Markenpositionierung bei Jugendlichen
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Markenpositionierung bei Jugendlichen
Eveline Untersee Erfolgreiche Positionierung von Marken bei Teenagern Erfolgreiche Positionierung von Marken bei Teenagern Oktober 2004 Eveline Untersee, Universität St. Gallen +41 (0)78 748 40 48 Die vorliegende Arbeit findet ihren Ursprung an der Universität St. Gallen, Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG). Sie wurde am 29. März 2004 am Institut für Marketing und Handel bei Prof. Dr. Torsten Tomczak von Eveline Untersee vorgelegt. Nach der Bewertung und Einholung der schriftlichen Zustimmung vom Rektor der Universität St. Gallen (Dr. Peter Gomez) zur Weitergabe der vorliegenden Arbeit durch die Verfasserin, wurden einige formale und graphische Änderungen vorgenommen. Sämtliche Quellen unbeschrifteter Graphiken lassen sich dem Bildernachweis (vgl. S. 68) entnehmen. Die Überarbeitung erfolgte im Herbst 2004 durch Eveline Untersee während Marktforschungspraktikums beim Institut für Begleit- und Sozialforschung IBSF in Zürich. eines I INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS II SUMMARY V 1 1 EINLEITUNG 1.1 Ausgangslage 1 1.2 Problemstellung und Zielsetzung 1 1.3 Vorgehensweise und Aufbau 2 2 ZIELGRUPPE TEENAGER 3 2.1 Abgrenzungen 2.1.1 Begriff Teenager 2.1.2 Altersabgrenzung 3 3 3 2.2 4 Gesellschaftliche Trends und deren Folgen für Jugendliche 2.3 Jugendliche Lebenswelten 2.3.1 Bedürfnisse und Werte von Jugendlichen 2.3.2 Freizeitverhalten und Szenen 5 6 7 2.4 Trends 9 2.5 Zusammenfassung 3 JUGENDMARKT 10 11 3.1 Kaufbedürfnisse von Jugendlichen 3.1.1 Hintergründe des Jugendkonsums 3.1.2 Konsumentensozialisation 3.1.3 Kaufentscheidung/Kaufverhalten 11 11 12 15 3.2 Umsatzpotenziale im Jugendmarkt 3.2.1 Anzahl der jugendlichen Käufer in der Schweiz 3.2.2 Kaufkraft 3.2.3 Einkommensverwendung 16 16 16 19 3.3 21 4 Zusammenfassung POSITIONIERUNG VON MARKEN IM JUGENDMARKT 22 II 4.1 Begriffserklärungen 4.1.1 Begriff Marke 4.1.2 Begriff Markenpositionierung 22 22 22 4.2 Bedeutung von Marken für Jugendliche 4.2.1 Markenbewusstsein und Präferenzen 4.2.2 Funktionen von Marken für Jugendliche 23 23 24 4.3 Motive bei der Markenwahl 4.3.1 Motive zwischen verschiedenen Produktkategorien 4.3.2 Motive innerhalb ausgewählter Produktkategorien 4.3.3 Folgerung 25 25 30 32 4.4 Positionierungsstrategien der verschiedenen Markenkategorien 4.4.1 Positionierung von Ego Sign Marken 4.4.2 Positionierung von Shared Basic Marken 4.4.3 Positionierung von Functional Standard Marken 33 33 34 35 4.5 36 5 Zusammenfassung JUGENDSPEZIFISCHES MARKETINGPROGRAMM 37 5.1 Kommunikationspolitik 5.1.1 Markenbilder in der Werbung 5.1.2 Erlebniswelten 37 37 40 5.2 Produktpolitik 41 5.3 Preis- und Distributionspolitik 42 5.4 Zusammenfassung 43 6 PROBLEMFELDER 44 6.1 Ökonomische und rechtliche Grenzen 44 6.2 Ethische Grenzen 44 7 SCHLUSSBETRACHTUNG 46 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 47 TABELLENVERZEICHNIS 48 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 49 III ANHANG 50 Anhang 1: Ergänzende Abbildungen 50 Anhang 2: Gesprächsleitfäden und Protokolle zu den geführten Interviews 53 LITERATURVERZEICHNIS 61 VERZEICHNIS DER SONSTIGEN QUELLEN 65 VERZEICHNIS DER SEKUNDÄR ZITIERTEN QUELLEN 66 VERZEICHNIS DER AUSKUNFTSPERSONEN 67 BILDERNACHWEIS 68 FUSSNOTENVERZEICHNIS 70 IV SUMMARY 1. Junge Erwachsene stellen aufgrund ihrer aktuellen, indirekten und potenziellen Kaufkraft für Unternehmen eine wichtige Zielgruppe dar. Die unterschiedlichen Bedürfnisse und Werte sowie das spezielle Freizeit- und Konsumverhalten von Jugendlichen im Vergleich zu Erwachsen fordern eine differenzierte Bearbeitung des vielversprechenden Kundensegments. 