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vdw Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen magazin 9. WOHNUNGSPOLITISCHER KONGRESS 2. DEZEMBER 2010 IN HANNOVER 0410 ZEITSCHRIFT DES VDW NIEDERSACHSEN BREMEN IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM VERBAND NORDDEUTSCHER WOHNUNGSUNTERNEHMEN E. V. 03 I SCHM ELZ TI EGEL DE R KULTURE N A us s ch us s re is t nac h Wien 08 I NO V ELLE M I T SC HWAC HPUNKTE N NBauO in de r Kr itik 32 I EXPERTEN I N SORG E Ble iro h re ge f äh r den Tr inkwasser 43 I GO LDENE EHRENNADE L Die te r M us ie lak ver absc hiedet Höherer Wohnwert, zufriedene Mieter. Attraktivere Wohnobjekte mit Multimedia1 aus dem Kabelanschluss. Kabel Anschluss Mehr Wohnqualität bei Bestandsimmobilien ohne großen Kostenaufwand? Der Kabelanschluss macht es möglich. Er bietet Technik fürs Leben. 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F O T O : J o h an n a S pal i n k -S i ev er s 02 05 08 Vo r wo rt Studie n re is e Wie n U m baup ro je kt „Ne ue Burg“ No ve lle de r NBauO T HEMA 09 12 15 20 24 28 30 32 34 0410 38 I I I I I I I I I I M ie te rko m m un ikatio n be i En e rgie e in s p arun g M ie ts ch ulde n m an age m e n t Ge n e ratio n e n ge re ch te Be s tan ds e n twicklun g U n te rn e h m e n s p o rträt: Sp ar- un d Bauve re in Han nover We rbun g un d Er f ah run g Q ualitäts m an age m e n t Se rie : Re ch t Ble iro h re Ve rn e tzte s Wo h n e n M arktm ie te n VDW 41 42 43 44 45 48 I I I I I I Pe rs o n alie n BBS Sp rin ge Die te r M us ie lak n im m t A bs ch ie d 110 J ah re He im ke h r Nam e n un d Nach rich te n I m p re s s um INHALT 03 I I I I ma ga z in 0410 VDW VORW ORT ma ga z in 0410 B E RN D MEY ER I Ve r b a n d s d i r e k t or vdw Fußball, Urlaub, Sonne satt – das war die eine Seite dieses Sommers. Die Kehrseite: Loveparade-Tragödie, Naturkatastrophen und das Erdöl-Desaster im Golf von Mexiko. Untermalt von einem meist unangenehmen 2 0 0 9 – e iaus n Berlin J a h–r,maldlauter, a s bmal e wleiser. e g tEs Grundrauschen sei u neind„unwürdiges h e r a u sSchauspiel, f o r d e rdas t …die Regierungskoalition seit Monaten“ aufführe, schrieb kürzlich ein Kommentator. Aber anders als der Zuschauer im Theater könne der Wähler nicht einfach gehen, weil ihm das Dargebrachte missfällt. Das trifft in besonderer Weise auch auf die Wohnungswirtschaft zu. Eigentlich möchte sich die Branche abwenden, um dem nächsten Hammerschlag der Politik zu entkommen. Aber gleichzeitig sehen sich die Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften im vdw Niedersachen Bremen in der Verantwortung, sichere, moderne und lebenswerte Wohnquartiere zu schaffen. Ein respektabler Spagat? Nein, das wäre die falsche Metapher. Denn eine grazile, schön anzusehende Übung ist es nicht, die die Wohnungswirtschaft vollführen muss, um den Wünschen der Kunden und den gesetzlichen Vorgaben zugleich gerecht zu werden. Eher ein schweißtreibender Kraftakt, der an der Substanz zehrt und dessen Ausgang völlig ungewiss ist. Gemeinsam mit anderen immobilienwirtschaftlichen Verbänden hat der vdw ein Positionspapier formuliert und an Ministerien und Abgeordnete in Niedersachsen sowie an den Bausenator in Bremen geschickt. Darin werden Bund und Länder aufgefordert, „die Kürzungen im Bereich der Städtebauförderung und der KfW-Mittel für den Klimaschutz rückgängig zu machen. Die negativen Folgen der Kürzungen sind unabsehbar und können nur als krasse politische Fehlentscheidung gewertet werden.“ Nun ist es gekommen wie befürchtet: Die in diesem Jahr drastisch gekürzten Fördermittel der KfW sind bereits weitgehend aufgebraucht. Seit dem 1. September gibt es keine Modernisierungskredite mehr für energetische Einzelmaßnahmen. Die Auswirkungen sind verheerend für die künftige Qualität des Wohnens sowie für die Städte. Die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung für den Gebäudebereich und wesentliche Punkte der Koalitionsvereinbarung werden außer Kraft gesetzt. Die Bauwirtschaft wird unter dem Wegfall der Investitionsanreize leiden, der Mittelstand systematisch geschwächt: Baubetriebe, Handwerker, Ingenieure und Architekten dürften den Auftragseinbruch nicht unbeschadet überstehen. Fordern, ohne zu fördern – diese Rechnung der Politik zu Lasten der Hauseigentümer wird fatale Folgen haben. Notwendige Investitionen werden ohne Anreize ausbleiben. Ohnehin steht die Rentabilität energetischer Modernisierungsmaßnahmen in Frage. Verschiedene Experten haben so ihre Zweifel, etwa empirica-Vorstand Harald Simons: „Jenseits des Investitionszyklus sind fast alle bestenfalls ein Nullsummenspiel.“ Verlierer sind die Menschen, die Umwelt und die Städte. Der Klimaschutz ist zur politischen Verfügungsmasse geworden. Dass die Wohnungsunternehmen hohe Investitionen für Wohnkomfort und Klimaschutz tätigen, ist völlig unbestritten. Erst im vergangenen Jahr haben die vdw-Mitglieder mehr als 560 Millionen Euro in ihre Bestände investiert – so viel wie nie zuvor. Doch die skeptischen Stimmen unter den Unternehmern werden lauter: Je schärfer die Vorgaben, je dürftiger die Förderung und je kläglicher die politische Rückendeckung, desto unüberschaubarer werden die wirtschaftlichen Risiken. Darüber wird zu reden sein. Mit der Politik, mit den Banken, aber auch mit Mieterbund und anderen wohnungswirtschaftlichen Verbänden. Die Konzertierte Aktion mit der neuen Niedersächsischen Sozialministerin Aygül Özkan hat sich bereits auf Drängen des vdw zu einer Sondersitzung getroffen, um die Lage zu erörtern. Den schönen Worten müssen Taten folgen. Damit der Sommer 2010 in guter Erinnerung bleibt – und nicht als Sommer des investitionspolitischen Kahlschlags. << » D i e Sch wi er i g k e i t i st ni c ht JO H N M AYNA RD KE YNE S , neu e I d een z u f i nd e n, so n d er n d en al te n z u e ntk o m m e n . « br it . Ö k o n om , 1 8 8 3 - 1 9 4 6 2 ma ga z in 0410 STUDIENREISE VD W- FA CH A U S S C HU S S R E I S T N AC H W I E N Öffentlich geförderter Wohnungsbau im Schmelztiegel der Kulturen Wo treffen west- und osteuropäische Kultur geballt aufeinander, ohne eine brisante Mischung zu ergeben? In Wien, der Stadt an der Donau, die einem als K-und-K-Metropole mit Zuckerbäckerarchitektur bekannt ist. Doch weit gefehlt. Wien ist viel mehr. Hier existiert eine hochaktive und äußerst innovative Wohnungswirtschaft, die erfolgreich die schwierigen Umstände wie Wohnungsmangel und multikulturelle Bevölkerungszusammensetzung bewältigt. An drei heißen Tagen im Juni bei Temperaturen um 34 Grad Celsius haben die Technischen Ausschüsse des vdw Niedersachsen Bremen und des VdW Rheinland-Westfalen in der österreichischen Hauptstadt beispielhafte Wohnungsbauprojekte der jüngsten Vergangenheit näher angesehen. Unter Führung des Architekten Kurt Smetana, der die Gebietsbetreuung der Stadterneuerung im 16. Bezirk innehat, ging es zunächst in das Entwicklungsgebiet Brunneviertel. Wie in der ganzen Stadt herrschte auch hier Wohnraummangel. Hinzu kam noch die fortschreitende Segregation im Quartier. Dem wurde in den vergangenen Jahren mit einem Stadterneuerungsprozess unter Leitung eines Architektenteams begegnet. Dachgeschoss-Ausbauten, Umbauten sowie Nachverdichtung durch Mehrfamilienhaus-Neubauten waren hier ein probates Mittel. Attraktiv gefördert durch öffentliche Mittel der Stadt Wien und mit einem Bürgerbeteiligungsprozess kamen die Bauprojekte gut voran. Die durch die starke Förderung niedrig gehaltenen Mieten lassen eine neue Durchmischung des Quartiers mit unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen zu. Smetana dazu: „Die bestehenden Potenziale des Marktes werden langsam sichtbar. Neubauten, attraktiv sanierte Gründerzeithäuser, eine vielseitige Lokalszene, verkehrsberuhigende Maßnahmen, neu gestaltete Freiräume und ein besserer Nutzungsmix prägen das neue Bild des Viertels. Das Bauvolumen der Wohnhaussanierung und des Wohnungsneubaus beträgt derzeit mehr als 40 Millionen Euro. Bis Ende 2010 werden rund 500 neue Mieter, die überwiegend das urbane Flair des Viertels als Wohnort bevorzugen, in unterschiedlichen Wohnprojekten – einem Mix aus Eigentums- und Mietwohnungen – eingezogen sein und damit einen Beitrag zu einem sozial besser ausgeglichenen Stadtteil leisten.“ Der nächste Tag führte die Gruppe unter Leitung von Wolfgang Förster vom Magistrat der Stadt Wien in unterschiedliche Bezirke der Stadt. Eine Auswahl unterschiedlichster Wohnprojekte zeigte die Vielfalt und den Einfallsreichtum der Wiener Wohnungsunternehmen und -genossenschaften. In der autofreien Siedlung Floridsdorf haben sich die Bewohner, die an der Planung der Wohnanlage mit beteiligt waren, vertraglich dazu verpflichtet, kein Kraftfahrzeug zu >> 3 ma ga z in 0410 STUDIENREISE besitzen. Genutzt werden neben dem Fahrrad öffentliche Verkehrsmittel oder Car-Sharing-Projekte. Die eingesparten Kosten für Parkplätze und Tiefgarage konnten so für die Grüngestaltung der Anlage genutzt werden. Die „Bike City“ in der Leopoldstadt ist eine speziell auf die Bedürfnisse von Radfahrern abgestimmte Siedlung. Große Abstellbereiche in allen Geschossen für die Fahrräder sowie entsprechend großzügig ausgelegte Wegeführungen für den autofreien Verkehr gepaart mit ansprechender und moderner Architektur zeichnen dieses noch im Wachsen befindliche Quartier aus. Das Projekt „Passivhauswohnen am Mühlweg“ zeigt, dass mehrgeschossiger Wohnungsbau auch heutzutage in Holz(-Misch)-Bauweise gut möglich ist. Die „Neue Siedlerbewegung, OraSteig“ machte deutlich, wie am Rand der Stadt dem Wunsch nach Wohnen im Grünen entsprochen wird. Hier entsteht ein komplett neues Quartier mit zwei- bis viergeschossigen Split-Atriumhäusern als Einfamilien-Reihenhausbebauung. Die Revitalisierung von drei Gasometern ist eine beeindruckende Integration historischer, industrieller Bausubstanz in eine neue gewerbliche und wohnungswirtschaftliche Nutzung. Das 1996 begonnene Projekt hat in den drei denkmalgeschützten Bauwerken 602 geförderte Mietund Eigentumswohnungen, 247 Studentenheimplätze, 11.000 Quadratmeter Büros, 20.000 Quadratmeter Shoppingmall, 7000 Quadratmeter Veranstaltungshalle, 1000 PKW-Abstellplätze, ein Kindertagesheim, ein Kino und Raum für das Wiener Stadt- und Landesarchiv untergebracht. Die Gasometer sind ein neues Zentrum und Impulsgeber für das urbane Stadtentwicklungsprojekt „Erdberger Mais“, das rund um die Gasometer entsteht. Hier werden ehemalige Brachflächen und Gewerbe- sowie Industriegebiet durch Wohn- und Erholungsraum ersetzt. Das „Wohnmodell Interethnische Nachbarschaften“, das bereits im Jahr 2000 fertiggestellt wurde, besteht aus einer Wohnanlage mit 140 Wohneinheiten und sieben Geschäftslokalen. Weiter befinden sich ein gemeinschaftlicher genutzter Saal im Gebäudekomplex sowie ein gemeinschaftlicher Wellnessbereich, zwei begrünte Gemeinschaftsterrassen mit vier weiteren GemeinschaftsPenthäusern. Der gemeinschaftliche Waschsalon ist so gelegen, dass der im Hof gelegene Spielplatz gut eingesehen werden kann. Einige Dächer sind mit individuellen Dachgarten-Parzellen ausgestattet. Hintergrund des Projektes 4 war der zunehmende Migrationsanteil in Wien und die Schaffung einer funktionierenden Integration. Das Projekt wurde und wird wissenschaftlich begleitet. Als Ergebnis kann eine positive Bilanz mit „Normalität statt Multi-Kulti“ und wesentlich weniger Konflikten als erwartet gezogen werden. Es hat eine Beispielwirkung für weitere Projekte in der Stadt und bestätigt die stadtpolitische Strategie Wiens zur Förderung der Integration. Die gemeinsame Sitzung der Technischen Ausschüsse in der „Denkfabrik“ stand ebenfalls ganz im Zeichen der Wiener Wohnungswirtschaft. Andrea Holzmann-Jenkins, Geschäftsführerin der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte gab einen umfassenden Überblick über den Wiener Wohnungsbau. Wien hat ca. 1,7 Millionen Einwohner, Tendenz steigend. 30 Prozent davon haben einen Migrationshintergrund. 60 Prozent der Wiener leben im geförderten Wohnungsbau. Jährlich werden ca. 600 Millionen Euro für Wohnbauförderung aufgebracht in Neubau, Sanierung und Wohnbeihilfe. Es entstehen ca. 7000 geförderte neue Wohnungen jährlich, gut 10.000 Wohnungen jährlich werden gefördert saniert. Dieser geförderte Wohnbau hat natürlich tief greifende soziale und ökonomische Auswirkungen. Die Prinzipien des geförderten Wohnungsbaus liegen in der Einbeziehung breiter Bevölkerungsschichten nach dem Prinzip der sozialen Durchmischung. Dabei gibt es keine Wohnungen von der Stange, sondern qualitativ und architektonisch hochwertige Projekte. Einen weiteren Grundsatz bildet die Öffnung des geförderten Wohnbaus für Zuwanderer. Ferner bleiben bei den Sanierungen 72 Prozent aller Mieter während und nach der Sanierung in ihren Wohnungen. Dies ist aufgrund der geförderten Maßnahmen problemlos möglich. Die Wohnbauförderung wirkt Preis dämpfend auf den Wiener Wohnungsmarkt. 475 Millionen Euro Förderung bewirken ein Bauvolumen von rund 1,425 Milliarden Euro. So sichert das Wohnressort jährlich 23.000 Arbeitsplätze. In Zeiten stetig reduzierter Förderung im deutschen Wohnungsbau und angesichts schrumpfender Bevölkerungszahlen in unseren beiden Bundesländern erscheinen die Wiener Bedingungen nahezu traumhaft. Aber gerade diese nicht so idealen Voraussetzungen mögen die Exkursionsteilnehmer anspornen, den ein oder anderen innovativen Ansatz auch bei uns in die Tat umsetzen zu wollen. << Die „Neue Burg“ – stadtnah und dennoch in der Natur ma ga z in 0410 M ODERNISIERUNG Wohnquartier mit neuer Qualität / Rückgebaut, modernisiert, neu gestaltet WOL F SB U RG . AB R I S S U N D N E U B AU O D E R B E W U S STE R R Ü C K - U N D U M B AU ? V O R D IE S E R F RA G E S TAN D D I E N EU LAN D WOH N U N G S GES E L LS C HAF T V O R EI N I GE N J A H RE N B E I DE R W O HN AN LAGE „ B U R G“ IN WOL F SB U R G-D ET M ER O D E . Im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens entschied man sich aus ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Gründen für die Sanierung des Hochhauskomplexes. Statt die vom Leerstand bedrohten Gebäude aus den 1960er Jahren abzureißen, wurden sie von mehr als zehn auf vier Stockwerke „rasiert“, energetisch saniert und die Grundrisse der Wohnungen neu gestaltet. Unterschiedli- che Fassadensysteme gliedern den großen Baukörper in überschaubare Segmente. „Uns gelingt mit der ,Neuen Burg‘ ein Leuchtturmprojekt – energieeffizient, barrierearm, stadtnah und dennoch in der Natur“, sagt Geschäftsführerin Kerstin Mallwitz. Steigende Leerstände und eine Gleichförmigkeit der Fassaden in Material, Farbe und Gliederung prägten die „Burg“ – typisch für die Modul-Bauweise der 60er Jahre. Die Höhenstaffelung mit teilweise mehr als zehn Stockwerken verstärkte das Gesamtbild. Mit der Planung wurde das Braunschweiger Architektenbüro KSP Jürgen Engel beauftragt. Die Sanierung des Hochhauskomplexes stellte alle Beteiligten vor eine große Herausforderung. Der erste Bauabschnitt begann 2008 mit dem Rückbau der ersten Hochhäuser, der Ende des Jahres abgeschlossen ist. 2011 folgt die Sanierung eines weiteren Hochhauskomplexes. Die Arbeiten werden voraussichtlich 2013 abgeschlossen sein. >> 5 ma ga z in 0410 6 Individueller Wohnraum und viel Grünfläche Komfort und Wohnqualität im Alter „Der Rückbau und die Neugestaltung des Geländes sollen mehr Wohnqualität und eine Aufwertung des kompletten Wohnquartiers bewirken“, erklärt Mallwitz. Deswegen entstehen helle, lichtdurchflutete Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit modernem Zuschnitt, im Dachgeschoss sogar Penthouse-Wohnungen mit privaten Dachterrassen. Alle Erdgeschoss-Wohnungen erhalten eine Terrasse. Die Typographie des Außengeländes im Innenhof hinter der „Neuen Burg“ ist von Höhenunterschieden gekennzeichnet, die das Gelände erlebbar machen und zu Freizeitaktivitäten animieren. Die Grünanlagen verbinden den Wohnkomplex mit dem nahegelegenen Waldstück. Eine Promenade verläuft durch die Siedlung und lädt zum Flanieren ein. Der Rückbau der oberen Etagen und die Schaffung neuer Sichtachsen sorgen im Innenhof nun für mehr Licht und Helligkeit. Aufgrund der barrierearmen Fußwege, der Spielzonen und der zahlreichen Verweilmöglichkeiten entsteht ein lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt mit einer hohen Aufenthaltsqualität. Auch die wachsende Zahl älterer Mieter ist im Konzept der „Neuen Burg“ berücksichtigt. Barrierearme Ein- bis ZweiZimmer-Wohnungen mit bodengleichen Duschen, breiten Türen sowie Balkonen mit stufenlosem Zugang sorgen für Komfort und Wohnqualität auch im Alter. Außerdem stehen zahlreiche Serviceleistungen zur Verfügung – vom gemeinsamen Theaterbesuch bis zum Pflegedienst. Energetisch zeitgemäß Alle Wohnungen und Penthouses erfüllen einen hohen energetischen Standard. Solarthermie-Kollektoren mit einem Pufferspeicher sorgen für eine Warmwassergewinnung durch Ausnutzung der Sonnenenergie und erreichen einen Deckungsanteil von ca. 40 Prozent. Die Außenhüllen aller Wohnungen wurden mit 16 Zentimeter dicken Polystyrolplatten an der Fassade gedämmt, 18 Zentimeter auf den Flachdächern. Überall dort, wo es der Brandschutz fordert, kommt Mineralwolle zum Einsatz. Die neuen Fensterkonstruktionen liegen mit einem UwWert von 1,3 W/m²K auf Neubau-Niveau. Die Fenster der Penthouse-Wohnungen sind mit Dreifach-Wärmedämmglas (Uw-Wert von 0,5 W/m²K) ausgestattet. Die Penthouses sind als Aufstockung konzipiert. Ihre Wände sind monolithisch hergestellt und ebenfalls mit einer Wärme- xxx xxx ma ga z in 0410 M ODERNISIERUNG dämmung versehen. Der Deckenabschluss ist als Holzkonstruktion entstanden. Mit der 30 Zentimeter-Dämmung wird hier ebenfalls ein besonders hoher Energiestandard erreicht. Die Treppenhauswände im Kellergeschoss wurden auf der Kellerraumseite und der Außenwand gegen das Erdreich mit zehn Zentimeter Wärmedämmung versehen. Der Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung in den Obergeschossen sorgt für den Luftaustausch. Sie ist mit einer Wärmerückgewinnung gekoppelt. Auf dem Außengelände kommen im Innenhof und an Treppenaufgängen LED-Lampen zum Einsatz. Für das Projekt nutzt die Neuland mehrere KfW-Förderprogramme für „Energieeffizientes Bauen“. „Die modernisierten Gebäude verbrauchen voraussichtlich so wenig Energie, wie nach EnEV für Neubauten vorgeschriebenen ist. Die Penthouse-Wohnungen liegen sogar deutlich darunter“, erläutert Uwe Gabriel, Teamleiter Technik. „Die Modernisierung des Hochhauskomplexes „Neue Burg“ soll ein Beispiel für den verantwortungsvollen Umgang mit alter Bausubstanz darstellen und zeigt, dass auch diese Wohnanlagen das Potenzial für eine soziale, ökologische und ökonomische Aufwertung bergen.