Geschäftsbericht 2012

Transcription

Geschäftsbericht 2012
geSchÄF tSberich t 2012
1893
2012
Wir sind in unserem element …
... wenn wir das Für- und Miteinander fördern, das seit 120 Jahren im Mittelpunkt unserer Arbeit steht.
Dabei achten wir auf ein harmonisches Zusammenspiel zentraler Lebensqualitäten – damit jeder Mensch
bei uns mit all seinen Bedürfnissen Berücksichtigung findet. Früher. Heute. In Zukunft.
02 VORWORT DES VORSTANDS
12 ORGANE
12 Vertreter
14 Aufsichtsrat
14 Vorstand
15 NACHRUF
16 BERICHT DES AUFSICHTSR ATS
18 GESAMT VORSTAND IM INTERVIEW
22 L AGEBERICHT DES VORSTANDS
22
22
26
65
66
69
70
75
Geschäft und Rahmenbedingungen
1. Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen
2. Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr
3. Finanzielle Leistungsindikatoren
Darstellung der Lage
Nachtragsbericht
Risikobericht
Prognosebericht 2013
76 JAHRESABSCHLUSS EG
78 Bilanz zum 31. 12. 2012
80 Gewinn- und Verlustrechnung 01. 01. – 31. 12. 2012
81 Anhang
88 Wiedergabe des Bestätigungsvermerks
89 Impressum
Als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen anerkannt ab 13. 02. 1933 durch Beschluss des Verbandspräsidenten
des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk essen – WI g 2 Dort 1/10 –
eingetragen in das Genossenschaftsregister Nr. 24 am 16. 03. 1893 – jetzt Nr. 421 Gen.- Reg. Amtsgericht Dortmund –
SPAR- UND BAUVEREIN EG IM üBERBLICK 2008 – 2012
Angaben in Mio. EUR
2008
2009
2010
2011
2012
Bilanzsumme
320,5
330,7
336,8
346,4
352,7
Anlagevermögen
297,1
299,1
297,4
303,3
309,0
Geschäftsguthaben
21,4
22,9
26,2
27,6
30,7
Eigenkapital gesamt
54,5
56,8
61,5
65,1
70,0
Spareinlagen / Sparbriefe
80,8
84,1
81,2
80,7
81,5
Umsatzerlöse
49,0
50,0
50,7
51,7
52,4
12 ORGANE
Leistungen für Modernisierung und Instandhaltung
22,4
19,6
19,6
19,8
21,2
4,9
7,7
7,0
6,4
6,7
12 Vertreter
14 Aufsichtsrat
14 Vorstand
1.578
1.577
1.580
1.581
1.581
11.415
11.410
11.479
11.520
11.519
101
100
85
84
84
Garagen zzgl. Boxen
2.316
2.334
2.382
2.425
2.423
Zahl der Mitglieder
17.075
17.248
17.478
17.705
18.050
Zahl der Anteile
17.450
18.540
21.135
22.193
24.497
86
90
92
92
96
8
9
8
9
10
Leistungen für Neubautätigkeit
02 VORWORT DES VORSTANDS
Angaben = Anzahl
Eigene Häuser
Eigene Wohnungen
Eigene gewerbliche Einheiten
Zahl der Mitarbeiter
Zahl der Auszubildenden
SPAR- UND BAUVEREIN BETREUUNGS- UND VERWALTUNGSGESELLSCHAFT MBH IM üBERBLICK 2008 – 2012
2008
2009
2010
2011
2012
Leistungen für Modernisierung
0,0
5,0
854,6
1.087,1
0,0
Leistungen für Instandhaltung
123,0
136,4
147,2
148,3
109,7
Summe
123,0
141,4
1.001,8
1.235,4
109,7
23
23
23
23
23
150
150
150
150
150
1
1
1
1
1
19
19
19
19
19
Angaben in Tsd. EUR
15 NACHRUF
1893
Getragen von der Idee der sozialen Verantwortung gründen Dortmunder Bürger
16 BERICHT DES AUFSICHTSR ATS
am 4. März 1893 in der Gaststätte „Zum Schwarzen Raben“ die Wohnungsgenos-
18 GESAMT VORSTAND IM INTERVIEW
senschaft Spar- und Bauverein eG Dortmund. Die treibende Kraft ist der
Vorzeichner Wilhelm Unverhau; er möchte mit der Siedlungsgenossenschaft die
große Wohnungsnot in solidarischer Selbsthilfe lindern.
22 L AGEBERICHT DES VORSTANDS
22
22
26
65
66
69
70
75
Geschäft und Rahmenbedingungen
1. Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen
2. Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr
3. Finanzielle Leistungsindikatoren
Darstellung der Lage
Nachtragsbericht
Risikobericht
Prognosebericht 2013
76 JAHRESABSCHLUSS EG
78 Bilanz zum 31. 12. 2012
80 Gewinn- und Verlustrechnung 01. 01. – 31. 12. 2012
81 Anhang
Angaben = Anzahl
Eigene Häuser
Eigene Wohnungen
Eigene gewerbliche Einheiten
Garagen
88 Wiedergabe des Bestätigungsvermerks
89 Impressum
Als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen anerkannt ab 13. 02.1933 durch Beschluss des Verbandspräsidenten
des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk essen – WI g 2 Dort 1/10 –
eingetragen in das Genossenschaftsregister Nr. 24 am 16.03.1893 – jetzt Nr. 421 Gen.- Reg. Amtsgericht Dortmund –
Hinweis: Die Genossenschaft ist Alleingesellschafterin der Spar- und Bauverein Betreuungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Kampstraße 51, 44137 Dortmund.
Verwaltungsgebäude um 1902,
Ecke Heinrichstr. 27/ Adlerstr. 56
VORWORT DeS VORSTANDS
02 |
VOrWOrt
DES VORSTANDS
Sehr geehrte Damen und Herren,
„Genossenschaften sind eine Erinnerung an die internationale Gemeinschaft, dass es möglich
ist, sowohl nach wirtschaftlicher Rentabilität als auch sozialer Verant wor tung zu streben.“
Mit diesen Worten äußerte sich Ban Ki-moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen, zum Internationalen Jahr der Genossenschaften 2012. Auf sehr vielfältige Art und Weise haben Genossenschaften und
ihre Interessenvertretungen dieses Jahr genutzt, um zu demonstrieren, dass die traditionsreiche Genossenschaftsidee nichts an Aktualität verloren hat und bis heute weltweit greift. Auch wir konnten in
diesem Zusammenhang vielfach über Mitgliederprojekte oder über die aktuellen Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen berichten.
Im Blickpunkt standen dabei u. a. wiederum Auszeichnungen und Preise für den Spar- und Bauverein,
etwa ein 3. Platz beim Ausbildungspreis der Dortmunder Wirtschaft 2012 oder der NRW-Landespreis
Architektur 2012 für unser Mehrgenerationenwohnhaus in Dortmund-Brünninghausen. Michael
Groschek, der zuständige NRW-Minister, lobte bei der Preisverleihung die gelungene Kombination der
Kriterien „sozial vorbildlich“, „energetisch und ökologisch zukunftsweisend“ und „wirtschaftlich angemessen“. Die Anerkennung unserer Arbeit und Projekte erfüllt uns mit Stolz und Motivation. Der Schlüssel zum Erfolg liegt aber nicht in erster Linie darin; wichtiger ist uns, Menschen ein Zuhause, ein Gefühl
von Heimat, Eingebundenheit und Identifikation zu geben.
| 03
Die vier Elemente, die wir im aktuellen Geschäftsbericht in die Betrachtung einbezogen haben, bilden
die Grundlage allen Lebens auf der Erde. In Analogie dazu haben wir den Elementen unsere „Bausteine
genossenschaftlichen Lebens“ zugeordnet, die einerseits die Unternehmenskultur maßgeblich prägen
und andererseits die strategische Ausrichtung unserer Geschäftstätigkeit bestimmen. Als „roter Faden“
zieht sich durch alle daraus entwickelten Handlungsansätze, dass stets der Mensch im Mittelpunkt aller
Aktivitäten steht.
So ist auch zu erklären, dass wir im Rahmen der Vorbereitungen des 120. Geburtstags der Spar- und
Bauverein eG im März 2013 ein Festmagazin entwickelt haben, in dem vorrangig unsere Mitglieder
und ihre Erzählungen zu Wort kommen. So haben wir unserer Geschichte mithilfe der Geschichten
von Zeitzeugen, langjährigen Wegbegleitern, im Ehrenamt engagierten Mitgliedern, Jung und Alt und
wertvollen Partnern nachgespürt. Dabei ist uns immer wieder sehr offensichtlich vor Augen geführt
worden, was Mahatma Gandhi aus unserer Sicht einst sehr treffend formulierte:
„Wenn du andere Menschen für deine eigenen Ideen begeistern willst, dann werde vor allem
offen für deren Standpunkte und Sichtweisen.“
120 Jahre Spar- und Bauverein haben gezeigt, dass sich das Unternehmen in jeder Generation immer
wieder neu erfinden musste, stets innovativ war, ohne die traditionellen Werte – unsere Elemente des
Lebens in der Genossenschaft – aus den Augen zu verlieren. Für die sehr vielschichtige Weiterentwicklung von Wohnqualität sowie das Ausbalancieren der wirtschaftlichen und sozialen Gesamtperformance
des Unternehmens sagen wir herzlichen Dank: Ihnen, den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern, den Vertretern, dem Aufsichtsrat, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern* und Geschäftspartnern sowie den
sonstigen an der Genossenschaft interessierten Wegbegleitern, danken wir herzlich für die vorhandene
Bodenhaftung, die von Achtung, Fairness und Vertrauen geprägte Zusammenarbeit, den fachlichen
Austausch sowie die vielen neuen Impulse, die unser Arbeitsleben maßgeblich bereichert haben.
Herzliche Grüße von Haus zu Haus!
Franz-Bernd Große-Wilde
Michael Ruwe
Martin Trockels
Vorstandsvorsitzender
– hauptamtlich –
stellv. Vorsitzender
– nebenamtlich –
– nebenamtlich –
Der Gesamtvorstand der Spar- und Bauverein eG Dortmund: Franz-Bernd Große-Wilde (M.) leitet das Unternehmen als
Vorstandsvorsitzender hauptamtlich. Michael Ruwe (l., stellvertretender Vorsitzender) und Martin Trockels (r.) sind als
nebenamtliche Vorstandsmitglieder in der Geschäftsführung der Genossenschaft tätig.
* Der Verzicht auf die Darstellung beider Geschlechtsanreden im weiteren Verlauf erfolgt aus Gründen der Lesbarkeit und aus platztechnischen Gründen.
Wir wirtschaften nachhaltig, damit
Mensch und Natur uns gewogen
bleiben. Dazu bilden wir hohe stille
reserven, geben langfristiger Sicherheit den Vorzug vor kurzfristiger
bestand. Steine, erden und Stabilität:
Das sind und bleiben unsere baustoffe.
NACHHALTIGKEIT
FRUCHTBARKEIT
SOLIDITÄT
ENERGIE
Sicherheit
StabiLitÄt
GEBORGENHEIT
beStÄNDigKeit
traDitiON
erträge in erster Linie in unseren
heiMat
gewinnmaximierung und investieren
e
ON
I
T
M
A
U
IK
Ä
N
r
NT
U
I
L
M
e
Z
M i e b SPi
O
N
K
e
r
r
t
a
F
P
U
a
T
aNS
E
S
S
E
ER
tr eN
O FF
e
H
t
i
C
I
e
S
W EI T
t
i
e
h
i
e
Fr
W
barrierefreies Denken: als genossenschaftliches Unternehmen haben wir diese Möglichkeit. Wir leisten uns Weitblick und Offenheit gegenüber neuen ideen. Wir erlauben uns
volle transparenz und räumen unseren Mitgliedern diverse Mitsprache- und Mitwirkungsrechte ein. auch dank eigener Spareinrichtung sind wir unabhängig genug, um materiellen gewinn und immaterielle Werte zu berücksichtigen.
WÄRME
NÄhe
SOZiaL
eneRGIe
HERZ
aNFEUERN
LEIDENSCHAFT
WERTE
Wir wünschen uns dauerhafte beziehungen – und tun etwas dafür. indem wir uns für
die vielfältigen belange unserer Mitglieder interessieren, vor Ort für Sorgen und Wünsche
ansprechbar sind und uns aktiv für ein nachbarschaftliches Miteinander einsetzen. Nähe,
Verlässlichkeit, engagement: Diese eingebaute Wärme wird auch weiterhin dafür sorgen,
dass viele Menschen nahezu ihr gesamtes Leben mit uns verbringen.
iNNOVatiON
WeLLeN
DYNAMIK
FLEXIBILITÄT QUeLLe
iDeeN SPrUDeLN KRAFT
aNPaSSUNg
alles ist im Fluss. Das gilt für die
Stadtentwicklung genauso wie für
den Wohnungsmarkt, unsere Zielgruppen und ihre bedürfnisse. Deshalb fördern wir bei unseren Mitarbeitern nicht nur Fachkompetenz und
engagement, sondern auch kritisches
Denken, Kreativität und Wandlungsfähigkeit. Nur so können wir uns immer wieder neu erfinden: um auch
in Zukunft unter beweis zu stellen,
dass genossenschaftliches handeln durchgehend zeitgemäß ist.
Organe
Organe
12 |
Vertreter gewählt Mai 2011
| 13
Aßheuer, Hermann
Werkloh 23
Dornieden, Brigitte
Bauerstraße 5
Gallus, Gabriela
Rennweg 15
Knapp, Ulrich
Althoffstraße 35
Mann, Herbert
Werkloh 15
Pätsch, Karin
Göllenkamp 3
Schieferstein, Ernst
Roseggerstraße 31
Wellen, Maria-Theresia
Haenischstraße 13
Bargel, Franz
Althoffstraße 27
Dornieden, Gerhard
Bauerstraße 5
Kockskämper, Elke
Hacheneyer Straße 55
Meyer, Markus
Herderstraße 89
Pecherz, Heinz
Theodor-Bräcker-Straße 6
Schmeißing, Karl-Heinz
Nauenstraße 12
Wengler, Gertrud
Hyazinthenstraße 11
Bärhold, Ingrid
Uhlandstraße 146
Dreischulte, Angelika
Althoffstraße 23
Grimm, Alfred
(†, bis 25. 07. 2012)
Kronprinzenstraße 73
Kokot, Gerd
Arminiusstraße 46
Miekus, Meinolf
Althoffstraße 35
Petschke, Udo
Albrechtstraße 16
Schneider, Dennis
Kleine Grisarstraße 4
Westermann, Udo
Göllenkamp 11
Behlau, Albert
Trumweg 3
Dreyer, Antonius
Unverhaustraße 4
Mittendorf, Ilse
Studtstraße 14
Pilz, Werner
Auf dem Toren 21
Schubert, Margarete
Albrechtstraße 1
Willeke, Margrit
Sonnenplatz 9
Bentin, Viola
Gregorstraße 12
Dülk, Rosa
Steubenstraße 3
Grothe, Irmgard
Adlerstraße 18
Krahn, Manfred
(ab 26.03. 2012)
Rückertstraße 24
Müller, Walter
Wichburgstraße 1
Poy Dr., Andrea
Uhlandstraße 148
Schüßler, Ireen
Veteranenstraße 23
Winterkamp, Margret
Kuithanstraße 70
Bernatzki, Walter
Wichburgstraße 26
Eberhard, Karl Heinz
Huestraße 78
Harnacke, Cornelia
Unverhaustraße 2
Krüger, Erika
Am Funkturm 6
Naujokat, Rosemarie
Paulinenstraße 40
Prochnau, Dorothea
Lange Straße 93
Schütze, Dieter
Roseggerstraße 61
Wüstermann, Otmar
Zum Uhlenbrauck 26
Bodewig, Winfried
Wieprechtstraße 12
Eckardt, Udo
Lübecker Straße 16
Heinrich, Karl-Heinz
Ammerbaumweg 9
Kuhnau, Annegret
Arcostraße 23
Neff, Liane
Althoffstraße 33
Rausch, Thorsten
Wambeler Straße 12
Schwarz, Jürgen
Roseggerstraße 35
Zerfas, Margret
Hacheneyer Straße 55 f
Bohl, Karl-Heinz
Am Haselhof 2
Erbstösser, Siegfried
Nauenstraße 18
Heymann, Christiane
Schurfweg 8
Langner, Lutz
Werkloh 10
Nehm, Christa
Lange Straße 74
Reckermann Dr., Bettina
Am Kattenbrauck 1 A
Schwiertz, Detlef
Bauerstraße 5
Zöller, Christa
Uhlandstraße 130
Bonke, Ilse
Schleswiger Straße 26
Ertel, Udo
Helenenbergweg 8
Hildburg, Renate Maria
Roseggerstraße 52
Lauber, Christa
Hans-Wilhelm-Hansen-Weg 35
Neikes, Nicole
Sonnenstraße 204
Reinstein, Walter
Krählweg 14
Siepmann, Rolf
Osningstraße 16 c
Zwiehoff, Manfred
Studtstraße 28
Bonkowski, Dieter
Rittershausstraße 15
Faust, Herbert
Trumweg 3
Hölscher, Reiner
Droote 73
Lessat, Ursula
Uhlandstraße 137
Neukirchen, Anneliese
Arcostraße 23
Rendschmidt, Gabriele
Rückertstraße 8
Steinberg, Ehrhard
Koerstraße 16
Brinsa, Heike
Generationenweg 1
Fincke, Gabriele
Roseggerstraße 36
Kappler, Horst
In der Liethe 45
Liebermann, Meike
Arcostraße 17
Nierhaus Dr., Friedhelm
Goethestraße 39
Richter, Norbert
Flughafenstraße 394
Steinberg, Elisabeth
Hortensienstraße 8
Brückner, Andreas
Heinrichstraße 27
Fischer, Elke
Am Hedreisch 29
Karkutt, Gerhard
Arcostraße 33
Lierhaus, Helmut
(bis 26. 03. 2012)
Boldtstraße 7
Niggemann, Christine
Sonnenstraße 206
Riedel, Marion
Steubenstraße 4
Thielen, Rita
Althoffstraße 14
Brummel, Heinz
Uhlandstraße 134
Fischer, Regina
Im Bruch 21
Obermöller, Monika
Neuer Graben 168 a
Rohkämper, Sigrid
Unverhaustraße 10
Thißen, Detlev Frank
Stresemannstraße 16
Czarnetzki, Dieter
Bauerstraße 3
Fräger, Günther
Werkloh 10
Lotz, Gisela
Westkamp 17
Ös, Nadire
Paulinenstraße 32
Rosenstedt, Heiko
Uhlandstraße 144
Ulrich, Gabriele
Karl-Liebknecht-Straße 35
Dahlbüdding, Oliver
Heckenrosenweg 4
Freund, Renate
Am Bentenskamp 38
Lügger, Manfred
Keltenstraße 37
Oste, Björn
Paul-Hoffmann-Straße 6
Safari, Navid
Neuer Graben 118
Uphus, Hedwig
Heinrichstraße 51
Dierkes, Friedhelm
Steinäckerstraße 34
Frommen, Christa
Rheinische Straße 79
Maciolek, Heinrich
Werkloh 8
Parkhof, Reinhard
Arcostraße 36
Schaffer, Daniel
Haenischstraße 8
Weiss, Christian
In der Liethe 53
Groß, Marlies
An der Gosekuhle 12
Große, Rosa
Hortensienstraße 14
Kasik, Gülten
Paulinenstraße 24
Kirchhoff, Martin
Derner Straße 461
Kirchhoff, Ulrich
Rechenweg 2
Klos, Detlef
(ab 25. 07. 2012)
Hacheneyer Straße 180 j
Kothe, Ursula
Krählweg 19
Lipke, Hans-Dieter
Dorneburgweg 10
Organe/Nachruf
Nachruf
14 |
Aufsichtsrat
| 15
Lauber, Peter; Vorsitzer
Rechtsanwalt und Notar a.D.
gewählt bis 2015
Kern, Hannelore
Personalleiterin
gewählt bis 2015
Reckmann, Hans-Werner
Geschäftsführer
gewählt bis 2013
Stegmaier Dr., Peter
Assistant Professor
gewählt bis 2013
Sudahl, Walter; stellv.
Vorsitzer
techn. Angestellter
gewählt bis 2014
Köhler, Winfried
Rechtsanwalt
gewählt bis 2014
Rüther, Gerhard
Rohrschlosser
gewählt bis 2015
Veith, Margret
Verw.-Angestellte
gewählt bis 2014
Kuhn, Heinz-Josef
Bankkaufmann
gewählt bis 2014
Ruwe, Claudia
Versicherungskauffrau
gewählt bis 2013
Winterkamp, Martin
Zahntechnikermeister
gewählt bis 2013
Langenkämper, Michael
Diplom-Kaufmann
gewählt bis 2014
Sarach, Hans-Robert
Postbeamter
gewählt bis 2013
Liebermann, Klaus
Elektromonteur
gewählt bis 2013
Schubert, Karl-Heinz
(bis 26. 06. 2012)
Tischler
gewählt bis 2012
Gaertner, Helga
Einzelhandelskauffrau
gewählt bis 2015
Habermann, Burkhard
(bis 26. 06. 2012)
Lokomotivbetriebsinspektor
gewählt bis 2012
Hötte, Ursula
Krankenschwester
gewählt bis 2014
Hünerhoff, Rainer
Krankenpfleger
gewählt bis 2015
Rademacher, Peter
kfm. Prokurist
gewählt bis 2013
In Trauer gedenken wir unserer Verstorbenen
Heinrich Wellen
nebenamtliches Vorstandsmitglied
Alfred Grimm
langjähriges Mitglied der Vertreterversammlung
Sprungala Dr., Martin
Historiker
gewählt bis 2014
Insgesamt schieden durch Tod
210 Mitglieder
aus unseren Reihen.