2. Unterschiedliche Produktbereiche lassen sich primär drei unterschiedlichen Markenkategorien zuordnen: • Ego Signs (Produkte, welche geeignet sind, sich zu individualisieren, z.B. Bekleidung), • Shared Basics (Produkte, welche den „coolen Mainstream, der jedem gefällt“, verlangen, z.B. Taschen/Rucksäcke) und • Functional Standards (Produkte, bei welchen sachliche Eigenschaften im Vordergrund stehen, z.B. Süssigkeiten und Chips). 3. Der Zugang zu den einzelnen Produkten gestaltet sich innerhalb der Zielgruppe unterschiedlich. Aus diesem Grund ist es möglich, durch eine entsprechende Markenpositionierung aus der dem Brand durch den Produktbereich vorgegebenen Markenkategorie auszubrechen. 4. Unter Wahrung der allgemeinen Prinzipien der Markenführung muss je nach Markenkategorie die Art der Kommunikation mit der Zielgruppe, der betriebene Aufwand in Szenen und auch die allgemeine strategische Richtung unterschiedlich gestaltet werden. 5. Um auf dem Jugendmarkt erfolgreich zu sein, soll nicht die Auswahl der richtigen Szene im Vordergrund stehen, sondern vielmehr die auf die Bedürfnisse von Jugendlichen stimmige Positionierung der eigenen Marke. 6. Nur wer versteht, was Jugendliche von einem spezifischen Produkt bzw. einer bestimmten Marke wollen und aufgrund dessen die richtigen Markentreiber für sein Produkt/seine Marke definieren kann, hat eine Chance auf eine erfolgreiche Positionierung seiner Marke im Jugendmarkt. V Einleitung 1 1.1 Einleitung Ausgangslage Prognosen der Rentenstatistiker, die zunehmende Tendenz zum Egoismus und die Kinderfeindlichkeit lassen für viele die Frage aufwerfen, warum es überhaupt noch Unternehmen gibt, welche sich auf junge Zielgruppen fokussieren. Das Jugendsegment stellt jedoch aus unterschiedlichen Gesichtspunkten eine sehr interessante Kundengruppe für Unternehmen dar: Als erstes erweisen sich Teenager durch ihre zunehmend eigenständigen Kaufentscheidungen auf dem Primärmarkt als eine bedeutende 1 Käufergruppe. Ein zweiter Grund, warum die jugendlichen Konsumenten eine wichtige Zielgruppe sind, ist die Tatsache, dass sie auf dem Einflussmarkt über eine gewisse indirekte Kaufkraft verfügen, indem sie 2 Konsumentscheidungen in der Familie und von Dritten beeinflussen. Ausserdem stellen Jugendliche auf dem zukünftigen Markt, da sie selbst bald erwachsen werden, weiter potenzielle zukünftige Käufer dar. Diese gilt es mit gezielten Marketingmassnahmen an das eigene Unternehmen, an die 3 eigenen Produkte und an die eigene Marke zu binden. Ein zusätzlicher Aspekt, welcher die Relevanz der jugendlichen Zielgruppe unterstreicht, findet sich im Jugendlichkeitswahn der heutigen Gesellschaft. Jungsein ist in und bedeutet, fit und sportlich zu sein und sich mit den Eigenschaften des Jugendlichseins zu umgeben. Dabei gibt man nicht nur vor, jung zu sein, sondern man fühlt sich auch wirklich so. Somit wird klar, dass die heutige 4 Gesellschaft Jungsein als Wert proklamiert. Etablierte Jugendmarken wie bspw. Nivea, Coca Cola, Red Bull, Miss Sixty und Nike haben es geschafft, ihre Marke erfolgreich im Jugendsegment zu positionieren. Durch die Wichtigkeit der Teenager als Zielgruppe ist es deshalb von Interesse, zu erfahren, welche Kriterien erfüllt sein müssen, um sich als eine angesehene Marke im Jugendmarkt etablieren zu können. Denn, wer seine Marke jugendlich – nicht aber kindlich – im Markt positionieren kann, gewinnt die bedeutende Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. 5 Ausserdem bestehen damit Chancen bei den „forever youngs“. 