“, so Kerstin Mallwitz. << 7 N IE D E RS Ä C HS I S C HE B AU O R D N U N G (NBA U O ) BESCHÄ FTI GT DEN V DW Uneinigkeit über den Anteil rollstuhlgerechter Wohnungen Die Niedersächsische Landesregierung will mit der Reform der Bauordnung das Bauen „einfacher, schneller und kostengünstiger“ machen. Dieses grundsätzliche Ziel wird vom vdw und seinen Mitgliedsunternehmen begrüßt. Differenzen und unterschiedliche Auffassungen gibt es jedoch hinsichtlich einzelner Maßnahmen, mit denen dieses Ziel erreicht werden soll. B AUORDNUNG ma ga z in 0410 In einer dezidierten Stellungnahme äußert sich der Verband insbesondere zu folgenden Punkten im Entwurf der Novelle: § 5 Grenzabstände Der Mindestabstand wird von einfacher Gebäudehöhe auf halbe Gebäudehöhe verringert, was besonders im verdichteten innerstädtischen Bereich nachverdichtende Bauvorhaben erleichtern wird. Gleiches gilt für Baumaßnahmen an Bestandsgebäuden, die dem Wärmeschutz oder der Energieeinsparung dienen. So dürfen z. B. bei Dämmmaßnahmen der Grenzabstand und die Gebäudehöhe überschritten werden. Der vdw meint: Energetische Sanierungen werden erheblich vereinfacht, da langwierige Grenzabstandsstreitigkeiten und evtl. notwendige Baulastverfahren vermieden oder bisher überhaupt nicht durchführbare Dämmmaßnahmen nun ermöglicht werden. § 9 Nicht überbaute Flächen, Kinderspielplätze Neu geregelt werden soll, dass bei der Errichtung eines Gebäudes mit mindestens sechs Wohnungen, die Errichtung eines Kinderspielplatzes für Kinder bis sechs Jahren auf privatem Grund zur Pflicht wird. Als Ausnahme gilt, wenn in unmittelbarer Nähe ein Kinderspielplatz geschaffen wird bzw. vorhanden ist. Dies war früher im Nds. Gesetz über Spielplätze geregelt, das allerdings Ende 2008 im Rahmen der Einführung des Modellkommunengesetzes ersatzlos aufgehoben wurde. Der vdw meint: Die erneute Einführung dieser Regelung widerspricht dem Grundsatz des Bürokratieabbaus. Sie sollte daher entfallen. Außerdem sieht die Novelle vor: „Bei einem bestehenden Gebäude mit mehr als fünf Wohnungen kann die Herstellung eines Spielplatzes für Kinder verlangt werden, wenn dies die Gesundheit und der Schutz der Kinder erfordern.“ Die Regelung kann erhebliche Kosten für die Wohnungsunternehmen nach sich ziehen. Eine öffentliche Aufgabe der Kommunen würde in den privaten Bereich verlagert. Der vdw meint: Passage im Entwurf ersatzlos streichen! 8 § 44 Wohnungen Neu gefordert ist die Ausstattung der Wohnungen mit Rauchwarnmeldern sowie deren Betrieb. Für Niedersachsen ist eine Übergangsfrist für Bestandsgebäude bis Ende 2018 vorgesehen. Der vdw meint: Für den Betrieb der Rauchwarnmelder ist eine Differenzierung zwischen Eigentümer und Besitzer der Wohnung sinnvoll, wie sie in den Landesbauordnungen von Schleswig-Holstein und Bremen eingeführt ist. Eine entsprechender Formulierungsvorschlag lautet: „Die Eigentümer vorhandener Wohnungen sind verpflichtet, jede Wohnung bis zum 31. Dezember 2018 mit Rauchwarnmelder Wohnungsbestandungsbestandüsten. Die Sicherstellung der Betriebsbereitschaft obliegt den unmittelbaren Besitzern, es sei denn, der Eigentümer übernimmt diese Verpflichtung selbst.“ § 49 Barrierefreiheit Im Wohnungsneubau ist das Ziel, den Wohnungszugang möglichst ohne Barrieren zu planen, eine Selbstverständlichkeit. Bei der Modernisierung des Wohnungsbestandes ist der Abbau von Barrieren ein zentrales Ziel. Der vdw meint: Um behinderten Menschen mehr Bewegungsfreiheit in den Wohnungen zu verschaffen, müsste im Gesetz Folgendes zum Ausdruck kommen: „In Gebäuden mit mehr als vier Wohnungen müssen die Wohnungen eines Geschosses barrierefrei sein. In diesen Wohnungen müssen die Wohn- und Schlafräume, eine Toilette, ein Bad und Küche oder Kochnische mit dem Rollstuhl zugänglich sein.“ Eine besondere Problematik ist die in der Novelle erneut formulierte Forderung, dass in einem Gebäude jede achte Wohnung zusätzlich rollstuhlgerecht sein muss. Der vdw meint: Eine formale Bestimmung in der NBauO ist nicht sachgerecht. Das generelle Problem kann nicht durch einen Neubau gelöst werden, ohne die speziellen Erfordernisse des Rollstuhlfahrers zu kennen. Ohnehin stellen die vdw-Mitgliedsunternehmen ausreichend Wohnungen für Behinderte und Rollstuhlfahrer, wie eine Umfrage im Frühjahr 2010 ergeben hat (Beteiligung: 72 Unternehmen mit 191.502 Wohnungen). WOHNUNGSBESTAND NEUVERMIETUNG SEIT 2005 behindertenfreundlich behindertenfreundlich 7.441 rollstuhlgerecht 1.149 3.444 rollstuhlgerecht 413 Zur Marktübersicht gibt es zwei Internetadressen: www.barrierefrei-wohnen-hannover.de www.barrierefrei-wohnen-bremen.de I D IP L . - IN G. R EI N ER K U K L I N S K I G esc h ä ftsf ü h r e r d e r V O L K S W O HN U N G in K arls ruh e Können Mieter in den Energieeinsparprozess eingebunden werden? Mit 12.745 Mietwohnungen ist die Unternehmensgruppe VOLKSWOHNUNG GmbH der größte Vermieter in Karlsruhe. Der Immobilienbestand stammt zu fast vier Fünfteln aus den Jahren 1946 bis 1979. Das heißt: Etwa 9.600 Wohneinheiten sind zwischen 30 und 60 Jahre alt. Pro Jahr investiert die VOLKSWOHNUNG mehr als acht Millionen Euro in die Instandhaltung und etwa 16 Millionen Euro in die Modernisierung ihrer Quartiere und verfolgt dabei ehrgeizige Ziele: Bis 2020 soll der rechnerische Primärenergieverbrauch im Bestand auf rund 75 kWh/ m2 und damit die Emissionen auf etwa zehn Tonnen CO2/ Jahr reduziert werden. Wenn die Mieter mitmachen und sich energiebewusst verhalten, sind weitere Einsparungen möglich. Der in einer Bestandsanalyse ermittelte Zustand von Gebäudehülle und Anlagentechnik mündet in eine Liste mit Verbesserungsmaßnahmen und eine Kostenabschätzung. In die darauf folgende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über einen Planungszeitraum von mindestens 20 Jahren fließt die Wohnwertverbesserung mit ein. Nachhaltigkeit, Teilmaßnahmen an einzelnen Bauteilen und Instandhaltungskosten beeinflussen die Einstufung der Dringlichkeit. Auch Fördermöglichkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen spielen eine Rolle für die richtige Sanierungsstrategie. Wirtschaftlich ist eine Modernisierung, wenn modernisierte Gebäude das Potenzial haben, die nächsten 20 Jahre wieder einen Beitrag zur Unternehmensfinanzierung zu leisten“. An Forschungs- und Entwicklungsprojekten rund um die energetische Modernisierung beteiligt sich die VOLKSWOHNUNG seit Jahren: 2002 erfolgte mit dem EnSan-Projekt „Karlsruhe-Gördelerstraße“ eine integrale Sanierung auf Niedrigenergiestandard. Das Projekt wurde im Rahmen des Programms „Energetische Sanierung des Gebäudebestands“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert. Auch am EU-Projekt „Factor 4“, das sich mit Einsparkonzepten für den Gebäudebestand im sozialen Wohnungsbau befasste, wirkte die VOLKSWOHNUNG mit. Im Rahmen des EU-Projekts „Save@Energy4Home“ wurde ein „Energie-Portal“ entwickelt. Damit können Mieter zu Hause am Bildschirm ihren Energieverbrauch ablesen. Die Modernisierung eines Gebäudes im Karlsruher Westen wurde durch das SWR3Projekt „Tschüss Öl – Ciao Gas“ begleitet. Für das Projekt „Integrales Quartiers-Energiekonzept Rintheimer Feld“, das im Rahmen des Programms „Energieeffiziente Stadt“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird, erhielt die VOLKSWOHNUNG 2009 einen mit 100.000 Euro dotierten ersten Preis des Bundesbauministeriums. Im Wohngebiet Rintheimer Feld, nordöstlich von Karlsruhes Zentrum, leben etwa 2.000 Menschen in über 30 Mehrfamilienhäusern, die zwischen 1954 und 1974 errichtet wurden. Durch fünf Blockheizkraftwerke (BHKW) mit einer elektrischen Gesamtleistung von 1.000 kW, eine Pelletanlage mit 600 kW Wärmeleistung, sechs Nahwärmenetze mit einem Wärmeanschlusswert von 24 MW und 15 Solarkollektoranlagen mit 752 m2 kann die VOLKSWOHNUNG die einzusetzende Energie und die daraus resultierenden Emissionen weiter reduzieren. ENERGIEEINSPARUNG Erster Schritt: Optimale Gebäudesanierung ma ga z in 0410 P RA KTIS CH E E R FAHR U N GE N E I N E S WOH N U N G S U N T E R N EHM EN S Zweiter Schritt: Mieter einbeziehen 2007 realisierte die VOLKSWOHNUNG an Gebäuden im Quartier „Rheinstrandsiedlung“ im Karlsruher Stadtteil Daxlanden einen umfangreichen Wärmeschutz mit Einzelraum-Regelung und kontrollierter Lüftung. Darüber hinaus führte sie in zehn Wohnungen ein Messprogramm in Zusammenarbeit mit der Hochschule Karlsruhe durch. Dabei wurde mit Zustimmung der Mieter die monatliche Energiebilanz pro Wohnung festgehalten, darüber hinaus das Öffnen von Fenstern zu Lüftungszwecken und der Warmwasser- und Heizenergieverbrauch. >> 9 ma ga z in 0410 Die Messungen zeigten: Der tatsächliche mittlere Wärmebedarf im gesamten Gebäude liegt (witterungsbereinigt) knapp 30% höher als der errechnete. Der „Komfortmieter“ verbraucht drei bis viermal mehr Energie als der sparsame Mieter! Das lässt sich insbesondere auf eine zu hohe Raumtemperatur und falsches Lüften zurückführen. Eine weitere Erkenntnis: Wer viel heizt, lüftet auch viel. 24-26°C Raumtemperatur sind keine Seltenheit. Jedes Grad mehr als die normale Raumtemperatur von 20°C lässt den Verbrauch von Heizenergie um 6% steigen. Die Messungen ergaben auch, dass es keinen Zusammenhang zwischen Heizenergie- und Warmwasserverbrauch eines Mieters gibt. Wie können Änderungen des gewohnten Verhaltens erreicht werden? In Mieterversammlungen, Informationsund Diskussionsveranstaltungen wurden die geplanten Modernisierungsmaßnahmen erklärt und Konsequenzen für das Nutzerverhalten aufgezeigt. Broschüren und bei Bedarf persönliche Gespräche helfen den Mietern, richtig zu heizen und zu lüften. Die Auswertung der WohnungsEnergiebilanzen hat gezeigt, dass in beiden untersuchten Gebäuden zusätzlich zu den Einsparungen, die bereits durch die Gebäudesanierung erreicht wurden, weitere Einsparungen um 25 bis 30% möglich sind, wenn alle Mieter sparsam im Umgang mit Energie wären. Innovativer Ansatz in punkto Mieterzufriedenheit und Energieeinsparung Ein weiteres Mittel, Mieter besser einzubeziehen, ist das „Energie-Portal“. Nach der Erprobungsphase im Rahmen des Projekts „SAVE@Energy4Home“ wurde es im Frühjahr 2010 von der VOLKSWOHNUNG in Betrieb genommen, zunächst für etwa 500 Nutzer. Die Mieter können zuhause am Bildschirm den „Istwert“, also ihren tatsächlichen Verbrauch, ablesen und ihn mit einem „Sollwert“ vergleichen. Der Vorteil gegenüber der Betriebskostenabrechnung, die einmal pro Jahr versendet wird: Die Kunden 10 erhalten ihre Verbrauchsdaten monatlich, was zu einer sofortigen Verhaltensänderung führen kann. Um beurteilen zu können, inwieweit Mieter durch diese Maßnahme tatsächlich sparsamer mit Energie umgehen, werden die Daten des Portals über einen Zeitraum von zwei Jahren ausgewertet. Eine von der VOLKSWOHNUNG beauftragte, repräsentative Umfrage im Wohngebiet Rintheimer Feld hat ergeben, dass für 94% der Mieter eine Sanierung wichtig ist. Die Bereitschaft, dafür mehr Miete zu bezahlen, ist allerdings weniger stark ausgeprägt. Lediglich jeder Vierte kennt seine „zweite Miete“, drei Viertel der Haushalte gehen davon aus, dass sie durch ein geändertes Verhalten Energie einsparen können, mehr als 40% wünschen eine monatliche Information zur verbrauchten Energie. Die notwendige Mieterhöhung durch Umlage der Modernisierungskosten kann durch geringere Ausgaben für Wärme ausgeglichen werden, aber nur, wenn Mieter die technisch möglichen Einsparungen nicht durch Energieverschwendung zunichte machen. ma ga z in 0410 Die eingangs gestellte Frage lautete: Können Mieter in den Energieeinsparprozess eingebunden werden? Auf beiden Seiten – beim Vermieter und beim Mieter – entstehen durch eine Modernisierung Kosten. Durch die richtige Sanierungsstrategie, in der Wirtschaftlichkeit, Umlagefähigkeit, Fördermöglichkeiten, Finanzierung und rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, kann der Vermieter dafür sorgen, dass modernisierte Gebäude wieder einen Beitrag zur Unternehmensfinanzierung leisten. Die Mieter müssen zur Einsicht geführt werden, dass die gewünschte Sanierung in jedem Fall mit einer Mieterhöhung einhergeht. Sie kann durch Einsparungen bei den Nebenkosten kompensiert werden, wozu ebenfalls ein Bewusstsein geschaffen werden muss. Dazu sollte der Mieter die geänderten Voraussetzungen einer modernisierten Wohnung kennen: Eine automatische Lüftung macht das Öffnen oder Kippen der Fenster überflüssig, 18 bis 19 °C Raumtemperatur sind ausreichend, sie lassen sich über Thermostate an den Heizkörpern einstellen. Mieterversammlungen und Informationsbroschüren dienen der Information der Mieter wie auch das Energie-Portal, das dem Mieter zeitnah einen Überlick über seinen Verbrauch gibt. Eines steht fest: Ohne ein „Mitnehmen“ der Mieter werden Energieeinsparungen bei gleichzeitig notwendiger Kostensteigerung nicht gelingen! << ENERGIEEINSPARUNG Fazit 11 S ERIE IN GRID P R EL L I D i p l . -S ozi a l p ä d a g o gin / So zialarbe ite rin ma ga z in 0410 Die Diplom Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin ist als Mediatorin, systemischer Coach und Trainerin in der Erwachsenenbildung tätig. Von 1999 hat sie zehn Jahre lang im Sozialmanagement der Neuland Wohnungsgesellschaft Wolfsburg gearbeitet. Unter anderem war sie aktiv in der Mietschuldnerberatung, bei der Schlichtung von Nachbarschaftskonflikten und als Mietermediatorin tätig. Außerdem war Ingrid Prell für internes Coaching und Training-on-the-job zur Optimierung der Verhandlungs- und Konfliktlösungskompetenzen zuständig. Seit Frühjahr 2009 ist sie freiberuflich tätig. Mietschuldenmanagement und Mietschuldner-Beratung … eines Morgens um 7.30 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in der Stadtmitte… ● ● Was für eine Szene: Frühmorgens stehen mehrere Männer und Frauen im Treppenhaus . Vor der Wohnungstür einer Nachbarin kniet jemand mit der Bohrmaschine. Kein Verbrechen; stattdessen soll die Wohnung geräumt werden. 1. Die Zwangsräumung Wer hat sich schon einmal Gedanken gemacht, wie NichtBeteiligte oder Nachbarn eine Zwangsräumung erleben? Oft erkennen Mitmieter im Haus erst zu diesem Zeitpunkt – der für den Vermieter der Schlusspunkt des Klageweges ist – die Notlage und krisenhafte Situation ihres Nachbarn? Wie bedrohlich wirkt eine solche Situation? Wie brutal und unerbittlich erscheint eine Zwangsräumung wegen Mietschulden, wenn sich der Nachbar ansonsten angepasst und rücksichtsvoll verhalten hat? 2. Zwei unterschiedliche Erscheinungsbilder Für Nachbarn und Vermieter ist die Frau, deren Wohnung in diesem Beispiel zwangsgeräumt werden soll, eine zugängliche, freundliche, alleinstehende Frau Ende Dreißig, die im kaufmännischen Bereich arbeitet und immer gesprächsbereit ist. Ihre Wohnung gleicht einem exklusiven Ausstellungsraum für Möbel, Accessoires und Lampen. Sie verdient genug, um sich die Zwei-Zimmer-Wohnung samt Betriebskosten und Energie leisten zu können. Allerdings stimmt die beschriebene Frau nicht mit dem Bild der typischen Mietschuldnerin überein. Dafür fehlen Verhaltensweisen wie: ● Lärm, Streit, Schlägerei nach Alkoholkonsum ● Laute Musik, Partys und ein ständiges Kommen und Gehen 12 ● Regelverstöße gegen die Hausordnung und Hausreinigung Überfüllter Briefkasten Kontaktverweigerung zu den Nachbarn Deswegen hat die bewährte Vorgehensweise bei Mietschuldnern in diesem Fall versagt. Die Mieterin hat Arbeit und verdient Geld, sie lebt gesellschaftskonform und hält die Regeln der Hausgemeinschaft ein. Aber sie zahlt einfach keine Miete. Warum? 3. Der sachlich-formale Ablauf Nachdem der Mietvertrag unterzeichnet und der Einzug in die neue Wohnung abgeschlossen ist, erfolgt die Kontaktaufnahme zwischen Vermieter und Mieter in der Regel nur, wenn sich einer der Vertragspartner nicht vertragsgerecht verhält. Schnell wird das Forderungsmanagement aktiv, wenn der Mieter mit (Miet-)Zahlungen in Verzug gerät. Der Vermieter übersendet die erste Zahlungserinnerung. Die zweite maschinelle Mahnung folgt, wenn der säumige Mieter weder mit persönlichem Kontakt noch mit der Überweisung der überfälligen Summe reagiert. Stellt der Vermieter fest, dass auch im folgenden Monat die Miete nicht gezahlt ist, wird die fristlose Kündigung gemäß §§ 543 und 569 BGB per Boten oder per Post zugestellt. Nach einer angemessenen Rückgabefrist - meist vierzehn Tage - hat der Vermieter die Möglichkeit den Mieter per Räumungsklage los zu werden. Er leitet beim zuständigen Amtsgericht die Klage auf Räumung der Wohnung ein und setzt letztendlich den Räumungsanspruch mit der Zwangsräumung der Wohnung durch. Nun erst wird das Desaster für die Nachbarschaft sichtbar. Im Verborgenen bleibt der lange, harte Weg bis zu dieser Zwangsräumung. Im Verborgenen bleiben auch die Kosten und Gebühren, die mit dieser Maßnahme verbunden sind. 4. Eine Klippe: Der Mensch und sein Verhalten Sicherlich kennen die Praktiker in den Wohnungsunternehmen hunderte Fälle und noch mehr vermeintliche Mietschuldnertypen. Aber was passiert denn da genau? Zwischen dem Vermieter, also den Sachbearbeitern des Forderungsmanagements, und der säumigen Mieterin entsteht durch die Kontaktaufnahme ein Beziehungsgeflecht, das mittels Gesprächen vertieft und verfeinert wird. Durch Hintergrundinformationen bekommt das Beziehungsgeflecht eine Dynamik. Der Sachbearbeiter des Forderungsmanagements glaubt zu verstehen, er beginnt nachzuvollziehen und geht in Resonanz mit der Geschichte unserer Mietschuldnerin. Die moralischen Zweifel und Blockaden kommen schleichend. Um derartige Fallen, wie in unserem Beispiel mit der Enddreißigerin dargestellt, elegant zu umgehen, bedarf es einer Vereinheitlichung, einer erlernbaren Methode zur Gleichbehandlung von Mietern mit Mietschulden. Eine einheitliche Verfahrensweise erreichen Sie durch festgelegte Normen und definierte Qualitätsstandards, die Ihre (Mietschuldner-)Beratungs-Kompetenz messbar und vergleichbar machen. Im Rahmen eines Mietschuldenmanagementkonzepts wird die Methode zur partnerschaftlichen MietschuldnerBeratung © recht früh eingesetzt: nämlich dann, wenn das Mahn- und Kündigungsverfahren keine Aussicht auf Erfolg verspricht und die nächsten Stufen der Intervention wie Räumungsklage und Zwangsräumung ergriffen werden sollten. M IETSCHULDEN 5. Typisches Mietschuldner-Verhalten? 