Vorstand
Große-Wilde, Franz-Bernd
Vorsitzender
Ruwe, Michael
stellv. Vorsitzender
Reckermann, Friedrich Wilhelm
(bis 30. 06. 2012)
Trockels, Martin
Wir werden ihnen stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Wellen, Heinrich
(† 30. 07. 2012)
BeRIcHT DeS AUFSIcHTSRATS
16 |
bericht
DES AUFSICHTSRATS
Der Aufsichtsrat hat sich in acht Sitzungen gemeinsam mit dem Vorstand sowie in den Arbeitsausschüssen des Aufsichtsrats regelmäßig und eingehend über die Lage der Genossenschaft im Geschäftsjahr
2012 informiert. Der Vorstand erstattete im Rahmen der Sitzungen Bericht über die Entwicklung der
immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, über aktuelle Maßnahmen und Projekte, die wirtschaftliche Entwicklung der Spar- und Bauverein eG in den einzelnen Geschäftsfeldern sowie die Personalentwicklung. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat auch in schriftlicher Form informiert, etwa über
die Quartalsberichte zum Risikomanagement oder die jährliche Übersicht zu den Finanzanlagen/
kurzfristigen Geldanlagen von Genossenschaft und Tochter-GmbH.
Der Aufsichtsrat hat sich mit allen für das Unternehmen relevanten Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung und des Risikomanagements befasst und über die nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung des Aufsichtsrats zur Prüfung und Zustimmung vorgelegten Geschäfte entsprechende
Beschlüsse gefasst.
In einer geschlossenen Sitzung befasste sich der Aufsichtsrat weiterhin mit der Tagesordnung für die
Vertreterversammlung, mit der Gestaltung der künftigen Vorstandsstruktur sowie mit der Beratung
einer separaten Compliance-Regelung für den Aufsichtsrat.
Die ordentliche Vertreterversammlung für das Geschäftsjahr 2011 fand am 26. 06. 2012 in harmonischer
und konstruktiver Atmosphäre statt. Der Vorstand trug seinen Bericht über das Geschäftsjahr 2011 vor
und gab einen Überblick über die in den ersten Monaten des Jahres 2012 geleistete Arbeit sowie die noch
anstehenden Vorhaben; der Aufsichtsrat erstattete ebenfalls Bericht. Die Damen und Herren der Vertreterversammlung genehmigten den Jahresabschluss und stimmten der vorgeschlagenen Gewinnverteilung zu. Die Vorstandsmitglieder sowie der Aufsichtsrat wurden entlastet.
| 17
In der Vertreterversammlung am 26. 06. 2012 wurden die satzungsgemäß ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Helga Gaertner, Rainer Hünerhoff, Hannelore Kern, Peter Lauber und Gerhard Rüther
wiedergewählt. Die Vertreterversammlung beschloss die Reduzierung der Aufsichtsratsmandate von
21 auf 19 Personen in 2012 und auf 18 Personen in 2013, sodass für die ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Burkhard Habermann und Karl-Heinz Schubert keine Neuwahlen stattfanden.
Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss 2012, der Lagebericht sowie der Vorschlag zur Verteilung des Bilanzgewinns wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats zur Prüfung vorgelegt und in Gegenwart des Abschlussprüfers im Rahmen der Schlussbesprechung am 11. 04. 2013 umfassend behandelt.
Der Aufsichtsrat stimmte diesen Vorlagen einstimmig zu.
Der Aufsichtsrat schließt sich dem vom Vorstand erstatteten Bericht an und schlägt
der Vertreterversammlung die Annahme des gesamten Rechnungswerks und die
vorgeschlagene Verteilung des Reingewinns vor. Er empfiehlt der Vertreterversammlung, den Vorstandsmitgliedern aufgrund der erfolgreichen und zielgerichteten Unternehmensführung für das Geschäftsjahr 2012 Entlastung zu erteilen.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeitern der
Genossenschaft für ihre Leistungsbereitschaft, Motivation und die
erfolgreiche Zusammenarbeit sowie den Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen.
Dortmund, den 12. April 2013
Peter Lauber
Vorsitzer des Aufsichtsrats
Peter Lauber, Vorsitzer des
Aufsichtsrats der Spar- und
Bauverein eG Dortmund
INTeRVIeW MIT DeM VORSTAND
18 |
DIE GENOSSENSCHAFT IST FüR DIE ZUKUNFT
GUT AUFGESTELLT
| 19
Der Gesamtvorstand im Interview über Branchen- und Standortentwicklung, das Genossenschaftswesen im
Allgemeinen und über die strategische Ausrichtung der Spar- und Bauverein eG im Speziellen
Wo steht die Wohnungswirtschaft heute, und welche
Herausforderungen sehen Sie mit Blick auf die Zukunft?
Franz-Bernd Große-Wilde Allgemein auf die Branche
bezogen gab es Anfang der 1990er Jahre mit der Aufhebung
der Wohnungsgemeinnützigkeit einen großen Bruch. Seither haben sich die Wohnungsanbieter deutlich differenziert.
In dem Zusammenhang geht es darum, sich zu positionieren. Darüber hinaus bestehen die Herausforderungen
auf der einen Seite darin, Gewinn zu erzielen, obwohl die
Auflagen in immer stärkerem Maße steigen. So sind wir
z. B. durch die Energiesparverordnung, die bislang gültige
Verpflichtung zur Sanierung der Abwasserleitungen oder
die Trinkwasserverordnung an höhere Auflagen gebunden,
die wir nicht in höhere Erträge umsetzen können.
Neben der Wirtschaftlichkeit geht es auf der anderen Seite
immer auch darum, die soziale Komponente der Genossenschaftsarbeit im Blick zu behalten. Die Förderung stabiler
Nachbarschaften und soziale Hilfeleistungen sowie den
barrierefreien Umbau in langjährigen Nutzungsverhältnissen
halte ich in diesem Zusammenhang für sehr wichtig. Durch
Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur und
damit auch in der Bewohnerstruktur sind die
Anforderungen vielschichtiger geworden. Der
Standardgrundriss der 1950er, 1960er Jahre
reicht heute nicht mehr aus, die Zielgruppen
wünschen sich individuellere Lösungen.
Wo sehen Sie heute und zukünftig den
Spar- und Bauverein im Vergleich zu
anderen Wohnungsanbietern?
Michael Ruwe Aktuell und
zukünftig sehe ich den Sparund Bauverein im regionalen
Markt in Dortmund deutlich
positioniert als ein Unternehmen, das für Qualität
und genossenschaftliches
Franz-Bernd Große-Wilde,
Vorstandsvorsitzender
Wohnen steht. Wir haben nicht nur das reine Objekt „Wohnen“ im Angebot, sondern bieten klassischerweise das an,
was Genossenschaft ausmacht: Mitverantwortung und das
Miteigentum an Besitz. Ich sehe uns – über die Zeiten hinweg
– als einen der führenden „Treiber“ in der Entwicklung der
einzelnen Quartiere, in der Wohnumfeldverbesserung und im
Finden neuer, bedarfsgerechter Wohnformen. Dabei engagieren wir uns nicht nur im Dortmunder Wohnungsmarkt,
sondern Herr Große-Wilde ist in vielen landesbezogenen
und auch bundesweiten Fachgremien mit Relevanz für die
Wohnungswirtschaft aktiv.
Wie wird sich der Standort Dortmund in den nächsten
Jahren entwickeln, und welche Auswirkungen hat das auf
die Geschäftstätigkeit der Genossenschaft?
Martin Trockels Wenn man den Standort Dortmund mit
anderen Städten vergleicht – sei es in NRW nun Essen oder
Düsseldorf oder überregional betrachtet Hamburg –, fällt
auf, dass dort ein ganz anderes Mietniveau herrscht. Wir
haben bei uns die glückliche Situation, dass wir unseren
Anteilseignern dauerhaft Wohnraum zu einem wirklich angemessenen Preis zur Verfügung stellen konnten und können,
auch in Hinblick auf das Einkommen. Wir werden gefordert
sein, diesen Standard in der Zukunft aufrechtzuerhalten.
Was wird aus Ihrer Sicht mit den Wohnsiedlungen
großer internationaler Privatinvestoren passieren, die
immer mehr herunterkommen und teilweise bereits
leergezogen sind?
Michael Ruwe Seit dem Wegfall der Wohnungsgemeinnützigkeit liegt es in der Verantwortung der Politik, dafür
zu sorgen, dass Quartiere nicht verelenden, wenn Bestände
privatisiert und von großen Investoren aufgekauft werden,
die sich nicht mehr an bestimmte Standards gebunden
fühlen. Einige Private-Equity-Gesellschaften versuchen,
mit ganzen Siedlungen Renditen zu erzielen, die man bei
seriöser wohnungswirtschaftlicher Handlungsweise nicht
realisieren kann. Infolgedessen wird z. B. das Mietniveau bis
Martin Trockels
Michael Ruwe, stellvertretender Vorsitzender
zur Schmerzgrenze ausgereizt, dringende Instandsetzungsarbeiten werden oft nicht mehr durchgeführt – bis am Ende
ein praktisch nicht mehr vermietbarer Trümmerhaufen bleibt.
Ist die Bausubstanz nachhaltig geschädigt, muss auf Kosten
der Allgemeinheit abgerissen werden. Das wird die Allgemeinheit so nicht mehr lange akzeptieren. Mittlerweile hat
auch die Politik erkannt, dass es so nicht weitergehen kann.
Insofern liegt NRW-Bauminister Michael Groschek mit seinem
Vorstoß genau richtig: Eigentümer, die der Verpflichtung zur
Sanierung ihrer Gebäude nicht nachkommen, sollen die Kosten für den Zwangsabriss der „Schrott-Immobilien“ tragen.
Betrachtung im Quartierszusammenhang. Wir sehen kein
Gebäude isoliert für sich, sondern immer in Verbindung mit
dem Quartier, in dem es steht.
Martin Trockels Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass
man sich auf sein eigenes Unternehmen und die Mitglieder
fokussieren sollte, denen wir in erster Linie verpflichtet sind.
Allerdings können einige Siedlungen, wenn man sich z. B.
Dortmund-Mengede ansieht, zu einem Stadtteilproblem
werden. Da muss man sich mit der Kommune gemeinsam
an einen Tisch setzen, um eine Lösung zu finden. Die an der
Rendite orientierte Haltung dieser Investoren wird das jedoch
nicht einfach machen.
Welche grundlegenden Strategien wird die Genossenschaft in den nächsten Jahren verfolgen?
Franz-Bernd Große-Wilde Im Vergleich zu einem
Immobilienhandelsunternehmen sind wir ganz klar
Bestandshalterunternehmen, wir werden also auch in den
kommenden Jahren immer das hohe Investment in den
Wohnungsbestand einbringen und mit einer nachhaltigen
Rendite zufrieden sein. Als Genossenschaft ist unser oberster Grundsatz die Mitgliederförderung, insofern müssen
wir uns für die grundlegenden Strategien folgende Frage
stellen: Welche Methoden finden wir, um unsere Mitglieder
zu fördern – entsprechend ihren Bedürfnissen? Wir müssen
sie auf den Weg in die Zukunft mitnehmen und jetzt planen,
damit wir auch nachfolgenden Generationen etwas zu
bieten haben. Hinzu kommt, dass die kommunalen Kassen
vergleichsweise leer sind. Infolgedessen sind gerade standortbezogene Unternehmen wie wir gefragt, teils kommunale
Aufgaben zu übernehmen. Dabei geht es immer auch um die
Wie nachhaltig agiert die Genossenschaft?
Michael Ruwe Die Nachhaltigkeit unseres Handelns zeigt
sich zunächst einmal darin, dass wir 2013 unser 120-jähriges
Bestehen feiern dürfen. Unsere Unternehmensform ist an sich
schon ein Synonym für Nachhaltigkeit, weil wir eine Eigentümergemeinschaft sind, die darauf setzt, die Substanz des
Unternehmens zu erhalten und zu verbessern. So fließen von
jedem erwirtschafteten Euro ungefähr 70 Cent wieder zurück
in unseren Bestand. Des Weiteren sind die verschiedenen Preise, die wir in den vergangenen zwei Jahren für realisierte Bauprojekte erhalten haben, ein Indikator für die Nachhaltigkeit
unserer Leistung. Wir gestalten Wohnraum so, dass sich die
Menschen dort wohlfühlen, und schließen dabei Umweltaspekte, Entsorgungsaspekte und auch Energieeffizienz mit
ein. Diese werden zwar vom Gesetzgeber teilweise gefordert,
durch unsere Maßnahmen aber in besonderer Weise gelebt.
Die Genossenschaft reagiert auf den demografischen
Wandel seit Langem schon mit vielen zielgruppenspezifischen Angeboten – vor allem für das Alter. Inwieweit
haben Sie auch jüngere Zielgruppen im Blick?
Michael Ruwe Viele junge Menschen sind Teil unserer
Genossenschaft. Vor allem für Studenten bieten wir sehr
kostengünstigen Wohnraum an. Außerdem haben wir z. B.
Einfamilienhäuser im Angebot, wenngleich in begrenzter
Anzahl, sodass wir auch Familien mit drei oder vier Kindern
einen angemessenen Wohnraum bieten können. Das Paradebeispiel für unsere Attraktivität bei jungen Leuten ist der
Althoffblock. Der Anteil der jungen Bewohner ist hier sehr
hoch und unsere jungen Mitglieder wohnen relativ lange
bei der Genossenschaft. Aktuell überarbeiten wir unsere
Internetplattform, damit wir verstärkt auf die Informationsbedürfnisse junger Menschen eingehen können.
INTeRVIeW MIT DeM VORSTAND
20 |
Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise hat das Vertrauen vieler Kunden ins Bankensystem gelitten. Wie
beurteilen Sie in diesem Zusammenhang den Stellenwert
der genossenschaftseigenen Spareinrichtung für Ihr
Unternehmen?
Martin Trockels Die Spareinrichtung hat vom Ursprung
her die Aufgabe, das Unternehmen im Bereich der Finanzierung ein Stück weit unabhängiger von den Banken zu
machen. Wenn unsere Mitglieder in ihre Wohnung, in ihre
Genossenschaft investieren, dann wissen sie, wohin ihr Geld
fließt, und wir können dieses Geld – für die Sparer günstiger
und für uns auch günstiger – für unsere satzungsgemäßen
Zwecke verwenden.
Michael Ruwe Die Menschen vertrauen denen, die sie
kennen. Für viele gilt der Grundsatz stärker denn je: Lege
dein Geld nur so an, dass du die Anlageform selber verstehen
kannst. Ein Unternehmen hat nicht 120 Jahre Bestand, wenn
man kurzfristigen Renditeerwartungen und Trends hinterherrennt. Die Spareinrichtung hat sich historisch gesehen für das
Unternehmen und die Sparer immer gelohnt.
Franz-Bernd Große-Wilde Einerseits ist die Spareinrichtung für uns ein Finanzierungsinstrument, andererseits
ein Mitgliederbindungsinstrument. Viele Kunden kommen
persönlich vorbei, um sich ihre Zinsen gutschreiben zu lassen.
Der persönliche Kontakt liegt ihnen am Herzen, sie möchten
mit uns sprechen, persönlich beraten werden.
Welche besonderen Projekte planen Sie für die Zukunft?
Franz-Bernd Große-Wilde Der Reiz liegt natürlich in
der Vielfalt. Es gibt viele verschiedene Projekte, die parallel
laufen. Bei Projekten denkt man natürlich zuerst ganz
konkret an Bauprojekte. Hier werden wir weiterhin auf dem
gewohnt hohen Niveau investieren. Deshalb wird es ganz
tolle Bestandsmodernisierungen geben. Es gibt beachtliche
Neubauprojekte wie im Althoffblock, wo wir zurzeit 125
Wohnungen vorrangig für ältere Menschen errichten. Im
Mittelfristzeitraum planen wir ein Projekt in DortmundSchüren – dort soll eine Energie-Plus-Siedlung entstehen, die
bisher größte in Dortmund, also wieder ein neues Modell,
das wir in die Tat umsetzen. Zu unseren Projekten gehört
aber auch so etwas wie das Festmagazin anlässlich unseres
120-jährigen Bestehens. Wir möchten für und mit unseren
Mitgliedern eine nachhaltige Kommunikation aufbauen. Im
Zuge dessen werden wir im Rahmen von Kooperationspro-
jekten auch in Schulen gehen, um junge Menschen mit dem
genossenschaftlichen Gedanken vertraut zu machen.
Wie wird sich der Spar- und Bauverein in der Verwaltung
weiterentwickeln?
Franz-Bernd Große-Wilde Wir haben jetzt gerade erst die
Hauptverwaltung erweitert und an diesem Standort, der für
uns eine 1-a-Lage ist, 20 neue Arbeitsplätze geschaffen. Im
Dortmunder Norden planen wir noch eine gewisse Ausweitung der Außenstelle in der Unverhaustraße. Das entspricht
unserem Ziel, in den Wohngebieten möglichst vor Ort präsent
zu sein. Die Zahl der Mitarbeiter wird nicht nennenswert
steigen. Wir haben, was unsere Verwaltungskosten betrifft,
ohnehin eine unterdurchschnittliche Quote. Die Arbeitsbelastung ist schon hoch, die Professionalität aber auch.
Was sich zunehmend ändert, ist die Art der Tätigkeitsfelder.
Es geht heutzutage weniger um hierarchische Strukturen,
sondern vielmehr um Projektarbeit und darum, abteilungsübergreifend Geschäftsprozesse zusammenzulegen, um so
an den einzelnen Themen aus verschiedenen Blickwinkeln
arbeiten zu können. Das erhöht den Reiz jeder einzelnen
Tätigkeit. Schwerpunkt ist ferner seit ganz vielen Jahren
die intensiv betriebene Aus- und Weiterbildung im Unternehmen. Es gibt 290 Genossenschaften in NRW, die zusammen
150 Auszubildende beschäftigen. Davon haben alleine wir
10 Auszubildende.
Wie wird sich die Zusammenarbeit von Vorstand, Aufsichtsrat, Vertretern und Mitgliedern weiterentwickeln?
Michael Ruwe Die Zusammenarbeit mit den einzelnen
Gremien wird sich weiter professionalisieren. Dies ist schon
allein dadurch bedingt, dass die BaFin und der Gesetzgeber
immer höhere Anforderungen an das Qualifikationsprofil
sowie an die Aufsichtsführung und Kontrolle stellen. Wir
möchten die Informationspolitik gegenüber unseren Gremien und Mitgliedern weiterhin auf einem sehr hohen Niveau
halten. Nach wie vor werden wir sie im Sinne von Satzung
und Geschäftsordnung in Entscheidungsprozesse mit einbeziehen und dazu verstärkt moderne Kommunikations- und
Informationsmittel einsetzen.
Einerseits wird ja immer mehr Professionalisierung in der
Gremienarbeit vorausgesetzt, andererseits sollen den
Genossenschaftsmitgliedern möglichst weitgehende
Mitwirkungsrechte eingeräumt werden. Wie geht das
zusammen?
Martin Trockels Es ist natürlich richtig und wichtig,
dass der Sachkundenachweis innerhalb des Aufsichtsrats
gegeben ist. Man braucht Leute, die kaufmännisch geprägt
sind und ihren Überwachungsaufgaben gerecht werden. Auf
der anderen Seite ist es wichtig, dass der Aufsichtsrat den
gesamten Anforderungen einer Wohnungsbaugenossenschaft Rechnung trägt und sich möglichst aus Mitgliedern
rekrutiert, die die Strukturen und Prinzipien der Genossenschaft kennen. Die Rechtsform der Genossenschaft ist dabei
hilfreich, weil die Mitglieder letztlich den Aufsichtsrat wählen. Auf der anderen Seite sind bei über 18.000 Mitgliedern
ausreichend Möglichkeiten gegeben, kompetente Vertreter
zu finden.
Warum hat Genossenschaft – und insbesondere der Sparund Bauverein – Zukunft, und was wünschen Sie sich für
die Zukunft?
Franz-Bernd Große-Wilde Genossenschaft hat Zukunft,
weil unser Geschäftsmodell dem Nutzerinteresse am
nächsten kommt. Jeder Mieter, jeder Bewohner wünscht sich
Sicherheit, keine Anonymität, sondern Eingebundenheit,
Identifikation. Ich wünsche mir, dass das Modell durchaus
noch Verbreitung findet.
Martin Trockels Ich wünsche mir, dass wir weiterhin Impulse von unseren Mitgliedern bekommen und diese dann auch
umsetzen können. Wenn wir junge, „mittelalte“ und ältere
Mitglieder haben und auf ihre Bedürfnisse eingehen, müssen
wir uns keine Sorgen um die Zukunft machen.
Michael Ruwe Das historisch bewährte, sehr am Mitglied
orientierte erfolgreiche Geschäftsmodell der Genossenschaften, das Basisdemokratie schlechthin ist und dem
Gemeinschaftsnutzen am meisten dient, soll auch in den
nächsten Jahren noch weiter ausgebaut werden und seine
Marktpräsenz steigern. Wir wollen auch in Zukunft das Wohl
unserer Mitglieder fördern und ihre Wohnsituation kontinuierlich verbessern.
„Genossenschaft hat Zukunft, weil unser Geschäftsmodell dem Nutzerinteresse am nächsten
kommt. Jeder Mieter, jeder Bewohner wünscht sich Sicherheit, keine Anonymität, sondern
Eingebundenheit, Identifikation.“ Franz-Bernd Große-Wilde, Vorstandsvorsitzender
| 21
Geschäft und Rahmenbedingungen
22 |
Lagebericht
des Vorstands
Geschäft und Rahmenbedingungen
1. G esamtwirtschaftliche und branchenspezifische
­R ahmenbedingungen
WELT WIRTSCHAFT/EUROPA
Das Jahr 2012 wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr der Genossenschaften
erklärt. Auf diese Weise erhielten Genossenschaften die Chance, der Weltöffentlichkeit vor Augen
zu führen, welch starke Marktpartner sie in allen Wirtschaftsbereichen sind. Allein in Deutschland
vereinen sie mit ihren 20 Mio. Mitgliedern fast ein Viertel der deutschen Bevölkerung. Mehr als
800.000 Menschen arbeiten in der Genossenschaftsorganisation. Die rd. 7.500 Genossenschaften
– darunter etwa 2.000 Wohnungsgenossenschaften – sind eine treibende Kraft in Wirtschaft und
Gesellschaft. (GdW kompakt, 2012 eG, Teil 1, Vorwort)
Die weltwirtschaftliche Konjunktur hat 2012 nahezu überall an Fahrt verloren. Ein wichtiger Belastungsfaktor ist die nun schon länger anhaltende Schulden- und Vertrauenskrise im Euroraum.
Hinzu kommt, dass Anpassungsprozesse, die seit dem Platzen der Immobilienblase in den USA im
Jahre 2007 auch in anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften stattfinden, noch nicht abgeschlossen sind.