1.2 Problemstellung und Zielsetzung Das Jugendsegment spielt, wie bereits erwähnt, in Marktsegmentierungsstrategien eine wichtige 6 Rolle. Es ist jedoch in vielen Branchen ein vergleichsweise wenig bearbeiteter Teilmarkt. So hat sich auch die wissenschaftliche Marketingforschung nur sehr spärlich mit dieser jugendlichen Zielgruppe und ihren Eigenheiten auseinandergesetzt. Dies obwohl Heranwachsende als 7 Marktsegment und Zielgruppe immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Suche nach jugendrelevanten Studien und Themen über Schweizer Jugendliche stellt sich als 8 sehr schwierig heraus. Die Heranwachsenden gilt es deshalb gezielt zu bearbeiten, um sie für die 9 eigene Marke gewinnen und so früh als möglich an die eigene Unternehmung binden zu können. Jugendliche bilden allerdings ein sehr heterogenes Segment. Der Versuch, den Jugendmarkt mit klassischen Marketinginstrumenten zu erschliessen, erweist sich deshalb als komplexes Unterfangen. Für Unternehmen erscheint es folglich zunehmend bedeutsam, diese schwierige 10 Zielgruppe mit einem speziellen Jugendmarketing zu stimulieren. 1 Einleitung In vorliegender Arbeit wird deshalb der Frage nachgegangen, wie man diese attraktive, aber schwierige Zielgruppe für die eigene Marke erobern kann. Dazu müssen zum einen die Lebenswelten der Jugend ins Blickfeld gerückt werden. Dabei spielen ihre im Laufe der letzten Jahre komplexer gewordenen Werte und Bedürfnisse eine tragende Rolle. Auf der anderen Seite sind weiter die jugendlichen Produkt- und Markenwelten von grosser Relevanz. Ihr Konsum- und Kaufverhalten muss deshalb genauer unter die Lupe genommen werden. Der vorliegende Beitrag soll die Wichtigkeit der Jugendlichen als Zielgruppe unterstreichen. Es wird der Frage nachgegangen, welche Bedürfnisse den Konsum von Jugendlichen bzgl. verschiedener Produkte bzw. Marken steuern. Dabei wird insbesondere untersucht, welche Faktoren eine Jugendmarke ausmachen und welche Elemente für eine erfolgreiche Markenpositionierung massgeblich sind. 1.3 Vorgehensweise und Aufbau Die vorliegende Arbeit stützt sich auf wissenschaftliche Literatur, empirische Untersuchungen sowie auf persönliche Interviews mit verschiedenen Experten. Ergänzend wurden einige Jugendliche zum 11 Thema befragt. Die Erkenntnisse aus den Gesprächen fliessen in verschiedenen Kapiteln der Arbeit ein. Der Aufbau der Arbeit stellt sich wie folgt dar: Im zweiten Kapitel wird auf die Zielgruppe der Teenager eingegangen. Dabei wird eine Begriffs- und eine Altersabgrenzung vorgenommen. Es werden einige gesellschaftliche Trends aufgezeigt und deren Folgen für die Jugendlichen erläutert. Um die Eigenheiten der jungen Zielgruppe zu beschreiben, werden die Bedürfnisse und Wertpräferenzen, welche für sie prägend sind, erläutert. Sie werden über alle Kapitel aufgegriffen und bilden eine wichtige Grundlage für die vorliegende Arbeit. Anschliessend wird auf das Freizeitverhalten und die Szenen der Zielgruppe eingegangen. Diese zwei Bereiche werden vor allem im fünften Kapitel für das jugendspezifische Marketingprogramm relevant. Schliesslich werden einige Trends im Jugendmarkt aufgezeigt. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Jugendmarkt. Dabei werden die Kaufbedürfnisse im Allgemeinen und später die Umsatzpotenziale ins Auge gefasst, um in einem nächsten Schritt spezifisch auf die Markenführung im Jugendmarkt einzugehen. Zur Abbildung der jugendlichen Kaufbedürfnisse, werden einige Ausführungen zu den Hintergründen des Jugendkonsums gemacht. Folgend werden die Konsumentensozialisation und die Besonderheiten von Teenagern bzgl. ihrer Kaufentscheidung/Kaufverhalten aufgezeigt. Mit Hilfe der in den vorgängigen Kapiteln geschaffenen Grundlage wird im Kapitel vier die Markenführung im Jugendmarkt betrachtet. Es stellt den Hauptteil der vorliegenden Arbeit dar. Hier wird der Frage nachgegangen, welche Anforderungen nötig sind, um eine Marke erfolgreich im Jugendmarkt zu positionieren. Dazu wird vorerst die Bedeutung von Marken für Jugendliche aufgezeigt. Des Weiteren werden anhand quantitativer Studien von Iconkids & Youth Motive von Teenagern bei der Markenwahl aufgezeigt. Mit Hilfe dieser Markentreiber werden in einem nächsten Schritt Positionierungsstrategien abgeleitet. Im fünften Kapitel werden die in den vorgängigen Kapiteln erhaltenen Ergebnisse in ein jugendspezifisches Marketingprogramm eingefügt. Dabei werden die verschieden Marketinginstrumente auf die Eigenheiten von Jugendmarken angepasst. In sechsten Kapitel werden sowohl ökonomische, rechtliche als auch ethische Grenzen des Jugendmarketings aufgezeigt. Das letzte Kapitel fasst die Arbeit zusammen und gewährt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen des Jugendsegments und auf bestehenden Forschungsbedarf. 