6. Die Lösung ma ga z in 0410 Der sachlich-formale Ablauf beinhaltet weder die Kontaktaufnahme zwischen den Sachbearbeitern und der Mietschuldnerin noch die Kenntnis über die Umstände, die zu den Schulden geführt haben. Sobald Kontakt hergestellt ist, ob telefonisch oder persönlich, kann kein objektiver Ablauf mehr erfolgen. Ab sofort bestimmen Sympathie oder Antipathie, die Emotionalität, die Resonanz, die familiäre Herkunft, die Ähnlichkeit oder Unterschiedlichkeit in der Milieu-Zugehörigkeit, die Grundhaltung, die Werte, der Sprach-Code, die Ausdrucksfähigkeit, der Sprechrhythmus, Mimik, Gestik, der Geruch, die Körperhaltung, der Auftritt und das Outfit sowie die Interpretationen das Geschehen mit. Wer so weit ist und sich diesen Denkmustern hingibt, wird zum hilflosen Helfer. Wissen Sie, wann das Mahn- und Kündigungsverfahren keine Aussicht auf Erfolg verspricht? Bei der Methode der partnerschaftlichen Mietschuldner-Beratung © ist die Maßgabe der aktiven und konsequenten ja fast penetranten Versuche zur Kontaktaufnahme fest verankert. Dies kann in Form von Hausbesuchen, Info-Zetteln mit der Bitte um Rückruf an der Wohnungstür, handschriftlich verfassten Einladungen zu Beratungsgesprä>> Mit Techem Smart System werden aus Ihren Immobilien echte Energiebündel. Eine Lösung, viele Leistungen: Gesteigerte Qualität und Schnelligkeit für Ihre Abrechnung. Laufendes Gerätemonitoring zur automatischen Prüfung Ihrer Funkerfassungsgeräte. Den energetischen Zustand Ihrer Immobilien immer im Blick, optimiertes Verbrauchsverhalten durch Energiemonitoring und garantiert mehr als 6 % Energieeinsparung. Techem Energy Services GmbH · Regionalzentrum Nord Süderstraße 77 · 20097 Hamburg Tel.: 0 40/23 61 23-0 · Fax: -199 · www.techem.de 13 M IETSCHULDEN ma ga z in 0410 chen im Briefkasten, SMS, E-Mails oder auch Kontakt mit Nachbarn und/ oder Verwandten bzw. Freunden erfolgen. In diesem Stadium erhalten Sie eine vage Vorstellung von dem Mieter, seinem psycho-sozialen Umfeld, seiner individuellen finanziellen Situation und seinen (un-)logischen Denkmustern. Erfahrungsgemäß bekommen Sie nach solchen Anstrengungen persönlichen Kontakt zum Mietschuldner, der zunächst auf der Beziehungsebene stattfindet. Im Vordergrund stehen für Sie nicht die Mietschulden, sondern die Frage, wer der Mensch hinter den Mietschulden eigentlich ist und welche Absicht er verfolgt. Bereits am Telefon, allein über die Stimm-Modulation, Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit, Akzentuierung und Wortwahl können Sie hier entscheidende Weichen stellen. 7. Grundannahmen Die nachfolgend aufgezählten und erläuterten Grundannahmen sollen helfen, Mietschuldner nicht abzustempeln, sondern ihnen wertschätzend begegnen zu können. Wir alle tragen die Ressourcen, die wir für unsere Aufgaben benötigen, bereits in uns. Gehen Sie davon aus, dass die Enddreißigerin ihre Probleme selbst lösen kann. Ihr fehlt nur der Stein des Anstoßes bzw. ein kompetenter Gesprächspartner, der sie vom Problemraum ins Lösungsgebiet führt. Laufen Sie nicht Gefahr, sich in blinden Aktionismus zu verlieren, um der „armen Mietschuldnerin“, die von kritischen Lebensereignissen gebeutelt ist, vor der nahenden Zwangsräumung zu „retten“. Wir alle streben auf natürliche Weise nach Wachstum, Entwicklung und Veränderung. Dahinter steht nichts anderes als die Selbstverwirklichung, die wir alle anstreben. Finden Sie heraus, welches Selbstbild unsere Enddreißigerin von sich hat, welche Ziele sie verfolgt und ob sie möglicherweise eine Diskrepanz zwischen dem Ist-Selbstbild und dem Soll-Selbstbild aufweist. Ergründen Sie, ob bestimmte Statussymbole für ihren Selbstwert außerordentlich wichtig sind oder sie als Rollenträger bestimmten gesellschaftlich anerkannten Normen Rechnung trägt. Analysieren Sie, ob sie die Realität negiert und Konsequenzen, die noch in weiter Ferne liegen, nicht in Betracht zieht. Nehmen Sie wahr, ob im Vordergrund die aktuelle Befriedigung des Bedürfnisses nach Anerkennung und Wertschätzung steht. Alle unsere Verhaltensweisen und Handlungsmuster sind positiv motiviert. Unsere Enddreißigerin möchte für sich einen positiven Zustand erreichen. Ob das Handlungsmuster auch für andere positive Auswirkungen hat, ist ihr ziemlich egal. Es geht tatsächlich nur um das Gleichgewicht, das sie für sich (wieder)herstellen möchte. 14 Sie führen noch immer! Machen Sie ihr deutlich, dass auf ihr Verhalten eine bestimmte Reaktion erfolgen wird, die bestimmte Konsequenzen für sie hat. Setzen Sie gezielt Fragetechniken ein, um ihr die Motivation, Ziele und Visionen transparent zu machen. Gleichen Sie diese im Gespräch mit ihr mit der Realität ab. Machen Sie der Frau in unserem Beispiel klar, dass sie handeln muss, anstatt zu klagen oder sich vor der Realität zu verstecken. Ihre Aufgabe ist, ausgehend vom gemeinsam entwickelten attraktiven Ziel, realistische Maßnahmen zunächst gedanklich zu entwickeln, Hindernisse und Beschleuniger zu benennen, Ängste und Befürchtungen aufzudecken und letztendlich die säumige Enddreißigerin so zu aktivieren, dass sie in der Lage ist, aus eigener Motivation heraus die ersten Schritte zu tun. Diese Grundannahme wird Sie außerdem vor den schleichend kommenden moralischen Zweifeln und Blockaden bewahren. Denn wenn Sie im Rahmen der Methode der partnerschaftlichen Mietschuldner-Beratung © die Räumungsklage einleiten, dann ist das die Konsequenz auf das mündige Verhalten unserer Enddreißigerin. Und wenn Sie den Auftrag zur Zwangsräumung erteilen, dann ist das auch die Konsequenz auf das mündige Verhalten der Enddreißigerin. Vorwürfe und Beschuldigungen Ihnen gegenüber haben ab sofort keine Relevanz mehr. << Die ESS-Gruppe ist einer der führenden Anbieter von Software und Dienstleistungen für die Immobilienwirtschaft mit knapp 70 Mitarbeitern. Um Kundenbetreuung und -nähe zu intensivieren, verstärken wir die Teams in den Geschäftsstellen in Hamburg, Dortmund, Berlin und Stuttgart. Hierzu suchen wir Immobilienfachwirte/ Immobilienbetriebswirte (m/w) mit Berufspraxis oder vergleichbar qualifizierte Fachkräfte aus der Wohnungswirtschaft. Sie sind kundenorientiert und haben Spaß daran, Unternehmen und ihre Mitarbeiter bei der Einführung und beim Einsatz innovativer Softwareprodukte zu begleiten und zu unterstützen. Sie erwartet ein moderner Arbeitsplatz bei einem etablierten Anbieter mit über 400 Kunden im gesamten Bundesgebiet. Wir freuen uns auf Ihre aussagefähigen Unterlagen unter [email protected]. www.ess-ag.de I GAB RIE L E W EDL ER Wedl er & Wed l e r, Ha n n ov e r Nach einer Ausbildung zur Bauzeichnerin, einigen Semestern Architekturstudium und der Tätigkeit in einem regionalen Wohnungsbauunternehmen folgte unter anderem ein fünfjähriger Auslandsaufenthalt, der für den Wiedereinstieg eine berufliche Neuorientierung erforderlich machte. Dem Studium der Sozialpädagogik (Schwerpunkt Erwachsenenbildung) schloss sich bei der Stadt Hannover eine 20-jährige LeitungsTätigkeit an. Ein Schwerpunkt bezog sich auf die Verknüpfung von Wohnen und Sozialstruktur. Bis zum Jahresanfang 2010 hat sie neun Jahre als Leiterin des Kommunalen Seniorenservice fungiert und wegweisende Untersuchungen und Konzepte zum Leben und Wohnen im Alter initiiert und umgesetzt. Seit Jahresanfang ist sie selbstständige UnternehmensBeraterin. ma ga z in 0410 G E N E RATIO N E N GER EC HT E B E S TAN D S E NTWI CK LU NG Ältere Menschen als Marktfaktor im Wohnungsbestand Der Anteil der Älteren an der Bevölkerungspyramide nimmt ständig zu. Zur Bevölkerung im Erwerbsalter von 20 bis 64 Jahren gehören heute etwa 50 Millionen Menschen. Im Jahr 2060 werden es, je nach Ausmaß der angenommenen Zuwanderung, 27 % oder 34 % weniger sein. Dagegen wird die Zahl der 65-Jährigen und Älteren nach 2020 sehr stark ansteigen, weil dann die geburtenstarken Jahrgänge in dieses Alter kommen. Damit wird auch der Altenquotient – die Anzahl der Menschen im Rentenalter je 100 Personen im Erwerbsalter – erheblich zunehmen. Heute kommen 34 Senioren im Alter von 65 Jahren und mehr auf 100 Personen zwischen 20 und 64 Jahren. 2030 werden es bereits über 50 sein und 2060 dann, je nach Vorausberechnungsvariante, 63 oder 67. Für die Altersgrenze von 67 Jahre wird der Altenquotient 2030 je nach Variante 43 oder 44 betragen und 2060 sogar 56 oder 59; heute liegt er bei 29 Jahren. In Deutschland sind 20 Millionen Menschen über 60 Jahre alt und verfügen über ein geschätztes Vermögen von mehr als 390 Milliarden Euro Bereits heute kommt jeder zweite Euro des privaten Konsums von der Gruppe der +50Jährigen. Eine wichtige Einflussgröße für die Konsumstruktur eines Haushaltes ist neben der Höhe des Einkommens die Haushaltsgröße, da die Konsumausgaben und deren Struktur von der Zahl der Personen in einem Haushalt abhängen. So steigen im Allgemeinen mit jeder hinzukommenden Person die Ausgaben für Nahrungsmittel. Die Ausgaben für Wohnen und Gebrauchsgüter steigen dagegen zumeist unterproportional mit der Haushaltsgröße, da diese Güter gemeinsam genutzt werden können. Das heißt, die Anzahl der Haushalte und der Flächenbedarf/Haushalt bestimmen die Ausgaben für den Wohnungsmarkt. Die über 50-Jährigen sind die Zielgruppe der Zukunft. Ihr Anteil am Konsum wird 2035 bei 58 Prozent liegen, während die unter 50-Jährigen nur noch auf 42 Prozent kommen. Die über 65 Jährigen haben das höchste Wachstumspotenzial. Ihr Anteil am Gesamtkonsum steigt von knapp 18 Prozent auf etwas über 26 Prozent bis 2035 und erhöht sich damit um fast die Hälfte. Bereits heute haben die über 50-Jährigen bei allen Konsumgütern einen Anteil von mindestens 45 Prozent, bei Nahrungsmitteln, Bekleidung und Reisen ist es sogar fast die Hälfte. Das entspricht einem Wert von fast 500 Mrd. im Jahr. Ein verändertes Konsumbewusstsein drückt sich u.a. in höheren individuellen Wohnflächennachfragen aus. DEM OGRAFIE 1. Allgemeine Bevölkerungsentwicklungen 2. Allgemeine Wohnungsmarkttrends bis 2025/30 Seit einigen Jahren ist die Bevölkerungszahl Deutschlands rückläufig. Lokaler Bevölkerungsrückgang ist für manche Regionen bereits seit längerem feststellbar, während in anderen Regionen aktuell davon nicht die Rede sein kann. Ein Trend zum Anwachsen von Metropolregionen ist deutlich als Folge besserer Infrastrukturen erkennbar. Als ein Zeichen des Wandels der Wohnungsmärkte ist die Entwicklung der Leerstände zu bewerten. Die Wohnungsmarktprognose geht davon aus, dass ein Rückgang der Wohnflächennachfrage zu einem erhöhten Leerstandsrisiko führt, unabhängig davon, ob in der Region bereits Leerstand herrscht bzw. in welchem Umfang die Mobilisierung von Bestandspotenzialen erfolgreich vollzogen wird. Vor dem Hintergrund der strukturellen Entwicklung der Nachfrage ist vor allem im Bereich der vermieteten Geschosswohnungen in vielen Regionen von einem sich erhöhenden Leerstandsrisiko auszugehen. >> 15 ma ga z in 0410 Insbesondere in Ostdeutschland, in altindustrialisierten Regionen Westdeutschlands sowie in Teilen Nord- und Ostbayerns und Niedersachsens ist die Leerstandsproblematik deutlich zu erkennen. Lediglich in einem Fünftel der Raumordnungsregionen ist angesichts einer zu erwartenden positiven bzw. stagnierenden Entwicklung der Nachfrage nach Mietwohnungen von einem mittleren bis sehr geringen Leerstandsrisiko im Mehrfamilienhaussegment auszugehen. ab 45 Jahre und ist am Ende des Prognosezeitraums durch Personen im Alter ab 60 Jahren besetzt. Dementsprechend nehmen diese Haushaltstypen bis 2025 um ein Viertel zu. Die Zahl der kleinen Haushalte bis 45 Jahre bleibt trotz rückläufiger Bevölkerungszahlen in dieser Altersklasse im Wesentlichen stabil. Es steigen zudem die individuellen Flächenansprüche im Westen von 47 Quadratmetern (2010) in den nächsten zwanzig Jahren um 15 Prozent auf 54 Quadratmeter. Gleichwohl kann auch in Regionen mit rückläufiger quantitativer Wohnungsnachfrage durch Präferenzverschiebungen der Haushalte – beispielsweise durch Wohneigentumsbildung – und qualitative Anforderungen an die Wohnungsbestände (z.B. höhere Wohnflächen, veränderte Zuschnitte der Wohnungen, ergänzende Serviceleistungen) eine Nachfrageverschiebung hin zu anderen Wohnungsbedarfen beobachtet werden. In diesem Fall besteht eine zusätzliche Wohnungsnachfrage trotz rückläufiger Bevölkerungs- und Haushaltszahlen. Vielerorts gehen Präferenzverschiebungen der Haushalte einher mit fehlender Marktgängigkeit von bestimmten Wohnungsbeständen, die aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte oftmals „in die Jahre“ gekommen sind. Da bis 2025 die Wohnungsnachfrage mit einem Anteil von 42% von Haushalten mit Haushaltsvorständen aus der Altersgruppe 60+ bestimmt werden wird, ist es zur Vermeidung von Leerständen unabdingbar, den spezifischen Bedarfslagen dieser Bevölkerungsgruppe in der Bestandsentwicklung mehr Rechnung zu tragen. Da die Grundzahl der Haushalte trotz sinkender Bevölkerungszahlen relativ stabil bleibt und in vielen westdeutschen Landkreisen und kreisfreien Städten durch strukturelle Verschiebungen in der Größen- und Altersstruktur sowie eine stärkere Internationalisierung durch Zuwanderung sogar weiter wachsen wird, wird der regionale Wohnungsmarkt vor besondere Herausforderungen gestellt. Für die Nachfrageseite der Wohnungsmärkte im Bestand sind deswegen unmittelbare und mittelbare Auswirkungen zu erwarten, denen nur mit Anpassungen an sich verändernde Bedarfslagen Rechnung getragen werden kann. Unsere Städte sind zwar nicht zu Ende gebaut, doch das wesentliche Kapital einer an der Nachhaltigkeit orientierten Entwicklung stellt der Bestand dar. Stadterhaltung und Bestandserneuerung haben eine erfolgreiche Tradition in unseren Innenstädten, in der Entwicklung der Klein- und Mittelstädte, aber auch in den Großwohnsiedlungen. Die Neubaunachfrage wird sich an der Markt- und Anpassungsfähigkeit des Bestandes orientieren und damit die Leerstandsquote bestimmen. Die Wohnungsnachfrage der Senioren wird vielfältiger, „das" Seniorenwohnen wird es nicht mehr geben, elektronische Unterstützungssysteme gewinnen an Bedeutung, Seniorenhaushalte mit kommunikativ-dynamischem und anspruchsvollem Wohnkonzept nehmen zu. Benötigt wird bereits heute eine sozialinvestive Handlungsstrategie, die die demografischen Herausforderungen der Zukunft aktiv annimmt und auch im Bereich des Wohnens sowohl auf die Potenziale der Älteren und neue technische Assistenzsysteme setzt als auch nachfragt, was diese Entwicklung für die generelle Innovationsfähigkeit einer alternden Gesellschaft in ihrer Heterogenität bedeutet. Hierzu gehört auch die Frage, wie sich zukünftig Generationenbeziehungen gestalten lassen. » „GEWO HNT WI RD I MME R“, ES FRA GT SI CH NU R WI E UND W O. Allgemeine Sozialentwicklungen Älterer ● ● ● Die Zukunfts-Trends im Einzelnen Insgesamt werden größere Haushalte mit mindestens drei Haushaltsmitgliedern weiter abnehmen, insbesondere die Gruppe der Haushalte mit Kindern und einem Haushaltsvorstand unter 45 Jahren. Der „Geburtenberg“ der 1960er Jahre wandert durch die Kohorte der größeren Haushalte 16 ● Die Mehrheit der Privathaushalte über 50 Jahre lebt heute nicht mehr in Großfamilien wie früher, sondern vorwiegend in Paarbeziehungen oder als Single. Die Lebensfreizeit steigt. Die Rente mit 60 ist in der Realität nichts Ungewöhnliches mehr. Bei gestiegener Lebenserwartung bedeutet das immer mehr freie Zeit im dritten Lebensabschnitt Binnenwanderungen und Außenwanderungen haben zu einer wachsenden Mobilität und Durchmischung der Nachkriegsgeneration geführt. Das angestammte Familienheim gibt es nicht mehr, und die Bereitschaft umzuziehen ist gewachsen. Die Bildungsexplosion hat deutliche Spuren hinterlassen. Zudem sind die heutigen Älteren häufig vermögend. Parallel sinken die Verpflichtungen und erweitern so die finanziellen Spielräume « ● ● ● ● Die älteren Konsumenten Den älteren Mieter gibt es nicht. Grundsätzlich sind Ältere durch ihre Lebenserfahrung kritische Konsumenten. Im Mietersegment können heute folgende Konsumentengruppen unterschieden werden: ● 55% Preisbewusste Häusliche, ● 55% Kritische Aktive, ● 44% Qualitätsbewusste Etablierte, ● 36% Anspruchsvolle Genießer, ● 30% Komfortorientierte Individualisten. Das bedeutet für den regionalen Wohnungsbestand: die realen lokalen Interessentengruppen müssen identifiziert und analysiert werden. Allgemeine Wohlfühlindikatoren für Jung und Alt und Bunt ● ● ● ● ● ● Möglichst flexible Wohnraumgestaltung Sicherheit: Licht, Wege, Übersichtlichkeit, Kriminalität, kleinräumige Erreichbarkeit: Einkaufen, ÖPNV, Ärzte, Möglichkeiten der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, soziale Kontakte, Partizipation Weitest gehende Barrierefreiheit, Gemeinschaftsräume, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Kinderwagen… integrative soziale Durchmischung: Jung und Alt, Einkommen, Migration…. Respekt füreinander ● Hausmeisterdienstleistungen Unkomplizierter Service: Blumengießen im Urlaub, Babysitten, Hund/Katze versorgen Wohlfühlindikatoren speziell für ältere Menschen Der Aktionsradius verringert sich mit zunehmendem Alter, deswegen werden Mobilitätserleichterungen und niedrigschwellig erreichbare Unterstützungs-Angebote wichtiger. ● Unkomplizierte Unterstützung bei Bedarf (z.B. Einkaufshilfen im Krankheitsfall) ● Weitestgehende Barrierefreiheit auch mit technischer Unterstützung (AAL) ● Guter Service des Vermieters (Erreichbarkeit, kleine handwerkliche Dienstleistungen, Sauberkeit,..) ● Abstellmöglichkeiten für Rollator/Rollstuhl… ● Austausch- und Informationsangebote in erreichbarer Nähe ● Aussicht auf Selbständigkeit und Versorgungssicherheit bis ins hohe Alter, ohne die vertraute Umgebung zu verlieren ● Eigene Kompetenzen einbringen können >> Wir bewerben uns um Sie! Die GAP-Group gehört mit über 30 Jahren Branchenkompetenz und 500 Kunden zu den führenden System- und Beratungshäusern für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft. Zur Betreuung unserer Kunden und zum kontinuierlichen Ausbau unserer Marktanteile suchen wir kurzfristig engagierte und qualifizierte Mitarbeiter als Kundenberater(in) + Projektleiter(in) für die wohnungswirtschaftliche Softwarelösung immotion® an den Standorten: Bremen, Berlin oder Leverkusen. DEM OGRAFIE ● ● ma ga z in 0410 ● Die derzeitigen Senioren sind relativ wohlhabend. Auch wenn in Zukunft die Renteneinkünfte voraussichtlich wieder geringer werden, ist die Bereitschaft Geld auszugeben, gestiegen. Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt bis 2030 auf 80,6 m + 85,5 w Jahre, während sich das Pflegerisiko vermindert und in immer höhere Alterstufen verlagert. Das bedeutet eine erheblich längere Zeit der Gesundheit und Mobilität, als in früheren Generationen. Durch Zuzüge von ArbeitsimmigrantInnen aus dem Ausland, die jetzt auch schon z. T. das Rentenalter erreicht haben, haben sich Quartiere, Nachbarschaften und Bedarfslagen verändert. Der Prokopf-Wohnflächenbedarf und die individualisierten Ansprüche Älterer sind gewachsen und werden sich weiter ausdifferenzieren. Die neuen Älteren sind selbstbewusst und wollen sich nicht mit Produkten und Begriffen ausgrenzen und diskriminieren lassen. Z.B. lassen sich „Senioren“handys nicht verkaufen. Das wird auch spezifische „Senioren“wohnformen betreffen. Das Wohnen im Alter wird mit ca. 95% der Zielgruppe im normalen durchmischten Wohnungsbestand stattfinden. Aufgabe & Qualifikation Mit der ganzheitlichen Projektbegleitung von Softwareeinführungen schaffen Sie die Voraussetzungen für eine reibungslose Systemintegration und den effizienten IT-Einsatz bei unseren Kunden. Ihre Aufgabenfelder umfassen die Organisationsberatung, das vollständige Projektmanagement und die Schulung unserer modernen Softwareprodukte bei unseren wohnungswirtschaftlichen Kunden. Ihr Stellenprofil setzt eine fundierte immobilienwirtschaftliche Ausbildung und Berufserfahrung in der Wohnungswirtschaft oder im Consulting-Bereich voraus. Gute IT-Kenntnisse sind förderlich, aber nicht Voraussetzung! Vielmehr sollten Sie sich durch analytische Fähigkeiten, eine hohe soziale Kompetenz, Teamfähigkeit und Leistungsbereitschaft auszeichnen. Unser Angebot Wir bieten eine langjährige Entwicklungsperspektive mit Aufstiegschancen in einem etablierten, konzernunabhängigen und mittelständischen Systemhaus. Sie erhalten die Möglichkeit Ihrer persönlichen Weiterentwicklung in einem professionellen Arbeitsumfeld mit flachen Hierarchien und persönlichen Gestaltungsspielräumen. Ein gutes Arbeitsklima in einem kollegialen und engagierten Team begleitet Sie bei der Bewältigung der neuen Herausforderungen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns sehr darauf, Sie kennen zu lernen. Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung und Ihres möglichen Eintrittstermins senden Sie bitte an die nebenstehende Adresse. GAP-Group Neidenburger Str. 24 28207 Bremen Telefon 04 21/ 4 91 34-0 www.gap-group.de [email protected] Ihr Partner für die Wohnungswirtschaft 17 18 ma ga z in 0410 3. Lösungsansätze „Wirtschaftsmotor Alter“ (2007) • Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie „Wirtschaftsfaktor Alter“ (2010) • N-Bank „Wohnungsmarktbeobachtungen 2008“ • Bertelsmannstiftung „Zukunft Quartier; Themenhefte 1 – 4“ (2009) • Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung „Stadtquartiere für Jung und Alt“ (2010) • Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung „Wohnungsmärkte im Wandel, Prognose 2025“ (2010) und (BBSR-Berichte, 1 / 2010, KOMPAKT 7) • Statistisches Bundesamt, „ Auswirkungen des demografischen Wandels“, 2009 • GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. „Wohntrends 2020“ • Veröffentlichungsreihe des Instituts für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld (IPW) „Die Wohnvorstellungen von Menschen verschiedener Altersgruppen“ 2010 • Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) „Wohnen im Alter, Marktprozesse und wohnungspolitischer Handlungsbedarf“ 2010 • Management-Consult, Studie 2009 „Wohnen im Alter“ Demografie Quartiersbezogene Wohnkonzepte sind eine bedarfsgerechte Antwort auf die zukünftigen Herausforderungen beim Wohnen im Alter, weil sie ein Wohnen im vertrauten Wohnumfeld auch bei Hilfe- und Pflegebedarf ermöglichen. Die Umsetzung solcher Wohnkonzepte erweist sich jedoch als schwierig. Es geht nicht nur darum, altersgerechte Wohnangebote sowie soziale und pflegerische Dienstleistungsangebote kleinräumig im Bestand verfügbar zu machen, sondern auch um den Erhalt der Attraktivität für jüngere BewohnerInnen und Familien, um Gettoisierungen zu vermeiden. Allerdings sind viele Angebote, die unter dem Blickwinkel „Ältere“ umgesetzt werden, mit geringfügigen Modifikationen auch für Jüngere ein Standortprivileg. Die Entwicklung und Umsetzung eines solchen Wohnkonzeptes verlangt eine systematische Herangehensweise, eine initiierte und gesteuerte Kooperation der Akteure vor Ort und eine Einbindung der Bewohnerinnen und Bewohner. • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend m a ga z i n 0 410 Es lassen sich fünf Strategien für die Wohnungswirtschaft benennen, um diesen Wohntrends zu entsprechen: Sie können zum einen Nischenprodukte anbieten, die ganz auf das Wohnkonzept einer bestimmten Zielgruppe abgestimmt sind. Zum anderen können sie flexible Produkte entwickeln, die an die Wohnkonzepte verschiedener Zielgruppen anpassbar sind, beispielsweise mit Hilfe flexibler Grundrisse. Auch Standardwohnungen können mit einem Mehrwert ausgestattet werden, der einen Qualitätsvorteil gegenüber den Wettbewerbern bietet. Die Wohnungswirtschaft muss die Qualitäten ihrer Wohnungen offensiv kommunizieren – beispielsweise die gesundheitliche und ökologische Verträglichkeit, gut funktionierende Nachbarschaften, einen exzellenten Vermietungsservice oder die Vorteile eines innerstädtischen Standorts. Die Wohnungsunternehmen können dem Trend einer steigenden Individualisierung des Wohnens nachkommen, indem sie über die Basiswohnung hinaus besondere Ausstattungselemente, Dienstleistungen oder Komfortbausteine anbieten. die identifizierten Strategien (mit der Ausnahme einiger Beispielprojekte) von öffentlichen oder gemeinnützigen Trägern initiiert werden. Aus diesen Gründen ist die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft gut beraten, aus eigenem wirtschaftlichem Interesse in die Entwicklung tragfähiger bedarfsgerechter Wohnkonzepte in ihrem Bestand zu investieren. << 4. Resümee Aus den hier nur oberflächlich dargelegten Forschungsergebnissen und Prognosen ist sehr klar erkennbar, dass die älteren Menschen im Wohnungsbestand ein zunehmend wichtiger Marktfaktor sind. Es ist im Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Etats nicht damit zu rechnen, dass Zu m The m a "Ge n e r at i o n e n g e r e cht e Besta ndse ntwi c klung – Ä lt e r e M ens chen als Ma rkt fa kt o r i m W o hnungsb e stand " b i ete t d e r vdw a m 6 . Okt o b e r in Ha nn o ve r e in S e m ina r an . Anm eldungen pe r E - Ma il an i . b i r n b a u m @ v d w - o n l i n e . d e o d e r pe r Fa x an 0 5 1 1 / 1 2 6 5 - 1 1 1 . 19 PO RT RÄ T UNTERNEHMENSPORTRÄT: SPAR- UND BAUVEREIN HANNOVER EG ma ga z in 0410 Nach 125 Jahren agil wie am ersten Tag 20 ma ga z in 0410 Die Gründung der ersten hannoverschen Wohnungsbaugenossenschaft, die zugleich eine der ältesten in Deutschland ist, war eine Reaktion auf die so genannte Wohnungsfrage. Im späten 19. Jahrhundert wohnte ein großer Teil der Industriearbeiter in den rasant wachsenden Städten unter heute kaum vorstellbaren Bedingungen. Hier Abhilfe zu schaffen, war das Ziel des Spar- und Bauvereins, dessen erstes Wohnhaus bereits 1887 bezugsfertig war. Anfangs standen Öffentlichkeit und Stadtverwaltung der in Hannover noch neuen Idee des genossenschaftlichen Wohnungsbaus skeptisch gegenüber, doch die Leistungen der jungen Genossenschaft führten bald zu einem Sinneswandel. Wachsende Mitgliederzahlen, zunehmende Spareinlagen und die stetige Vergrößerung des Wohnungsbestandes bildeten die Basis für eine positive Weiterentwicklung. Seit Ende des 20. Jahrhunderts sind Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt in Hannover annähernd ausgeglichen. Seither geht es kaum mehr darum, neue Wohnungen zu bauen, sondern den Bestand qualitativ an moderne Mieterbedürfnisse anzupassen. Dass der Sparund Bauverein im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends viel geleistet hat, lässt sich exemplarisch an der Verwandlung der ältesten Genossenschaftshäuser zeigen. Die 1890 errichteten Arbeiterhäuser Franz-Bork-Straße 1, 3 und 5 in der List wurden 2007 und 2008 komplett modernisiert. Hinter der denkmalgeschützten Fassade blieb kaum ein Stein auf dem anderem. So entstanden Wohnungen mit großzügigen Grundrissen, die über Aufzüge barrierefrei zu erreichen sind. Balkone, Dachterrassen und eine hochwertige Ausstattung wie zum Beispiel Parkettfußböden sind die Attribute für modernes urbanes Wohnen. Beheizt werden die historischen Gebäude über das Fernwärmenetz SPAR- UND B AUVEREIN Hannover. Im Frühjahr 1885 beschlossen die Mitglieder des Hannoverschen Mietervereins, eine Wohnungsbaugenossenschaft zu gründen, die den Namen Spar- und Bauverein tragen sollte. Am 8. Mai nahm das Königliche Amtsgericht Hannover die Eintragung in das Genossenschaftsregister vor und fünf Tage später war die entsprechende Bekanntmachung in der Tagespresse zu lesen. „Gegenstand des Unternehmens ist“, so hieß es, „gesunde und billige Wohnhäuser zu bauen und an die Mitglieder des Vereins zu vermieten, auch Spareinlagen von Mitgliedern anzunehmen.“ Im Juli 1886 erwarb die Genossenschaft ihr erstes Grundstück. Am 15. September begannen die Bauarbeiten, und zu Ostern 1887 konnte das Haus an der Lister Straße bezogen werden. Die acht Wohnungen wurden verlost. Die glücklichen „Gewinner“ konnten sich über eine Stube mit Ofen, zwei Kammern und eine Küche mit Kohleherd freuen. Die Toilette mit fließendem Wasser befand sich im Hausflur – und nicht wie zu der Zeit üblich auf dem Hof. Spar- und Bauverein-Vorstand: Rainer Fulst, Heinz Wensing, Udo Frommann >> 21 der Stadt, dessen Wärme aus der klimafreundlichen KraftWärme-Kopplung gewonnen wird. SPAR- UND B AUVEREIN ma ga z in 0410 So wie in der Franz-Bork-Straße, der Keimzelle der Genossenschaft, wird es in mehreren langfristigen Programmen zur Modernisierung des gesamten Gebäudebestandes praktiziert. Zug um Zug werden Gebäude auf den neuesten Stand gebracht: massive Wärmedämmung von Fassaden, Kellerdecken und Dachböden; Einbau energiesparender Heizungssysteme; nachträglicher Anbau von Balkonen, Zusammenlegung kleiner Wohnungen zur Schaffung großzügiger Wohnungsgrundrisse und Erneuerung der Briefkastenanlagen. Ehrgeizig ist auch das Ziel „Im Alter sicher und komfortabel wohnen“. Dafür steht das Neubauprojekt „Betreutes Wohnen mit viel Komfort“ in der Käthe-Steinitz-Straße. Dort wurde ein gehobener Wohnkomplex mit 62 hochwertigen Wohnungen geschaffen. Das entscheidende Plus an Sicherheit und Komfort bietet der Concierge des Hauses. Nach längerer Pause wird der Spar- und Bauverein Hannover wieder im Neubau aktiv. Im Stadtteil Ricklingen baut die Genossenschaft in den nächsten Monaten eine Seniorenwohnanlage mit insgesamt elf Zwei-Zimmer-Wohnungen. Selbstverständlich sind die Wohnungen barrierefrei. Ein Kooperationspartner des Spar-und Bauvereins wird die Bewohner mit wohnbegleitenden Dienstleistungen versorgen. Nur zwei Stadtbahn-Haltestellen weiter in Oberricklingen betritt die Genossenschaft mit einem weiteren Bauprojekt Neuland. Erstmals wird sie dort Mietreihenhäuser anbieten. „Wir haben vor allem junge Familien im Blick“, heißt es beim Spar- und Bauverein. Geplant sind acht Reihenhäuser zwischen 112 und 120 Quadratmeter Wohnfläche. Außerdem ist ein Mehrfamilienhaus mit fünf Wohnungen geplant. Rückblickend gesehen: Neben zeitgemäßem Wohnkomfort schafft der Spar- und Bauverein im neuen Jahrtausend „sozialen Mehrwert“ für seine Mieter. Entwickelt wurde ein umfangreiches Paket an Serviceleistungen rund um das Wohnen, soziale Dienste und Räume für menschliche Begegnungen. Auf dem zentralen Jahnplatz in Vahrenwald dient ein architektonisch anspruchsvoller Pavillon als sozialer Mietertreffpunkt und gleichzeitig als Arbeitsplatz für drei freundliche und hilfsbereite Wohnservice-Mitarbeiter. Sie bieten einen Fahrservice, machen Besorgungen, gießen Blumen, wenn Mieter im Urlaub sind oder helfen im Umgang mit Behörden. Vor allem aber haben die Mitarbeiter Zeit zum Zuhören. Die Mietertreffpunkte im Brüggemannhof und in der Liepmannstraße bieten Räumlichkeiten für nachbarschaftliches Ehrenamt, gegenseitige Hilfe und Geselligkeit in vielen Formen. ● ● ● ● ● ● ● Der Wandel der Genossenschaft vom bloßen Wohnungsanbieter zum sozialen Dienstleister wird in den kommenden Jahren anhalten. Das gebietet allein der demografische Wandel und die wachsenden Komfortbedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft. Auch dieser milde verlaufende historische Wandel wird die genossenschaftlichen Konstanten nicht angreifen können: Das Gemeinwohl der Mitglieder geht immer vor den Gewinninteressen Einzelner. Garantiert ist das durch die demokratische Mitbestimmung. Diese Idee hat die Genossenschaft schon vor 125 Jahren, in grauer vordemokratischer Zeit, gelebt. Der Spar- und Bauverein ist gut gerüstet, seinen Mitgliedern eine gute und sichere Zukunft zu bieten. << 22 ● Am 8. Mai 1885 erfolgt die Eintragung ins Genossenschaftsregister. 1890 ist das erste Arbeiterhaus in der Franz-Bork-Straße in der List bezugsfertig. 1919, gleich nach dem 1. Weltkrieg, verfügt der Spar- und Bauverein über 1.292 Wohnungen. Bis 1927 steigt die Zahl der Wohnungen auf 1.900. Zum 50-jährigen Jubiläum 1935 werden 3.000 Wohnungen im Auftrag von 9.000 Mitgliedern bewirtschaftet. 1945: Durch die Bombenangriffe im 2. Weltkrieg sind 43 Prozent aller Wohnräume des Spar- und Bauvereins vernichtet. Von 442 Häusern waren 119 mit 1.000 Wohnungen total zerstört. Das 75-jährige Jubiläum im Jahr 1960 fällt mitten ins Wirtschaftswunder: Der Spar- und Bauverein besitzt 7.000 Wohnungen, in denen 10.000 Mitglieder leben. 1985 feiert der Spar- und Bauverein das 100-jährige Bestehen und nimmt das 20.000 Mitglied auf. ma ga z in 0410 SPAR- UND B AUVEREIN UNSERE LEISTUNG IST IHRE STÄRKE! Ansprechpartner für Norddeutschland: Wir betreuen und modernisieren: Aufzüge Fahrtreppen und Fahrsteige Hebebühnen Rolltore Überladebrücken Fassadenbefahranlagen Technik für Menschen mit Behinderung Alle Fabrikate und Hersteller. In ganz Deutschland. Niederlassung Hamburg Tempowerkring 4 | 21079 Hamburg Fon: +49 40 866 9170-0 | Fax: 866 9170-10 [email protected] www.loedige-aufzuege.com 23 Welche Bedeutung hat Erfahrung für die Werbung? ma ga z in 0410 Auszug aus "Erfahrungsschatz", Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Spar- und Bauvereins Hannover und Prof. Dr. Ursula Hansen.) E RFA H RU NG I S T E I N W ER T, D ER L EI C HT M I T E IN E M U NT ER N E HM E N I N V E R B I N D U NG GEB RA CH T W E R D E N K AN N , D AS S EI N 1 25-J Ä HRI G E S B E S TE HE N F EI E R T. T R AD I T I O N , S TO LZ , Z U VE RL Ä SS IGK E I T, V E R T R AU EN W ÄR E N ÄHNLI CHE S CH L Ü SS EL B E GR I FFE. AB E R S I N D D I E S WI RK LI CH ME RKMA L E , M I T D EN E N HE U T ZU TAG E NO CH G E P U N KTE T W ER D EN K AN N ? TAU GEN SI E FÜ R D IE WE RB U N G? S I N D S I E W I C HT I G F Ü R TREU E U N D SPA NN E N D GE N U G F Ü R P O T ENZ I ELLE KU N D E N ? Zunächst eine Begriffsklärung: Man kann Erfahrungen machen. Man kann Erfahrung haben. Man kann auch erfahren sein. Für die Werbung sind dies elementare Differenzierungen. Professor Ursula Hansen hat 32 Jahre lang den Lehrstuhl „Marketing und Konsum“ an der Uni Hannover geleitet und weist darauf hin, dass schon die Wahrnehmung von Werbung ganz wesentlich von Erfahrungen abhängig ist. „Wir wissen, dass Erfahrung etwas ist, was man durch Erleben erlernt hat. Das betrifft Wissen, Emotion und Handlungsintuition. Unsere Erfahrungen legen fest, wie wir unsere Umgebung, unsere Umwelt und damit auch Werbung wahrnehmen.“ Erfahrungen helfen zu selektieren und in der alltäglichen Informationsflut eine Ordnung zu schaffen. „Dabei stützen wir uns auf eigene Erfahrungen“, sagt Ursula Hansen, „aber auch auf Fremderfahrungen, die uns mitgeteilt werden.“ Außerdem unterscheide man noch reale und mediale Erfahrungen. Wobei durch Fernsehen, Computer und Internet die Bedeutung medialer Erfahrungen stetig zunehme. Schließlich trennt die Wissenschaft noch reflektierte, durch bewusstes Lernen entstandene Erfahrung und unreflektierte, auf Gewohnheitsverhalten beruhende Erfahrung. Auch die soziologische Betrachtung gibt nach Worten der Marketingexpertin weiteren Aufschluss in der Frage, ob und in welcher Weise Erfahrung in der Werbung ein Erfolgsfaktor sein kann. Erfahrung sei nämlich auch ein Gruppenphänomen. So gibt es altersspezifische Erfahrungen, Erfahrungen innerhalb religiöser Gruppen, aber auch Erfahrungen, die eng mit dem sozialen Status oder der Herkunft verbunden sind. „Adressaten aus unterschiedlichen Erfahrungsräumen nehmen Werbebotschaften unterschiedlich auf“, betont Professor Hansen. Für die Werbewirtschaft bedeutet dies im Umkehrschluss, ihre Botschaften so zu codieren, dass sie die gewünschten Empfänger erreicht und von diesen wunschgemäß decodiert wird. Es werden Assoziationen geweckt zum Beispiel über Töne, Farben, Logos und Wörter. Welche Bedeutung Erfahrung für die Werbung hat, muss nach Ansicht von Ursula Hansen auch mit dem Wissen beurteilt werden, dass Erfahrungen in einer dynamisierten Welt wandelbarer und weniger stabil sind. „Vermutlich auch weniger wert“, fügt die Professorin hinzu. Weisheit und ein reicher Erfahrungsschatz werden in der heutigen Zeit nicht mehr so geschätzt, wie das früher sicherlich der Fall war. Hinzu kommt eine starke Ausdifferenzierung der Lebensstile. Die gesamte Medienlandschaft orientiert sich mittlerweile an diesen Gruppenphänomenen. Praktisch für jede Lebenslage gibt es im Zeitschriftenhandel das passende Magazin oder Selbsthilfeblättchen. „Werbung muss daher sehr zielgenau ausgerichtet werden“, sagt Ursula Hansen. Eine präzise Justierung verhindert, dass Werbebotschaften an verkehrte Empfänger gelangen und von diesen nicht entschlüsselt werden können. Der Begriff der Erfahrung hat nicht zuletzt in der Wirtschaftswunderzeit in der Werbung eine Rolle gespielt. Ein Blick ins Archiv: 1958 ging AEG mit dem Slogan „Aus Erfahrung gut“ an die Öffentlichkeit. 