Ein Schuldenschnitt in Griechenland im März 2012 und unzählige Krisengipfel zur Situation in
Spanien, Italien oder zuletzt Zypern sind Etappen einer fortschreitenden Rezession in vielen
­Staaten im Euroraum. In acht Ländern schrumpfte im Berichtsjahr die Wirtschaftsleistung: am
stärksten in Griechenland (– 6 %), gefolgt von Portugal (– 3 %), Italien (– 2,3 %), Slowenien (– 2,3 %)
und Zypern (– 2,3 %). Immer deutlicher wird die Diskrepanz zwischen dem eher prosperierenden
Norden mit Deutschland als Zentrum und den schuldengeplagten Euroländern im Süden. Die
öko­nomische Heterogenität zeigt sich nicht nur an der unterschiedlichen Entwicklung der
Arbeitsmärkte, sondern beispielsweise auch daran, dass es in vielen Staaten zu einer Art
„De­indus­trialisierung“ gekommen ist. Während die Industrieproduktion in Deutschland nur
knapp unter dem im Jahre 2007 erreichten Rekordniveau liegt, ist in Frankreich ein Minus von
15 %, in Italien von 25 % und in Spanien und Griechenland sogar von 30 % zu konstatieren.
(M. M. Warburg & Co., 14. 02. 2013, S. 1)
| 23
Insgesamt handelt es sich bei der wirtschaftlichen Rezession in den genannten Ländern jedoch
weniger um ein Euro-Währungsproblem als vielmehr um eine Folge mangelnder Ausgabendisziplin vor allem der öffentlichen Haushalte. Dies hat 2012 zu Spannungen innerhalb der Europäischen
Union geführt, die im selben Jahr als Ganzes mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Die Südländer sind verbittert, insbesondere über das von Deutschland auferlegte „Spardiktat“,
während etwa in der deutschen Bevölkerung der Unmut über immer größer werdende Rettungsprogramme und Transferleistungen wächst. (M. M. Warburg & Co., 14. 02. 2013, S. 1)
Obwohl beispielsweise Italien Anfang 2013 gerade in einer Regierungskrise steckt oder das zypriotische Parlament im März 2013 den Rettungsvorschlag der Eurozone mit einem Paukenschlag
abgelehnt hat, reagieren die Finanzmärkte in Deutschland eher unbeeindruckt. Der deutsche
Aktienindex erreichte zum Jahresende 2012 seinen höchsten Stand seit Januar 2008 und hat sich
auch in den ersten Monaten des Jahres 2013 auf einem hohen Niveau eingependelt.
DEUTSCHL AND
Die deutsche Wirtschaft erwies sich in einem schwierigen Umfeld als widerstandsfähig und trotzte
der europäischen Rezession. Für den Jahresdurchschnitt 2013 erwarten die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute einen Zuwachs des Bruttoinlandprodukts von 1 % (Stand März 2013; der Wert
wurde inzwischen noch herunterkorrigiert). Die exportabhängige deutsche Wirtschaft kann einen
Teil der Nachfrageausfälle aus den europäischen Krisenstaaten durch Export­zuwächse in Drittländer wie China, die USA, Brasilien, Indien oder Russland ausgleichen.
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Deutschland stieg insgesamt um 2,3 % an;
dieser Zuwachs wurde überwiegend für den Konsum genutzt. Die Sparquote war in den vergangenen zwei Jahren so niedrig wie seit 2003 nicht mehr, was angesichts historisch niedriger Zinsen
nicht überrascht.
Mit 41,6 Mio. erreichte die Zahl der Erwerbstätigen 2012 im sechsten Jahr in Folge einen neuen
Höchststand. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2012 bei 6,7 %. Dies steht im Kontrast zur
Arbeitslosigkeit im Euroraum, die im Herbst 2012 einen neuen Negativrekord erreichte. Erschreckend sind insbesondere die hohen Zuwachsraten bei der Jugendarbeitslosigkeit: In Spanien und
Griechenland lag sie im November saisonbereinigt bei deutlich über 50 %. (GdW Berlin, VdW
Rheinland Westfalen, Textbausteine Lagebericht)
Geschäft und Rahmenbedingungen
24 |
| 25
Der Wohnungsbau zeigt 2012 mit einem Zuwachs von 1,5 % im dritten Jahr in Folge eine Aufwärtstendenz. Entsprechende Investitionen profitieren gegenwärtig von dem historisch niedrigen Zinsniveau, fehlender alternativer Geldanlagemöglichkeiten sowie einer günstigen Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die expansive Geldpolitik der EZB nährt zudem die Sorge vor einer Inflation, weshalb
Sachwerte als Anlagegut gefragt sind.
Viele neue gesetzliche Vorgaben nehmen Hauseigentümer zusätzlich in die Pflicht. Neben SEPA,
E-Bilanz oder Ende des Kehrmonopols zählt dazu auch die gesetzliche Rauchwarnmelderpflicht in
NRW mit Wirkung ab 01. 04. 2013: Mit einer Übergangsfrist ab 2017 müssen sämtliche Wohnungen
und Einfamilienhäuser in NRW mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Ein entsprechendes Gesetz hat
der Düsseldorfer Landtag mit breiter Mehrheit verabschiedet, ohne jedoch die Haftungsfragen ausreichend zu klären, die sich daraus ergeben, dass Vermieter für die Erstausstattung verantwortlich
sind, während die Wartungsverpflichtung auf die Mieter übertragen wurde.
Im Vorfeld der Bundestagswahl ist die Gewährleistung „bezahlbaren Wohnraums“ in Wohnungsneubau und -bestand von allen Parteien aufgenommen worden und entwickelt sich zum Wahlkampf­
thema: „Denn in den unteren Mietpreissegmenten, wo insbesondere in Ballungsgebieten ein hoher
Bedarf an bezahlbarem Wohnraum herrscht, passiert aktuell zu wenig“, mahnt auch GdW-Präsident
Axel Gedaschko. Der Wohnungsneubau sei durch die Anforderungen an die Energieeffizienz, aber
auch durch die Baugrundpreise so teuer geworden, dass er sich in vielen Fällen nur noch im oberen
Mietpreissegment rechne. (WI 12/2013, S. 2)
Es gibt jedoch auch positive Veränderungen zu vermelden: So sind mit Inkrafttreten der novellierten Trinkwasserverordnung ab 14. 12. 2012 die Intervalle der obligatorischen Legionellenprüfungen
für Vermieter verlängert worden. Darüber hinaus ist in der allgemeinen Zusammenarbeit von Politik
und Wohnungswirtschaft festzustellen, dass mit zunehmender Bedeutung wohnungswirtschaftlicher Themen für den nahenden Bundestagswahlkampf das Interesse der Politik entsprechend
wächst und in vielen projektbezogenen Zirkeln sehr konstruktiv zusammen an der Verbesserung
der Rahmenbedingungen gearbeitet wird.
In der politischen Interessenvertretung stand weiter die sozialverträgliche Umsetzung der Energiewende im Blickpunkt. Aus Sicht der Wohnungswirtschaft würden noch höhere Ansprüche an die
energetische Modernisierung von Gebäuden, die im Berichtsjahr noch verhindert werden konnten,
investitionshemmend wirken und die Erreichung der Klimaschutzziele eher behindern. Hier sind differenziertere Strategien gefragt, etwa eine effizientere Nutzung der bestehenden Anlagentechnik oder
eine integrierte Betrachtung von Quartieren statt Fokussierung auf Einzelgebäude. (WI 11/2013, S. 3)
BRANCHENSPEZIFISCHE ENTWICKLUNG IN DORTMUND
BR ANCHENSPEZIFISCHE R AHMENBEDINGUNGEN
ÜBERREGIONALE ENT WICKLUNG
Zugunsten einer sozialverträglichen Umsetzung
der Klimaziele mahnte die
Wohnungswirtschaft
differenziertere Strategien
statt neuer Investitionsverpflichtungen an.
Viel diskutiert wurde im Berichtsjahr die Mietrechtsänderung, die im Bundesgesetzblatt am 18. 03. 2013
verkündet und am 01. 05. 2013 in Kraft treten wird. Einige Anpassungen wie etwa der Ausschluss des
Mietminderungsrechts bei energetischen Modernisierungen für einen Zeitraum von drei Monaten
werden seitens der Wohnungswirtschaft begrüßt. Andere Änderungen, z. B. die Absenkung der Kappungsgrenzen bei Anpassungen an die ortsübliche Vergleichsmiete in bestimmten Gebieten auf nur
noch 15 %, werden eher kritisch gesehen.
Aktuelle Überlegungen des Bundesjustizministeriums zur Novellierung des Genossenschaftsrechts
betreffen u. a. weitere Erleichterungen für „Kleinst“-Genossenschaften, die im GdW Berlin sowie in
vielen Genossenschaftsausschüssen in der Verbändelandschaft als kontraproduktiv abgelehnt werden: Die bisher verpflichtende Mitgliedschaft in einem Prüfungsverband, die Gründungsprüfung
sowie die laufende Jahresabschlussprüfung hätten sich in der Praxis bewährt und dazu geführt, dass
Insolvenzen im Genossenschaftswesen quasi unbekannt sind.
Ebenso kritisch werden aktuelle Erwägungen einer Wiedereinführung der Vermögenssteuer gesehen,
die mit extremen finanziellen Belastungen der professionellen Vermieter einherginge. Zumindest das
betriebsnotwendige Betriebsvermögen müsse von der Besteuerung ausgenommen werden.
Die Metropole Dortmund wächst – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Im Berichtsjahr 2012 ist
nicht nur die Zahl der Einwohner, sondern auch die Zahl der Studierenden und der Übernachtungsgäste deutlich gestiegen. Zu dieser Entwicklung haben u. a. viele Neubaugebiete beigetragen.
Im Bundesvergleich sind die Grundmieten für Altbauten in Dortmund fast paradiesisch. Laut Grundlagenerhebung für den neuen Mietspiegel, der bis 31. 12. 2014 festgeschrieben wurde, liegen sie
zwischen 3,50 Euro/m² und 8,50 Euro/m². Im Durchschnitt müssen laut Mietspiegel 5,10 Euro/m²
Grundmiete für Altbauten gezahlt werden. Die Preise für Neubauten unterliegen nicht den Richtwerten, die sich aus dem Mietspiegel ergeben. (WAZ v. 08. 01. 2013)
Die Wohnungsunternehmen in der Dortmunder Arbeitsgemeinschaft arbeiten unverändert sehr
kooperativ zusammen, engagieren sich an gemeinsamen Standorten und vertreten gemeinsame
Interessen in Abstimmung mit der Stadt Dortmund und relevanten lokalen Akteuren.
Die negativen Folgen großer Immobilienpaketverkäufe der letzten Jahre an oft unbekannte internationale Immobilienhandelsunternehmen treten dagegen leider mittlerweile in ganzen Wohnsiedlungen der Stadt offen zutage. Die Quartiere sind zwischenzeitlich teils mehrfach weiterveräußert
worden, mit der Folge zunehmender Fluktuation und Stigmatisierung; notwendige Instandsetzungsarbeiten werden nicht durchgeführt. Die Presse berichtet in Dortmund nahezu täglich dazu.
Ein Engagement der Eigentümer aus „Übersee“ für eine ganzheitliche, partnerschaftliche Stadtteilentwicklung vor Ort ist nach wie vor nicht erkennbar.
Auch 2012 engagierte sich
die Genossenschaft in
Kooperation mit weiteren
regionalen Akteuren für
eine an den Bedürfnissen
von Mensch und Stadt
orientierte Stadtteilentwicklung.
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
2. GESCHäFTSENTWICKLUNG IM BERICHTSJAHR
26 |
| 27
2.1 JAHRE SERGEBNIS
Mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 2.799.418,18 Euro (Vorjahr: 3.005.211,11 Euro) wurde im
Geschäftsjahr 2012 wiederum ein sehr gutes Jahresergebnis erzielt. Die strategische Zielsetzung,
einen Jahresüberschuss zu erwirtschaften, mit dem die planmäßige Dividende ausgeschüttet sowie
ausreichende Rücklagen zur weiteren Eigenkapitalstärkung dotiert werden können, wurde erreicht.
Das hohe Investitionsvolumen von 27,9 Mio. Euro macht gleichzeitig jedoch offensichtlich, dass es
zwar um wirtschaftliche Optimierung, aber nie um kurzfristige Gewinnmaximierung bzw. kurzfristige
Maximalrenditen zulasten der Qualität des Wohnungsbestands geht. Im Fokus der Geschäftstätigkeit
steht immer die nachhaltige Ergebnisstabilisierung bei möglichst hoher Investitionstätigkeit mit den
Zielen der Wohnwertsteigerung und Substanzstärkung im Anlagevermögen.
GeSchäFtSentWIcKLunG IM RücKbLIcK
55
50
47,77 48,05 48,89
45
40
34,89
35
30
25
29,85 30,96
27,81
4,80 5,69
4,37
8,38
36,93
38,87
8,33
9,32
40,42 41,10
9,80
9,95
45,77 46,07
43,58 44,41 44,71
41,71 42,66
12,13
11,00 11,33 12,23
10,49 10,92 10,66
10,24
10,20
51,70 52,40
49,89 50,70
12,27 12,74
12,93 13,32
13,24
Das gute Jahresergebnis ist logische Konsequenz der erfolgreichen Gesamtperformance der
Genossenschaft und der sowohl gewinnbringenden als auch sozial ausgewogenen Entwicklung
in den einzelnen Geschäftssegmenten. Im Kerngeschäft der Hausbewirtschaftung wurde insbesondere aufgrund der stabilen Vollvermietung mit nochmals gesunkenen Erlösschmälerungen
sowie einer sensibel und moderat betriebenen Mietanpassungspolitik der wesentliche Ergebnisbeitrag geleistet.
20
15
10
5
0
’91
’92
Sollmieten
Alle Angaben in Mio. Euro
’93
’94
’95
Gebühren und Umlagen
’96
’97
’98
’99
’00
’01
’02
’03
’04
’05
’06
’07
Die Prokuristen und der Vorstandsvorsitzende der Spar- und Bauverein eG bei einer Feierstunde mit langjährigen Geschäftspartnern aus der Region (v. l. n. r.): Matthias Dieckmann, Franz-Bernd Große-Wilde, Markus Klukas, Ulrich Benholz
(Foto: Christian Wiemhöfer)
’08
’09
’10
’11
’12
Trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen konnte auch in der Spareinrichtung ein positiver
Gesamtertrag erzielt werden. Aufgrund der zahlreichen Berührungspunkte von Hausbewirtschaftung und Spareinrichtung wurde im Rahmen der Ertragslage 2012 wiederum ein zusammengefasstes Spartenergebnis dargestellt.
Wirtschaftliche Optimierung bei konsequenter
Pflege der Substanz und
gezielter Wohnwertsteigerung: Dafür steht
auch 2012 das sehr gute
Jahresergebnis der
Genossenschaft.
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
28 |
WIR
| 29
INVESTIEREN
IN SUBSTANZ.
Zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität in den
jeweiligen Quartieren wurden auch im Geschäftsjahr
Alt und Neu auf einen Blick: So strahlend hell wie die Fassaden rechts wird sich die Althoffstraße (Do-Innenstadt-West) bald
von allen Seiten präsentieren.
2012 umfangreiche Instandhaltungs- und Modernisierungsprogramme realisiert. Im Rahmen der jährlichen
Investitionen flossen allein insgesamt ca. 7 Mio. Euro in
verschiedene Modernisierungsprojekte mit insgesamt
273 Nutzungseinheiten sowie etwa 700.000 Euro in die
Erweiterung der Hauptverwaltung Kampstraße 51 – 55.
Im Zuge des Großmodernisierungsprogramms wurden
die ausgewählten Wohngebäude bei jeweils unterschiedlicher Ausprägung umfassend optimiert. Insbesondere die Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs sowie die zeitgemäße Überarbeitung
technischer und funktionaler Ausstattungen zählten
bei den meisten Projekten zu den Schwerpunkten. Ein
besonderes Augenmerk galt der Neugestaltung von Fassaden, Treppenhäusern und des Wohnumfeldes.
Matthias Dieckmann, Prokurist der
Spar- und Bauverein eG
2.2 ENT WICKLUNG IN DEN EINZELNEN GE SCHäF TSZ WEIGEN
MODERNISIERUNG UND INSTANDHALTUNG
Alle Modernisierungsprogramme der Spar- und Bauverein eG wurden jeweils unter Berücksichtigung des individuellen Bearbeitungsbedarfs sowie der architektonischen Besonderheiten des
jeweiligen Haustyps durchgeführt. Während die Wohnhäuser „In der Liethe 35, 37“ eine vollständige Dämmung der beheizten Gebäudehülle sowie neue Balkone erhielten, beschränkten sich die
Arbeiten an den Gebäuden „Seydlitzstraße 4, Dessauer Straße 30, 32“, „Goethestraße 23 – 27“ und
„Grisarstraße 17, 19“ im Wesentlichen auf die technische und gestalterische Überarbeitung der Fassaden und Treppenhäuser einschließlich Haus- und Hoftüren. Energetische Maßnahmen waren aufgrund des bereits gegebenen Standards nicht erforderlich.
Mit einem Investitionsvolumen von rd. 2,8 Mio. Euro wurden im Berichtsjahr 13 Gebäude (Althoffstraße 13 – 35, Roseggerstraße 60) des bald 100 Jahre alten Althoffblocks modernisiert. Im Mittelpunkt standen die Erneuerung der historischen und städtebaulich wertvollen Fassaden sowie eine
ästhetisch wie funktional überzeugende Neugestaltung der Außenbereiche.
Aus dem gesamten Großmodernisierungsprogramm der Spar- und Bauverein eG im Berichtsjahr
werden im Folgenden die Sanierungsmaßnahmen „Chemnitzer Straße 65“ (Dortmund), „Hamburger
Straße 2 – 8, 2a, 8a“ (Unna) und „Am Hemesod 6, 8/An der Gosekuhle 10, 12“ (Dortmund) vorgestellt.
Im Rahmen der umfassenden Investitionen zur Verbesserung der Wohn- und
Lebensqualität flossen
allein 7 Mio. Euro in verschiedene Großprojekte.
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
30 |
| 31
An Komfort und Schönheit hat die Chemnitzer Straße 65 (Do-Innenstadt-Süd) gewonnen: Dafür stehen u. a. der barrierefreie
Zugang zur Volksbank-Filiale (l.) und die kunstvolle originalgetreue Fassadenverzierung.
ein Gebäude mit Geschichte in neuem Glanz – „chemnitzer Straße 65“
(Do-Innenstadt-Süd)
Die umfangreiche Modernisierung mit einem Investitionsvolumen von ca. 530.000 Euro erfolgte
in zwei Abschnitten. Zunächst wurden umfangreiche energetische Maßnahmen durchgeführt,
die u. a. die Dämmung der Kellerdecken, des Dachbodens und der Fassaden beinhalteten. Fenster,
Haus- und Hoftüren wurden ebenso erneuert wie die Elektroinstallationen, die Grundleitungen
und die Heizungsanlage. Auch die Entkernung führte die Spar- und Bauverein eG durch. Die Dortmunder Volksbank realisierte dann im zweiten Schritt den Innenausbau der ehemaligen Gaststätte zu einer Filiale, die Anfang Juli den Betrieb in den neuen Räumlichkeiten aufnahm.
Bei dem Eckhaus „Chemnitzer Straße 65“ handelt es sich um ein im Zweiten Weltkrieg zerstörtes
Gebäude, das in der Nachkriegszeit eher schlicht wieder aufgebaut worden ist. Die aktuelle künstlerische Gestaltung der Straßenansichten orientierte sich an den Originalplänen des ehemals
reich verzierten Gebäudes; so schmückt sich z. B. der Erker mit einer historischen Skizzierung. Aufgrund einer überzeugenden Verbindung von Historie und Moderne fand die Sanierung dieses
Objekts im „Saarlandstraßenviertel“ ausschließlich positive Resonanz.
Großflächige neue Vorstellbalkone (l.), zeitgemäße Fenster und komplett überarbeitete Fassaden: Von diesen und weiteren
Wohnwertsteigerungen profitieren Bewohner An der Gosekuhle 10, 12 und Am Hemesod 6, 8 (Do-Wambel).
Wohnen. Leben. erholen. – „hamburger Straße 2 – 8, 2a, 8a“ (unna-Königsborn)
Die Großmodernisierung im Bestandsquartier Unna-Königsborn folgt einem mehrjährigen Mittelfristplan mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 7 Mio. Euro. Sie begann bereits 2011 mit
der umfassenden Qualitätssteigerung der Gebäude „Schweriner Straße 5 – 9“ und wird voraussichtlich 2015 abgeschlossen sein.
Bei den in den 1970er Jahren errichteten Gebäuden in der Hamburger Straße stand 2012 die energetische Optimierung im Fokus. Wesentliche Bausteine waren die Wärmedämmung von Außenfassaden, Kellerdecken und Flachdächern sowie der Einbau doppelverglaster Fenster. Darüber
hinaus erfolgte auch der Abbau von Barrieren, sodass vorhandene Aufzüge nun auch ohne Überwindung von Treppenstufen erreichbar sind.
Auch das äußere Erscheinungsbild war Gegenstand der Modernisierungsmaßnahmen. So wurden
viele der düster wirkenden Betonvordächer durch neue, farbenfrohe Portale mit lichtdurchlässigen Glasdächern ersetzt. Ein Landschaftsarchitekt sorgte für eine attraktive Umgestaltung des
gesamten Wohnumfelds. Um den lebendigen und offenen Eindruck noch zu verstärken, wurden
Spielbereiche für Kinder unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Interessen sowie der
jeweiligen Altersstufen geschaffen.
„am hemesod 6, 8/an der Gosekuhle 10, 12“ (Do-Wambel)
Im Berichtsjahr wurden in die Modernisierung der überwiegend zweigeschossigen Wohngebäude
aus den 1930er Jahren rd. 1 Mio. Euro investiert. Dabei handelte es sich um den vierten Bauabschnitt; zuvor waren bereits 17 Häuser mit 80 Wohnungen „Am Hemesod/An der Gosekuhle“ in
drei Bauabschnitten erfolgreich überarbeitet worden. Bis zum endgültigen Abschluss des Modernisierungsprogramms sollen insgesamt 9,5 Mio. Euro verbaut werden. Neben den obligatorischen
Wärmedämmungen und dem Einbau doppelverglaster Kunststofffenster erfolgte zugleich eine
Erneuerung der Fassaden mit einem hohen Wiedererkennungswert. Zur weiteren Steigerung der
Wohn- und Lebensqualität in diesem Quartier hat die Spar- und Bauverein eG großflächige Balkone
angebaut, Terrassen angelegt und direkte Zugänge zu den Gärten geschaffen.