2 Zielgruppe Teenager 2 2.1 Zielgruppe Teenager Abgrenzungen 2.1.1 Begriff Teenager 12 „Die Jugendzeit ist eine Phase des Übergangs von der Kindheit in das Erwachsenenalter.“ In den verschiedenen Entwicklungsphasen verändern sich der Organismus, die Intelligenz, die Identität sowie auch die individuellen Bedürfnisse der Heranwachsenden. Diese Entwicklungen haben wesentliche Auswirkungen auf die Fähigkeiten, Art der Wahrnehmung und Verarbeitung von 13 Informationen. Die Abgrenzung zwischen Kindheit, Jugendphase und Erwachsenenwelt wird typischerweise aufgrund einer Marktdifferenzierung der verschiedenen Lebensphasen vorgenommen, welche sowohl alterspezifische, biologische, psychologische als auch soziale 14 Aspekte einbezieht. Der Lebensphase Jugend geht die Phase der Kindheit voran. Diese endet aus 15 biologischer Sicht mit Beginn der Pubertät. In dieser Zeit setzen psychische und 16 soziale Veränderungen ein. In der Pubertät finden somit hormonelle, physiologische, psychische und mentale Umorganisationen von Körper und Persönlichkeit der Heranwachsenden statt. Der Beginn der Pubertät wird als Abgrenzung zwischen Kindheit und Jugendphase verstanden (biologische und psychologische Abgrenzung). Der Eintritt in die Jugend bringt für die Heranwachsenden den Einbezug in gesellschaftliche Verantwortungsbereiche mit 17 sich. Die Abgrenzung zur Erwachsenenwelt erfolgt durch soziale 18 Kriterien. Das Ende der Jugendphase ist durch eine Übernahme von Aufgaben, welche typischerweise Erwachsenen zugesprochen werden, gekennzeichnet. Die Ausübung eines Berufes, die Gründung der familiären Selbständigkeit und die damit zusammenhängende wirtschaftliche und finanzielle Unabhängigkeit gelten als Merkmale der Erwachsenenwelt (soziologische Abgrenzung). Durch lange Ausbildungszeiten in der Schule, durch die Berufsbildung und die Ausbildungen an Hochschulen bzw. Universitäten kann sich der Beginn dieses 19 Lebensabschnitts bis in das dritte Lebensjahrzehnt verschieben. Somit wird 20 ersichtlich, dass bei der Abgrenzung nach oben unscharfe Ränder bestehen. Bei der Abgrenzung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen muss das Phänomen der sog. Akzeleration beachtet werden. Darunter wird eine zeitliche Vorverschiebung der körperlichen Reife verstanden. Dies führt zu einer Verkürzung der Kindheit und erzeugt eine frühere hormonelle Umstellung. Der Begriff der Akzeleration beinhaltet aber auch die Beschleunigung der seelisch-geistigen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Eine Konsequenz hieraus besteht darin, dass es immer weniger Kinder und dafür immer mehr 21 Jugendliche gibt. 2.1.2 Altersabgrenzung Eine reine Altersabgrenzung ist gemäss den oben aufgeführten Abgrenzungskriterien kritisch zu sehen. Verhaltensunterschiede lassen sich demnach nicht ursächlich auf Altersunterschiede zurückführen. Vielmehr sind dafür andere Faktoren wie z.B. bis dahin entwickelte Kenntnisse, Fertigkeiten und Verhaltensgewohnheiten oder auch Umwelteinflüsse verantwortlich. Es ergeben sich deshalb Probleme bei der Verwendung des Alters als Abkürzung von anderen 3 Zielgruppe Teenager 22 Einflussfaktoren. Eine weitere Schwierigkeit der reinen Altersabgrenzung besteht darin, dass in 23 der heutigen Zeit Jugendliche vermehrt wie Erwachsene handeln und umgekehrt. Die altersmässige Abgrenzung