1961 sah sich PanAm als „Die erfahrenste Fluggesellschaft der Welt“. Telefunken behauptete 1967 „Erfahrung können Sie kaufen“, und Fichtel & Sachs verkündete 1982 „Erfahrung hat Zukunft“. Kleine Anmerkung am Rande: Diesen Firmen haben die Hinweise auf die eigene unternehmerische Erfahrung nichts geholfen – alle sind längst vom Markt verschwunden oder in anderen Unternehmen aufgegangen. Wie zum Trotz hat 2006 die Berenberg Bank den Begriff der „Erfahrung“ aus der Mottenkiste der Werbung hervorgeholt und zum Jubiläum formuliert: „400 Jahre – Erfahrung hat Zukunft“. Vergleichbare Begriffe werden von den Werbern ebenfalls unter den Tisch gekehrt. Wer mit „Vernunft“ (Ford, Becel), „Zuverlässigkeit“ (Opel), und „Vertrauen“ (Rowenta) wirbt oder geworben hat, wirkt schnell bieder, grau und an>> 24 Kluge Menschen suchen sich die Erfahrungen selbst aus, die sie zu machen wünschen. Die Weisheit eines Menschen misst man nicht nach seinen Erfahrungen, sondern nach seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen. ma ga z in 0410 W ERB UNG 25 Die Erfahrung ist zweifellos die beste Lehrmeisterin, aber das Lehrgeld ist sehr hoch. W ERB UNG ma ga z in 0410 gestaubt. In einer Untersuchung, welche Wörter in deutschen Werbeslogans seit Ende des Zweiten Weltkriegs eine besondere Rolle gespielt haben, tauchen diese Begriffe ohnehin nicht auf. „Sicherheit“ (z. B. Mercedes) landet immerhin auf Rang 40, „Kompetenz“ auf 77. Für Marketingexpertin Ursula Hansen ist das keine Überraschung: „Der Begriff der ‚Erfahrung‘ ist als erfolgreiches Werbemotto sehr abhängig von Produkt oder Dienstleistung. So ist ‚Handwerkererfahrung‘ sicherlich ein Wert. Auch Bauherren oder Vermieter können mit ihrer Erfahrung punkten.“ Auf dynamischeren Märkten zählen dagegen andere Attribute. Hersteller von mp3-Playern oder Spielekonsolen setzen mehr auf „neu“, „Style“ und „Power“. Gleiches gilt natürlich auch für Dienstleistungsunternehmen im Bereich Internet, Reise oder Fitness. Hier zählen Begriffe wie „Leben“, „Erlebnis“ und „Spaß“. Die Schlagzahl in unserem Leben wird kürzer. Die Hedonisten bestimmen die Szenerie. Die „Zukunft“ rückt für sie stetig in weitere Ferne. Das Wörtchen „immer“ wirkt in der Werbung geradezu langweilig. Dafür steht der „Tag“ in voller Blüte. Hier und jetzt – das zählt. Die Lust ist das höchste Vergnügen. Planen und auf Erfahrungen bauen können andere. Produktentwickler etwa von Mobiltelefonen haben sich längst darauf eingestellt. Sie setzen beim Verbraucher nicht auf Erfahrung im Umgang mit diesen Geräten, sondern auf Intuition. Kurz gesagt: Wer ein Mobiltelefon benutzen möchte, benötigt kein Vorwissen. Vielmehr gefragt ist der „gesunde Menschenverstand“, die schnelle Einsicht in Sachverhalte und Zusammenhänge – und ein gesundes Verhältnis zum Prinzip von „try and error“. „Intuitive Steuerung“ heißt das „Lernverfahren“, dem mit der entsprechenden Technologie Vorschub geleistet wird. Vorsicht wäre ein falscher Ratgeber und gilt hier nicht als Mutter der Porzellankiste. Was bedeutet dies alles für eine 125 Jahre alte Wohnungsgenossenschaft, die zweifellos noch viele gute Jahre vor sich hat? Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Für kaum etwas anderes geben die Menschen so viel Geld aus. „Daher vertrauen die Kunden gerne einem erfahrenen Vermieter“, meint Ursula Hansen. Der Spar- und Bauverein kann dabeigewinnbringend auf die genossenschaftliche Tradition verweisen, die so sehr das Wir-Gefühl betont. Die Genossenschaft bietet einfach mehr als nur Wohnen; sie bietet ein Leben inmitten intakter Nachbarschaften. Werbeexperten wären begeistert angesichts dieser Steilvorlage: Die „Werbeslogan-Hitliste“ der vergangenen Jahre weist 26 nämlich „wir“, „Leben“, „mehr“ und „einfach“ als die vier beliebtesten Wörter aus. << Dieses Jubiläumsbuch ist nicht nur der Überflug über eine Unternehmensgeschichte. Es zoomt auch heran an das Charakteristische dieser Genossenschaft. „Erfahrungsschatz“ – so lautet der Titel des Jubiläumsbuches, das die größte hannoversche Genossenschaft beim Festakt im Mai präsentierte. Auf unterhaltsame und interessante Weise werden Geschichte und Geschichtchen miteinander verquickt. Ein historischer Rückblick, Anmerkungen von 40 Mitgliedern, „Erfahrungsberichte“ von Experten und Einschätzungen von Vorstand und Aufsichtsrat gegen einen tiefen Einblick in das Wesen dieser Wohnungsgenossenschaft. Wer Interesse an einem Exemplar hat, wendet sich direkt an die Marketingleiterin des Spar- und Bauvereins, Petra Lips, Tel.: 0511 / 9114-141, E-Mail: [email protected]. Allrounderin mit aktuellem Masterabschluss sucht neue berufliche Herausforderung und Chance in mittlerer oder leitender Tätigkeit in einem größeren Wohnungsunternehmen: Bevorzugte Bereiche (oder ähnliches oder deren Schnittstellen): ● Marketing / Vermietung ● Bestandsmanagement und -entwicklung ● Projektentwicklung und -realisierung Abschluss des Zweistudiums (TU Berlin) Fachrichtung: Immobilienmanagement und Projektentwicklung / Thema der Masterarbeit: Wie gehen Wohnungsgenossenschaften mit dem demografischen Wandel um? ● 16 Jahre Berufs- und Leitungserfahrungen in der Wohnungsbranche Tätigkeiten, Erfahrungen und Stärken: hohes Maß an Verantwortung und Entscheidungskompetenzen ● Teamfähigkeit ● Führungskompetenzen ● Wenn Sie eine hochmotivierte, flexible, belastbare, ausgeglichene, quer- und komplexdenkende Führungspersönlichkeit suchen, dann freue ich mich auf Ihren Anruf oder Ihre Email und bitte um eine Chance als „Quasi-Quereinsteigerin“ – vielen Dank! ma ga z in 0410 Ich bin Allrounder in der Wohnungswirtschaft mit viel Empathie und pragmatischem Denken/Handeln E-Mail: [email protected] mobil: 0172 – 27 654 10 Einfach sicher: HEKATRON GENIUS Der Rauchmelder für die Wohnungswirtschaft! 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KL A S SIS CH E M I E T E R B EFR AGU N GEN M I T U NTE RSCH IE D LI C HEN T HEM EN S C HW E R PU NK TEN O D E R B E F R AGT E N GR U P P EN , Z. B . I N BEZ U G A U F N E U M I E T E R O D E R S P E ZI E L L ÄLT ERE M I ETE R, VE RM I ET U N GS T ES T S O D ER W O RK SHO PS S IN D H IE R N U R W E N I GE B E I S P I ELE. I N V I ELEN F Ä L L E N F Ü HR EN D I E S E K LAS S I S C HEN PFA DE A B E R N ICHT ZU M ZI EL O D ER E R W E I SEN SI CH IM KON KR ET EN FALL ALS N I C HT O P T I M A LE HERA N G E H E N S W E I S E . D I E V E R ÄN D E R U NGEN, DI E S ICH A KTU ELL AU F D E N W O HN U N GSM Ä RK TEN VO L L Z IE H E N , S P I EGELN S I C H AU C H IN DEN – TE ILWE IS E V ER ÄN D ER T EN – HER AU S FO RDERU N G E N D ER W O HN U N GS W I R T S C HA FT WI DER. U M D E N AK T U E L LEN FR AGE N U N D P R O BLEME N IM B E R E I C H Q U ALI T ÄT S M AN AGEM ENT U N D RE N DI T ES T E I GER U N G AN GEM ESSEN U ND „ PA S SG E NAU “ ZU B E GE GN EN , HAT GEWO S I N D E R J Ü N G S T E N ZEI T EI N E R E I HE I N N O VATI V ER U N D A N DI E AK T U E L LEN B E D AR FE ANGEPA SSTE B E RATU N GS L EI S T U N GE N E N T W I C K E LT, DI E M I T B E G IN N DI E S ES HEFT ES I N E I N E R S E R I E DA RGES TE L LT WER D EN . Leistungen mit anderen Unternehmen (Benchmark) oder unterschiedlichen Abteilungen des Unternehmens miteinander. Für viele, insbesondere kleinere Unternehmen besteht aber eine erhebliche Hemmschwelle, dieses zwar effektive, aber auch aufwändige und damit kostspielige Verfahren in Anspruch zu nehmen. Vielfach bestehen auch seitens des Betriebsrates Vorbehalte gegenüber einem systematischen Test, in den alle Mitarbeiter einbezogen und ihre Leistungen exakt protokolliert werden. GEWOS hat daher mit dem ‚Quick-Check Vermietung’ ein Einstiegsprodukt entwickelt, das über einen ‚Einmaltest’ eines erfahrenen Beraters einen kostengünstigen und schnellen ersten Eindruck von der der Servicequalität im Bereich Vermietung erlaubt und erste Hinweise auf bestehende Probleme liefert. Der Quick-Check ist dabei aufgebaut wie ein Vermietungstest im Kleinen. Nach der gleichen Methode werden alle Aspekte der Vermietung aus der Perspektive eines Interessenten überprüft: ● ● ● » A L L E W O HN U N GE N S I N D HE L L, WE N N MAN D AS L I C HT AN M AC HT ! « ● Teil 1: Quick-Check Vermietung Der sogenannte „Vermietungstest“, bei dem einer Vermietungsabteilung durch eine größere Anzahl an Scheinanfragen über verschiedene Kanäle systematisch „auf den Zahn gefühlt“ wird, hat sich mittlerweile zu einem echten Klassiker der Serviceoptimierung etabliert. Systematisch werden alle Aspekte des Vermietungsgeschäfts beleuchtet, so dass Stärken und Schwächen in organisatorischer und personeller Hinsicht offen zutage treten. So den Spiegel vorgehalten, lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Prozesse ableiten. Zugleich sind die Ergebnisse die Grundlage für Vergleiche der eigenen 28 ● ● ● Wie schnell, wie informativ und wie verbindlich wird auf eine E-Mail-Anfrage bzw. eine Anfrage über ein Kontaktformular im Internet geantwortet? Wie informativ und benutzerfreundlich ist die Homepage des Unternehmens? Welchen Eindruck vermittelt sie? Wie gut ist die telefonische Erreichbarkeit? Wie hoch ist die Beratungsqualität am Telefon? Nehmen sich die Vermietungsmitarbeiter Zeit für die Fragen der Interessenten? Welche Qualität weist das versandte und/oder übergebene Informationsmaterial auf? Wird das Material überhaupt eingesetzt? Welchen Eindruck vermittelt die Geschäftsstelle des Unternehmens? Wie lange muss man auf eine Beratung warten? Wie verhalten sich die Vermietungsmitarbeiter im Beratungsgespräch? Wie verläuft die Wohnungsbesichtigung? In jedem Unternehmen gibt es kleine Schwächen organisatorischer oder personeller Art, die konstruktiv angegangen werden sollten. Meist fangen die Probleme schon grundlegend bei der Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der Beantwortung von Kundenanfragen an und setzen sich mitunter bis zur unbegleiteten Besichtigung unbeleuchteter Wohnungen fort. » D A B RA U C HE N S I E ER S T GAR N I C H T Z U SU CHEN! D O R T GI B T E S NU R WO HNU NGEN FÜ R SO Z I A LHI LFEEM PFÄ NGER! » A CH , S IE S C HO N W I ED ER ! Insert II: Serie Produktneuheiten im Bereich Qualitätsmanagement und Renditesteigerung Quick-Check Vermietung (Heft 2– Juni 2010) GEWOS-Mietenradar (Heft 3 – September 2010) Monitorings (Heft 4 – November 2010) GEWOS Zielgruppencheck (Heft 1 – Februar 2011) Wohnstilbefragung (Heft 2 – Juni 2011) QUALITÄTSM ANAGEM ENT Die Ergebnisse des schlaglichtartigen ‚Quick-Checks Vermietung’ erlauben einen kurzen Blick in den Vermietungsalltag aus Interessentensicht. Der ‚Einmaltest’ kann somit als Grundlage für die Entscheidung dienen, ob ein umfassender Vermietungstest sinnvoll und notwendig ist. Er eignet sich zudem als stichprobenartige Überprüfung zwischen zwei Tests um zu eruieren, ob ergriffene Maßnahmen wie Schulungen oder organisatorische Veränderungen bereits Wirkung zeigen. << Insert I: GEWOS führt bereits seit langer Zeit bundesweit Vermietungstests durch. Allein in den letzten zwei Jahren hat GEWOS mehr als 25 Vermietungstests in unterschiedlichen Unternehmen und zahlreiche Mitarbeiterschulungen zur Optimierung der Vermietungsprozesse vorgenommen. Weitere Informationen unter: www.gewos.de ma ga z in 0410 Gerade bei einer schwierigen Marktlage gilt es jedoch, jede Kundenanfrage zu nutzen und Kontaktverluste durch unprofessionelle Bearbeitung oder eine nicht abschlussorientierte Vorgehensweise auszuschließen, um Leerstände in den Beständen zu minimieren und den Vermietungsaufwand zu reduzieren. Eine Optimierung der Vermietungstätigkeit sollte also nicht nur unter Image-, sondern in erster Linie unter Kostenaspekten erfolgen. « « 29 D R. P E T E R H I T PA S S I R e f e r e n t f ü r Pre s s e - un d Ö f f e n tlich ke its arbe it, V N W Ve r b a n d n o rdde uts ch e r Woh n un g s un te rn e h m e n Die aktuelle Rechtsfrage: Fotos von Kindern in der Mieterzeitung ma ga z in 0410 I. Überblick Lachende Kinder beim Mieterfest, Kinder im Sandkasten, Kinder im Jugendlager des Wohnungsunternehmens, Hingucker-Motive für jede Mieterzeitung. Im Zeitalter von Digitalkamera und Internet sind es von der Aufnahme bis zur Veröffentlichung nur wenige Klicks. Fotos von Kindern dürfen nicht ohne weiteres veröffentlicht werden. Das sieht in Deutschland das Kunsturhebergesetz (KUG) vor. RECHT II. § 22 KUG Gemäß § 22 KUG (Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste und der Photographie) dürfen Bildnisse nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. Die Einwilligung gilt im Zweifel als erteilt, wenn der Abgebildete dafür, dass er sich abbilden ließ, eine Entlohnung erhielt. Demnach ist grundsätzlich eine Einwilligung des Abgebildeten erforderlich. Ohne Einwilligung dürfen gemäß § 23 KUG ● Bildnisse aus dem Bereich der Zeitgeschichte (der Oberbürgermeister besucht das Fest des Wohnungsunternehmens) ● Bilder, auf den die Personen nur als Beiwerk neben einer Landschaft oder sonstigen Örtlichkeit erscheinen (Foto vom fertiggestellten Neubauprojekt des Wohnungsunternehmens, zufälligerweise befinden sich einige Bauarbeiter, kaum zu erkennen, auf dem Foto) ● Bilder von Versammlungen, Aufzügen und ähnlichen Vorgängen, an denen die dargestellten Personen teilgenommen haben (Großaufnahme vom Mieterfest, auf dem Foto sind 300 Personen abgelichtet, diese sind nicht zu identifizieren) verbreitet und zur Schau gestellt werden. Die Einwilligung kann sowohl schriftlich als auch mündlich erteilt werden. Aus Beweisgründen sollte die Einwilligung besser schriftlich erfolgen. Der Betroffene kann mit seiner Einwilligung Einfluss auf den Verwendungszweck und die –dauer nehmen. Insofern ähnelt das Persönlichkeitsrecht dem Urheberrecht. Beschränkt der Betroffene seine Einwilligung auf bestimmte Zwecke, ist dies für den Fotografen bzw. für das Wohnungsunternehmen, das das Foto veröffentlichen möchte, bindend. Die Einwilligung für die Veröffentlichung in einer Mieterzeitung schließt nicht automatisch eine spätere kommerzielle Verwendung des Fotos ein. Der Fotograf muss dem Abgebildeten vor der Einwilligung darlegen, welchen Zweck und welche Dauer die Veröffentlichung verfolgt. Der Betroffene kann die Einwilligung auf die Veröffentlichung in einem bestimmten Medium beschränken. Beispielsweise eine Veröffentlichung nur in der Mieterzeitung des Wohnungsunternehmens, nicht aber auf der Internetseite des Wohnungsunternehmens. IV. Sonderfall: Veröffentlichung von Fotos von Kindern Zum Umfang der von dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht geschützten Privatsphäre und zum besonderen Schutz der Kinder hinsichtlich der Gefahren, die von einer Fotoberichterstattung der Medien über Kinder ausgehen, führt das Bundesverfassungsgericht in seinem Nichtannahmebeschluss vom 31. März 2000 (Az 1 BvR 1353/1999) aus: „Dabei bedürfen Kinder hinsichtlich der Gefahren, die von einer Berichterstattung der Medien über Kinder ausgehen, eines besonderen Schutzes. Ihre Persönlichkeitsentfaltung kann durch die Berichterstattung in Medien empfindlicher gestört werden als diejenige von Erwachsenen, so dass der Bereich, in dem sie sich frei von öffentlicher Beobachtung fühlen und entfalten dürfen, umfassender geschützt sein muss.“ III. Die Einwilligung Gemäß § 22 KUG (Gesetz beDer Fotograf bzw. das Wohnungsunternehmen muss sich vor der Veröffentlichung die Einwilligung des Fotografierten einholen. Die Disposition über Eingriff in das Persönlichkeitsrecht steht grundsätzlich nur dem Rechtsträger selbst (dem Fotografierten) zu. 30 Das Recht am eigenen Bild gehört zu dem grundrechtlich geschützten Persönlichkeitsrecht, das jedem Menschen unabhängig von seinem Alter zusteht. Auch Kleinkinder unterliegen diesem Schutzbereich. Für die dazu erforderliche Einwilligung lassen sich drei Fallgruppen unterscheiden: Unsere Stärke ist unsere Nähe. 1. Einwilligung bis zum 12. Lebensjahr Bei Minderjährigen bis zum 12. Lebensjahr mangelt es an der Einsichtsfähigkeit, die Folgen seines Tuns zu überblicken. Die Einwilligung zur Veröffentlichung von Fotos steht daher ausschließlich den Erziehungsberechtigten zu. Nur diese können eine Einwilligung erteilen. 2. Einwilligung zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr Ähnlich dem Recht der beschränkten Geschäftsfähigkeit nach BGB kann der Minderjährige wirksam eine Einwilligung erteilen, wenn er die dazu erforderliche Einsichtsfähigkeit hat. Diese muss im Einzelfall geprüft werden und hängt von der geistigen Entwicklung des Betroffenen ab. Juristisch eindeutige Hinweise zur Klärung dieser Situation gibt es nicht. Im Zweifelsfall sollte das Wohnungsunternehmen die „doppelte Einwilligung“ sowohl des betroffenen Minderjährigen als auch dessen Erziehungsberechtigten einholen, um auf der sicheren Seite zu sein. 3. Einwilligung ab dem 18. Lebensjahr Hier liegt Volljährigkeit vor, der Betroffene kann selbst die Einwilligung erteilen. Grundsätzlich handelt es sich bei dieser Materie um eine juristische „Grauzone“. Eindeutige Urteile fehlen. Die Rechtsprechung beschäftigt sich nahezu ausschließlich mit Schadensersatzklagen Prominenter bzw. von Kindern von Prominenten. Insofern muss immer eine Einzelfallbetrachtung durchgeführt werden. $HM4MSDQMDGLDMCDQ6&9! -*&QTOOD (GQ5NQSDHKHRSTMRDQD*NLODSDMY KRRS@QJDQ/@QSMDQCDQ 6NGMTMFRVHQSRBG@ESAHDSDMVHQ (GMDMFTSD*NMCHSHNMDM EKDWHAKD/QNCTJSDTMCHMCHUHCTDKKD !DSQDTTMF@TE TFDMGGD 2OQDBGDM2HDTMR@M %Q@MJ3GTQ@T !QDLDM-HDCDQR@BGRDM6DRSE@KDM 3DK ,NAHK EQ@MJSGTQ@TVKA@MJCD )QF2BGMGDQQ V. Empfehlung Das Wohnungsunternehmen sollte mit dem Fotografen einen Vertrag schließen. Darin muss sich der Fotograf verpflichten, die erforderlichen Einwilligungen (der Kinder oder deren gesetzlicher Vertreter) für das jeweilige Foto und dessen konkreten Veröffentlichungszweck eingeholt zu haben. Er gestattet dem Wohnungsunternehmen die Veröffentlichung, also dessen urheberrechtliche Verwertung. Vertragspartner ist demnach ausschließlich der Fotograf. Er zeichnet mit diesem Vertrag das Wohnungsunternehmen von eventuellen Schadensersatzklagen frei. << !@XDQM!DQKHM!Q@MCDMATQF'@LATQF ,DBJKDMATQF5NQONLLDQM2@BGRDM 2@BGRDM MG@KS2BGKDRVHF'NKRSDHM 3GQHMFDM 3DK ,NAHK ITDQFRBGNDMGDQQVKA@MJCD VVVVKA@MJCD '@KKD!2S@MC 31 (L%HM@MY5DQATMCCDQ5NKJRA@MJDM1@HEEDHRDMA@MJDM D R. ME D . B J ÖR N Z I ET Z I N I ED ERSÄ CHSI SCHES LA NDESGESU NDHEI TSA M T Bleirohre im Haus – eine Gefahr für unser Trinkwasser ma ga z in 0410 In Niedersachsen ist das von den Wasserversorgern gelieferte Trinkwasser in der Regel von sehr guter Qualität. Es kann sich jedoch durch alte Bleileitungen in Hausinstallationen nachträglich mit Blei anreichern. Hiervon können vor allem die bis zum Jahr 1973 errichteten Wohngebäude betroffen sein. Nach diesem Zeitpunkt wurden in Deutschland keine Bleirohre mehr für Neuinstallationen verwendet. Wissenschaftliche Studien aus den letzten Jahren haben gezeigt, dass eine erhöhte Bleibelastung negative gesundheitliche Auswirkungen besonders auf Kinder hat. Die empfindlichste Gruppe für Blei sind Kinder und damit indirekt auch Schwangere, da das sich entwickelnde Nervensystem Ungeborener im Mutterleib besonders sensibel reagiert. Beispiele hierfür sind die mögliche Beeinträchtigung der kindlichen Entwicklung, der Intelligenz und des Lernvermögens. Um über die Problematik zu informieren und den Austausch von Bleiinstallationen zu fördern, wurde das BleiProjekt Niedersachsen ins Leben gerufen. Basis ist eine Entschließung des Niedersächsischen Landtages. Durchgeführt bzw. koordiniert wird es vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamt. Als Teil des Projektes ist eine Arbeitsgemeinschaft „Bleisanierung" auf Landesebene eingerichtet worden, an der Vertreter aller relevanten Akteure A B B IL D U N GEN ZU D EN ER GEB N I S S E N D E S B L E I- U N T E R S U C HU N GS P R O GR AMM S, A U S WE RTU N G 2 0 0 8 32 (wie Vermieter- und Mieterverbände, Handwerk, Bau- und Gesundheitsverwaltung) beteiligt sind. Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft haben jetzt ein neues Faltblatt erarbeitet, das Informationen für Haus- und Wohnungseigentümer in Niedersachsen bietet (Bestellmöglichkeit beim Niedersächsischen Landesgesundheitsamt, Adresse am Schluss). Die Qualität des Trinkwassers wird in Deutschland durch die Trinkwasserverordnung geregelt (TrinkwV 2001). Seit dem 1. Dezember 2003 gilt für Blei ein Grenzwert von 25 µg/l (Mikrogramm je Liter). Dieser Grenzwert wird ab dem 1. Dezember 2013 auf 10 µg/l gesenkt. Haus- und Wohnungseigentümer sind dafür verantwortlich, dass die gesetzlichen Grenzwerte innerhalb des Hauses eingehalten werden. Hausbesitzer sollten daher aufgrund der Planungs- und Vorlaufzeiten spätestens jetzt mit dem Austausch beginnen. Trinkwasserinstallationen in Wohngebäuden, die bis 1973 errichtet wurden, sollten daher rechtzeitig auf das Vorhandensein von Bleileitungen überprüft werden. Bei ohnehin anstehenden Sanierungen von Küchen und Bädern können zugleich alte Bleileitungen in der Hausinstallation durch Rohre aus anderen Materialien ersetzt werden. Einwandfreie Trinkwasserinstallationen sind auch für die langfristige Werterhaltung oder die nachhaltige Vermietbarkeit einer Immobilie von Bedeutung. Anteil Proben mit Bleikonzentrationen über 10 µg/l in Prozent bei verschiedenen Kommunen (mit mindestens 35 gemessenen Proben, Auswertung 2008). Prozentualer Anteil der Proben mit Bleikonzentrationen über 10 µg/l in Prozent in verschiedenen Kommunen (mit mindestens 35 gemessenen Proben; Stadt und LK Osnabrück wurden zusammen erhoben, Auswertung 2008). Weitere Informationen zum Thema Blei im Trinkwasser allgemein und zum Blei-Projekt Niedersachsen finden sich auf der Homepage des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes (http://www.nlga.niedersachsen.de) unter der Rubrik /Schwerpunktthemen/ Blei im Trinkwasser. Zu gesundheitlichen Fragen im Zusammenhang mit Bleileitungen geben die örtlichen Gesundheitsämter und das Niedersächsische Landesgesundheitsamt nähere Auskünfte. << B LEIROHRE Die örtlichen Gesundheitsämter / Gesundheitsfachdienste sind dabei die Anlauf- und Beratungsstelle für interessierte Personen. Sie prüfen, ob die Interessenten als Zielgruppe entsprechend den Aktionskriterien gelten und geben die Probenahmesets an diese aus. Nach der Entnahme schicken die Teilnehmer die Probe sowie den beiliegenden Fragebogen an das Niedersächsische Landesgesundheitsamt, wo die Bleikonzentration des Wassers bestimmt wird. In dem seit dem Jahr 2005 laufenden Projekt des Landes wurden bereits mehr als 3.000 Wasserproben untersucht. Etwa 7,5 Prozent der Proben wiesen einen Bleigehalt von über 10 µg/l auf. Wegen der abweichenden Probenahmetechnik in den Haushalten können die gemessenen Werte allerdings nicht direkt mit dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung verglichen werden. In der Tendenz wiesen bis zum Jahr 1940 gebaute Häuser jedoch häufiger erhöhte Messwerte auf als andere bis zum Jahr 1973 errichtete Gebäude. ma ga z in 0410 Als weiteren Teil des Blei-Projektes Niedersachsen bietet das Niedersächsische Landesgesundheitsamt in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gesundheitsämtern / Gesundheitsfachdiensten für die Hauptrisikogruppe der chronischen Bleitoxizität eine kostenfreie ScreeningUntersuchung auf Blei im Trinkwasser an. Untersucht wird dabei eine, durch die Teilnehmer selbst entnommene, Probe nach nächtlicher Wasserstagnation. Die Zielgruppe für das Projekt sind junge Frauen und Familien mit Kindern. Teilnehmen können dabei ausschließlich private Haushalte aus Niedersachsen, die in bis 1973 erbauten Wohngebäuden leben (danach wurden keine neuen Bleileitungen mehr verbaut). Sonstige Interessenten können gegen Kostenerstattung von zur Zeit ca. 13 Euro ebenfalls teilnehmen. Niedersächsisches Landesgesundheitsamt Roesebeckstr. 4-6, 30449 Hannover E-Mail: [email protected] Telefon: 0511/4505-329, -328 Anteil erhöhter Werte bei verschiedenen Haustypen (Auswertung 2008). 33 I AND RE AS S CH M A L F EL D S ozi ol oge , Fo rs ch un g un d B era tu ng f ür Woh n e n , I m m ob i l i e n un d U m we lt Gm bH ma ga z in 0410 Studium der Soziologie und der Politischen Wissenschaften. Seit über 12 Jahren in der Immobilienmarktforschung tätig. Bei F+B berät er u. a. Wohnungsunternehmen zu Fragestellungen rund um die Themen Kundenzufriedenheit, Wohnungsmarktanalyse sowie Bestands- und Quartiersentwicklung. F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH F+B bietet ein breites Beratungsangebot für die Wohnungswirtschaft. Zu den Leistungen gehören u. a. Kundenbefragungen, Vermietungs- und Vertriebstest und zielgruppenbezoghen Bestands- und Quartiersentwicklungskonzepte. Im vergangenen Jahr gewann die von F+B beratene Volkswohnung GmbH im BMVBSWettbewerb „Energetische Sanierung von Großsiedlungen“ eine Goldmedaille für Multimedia und vernetztes Wohnen in der Wohnungswirtschaft – Aktueller Stand und Perspektiven bei den Mitgliedsunternehmen des VNW U M D IE S E S T HEM A GI N G E S B EI EI N ER V O N F + B IN KO O P ER AT I O N M I T D E R W T C WO HNENU N D TE L E C O M M U N I C AT I O N GM B H VO RBEREI TE TE VE RA N S TALT U N G AU F D E M D I E S J Ä HRI GEN VE RB A N D S TAG D ES V N W AM 1 4 . J U NI 2010 IN KIE L . IM R AHM EN D ER V ER AN S TALTU NG WU RD E N U . A D I E ER GEB N I S S E EI N ER A K TU ELL IM MA I 2 01 0 V O N F + B D U R C HGEFÜ HRTEN BEF RA G U N G V O N Ü B E R 5 0 F Ü HR U N GS K RÄ FTEN IN D E N MI T GLI E D S U N T E R N EHM EN DES V NW VORG E STE LLT. D I E W I C HT I GS T EN ER GEBNI SSE D E R U N T ER S U C HU N G S I N D T HEM A DI ESES B E ITRA G S 1 . 34 Maßnahmen in der Großsiedlung Rintheimer Feld. F+B hat das Unternehmen hierbei mit einer Kundenbefragung, einer umfassenden Quartiers- und Bestandsuntersuchung sowie einem Ziele- und Maßnahmenworkshop unterstützt. Angebote im Bereich des vernetzten Wohnens: Für die Mitgliedsunternehmen ein Vermarktungsfaktor Die Ergebnisse der Befragung bestätigen zunächst einmal, die Richtigkeit der Themensetzung durch den VNW auf dem Verbandstag. Für rund zwei Drittel der befragten Mitgliedsunternehmen des Verbands ist das vernetzte Wohnen bereits heute ein wichtiges Thema für die Wohnungswirtschaft und neun von zehn Befragten erachten das Thema zukünftig als wichtig (vgl. Abb. 1). Entsprechend hoch ist dann auch mit 72 % der Unternehmen der Anteil der Unternehmen, die sich bereits selbst einmal mit dem Thema vernetztes Wohnen beschäftigt haben. Zieht man nur die größeren Unternehmen mit einem Bestand von mindesten 1.000 Wohnungen heran, so sind es beim VNW sogar über 80 % der befragten Unternehmen. Zwischen den kommunalen Unternehmen und den Genossenschaften zeigen sich dabei kaum Unterschiede. Laufende Pilotprojekte und Programme zum Teil wenig bekannt Unter der Überschift „Vernetztes Wohnen“ verbergen sich eine Reihe höchst unterschiedlicher Einsatzbereiche für die Wohnungswirtschaft (vgl. Abb. 3). Die Interviewteilnehmer in den Unternehmen wurden deshalb auch dazu befragt, in welchen Bereichen sie zukünftig, im Zeitraum der nächsten 10 bis 15 Jahre, die höchsten Bedeutungsgewinne für die Wohnunsgwirtschaft sehen. Den Bereichen Energiemanagement und Kommunikation/Multimedia wird dabei von den Befragten generell die höchste Relevanz zugeschreiben. Als Standard werden von vielen Wohnungsunternehmen beispielsweise zukünftig die Fernablesung von Verbrauchsdaten sowie Triple Play-Angebote angesehen. VERNETZTES W OHNEN Unter der Überschrift Sicherheit wird Hausnotrufsystemen für ältere oder kranke Bewohner, vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sicher nachvollziehbar, für die Zukunft ein starker Bedeutungsgewinn zugeschrieben. Skeptischer sind die Befragten demgegenüber Aspekten, wie sie in der medialen Berichterstattung über „E-Homes“ u. ä. häufig auftauchen. Bei Anwendungsmöglichkeiten wie Hausfernbedienungen über das Smartphones oder Anwesenheitssimulationen im Falle der Abwesenheit wird von den VNW-Mitgliedern zukünftig kaum ein Bedeutungsgewinn gesehen (vgl. Abb. 3). ma ga z in 0410 Obwohl sich viele Unternehmen bereits mit Themen im Bereich des vernetzten Wohnens beschäftigt haben, sind die bereits laufenden (Pilot-)Projekte bei vielen Unternehmen noch kaum bekannt. Deutlicher Spitzenreiter ist erwartungsgemäß ein Projekt, an dem der GdW beteiligt ist: Mehr als zwei Drittel der Befragten ist das Forschungsprojekt „Vernetztes Wohnen“ vom GdW und der Telekom ein Begriff. Danach fällt der Bekanntheitsgrad bestehender Leuchtturmprojekte deutlich ab. Während SOPHIA immerhin noch bei etwas mehr als der Hälfte der befragten VNW-Mitgliedsunternehmen bekannt ist, ist das Förderprogramm des Bundesminisisteriums für Bildung und Forschung (BMBF) Ambient Assisted Living (AAL) nur einem Drittel der Unternehmen ein Begriff. Hier gibt es auf Seiten der Anbieter und Entwickler also noch Defizite, bereits bestehende Lösungen und Praxisbeispiele bei den Wohnungsunternehmen auch entsprechend bekannt zu machen (vgl. Abb. 2). Zukünftig unterschiedliche Bedeutungsgewinne für die Einsatzbereiche des vernetzten Wohnens >> 35 Vernetztes Wohnen: Zu teuer für die Mieter? ma ga z in 0410 Rund 85 % der Befragten in den Wohnungsunternehmen stimmen der These zu, dass Angebote und Projekte im Bereich des vernetzten Wohnens zu einer verbesserten Vermietung des Bestands beitragen können. Sechs von zehn Befragten gehen zudem davon aus, dass Mietinteressenten in Zukunft immer mehr Wert auf Angebote in diesem Bereich legen. Für viele in der Branche ist das Thema damit bereits jetzt ein immer wichtigerer Vermarktungsfaktor und nicht nur Zukunftsmusik. 36 Allerdings: Zwar sprechen die Mitgliedsunternehmen im VNW dem Thema generell eine hohe Relevanz zu. Skepsis wird bei den Interviewten aber, ähnlich wie im Rahmen der energetischen Modernisierung, bei der Frage der Zahlungsbereitschaft der Mieter deutlich (vgl. Abb. 4). Rund 60 % der Befragten gehen (eher) nicht davon aus, dass sich die Zahlungsbereitschaft der Kunden für Angebote im Bereich des vernetzten Wohnens in Zukunft erhöhen werden. Trotzdem sind die Unternehmen in der Frage der Kosten verhalten optimistisch: Nur vier von zehn Unternehmen gehen davon aus, dass sich Projekte im Bereich des vernetzten Wohnens für die Unternehmen letztlich nicht rechnen. Nachfrage nach Angeboten durch unterschiedliche Zielgruppen der Wohnungsunternehmen Wenig verwunderlich ist es vor dem Hintergrund der Kosten für die Unternehmen denn auch, wenn insbesondere besserverdienende Haushalte als Zielgruppe für Angebote im Bereich des vernetzten Wohnens gesehen werden. Bei den Anwendungsbereichen Energiemanagement, Kommunikation/Multimedia, Sicherheit und Gebäudeautomation wird dieser Zielgruppe von den Befragten ein großes Nachfragepotenzial zugeschrieben. Für Angebote an die Mieter in den Bereichen Energiemanagement und Kommunikation/Multimedia – mit Ausnahme der Ruheständler und Hochbetagten – wird von den Befragten generell bei allen Zielgruppen ein großes Nachfragepotenzial gesehen. Ältere werden demgegenüber vor allem als Nachfrager für Projekte im Bereich Sicherheit und Gesundheit/Telemedizin gesehen. Als Kunden für Angebote im Bereich der Sicherheit werden von den Unternehmen neben älteren Menschen und besserverdienenden Haushalten auch Familien mit Kindern gesehen (vgl. Abb. 5). Auch im Bereich des vernetzten Wohnens gilt also für die Unternehmen: Nicht jedes Angebot passt zu jeder Kundengruppe. Vor der Umsetzung von Projekten ist eine sorgfältige Untersuchung der Nachfragepotenziale im eigenen Bestand notwendig. Informationsangebote der Verbände sind wichtige Informationsquellen der Mitgliedsunternehmen zum Thema Wichtige Informationsquellen zum Thema vernetztes Wohnen sind dabei neben der Fachlektüre (für rund 60 % der Befragten), wie z. B. Leitfäden und Entscheidungshilfen oder das Verbandsmagazin, vor allem Aspekte, die die Befragten auf den Fachveranstaltungen finden: Jeweils etwa 40 % informieren sich über Fachgegespräche und Veranstaltungsteilnahme und für weitere 34 % ist der direkte Austausch mit anderen Wohnungsunternehmen eine wichtige Informationsquelle. Themen von besonderes hohem Interesse sind für die Befragten im Bereich des vernetzten Wohnens dabei vor allem die Anwendungsbereiche Kommunikation/ Multimedia sowie Energiemanagement. Aspekte die den Unternehmen hierbei besonders wichtig sind, sind KostenNutzen-Betrachtungen der Projekte sowie die Vorstellung bereits bestehender Anwendungsbeispiele in der Wohnungswirtschaft, wie im Rahmen der Veranstaltung auf dem Verbandstag geschehen. << ma ga z in 0410 VERNETZTES W OHNEN 37 F + B - MARK T M I ET EN M O N I T OR Grundlage der Auswertung ist der Marktmietenmonitor. F+B wertet seit Jahren regelmäßig und deutschlandweit alle Neuvermietungsangebote für Wohnungen aus, die regional und überregional öffentlich über ein Internetportal angeboten werden. F+B berichtet im Rahmen I der Kooperation mit dem vdw regelmäßig über die Marktmietenentwicklung in den norddeutschen Bundesländern. F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH, Hamburg, wurde 1992 als unabhängiges Forschungsinstitut gegründet und erbringt praxisorientierte Forschungs- und Beratungsleistungen im Bereich Analyse und Gestaltung der Wohnungs- und Immobilienmärkte und bei der Umweltplanung. ma ga z in 0410 Die Entwicklung der Marktmieten in Norddeutschland Mit dem Marktmietenmonitor stellt F+B der Wohnungswirtschaft ein Instrument zur regelmäßigen Marktbeobachtung zur Verfügung, um Trends in der Entwicklung des Mietenniveaus in den fünf norddeutschen Bundesländern abzubilden. In Schleswig-Holstein lagen die mittleren Marktmieten im hier betrachteten Zweijahreszeitraum immer mal wieder punktgenau auf dem Sechs-Euro-Niveau, zuletzt im zweiten Quartal 2009, also vor gut einem Jahr. Im folgenden Halbjahr war ein leichtes Absinken zu beobachten, dass sich zum Jahresbeginn 2010 auf rund 5,90 €/m² korrigierte. Diese Korrektur scheint sich nun nicht zu verfestigen: Im zweiten Quartal beträgt die mittlere Marktmiete erneut nur knapp über 5,70 €/m². Im Stadtstaat Hamburg steigen die Marktmieten dagegen weiter an. Seit dem ersten Quartal 2009 zogen die Mietpreise bei Neuvermietung stetig und zum Teil deutlich an, Ende 2009 lagen sie schon über 8,00 €/m². Nunmehr scheint das Tempo des Anstiegs zwar leicht gebremst, aber mit 8,36 €/m² ist ein neues Rekordhoch in der Marktmietenentwicklung erreicht. Zur Marktbeobachtung werden die Marktmieten für das größte Teilsegment aller angebotenen Wohnungen ausgewertet: Betrachtet werden nur Bestands-Objekte, das heißt Objekte, die zum Betrachtungszeitraum schon mindestens drei Jahre alt waren; unberücksichtigt bleiben Neubauten. Im zweiten Schritt wird nach der gängigen Wohnfläche segmentiert. Es werden Neuvermietungsangebote von Wohnungen mit 50 bis 80 Quadratmetern ausgewertet. Zur Marktbeobachtung weist F+B als zentralen Mittelwert den Median aus: Jeweils eine Hälfte aller berücksichtigten Marktmietenwerte liegt unter bzw. über diesem mittleren Grenzwert. Zu beachten ist, dass die Zahlen für das 2. Quartal 2010 vorläufig sind, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass Objekte im 3. Quartal 2010 wieder bzw. weiter angeboten werden und sich die Angebotsbedingungen (Mietpreis) ändern. Marktmietenentwicklung in den fünf norddeutschen Bundesländern ma ga z in 0410 Marktmietenentwicklung in ausgewählten Stadtteilen von Lübeck M ARKTM IETEN Die Arbeitstagung 2010 des VNW ist wieder zu Gast in Lübeck. Dazu hat F+B den Marktmietenmonitor aktuell für das Lübecker Stadtgebiet ausgewertet: Gemessen an Schleswig-Holstein liegt Lübeck zur Zeit hinsichtlich des Marktmietenniveaus mit genau 5,94 €/m² erwartungsgemäß etwas über dem Mittelwert für das Bundesland (5,71 €/m²). Innerhalb des Stadtgebietes variiert das Preisniveau bei Neuvermietung deutlich: Teurer ist das Wohnen in der Lübecker Innenstadt (knapp 7,00 €/m²) – und natürlich im Stadtteil Travemünde (7,59 €/ m²). Relativ preisgünstig können dagegen Mieter Wohnraum in Moisling (5,37) und Kücknitz (5,07 €/ m²) anmieten. Interessant ist auch die Entwicklung der Marktmieten auf der Ebene der Stadtteile Lübecks. Die Unterschiede innerhalb des Stadtgebietes werden größer: Die Schere weitet sich, weil seit 2006/2007 die attraktiven Wohnlagen in der Innenstadt und im Stadtteil Travemünde hinsichtlich der Marktmieten deutlich zulegen, während andere Stadtteile wie Buntekuh oder Kücknitz in den letzten Jahren nicht im Mittel der Marktmietenverteilung angestiegen sind. Aktuelles Marktmietenniveau in den Lübecker Stadtteilen und in Lübeck insgesamt Der Mietwohnungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern zeigt in den letzten zwei Jahren einen leichten Rückgang bei den Marktmieten. Lagen dort die Neuvermietungsmieten im dritten Quartal 2008 noch bei 5,40 €/m², werden im ersten Halbjahr 2010 noch knapp 5,20 €/m² erreicht. Im Bundesland Niedersachsen unterscheiden sich die Mittelwerte von Quartal zu Quartal vergleichsweise am wenigsten. Mal liegt der Median der Marktmietenverteilung etwas über 5,20 €/m², mal etwas darunter. Die Marktmieten in Bremen (und Bremerhaven) lagen im Mittel im dritten Quartal 2008 noch bei etwas unter 5,50 €/m², genau bei 5,44 €/m². Zum ersten Quartal 2009 fielen sie leicht ab auf ein Niveau um 5,15 €/m². Dieses Niveau wird auch im laufenden Jahr erreicht. << Ansprechpartner für den F+B-Marktmietenmonitor: Andreas Riedel, Tel. 040/280 810-29 E-Mail: ariedel @f-und-b.de 39 SICHERHEIT FÜR IHRE ENTSCHEIDUNGEN Beispiele für Analysen und Instrumente für Wohnungsunternehmen SERVICE UND KUNDENORIENTIERUNG GERECHTE UND NACHHALTIGE MIETPREISBILDUNG ZIELGRUPPENORIENTIERTE MODERNISIERUNG Service- und Kundenorientierung von Wohnungsunternehmen ist ein zentrales Element im Wettbewerb um Mieter und Mietinteressenten. F+B unterstützt Unternehmen mit den passenden Analysen und Instrumenten bei der Entwicklung und Überprüfung von Maßnahmen zur Kundenbindung und -gewinnung: Eine gerechte und nachhaltige Mieten politik ist eine der wichtigsten Aufgaben kundenorientierter Wohnungsunternehmen. Mietgerechtigkeit erhöht die Bewohnerzufriedenheit und die Effizienz der Wohnungsbewirtschaftung. Mit den F+B-Marktdaten und Mietenmodellen können Wohnungsmärkte transparent dargestellt und die Mieten regional differenziert abgeleitet werden. Die Wettbewerbsfähigkeit von Wohnimmobilien kann durch zielgruppengerechte Bestandsentwicklung deutlich erhöht werden. Zur Realisierung dieser Potenziale bedarf es neben der Kenntnis der Zielgruppen und ihrer individuellen Wohnwünsche, adäquater Instandhaltungs- und Modernisierungskonzepte. F+B unterstützt Sie bei der Zielgruppenanalyse, Konzeptfindung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung im Rahmen der zukunftsorientierten Bestandsentwicklung. A UF UNS EREM S TA ND Ein erfahrenes Team aus Wohnungswirtschaftlern, Architekten und Immobilienökonomen ermittelt mit standardisierten Analysemodulen die Zukunftsfähigkeit des Bestandes, erstellt Entwicklungsszenarien und unterzieht diese einer Wirtschaftlichkeitsanalyse. Zu den zentralen Bausteinen gehören: Adenauerallee 28 #W ohnungsmarktanalyse und Zielgruppendefinition [email protected] #O bjektbegehungen zur Feststellung des baulichen Zustandes www.f-und-b.de # Kunden- und Mieterbefragungen: Erfahren Sie mehr über Ihre Kunden sowie deren Zufriedenheit und künftige Wohnwünsche. #A lters- und Sozialstrukturanalysen: Holen Sie sich zur Unterstützung Ihres Belegungsund Sozialmanagements detaillierte Informationen darüber ein, wer genau bei Ihnen wohnt. #V ermietungstests: Lassen Sie durch uns Ihren Vermietungsprozess durchleuchten. #M oderierte Qualitäts- und Zieleworkshops: Nutzen Sie dieses Instrument, um im Unternehmen gemeinsam Konzepte und Problemlösungen zu entwickeln. F+B-Marktmietenmonitor #A uswertung aller Wohnungsangebote in Deutschland #R egional differenzierte Marktmieten für Teilmärkte #V ergleich der Unternehmensmiete mit der Marktmiete #K leinräumige Mietenniveaus und Mietenpotenziale F+B-Wohnwertmietmodell #W ohnwertermittlung auf Basis der Stammdaten in Anlehnung an die einschlägigen Rechtsvorschriften (§§ 558 BGB) #B emessung der Zielmieten für alle Wohnungen je nach Lage und Wohnwert BES UCHEN S IE UNS BEI DER V NWA RBEIT S TA GUNG 2010 IN LÜBECK 20097 Hamburg Te l e f o n ( 0 4 0 ) 2 8 0 8 10 - 0 Fax ( 0 4 0 ) 2 8 0 8 10 2 0 E-Mail Internet #E ntwicklung von Instandhaltungsund Modernisierungsszenarien #W irtschaftlichkeitsbetrachtung der Entwicklungsszenarien F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH wurde 1992 als unabhängiges Forschungs- und Beratungsinstitut in Hamburg gegründet. Die 20 Mitarbeiter verfügen über umfangreiche Erfahrungen aus Projekten und Untersuchungen für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, Verbände sowie staatliche Institutionen wie Ämter und Ministerien. Weitergehende Informationen finden Sie unter: www.f-und-b.de Zur Person Als Nachfolgerin von Reiner Bernt leitet künftig die Rechtsanwältin Regina Tuscher den Aufsichtsrat der hannoverschen Wohnungsgenossenschaft Heimkehr. Peter Sprenger gehört seit nunmehr 25 Jahren zur Wohnungsgenossenschaft Heimkehr. Als Mitarbeiter, Prokurist und schließlich Vorstandsmitglied hat er die Geschicke des Unternehmens in den vergangenen Jahren intensiv mitgestaltet. 44 Jahre hat Wilfried Krämer für die Kreiswohnbaugesellschaft Helmstedt gearbeitet. Vom Auszubildenden hat er sich bis zum Prokuristen „hochgearbeitet“. Jetzt ist das „Urgestein“ in den verdienten Ruhestand verabschiedet worden. KOM PAKT Gerhard Scharner ist satzungsgemäß nach insgesamt zwölf Jahren aus dem Aufsichtsrat der Volksheimstätte Göttingen ausgeschieden. Zuletzt hatte er fünf Jahre als Vorsitzender fungiert. Sein Nachfolger an der Spitze des Gremiums ist das Vorstandsmitglied der Sparkasse Göttingen, Andreas Bartsch. Bei der Vertreterversammlung der Genossenschaft würdigte Verbandsdirektor Bernd Meyer den langjährigen Einsatz Gerhard Scharners für die Wohnungswirtschaft und verlieh ihm die Silberne Ehrennadel des Verbandes. Im Bild von links Vorstandssprecherin Heike Klankwarth, Bernd Meyer, das Ehepaar Scharner sowie Vorstandsmitglied Thorsten May. ma ga z in 0410 Christian Mattern (Bild) ist zum neuen Geschäftsführer bei der Hamelner Wohnungsbau-Gesellschaft bestellt worden. Die HWG ist mit einem Verwaltungsbestand von rund 2700 Wohnungseinheiten der größte Vermieter in Hameln. Mattern ist gebürtiger Berliner und seit 20 Jahren in leitenden Positionen im Immobilienmanagement tätig. Zuletzt war er als Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens verantwortlich für einen sehr prominenten Immobilienbestand in Berlin mit einer Mietfläche von mehreren hunderttausend Quadratmetern. Neuer Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Neuland in Wolfsburg wird zum 1. Januar 2011 Manfred Lork. Er wird damit Nachfolger von Kerstin Mallwitz, die in den Ruhestand geht. Lork hat unter anderem bei der LEG Nordrhein-Westfalen Erfahrungen gesammelt. Derzeit leitet er die Gesellschaft für Wohnungs- und Städtebau Castrop-Rauxel. Der Niedersächsische Ministerpräsident David McAllister hat Dr. Christine Hawighorst zur neuen Leiterin der Staatskanzlei berufen. Verbandsdirektor Bernd Meyer gratulierte der früheren Staatssekretärin im Sozialministerium zur ihrer neuen Aufgabe. Als Nachfolger von Klaus Rymarczyk rückt Ralf Gebler voraussichtlich im April 2011 in den Vorstand der LBS Nord auf. Gebler ist derzeit noch Sprecher der Geschäftsleitung der LBS Landesbausparkasse Saar. << Seminar: Geschäftsberichte optimieren Wer schreibt schon gern Geschäftsberichte? Selbst wenn man dabei stets auch auf den Bericht des Vorjahres zurückgreifen kann, tun sich viele Unternehmen schwer, über die Pflichtangaben hinaus interessante Inhalte zu verbreiten. Wie man seinen Geschäftsbericht sprachlich und gestalterisch optimieren kann, ist Thema eines vdw-Seminars am 28. Oktober in Hannover. Referentin ist Anja König. Die Expertin für Kundenkommunikation sagt: „Geschäftsberichte sind längst zu Imageträgern geworden, auch in der Wohnungswirtschaft“. Ein wesentlicher Teil des Seminars konzentriert sich deshalb auf eine verständliche Sprache, die den Stil des Unternehmens zum Ausdruck bringt. Aber auch redaktionelle Rahmenkonzepte, Gestaltungsregeln, Bildauswahl sowie die gesetzlichen Vorschriften kommen zur Sprache. Und nicht zuletzt geben der Erfahrungsaustausch zwischen den Kollegen sowie die Vielzahl der vorgestellten Beispiele Anregungen für die Optimierung des nächsten Geschäftsberichts. 28.10.2010 // 9:30 bis 16:30 Uhr Anmeldung per Fax an 0511 / 1265-111 // per Mail an [email protected] oder im Internet unter www.vdw-online.de // Anmeldeschluss: 14.10.2010 41 A B SCH L U S S FEI E R U N D ZE U GN I S Ü B E R GA BE A N D E R B BS S P R I N GE „We wish you what!“ ma ga z in 0410 wirtschaft freut sich auf jeden neuen ambitionierten Mitarbeiter, denn in den nächsten Jahren werden spezielle und schwierige Themen zu lösen sein.“ Als Bespiele nannte Knackstedt die demografische Entwicklung und den Klimaschutz. An die Kollegen in den Führungsetagen der Wohnungsunternehmen richtete der FAI-Chef seinen Appell, weiterhin in die Ausbildung zu investieren. Das fange schon bei der Suche nach geeigneten Bewerbern an. Dabei helfe die Ausbildungskampagne des GdW, die der FAI jährlich mit knapp 8000 Euro unterstützt. Vor mehr als 180 Gästen wurden die frisch gebackenen Immobilienkaufleute an der BBS Springe kurz vor Ferienbeginn verabschiedet. Zur Rekordteilnehmerzahl kam es nicht nur wegen des starken Absolventenjahrgangs, sondern wohl auch wegen der Übertragung des Weltmeisterschaftsspiels Deutschland gegen Serbien, das ja bekanntermaßen verloren ging. Der anschließenden Feier tat das aber keinen Abbruch. Grußworte, Reden, Zeugnisübergabe und anschließend in froher Runde die Köstlichkeiten von „Schulküchenchef“ Karl-Heinz Gundelach genießen; das vom FAI ausgerichtete Fest war wieder rundherum gelungen. Schulleiter Michael Krampe lobte die gute Tradition, die Schule als Ort für diese Abschlussfeier zu wählen und bedankte sich beim FAI für die Ausrichtung und finanzielle Unterstützung. Den Absolventen riet er, sich im Berufsleben stets anspruchsvolle Ziele zu setzen. Für den Ausbildungsförderverein FAI sprach dessen Vorsitzender Hans-Peter Knackstedt. Den Absolventen gab er eine frohe Botschaft mit auf den Weg: „Die Wohnungs- Den Festvortrag hielt der Abteilungsleiter Berufliche Bildung im Kultusministerium, Gerhard Lange, der für einige Zeit auch an der BBS Springe als stellenvertretender Schulleiter fungierte. Lange lobte das „Springer Modell“, in dem alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um möglichst praxisnah die Auszubildenden auf ihre späteren Aufgaben vorzubereiten. Sein Tipp an die frisch gebackenen Immobilienkaufleute: „Erreichbare Ziele setzen und sich die Neugierde stets bewahren im Bemühen, immer besser zu werden.“ Für die Schüler sprachen zum Abschied Marieke Mantel und Dominic Wilhelms. Witzig und ironisch ließen sie kurz die letzten drei Jahre Revue passieren. Sie endeten mit dem Ausspruch eines Lehrers: „We wish you what!“ Die besten Schülerinnen und Schüler wurden vom FAI mit einem Buchpräsent und einem Gutschein eines Elektronikmarktes geehrt. Es waren dies: Anna Langer (Beste ihres Jahrgangs vom Spar- und Bauverein Hannover), Alina Lauterbach, Isabelle Döring, Nina Kremer, Jannis Giese, Dominic Wilhelm, Wiebke Köpke, Chantal Santjer, Gerolf Schäfer, Anke Labitzky, Lisa-Marie Becker und Patrick Kleine Arndt. Den musikalischen Rahmen setzte wieder einmal die Jazzkombo „pure desmond“ aus Hannover. << Buntes Jubiläum Den 50. Geburtstag hat die Städtische Wohnungsbau in Göttingen kräftig gefeiert. Zunächst hatte das Unternehmen zu einer Fotoausstellung in ein Einkaufszentrum eingeladen. Gezeigt wurden Bilder des Fotografen Ingo Bulla, der zahlreiche Mieter porträtiert hat. Verbandsdirektor Bernd Meyer sagte: „Wenn man die vielen fröhlichen Gesichter auf den Fotos sieht, muss es schön sein, bei der Städtischen zu wohnen.“ Nicht weniger kurzweilig ging es Anfang August am Kiessee zu, wohin das Wohnungs- 42 unternehmen zum großen Sommerfest eingeladen hat. Das wichtigste an diesem Tag neben dem Jubiläum war die Taufe des Spielschiffs „Santa Maria“ durch Oberbürgermeister Wolfgang Meyer. Das Holzschiff ist der Mittelpunkt der neugestalteten Spielfläche. Im Auftrag der Städtischen Wohnungsbau hat Landschaftsarchitektin Johanna Spalink-Sievers mit der „Santa Maria“ die nach 13 Jahren abgenutzte „Bounty“ abgelöst, die der Lieblingstummelplatz zahlreicher Göttinger Kinder war. << WOH N U N G S GEN O S S EN S C HAFT O S T L AND F E IE RT 6 0 - J Ä HR I GES B E S T EHEN Dieter Musielak bekommt die Goldene Ehrennadel Nun ist die Laufbahn von Dieter Musielak beendet. Als sein Nachfolger wird Andreas Wahl künftig die Geschicke der Genossenschaft lenken. Er war bislang Geschäftsführer der Hamelner Wohnungsbau-Gesellschaft. Festredner Hans Werner Dannowski lobte die Genossenschaft und ihren nun ausgeschiedenen Vorstand für wichtige städtebauliche Beiträge, insbesondere natürlich das vielfältige Gilde Carré. Darüber hinaus habe es die Ostland aber auch geschafft, ihre Mitglieder zu animieren, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und Mut zum gesellschaftlichen Austausch zu entwickeln. KOM PAKT Hannover. Mit der höchsten Auszeichnung des vdw, der Goldenen Ehrennadel, hat Verbandsdirektor Bernd Meyer den langjährigen Vorstand der hannoverschen Wohnungsgenossenschaft Ostland, Dieter Musielak, geehrt. Musielak war sage und schreibe 55 Jahre bei der Genossenschaft beschäftigt, davon 43 Jahre als Vorstand. In dieser einzigartigen Karriere habe sich der mittlerweile 70-Jährige um das genossenschaftliche Wohnen verdient gemacht, betonte Meyer. ma ga z in 0410 Beim Festakt zum 60-jährigen Bestehen der Ostland gratulierten neben dem hannoverschen Oberbürgermeister Stephan Weil, Gehrdens Bürgermeister Hermann Heldermann und Hannovers Stadtbaurat Uwe Bodemann auch zahlreiche Vertreter von Banken, Versicherungen, Partnerfirmen und anderen Wohnungsunternehmen. Weil äußerte seinen „persönlichen Dank“ für das Engagement von Dieter Musielak und der Genossenschaft in Sachen Stadtentwicklung. „Ich war mindestens einmal pro Jahr bei der Ostland, habe Grundsteine gelegt, Richtfeste gefeiert oder Eröffnungsveranstaltungen beigewohnt“, sagte Weil, „ und ich hoffe, dass ich dazu auch künftig noch oft die Gelegenheit haben werde.“ In seiner abschließenden Laudatio auf den scheidenden Vorstand hob vdw-Verbandsdirektor Meyer hervor, dass Dieter Musielak „gesellschaftliche Entwicklungen aufgenommen und für das genossenschaftliche Wohnen umgesetzt“ habe. Das Gilde Carré sei der Abschluss eines Lebenswerkes. „Darauf können Sie stolz sein“, sagte Meyer, ehe er Musielak die Ehrennadel ans Revers heftete. << 43 G E ME IN SC HAF T S P R O J EK T D ER S T ÄD T I SCHEN WOH N U N GS B AU C ELLE U N D D E R J O H A NNI TER SICH E RT W O HN O R T N AHE V E R S O R GUNG U N D B E TRE U U N G ma ga z in 0410 Selbstbestimmt bis ins hohe Alter Celle. Eines der Schwerpunktthemen für die Wohnungswirtschaft in den vergangenen Jahren ist die demographische Entwicklung. Der Wunsch von Senioren ist meist, zu Hause wohnen bleiben zu können. Eine Unterbringung in einer Einrichtung wie Alten- oder Pflegeheim möchten die meisten älteren Menschen möglichst lange umgehen. Mit zeitgemäßen Angeboten für immer mehr ältere Menschen ist die Wohnungswirtschaft darum bemüht, eben diese Anforderungen ihrer Kunden zu bedienen. In Celle arbeiten die Städtische Wohnungsbau Celle (WBG) und die Johanniter-Unfall-Hilfe seit mehreren Jahren intensiv zusammen, um Angebote für altersgerechtes Wohnen zu schaffen und Mieterwünschen gerecht zu werden. Seit einigen Jahren betreibt die WBG in Kooperation mit den Johannitern Seniorenwohnanlagen in der Sophie-Dorotheen-Straße und in der Lauensteinstraße. Jüngstes Kind dieser Zusammenarbeit von WBG und Johannitern ist das in diesem Sommer gestartete „Wohnen mit Service“ im Herzog-Ernst-Ring. Das Angebot ist nicht nur für die Mieter der WBG gedacht, sondern spricht alle Bewohner des Quartiers an. Das Projekt ist eine Kombination aus Beratung, Freizeitangeboten, einer Plattform für Nachbarschaftsarbeit und einem Wohncafé. Darüber hinaus vermitteln die Mitarbeiter des Service-Wohnens auch je nach Wunsch Dienstleistungen wie ambulante Pflege oder Menüservice, die den Bewohnern des Quartiers bei der Bewältigung des täglichen Lebens in den eigenen vier Wänden helfen sollen. Baulich ist der Bestand der WBG-Wohnungen aus den 1970er Jahren im Herzog-Ernst-Ring für Senioren sehr gut geeignet: „Ein barrierearmer Zugang zu den Wohnungen ist möglich, da wir in den Häusern Fahrstühle haben“, so Siegfried Hildebrandt (Foto, 2. von rechts), Geschäftsführer der WBG. Und er ergänzt: „Die Wohnungen, die frei werden, lassen wir behindertenfreundlich umbauen.“ Das Wohncafé fungiert in dem Projekt als Begegnungsstätte und fördert mit seinen unterschiedlichen Angeboten das zwanglose Miteinander von Jung und Alt, behinderten und nicht behinderten Menschen. Wiederkehrende Angebote wie Kaffeenachmittage oder Gesellschaftsspiele motivieren Einzelne, sich ganz praktisch – z.B. durch einen selbstgebackenen Kuchen oder ein mitgebrachtes Spiel – einzubringen. Das niedrigschwellige Angebot soll insbesondere alleinstehenden älteren Menschen dazu dienen, möglicher Vereinsamung vorzubeugen. Darüber hinaus sollen im Wohncafé regelmäßig vielfältige Veranstaltungen und kulturelle Angebote stattfinden. Als Ansprechpartner für das Service-Wohnen stehen den Bewohnern kompetente Fachkräfte der Johanniter zur Seite, die sich umfas44 send um das Projekt kümmern. Für das Wohncafé ist Sozialpädagogin Ilona Scheele zuständig. In den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellt sie die „brückenbauende“ Moderation und persönliche Gespräche mit den Gästen des Wohncafés. Ein weiteres angestrebtes Ziel der Sozialpädagogin ist es, eine Nachbarschaftsarbeit in dem Projekt anzuregen und die Bewohner des Quartiers für Eigeninitiative zu begeistern. Auch die WBG kommt mit Mitarbeitern regelmäßig in die Räume des Service-Wohnens, um Wohnberatung anzubieten. Mit diesem dezentralen Standbein rückt das Unternehmen näher an seine Mieter heran, die sich für das persönliche Gespräch nicht erst auf den Weg in die Geschäftsstelle machen müssen. << 110 Jahre Heimkehr Mit einem Straßenfest in Hannover-Vahrenwald hat die Wohnungsgenossenschaft Heimkehr ihr 110-jähriges Bestehen gefeiert. Bei der Gelegenheit konnten sich die zahlreichen Gäste auch ein Bild von den umfangreichen Modernisierungsarbeiten in den Häusern rund um den Johannes-Lau-Hof machen. Bürgermeister Bernd Strauch lobte das vielfältige Wohnangebot, das die Heimkehr vorhält. Verbandsdirektor Bernd Meyer hob die Anstrengungen hervor, insbesondere für ältere Menschen attraktive, barrierearme Wohnungen anzubieten. Im Johannes-LauHof modernisiert die Heimkehr mehrere Altgebäude von Grund auf – bereits Anfang Oktober ist das als Mehrgenerationenwohnen deklarierte Projekt bezugsfertig. Direkt im Anschluss beginnt auf der gegenüberliegenden Straßenseite der zweite Bauabschnitt. Die kleine Straße dürfte nach Beendigung aller Arbeiten kaum wiederzuerkennen sein. << Namen und Nachrichten xxx xxx Kleine Künstler ganz groß: Die Lüneburger Wohnungsbaugesellschaft hatte 50 Grundschüler zu einem Malwettbewerb aufgerufen. Die beiden ersten Plätze gingen an die zehnjährige Sarah Zayour. Jetzt ist die kleine Künstlerin ganz groß rausgekommen, denn mit ihren schönsten Motiven wurden die Fassaden von zwei Mehrfamilienhäusern gestaltet. Neue Internetkampagne: Im Vorfeld des vierten VWI Treppenhauslaufs startet Volkswagen Immobilien eine besondere Internetkampagne. Mittelpunkt ist ein sogenannte Web-Blog, in dem Mitarbeiter Daniel Bartels wöchentlich neue Videos vorstellt. Darin interviewt er bekannte Wolfsburger wie Bundesligatorwart Diego Benaglio und berichtet von seinen eigenen Trainingsbemühungen. Zum Kampagnenstart sagte VWI-Pressesprecher Ulrich Sörgel: „Das Internet ist für immer mehr Leute das Medium Nr. 1. Unser Ziel ist es, Inhalte zu erstellen und Aktionen ins Leben zu rufen, auf die Wolfsburger Internetnutzer wirklich Lust haben.“ Die Videos und Nachrichten rund um das richtige Treppenhauslauf-Training können auch auf Facebook, StudiVZ, Twitter und der IRC Galerie abgerufen werden. Der Treppenhauslauf startet am 25. September. Austragungsort ist das Hochhaus in der Rabenbergstraße 99. Mehr dazu unter www.treppenhauslauf.de. Vorbildlich ökologisch: Die Gemeinnützige Wohnstätten eG hat auf vier Mehrfamilienhäusern eine 537 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage in Betrieb installiert – die größte in Wolfenbüttel. Kosten: 300.000 Euro. Die Anlage bringt eine Spitzenleistung von 76,5 Kilowatt. Im nächsten Schritt will die Genossenschaft Blockheizkraftwerke in ihren Häusern einbauen. KOM PAKT Jubiläum in Lehrte: Die Lehrter Wohnungsbaugesellschaft hat ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert. Das Unternehmen ist mit 1000 Wohnungen der größte Vermieter in der Stadt. Das Geheimnis des Erfolges lüftete Geschäftsführer Helmut Dombert gegenüber dem „Anzeiger für Lehrte und Burgdorf“: „Für unsere Mieter sind wir ein zuverlässiger und fairer Partner, der immer ein offenes Ohr hat.“ ma ga z in 0410 Rhythm ’n‘ Blues: Die Braunschweiger Baugenossenschaft hat Musik im Blut. Zu den BBG-Open-Air-Nights am Dowesee kamen mehr als 2500 Zuhörer. Kuschelatmosphäre wie bei einer großen Gartenparty, gutes Wetter und dazu tolle Livemusik – diese Mischung gefällt den Braunschweigern. Und die BBG als Veranstalter hat wieder eine Menge Pluspunkte gesammelt. Sehr komfortabel: Die Gemeinnützige Wohnstätten Wolfenbüttel bieten jetzt so genannte Komfortwohnungen an. Das Badezimmer als Wellnesszone, eine ausgeklügelte Elektrik mit programmierbarer Lichtsteuerung und vieles mehr sollen für ein einzigartiges Wohnerlebnis sorgen, meint Vorstandsvorsitzender Christoph Kowollik. Der Komfort hat seinen Preis: Die Miete liegt rund drei Euro pro Quadratmeter höher als bei einer „Normalwohnung“. Großer Andrang: Die Wohnbau Salzgitter wird bis Ende dieses Jahres 18 schwellenfreie und somit seniorengerechte Wohnungen in Lebenstedt fertigstellen. Drei der Wohnungen sind für Rollstuhlfahrer geeignet. Zur Finanzierung beigetragen haben öffentliche Mittel des Landes Niedersachsen und der KfW. Der Zuspruch auf den Neubau ist enorm, die Warteliste umfasst rund 200 Interessenten. Jogis Wohnzimmer: Bereits zum dritten Mal hat die Baugenossenschaft Wiederaufbau in der Braunschweiger Innenstadt zum „Public Viewing“ eingeladen. Nach der Fußball-WM 2006, der Europameisterschaft vor zwei Jahren nun also zur diesjährigen WM. Bis zu 3000 Fans verfolgten die Spiele auf der Riesenleinwand. Die Wiederaufbau hatte sich zudem etwas Besonderes einfallen lassen: Täglich konnte Vorstandsmitglied Ralf Isensee (stehend links) vier Preisgewinner auf dem VIP-Sofa in „Jogis Wohnzimmer“ begrüßen, die von dort aus dem bunten Treiben vor und auf der Leinwand zusahen. 45 Kurz vor dem Ziel: Der Bauverein Leer wird in den nächsten zwei Jahren 64 weitere Wohnungen barrierefrei umbauen. Damit sei das Ziel fast erreicht, 20 Prozent des Gesamtbestandes von rund 1550 Wohnungen barrierefrei zu haben, kündigte Vorstand Fritz Zitterich bei der Mitgliederversammlung an. Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Genossenschaft mehr als drei Millionen Euro in den Bestand und 574.000 Euro in den Neubau investiert. Lohn der Anstrengungen: kein Leerstand, lange Wartelisten und ein dickes Lob von Bürgermeister Wolfgang Kellner (Bild): „Wohnungen und Wohnumfeld beim Bauverein stimmen einfach.“ ma ga z in 0410 xxx: xxx Erfolgreiche Restrukturierung: Die Wobau Wolfenbüttel setzt ihren Restrukturierungsprozess erfolgreich um. Geschäftsführer Markus Hering teilte mit, dass die Personalkosten bereits um jährlich 16 Prozent gesenkt werden konnten. Zudem seien Mieterhöhungspotenziale in Höhe von elf Prozent der Jahressollmiete gehoben. Sorgfältig geprüft: Die Deutsche Bundesbank hat die Wohnungsgenossenschaft Heimkehr in Hannover als „notenbankfähig“ eingestuft. Ökologisch einwandfrei: Bei der KSG Kreissiedlungsgesellschaft Hannover trägt ein ganzer Maßnahmenkatalog zu Energieeinsparung und zum Schutz der Mitarbeiter bei. Für dieses breit angelegte Engagement wurde das Wohnungsunternehmen bei der Region Hannover als „ÖKOPROFIT-Betrieb“ ausgezeichnet. Um das Qualitätssiegel zu erhalten, hat die KSG an zahlreichen Stellschrauben gedreht. So wurden die Büros nach Energieeinsparmöglichkeiten durchforstet. Auch der Fuhrpark wurde umgestellt auf VW-Modelle mit den geringsten CO2-Emissionen. Darüber hinaus wurden Verbesserungspotenziale bei der Abfalltrennung, dem Betrieb von Klimaanlagen und dem Umgang mit Gefahrstoffen ausgeschöpft. Großzügige Spende: Die GEWOBA hat 100 gebrauchte Computer und rund 40 Bildschirme an das Mütterzentrum Tenever übergeben. Die Rechner werden in einem Internetcafé und für verschiedene Kurse und Angebote des Mütterzentrums eingesetzt. GEWOBAVorstandsvorsitzende Dr. Volker Riebel sagte: „Wir haben die Rechner von allen Daten bereinigt und mit einer Basisinstallation ausgestattet. So sichern wir für einen guten Zweck die Weiternutzung absolut einwandfreier Geräte, die sonst schnell auf dem Müll landen.“ Ministerin gratuliert: Erstmals wurde in Braunschweig der IHK-Sozialtransferpreis verliehen. Ausgezeichnet wurde die Gemeinschaftsinitiative „Aktion gesundes Frühstück“, an der auch die Baugenossenschaft Wiederaufbau und die NibelungenWohnbau beteiligt sind. Ziel der Aktion ist es, Grundschulen jeweils zweimal in der Woche mit kostenlosen Frühstücken zu beliefern. 1400 Kinder an sieben Schulen profitieren von diesem Engagement. Bei der Preisverleihung dankte die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Frauen, Familie Gesundheit und Integration, Aygül Özkan (Mitte), unter anderem auch Joachim Blätz, dem Vorstandsvorsitzenden der Wiederaufbau (2. von links), für dessen Einsatz. Schnell nach oben: Die GEWOBA hat in Bremen den ersten Treppenhauslauf veranstaltet. In Tenever ging es 17 Stockwerke nach oben. 80 Teilnehmer waren bei der Premiere am Start. Der nächste Treppenhauslauf im Verbandsgebiet findet am 25. September in Wolfsburg statt. 46 Wohnen plus Die GBH hat im hannoverschen Stadtteil Linden das Serviceprojekt „Wohnen plus“ vorgestellt. Insbesondere älteren Menschen soll durch verschiedene Angebote der Verbleib im gewohnten Lebensumfeld ermöglicht werden. Deshalb hat die GBH eine Seniorenwohnanlage modernisiert und ein Wohncafé eröffnet, das als Treffpunkt im Quartier dienen soll. Außerdem haben die Johanniter einen Stützpunkt eingerichtet, der rund um die Uhr besetzt ist und eine wichtige Anlaufstelle für pflegebedürftige Menschen sein soll. Historischer Fund: Im Herzen von Pattensen vor den Toren Hannovers sind Archäologen auf Spuren der hoch- und spätmittelalterlichen Stadt gestoßen. Freigelegt wurden ein so genanntes Grubenhaus, mehrere Brunnen sowie Pfostenlöcher, die auf ein größeres Gebäude schließen lassen. Zu den Fundstücken zählen typische Haushaltsgegenstände des Mittelalters wie Fragmente von Kugeltöpfen und anderer Gebrauchskeramik. Anlass für die Grabungen war der von der meravis geplante Bau von drei Mehrfamilienhäusern. Auf bisher rund 30.000 Euro schätzt der kaufmännische Leiter Peter Winter die zusätzlichen Kosten. Wann die Bauarbeiten beginnen können, ist noch nicht abzusehen. Großer Andrang: Die Wohnbau Salzgitter wird bis Ende dieses Jahres 18 schwellenfreie und somit seniorengerechte Wohnungen in Lebenstedt fertigstellen. Drei der Wohnungen sind für Rollstuhlfahrer geeignet. Zur Finanzierung beigetragen haben öffentliche Mittel des Landes Niedersachsen und der KfW. Der Zuspruch auf den Neubau ist enorm, die Warteliste umfasst rund 200 Interessenten. xxx xxx Schlussstein gesetzt: Mit der Fertigstellung des so genannten Torhauses hat die Wohnungsgenossenschaft Ostland endgültig die Neubauarbeiten im Gilde Carré beendet. Das barrierefreie Passivhaus direkt neben der Verwaltung bietet mehr als 600 Quadratmeter Wohnfläche, die auf fünf großzügige angelegte Fo to : Fra n k A us s ieker Wohnungen verteilt sind. Im Erdgeschoss hat eine Kindertagesstätte den Betrieb aufgenommen. Sieben Jahre nach dem ersten Spatenstich ist das Gilde Carré somit komplett. In dieser Zeit sind 66 Stadthäuser, 66 Wohnungen für Betreutes Wohnen, 15 Wohnungen für Gemeinschaftliches Wohnen, die neue Ostland-Zentrale, ein Tagestreff, eine Wohngruppe für Demenzkranke und vieles mehr entstanden. Gemeinsam stärker: Der Verein Stadtteilentwicklung in der Braunschweiger Weststadt bekommt tatkräftigen Zuwachs: Die Braunschweiger Baugenossenschaft ist dem Bündnis beigetreten, zu dem außerdem die Stadt Braunschweig, die Wiederaufbau und die Nibelungen Wohnbau gehören. Erste gemeinsame Aktion: die Einrichtung eines neuen Treffpunkts, der Anfang des kommenden Jahres seine Türen öffnen soll. KOM PAKT Aktiv im Internet: Die Braunschweiger Baugenossenschaft weitet ihre Internet-Aktivitäten aus. Seit einigen Wochen ist der neue Web-Auftritt www.baugenossenschaft.de online. Komfortabler, informativer und kundenorientierter präsentiert sich die BBG nun im weltweiten Netz. Dazu hat sich die Genossenschaft entschieden, verschiedene Social Media-Anwendungen zu nutzen. So gibt es neben Twitter auch eine Facebook-Fanseite, auf der sich bereits 100 „Freunde“ zur BBG bekannt haben. ma ga z in 0410 Tatkräftige Stiftung: Die GEWOBA hat das Stiftungskapital ihrer Stiftung um 250.000 Euro auf insgesamt 1,8 Millionen Euro aufgestockt. Die Stiftung wurde 1999 anlässlich des 75-jährigen Bestehens der GEWOBA gegründet. Seitdem konnten 460 Schulprojekte mit einer Ausschüttungssumme von 770.000 Euro unterstützt oder ins Leben gerufen werden. Gemeinsam freuen sich Helmut Dücker (Stiftungsvorstand, von links)), Dr. Volker Riebel (Vorstandsvorsitzender der GEWOBA), Dieter Lechtenberg (Stiftungsvorstand) und Klaus Brunke (Stiftungsvorstand). Gutes Geschäft: Der Bauverein Rüstringen blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2009 zurück. 1,4 Millionen Euro Überschuss und praktisch kein Leerstand – das sind gute Nachrichten für die Genossenschaft. Problematisch bleibt die hohe Fluktuation von 13,5 Prozent jährlich – immerhin 400 Wohnungen. Neues Gewand: Die GBN Nienburg saniert ein achtgeschossiges Mehrfamilienhaus grundlegend. Das Gebäude aus den 1960er Jahren bekommt eine neue Fassade. Die alten Balkone werden abgebrochen und durch neue ersetzt, und der Hauseingang wird barrierefrei umgebaut. Im Spätherbst sollen die Arbeiten beendet sein, kündigt Geschäftsführer Claus Vollmer an. Es geht voran: Den größten Teil der Grundstücke im Baugebiet Wiesenweg in Hemmingen (Region Hannover) hat die KSG Kreissiedlung bereits vermarktet. Weiterer Grund zum Feiern war jetzt die Eröffnung des Spielplatzes, für den die KSG 40.000 Euro investiert hat. Auch in Laatzen ist die KSG aktiv. Dort entstehen vier Stadtvillen mit insgesamt 28 Eigentumswohnungen. Die ersten sind bereits bezogen. 47 KOM PAKT ma ga z in 0410 Pünktlich fertig: Die Kreis-Wohnungsbaugesellschaft Helmstedt wird eine komplette Häuserzeile mit exotischen Motiven des Künstlers Matto Barfuss verzieren lassen. Geschäftsführer Wito Johann nennt die Aktion „eine verrückte Idee“. Er habe sich vom Rizzi-Haus in Braunschweig und den Hunderwasser-Gebäuden in Magdeburg und Uelzen inspirieren lassen. In den nächsten Monaten soll der Gebäudekomplex mit Umrissen von Menschen und Großkatzen aus der afrikanischen Steppe bemalt werden. Pünktlich zum 60-jährigen Bestehen der KWG im kommenden Frühjahr wird alles fertig sein. Schon fertig: Die GBH Hannover hat im Stadtteil Vahrenheide eine Photovoltaikanlage der Superlative in Betrieb genommen. Die Anlage ist mit 113 Meter Länge die größte Photovoltaikanlage der Wohnungswirtschaft im Netzgebiet der Stadtwerke Hannover. Sie erzeugt 61.000 Kilowattstunden erneuerbare Energie pro Jahr für ca. 30 Haushalte und entlastet somit die Umwelt um jährlich ca. 60 Tonnen CO2. Die Investitionskosten betrugen 260.000 Euro. Bald fertig: Die ersten zehn Wohnungen im „Fritz-Höger-Karree“ können im Oktober bezogen werden. Der Bauverein Rüstringen ist mit Baufortschritt und Nachfrage zufrieden. „Wir liegen voll im Plan“, sagt Vorstand Frank Menzel. Bereits jetzt seien 30 der insgesamt 34 Wohnungen fest vergeben. Im Juli kommenden Jahres sollen die Arbeiten an dem Neubauprojekt endgültig beendet sein. Sehr komfortabel: Die Gemeinnützige Wohnstätten Wolfenbüttel bieten jetzt so genannte Komfortwohnungen an. Das Badezimmer als Wellnesszone, eine ausgeklügelte Elektrik mit programmierbarer Lichtsteuerung und vieles mehr sollen für ein einzigartiges Wohnerlebnis sorgen, meint Vorstandsvorsitzender Christoph Kowollik. Der Komfort hat seinen Preis: Die Miete liegt rund drei Euro pro Quadratmeter höher als bei einer „Normalwohnung“. Vorteil für Mieter und Umwelt: Die swb in Bremen baut als Contractor das größte Heizkraftwerk im GEWOBA-Bestand zu einem Blockheizkraftwerk (BHKW) um. Die Mieter können sich auf günstigere Warmwasser- und Heizkosten einstellen. Außerdem arbeitet das BHKW effizienter und umweltschonender als die alte Gasheizanlage. Fachleute erwarten eine CO2-Einsparung von rund 6.000 Tonnen pro Jahr. Rund 1400 Haushalte profitieren von dem Umbau. Seniorenfreundlich: Der Seniorenbeirat Salzgitter hat bei der Wohnbau genau hingesehen. Um am Ende zu attestieren: Das Wohnungsunternehmen ist seniorenfreundlich. Vor allem die Aktivitäten für die älteren Mieter haben die Jury beeindruckt. Bunt statt grau: In Bremerhaven-Leherheide saniert die GEWOBA einen Hochhauskomplex mit insgesamt 230 Wohnungen. Die bislang grauen Waschbetonfassaden werden komplett überarbeitet, bekommen eine zeitgemäße Wärmedämmung und frische Farben. Zugleich werden Treppenhäuser renoviert und Aufzüge erneuert. Insgesamt investiert das Unternehmen 4,5 Millionen Euro für das Projekt. 48 H E R A U SG E B E R vdw Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen e.V. REDAKTION Carsten Ens 05 11 – 12 65-127 E-Mail: [email protected] VERANTWORTLICH IM SINNE DES PRESSERECHTS Heinrich Kleine Arndt 05 11 – 1265-124 E-Mail: [email protected] WOHNUNGSWIRTSCHAFT, RECHT Jörg Cammann 05 11 – 12 65-143 E-Mail: [email protected] STEUERN Jörg Berens 05 11 – 12 65-145 E-Mail: [email protected] BAUEN UND TECHNIK Karsten Dürkop 05 11 – 12 65-126 E-Mail: [email protected] MULTIMEDIA, BILDUNG, FAI Annegret Dettmer 05 11 – 12 65-125 E-Mail: [email protected] STELLENANZEIGEN Ilka Birnbaum 05 11 – 12 65-123 E-Mail: [email protected] ANFORDERUNGEN G E STA LT U N G designagenten.com DRUCK Druckerei Lönneker Warteweg 40 37627 Stadtoldendorf Diese aktuellen Dokumentationen können beim vdw erworben bzw. bestellt werden: Siedlungen der 50er und 60er Jahre Ursprung – Qualitäten – Erneuerung Die Siedlungen der 50er und 60er Jahre: Herausforderungen und Chancen Ulrich Gerlach, Herausgeber: vdw Niedersachsen Bremen 24,80 € Ulrich Gerlach TERMINE 2010 15./16. September GdW-Forum „Wohnen für ein langes Leben“ in Berlin 20.-24. September vdw-Studienreise nach Manchester 29./30. September Fachtagung „Rechungswesen“ in Steinhude 30. September/ 1. Oktober Arbeitskreistreffen „PR und Marketing“ in Lübeck (gemeinsam mit VdW Rheinland Westfalen und VNW) 6. Oktober Fachausschuss Betriebswirtschaft/ Hausbewirtschaftung in Bremen 6. Oktober Hannover: Ausbildertag 10./11. November Berlin: GdW-Verbandstag 2. Dezember Hannover: 9. Wohnungspolitischer Kongress 11. Januar 2011 Hannover: auftakt11“ und Neujahrsempfang Wohnen im Alter Bausteine für die Wohnungswirtschaft Wohnen im Alter – Bausteine für die Wohnungswirtschaft Dr. Renate Narten, Herausgeber: vdw Niedersachsen Bremen 24,80 € Ältere Mieter im Wohnungsbestand – Handbuch zur baulichen Anpassung von Bestandswohnungen und zum Aufbau wohnbegleitender Dienstleistungen Autorin: Dr. Renate Narten, Herausgeber: vdw Niedersachsen Bremen 25,00 € Wohnen und Klimaschutz – Eine Initiative der ag Wohnen Bremen-Bremerhaven (März 2008) 10,00 € Energieeffizienz im Wohnungsbau – Berichte aus Theorie und Praxis (September 2007) 12,00 € GEWOS-Gutachten Entwicklung der regionalen Wohnungsmärkte Müssen Sie gerade an Energieverbräuche denken? Wir schon. ni ir tw s elb Sichere Nachbarschaften: Konzepte-Praxis-Beispiele Hrsg.: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen 10,00 € Bitte senden Sie die Bestellung an den vdw Niedersachsen Bremen e.V. Postfach 61 20 · 30061 Hannover oder einfach per Fax 05 11 · 12 65-111 oder E-Mail: [email protected] ch nu ng kö nn en ni au ch er ste ll En t ja er gi ev au br en Re an eine em ch di n es itz s Bl Sicheres Wohnen – Gute Nachbarschaft Hrsg.: Niedersächsisches Innenministerium mit Unterstützung des vdw Niedersachsen Bremen kostenlos Sicherheit planen und gestalten Hrsg.: Niedersächsisches Innenministerium mit Unterstützung des vdw Niedersachsen Bremen kostenlos . s 40,00 € 20,00 € ab er de n Broschüre: GEWOS-Gutachten (für vdw-Mitglieder) n– esse ch tm CD-ROM: GEWOS-Gutachten und Regionssteckbriefe 50,00 € (für vdw-Mitglieder) 25,00 € Zu ge ge be n: D Renate Narten Dass wir anders denken, hat uns weltweit zur Nr. 1 gemacht: So entwickeln wir Lösungen, die die Wohnungswirtschaft voranbringen. Durch optimierte Prozesse, durch nachhaltige Energiekostensenkung und einen Service, der Ihnen unsere Leistung so einfach ganz nahe bringt. Erfahren Sie mehr über unsere Produkte und Services für Verbrauchskosten- und Energiedatenmanagement: im Internet. ista Deutschland GmbH Niederlassung Laatzen Kieler Straße 11 · 30880 Laatzen Tel.: +49 5102 7008-0 [email protected] www.ista.de Ausblick 05/2010 In der Novemberausgabe blicken wir sowohl auf den Verbandstag in Celle als auch die Fachtagung Rechnungswesen zurück. Außerdem gibt es einen Ausblick auf den bevorstehenden Wohnungspolitischen Kongress am 2. Dezember in Hannover sowie den vdw-Jahresauftakt am 11. Januar 2011. Natürlich werden auch die Serien zum Mietrecht, zu Europa sowie die Reihe der Unternehmensporträts fortgesetzt. vdw Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen e. V. Postfach 61 20 30061 Hannover Tel.: (05 11) 12 65 - 01 Fax: (05 11) 12 65 - 111 Internet: www.vdw-wohnen.de www.vdw-magazin.de E-Mail: [email protected] Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. Hamburg – Mecklenburg-Vorpommern – Schleswig-Holstein Postfach 62 04 50, 22404 Hamburg Tangstedter Landstraße 83, 22415 Hamburg Tel.: (040) 520 11 - 0 Fax: (040) 520 11 - 201 Internet: www.vnw.de E-Mail: [email protected]