Schlicht und einfach viel freundlicher präsentiert sich die Hamburger Straße (Unna-Königsborn) dank der neuen Farbgestaltung.
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
Modernisierungen Goethestr. 23-27, Grisarstr. 17, 19 (Do-Innenstadt)
32 |
Modernisierungen Seydlitzstr. 4,
Dessauer Str. 30, 32 (Do-Hörde)
verkehrssicherheit
Neben den Verkehrssicherungsprüfungen von Bäumen, Spielplätzen, Gebäuden (innen und
außen), Elektronik, Gas- und Brandschutz stand auch die Untersuchung unserer Anlagen zur Trinkwassererwärmung auf Legionellen im Fokus. Legionellen sind Bakterien, die sich im warmen
Trinkwasser vermehren. Erst wenn sie in hoher Konzentration eingeatmet werden – z. B. über den
Wassernebel beim Duschen – , können sie Erkrankungen verursachen. Laut angepasster Trinkwasserverordnung vom Dezember 2012 müssten die Erstuntersuchungen der Anlagen erst zum
31. 12. 2013 beendet sein, waren bei der Spar- und Bauverein eG jedoch bereits 2012 weitgehend
abgeschlossen.
Ein Duschverbot war bisher nicht erforderlich. Von 829 Trinkwasserproben wiesen nur 25 eine
leichte Kontamination auf, was einer sehr niedrigen Quote von 3 % entspricht. Die Gesundheit der
Bewohner war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Die betroffenen Anlagen wurden in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt sorgfältig desinfiziert und im Anschluss erneut kontrolliert.
Ein schönes Beispiel für die einladende Neugestaltung der Eingangsbereiche in der Althoffstraße
Geplante und ungeplante Instandhaltungsmaßnahmen
Auch die folgenden Beispiele aus dem Spektrum der Einzelmaßnahmen machen den hohen Stellenwert der Wohnwerterhaltung und -verbesserung im Unternehmen deutlich. So erfolgte etwa
die umfassende Überarbeitung und Neugestaltung von 15 Treppenhäusern; in vielen Häusern
wurden die Briefkastenanlagen nach außen verlegt, um die Postzustellung zu erleichtern. Auch
die Erweiterung von Mülltonnenstand- und Fahrradstellplätzen gehörte zu den planmäßigen Aufgabenstellungen im Berichtsjahr. Exemplarisch sei hier die Umgestaltung des Innenhofs „Essener
Straße 15 – 25“ in der südwestlichen Dortmunder Innenstadt erwähnt.
In vier Bestandsgebäuden mit insgesamt 24 Wohneinheiten (Neuer Graben 126 – 132) erfolgte die
Umstellung von Heizungsanlagen mit 1-Rohr- auf 2-Rohr-Systeme, da diese ein energiesparenderes Heizen erlauben. Das Investitionsvolumen lag hier bei 181.578 Euro. Auch der Austausch ineffizienter Heizsysteme gehörte zum Arbeitsspektrum. Überwiegend bei Nutzerwechseln wurden in
66 Fällen Nachtspeicherheizungen durch Gas-Einzelthermen-Heizungsanlagen ersetzt.
Im Berichtsjahr wurden 167 Bäder komplett modernisiert, je nach Bedarfslage in barrierefreier
bzw. barrierereduzierter Ausführung mit Duschbad oder mit Wannenbad in ohnehin nicht barrierefrei zugänglichen Obergeschosswohnungen. Bei 22 der 167 Badmodernisierungen wurde im
Vergleich zur Ausgangsausstattung eine weitergehende Barriereminderung erreicht.
Laufende Reparaturen sowie Arbeiten im Zuge von Nutzerwechseln sind unvorhersehbar und
daher Teil der ungeplanten Instandhaltungsmaßnahmen.
MoDeRnISIeRunGen 2012
Modernisierungsprojekte
anzahl der nutzungseinheiten
Dortmund-Innenstadt
Althoffstr. 13 – 35, Roseggerstr. 60
100
Dortmund-Innenstadt
Chemnitzer Str. 65
9
532.347
Dortmund-Innenstadt
Umbau Kampstr. 51 – 55
1
702.484
Dortmund-Innenstadt
Goethestr. 23 – 27, Grisarstr. 17, 19
40
278.428
Dortmund-Wambel
Am Hemesod 6, 8, An der Gosekuhle 10, 12
22
994.390
Dortmund-Wambel
Koerstr. 14 (Vorlaufkosten Mod. 2013)
4
79.545
Dortmund-Hostedde
In der Liethe 35, 37
16
547.529
Dortmund-Hörde
Seydlitzstr. 4, Dessauer Str. 30, 32
38
168.973
Unna-Königsborn
Hamburger Str. 2 – 8, 2a, 8a
44
1.518.025
Diverse
Nachträgliche Kosten aus Vorjahr
Stadtteil
Investitionsvolumen
(in euR)
eG
geSaMT eg
2.858.159
35.898
274
7.715.779
| 33
Geschäft und Rahmenbedingungen
34 |
| 35
Klimafreundlich und farbenfroh: So präsentiert sich das neue Heizkraftwerk (DO-Schüren) mithilfe der Kunst-Agentur
„More than words“.
Offen, hell und freundlich: In den neu gestalteten Räumlichkeiten der Vermietungsabteilung fühlen sich Mitarbeiter und
(zukünftige) Bewohner gleichermaßen wohl.
Fernwärme
Neben den vorgenannten Maßnahmen realisierte die Genossenschaft in Kooperation mit der
DEW21 ein weiteres Modernisierungsprojekt: Die Fernwärmeversorgung der 308 Genossenschaftswohnungen in Dortmund-Schüren wurde grundlegend überholt. So wurde nicht nur eine moderne
Heizzentrale errichtet, sondern auch das komplette Wärmeverteilnetz erneuert. Diese Maßnahme
wird einen wesentlichen Beitrag zur Minderung des Energieverbrauchs in dem Genossenschaftsbestand leisten. Zugleich ist davon auszugehen, dass der CO2-Ausstoß um 190 t jährlich reduziert wird.
Die Investition in Höhe von ca. 1 Mio. Euro wurde größtenteils von der DEW21 getätigt.
Auch die Vermietungsabteilung ist umgezogen. Der Zugang zu den offenen, hellen Räumlichkeiten im Erdgeschoß der Kampstraße 55 ist ebenfalls barrierefrei. Einrichtung und Gestaltung der
Arbeitsplätze bieten nun noch mehr Raum für individuelle und diskrete Beratungen. Ein eigener
Empfang stellt sicher, dass jeder Besucher schnell an den richtigen Ansprechpartner vermittelt
wird. Die durch den Umzug der Vermietungsabteilung gewonnene Büroflache im Erdgeschoss
des Verwaltungsbereichs in der Kampstraße 51 wird künftig allein der Sparabteilung/Mitgliederverwaltung zur Verfügung stehen. Das ermöglicht auch hier eine räumliche Umorganisation
zugunsten noch diskreterer Beratungen.
Portfolioanalyse und -entwicklung
Im Zusammenhang mit der strategischen Bestandsentwicklung und -modernisierung wurde im
Berichtsjahr ein Portfoliomanagementsystem eingeführt, das ab 2013 zu ersten Optimierungen
führen wird. Die Implementierung hat zum Ziel, die Investitionen in den Immobilienbestand noch
bedarfs- und ergebnisorientierter zu steuern.
Investitionsübersicht 2008 – 2012
Leistung
2008
2009
2010
2011
2012
Laufende Instandhaltung eG
4.600.535
4.634.904
4.521.822
5.465.126
4.770.634
Grundlage der verschiedenen Investitionsstrategien ist eine Anfang 2012 durchgeführte Aufnahme
des gesamten Bestands unter bautechnischen Gesichtspunkten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden im Zuge der Analyse mit kaufmännischen, energetischen und infrastrukturellen Kennwerten zusammengeführt, woraus sich ein umfassendes Bild jedes einzelnen Gebäudes ergab.
Planmäßige Instandhaltung eG
1.244.280
1.527.417
1.371.019
1.486.547
2.030.278
Wohnungswechsel (inklusive Badmodernisierung bei
bestehenden Nutzungsverhältnissen) eG
8.097.682
7.106.271
7.173.930
6.703.413
6.683.592
13.942.497
13.268.592
13.066.771
13.655.086
13.484.504
Die auf diese Weise gebündelten Informationen erleichterten die Entwicklung differenzierter Strategien je Gebäude, die auf einen Zeithorizont von 15 Jahren abstellen. Denn so verschieden die
einzelnen Gebäude sind, so individuell ist die weitere Bestandsentwicklung zu betreiben, um im
Sinne der Mitglieder optimale Ergebnisse zu erzielen.
Großmodernisierungen, WE-Zusammenlegungen, Umbauten u. a. eG
8.863.156
6.318.657
6.542.624
6.142.850
7.715.779
22.805.653
19.587.249
19.609.395
19.797.936
21.200.283
3.494.196
9.385.364
6.857.452
6.357.791
6.704.012
26.299.849
28.972.613
26.466.847
26.155.727
27.904.295
123.041
136.400
147.158
148.303
109.719
0
5.000
854.606
1.087.059
0
123.041
141.400
1.001.764
1.235.362
109.719
26.422.890
29.114.013
27.468.611
27.391.089
28.014.014
37.221.007
37.538.437
38.068.898
38.616.193
39.389.095
525.359
525.359
527.921
533.869
536.528
37.746.366
38.063.796
38.596.819
39.150.062
39.925.623
70
76
71
70
70
Zwischensumme Instandhaltung eG
Summe Instandhaltung und Modernisierung eG
Neubautätigkeit eG
Investitionen insgesamt eG
Mehr Raum für mehr Service
Die Genossenschaft zeichnet sich seit Jahren durch kontinuierliches Wachstum aus, das in Verbindung mit allgemein gestiegenen Anforderungen auch zu einer erhöhten Mitarbeiterzahl geführt
hat. Die bisherige räumliche Situation in der Verwaltung ist daher an ihre Grenzen gestoßen. Um
den etablierten Standort zu sichern und zugleich Raum für noch besseren Service zu bieten,
wurde ein mehrstufiges Erweiterungskonzept entwickelt.
So ist das Technische Bestandsmanagement im Spätsommer 2012 vom Erdgeschoss ins erste
Obergeschoss des Gebäudes Kampstraße 55 gezogen. Mit einer umfangreichen Umbaumaßnahme hat die Genossenschaft hier auf einer Fläche von 364 m² zusätzliche Büroräume geschaffen, die selbstverständlich barrierefrei zugänglich und nutzbar sind.
Laufende Instandhaltung GmbH
Großmodernisierungen GmbH
Investitionen insgesamt GmbH
Investitionen Gesamt
Erträge aus Sollmieten/Pachten u. a. eG
Erträge aus Sollmieten/Pachten u. a. GmbH
Erträge aus Sollmieten/Pachten Gesamt
Investition/Sollmieten in %
Alle Angaben in Euro
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
36 |
STABILITÄT
| 37
IST MEHR
ALS EINE FRAGE
DER STATIK.
Der bereits in den Vorjahren zu verzeichnende positive
Geschäftsverlauf für die Fachbereiche des kaufmännischen Bestandsmanagements setzte sich im Berichtsjahr
weiter fort und lieferte erneut eine solide Grundlage für
die anhaltend hohe und überdurchschnittliche Reinvestitionsquote.
Per 31. 12. 2012 zählten 11.519 Wohnungen, 84 Gewerbeeinheiten und 2.423 Garagen bzw. Einstellboxen zum
Immobilienportfolio der Genossenschaft. Hiervon gelten
insgesamt 2.489 Wohnungen als preisgebunden. Dies
entspricht knapp einem Viertel des Bestands, sodass
auch einkommensschwächeren Haushalten vielfältige
Wohnangebote unterbreitet werden können.
Claudia Dollmann, Abteilungsleiterin
Vermietung der Spar- und Bauverein eG
Kundenorientierte Beratung und Betreuung wird in der Vermietungsabteilung großgeschrieben – dazu zählt auch die
Bereitstellung eines komfortablen Wartebereichs.
BESTANDSBEWIRTSCHAFTUNG
Wohnungsverwaltung – vollvermietung nahezu erreicht
Mit 18 nicht vermieteten Wohnungen zum 31. 12. 2012 (Leerstandsquote: 0,16 %) konnte wiederum nahezu eine Vollvermietung erzielt werden, zumal es sich in zwölf Fällen nur um einen kurzfristigen, instandsetzungsbedingten Leerstand handelte.
Der positive Geschäftsverlauf ergab sich u. a. aus einer weiteren Reduzierung der Erlösschmälerungen aus Sollmieten um 55.462,45 Euro auf 293.955,35 Euro.
Die Mietanpassungen, die im Rahmen von Neuvermietungen, aber auch in bestehenden Nutzungsverhältnissen durchgeführt wurden, führten zu einer Steigerung der Erträge aus Sollmieten, Pachten und Sondereinrichtungen nach Erlösschmälerungen um 929.729,35 Euro auf 39.086.844,22 Euro.
Dabei orientierten sich die Anpassungen an einem detaillierten Zielmietensystem, das unter Beibehaltung im Marktvergleich günstiger Mieten zu einer gerechten Preisgestaltung für den gesamten
Wohnungsbestand beiträgt. In den festgelegten Zielmieten finden die baulichen und energetischen
Qualitäten einer Wohnung genauso Berücksichtigung wie deren Lage und infrastrukturelle Einbindung. Darüber hinaus trugen auch moderate Mieterhöhungen nach realisierten Modernisierungsmaßnahmen und Wohnwertverbesserungen zu dem positiven Ergebnis bei.
Trotz der Ertragssteigerung in 2012 stellt sich der durchschnittliche Mietpreis für die Wohnungen
der Genossenschaft mit monatlich 4,24 Euro/m² Wohnfläche weiterhin sehr günstig dar. Beleg hierfür ist der von der Stadt Dortmund eruierte und im Wohnungsmarktbericht 2012 veröffentlichte
durchschnittliche Angebotspreis in Dortmund, der bei monatlich 5,31 Euro/m² Wohnfläche liegt.
Der äußerst positive
Geschäftsverlauf war neben
moderaten Mietanpassungen vor allem der überzeugenden Qualität von
Wohnraum- und Serviceangebot geschuldet.
Geschäft und Rahmenbedingungen
38 |
| 39
Gewerbeverwaltung – Vermietungssituation stabil
Zum 31. 12. 2012 waren lediglich zwei Gewerbeeinheiten nicht vermietet. Hierbei handelt es sich
um ehemalige Einzelhandelsflächen in Dortmund-Dorstfeld, um deren Vermietung sich die
Genossenschaft in einem schwierigen Marktumfeld intensiv bemüht. Für eine Gewerbeeinheit
zeichnet sich bereits eine Vermietung an einen Lebensmittelhandel ab – eine Nutzung, die dem
ganzen Quartier zuträglich wäre.
Quartiersrelevanz wird auch die in 2012 erfolgte Vermietung der Gewerbeeinheit am Borsigplatz
(ehemals Deutsche Bank) entfalten. Hier ist es gelungen, mit der Stadt Dortmund eine Mieterin zu
finden, die zur Förderung der lokalen Ökonomie in der Dortmunder Nordstadt Teilflächen an verschiedenste Kleinstunternehmen und Handwerker untervermieten wird. Ziel ist es, für die lokalen
Akteure Ausstellungs- und Verkaufsflächen zur Verfügung zu stellen und damit einen weiteren
Beitrag zur Belebung des Quartiers zu leisten.
Der neue Empfangsbereich der Vermietungsabteilung ist barrierefrei und sorgt für schnellen Zugang zum gewünschten
Ansprechpartner.
Mit 929 Mieterwechseln, von denen 180 auf Umzüge innerhalb des genossenschaftseigenen Hausbestands zurückzuführen waren, blieb die Fluktuationsquote von 8,1 % im Vergleich zum Vorjahr
(7,91 %) weitestgehend konstant – eine Folge des intensiven Engagements der Fachbereiche im
kaufmännischen Bestandsmanagement sowie der zahlreichen Aktivitäten rund um das Wohnen.
Das insgesamt gute Ergebnis wird u. a. auch als Zeichen dafür gewertet, dass Kundennähe und ausgeprägter Service maßgeblich für die Attraktivität unseres Wohnungsangebots sind. In diesem
Wissen lässt die Genossenschaft in ihren Bemühungen um weitergehende Optimierung keineswegs nach: Nach Erweiterung der Büroflächen in der Hauptstelle Kampstraße 51 – 55 im Berichtsjahr werden Kundennähe und Service 2013 mit dem Ausbau der Außenstelle in der Unverhaustraße
weiter gestärkt.
Insgesamt ist die Vermietungssituation bei den gewerblichen Mieteinheiten als erfreulich stabil
zu bewerten.
Forderungsmanagement
Im Bereich des Forderungsmanagements konnte das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr verbessert werden. So trugen die verstärkt kundenorientierten und fachbereichsübergreifenden Maßnahmen zu einer Senkung der Forderungen aus Vermietung auf 685.133,01 Euro bei (Vorjahr:
713.854,67 Euro); dies entspricht einer Reduzierung um 4 %.
Ebenfalls rückläufig war die Anzahl der gerichtlichen Auseinandersetzungen; diese beliefen sich
auf 152 (Vorjahr: 159).
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
40 |
WIR GIESSEN
FORTSCHRITTE
IN BETON.
Einblicke in den Innenhof des mehrfach ausgezeichneten Neubaus am Generationenweg 1 (Do-Brünninghausen)
NEUBAUTÄTIGKEIT
Fertiggestellte baumaßnahmen
„Generationenweg 1“ (Do-brünninghausen): ausgezeichnetes Wohnen im
Dortmunder Süden
Die bereits in 2010 fertiggestellte Baumaßnahme „Generationenweg 1“ mit 25 individuellen und
überwiegend barrierefreien Wohnungen wurde am 12. 11. 2012 mit dem Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau NRW ausgezeichnet. Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung
würdigte Michael Groschek, NRW-Landesminister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und
Der tiefgreifende gesellschaftliche Wandel sowie die
energiepolitischen Zielsetzungen stellen große Herausforderungen für alle Akteure der Immobilienwirtschaft
dar. Sie prägten bereits in den vergangenen Jahren das
Handeln der Spar- und Bauverein eG und werden auch
künftig bestimmende Faktoren bleiben.
Nach Überzeugung der Genossenschaft lassen sich die
anstehenden Aufgaben nur mit großer Innovationskraft und ausgeprägtem Mut zum Beschreiten neuer
Wege erfolgreich bewältigen. Bereits realisierte Maßnahmen und die Resonanz auf projektierte Vorhaben
beweisen eindrucksvoll, dass die Genossenschaft über
beide Eigenschaften in hohem Maße verfügt und sie
im Sinne von Erhalt und Erweiterung zukunftsfähiger
Angebote einzusetzen weiß.
Ulrich Benholz, Prokurist
der Spar- und Bauverein eG
| 41
Im Rahmen einer Feierstunde in Anwesenheit von Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Pressevertretern, Architekten und
Bewohnern erfolgt die Anbringung der Plakette „NRW-Landespreis Architektur 2012“ am Gebäude Generationenweg 1.
Verkehr, ausdrücklich sowohl das soziale Konzept als auch die architektonische und energetische
Gestaltung des Mehrgenerationenprojekts. Diese Anerkennung ist nur ein Beispiel für den großen
Anklang, den die innovative Lösung sowohl bei den Mitgliedern der Genossenschaft als auch in
der Fachwelt findet.
Mit fertiggestellten wie
projektierten Neubaumaßnahmen bewies die
Genossenschaft auch
2012 ihre Fähigkeit, gesellschaftlich wie energetisch
zukunftsfähige Angebote
bereitzustellen.
Geschäft und Rahmenbedingungen
42 |
| 43
Eine Luftballonpost-Aktion war das Highlight des fröhlichen Fests für Eltern, Kinder und Anwohner, mit dem die neue
Kindertagesstätte in der Kuithanstraße 40 (Do-Innenstadt-West) im April 2012 eröffnet wurde.
Laufende Baumaßnahmen 2012
„Kuithanstraße 46, Von-der-Recke-Straße 35“ (Do-Innenstadt-West):
Zusammenleben von Jung und Alt inmitten des Althoffblocks
Mit dem im Dezember 2011 begonnenen Abschnitt wird die Bebauung des Grundstücks „Kuithanstraße/Von-der-Recke-Straße/Neuer Graben“ im Frühjahr 2014 ihren Abschluss finden. Das Projekt
ergänzt das Angebot im angrenzenden Althoffblock, in dem die Spar- und Bauverein eG bereits
nahezu 2.000 Wohnungen vorhält. Konzeption und Realisierung des Neubaus sind als zukunftweisende Antwort auf den demografischen Wandel zu verstehen, da der Abbau von Barrieren im
Bestand vor Ort nur sehr eingeschränkt möglich ist. Die Attraktivität des ohnehin stark nachgefragten Quartiers wird aufgrund dieser Maßnahme weiterhin steigen, und zwar für alle Altersgruppen
und Lebensphasen.
2011 konnten bereits insgesamt 44 Wohnungen mit 60 PKW-Stellplätzen in einer Tiefgarage sowie
eine Kindertagesstätte fertiggestellt werden. Der derzeit laufende Bauabschnitt umfasst 81 weitere
Wohnungen mit 73 PKW-Stellplätzen in der Tiefgarage.
Straßenansicht des im zweiten Bauabschnitt entstandenen Wohngebäudes Kuithanstraße 38
Das zugehörige Energiekonzept sieht eine Pelletheizung mit solarthermischer Unterstützung vor
und beruht damit auf nachwachsenden bzw. unerschöpflichen Ressourcen. Mit der Umsetzung wird
eine Maßnahme realisiert, die gleichermaßen innovatives wie wirtschaftliches Handeln belegt. So
werden die Bewohner nicht zuletzt von vergleichsweise niedrigen Wärmekosten profitieren.
Doch nicht nur in technischer Hinsicht beschreitet die Genossenschaft hier neue Wege: In das Projekt integriert ist ein Gemeinschaftsbereich mit einem Servicebüro, das in enger Kooperation mit
der Diakonisches Werk GmbH umfassende wohnbegleitende Hilfs- und Serviceleistungen anbietet,
die in zielgruppenorientierter Ausprägung zu einem möglichst langen selbstbestimmten Verbleib
in den „eigenen vier Wänden“ beitragen sollen.
Die Vermietung der im Bau befindlichen Wohnungen wird voraussichtlich im Sommer 2013
beginnen.
Geplante Baumaßnahmen
„Bergparte/Gevelsbergstraße“ (Do-Schüren): ökologisches Wohnen in
„Energie-Plus-Häusern“
In konsequenter Weiterentwicklung der energetischen Ansprüche an die eigenen Baumaßnahmen
plant die Genossenschaft mittelfristig die Schaffung eines weiteren Wohnquartiers durch Errichtung von ca. 55 Mieteinheiten auf dem bislang unbebauten Grundstück Bergparte/Gevelsbergstraße in Dortmund-Schüren. Auch diese Fläche steht in engem räumlichem Zusammenhang mit
vorhandenen Wohngebäuden der Spar-und Bauverein eG und eignet sich somit hervorragend zur
baulichen Ergänzung des lokalen Wohnungsangebots.
Im Rahmen des Projekts sollen sowohl Mietreihenhäuser als auch barrierefreie Wohnungen in
einem Mehrfamilienhaus entstehen. Neben einer Architektur von besonderer städtebaulicher Qualität wird sich die Baumaßnahme durch ein zukunftweisendes Energiekonzept auszeichnen. Als
sog. „Energie-Plus-Siedlung“ geplant, steht sie für das ehrgeizige Ziel, vor Ort mehr Energie zu
gewinnen als verbraucht wird.
Im Berichtsjahr wurde das Bebauungsplanverfahren nahezu zum Abschluss gebracht, sodass die
Planung in 2013 intensiv konkretisiert werden kann.
Einblick in die großzügigen Räumlichkeiten der neuen Kita (l.) und ihren Außenbereich im Innenhof des ersten Bauabschnitts
Kuithanstraße 40/42 (Do-Innenstadt-West)
Geschäft und Rahmenbedingungen
44 |
Grundstückswirtschaft
| 45
INTERNE ORGANISATION
Im Berichtszeitraum ergaben sich die nachfolgend beschriebenen Änderungen des
­Grundstücksbestands.
Unbebaute Grundstücke, Spielplätze und Straßenflächen
Das Katasteramt hat aus eigener Initiative die Neuvermessung einiger Splissparzellen vorgenommen. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die unbebaute Fläche Am Schmandsack statt 51 m² lediglich 45 m² groß ist. Die Grundstücksfläche reduziert sich gegenüber dem Vorjahr somit um 6 m².
Unbebaute Grundstücke (Erbbaurecht)
Die Erbbaurechtsfläche Bergparte/Gevelsbergstraße verminderte sich infolge des Verkaufs einer
Teilfläche durch die Grundstückseigentümerin um 125 m².
Aufbau und Ablauforganisation der Verwaltung
Trotz eines immer vielfältiger werdenden Aufgabenspektrums hat sich die Beschäftigtenzahl im
Unternehmen nur geringfügig auf 96 Mitarbeiter im festen Anstellungsverhältnis (ohne hauptamtlichen Vorstand) sowie 10 Auszubildende erhöht. Die Zugänge ergeben sich etwa aus der
Übernahme der eigenen Auszubildenden, die im Berichtsjahr ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, sowie aus der Neueinstellung von Hausverwaltern, die überwiegend Kleinreparaturen im Wohnungsbestand durchführen. Die Mitarbeiterfluktuation ist vergleichsweise gering,
was u. a. auf die gute Arbeitsatmosphäre und das harmonische Miteinander zurückgeführt werden kann. Die verhältnismäßig hohe Zahl an Teilzeitkräften ist ein Beleg für die Bereitschaft, eine
gesunde „Work-Life-Balance“ zu unterstützen.
Zum Stichtag 31. 12. 2012 ergab sich somit folgender Grundstücksbestand:
Immobilienvolumen der Genossenschaft
Mitarbeiteraufteilung
31. 12. 2011
31. 12. 2012
1.009.623
1.009.623
Unbebaute Grundstücke, Spielplätze u. Straßenflächen
58.869
58.863
Unbebaute Grundstücke (Erbbaurecht)
27.000
26.875
410
410
214.310
214.310
1.310.212
1.310.081
Bebaute Grundstücke
Verwaltungsgebäude
Erbbaurechte (Mietwohngrundstücke)
Gesamt
Alle Angaben in m²
weiblich
männlich
weiblich
männlich
21
5
EDV-Verwaltung
1
1
Technische Wohnungsverwaltung
9
14
Assistenz
1
–
Hausverwalter
–
13
Personalwesen
2
–
Soziale Beratung
–
2
Registratur
1
2
Kasse, Spareinrichtung, Mitgliederverwaltung
6
2
Telefonzentrale
1
–
Öffentlichkeitsarbeit
2
–
Reinigungskräfte
2
–
Finanzierungswesen und Grundstücksverwaltung
2
2
Auszubildende
7
3
Rechnungswesen
4
2
Interne Revision
1
–
60
46
Kaufmännische Wohnungsverwaltung
gesamt
Dass Berufseinsteigern auf der Sachbearbeiterebene grundsätzlich interessante Karriereperspektiven geboten werden, zeigt sich am vergleichsweise niedrigen Durchschnittsalter der Führungskräfte in einer insgesamt sehr jungen Belegschaft. Zugleich hat sich die Attraktivität jedes einzelnen
Tätigkeitsbereichs durch den Verzicht auf starres Abteilungsdenken zugunsten einer Orientierung
an relevanten Geschäftsprozessen deutlich erhöht. Ein für alle Mitarbeiter einsehbares Organisa­
tionshandbuch dokumentiert standardisierte Arbeitsabläufe, Unterschriftenregelungen oder
auch Geschäftsanweisungen. Die Einrichtung von Stabsstellen und abteilungsübergreifenden
Projektteams dient zusätzlich dem Ziel, Formalismus und „weite Wege“ in der Kommunikation
untereinander weitestgehend auszuschließen.
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
46 |
WER HIER BEGINNT,
WILL WAS
BEWEGEN.
Die Aus- und Weiterbildung junger Berufseinsteiger zu
Fachkräften der Immobilienwirtschaft galt in der Genossenschaft schon immer als Schlüsselaufgabe. Mehr
als die Hälfte der aktiven kaufmännischen Mitarbeiter
wurden im eigenen Unternehmen ausgebildet; dass
damit häufig eine innerbetriebliche Karriere beginnt,
zeigt die Vielzahl der aus den eigenen Reihen besetzten Führungspositionen. Zwei Ausbildungsleiter
flankieren den betrieblichen Ablauf und stehen
in Kontakt zur brancheneigenen Ausbildungs-
| 47
Gemeinsamer „Auftritt“ der zehn Auszubildenden der Spar- und Bauverein eG im Rahmen einer offiziellen Festveranstaltung
Die Spar- und Bauverein eG ist nicht nur unmittelbar Arbeitgeberin für 96 Angestellte, 10 Auszubildende sowie den hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden; dank umfangreicher Investments
sichert sie außerdem mittelbar die Arbeitsplätze der Mitarbeiter vieler Dortmunder Handwerksbetriebe und Dienstleister und ist daher wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region.
Der Spar- und Bauverein ist in Person des Vorstandsvorsitzenden sowohl in der Lehre an der EBZ
Business School aktiv als auch an der Konzeption des Lehrbetriebs im Hochschulrat beteiligt. Mit
ihrem eigenen Praxiskonzept errang die Genossenschaft im Berichtsjahr 2012 einen dritten Platz
beim Ausbildungspreis der Dortmunder Wirtschaft in der Kategorie 21 bis 100 Beschäftigte. Die
u. a. von den Unternehmensverbänden für Dortmund und Umgebung sowie vom Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland e. V. initiierte branchenübergreifende Auszeichnung sowie die
guten Prüfungs- und Arbeitsleistungen der jungen Berufseinsteiger dokumentieren das erfolgreiche Engagement aller Verantwortlichen.
stätte, dem Europäischen Bildungszentrum
(EBZ) in Bochum. Dessen Programm umfasst zusätzlich diverse Weiterbildungsangebote bis hin zu Bachelor- und
Masterstudiengängen, die Genossenschaftsmitarbeiter regelmäßig nutzen.
Übergabe der Urkunden für den „Ausbildungspreis der Dortmunder Wirtschaft 2012“: Für die Genossenschaft konnte
Markus Klukas (4. v. r.) die Urkunde für den dritten Platz unter den „Ausbildungsstätten von 21 bis 100 Beschäftigten“
entgegennehmen (Foto: Friedrich Stark).
Stefanie Wachsmuth, Personalabteilung
der Spar- und Bauverein eG
Ein Ausbildungspreis für
das Praxiskonzept sowie
die guten Prüfungsergebnisse der Auszubildenden
belegten 2012 erneut die
hohe Qualität der
Nachwuchsförderung.
Geschäft und Rahmenbedingungen
48 |
| 49
Sie geben alles für ihr Team: die Mitglieder der Drachenbootmannschaft der Spar- und Bauverein eG, die unter dem Namen
„Blue Dragons“ regelmäßig in Wettkämpfen antritt.
Die Blue Dragons in Aktion: Nach Beteiligung am Drachenboot-Cup der Wohnungswirtschaft in Gelsenkirchen legten sie sich auch beim ersten Dortmunder
Drachenbootfestival am Phoenix-See im September 2012 in die Paddel …
Zur Unterstützung potenzieller Nachwuchskräfte bietet die Spar- und Bauverein eG darüber hinaus Schülerpraktika und Traineeprogramme an, gewährt zeitweise auch „Gast“-Auszubildenden
einen Einblick ins Unternehmensgeschehen und hat beispielsweise im Geschäftsjahr 2012 erstmals einen Werkstudenten in ein Anstellungsverhältnis übernommen.
Gemeinschaft wird schon in der Belegschaft gelebt
Es ist sicher eine Besonderheit, dass die Mitarbeiter in Eigenregie Bewohnerfeste, Mitgliederbeteiligungsaktionen oder auch Blumen- und Adventsmärkte initiieren und durchführen. Auf diese
Weise bringen sie sehr eindrucksvoll persönliches Engagement für den Gemeinschaftsgedanken
zum Ausdruck. Ein partnerschaftliches Miteinander und eine Kultur des Dialogs ziehen sich durch
den Arbeitsalltag und bereichern ihn ungemein.
Wie gut die Teamarbeit funktioniert, demonstrieren die Mitarbeiter u. a. auch im Drachenboot
beim steten „Paddel voraus!“. Das gemeinsame Training auf dem Kanal, die Teilnahme am Drachenboot-WoWi-Cup in Gelsenkirchen und ein anerkennenswerter dritter Platz beim ersten
­Drachenboot-Festival 2012 auf dem Dortmunder Phoenixsee haben „Lust auf mehr“ gemacht:
„Drachenboot-Paddeln“ wird ab April 2013 wöchentlich von über 20 Mitarbeitern betrieben und
hat sich damit als Betriebssportart etabliert.
... und errangen mit vereinten Kräften den dritten Platz: zur Freude der Fans (l.) und natürlich der Mannschaft selbst, die ihr Boot am Ende nur ungern aus
dem Wasser trug.
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
50 |
WIR BRINGEN
WÄRME
INS WOHNEN.
Geschäftsberichte wie dieser halten die wirtschaftlichen Leistungen eines Unternehmens fest, die bei uns
2012 erneut zu einem guten Jahresergebnis führten.
Aber das allein reicht uns nicht: Wir sind nur zufrieden, wenn sich unsere Mitglieder bei uns rundherum
wohlfühlen. Seit Jahrzehnten ist deshalb die Pflege der
Gemeinschaft in unterschiedlichster Ausprägung fester
Bestandteil unseres Handelns. So haben wir auch im
Jahr 2012 in vielfältiger Weise kulturelle und sportliche
Veranstaltungen initiiert und gesponsert. Neben der
gezielten Förderung von Aktivitäten im Umfeld unserer
Standorte stand dabei besonders die Einbindung der
kleinen Bewohner im Fokus.
| 51
Glückliche Gesichter bei der Preisverleihung im Rahmen
des genossenschaftlichen Schreibwettbewerbs
SOZIALBERICHT
Das besondere im alltäglichen
Die Geschichte in der Geschichte, das Besondere im Alltäglichen finden: eine nicht ganz leichte
Aufgabe, die der Spar- und Bauverein seinen kleinen Mitgliedern im Frühjahr 2012 stellte. Anlass
boten das von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Jahr der Genossenschaften
und das nahende 120-jährige Bestehen des Spar- und Bauvereins im Jahr 2013. Die Suche nach
Geschichten zur Geschichte der Genossenschaft begann im Frühjahr 2012 unter dem Motto „Das
Geheimnis! Erzähle die Geschichte“ mit einem Schreibwettbewerb für Kinder. Bis zum Einsendeschluss am 31. 03. 2012 trafen nahezu 100 spannende, witzige und bunte Geschichten ein.
Ebenfalls um „Geheimnisse“ drehte sich die Fortsetzung: die digitale Schatzsuche – ein Geocaching – für Jugendliche, die zweieinhalb Stunden lang kreuz und quer durch das Dortmunder
Kreuzviertel führte. Ihren Abschluss fand die Suche nach Geschichte(n) in drei Erzählcafés, jeweils
für Gremienmitglieder, Mitarbeiter und Bewohner verschiedenster Generationen. Erzählcafés sind
eine mitteilende Form des Erinnerns und durch die Arbeit der Geschichtswerkstätten bekannt
geworden. In Verbindung mit der Genossenschaft ging es u. a. darum, wie „früher“ Wohnungen
gesucht und gefunden, wie zusammengelebt wurde und an wen und was man sich rundherum
noch als „aufregend“ erinnerte.
Sponsoring für Spiel und Spaß
Mit einer Spende von 5.000 Euro beteiligte sich die Genossenschaft an der 42. Dortmunder Kinderferienparty und machte damit dem „Vater“ dieser Institution, dem langjährigen Sparbau-Aufsichtsratsmitglied Herbert Mackowiak, eine besondere Freude. Denn so konnten im Juli 2012 wieder vielfältige Angebote rund um Spiel, Sport und Kreativität realisiert werden – zur Begeisterung
von knapp 30.000 Kindern aus Dortmund und Umgebung.
Übergabe der Sparbau-Spende für die Kinderferienparty
an deren „Vater“ Herbert Mackowiak (vorne M.)
Nicole Brückner, Pressereferentin
der Spar- und Bauverein eG
Jugendliche Teilnehmer am ersten Sparbau-Geocaching
durchs Dortmunder Kreuzviertel
Erzählcafé mit Gremienmitgliedern, moderiert von der
Journalistin Bärbel Wegner (r.)
Sein breit gefächertes
Sponsoring erweiterte der
Spar- und Bauverein 2012
um vielfältige Sonderaktionen zum Internationalen
Jahr der Genossenschaften.
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
Impressionen von der Nikolausfeier des Nachbarschaftstreffs „Im Spähenfelde“ (Do-Nordstadt): Zum Erfolg der Veranstaltung trug 2012 u. a. auch der Sparbau-Auszubildende Christian Siebert bei (r.).
52 |
Ebenso erfreulich ist die Entwicklung des Nachbarschaftstreffs „Im Spähenfelde“ am Borsigplatz.
Ein Highlight im Berichtsjahr war der Besuch der bekannten türkischen Autorin Hatice Meryem,
die aus ihrem Buch „Hauptsache ein Ehemann“ vorlas (in der Türkei bereits in der 8. Auflage
erschienen). Die kurzen Geschichten berichten mit viel Witz und Scharfsinn aus dem Alltag türkischer Frauen. Die Lesung fand großen Anklang beim zahlreich erschienenen Publikum.
Die mittlerweile schon traditionelle Nikolausfeier wurde diesmal als ein Programmpunkt in den –
auch mit Genossenschaftsmitteln finanzierten – „Adventskalender“ Borsigplatz aufgenommen.
Dank wirkungsvoller Publikation fanden sich über 50 Kinder im Treff ein, wo sie ein festliches Programm erwartete: vom Vorlesen der Nikolauslegende über gemeinsames Singen mit dem
bekannten Nordstadtbarden „Boris Gott“ bis hin zum Auftritt des Nikolaus.
Attraktiv für Jung und Alt: der Bouleplatz im Innenhof des Nachbarschaftstreffs im Althoffblock
begegnung in den Wohnquartieren
Der Nachbarschaftstreff im Althoffblock hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2000 als feste Einrichtung etabliert, die aus dem Quartier nicht mehr wegzudenken ist. Mit seinen vielfältigen
Angeboten prägt er das soziale Leben, erleichtert teilnehmenden Mitgliedern das Anknüpfen
freundschaftlicher Verbindungen und entfaltet Öffentlichkeitswirkung sowie Vorbildfunktion. So
besuchten 2012 mehrfach Ehrenamtliche aus Nachbarstädten den Treff, um sich über die Arbeit
der rd. 40 freiwillig Engagierten zu informieren, die auf Basis von Interessen und Fähigkeiten rd.
30 Gruppenaktivitäten mit monatlich durchschnittlich 500 Teilnehmern in allen Altersgruppen leiten. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass der Nachbarschaftstreff Jahr für Jahr steigende Nutzerzahlen aufweist.
Die Einrichtung ist für alle Altersgruppen offen und entwickelt ihr Angebot ständig weiter. So
wurde im April 2012 in Kooperation mit dem Familienbüro ein Kennenlernvormittag für Eltern mit
Kindern ab ca. zehn Monaten organisiert, um eine neue, selbst organisierte Krabbelgruppe zu
gründen. Seitdem treffen sich hier wöchentlich bis zu zehn Mütter mit ihren Kindern, um gemeinsam Zeit zu verbringen und sich auszutauschen.
Auf Anregung einer Anwohnerin wurde das Projekt „Telefonpatenschaften“ ins Leben gerufen: für
Menschen, die allein leben und sicher sein möchten, dass jemand regelmäßig an sie denkt. Ein
kurzes, tägliches Telefonat kann die Gewissheit geben, nicht vergessen zu werden und in einem
Notfall Hilfe zu erhalten. Auch so übernehmen Anwohner Verantwortung füreinander und nehmen am Leben ihrer Nachbarn teil.
„Preis Soziale Stadt 2010“: offizielle Auszeichnung für das Quartiermanagement Scharnhorst-Ost im Januar 2011
Vertreter der Dortmunder Wohnungsunternehmen und der Stadt präsentieren
Projekte des Quartiermanagements in der Nordstadt. (© Michael Printz)
Dass Einsatzbereitschaft bei der Genossenschaft regelmäßig mit freiwilligem Engagement einhergeht, bewies auch die Auszubildende Melina
Rademacher – beim Adventbasteln im Nachbarschaftstreff „Im Spähenfelde“.
| 53
54 |
| 55
Weitere Eindrücke vom Sommerfest in Dortmund-Schüren: die Sparbau-Mitarbeiterinnen Manuela Multhaup und Katrin
Schmeck (Bild l.), eine der kleinen Gipfelstürmer/-innen auf dem Weg nach oben (M.) und zwei interessante Ergebnisse
zeitgemäßer Schminkkunst (r.)
Gemeinschaft stiften
Darüber hinaus bot die Genossenschaft ihren Mitgliedern zahlreiche weitere Gemeinschaft stiftende Veranstaltungen an, vorbereitet und durchgeführt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Maßgeblich dazu beigetragen hat die Mitarbeiterin Barbara Siebert mit immer wieder neuen Ideen
für bunte Wohngebietsfeste und gesellige Nachmittage. In lebendiger Erinnerung ist so z. B. das
Bewohnerfest im Uhlandblock geblieben. Schon der Blumengruß zum Empfang der Sparbau-Mitglieder kam gut an; weiter ging es mit Spiel und Spaß für Groß und Klein. Besonders erfolgreich
war der Verkauf selbstgebackener Kuchen, die Sparbau-Bewohner gespendet hatten.
Soziale beratung und hilfestellung im alltag
Eher im Stillen erfolgen die breit gefächerten Hilfeleistungen unserer Abteilung „Soziale Beratung“.
Älteren, kranken oder behinderten Menschen verhalf das Team mit verschiedensten Maßnahmen
zum weiteren Verbleib in ihren Wohnungen. Vor allem beim Umbau von Bädern konnten Hürden
und Barrieren so verringert werden, dass die tägliche Nutzung keine Schwierigkeiten mehr bereitete. Die Kosten für besonders aufwendige Umbauten wurden teilweise von den Pflegekassen
mitgetragen; an den Bedürfnissen der Hilfesuchenden orientiert, wurde vielerorts rasch und
unbürokratisch geholfen. In mehr als 100 Fällen wurden Badmodernisierungen vorgenommen;
die Wohn- und Lebensbedingungen der Betroffenen konnten aber auch mit kleineren Maßnahmen verbessert werden, darunter z. B. das Anbringen von Handläufen im Innen- und Außenbereich, die Montage erhöhter WC-Töpfe und die Bereitstellung von Containerboxen für Rollstühle.
Nachbarschaftliche Spannungen werden schon seit Jahren durch das genossenschaftliche
Beschwerdemanagement erfolgreich vermindert. In beinahe 300 Einsätzen konnten immer wieder auftretende Konflikte in Folge von Lärmbelästigungen, nicht eingehaltener Hausordnung und
damit verbundenen Auseinandersetzungen geschlichtet werden. Nur in wenigen Fällen bedurfte
es zusätzlich einer rechtlichen Bearbeitung.
Im Rahmen der Mietschuldenberatung gelang es auch in 2012 wieder häufig, Kündigungen abzuwenden und in finanzielle Engpässe geratenen Mitgliedern so ihren Wohnraum zu erhalten. Das
Hauptaugenmerk lag hierbei auf die Unterstützung der Schuldner bei der Anmeldung von Leistungsansprüchen und der gemeinsamen Ausarbeitung von Ratenzahlungsanträgen.
Nach wie vor beliebt ist schließlich der Besuchsdienst im Auftrag der Sparabteilung, der darauf
zielt, gesundheitlich beeinträchtigten Mitgliedern die Erledigung von Sparangelegenheiten zu
erleichtern. Dieser auch für eine Genossenschaft der Immobilienwirtschaft nicht selbstverständliche Service wurde vielfach in Anspruch genommen.
Riesenattraktion für kleine Gäste: der Kletterparcours beim Sommerfest in Dortmund-Schüren
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
56 |
WIR HABEN
JEDES VIERTEL
ALS GANZES
IM BLICK.
QUARTIERMANAGEMENT
| 57
„Zukunft berliner allee“ (unna-Königsborn)
Ein weiteres Beispiel für quartierbezogenes Engagement ist die im Juni 2012 getroffene Kooperationsvereinbarung zwischen der Kreisstadt Unna, der Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH (vertreten durch die LEG Wohnen NRW GmbH), UKBS, der Dieter Schöneich und Manfred Heck GbR,
der Eigentümergemeinschaft Kayser und der Spar- und Bauverein eG. Hauptaufgabe der Kooperation ist die gemeinsame Durchführung des Projekts „Zukunft Berliner Allee“ mit einer Laufzeit von
drei Jahren. Es zielt darauf, die Aktivitäten der Wohnungsgesellschaften, der Kreisstadt Unna sowie
aller Akteure im Sinne des Stadtquartiers „Berliner Allee“ in Unna-Königsborn stärker zu bündeln,
Synergien zu nutzen und gemeinsame Themen gemeinschaftlich anzugehen.
Nachbarschaften neu beleben und Wohnstandorte stabilisieren: Gerade in schwierigen Vierteln leistet quartierbezogene Stadtteilentwicklung dazu einen unverzichtbaren
Beitrag. Daher haben sich die Wohnungsunternehmen
DOGEWO21, LEG NRW und Spar-und Bauverein eG gemeinsam mit der Stadt Dortmund entschieden, ihr kooperatives Engagement zur Sicherung und Verbesserung
der Wohn- und Lebensqualität in Scharnhorst-Ost weiter fortzusetzen. Die Zusammenarbeit geht zurück auf
das ausgelaufene „Wohnungswirtschaftliche Quartiermanagement“ sowie gemeinsame Projekte im
Rahmen des 1994 angelaufenen Landesprogramms
Soziale Stadt NRW. Etablierte Projekte der vergangenen Jahre zugunsten von Familien, Senioren und
Menschen mit Migrationshintergrund werden entsprechend den aktuellen Erfordernissen in der Großsiedlung
fortgeführt.
Karen Schüssler, Quartiermanagement
der Spar- und Bauverein eG
Der Beigeordnete der Stadt Unna (l.) mit Vertretern der Wohnungsunternehmen Spar- und Bauverein eG, UKBS, Schöneich und
Heck GbR, LEG Wohnen NRW GmbH (nicht im Bild: Eigentümergemeinschaft Kayser; Foto: Borys Sarad, Hellweger Anzeiger)
Seit Sommer 2012 besteht dazu ein Quartierbüro vor Ort, besetzt durch eine Bürgerarbeiterin
sowie einen Quartiermanager der Kreisstadt Unna aus dem Bereich Jugend und Familie. Sie sollen
nicht nur „passiv“ als Ansprechpartner vor Ort bereitstehen, sondern sich intensiv mit den Bewohnern auseinandersetzen, aktiv auf sie zugehen, mit ihnen ins Gespräch kommen und sie auch
untereinander ins Gespräch bringen. Ziel ist es, auf diese Weise die Sorgen, Wünsche, Nöte und
Hoffnungen der Menschen vor Ort kennenzulernen, um daraus dann konkrete Projekte abzuleiten, die das Leben im Quartier verbessern helfen. So erhalten die Bewohner Gelegenheit, an der
Gestaltung ihres Umfelds selbst mitzuwirken und ein „Wir-Gefühl“ zu entwickeln. Eine weitere
Teilaufgabe des Quartierbüros ist die Entwicklung eines Sozialraumkonzepts.
2012 baute die Genossenschaft ihren Einsatz zugunsten ganzheitlicher Quartierentwicklung in Kooperation
mit anderen lokalen
Akteuren weiter aus.
Geschäft und Rahmenbedingungen
58 |
Einsatz im Unionviertel
Auch im Stadtumbaugebiet rund um die Rheinische Straße, dem sog. Unionviertel, ist die Genossenschaft seit einigen Jahren verstärkt aktiv. Neben
diversen baulichen Maßnahmen findet ihr Engagement Ausdruck in der
engen Zusammenarbeit mit dem Quartiermanagement sowie in der Mitgliedschaft im Quartierbeirat Rheinische Straße und im Rheinische Straße
e. V., einer Interessenvertretung der Unternehmen und Bewohner vor Ort.
Auch zukünftig will die Genossenschaft im Interesse ihrer Mitglieder einen
Beitrag zur Integration und zum Stadtteilengagement leisten und beobachtet aufmerksam das politische Geschehen in Dortmund sowie die Veränderungen in der Bevölkerungs- und Gesellschaftsstruktur.
Pressekonferenz zur Vorstellung des „Hafenspaziergangs“: eine Tagesaktion in der Nordstadt, die sie auf Initiative des
Quartiermanagements in mehr als 60 Veranstaltungen von ihren schönsten Seiten zeigte (Foto: Knut Vahlensieck)
Engagement für Dortmund-Nordstadt
Das Quartiermanagement in der Dortmunder Nordstadt hat im Jahr 2012 erfolgreich verschiedene Projekte umgesetzt, die bürgerschaftliches Engagement sowie kulturelle Initiativen stärken.
Zahlreiche Maßnahmen wie z. B. eine Quartierzeitung, Kinder- und Familienfeste oder auch Aktionen wie „Grüne Nordstadt“, „Nordstadt spielt!“ und der „Hafenspaziergang“ sollen fortgesetzt
und weiterentwickelt werden. Die Genossenschaft ist seit vielen Jahren gemeinsam mit weiteren
Wohnungsunternehmen maßgeblich an der Finanzierung der Aktivitäten beteiligt.
Netzwerk „IdEE-Nordstadt“
Eine weitere Kooperationsvereinbarung zur Förderung der Dortmunder Nordstadt wurde für das
Projekt „IdEE Nordstadt“ geschlossen. Kern der „Innovation durch Einzel Eigentümer“ ist die
Schaffung eines Beratungsnetzwerks aus Experten unterschiedlicher Fachrichtungen. Um die
Dortmunder Nordstadt weiter zu stärken, sollen die privaten Immobilieneigentümer auf dieses
Netzwerk als niederschwelliges Angebot zurückgreifen können. Moderiert von dem Forschungsund Beratungsunternehmen empirica, bieten die vor Ort aktiven Wohnungsunternehmen regelmäßige Quartiertreffen und Eigentümerstammtische an, bei denen gezielt die Möglichkeiten und
Perspektiven für einen Teilraum thematisiert werden. Ziel des Engagements ist die Aktivierung
der privaten Eigentümer, um weitere Maßnahmen zur Förderung der Nordstadt anzustoßen.
Heiter bis sonnig: So präsentierte das Quartiermanagement Nordstadt der Dortmunder Presse sein umfangreiches und
vielseitiges Sommerprogramm rund um den Borsigplatz. Mittendrin: Sparbau-Prokurist Ulrich Benholz (7. v. l.).
| 59
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
60 |
WIR HABEN
EINE GANZ EINFACHE
UNABHÄNGIGKEITS-
ERKLÄRUNG.
„Erst das Sparen, dann das Bauen“ ist die Grundidee, die
SPAREINRICHTUNG
Wohnungsbaugenossenschaften mit Spareinrichtung gelten als Kreditinstitute im Sinne von § 1
KWG, sodass vielfältige Anforderungen an die Professionalität des Geschäftsbetriebs, das Risikomanagement sowie die Solidität des Managements gestellt werden. Von großer Wichtigkeit sind
außerdem hohe Fachkompetenz und Serviceorientierung auf Seiten der Mitarbeiter, um die
gebotene qualifizierte und vertrauenswürdige Beratung der Kunden zu gewährleisten.
Die Geschäftspolitik für die eigene Spareinrichtung zielt bei der Ausgestaltung der vielfältigen
Sparformen gleichermaßen auf die kontinuierliche Werthaltigkeit festgelegter Gelder und eine
planbare Rendite mit lukrativen Zinssätzen. Die Gesamthöhe der Einlagen sowie die allgemeine
Kundenzufriedenheit sind Indizien für die erfolgreiche Umsetzung dieser Strategie.
Die Erwartung eines auch längerfristig niedrigen allgemeinen Referenzmarktzinsniveaus führte in
2012 dazu, dass die Kunden verstärkt Sparbriefe mit einer Laufzeit von 3 bis 4 Jahren zeichneten.
Das durchschnittliche Zinsniveau über alle Spareinlagen und Sparbriefe ist deshalb im Vorjahresvergleich leicht auf 2,32 % angestiegen (Vorjahr: 2,19 %). Die Rentabilität des Geschäftsfelds der
Spareinrichtung konnte auch in 2012 gewährleistet werden.
im Laufe der Jahrzehnte 48 Wohnungsbaugenossenschaften in Deutschland dazu bewegt hat, eine eigene
Spareinrichtung zu gründen. Im Kreise dieser Unternehmen gehört die Spar- und Bauverein eG Dortmund zu
den größten und ältesten. Die Spareinrichtung ist Instrument und Hilfsbetrieb zur Erfüllung des wohnungswirtschaftlichen Förderauftrags. Die angelegten Gelder der
Mitglieder ergänzen oder ersetzen als relevante Finanzierungsquelle das bei Kreditinstituten aufzunehmende
Fremdkapital. Die Möglichkeit, Spareinlagen zu tätigen
und Sparbriefe zu zeichnen, besteht ausschließlich für
Mitglieder und deren Angehörige (gemäß § 15 AO).
Bilder aus der Vergangenheit: Schon damals konnten Genossenschaftsmitglieder und Nicht-Mitglieder, die Angehörige eines
Genossenschaftsmitglieds waren, unsere Spareinrichtung nutzen.
Petra Bentzien, Abteilungsleiterin der Spareinrichtung und
Mitgliederverwaltung der Spar- und Bauverein eG
| 61
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
62 |
| 63
Hauptgründe für die Nutzung unserer Sparangebote sind der Zinsvorteil, die vergleichsweise Krisensicherheit der Geldanlage sowie die hohe Servicequalität und die kundenfreundlichen Öffnungszeiten der Spareinrichtung. Zudem wird das angelegte Geld im Unternehmen sinnvoll zur
Verbesserung der Finanzierungsstruktur genutzt und kommt den Mitgliedern auf diese Weise
mittelbar wieder zugute. Die hohe Beratungsintensität im Kundengespräch und das besondere
Vertrauensverhältnis fördern den persönlichen Kontakt, weshalb die Spareinrichtung immer auch
als Instrument der Mitgliederbindung und -neugewinnung gewertet werden kann.
KontenZahL 2012
31. 12. 2011
31. 12. 2012
6.328
6.264
790
830
7.118
7.094
Sparkonten
Sparbriefe
GeSaMt
Dreihundert Mark: So viel kostete ein Jahr nach Gründung des Dortmunder Spar- und Bauvereins ein „Antheilschein“ – eine
Summe, die in Raten von 30 Pfennig pro Woche entrichtet werden konnte.
Im Anstieg des Sparvolumens 2012 zeigt sich das
Vertrauen der Sparer in
die verantwortungsvolle
Beratung und Anlagepolitik der Genossenschaft.
Das Sparvolumen 2012 liegt insgesamt bei 81.489.868 Euro und hat damit im Vorjahresvergleich
um 819.586 Euro zugenommen, obwohl sich viele Kunden auch im Berichtsjahr aufgrund der
anhaltenden Niedrigzinsphase alternativ für die Zeichnung weiterer Genossenschaftsanteile entschieden (Dividende: jährlich 3,99 %).
GeSchäFtSentWIcKLunG IM RücKbLIcK – SPaRvoLuMen 1991 – 2012
SPaRvoLuMen 2012
mit dreimonatiger Kündigungsfrist
mit besonders vereinbarter Kündigungsfrist
31. 12. 2011
31. 12. 2012
65.226.385
64.682.721
59.446
37.802
1.711.745
1.723.497
Sparbriefe/Sparschuldverschreibungen
13.672.706
15.045.848
GeSaMt
80.670.282
81.489.868
aufgrund von Bonussparverträgen
Alle Angaben in Euro
Wohnungsbaugenossenschaften mit Spareinrichtung pflegen einen intensiven fachlichen Austausch im Rahmen einer Bundesarbeitsgemeinschaft. Dies geschieht in enger Kooperation mit
dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V., Berlin. Die
Spar- und Bauverein eG Dortmund ist Mitglied im Selbsthilfefonds zur Sicherung von Spareinlagen in Wohnungsgenossenschaften, errichtet vom GdW Berlin.
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
’91
’92
Spareinlagen
Alle Angaben in Mio. Euro
’93
’94
’95
’96
’97
’98
Sparbriefe und Sparschuldverschreibungen
’99
’00
’01
’02
’03
’04
’05
’06
’07
’08
’09
’10
’11
’12
GeScHäFT UND RAHMeNBeDINGUNGeN
64 |
GESCHÄFTSGUTHABEN UND MITGLIEDERBEWEGUNG
Das Geschäftsguthaben in Form der gezeichneten Genossenschaftsanteile ist wichtiger Eigenkapitalbestandteil und rechtsformprägendes Element einer Genossenschaft. Es ist daher sicherlich als
erfreulich zu werten, dass das seitens der Mitglieder gezeichnete Anteilskapital in den letzten Jahren kontinuierlich auf nunmehr 30.732.774,58 Euro (Vorjahr: 27.596.389,23 Euro) angestiegen ist. Mit
einem Gesamtbetrag in Höhe von 29.320.184,54 Euro (Vorjahr: 26.418.925,25 Euro) betrifft das ausgewiesene Geschäftsguthaben 2012 das Kapital der verbleibenden Mitglieder.
Der Anstieg bei Mitgliederzahlen und Geschäftsguthaben 2012 führte zu
einer deutlichen Erhöhung
der Eigenkapitalquote.
Der deutliche Zuwachs ist einerseits auf die im Saldo steigende Mitgliederzahl (im Vorjahresvergleich + 345 auf insgesamt 18.050) als Folge der hohen Nachfrage nach Wohnungen und/oder
Sparprodukten zurückzuführen. Andererseits liegt in der im Marktvergleich lukrativen Verzinsung
der Genossenschaftsanteile (jährliche Dividende von ca. 4 %) ein bedeutender Anreiz, den Pflichtanteil oder darüber hinaus weitere Genossenschaftsanteile zu zeichnen. Die Zahl der im Berichtszeitraum gezeichneten Pflicht- und weiteren Geschäftsanteile hat sich im Saldo um 2.304 auf insgesamt 24.497 erhöht.
Satzungsgemäß (§ 17 Abs. 8) kann sich ein Mitglied eigentlich mit bis zu 150 Geschäftsanteilen an der
Genossenschaft beteiligen; hier hat der Vorstand seit September 2012 bereits zweimal von seinem
Reduktionsrecht Gebrauch gemacht: Mit Blick auf die Sicherstellung der notwendigen Wirtschaftlichkeit des Gesamtunternehmens wurde angesichts der anhaltenden Niedrigstzinsphase die Anzahl
der maximal zeichnungsfähigen weiteren Genossenschaftsanteile pro Person im September 2012 auf
10 und im Februar 2013 aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage sogar auf 5 reduziert.
Die Veränderungen bei den Mitgliedschaften sind auf folgende Ursachen zurückzuführen: Insgesamt
wurden 1.316 Mitgliedschaften neu begründet; 971 Mitglieder schieden aus der Genossenschaft aus,
davon 710 durch Kündigung, 210 durch Tod, 43 durch Übertragung sowie 8 durch Ausschluss.
Das folgende Diagramm stellt die Altersstruktur der Mitglieder dar:
Bis einschließlich 29 Jahre 2.109 Mitglieder (11,68 %)
Bis einschließlich 49 Jahre 6.382 Mitglieder (35,36 %)
Bis einschließlich 69 Jahre 5.271 Mitglieder (29,20 %)
70 Jahre und älter
4.288 Mitglieder (23,76 %)
3. FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
| 65
Finanzielle Leistungsindikatoren werden häufig zu Betriebsvergleichen innerhalb der Branche
herangezogen und sind Ausdruck von Leistungsfähigkeit und Ertragskraft der berichtenden
Unternehmen. Für die Spar- und Bauverein eG ergeben sich zum Stichtag 31. 12. 2012 folgende
ausgewählte Kenngrößen:
KennZahLen
Gesamtkapitalrentabilität
3,2 %
Eigenkapitalrentabilität
4,7 %
Cashflow
Durchschnittliche Sollmiete
Quote nicht vermieteter Wohnungen
Fluktuationsquote
Modernisierung/Instandhaltung je m²
Eigenkapitalquote
12.381 Tsd. Euro
4,24 Euro/m²/Monat
0,16 %
8,1 %
27,91 Euro p. a.
19,20 %
Bezüglich der Angaben zu „Nichtfinanziellen Leistungsindikatoren“, die gemäß § 289 Abs. 3 HGB
von großen Unternehmen i. S. v. § 267 Abs. 3 HGB zu dokumentieren sind, verweisen wir auf
unsere Ausführungen zur Geschäftsentwicklung in den einzelnen Geschäftszweigen.
DARSTeLLUNG DeR LAGe
66 |
WIR MACHEN UNSERE
ARBEIT
DURCHSICHTIG.
DARSTELLUNG DER LAGE
ERTRAGSLAGE
Im Rahmen der Ertragslage wurde das Geschäftsfeld der Spareinrichtung aufgrund zahlreicher
Schnittstellen dem Geschäftsfeld der Hausbewirtschaftung zugeordnet.
Für das Budgetjahr 2013 sowie den Mittelfristzeitraum erwarten wir gemäß unserer Planung eine
unverändert positive Geschäftsentwicklung mit Umsatzzuwächsen aus Mietanpassungen im
Gebäudebestand sowie erstmaligen Mieteinnahmen nach Fertigstellung weiterer Neubaumaßnahmen. In der Mittelfristplanung sind der Abschluss des dritten Neubauabschnitts im Althoffblock – Kuithanstraße u. a. – sowie die laufende Bebauung des Grundstücks Gevelsbergstraße in
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2012
liegt mit 5.072 Tsd. Euro auf Vorjahresniveau (5.070 Tsd.
Euro) und ist Beleg des sehr guten Geschäftsverlaufs im
Berichtsjahr. Aus der Weiterrechnung resultiert ein Jahresüberschuss 2012 von 2.799 Tsd. Euro (Vorjahr: 3.005
Tsd. Euro).
Wie in den Vorjahren ist das positive Unternehmensergebnis insbesondere im Kerngeschäft der Hausbewirtschaftung erwirtschaftet worden. Gegenüber 2011 sind
bei fast gleichem Überschuss im Kerngeschäft Mehrerträge aus Sollmieten, die auf eine sensible und moderate
Mietenerhöhungspolitik zurückzuführen sind, sowie geringere Erlösschmälerungen als Folge der anhaltenden
Vollvermietung zu verzeichnen. Diese Effekte werden
jedoch nahezu kompensiert durch höhere aufwandswirksame Instandhaltungsleistungen sowie höhere Abschreibungen auf Sachanlagen als Zeugnis der hohen
Reinvestitionstätigkeit.
Markus Klukas, Prokurist
der Spar- und Bauverein eG
| 67
Ein besonderer Vorteil der Neubauwohnungen in der Kuithanstraße 38 (Do-Innenstadt-West): die Ausstattung der Balkone
mit Faltglaselementen, die eine Nutzung auch in den Übergangszeiten ermöglichen
Dortmund-Schüren berücksichtigt. Die für den Mittelfristzeitraum kalkulierten Jahresergebnisse
von ca. 2,3 Mio. Euro werden es auch zukünftig erlauben, eine planmäßige Dividende auszuschütten und die Einstellung in Ergebnisrücklagen zur Eigenkapitalstärkung vorzunehmen.
Die Geschäftspolitik ist unverändert auf langfristige Bestandssicherung und -verbesserung ausgerichtet; entsprechend wird der Großteil der zukünftigen Erträge aus Sollmieten in die Instandhaltung und Modernisierung der genossenschaftseigenen Wohnhäuser reinvestiert.
Zentrale Voraussetzungen
für das positive Unternehmensergebnis 2012 waren
die hohen Investitionen in
den Bestand sowie die gute
Vermietungssituation.
Darstellung der Lage/Nachtragsbericht
68 |
Finanzlage
| 69
Die Genossenschaft verfügt über eine ausreichende Liquidität, um den Zahlungsverpflichtungen
jederzeit nachzukommen. Dies belegt u. a. die Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2012:
Danach ergeben sich ein Cashflow in Höhe von 12.381 Tsd. Euro (Vorjahr: 12.224 Tsd. Euro) und ein
Finanzmittelbestand im Umlaufvermögen zum 31. 12. 2012 von 28.748 Tsd. Euro. Darüber hinaus
werden Finanzanlagen im Anlagevermögen in Höhe von 9.774 Tsd. Euro gehalten.
Im Vorjahresvergleich stieg die Bilanzsumme auf der Aktivseite insbesondere aufgrund der umfangreichen Investitionen in Neubau und Modernisierung um insgesamt 6.361 Tsd. Euro (1,9 %) an. Die
entsprechende Erhöhung auf der Passivseite ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Ge­schäfts­
guthaben, die weitere Einstellung in Ergebnisrücklagen sowie die Zunahme der Spareinlagen zur
Finanzierung der Investitionstätigkeit zurückzuführen.
Der voraussichtliche Finanzierungsbedarf für das Geschäftsjahr 2013 wurde im Rahmen der Haushaltsplanung identifiziert; entsprechende Eigen- und Fremdmittel stehen zur Verfügung.
Wir weisen als Besonderheit gegenüber Wohnungsunternehmen ohne Spareinrichtung darauf hin,
dass das Sparvolumen von 81,5 Mio. Euro im Rahmen des Kapitalaufbaus im Fremdkapitalanteil
enthalten ist.
Die Finanzlage ist geordnet.
Die Vermögens- und Kapitalverhältnisse sind geordnet.
Vermögenslage
Nachtragsbericht
Vermögens- und Kapitalaufbau gliedern sich wie folgt:
Vorgänge von besonderer Bedeutung gemäß § 289 Abs. 2 Nr. 1 HGB, die nach dem Schluss des
Geschäftsjahrs eingetreten sind, liegen nicht vor.
Vermögensaufbau
Anlagevermögen
Umlaufvermögen*, mittel- und langfristig
Umlaufvermögen*, kurzfristig
Gesamt
Tsd. EUR
%
308.961
87,6
1.958
0,6
41.814
11,8
352.733
100,0
Tsd. EUR
%
67.581
19,2
253.088
71,8
32.064
9,0
352.733
100,0
*einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten
Kapitalaufbau
Eigenkapital
Fremdkapital*, mittel- und langfristig
Fremdkapital*, kurzfristig
Gesamt
*einschließlich Rückstellungen
Risikobericht
Risikobericht
70 |
Risikomanagement/Interne Revision/
Compliance/corporate Governance
Das bestehende Risikomanagementsystem der Spar- und Bauverein eG wurde kontinuierlich erweitert; den von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) definierten „Mindestanforderungen an das Risikomanagement – MaRisk“ wie den Empfehlungen des GdW-Arbeitskreises
„MaRisk“ wurde hierbei in jeder Hinsicht entsprochen.
Neben der fortlaufenden Beobachtung von Frühwarnindikatoren in den Fachbereichen der Genossenschaft nahmen die verantwortlichen Risikobeauftragten regelmäßig Einzelbewertungen
bereits identifizierter sowie neu auftretender Risiken vor.
Die mittels standardisierter Methoden durchgeführte Beurteilung von Eintrittswahrscheinlichkeit
und Volumen möglicher Schäden ergab für die Mehrzahl der betrachteten Risiken keine besondere
Überwachungsrelevanz; mögliche Wechselwirkungen sowie Kumulationseffekte wurden hierbei
berücksichtigt.
Die Funktionsfähigkeit der zur Risikovermeidung bzw. -reduktion definierten Steuerungsmaßnahmen wurde in regelmäßigen Abständen überprüft. Der monatliche Einsatz EDV-basierter Controllinginstrumente trug dem erhöhten Beobachtungsbedarf in Bereichen mit besonderer Bedeutung
für das Geschäftsergebnis Rechnung.
| 71
Das bestehende Compliance-Management der Genossenschaft wurde im Berichtsjahr kontinuierlich ausgebaut. Im Rahmen regelmäßiger Zusammenkünfte analysierten die Compliance-Verantwortlichen die unternehmensspezifischen Prozesse und prüften ihre Übereinstimmung mit den
geltenden Richtlinien und gesetzlichen Vorgaben. Die im Vorjahr definierte „Dienstanweisung
Compliance“ wurde um zahlreiche Anweisungen und Richtlinien ergänzt, die im Organisationshandbuch der Genossenschaft dokumentiert sind.
Periodische Untersuchungen der in den einzelnen Fachbereichen eingeführten Regelungen bestätigten, dass diese zur Einhaltung der gesetzlichen, aufsichtsrechtlichen und unternehmensspezifischen Vorgaben angemessen und wirksam sind. So werden materielle und immaterielle Vermögensschäden für die Genossenschaft vermieden; ein regelkonformes Verhalten von Mitarbeitern
und Organen der Genossenschaft ist gewährleistet.
Der wertorientierten und nachhaltig an den Mitgliederinteressen ausgerichteten, verantwortungsvollen Unternehmensführung und -kontrolle (Corporate Governance) kommt unverändert besondere Bedeutung zu. So war die Zusammenarbeit zwischen den Organen und den Mitarbeitern der
Genossenschaft auch im Berichtsjahr von einem partnerschaftlichen und vertrauensvollen Miteinander sowie einer offenen und transparenten Unternehmenskommunikation gekennzeichnet.
Die Kommunikation aller Ergebnisse erfolgte in Form schriftlicher Risikoberichte an Vorstand und
Aufsichtsrat; darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat in den regelmäßigen gemeinsamen Sitzungen
mit dem Vorstand ausführlich informiert.
Zusammenfassend ergab die Risikobewertung zum 31. 12. 2012, dass im Berichtsjahr kein bestandsgefährdendes Risiko für die Genossenschaft gegeben war und dies nach aktuellem Sachstand auch
für die Zukunft nicht zu erwarten ist.
Ein fortlaufend bedarfsgerecht erweitertes Risikomanagement stellte
Eignung und Effizienz von
Abläufen, Funktionen und
Systemen der Genossenschaft sicher.
Die Prüfungs- und Beratungstätigkeit der Internen Revision fand auf Basis einer jährlich fortgeschriebenen, risikoorientierten Planung statt, die sowohl Funktions- als auch Systemprüfungen umfasste.
Die von der BaFin definierten Vorgaben für die Interne Revision wurden dabei berücksichtigt.
Im Rahmen zahlreicher Prüfungshandlungen, die auf Ermittlung von Optimierungspotenzialen
zielten, wurden sowohl die Effektivität des Risikomanagements und des Internen Kontrollsystems
als auch die Funktionsfähigkeit der Geschäfts- und Überwachungsprozesse in den Fachbereichen
der Genossenschaft untersucht und bewertet. Wo sich Verbesserungsmöglichkeiten zeigten, wurden sie in Abstimmung mit dem Vorstand und den jeweiligen Fachbereichsverantwortlichen zeitnah umgesetzt.
Zusammenfassend ergab die Prüfungstätigkeit im Berichtsjahr, dass alle gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen erfüllt wurden; Geschäfts- und Überwachungsprozesse erwiesen
sich als funktionsfähig und die Arbeitsmethoden als angemessen.
Risiken der zukünftigen Entwicklung
Bestandsgefährdende Risiken, die laut KonTraG gesondert aufzuführen sind, liegen nicht vor.
Unverändert kritisch beobachtet werden aktuelle und prognostizierte Veränderungen auf den
Teilmärkten, die Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Spar- und Bauverein eG nehmen.
Absehbare Veränderungen fanden Eingang in die Mittelfristplanung für den Haushalt bis 2017.
Außerdem werden einige Gesetzesinitiativen mit möglichen negativen Auswirkungen auf die
Wirtschaftlichkeit im Wohngebäudezyklus in Abstimmung mit den Interessenvertretungen der
Branchenverbände konstruktiv begleitet. Dies betrifft z. B. die Novelle der Energiesparverordnung, die Mietrechtsgesetzgebung oder die wohl ab 01. 04. 2013 in Nordrhein-Westfalen wirksame Verpflichtung zur Erstausstattung aller Bestandswohnungen mit Rauchmeldern. Bei letztgenannter Neuerung wird mit Blick auf die bislang vorgesehene Übertragung der Wartung auf die
Mieterhaushalte insbesondere die Haftungsfrage kritisch gesehen. Entsprechende Stellungnahmen von Justiziaren sind bereits angefordert worden.
Risikobericht
72 |
| 73
Wohnen ist Wahlkampfthema im Vorfeld der Bundestagswahl 2013. Unter dem Motto „Bezahlbares Wohnen gewährleisten“ bereiten alle Bundestagsparteien entsprechende Wahlprogramme
vor; hier gilt es Lobbyarbeit im Sinne unserer Branche zu leisten.
liomanagement für den Wohnungsbestand hinaus betreiben wir daher ein intensives Kapitalkostenmanagement. Das nach wie vor bestehende große Mieterhöhungspotenzial nutzen wir behutsam, aber fortlaufend im Zuge moderater Anpassungen von Neuvertrags- und Bestandsmieten.
Um Risiken zu vermeiden bzw. frühzeitig zu erkennen, werden regelmäßig Kenngrößen zur Vermietungssituation, zur Auftragsauslastung für die Investitionstätigkeit, zu den Finanzanlagedispositionen sowie zum Spargeschäft erhoben und ausgewertet. Die schriftlich fixierte Ordnung des
Geschäftsbetriebs definiert Regelungen zur prozessabhängigen Überwachung (Internes
Kontrollsystem) sowie zur prozessunabhängigen Prüfung (Interne Revision). Geschäftsanweisungen, Unterschriftenregelungen oder auch Arbeitsablaufbeschreibungen sind im unternehmens­
eigenen Organisationshandbuch fixiert, das fortlaufend ergänzt und aktualisiert wird.
Die zahlreichen Aktivitäten in Vorbereitung des 120-jährigen Bestehens der Genossenschaft
haben uns in besonderer Weise vor Augen geführt, wie wichtig eine interaktive Kommunikationspolitik ist. Es gilt auch weiterhin, die Mitglieder nach ihren Wünschen zu befragen, sie zu Wort
kommen zu lassen und in die Innen- und Außendarstellung mit einzubeziehen. In diesem Sinne
wollen wir eine nachhaltige Kommunikationsstrategie etablieren, die Mitgliedern in unterschiedlichen Foren die Möglichkeit gibt, sich aktiv einzubringen.
Wesentliche zinsänderungs- und konjunkturabhängige Wertentwicklungsrisiken im Immobilienbestand sind derzeit ebenso wenig erkennbar wie rechtliche Bestandsgefährdungspotenziale. Die
hohen Investitionsvolumina verhindern Instandhaltungsstau und hohe Folgekosten; die sehr gute
Vermietungssituation wird nach unserer Einschätzung im Mittelfristzeitraum weiter Bestand haben.
Über die Weiterentwicklung des Wohnungsangebots planen wir, die gute Wettbewerbssituation
der Spar- und Bauverein eG zu erhalten bzw. weiter auszubauen. Im Mittelpunkt stehen nachfrageorientierte Wohnformen, die sich einerseits im Zuge von Neubauvorhaben, andererseits durch
Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen im Bestand realisieren lassen. Um unsere Dienstleistungspalette zielgerichtet auszuweiten, kooperieren wir mit Spezialisten.
Die gemäß § 25 Abs. 1 KWG durchzuführende Gefährdungsanalyse in der genossenschaftseigenen Spareinrichtung wurde im Berichtsjahr planmäßig aktualisiert. Aufbau- und Ablauforganisation sowie die installierten Abwehrmaßnahmen sind aus unserer Sicht vollauf geeignet, Geld­
wäsche im Unternehmen zu verhindern.
FINANZINSTRUMENTE
Chancen der zukünftigen Entwicklung
Eine weitere Professionalisierung über die Aus- und Weiterbildung hinaus erfolgte im Berichtsjahr
z. B. durch Einrichtung und Betrieb eines Portfoliomanagementsystems, das aus unserer Sicht eine
noch effizientere Feinsteuerung der investiven Mittel gewährleisten kann. Das EDV-gestützte
Managementprogramm vermittelt den Verantwortlichen wichtige Kenntnisse bezüglich Beschaffenheit und Entwicklungsaussichten jedes einzelnen Wohngebäudes unter kaufmännischen,
technischen, energetischen und standortbezogenen Gesichtspunkten. Alternative Handlungsstrategien können mit Blick auf ihre jeweiligen Auswirkungen durchgespielt werden.
Die sehr vorteilhaften Bedingungen an den Kapitalmärkten betrachten wir als Chance für eine weiterhin positive Ertragsentwicklung und suchen kontinuierlich nach Möglichkeiten, die derzeit sehr
günstigen Zinskonditionen möglichst lange festzuschreiben. Über das oben beschriebene Portfo-
Finanzanlagen
Die Anlagestrategie der Spar- und Bauverein eG richtet sich nach folgenden Kriterien:
a) Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit
b) Weitgehende Minimierung etwaiger Anlage- und Ausfallrisiken
c) Diversifizierung der Anlageformen zur Optimierung der Ertragssituation
d)Angemessene Gestaltung der Duration des Gesamtportfolios zur Minderung etwaiger
Zins­änderungsrisiken unter Berücksichtigung der aktuellen sowie der prognostizierten
Kapital­marktgegebenheiten
e)Gestaltung der Erträge aus Finanzanlagen im Sinne eines kontinuierlichen und planbaren
­Mittelzuflusses
Die genannten Vorgaben führen dazu, dass die Spar- und Bauverein eG nahezu ausschließlich in
Anlageformen investiert, die sowohl eine Rückzahlungsvereinbarung hinsichtlich des Anlagenennwerts als auch eine gute bis sehr gute Bonität des Schuldners aufweisen.
Prognosebericht
Prognosebericht 2013
74 |
| 75
Im Wertpapierbereich soll die Höhe der Einzelanlagen in der Regel nicht mehr als 500.000 Euro
betragen. Die Festlegung der Laufzeiten richtet sich nach den Liquiditätserfordernissen des
Unternehmens und den Erwartungen hinsichtlich der künftigen Zinsentwicklung.
Die Finanzanlagen bestehen im Wesentlichen aus Termingeldern im kurzfristigen Bereich und
mittelfristigen Spareinlagen mit Festzinsvereinbarungen sowie Pfandbriefen, deutschen Staatsanleihen und wenigen Inhaberschuldverschreibungen namhafter nationaler und internationaler
Unternehmen mit derzeit maximal mittelfristigem Anlagehorizont. Die Portfoliostrategie ist insgesamt als konservativ und wertorientiert zu bezeichnen.
In die Jahresabschlussprüfung durch den VdW Rheinland Westfalen e. V. Düsseldorf war auch das
Finanzanlageportfolio eingeschlossen. Die eingehende Prüfung ergab keinerlei Beanstandungen.
Finanzierungsmittel
Zur Finanzierung der erheblichen Investitionstätigkeit ist die Spar- und Bauverein eG neben der
laufenden Reinvestition erwirtschafteter Überschüsse auch auf die Beschaffung von Fremd­
mitteln angewiesen. Der sich daraus ergebende Zinsaufwand ist ein wesentlicher Faktor in der
Gewinn- und Verlustrechnung, sodass diesem Finanzbereich besondere Aufmerksamkeit zu
­widmen ist.
Grundlagen der diesbezüglichen Aktivitäten sind die aus der Wirtschaftsplanung heraus ermittelten Kapitalbedarfe für den kurz- bis mittelfristigen Zeitraum, die laufenden Analysen des bestehenden Kreditportfolios im Sinne des Risikomanagements sowie die intensive Beobachtung des
Kapitalmarkts.
Der Kapitalmarkt zeichnete sich im Berichtszeitraum durch ein nach wie vor sehr günstiges Zins­
niveau aus. Für die Neuaufnahme und die Umfinanzierung von Darlehen ergaben sich daher
­weiterhin vorteilhafte Konstellationen, die mit Blick auf die ungewisse Zinsentwicklung konsequent genutzt wurden. Fördermittel des Landes und der Kreditanstalt für Wiederaufbau wurden
im Berichtszeitraum nicht aufgenommen.
Zur Optimierung des Kreditportfolios und zur Reduzierung des Zinsaufwands hat die Spar- und
Bauverein eG Forward-Darlehen abgeschlossen, sodass der Anschlussfinanzierungsbedarf, der
sich aus dem Kreditportfolio ergibt, für die Jahre 2013 und 2014 bereits weitgehend fest vereinbart ist.
Angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase lohnt es sich aus Sicht von Vorstand und Aufsichtsrat in
besonderer Weise, in die eigenen Wohngebäude zu investieren: Es gilt, überschüssige Liquidität nicht für
niedrig – teils sogar unterhalb der Inflationsrate – verzinsliche Geldanlagen zu verwenden, sondern für
das Sachanlagevermögen „arbeiten zu lassen“. Zugleich lässt sich die Niedrigzinsphase nutzen, um die
günstigen Darlehenskonditionen möglichst langfristig abzusichern, etwa mittels Forward-Vereinbarungen oder Bausparlösungen.
Die geschilderten Handlungsansätze wurden im Rahmen der Wirtschafts- und Arbeitsplanung für den
Mittelfristzeitraum bis 2017 berücksichtigt. Chancen für weitergehende Steigerungen von Ergebnis und
Investitionsintensität sehen Vorstand und Aufsichtsrat insbesondere angesichts der generellen konservativen Ausrichtung und Sicherheitsorientierung. Die Solidität unserer Planung kommt selbstverständlich auch in der verantwortungsbewussten Geldanlagestrategie und im professionellen Kapitalkosten-,
Darlehens- und Beleihungsmanagement zum Ausdruck.
Das in 2012 neu eingeführte Portfoliomanagementsystem ist aus Sicht der Verantwortlichen geeignet,
Investitionen noch zielgerichteter in den Wohnungsbestand einfließen zu lassen. Es wird erwartet, dass
die entsprechenden Strategien noch individueller auf die jeweiligen Einzelmaßnahmen zugeschnitten,
in der Gesamtbetrachtung aller Wohngebäude differenzierter abgestimmt und somit zielführender
umgesetzt werden können.
Mit Blick auf Ertragsüberschüsse nach Reinvestition gilt für den Mittelfristzeitraum unverändert, dass sie
zur Ausschüttung von Dividenden in unveränderter Höhe sowie zur Stärkung der Eigenkapitalbasis
durch Einstellung in Ergebnisrücklagen dienen werden. Die genossenschaftseigene Spareinrichtung
bleibt wichtige Grundlage der finanziellen Unabhängigkeit, attraktives Geschäftsfeld und wirksames
Mittel zusätzlicher Mitgliederbindung.
Über rein kaufmännische Überlegungen hinaus werden wir weiterhin den Menschen in den Mittelpunkt
stellen: Nachbarschaftsarbeit, Hilfestellung im Alltag sowie eine nachhaltige, mitgliederorientierte
Kommunikationspolitik bleiben wesentliche Bausteine unseres Handelns.
Dortmund, den 15. März 2013
Spar- und Bauverein eG
Der Vorstand
Neue Chancen ergeben sich
aus der Einführung eines
Portfoliomanagementsystems, das eine präzisere
Feinsteuerung der Investitionen erlaubt.
JAHReSABScHLUSS
JahreSabSchLUSS eg
76 |
ZUM 31. 12. 2012
| 77
POSITIVES UNTERNEHMENSERGEBNIS, ERHÖHTE INVESTITIONEN,
WEITERE EIGENKAPITALSTäRKUNG.
Wie das nachfolgende Zahlenwerk im Ganzen belegt, konnte die Spar- und Bauverein eG 2012 erneut einen sehr guten
Geschäftsverlauf realisieren. Trotz umfangreicher Reinvestitionen wurde, wie angestrebt, ein Jahresüberschuss erwirtschaftet, der neben den planmäßigen Dividenden auch die Bildung ausreichender Rücklagen gewährleistet. Die positive
Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen begründet die erfolgreiche Gesamtperformance des Unternehmens
und bildet ein solides Fundament für die langfristige Erfüllung des genossenschaftlichen Förderauftrags.
Bilanz Bilanz | zum 31. 12. 2012
78 |
Aktivseite
Anlagevermögen
Geschäftsjahr 2012
Vorjahr 2011
Passivseite
Geschäftsjahr 2012
Vorjahr 2011
EUR
EUR
Eigenkapital
EUR
EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
Geschäftsguthaben
110.566,22
171.723,99
283.534.986,93
282.249.871,86
Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten
2.557.985,53
1.940.062,10
Geschäftsguthaben insgesamt
Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte ohne Bauten
3.424.947,75
2.864.167,48
Ergebnisrücklagen
Technische Anlagen und Maschinen
25.662,51
32.097,37
Betriebs- und Geschäftsausstattung
524.085,06
425.387,26
8.875.847,30
3.180.922,19
Ergebnisrücklagen insgesamt
132.431,18
682.798,89
Bilanzgewinn/Bilanzverlust
299.075.946,26
291.375.307,15
Entgeltlich erworbene Lizenzen
Sachanlagen
Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten
Anlagen im Bau
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
4.205.375,72
4.205.375,72
14.500,00
14.500,00
5.521.865,63
7.532.715,63
32.000,00
32.000,00
9.773.741,35
11.784.591,35
308.960.253,83
303.331.622,49
Beteiligungen
Wertpapiere des Anlagevermögens
Andere Finanzanlagen
Finanzanlagen insgesamt
Anlagevermögen insgesamt
Umlaufvermögen
EUR
EUR
Andere Vorräte
Andere Vorräte insgesamt
29.320.184,54
26.418.925,25
417.690,58
139.036,37
30.732.774,58
27.596.389,23
Gesetzliche Rücklage
12.710.000,00
12.410.000,00
Andere Ergebnisrücklagen
25.550.730,54
24.105.427,48
38.260.730,54
36.515.427,48
Jahresüberschuss
2.799.418,18
3.005.211,11
Einstellungen in Ergebnisrücklagen
1.745.303,06
2.005.348,78
Bilanzgewinn/Bilanzverlust insgesamt
1.054.115,12
999.862,33
Eigenkapital insgesamt
70.047.620,24
65.111.679,04
Rückstellungen
EUR
aus gekündigten Geschäftsanteilen
1)
13.604.037,83
12.637.554,08
170.233,67
174.690,88
13.774.271,50
12.812.244,96
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
7.654.067,00
Steuerrückstellungen
571.605,00
488.728,63
Sonstige Rückstellungen
459.326,33
1.004.505,34
9.022.916,33
9.147.300,97
Verbindlichkeiten
EUR
EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
165.962.772,42
164.605.725,39
7.990.877,51
9.176.420,96
Spareinlagen
66.444.019,51
66.997.576,61
Verbindlichkeiten aus Sparbriefen
15.045.848,20
13.672.705,83
Erhaltene Anzahlungen
14.039.373,18
13.750.422,19
231.896,90
224.008,76
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern
301.133,01
326.854,67
8.597,40
1.394,32
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
214.093,50
148.091,72
Verbindlichkeiten aus Vermietung
Sonstige Vermögensgegenstände
401.069,39
647.657,95
Verbindlichkeiten aus Betreuungstätigkeit
924.893,30
1.123.998,66
Forderungen aus Vermietung
Forderungen aus Betreuungstätigkeit
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände insgesamt
Flüssige Mittel und Bausparguthaben
27.729.045,84
28.659.833,69
1.018.773,91
0,00
Flüssige Mittel und Bausparguthaben insgesamt
28.747.819,75
28.659.833,69
Rechnungsabgrenzungsposten
EUR
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Bausparguthaben
Geldbeschaffungskosten
Bilanzsumme
Treuhandvermögen aus Mietkautionen 2012: 42.971,47 Euro (2011: 51.760,28 Euro)
EUR
325.445,88
443.960,88
352.732.684,26
346.371.660,68
EUR
7.991.985,00
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Rückstellungen insgesamt
Andere Vorräte
Unfertige Leistungen
1.038.427,61
der verbleibenden Mitglieder
Bauvorbereitungskosten
Sachanlagen insgesamt
994.899,46
der mit Ablauf des Geschäftsjahres ausgeschiedenen Mitglieder
0,00
3.018,88
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2.267.158,19
2.095.706,94
Sonstige Verbindlichkeiten 2)
1.595.521,38
1.474.187,91
273.577.467,29
271.999.773,47
Verbindlichkeiten insgesamt
Rechnungsabgrenzungsposten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
EUR
EUR
84.680,40
112.907,20
352.732.684,26
346.371.660,68
Treuhandverbindlichkeiten aus Mietkautionen 2012: 42.971,47 Euro (2011: 51.760,28 € Euro)
1) Rückständige fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile 2012: 242.806,01 Euro (2011: 294.790,09 Euro)
2) davon aus Steuern 2012: 269.069,44 Euro ( 2011: 250.181,21 Euro); davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 2012: 9.409,20 Euro ( 2011: 18.818,40 Euro )
| 79
Gewinn- und Verlustrechnung /Anhang Gewinn- und Verlustrechnung | 01. 01. – 31. 12. 2012
80 |
Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang
Geschäftsjahr 2012
Vorjahr 2011
EUR
EUR
Der Jahresabschluss zum 31. 12. 2012 wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Seit dem 01. 01. 2010
werden die Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) angewendet.
Umsatzerlöse
a) aus der Hausbewirtschaftung
52.318.842,06
51.570.914,15
5.940,00
109.041,34
56.527,48
63.940,33
52.381.309,54
51.743.895,82
Erhöhung (Vorjahr: Verminderung) des Bestands an unfertigen Leistungen
966.483,75
– 282.164,00
Andere aktivierte Eigenleistungen
983.081,36
784.194,02
1.500.526,82
1.959.076,40
25.871.271,66
25.429.819,49
4.664.113,92
4.533.111,82
b) aus Betreuungstätigkeit
c) aus anderen Lieferungen und Leistungen
Umsatzerlöse insgesamt
Sonstige betriebliche Erträge
Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen
a) Aufwendungen für Hausbewirtschaftung
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 1)
1.256.665,29
1.086.741,99
Personalaufwand insgesamt
5.920.779,21
5.619.853,81
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und ­S achanlagen
9.528.403,69
9.211.451,14
Sonstige betriebliche Aufwendungen
2.230.354,77
1.959.302,13
66.352,67
620,44
Erträge aus Ergebnisabführungsvertrag
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
210.672,19
270.560,42
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
437.485,42
529.107,33
14.100,00
1.100,00
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2)
7.909.241,20
7.714.017,22
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
5.071.761,22
5.069.746,64
91.475,00
91.475,00
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Außerordentliche Aufwendungen
91.475,00
91.475,00
475.093,78
452.112,00
Sonstige Steuern
1.705.774,26
1.520.948,53
Jahresüberschuss
2.799.418,18
3.005.211,11
Einstellungen aus dem Jahresüberschuss in Ergebnisrücklagen
1.745.303,06
2.005.348,78
Bilanzgewinn
1.054.115,12
999.862,33
Außerordentliches Ergebnis
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
1) davon für Altersversorgung 2012: 416.498,63 Euro (2011: 251.345,73 Euro)
2) davon aus Aufzinsung 2012: 442.548,00 Euro (2011: 439.149,00 Euro)
Allgemeine Angaben
Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung richtet sich nach dem vorgeschriebenen Formblatt
gem. der Verordnung über Formblätter für die Gliederung des Jahresabschlusses von Wohnungsunternehmen.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Das Sachanlagevermögen wird zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt, vermindert um
planmäßige Abschreibungen.
Die Positionen der immateriellen Vermögensgegenstände werden auf 4 bzw. 5 Jahre abgeschrieben.
Wohn- und Geschäftsbauten, die sich am 01. 01. 1991 im Bestand befanden, werden nach einer Neufestlegung der Restnutzungsdauer ab dem Geschäftsjahr 1991 wie folgt abgeschrieben:
Gebäude mit einem Fertigstellungszeitpunkt bis 31. 12. 1924: 40 Jahre
nach 31. 12. 1924: 50 Jahre
Ab dem Jahr 2011 werden die Abschreibungen bei Objekten nach Großmodernisierung linear mit 2 % der Anschaffungsund Herstellungskosten vorgenommen. Bei einem Objekt mit einer gewerblichen Einheit wurde in 2006 die Restnutzungsdauer im Hinblick auf die erwartete wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeit um 10 Jahre verkürzt. Bei zwei weiteren
Mietobjekten wurde die Restnutzungsdauer in 2007 um 15 bzw. 20 Jahre verkürzt.
Die Wohn- und Geschäftsbauten für die Jahre ab 1991 werden entsprechend den steuerlichen Sätzen abgeschrieben,
wobei teilweise die degressive Abschreibung mit den zulässigen Höchstsätzen in Anspruch genommen wird.
Die Außenanlagen werden mit 6,66 %, 10 % bzw. 12 % abgeschrieben.
In die aktivierten Herstellungskosten sind eigene Verwaltungsleistungen bei Modernisierungen und Neubaumaßnahmen in Höhe von 300,1 Tsd. Euro einbezogen worden. Fremdkapitalzinsen während der Bauzeit bei Neubauten sind in
Höhe von 308,6 Tsd. Euro aktiviert worden.
Für die Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung wird die lineare Abschreibungsmethode bei einer angenommenen Nutzungsdauer von 3 bis 23 Jahren angewandt.
Beteiligungen und andere Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten ausgewiesen. Die Wertpapiere werden mit
ihren Anschaffungskosten bzw. zu ihrem vereinbarten Einlösungsbetrag (Nominalwert von 100 %) bilanziert.
Das Vorratsvermögen wird zu Anschaffungskosten angesetzt. Der Wertansatz für noch nicht abgerechnete Leistungen
aus Betriebskosten wird nach dem Prinzip der verlustfreien Bewertung ermittelt.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit dem jeweiligen Nennwert ausgewiesen. Bei den Forderungen aus Vermietung wird dem allgemeinen Ausfallrisiko durch eine Pauschalwertberichtigung
Rechnung getragen.
Geldbeschaffungskosten werden entsprechend den steuerlichen Regelungen abgeschrieben.
Pensionsverpflichtungen und Rentenansprüche sind vollständig durch Rückstellungen berücksichtigt.
Die Pensionsrückstellungen werden in Anlehnung an die Bestimmungen des BilMoG mit ihrem Erfüllungsbetrag ausgewiesen. Die Teilwertberechnung im versicherungsmathematischen Gutachten erfolgte nach den „Richttafeln 2005 G“
von Prof. Dr. K. Heubeck.
| 81
Anhang 82 |
Die bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen zugrunde gelegten Prämissen sind der
­nachstehenden Tabelle zu entnehmen:
| 83
Die Entwicklung der Rücklagen ist im folgenden Rücklagenspiegel dargestellt:
Ergebnisrücklagen
in %
2012
Rechnungszinssatz
5,06
Lohnsteigerungen
2,0
Rentensteigerungen
1,0
Bestand am Ende
des Vorjahres
Der noch nicht bilanzierte Anteil beläuft sich auf 1.035,1 Tsd. Euro.
Die sonstigen Rückstellungen sind nach vernünftigen kaufmännischen Beurteilungen in Höhe des voraussichtlichen
Erfüllungsbetrags gebildet worden.
Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanzansätzen bestehen bei den in der folgenden Tabelle aufgeführten
Bilanzposten. In der Tabelle ist gekennzeichnet, inwieweit es sich um Differenzen handelt, die zu aktiven oder passiven
Steuern führen können.
Bilanzposten
Aktive Differenz
Passive Differenz
Grundstücke mit Wohnbauten
■
–
Grundstücke mit Geschäftsbauten
■
–
Grundstücke ohne Bauten
■
–
Rückstellungen für Pensionen
■
–
Sonstige Rückstellungen
■
–
Aufwendungsdarlehen werden passiviert. Der Ansatz der Verbindlichkeiten erfolgt zu Rückzahlungs- bzw. Erfüllungsbeträgen.
Unter den unfertigen Leistungen werden ausschließlich noch nicht abgerechnete Betriebskosten ausgewiesen, denen
die von den Mietern geleisteten Vorauszahlungen unter der Position „Erhaltene Anzahlungen“ gegenüberstehen.
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten antizipative Posten – aufgelaufene Zinsen – in Höhe von 75,1 Tsd. Euro
(Vorjahr: 163,6 Tsd. Euro).
Von den Forderungen haben eine Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr:
Forderungen aus Vermietung: 109,3 Tsd. Euro (Vorjahr: 163,4 Tsd. Euro)
Entnahmen für
das Vorjahr
Bestand am
Ende des
Geschäftsjahres
12.410.000,00
0,00
300.000,00
0,00
12.710.000,00
2. Andere Ergebnisrücklage
24.105.427,48
0,00
1.445.303,06
0,00
25.550.730,54
36.515.427,48
0,00
1.745.303,06
0,00
38.260.730,54
Alle Angaben in Euro
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen für
2012
2011
Bonuszusagen
78,5
90,0
Personalkosten
171,5
190,8
Prüfungskosten
80,0
80,0
Abschlussarbeiten
64,3
58,7
0,0
365,0
65,0
220,0
459,3
1.004,5
Kanalsanierung
Unterlassene Instandhaltung
Gesamt
Alle Angaben in Tsd. Euro
Insgesamt hat sich ein aktiver Saldo ergeben. Latente Steuern wurden nicht aktiviert, da mit keinen Steuerzahlungen im
Planungshorizont von 5 Jahren gerechnet wird.
Einstellungen aus
dem Jahresüberschuss
des Geschäftsjahres
1. Gesetzliche Rücklage
GESAMT
Gemäß den Übergangsvorschriften zum BilMoG (Artikel 67 Abs. 1 Satz 1) wird von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht,
den zum 01. 01. 2010 ermittelten Differenzbetrag der Pensionsrückstellungen zwischen dem zurückzustellenden Betrag
nach altem Recht und nach BilMoG auf 15 Jahre zu verteilen. Im Jahr 2012 sind 91,5 Tsd. Euro unter dem Posten „Außerordentliche Aufwendungen“ ausgewiesen.
Einstellungen aus
dem Bilanzgewinn des
Vorjahres
Anhang Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung
84 |
I. Bilanz
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist in dem nachfolgenden Anlagegitter dargestellt:
Die Zusammensetzung der Verbindlichkeiten entsprechend der Laufzeit sowie der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten,
die durch Grundpfandrechte gesichert sind, ergeben sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel.
Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten sowie die zur Sicherheit gewährten Pfandrechte o. Ä. stellen sich wie folgt dar:
Entwicklung des Anlagevermögens
Anschaffungs-/
Herstellungs­
kosten
Zugänge des
Geschäfts­
jahres
EUR
EUR
Abgänge des
­Umbuchungen ZuschreiGeschäfts­
(+/–)
bungen
jahres
EUR
EUR
Abschrei­
bungen
(kumulierte)
EUR
EUR
Buchwert am
31. 12. 2012
EUR
Abschrei­
bungen des
Ge­schäfts­
jahres
706.188,72
15.367,66
16.223,43
594.766,73
110.566,22
76.157,97
Sachanlagen
Grundstücke und
grundstücksgleiche
507.017.360,45
Rechte mit Wohnbauten
10.579.229,80
– 69.428,61
637.985,64
+ 69.428,61
Grundstücke mit Geschäfts- und anderen
Bauten
3.815.423,09
Grundstücke und
grundstücksgleiche
Rechte ohne Bauten
2.864.167,48
1.663,26
231.589,93
777,94
Technische Anlagen und
Maschinen
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
1.192.965,96
Anlagen im Bau
3.180.922,19
5.694.925,11
682.798,89
8.749,30
518.985.227,99
17.153.677,29
Bauvorbereitungs­
kosten
Sachanlagen gesamt
230.346,24
233.992.174,71 283.534.986,93
1.964.851,81
+ 559.117,01
2.557.985,53
9.224.686,12
89.490,82
195.391,75
268.620,19
630.606,95
25.662,51
524.085,06
279.933,80
– 628.545,62
+ 628.545,62
236.783.025,22 299.075.946,26
Beteiligungen
Wertpapiere des
Anlagevermögens
über 5 Jahre
Art der
Sicherung 1) 2)
(EUR)
31.165.397,96
(31.207.917,34)
127.497.547,84
(126.146.541,51)
165.962.772,42
(164.589.083,43)
Verbindlichkeiten gegenüber
anderen Kreditgebern
7.990.877,51
(9.176.420,96)
338.477,70
(1.133.307,92)
1.493.567,72
(1.459.599,62)
6.158.832,09
(6.583.513,42)
7.990.877,51
(9.176.420,96)
Verbindlichkeiten aus Sparbriefen
15.045.848,20
(13.672.705,83)
3.896.712,86
(4.306.934,92)
11.149.135,34
(9.365.770,91)
–
–
–
Erhaltene Anzahlungen
14.039.373,18
(13.750.422,19)
14.039.373,18
(13.750.422,19)
–
–
–
–
231.896,90
(224.008,76)
231.896,90
(224.008,76)
–
–
–
–
0,00
(3.018,88)
0,00
(3.018,88)
–
–
–
–
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
2.267.158,19
(2.095.706,94)
2.267.158,19
(2.095.706,94)
–
–
–
–
Sonstige Verbindlichkeiten
1.595.521,38
(1.474.187,91)
1.595.521,38
(1.464.778,71)
0,00
(9.409,20)
–
–
–
207.133.447,78
(205.002.196,86)
29.668.966,83
(30.229.444,86)
43.808.101,02
(42.042.697,07)
133.656.379,93
(132.730.054,93)
173.953.649,93
(173.765.504,39)
Verbindlichkeiten aus Vermietung
7.212,80
130.855,98
GPR/PR
(GPR/PR)
GPR
(GPR)
GPR/PR
(GPR/PR)
* Zahlen des Vorjahres 2011 wurden in Klammern gesetzt. 1) GPR = Grundpfandrecht; 2) PR = Pfandrechte (an Festgeldanlagen)
9.452.245,72
Die Gliederung der Spareinlagen und der Verbindlichkeiten aus Sparbriefen ergibt sich wie folgt:
Gliederung der Spareinlagen und der Verbindlichkeiten aus Sparbriefen
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen
Unternehmen
zwischen 1
und 5 Jahre
7.299.826,62
(7.251.266,54)
8.875.847,30
132.431,18
bis zu 1 Jahr
davon gesichert
165.962.772,42
(164.605.725,39)
Gesamtbetrag
– 559.117,01
davon Restlaufzeit (EUR)
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus
Betreuungstätigkeit
3.424.947,75
11.313,61
insgesamt
(EUR)
Verbindlichkeiten
EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene
Lizenzen
Fristigkeiten der Verbindlichkeiten*
4.205.375,72
25.600,00
7.551.165,63
Andere Finanzanlagen
32.000,00
Finanzanlagen gesamt
11.814.141,35
Spareinlagen
4.205.375,72
2.011.550,00
11.100,00
14.500,00
17.750,00
5.521.865,63
a) mit 3-monatiger Kündigungsfrist
14.100,00
2.011.550,00
0,00
0,00
28.850,00
9.773.741,35
14.100,00
a) mit einer Restlaufzeit bis zu 4 Jahren
b) mit einer Restlaufzeit von mehr als 4 Jahren
Anlagevermögen insgesamt
531.505.558,06 17.169.044,95
2.307.707,23
– 628.545,62
+ 628.545,62
0,00 237.406.641,95 308.960.253,83
Vorjahr 31. 12. 2011
64.682.721,17
1.761.298,34
65.226.385,26
66.444.019,51
1.771.191,35
66.997.576,61
Verbindlichkeiten aus Sparbriefen
32.000,00
0,00
b) mit besonders vereinbarter Kündigungsfrist
31. 12. 2012
9.542.503,69
gesamt
13.849.037,55
1.196.810,65
12.671.375,83
15.045.848,20
81.489.867,71
1.001.330,00
13.672.705,83
80.670.282,44
Alle Angaben in Euro
II. Gewinn- und Verlustrechnung
Die aperiodischen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten die Erstattungen von Erbbauzinsen (300 Tsd. Euro) sowie
die Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten (78,3 Tsd. Euro) für frühere Jahre.
| 85
Anhang
86 |
Sonstige Angaben
Mitgliedschaften/Beteiligungen
Zur Sicherung der Spareinlagen besteht ein Selbsthilfefonds. Der aufgelaufene Betrag aus dem zugesagten
Garantieversprechen beträgt 800,7 Tsd. Euro (Vorjahr: 760,1 Tsd. Euro).
GdW Bundesverband deutscher
­Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V., Berlin
Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland e. V.,
Berlin
VdW Verband der Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e. V., Düsseldorf
Wohnen in Genossenschaften e. V.,
Münster
Gesellschaft zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet des Siedlungsund Wohnungswesens e. V., Münster
EBZ Europäisches Bildungszentrum der
Wohnungs- und Immobilienwirtschaft,
Bochum
Selbsthilfefonds zur Sicherung von
Spareinlagen von Wohnungsbau­
genossenschaften (beim GdW), Berlin
Verein der Freunde und Förderer der
EBZ Business School e. V., Bochum
Industrie- und Handelskammer zu
Dortmund, Dortmund
Förderverein Aus- und Fortbildung im
EBZ e. V., Bochum
Haus & Grund Dortmund e. V.,
­Dortmund
Theater- und Konzertfreunde
­Dortmund e. V., Dortmund
Ursula Hötte
Klaus Liebermann
Rainer Hünerhoff
Peter Rademacher
Karl-Heinz Schubert
(bis 28. 06. 2012)
Hannelore Kern
Hans-Werner Reckmann
Dr. Martin Sprungala
Heinz-Josef Kuhn
Gerhard Rüther
Dr. Peter Stegmaier
Winfried Köhler
Claudia Ruwe
Margret Veith
Michael Langenkämper
Hans-Robert Sarach
Martin Winterkamp
Franz-Bernd Große-Wilde
(Vorsitzender)
Martin Trockels
Heinrich Wellen
(† 30. 07. 2012)
Michael Ruwe
(stellv. Vorsitzender)
Friedrich Wilhelm Reckermann
(bis 30. 06. 2012)
Nicht in der Bilanz ausgewiesene finanzielle Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:
für ausstehende Baukosten
7.624 Tsd. Euro
Leasingverpflichtungen 97 Tsd. Euro
Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:
Arbeitnehmer
Vollbeschäftigte
Teilzeitbeschäftigte
Kaufmännische Mitarbeiter
47
10
Technische Mitarbeiter
33
3
0
2
80
15
Sonstige Mitarbeiter
gesamt
AGV Arbeitgeberverband der
­Deutschen Immobilienwirtschaft e. V.,
­Düsseldorf
ADW Arbeitsgemeinschaft
­Dortmunder Wohnungsunternehmen,
Dortmund
FfG Forschungsgesellschaft für Genossenschaftswesen Münster e. V., Münster
DORTMUNDtourismus e. V., Dortmund
Rheinische Straße e. V., Dortmund
GDD Gesellschaft für Datenschutz und
Datensicherheit e. V., Bonn
DESWOS Deutsche Entwicklungshilfe
für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e. V., Köln
Grüner Kreis Dortmund e. V., Dortmund
Spielplatzverein, Dortmund
Organe der Genossenschaft
Außerdem wurden 9 Auszubildende beschäftigt.
Mitgliederbewegung 2012
Zahl der Mitglieder
Anzahl der Geschäftsanteile
Anfang 2012
17.705
22.193
Zugang 2012
1.316
3.647
Abgang 2012
Ende 2012
971
1.343
18.050
24.497
Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr um 2.901,3 Tsd. Euro erhöht
(Vorjahr: + 1.305,8 Tsd. Euro).
Die Haftsummen haben sich zum im Vorjahr ausgewiesenen Betrag um 2.944,5 Tsd. Euro (Vorjahr: + 1.352,2 Tsd. Euro)
auf 31.307,2 Tsd. Euro (Vorjahr: 28.362,7 Tsd. Euro) erhöht.
Beziehung zu verbundenen Unternehmen
Die Genossenschaft ist Alleingesellschafterin der Spar- und Bauverein Betreuungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH,
Kampstraße 51, 44137 Dortmund.
Aufsichtsrat
Peter Lauber
(Vorsitzer)
Walter Sudahl
(stellv. Vorsitzer)
Helga Gaertner
Burkhard Habermann
(bis 28. 06. 2012)
Vorstand
Der Vertreterversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2012 in Höhe von
1.054.115,12 Euro zur Ausschüttung einer Dividende (51 Euro bzw. 3,99 % je Geschäftsanteil) gem. § 41 der Satzung zu
verwenden.
Das Eigenkapital zum 31. 12. 2012 beträgt 4.205,4 Tsd. Euro (51,38 %) (Vorjahr: 4.205,4 Tsd. Euro [50,36 %]).
Dortmund, den 15. März 2013
Der im Geschäftsjahr 2012 erzielte Jahresüberschuss in Höhe von 66.352,67 Euro (Vorjahr: 620,44 Euro) wurde gem.
Ergebnisabführungsvertrag auf die Spar- und Bauverein eG übertragen.
Spar- und Bauverein eG
Der Vorstand
| 87
Wiedergabe des Bestätigungsvermerks
88 |
Bestätigungsvermerk
„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang –
unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Spar- und Bauverein eG, Dortmund, für das
Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von
Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstandes der Genossenschaft.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den
Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Impressum
Herausgeber
Spar- und Bauverein eG Dortmund
Kampstraße 51, 44137 Dortmund
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich
auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche
Umfeld der Genossenschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der
Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von
Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze
und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstandes sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des
Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Tel.: 02 31/18 20 3-0, Fax: 02 31/18 20 3-1 66
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Tanja Wischermann-Becker, Bottrop
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft. Der Lagebericht steht in
Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Düsseldorf, den 25. März 2013
Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
Rheinland Westfalen e. V.
gez. Schiffers
gez. Engbert
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
Internet: www.sparbau-dortmund.de
E-Mail: [email protected]
Gestaltung
BJS Werbeagentur GmbH, Essen
Druck
Verlag u. Druckkontor Kamp GmbH, Bochum
Fotografen
Ralf Dördelmann, Dortmund
Marja Kettner, Dortmund
Hans Jürgen Landes, Dortmund
Frauke Schumann, Dortmund
Die Spar- und Bauverein eG Dortmund dankt
Herrn Dieter Schütze für seine ehrenamtliche
fotografische Mitarbeit.