der verschiedenen Phasen der Kindheit und Jungend wird deshalb in 24 der Literatur unterschiedlich aufgefasst. In vorliegender Arbeit wird der Begriff Teenager oder Jugendliche für Menschen zwischen dem 14. und dem 23. Lebensjahr verwendet. Da jedoch in der Literatur, wie bereits erwähnt, keine einheitliche Altersabgrenzung des Begriffes „Teenager“ zu finden ist, weisen auch Studien zu diesem Thema ganz unterschiedliche Altersabgrenzungen auf. Es ist deshalb unvermeidlich, wenn einzelne Aspekte aus den verwendeten Untersuchungen nicht die ganze Zielgruppe abbilden, sondern nur Teile davon. Mit der Festlegung der Zielgruppe im Alter von 13-22 Jahren wird deshalb versucht, weitgehendst alle wichtigen Aspekte in der Arbeit zu integrieren. Nur so kann gewährleistet werden, dass ein möglichst umfängliches Bild über die Jugend im Zusammenhang mit Marken erstellt werden kann. 2.2 Gesellschaftliche Trends und deren Folgen für Jugendliche Mitte der 80er Jahre begann ein gesellschaftlicher Wertewandel. Bis dahin gängige Werte wie: Obrigkeitsglauben, Pflichterfüllung, Arbeitsethos, Anerkennung von Sitte und Anstand oder Gehorsam verloren je länger je mehr an Bedeutung und wurden in den Hintergrund gestellt. An ihre Stelle traten Ich-bezogene und postmaterialistische Werte. Autonomie, Selbstverwirklichung sowie hedonistische Selbstentfaltung und steigendes Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt waren 25 die Werte, welche die klassischen ersetzt haben. In der heutigen Gesellschaft besteht der Trend 26 zur emotionalen Verwirklichung eines jeden. Der wichtigste Aspekt der heutigen gesellschaftlichen Modernisierung ist die sog. Individualisierung. Traditionelle soziale Milieus und starre Gruppenzugehörigkeiten werden durch sie gelockert oder lösen sich sogar gänzlich auf. Dies bringt auch den Verlust von milieuspezifischen Werthaltungen und Einstellungsmustern mit sich. Der Einzelne ist deshalb mehr 27 als jemals zuvor auf sich alleine gestellt. Kinder müssen sich je länger je mehr selbst beschäftigen und erziehen, da das Familienleben immer weiter nach hinten gestellt wird. Das Gedankengut der antiautoritären Erziehung bildet zum einen eine freie Entfaltung der Kinder (ohne Reglementierungen) und zum anderen eine Unterstützung dieser Entfaltung durch Eltern und Pädagogen. Kinder äussern ihre Wünsche von klein auf und setzen diese auch durch. Sie werden 28 immer mehr als gleichberechtigte Partner gesehen. So kommt es, dass die heutigen Teenager wesentlich mehr Verantwortung tragen als Jugendliche in früheren 29 Zeiten. Individualisierung bedeutet aber nicht, völlig einzigartig zu sein. Vielmehr besteht sie darin, sich abseits der Masse in kleinen, 30 aber gleichgesinnten Gruppen zu positionieren. Auf diese sog. Szenen wird in 2.3.2 (Freizeitverhalten und Szenen) näher eingegangen. Eine Folge der Individualisierung stellt sich in der heute herrschenden Pluralisierung dar. Die heutige Gesellschaft zeichnet sich durch ihre Vielfältigkeit aus und ist sehr schwer überschaubar geworden. Vor allem die Lebensstile und kulturellen Orientierungsmuster von Jugendlichen pluralisieren wie niemals zuvor. Veranschaulichen lässt sich das in der breiten Fächerung der jugendlichen Lebensstilgruppen und ihren Musikstilrichtungen. In den 60ern des letzten Jahrhunderts bspw. dominierte die Musikstilrichtung der Beatles und der Rolling Stones. Breite Strömungen stellen heutzutage z.B. die Techno- oder HipHopkultur dar. Diese Moden sind aber in sich selbst 4 Zielgruppe Teenager wieder breit ausgefächert. Hieraus resultiert eine unüberschaubare Vielfalt von Szenen und 31 32 Stilen, welche sich ständig neu weiterentwickeln. Diese Pluralisierung und Aufspaltung der Jugend führt dazu, dass mit einem einzelnen Angebot nicht der ganze Jugendmarkt erreicht werden kann, sondern nur Teile von diesem. Es ist deshalb dienlich und oft auch erforderlich, den Jugendmarkt in verschiedene Segmente zu unterteilen und auf diese in einer gezielten Bearbeitung einzugehen. Bei einer solchen Bearbeitung, besteht allerdings die Gefahr, dass den dadurch anfallenden Kosten nur geringe Umsätze 33 gegenüberstehen. Ein weiteres Merkmal der heutigen Gesellschaft besteht in der hybriden Konsumstruktur der Konsumenten. Die Kunden lassen sich nicht mehr eindeutig einer Käufertypologie zuordnen. 34 Vielmehr gehören sie je nach Situation unterschiedlichen Clustern an. Dies zeigt sich bei 35 Jugendlichen, dass sie immer häufiger verschiedenen Lebensstilen parallel angehören. Somit wird ersichtlich, dass die Ansprüche und Bedürfnisse, welche Teenager an Produkte bzw. Marken stellen, sehr vielschichtig und individuell sind. Die zunehmende Marktsegmentierung, die hybride Konsumstruktur der Nachfrager, aber auch die wachsende Internationalisierung und der daraus entstehende Markteintritt neuer Wettbewerber, die dramatische Verkürzung der Produktlebenszyklen und die steigende Anzahl Produktinnovationen 36 37 führen u.a. zur sog. Multioptionsgesellschaft . Diese zeichnet sich durch eine Steigerung der Erlebens-, Handlungs- und Lebensmöglichkeiten und durch eine Optionensteigerung aus. Die Steigerung der Möglichkeiten findet in allen Bereichen des alltäglichen Lebens statt: also auch in 38 den Konsumangeboten. Die wachsenden heterogenen Bedürfnisse in einzelnen Bereichen führen zu einer Anpassung des Angebotes und somit zu einer Explosion von Produkten und Marken. Die Angebote in den einzelnen Produktbereichen sind dadurch nur sehr schwer zu erfassen. Somit sind Kunden mit einem Angebotschaos konfrontiert. Viele Konsumenten sind durch diese Vielfalt überlastet und reagieren aus einem Selbstschutz heraus, indem eine Beschränkung der 39 wahrgenommenen Marken stattfindet. Bei Marketingmassnahmen, welche auf die grosse Masse 40 ausgerichtet sind, besteht die Gefahr, dass diese an der jugendlichen Zielgruppe vorbeigehen. Im Folgenden werden vorerst die Besonderheiten der jugendlichen Zielgruppe bzgl. ihrer Lebenswelten im Unterschied zu den Erwachsenen ins Auge gefasst, um die Zielgruppe in Bezug auf ihre kaufverhaltensrelevanten Merkmale besser verstehen zu können. 2.3 Jugendliche Lebenswelten Jugendliche sind hinsichtlich ihrer kaufverhaltensrelevanten Merkmale keine homogene Gruppe. Anhand von soziodemographischen Daten wie bspw. Alter, Geschlecht, Status und Bildungsniveau kann bspw. festgestellt werden, dass ältere männliche Jugendliche eine besonders interessante Zielgruppe für Unternehmen, die im Computerbereich tätig sind, darstellen. Sie sind für diesen Bereich aufgrund ihres höheren Einkommens und ihrer Bedürfnisse eine attraktive Kundengruppe. Demgegenüber bevorzugen es Mädchen eher, ihr Geld für Kleider auszugeben. Diese Zielgruppe ist deshalb für Anbieter von 41 Kleidung eine interessante Käufergruppe. Jugendliche bilden allerdings nicht nur aufgrund ihrer Kaufverhaltensmerkmale, sondern auch bzgl. ihrer Produktanforderungen ein heterogenes Segment. Eine Ausschöpfung der Umsatzpotenziale im Jugendmarkt ist deshalb mit der Offerierung eines einzigen Angebots meist nicht möglich. Vielmehr muss deshalb eine spezifische 5 Zielgruppe Teenager Bearbeitung von unterschiedlichen Gruppen von Jugendlichen erfolgen. Für ein Unternehmen bietet das die Möglichkeit der Segmentierung des Jugendmarktes und der Fokussierung auf die attraktivste Gruppe (vgl. 2.2 (Gesellschaftliche Trends und deren Folgen für Jugendliche) 42 Pluralisierung). Dabei müssen neben soziodemographischen Daten auch psychographische 43 Daten herangezogen werden. Dazu gehört bspw. der Lebensstil der Käufer, welcher in Bezug auf 44 jugendliche Konsumenten von hoher Bedeutung ist. Um sich von den verschiedenen jugendlichen Lebensstilen einen Überblick verschaffen zu können, wird im Folgenden auf die Bedürfnisse und Werte der heutigen Jugend eingegangen. Anschliessend werden die Bereiche Freizeit und Szenen näher betrachtet. 2.3.1 Bedürfnisse und Werte von Jugendlichen Die Bedürfnisse der Heranwachsenden werden wesentlich durch die physischen als auch durch die psychischen Veränderungen im Laufe ihrer Entwicklung bestimmt. Zu Beginn der Jugendphase setzt die Selbstfindung und die Ausbildung von eigenen Wertesystemen ein. Die eigene Persönlichkeit und ebenso das Selbstwertgefühl sind deshalb in dieser Zeit noch nicht sehr stark 45 ausgeprägt. Die diesbezügliche Verunsicherung der Teenager ist gross. Die Bedürfnisse wie der Wunsch nach zwischengeschlechtlichen Beziehungen, nach Unabhängigkeit, nach Zugehörigkeit und nach Anerkennung sowie das Bedürfnis nach Entwicklung der eigenen 46 Persönlichkeit/Individualität oder Abgrenzung nach aussen sind deshalb für die Teenager zentral. Jugendliche wollen sich zudem von allem Kindlichen, aber auch von den Eltern und Traditionen 47 abgrenzen. Sie inszenieren sich folglich gerne und bewusst. Da die eigene Identität bedeutend vom Selbstbild geprägt, die Entstehung des Selbstbildes aber wiederum von Meinungen anderer Personen mitbestimmt wird, ist die häufig bei Teenager auftretende Selbstdarstellung durch den Konsum sozial auffälliger Produkte wie bspw. Kleidung, dekorative Kosmetik oder 48 Unterhaltungselektronik Bestandteil für die Entwicklung der Identität eines Jugendlichen. Je älter 49 Jugendliche jedoch werden, desto mehr sehen sie sich als unabhängig und erwachsen. Diese Bedürfnisse bilden für den weiteren Verlauf der Arbeit einen sehr wichtigen Aspekt. So werden diese bei der Erläuterung der Kaufbedürfnisse von Teenagern und auch bei deren Einkommensverwendung relevant. Insbesondere baut Kapitel vier auf diesen Bedürfnissen auf. Wichtig für das Verständnis der Jugend als Zielgruppe sind aber neben den Bedürfnissen auch ihre Wertpräferenzen. Darunter werden wesentliche Elemente der menschlichen Psyche verstanden, 50 welche festlegen, was im Leben wichtig ist und angestrebt wird. Erst im Rahmen der eigenen Identitätsfindung kann ein eigenes Wertesystem ausgebildet 51 werden. Die Wichtigkeit der verschiedenen Lebensbereiche lässt sich mit folgender Graphik darstellen. 6 Zielgruppe Teenager Abbildung 1: Werte und Ziele von Schweizer Jugendlichen im Alter von 13-22 Jahren 84 84 Freiheit 81 80 Freizeit 79 79 Gesundheit 78 76 Partnerschaft/Liebe 66 62 Familie 55 48 Beruf 41 35 Sexualität 32 27 26 Karriere 22 Auszug aus Elternhaus 19 14 Konsum 9 9 Religion 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Anzahl Jugendliche in % (N pro Item = 316) Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2003), S. 7 Wie aus obiger Tabelle klar ersichtlich wird, legen Jugendliche wenig Wert auf Politik, Kunst, Wirtschaft und Religion. Viel wichtiger sind den heutigen Heranwachsenden ihre Freunde, die Freiheit und einfach Spass am Leben zu haben. Diese Aspekte stellen die Grundwerte der heutigen Jugendlichen dar. Sie beziehen sich auf private Harmonie, auf die oben erwähnten Bedürfnisse nach sozialer Geselligkeit und Austausch und auf den Wunsch, ein eigenständiges Leben führen zu 52 können. 2.3.2 Freizeitverhalten und Szenen 53 Die Gestaltung der Freizeit bildet einen wichtigen Teil der Lebenswelt von Jugendlichen. Jugendliche leben ihre Interessen hauptsächlich in ihrer Freizeit aus, weil dieser Lebensbereich am besten individuell gestaltet werden kann. In ihm werden deshalb auch die sog. Szenen gebildet 54 und ausgelebt. Im Folgenden wird ein Einblick in das Freizeitverhalten und die Szenen von Teenagern gewährt. ▪ Freizeitverhalten Die Freizeit wird von vielen Jugendlichen immer mehr als Entspannungs- und Selbstverwirklichungszeit gesehen. Verursacht wird dies, durch den hohen Stellenwert der schulischen 7 Zielgruppe Teenager Ausbildung in der heutigen Zeit und durch die zunehmend zum Alltag von Jugendlichen 55 gehörenden Nebentätigkeiten und Ferienjobs. Radiotele hat in Zusammenarbeit mit Dr. Max Müller, Leiter des Instituts für Begleit- und Sozialforschung, die Studie Jugendbarometer VIVA SWIZZ powered by IHA-GfK entwickelt. Dabei wurden Deutschschweizer Jugendliche im Alter von 13 bis 22 Jahren untersucht. In Bezug auf das Freizeitverhalten hat die Studie folgende Auffälligkeiten ermittelt: Das spontane Zusammensein mit 56 Gleichaltrigen , Musik, Ausgang und Sport spielen eine bedeutende Rolle in der Freizeitgestaltung von Jugendlichen (vgl. Abbildung 13 im Anhang 1). Auffällig ist neben der hohen Bedeutung von sozialen Beziehungen auch die relativ starke Verbindung von Teenagern zu neuen Kommunikations- und Interaktionsmedien. Die Nutzung von Handy und Internet ist für die heutigen Jugendlichen schon beinahe zu einer Selbstverständlichkeit geworden und beeinflusst 57 deshalb auch stark ihr Freizeitverhalten. Wie schon erwähnt hat auch der Sport für Jugendliche einen hohen Stellenwert. Sie verbringen einen Grossteil ihrer Freizeit damit. Von besonderem Interesse ist dieser Aspekt im Zusammenhang mit einem allfälligen Eventmarketing zur Klärung der Frage, welche Sportarten im Besonderen für Teenager Attraktivitätspotenzial besitzen. Absolute Trendsportarten sind gemäss B. Heinzelmeier u.a. Snowboarden, Inlineskaten, Streetball und Skateboarden. Vereinssportarten wie bspw. Tennis, Volleyball oder auch Fussball weisen heutzutage stagnierende, wenn nicht sogar rückläufige Mitgliederzahlen auf. Dahingegen sind die sog. Freestyle-Sportarten, wie eben erwähnt, bei Jugendlichen derzeit voll im Trend. Der Boom dieser Sportarten begründet sich darin, dass Freestyle informell, ungebunden und ohne autoritäre 58 Strukturen/erwachsene Funktionäre betrieben werden kann. Der Lebensbereich der Freizeit kann, wie dargelegt, am besten individuell gestaltet werden, weshalb er für die sog. Szenen eine optimale Plattform bietet. Im nächsten Abschnitt wird näher auf die verschiedenen Lebensstile/Szenen der Teenager eingegangen. ▪ Szenen Gleichzeitig mit dem Beginn des Ablösungsprozesses der Kinder von ihren Eltern, steigt der 59 Stellenwert der „Peergroup“. Teenager werden von diesem Zeitpunkt an vermehrt Mitglieder von 60 Szenen. Szenen sind globale, meist recht lose Verbindungen von Personen, welche ähnliche bis gleiche Wertvorstellungen, Einstellungen und Freizeitpräferenzen haben. Diese Eigenschaften 61 manifestieren sich auch im Konsumstil. Zur Abgrenzung gegen aussen werden einheitliche Codes benutzt. Hierbei besteht eine hohe Übereinstimmung in Sprache, Kleidung, Denkmustern und Ansichten über allgemeine Lebensthemen zwischen den Szenemitgliedern. Innerhalb der Szene wird damit Homogenität geschaffen, gleichzeitig findet aber auch eine Abgrenzung gegenüber der 62 „Aussenwelt“ statt. Die Lebensphilosophien werden in Szenen typischerweise durch die drei 63 grossen „M“ - Meinung, Musik und Marken - ausgedrückt. Diese Szenecodes muss jedes Mitglied beherrschen, um glaubwürdig zu sein und somit in der Gruppe akzeptiert zu werden. Konkret heisst das, dass Mitglieder einer Szene die „richtige“ Musik hören, den „richtigen“ Kleidungsstil haben und die dazugehörigen Marken tragen müssen, und die spezifische Szeneweltanschauung muss von ihnen im „richtigen“ Sprachcode kommuniziert werden. Wer die drei „M“ beherrscht, gehört zur Szene. Dies gilt auch für die Unternehmen. Somit wird klar, dass nur wer über ein Grundlagenwissen bzgl. Szenen verfügt, in der Lage ist, einen richtigen Dialog mit diesen 8 Zielgruppe Teenager 64 aufzubauen. Zu den aktuellen Jugendthemen zählen weiter auch Mode und Sport. Zusammen mit Musik prägen sie die Teenager stärker als das Alter. