, denn die Schüler haben eine
höhere Wochenstundenbelastung als die
G9-Jahrgänge, um das entfallene Schuljahr
so weit wie möglich auszugleichen. Aber
wegen des Samstagsunterrichts können wir
die Belastung noch am besten verteilen. Ich
denke, dass die meisten unserer G8-Schüler
auf diese Weise ihre eigenen Schwerpunkte
in selbstständiger Gestaltung ihrer Freizeit
an Nachmittagen setzen können.
Ganztag, Schulmensa – wird das am Rats
irgendwann auch kommen?
Hans-Joachim Nolting: Sehr gut funktioniert
die Über-Mittag-Betreuung. Darauf bin ich ein
bisschen stolz, weil sie ein hohes Maß an Flexibilität aufweist. Da können Eltern tageweise
wählen, wann ihr Kind über Mittag betreut
werden soll. Als Schulleiter wünsche ich mir
natürlich eine Mensa, um zum Beispiel Übergänge zum Nachmittagssportunterricht in der
Oberstufe zu erleichtern.
Die Anmeldezahlen sind immer noch auf
Rekordhöhen. Das Schuljahr 2011/2012 beginnt mit vier Sexta-Klassen. Wie schaffen
Sie es, die Schule für Kinder und Eltern attraktiv zu halten?
30
Hans-Joachim Nolting: Es kommt auf die
richtige Mischung an. Man braucht an erster Stelle ein hochengagiertes Kollegium,
das haben wir! Unser Gebäude hat eine
tolle Lage und ein einmaliges äußeres Erscheinungsbild, aber innen hatten wir einen
Renovierungsstau. Daher lag einer meiner
Schwerpunkte in den vergangenen Jahren
darauf, das Gebäude unter verschiedenen
Gesichtspunkten zu sanieren. Und zwar
auch, um den Unterricht zu verbessern. So
sind in der Chemie, Physik und Biologie die
Hörsäle ausgebaut worden. Wir haben jetzt
jeweils zwei neu ausgestattete Experimentalräume in den Naturwissenschaften, außerdem einen zweiten Kunstraum. In jedem
Raum steht Internet zur Verfügung, in vielen
Klassen sind Beamer vorhanden. Der Medieneinsatz wird möglichst leicht gemacht.
So gibt es Smartboards, die Tafeln ersetzen
und die Tafelbilder speichern. Wichtig ist
es auch, mit den Hochschulen zu kooperieren. Wir arbeiten mit dem Lernserver der
Universität Münster bei einem Projekt zur
Rechtschreibförderung in den fünften Klassen zusammen.
Des Weiteren kooperieren wir mit dem
Fachbereich Didaktik der Biologie-Fakultät
der Universität Bielefeld. Das sogenannte
„Drehtürmodell“ im Differenzierungsbereich der Mittelstufe - bei dem einzelne, besonders begabte Schülerinnen und Schüler
zwei Fächer belegen, die zur gleichen Zeit
unterrichtet werden, wodurch die Jugendlichen gefordert sind, den jeweils verpassten
Unterricht eigenständig nachzuarbeiten sowie fachliche Beratungsstunden intensivieren die individuelle Förderung.
Gibt es für die alten Sprachen genügend
Lehrernachwuchs?
Hans-Joachim Nolting: Insgesamt ja. Da
haben wir es vergleichsweise leichter als
andere, weil uns Studierende mit dem Berufsziel Latein- oder Griechisch-Lehrer bzw.
Referendare natürlich auch von sich aus in
den Fokus nehmen.
Wird immer ein Leistungskurs Altgriechisch zustande kommen?
Hans-Joachim Nolting: Das kann ich nicht
vorhersagen. In der Regel sind diese Kurse
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die Form des sogenannten Huckepack-Kur- geworden?
ses, bei dem wir Grund- und Leistungskurs Hans-Joachim Nolting: Das scheint
kombinieren.
manchmal so. Keine Frage, die Distanz zwiWährend meiner Zeit am Ratsgymnasium schen Lehrern und Eltern ist erheblich vervon 1979 bis 1988 haben meine Eltern ein ringert. Wichtig ist, dass die Kolleginnen
einziges Mal bei einem Lehrer zuhause an- und Kollegen sowie die Eltern in gegenseigerufen. Heute hat man den Eindruck, dass tigem Respekt zusammenarbeiten und das
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StD Rudolf Lübbert (1915-1987)
Achim Redeker, Abi 1962
Es ist eine gute Idee unseres Vorsitzenden Hermann Schulze-Niehoff, dieses Forum auch mal für Lehrerportraits zu öffnen, Persönlichkeiten, die uns in unterschiedlicher Gewichtung geprägt haben,
Originale eben, an die eine Erinnerung lohnt.
Wir haben uns – in einer zukünftig hoffentlich
langen Reihe – als Introitus für „Jacky“
Lübbert entschieden, der uns in den 9 Jahren
Rats in Sport und Geschichte, in der Oberstufe auch in Deutsch/Philosophie unterrichtete. Rudolf L. wurde 1915 in Löhne
geboren und wuchs dort mit 7 Geschwistern auf. Er besuchte das Herforder Gymnasium (Geschichte 1, Mathe
schlecht), nach dem Abitur 2 Jahre
Lehrerausbildung in Oldenburg, die – der
unseligen Zeit geschuldet – abgebrochen werden musste wegen eines 2jährigen Arbeitsdienstes und – schicksalhaft – direkt anschließender Militärzeit. In Italien erlebte er unversehrt das
Kriegsende und ein halbes Jahr amerikanische Gefangenschaft. Lübbert hat tragischerweise 3 Brüder im Krieg verloren.
In dieser chaotischen Nachkriegszeit mit
auch finanzieller Enge gestaltete sich der
Beginn des Studiums schwierig. Er
wohnte bei den Schwiegereltern am
Niederrhein und fuhr von dort jeden
Tag in die Uni nach Köln, belegt
waren die Fächer Philosophie, Deutsch
und Geschichte, ein Semester in Freiburg erweiterte den Horizont. Wegen der
ausgesprochen schlechten Anstellungssituation verbesserte er seine Bewerbungsaussichten durch eine zusätzliche Ausbildung zum Sportlehrer.
Nach 2 Referendarjahren in Herford gelang
ihm für sein gesamtes berufliches Leben der
Wechsel zum Rats. Die letzten 4 Jahre leitete
er ein Studienseminar in Münster und hielt
dort Philophosieprüfungen ab.
1987 starb Rudolf Lübbert, er wurde in
Kirchdornberg unter großer Anteilnahme –
auch von aktiven und ehemaligen Kollegen und ehemaligen Schülern – beerdigt.
Seine liebe Frau –
natürlich wichtige Informantin dieses Lebenslaufs – lebt in
absolut geistiger und
körperlicher Frische
noch immer in dem schönen Haus in
Dornberg und feiert in diesen Tagen
ihren 90. Geburtstag.
Warum erinnern wir uns immer wieder
so gerne an „Jacky“?
In den 50er Jahren war sein Spitzname
übrigens „Panzerfaust“, eine etwas übertriebene Bezeichnung seiner spannend
und zeitaufwändig inszenierten Backpfeifen, die bei uns allerdings keinerlei Frust oder sogar Traumata und auch
keine elterliche Intervention (wir erzählten zu Hause ja nichts davon, es war
abgehakt, weil irgendwie gerecht empfunden) bewirkten, sondern nur sportliches und mutiges Verhalten vor den
anderen abverlangte.
Lübbert war ganz sicher ein hochgebildeter Lehrer, der nie arrogant, eher
bescheiden auftrat. Die Vermittlung von
Wissen auf höchstem Niveau war engagiert, teilweise auch emotinal begleitet,
um die Wichtigkeit des jeweilgen Themas uns vor Augen zu führen.
Viele von uns haben das erst viel
später in der Konfrontation im Studium
und im Leben mit anderen Menschen als
ungewöhnlichen Vorteil realisiert.
Seine besondere Liebe galt Nietzsche,
Schopenhauer
und
auch
Hölderlin,
die er uns mit der ihm eigenen Begeisterung nahezubringen verstand.
Aber auch das stimmt: gegenüber geforderter Leistung war er kompromisslos, ohne wenn und aber auch in den
Noten („Ihre Leistung ist 4-, da das
erste Drittel Mangelhaft schon überschritten war“), so ist es nahezu verständlich, dass nicht unbedingt jeder
33
mit ihm klar kam. Grobe Dummheit
war ihm zuwider, dann konnte er
häufig nicht leise bleiben und flüchtigte sich – so sahen wir es jedenfalls – in
zynisch anmutendende Sentenzen. Wie
z. B.: „Sie infantiles Ungetüm im embryonalen Stadium“, oder milder:“ wenn
Sie schon die geschichtlichen Zusammenhänge nicht verstehen, so lernen Sie
doch wenigstens ein par Zahlen auswändig“. Doch immer, und das betone
ich, hatte unsere Klasse das Gefühl, dass
Jacky jeden von uns respektiert. Soll ich
noch von seinem durch sein philosophisches Denken geprägten Atheismus
reden? Nein, ich tue es nicht.
Nur so viel, um auch Legendenbildungen vorzubeugen: Nie hat er uns, auch
im jahrzehntelangen hinterfragtem Rückblick, in diese Richtung zu beinflussen versucht, vielmehr zitierte er un-
34
aufgefordert oft Nietsches letzten Satz:
„Ich kann nicht glauben, aber ohne
Glauben ist es schrecklich“
Ein Höhepunkt in unserer Schulzeit war
sicher die legendäre und auch im
langen Rückblick phänomenale 1. Griechenlandfahrt, die von StuDir. Heinrich
Thies so unglaublich erfolgreich organisiert war und ohne ihn auch gar nicht stattgefunden hätte.
Hier erlebten wir einen einfühlsamen
und liebenswerten Menschen, der uns
fasziniert von dem überwältigenden Neuen
erzählte. Dies war sicher ein Grund für
die nach dem Abitur entstandenen vielen
Freundschaften. Eine Persönlichkeit wird
immer kritisch und ambivalent beurteilt, das
macht sie letztlich aus.
Wir jedenfalls danken Jacky dafür, eine
ganze Generation nachdenklich gemacht zu
haben.
Achim Boenigk und
Schullandheim auf Langeoog –
Eine Ära geht zu Ende
StD Achim Boenigk (Abi ’68) und
OStR Arnold Wendland
In den Sommerferien 1960 ist der Sextaner
Achim Boenigk zum ersten Mal im Schullandheim auf Langeoog gewesen. Das Haus
in der Willrath-Dreesen Str. 9 sah damals innen wie außen deutlich anders aus als heute
„Die drei Langeoog-Aufenthalte haben mich
als Schüler sehr beeindruckt. Das Ratsgymnasium als möglichen Arbeitsplatz in den
Blick zu nehmen, dafür haben diese keine
geringe Rolle gespielt. Als das dann im
September 1975 Realität wurde und ich am
Rats anfing, wollte ich natürlich möglichst
bald selbst einen Aufenthalt begleiten und
gestalten.“
In den Osterferien 1976 war der Referendar
Achim Boenigk zum ersten Mal mit einer
Schülergruppe im Schullandheim. Das Haus
hatte sich ein wenig verändert.
„Der erste umfangreiche Umbau des Heimes
1978/79 stellte einen besonderen Einschnitt
da, endlich war ein großer Schritt getan,
die Notwendigkeit weiterer Veränderungen
war aber gleichzeitig offenkundig. Mein
Eindruck - ‘ hier geht mehr’ – brachte mich
zu dem Entschluss, mich auch in offizieller
Funktion im Verein Schullandheim zu engagieren.“
Angefangen hat die Intensivphase Langeoog
für Herrn Boenigk Ende der Achtziger, kurz
vor dem 40-jährigen Jubiläums des Schullandheimes. 1987 hat sie mit der Zuständigkeit für die Belegungspläne des Heimes. Mit
dem Jubiläum ging dann auch die Verantwortlichkeit für das Rechnungswesen und
für Haus und Personal von Herrn Thies auf
Herrn Boenigk über.
Das Gebäude sah ein wenig anders aus als
heute. Der vordere Teil des Hauses bestand
aus einem hölzernen Anbau. In den siebziger
Jahren war hier der so genannte „Glaskasten“ mit Holz verkleidet worden. Aus der
früheren Bibliothek wurde ein Waschraum
für die Jungen. Das Haus bestand aus Nord-
Achim Boenigk
und Südflur, die oben keine Verbindung
hatten. Die Waschräume befanden sich im
Erdgeschoss. Der Dachboden des Hauses
fungierte als Abstellraum und war gänzlich
unisoliert.
Das Haus wurde bis dahin mit Ausnahme
einer Gruppe von Lehrlingen der Firma
Miele, die sich im März des Jahres hier auf
ihre Prüfungen vorbereiteten, ausschließlich
von Schülern des Ratsgymnasiums bewohnt.
Anfang der Neunziger änderte sich das: Die
Fremdbelegung brachte erste Kontakte mit
anderen Schulen.
Im Jahre 1990 hatte Herr Boenigk die Erstellung der Stundenpläne am Ratsgymnasium
übernommen. Zur seiner Entlastung wurde
die Arbeit für Langeoog ab 1992 anders
verteilt: Die Rechnungsführung übernahm
Herr Wendland, die Erstellung des Belegungsplanes blieb weiterhin in den Händen
von Herrn Boenigk und Dinge um Haus und
Hof sowie die Zivis sollten im Team erledigt
werden.
„Dass die Wahl auf Arnold Wendland fiel,
war für mich der absolute Glücksfall. Die
Zusammenarbeit verlief dermaßen reibungslos, dass sogar kaum Absprachen in der
Aufgabenverteilung notwendig waren, aber
auch als notwendiges Korrektiv habe ich ihn
jederzeit überaus geschätzt. Und das Wichtigste: Der Spaß kam niemals zu kurz und gegenseitige Unterstützung waren eine Selbstverständlichkeit. Das war die Basis für die
Umsetzung großer Pläne.“
In der Folgezeit entstand der Wunsch, das
Haus zu erweitern. Es erfolgte dann der Umbzw. Anbau des Hauses 1995/1996.
35
Der Anbau 1995/96
„Es galt, große Bedenken im Vorstand wegen der hohen Verschuldung und zum Teil
heftige Widerstände im Kollegium auszuräumen, und für diese Überzeugungsarbeit war
die Einigkeit mit Arnold Wendland eine
riesige Erleichterung.“
Bei dem Umbau musste dann der Bauprofi
Achim Boenigk zusammen mit Herrn Tubbesing maßgebliche Anteile der Bauleitung
übernehmen. Durch Eigenleistung sollte
ein wesentlicher Betrag der Baukosten
eingespart werden, so dass es in dieser Zeit
einige Arbeitsgruppen anzuleiten galt: eine
Abrissgruppe, eine Silvestergruppe, eine
Last-Minute-Osterferienarbeitsgruppe und
einige Zwischendurcharbeitsgruppen. Es
waren Kollegen, Schüler, Ehemalige, Freunde, die mit nach Langeoog kamen und voll
zupackten. Trotz großer Anstrengungen war
die Stimmung immer sehr gut. Man erinnert
sich noch gern daran.
Nach all diesen Arbeiten konnte sich das
Haus am Tag des 50-jährigen Jubiläums des
Schullandheimes, als die ganze Schule auf
der Insel war, in einem sehr guten Zustand
präsentieren.
Bewundernswert waren die Freude an der
Bauerei und das handwerkliche Geschick
Umbauarbeiten mit Ulrich Dresing
36
von Herrn Boenigk,
und natürlich war
das auch ein Segen
für unser Heim. Bewundernswert
aber
auch, wie er immer
ein Händchen dafür
hatte, Schüler, Eltern
und Freunde für die
Sache zu begeistern.
So konnte er immer mit vielfältiger Unterstützung rechnen.
Ein besonderes Highliht war es dann, als
„Tischlermeister“ Boenigk (der er sicher
auch gern geworden wäre) auf Elektromeister Ulrich Dresing traf. Zwei Ausbauprofis begegneten sich. Und so ergaben sich
für unser Haus ungeahnte Möglichkeiten,
die Eigenarbeit am Haus zu intensivieren.
„Der Zufall wollte es, dass mit Ulrich Dresing Engagement und Professionalität zugleich für die Weiterentwicklung unseres
Schullandheimes gewonnen werden konnten. Bei einer Besichtigung des Heimes
durch die Eltern meiner damaligen Klasse
hatte Herr Dresing sofort Feuer gefangen
und sich spontan für den nächsten Arbeitseinsatz zur Verfügung gestellt – der Beginn
einer großen Freundschaft! Bei den umfangreichen gemeinsamen Arbeiten während der
letzten zehn Jahre habe ich außerdem eine
ganze Menge lernen können, was handwerkliche Dinge angeht. Also: Ein erneuter
Glücksfall!!“
Heute ist der Boden des Hauses bis auf den
letzten Quadratmeter ausgebaut und vollständig isoliert. Das Dachgeschoss hat etliche
neue Fenster erhalten.
In – größtenteils - Eigenarbeit sind hier entstanden:
– ein Zivi-Appartement,
– ein neues Begleiter-Zimmer,
– ein weiteres Schülerzimmer für große
Gruppen,
– ein neuer Raum für die Koffer,
– ein neuer Trockenboden (für die nassen
Handtücher),
– ein kleines Appartement für den Vorstand,
– ein vollständig ausgebauter Abstellraum.
Nebenbei ist im Erdgeschoss noch der alte
Mädchenwaschraum zu einem Computerraum umgebaut worden. Und weil sonst
alles fertig war, wurde der Essraum erneuert.
U.a. neue Deckenverkleidung, neue Beleuchtung - auch hier viel Eigenarbeit! So ist
auch ein Teil der Solaranlage, die zusammen
mit einer neuen Heizung eingebaut wurde, in
Eigenarbeit entstanden.
Für die wirtschaftliche Entwicklung des
Schullandheimes war der Anteil an Einsparungen durch Eigenleistung von entscheidender Bedeutung.
„Bei allen Bauvorhaben war von Anfang an
klar, dass Einsparungen durch Eigenleistung notwendig aber nicht ausreichend sind.
Es galt, die Einnahmeseite zu erhöhen, also
die Fremdvermietung zu intensivieren. Mit
dem Ausbau des Dachbodens war erreicht,
die Bettenkapazität so zu erhöhen, dass wir
auch zwei Klassen gleichzeitig Platz bieten
konnten – ein Meilenstein für die solide Finanzierung aller unser Pläne.“
Für die wirtschaftliche Entwicklung des
Vereins ist natürlich auch eine gute Auslastung des Hauses wichtig. Mit viel Telefoniererei und Geschick ist es Herrn Boenigk
gelungen, die Lücken in den Belegungsplänen in den meisten Fällen zu schließen
und dafür zu sorgen, dass unser Haus neben
der Eigenbelegung durch Fremdgruppen nahezu ausgebucht war.
Die Einstellung und Betreuung der Zivis
ist immer eine Sache gewesen, die wir sehr
ernst genommen haben. Seit 1992 haben
49 Zivildienstleistende ihren Dienst im
Schullandheim in der Regel sehr ordentlich
wahrgenommen. Der allerletzte verlässt im
September 2011 das Heim.
Dienstreise nach Langeoog mit Herrn Nolting
Nach zähen Verhandlungen über Formulierungen im Kaufvertrag ist es im Frühjahr
dieses Jahres gelungen, von der Gemeinde
das benachbarte Grundstück, das vom
Gebäude bis zum Teich (früher: Feuerlöschteich) reicht, zu erwerben.
„Dass das Nachbargrundstück nur gepachtet
war, wurde seit jeher mit großem Argwohn
betrachtet: Wie ergeht es uns, wenn die Inselgemeinde an einen Investor verkauft und
dieser dort ein Hotel baut? Solange ich
zurückdenken kann, erschien es aber als unerfüllbarer Traum, dies Grundstück käuflich
zu erwerben. Dass wir in den vergangenen
Jahren so wirtschaften und diesen Traum
jetzt doch realisieren konnten, macht mich
einerseits stolz, schafft aber auch die Gelegenheit, alle offiziellen Verantwortlichkeiten
nach 25 Jahren jetzt abzugeben.
Ich freue mich, dass mit Markus Panhorst
ein engagierter junger Kollege meine Aufgaben übernehmen wird. Nach dem Motto:
‘Ein Leben ohne Schullandheim ist möglich,
aber nicht sinnvoll’, werde ich im Kuratorium des Vereins aber gerne weiter mitarbeiten und für handwerkliche Tätigkeiten auf
Langeoog zur Verfügung stehen.“
„Lieber Achim,
in all den Jahren bist Du gefühlt 1000-mal
in Langeoog im Heim gewesen, in all den
Jahren hast du nicht einmal die Fähre verpasst, wenngleich es häufig den Anschein
hatte. Bestimmt erinnerst Du Dich an folgendes Scenario am Ende der vieler Aufenthalte
mit Reparatur- oder Umbau-Gruppen: Alle
sind startklar und machen sich auf den Weg
37
zum Bahnhof. Aber wo ist Achim? Der ist
noch unter der Dusche oder im Photolabor! Dann ganz unaufgeregt der Ruf von
oben: „Geht schon mal los, ich komm gleich
nach“!
Manchmal warst Du ein wenig außer Atem,
aber Du kamst immer pünktlich.
Mehr als einmal habe ich von Dir den Satz
gehört: „Ich finde es gut, wenn jemand was
macht!“
Und nach diesem Motto hast du auch immer
gehandelt.
Du kannst ganz sicher sein: Alle in Deiner
Umgebung fanden es auch immer gut, wenn
du was gemacht hast.
Wenn Du Deine offiziellen Aktivitäten auf
unserer Insel nun beendest, freue ich mich,
dass Deine Aktivitäten auf einer anderen Insel eine Fortsetzung finden.
Herr Boenigk und unsere Hauswirtschaftsmeisterin Frau Dey
Das finde ich gut, viel Glück dabei!“
Übrigens:
Würden wir Herrn Boenigk nach einer Einschätzung seines überragenden LangeoogEngagements fragen, wäre die Antwort
knapp und eindeutig: “… nicht schlecht!“.
Klassenfahrt nach Hause?
Erfahrungsbericht einer Quintanerin
Jana Uffenkamp, Quinta
In der Sexta fährt die Ratsschülerin / der
Ratsschüler zum ersten Mal ins Schullandheim nach Langeoog - mit gemischten Gefühlen: Einerseits freut man sich darauf, mit
der ganzen Klasse und den (neuen) besten
Freunden an die Nordsee zu fahren, alles
zusammen unternehmen zu können, gemeinsam Spaß zu haben, Unterricht einmal
anders zu erleben. Andererseits ist das schon
eine ziemlich lange Zeit, die man von zuhause, von den Eltern und Geschwistern sowie
dem Hund getrennt ist. Man fragt sich: Halte
ich es überhaupt so lange ohne meine Familie aus? Die Antwort lautet: Ja!
Natürlich gibt es Momente, in denen einen
das Heimweh überkommt, in denen man
fürchterlich traurig ist. Doch man ist füreinander da, denn alle Kinder befinden sich in
der gleichen Situation. Gegenseitige Unterstützung und intensives miteinander „Quatschen“ machen stark. Tagsüber bestimmen
zahlreiche Aktivitäten den Tagesablauf: In
der Sexta haben wir z. B. Biounterricht di-
38
rekt draußen auf der Insel vor Ort erlebt und
die passenden englischen Inselvokabeln gab
es gleich dazu. Daneben half das Alf-Projekt
(soziales Lernen) manche Probleme leichter zu nehmen oder zu verstehen. Da unser
Klassenlehrer ein Mathelehrer ist, hatten wir
natürlich auch Mathematik, aber selbst das
war anders und der Lehrer viel entspannter… Natürlich gab es auch Pflichten im
Haus, wie zum Beispiel den Tischdienst, bei
dem man für die ganze Gruppe den Tisch
decken und anschließend spülen musste – in
der Gruppe gar kein Problem, im Gegenteil,
eigentlich hat es sogar Spaß gemacht. In den
Pausen und am Abend wurde viel gespielt
und gefeiert.
Jetzt bin ich schon am Ende der Quinta und
meine Parallelklassen waren alle schon zum
zweiten Mal auf L’oog. Meine Fahrt liegt direkt vor mir und ich freue mich wieder „nach
Hause“ auf die Insel zu kommen.
Die Parallelklasse hat Minuszahlen als Hüpfspiel auf dem Hof viel leichter und lustiger
als zuhause in Bielefeld gelernt und bei einem großen Balladenprojekt (natürlich zum
Thema „Wasser“) Bühnenbilder gemalt,
Requisiten im Kunstkeller gebastelt oder im
Fahrradschuppen gebaut, Texte erarbeitet
und auswendig gelernt, um sie zum krönen-
den Abschluss vor allen szenisch darzustellen. Dazu gab es Sport am Strand und auf
dem Fußballplatz, Schwimmen, Kutterfahrt,
Wattwanderung und vieles mehr.
Meine Vorfreude ist jetzt groß. Und wenn
wir dann wieder zu Hause sind, wird bestimmt nicht nur ein einzelnes Kind vom
„Fernweh“ gepackt. Schon Monate bevor
die nächste Klassenfahrt in der Untertertia ansteht, wird man vielleicht auch dann
wieder mit seinen Freunden die Dekoration des Zimmers besprechen, überlegen,
wie man seine Lehrer am besten ärgern
könnte, und ausmachen, welche gemeinen
Tricks man diesmal anwenden könnte, um
das Nachbarzimmer im Zimmerwettbewerb zu schlagen.
Neues aus Benin/Westafrika:
Krankenwagen rettet Menschenleben / Neubau der
Bethleem Ecole
Kirsten Rottmann, OStR´
Im Februar 2011, ein Jahr nach der Übergabe des Krankenwagens an die Krankenstation Bien-Etre et Partage in Womey, erreicht uns ein ausführliches Dankschreiben
und ein erster Jahreseinsatzbericht von Dr.
Babagbeto:
Chers amis ! C’est avec une grande joie
qu’après avoir envoyé le rapport d’activité
du centre de santé , j’ai le plaisir de vous
envoyer le rapport d’activité de la BDW de
la date de la remise de cette Ambulance au
Centre de Santé de Womey le 28/02/2010 au
31/12/2010.
Somme toute nous avons reçu les félicitations de notre ministère de la Santé pour le
travail humanitaire effectué par notre ONG.
Ses félicitations sont donc les vôtres. MERCI
A TOUS CEUX QUI ONT OEUVRE POUR
QUE LA BDW SOIT AU BENIN
Vielen Dank, Modeste
BDW an der Krankenstation mit dem Schulleiter
und Besucherin
Insgesamt rückte der von den Ratsschülern
durch viel Engagement und kreativen Einsatz finanzierte BDW („Benin-DoktorWagen“) vom Typ Mercedes Wolf 162 mal
aus, um Menschen im gesamten Landkreis
um das Dorf Womey herum in umliegende
Krankenstationen oder in entfernte Hospitäler zu transportieren.
39
Die Entfernungen, die dabei überwunden
werden, liegen zwischen 35 und 60 Kilometer. Dr. Babagbeto unterstreicht in seinen
Berichten und Mails die gute Wahl des
Fahrzeugtyps, der oft als einziges Transportmittel in den Monaten der Regenzeit die zum
Teil völlig überfluteten Straßen passieren
kann.
Der Wagen hat seine erste Inspektion in Afrika und einen überdachten Unterstand („CarPort“) erhalten. Der Mechaniker und Fahrer
kümmert sich vorbildlich um das Fahrzeug.
Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern,
wurden Unterhaltskosten für Versicherung, Inspektion und Wartung des Fahrzeugs sowie für
das Gehalt für den Krankenwagenfahrer durch
den Kuchenverkauf beim Elternsprechtag vom
Posten Benin erwirtschaftet. Ein tolles Projekt,
mit dem der Posten Benin sich in diesem Jahr
beim Kinderwelten Award 2011 vorgestellt hat.
Stolz können wir auch auf die 10-jährige
Partnerschaft mit der Bethleem Ecole sein.
Die Spenden des zurückliegenden Schuljahres legten den Grundstein für den dringlich
benötigten Anbau von vier Schulklassen.
Dabei sei ausdrücklich noch einmal Herrn
Pfarrer Genetzky gedankt, der anlässlich
seines Ordinationsjubiläums auf Geschenke
verzichtet hat und um Spenden für die
Ausstattung eines Klassenraums der Bethleem Ecole gebeten hat. Ebenso gedankt
sei dem Literaturkurs, der die Einnahmen
eines Auftritts für die Partnerkinder in Afrika zur Verfügung stellte. Rückblickend hat
die Weihnachtspäckchenaktion des letzten
Jahres die Rekordzahl von 659 Päckchen
ergeben, die als Beiladung mit einem Con-
40
Neubau der Schulklassen an der Bethleem Ecole
in Benin
tainer verschifft wurden. Das traditionelle
Schulfest anläßlich der Päckchenverteilung
musste in diesem Jahr leider aus Kostengründen in Benin ausfallen. Die Ratspäckchen wurden von den Klassenlehrern
in den Klassen verteilt.
Trotzdem war die Freude wieder riesengroß.
Noch vor den Sommerferien erreichte uns
ein Paket mit Dankesbriefen der BethleemSchüler und – Schülerinnen.
Der Ausbau der Schulklassen ruht zur Zeit,
wird aber mit den Geldern aus Aktion Tagwerk
2011 weitergehen können. Daher gebe ich den
Dank von Schulleiter Noel Dassou, Schulleiter
der Bethleem Ecole, mit Freude an alle Ratsschüler und - schülerinnen weiter.
Zum Schluß ein Ausblick auf das Schuljahr 2011 / 2012: Die SV plant bereits einen
Sponsorenlauf für die Halbwaisen- und
Waisenkinder der Schule in Benin, um den
Schulbesuch für ein weiteres Schuljahr und
die Mittagsverpflegung dafür zu sichern.
The Abingdon Exchange 2010
Tarik Wörmann (O III a)
On 3rd October we (23 pupils of 9 a-c, Dr.
Bleike and Dr. Schütze) left Bielefeld in
order to stay in Abingdon, England, for ten
days. Abingdon is a little town only 30 minutes south of Oxford.
However, first we had to reach Abingdon,
but that was no problem because we never
got stuck in a traffic jam. So we arrived on
time and all parents and partners were already waiting to pick us up. Then we spent a relaxed first evening at our host families’ and
most of us went to bed early because it had
been a long journey.
On Monday, school started for us. At first it
was a bit funny to see all the others in their
uniforms. However, we got used to it and so
the lessons started after a guided tour of the
school. We noticed that Abingdon School
is really big and interesting. Sometimes the
lessons/classrooms were overcrowded, so
some German pupils had to stay in the common rooms and keep themselves occupied.
On the other hand sometimes there were only a few pupils present in the lessons. And
by the way I want to mention that the lessons only lasted 35 minutes. On Tuesday we
went to Portsmouth to see some old ships:
the “HMS Warrior” and the “HMS Victory”;
the latter is more famous because it was the
ship of Lord Nelson, who beat Napoleon’s
ships in a difficult sea battle, the Battle of
Trafalgar.
The next two days we stayed in school. On
Friday we went to Oxford to visit “Keble
College”, one of the many colleges Oxford
is famous for, and the “Pitt River’s Museum”, where we saw some huge dinosaur skeletons. On Saturday we had to go to school
again, where we played water polo, which
is like “Wasserball” in Germany. In the afternoon and on Sunday we stayed with our
host families. Most of us visited London at
the weekend.
On Monday we went to the “Black Country Museum” near Birmingham. It was quite
interesting there, but I think six hours in a
museum were a bit hard. Tuesday was the
last day in school for us. After two last periods in Abingdon School we went to Oxford
again. This time we visited “Christ Church
College”, where a little part of the “Harry
Potter” films was filmed. On Wednesday,
13th October, at 6 a.m. we left Abingdon to
return to Germany.
To sum up I must say that this exchange was
a valuable experience and I would recommend it to all pupils of the following years.
Gruppenfoto der England-Austauschgruppe im Schujahr 2010/2011 vor dem Segelschiff „Victory“ in
Portsmouth (Die „Victory“ war Schiff des Lord Nelson in der Seeschlacht bei Trafalgar.)
41
The Abingdon Exchange 2010
Sophie Engel (O III b)
On 3rd October we started our journey to
Abingdon, England. After a very long bus
journey we finally arrived at the car park of
St Helen’s (the girls’ school). And the adventure began!
On our first day in school we got a guided
tour. The school is very big, very nice and
has some special rooms or buildings like a
dance studio, an assembly hall and a theatre. It also has a small chapel. Every class
has its own room, where they meet before
lessons. The teachers check attendance and
give the girls some important information.
Then they go to Assembly without speaking.
Every teacher has her/his own room, so the
students walk around a lot.
Now let me say something about the excursions: We went to Portsmouth, Oxford and
to the Black Country Museum (near Birmingham). We visited ships, colleges and
museums. It was very interesting (for example the dining hall of Christ Church College
where Harry Potter was filmed). After we
had visited something, we always had some
free time to go shopping or walk around. Oxford has some very nice milk-shake shops …
Some of us even went to Bath and most of
us visited London with our host families at
the weekend.
Our partners and host families were all very
nice and we had a great time with them. On
Sunday some of us had a real “roast dinner”,
which was very yummy. After the ten days
we were all very sad to leave!
All in all we had a great time, which I was
lucky to have experienced. It was not that
hard to speak English all the time and we
hope that the English pupils will like Germany as much as we liked England.
The Abingdon Exchange 2010
Christian Mattiat (Jahrgangsstufe 11/EP)
„Ich habe sehr viel gelernt“
Über meine Zeit in Abingdon
Anfang September 2010 war es so weit: Ich
stieg in den Flieger nach England mit einem
guten, gespannten und aufgeregten Gefühl
und natürlich Übergepäck.
Ein Jahr zuvor hatte ich noch keine Ahnung,
dass es so laufen würde. Doch auf die Anfrage von Herrn Dr. Bleike hin hatte ich
beschlossen, mich für das Abingdon- Stipendium zu bewerben. Nachdem ich im Dezember und Januar eifrig an meiner Bewerbung
gearbeitet hatte, konnte Frau Dr. Schütze sie
endlich abschicken. Die Entscheidung kam
dann schnell: Ich durfte für einen term mit
Stipendium auf die Abingdon School gehen.
Kurz danach kam dann ein „Rückschlag“:
Zur Einordnung in die richtigen Kurse musste ich Tests in drei von vier meiner gewählten Fächer schreiben; aber auch das ging
42
vorüber. Zum Glück war es mir genehmigt
worden, sie unter der Aufsicht von Frau Dr.
Schütze am Ratsgymnasium zu schreiben,
so dass ich dafür nicht nach England reisen
musste.
Als ich dann Abingdon School zwei Jahre
nach meiner Teilnahme am Austausch wiedersah, fühlte ich mich in gewisser Weise
gleich zu Hause, zumal ich damals schon 10
Tage im Boarding House verbracht hatte.
Und genau das war ich jetzt auch wieder, sogar im gleichen House wie damals, nur eben
für drei Monate. Es war schön, das Umfeld
schon zu kennen und auch es wiederzuerkennen.
Den Einstieg erleichterte mir einerseits,
dass ich vom Austausch doch noch einige
Gesichter kannte und natürlich mein Austauschpartner in meinem House wohnte und
andererseits, dass mit mir einige andere neue
Schüler in meinen Jahrgang an die Schule
kamen.
Oberste Priorität hatte dann erst mal das
Kaufen eines school-tie, der ein Pflichtbestandteil der Uniform in Abingdon ist. Und
dann ging es in die ersten Unterrichtsstunden. Nach und nach zeichnete sich ab, dass
Maths und Physics mich fordern, aber nicht
überfordern und English Literature und Music wirklich arbeitsintensiv werden würden.
Ich musste feststellen, dass man tatsächlich
einen Monat und ca. 5 Essays lang über einem Satz einer Symphonie sitzen kann. Aber
gelernt habe ich gerade in Music sehr viel
und habe nie den Spaß verloren. Für mich
als Musikliebhaber waren 8 Schulstunden
Musik einfach herrlich, wenn auch eine Herausforderung. In English Literature hieß es
dann englische Gedichte lesen, sowie Hamlet von Shakespeare und Oedipus King von
Sophokles. Das war wohl das schwierigste
Fach für mich, aber ich habe sehr viel lernen können, nachdem ich mich nach etwa 2
Wochen an das Tempo, in dem meine Lehrerin sprach, gewöhnt hatte. Und in einem
abschließenden Test schnitt tatsächlich ein
englischer Schüler schlechter ab als ich.
Neben dem Unterricht gab es natürlich diverse Angebote in den Bereichen Sport, Musik
und Drama, wobei eine Beteiligung an sportlichen Aktivitäten Pflicht war. Ich entschied
mich für den Mix aus meiner Lieblingssportart Hockey, Cross-Country Laufen und einer
für mich ganz neuen: Fechten. Zusätzlich
konnte ich noch im Schul-Chor mitsingen
sowie Instrumental-Unterricht nehmen.
Die Erfahrung, als Boarder in der Schule zu leben war sehr interessant und auch
zum ganz großen Teil positiv. Auch an den
Unterrichtsbeginn erst um 9 Uhr konnte ich mich erstaunlicherweise schnell
gewöhnen. Englischsprachige Essays
von 800 bis zu 1600 Wörtern waren eine
Aufgabe, die mir zum Glück nicht ganz
so schwer viel, wie ich vorher befürchtet
hatte. Und meine Mitschüler waren wirklich sehr nett. Ein Mix von Schülern aus
mehreren Ländern der Welt brachte mich
auch der asiatischen Welt näher, was ich
ebenfalls größtenteils als positiv empfand.
Schlimmer war eigentlich die Entbehrung
von Mineralwasser und dunklem Brot.
Doch das Essen in der Schulkantine war
immer sehr vielseitig.
Der Abschied fiel mir dann schwer, da das
Trimester in Abingdon eine wirklich schöne
Zeit war. Ich habe sehr viel gelernt – sowohl
schulisch als auch persönlich – und bin froh,
die Möglichkeit zu einer solchen Erfahrung
gehabt zu haben.
Projekt Applications and Occupations
Dr. Marli Schütze, OStR’
Das viertägige Projekt Applications and
Occupations wurde von Dr. Werner Bleike,
Rainer Jost und Dr. Marli Schütze durchgeführt. Es richtete sich an eine Zielgruppe in
der Einführungshase und konnte auf praktische Weise demonstrieren, wie effizient
einzelne Bausteine unseres Schulprofils ineinander greifen können, um die berufliche
Mobilität unserer Schüler innerhalb Europas
nachhaltig zu befördern.
Das Strukturgerüst der einzelnen Bestandteile des Projekts orientierte sich an der
realen Sukzession von Prioritätensetzung,
Berufswahl, Stellensuche, Bewerbung mit
Anschreiben und Lebenslauf, telefonischer
Terminvereinbarung und Vorstellungsgespräch. Hierbei konnte auf die Grundlagen
rekurriert werden, die im Rahmen der Berufswahlorientierung gelegt worden waren.
Am dritten Projekttag machte Herr Sascha
Gutmann, Referent für Studien- und Berufswahlorientierung bei der Barmer GEK
Bielefeld, die fünfzehn Teilnehmerinnen
auf sehr praktische und anschauliche Weise
mit Einstellungstests und assessment centres vertraut.
Da inzwischen viele Firmen ihre Einstellungsgespräche auf Englisch durchführen,
war unsere Projektsprache überwiegend
Englisch, wobei Wert darauf gelegt wurde, den themenspezifischen Wortschatz zu
erweitern und auch noch einmal typische
grammatische Fehlerquellen zu beleuchten,
die einen erwünschten guten Eindruck im
43
Bewerbungsgespräch beeinträchtigen könnten. Der Realitätsbezug unserer sprachlichen
Arbeit verdeutlichte den Teilnehmerinnen
eindrucksvoll, dass es sich lohnt, in den
kommenden zwei Jahren der Oberstufe den
Lernzuwachs im Englischen motiviert in den
Blick zu nehmen.
Auch der Sinn der bereits in der Erprobungsstufe praktizierten Portfolioarbeit, besonders
ihr Anteil bei der Schulung der Selbsteinschätzung unterschiedlicher sprachlicher
Kompetenzen, wurde den Schülerinnen
noch einmal wesentlich deutlicher als bisher.
Schließlich gilt es, im Lebenslauf Sprachkenntnisse, mit denen man überzeugen
möchte, entsprechend dem Gemeinsamen
Europäischen Referenzrahmen präzise zu
kategorisieren, wenn man nicht bereits mit
einem Cambridge Certificate punkten kann.
Medial unterstützt wurde die Arbeit durch
video clips, die eine junge Engländerin bei
der Berufswahlorientierung mit Unterstützung eines careers counsellor, beim Telefonieren, beim Bewerbungsgespräch und
schließlich im Praktikum präsentierte, wobei
alle positiven und negativen Verhaltensweisen Anlass zum Gespräch und zur Reflexion
boten und anhand von Arbeitsblättern bearbeitet werden konnten.
44
Die Schülerinnen bewerteten dieses Projekt
durchweg als sehr positiv, da ihnen seine
praktische Relevanz für ihre berufliche Zukunft sehr transparent wurde. Simulationen
von Selbstpräsentationen und job interviews
wurden als besonders hilfreich angesehen,
nicht nur hinsichtlich ihrer sprachlichen,
sondern auch hinsichtlich ihrer non-verbalen
Implikationen. Auch die Gelegenheit zum
konkreten Abfassen englischer Bewerbungsschreiben und Lebensläufe wurde dankbar
aufgenommen, genauso wie die praktische
Arbeit mit dem Referenten.
Die Schülerinnen waren der Meinung, dass
das Projekt Applications and Occupations
durchaus für den ganzen Jahrgang Relevanz
besäße, empfanden die Gruppengröße von
fünfzehn Teilnehmern als „perfekt“ und die
Dauer als angemessen. Einige hätten gerne
noch mehr Zeit für Simulationen von Bewerbungsgesprächen gehabt.
Auch für andere moderne Fremdsprachen,
z.B. im Fach Französisch, wurde ein vergleichbares Projekt als gewinnbringend angesehen. Ein derart positives Feedback regt
dazu an, über die Institutionalisierung dieses
Projekts in der Einführungsphase nachzudenken, besonders vor dem Hintergrund der
Verankerung des Europagedankens in unserem Schulprofil.
The proof is in the pudding – or:
My year abroad could not have gone any better
Emily Murray, Bericht
Hinweis:
Emily Murray, 22 Jahre alt, stammt aus
Ely in Cambridgeshire, England. Sie studiert Englisch und Deutsch in St Andrews
in Schottland. Vom 17.9.2010 bis 31.5.2011
wirkte sie als Assistant Teacher am Ratsgymnasium. Hier ist ihr Bericht:
It is proving impossible to sum up nine brilliant months in a mere two pages: I feel like
I could write a novel. I was quite anxious
about spending my year abroad in Bielefeld,
not only due to the fact I had spent, up to
this point, a grand total of two weeks in Germany, but also because my German friends
kept telling me, through chuckles and snorts
of laughter, that Bielefeld does not exist.
However the proof is in the pudding, quite
literally, as I knew Dr Oetker deserts had to
come from somewhere. As I pulled up outside my WG in Bielefeld this anxiety soon
dissipated – there stood my flatmates-to-be,
readying themselves to carry my many bags
and kitchen utensils up two flights of stairs,
at the top of which awaited a welcome cake
and a much needed mug of coffee.
One hurdle overcome, the next was my
first day at Ratsgymnasium. Fortunately I
had already made contact with Dr. Marli
Schütze in whose capable hands I remained
for the rest of my time at Rats, so there
was little reason to worry- everything was
sorted. Over the next nine months I was
shuffled, quite willingly may I add, from
class to class and from teacher to teacher; I
must have spoken to almost every pupil at
Rats and was able to work closely with the
entire English Department. On top of this
I ran three AGs in the form of an English
Club and two conversation classes; I was
extremely impressed with those Rats pupils
who were so conscientious and passionate about English that they were willing to
stay behind after school- something I know
I would have found difficult in my school
days.
The level of and aptitude for the English
language amongst the
pupils is something I
find difficult to compare to that of foreign
language in British schools. Languages, unfortunately, take a back seat in many British
schools and many pupils choose not to learn
a foreign language past the age of fourteen;
in my school I had to fight to take German
as an A level subject as, due to the fact that
there were only two pupils interested, my
school was considering closing the German
Department. Therefore, being in a classroom
full of pupils who were able to communicate in a foreign language was a real treat;
I was particularly blown away by the ability
of the Oberstufe who were able to converse
on such topics as the Monarchy, the British
Empire and the American Dream - about all
of which I have learnt a tremendous amount
this year!
Comparisons with my own school days
would inevitably crop up throughout the
year; having attended an independent boarding school the existence of Saturday school
at Rats did not shock me, however the early
starts were, at first, a little difficult to deal
with. Another difference, which I noticed in
the classroom, was a rather mature and independent approach to learning - in the form
of peer correction. Correcting fellow classmates and, in turn, learning to accept criticism was something I was never encouraged
to do at school - if any pupil had done so it
probably would have led to fisticuffs in the
school yard or being uninvited to a birthday
party.
This cultural difference was one amongst
many differences which I was to become accustomed to this year. I have always thought
of German culture as being extremely similar
to my own - with our intertwined histories,
the Queen herself having German ancestry
and our equal desire to beat one another at
football - however there are some subtle dif-
45
ferences, particularly in social interaction
which have caused moments of awkwardness on my part (awkwardness being again
something very British). ‘Small talk’, which
has been dubbed ‘social lubrication’ by professionals, is something, I have come to realise, I rely on heavily: on one of my first
evenings in my WG I came home from work
and was told to do the washing up, which
was absolutely correct as it said so on the
Abspülplan, however I was immediately
offended and went off in a bit of a (completely internalised and silent) huff. I was
angry because if my flatmate were to come
home from work in England, we would chat
for at least five minutes, over a cup of tea of
course, before addressing anything like who
is to do the washing up.
After nine months, however, I am no longer upset by such straight talking and have
found myself to be much more direct than
before (something I ought to tone done be-
fore I go home!). I have certainly changed in
many ways this year and have many wonderful memories of Germany to take away with
me. I have managed to travel all over NRW
as well as a few trips to other cities such as
Heidelberg and Berlin and have taken full
advantage of finally living on mainland Europe by travelling over to Poland, Hungary
and the Czech Republic. I have also found
life-long friends in my flatmates, other language assistants in the Bielefeld area, and
the teachers at Rats: in short, my year abroad
could not have gone any better.
I know I owe much of this success to the
English Department at Rats and would like to
thank them for allowing me into their classes
and for being extremely warm and welcoming. I have been made to feel like a valued
member of the department. I have also really
enjoyed meeting and getting to know the pupils at Rats and hope to come back for a visit
one day in the not too distant future!
Deutschklassenarbeit von Tim Kerkmann (Klasse 9 b)
Arbeit Nr. 3 (03.03.2011): Gedichtsanalyse
Brunhild Hilf, StR’, Deutschlehrerin
Der Bauer –
An seinen durchlauchtigen Tyrannen
Wer bist du, Fürst, daß ohne Scheu
Zerrollen mich dein Wagenrad
Zerschlagen darf dein Roß?
Wer bist du, Fürst, daß in mein Fleisch
Dein Freund, dein Jagdhund, ungebläut
Darf Klau und Rachen hau´n?
Wer bist du, daß durch Saat und Forst,
Das Hurra deiner Jagd mich treibt,
Entatmet, wie das Wild? Die Saat, so deine Jagd zertritt,
Was Roß, und Hund, und Du verschlingst,
Das Brot, du Fürst, ist mein.
Du Fürst hast nicht, bei Egg´ und Pflug,
Hast nicht den Erntetag durchschwitzt.
Mein, mein ist Fleiß und Brot!
Ha! Du wärst Obrigkeit von Gott?
Gott spendet Segen aus; du raubst!
Du nicht von Gott, Tyrann!
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Das Gedicht „Der Bauer – An seinen durchlauchtigen Tyrannen“, welches von Gottfried
August Bürger (1747-1794) im Jahre 1773
verfasst wurde, ist eine moralische Aufforderung an die Angehörigen des damaligen
Ersten Standes, nämlich an die Könige und
Fürsten. Ein armer, fleißiger Bauer enthüllt
hierbei Stück für Stück die wahre Identität
seines Lehnsherren, eines „durchlauchtigen
Tyrannen“, indem er seine Mühen mit der
Verschwendung seiner selbst hergestellten
Güter durch den Fürsten, der eine absolutistische Willkürherrschaft ausführt, authentisch beschreibt.
Das Rollengedicht setzt sich aus sechs Strophen mit jeweils drei Versen zusammen,
wobei der letzte immer der kürzeste ist, was
seine besondere Bedeutung als „entlarvende“ rhetorische Frage (Strophen 1-3) oder
als wichtige Herausstellung seiner Meinung
zum Fürsten (Strophen 4-6) zeigt. Die Strophen enthalten jeweils keine Reime. Dies
beweist, dass es nicht die Intention des
Dichters war, einen möglichst wohlklingenden Text zu dichten, sondern vielmehr einen
ernsten Appell an die reichen Aristokraten
zu verfassen. Das Metrum ist der Jambus,
der seine dynamische Wirkung, die von
Bürger beabsichtigt wurde, nicht verfehlt.
Man spürt darin auch die Wut des Bauern,
die sich nach den zahlreichen Schandtaten
des Fürsten angestaut hat und die er nun in
voller Wut, aber in einer sicheren und wohl
gewählten Artikulation, dem Fürsten entgegenwirft.
Das Gedicht lässt sich in drei Teile gliedern:
In den ersten drei Strophen wirft der Bauer,
aus dessen Perspektive der Text von Bürger
geschrieben wurde (das lyrische Ich), durch
scharf gestellte rhetorische Fragen dem
Fürsten sein egozentrisches und rücksichtloses Handeln vor. Dabei fällt besonders
der Parallelismus der jeweiligen Strophenanfänge auf, denn es steht immer derselbe
Fragesatz dort: „Wer bist du (Fürst), daß
…“ (V. 1,4 und 7). Dies zeigt deutlich die
Haltung des Bauern zu der angesprochenen
Person, der von sich behauptet, „durchlaucht“ zu sein, jedoch gottlos und grausam
handelt. Außerdem ist es auffällig, dass anders als in den beiden ersten Strophen das
vierte Wort („Fürst“) ausgelassen wird, was
typisch für den Verlauf des Gedichtes ist,
denn der Bauer wird immer durchdringender und wütender und merkt gleichzeitig,
wie wenig fürstlich sich der „Tyrann“ eigentlich verhält.
Nach den rhetorischen Fragen, die bereits
deutlich die Verachtung des Bauern ausdrücken, folgt der zweite Teil der moralischen
Aufforderung beziehungsweise der Darstellung des Fürsten, der im Grund ein Tyrann
ist. Dieser zweite Abschnitt besteht aus der
Klarstellung, dass alles, was der Fürst so gedankenlos zerstört und „verschlingt“ (V. 11),
das Produkt des Fleißes des Bauern ist. Hierbei fallen einige semantische Stilmittel auf,
wobei der Vers 11 („Was Roß, und Hund,
und Du verschlingst…“) am deutlichsten die
Empörtheit und die Wut zeigt, denn er stellt
die Tiere nicht nur auf eine Stufe mit seinem
Herrn, sondern nennt ihn sogar noch zuletzt.
Auch die Ausdrucksweise im Vers 12 und
15 ist auffällig, weil der Bauer beide Male
„du Fürst“ sagt, was ausdrücken soll, dass
sich ausschließlich der Fürst für einen wahren Fürsten, der von Gott auserwählt worden
ist, hält, obwohl er in den Augen des Bauern
(wahrscheinlich ist er jedoch Repräsentant
des gesamten unteren Standes) ein gottloser
Tyrann ist. Das Ausrufezeichen am Strophenende (in der 5. Strophe noch ein Punkt) sowie die Wiederholung von „Mein“ (V. 15)
steht dafür, dass der Bauer, je länger er das
Verhalten und seine persönliche Unterdrückung beschreibt, desto aufgebrachter wird.
Die letzte Strophe stellt den dritten Abschnitt
dar, der als Fazit des lyrischen Ichs verstanden werden kann sowie auch als Höhepunkt
seines Zorns. Die scharfe rhetorische Frage
in Vers 16 sowie die beiden Interjektionen
verdeutlichen die Meinung des Bauern: Er
hält den Fürsten für einen gottlosen Tyrannen (s. elliptische Interjektion in Vers 18),
denn während Gott Segen auch den armen
Menschen entgegenbringt, achtet er nur auf
seine eigenen Bedürfnisse ungeachtet der
Konsequenzen für die Bauern, die so hart für
ihn arbeiten müssen.
Das ganze Gedicht über macht das lyrische
Ich auf den Kontrast zwischen seinen mühevollen Feldarbeiten und dem gedankenlosen Verschwenden aus nichtigen Gründen
des Fürsten aufmerksam. Insofern passt das
Gedicht in das Endstadium der Aufklärung,
die in Deutschlands besonders von Immanuel Kant, in Frankreich von Rousseau und
Voltaire, geprägt wurde („Sturm und Drang“
eher von dem jungen Goethe und Schiller,
die als die ersten populäre Stücke verfassten, die die breite Bevölkerung ansprachen):
13 Jahre vor der Französischen Revolution
(14.7.1789) wurden die Bauern, nicht zuletzt
angetrieben durch die Federkraft der Literatur, sich immer mehr der Ungerechtigkeit
ihrer Situation bewusst. Die Fürsten und
Könige waren zur Zeit des Absolutismus,
der besonders von Ludwig XIV. bis Ludwig
XVI. (also zwischen 1643 und 1789 bzw.
1793, dem Jahr der Hinrichtung Ludwigs
XVI.) geprägt war, sehr verschwenderisch
und forderten beinahe alle Güter der Bauern,
sodass diese ein sehr ärmliches Dasein pflegen mussten. Die Bauern wurden immer wütender wie auch das lyrische Ich im Gedicht
von Gottfried A. Bürger, in Folge dessen in
47
den nächsten Jahrzehnten die Mitglieder des
ersten Standes, die weniger als ein Prozent
der Bevölkerung ausmachten (die Bauern
knapp 80-85 %), gezwungen waren, diesen
Zugeständnisse zu machen, bis letztendlich
die Feudalherrschaft abgeschafft wurde.
Das Problem, welches in der Geschichte der
Menschheit schon immer präsent war (Bauernkrieg von 1524 bis 1526), stellt hier Bürger mit Hilfe des fiktiven Bauern heraus, der
im Laufe des Gedichts den Fürsten als einen
gottlosen Tyrannen, seine wahre Identität,
enthüllt.
Ich sehe dieses Gedicht als sehr wichtig für
die Zeit an, denn durch dieses wollte Gottfried August Bürger einen Beitrag leisten,
um die grausame Situation der Bauern, die
sich fleißig von morgens bis abends der
Feldarbeit zuwenden mussten, gegenüber
den Fürsten, die verschwenderisch alles
verprassten, zu verbessern oder gar zu überwinden. Dieser Versuch wurde auch in der
Französischen Revolution gemacht, als die
Sansculotten gegen die ersten beiden Stände
aufbegehrten, was allerdings im Nachhinein
auch nicht den erhofften Erfolg erbracht hat.
Dieser Streit zwischen den Ständen zieht
sich wie ein rotes Band durch die Menschheitsgeschichte, sowohl bei den Römern
zwischen den Plebejern und Patriziern, im
Mittelalter zwischen Lehnsherren und Leibeigenen oder auch während der industriellen
Revolution zwischen der Bourgeoisie und
dem Proletariat.
Ich bin der Meinung, dass dieses Gedicht
nur mit Abstrichen an Aktualität verloren
hat, denn, wie oben bereits erwähnt, gab
48
es auch später in der Geschichte (z. B. Karl
Marx und Joseph Engels mit dem Kommunistischen Manifest von 1847/48 oder auch
der Kommunismus in Russland von 1917
bis 1991 und auch in anderen Ländern wie
der DDR, den Ostblockstaaten unter sowjetischer Hegemonie oder in China mit
der grausamen Kulturrevolution unter Mao
Tse-Tung) viele Versuche, die Situation
der zuvor ausgenutzten Bevölkerungsgruppen zu verbessern oder gar Gleichheit für
alle zu erlangen, was allerdings auf Grund
der menschlichen Natur auf Dauer nicht zu
bewerkstelligen ist. Obwohl die Herrschaft
des harmonisierenden Volkes propagiert
wurde, entwickelten sich diese Staaten zu
alles überwachenden Diktaturen ohne jeglichen Pluralismus oder Opposition. Diese
hatten mit der Idee des Kommunismus absolut gar nichts mehr gemein. Auch heute
noch ist das Gedicht oder zumindest seine
Intention sehr aktuell, denn in vielen Ländern der Welt werden den unterdrückten
Bevölkerungsschichten immer noch sehr
wenige Rechte eingeräumt, wogegen diese
versuchen anzukämpfen, was man nicht zuletzt am Beispiel der arabischen Revolutionen in Tunesien, Ägypten oder in Libyen
deutlich erkennen kann.
Alles in allem kann man also sagen, dass
dieses Gedicht authentisch den Wunsch des
Menschen nach Freiheit und Rechten ausdrückt, der in der Aufklärung seinen Anstoß
gefunden hat und glücklicherweise heute in
vielen Ländern erfüllt wurde, doch bis dies
in allen Staaten der Welt gelingt, ist es noch
ein langer und steiniger Weg.
Schulpartnerschaft zwischen dem Ratsgymnasium Bielefeld
und dem Lycée Dominique Villars Gap
Bericht über die deutsch-französische Begegnung in Gap
07.02.2011 – 18.02.2011
Gap 2011 – „La vie scolaire et les loisirs“
Marianne Basista, StD’
A Vorbereitung der Begegnung
Nach Terminabsprachen der Partnerschulen
und Anmeldungen der Schüler im Herbst
2010 ergab sich ein enger zeitlicher Rahmen
für die Durchführung der Begegnungen.
Der Gegenbesuch aus Gap erfolgte bereits
im März dieses Jahres. Es meldeten sich
definitiv auf beiden Seiten nur 12 Schüler
an. Diese geringe Anzahl beruht einerseits
hauptsächlich auf der veränderten Situation
für die am Austausch teilnehmenden deutschen Schüler, die sich in der Jahrgangsstufe
10 bereits in der Sekundarstufe II befinden.
Das bedeutet eine bereits erfolgte Festlegung
zur ( noch vorläufigen ) Weiterführung des
Französischen in ihrer Schullaufbahn. Der
Französischkurs der 10. Klasse umfasste
zu dem Zeitpunkt 25 Schüler. Aufgrund der
geringen Anzahl der Deutschlernenden in
Gap in der „Seconde“ ergab sich dort das
gleiche Bild. Abgesehen von der ungünstigen geringen Teilnehmerzahl im Hinblick auf die Finanzierung der Fahrten und
Unternehmungen war die Gruppe von 24
Schülern bei Exkursionen und beim Projekt
sehr gut überschaubar. Auch die individuelle Betreuung konnte sehr viel intensiver
wahrgenommen werden.
Im Januar 2011 war die Zuordnung der
Schülerinnen und Schüler abgeschlossen, so
dass diese zueinander in Kontakt treten und
mögliche Unstimmigkeiten noch bereinigt
werden konnten. Dem war bereits eine vorbereitende Sitzung mit Eltern und Schülern
vorausgegangen, auf der der organisatorische Rahmen des Austausches, die Vorbereitung und der Ablauf des Programms,
die entstehenden Kosten und die Verhaltensregeln für die deutschen Schülerinnen und
Schüler in Frankreich besprochen wurden.
Es versteht sich von selbst, dass diese
Prozesse ständig von Gesprächen mit unserer langjährigen Deutschkollegin Sabina
Eyraud und unserem Deutschkollegen Andreas Thum in Gap begleitet waren.
Zur sprachlichen Vorbereitung wurde den
Schülerinnen und Schülern der thematische
Wortschatz in komprimierter Form an die
Hand gegeben und im Unterricht sowie in 4
zusätzlichen Stunden verstärkt aufgearbeitet
(Rollenspiele, Verfassen von Briefen und
Tagebüchern).
Zum gewählten thematischen Schwerpunkt „La vie scolaire et les loisirs“ haben
die Schülerinnen und Schüler eine Broschüre mit dem Titel „Le printemps 2011
à Bielefeld en mars 2011“ erstellt, die sie
ihren Gästen zu Beginn des Aufenthaltes in
Bielefeld überreichten.
B Ablauf der Begegnung
Abgesehen von den individuellen Erfahrungen der 12 deutschen Schülerinnen und
Schüler in den Familien und in ihrer Freizeit
standen folgende Schwerpunkte im Vordergrund:
1. Das Kennenlernen der französischen
Schulwirklichkeit durch Hospitation im
Unterricht der Partnerschule,
2. gemeinsame Aktivitäten mit den französischen Jugendlichen (Unterricht, Projekt
und Exkursionen) und
3. die sprachliche Verarbeitung der neuen
Erfahrungen (Treffen der deutschen
Schüler am Ende des Vormittags, Tagebücher, Interviews).
Zu 1:
Die Erfahrungen bei der Teilnahme am Unterricht sind individueller Natur und von
49
vielen zufälligen Faktoren abhängig. Es ist
sicher nicht gewährleistet, dass jeder Schüler
einen exemplarischen Einblick in das Gesamtangebot des Unterrichts einer französischen Schule bekommt. Ebenso sind die
Rückmeldungen an die begleitenden Kollegen jeweils nur ausschnitthaft gegeben.
Die Gespräche mit den Schülern spiegeln
wieder, dass der Unterricht vornehmlich in
traditioneller, lehrerzentrierter Form, die
auf Mitschrift der Schüler und auf Verzicht
mündlicher Beteiligung ausgerichtet ist, abgehalten wird. Bei dem Gedankenaustausch
der begleitenden Kolleginnen mit den beiden
Deutschlehrern ergibt sich ein ganz anderes
Bild. Bei uns in Deutschland diskutierte Unterrichtsformen und –methoden bestimmen
die Unterrichtsabläufe. Diese unterschiedliche Wahrnehmung könnte einerseits mit
den erforderlichen Methoden beim Erwerb
neuer Sprachen erklärt werden, andererseits
50
mit der Tatsache, dass beide Deutschlehrer
in Gap deutschen Ursprungs sind.
Zu 2.:
Gemeinsamer Unterricht ergab sich im
Deutschunterricht, in dem die Schüler als
Muttersprachler immer herzlich willkommen waren.
Die Projektarbeit hingegen (Vorbereitung
und Präsentation an drei Nachmittagen),
ermöglichte darüber hinaus intensivere
deutsch-französische unterrichtliche Zusammenarbeit.
Unser Thema „La vie scolaire et les loisirs
des jeunes en seconde“ war grundsätzlich in
zwei Arbeitsphasen unterteilt. Zu dem ersten
Thema wurde von den deutschen Schülern
auf der Grundlage von Interviews in Gap
unter Hilfestellung der französischen Partner
ein Bericht erstellt und dokumentiert. Das
Thema „Les loisirs des jeunes“ wurde in der
gesamten Gruppe in Gap begonnen und in
Bielefeld zu Ende geführt.
Nach dem Gegenbesuch im März lässt sich
als Ergebnis Folgendes festhalten:
Das Thema hat die Schüler (sowohl die Projektteilnehmer als auch die Zuhörer) interessiert und motiviert.
Insgesamt sind die Schüler zu guten Ergebnissen gelangt (bildliche, schriftliche und
mündliche Präsentationen). Insbesondere ist
die mündliche Darlegung vor nicht am Austausch beteiligten Schülern als besonders gelungen hervorzuheben. Gebannt und äußerst
konzentriert hörten alle Schüler zu, um die
sprachlichen Fähigkeiten der Vortragenden
und die inhaltlichen Ergebnisse zu erfassen.
Von der abschließenden Präsentation ging
vor allem für die nicht am Austausch Beteiligten eine hohe Motivation aus.
Die Exkursionen nach Grenoble und Marseille veranschaulichten unseren Schülern
die Besonderheiten der geographischen
Lage von Gap zwischen Hochgebirge und
Mittelmeer, wobei in diesem Jahr mit Temperaturen bis zu 15° C im Februar und mit
Minustemperaraturen in der Nacht der
Hochgebirgsaspekt des südlichen Klimas
physisch besonders spürbar wurde. Kulturelle Höhepunkte wurden mit dem Musée
de Grenoble und Notre-Dame de la Garde
und der Vieille Charité in Marseille in das
Bewusstsein der Schüler gerückt.
Eine weitere sportliche Exkursion zum Skilanglauf am „Col Bayard“ gemeinsam mit
den französischen Partnern stellte in diesem
Austausch ein unvergessliches Ereignis für
die Schüler dar, sind doch praktische Unternehmungen mit den ausländischen Partnern immer ausgezeichnete Sprechanlässe,
die nicht erst künstlich erzeugt werden müssen. Außerdem ist der Skisport selbst natürlich mit der Region verknüpft. Es standen
zehn Sportstudenten zur Verfügung, die
den nicht Geübten Hilfestellung leisteten,
so dass für alle Erfolg und Sicherheit garantiert waren. Günstige Wetterbedingungen
mit blauem Himmel sorgten für einen angenehmen Rahmen des Ausfluges.
Zu 3:
Das regelmäßige Treffen der deutschen
Schüler an Unterrichtstagen bedeutet auch
nach den Erfahrungen der Vorjahre immer
eine wichtige Möglichkeit, über kleinere
auftretende Probleme zu sprechen und sie
zu lösen. Auch bietet dieser Treffpunkt Gelegenheit, sprachliche Schwierigkeiten zu
beheben.
Das Erstellen des Tagebuches in französischer Sprache ist in der Form organisiert,
dass jeder Schüler die Aufgabe übernommen
hat, über einen Tag Bericht zu erstatten, das
heißt, dass pro Tag zwei Versionen vorliegen. Auch an dieser Stelle konnte der thematische Aspekt der Projektarbeit eingebracht
werden. Das Tagebuch muss jeweils um
die 250 Wörter aufweisen und mit visuellen
Mitteln veranschaulicht werden.
Am Ende hat jeder Schüler davon ein Exemplar erhalten und somit ein Dokument der Erfahrungen aller Teilnehmer des Austausches
und hat auf diese Weise eine wertvolle Erinnerung zur Verfügung.
C Schlussfolgerungen
Für diesen Jahrgang bedeutet der Austausch
wieder einmal ein ungeheurer Motivationsschub für das Erlernen der französischen
Sprache: Die Bestätigung der eigenen Kompetenzen vor allem des Sprechens und des
Hörverstehens wie auch die konkreten Erfahrungen mit den Menschen sind von unschätzbarem Wert.
So erhoffen wir uns einen positiven Effekt
für die Weiterwahl des Faches Französisch
für den Grund- und Leistungskurs in den
Jahrgangsstufen 11 und 12.
Die Rückmeldung über das Fortbestehen
freundschaftlicher Beziehungen weit über
diesen Zeitpunkt hinaus ist jetzt eine Hoffnung. Das gute Einvernehmen, das diese
Gruppe charakterisiert hat, wie auch die
guten Erfahrungen aus unseren langjährigen
Beziehungen mit dem Lycée Dominique
Villars in Gap stimmen uns zuversichtlich.
Darüber hinausgehend sind die Grundlagen
für die Weiterführung unseres seit 29 Jahren
bestehenden Austausches gelegt, so dass
wir uns auf die Vorbereitung der nächsten
Begegnung freuen, die zum 30-jährigen Jubiläum ein besonderes Gesicht bekommen
soll. Dazu wird es noch zahlreiche Vorge-
51
spräche im Hinblick auf inhaltliche und
terminliche Abstimmungen geben. Konsens
wurde bereits bezüglich der Einbeziehung
eines etwas größeren Kollegenkreises erzielt: Wie vor zehn Jahren möchten wir
interessierte Kollegen an unseren beiden
Schulen für einige Tage im Rahmen des
Austauschprogrammes 2012 einladen, um
auch den Kollegen einen Einblick in Austauscharbeit zu geben, die auf Grund ihrer
Fächer nur selten die Mög-lichkeit zur
Teilnahme haben oder denen, die als junge
Kollegen neu an den Schulen sind. Abschließend ist vor allem festzuhalten, dass
es sich bei der gesamten deutsch-französischen Gruppe um aufgeschlossene Teilnehmerinnen und Teilnehmer handelte, die
dafür sorgten, dass es viele fruchtbare Momente für das „Sicheinlassen“ auf anderes
und andere gab.
Außerdem ist ein außerordentliches Dankeschön an unsere Deutschkollegin Sabina
Eyraud und unseren Deutschkollegen Andreas Thum in Gap zu richten, die wieder
einmal keine Mühe gescheut haben, den
Aufenthalt für alle Beteiligten zu einer ganz
besonderen Erfahrung zu machen, die wir
nicht mehr missen möchten..
Bericht über die Studienfahrt nach Dresden, Breslau und Prag
im Juli 2011
von Florian Eick (OI)
Bereits das Vorwort unseres selbst erarbeiteten Referats-Readers mit allen zu besuchenden Orten und historischen Denkmälern ließ einiges erahnen. „8 Tage, 7
Nächte, 5 verschiedene Städte“ hieß es
dort. Eine bis dato neben den etablierten
Fahrten nach Griechenland und Giglio einmalige Fahrt – sozusagen ein Pilotprojekt.
Normann Graeser und Dr. Johannes Altenberend ließen bereits im Spätsommer 2010
verlauten, dass sie eine Fahrt planen, die zumindest den kognitiven Rahmen des zuvor
Dagewesenen um einiges sprengen wird. Im
Rückblick auf diese Fahrt, die ein knappes
Jahr später realisiert wurde, bestätigen wir
alle, dass sich die Anstrengungen von Seiten
der beteiligten Lehrer und der beteiligten
Schüler gelohnt haben.
Dresden, Breslau, Prag – auf diversen Organisationszetteln auch gerne als „Studienfahrt Osteuropa“ betitelt, lässt durchklingen,
wie dicht gespickt das Programm in acht
Tagen sein kann, wenn alle an einem Strang
ziehen.
Dresden
Am 14. Juli stachen wir also in See: Ein
kulturell-historischer See zwischen DDR-
52
Regime, Zerstörung, Wiederaufbau, Flucht,
Vertreibung, Kommunismus, vielen Kirchen und Museen und herrlichen Landschaften der sächsischen Schweiz. Zuerst
besuchten wir die sächsische Landeshauptstadt Dresden. Von 1961 bis 1989 war sie
in der DDR verkommen, kulturell zerstört
und glanzlos geworden – heute durch Milliardeninvestitionen zum Großteil wiedererbaut, saniert und prachtvoll wie nie zuvor. In drei Tagen Dresden besuchten wir
den Neumarkt, die 2005 wiedereröffnete
Dresdner Frauenkirche, die Galerie der
alten Meister samt der „Sixtinischen Madonna“ von Raffael, die drei großen Elbresidenzen sowie das etwas außerhalb gelegene Prachtschloss Pillnitz. Jeder dieser
Orte wurde inhaltlich durch jeweils einen
Schüler vorbereitet, schriftlich ausformuliert und als Gesamtwerk in einem Reader
gesammelt, der jederzeit jedem Schüler vorlag. Die Bedeutung der Stadt Dresden als
kultureller Schwerpunkt Sachsens wurde
schnell verstanden – sicherlich auch begünstigt durch hervorragend-sonniges und
warmes Wetter.
Der Höhepunkt dieser drei Tage in Dresden kam jedoch unverhofft. Durch einen
glücklichen Zufall hatten wir in der Dresd-
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53
ner Neustadt den ehemaligen sächsischen
Innenminister Heinz Eggert (CDU) getroffen, der bereits im März 2011 am Ratsgymnasium zu Besuch war und damals über das
Thema „DDR-Ideologien“ berichtete. Heinz
Eggert lud uns in den Sächsischen Landtag
ein, wo er am nächsten Tag mit Dr. Thomas
de Maiziere (CDU) zusammentraf. Er habe
mit ihm am nächsten Tag ein Interview auf
der Dachterrasse des sächsischen Landtages
– direkt an der Elbe nahe der Semperoper
gelegen. Die Gruppe willigte ad hoc ein
und wir trafen uns mit Eggert in den Abendstunden des darauf folgenden Tages im
Landtag. Er führte uns durch den Landtag,
stellte uns das Filmteam vor, welches für
die Sendung „Eggert trifft“ ein Interview
aufnahm, und bat uns kurz abzuwarten.
Nach wenigen Minuten fuhren zwei große,
schwarze Limousinen vor. Der Minister
hatte uns nicht warten lassen. Nach dem
Interview zwischen Eggert und de Maiziere
nahm sich der Minister viel Zeit für unsere
Fragen zu Themen wie der Meuterei auf
der Gorch Fock oder den Panzerlieferungen nach Saudi-Arabien und plauderte mit
uns ebenso gerne über Privates. Als die
Sonne allmählich unterging und wir vor der
Kulisse der Dresdner Altstadt ein Bild mit
dem Verteidigungsminister machten, wurde
uns allen klar, dass der Auftakt zu einer ganz
besonderen Studienfahrt gelegt war.
Am darauf folgenden Tag fuhren wir früh
morgens am Elbufer entlang und lauschten
einem Vortrag zu den Elbresidenzen. Von
links nach rechts betrachteten wir die italienisch anmutende Albrechtsburg, das
französisch-barocke Lingnerschloss sowie
das heutige Fünf-Sterne-Hotel Schloss
Eckberg im englischen Tabor-Stil. Die
Prachtbauten entlang der Elbe bis tief in den
Stadtteil „Weißer Hirsch“ beeindruckten uns
alle. Im Anschluss besuchten wir die Sommerresidenz August des Starken, Schloss
Pillnitz bei Dresden. Schloss Pillnitz ist im
Peking-Stil erbaut und die gesamte Anlage
lässt asiatische Bauweisen und Stile durchblicken. Dieses Bauwerk ist in Europa als
einzigartig anzusehen. Nachdem wir Schloss
Pillnitz in seiner vollen Pracht bewundert
hatten, führte uns unsere Reise diesmal unter dem Thema „Altstadtsanierung“ und
54
„Teilung und Zusammenwachsen“ nach
Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands.
Wir besichtigten Görlitz und insbesondere
die Grenze, die seit 1945 die Lausitzer Neiße
bildet. Durch das Schengener Abkommen ist
die dortige Brücke über die Neiße für jeden
ohne Passkontrolle zu passieren und so gingen wir mehrfach zwischen deutschem und
polnischem Staatsgebiet hin und her.
Breslau
Unsere Weiterfahrt führte uns nun nach
Wroclaw, zu deutsch Breslau. Breslau ist mit
630.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt
Polens und kurz vor unserer Fahrt zur Kulturhauptstadt Europas 2016 gewählt worden.
Bis 1945 gehörte diese Stadt zum Deutschen
Reich. In Breslau angekommen besuchten
wir den „Breslauer Ring“, einen mittelalterlichen Marktplatz, der heutzutage den Kern
der Fußgängerzone bildet. Die Bebauung
rund um den Ring erfolgte in verschiedenen
Stilepochen, im Zentrum stehen das alte
und das neue Rathaus sowie einige Bürgerhäuser ringsherum. Wir begutachteten die
einzelnen Seiten des Ringes von der „Sieben-Kurfürsten-Seite“ bis zur „GoldenenBecher-Seite“ und waren von den prunkvollen Bauten beeindruckt. Das alte Rathaus,
welches als Wahrzeichen Breslaus gilt,
überzeugte uns im Anschluss durch seinen
wundervollen spätgotischen Bau. Im Keller des Rathauses befindet sich, so sah es
zumindest die Schülerschaft, das Herzstück
des Baus. Der „Schweidnitzer Keller“ ist im
Jahre 1303 zum ersten Mal namentlich als
„cellaria civitatis“ erwähnt worden und ist
mit seiner über 750-jährigen Tradition die
älteste Kneipe Europas. Ein alter Breslauer
Spruch besagt: „Wer nicht im Schweidnitzer
Keller war, ist nicht in Breslau gewesen.“
Wir waren dort und damit auch mitten in
Breslau. Der Schweidnitzer Keller hat aber
für die Deutschen noch eine ganz andere Bedeutung. Im Jahre 1813 ist in diesem Keller
das sog. „Lützowsche Freikorps“ gegründet
worden. Das Freikorps war ein Freiwilligenverband der preußischen Armee in den
Befreiungskriegen 1813-14 und lieferte den
Deutschen mit seiner schwarzen Uniform,
roten Manschetten und goldenen Knöpfen
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die Vorlage für die heutige Bundesflagge.
Ebenfalls in Breslau ansässig und von historischem Wert ist die Universität aus dem
Jahre 1505. Damals kam die Idee auf in
Schlesien für ein „Studium Generale“, also
ein Studium, welches zwischen kirchlichem
und weltlichem Recht, Philosophie und
Medizin auch die sieben freien Künste beinhaltet. Wir besichtigten den schönsten und
berühmtesten Teil der Universität, die Aula
Leopoldina, einen barocken Empfangssaal,
welcher für Immatrikulationen und Konzerte
genutzt wird. Die Universität zu Breslau
brachte in ihrer Geschichte acht Nobelpreisträger hervor, darunter zum Beispiel
den Chemiker Robert Bunsen (Bunsenbrenner) und den Entdecker des Planeten Neptun
Johann Gottfried Galle. Wir fuhren weiter
Richtung Messegelände, wo uns ein weiterer
Superlativ der Breslauer Geschichte erwartete. In den Jahren 1911-1913 wurde dort
eine Stahlbetonhalle erbaut, welche die bis
dahin größte Kuppel der Welt stemmte, die
Jahrhunderthalle. Mit seiner Höhe von 42 m
und einem Durchmesser von 64 m waren wir
alle sehr beeindruckt von diesem Denkmal
der Zeitgeschichte und erfuhren dann zusätzlich, dass die Orgel der Jahrhunderthalle in
den Jahren nach der Erbauung die größte der
Welt war. Heutzutage besitzt die Jahrhunderthalle ca. 6000 Sitzplätze und ca. 20000
Stehplätze. Seit 2006 ist die Jahrhunderthalle Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Als Gründungsort der Stadt Breslau wird die
sog. „Dominsel“ angesehen, die das religiöse
Zentrum Breslaus bildet. Auf der Dominsel
besichtigten wir in einem wahren „Besichtigungsmarathon“ den im 13. Jahrhundert erbauten Dom, die im späten 12. Jahrhundert
erbaute Sandkirche und die Martinskirche.
Drei sakrale Bauwerke, die auch heute noch
von einem großen Teil der Breslauer Besucher wahrgenommen werden.
Von Breslau aus machten wir uns auf in
Richtung Prag. Den ersten Zwischenstopp
legten wir in Schweidnitz ein. In diesem
kleinen Ort befindet sich die weltweit größte
Fachwerkkirche. Ein solches Bauwerk hatten wir alle zuvor noch nicht gesehen. Den
nächsten Zwischenstopp legten wir dann in
Kreisau ein. Dort besuchten wir unter dem
Thema „Kreisauer Kreis – Widerstand ge-
56
gen Hitler“ das schlesische Gut Kreisau der
Grafen zu Moltke. Ab 1943 wuchs bei vielen Kreisauern die Bereitschaft zur aktiven
Teilnahme an einem Staatsstreich und sie
bauten enge Verbindungen zu entschiedenen
NS-Gegnern (wie z.B. Ludwig Beck, Carl
Friedrich Goerdeler, Ulrich von Hassell
und Claus Schenk Graf von Stauffenberg
) auf. Unter einem christlichen Leitbild
verfolgten die Mitglieder des Kreises das
Interesse dem NS-Verbrechen ein Ende zu
setzen. Sie waren es, die nach dem 20. Juli
1944 als Mitverschwörer des „StauffenbergAttentates“ zum Tode verurteilt wurden.
Nach der Besichtigung des Herrenhauses auf
Gut Kreisau und einem ausgiebigen Mittagessen, stiegen wir in den Bus und machten
uns auf in die „goldene Stadt“ Prag.
Prag
Prag, die „goldene Stadt“, die Residenzstadt, die Kulturhauptstadt Mitteleuropas.
Prag als Beispiel einer Residenzstadt in der
k. u. k. Monarchie. Wir hatten viel gehört
und viel gelesen, doch unser erster Eindruck
von Prag waren Plattenbauten und der damit
verbundene Vorortcharakter einer Großstadt. Nachdem wir die Hotelzimmer bezogen
hatten, fuhren wir am Prager Schloss vorbei
hoch auf den Hradschin, einen Berg inmitten
der Stadt. Wir stiegen am „Strahov-Kloster“
aus dem Bus aus und hatten einen herrlichen
Blick über die gesamte Stadt. Der VorortFlair war verzogen und wir waren beeindruckt von dieser unglaublich schönen Stadt.
Zu Fuß gingen wir den Hradschin herunter,
sahen aus der Ferne die mittlerweile hell angestrahlte Burg mit dem Veitsdom und gingen Richtung Moldauufer. An der Moldau
angekommen, gelangten wir auch gleich
zum nächsten Wahrzeichen der Stadt – der
Karlsbrücke. Über die Karlsbrücke zu gehen
bedeutet einen unvergesslichen Eindruck
von Prag zu erlangen. Links und rechts fließt
die Moldau entlang, die Häuser am Ufer
sind goldgelb erleuchtet. Die Karlsbrücke ist
bestückt mit ebenfalls angestrahlten Heiligen- und Patronenfiguren – insgesamt 30
an der Zahl. Die im 14. Jahrhundert erbaute
Brücke ist 516 m lang, 10 m breit und stellt
eine für das 14. Jahrhundert bedeutende
Ingenieurleistung dar. Die Karlsbrücke, die
ebenfalls einen tollen Blick auf die Prager
Burg ver-spricht, verbindet die Kleinseite
Prags mit der am Ostufer gelegenen Altstadt.
Die bedeutendste Figur auf der Karlsbrücke
zog sich wie ein Leitmotiv durch unsere
Studienfahrt und war auch Anlass für eine
schülerinterne Neunamensgebung eines der
Lehrkräfte.
Da Dr. Johannes Altenberend mehrfach geäußert hatte, welch große Sympathie er für
den heiligen Johannes (von) Nepomuk übrig
hat, nannten die Schüler ihn fortan gerne
„Dr. Nepomuk“. Johannes von Nepomuk
war ein Priester und Märtyrer seiner Zeit, der
gegen König Wenzel IV., der die Kirche und
den Klerus unterdrückte, kämpfte. Wenzel
ließ ihn 1393 in der Moldau ertränken. 1729
kam es durch Benedikt XIII. zur Heiligsprechung Nepomuks und so besuchen viele
die Figur Nepomuks auf der Karlsbrücke.
Am nächsten Tag besichtigten wir die Burg,
heute Sitz des tschechischen Präsidenten,
den Veitsdom, in dem sogar ein paar Mitglieder der Habsburger Monarchie begraben
sind, und das goldene Gässchen im Burgareal. Eben dieses Burgareal ist das größte
geschlossene Burgareal der Welt und seit
dem 9. Jahrhundert auf dem Hradschin ansässig. Mit knapp 1,5 Millionen Besuchern
pro Jahr ist die Prager Burg das meistbesuchte Baudenkmal Tschechiens. Dies bekamen wir im Innenhof des Schlosses massiv
zu spüren, als es kaum die Möglichkeit gab,
in Ruhe die Referate vorzutragen, geschweige denn sich auf das Wesentliche zu
konzentrieren. Im Veitsdom war dann der
Andrang deutlich zu groß, so dass wir das
Referat außerhalb des Doms hören mussten.
Am Nachmittag besuchten wir das Palais
Lobkowicz, einen weiteren Meilenstein
deutscher Geschichte. Am 30. September
1989 ist in diesem ehemaligen Sommerpalais der Familie Lobcowicz Geschichte
geschrieben worden: „Wir sind heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass
heute Ihre Ausreise möglich geworden ist.“
Der Rest des Satzes ging im Jubel von ca.
4000 DDR-Botschaftsflüchtlingen unter.
Hans Dietrich Genscher, der ehemalige deutsche Außenminister, spricht den berühmtesten Halbsatz der Weltgeschichte. Seit
1974 dient das Palais Lobcowicz den Deutschen als Botschaft in Prag.
Durch einen massiven Wetterumbruch
waren wir gezwungen die nachfolgenden
Themen im Bus abzuhandeln. Wir sprachen
über einen der größten deutschsprachigen
Schriftsteller, Franz Kafka, der ebenfalls in
Prag lebte. Von Prag aus hatten wir noch ein
besonderes Erlebnis zum Abschluss unserer
Studienfahrt vor uns. Familie Lobcowicz,
dessen altes Stadtpalais wir ja in Prag besucht hatten, lebt auf einer Burg in Melnik
(30 km außerhalb von Prag), wo Elbe und
Moldau zusammenfließen.
Die Familie ist eine der größten Weinanbauer in Tschechien. Wir fuhren auf die Burg,
aßen Mittag und tranken ein paar Gläschen
des edlen Tropfens der Weinanbaugebiete rund um Melnik. Der Blick auf das
Tal und den Zusammenfluss der beiden
großen Flüsse ließ ein Zurückdenken an
schöne Tage der Studienfahrt, die vielen Erlebnisse, die historischen Feinheiten und die
feucht-fröhlichen Abende zu. Gegen Mittag stand die Rückfahrt auf dem Programm,
so dass wir am Abend gegen 21.30 Uhr in
Bielefeld unsere Zeugnisse entgegennehmen
und uns in die Ferien begeben konnten.
Am Ende bleibt die Erinnerung an eine sehr
intensiv und hervorragend durchgeplante
Fahrt, deren voller Dank unseren beiden
Lehrern, Herrn Dr. Altenberend und Herrn
Graeser gilt. Ohne ein großes Engagement,
ein persönliches Interesse an so einer Fahrt
und dem unbedingten Willen der Durchführung, den die Lehrkräfte voll und ganz
an den Tag gelegt haben, wäre diese Fahrt
niemals möglich geworden. Für „Osteuropa
2011“ möchte ich mich im Namen meiner
Mitschülerinnen und Mitschüler recht herzlich bedanken. Die Erfahrungen und das
Gesehene werden uns in sehr guter Erinnerung bleiben. Den ein oder anderen Ort
werden wir sicherlich noch einmal besuchen.
57
Geschichte zum Anfassen: Berlin-Fahrt 2011
Kristina Knossalla, OI
Ein letztes Mal in seiner Schulzeit brach der
13. Jahrgang des Ratsgymnasiums auf, um
sich gemeinsam auf die Spuren historischer
Wurzeln und Ereignisse zu machen. Vom 9.
bis 13. Februar 2011 wurde es uns ermöglicht, in Berlin die Geschichte von Friedrich
II. bis zu der der DDR und darüber hinaus zu
erleben. Unterschiedliche Museen, wie das
Deutsche Historische Museum, das Mahnmal am Steelenfeld und die Gedenkstätte
des ehemaligen Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen zeigten uns, was wir vorher
nur aus den Geschichtsbüchern kannten. Es
war Geschichte zum Anfassen, Nach- und
Miterleben, da die vielfältigen historischen
58
Ereignisse und Hintergründe durch das
dargebotene Material medial sehr gut veranschaulicht und durch die von den Schülerinnen und Schülern gehaltenen Referate
zudem nähere interessante Hintergründe geschildert wurden.
Die Studienfahrt nach Berlin hat uns, genauso wie die nach Weimar, gezeigt, wie
wichtig es ist, sich mit unserer deutschen
Geschichte zu beschäftigen. Sie hat es uns
ermöglicht, kritische Fragen zu stellen und
hat zur Bildung einer eigenen, begründeten
Meinung zur Geschichte Deutschlands entschieden beigetragen.
Programm:
Mi. 09.2.11: 18.15 Uhr Abfahrt
Do. 10.2.11 : Widerstand und Verfolgung
in der NS-Zeit
- Gedenkstätte Plötzensee
- Gedenkstätte Deutscher Widerstand
- Topographie des Terrors
- Holocaust-Mahnmal am Steelenfeld
Fr. 11.2.11:
Deutsche Zeit- und Nachkriegsgeschichte
- Bundestag
- Geschichte des Reichstags
- Stadtrundgang
- Deutsches Historisches Museum
- Ausstellung: „Hitler und die Deutschen“
Sa. 12.2.11: Berlin im real existierenden Sozialismus
- Gedenkstätte Bernauerstraße
- Stasi – Gefängnis Hohenschönhausen
- Treptower Park, „Stalin-Allee“, „Straße des 17. Juni“
- Gedenkstätte Bernauerstraße
- Opernbesuch: Mozart, „Die Entführung aus dem Serail“
So. 13.2.11: Preußen/Vertiefung
- Cecilienhof: Potsdamer Konferenz
- Stadtrundgang
- Schloss Sanssouci
- 18.00 Uhr Rückkehr in Bielefeld
59
Essay
Pascal Féaux de Lacroix (Stufe 10)
„Nicht die Dichter, sondern die Schachspieler werden verrückt; Mathematiker
verlieren den Verstand und Bank-Kassierer; aber schaffende Künstler selten. Ich
gedenke keineswegs die Logik anzugreifen,
ich sage nur, dass die Gefahr des Verrücktwerdens in der Logik liegt und nicht in der
Fantasie.“
(G.K. Chesterton)
Hinweis:
Mit dem folgenden Essay hat Pascal Féaux
de Lacroix, Schüler in der Stufe 10 des Ratsgymnasiums Bielefeld, am Bundes- und
Landeswettbewerb Philosophischer Essay
2010 teilgenommen, wofür er Anfang 2011
ausgezeichnet wurde. Das Lob mit Urkunde wurde ihm vom Landesbeauftragten Dr.
Gerd Gerhardt verliehen. Pascal ist Sieger
aus insgesamt 90 Teilnehmern im Regierungsbezirk Detmold. Er ist Schüler im Einführungskurs Philosophie G8 (Kurslehrer
Dr. Wolfgang Schröder). Pascal setzt sich
mit Gilbert Keith Chestertons Ansicht über
den Gegensatz von Logik und Phantasie
auseinander und findet in Übereinstimmung
mit dem englischen Autor und Kritiker, dass
Logik „nichts Menschliches zum Ausdruck“
bringe. Pascal Féaux de Lacroix leitet diesen
provozierenden Gedanken dennoch logisch,
aber auch mit Phantasie aus wissenschaftskritischen Beobachtungen ab.
Gilbert Keith Chesterton, von dem das vorliegende Zitat stammt, war ein Philosoph
der klaren Aussagen. Seine Sichtweise irritiert, seine Kombinationen sind auf dem
ersten Blick nicht einleuchtend. Chesterton
konfrontiert den denkenden Leser mit etwas
logisch Unzulänglichem und Gewagtem,
schließlich aber stellt sich ein Erkenntnisgewinn durch Auflösung der Paradoxie her.
Das Zitat, in dem er diese Methode umsetzt,
erscheint als etwas Beiläufiges, als kleine
Nebenbemerkung, will also nicht ausdrücklich Kritik an der ganzen Logik sein, und ist
es dennoch.
60
Chesterton erregt unser Erstaunen durch die
Darstellung eines verrückten Mathematikers
und die Gegenüberstellung mit dem bei Verstand gebliebenem Künstler. Logik soll zur
Verzweiflung führen, der logisch denkende
Mensch, der kraft seines Verstandes rational
handelt, soll eben diesen verlieren? Gerade
aber der Künstler soll, in seinem assoziativen Denken nicht verrückt werden? Was für
eine Vorstellung hat Chesterton von Logik
und Phantasie?
Die Kritik an der Logik richtet sich nicht
gegen klares, hellsichtiges Denken, es bleibt
ausdrücklich davon unberührt. Chesterton
betrachtet vielmehr das zur Norm erhobene
„logistische“ Prinzip. Logik, so betrachtet,
bleibt eine engstirnige Denkweise, die in
ihrer Lehre von den strikten Folgerungen
menschliches Denken beschränkt und einseitig fokussiert. Der Mensch denkt nämlich
nicht hauptsächlich logisch – er bleibt in
seiner Gedankenentfaltung mehr assoziativ,
sein Erkenntnisdrängen ist bestimmt von
gedanklicher Unabhängigkeit – die Gedanken sind frei. So führt auch das freie assoziative Denken im Menschen oftmals eher
und schneller zur Erkenntnis als die strikte
Folgerung nach logischen Prinzipien. Der
Mensch ist demnach mehr Künstler als Mathematiker. Wird die Logik aber dennoch
zur Norm menschlichen Denkens gesetzt,
führt dies in die von Chesterton dargestellte
Verzweiflung.
Es ist nämlich die Logik, die „verrückt“
macht. Es ist die Logik, die den Determinismus, die Folgerichtigkeit zur Norm erhebt,
die in ihren Schlüssen die Welt als Produkt
von zwingenden Kausalketten zu fassen
sucht. Die naturwissenschaftliche Weltsicht,
bei Chesterton repräsentiert durch den Mathematiker, ist in ihren Gesetzmäßigkeiten
strikt und eindeutig festgelegt. Ihre Folgen
sind deterministisch bestimmt, der Lauf der
Welt wird formuliert als logische Folgerung – angesichts einer Formulierung des
Menschen als rein physikalisches Objekt
der Naturgesetzte ist sie absolut determinis-
Anwaltskanzlei
HEISE · DR. DIEKMANN · WEGENER & KOLLEGEN
Rechtsanwälte:
Klaus Heise*
Dr. Klaus Diekmann*, Fachanwalt für Strafrecht
Johann Wegener*
Jan Scholten*, Fachanwalt für Familienrecht
Jutta Heise*, Fachanwältin für Familienrecht
Bernard Kiezewski*, Fachanwalt für Arbeitsrecht
Kurt Dingerdissen, (1950–1994)
* zugelassen bei allen Amts- und Landgerichten, allen Oberlandesgerichten
sowie beim Bundesgerichtshof in Strafsachen
In Kooperation mit
Julia Heise, LL. M., in FFM., Rechtsanwältin,
Solicitor in England u. Wales (n.p.)
Wilken Kisker, Rechtsanwalt
Loebellstraße 1, 33602 Bielefeld
Tel. 05 21/560 610 u. 6 50 55,
Fax 05 21/1710 17
E-Mail: [email protected]
www.heise-diekmann.de
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tisch. Unter einer derartigen Weltsicht wird
Chestertons Formulierung einsichtig – der
Mensch, definiert als Objekt der logischen
Folgerungen, ist Spielball der Naturgesetzte,
handelt als physikalisches Objekt vorausbestimmt, ist nicht willensfrei. Seine Handlungen sind bestimmt, sein Denken offenbart
sich in logischen Propositionen, und Sinn
muss als nicht logische Kategorie entfallen.
Der Mensch verzweifelt aufgrund seiner
Unfähigkeit zur willentlichen Beeinflussung
an seiner Degradierung zum Objekt. Der
Schachspieler bei Chesterton ist hierfür ein
Paradebeispiel: Unter der Voraussetzung des
deterministischen Prinzips hat sich schon mit
dem ersten Zug des Schachspielers das Spiel
entschieden. Der erste Zug ermöglicht bei
Kenntnis der mentalen Strukturen und Strategien des Schachspielers die Berechnung
der weiteren Schritte und hat entsprechend
schon über Sieg und Niederlage entschieden.
Hier kann man von Chesterton her Kritik an
der Logik und derartigen deterministischen
Prinzipien üben. Die Kritik ist dabei ausdrücklich nicht erkenntnistheoretischer Natur, sie will logischen Erfolg in Bezug auf
den Erkenntnisgewinn nicht in Frage stellen,
sondern sie setzt am Verhältnis von Mensch
und Logik an, an dem Versuch der Objektivierung des Menschen. Logik ist – wie schon
ein Blick ins philosophische Wörterbuch
lehrt – die Wissenschaft des Denkens und
der Beziehung der Denkinhalte untereinander, sie reduziert menschliches Denken auf
eine Folge von klaren Begriffen, Schlüssen
und Urteilen und sucht in ihnen den Menschen. In ihrer Eindimensionalität verkennt
die Logik aber den Menschen, wenn er zum
reinen Objekt der logischen Folgerungen
wird. Der Versuch einer so logischen Objektivierung des Menschen, seine Wirkungsweise nur der reinen Logik zu unterwerfen,
verkennt die hohe Komplexität des menschlichen Geistes.
Die Bestimmung des menschlichen Geistes
in der Logik versucht etwas derartig Komplexes in logische Formen zu pressen, die
nur Falschheit versus Wahrheit kennen, und
den Menschen so zu analysieren. Menschliche Gefühle, Sehnsüchte, Gedanken,
Empfindungen können aber aufgrund der
unterschiedlichen Erlebnisqualitäten nicht
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logisch objektiviert werden. Eine objektive
Darstellung verkennt diese Subjektivität und
wird das Wesentliche nicht treffen. Indem
die Logik den Menschen fälschlicherweise
zum reinen Objekt degradiert, findet eine
Entfremdung zwischen Mensch und Logik
statt. Daraus ergibt sich für den Menschen
ein Gefühl der Hilflosigkeit, der kalten Berechenbarkeit, des Ausgeliefertseins gegenüber den logischen Prinzipien. Kurz, Logik
bringt nichts Menschliches zum Ausdruck,
der Mensch entfremdet sich von sich selbst,
wird verrückt.
Ein Beispiel sei hier die Musik. Anhand
systematischer Bestimmungen kann Musik
ergründet werden. Sie ergibt sich dann als
folgerichtige Kombination aus Rhythmus,
verschiedenen Akkorden, Tonhöhen usw.
Ihr Aufbau kann musiktheoretisch und physikalisch einwandfrei erklärt werden, das
subjektive Empfinden des Hörers aber bleibt
ungeklärt. Musikalisches Empfinden kann
nicht geklärt werden, in der Konfrontation
der Musik mit dem menschlichen Bewusstsein findet eine kaum berechenbare, subjektive Erhöhung des musikalischen Gehalts
statt.
Ähnliches gilt für die scheinbar objektive Beschreibung von Gegenständen. Der Tisch ist,
physikalisch bestimmt, nichts anderes als eine Ansammlung von Atomen in bestimmter
Anordnung – trotzdem spricht der Mensch
von „Tisch“ und nicht von „Anordnung von
Atomen mit den Eigenschaften x oder y“,
und dies hat mit Sicherheit nicht nur einen
sprach-praktischen Grund. Die menschliche
Artikulation des Begriffs „Tisch“ ist geprägt
von subjektiven Erlebnissen und Reflexionen, von sozialen Verhältnissen und Normen usw. Und damit ist der Gehalt des banal
erscheinen Begriffes einerseits stark abhängig von komplexen Zusammenhängen und
andererseits ist seine jeweilige Vorstellung
geprägt von einer tiefen, logisch nicht objektivierbaren Individualität.
Im Zitat von Chesterton ist es der Künstler,
der nicht den Verstand verliert. Kunst wird
dabei zur Alternative der Logik in Bezug
auf die Artikulation des Menschlichen. In
der Kunst ist es dem Menschen möglich,
sich frei von logischem Zwang und sonsti-
ger Normierung zu artikulieren und damit
in einer gewissen Form seine subjektiven
Empfindungen auszudrücken und sich ein
Stück weit zu objektivieren. Die Objektivierung ist dabei keiner strengen Reduktion
oder Einordnung in Kategorien verpflichtet,
sie bleibt in ihrer Darstellung und Aussage,
anders als die Logik, vollkommen frei.
Die Kunst ermöglicht so das, was die Logik
nicht vermag: die Distanz zwischen Mensch
und objektiver Darstellung zu reduzieren,
eine freie und ungezwungene Artikulationsform menschlichen Denkens und Fühlens zu
bieten, und damit das Verrücktwerden aufzuhalten.
Interview mit dem Bielefelder Dichter
Hellmuth Opitz (Abi 1979)
Lennart Stadtmann (UI)
„Ein Gedicht muss man ebenso sehen wie
lesen können“
Dieses Interview führte Lennart Stadtmann
mit Hellmuth Opitz im Zusammenhang mit
seiner Facharbeit in der Jahrgangsstufe 12/
II im Schuljahr 2010/2011 (Betreuer: Dr.
Wolfgang Schröder). Das Interview und
ausgewählte Texte von Opitz waren Gegenstand einer recht umfassenden Untersuchung. Opitz arbeitete 2010 als „Writer in
residence“ im Brecht-Haus in Svendborg/
Dänemark. Sein neuer Gedichtband wird
im Interview angesprochen: Die Dunkelheit
knistert wie Kandis.
Was motiviert Sie zum Dichten?
Hellmuth Opitz: Ich brauche keine Motivation. Immer, wenn sich freie Zeit erübrigt,
versuche ich, neue Gedichte zu schreiben
oder voranzutreiben. Der ursprüngliche
Auslöser war unser Deutschlehrer, der am
ersten Tag in der Oberstufe in den Unterricht
kam und sagte: „Vergesst alles, was Ihr bislang im Deutschunterricht gehört habt.“ Anschließend las er uns das Gedicht „Schöne
Jugend“ von Gottfried Benn vor. Ein absolut
schockierendes Gedicht, aber wir wussten:
Jetzt sind wir in Deutsch im zwanzigsten
Jahrhundert angekommen!
War Dichten schon früher ein „Hobby“ von
Ihnen?
Hellmuth Opitz: Nein,
zu Beginn nicht. Ich
wollte eigentlich mal
Rockmusiker werden.
In einer Band spielte
ich Bass und Gitarre. Wir schrieben unsere
Songs selbst, ich vor allem die englischen
Texte. Irgendwann stellte ich fest, dass ich
instrumental nicht ganz so begabt war und
der eigentliche Spaß für mich in den Texten
lag. Dann bin ich auf deutsche Gedichte umgestiegen und habe es nicht bereut.
Schreiben Sie viel, immer, selten …?
Hellmuth Opitz: Insgesamt ist mein Output
eher bescheiden, ich schreibe durchschnittlich 10 bis 15 Gedichte pro Jahr, hinzu
kommt mal eine Erzählung oder Short Story. Ausnahme war das letzte Jahr mit dem
Brecht-Stipendium, in der Zeit in Svendborg
habe ich sehr viel geschrieben, so dass ich
auf 23 Gedichte komme. Im Herbst 2011 erscheint ein neuer Gedichtband von mir, der
Titel steht gerade erst fest: Er soll „Die Dunkelheit knistert wie Kandis“ heißen.
Welche Themen behandeln Sie? Können Sie
bestimmte Themen differenzieren?
Hellmuth Opitz: Ich schreibe meine Gedichte nicht, um Themen zu behandeln. Es
ergeben sich im Laufe der Zeit motivische
Strömungen in den Gedichten, wo sich bestimmte Themen häufen. Besonders erotische Liebesgedichte haben mir in der Ly-
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rikszene deutschsprachiger Gegenwartsliteratur eine gewisse Bekanntheit verschafft.
Natur und Großstadt spielen eine gewisse
Rolle. Bei den Gedichten kommt es mir auf
Bilder an. Ein Gedicht muss man ebenso sehen wie lesen können.
Wie kommen Sie auf diese Bilder? Eingebung? Inspiration? Medien? Zeitung? Film?
Hellmuth Opitz: Ich komme auf meine
Gedichte über bestimmte Sprachbilder, die
mich faszinieren. Ich setze mich nie hin und
sage: „Jetzt schreibe ich ein Gedicht über ein
bestimmtes Thema.“ Das Schreiben eines
Gedichtes ist bei mir vergleichbar mit dem
Entstehen einer Lawine: Es beginnt mit einem Satz, immer mehr Material bleibt daran
haften, bis letztlich etwas ins Rollen kommt,
dass zu einem fertigen Gedicht führt.
Haben Sie irgendwelche Vorbilder? In der
Literatur? Im Leben? In der Gegenwart? In
der Vergangenheit?
Hellmuth Opitz: Zu Beginn des Schreibens haben mich Lyriker des zwanzigsten
Jahrhunderts fasziniert: Gottfried Benn,
Expressionisten wie Ernst Blass, Alfred
Lichtenstein, Ernst Stadler, August Stramm,
außerdem der Meister formaler Vollendung:
Rainer Maria Rilke. Etwas später kamen die
dunklen hermetischen Gedichte des späten
Paul Celan hinzu. Das mischt sich mit dem
Parlando-Ton zeitgenössischer amerikanischer Lyrik wie Ted Kooser, Patricia Storace
oder guter deutsche Lyriker der Gegenwart
wie Gerhard Falkner, Jan Wagner, Daniel
Falb.
Gibt es Dinge, die Ihnen in Ihrer Branche
missfallen?
Hellmuth Opitz: Was mich stört, ist, dass
das Gedicht in anderen Ländern als Königsdisziplin der Literatur gehandelt wird, in
Deutschland, dem „Land der Dichter und
Denker“, aber nur ein Nischendasein führt.
Als Land von Schiller, Goethe, Heine und
Hölderlin ist es bedauerlich, dass zum Beispiel Biographien von Dieter Bohlen sich
hunderttausendfach verkaufen, Gedichtbän-
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de aber im Normalfall höchstens 1000 Exemplare absetzen.
Können Sie etwas über die Bielefelder LyrikSzene sagen?
Hellmuth Opitz: Früher sorgten Autoren
wie Walter Neumann und Wolfgang Hädecke als Lyriker für ein wenig Bekanntheit,
seit den 80er Jahren waren es vor allem mein
Autorenkollege Bernd Stegemann (gestorben 2009) und ich, die die lyrische Szene
bestimmten. Mittlerweile sind einige SlamPoeten nachgerückt, die aber meistens nicht
Poesie, sondern Prosa schreiben. Von manchen werde ich mittlerweile als etablierte
graue Eminenz behandelt, obwohl man als
Lyriker nie wirklich etabliert ist.
Was, würden Sie sagen, ist die Funktion Ihrer Gedichte? Unterhaltung? Belehrung?
Ausdruck persönlicher Stimmung?
Hellmuth Opitz: Meine Gedichte haben keine eigentliche Funktion. Gedichte sind heutzutage eigentlich, funktional betrachtet, etwas
total Überflüssiges. Sie erfüllen keine gesellschaftliche Aufgabe, sie bringen kein Wirtschaftswachstum, sie sind selbst in der Kultur
nur das Minderheitenprogramm der Minderheit einer Minderheit – also nutzlos. Aber
gerade das bringt die Freiheit. Man hat die
Freiheit, kühnste Bilder miteinander zu verknüpfen und gleichzeitig die formale Aufgabe der extremen Verdichtung. Die Mischung
aus Freiheit und Disziplin macht den Reiz am
Gedicht aus. Man macht mit ein paar Worten
einen Satzkörper für das Schillern des Lebens
bewohnbar. Dennoch sind Gedichte natürlich
auch Ausdruck von Stimmungen, politischen
Situationen, geistigen Strömungen ...
Was ist demnach die Funktion eines modernen Dichters?
Hellmuth Opitz: Der Dichter hat keine gesellschaftliche Funktion, sondern nur eine
ästhetische. Er sollte Lesern das Glück der
Entdeckung vermitteln, was man mit Sprache machen kann, welche Bilder evoziert,
welche Tiefen und Untiefen in Sätzen stecken können, welchen Erkenntnisgewinn
man daraus ziehen kann.
Sie haben an vielen Poetry-Slams teilgenommen. Was ist das Besondere daran?
Hellmuth Opitz: Das Besondere ist der
Wettstreit der Poeten untereinander. Jeder
hat seine Sachen innerhalb einer Zeit von 5
bis 7 Minuten vorzutragen und das Publikum
zu überzeugen. Das Publikum gibt durch
Beifall oder Buhrufe seine Bewertung kund.
Manchmal entscheidet auch eine Jury, die
Noten von 1 bis 10 vergibt. Wer den meisten
Beifall, also die beste Bewertung bekommt,
hat gewonnen. Meistens gibt es Sachpreise.
Das Interessante daran ist, dass man das Publikum in möglichst kurzer Zeit für seine Poesie gewinnen muss. Und dass wirklich jeder
daran teilnehmen kann. Man muss keine Erfahrung mitbringen. Das Negative: Lustigsein bringt am schnellsten Publikumsreaktionen. Also erinnern Poetry-Slams mittlerweile mehr und mehr an Comedy Clubs.
Wen sollen Ihre Gedichte ansprechen?
Hellmuth Opitz: Menschen, die Spaß daran
haben, auf Sprachentdeckungsreise zu gehen, die einleuchtende Bilder in der Sprache
lieben, die einen Tag durch ein Gedicht aufgewertet sehen, die durch allzu verrätselte
hermetische Gedichte abgeschreckt wurden
und einen Realismus in Gedichten schätzen,
der dennoch ein bisschen Sprachmagie enthält.
Was heißt „Gebrauchte Gedichte“?
Hellmuth Opitz: „Gebrauchte Gedichte“
ist natürlich eine doppeldeutige Wendung.
Einerseits ist es ein Band, der bereits veröffentlichte Gedichte in einem Band sammelt. Andererseits sind es Gedichte, die ich
gebraucht habe, um mich freizuschwimmen
und eine eigene Stimme, einen eigenen Tonfall zu finden.
Gibt es etwas, dass der Leser zum Verständnis Ihrer Gedichte besonders beachten
muss?
Hellmuth Opitz: Nein, außer vielleicht auf
Metaphern achten. Eine Metapher ist wie eine Brücke. Sie hat mindestens zwei Säulen.
Dadurch wird die Bildwelt gestützt.
„Schöner scheitern“ arbeitet mit Binnenreimen. Hat das einen speziellen Grund?
Hellmuth Opitz: Binnenreime dienen immer der Rhythmisierung, während Endreime
der Harmonisierung dienen.
Würden Sie ihre Gedichte als typisch modern bezeichnen, sei es inhaltlich oder formal?
Hellmuth Opitz: Zeitgenössische Gegenwarts-Lyrik, die hoffentlich nicht zu schnell
Staub ansetzt.
Könnten Sie Ihren eigenen Stil benennen
oder charakterisieren?
Hellmuth Opitz: Bildreich, im Grunde
leicht verständlich, realistisch, bisweilen mit
einem grimmigen Humor.
Schreiben Sie auch Prosa?
Hellmuth Opitz: Ja, ab und zu Erzählungen
oder Short Storys. Für Zeitschriften schreibe
ich manchmal auch Glossen und Rezensionen.
Welche Erfahrungen bzw. Erkenntnisse
konnten Sie von Ihrem Aufenthalt in Svendborg für Ihre dichterische Tätigkeit mitnehmen, wo Sie, wie Sie selber sagen, sehr aktiv
gewesen sind?
Hellmuth Opitz: Zwei Erfahrungen. Erstens, dass man sich vom berühmten Namen
Bertolt Brecht nicht einschüchtern lässt und
auch in seinem ehemaligen Arbeitszimmer
einen ganzen Monat sehr produktiv und gut
schreiben kann. Zweitens, dass man Schreibblockaden von vornherein vermeidet, wenn
man sich für das Stipendium schon interessante Gedichtanfänge mitnimmt.
Kann man allein vom Gedichteschreiben leben?
Hellmuth Opitz: Nein, das kann in Deutschland nicht mal so ein bekannter Autor wie
Günter Grass. Von Romanen kann man leben, aber nicht von Gedichten. Ich habe es
mir ausgerechnet: Wenn ich vom Gedichteschreiben leben müsste, hätte ich jeden Monat ca. 340 Euro zur Verfügung.
65
In der Schule muss man Gedichte immer interpretieren. Halten Sie das überhaupt für
sinnvoll?
Hellmuth Opitz: So leid es mir tut: Ja.
Durch das Interpretieren lernt man, zwischen den Zeilen zu lesen und Sprache
intensiv zu achten. Man erkennt, wieviel
Erkenntnis in wenigen Sätzen verdichtet
werden kann und mit welch faszinierenden
Bilden dies geschehen kann. Allerdings
würde ich mir wünschen, dass mehr Aufmerksamkeit auf Gedichte des zwanzigsten
und einundzwanzigsten Jahrhunderts verwendet würde.
Neues von Rats-Autoren
Fortgesetzte Literaturhinweise in kleiner Auswahl –
Zweite Fortsetzung (2010/2011)
Wolfgang Schröder (Abi ‘67)
(Diesmal: Werner Biermann, Michael Ebmeyer, Fritz-Gerd Mittelstädt, Hellmuth
Opitz, Christian Y. Schmidt, Wolfgang
Schröder, Arnd Wiebusch, Hans Zippert)
Seit dem Gelben Heft 2009 konnten etliche
Ehemaligen-Autoren des Ratsgymnasiums
genannt und ihre Werke jeweils kurz vorgestellt werden. Diese Informationen werden
seit dem Gelben Heft 2010 fortgeschrieben,
erscheinen also 2011 zum dritten Mal in
Folge. Zu beginnen wäre diesmal mit zwei
Nachträgen. Arnd Wiebusch (Abi 1998)
kennt Neuseeland, weiß, was es kostet und
wie man dahin kommt. Darüber hat er schon
2008 ein informatives Buch veröffentlicht:
• Arnd Wiebusch: Studium und Praktikum
in Neuseeland. Berlin (Mana Verlag)
2008.
Nachzutragen ist ferner ein Buchttitel des
Ehemaligen Werner Biermann (Abi 1967):
• Werner Biermann u. Arno Klönne: Ein
Spiel ohne Grenzen. Deutsche Wirtschaft
und Weltpolitik vom Kaiserreich bis heute. (Neue Kleine Bibliothek 134.) Köln
2009.
Dr. Werner Biermann (1948-2010) war Privatdozent für Soziologie und International
Business Culture an der Universität Paderborn, wo er nach Jahren der Feldforschung
und Lehrtätigkeit in Ostafrika lange Zeit gewirkt hat. Er trat als Experte für die kritische
Analyse des alten und neuen Kolonialismus
hervor. Biermann starb im letzten Jahr durch
einen Herzinfarkt. Sein mit Arno Klönne
herausgegebenes Buch informiert über wirt-
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schaftliche und politische Kontinuitäten der
Bundesrepublik und legt Einflusse auf die
neue deutsche Weltpolitik dar.
Seit August 2010 gibt es den Roman Landungen von Michael Ebmeyer (Abi 1992).
Das Buch handelt von deutschen Argentinienauswanderern und ihren Nachfahren:
• Michael Ebmeyer: Landungen. Zürich
(Kein & Aber-Verlag) 2010.
Eine literarische Besonderheit liegt mit dem
folgenden Buch vor, das im Bielefelder Pendragon-Verlag erschienen ist:
• Günther Butkus u. Frank Göhre (Hgg.):
So wie du mir. 19 Variationen über „Die
Judenbuche“ von Annette von DrosteHülshoff, Bielefeld (Pendragon) 2010.
Der Band enthält eine Sammlung von Geschichten heutiger Autorinnen und Autoren
zum Thema „Judenbuche“, darunter auch
einen Text von Hellmuth Opitz (Abi 1979).
– Opitz war 2010 „Writer in residence“ im
Brecht-Haus in Svendborg/Dänemark. Er
war vom Kuratorium „Brecht Hus“ ausgewählt worden, um an seinem neuen Gedichtband zu arbeiten. Der Autor: „Noch nie habe
ich mich am Stück solange auf das eigene
Schreiben konzentrieren können. Der Alltag
mit dem Brotberuf eröffnet mir erst abends
ein schmales Zeitfenster – wie es so schön
heißt.“ Opitz’ neuer Gedichtband:
• Hellmuth Opitz: Die Dunkelheit knistert
wie Kandis. Bielefeld (Pendragon) 2011.
Auch der Verfasser dieser Hinweise wird
gelegentlich nach dem Stand seiner Schrif-
ten gefragt. Deshalb sei angemerkt, dass
2010 und 2011 auch wieder neue Sachen
von Wolfgang Schröder (Abi 1967) erschienen sind: z. B. in Merkur („Geschichte der
Spaßgesellschaft“), in den österreichischen
Lichtungen („Über die Fortsetzung der Diskontinuität“), in Federwelt („Landschaft mit
Schrift“), in der Bielefelder Decision u. a.
Einen anspielungsreichen Gedicht-Zyklus
aus Schröders Feder brachte die Zeitschrift
Das Plateau Nr. 119 im Juni 2010 heraus:
„Salon. Exposé zu zwölf Stimmen“. Eine
essayistische Abhandlung gab es danach in
Das Plateau Nr. 123 (Februar 2011): „Wenn
es auf Java zu grollen beginnt“. In einem
neuen Buch werden verschiedene Werke,
Schriftsteller und Aspekte des Literaturbetriebs durchleuchtet und einer unterhaltsamen Analyse unterzogen. Das verbindende
Element bildet der Fokus auf Fragen einer
skeptischen Poetik:
• Wolfgang Schröder: Die Unverfügbarkeit
der Poesie. Poetologische Reflexionen.
Hamburg (Igel) 2011.
Christian Y. Schmidt (Ratsgymnasium bis
1976), in den Neuzigern des vorigen Jahrhunderts Redakteur der Satirezeitschrift
Titanic, legte im September 2010 ein neues satirisches Buch vor, worin es außer um
Maoismus, Bundeswehr, Star Trek, Stasi,
tödliche Krankheiten, Neandertaler, Sinologinnen und Epileptiker vor allem um viele
verschiedene erste Male, um den ersten Sex
und die allererste Idee, um das erste Mal auf
Drogen und die erste anständige Tracht Prügel, erstmals in einer Anstalt, erstmals wieder draußen und so weiter und so fort geht.
Kurz, das Buch handelt von lauter Erstmaligkeiten. Es ist ein Premierenbuch:
• Christian Y. Schmidt: Zum ersten Mal tot:
Achtzehn Premieren. Berlin (Verlag Bittermann) 2010.
Christian Y. Schmidt veröffentlichte 2011
sein drittes China-Buch. Entstanden aus
taz-Kolumnen, ist der Band ein ebenso satirisches wie aufschlussreiches Tagebuch mit
beigegebenem Info-Material:
• Christian Y. Schmidt: Im Jahr des Tigerochsen: Zwei chinesische Jahre. Berlin
(Verbrecher Verlag) 2011.
Von Hans Zippert (Abi 1978), dem ehemaligen Titanic-Chefredakteur (1990 bis 1995),
gibt es nach Deutschland retten (siehe Gelbes Heft 2010) wieder etwas Neues, einen
ironischen „Naturführer“. Der Titel verspricht viel Spaß mit tollen naturalistischen
Kurzschlüssen:
• Hans Zippert: Warum Regenwürmer
nicht zuhören und Eichhörnchen schlecht
einparken. Zipperts Tierleben. Stuttgart
(Kosmos) 2010.
Übrigens hat Fritz Tietz (Abi 1978) die These, dass es Bielefeld nicht gebe, als fraglich
erkannt. Um diesen aufrüttelnden Fund zu
untermauern, verweist er auf seiner Homepage „fritztietz.de“ in philologisch vorbildlicher Art und Weise auf zwei Romane
(Zeitlupe von J. M. Coetze und 2666 von
Roberto Bolaño). In beiden Werken wird
die Existenz Bielefelds als unanzweifelbarer
Herkunftsort der im Text genannten Protagonisten vorausgesetzt. Tietz weiß, dass
die sachlogischen Wirklichkeitsbezüge die
Glaubwürdigkeit fiktionaler Prosa ausmachen. So kommentiert er seine Erwartungshaltung mit den Worten: „Jetzt bin ich mal
gespannt, welchen Roman ich mir als nächstes vornehme. Und ob darin auch wieder wer
aus Bielefeld stammt.“ Meint er seinen eigenen Zivi-Roman?
Von Fritz-Gerd Mittelstädt (Abi 1967) gibt
es wieder verschiedene lesenswerte Beiträge. Dazu gehört beispielsweise der folgende
Aufsatz, der von übergreifendem Interesse
ist:
• Fritz-Gerd Mittelstädt: „Die geographische Weltsprache – Das Sprechen über
die Welt als Erkenntnis- und Kommunikationsprozess am Beispiel des Diercke
Weltatlas (2008)“. In: Geographie und
Schule, 32. Jahrgang, Heft 183, Februar
2010, S. 43-47.
Der Autor betont mehrmals, dass bewusstes
Handeln im globalen Kontext ein bewusstes Sprechen voraussetzt. Selbst den nichtsprachlichen Gegenständen, Anschauungsbereichen und Aktionsfeldern geht immer
Sprache voraus. Handeln ohne Sprachhandeln, so ließe sich sagen, wäre blind. Handlungsorientierung ist auf Sprachorientierung
angewiesen. Daran erinnert uns der Geographiedidaktiker, indem er schreibt (S. 47):
„Die Befähigung zum Handeln wird größer
67
und nachhaltiger sein, wenn das vorausgehende und begleitende Sprechen über die
Erde klar, adressatenorientiert und strukturiert wie auch problembezogen erfolgt; dann
ist Sprechen als kommunikativer Akt nicht
nur erkenntnisfördernd und mitteilend, sondern in seiner Finalität auch aktional angelegt.“ – Besonders lesenswert ist der Essay
im Merkur:
• Fritz-Gerd Mittelstädt: „Jenseits der Alpengipfel lag das Glück. Der Süden als
Raumkonstruktion zwischen Realität und
Fiktion“. In: Merkur 64. Jahrgang, Heft
739, Dezember 2010, S. 1142-1151.
Mittelstädt schreibt: „Der Norden, der Süden, der Westen und der Osten stehen einerseits in ihrer individuellen und gesellschaftlichen Wahrnehmung für sich; andererseits
ergeben sich spezifische Bedeutungen, die
mit diesen vier Himmelsrichtungsangaben
verknüpft werden, und zwar aus deren Kontrastierung in den beiden Gegensatzpaaren
Nord-Süd und West-Ost. Ist der Süden zum
einen ein bevorzugter Raum, der mit LeHinweise:
Im Comic Die Bielefeld Verschwörung von Thomas
Walden, Olga Hopfauf und Illustrator Embe, Bielefeld, Pendragon-Verlag, 2010 – dem Comic zum
Film und zum Buch zum Film – ist auch das Rats
zu sehen.
Das von der LWL-Kommission für Literatur getragene Video-Portal zur westfälischen Literatur,
entstanden in Kooperation mit den IMT-Medien
der Universität Paderborn, bietet professionell und
sachkundig geführte Interviews u.a. mit Norbert Johannimloh (Abi 1951) und Tilman Rammstedt (Abi
1994).
Rammstedt wird darin zum Beispiel gefragt: „Lieber Berlin oder Bielefeld?“ Mal reinschauen und
reinhören unter: http://www.literaturportal-westfalen.de.
Es sei darauf aufmerksam gemacht, dass die folgenden sieben Beiträge zur Geschichte des Ratsgymnasiums Bielefeld aus literarhistorischer Sicht
vorliegen:
[1.] Wolfgang Schröder: „Erzählte Schule. Das
Gymnasium in vier Romanen“. In: DEO ET LITERIS. Schule mit Geschichte – Schule mit der Zeit.
Festschrift zum 450-jährigen Jubiläum des Ratsgymnasiums Bielefeld, hg. im Auftrag der Schule
von Johannes Altenberend und Wolfgang Schröder.
Bielefeld (Westfalen-Verlag) 2008, S. 155-174.
[2.] -: „Eine Auswahl beispielhafter Persönlichkeiten der historischen Lehrerschaft in drei Textquel-
68
bensqualität gleichgesetzt wird, so sieht ihn
zum anderen der Norden doch als ein Gebiet
der rückständigen Entwicklung an. Obwohl
sich Merkmale der Unterentwicklung in den
Ländern der Erde insbesondere zwischen
den Wendekreisen ausprägen, spricht man
in Politik und Entwicklungshilfe von einem
Nord-Süd-Gefälle, ohne diesen Süden zu
differenzieren oder auf die Tropen einzugrenzen, wodurch zumindest sprachlich ein
falsches Weltbild entsteht. Der Zaun, den
die Vereinigten Staaten entlang der Grenze
zu Mexiko errichtet haben, ist als Abwehrmaßnahme gegen illegale Immigration eine Folge dieses Nord-Süd-Gegensatzes im
Übergangsbereich zwischen Erster und Dritter Welt. Viele Menschen aus dem Süden,
der aus nördlicher Sicht mit positiven Assoziationen verbunden ist, verlassen diesen
und entschließen sich zu einer Wanderung
nach Norden, weil im Süden ihre Existenz
nicht länger gesichert ist.“ In Geographie
und Schule 191 (2011) setzt Mittelstädt seine Analysen des sinnstiftenden Potentials
des Begriffs „Süden“ fort.
len“. In: Projektzeitung 2008. http://www.ratsgymnasium-bi.de//.
[3.] -: „Samuel Beckett 1961 in Bielefeld. Ein Stück
Literaturgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts“.
In: Decision. Zeitschrift für deutsche und französische Literatur, 21. Jg., Nr. 82 (2008), S. 30-35.
[4.] -: „Literaturgeschichte 1961 in Bielefeld“. Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu
Bielefeld. Mitteilungen. November 2008, S. 74-77.
[5.] -: „Vom humanistischen Zorn zur präzisen
Unschärfe. Ehemalige des Bielefelder Ratsgymnasiums als Schriftsteller“. In: Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld. Mitteilungen. November 2009, S. 82-90.
[6.] -: „Literaten aus humanistischem Haus. Über
die Ehemaligen-Autoren des Bielefelder Ratsgymnasiums und ihre Schulporträts“. In: Literatur in
Westfalen. Beiträge zur Forschung 10. Im Auftrag
der Literaturkommission für Westfalen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe hg. v. Walter
Gödden. Bielefeld (Aisthesis Verlag) 2009, S. 327361.
[7.] -: „Neues von Rats-Autoren. Fortgesetzte Literaturhinweise in kleiner Auswahl“ (Erste Fortsetzung). In: Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld. Mitteilungen. September
2010, S. 56-58.
(Stand: 01.09.2011)
Aus eigener Kraft gewachsen und mit unserer
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72
Jahrestreffen 2010
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73
Jahrestreffen 2010
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Chronik des Schuljahres 2010/2011
Jahrestreffen 2010
StD’ Christa Wegener-Mürbe
Die folgende Chronik spiegelt – wie in jedem Schuljahr – einen Ausschnitt schulischer Ereignisse wider, die über den täglichen Unterricht hinaus zum Schulleben
gehören. Aktivitäten einzelner Klassen, z.B.
Schullandheimaufenthalte, Wandertage oder
Exkursionen, haben alle ihre wichtige Bedeutung, können aber der gebotenen Kürze
wegen hier nicht berücksichtigt werden.
Bis zum 30.08.2010
Die umfangreichen Bauarbeiten im naturwissenschaftlichen Anbau, die während der
Sommerferien durchgeführt wurden, können
bis zu den Herbstferien soweit abgeschlossen werden, dass ein Start im neuen Schuljahr mit lediglich kleineren Hindernissen
möglich ist:
– Die Fachräume für Erdkunde, Biologie
und Physik werden grundlegend saniert
und teilweise wird der Zuschnitt der Fachund Vorbereitungsräume verändert. Alle
Unterrichtsräume erhalten neues Mobiliar
und Installationen für Versuche; die naturwissenschaftlichen Räume werden mit
Smartboards ausgestattet. Das Treppenhaus erhält eine neue Fensterfront und eine
neue Eingangstüre zum Hof. Im Dachgeschoss wird der Durchgang vom Anbau
zum Klassentrakt verbreitert und durch eine breite Glastüre strahlt Helligkeit in den
umgestalteten Flur des alten Gebäudes.
– Raum 52 wird durch einen aufwändigen
Umbau zum zweiten Computerraum,
Raum 49 erhält den Standard der bereits
renovierten Klassenräume und Raum 49b
dient nach der Renovierung als Beratungsraum der Studien- und Berufswahl. Weitere Vitrinen in den Fluren ermöglichen
Präsentationen zu unterschiedlichen Themen wie Presseberichten, Teilnahme an
Wettbewerben oder Informationen zu den
Stufen.
25.08. – 05.09.2010
Unsere Partnerschule aus Nowgorod ist zu
Besuch in Bielefeld. Vom Heureka-Gymnasium sind die Kolleginnen Frau Irina
Solomina und Frau Irina Aleschkowa mit
15 Schülerinnen und Schülern unsere Gäste.
Das abwechselungsreiche Programm führt
zum Bauernhausmuseum und zum Aussiedlermuseum in Detmold, zu den von Bodelschwinghschen Anstalten und zur Oetkerwelt in Bielefeld, dem Haus der Geschichte
in Bonn und dem Kölner Dom. In Bielefeld
wird die Gruppe im Rathaus empfangen,
lernt die Stadt bei einer Stadtführung kennen, besucht das Teutolab der Universität
und erprobt den Kletterpark. Die Betreuung
der Gäste erfolgt durch die Kolleginnen
Frau Hilf, Frau May und Frau Nolte (MaxPlanck-Gymnasium).
31.08.2010
Mit dem Einschulungsgottesdienst in der
Altstädter Nicolai-Kirche beginnt für 93
Sextanerinnen und Sextaner ihre Schulzeit
am Ratsgymnasium. Nach einer Feierstunde
in der Aula werden sie von Frau Schneider,
Herrn Panhorst und Frau Dr. Zinn – stellvertretend für den erkrankten Herrn Gebauer
– in ihre Klassen gebracht und erleben mit
den Klassenleitungen gemeinsam die ersten
beiden Schultage.
Für die Eltern der neue Schülerinnen und
Schüler besteht im Anschluss an die Feierstunde die Möglichkeit, im Forum bei einer Tasse Kaffee mit Eltern, die sich in der
Schule engagieren, und dem Förderverein
erste Kontakte aufzunehmen.
17.09.2010
Frau Emily Murray aus Großbritannien
nimmt ihren Dienst als Fremdsprachenassistentin an unserer Schule auf. Bis Ende Mai
nächsten Jahres wird sie die Fachschaft Englisch unterstützen.
21.09.2010
Die Bundesjugendspiele finden bei herbstlichem Wetter im Stadion Rußheide statt.
Die Fachschaft Sport hat für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I das
Sportfest vorbereitet, das mit den beliebten
Staffeln der Klassen beendet wird.
Fotos: Fotoatelier Berries
75
22.09.2010
Der ehemalige sächsische Innenminister
Heinz Eggert hält für die Schülerinnen und
Schüler der Sekundarstufe II in der Aula
einen Vortrag zum Thema „Zwanzig Jahre
Wiedervereinigung“.
Jahrestreffen 2010
01.10.2010
70 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I nehmen an der hausinternen Mathematikolympiade „MaRa“ teil. In der kleinen
Halle und im Forum knobeln sie an verschieden Aufgaben.
Die Organisation liegt wieder in den Händen
von Frau Dr. Biermann.
01.10. – 12.10.2010
Die Jahrgangsstufe 13 bricht zu ihren Studienfahrten auf. Unter der Leitung von Frau
Geuting und Herrn Dr. Altenberend fährt
eine Gruppe nach London. Frau Buschmann
und Frau Schneider fahren mit einer Gruppe
nach Rom und nach Paestum und Frau Meier-Götte und Herr Bökamp fahren mit ihrer
Gruppe zur Biologie-Exkursion nach Giglio.
03.10. – 13.10.2010
Mit 23 Schülerinnen und Schüler der Obertertien fahren Frau Dr. Schütze und Herr Dr.
Bleike zum Besuch unserer Partnerschulen
„Abingdon School“ und „The School of St.
Helens and St. Katherine“ in Abingdon bei
Oxford. Neben dem Schulbesuch stehen
wieder Ausflüge nach Bath oder Oxford auf
dem Programm.
04.10. – 06.10.2010
Paula Brune, Fabian Brüggemann und Philipp Kastrup aus der Jahrgangsstufe 7 nehmen an der Schülerakademie Mathematik
OWL-lokal in Bielefeld teil.
08.10.2010
Zu Beginn des Schuljahres hat die SV eine
Spendensammlung für die Flutopfer in Pakistan organisiert. Am heutigen Tag können
die gefüllten Sparschweine mit 1270,– € an
den Vorsitzenden der Kindernothilfe übergeben werden.
29.10.2010
In der 4. bis 6. Stunde findet in der Aula
Fotos: Fotoatelier Berries
76
die Ehrungsveranstaltung der „Beigelschen
Stiftung für das Ratsgymnasium“ statt. In
Anwesenheit von Herrn Dr. Hünerhoff und
Herrn Stratenwerth vom Stiftungsvorstand
werden die Schülerinnen und Schüler für
ihre sehr guten Leistungen ausgezeichnet.
Weiterhin werden die Sprachdiplome in
Englisch (Cambridge Certificate) und Französisch (Delf) verliehen und Auszeichnungen verschiedener Wettbewerbe und Sportwettkämpfe überreicht.
Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung liegt in den Händen von Herrn Gerwin.
11.11.2010
In einer Informationsveranstaltung werden
in der gut gefüllten Aula den Eltern von
zukünftigen Schülerinnen und Schülern die
Angebote und Ziele unserer Schule vorgestellt.
13.11.2010
Zahlreiche Kinder nutzen die Chance, gemeinsam mit ihren Eltern am ersten Tag
der offenen Tür die Schule kennen zu lernen. Neben der obligatorischen ersten Lateinstunde werden die Angebote zur Unterrichtsteilnahme und Mitmach-Aktionen
angenommen. Zahlreiche Gespräche mit
Elternvertretern, Kolleginnen und Kollegen
runden den Vormittag ab.
13.11.2010
An der Bezirksrunde der Mathematik-Olympiade des Landesverbandes der Mathematikwettbewerbe nimmt das Ratsgymnasium
mit einer Gruppe von 17 Schülerinnen und
Schülern der Jahrgangsstufen 6 bis 9 teil.
26.11.2010
Die Radio-AG des Schuljahres 2009/2010
wird in Recklinghausen für ihren Betrag
„Jumpstyle“ mit dem Kulturpreis des Bürgerfunks NRW 2010 ausgezeichnet.
Gemeinsam mit Frau Rottmann fahren Johannes Doerfert, Christoph Redmann und
Julius Westphal aus der UIIIa und Tarik
Wörmann aus der OIIIa zur Preisverleihung.
26.11.2010
Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses 2009/2010 und der Theater-AG unter
der Leitung von Frau Jung-Lösing treten mit
dem Stück „Auf Märchensuche“ im Schulzentrum Steinhagen auf.
27.11.2010
Beim alljährlichen Weihnachtsbasar präsentieren die Schülerinnen und Schüler kleine
Theateraufführungen, Modenschauen und
musikalische Darbietungen. Café- und Teestuben sowie eine Cocktail-Bar laden zum
Verweilen ein. Lose der Tombola, weihnachtliche Basteleien und Gebäck können
gekauft werden. In Raum 5 ist der Päckchen-Berg für Benin zu bewundern: über
700 liebevoll verpackte Päckchen wurden
von Schülerinnen und Schülern sowie ihren
Eltern, Lehrerinnen und Lehrern für unsere Partnerschule abgegeben. Der Erlös des
Weihnachtsbasars ist auch in diesem Jahr
zum Teil für Benin bestimmt.
09.12.2010
Den Vorlesewettbewerb der Quinten gewinnt Jana Uffenkamp aus der Vb. Sie qualifiziert sich damit für die nächste Runde, die
für Bielefeld in der Stadtbibliothek ausgetragen wird.
22.12.2010
Die Weihnachtsmusik in der Altstädter Nicolai-Kirche beendet den letzten Schultag
vor den Weihnachtsferien. Unter der Leitung
von Frau Jung-Lösing, Frau Wagner-Storz,
Herrn Gerwin und Herrn Kamps beteiligen sich alle Musikgruppen und stimmen
die Schulgemeinde auf das bevorstehende
Weihnachtsfest ein.
15.01.2011
Am zweiten Tag der offenen Türe sind viele
Kinder gemeinsam mit ihren Eltern zu Gast
in unserer Schule. Neben der ersten Lateinstunde werden die Angebote des Sextaunterrichts von den Viertklässlern angenommen.
Die Eltern informieren sich über Angebote
der Schule und nutzen die Möglichkeit des
Gesprächs mit den Kolleginnen und Kollegen.
07.02.2011 – 18.02.2011
Gemeinsam mit Frau Basista und Frau May
fahren 12 Schülerinnen und Schüler der
Jahrgangsstufe 10 zum Besuch der PartnerJahrestreffen
2010
schule nach Gap/Frankreich.
13.02.2011 – 21.02.2011
Unter der Leitung von Frau Dr. Clark und
Frau Astbury (The School of St. Helen and
St. Katherine) sowie Herrn Revill und Herrn
Loughe (Abindgdon School) besuchen uns
23 Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschulen aus Abingdon.
Neben Ausflügen nach Münster und Köln
stehen ein Besuch der Oetker-Welt und der
Universität (Teuto-Lab) sowie ein sportlicher Morgen auf der Eisbahn auf dem Programm.
Ein besonderer Tag ist das „ Anglo-GermanProject“, an dem auch die Partnerschülerinnen und -schüler des Ratsgymnasiums teilnehmen.
14.02.2011 – 19.02.2011
Im Hinblick auf eine Restaurierung des
Bestandes der historischen Bibliothek des
Ratsgymnasiums begutachten Herr Dr.
Bansa, ehemaliger Leiter des Instituts für
Buch- und Handschriftenrestaurierung der
Bayrischen Staatsbibliothek München, Herr
Bibliotheksdirektor Feldmann, Leiter des
Dezernats Historische Bestände der Universitäts- und Landesbibliothek Münster, und
seine Mitarbeiterin Frau Frey die Bücher.
Unterstützung erhalten sie dabei von Herrn
Dr. Altenberend, Herrn Peters und Herrn
Schulte.
04.03.2011 – 08.03. 2011
Die Musikgruppen der Schule bereiten sich
im Langeooger Schullandheim auf die Frühlingskonzerte vor. Die Leitung der Fahrt
haben Frau Wagner-Storz, Herr Gerwin und
Herr Kamps.
11.03.2011
Herr Professor Oliver Krüger hält für die
Biologie-Kurse der Jahrgangsstufe 13 einen
Vortrag zum Thema: „Paschas, Paare, Partnerschaften: Geschlechterkampf bei Mensch
und Tier“.
14.03.2011
Schülerinnen und Schüler der Vb nehmen
erfolgreich am Wettbewerb des Lions Clubs
Fotos: Fotoatelier Berries
77
Jahrestreffen 2010
Herrn Genetzky fahren 8 Schülerinnen und
Schüler der Jahrgangsstufe 8 zur Streitschlichter-Ausbildung in das Haus Ascheloh.
14.03.2011 – 25.03.2011
12 Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule aus Gap sind unter der Leitung
von Herrn Thum und Frau Verdier zum Gegenbesuch in Bielefeld.
Unternehmungen in Bielefeld, Ausflüge
nach Hamburg und Köln und ein gemeinsamer Theaterbesuch der Aufführung unseres
Literaturkurses sowie gemeinsame Arbeit an
einem Unterrichtsprojekt sind die Bausteine
eines abwechslungsreichen Programms.
04.04. – 06.04.2011
Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 sind zusammen mit Frau Buß, Frau
Geuting, Frau Meier-Götte, Frau Rottmann,
Herrn Genetzky und unserer Fremdsprachenassistentin Frau Murray zu den religiösen
Studientagen in Weimar und Buchenwald.
In den Osterferien wird im Forum die lang
ersehnte Maßnahme zur Reduktion der
Nachhallzeiten durchgeführt: die Akustik
des Raumes verbessert sich deutlich!
Nach den Osterferien können die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe ihren neuen
Aufenthaltsaum im Erdgeschoss beziehen.
Der „Ratskeller“ bietet Computerarbeitsplätze und Sofas für individuelle Freistundengestaltung.
Bielefeld Ravensberg anlässlich des Bielefelder Entenrennens am Obersee teil. Bei
einer Prämierung in der Stadtbibliothek werden die Geschichten von Fabia Becker und
Marta Gunkel als besonders gute Beiträge
hervorgehoben.
18.03.2011
Angesichts des Erdbebens und des Tsunamis
am 11.03.2011 mit den verheerenden Folgen
in Japan schließt die Schule sich der landesweiten Schweigeminute um 09.30 Uhr an.
In der ersten großen Pause versammelt sich
die Schulgemeinde auf dem Schulhof und
gedenkt der Situation in Japan. Zusätzlich
initiiert die SV eine Spendensammlung in
den Klassen.
21.03.2011 und 22.03.2011
Anlässlich des Tages der Kriminalitätsopfer
am 22.03.2011 wird im Theater am Alten
Markt vom Literaturkurs der Jahrgangsstufe
12 das Stück „Eins auf die Fresse“ aufgeführt. Die Vorbereitung der Aufführung liegt
in den Händen von Frau Jung-Lösing. Die
Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase (Jahrgangsstufen 10 und 11) nehmen
geschlossen an der Aufführung teil.
26.03.2011
Für interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 12 und 13 findet in
der Aula eine Lesung von Herrn Christian
Knöpper – „Leutnant Gustl“ von Arthur
Schnitzler – statt. Besondere Bedeutung hat
diese Lesung für den Leistungskurs Deutsch,
da die Lektüre des Stückes zum Pflichtprogramm für das Zentralabitur gehört.
30.03. – 01.04.2011
Unter der Leitung von Frau Geuting und
Fotos: Fotoatelier Berries
78
05.05.2011
Bethel on tours besucht die Quinta a, die im
Deutschunterricht ein Buch über ein Kind
mit Behinderungen gelesen hat.
05.05.2011
Die Roboter-AG unter der Leitung von
Herrn Jansen nimmt erstmalig am RoboterWettbewerb in der Fachhochschule Bielefeld teil und erringt den zweiten Platz.
12.05.2011
Für die Unter- und Obertertien findet eine
Aufführung des Theaters „Als Ob“ in der
Aula statt. Es wird das Stück „Wilhelm Tell
– eine dramatische Geschichte von und über
Friedrich Schiller“ gezeigt. „Wilhelm Tell“
gehört zur Lektüre in der Sekundarstufe I
und wird durch die Darbietung den Klassen
auf andere Weise nahegebracht.
19.05.2011
Das Ratsgymnasium erhält wieder eine neue
Zierspitze auf dem Westgiebel! Die finanzkräftige Unterstützung der Bezirksvertretung Mitte ermöglicht die Renovierung.
14.06.2011
In einem pädagogischen Elternabend zum
Thema „Minderjährige und Suchtmittel –
neue Herausforderungen für Eltern“ gibt
Herr Friedhelm Hake, Erziehungs- und Fa-
milienberater aus Paderborn, einen Einblick
in die Problematik und diskutiert mit Eltern
und Kollegen.
17.06.2011
Bethel on tours besucht den Kurs katholische Religion der Jahrgangsstufen 10 und
11 und berichtet über das Thema „Leben mit
Behinderungen“.
30.06.2011
Im Rahmen der Rechtskunde-AG unter der
Leitung von Herrn Schulze-Niehoff nehmen
11 Schülerinnen und Schüler aus den Stufen
9 und 10 an einer Gerichtsverhandlung teil.
30.06.2011
Im Forum wird die Kunstausstellung mit
Arbeiten des diesjährigen Abiturjahrganges
eröffnet. Frau Uffenkamp gibt eine Einführung zu den Arbeiten, die in den letzten beiden Schuljahren entstanden sind.
02.07.2011
Die Verabschiedung des Abiturjahrgangs
2011 beginnt mit einem Gottesdienst in der
Altstädter Nicolai-Kirche. Gemeinsam mit
Herrn Genetzky haben Abiturienten und Abiturientinnen den Gottesdienst vorbereitet.
Der musikalische Rahmen wird vom Orchester unter der Leitung von Frau WagnerStorz und dem Chor unter der Leitung von
Frau Jung-Lösing gebildet.
In der anschließenden Feier in der Aula erhalten 69 Abiturientinnen und Abiturienten
ihre Zeugnisse. Die Festrede wird für die
Lehrerschaft von Herrn Tiemeyer und für
den Jahrgang von Lara Krüger und Alexander Valentin gehalten.
Mit einem Sektempfang im Forum klingt die
Veranstaltung aus.
Am folgenden Abend findet der traditionelle
Abitur-Ball im Stadtpalais statt.
11.07. – 20.07.2011
Die Schülerinnen der Jahrgangsstufe 10 absolvieren ihr Schülerbetriebspraktikum. Zu
Beginn werden die Schülerinnen und Schüler in Vorträgen auf die Alltagswelt in den
Betrieben vorbereitet.
14.07.2011
Die Bundesjugendspiele finden an einem
Sommertag ohne Sonne statt – das beeinflusst die gute Stimmung aber nicht! Die
Schülerinnen und Schüler der SekundarstuJahrestreffen
fe I kämpfen auf der Rußheide 2010
um Punkte
im Laufen, Springen und Werfen. Den Abschluss der Veranstaltung bilden die StufenStaffeln.
14.06./15.06.2011 – 22.07.2011
Die Jahrgangsstufe 12 geht auf Studienfahrt.
Unter der Leitung von Herrn Dr. Altenberend und Herrn Graeser fährt eine Gruppe
nach Osteuropa; Herr Dr. Gertz und Herr
Lohr begleiten eine Gruppe nach Griechenland; Herr Bökamp, Frau Reinhold und Frau
Rottmann fahren nach Giglio.
15.07.2011 – 20.07.2011
Für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 findet das Projekt „Fächerverbindendes Lernen“ statt. Unter dem Aspekt
verschiedener Fächer werden Themen gemeinsam bearbeitet.
18.07. – 20.07.2011
Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I führen gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen Projekttage zum Thema „Bewegung“ durch. Ergebnisse werden
beim Sommerfest ausgestellt.
Die Vorbereitung der Projekttage liegt in
den Händen von Frau May, Frau Dr. ZinnBreitkreuz und Herrn Bormann.
21.07.2011
Für einen Tag wechseln Schülerinnen und
Schüler ihren Arbeitsplatz in der Schule mit
einem Job, dessen Bezahlung der Aktion
Tagwerk und unserer Partnerschule in Benin
zugute kommt. Schülerinnen und Schüler
ohne Arbeitsverträge helfen gemeinsam mit
den Lehrerinnen und Lehrern bei alljährlichen Aufräum-, Sortier- und Putzarbeiten in
der Schule.
Am Spätnachmittag findet das Sommerfest
statt. Zum Schuljahresausklang hat die SV
mit viel Engagement ein buntes Unterhaltungsprogramm zusammengestellt. Neben
der Möglichkeit zu Begegnung von Eltern,
Lehrerschaft und Schülerschaft können Ergebnisse der Projekttage besichtigt werden.
22.07.2011
Nach der Verteilung der Zeugnisse in der
dritten Stunde beginnen die lang ersehnten
Sommerferien!
Fotos: Fotoatelier Berries
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84
Bruder Servulus1
Johannes Altenberend
s1
Am 24. Mai 1829 entschied das preußische Kabinett über die Aufhebung des Bielefelder Franziskanerklosters St. Jodokus;
zwei Monate später vollzog der hiesige Bürgermeister diesen Beschluß.2 Damit fielen
Gebäudeteile und Einrichtungsgegenstände
des Klosters sowie die bedeutsame Bibliothek der Observanten an den preußischen
Staat.
Von Anfang an war an eine Aufteilung
der Büchersammlung an die Paulinische
Bibliothek, heute Universitätsbibliothek in
Münster, und an die im Aufbau befindliche
Lehrerbibliothek des Bielefelder Gymnasiums gedacht. Die beiden Bibliotheken bewahren bis auf den heutigen Tag etwa 10 %,
vornehmlich ältere Bücher des ehemaligen
Gesamtbestandes von 2.300 Bänden auf.3
Die Inventarisierung der Klosterbibliothek und die Auswahl der Bücher für das
Gymnasium erfolgten im Herbst 1829 durch
den stellvertretenden Direktor Ernst Kästner. Kästner sicherte sich aus den im Kloster
noch liegenden Beständen die Reste einer alten Handschrift, die er, nachdem er Bielefeld
verlassen hatte, transkribierte, untersuchte
und 1834 auch veröffentlichte.
Er stellte fest, daß es sich bei dem Manuskript um Teile einer niederländischen
Reimbibel aus dem 13. Jahrhundert handel-
1 1 Kurzvortragam21.Januar2011imGemeindesaal
vonSt.JodokusBielefeld.
2 Vgl.dazuausführlichJohannesAltenberend,DieSäkularisation des Bielefelder Franziskanerklosters St.
Jodokus. Von der Kloster- zur städtischen Pfarrgemeinde, in: Ein Haus für die Geschichte. Festschrift
fürReinhardVogelsang,hrsg.vonJohannesAltenberend, Bielefeld 2004 (zugleich 89. Jahresbericht des
HistorischenVereinsfürdieGrafschaftRavensberg),
S.211–240,hierS.229f.
3 ZurBibliotheksgeschichtevgl.JohannesAltenberend,
DieBibliothekdesFranziskanerklostersSt.Jodokus,
in:St.Jodokus1511–2011.BeiträgezurGeschichte
des Franziskanerklosters und der Pfarrgemeinde St.
JodokusBielefeld,hrsg.vonJohannesAltenberendu.
JosefHoltkotte,Bielefeld2011,S.89–106.
te, die auch auf das Interesse von Professor
Jacob Grimm in Göttingen gestoßen war.4
Im Vorwort seines Buches hob Kästner
zunächst lobend hervor, dass die Bielefelder
Franziskaner „eine für jene Zeiten bedeutende Bibliothek vorzüglich im Fache der
Patristik, Scholastsik und Liturgik“ gesammelt hätten. Allerdings überwog bei ihm
wie auch bei anderen Zeitgenossen die Kritik, die er in drei Punkten zusammenfasste:
1. Die Klosterbibliothek enthalte keine antiken Schriftsteller und keine Geschichtsbücher.
2. Die Franziskaner hätten seit 100 Jahren
keine Bücher mehr angeschafft.
3. Der Gärtner des Klosters hauste mit seinen Sämereien in der Bibliothek und habe
manches zu seinem Gebrauche zerrissen.
Urteile dieser Art über Klöster und Bibliotheken der Bettelorden waren im 18. und
beginnenden 19. Jahrhundert weit verbreitet
und gehörten zum Repertoire des aufgeklärten Bürgertums der Zeit. Die Aufgabe des
Historikers besteht darin, solche generellen
Urteile genauer zu prüfen, was ich im Folgenden Punkt für Punkt mit Hilfe der heute
in der Ratsbibliothek noch vorhandenen Bücher aus dem Kloster versuchen werde.
1. Schon eine erste Überprüfung der Bestände des Ratsgymnasiums zeigt, daß die Bielefelder Franziskaner auch antike Schriftsteller für ihre Bibliothek angeschafft hatten. Kästner selbst hat die im Übergang
vom 15. zum 16. Jahrhundert erschienenen Klassikertexte von Horaz, Sallust und
Cicero sowie später gedruckte Werke von
Tacitus und Seneca für seine Schule aus
der Klosterbibliothek ausgesucht und in
das vom Neuhumanismus geprägte Gymnasium getragen, das ja im August 1831
im umgebauten Brauhaus des aufgelösten
Klosters neu eröffnet wurde.
4 ErnstKästner,DreiBruchstückevonJakobsvanMaerlantRijmbibeloderScholasticaauseinemaltenManuscripte,Göttingen1834,S.I–IV.
85
Die antiken Autoren waren schon früh
von den Franziskanern in ihre Bibliothek
eingereiht worden, da diese Werke einfach zum Bildungskanon der Renaissance
gehörten. Der wichtigste Autor war Aristoteles mit vier kommentierten Ausgaben
aus der Inkunabel- und Postinkunabelzeit
(Ratsgymnasium, O 23, O 23 I, O 29, O
35). Anfang des 17. Jahrhunderts wurde
auch die vielfach genutzte, mehrbändige
Aristoteles-Ausgabe des portugiesischen
Jesuitenkollegs Conimbricense an der
Universität Coimbra (Ratsgymnasium, H
II 431–442) für das Philosophiestudium in
St. Jodokus dem Kloster geschenkt.
2. Bei den Buchanschaffungen im 18.
Jahrhundert ergibt sich ein uneinheitliches Bild. Seit 1729 verzeichneten die
Bielefelder Franziskaner ihre Buchanschaffungen im sogenannten Liber archivii conventus Bielfeldiensis. Danach
wurden zwischen 1729 und 1769 nur in
ganz wenigen Jahren Bücher gekauft.
Mit der Verlegung des kanonistischen
Studiums, also des Kirchenrechts, und
des Studiums der Bibelexegese nach
Bielefeld im Jahre 1760 ergab sich dann
die Notwendigkeit, die Bibliothek für
die Lektoren und die jungen Brüder zu
erweitern. Aber erst seit 1776 bis 1798
wurden jährlich umfangreichere Bestände angeschafft. Das hing sicherlich auch
mit dem persönlichen Einsatz einzelner
Lektoren und Guardiane zusammen, die
die Bedeutung der Provinzstudien für die
Ausbildung der Brüder sahen. In diesem
Zusammenhang muß besonders auf Pater
Prosper Krekenberg hingewiesen werden, der über mehrere Jahre Lektor und
Vorsteher von St. Jodokus war und zum
Studienabschluß öffentliche Disputationen durchführte. Hinter den Klostermauern hat er eine Psalmenübersetzung begonnen, die 1805, als er Präses in Stockkämpen war, von Küster in Bielefeld
gedruckt wurde.51Mit der Säkularisation
1802/03 wurde den Bettelordensklöstern
dann beschieden, daß sie zum Aussterben bestimmt seien.
5 Vgl.Altenberend(wieAnm.3),S.105f.
86
Nach dem Verbot des Klosterstudiums
1803 stellten die Brüder den Buchkauf
ein. Zudem reichten die geringen Einnahmen des Klosters kaum noch aus, um
Kirche und Klostergebäude zu unterhalten; Geld für Bücher war nun nicht mehr
vorhanden.
3. Und der Gärtner? Laienbrüder sind für
den Alltag in einem Franziskanerkloster
unverzichtbar. Sie arbeiteten als Pförtner
oder Organist, als Koch, Bäcker, Brauer,
Gärtner, Schneider oder Schuster und
sorgten unmittelbar für ihre Brüder, die
sich als Seelsorger, Prediger oder Katechet um das Seelenheil der Menschen
bemühten und sich in der Caritas und als
Lehrer mühten. In ihrer jeweiligen Funktion hinterlassen die Laienbrüder selbst
nur selten schriftliche Spuren, die man in
einem Archiv nachlesen könnte. Das ist
bei dem Gärtner, der von dem Gymnasiallehrer kritisiert worden ist, nicht anders;
und doch hat er „seine“ Spuren hinterlassen.
Bruder Servulus Holtgreve, 1759 geboren und 1782 dem Orden der Franziskanerobservanten beigetreten, arbeitete 47 Jahre
als Gärtner und Terminant für das leibliche
und seelische Wohl seiner Mitbrüder.62Wie
sein Namenspatron der heilige Servulus,
der „kleine Sklave“ hat im 6. Jahrhundert
gelebt, war unser Bruder arm und gab
selbst Almosen von den erbettelten Gaben
an Arme weiter. Er dürfte deshalb bei Bielefelder Katholiken und Protestanten hohes
Ansehen genossen haben, wie das schon für
seinen Vorgänger Servulus Beine, der 1786
gestorben war, ausdrücklich in der Klosterchronik festgehalten worden ist. Wie viele
Folianten Bruder Servulus in der Bibliothek
von St. Jodokus zerrissen hat, um Tüten für
Samen zu falten, wissen wir nicht. Trotzdem liebte auch er das Buch und verhielt
sich ähnlich wie sein Namenspatron. Der
heilige Servulus war Analphabet, kannte
aber die Heilige Schrift, indem er sich Bibelhandschriften selber kaufte und sich daraus vorlesen ließ.
6 ZuHoltgrevevgl.diePersonalübersicht,4.September
1828,LAVNRWOWL,M1IIA,2738,Bl.82f.
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96
•
21
Tel 05
Von Bruder Servulus in St. Jodokus wissen wir, dass er die Legenda maior, das
für die Franziskaner wichtige Buch des
Ordensgenerals Bonaventura († 1274) mit
der Lebensgeschichte des heiligen Franziskus, besonders geschätzt haben muß. Wegen
fehlender Lateinkenntnisse konnte er das
Buch selbst nicht lesen; sicher kannte er jedoch dessen Inhalt durch Vorlesungen und
Erzählungen seiner sprachkundigen Mitbrüder. Servulus nutzte das in einfaches Pergament eingebundene Buch auf seine Art,
indem er farbige Blumenblüten zum Pressen
hinein gelegt hat; dabei konnte er das unscheinbare, jedem Bielefelder Franziskaner
bekannte, weil täglich sichtbare Bild des Ordensgründers beim Empfang der Wundmale
88
auf dem Berg La Verna betrachten und auf
sich wirken lassen (Ratsgymnasium, B 415).
In den getrockneten Blüten lebt seine Art,
mit frommen Büchern umzugehen, bis auf
den heutigen Tag in der Bibliothek des Bielefelder Ratsgymnasiums weiter.
Procaptulectorishabentsuafatalibelli.71
7 Terentianus Maurus, De litteris de syllabis de metris libri tres, V 1286, zitiert nach Wolfgang Milde,
Decaptulectoris–VonderWirkungdesBuches,in:
Ders.,WernerSchuder(Hg.),Decaptulectoris.Wirkungen des Buches im 15. und 16. Jahrhundert dargestelltanausgewähltenHandschriftenundDrucken,
Berlinu.a.1988,S.1–28,hierS.13.
Joachim Boenigk und Gerd Tubbesing treten in den Ruhestand
Am letzten Schultag, Freitag, 22.07.2011,
wurden am Bielefelder Ratsgymnasium die Lehrer StD Joachim Boenigk und
SpLGerdTubbesingindenRuhestandverabschiedet.
Joachim Boenigk wird auch nach den Sommerferien noch weiter unterrichten. Er hat
in den letzten Jahren den Stundenplan der
Schule erarbeitet, und er war für die Entwicklung des Schullandheims in Langeoog
engagiert. Seine Kollegen Dr. Heike Biermann, Johannes Kreutzmann und Arnold
Wendland hielten ausführliche Lobreden für
ihn. Darin zählten sie Dinge auf, mit denen
der Pensionär in seiner Berufstätigkeit betreut war. Boenigk ist dem Ratsgymnasium,
das er „meine Schule“ nennt, seit 37 Jahren
verpflichtet.
Gerd Tubbesing ist der Schule seit 42 Jahren verbunden. Er begann mit 23 Jahren als
junger Sportlehrer, der auch Olympia-Erfahrungen hatte und Meister im Kugelstoßen
war, worin er bis heute unüberboten ist. Sein
ehemaliger Schüler und heutige Kollege
Normann Graeser hielt eine witzige, pointenreiche Laudatio auf Tubbesing. Kollegin
Cora Winke trug ein geistvolles Gedicht für
ihn vor. Tubbesing berichtete von den zwei
Tagen in seiner Laufbahn, die er nie wieder
vergessen könne. An seinem ersten Schultag
als Lehrer habe er seinen damaligen „Chef“,
Direktor Brumberg, als wohlwollenden
Mann kennengelernt, der ihn in aller Gelassenheit zu seinem Tun ermutigte. Dann erzählte er, wie er an seinem allerletzten Tag
am Ratsgymnasium – unbeobachtet und unauffällig gewissenhaft und zum letzten Mal
als „Letzter“ – die Turnhalle mit besonderen
Gefühlen abgeschlossen habe.
Rede zur Verabschiedung des Diplomsportlehrers
Gerd Tubbesing in den Ruhestand
Norman Graeser, OStR
LieberGerd,
42 Jahre Arbeitsleben gehen zu Ende.
Was für eine unglaubliche Dienstzeit, in
NRW oder auch darüber hinaus wird es
wohl kaum jemanden geben, der länger im
Schuldienst war als Du und der diese gesamte Zeit dieser Schule – dem Rats – die
Treue gehalten hat, zunächst als Angestellter
und später – welch glückliche Fügung – als
Beamter auf Lebenszeit, und das hast Du
dann ja auch fast wörtlich genommen . Dies
ist – wie Du weißt – durchaus nicht selbstverständlich.
Als Du hier 1969 anfingst, war ein erheblicher Teil des heutigen Kollegiums noch
gar nicht geboren oder lief mit der Rassel
um den Tannenbaum. Niemand aus dem
Kollegium, das Du damals hier vorfandest,
ist mehr da, wie sollten sie auch.
Heute fast 60-jährige ehemalige Schüler, die
z.T. bereits Großeltern sind, staunen ungläubig, wenn sie mich nach „Tubbe“ oder „Japan“ fragen, dass Du bis heute immer noch
im Dienst bist.
Du hast 3 Direktoren und 1 Direktorin erund überlebt, ohne merklich an Geist und
Seele Schaden genommen zu haben. Das geschützte Biotop „Sport“ mag auch ein Grund
sein.
Du wurdest damals von einigen hier etwas naserümpfend empfangen: Der „nur“
Sportlehrer an einem humanistischen Gymnasium, der zudem an der Ausgliederung
„Max-Planck“ Abitur gemacht hat . Sie konnten und wollten sich z.T. eine neue Zeit,
eine Zeit des Umbruchs gar nicht vorstellen.
Sport als Neben-Nebenfach, überwiegend
bis dahin von Kräften ohne Fakultas erteilt,
89
einige nur mit einer Hilfsausbildung aus
der Zeit vor 45, die nur Klimmzüge, Aufschwung am Reck und Liegestütze mit anschließendem kalten Duschen kannten, um
etwas zu überzeichnen .
Und dann Du: der Mann von der Sporthochschule Köln, der Wertheraner, sehr jung,
wettkampferprobt, zu Schulzeiten als hoffnungsvoller Nachwuchsathlet auf Einladung
des Sportbundes bei den olympischen Spielen in Tokyo – daher damals der Spitzname
„Japan“ – und mit vielen neuen Ideen . Eine
neue Ära begann, die von uns Schülern
damals ungeduldig erwartet wurde; diese
Hoffnungen hast Du sehr bald mehr als erfüllt .
Sport als Fach ganz anders auf didaktischer
und methodischer Grundlage, aber im Kern
nicht neu, denn auch und gerade der Leistungsgedanke, das agonale Prinzip zählte,
ohne weniger Begabte zu vernachlässigen,
sie mussten eben nur wollen!
Du hast es uns Schülern – Schülerinnen gab
es da noch nicht – vorgelebt mit neuen pädagogischen Ansätzen und Überzeugungskraft .
Du hast dem Fach in dieser Schule Respekt
verschafft, einen Stellenwert gegeben, der
dem Umbruch durch die Turnerbewegung
im frühen 19. Jahrhunderts gleichkam : Der
neue Jahn oder GutsMuts des Rats !
Du hast viele Reformen und Reförmchen
erlebt, organisatorisch musstest oder wolltest du mitmachen, hast Dich aber nie inhaltlich verbogen mit der Gewissheit, dass
das Rad nicht immer wieder neu erfunden
werden muss . Du hast es sogar geschafft,
auch Schülerinnen sportlich zu unterweisen. Merkwürdige Spielchen hingegen mit
sondersamen Hilfsmitteln und Geräten oder
der Sportunterricht als bewegungsarmes
Diskussionsforum blieben Dir fremd.
Da bestand zuweilen nicht immer Einigkeit
im Fachkollegium.
Junge und neue Kollegen/innen hast Du
– mit ganz wenigen Ausnahmen – immer
90
sehr herzlich aufgenommen und das Gefühl
vermittelt, von Anfang an richtig dazuzugehören, ihnen mit Rat und Tat zur Seite gestanden, Orientierung im Schulalltag gegeben und z.T. Deine Vorstellungen zu den
ihren werden lassen. So manchem jungen
Assessor wurde dadurch erst der Wert von
schulinternen und -externen Wettkämpfen
für das Schulleben deutlich.
Solche Traditionen gilt es zu bewahren,
wenn sie sich als immer noch anspornend
und fördernd erweisen .
Höhepunkt unser über 30-jährigen gemeinsamen Tätigkeit hier im Hause war zweifellos der dreiwöchige Besuch der olympischen
Spiele 2004 in Athen mit Schülern/innen
der Oberstufe . Nach einer über einjähriger
Vorbereitung, die überwiegend auf Deinen
Schultern lag, ist uns etwas Einmaliges gelungen, das niemand vergessen wird . Die
jungen Kollegen Winke und Kreutzmann
werden das bestätigen. Einmal zurück zu
den Wurzeln des olympischen Gedankens,
zu der Mutter aller Wettkämpfe. Dabei sein
war für uns wirklich alles. Gymnasiale Bildung im Ursprung seiner Bedeutung .
Ich durfte Dich kurz als Schüler, aber über
3 Jahrzehnte als Kollege begleiten und ich
darf sagen, dass aus dieser Zusammenarbeit
Freundschaft entstanden ist, die über diesen
Tag hinaus – da bin ich sicher – anhalten wird.
Gibt es im Fach Sport ein Leben nach Tubbesing?
Ja, das gibt es, aber wir Hinterbliebenen
werden bald merken, dass es Lücken zu
schließen gilt . Eine Herausforderung, die
wir meistern müssen, damit der Stellenwert
des Faches Sport in diesem Institut erhalten
bleibt .
Dein Rat und Deine Unterstützung ist – das
weißt Du – auch in Zukunft stets willkommen und erwünscht.
Im Namen der Fachschaft wünsche ich Dir
für Deinen wohlverdienten Ruhestand alles
erdenklich Gute, lieber Gerd!
Verabschiedung unseres verehrten Kollegen Gerd Tubbesing
am 22. Juli 2011
verfasst von Hans Isringhausen
EinMann,derallenwohlbekannt,
GerdTubbesingwirdergenannt,
derwillunsheutenunverlassen,
drumwoll’nwirunsmitihmbefassen.
Duhattestgutorganisiert,
vielArbeitinvestiert.
Undallenwarrechtbaldschonklar:
DieFahrtistwunderbar.
ImJahreneunzehnneunundsechzig,
duwarstnochjung,behaartund
schmächtig,
dahastdumitBedacht
zumRatsdichaufgemacht.
Sohastgewirktduallezeit
mitUmsicht,Einsatz,Fleiß.
Zuhelfenwarstdustetsbereit,
wasjedervonunsweiß.
DubliebestvieleJahredort,
andiesemwunderschönenOrt.
Kollegen,Schülerliebtendich,
sieließendichnichtfort.
NachzweiundvierzigJahrenfast
Istdasabheutvorbei,
derUnterrichtwarnie’neLast,
duwarstmitLustdabei.
BildetestsieimTurnenaus,
imLaufen,SprungundStoß,
duzeigtestihnenHandballtricks,
siefandendasfamos.
DienstlichePflichtenbistdulos,
diesindfürdichpassé.
Dochwir,wirfragenuns:Herrje,
wasmachenwirjetztbloß?
AuchfuhrstduoftzurInselhin
mitKlassenohneZahl,
fürSchülerimmereinGewinn,
stetswarstduersteWahl.
Dennduhastalleskluggemeistert,
dieFachschaftgutgeführt,
dieSchülerfürdenSportbegeistert,
dafürdirDankgebührt.
ImHerbst,dawarstduoftaktiv,
wennandreFerienhatten,
nachLangeoogderSportkursrief,
daskamdenSchülernsehrzustatten.
ZwarbistdunichtmehrhierimHaus,
dasistVergangenheit,
dochdamitistnichtallesaus,
denndubistjanichtweit.
Undneunzehndreiundneunzigdann
DieSportgaladesRatsstandan.
VielProminenzkamherzudir.
DiesesFotozeigteshier.
VonWertherbiszumNebelswall
Ist’snureinkleinesStück.
DuholstdeinAutoausdemStall,
kommstoftzuunszurück.
ManschriebdasJahrzweitausendvier,
OlympiainAthen,
nachHellasfuhrenwirmitdir,
wirhabenvielgeseh’n.
DenRuhestandgönnenwirdir,
dochwennduSehnsuchthast,
sokomm!Denndubistfürunshier
einstetswillkommenerGast.
91
Verabschiedungsrede für Klaus Bökamp
Annette Meier-Götte, StD’
LieberKlaus: Jetzt kommt es ganz dicke!
Wir alle wissen, dass dir öffentlich vorgetragenes Lob eher unangenehm ist und du
es gerne mit dem Hinweis ablehnst: „Nicht
so viel Dickes!“ Aber: sollen wir anlässlich
deiner offiziellen Verabschiedung wirklich
davon schweigen, dass du der Biologe am
Rats schlechthin bist? Und diesen Satz formuliere ich bewusst im Präsens.
Mit umfangreichem und detailliertem Fachwissen hast du alle Kolleginnen und Kollegen und vor allem die SuS immer wieder
beeindruckt. Wissenschaftlich tiefgründige
Erklärungen haben dich stets begeistert. Du
hattest im schulischen Bereich aber immer
die Schülerinnen und Schüler im Blick. Sie
hast du für die Biologie begeistern können,
indem du ihre sensorischen Zellen erregt
hast, dafür sorgtest, dass Spannungen entstanden, das Ruhepotential den Schwellenwert übersteigt und Aktionspotentiale ausgelöst wurden. Durch die ständige Anregung
der Gehirnzellen deiner Schülerinnen und
Schüler nahmen jeweilig die synaptischen
Verschaltungen in den Gehirnen zu. Trotz
dieser geistigen Erweiterung blieben bei
manchen Schülern aber dennoch einige Informationen verschlüsselt. Mit individuellen
Fördermaßnahmen in vielen Zusatzstunden
hast du so manchem ‚Schwerenöter’ noch
auf die Sprünge geholfen – dabei spielte der
Zeitfaktor für dich keine Rolle.
Klaus, ich könnte meinen Beitrag jetzt schon
beenden, aber es wäre doch zu schade, nicht
zu erwähnen, dass du über sehr viele Jahre
unser Sammlungsleiter warst. Jedes Exponat, jedes Modell, jedes Utensil und alle
Gerätschaften sind dir bekannt. Du weißt,
welchen Platz sie haben und wo man was
suchen muss. Du sorgtest für die Neuanschaffung der Verbrauchsmaterialien und
hast durch gut präsentierte Förderanträge
eine stetige Erweiterung und Modernisierung der Sammlung erreicht. Unsere
neuen Fachräume und die Sammlung tragen
deutlich deine Handschrift – neuen Ideen
und Neuerungen begegnetest du stets mit
92
großer Offenheit, wie
z.B. der neuen SmartBoard-Technik. Danke
für deine Ideen, deine
genauen Pläne und
deine Tatkraft, die
Sammlung jetzt wieder neu zu bestücken.
Heute musst du dir sagen lassen, dass wir
dankbar dafür sind, dass wir so viele Jahre
die Fachkonferenzen damit beginnen konnten, „Wiederwahl“ vorzuschlagen, denn wir
konnten sicher sein, dass du mit Überblick
und Engagement die Anliegen des Faches
vertreten würdest.
So, das könnte es jetzt sein, aber Giglio
muss ich doch noch erwähnen dürfen. Zum
10. Mal war in diesem Sommer die Isola del
Giglio im toskanischen Inselarchipel Ziel der
Studienfahrt mit biologischem Schwerpunkt.
Deine Begeisterung für aquatische Lebensräume, für das Tauchen und für die Möglichkeit im meeresbiologischen Institut auf
der Insel mit Schülern arbeiten zu können,
waren die Grundlage für deine Initiative,
das Studienfahrtangebot zu erweitern. Die
Schüler ließen sich immer wieder von dir
mitreißen, machten sich auf den Weg, ihnen
bisher unbekannte Tiere und Pflanzen zu
entdecken, und in die ökologischen Zusammenhänge einzuordnen. Das war und ist einfach prima!
Danke, dass ich immer mal wieder dabei sein
durfte.
Mensch Klaus, immer wenn es nötig war,
hast du Druck gemacht. Nicht nur während
der Studienfahrten, sondern auch hier in
der Schule. Wie viele Stunden hast du am
Drucker gestanden und klaglos mal eben
einen Klassensatz dazwischen geschoben
oder auch hohe Auflagezahlen verarbeitet.
Du warst oft der Retter in der Not, wenn es
darum ging, die Zeugnisse auszudrucken.
Wieviele OHPs und andere Geräte hast du
eigentlich repariert?
Du siehst, wir hatten keine andere Wahl, als
alle diese wesentlichen Dinge anzusprechen.
Du bist immer den Menschen zugewandt,
meistens optimistisch, stets freundlich und
vor allem aber sehr, sehr hilfsbereit. Klaus,
als Kollege wirst du uns sehr fehlen. Ich
denke, du siehst selbst: Dünner ging es nicht.
Aber dafür warst du schließlich selbst verantwortlich! Natürlich gibt es auch noch ein
Geschenk. Lange haben wir darüber nachgedacht, die Ideen wurden hin und her gewälzt
– na ja, so ist das eben, wenn die Leitfigur
fehlt.
Für dich gibt es gleich zwei Geschenke:
1. Wir wollen uns an dich erinnern. Tja, wie
sollen wir das machen? Schau selbst!
2. Du sollst dich an uns erinnern – täglich!
Du sollst damit aufgefordert werden, doch
mal wieder vorbeizuschauen. Wie kann
das gelingen – Na, schau selbst!
Danke,Klaus–Duwirstunssehr,sehrfehlen!
Zur feierlichen Verabschiedung: Achim Boenigk,
Abi 68
Dr. Heike Biermann, OStR’
Kein Abschied von der Fachgruppe Mathematik, aber ein Übergang. Diese Gelegenheit möchten wir als Fachkollegen und
-kolleginnen nutzen, um dir zu danken und
gute Wünsche zu übermitteln. Du hast an
der traditionsreichen Universität Göttingen
studiert, an der Namen wie Emmy Noether,
David Hilbert und Felix Klein seit Beginn
des 20. Jahrhunderts und immer noch Aus-
hängeschilder
sind.
Von Felix Klein (18491925) haben wir mehrere Schriften in der
Alten Bibliothek des
Ratsgymnasiums. Eine seiner Schriften trägt
den Titel „Elementarmathematik vom höheren Standpunte aus“. Eine Herangehensweise, die wir bei dir wiedergefunden haben. Du
hast großen Wert auf einen breiten fachwissenschaftlichen Hintergrund gelegt, gleichzeitig hast du Schülerinnen und Schülern die
Mathematik „so wunderbar erklärt“.
Du bist Abi-Jahrgang 68, warst Schüler, Referendar und Lehrer an dieser Schule, auch
dein Bruder und dein Vater waren hier. Du
hast „Rats im Blut“. Das Verständnis dieser
Institution war dir schon in die Wiege gelegt.
Dennoch deutete dein Studiengang mit dem
Abschluss als Diplommathematiker und einer anwendungsorientierten Diplomarbeit
zunächst in eine andere Richtung.
Es war dein Mathematiklehrer in der Oberstufe StD Manfred Bitter, der dich zu Zeiten
großen Lehrermangels für eine Vertretungsstelle anwarb. Nachdem Manfred Bitter
schon in der Oberstufe auf dich „abgefärbt“
hatte, hast du dann endgültig „Feuer gefangen“. Du kamst „recht gut mit den Schülern
zurecht“ (M.B.) und die Schule wurde und
blieb „genau das“, was du machen wolltest.
Während der am Rats folgenden Referendarausbildung hat Manfred Bitter dich einmal
93
skizziert, wie du locker von der Fensterbank
aus unterrichtet hast und dir die Skizze wortlos gezeigt. Im Folgenden wurdest du etwas
förmlicher! Auch in der Reihe der Fachvorsitzenden bist du Herrn Bitter gefolgt und
hast viel an Impetus in die Fachschaft gegeben.
Die mathematikdidaktische Ausrichtung
wurde Ende der 60er Jahre durch den sogenannten Sputnik-Schock geprägt. (Der
damaligen UdSSR war es in Zeiten des
Wettrüstens nach dem 2. Weltkrieg vor den
USA gelungen, einen Satelliten ins All zu
bringen.) Schon damals forcierte die OECD
eine Modernisierung des Mathematikunterrichts: Die Mengenlehre kam an die Schule!
Die positiven Seiten der Strukturmathematik – wie logisch begründete Aussagen und
formale Korrektheit – hast du stets gepflegt.
So war die Einführung der Algebra in der
Mittelstufe, z.B. das Lösen von Gleichungen mit „Ankündigung“, stets eines deiner
Lieblingsthemen. Die 90er Jahre brachten
eine stärkere Dynamisierung: Gefäße fül-
len und Funktionsgraphen zuordnen. Heute
haben die Einführung des grafikfähigen Taschenrechners und die kompetenzorientierte
Didaktik mit dem Blick auf zentrale Prüfungen den Unterricht neu orientiert. Der rote
Faden ist aber gleich geblieben und du hast
der Theorie auch praktische Komponenten
gegeben, etwa in der Stochastik durch einen
Casinobesuch mit deinem Leistungskurs.
Die Inspiration, die du von Herrn Bitter erhalten hast, gibst du weiter. Auch einer deiner letzten Referendare schwärmt von dir:
„Super! Da kann man alles machen. Sogar
Gruppenarbeit!“
Es ist dir stets gelungen, eigene Akzente zu
setzen. Gerne erinnern wir uns an die gute
Zusammenarbeit in der Fachschaft. Nun
erwarten dich auch neue Freiheiten, die
sich nicht berechnen, aber gestalten lassen.
Wir wissen, dass du schon ein paar – auch
handwerkliche – Ideen hast ... Von Herzen
wünschen wir dir alles Gute für den neuen
Lebensabschnitt! Mögen sich viele deiner
Träume erfüllen.
Nachrufe Manfred Stienhans † und Werner Biermann †
OStR Dr. Wolfgang Schröder
Manfred Stienhans (1948-2011), RatsAbitur1967,starbimAltervon62Jahren:
23.08.1948–03.03.2011.
Manfred Stienhans, ehemaliger Schüler des
Ratsgymnasiums, studierte Geschichte und
Französisch in Münster, unterrichtete zuerst
am Bavink-Gymnasium, dann viele Jahre
an seiner alten Schule, um schließlich am
Brackweder Gymnasium zu wirken. Viele
Male hat er auf Langeoog bei Bauarbeiten
am Schullandheim mitgeholfen. In einem
1993 geführten Interview mit dem Schüler
Julian Langer befragt, wie das Klima in der
Schule zu seiner eigenen Schülerzeit gewesen sei, sagte er: „Das Klima unter den Schülern war kameradschaftlich gut. Der Sohn
des Bankangestellten spielte und arbeitete
zusammen mit dem Sohn des Arbeiters, wobei doch, insgesamt gesehen, der Arbeitersohn in der Minderheit gewesen sein wird.
Aber es ergaben sich daraus keine Probleme.
94
Niemand stellte den Beruf des Vaters heraus,
welcher übrigens im Klassenbuch aufgeführt
war.“ Manfred Stienhans musste sich wegen
seiner angeschlagenen Gesundheit vorzeitig
pensionieren lassen.
Dr. Werner Biermann (1948-2010), RatsAbitur1967,starbAnfang2010.
Dr. Werner Biermann (1948-2010), ehemaliger Schüler des Ratsgymnasiums (aus derselben Klasse wie auch Manfred Stienhans),
war Privatdozent für Soziologie und International Business Culture an der Universität
Paderborn, wo er nach Jahren der Feldforschung und Lehrtätigkeit in Ostafrika lange
Zeit gewirkt hat. Er trat als Experte für die
kritische Analyse des alten und neuen Kolonialismus hervor. Werner Biermann starb
durch einen Herzinfarkt.
18. März 2011 – 9.30 Uhr
– Schweigeminute am Ratsgymnasium
Romy Tenge, StD’
Am Freitag, dem 11. März 2011, ereignete sich die unglaubliche Katastrophe in Japan: Erdbeben und Flutwelle mit vielen Toten, Vermissten
und Verletzten und ungeheuren
Zerstörungen sowie Meldungen
über Brände in Atomkraftwerken.
Unvorstellbares Leid ist über die
Menschen im Nordosten Japans hereingebrochen. In verschiedenen Unterrichtsstunden ist Raum, über die Ereignisse der
mehrfachen Katastrophe und das unermessliche Leid zu sprechen, Hintergründe zu beleuchten und Fragen zu stellen.
Gerne beteiligte sich das Ratsgymnasium
an dem Aufruf der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zu einer Schweigeminute
am Freitag, 18. März 1011, um 9.30 Uhr als
Zeichen der Trauer, des Mitgefühls und der
Anteilnahme. In der 1. großen Pause versammelte sich die Schulgemeinde auf dem
Schulhof und gedachte der Situation im etwa
9000 km entfernten Japan. Das gemeinsame
Innehalten war beeindruckend – aufmerksam und intensiv nahmen die Schülerinnen
und Schüler das Zeichen der Verbundenheit
wahr.
Nächstenliebe in der Bibel – und am Bahnhof
Unterricht in der „Bahnhofsmission“
Romy Tenge, StD’
Ein außergewöhnliches Thema an
einem außergewöhnlichen Ort: Die
Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Katholische Religions-lehre
im Jahrgang 13 vom Ratsgymnasium Bielefeld informierten sich vor
Ort über die Arbeit der Bahnhofsmission Bielefeld. Mit ihrer Religionslehrerin Romy Tenge arbeiten
sie zum Thema „Gerechtigkeit als
Herausforderung für das Handeln
der Kirche in der Gegenwart“ und beschäftigen sich in diesem Zusammenhang mit verschiedenen kirchlichen Hilfsorganisationen.
Die Bahnhofsmission, die gemeinsam vom
Caritasverband für das Dekanat Bielefeld
und dem evangelischen Gemeindedienst getragen wird, kümmert sich um jeden Menschen, der zu ihr kommt: Unterstützung von
Menschen auf Reisen, aber auch Hilfe in
akuten Krisensituationen oder existentiel-
v.l.n.r.:FabianZimmermann,AlexanderValentin,
NoraPauss,JanWeller,LuisaSchmidt-Nonhoff,
NiklasReinhardt,MichaelBartmann,ZvoniRako,
ClaudiaWiehler,ChristinaFenn,LukasHucjler,
Julian Borgert, Bernada Crnjak und der Leiter
derBahnhofsmissionMarcelBohnenkamp
len Notlagen. Seit der Gründung der ersten
Bahnhofsmission 1894 in Berlin engagieren
sich viele Menschen ehrenamtlich, indem sie
unentgeltlich mitarbeiten.
95
Marcel Bohnenkamp, Leiter der Bahnhofsmission Bielefeld, gab Einblick in sein
Tätigkeitsfeld: einer Frau im Rollstuhl beim
Umsteigen helfen, bei Zugausfall helfen und
koordinieren und Ansprechpartner für Menschen in Notlagen zu sein.
Der Kontakt mit Obdachlosen, Sucht- und
Suizidgefährdeten verlange ein sehr sensibles Vorgehen. In beeindruckender Weise
erläuterte er den Schülerinnen und Schülern
die von Wertschätzung geprägte Beziehungsarbeit der Helfer zu den Hilfesuchenden und
stellte die christlich motivierte Arbeit anschaulich vor. Beispiele für Nächstenliebe
gibt es in der Bibel – und am Bahnhof!
Diesem Satz stimmen die Schülerinnen und
Schüler nach ihrem Besuch völlig zu.
OI Grundkurs Katholische Religionslehre:
Besuch von Pfarrer Holtkotte
Romy Tenge, StD’
Das Thema Ekklesiologie gehört
zum Kursthema in der Oberstufe im
Fach Katholische Religionslehre.
Am 24.09.2010 war Pfarrer Holtkotte
von der St. Jodokus Kirche zu Gast
bei den Schülerinnen und Schülern
des Grundkurses Katholische Religionslehre der OI und erzählte von
seiner Berufung und von seinem
beruflichen Werdegang. Themen der Diskussionsrunde waren die Missbrauchsfälle,
die Entwicklung der Kirche und das Verhältnis von Westkirche und Weltkirche.
Jugendliche und Suchtmittel
Romy Tenge, StD’
In unterschiedlichen Fächern wird
am Ratsgymnasium das Thema
„Suchtmittel bearbeitet. Zusätzlich
fanden im Schuljahr 2010/11 zwei
unterschiedliche Projekte bzw. Angebote statt.
Projekt zur Alkoholprävention
„Tour des Lebens“
Die Tour des Lebens ist eine bundesweite
Präventionskampagne Referentin Frau Knitter, Julius, Cem mit der Rauschbrille
für Schülerinnen und Schüler, die undEmily
von unterschiedlichen Krankenkassen unterstützt wird. Die Schülerinnen und Alkoholkonsum. Wie verändern sich das
Schüler des Jahrgangs 9 und teilweise des Verhalten und die Persönlichkeit? Welchen
Jahrgangs 8 erhielten am 09.02.2011 tiefere Schaden kann der Körper nehmen? Im TheEinblicke in die Folgen von regelmäßigem orie-Teil wurde insbesondere auf die biolo-
96
gischen Prozesse im Körper eingegangen.
Die folgenden Aspekte wurden näher betrachtet und durch Fallbeispiele veranschaulicht: Fettverbrennung und Alkohol,
Alkoholdehydrogenase, Symptome einer
Alkoholvergiftung, Einschränkung der
Körperfunktionen mit wachsendem Alkoholpegel. Darüber hinaus wurde der gesetzlich-politische Bereich Alkohol und
Straßenverkehr näher beleuchtet.
Ein Wissenstest stellte die Schüler auf die
Probe und diente der Vertiefung des Unterrichtsinhaltes. Anschließend wurde in
praktischen Übungen demonstriert, welchen
Einfluss Alkohol auf die motorischen Fähigkeiten und die Wahrnehmung hat. Mit einem
simulierten Alkoholpegel von 1,3 Promille
wurde das Ablaufen eines einfachen Parcours zur Herausforderung.
Pädagogischer Elternabend
„Minderjährige und Suchtmittel – neue
Herausforderungen für Eltern“
mitdemErziehungs-undFamilienberater
FriedhelmHake
Der Erziehungsund Familienberater Friedhelm
Hake aus Paderborn ist vielen
Eltern des Ratsgymnasiums noch
von seinem Vortrag „Pubertät –
von der Schwierigkeit, einen Kaktus
zu umarmen“ in
Erinnerung.
Am
14.06.2011
hielt er in der Aula
probiert die
des Ratsgymnasi- Maximilian
Rauschbrilleaus.
ums einen Vortrag
zum Thema „Jugendliche und Suchtmittel“.
Dabei erzählte er aus seiner beruflichen
Praxis, verwies auf wesentliche Aspekte des
Jugendschutzgesetzes und diskutierte mit
den Eltern über unterschiedliche Herausforderungen, denen sich Eltern heute stellen
müssen.
Preisverleihung: Schreibwettbewerb „Entenkrimis“
Romy Tenge, StD’
Mit dem 8. Bielefelder Entenrennen wurde
für die Schüler der Stadt ein Wettbewerb
ausgeschrieben. Unter dem Thema „Entenkrimi“ konnten Geschichten, Cartoons und
Comics eingereicht werden. Die Preisverleihung fand in der Stadtbibliothek statt. Fabia
Becker und Marta Gunkel aus der Quinta
b siegten mit ihren Beiträgen und erhielten
150 Euro für die Klassenkasse! Die Geschichte von Marta Gunkel wurde von der
Jury zum Vortrag ausgewählt: Harald Pilzer,
Leiter der Stadtbibliothek, las die spannende
und humorvolle Erzählung vom grimmigen
Enterich 5-Ferdinand vor.
Gesucht: 5 Eier
Punkt 5:00 Uhr: 5-Ferdinand wacht auf.
Kleine Schwäne tanzen um ihn herum und
quakenihmlautinsOhr...,naja,fangenwir
malganzvonvornean!
5-FedinandisteinaltergrimmigerEnterich,
der Kinder überhaupt gar nicht ausstehen
kann.Abererkannsovielesnichtausstehen,
deswegenfälltdasgarnichtsoauf.Aufgrund
seinesAltershaternurnochwenigeFedern
auf seinem Rücken, was auch als seinen
Spitznamen hervorbrachte: „5 Ferdinand“.
Es gab nämlich noch genau 5 Federn, und
daswusstejeder.
EswargeradeBrutzeitamEntenteich,überallimSeeviertelhintermgroßenBaumwimmeltesnursovonvollenNestern.Ferdinand
hatte jedoch nie eine Frau abbekommen
(wen wundert’s?) und hatte deshalb natürlichauchkeineEier.Daswiederumistauch
gutso,dennwerweiß,wasermitihnenangestellthätte...
97
SeineNachbarinGundulaIgittejedochhatte
geradeEiergelegt.SieverließihrNestnie,
außer zum Essen suchen (der Supermarkt
war ihr zu teuer…), denn sie war alleinerziehend.
Eines Tages, nachdem sie mit ein paar delikaten,fettenWürmernzurücknachHause
kam – sie war die halbe Nacht unterwegs
gewesen- , bekam sie einen fürchterlichen
Schreck, ein markerschütternder Schrei
gellte durch das Seeviertel: „Meine Eier
sindweeeeg!“
DasNestwarkomplettleer,keineSpurvon
den lieben kleinen Eierchen. Das einzige,
wasüberhauptimleerenNestlag,wareine
einsameRückenfeder…
Die weinende Gundula rief alle Nachbarn zusammen und berichtete von ihrem
Unglück. Die Teichbewohner grübelten
und berieten, was passiert sein könnte.
Schließlich waren im Seeviertel noch nie
Eiervermisstworden.
WarensieetwaOpfereinesVerbrechensgeworden? Waren die Eier entführt worden?
Undwenn,warum?
Karl, der Karpfen, rief schließlich die
Polizei an, die ihre beste Mannschaft, das
berühmte E-Team, schickte. Das E-Team
waren5Enten-KommissaremitdenNamen
Edgar, Ernst, Emil, Erich und Elke. Man
kann sich denken, warum sie das E-Team
hießen,oder?
DasE-Teamtrafinca.6,793Sekundenam
Tatortein–einneuerRekordübrigens.
Nachdem die Kommissare eingetroffen
waren, nahmen sie die Spuren auf. Besser
gesagt, die Spur: Das einzig Brauchbare
wardiedortliegendeFedereinerEnte.
Das wird sicher gut helfen bei der Suche,
dachteErnst,derNeulingderKommissare.
Er hatte wohl vergessen, dass ca. 328 den
Teich bewohnten, davon 240 Enteriche,
denn es war eine Enterich-Feder, dass sah
man an den Farben... Wie sollten Sie bloß
herausfinden,wasgeschehenwar?
Zunächst wurden alle Zeugen vernommen,
aberniemandhatteetwasgesehen.
Dennoch hatten die Kommissare und GundulaeinenVerdacht!WiesohattederTäter
98
sogenaugewusst,wannerzuGundulasNest
kommenmusste,umesalleinanzutreffen?
Denn nur Freunde und Nachbarn konnten
wissen,dassGundulatagsüberbrüteteund
Schönheitsschlaf hielt und nur kurz nachts
dasNestverließ,umEssenzubesorgen...
War es also etwa ein Bekannter und kein
Fremder?
ElkeundErnst,dieVernehmungsprofis,kamen jeden Tag zum Teich vernahmen alle
Zeugen. Nachdem alle vernommen worden
waren, hatten die Kommissare nichts herausgefunden, aber es gab dennoch einen
Verdacht:DieTeichbewohnerverdächtigten
das Sport-Ass Pavel, den Papagei. Dieser
wohntenochnichtlangeamTeichundwar
aus irgendeinem Zoo ausgerückt, für die
TeichbewohnerwarereinFremder.
Und wen verdächtigt man als ersten? Den
Fremden!!DannabervernahmendieKommissare Susi, die Süßwasserschlange, die
bisher verschwunden geblieben war, sie
hatte nämlich Urlaub im Nachbarteich
gemacht. Ihr aber war etwas aufgefallen:
5-Fedinandhattenurnoch4Federnaufdem
Rücken!Wardasnichtverdächtig?
PlötzlichkamschreiendderSchwanSultan
vorbei.„MeineEiersindweg,ichhabeein
paarwinzigeundsehrhässlicheEntenausgebrütet!!!Ichwillsofortmeineprächtigen
Schwaneneierzurück!!!“
Plötzlichrannten,flogen,schwammen,krabbeltenundwatscheltenallezumSchwanennest....„Wiesüß!!“,riefendieEnten.„Wie
hässlich!!“,riefendieSchwäne...Nureiner,
dersagtegarnichtsundlachteleiseundhämisch.
Plötzlich fiel Emil etwas ein: Vor kurzem
hatteermitbekommen,wie5-Fedinandsich
fürchterlich mit dem eingebildeten Sultan
stritt, der sehr auf alle Enten herabsah…
war das das Motiv? Wollte Ferdinand sich
etwa an Sultan rächen und hatte sich deshalbandenEntchenvergriffen???
„Ferdinand, du musst sofort eine deiner 4
Federn abgeben, wir machen eine EntenDNA-Probe!“
„Was, meine vor vorvorvorvorletzte Feder
sollichabgeben?Niemals!“
Ferdinand versuchte zu fliehen, während
Gundula überglücklich ihre Entchen in die
Federnschloss.
Erichund Edgar, dieVerfolgungsspezialistenschraubtenihreFröscheaufdieRücken,
das war bei der Seepolizei die Sirene, und
lautquakendgingeslos.
FerdinandhattekeineChance.Nachkurzem
Rennenwarergefasst!
DieKommissarequetschtenihnaus,wodie
Schwaneneierseien.
EndlichbrachFerdinanddasSchweigenund
gestand, dass er die Eier zum MittwochsMarkt an der Seewiese gebracht hatte und
dieEierheimlichandenHühner-Eier-Stand
gelegthatte....
Alle stürmten zum Marktstand und suchten
fieberhaftnachdenSchwaneneiern.
Schließlich fanden die Kommissare die etwas grünlichen Schwaneneier und überbrachtensiedemwütendenSultan.
Derwarnunaberdochglücklich,dassFerdinandseinSchweigengebrochenhatteund
damit die Eier noch gerettet hatte, bevor
sie irgendwo als Frühstückseier gelandet
wären....
Ferdinanderhieltdannauchseinegerechte
Strafe: Er musste 5 Monate auf die jungen
Schwäneaufpassen,dieihmdasLebennicht
geradeeinfachmachten.…!
Und damit wären wir wieder am Anfang
der Geschichte… Es ist 5:00 Uhr morgens
und der arme Ferdinand muss sich schon
um diese Zeit anhören: „Ferdinand, ach,
Ferdinand, du bist der Faulste im ganzen
Land…!“
Tja,aber,verdientistverdient!
––– Ende –––
UnddieMoralvonder
Geschicht’:Verdächtigearme
Fremdenicht,sonderngucke
lieberdenEnteninsGefieder!
Marta Gunkel, Klasse Vb
99
Vorlesewettbewerb der Quinten:
Sehr gute Vorleser und aufmerksame Zuhörer
Romy Tenge, StD’
Wie jedes Jahr beteiligte sich das
Ratsgymnasium wieder an dem bundesweiten Vorlesewettbewerb. Die
jeweils zwei besten Vorleser jeder 6.
Klasse stellten sich in der Aula ihren
Mitschülern vor.
Als beste Vorleserin wurde Jana
Uffenkamp ausgezeichnet, die anschaulich eine spannende Textstelle
aus dem Buch „Rubinrot“ von Kerstin Gier präsentierte.
Viel HERZ-lichkeit im Sekretariat
Romy Tenge, StD’
Der „smily-Aufkleber“ hängt sehr passend an der Tür des Sekretariats: Unsere
Schulsekretärinnen Frau Walter und Frau
Haake-Kamp sind bekannt für ihr Lächeln
und ihre besondere Freundlichkeit. Mit Rat
und Tat stehen sie den Schüler/innen, Lehrer/innen, Eltern und Gästen der Schule stets
hilfreich zur Seite. Guten Appetit bei der
Herztorte!
Weichnachtsbasar 2010
Romy Tenge, StD’
100
IV – Sicherheit im Netz - „Surfen mit SIN(N)“
Romy Tenge, StD’
Aufklärung über Chancen und Gefahren im
Netz gehört am Ratsgymnasium mittlerweile zum festen Programm: Alle Schüler
und Schülerinnen im Jahrgang 7 nahmen am
Projekt „Surfen mit SIN(N) – Sicherheit im
Netz“ teil. Auch künstlerisch setzte sich eine
Lerngruppe mit dem Thema Kommunikation im Netz auseinander.
Interessierte Eltern folgten der Einladung zu
einem pädagogischen Elternabend. Lothar
Rösler und Marcus Wellenbüscher refe-
rierten über die Gefahren der neuen Medien
und Möglichkeiten notwendiger Kontrolle.
Hierzu griffen die beiden Referenten in
ihrer ebenso kurzweiligen wie kompetenten
PowerPoint-Präsentaion auf aktuelles Zah-
lenmaterial, auf berufliche wie private Erfahrungen aus dem Erziehungsalltag ebenso
zurück wie auf provozierende Karikaturen,
die den aufmerksamen Zuhörern den Handlungsbedarf anschaulich machten.
101
Bewegte und bewegende Projekttage
Annette May
Das Rats in Bewegung – so lautete das
Motto der Projekttage der Sekundarstufe
I, die in der letzten Schulwoche vor den
Sommerferien stattfanden. Basierend auf
den Ideen und Vorstellungen der Schüler
erarbeiteten die Fachkollegen interessante
Projektvorschläge rund um das Thema Bewegung. Im Laufe der drei Tage wurden
dann Brücken gebaut, Filme gedreht, lateinische und englische Theaterszenen auf die
Bühne gebracht, es wurde getanzt, gedichtet,
gebastelt und fotografiert, man war in und
um Bielefeld herum unterwegs, schaute aber
auch über den Tellerrand in andere Kulturen,
nach Australien beispielsweise oder sogar
bis ins Weltall.
Die Fotos und kurzen Texte können daher
nur einen kleinen Eindruck von der Vielfalt
der Projekte und der Kreativität aller Beteiligten vermitteln.
Projekt „Bewegung und Balance“ (Sabine
Hollmann, Heike Biermann)
Der Bielefelder Origami-Künstler KlausDieter Ennen ließ den Funken überspringen.
102
Die Schülerinnen und Schüler der Jgst. 6
haben sehr intensiv und konzentriert gearbeitet. Die Ergebnisse – kreative OrigamiTiermobilés – wurden im Forum ausgestellt.
Projekt „Bitte nicht bewegen – wir fotografieren“ (Romy Tenge, Annette MeierGötte, Monika Lohr) – Die Mona Lisa 2011
– wie sieht sie aus? Da Vincis „Abendmahl“ im Park der Kunsthalle? Das Projekt
wendete sich an
Schülerinnen und
Schüler, die sich
gerne mit Kunst,
Theater und Fotografie beschäftigen.
Wir arbeiteten mit
berühmten Gemälden aus der Kunstgeschichte und
wählten Bilder aus,
die wir nachstellten, aber dabei in
neue Zusammen-
hänge „bewegten“. Dafür schlüpften wir in
fremde Rollen, suchten geeignete Requisiten
und passende Orte und fotografierten unsere
Neuinszenierungen.
Projekt „Brückenbau“ (Dirk Bormann) –
In der Fachhochschule bauten Schüler der
Klasse 5 bis 7 Holzbrücken, die zum Teil
Belastungen bis zu 72 kg aushielten.
Projekt „Let’s Play Pirates!“ (Beate Fujiwara, Annette May) – Der alte Pirat Bill ist
tot, hat seiner Nichte Kate und seinem Neffen Jack jedoch ein Testament hinterlassen,
in dem von einem Schatz und somit großem
Reichtum die Rede ist. Das allerdings kriegen auch seine alten Piratenkollegen spitz,
die sich ebenso wie Kate und Jack auf die
Suche nach dem vermeintlichen Schatz
machen. Szenen dieses lustigen Theaterstücks in englischer Sprache erarbeiteten
sich Schüler der Jgst. 5 und 6 mit viel Spaß
und Spielfreude.
Projekt „Bilder
in Bewegung“
(Corinna Uffenkamp, Sandra
Schulz) – Bei
d em Pr o j e k t
„Bilder in Bewegung” haben
die Schülerinnen und Schüler
selbstständig
Kulissen
gebaut, um mit
Lego-Figuren
und Lego-Steinen eine Szene
darzustellen und
fotografisch festzuhalten. Aus
den entstandenen Einzelbildern wurden am
Computer kleine
Filme erstellt u.
teilweise auch
vertont.
Projekt „Mobile“
(Christine Grafahrend,
Elisabeth Kansteiner).
Trotz der Vorferien-Stimmung entwickelte die Mobile-Gruppe (8. und 9. Klasse) sehr verschiedenartige, technisch anspruchspruchsvolle Gestaltungsideen. Sie
wurden mit Geschick und Konzentration
verwirklicht.
Das Durchhaltevermögen war angesichts
der hochgesteckten Ziele eindrucksvoll,
denn es ist nicht leicht, z.B. einen naturnah
wirkenden Reiter nur aus Zeitungspapier
und Kleister zu modellieren!
Einen gelungen Abschluss fanden diese
Projekttage während des Sommerfestes, wo
einige besonders sehenswerte Ergebnisse
präsentiert wurden und bei den Besuchern
großen Anklang fanden.
103
Statt Literatur „Eins auf die Fresse“
Sabine Jung-Lösing
Der Literaturkurs der Jahrgangstufe 12
widmet sich an unserer Schule dem Theaterspiel, d.h. gespielt wird immer, nicht immer aber handelt es sich dabei um Stücke,
die sich in die Nähe unserer Begriffsdefinition von Literatur rücken ließen. Theater als
freie Kunstform jedoch bedarf des Dialogs
mit dem Publikum und ist seit jeher mit
gesellschaftlichen Problemen befasst, deren
sprachliche Form freilich diskussionswürdig
sein mag.
Einer Anfrage des „Netzwerk Opferhilfe
Bielefeld“ (Kripo, Weißer Ring, Gewalt- und
Suchtprävention, u.v.m.) im letzten Jahr,
den landesweit regelmäßig stattfindenden
„Tag der Kriminalitätsopfer“ in Bielefeld
mit einem Theaterstück zum Thema Mobbing zu gestalten, kam der Literaturkurs
2010/11 mit dem GRIPS-THEATER-Stück
„Eins auf die Fresse“ von Rainer Hachfeld
nach. Es thematisiert die alltägliche Gewalt in Schulen, die sich in Ausgrenzung,
Hänseleien, Zerstörung, Erpressung bis hin
zu körperlichen Angriffen äußert und sich
aktuell besonders ins Internet verlagert hat.
Im Stück des Berliner GRIPS-THEATERS
gibt der Selbstmord eines Schülers Anlass,
Mitschüler, Lehrer und Elternhäuser im
Hinblick auf die Motive, die zu dieser Tat
geführt haben, zu durchleuchten. Dabei stellt
sich heraus, dass Mobbing, physische und
psychische Gewalt keine singulären und vor
allem keine schichtenspezifischen Erscheinungen sind.
Die Auseinandersetzung mit diesem gesellschaftlichen Problem und darüber hinaus
die Umsetzung der Vorlage stellte den Kurs
vor eine schwierige Aufgabe: Die Schüler
104
wurden sich bewusst, wie nah die Täterund die Opferrolle beieinander liegen. Sie
alle kannten Situationen, in denen sie aktiv
oder passiv – wenn auch nicht so extrem wie
im Stück – in ähnliche Zusammenhänge involviert waren. Damit offensiv umzugehen,
die eigenen Verhaltensweisen zu reflektieren, sowie im Rollenspiel der „dunklen“
Seite ihrer selbst nachzuspüren, war ein
mühevoller Prozess. Nicht zuletzt stellten
die Dialoge in ihrer bewusst gewählten drastischen Sprache und die nicht enden wollende Wiederholung einschlägiger Vokabeln
eine große Herausforderung für die Schüler
dar. Was auf dem Pausenhof leider kaum
wahrgenommen wird und schon gar nicht
mehr schockiert, wird – auf der Bühne ausgestellt – zur Qual eben nicht nur für den
Zuschauer, den eigentlichen Adressaten des
Stücks.
Der Erfolg der Aufführung ließ es zu, dass
insgesamt vier Vorstellungen gespielt wurden, wobei eine als reine Schüleraufführung
für die 8. und 9. Klassen des Ratsgymnasiums und des Gymnasiums am Waldhof
angesetzt wurde. Das Netzwerk Opferhilfe
Bielefeld, das vor allem aus Erwachsenenpublikum bestand, Oberstufenschüler sowie
Berufsschüler, auch aus dem Bielefelder
Umkreis haben das Stück gesehen und es
sollte zum Anlass genommen werden, sich
unterrichtlich mit dem Thema Mobbing,
Cyber-Mobbing und Gewaltprävention zu
befassen. Die Diskussionen nach den jeweiligen Aufführungen zeigten, wie notwendig
dies ist, denn offensichtlich wurde: Es gibt
keine Schule, die behaupten könnte „Bei uns
wird nicht gemobbt“.
Roboter-AG – Robots At School
Christian Jansen, StR, Informatiklehrer
Der Gips ist bereits angelegt, der Katheter
gesetzt, das gebrochene Bein durch eine
Schiene gerichtet und auch die Spritze mit
den benötigten Medikamenten ist eingesammelt. Nun muss nur noch die Ärztin mitsamt
den Medikamenten zum Patienten befördert
werden. Doch die Zeit drängt, es stehen nur
noch dreißig Sekunden zur Verfügung.
Die Rede ist hier nicht von der Notaufnahme eines Krankenhauses, sondern von
einem spannenden Wettbewerb für LEGORoboter, dem zdi-Roboterwettbewerb des
Landes Nordrhein-Westfalen im Mai 2011.
Das Team des Ratsgymnasiums steht kurz
vor dem Einzug ins Finale des regionalen
Vorentscheids.
Rückblick: Im April 2010 startete am Ratsgymnasium die neu gegründete Roboter-AG.
Acht Schülerinnen und Schüler der Unterund Obertertia begannen, sich regelmäßig
zu treffen und Roboter aus Legobausteinen
zu konstruieren. Diese bestehen jeweils aus
einer programmierbaren Steuereinheit und
mehreren unterschiedlichen Sensoren, die es
dem Roboter ermöglichen, auf seine Umwelt
zu reagieren. So kann beispielsweise anhand
eines Ultraschallsensors erkannt werden,
wie weit ein Gegenstand entfernt ist, und
mit Hilfe eines Lichtsensors kann auch dessen Farbe ermittelt werden. Das Fahrgestell,
Greifarme und sonstige Konstruktionen
werden aus handelsüblichen Legosteinen
gebaut. Mit Hilfe von drei Motoren kann
sich der Roboter fortbewegen, Gegenstände
greifen, anstoßen und andere Tätigkeiten
ausführen. Die Programmierung des Roboters erfolgt am Computer.
War es zunächst das vorrangige Ziel der
AG, einfache Roboter zu konstruieren, die
ein Wettrennen mit verschiedenen Hindernissen austragen sollten, reichte dies bald
als Motivation nicht mehr aus. Eine neue
Herausforderung musste her und so kam der
angesprochene Roboterwettbewerb gerade
recht. Im Februar 2011 wurde jedem teil-
nehmenden Team (5 - 10 Jugendliche im Alter von 10-19 Jahren) die Aufgabenstellung
mitsamt zugehörigem Spielfeld zugesandt.
Das Thema des Wettbewerbs lautete „Body
Forward“. Die Themen Biomedizin und Robotik wurden dabei miteinander verknüpft.
Ziel des Wettbewerbs war es, innerhalb von
drei Monaten einen Roboter zu konstruieren,
der in 2:30 Minuten möglichst viele Stationen auf dem Spielfeld abarbeiten konnte.
Neben den bereits geschilderten Aufgaben
mussten außerdem ein Herzschrittmacher
angebracht, bionische Augen eingesetzt und
Nervenzellen aktiviert werden.
Zurück zum Wettbewerb: Nachdem die Vorbereitung auf den großen Tag recht holprig
verlaufen war und niemand wusste, was uns
erwartete, lautete das Ziel für unser Team,
nicht Letzter zu werden. Einige der anderen
Teams machten einen sehr professionellen
Eindruck und nahmen teilweise schon zum
fünften Mal teil. Dementsprechend war es
schon ein riesiger Erfolg, dass die Vorrunde,
an der neun Teams teilgenommen hatten, mit
Platz 3 abgeschlossen wurde.
Nun stand also das Halbfinale gegen das
Team LvD-Robotik aus Kempen an, das in
der Vorrunde noch eine höhere Punktzahl
erzielt hatte als wir. Nach einem nahezu perfekten Durchgang, bei dem schließlich auch
die Ärztin wie erhofft beim Patienten ankam
und die erforderlichen Medikamente dabei
hatte, zog unser Team ins Finale ein. Hier
war der Gegner, das Team tux aus Rahden,
allerdings leider eine Nummer zu groß und
so landeten wir auf einem hervorragenden
zweiten Platz.
Alles in allem war der Wettbewerb eine tolle
Erfahrung und macht Lust auf mehr. Im
neuen Jahr lautet das Ziel selbstverständlich
Platz eins im regionalen Vorentscheid und
damit die Qualifikation für den Landesentscheid in Düsseldorf. Um diesen erreichen
zu können, ist interessierter Nachwuchs ab
der Quarta herzlich willkommen.
105
Erster Platz beim Bürgermedienpreis 2010
Radio-AG
Mit einem Beitrag zum Thema
„Jumpstyle Weltrekord“ wurde die
Radio-AG für den siebten Bürgermedienpreis (Altersklasse 12-16 Jahre)
als Sieger auf Platz 1 nominiert. Am
26. November 2010 war die Preisverleihung im Festspielhaus in Recklinghausen. Die Jury begründete ihre
Entscheidung so: „Die Radio-AG des
Bielefelder Ratsgymnasiums reportiert den Versuch, in Brackwede den
Jumpstyle-Weltrekord zu brechen
und ins Guinness-Buch der Rekorde einzugehen. […] Eine tolle Leistung, ein feines
Stück Radio und ein großes Talent, das für
die Zukunft der Sportreportage hoffen lässt.“
Lerntipps
Dr. Heike Biermann, OStR’
Gelernt wird innerhalb und außerhalb der
Schule. Die Schule bietet die fast einzigartige
Möglichkeit zu einem
systematischen Lernen
in ganz verschiedenen
Fächern. Sie vermeidet zu frühe Spezialisierungen und fordert
im Sinne der Allgemeinbildung zu ganz unterschiedlichen Lernprozessen heraus. Dabei sind die Schülerinnen und Schüler nach
Wilhelm von Humboldt (1809) „einmal mit
dem Lernen selbst, dann mit dem Lernen
des Lernens beschäftigt.“ Schulzeit ist also
dazu da, Lernerfahrungen zu machen, eigene Kompetenzen selbstständig zu erweitern und mit Problemen kognitiv und kreativ umzugehen. Da die Schule auch eine
Pflichtveranstaltung ist, weiß das nicht jeder
zu schätzen.
Lerntipps kann man eigentlich immer gebrauchen, insbesondere, wenn man neu ist
an der weiterführenden Schule. Nach dem
Motto „Weniger ist mehr“ haben wir für die
fünften Klassen einige Lerntipps in einer
106
AustauschüberLerntippsimForum
Lernbroschüre zusammengestellt. Themen
der Lernbroschüre sind z.B. Mitarbeit im
Unterricht, Vorbereitung auf den nächsten Schultag, Lateinvokabeln lernen und
learning vocabulary. Die Schülerinnen und
Schüler sollen nicht auf bestimmte Lernstrategien festgelegt werden. Vielmehr soll
das Ziel sein, sich mit seinem eigenen Lernverhalten bewusst auseinanderzusetzen.
Dazu wird in der Klassengemeinschaft ein
Austausch über das Lernen und die unterschiedlichen Erfahrungen gefördert. Schon
das gegenseitige Erklären und ein – auch
emotionaler Austausch – fördern das selbstständige Lernen. Ganz praktisch werden
auch Klassen-Partnerschaften gestiftet, indem man z.B. verantwortlich wird, einer
Mitschülerin, die in der Schule fehlt, Haus-
aufgaben, Informationen u. a. an sie weiterzugeben.
„Jetzt weiß ich endlich, wie ich am besten
lerne.“ Es gibt viele unterschiedliche Lerntypen oder besser Lernstile. Deshalb ist der
Lerntypentest am Ende der Broschüre nur
ein Angebot, ein bisschen über sich selbst
herauszufinden. Das macht allerdings Spaß!
Gleich passend zu den „Lerntypen“ werden
Tipps für schwierige Vokabeln gegeben,
etwa mit einem Aufhänger (an der Pinwand), einem Bild, einer Melodie, einer Eselsbrücke usw.
Lerntipps weitergeben (und damit sich
selbst klar machen), das haben Schülerinnen
und Schüler der VIc (5c) im Deutschunterricht von Frau Dr. Katja Zinn-Breitkreutz in
einem Brief geübt:
LieberMoritz,
wiegehtesdir?Mirgehtesgut.Aufdeine
Frage,obicheinHaustierbekomme,istdie
Antwort: Vielleicht! Nämlich, da ein paar
Fische im Teich gestorben sind, kriege ich
vielleichteinpaarneue.
Du hast ja außerdem geschrieben, dass es
andeinerSchulenichtsogutläuft.Beiuns
funktioniertesprimaundichkommemitden
Herausforderungensehrgutklar.
Daesbeieuchjanichtsogutläuft,habeich
einpaarTippsfüreuch.Daesbeieuchimmer sehr laut ist, würde ich Klassenregeln
aufstellen.ZumBeispiel:„Wennesgeschellt
hat,sitzenwirruhigaufdemPlatzundwartenbisderLehrerkommt.“oder„Wirrufen
und schreien nicht in die Klasse, sondern
meldenuns,bisderLehrerunsdrannimmt.“
Außerdem solltet ihr gemeinsam einen
Hausaufgabenplan aufstellen. Am besten
fangt ihr dann mit den leichtesten Sachen
an und wechselt mündliche und schriftli-
cheHausaufgabenab.Zusätzlichsolltetihr
jedenAbendanhanddesStundenplanesdie
Taschepacken.Etwaso:WennihramSonntagabend auf den Stundenplan für Montag
gucktundindererstenStundeMathehabt,
dannpacktihreureMathemappe,Matheheft
undeuerMathebuchineureTasche.
DieMappesollteordentlichundsaubergeführtseinundeinInhaltsverzeichnishaben.
Es dürfen keine Blätter fehlen und alle
Bildermüssenangemaltsein.
DassindmeineTipps.
Wie geht es deinem Hund? Er hatte doch
eine Erkältung. Schreib doch mal wieder.
VieleGrüße
DeinJustus(Keitel)
Und die letzten Tipps von Muriel Kemper:
Ein Tipp für die Hausaufgaben: Es ist gut,
wenndudirdeinenKüchenweckeraufzwanzigMinutenstellst.Wennerklingelt,machst
du eine Pause von fünf Minuten. Nach
einer Stunde machst du am besten zwanzig Minuten Pause. Dazu noch etwas zur
richtigen Zimmereinrichtung. Stelle deinen
Schreibtisch an ein Fenster, dann hast
du viel Licht. Auch ein Regal mit Büchern
zum Nachschlagen solltest du in die Nähe
des Schreibtisches stellen. Dinge, die dich
ablenkenkönnten(Computerspiele,Comics)
solltestdunichtindieNähevondeinemArbeitsplatzstellen.Jetzthabeichnocheinen
letzten Tipp zum Lernen von Vokabeln.
Denk dir eine Eselsbrücke aus und schreib
sie dir in dein Heft (Bsp. ,Templum‘: Der
ersteTeil,nämlich,Templ‘,gleichtdemWort
,Tempel‘).WenndudasmitallenVokabeln
machst,kannstdusiedirleichtmerken.
107
Viel gelernt und neue Freunde:
Schülerakademien in der Sekundarstufe I
Janina Uspelkat bei SAM OWL
Viel gelernt und neue Freunde: Schülerakademien in der Sekundarstufe I
Traditionell bekannt ist die Deutsche
Schülerakademie des Vereins Bildung und
Begabung, die seit 1994 regelmäßig für
Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II ausgeschrieben wird. Im Rahmen
individueller Förderung, insbesondere der
Begabungsförderung, sind in den letzten
Jahren auch für Schülerinnen und Schüler
der Sekundarstufe I Akademie-Angebote
entstanden. Bereits in der Stufe 6 findet die
Schülerakademie für Mathematik in OWL
(SAM-OWL) auf Initiative der Bezirksregierung Detmold statt. In diesem Jahr wurde
dieses Angebot erstmalig auf die Klassen 8
bzw. 9 erweitert. Die JuniorAkademie des
Landes Nordrhein-Westfalen richtet sich mit
Angeboten in den Sommerferien ebenfalls an
Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen. In diesem Jahr reichte das WorkshopAngebot von Astronomie über Kriminalistik
bis zu Philosophie. Die thematischen Angebote lagen allerdings schwerpunktmäßig
im mathematisch-naturwissenschaftlichen
Bereich. Fabian Brüggemann (7c) hat sich
als erster Rats-Schüler für die Sommerakademie des Landesverbandes Mathematikwettbewerbe des Landes NRW qualifiziert.
Wie kommt man überhaupt zu einer Akademie? Leider werden nur sehr wenige
Akademieplätze vergeben. Zu der Sommerakademie des Landesverbandes Mathematikwettbewerbe wurden nur die 100 besten Schülerinnen und Schüler des Landes
eingeladen. Dafür war eine besonders erfolg-reiche Teilnahme an der NRW-Mathematikolympiade (angefangen mit der Mathematikolympiade am Ratsgymnasium MaRa)
entscheidend. Für die anderen Akademien
hat die Schule ein Vorschlagsrecht. Es kann
von jeder Schule aber meistens nur eine
einzige Schülerin oder ein einziger Schüler
vorgeschlagen werden. Die Auswahl richtet
sich einerseits nach Motivation, Interesse
und dem Leistungsbild in allen Fächern.
108
Andererseits müssen auch erfolgreiches Engagement, z.B. in Wettbewerben, und Teamfähigkeit zu erkennen sein. Es kann sein,
dass aufgrund der wenigen Plätze sogar vorgeschlagene Schüler eine Absage erhalten.
Deshalb ist es besonders erfreulich, dass
im letzten Schuljahr bei allen mehrtägigen
Akademien auch Schülerinnen und Schüler
des Ratsgymnasiums dabei waren.
Schülerakademie SAM-OWL Stufe 6
PiaBrüchner-Hüttemann(6c),
CarolinMensendiek(6c)
Schülerakademie SAM-OWL Stufe 8
JaninaUspelkat(8c)
JuniorAkademie des Landes NRW 2010
MaxBecker(8a)
JuniorAkademie des Landes NRW 2011
LeaSebetowski(9a)
Sommerakademie des Landesverbandes
Mathematikwettbewerbe
FabianBrüggemann(7c)
Der Anteil an teilnehmenden Jungen und
Mädchen des Ratsgymnasiums ist übrigens
über die Jahre ausgeglichen.
Was macht nun das Besondere an einer
Akademie aus? Die Akademie bietet verschiedene fachliche Themen an, die über
den Schulstoff hinausgehen, und im Rahmen
der Möglichkeiten kann das Thema selbst
gewählt werden. Im Mittelpunkt steht eine
intensive Projektarbeit an diesem Thema.
Die Motivation ist höher als im normalen
Unterricht, da ja (fast) alle freiwillig da und
interessiert sind. Aber auch das Rahmenprogramm kommt nicht zu kurz. Es kann
z.B. Sport- und Theaterangebote, Lagerfeuerabende, Ausflüge, Spiele usw. umfassen. Die anfänglichen Bedenken, was einen
erwartet, schlagen meistens schnell in Begeisterung um. Letztendlich sind es intensive Lernerfahrungen, die prägen, und viele
neue Freunde und Kontakte.
Alle genannten Akademieteilnehmerinnen
und -teilnehmer haben über ihre AkademieErfahrungen geschrieben. Leider kann hier
nur eine stark gekürzte Auswahl wiedergegeben werden.
Im Sommer 2010 hatte ich die Gelegenheit,
in Königswinter an der JuniorAkademie im
Kurs „Bionik“ teilzunehmen. Am Anfang,
als ich dort ankam, wusste ich nicht wirklich,
was da auf mich zukommt, auch kannte ich
keinen anderen Teilnehmer. Diese Probleme
hatte ich aber spätestens am zweiten Tag
vergessen, da die Atmosphäre gut und die
Projektleiter freundlich waren. Die Themen
waren interessant, das Verhältnis zwischen
Arbeit und Freizeit ausgeglichen, die Leute
waren nett und der Ort hat mir gefallen. –
Die Kurse waren gut gemacht und abwechslungsreich, die Arbeitsweise war offen und
modern. Wir führten mehrere Projekte in
Kleingruppen durch, meist sollten wir ein
Problem, zum Thema Bionik, lösen. Bei den
Aufgaben sollten wir nach einem oder mehreren Vorbildern aus der Natur etwas bauen.
Alles in allem war es sehr gut und es war
schade, dass es so schnell wieder vorbei war.
MaxBecker
Ich hatte die Ehre bei der 14. Sommerakademie Mathematik NRW mitzumachen und
war von Anfang an überrascht, wie verständlich bzw. anschaulich mir die anspruchsvolle
Mathematik von verschiedenen ehrenamtlichen Dozenten beigebracht wurde. Neben
dem Rahmenprogramm konnte ich außerdem in meiner Sechser-Zimmergemeinschaft
Gesellschaftsspiele der Akademie spielen
oder mich selbstständig am Jonglieren oder
an anderen Geschicklichkeitsspielen ver-
suchen. Die Köchinnen der Jugendherberge
kochten für die 100 Teilnehmer Speisen,
die zwar nicht mit denen von Frau Dey mithalten konnten, jedoch durchaus gelungen
waren. Insgesamt hinterließ mir die Sommer
Akademie einen sehr positiven Eindruck
und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr ebenfalls das Glück haben werde, mich zu qualifizieren. Außerdem wäre ich durchaus daran
interessiert, mich später als Student für das
Dozenten-Amt anzumelden.
FabianBrüggemann
Wir waren in einem Mathe-Camp von SAM
OWL in Vlotho. Viele Kinder aus Schulen
in Bielefeld, Herford und Umgebung waren
da. Nach der Ankunft wurden 4 gemischte
Gruppen gebildet. In der ersten Gruppe
zeichnete man am Computer Parkette, also
einzelne Formen, die durch Verschiebung
und Punktspiegelung eine lückenlose Fläche
ergeben. In dieser Gruppe waren wir. Neben
den Projekten machten wir auch viel Sport,
eigentlich war auch eine Kanutour auf dem
Plan, aber die fiel wegen Regen aus!!! Aber
trotzdem konnte man ja auch noch Tischtennis und Tischkicker spielen. Insgesamt
waren das alles sehr schöne und informative
drei Tage, in denen man viel gelernt hat und
viele neue Freunde kennengelernt hat.
CarolinMensendiekund
PiaBrüchner-Hüttemann
Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was
mich auf der JuniorAkademie 2011 in Jülich
erwarten würde. Schon bald meldete ich
mich in einem Forum an, wo ich begann,
mit anderen Teilnehmern Kontakt aufzunehmen. Über Facebook lernte ich meine Zimmernachbarin kennen.
In den vielen Stunden, in denen ich mich
intensiv mit Astronomie beschäftigt habe,
habe ich so unglaublich viel gelernt, wie
es in der Schule nicht möglich wäre. Wir
haben so viele Themen durchgenommen,
zum Beispiel den gesamten Lebenslauf von
Sternen. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, uns mit richtigen Astronomen zu
unterhalten. Besondere Höhepunkte meines
Aufenthaltes waren für mich die beiden Ausflüge mit unserem Astro-Kurs in die Eifel zum
109
Observatorium Hoher List und zum 100 mRadioteleskop in Effelsberg. Im Laufe der
Zeit in der Akademie wuchsen wir immer
mehr zu einer Gemeinschaft zusammen,
genossen zusammen Grillabende, feierten
eine Disco und brachten uns gegenseitig beim Mörderspiel um. Da war es klar, dass am
letzten Tag, dem Tag der Präsentation vor
der Familie, Tränen flossen. Der Abschied
fiel wirklich jedem sehr sehr schwer. Da ich
nun im Club der Ehemaligen bin, kann ich
auch an weiteren Akademien teilnehmen.
Außerdem wurde mir ein Praktikumsplatz an
der Uni Bonn bei einer Radioastronomin angeboten. Vor allem aber sind Freundschaften
entstanden, und ich bin mir sicher, dass diese
noch lange bestehen bleiben werden.
LeaSebetowski
110
Ich muss zugeben, dass ich von dem ganzen
Ablauf bei SAM OWL sehr positiv überrascht war.
Ein Aspekt, der mir gefallen hat war, dass
man zwischen verschiedenen Projekten,
das für sich Spannendste aussuchen konnte.
Ich war bei dem Projekt „Das Pascalsche
Dreieck und seine Folgen“.
Man hatte ausreichend viele Pausen und war
z.B. beim Lagerfeuer oder der GeocashingTour gemeinsam unterwegs. Im Großen und
Ganzen habe ich mich dort mit allen gut verstanden, hatte eine Menge Spaß und habe
dabei auch etwas gelernt.
JaninaUspelkat
111
WB 11./12.12.2010
Bielefeld (uj). »Da stelle ma uns
mal janz dumm . . .« Romantisierte Unterrichtsvorstellungen á la
Feuerzangenbowle sind gut und
schön – doch nach welchen didaktischen Methoden wurde in früheren Zeiten der Wissensstoff tatsächlich vermittelt und inwiefern
beeinflussten zeitliche Strömungen die Pädagogik und fachdidaktische Konzepte?
Antworten gibt Heike Renate
Biermann in ihrer Studie »Praxis
des Mathematikunterrichts 1750
bis 1930«. Das Werk ist eine
bildungsgeschichtliche Fallstudie
zur Praxis des Mathematikunterrichts am Ratsgymnasium.
Schulinspektionen fanden ehemals häufiger statt und so sind
didaktische und pädagogische
Konzepte gut überliefert. Sie bilden eine Quelle, derer sich Biermann, selbst Lehrerin am Ratsgymnasium, bediente.
So war es ihr möglich, ein
facettenreiches Bild von Mathematikunterricht zu entwerfen, das
sich zwischen der Zeit der Aufklärung und der Reformpädagogik
am »Rats« entwickelte. Ein
Exemplar der Studie wurde jetzt
tation und geschichtlichen Entwicklung des Mathematikunterrichts am Ratsgymnasium Bielefeld« kann aber ebenso erworben
werden unter der ISBN-Nr. 978-38325-2509-5.
Autorin Heike Renate Biermann übergab ein Exemplar ihrer Studie zum
Mathematikunterricht am Ratsgymnasium im Beisein ihres Schulleiters
Hans-Joachim Nolting an Dr. Jochen Rath, Leiter des Stadtarchivs, und
Gerhard Preuß (von links).
Foto: Hans-Werner Büscher
offiziell dem Stadtarchiv in der
Rohrteichstraße übergeben und
kann dort eingesehen werden.
Das Buch »Praxis des Mathematikunterrichts 1750 bis 1930.
Längsschnittstudie zur Implemen-
Heike Renate Biermann legt Fallstudie zum Unterricht am Ratsgymnasium vor
Mathe im Wandel der Zeit
Pressespiegel
Die Versöhnung
lag ihm am Herzen
kulturellem Gebiet. Seine LeidenBielefeld (WB). Die Deutsch-Isschaft galt der jüdischen Geschichraelischen und Christlich-Jüdite und Archäologie, wozu er zahlschen Gesellschaften in Bielefeld
reiche Aufsätze veröffentlichte. Als
trauern um Justus Meyer. Der
man in Nahariya einen vollständig
Zeitzeuge jüdischer Verfolgung
erhaltenen byzantinischen Mosadurch die Nazis starb vergangenen
ikfußboden entdeckte, kümmerte
Mittwoch im Alter von 98 Jahren.
sich Meyer um seine
Meyer, der evangeErhaltung und samlisch Getaufte mit jümelte Spenden.
dischen Wurzeln, hat1982 kehrte Justus
te sich bis ins hohe
Meyer mit seiner Frau
Alter für die deutschEdith und der Tochter
israelische VerständiDinah in seine ostwestgung und Aussöhnung
fälische Heimat zueingesetzt.
rück. Hier engagierte
1913 in Rheda geer sich im Bereich der
boren, besuchte JusVölkerverständigung.
tus Meyer das BieleAls Zeitzeuge hielt er
felder RatsgymnasiVorträge in Bielefelder
um, wo er bereits anSchulen, der VHS und
tisemitische SticheleiDeutsch-Israelien über sich ergehen Bielefelder trauern um der
schen Gesellschaft. Am
lassen musste. Nach Justus Meyer.
Gymnasium
Heepen
seinem Abitur im Jahbereitete er die Schulpartnerschaft
re 1931 begann er eine Banklehre
zu Nahariya mit vor. Aus seinem
in Berlin, die er mit Beginn der
Hobby, der Archäologie, macht
Naziherrschaft abbrechen musste.
Justus Meyer später seinen dritten
1937 verließ er mit seiner Familie
Beruf: Er wurde Reiseführer für
Deutschland und baute sich in
deutsche Besucher Israels. Mit ihm
Nahariya eine Existenz als Dorfgeht einer der letzten deutsch-jüschlosser auf. Gleichzeitig engadischen Jahrhundertzeugen.
gierte er sich auf politischem und
112
WB 25.03.2011
Justus Meyer stirbt im Alter von 98 Jahren
113
WB 19.04.2011
Bielefeld (sin). Wer bei dem Wort
Ente an einen friedlich quakenden
Seebewohner im beschaulichen
Stadtpark denkt, konnte sich am
Mittwoch in der Stadtbibliothek
eines Besseren belehren lassen.
Anlässlich des Schreibwettbewerbs »Entenkrimis«, der von der
Stiftung Bielefelder Förderschulen
veranstaltet wurde, schrieben und
zeichneten die teilnehmenden
Schüler Geschichten und Comics.
Und die zeigen, dass das Leben
einer Ente gar nicht so leicht ist.
Es gibt viele Intrigen und Rätsel,
die sich beispielsweise um geklaute Eier drehen, die dann plötzlich
auf dem Markt zum Verkauf angeboten werden. Nur eine markante
Feder kann den Täter auffliegen
lassen. Diese Geschichte von Schülerin Marta Gunkel war nur einer
von vielen fantasievollen Text- und
Bildbeiträgen, die die Jury bewertete.
»Enten und Krimis zusammenzubringen, war vielleicht das
Schwierigste dabei«, sagte Vorstandsmitglied Dr. Paolo Picciolo.
Die Auswahl der besten Geschichten sei ihm und der Jury nicht
leicht gefallen. Dies habe aber
nicht nur an der Qualität der
Beiträge gelegen, sondern auch an
den unterschiedlichen teilnehmenden Schulformen. »Wir hatten
keine feste Altersgruppe und auch
keine Schulform vorgegeben«, er-
gen Gloria vom Ratsgymnasium
hat die Teilnahme an dem Wettbewerb »viel Spaß gemacht«. Es sei
gar nicht so schwer gewesen,
einen solchen Krimi zu schreiben,
da sie viele Ideen gehabt habe:
»Ein paar Unterrichtsstunden benötigte ich aber schon und auch in
der Freizeit habe ich an meinem
Krimi weitergeschrieben«.
Zoske sowie (vorne, von links) Daniel Johannimloh,
Celina Janßen, Fabia Becker, Marta Gunkel, Hannah
Brand und Viktoria Fendel.
Foto: Bernhard Pierel
kunde und einen Geldbetrag für
die Klassenkasse entgegen.
Dass die Schüler die Schreibaufgabe motiviert angegangen sind,
hat auch Lehrerin Romy Tenge
(Ratsgymnasium) bemerkt: »Die
Schüler haben sich sehr engagiert,
im Internet recherchiert und über
Redewendungen zum Thema Ente
nachgedacht.« Auch der 12-jähri-
Freuen sich über den Erfolg: (hinten, von links):
Stadtbibliotheks-Leiter Harald Pilzer, Laura-Kristin
Zurbel, Maren Knollmann, Paolo Picciolo, Pascal
klärte Picciolo.
Zu der Preisverleihung am Mittwoch kamen rund 100 Schüler
und Lehrer der Albatrosschule,
der Eichendorffschule, des Ratsgymnasiums, der Schule Am Möllerstift und des Lemgoer Marianne-Weber-Gymnasiums. Ein bis
zwei Schüler jeder Klasse nahmen
den prämierten Beitrag, eine Ur-
Schüler schreiben Entenkrimis - Preisvergabe in der Stadtbibliothek
Keine Spur von lahmen Enten
114
WB 29.04.2011
Mit Wirkung vom 30. April
hat der Jurist die Ruhestandsgrenze erreicht und
scheidet aus dem Justizdienst
des Landes Nordrhein-Westfalen aus. Landgerichts-Präsident Dr. Günter Schwieren
überreichte Heinrich Osthus
die Entlassungsurkunde.
Heinrich Osthus entstammt
einer ostwestfälischen Landwirtefamilie, die seit Jahrhunderten in Senne I ansässig ist. Nach dem Abitur am
Ratsgymnasium im Februar
des Jahres 1965 leistete er
bis 1967 seinen Wehrdienst
in der Bundeswehr ab. Anschließend studierte Osthus
an den Universitäten Bonn
und Freiburg Landwirtschaft
und Rechtswissenschaften.
Im Jahr 1972 legte er sein 1.
B i e l e f e l d (uko). An
die Summe der von ihm
bearbeiteten
Verfahren
wird sich Heinrich Osthus
kaum erinnern, an ein
Aktenzeichen indes auf
jeden Fall: Das Verfahren
16 O 188/10 war der
letzte Prozess, den der
Vorsitzende Richter am
Landgericht Bielefeld geführt hat.
schaftssachen bearbeitete. Im
Laufbahnwechsel war Osthus
in den Jahren 1976/77 sodann als Staatsanwalt tätig,
kehrte jedoch danach zum
Landgericht Bielefeld zurück.
Am 30. November 1978 wurde er schließlich zum Richter
am Landgericht ernannt. Es
folgten Verwaltungstätigkeiten, dann saß Osthus als
Beisitzer in der Jugendkammer und im Schwurgericht.
In den 80er Jahren wechselte
Heinrich Osthus zunächst in
die 5. Zivilkammer, die später
in die 9. Zivilkammer umbenannt wurde. In den Jahren
Nach der letzten Sitzung: Heinrich Osthus geht in den
Ruhestand – mit zwei lachenden Augen.
Foto: Uwe Koch
Juristisches
Staatsexamen
am Oberlandesgericht Köln
ab, das Assessorexamen absolvierte Heinrich Osthus
1975 in Hamburg. Im Mai
1975 nahm er seinen richterlichen Dienst am Landgericht
Bielefeld auf, wo sein Vater
Friedrich Wilhelm Osthus damals seit Jahren das Ehrenamt eines Schöffen bekleidete.
In den folgenden Jahren
wurde Heinrich Osthus an die
Amtsgerichte Gütersloh und
Rheda-Wiedenbrück
abgeordnet, wo er Strafsachen,
Privatklagen und Vormund-
1987/88 kam Heinrich Osthus zur Erprobung zum
Oberlandesgericht
Hamm,
anschließend saß er als Beisitzer in der 2. Großen Strafkammer. Seit dem 30. September 1992 war er Mitglied
der 22. Zivilkammer.
Seit November 1993 fungierte Heinrich Osthus dann
als
Pressedezernent
des
Landgerichts Bielefeld und
trat damit die Nachfolge von
Eckhard Bergemann an. Am
14. Juni 1995 wurde er zum
Vorsitzenden Richter am
Landgericht Bielefeld ernannt. Seither saß er der 16.
Zivilkammer (Kammer für
Handelssachen) vor.
Bereut hat Heinrich Osthus, der mit Rechtsanwältin
Ricarda Osthus verheiratet
ist, den Schritt in eine juristische Laufbahn nie. Seine
Strategie war stets, »die Parteien reden zu lassen«. Darüber hinaus machte er seinen
Standpunkt als Richter stets
und klar deutlich.
Für die Zukunft wünscht
sich Osthus vor allem eines:
Gesundheit.
»Langweilen
werde ich mich wohl kaum,
das habe ich mein Leben lang
nicht getan.« In erster Linie
wird sich Heinrich Osthus um
seinen Hof in der Senne
kümmern und sich in der
Holzwirtschaft engagieren.
Abschied des Vorsitzenden Richters Heinrich Osthus
Nach der Justiz das Holz
115
WB 17.05.2011
Bielefeld (mdm). Es ist der vorletzte Buchstabe des Alphabets,
der ihn einzigartig macht: das »Y«.
Christian Y. Schmidt hat sich das
Initial ohne tiefergehende Bedeutung einst selbst gegeben, um
nicht mit den vielen gleichnamigen
Männern Deutschlands verwechselt werden zu können. Aber auch
ohne das »Y« hat Schmidt so
manche Eigenart, die ihn von
anderen doch deutlich unterscheidet.
Davon überzeugen konnten sich
am Sonntagabend 30 Besucher im
Kamp. Dort hat der Autor, der in
Bielefeld geboren wurde und mittlerweile in Asien lebt, aus seinem
neusten Buch »Zum ersten Mal
tot« gelesen. Fast 900 Seiten hat
sein siebtes Buch, das im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde.
Darin schildert der 54-Jährige die
Premieren seines Lebens, die großen, ersten Male, die ein Mensch
wohl nie vergisst – es sei denn,
man nimmt Drogen.
Tatsächlich nimmt die Geschichte seiner Drogen-Karriere einen
großen Teil der Lesung ein. Dabei
könne er sich an den ersten
Drogen-Konsum gar nicht mehr so
genau erinnern. »Aber das gehört
wahrscheinlich auch zu einer ordentlichen Drogen-Karriere dazu,
dass man nicht mehr alles so
genau weiß«, befindet Schmidt.
Begonnen hätten seine Rausch-Erfahrungen mit Haschisch, das er
von Kanadiern bekommen hatte.
Danach habe er fast alle andere
Drogen durchprobiert.
Zwischen seinen Lesestücken
punktete Schmidt beim Publikum
auch mit Erinnerungen aus seiner
Zeit in Bielefeld. Er berichtete
etwa von Mitschülern am Ratsgymnasium, die ihn immer angesprochen hätten, weil er ihnen
noch fünf Euro geschuldet hätte.
»Weil sie mir damals über die
Mauer geholfen hätten – ich kam
schließlich aus Bethel. Diesen Witz
musste ich mir oft anhören.«
Christian Y. Schmidt liest im Kamp aus »Zum ersten Mal tot«
Ein Buch der Premieren
Von der Sonne Asiens gebräunt, mit deutschem Bier die Kehle gekühlt:
Autor Christian Y. Schmidt.
Foto: Mike-Dennis Müller
Ulrich Schütte, Bassbariton mit Bielefelder Wurzeln
(rechts), wurde bei seinem Konzert im Ratsgymnasi-
um von Gerold Huber am Klavier begleitet.
Foto: Hans-Werner Büscher
Über den Liebesschmerz
116
Dozent an der Musikhochschule
Köln, und der Pianist Gerold Huber,
Begleiter namhafter Sängerinnen
und Sänger, gaben den einzelnen
Liedern der »Dichterliebe« sehr
individuelle Züge. Die in allen
Liedern aber durchgehende lyrische Grundstimmung des Liebesschmerzes kam etwas zu kurz.
Dabei hat der Sänger mit seiner
vollen Bassbaritonstimme, mit der
er auch ganz zarten Passagen
warmen Ausdruck beziehungsweise zarten Glanz verleihen kann, die
besten Voraussetzungen für eine
ausgewogene Interpretation. Allerdings scheint die heutige Interpretengeneration nicht immer einen
unmittelbaren Zugang zu romantischen Vorstellungen zu haben.
Der anderen Zyklus des Abends
schien für die Interpreten wie
maßgeschneidert. Auch dies ist ein
Zyklus, jedoch nur in dem Sinne
der letzten Strophe des unvertonten »13. Monats«, in der die
Erkenntnis aus 12 vorangegangenen Monatsgedichten zusammengefasst wird: »Im Kreise geht die
Reise« und »Werden kann nur, was
immer schon war«. Für Ulrich
Schütte und Gerold Huber war dies
eine ideale Gelegenheit, die Vielseitigkeit ihres Könnens zu demonstrieren. Es gelang ihnen, das Publikum durch die in Wort und Ton
enthaltene Ironie und Parodie zu
amüsieren bzw. durch die in den
Herbstgedichten verborgene Melancholie nachdenklich zu stimmen. Für den reichen Applaus
bedankten sie sich mit einem
Chanson aus Kästners und Nicks
jüngeren Jahren.
WB 18.05.2011
Liederabend mit Ulrich Schütte und Gerold Huber
Bielefeld (kan). Vom Programmaufbau her war der Liederabend
im Rastgymnasium mit Ulrich
Schütte und Gerold Huber sicher
der originellste dieser Saison. Auf
Robert Schumanns Liederzyklus
»Dichterliebe« nach Gedichten von
Heinrich Heine folgte Edmund
Nicks Liederzyklus »Die 13 Monate« nach Gedichten von Erich
Kästner. Heine und Kästner, zwei
Spötter mit recht unterschiedlichen
Akzenten, zwei Liederzyklen, die
dieser Gattung jeweils ganz anders
gerecht werden, waren einerseits
die verbindenden Elemente zwischen den beiden Teilen des Konzertes, andererseits zeigten sie
aber auch die Vielfältigkeit der
Gestaltungsmittel auf.
Ulrich Schütte, Bassbariton mit
Bielefelder Wurzeln und derzeit
117
WB 19.05.2011
Bielefeld (bp). Das setzt der
Sanierung des Ratsgymnasiums buchstäblich die Spitze
auf: Heute wird eine Zierspitze aus Eisen, frisch restauriert, wieder auf den Westgiebel des Erweiterungsbaus
aus dem Jahre 1901 gehoben
und mit Mörtel vergossen.
Die Zierspitze war vor zwei
Jahren demontiert worden;
die Standsicherheit war gefährdet, das Eisen korrodiert.
Zunächst einmal wurde die
Spitze eingelagert. Silke Justen und Thomas Laffin vom
städtischen Immobilienservicebetrieb (ISB): »Das Geld für
eine Restaurierung war einfach nicht da.« Die Bezirksvertretung Mitte stellte dann
aber aus Sondermittel 2000
Euro zur Verfügung. Die Firma Metallbau Karl Deppe
Das Ratsgymnasium bekommt heute eine seiner Zierspitzen
zurück. Sie krönt den Erweiterungsbau über der Aula.
übernahm die Instandsetzung. Montageleiter Heiko
Meyer versichert, dass das
architektonische
Element
noch zu 90 Prozent ein Original sei; man habe die Zierspitze sandgestrahlt und feuerverzinkt und fehlende Teile
ersetzt. Heute wird sie – rund
30 Kilo schwer – per Teleskop-Hubsteiger wieder auf
ihren angestammten Platz in
etwa 28 Meter Höhe oberhalb
der Aula gesetzt. Gesamtkosten: 3500 Euro inklusive der
Restaurierung.
Bereits 2009 hatte die Firma Deppe die große TurmKrone des Ratsgymnasiums
nachgefertigt; sie ist wieder
auf ihrem Platz am höchsten
Punkt des Grest'schen Hofes
aus dem 16. Jahrhundert,
dem ältesten Teil des heuti-
gen Gymnasiums. Die Original-Krone, erzählt Silke Justen, werde im Treppenhaus
des »Rats« ausgestellt.
Thomas Laffin, seit fünf
Jahren für die Schritt-fürSchritt-Sanierung der Schule
zuständig weiß, dass es auf
dem Dach noch mehrere
Zierelemente gibt: »Sie sind
alle in Ordnung und standsicher.«
In die Sanierung des
»Rats« wurden inzwischen
rund drei Millionen Euro investiert. Es fehle nur noch
der Bereich des Grest'schen
Hofes, in dem Lehrerzimmer
und Verwaltung untergebracht seien. Nötig sei dort
vor allem ein zeitgemäßer
Brandschutz. Laffin schätzt
die Kosten dafür auf noch
einmal 200 000 Euro.
Sondermittel der Bezirksvertretung macht Restaurierung der Dachkrönung des »Rats« möglich
Das ist Spitze!
Die Zierspitze mit (von links) Heiko Meier, Thomas Laffin,
Dieter Gutknecht, Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Franz
und Silke Justen.
Fotos: Jörn Hannemann
Mit dem Roboter stets auf Kurs
Ratsgymnasiasten holen sich Platz zwei im Bielefelder Vorentscheid von »Zukunft durch Innovation«
Von Michael D i e k m a n n und
Jörn H a n n e m a n n (Fotos)
Insgesamt neun Schulen aus
ganz Ostwestfalen-Lippe traten
gestern in der Fachhochschule für
Elektrotechnik in Bielefeld an. Offenbar ein ausgezeichnetes Pflaster. Rainer Hagedorn, der das
Projekt des NRW-Ministeriums für
Innovation, Wissenschaft und Forschung über 16 Vorentscheide an
acht
Standorten
begleitet,
schwärmt von der FH Bielefeld:
»Tolle Unterstützung, viel Platz.«
Der ist tatsächlich erforderlich,
damit die bunt zusammengewürfelten Teams aus den Schulen an
Vorbereitungstischen bauen und
programmieren
können.
Den
Wettbewerb im Rahmen des Programms »Zukunft durch Innovation« findet im fünften Jahr statt.
Gefragt sind pfiffige Lösungen für
knifflige Aufgaben, in erster Linie
aber gutes Zeitmanagement, absolut korrektes und genaues Arbeiten bei der Programmierung des
aus Lego gebauten Roboters, der
bestimmte Aufgaben zu erfüllen
hat. In diesem Jahr geht es in die
spannende Welt der Biomedizin.
Insgesamt 14 Aufgaben sind
vorgesehen. Dabei muss der Roboter auf seinen Rädern exakt über
das Spielfeld flitzen und mit seinen
Arbeitswerkzeugen Türchen öffnen, eine Spritze auslösen, einen
Gips anlegen oder Blutkörperchen
transportieren. Drei Vorläufe gibt
es, dann wird es ernst. Am Ende
winken Halbfinale und, wenn's
klappt, vielleicht das Finale. Die
Schüler des Ratsgymnasiums haben Glück. Und viel Fachwissen.
Fast alle, erklären Alexander Weber und Christian Hogenkamp,
haben Informatik belegt, den Differenzierungskurs Mathe/Physik.
Auf ihrem Trainingstisch geht es
rund. Alle Aufgabenstationen sind
aufgebaut. Tarik Wörmann und
Max Becker gehen einzelne Schritte immer wieder durch. Nur zwei
Schüler dürfen später, beim großen Auftritt im Audimax direkt an
118
Ruhe und Souveränität bei der Programmierung des Kollegen Roboter:
Rats-Schüler Max Becker, Alexander Schulte und Lennart Hillebrand
(von links). Ebenfalls im Team Alexander Weber, Melissa Walter, Tarik
Wörmann, Felix Hofmann, Felix Emmrich und Christian Hogenkamp.
leg Lübbecke und der Realschule
die Platte. Genau 2:30 Minuten
Lage mit Mannschaft eins.
sind Zeit, nicht viel. Vor den Augen
Seit diesem Jahr, betont Rainer
der Jury heißt es, das LampenfieHagedorn, treten die Schüler nur
ber im Griff zu behalten und
noch in einer gemeinsamen Klasse
natürlich Präzision. Das exakte
an, von zehn bis 19 Jahren. Die
Einsetzen des Roboters, wissen die
Kleinen, sagt er, machten den
Schüler, ist die halbe Miete. Seine
Großen nicht selten etwas vor. Die
Bewegung ist exakt programmiert.
Goerdeler-Kids aus
Startet er bereits
Paderborn,
unterfalsch, ist das Ziel
»Gefragt sind
streicht
Betreuerin
nicht mehr erreichIngrid Löcke, dürfen
bar.
pfiffige Lösungen
deshalb auch als
Das Ergebnis des
für knifflige AufSiebte
besonders
Vorentscheids: Hingaben.«
stolz sein. Die zehnter dem Gymnasium
Rahden und RatsRainer H a g e d o r n bis 12-jährigen Jungs
gymnasium kam das
Koordinator kommen aus dem
Nachmittags-BetreuDuesberg-Gymnasiungsangebot
des
um Kempen auf Platz
Gymnasiums. Löcke:
drei, die Osterath-Re»Aber wir haben uns ein Ziel
alschule aus Rheda-Wiedenbrück
gesetzt. Und das erreichen wir.«
auf Platz vier. Platz fünf ging an
Gegen viel Ältere setzten sie sich
das Gymnasium St. Michael aus
souverän durch. Und Ingrid Löcke
Paderborn mit einem Mädchenist sicher: »Dieser Erfolg ist ein
team, sechs an die Realschule
guter Grundstein, um im nächsten
Lage vor dem Paderborner GoerJahr wieder anzugreifen.«
deler-Gymnasium, dem Berufskol-
Sieg für Rahden (von links): Jan Heitmann, Tim Schmalge, Diana Finner,
Adrian Kröger, Marius Döding und Noah-Marcel Mahdi.
WB 28./29.05.2011
Bielefeld
(WB). Das
Team
heißt
»RobotsATSchool«. Beim Vorentscheid in
Bielefeld haben die Schüler des
Ratsgymnasiums mit ihrer AG
den Weg ins Finale geschafft
und Platz zwei belegt (455
Punkte). Der Sieg in der Fachhochschule ging an das Gymnasium Rahden (455 Punkte).
rst
Innen von
s 18.00, Freihorst, Glat5 57 57 40.
eutschland
dissen, Mitung m. Eh, Gaststätte
molder Str.
eck
ek Jöllen13.00, Amts6 15.
che
he, Sa 7.00
der Stiftskir-
rg
ek Dorn13.00, Wer1- 30 71.
Harald Daube: „Dann sehen wir Leitungsstrukturen wichtig.
Sie hier überhaupt nicht mehr.“ Wir können uns BezirksmanaEbenso kritikwürdig schätzte er ger nach dem Vorbild von Gad-
dem Rath
Haushaltssicherungskonzept
heißt es dazu: „Reduzierungen ter – ein Le
Spende für Kinder in Pakistan
Schüler des Ratsgymnasiums sammeln für Flutkatastrophen-Opfer
¥ Mitte (sap). Die bunten
Sparschweinchen in rot, grün
und gelb sind prall gefüllt. Der
Inhalt ist bestimmt für Flutopfer
in Pakistan. 1.270 Euro haben
die Schüler des Ratsgymnasiums Bielefeld seit den Sommerferien gesammelt, denn die Betroffenheit war auch am Ratsgymnasium groß. „Die Schüler
sind zu uns gekommen und haben gesagt, dass sie etwas für die
Opfer tun möchten“, sagt Lehrer Markus Panhorst. Alle Klassen machten sofort mit und ließen Sparschweine herumgehen,
Eltern wurden über Briefe von
der Sammelaktion informiert.
Die Spendensumme übergaben jetzt die Schülervertreter Jonathan Tenge und Pascal Sobota
an Hans Dieter Engelbert von
der Kindernothilfe. Das Geld ist
bestimmt für die Unterhaltung
von Kinderzentren, in denen die
Kindernothilfe Heranwachsende und deren Familien betreut, die durch die Flut in ihrer
Existenz bedroht sind. In den
Zentren erhalten Kinder psychologische Betreuung, Unterricht
und Möglichkeiten zum Spielen. Familien werden mit Wasser, Nahrung, medizinischer
Versorgung und kulturellen Angeboten unterstützt.
BTG-S
VON BJÖRN
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die Bielef
(BTG) jetz
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Jede Klasse füllte ein Sparschwein: Die gesammelte Spende von 1.270 Euro übergaben die Ratsgymnasias- fern aus d
ten zusammen mit Lehrer Markus Panhorst (2.v.r.) an Hans Dieter Engelbert (links). FOTO: WOLFGANG RUDOLF unfair gew
NW 09./10.10.2010
ke, So 10.30
tr. 109.
Kinder, Kühen - das Len biblischer
kus Hildenis 17.00, Ev.
eepen, Vog-
119
NR
Dr. Bernhard Hünerhoff wird heute 90 Jahre alt
nach Kopenhagen
und erlebt den Untergang der „Wil¥ Bielefeld. Nazihelm Gustloff“ mit
Zeit, Krieg, Wirt9.300 Toten aus
schaftswunder,
nächster Nähe. In
Jahrtausendwende
Bayern erlebte er
– Bernhard Hünerschließlich den Einhoff hat das alles
marsch amerikanimiterlebt.Fast 50
scher Truppen. „Ich
Jahre lang betreute
war nur froh, dass
der Arzt Patienten
der Krieg vorbei
in seiner Brackwewar“, erinnert er
der Praxis. „Ich bin
sich heute.
quasi ein SpiegelHünerhoff
bild der Ge- „Rats“-Förderer: Dr. Bernschichte“, sagt Hü- hard Hünerhoff FOTO: S. ACKER schloss sein Studium ab und arbeinerhoff, der in Bielefeld als langjähriger früherer tete in Krankenhäusern in BieleVorsitzenden der Ehemaligen- feld und Herford. Im Oktober
Vereinigung am Ratsgymnasi- 1957 eröffnete er an der Brackweumm bekannt geworden ist. Er der Hauptstraße seine eigene Praxis. Schon bald etablierte er sich
wird heute 90 Jahre alt.
Geboren wurde Hünerhoff mit seinen modernen Strahlenge1920. Zusammen mit drei Ge- räten. 1998, mit 78 Jahren, ging
schwistern wuchs er in einem Hünerhoff in den Ruhestand.
Neben der Arbeit engagierte
Haus in der Finkenstraße auf, in
dem er noch heute lebt. Er be- sich Hünerhoff daher vor allem
suchte das Ratsgymnasium – für für die Ehemaligen-Vereinigung
den Jungen aus kleinbürgerli- des Ratsgymnasiums. 1954 trat
chem Haus etwas Besonderes. er ihr bei, von 1968 bis 1994 war
„Die Bildung dort hat den Grund- er ihr Vorsitzender. „Mir ging es
stein für alles weitere gelegt“, be- darum, die Schule und die Vereinigung zu stärken“, sagt Hünertont Hünerhoff.
Auch nach 1933 hätte man hoff. Heute zählt sie 1.500 Mitden Nationalsozialismus nicht glieder und gehört damit zu den
besonders stark am „Rats“ ge- größten in Deutschland.
merkt, sagt der Rentner. Im März
Noch mit 80 segelte Hünerhoff
1939 legte Hünerhoff sein Abitur drei Wochen in der Nordsee.
ab, nach Kriegsbeginn wurde er Heute kümmert er sich mit Leizur Luftwaffe eingezogen. Hüner- denschaft um seinen Garten oder
hoff, der sich früh für Medizin in- hilft den Enkeln bei den Lateinteressierte, wurde als Sanitäter hausaufgaben. „Sie bringen mir
ausgebildet. Zwischen den Zei- dafür etwas über Computer bei“,
ten bei der Truppe, unter ande- erklärt der seit 55 Jahren verheirarem in Berlin und der Bretagne, tete Hünerhoff. Die 100 würde
studierte er sieben Semester in der rüstige Rentner, der mit
Göttingen. Doch im Sommer Freunden und Verwandten Ge1944 wurde er zur Marine ver- burtstag feiern will, gerne noch ersetzt, er betreute Verwundeten- reichen. „Es ist ja spannend, die
Transporte per Schiff von Danzig Wandlung der Welt zu erleben.“
VON SAMUEL ACKER
120
Adventskalender
Musikalischer Adventskalender, Veranst.: StadtKirchenArbeit, 16.30, Weihnachtstheater
m. Christine Bossert; Musik v. d
Kindern d. Kita Sonnenstrahl
Altstädter Nicolaikirche, Niedernstr. 4.
Macht hoch die Tür, die Tor
macht weit, Adventliches vom
TAM-Balkon, 16.00, Melanie
Forgeron singt: Cantique de Noelle, m. Klavierbegleitung
TAM, Alter Markt 1.
Gewinnnummern d. Lions-Advenskalender-Aktion:
281
1152, 1491, 1619, 4733, 4853
4995.
Ausstellungen
Karl Martin Holzhäuser: Konkrete Fotografie, Montagen u
Lichtmalerei; Öffnung nach tel
Vereinbarung, Beaugrand Kulturkonzepte, Brandenburger
Str. 18, Tel. 56 03 29 32.
Frauen in der Roten Armee:
Mascha + Nina + Katjuscha
8.00 bis 22.00, Universität, Universitätsbibliothek, Ebene C1
Universitätsstr. 25.
Tobias Kresse: Columba livia
9.00 bis 17.00, Amerikahaus
Kommunale Galerie, Kavalleriestr. 17.
Alexander Kapitanowski: Berührungen,
repräsentatives
Spektrum seiner Werke, 10.00
bis 15.00, Synagoge der Jüdischen Kultusgemeinde Beit
Tikwa, Detmolder Str. 107.
Filme
CineBook: Der Andere, Literatur im Kino, Lesung u. Film,
19.00, CineStar, Zimmerstr
10-14, Tel. (01805) 11 88 11.
NW 06.12.2010
Spiegelbild
derGeschichte
Kino
22 Bullets (keine Jugendfreigabe), CineStar, 20.10. Av
Mevsimi, CineStar, 19.45. Bon
Appétit (ab 6 J.), CineStar
17.45. Cyrus - Meine Freundin
Heidi Schardt: Stationen,
Acrylmalerei, 16.30 bis 22.00,
Galerie in der Alten Vogtei,
Heeper Str. 442.
Stadtteilbibliothek Baumheide, 10.00 bis 13.00, 15.00
bis 18.00, Rabenhof 76, Tel. 5
1- 39 82.
Stadtteilbibliothek Heepen,
10.00 bis 13.00, 15.00 bis
18.00, Heeper Str. 442, Tel. 5
1- 24 56.
Mittagstisch, Anm. erf., 11.30
bis 13.30, AWO-Begegnungszentrum Oldentrup, Lüneburger Str. 5, Tel. 20 67 86.
Fotowettbewerb „Naturfreunde in Aktion“, Infos:
Tel. (0 52 07) 69 59, Naturfreunde Heepen, 20.00, Naturfreundehaus Meierhof, Heeper Str. 364.
Jungbläserschulung, Agnes
Fakas, Tel. 8 97 28 28, 17.00
bis 18.30, Ev. Gemeindehaus
Brake, Glückstädter Str. 4.
DRK-Zentrum, 13.00-17.30
AWO-Skatclub; 14.30-16.00
AWO-Tanzkreis, Rüggesiek
21.
Bielefelder Tafel, Lebensmittelausgabe für Menschen in besonderen Notlagen, 11.30 bis
14.00, Rabenhof 22.
Stieghorst
Günter R. E. Richter: Eine
Spätlese, Bilderausstellung,
kleinformatige Arbeiten mit
Bleistift, Feder u. Haarpinsel,
10.00 bis 17.00, Freizeitzentrum Stieghorst, Galerie, Glatzer Str. 13-21, Tel. 5 57 57 40.
Stadtteilbibliothek Stieghorst, 10.00 bis 18.00, Am
Wortkamp 3, Tel. 5 1- 29 34.
Markt Stieghorst, Platz an
der Schneidemühle-/Ecke
Stieghorster Straße, 14.00 bis
18.00.
Treffpunkt für werdende
und stillende Mütter, Infos:
Tel. 55 75 74 21, 10.00 bis
12.00, Freizeitzentrum Stieghorst, Glatzer Str. 13-21.
Spiel- und Kreativangebote,
für 6- bis 12-J., 14.00 bis
17.00, Freizeitzentrum Stieghorst, Glatzer Str. 13-21, Tel.
5 57 57 40.
Abendgebet, Veranst.: Kirche
und Nachbarschaftszentrum
Kunz, 18.00, Gustav-Adolf-
grafen Edwin Dodd, der sich bei Wind und Wetter mit seinem schneeerprobten Hubschrauber in
die Lüfte erhebt und unter anderem Ostwestfalens Wahrzeichen aus der Vogelperspektive ab-
lichtet.
zen Win
Herford
dem W
EineLösung,
vieleWege
Studie zum Mathe-Unterricht
Mit ihrer Studie beförderte
sie teils überraschende Erkennt¥ Mitte. Das Stadtarchiv ent- nisse zutage: Lehrpläne, Curripuppte sich als Goldgrube. Als cula und damit Inspektionen
Heike Renate Biermann mit ih- des Schulbetriebs, öffentliche
ren Forschungen zur Entwick- Prüfungen und Umbruchprolung des Mathematikunter- zesse bei der Vermittlung von
richts am Ratsgymnasium be- Wissen, all das gab es schon
gann, konnte sie hier auf viele lange vor den Diskussionen, die
wichtige Quellen und Doku- die international vergleichende
mente zurückgreifen. Jetzt ist PISA-Studie aufgeworfen hat.
Die 54-Jährige hat bei ihrer Reihre Dissertation Bestandteil
dieser Goldgrube – gestern cherche Beispiele gefunden, die
überreichte die Lehrerin Ausga- belegen, dass sich Lehrer immer
ben ihrer Doktorarbeit an den wieder neuen UnterrichtskonLeiter des Stadtarchivs, Jochen zepten stellten, die Ergebnisse
Rath, und den Leiter des Rats- und Erfolge auch verglichen wurgymnasiums, Hans-Joachim den. Beispiel Friedrich Schröter.
Nolting. Schnell entwickelte Mitte des 19. Jahrhunderts habe
sich dabei ein Fachgespräch – der Lehrer bereits erfolgreich
von der Reformpädagogik bis eine Methode verwendet, bei
der seine Schüler verschiedene
hin zur PISA-Studie.
Wege zur mathematischen LöUm die Praxis des Mathema- sung suchen sollten. Die „glücklitikunterrichts in der Zeit von che Quellenlage“ für ihre For1750 bis 1930 geht es in der Stu- schungen verdankt Heike Bierdie von Heike Biermann, die mann auch der umfangreichen
selbst Mathematik am Rats un- historischen Bibliothek im Ratsterrichtet und sechs Jahre lang gymnasium selbst. Außerdem
als Wissenschaftlerin mit einer forschte sie in den staatlichen Arhalben Stelle an der Universität chiven Münster und Berlin. HeBielefeld im Bereich Mathema- rausgekommen ist eine Studie,
„die es so noch nicht gegeben
tik-Didaktik gearbeitet hat.
hat“, wie sie erklärt. Eine Studie
über die Entwicklung des Mathematikunterrichts
über einen so langen Zeitraum
und an einer
Schule. Dass ihre
Familie und Verwandte von der
Dissertation teils
erst erfuhren, als
sie fertig war,
hält sie nicht für
wichtig.
„Ich
habe nicht viel darüber geredet“,
sagt sie und läExemplare für die Herren: Heike Biermann über- chelt. Jetzt muss
reichte Exemplare ihrer Dissertation an Hans-Joa- sie nicht mehr dachim Nolting, Jochen Rath und Gerhard Preuß (v. rüber reden, jetzt
l.). Auf dem Tisch liegen Mathearbeiten und Fotos kann sie Interesvon Mathematiklehrern – Quellen aus dem Stadt- sierte lesen lasarchiv.
FOTO: WOLFGANG RUDOLF sen.
VON BIRGIT GUHLKE
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NW 03.01.2011
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den Mörder, wer die Leiche?
Wer filmt – und an welchem
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BI5
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sich für die Klasse 8a alles um eines: Krimis. Sie machen außerdem beim NW-Projekt
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FOTO: ARIANE MADER
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Lokales /
NR. 70, DON
P
Mobbing-Theater regt
Diskussionenan
VON JENS REICHENBACH
¥ Bielefeld. „Ey, hört doch auf
hier rumzurotzen“, pöbelt der
15-jährige Lucky, als zwei seiner
Mitschülerinnen weinend vor
dem Grab desjenigen Schülers
stehen, den sie alle immer nur
als „Matze, den Stinker“ bezeichnet haben. Der Junge war stets
der Schadenfreude der anderen
ausgesetzt, und zuletzt auch Luckys Fäusten. Jetzt ist er tot.
Seine vor der Schule war zu groß
geworden – Suizid.
Mit dem Mobbing-Theaterstück „Eins auf die Fresse“ hat
der Literaturkurs des Ratsgymnasiums zum gestrigen „Tag der
Kriminalitätsopfer“ einen Beitrag zum Nachdenken geleistet.
Erpressung, Gewalt und die
Ignoranz der Menschen im Umfeld ließ manchen schlucken.
Und tatsächlich, die meist jugendlichen Zuschauer im zweimal voll besetzten Theater am
Markt diskutierten im Anschluss an das Stück, dass Sabine
Jung-Lösing mit elf ihrer Schüler intensiv inszeniert hat, rege
über die dargestellte Gewalt und
die Realität an ihren Schulen.
Andreas Both, Leiter des Kriminalkommissariats Vorbeugung: „Die Worte im Stück sind
drastisch und die dargestellte Gewalt vielleicht nicht ganz alltäglich, trotzdem behaupteten viele
Schüler, dass es so etwas bei ihnen nicht geben würde.“ Vielleicht nicht so körperlich, vermutet Both, „aber auf psychischer Ebene sind Grausamkeiten häufiger als viele denken.“ Regisseurin Sabine JungLösing vom Ratsgymnasium
pflichtet ihm bei: „Mobbing
fängt doch schon bei der Kleiderordnung an. Wer sich nicht anpasst, wird geächtet. Viele Schüler wollen das Thema nicht an
sich heranlassen.“
Das scheine auch für die Schulen im Allgemeinen zu gelten,
sagt Jürgen Lambrecht von der
Kripo: „Wir hatten alle Schulen
mit Oberstufen zu dem Mobbing-Stück eingeladen und die
tatsächliche Resonanz war im
Grunde enttäuschend.“
Dabei sorgte ein extremes Beispiel von Mobbing, bei dem
zwei Mädchen mit körperlichen
Angriffen und gezielten Internetattacken eine 15-jährige Mitschülerin an der Bosseschule gequält und verletzt haben sollen
(die NW berichtete), erst im Januar für Gesprächsstoff.
Das Netzwerk Opferhilfe Bielefeld organisiert jedes Jahr zum
„Tag der Kriminalitätsopfer“
Veranstaltungen, die über Folgen von Gewalttaten aufklären.
Mit mehreren Organisationen
setzt sich das Netzwerk für die
Anliegen der Opfer ein.
Rücksichtslos: Sogar vor dem Grab des in den Tod getriebenen Mitschülers schikaniert Lucky (Felix Bitterer, v.l.) noch Minnie (Sabrina
Wiedemann) und Lana (Anina Macht).
FOTO: WOLFGANG RUDOLF
Eckart v
VON ANTJE DOSSMANN
¥ Bielefeld. Manchmal hat kulturelle Unterhaltung einen therapeutischen Effekt. Wie ein
Abend mit Eckart von Hirschhausen. Veranstaltungen mit
ihm sind direkt eine lohnende
Investition. Bedenkt man, wie
viel praktische Lebenshilfe
man von dem hundertprozentig glaubwürdigen Medizin-Kabarettisten bekommt, wie viel
Spaß einem dabei vermittelt
wird und wie innerlich gestärkt man am Ende nach
Hause geht, dann erscheint jeder Euro, den man ansonsten
möglicherweise in weitaus teurere und nicht selten weniger effektive Hilfe-Stunden hätten investieren müssen, wie herausgeschmissenes Geld.
So war es auch diesmal bei
von Hirschhausens Auftritt in
der ausverkauften Bielefelder
Stadthalle. Denn der promovierte Mediziner ist vieles, aber
eines sicherlich nicht: Ein Halbgott in Weiß. Eher ein Weißgott
in Halb. Einer, der zu seinen
Schwächen steht und sich nie zu
schade ist, am Beispiel der eigenen Person anderen Mut zu
spenden. Und Trost.
In seinem aktuellen Programm „Liebesbeweise“ geht es
grob gesagt um die biologischen
Gesetze von Paar-Beziehungen
und darum, wie man über sie hinauswachsen kann. Wenn man
dann will. Das ist in Zeiten ansteigender Scheidungsraten ein
fast rührendes Anliegen.
Warum tut Eckart von Hirschhausen das? Vielleicht, weil ihn
an allem, was er mache, der Erkenntnisgewinn interessiere,
wie er mitten zwischen zwei lockeren Sprüchen einmal ganz
ernst beteuert. Und das Besondere ist, dass man ihm das glatt
abnimmt. Dass man da sitzt und
zwar denkt, an sich ist das alles ja
nichts Neues, was er da an Einsichten über die Natur des Wei-
NW 24.03.2011
Schüler treten zum „Tag der Kriminalitätsopfer“ auf
Einsichten
bes und d
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derVorstäd
Xavier Naidoo und die „Söhne
123
Da spielt
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Töne umfassende Bassmotive,
VON JOHANNES VETTER
BI34
Zierkrone
strahltwieder
Ratsgymnasium: Heute Montage auf Giebel
es Pukrop, Martin Jendreck,
¥ Mitte (aut). Die Schüler malten sie. „Toll“, findet Silke Justen vom Immobilienservicebetrieb der Stadt. Für die Passanten am Ratsgymnasium war die
Zierkrone seit 2009 aber nicht
mehr zu sehen. Sie war angerostet, nicht mehr standsicher und
musste abgenommen werden.
Jetzt ist sie saniert und wird
heute wieder auf den Giebel des
Rats montiert. Möglich machte
das die Bezirksvertretung Mitte.
Sie stellte für die Instandsetzung 2.000 Euro bereit, der ISB
stockt sie auf 2.500 Euro auf, so
Justen: „Aus normalen Haushaltsmitteln hätten wir das nicht
finanzieren können.“ So sprangen die Bezirkspolitiker mit
Geld aus ihrem SondermittelTopf ein. Bezirksbürgermeister
Hans-Jürgen Franz (SPD) und
Vertreter Dieter Gutknecht
(Grüne) begutachteten gestern
das Ergebnis bei der Firma Me-
tallbau Karl Deppe an der Heeper Straße.
Montageleiter Heiko Meyer
erklärte, wie die vier Meter
hohe, knapp 30 Kilogramm
schwere eiserne Krone wieder
neuen Glanz erhielt. Sie wurde
mit Sandstrahl gereinigt, feuerverzinkt und pulverbeschichtet.
Zwei Zirbeln mussten ergänzt
werden. „Aber 90 Prozent sind
original“, so Meyer. Mit einem
Hubsteiger wird sie heute auf
den Giebel am Anbau des
Gest’schen Hofes, in dem das
Rats sitzt, gehoben und zur Befestigung mit Mörtel vergossen.
Vom Waldhof aus sei die Krone,
die aus der Bauzeit des Anbaus
1910/1911 stammen soll, am besten zu erkennen, so Justen.
Das Rats wird für gut drei Millionen Euro nach und nach saniert. Der Großteil ist erfolgt.
Der Rest hänge vom Geld ab, so
Architekt Thomas Lauffin.
FOTO: SIMON BLOMEIER
eren
und ihn angesprochen.
Letizia Friede (28) und
n Jendreck (29) sind bete Spieler seit zwei Jahren.
ben das „Ukulele OrchesGreat Britain“ live gesehen
aren so fasziniert, dass sie
zu spielen anfingen. Mit
n und Anleitungen aus Stolz auf die Krone: Heiko Meyer, Dieter Gutknecht, Thomas Lauffin,
nternet haben sie sich die Silke Justen, Hans-Jürgen Franz bei der Begutachtung. FOTO: REIMAR OTT
selbst beigebracht. „Ich
immer schon ein Instruhaben, das man
124einfach so
hmen kann“, sagt Letizia.
det die Ukulele niedlich.
Linie 4 bis Dürkopp Tor 6: Beschluss verschoben
acht schon Freude, wenn
Weiter Hängepartie
NW 19.05.2011
„Stolander“
Jöllenbeck
Dornberg Schildesche
Stadtteile
Heepen
NR. 117, FREITAG, 20. MAI 2011
Mitte
BI33
dderaum JöllenbeckStieghorst
wede
Dornberg Schildesche
Senne
Heepen
SenneMitte
Gadder- stadt
Stieghorst
Einziges Schriftstück: Im Bestellbuch von 1934 finden sich
che Einträge wie Namen, Jahreszahlen und weitere Ziffern
Senne-
Senne stadt
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smitte, 7.00 bis 13.00.
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rOrtsmitte,
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er TreffJ.)bisim17.00;
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cer-boys
(Comeniuss 21.30 Open
Pavillon
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17.30-21.30 offener
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ofLuki-Club, 15.00
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17.30-21.30 offener
gschar, bis 9 Jahre,17.00,
Elbeallee
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Freikirche, Ilmenauweg
. 30 82.
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bis Wüste17.30,
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Vennhofaldemannplatz 3.
el. (0521) 51 55 32. für
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9 Jahre,17.00,
nschen
Behinderung,
18
J.,
18.30
bis
20.00, Dojo
ikirche, Ilmenauweg
ate-Club Sennestadt, PabornerClubversammStr. 138, Tel.
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205) 10 56 17.
nfo Andreas Wüstemeinde-Bibelstunde,
05207/50171,
Senne00, Ernst-Barlach-Haus,
us, Lindemannstuben,
einallee
45a.
usaufgabenhilfe,
ab 10 J.,
annplatz 3.
m.
erf.,
14.00
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A-Treff, Brombeerweg 1,
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mit Behinderung,
. (05205) 87 90 66.
18.30
bis 20.00,
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Kirche,
8.00 bis Dojo
16.00,
Club
Sennestadt,
Paardtskirche, Paracelsusgner
6. Str. 138, Tel.
ga10
auf
56dem
17. Stuhl, 10.00 bis
30, Alt & Jung Süd-West,
nde-Bibelstunde,
m Sennestadt, VennhofalErnst-Barlach-Haus,
70.
lee 45a.Alkoholiker, 19.30
onyme
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ab 10LinJ.,
21.30, Sennestadthaus,
Einziges Schriftstück: Im Bestellbuch von 1934 finden sich nur spärliche Einträge wie Namen, Jahreszahlen und weitere Ziffern.
Farbenfroh: Über die Schülermützen, von denen das Museum Osthus drei eigene und zudem sieben Leihgaben besitzt , ist wenig bekannt. Archi- Foto aus der Museumssammlung: Alle 23 Schüler der Un
var Volker Müller hat sie fürs Foto in einer der Museumsvitrinen gestapelt.
FOTOS: SILKE KRÖGER R II b tragen Schülermützen. Nur der Klassenlehrer ist barh
Farbenfroh: Über die Schülermützen, von denen das Museum Osthus drei eigene und zudem sieben Leihgaben besitzt , ist wenig bekannt. Archi- Foto aus der Museumssammlung: Alle 23 Schüler der Untersekunda
var Volker Müller hat sie fürs Foto in einer der Museumsvitrinen gestapelt.
FOTOS: SILKE KRÖGER R II b tragen Schülermützen. Nur der Klassenlehrer ist barhäuptig.
RätselhafteSchülermützen
RätselhafteSchülermützen
HansSchumacher
Schumacher
Schulmuseum
bittet
die Bevölkerung
um
Hinweise
1870
begann
Tradition der Kopfbedecku
Hans
vomvom
Schulmuseum
bittet die
Bevölkerung
um Hinweise
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Tradition
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SILKE
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Um den SchülermützenSchumacher:
„Lieber Heinr.
Hehner,
Bielefeld.
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Um den SchülermützenSchumacher:
„Lieber
Heinr.
Hehner,
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mit farbigen Litzen, de¥ Senne. Drei stammen aus es damals
gesehen, dass den Herstellernamen wurde ein ren Bedeutung unbekannt ist. Brauch besser zu verstehen und
der eigenen Sammlung, zwei wurde wurde
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unbekannt
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über die Klassen,
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museumseigenen
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war von ter Tel. (0 52 09) 27 83 oder Tel.
einer Ankerstickereivon
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über Ruditrägt.
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denen stand“
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guter Zu- Auskunft über die Klassen, aber, cher. Er bittet um Hinweise unlich BestellbuchBrackwede:
stammen vom deckungen,
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„das war von ter Tel. (0 52 09) 27 83 oder Tel.
einer
Ankerstickerei verschö- stand“ Auch über Rudi Krüger so Schumacher,
Heimatmuseum
seum).
von
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Wolle, zuordnen. Auch die Wege, über herausbekommen. Er war der lich“.
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die Hans Schumacher,
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stammt.
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war
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1938),
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Vorsitzender des Förderver- nachvollziehen.
vom Helm- Jahre als Justizangestellter
in gibt schon eine ganze Menge
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sind die beiden Exemplare
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in Brackwede, damals dort die schmale
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notiert,
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in Brackwede,
dort die
Jubelfeier
INFO
Jubelfeier
einzige weiterführende Schule,
und am Helmholtz-Gymnasium. 1934 setzten die Nationalsozialisten einen Schlusspunkt
hinter diese kurze Schultradi-
schmale rot-weiße Kordeln umlaufend darüber und am oberen
Rand. Das goldbraune Innenfutter trägt als silberfarbenen Aufdruck das Bielefelder Stadtwappen und den Herstellernamen
ler sie getragen wurden: hellblau
für die 1. Klasse, rot für die 2.
Klasse, grau für die 3. Klasse,
schwarz für die 4. Klasse und
grün für die 5. Klasse, allesamt
die Mützen in der Brackweder
Mittelschule nahezu ausschließlich von Jungen getragen wurden – nur wenige Mädchennamen sind verzeichnet.
nasiums“.
´ Gestiftet wurde das
Schwarzweißfoto an von einer älteren Dame.
(sik)
125
NW 20.05.2011
baum
ackwede
ermine
Senne
Notizen zu Presseberichten:
126
Personalia im Schuljahr 2010/2011
StD’ Christa Wegener-Mürbe
Für Herrn Gebauer (Mathematik, Sport),
Herrn Kamps (Musik, Informatik), Frau
Sagrianidis-Klee (Spanisch, Sport) und Frau
Dr. Zinn (Deutsch, Englisch) beginnt mit
dem neuen Schuljahr ihre Unterrichtstätigkeit am Ratsgymnasium.
Frau May vertritt sich während ihres Erziehungsurlaubs selbst, Frau Kansteiner
(Deutsch, Kunst) kehrt nach einer längeren
Familienpause wieder und Herr Bormann
(Mathematik, Physik) kommt aus dem Auslandsschuldienst in Stockholm an das Ratsgymnasium.
Frau Boll (Englisch, Französisch), Herr
Brüggemeyer (Biologie, Sozialwissenschaften) und Herr Steffen (Englisch, Geschichte)
unterrichten als Referendare im Rahmen des
bedarfsdeckenden Unterrichts.
Herr Hansen (Latein, Italienisch), Herr Houdus (Französisch), Herr Rebischke (Sport),
Herr Ukley (Sport) und Herr Dr. Wegner
(Sport, Biologie) unterstützen uns mit Angestelltenverträgen in ihren Fächern.
Im Mutterschutz bzw. Erziehungsurlaub
sind Frau Gronostay, Frau Morgenthaler und
Frau Dr. Schlingmeyer.
Herr Jost ist weiterhin mit 5 Stunden an die
Universität Bielefeld / teutolab Chemie abgeordnet.
Frau Anders (Deutsch, Erdkunde) beginnt
mit dem Schuljahresanfang ihr Referendariat an unserer Schule. Frau Papendick (Englisch, Sozialwissenschaften) ist lediglich bis
zu ihrem Examen im Herbst bei uns, da sie
einen großen Teil des Referendariats bereits
abgeleistet hat.
Frau Moormann und Frau Schulz legen erfolgreich ihr Examen ab.
Zum 1. Februar verlässt Frau Moormann das
Ratsgymnasium und geht an das Gymnasium in Bad Zwischenahn. Frau Schulz erhält
für das zweite Halbjahr eine Stelle als Vertretung für Frau Morgenthaler.
Ihre erste Stelle im Anschluss an das Referendariat treten Frau Hauer (Englisch,
Spanisch) und Frau Krüger (Latein, Französisch) zum 1. Februar an. Gemeinsam mit ihnen kommen unsere neuen Referendarinnen
und Referendare Frau Grafahrend (Deutsch,
Kunst), Frau Schaper (Englisch, Sport), Herr
Gransow (Chemie, Geschichte) und Herr di
Paterniano (Deutsch, Biologie).
Frau Tenge wird zur Studiendirektorin befördert. Ihr Aufgabenschwerpunkt ist die
Mittelstufenkoordination.
Herr Kreutzmann wird zum Oberstudienrat
befördert und übernimmt neben der bisherigen Aufgabe des Vertretungsplans jetzt die
Aufgabe der Stundenplanerstellung.
Frau Morgenthaler wird auf eigenen Wunsch
zum 30. Juni zum Grabbe-Gymnasium an
ihren Wohnort Detmold versetzt.
Nach bestandenem Examen verlassen uns
zum Schuljahresende Herr Brügemeyer, der
eine Stelle in Bünde am Gymnasium am
Markt erhält, sowie Herr Steffen, der zum
Friedrichs-Gymnasium nach Herford wechselt.
Herr Rotter bleibt nach bestandenem Examen im nächsten Schuljahr am Ratsgymnasium – ebenso Frau Schulz.
Zum Schuljahresende werden Herr Bökamp
und Herr Tubbesing pensioniert; Frau Haarmann und Herr Boenigk treten in die Freistellungsphase der Altersteilzeit ein.
127
Es starben ehemalige Schüler und Lehrer
Günter
Franz
Dr. Werner
Horst-Peter
Wilhelm
Klaus
Klaus
Gerhard
Gerhard
Walter
Wilhelm
Adrian
Balduf
Biermann
Boltz
Bröer
Deumling
Eickmeyer
Gerschewski
Holtmeier
Kramer
Köller
Abi
1946
1933
1967
1970
1937
1942
1946
1951
1951
1937
1954
Günther
Peter
Justus
Max
Wilhelm
Hermann
Josef
Manfred
Gerhard
Hartmut
Curt-Thomas
König
Kuhlmann
Meyer
Mölling
Schröder
Schröder
Schürmeyer
Stienhans
Stodiek
Uhlemann
Wefing
Ehemalige Lehrer seit 2011 im Ruhestand
StD Joachim Boenigk
OStR’ Lore Haarmann
OStR Klaus Bökamp
SpL Gerd Tubbesing
Das Kollegium des Ratsgymnasiums 2011
OStR Dr. Altenberend
Johannes
StD’ Basista
OStR’ Dr. Biermann
Li.A. Dr. Bleike
OStR Bormann
OStR’ Buß
StR’ Echterhoff
OStR’ Frey
StR’ FujiwaraTönsmann
StR Gebauer
Pfr. Genetzky
StD Dr. Gertz
StR Gerwin
StR’ Geuting
OStR Graeser
StR’ Gronostay
OStR Hansen
Marianne
Heike
Werner
Dirk
Christa
Ingrid
Nicole
Geschichte, Sozialwissenschaften,
Kath. Religion
Französisch, Philosophie, Kunst
Mathematik, Biologie
Englisch
Mathematik, Physik
Ev. Religion, Sport
Erdkunde, Sport
Englisch, Französisch
Beate
Holger
Thomas
Norbert
Carsten
Sylvia
Normann
Daniela
Horst
Englisch, Geschichte
Mathematik und Sport
Ev. Religion
Latein, Griechisch
Musik, Geschichte
Englisch, Kath. Religion
Geschichte, Sport
Englisch, Sozialwissenschaften
Latein
128
Abi
1951
1969
1931
1939
1947
1939
1951
1967
1924
1949
1969
StR’ Hauer
Malika
StR’ Herrbold
Urusla
StR’ Hilf
Brunhild
L’ S I Hollmann
Sabine
OStR Dr. Irmer
Norbert
StR Jansen
Christian
StR’ Jansen
Kathrin
OStR Jost
Rainer
L’i.A. Jung-Lösing
Sabine
L.i.V. Kamps
Robin
StR‘ Kansteiner
Elisabeth
OStR Kreutzmann
Johannes
StR’ Krüger
Silke
StR’ Lange
Anke
StR Lemm
Mathias
StR’ Lingner
Ortrun
StR Lohr
Arnulf
StR’ Lohr
Monika
StR Magowsky
Benjamin
L’ i. A. May
Annette
StD’ Meier-Götte
Annette
StR’ Morgenthaler
Maren
OStD Nolting
Hans-Joachim
StR Panhorst
Markus
L’ i. A. Rebischke
Philip
StD Reichelt
Sebastian
L’ i. A. Reinhold
Karin
OStR’ Rottmann
Kirsten
L.‘i.V. Sargianidis-Klee Evi
StR’ Dr. Schlingmeyer Katja
OStR Dr. Schröder
Wolfgang
OStR’ Dr. Schütze
Marli
StR’ Schulz
Sandra
L i. A. Stimpel
Rolf
OStR’ Tenge
Rosemarie
StR Thomas
Frank
OStR Tiemeyer
Hermann
L’i.A. Tschäpe
Elsa-Maria
StR’ Uffenkamp
Corinna
L’i.A. Ukley
Nils
StR’ Wagner-Storz
Monika
Englisch, Spanisch
Latein, Geschichte, Deutsch, Hebräisch
Deutsch, Russisch
Kunst
Mathematik, Physik
Mathematik, Informatik
Englisch, Deutsch
Chemie, Sozialwissenschaften
Deutsch, Philosophie, Musik
Musik, Informatik
Kunst, Deutsch (SI)
Mathematik, Sport
Latein, Französisch
Biologie, Chemie
Biologie, Chemie
Biologie, Physik, Sport
Latein, Griechisch, Deutsch
Latein, Französich
Geschichte, Erdkunde, Deutsch, Philosophie
Englisch, Französisch, Russisch
Biologie, Ev. Religion
Musik, Sport
Mathematik, Ev. Religion
Deutsch, Geschichte
Sport, Pädagogik
Geschichte, Ev. Religion
Biologie, Chemie
Biologie, Ev. Religion
Spanisch, Sport
Französisch, Latein
Englisch, Deutsch, Philosophie
Englisch, Französisch
Deutsch, Französisch
Latein, Erdkunde
Deutsch, Kath. Religion, Kunst, Pädagogik
Biologie, Kath. Religion
Deutsch, Erdkunde
Latein, Griechisch
Deutsch, Kunst
Sport (Bi)
Musik, Biologie
129
StD’ Wegener-Mürbe Christa
L’i.A. Dr. Wegner
Claas
StR Wellenbüscher
Marcus
OStR Wendland
Arnold
OStR’ Winke
Cora
StR‘ Dr. Zinn-Breitkreuz Katja
Referendare
Ref. Anders
Ref. Boll
Ref. Brüggemeyer
Ref. di Paterniano
Ref. Grafahrend
Ref. Gransow
Ref. Rotter
Ref. Schaper
Ref. Steffen
Franziska
Angela
Kai
Sven
Christine
Jörg
Jan
Jan
Martin
Mathematik, Kunst
Biologie, Sport
Mathematik, Physik
Mathematik, Physik
Geschichte, Sport
Deutsch, Englisch
Deutsch und Erdkunde
Englisch und Französisch
Biologie und Sozialwissenschaften
Deutsch und Biologie
Deutsch und Kunst
Chemie und Geschichte
Sport und Mathematik
Englisch und Spanisch
Englisch und Geschichte
Sextaner 2011
Klasse VIa, Herr Rotter
Name
Vorname
Behm
Binder
Böhm
Bollgönn
Böllhoff
Felsberg
Harras-Wolff
Hörmann
Kaminski
Kreft
Kretschmer
Kumar Asran
Laubenstein
Maaß
Manthe
Osterwald
Paha
Potechius
Schacker
Schöttelndreier
Schröder
130
Jan Ferdinand
Maya
Laureen
Ole Balthasar
Joseph Christopher
Louisa Sophie
Johanna Viktoria
Elisabeth
Augustin
Lisa Kristin
Anna Lena
Cederik
Wael
Lea
Victoria Isabelle
Sven
Tom
Moritz Jonathan
Leah
Ina Maria
Helena
Tim
Stratmann
Streitbörger
Tenge-Rietberg
Timpe
Turchanin
von Möller
Wannow
Zöllner
Lenja Alicia
Emilia Carlota Marie
Richard Louis
Louisa Marie
Alexander
Carl
Marc-Constantin
Philipp Valentin
Klasse VIb, Frau Meier-Götte
Name
Vorname
Blöbaum
Böllhoff
Büscher
Del Colombo
Delassus
Diekmann
Dietrich
Duwenriek
Esdar
Lilith Laurenza
Paul Ferdinand
Anna Lea
Luca Marco
Camille Virginie
Malte Alexander
Anna
Hagen
Lars Fabian
Goldstein
Grünig
Haase
Heienbrok
Hörmann
Klein
Klein
Koppetsch
Kruse
Kruse
Meyer
Niebrügge
Nürnberger
Osei
Sander
Schirrmeister
Steinkröger
Tutschka
Walter
Wannenmacher
Westphal
Wiethüchter
Clemens
Julia
Tess
Niklas
Friedrich
Anna Lena
Leon Gavin
Alexander
Nils
Tim
York Oliver
Cedric
Malte
Miles Philipp Maaham
Fiona
Edgar
Sofia Caroline
Tessa Marlen
Giulia
Liv
Justus
Sophie
Klasse VIc, Frau Schulz
Name
Vorname
Adler
Aydin
Bobbert
Bug
Flintrop
Grabe
Graf
Heinrichs
Heudis
Hörmann
Kronsbein
Landwehr
Linnenbrügger
Mens
Mölling
Reinhart
Sauer
Schaumann
Stella
Elif
Frederike
Lea Merle
Kilian
Karl Frederik
Lauré-Claire
Silas
Marilena
Nele
Romy Wilhelmine
Laurenz
Marlon
Alexandra
Martin
Jana
Cinja
Hella
Schreiber
Schreier
Schürmann
Schürmann
Schwenck
Spaniol
Steinborn
Stellbrink
Wellen
Yalcin
Zakar
Florian
Lina Catharina
Ferdinand
Isabell
Moritz
Robin Stefan
Moritz Alfred
Lara Celine
Gerrit
Ayberk
Nazoora Manal
Klasse VId, Frau Krüger
Name
Vorname
Adelt
Asiedu
Balz
Bauer
Cesaroni
Denzel Lantada
Dietrich
Dirks
Ditschun
Epping
Erdmann
Euscher-Klingenhagen
Finke
Fischer
Fritz
Grunitz
Hebrock
Heer
Holste
Hölterhoff
Kleine-Bekel
Kleinkes
Kröger
Petrovic
Redlin
Schildknecht
Schmits
Schmitz
Tichonov
Vijande Giamblanco
Amber
Deborah
Vincent-Benedikt
David
Eleonora
Elias
Malou-Sophie
Josephine
Esther Elisabeth
Maria-Johanna
Clemens
Max Friedrich
Chiara
Emilie Sophie
Konstantin
Dorian
Julius
Nicola
Hannah
Noah Moritz
Colin Noah
Christopher
Tim
Gina-Marisa
Paul
Paul Jan Mark
Lara-Louisa
Nico
Denis
Celine
131
Abiturientia Septuagenaria (1941)
Gross, Helmut v.; Adresse nicht bekannt
Kayser, Reinhard; Dornberger Str. 275,
33619 Bielefeld
Klussmann, Paul-Gerhard, Prof. Dr. Dr.
h.c.; Florastraße 41, 44795 Bochum
Luetje, Klaus; Adresse nicht bekannt
Meyer zu Bargholz, Hermann, Dr. Dr., RA;
Humboldtstr. 23, 33615 Bielefeld
Walter, Hans, Dr. med.; Dornberger Str.
190, 33619 Bielefeld
Zimmermann, Franz-Karl; Adresse nicht
bekannt
Pöstgens, Ulrich, Dr. med.; Parkstr. 10,
42853 Remscheid
Richter, Günter R.E.; Wilhelm-Heiner-Str.
9, 33615 Bielefeld
Schäfer, Heinz-Walter, Rechtsanwalt; KarlKlepe-Str. 8, 40474 Düsseldorf
Abiturientia Ferrea (1946)
Gymnasial-a:
Bartling, Dieter; Adresse nicht bekannt
Beier, Kurt; Adresse nicht bekannt
Berkenbrink, Heinz Günther, Dipl.-Kfm.;
Kusenweg 70, 33719 Bielefeld
Biermann, Hermann; Pfälzer Str. 73, 33613
Bielefeld
Blauert, Karl-Hennig; Adresse nicht
bekannt
Dietrich, Volkhardt, Pfarrer; Bleskenweg
5, 59494 Soest
Dröge, Hans-Joachim, Pfarrer i. R.;
Lohfeld 12, 32689 Kalletal
Engel, Gert; Gammel Kongevej 32,
DK-6000 Kolding Dänemark
Gosselck, Jürgen, Dr. Dipl. chem.; Gullringen 12, 35321 Laubach
Holtkamp, Karl-Heinz; ,Bartscher Str. 19,
33397 Rietberg
Holtmeier, Hans-Jürgen; Füllerstr. 7, 70839
Gerlingen
Jasper, Gerhard, Pfarrer i.R.; Cordulastr.
21, 42111 Wuppertal
Kunze, Hans-Jürgen, Dipl. rer. pol.;
Adresse nicht bekannt
Lükewille, Volker; Adresse nicht bekannt
Lükewille, Wolfgang; Karl-Wendel-Str.
15b, 81369 München
132
Mayer, Gerold; Adresse nicht bekannt
Müller, Wolfgang; Telgter Str. 7,
33619 Bielefeld
Niemöller, Wilhelm; Mohlenstr. 14,
32657 Lemgo
Pfeil, Hartwig; Am Johannisbach 27,
33739 Bielefeld
Rang, Adalbert; Westerwaldweg 26,
53424 Remagen
Ronicke, Hellmuth; Stennes Ufer 3,
58099 Hagen
Rust, Josef, Pfarrer i. R.; Auf der Mühlenstätte 6, 33014 Bad Driburg
Sahrhage, Wilhelm; Egelmehr 6,
59071 Hamm
Schulz, Reiner; Adresse nicht bekannt
Schwarze, Helmut; Kastanienweg 5,
76297 Stutensee-Friedrichstal
Venne, Hans; Adresse nicht bekannt
Verstorben:
Bäumer, Kord
Bastert, Wolfgang, Pastor
Meise, Albert
Schneider, Eckart
Siekmann, Walter
Weller, Johannes
van Spankeren, Paul-Gerhard
GymnasialII:
Klussmann, Hans-Günter, Dipl.Ing.; Architekt, Kesselbrink 4, 33602 Bielefeld
Real:
Delius, Eberhard; Nebelswall 11,
33602 Bielefeld
RealII:
Brune, Günter; Ostpreussenweg 48, 33758
Schloss Holte-Stukenbrock
Hollmann, Franz-Dietrich; Ehlentruper
Weg 60, 33604 Bielefeld
Kisker, Gunter; Waldstr. 74, 35440 Linden
/ Am Mühlenberg
König, Friedrich; Adresse nicht bekannt
Meyer, Karl-Ulrich; Adresse nicht bekannt
Meyer, Friedrich-Wilh.; Adresse nicht
bekannt
Plass, Hans-Hermann; Hardenbergstr. 2,
33615 Bielefeld
Ruwe, Franz-Bernhard; Adresse nicht
bekannt
Wolf, Manfred; Adresse nicht bekannt
Verstorben:
Godt, Peter
Imkamp, Hartmut
Otto, Heinrich
Steinbrinker, Günther
Steinmeier, Hans-Dieter
Stellhorn, Hans
RealIII:
Altenbernd, Eberhard, Gartenbau-Ingenieur; Adresse nicht bekannt
Austermann, Friedrich; Allee-Str. 26,
33790 Halle
Bode, Günther, Stud. Dir. a.D.; Im Heiken
3, 45768 Marl
Brückner, Martin C., Dipl. Ing.; Seniorenresidenz, Brunnenstr. 4, 33602 Bielefeld
Detert, Robert-Wilhelm; An der Robbecke
32, 57392 Schmallenberg
Droste, Reiner; Adresse nicht bekannt
Freitag, Egon; Adresse nicht bekannt
Godt, Klaus, Dr. med.; Am Pulverbach 5,
33803 Steinhagen
Gottesleben, Klaus; Grewenbrink 24,
33619 Bielefeld
Gräven, Dieter, Ministerialrat a.D.; Am
Reiherbusch 56, 41516 Grevenbroich
Hahn, Jürgen, Theologe; Adresse nicht
bekannt
Hiddemann, Gerd, Dipl. Ing.; Eckmähde
37, 88048 Friedrichshafen/Ailingen
Huttel, Heinz-Hermann; Rietmacherweg
19, 33659 Bielefeld
Install, Reinhard; Kaunitzerstr. 45,
33758 Schloß Holte-Stukenbrock
Jacobsen, Hans-Adolf, Prof. Dr.; Klosterweg 26, 53117 Bonn
Klaproth, Walter; Schäferstr. 40,
33611 Bielefeld
Kupfer, Rudolf; Liebigstr. 3, 44139 Dortmund
Meier zu Eissen, Dietrich; Berliner Str. 37,
32825 Blomberg / Lippe
Nuyken, Wolfgang, Dr., Dipl. Kfm.;
Mühlenstr. 30, 52399 Merzenich
Penselin, Siegfried, Prof. Dr.; Jägerstr. 8,
53125 Bonn
Peters, Walter; Adresse nicht bekannt
Schade-Bünsow, Rudolf, Dipl. Ing.; Baurat,
Kurfürstenallee 33c, 28211 Bremen
Schettler, Jürgen; Stodieks Hof 63,
33790 Halle
Schütter, Helmut, Dipl. chem.; Adresse
nicht bekannt
Strohmeyer, Friedrich; Adresse nicht
bekannt
Sunkel, Jobst; Kaiser-Friedrich-Str. 9,
40597 Düsseldorf
Thönies, Hans-Dieter; Adresse nicht
bekannt
Warnek, Hartmut; Färberweg 5, 33659
Bielefeld
133
Verstorben:
Adrian, Günter
Eickmeyer, Klaus
Feldmann-Meyer zu Knolle, W.-D.
Gottesleben, Wolf
Hausknecht, Rudolf
Koppe, Dieter
Leupold, Hans
Meier-Hermann, Walter
Möller, Karl-Wilhelm
Schäffer, Karl-August
Schweppe, Helmut
Theurer, Christoph
Wörnle, Hans-Theodor
B:
Heise, Klaus, RA u.Notar; Nebelswall 5,
33602 Bielefeld
Abiturientia Sexagenaria (1951)
Gymnasial:
Berthold, Hans, Dr.; Am Steinbach 7 a,
58239 Schwerte-Holzen
Hanke, Siegfried; An der Wolfskuhle 9,
33619 Bielefeld
Jasper, Elmar, Pastor; Ellersieker Weg 21,
32049 Herford
Johannimloh, Norbert; Anton-Aulke-Str.
18, 48167 Münster
Niemeyer, Helmut, StD.i.R.; Schottmüllerstr. 1, 20251 Hamburg
Pohlmann, Eberhard; Danziger Str. 3,
31789 Hameln
Schäfer, Hartmut; Schumannstr. 6,
33604 Bielefeld
Scholten, Hans-Arnold, Pastor; Goldschmiedeweg 10, 33659 Bielefeld
Weitz, Frithjof, Dr.; Wittelsbachstr. 47,
40620 Düsseldorf
Wiethüchter, Erich; Haarholzer Str. 104,
44797 Bochum
Verstorben:
Gerschewski, Gerhard
Hesselmann, Malte
Holtmeier, Gerhard
König, Günther
Ronicke, Dieter
Sackewitz, Gerhard
Schmöckel, Peter
Schürmeyer, Josef
134
Waubke, Hans-Christoph, Dr. med.
Wörmann, Dietrich
Reala:
Böcker, Klaus; Murmelweg 23,
33729 Bielefeld
Bökenkamp, Ernst-Ahrendt, Professor; Im
Muhrfeld 23, 77799 Ortenberg
Grosse, Herbert; Beethovenstr. 6,
50674 Köln
Höke, Friedrich-Wilhelm; Juck 1,
51429 Bergisch Gladbach
Hörster, Manfred; Eichenweg 43,
25451 Quickborn / Holstein
Jaspersen, Karsten, Dr.; Heisterholzwinkel
12, 30559 Hannover
Kissing, Hans, Rektor; Alter Kirchweg 42,
40880 Ratingen
Mentzel, Gerhard, Dr. med.; Adresse nicht
bekannt
Pankoke, Karl-Theo, Dr. med. dent.; Hufschmiedeweg 11, 33619 Bielefeld
Plate, Eberhard, Pfarrer; Friedenstr. 44,
32547 Bad Oeynhausen
Schüttfort, Jürgen; Schöne Aussicht 8 a,
61348 Bad Homburg
Schulte, Rainer, Dr. jur.; Putzigerstr. 39a,
81929 München
Stertkamp, Wolfgang, Dr. jur.; Vogelbergstr. 24, 61118 Bad Vilbel
Tosberg, Peter, Prof. Dr. med.; Im Andermannsberg 50, 88212 Ravensburg
Wulff, Hans; Weisser Str. 16, 50996 Köln Rodenkirchen
Verstorben:
Hackländer, Hilmar
Hettlage, Arnold
Kuhlmann, Heinz
Kupfer, Wolfgang
Metz, Günter
Stemmler, Karl-Ernst
Realb:
Balsfulland, Franz, Pfarrer; Adresse nicht
bekannt
Becherer, Ernst, OStR.; Adresse nicht
bekannt
Döring, Rolf; Lärchenweg 7, 48231
Warendorf
Dopheide, Jürgen; Adresse nicht bekannt
Günther, Gerhard; Adresse nicht bekannt
Hildebrandt, Klaus; Adresse nicht bekannt
Imkamp, Günther, Dr.; Adresse nicht
bekannt
Klausing, Jürgen, OStR.; c/o Corinna
Klausing Mühlenstr. 5, 33607 Bielefeld
Leonhardt, Enno, OStD.; Adresse nicht
bekannt
Lienenlücke, Hans; Adresse nicht bekannt
Potthoff, Walter; Vennhofallee 57,
33689 Bielefeld
Riese, Hartwig; Adresse nicht bekannt
Scholl, Karl-Heinz, Dr.rer.pol.; Hirtenweg
11, 82031 Grünwald
Schuck, Jochen; Adresse nicht bekannt
Seidensticker, Gerd; Auf der Egge 86,
33619 Bielefeld
Strohmeyer, Hans-Werner; Lessingstr. 2,
33161 Hövelhof
Struck, Günther; Erfurter Str. 31,
33647 Bielefeld
Suellwold, Günther; In der Brinkheide 141,
33818 Leopoldshöhe
Thake, Hans-Rolf, Dr. rer. nat.;
Ostpreussenstr. 10, 85521 Ottobrunn
Tinteloh, Kurt, Oberstlt. a.D.; Wehlberg 19,
24988 Oeversee
Wüsthoff, Edfried; Amselweg 34,
33758 Schloß Holte-Stukenbrock
Verstorben:
Jacken, Peter
Krämer, Horst
Landhäuser, Werner
Niemeyer, Detlef
Richter, Erich
Stowasser, Dirk
Strothmann, Karl-Heinz
Abiturientia Aurea (1961)
Ola:
Delius, Eckhard; Halberstädter Straße 7,
10711 Berlin
Düning, Hans-Georg; Rönkweg 2,
23611 Bad Schwartau
Feldmann, Friedrich-Wilhelm, Superintendent; Westerhallermaschweg 30,
32312 Lübbecke
Haubold, Eberhard, Dr. med.; Schlossstr.
110, 33824 Werther
Heiner, Stephan; Adresse nicht bekannt
Hemmersmeier, Elisabeth, geb. Schäfer;
Weddigenweg 62, 12205 Berlin
Kansteiner, Armin; Kampheide 2,
33619 Bielefeld
Kirchhoff, Erich; Kreuzherrenweg 48,
48432 Rheine
Kosfeld, Dietrich; Beim Lehmbrook 10,
22159 Hamburg
135
Lötzsch, Frieder, Dr. Dr.; Forstweg 18,
32760 Detmold
Rheingans, Diether, Rechtsanwalt; Am
Dreisberg 8, 33617 Bielefeld
Schäfer, Rudolf; Weddigenweg 62,
12205 Berlin
Schleef, Hilmar, Dr.; Münsinger Str. 24,
81477 München
Schulze, Hermann; Jöllenbecker Str. 418,
33739 Bielefeld
Steinheider, Gerhard; Bundesstraße 35,
20146 Hamburg
Stövesandt, Gottfried, Dr.Ing.; Feuerbergstraße 43, 97422 Schweinfurt
Ubenauf, Albrecht, Dr. med.; Max-BrauerAllee 52, 22765 Hamburg
Valentin, Jürgen, Dr. med.;Am Kolk 17,
21465 Reinbek
Windhorst, Christof, Dr.; Bergkirchener Str.
80, 32584 Löhne
Verstorben:
Müller, Joachim
Peitzsch, Ekkehard
OIb:
Angermüller, Rudolph, Prof. Dr.; Moosstr.
92a, 5020 Salzburg Oesterreich
Beck, Norbert, Dr.; Dorfplatz 19,
32052 Herford
Bertram, Hans-Peter, Prof. Dr.; Metzer Str.
18, 48151 Münster
Brödner, Peter, Dr.; Baumeisterstr. 48,
76137 Karlsruhe
Dellbrügge, Joachim, Dr.; Am Lauksberg
13, 33617 Bielefeld
Fischer, Dietrich; Schmalenremen 5,
22359 Hamburg-Volksdorf
Hagmann, Jürgen, RAG; Carl von Ossitzkystr. 17, 33617 Bielefeld
Hey, Bernd, Prof. Dr.; Meraner Weg 14,
33649 Bielefeld
Höptner, Dietfried; Vermehrenring 4a,
23566 Lübeck
136
Hörster, Bernd, Dr.; Menzelstr. 95,
33613 Bielefeld
Jürgens, Axel P.; Engerheide 32,
32130 Enger
Kekow, Isa, geb. von Nolcken; Bahnhofstr.
5a, 15306 Lietzen
Koch, Hans-Jürgen; Schultestr. 18,
45879 Gelsenkirchen
Kuhlo, Hans-Peter; Heinr.-Stamme-Str. 6,
30171 Hannover
Lohkamp, Knut; Schneidemühler Str. 86a,
33605 Bielefeld
Strothmann, Axel, Dr. med.; Pennigbütteler
Str. 89, 27711 Osterholz-Scharmbeck
Wallbrecher, Hartmut, Dipl.-Kfm.; Reutlinger Straße 2 a, 12247 Berlin
Wilmes, Klaus; Parkstr. 3, 02826 Görlitz/
Neisse
Olc:
Berghoff, Dietrich-Wilhelm; Kleine Koppel
11, 48249 Dülmen
Breckwoldt, Horst, OSt.Dir.; Wieselweg 6,
53125 Bonn
Bussmann, Manfred; Deichstraße 50, 21785
Belum
Fietkau, Wolfgang, Dr.; Hardenbergstr. 8,
45472 Mülheim a.d. Ruhr
Fuest, Heiko; Südfeld 35, 33739 Bielefeld
Henrici, Gert, Prof. Dr.; Wibboldweg 12,
33611 Bielefeld
Herminghaus, Christoph, Dr.; Zur Rur 7,
52428 Jülich
Herrberg, Reiner; Brunnäckerstr. 14,
83376 Truchtlaching
Heuermann, Hartmut, Prof. Dr.; Petritorwall 19, 38118 Braunschweig
Jäschke, Rüdiger; Stenzelberg 7,
53340 Meckenheim
Kayser, Thomas-Michael; Marsstr. 12,
33739 Bielefeld
Kornfeld, Ullrich; AZ St. Nikolai, Lehmberg 24, 24105 Kiel
Langer, Hans-Otto; Werther Str. 120 c,
33615 Bielefeld
Martin, Eike; Theodor-Körner-Weg 1,
22455 Hamburg
Niemann, Harald; Odenwaldstr. 34,
34131 Kassel
Osterwald, Detmar, Dr.; Kohmannweg 1,
22359 Hamburg
Pieper, Volkmar; Königsbrügge 13,
33604 Bielefeld
Piper, Horst-Jürgen; 1 Rue Rene Cassin,
F21000 Dijon Frankreich
Schüller, Hartmut; Pirolweg 6,
50126 Bergheim/Erft
Seeger, Helmut; Adresse nicht bekannt
Sickermann, Ernst, Dr.; Schillerstraße 2,
23564 Lübeck
Siegmund, Peter; Nerzweg 5,
26131 Oldenburg
Uekermann, Udo, Dr.; Mazottistr. 25,
48153 Münster
Venghaus, Walter, Dipl.Kfm.; Moltkestr.
33, 32105 Bad Salzuflen
Wilmanns, Wilfried; Zum Upholz 9, 33739
Bielefeld
Verstorben:
Schütte, Friedrich-Wilhelm
Stöwe, Rainer
Wollbold, Frithjof
Abiturientia Quadragenaria (1971)
OIa1:
Botthof, Matthias, Arzt; Isselhorster Str. 50,
33803 Steinhagen
Bräkling, Stefan; Eupener Weg 10, 48149
Münster
Flentge, Manfred; Am Birkenhof 10,
33824 Werther
Geisthövel, Johannes; Krokusweg 7, 25541
Brunsbüttel
Grella, Hartmut; Carolus-Vocke-Ring 47,
68259 Mannheim
Höpner, Friedrich; Wertherstr. 138,
33615 Bielefeld
Korte, Wolfgang, Richter am LG; TheodorHaubach-Str. 20, 33615 Bielefeld
Olyai, Katharina, geb. Höpner; Seltersweg
44, 35390 Gießen
Plöttner, Michael; Sieboldstr. 17,
33611 Bielefeld
Wendland, Renate, geb. Dohse; Gadderbaumer Str. 11a, 33602 Bielefeld
Wolf-Barnett, Ulrich; 2601 N. Nelson St.,
Arlington, Virginia 22207 USA
Horstmann, Uwe E., Dipl.Geol.; 502
Umhlanga, 94 Celliers Street, 0002 Pretoria
South Africa
Baumann, Walther, Dipl.Ing.; Dornberger
Str. 301, 33619 Bielefeld
Frühauf, Theo, Dr.; Biegenstr. 21, 35037
Marburg
Harwardt, Jürgen, Dr.; Kladower Weg 14,
33619 Bielefeld
Sander, Heidi, Dr. med.; Auf dem Kley 2,
33619 Bielefeld
Gräser, Normann, OStR; Hobergerfeld 55,
33619 Bielefeld
Verstorben:
Mohn, Gesine
OIa2:
Bachmann, Andreas; Rhalandstr. 15,
27404 Zeven
Deppe, Hans; Bülowstr. 50, 50733 Köln
Hörschelmann, Axel von; Adresse nicht
bekannt
Kittler, Christoph; Neue Kasseler Str. 7,
35039 Marburg
Kozlowski, Günter; Pixeler Str. 4,
33378 Rheda-Wiedenbrück
Kramme, Ulrich; Johannes-Vogel-Straße
20, 21220 Seevetal
137
Küster, Hans; Lauenburger Straße 1, 21465
Reinbek
Kuhlmann, Rolf; Kornblumenweg 16 b,
33428 Marienfeld
Meyer, Andreas, Apotheker; Scharnhorststr.
7, 58511 Lüdenscheid
Meyer zu Eissen, Ulf; Sattelmeyerweg 1,
33609 Bielefeld
Quassowski, Claus-Dieter, Jurist; Köpenicker Straße 55, 15569 Woltersdorf
Rasokat, Heinrich; Mozartstr. 9,
50674 Köln
Rosenkranz, Friedrich; Johannes-BrahmsStr. 13, 33604 Bielefeld
Sauerbier, Justus, R.A.; Pfälzer Str. 31,
33613 Bielefeld
Schmitz, Ernst-Heinrich; Stiftbergstr. 17,
32049 Herford
Wedegärtner, Eckhard, Pfarrer; Caecilienstr. 21, 44309 Dortmund
Meinert, Thomas, Dr.; Turner Str. 17,
33602 Bielefeld
Rodermund, Rolf, Dr. Ing.; Lutherstraße
29, 26954 Nordenham
Knehans, Andreas, Dr. med.; Urdenbacher
Allee 83, 40593 Düsseldorf
Timpe, Detlef, Dr.Ing.; Hermelskamp 31,
44379 Dortmund
Kisker, Wilken, Rechtsanwalt; Hobergerfeld
14, 33619 Bielefeld
OIb1:
Chluba, Georg; Am Pfarracker 24,
33611 Bielefeld
Conrad, Joachim; Am Petersberg 34,
33619 Bielefeld
Delius, Friedrich-Wilhelm; Grünstr. 23,
33615 Bielefeld
Dziuba, Martin; Diesterwegstr. 62,
33604 Bielefeld
Hartmann, Rudolf; Werraweg 46,
33689 Bielefeld
Horstkotte, Wolfgang; Mittelstr. 13,
32657 Lage
Knoll, Michael; Müllerweg 38,
33719 Bielefeld
138
Lunkenheimer, Wolfgang; Wilhelmshöher
Straße 6, 12161 Berlin
Mücke, Thomas; Sternfelder Str. 4,
53937 Schleiden
Spilker, Eberhard; Am Römerbrunnen 22a,
60437 Frankfurt
Sundermann, Eckhard; Adresse nicht bekannt
Uslar, Detlev von; Lange Hecke 25,
41564 Karst
Voss, Heinrich; Isminis 6, 14562 AthenAno Kifissia Griechenland
Wolff, Reinhard; Bünder Str. 38,
33613 Bielefeld
Nippel, Erich Walter, Dr.; Zahnarzt, LinaOetker-Str. 19, 33615 Bielefeld
Windhorst, Theodor, Dr. med; Baltrumweg 5, 33729 Bielefeld
Verstorben:
Winkler, Hans-Christian
OIb2:
Barufke, Michael; Haferkamp 4,
33613 Bielefeld
Dahl, Michael; Am Grossen Feld 19,
33617 Bielefeld
Heibrok, Reinhard; Am Haarberg 18,
52080 Aachen
Just, Hans-Joachim; Roonstr. 32,
33615 Bielefeld
Lippold, Uwe; Am Buchholz 11,
35094 Lahntal
Sauer, Stephan; Otto-Brenner-Str. 186,
33604 Bielefeld
Severin, Hartmut; Rotdornweg 14,
33617 Bielefeld
Steinmann, Ulrich; Burgstraße 17,
27243 Harpstedt
Weyer, Werner; Am Rehhagen 14,
33619 Bielefeld
Crayen, Volker, Dipl.Ing., Architekt;
Stapenhorststr. 112, 33615 Bielefeld
Eberlein, Klaus, Dipl.Wi.Ing.; Beethovenweg 22b, 32756 Detmold
Godt, Ulrich, Dr.; Nordwiesen 20,
33106 Paderborn
Voss, Wilfried, Dr. med.; Lippische Str. 29,
33604 Bielefeld
Baltruschat, Helmut, Professor; Adresse
nicht bekannt
Eickmeyer, Gerd, Reg. Dir.; Adresse nicht
bekannt
Verstorben:
Rustemeier, Dirk
Abiturientia Argentea (1986)
Althoff, Martin; Tieckstr. 17, 48268 Greven
Auf dem Kamp, Jörg; Melanchthonstr. 85,
33615 Bielefeld
Bagnucki, Britta, geb. Schindler; Bossestr. 12, 33615 Bielefeld
Becker, Thomas; Telgter Str. 4, 33615 Bielefeld
Berning, Matthias; Woehrmannsfeld 25,
33739 Bielefeld
Berning, Wiebke, geb. Bauer; Wöhrmannsfeld 25, 33739 Bielefeld
Bitter-Wistuba, Cornelia, geb. Bitter;
Mathildenstr. 18, 33611 Bielefeld
Blieke, Anja; Wulfsbreede 27, 33619 Bielefeld
Bock, Eva; Herderstr. 15, 10625 Berlin
Bode, Matthias; Rue de Belven 42,
4852 Hombourg BELGIEN
Schwarz, Christine, geb. Böhlig; Grüne
Gasse 1, 04442 Zwenkau
Boenke, Matthias R.; Helmholzstr. 36,
60385 Frankfurt/M.
Bollhöfer-Klemme, Cerstin, geb. Bollhöfer;
Bekampstr. 9, 32107 Bad Salzuflen
Brewitt, Andrea; Sigmaringer Str. 13,
50935 Köln
Brueggemann, Volker; Am krummen Acker
4, 33829 Borgholzhausen
Brüsse, Thorsten; Alte Waldmünchner
Str. 47b, 93059 Regensburg
Büscher, Susanne; Ahornweg 22,
33824 Werther
Butenuth, Roger; Am Schützenbruch 11,
40878 Ratingen
Christiansen, Klaus-Peter; Wasserwerkstr. 24, 33729 Bielefeld
Darre, Jens; Adresse nicht bekannt
Decker, Eva; Leinhaldenweg 12,
79104 Freiburg
Deppermann, Annette-Christine; 10, rue de
la Charmille, 67200 Strasbourg Frankreich
Dietrich, Christian; Carl-Severing-Str. 223,
33649 Bielefeld
Reinhardt, Natascha, geb. Dräger;
Wilhelm-Kütz-Str. 6, 31675 Bückeburg
Eulenstein, Tycho; Zur Atzelwiese 33,
34128 Kassel
Feldmann, Claudia; Schulberg 5,
23717 Griebel
Firnhaber, Martin; Veilchenstr. 2,
30175 Hannover
Fischer, Martin; Schlesierweg 7,
33824 Werther
Fouchard, Alix; Am Bach 21 a,
40668 Meerbusch
Friedrich, Hartmut; Ahornweg 24,
33829 Borgholzhausen
Garthoff, Markus; An der Wolfskuhle 52,
33619 Bielefeld
Gattwinkel, Henning; Freiburger Platz 7,
80686 München
Gronemeyer, Sven; Mansteinstr. 7,
10783 Berlin
Reckhaus, Juliane, geb. Hartog; Grimmstr.
31, 09053 Teufen AR SCHWEIZ
Hecht, Andreas; Hasbachtel 135, 33619
Bielefeld
139
von Maltzan, Julia, geb. Hector; Osserstr.
44, 81679 München
Heise, Friedrich-Nicolaus; Lausitzer Platz
1, 10997 Berlin
Heussinger, Marc, Dr.; Peddenkamp 78,
40883 Ratingen
Hickertz, Ilka Ellen; Artur-Kutscher-Platz
4, 80802 München
Hustert, Hans Hendrik; Bierkamp 13,
44225 Dortmund
Hutter, Karl-Friedrich; Leipziger Str. 12,
33647 Bielefeld
Jungclaus, Katrin; Neusser Str. 199,
50733 Köln
Klassen-Krause, Natalie, geb. Klassen;
Löhdorfer Str. 315, 42699 Solingen
Klemme, Robert; Goldener Grund 18,
33100 Paderborn-Benhausen
Klieber, Volker; c/o Kabot, Adresse nicht
bekannt
Läger, Ulrike; Adresse nicht bekannt
Martini, Jörg; Auf der Egge 58,
33619 Bielefeld
Meixner, Andreas; Im Grossen Siek 28,
32052 Herford
Mölling, Michael; An der alten Giesserei
14, 60388 Frankfurt am Main
Mönkemöller, Eva; Auf dem Kley 7,
33619 Bielefeld
Niemann, Anja; Graf-von-Stauffenberg-Str.
17, 33615 Bielefeld
Panzner, Stefan; Ickstattstr. 10, 80469
München
Poche, Stephan; Prager Str. 5, 10779 Berlin
Popoff, Wolfgang; Bateistr. 44, 53173 Bonn
Riensche, Stefanie, geb. Leidel; Waldstr. 23,
55452 Dorsheim
Ruhbach, Jens; 11 Poole Road, E9 7AE
London GB
Samoray, Burgel; Adresse nicht bekannt
Schäpersmann, Jochen; Homannsweg 21,
33739 Bielefeld
Schiewer, Silke; 3665 Keystone Road,
99709 Fairbanks Alaska USA
140
Schildmann, Oliver; Waldblick 3,
68219 Mannheim
Schnabel, Bettina; Am Eisenwerk 13,
22303 Hamburg
Schöneberg, Susanne, geb. Horn; Adresse
nicht bekannt
Schüler, Judith; Detmolder Str. 212,
33604 Bielefeld
Schürmann, Karsten; Wasserfuhr 32,
33619 Bielefeld
Schulenburg, Alexander von der; Leveringstr. 24, 45134 Essen
Schulten, Daniela; Huttenstr. 1,
38144 Braunschweig
Schwarze, Iris; St. Nikolaihof 19c,
21357 Bardowick
Schwiedersky, Andreas; Schuckenbaumer
Str. 10, 33609 Bielefeld
Rondas, Ulrike, geb. Seiler; Elbchaussee
129, 22763 Hamburg
Senf, Thomas; Niederbrodhagen 24,
33613 Bielefeld
Simons, Sebastian; Lerschstr. 17, 50858
Köln
Stein, Christian; Schubertstr. 7, 33829 Borgholzhausen
Stelter, Brunhild, geb. Flamming; Miquelstraße 42 a, 14199 Berlin
Sterebogen, Alexander; Schornstr. 25,
65553 Limburg
Stöcker, Peter; Auf der Dellt 82, 66740
Saarlouis
Terberger, Daniel; Brunsiek 6, 33619 Bielefeld
Tiemann, Carsten; Dohne 50, 45468 Mülheim Ruhr
Urhahne, Detlef; Wilhelmstr. 39, 80801
München
Vergniault, Stefanie, geb. Fischer; Adresse
unbekannt, Frankreich
Vogelsang, Christoph; Theodor-HavestadtWeg 35, 48157 Münster
Vogt-Trecker, Annette, geb. Vogt; Bremserweg 8, 55268 Nieder-Olm
Walkenhorst, Peter; Parkstr. 56, 33332
Gütersloh
von Wallenberg, Claudia, geb. Weigmann;
Dahlienweg 24, 42579 HeiligenhausIsenbügel
Kappelmann, Susanne, geb. Westermann;
Priessallee 40, 33604 Bielefeld
Wieland, Antje; Subbelrather Str. 206-210,
50823 Köln
Wollenburg, Frank; Dunckersweg 7,
22111 Hamburg
Zurek, Jutta, geb. Hundeloh; Adresse nicht
bekannt
Leidel, Hans-Herbert, Dipl.-Ing.; Brummelhorn 27a, 22159 Hamburg
Kipp, Wulf-Dietrich, Dipl.Ing.; Humboldtstr. 4, 33615 Bielefeld
Marquardt, Jochen, Dipl.Ing.; Kalbergeweg 13, 12589 Berlin
Redeker, Ralf-Rudi, Dipl.Ing.; Am schwarzen Hagen 7, 32257 Bünde
von Wallenberg, Philipp, Dipl.Ing.; Dahlienweg 24, 42579 Heiligenhaus
Jäger, Ulf, Dipl.Ing./Wirt.Ing.; Goetheallee
6, 85276 Pfaffenhofen
Meermann, Kirsten, Dipl.-Kff.; Langenbergsweg 76, 53179 Bonn
Henschke, Jochen, Dipl.-Kfm.; Händelstr.
10, 06114 Halle/Saale
Landhäuser, Dirk, Dipl.Kfm.; Krameramtsstr. 23, 49324 Melle
Dodeshöner, Sebastian, Dipl.Wirt.Ing., geb.
Gross; Seestr. 12, 14624 Dallgow-Döberitz
Brinkmann, Jan, Dr.; Böhmerstr. 9,
60322 Frankfurt am Main
Budach, Dirk, Dr.; C/Costa Brava 26 Portal
3 Piso 5-D, 28034 Madrid Spanien
Ellerbrock, Dagmar Ulrike, Dr.; Niederfeldstr. 14a, 33611 Bielefeld
Lautz, Alexander, Dr.; Godesberger Hof 5,
53173 Bonn
Lehmann, Ulrich, Dr.; Seilstr. 62,
30171 Hannover
Wimmer, Dorothee, Dr.; Kirchstraße 2,
10557 Berlin
Brinkmann, Ulrike, Dr. med., geb. Heinzelmann; Schreiberstr. 21, 70199 Stuttgart
Sigler, Matthias, Dr. med.; WilhelmWeber-Str. 40, 37073 Göttingen
Wörmann, Achim, OStR.; Elser Heide 18,
33106 Paderborn
Abiturientia Decennis (2001)
Asemissen, Hans Christian; Häberlstr. 14,
80337 München
Bach, Johanna; Zittauer Str. 11, 33619
Bielefeld
Berenbrinker, Maria; Glienicker Weg 18,
33619 Bielefeld
Binder, Ulrich Georg; Saarbrücker Str. 13,
33613 Bielefeld
Bonnemann, Christoph; Breedenstr. 26,
33649 Bielefeld
Brauer, Volker; Adresse nicht bekannt
Brechmann, Katharina; Wasserfuhr 8,
33619 Bielefeld
Budde, Stefan; Rubensweg 20, 33613 Bielefeld
Busch, Amelie Friederike; Nickelweg 18,
33334 Gütersloh
Taneborne, Anne-Therese, geb. Cluesener;
Adresse unbekannt
Cordes, Julian-Donatus; Hellingstr. 1 c,
33609 Bielefeld
Delius, Viktoria; Albrecht-Delius-Weg 3,
33615 Bielefeld
Dingerdissen, Mario; Ewaldstr. 7,
33649 Bielefeld
Fleischer, Anne Cornelia; Adresse nicht
bekannt
Gardey, Julia; Mönkebergstr. 30,
33619 Bielefeld
Gieseking, Isabelle; Randweg 9,
33617 Bielefeld
141
Giesselmann, Christian; Lankwitzer Weg
11, 33619 Bielefeld
Grossmass, Till; Ellerstr. 21, 33615 Bielefeld
Hagemann, Christian; Schmagendorferstr.
32, 33619 Bielefeld
Hagitte, Martin; Freiligrathstr. 14,
33617 Bielefeld
Heimann, Robert; Karl-Pawlowski Str. 13,
33611 Bielefeld
Heinen, Florian; Schmargendorfer Str. 8,
33619 Bielefeld
Heinen, Tobias; Heinrich-Heine-Str. 9,
30173 Hannover
Hellermann, Niclas Clemens; Adresse nicht
bekannt
Hilf, Ricarda; Schelpsheide 12, 33613 Bielefeld
Hoefs, Nico; Johann-Strauss-Str. 56 a,
33647 Bielefeld
Hohn, Janna; Am Kirchberg 3, 33619 Bielefeld
Holtkamp, Mareike; Ottjen-Alldag-Straße
1, 28279 Bremen
Hülsmann, Friederike; Am Rehhagen 3,
33619 Bielefeld
Jeung, Haang; Cherusker Str. 5 a,
33647 Bielefeld
Junge, Joachim; Bussardweg 46,
33659 Bielefeld
Kaminski, Nadine; Adresse nicht bekannt
Klasing, Philip; Schäferdreesch 40,
33619 Bielefeld
Knüppel, Daniel Christopher; Breedenstr.
38, 33649 Bielefeld
Kocak, Goekhan; Adresse nicht bekannt
Kuhljürgen, Julius; Gehrenberg 16,
33602 Bielefeld
Kupski, Ingmar Christian; Ludwigstr. 64,
35392 Gießen
Kure-Wu, Curie Yukimi; Gadderbaumer Str.
22, 33602 Bielefeld
Lagoudis, Michael; Strandweg 12,
33729 Bielefeld
Leuschner, Anna-Lena; Adresse nicht
bekannt
142
Lux, Anna-Lena; Landheim 30 a, 33649
Bielefeld
Maiwald, Gelja; Adesse nicht bekannt,
Moenks, Christoph; Soltauer Str. 36,
33719 Bielefeld
Müller-Baumgarten, Daniel; Brucknerstr.
84 c, 33803 Steinhagen
Olbricht, Franziska; Anemonenweg 4,
33739 Bielefeld
Pajak, Stefanie-Julia; Friedenauer Weg 4,
33619 Bielefeld
Pansegrau, Tim; Buchenstr. 74, 33649
Bielefeld
Panteli, Benjamin; Hamfeldstr. 9,
33611 Bielefeld
Rako, Ivan; Klosterplatz 10, 33602 Bielefeld
Richter, Cathrin; Hofstr. 11 a, 33607 Bielefeld
Riedel, David Alexander; Soester Straße 19,
48155 Münster
Rotsel, Elisabeth Agnes; Spandauer Allee
16, 33619 Bielefeld
Sass, Linda-Katharina; Goldbach 5,
33602 Bielefeld
Schmidt-Belden, Marian; Adresse nicht
bekannt
Schormann, Johann Felix; Oberntorwall 12
B, 33602 Bielefeld
Schürmann, Christina; Am Pappelkrug 8,
33619 Bielefeld
Schumacher, Anna; Friedrich Str. 28 c,
33615 Bielefeld
Schwarz, Daniala; Marsstr. 14 d,
33739 Bielefeld
Sommer, Friederike; Höhenweg 26,
33617 Bielefeld
Stockmeier, Axel; Lannerstr. 29,
33647 Bielefeld
Terbeck, Friederike; Adresse nicht bekannt
Tusch, Theres-Louise; Humboldtstr. 33,
33615 Bielefeld
Vujinovic, Lejla; Adresse nicht bekannt
Wacker, Robin; Kirchweg 10, 33647 Bielefeld
Wesemann, Ariane; Henschelstr. 17,
33613 Bielefeld
Herden, Simone, geb. Wessel; Tännesberger
Weg 16b, 32278 Kirchlengern
Wolff, Tilmann; Adresse nicht bekannt
Wolff, Claudia; Lönsweg 5, 33617 Bielefeld
Wuttke, Martin; Hilterweg 14, 33803 Steinhagen
Abiturientia Quincennis (2006)
Abeling, Matthias; Schleswiger Str. 8,
33605 Bielefeld
Bade, Gereon; Senner Hellweg 85,
33659 Bielefeld
Badura, Raphael; Auf der Egge 65,
33619 Bielefeld
Beckmann, Janine Suzann; Herringhauser
Str. 34, 32120 Hiddenhausen
Biallas, Ulf; Rolandstr. 44, 33615 Bielefeld
Bischoff, Laura Katharina; Adresse nicht
bekannt
Brechmann, Eike Christian; Werner-EgkBogen 64, 80939 München
Burk, Elisabeth Nina Andre; Max-Cahnbley- Str. 22, 33604 Bielefeld
Busse, Melanie Maiko; Fronweg 7,
33619 Bielefeld
Cicek, Deniz; Welle 6, 33602 Bielefeld
Conzan, Catharina Maria; Tümmlerweg
31, 33729 Bielefeld
Dal Mas, Dennis; Hägerweg 19,
33613 Bielefeld
Danwerth, Kim Carolin; Osterfeldstraße
25, 33803 Steinhagen
Dimant, Eugen; Taigaweg 12, 33739 Bielefeld
Dresing, Jan Henrik; Puntheide 13,
33619 Bielefeld
Ebert, Joa Diego; Am Bollhof 19,
33739 Bielefeld
Geisweid, Julia; Am Frölenberg 44,
33647 Bielefeld
Giesselmann, Angelika Maria; Lankwitzer
Weg 11, 33619 Bielefeld
Hahn, Gesine Friederike; Kammerichstr.
35 a, 33647 Bielefeld
Heywinkel, Mark; Dornbergerstraße 34,
33615 Bielefeld
Hill, Greta Simone; Wiesenbach 16,
33611 Bielefeld
Hiltl, Ingo Konstantin, Dipl.Verwaltungswirt; Am Dreisberg 13, 33617 Bielefeld
Hindrichs, Stefan Christopfer; Am Mühlenberg 33, 33619 Bielefeld
Hoffmann, Sinja Friederike; Feuerbachweg
15, 33659 Bielefeld
Jasper, Nils Frederik; Gottlob-Binder-Str.
11, 33613 Bielefeld
Kleemann, Anna Christina; Adresse nicht
bekannt
Knossalla, Kristjan; Geierweg 4,
33659 Bielefeld
Knüppel, Julia Carina; Breedenstraße 38,
33649 Bielefeld
Kramme, Kerstin; Queller Str. 122,
33803 Steinhagen
Kriete, Martin; Heeper Straße 52a,
33607 Bielefeld
Kucza, Daniel; Senner Straße 51,
33647 Bielefeld
Kure-Wu, Victoria Nippo; Gadderbaumer
Straße 22, 33602 Bielefeld
Langwald, Henning-Timm; Drögestraße 23,
33613 Bielefeld
Last, Daniela; Frentrupsweg 26,
33619 Bielefeld
Sundermann, Marc Henric; Breedenstraße
40, 33649 Bielefeld
Todte, Jan-Frederic; Borgsen-Allee 60,
33649 Bielefeld
Vollmer, Malte Erik; Auf der Egge 68,
33619 Bielefeld
143
von der Heyden, Alexandra Luise; Rabenhof 15 a, 33609 Bielefeld
Voss, Johann Heinrich; Lippische Straße
29, 33604 Bielefeld
Wadehn, Meta Valentina; Viktoriastraße 22,
33602 Bielefeld
Wesemann, Isabel; Henschelstraße 17,
33613 Bielefeld
Wirth, Jonathan; Warendorfer Straße 18,
33649 Bielefeld
Wullenkord, Sandra; Stephanusweg 4a,
33617 Bielefeld
Zabinski, Anne-Marie; Randweg 7a, 33617
Bielefeld
Zündorf, Laura; Tersteegenw 12, 33719
Bielefeld
von Daniels-Spangenberg, Louise Alexandra; Barkhauser Weg 22, 33818 Leopoldshöhe
Abiturienten 2011
Aul-Hölzel, Nils Jonathan; Lemgoer Str. 3,
33604 Bielefeld
Bartels, Hanna; Mönkebergstraße 123 a,
33619 Bielefeld
Bartmann, Michael, Alexander, Milanweg
19, 33659 Bielefeld
Beckert, Maximilian; Ferdinandstr. 39,
33649 Bielefeld
Begemann, Theresa; Achterkamp 6,
33739 Bielefeld
Borgert, Julian; Haferkamp 1, 33613 Bielefeld
Bügers, Lisa; Crüwellstr. 3, 33615 Bielefeld
Busch, Anna Lisa; Am Kämpchen 24,
33605 Bielefeld
Castien, Michael; Alsenstr. 7, 33602 Bielefeld
Crnjak, Bernarda; Voltmannstr. 164 a,
33613 Bielefeld
Dickersbach, Wolfram; Runkelpatt 12,
33739 Bielefeld
Eichler, Lisa; Waldquellenweg 69,
33649 Bielefeld
Eitner, Jonas; Am Bollhof 61, 33739 Bielefeld
Ellerbrock, Sarah Marleen; Vilsendorfer
Str. 109 a, 33739 Bielefeld
Fischer-van der Linden, Zoé Anna; Oldendorfer Str. 26, 33790 Halle
144
Gehl, Maximilian; Freiligrathstr. 11,
33617 Bielefeld
Giersbach, Michel; August-Bebel-Str. 114,
33602 Bielefeld
Gläsker, Calina; Huberstr. 15, 33607 Bielefeld
Gotthardt, Marie-Valentine; Jupiterstraße
10, 33739 Bielefeld
Graf, Nina-Sandra; Schongauerstr. 33,
33615 Bielefeld
Grünhoff, Nanette; Arroder Weg 82,
33619 Bielefeld
Häger, Alexander; Wertherstr. 55,
33615 Bielefeld
Huchler, Lukas; Crüwellstr. 7 a,
33615 Bielefeld
Kerkmann, Jan; Husumer Str. 99,
33729 Bielefeld
Klemend, Lukas; Schlaunstr. 8, 33739 Bielefeld
Knossalla, Kristina; Geierweg 4,
33659 Bielefeld
Kolck, Johannes; Goethestr. 11,
33617 Bielefeld
Krüger, Lara; Detmolder Str. 16,
33604 Bielefeld
Lampe, Lennart; Sattlerweg 36,
33659 Bielefeld
Langwald, Thorben; Drögestr. 23,
33613 Bielefeld
Lindemann, Stefan; Reepeweg 17,
33617 Bielefeld
Mehrtens, Doortje; Hobergerfeld 45,
33619 Bielefeld
Nitschke, Thea Paulina; Senderstr. 15,
33758 Schloß Holte
Ostermann, Sascha; Schloßstr. 29,
33739 Bielefeld
Ottovordemgentschenfelde, Anne; Senner
Hellweg 81, 33659 Bielefeld
Pauss, Nora; Luzerner Str. 4, 33649 Bielefeld
Pochwalla, Désirée; Meisenstr.4,
59269 Beckum
Rako, Zvonimir; Klosterplatz 10,
33602 Bielefeld
Raschke, Monica; Weizenkamp 18,
33739 Bielefeld
Reimers, Friederike; Auf der Siegenegge
11, 33647 Bielefeld
Reinhardt, Niklas; Voltmannstr. 24,
33615 Bielefeld
Rentschler, Julia Christine; Wagnerstr. 8a,
33803, Steinhagen
Requate, Niklas; Melanchthonstr. 8,
33615 Bielefeld
Riemer, Benedikt; Stephanusweg 8 a,
33617 Bielefeld
Rogowski, Felix; Baseler Str. 15,
33649 Bielefeld
Röhling, Hanna; Am Pferdekamp 42,
33619 Bielefeld
Rüter, Maximilian; Große-Kurfürstenstr.
43, 33615 Bielefeld
Salzwedel, Jacqueline; Magdeburger Str.
20, 33803, Steinhagen
Schampel, Tim Manoël; Möhrenkamp 10,
33739 Bielefeld
Schindler, Tobias; Bossestr. 9, 33615 Bielefeld
Schmidt-Nonhoff, Luisa Lydia Josefine; Piperweg 42, 33813, Oerlinghausen
Schuster, Philipp; Westerfeldstr. 50 a,
33611 Bielefeld
Schwarzbich, Maximilian; Wertherstr. 15,
33615 Bielefeld
Scotti, Levinia; Renteistr. 24, 33602 Bielefeld
Seliger, Vanessa; Sparrenstraße 12,
33602 Bielefeld
Stock, Steffen; Meersburger Str. 20,
33659 Bielefeld
Sussiek, Mario; Schürhornweg 11,
33649 Bielefeld
Timmen, Hauke; Halligstr. 39, 33729 Bielefeld
Tschischke, Kristoffer Hendrik; Händelstr.
20, 33604 Bielefeld
Tumarinson, Maria; Bachstr. 21, 33813,
Oerlinghausen
Valentin, Alexander; Auf dem Kley 29,
33619 Bielefeld
Wakenhut, Fabian Gert; Osningstraße 92,
33605 Bielefeld
Wedel, Emilia Florentine; Geierweg 1,
33659 Bielefeld
Weller, Jan; Höhenweg 28, 33617 Bielefeld
Wessel, Katharina; Bardenhorst 22,
33739 Bielefeld
Wiehler, Claudia; Kerkebrink 4,
33619 Bielefeld
Zechert, Tilman; Hohenzollernstr. 50,
33617 Bielefeld
Zielonka, Adam; Klippenweg 13,
33729 Bielefeld
Zimmermann, Fabian; Rohrteichstr. 55,
33602 Bielefeld
145
Notizen
146
EINLADUNG
Vereinigung der Ehemaligen
des Ratsgymnasiums zu Bielefeld
Gegründet 1924
Jahrestreffen 2012
der Ehemaligen des Ratsgymnasiums
am Freitag, 26.10. 2012
Ab 19.00 Uhr
Geselliges Beisammensein in der alten Turnhalle
am Sonnabend, 27.10. 2012
Treffen + Festakt
Parkmöglichkeiten im Parkhaus Hotel Mercure ca. 100 Meter von der Schule
entfernt sowie im Welle Parkhaus nochmals 100 Meter weiter (besser!)
9.40 Uhr
3. und 4. Schulstunde. Interessierte Ehemalige können nach
Wahl am Unterreicht teilnehmen. Es ist auch möglich,
den Unterricht nach 1 Stunde um 10.30 Uhr zu verlassen.
Absprache bitte mit dem Sekretariat, Tel. 51 23 94.
11.45 Uhr
Festakt in der Aula
Fototermin für die Jublilare in der Aula am Schluß
Musikalische Begrüßung durch die Schule
Eröffnung durch den Vorsitzenden Hermann Schulze-Niehoff
Grußwort des Schulleiters OStD Hans-Joachim Nolting
Kantor Gusia spielt auf der Ratsorgel
Unsere Jubilare
Regularien mit Wahl des Vorstandes etc.
Musikalischer Abschluß
ca. ab 12.45 Uhr/Fortsetzung des Treffens in der alten Turnhalle des Ratsgym13.00 Uhr
nasiums, Ende offen.
Getränke und Essen werden gegen Bezahlung gereicht.
Sitzgelegenheiten für die älteren Ehemaligen sind vorhanden.
15.00 Uhr
Schulbesichtigung unter der Führung von OStDHans-Joachim
Nolting
Alle ehemaligen Schülerinnen und Schüler und Lehrer sowie das Kollegium und
die Freunde des Ratsgymnasiums sind mit ihren Angehörigen und Gästen zu den
Veranstaltungen herzlich eingeladen. Sprechen Sie sich untereinander ab und
kommen Sie! Das Treffen lebt durch Ihre Teilnahme!
Für Vorstand und Beirat
der Vereinigung der Ehemaligen
Ho s pi ti eren i m Unterri cht:
3. und 4. Stunde, Beginn: 9.40 Uhr
Tel. Voranmeldung Sekretariat 51 23 94
Hermann
Schulze-Niehoff
Die Einweisung erfolgt durch die Schülervertretung vom unteren Flur aus. Es
können jeweils bis zu 4 Hospitanten teilnehmen. Berücksichtigung in der Reihenfolge der Anmeldung bei dem Sekretariat der Schule, Nebelswall 1, 33602
Bielefeld, Tel. 05 21/51 23 94.
E-Mail: ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
19________________
20________________
e-mail: [email protected]
Homepage: www.ehemalige-ratsgymnasium-bielefeld.de
Zutreffendes bitte ankreuzen/Nichtzutreffendes bitte streichen
147
E-Mail: ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
20___________
Mitglied-Nr.
(bitte auch Mailadresse)
Notizen
150
Notizen
151
Die Homepage des Ehemaligen-Vereins
Die Homepage: http://www.ehemalige-ratsgymnasium-bielefeld.de ist zum Jahrestreffen
2010 offiziell fertig geworden, wie immer modern und informativ. Vor allen Dingen liefert
sie den Service, der bisher nur schriftlich, fernmündlich oder postalisch abzuwickeln war,
nun multimedial und frei Haus.
Sie haben das Gelbe Heft, die Zeitschrift der Ehemaligen, verloren oder wollen etwas in
einer alten Ausgabe nachlesen? Kein Problem. Auf der Homepage können die Ausgaben
seit 2004 heruntergeladen werden. Sie wollen Mitglied werden? Ihre Bankverbindung
oder Adresse haben sich geändert? Drei Klicks und die neuen Fakten sind registriert. Sie
suchen Abiturienten vergangener Abschlussklassen? Das umfangreiche Archiv hilft. Sie
benötigen eine Plattform, sich oder ihre Firma in der Öffentlichkeit darzustellen? Inserenten im Gelben Heft haben nun auch die Möglichkeit, auf der Homepage zu werben oder
ihr Logo mit einem Link zur eigenen Homepage zu versehen.
Technisch möglich gemacht hat dies alles Holger Hinnendahl von der Firma „HINNENDAHL.COM“. Er zauberte innerhalb von einem Monat die optisch ansprechende Webseite
und die komplette Programmierung dahinter aus dem Hut und kümmerte sich um die exakte Umsetzung. Über die Firma HINNENDAHL.COM können Sie sich auf der Webseite:
http://www.hinnendahl.com informieren. Das Leistungsspektrum geht über Webdesign bis
zu PHP Programmierung. Kurzum, alles was mit Webseiten und deren Erstellung zu tun hat.
Also, schauen Sie rein, klicken Sie sich nach Herzenslust durch die Seiten – und: sagen
Sie es weiter: www.ehemalige-ratsgymnasium-bielefeld.de.
MATTHIAS FOEDE
152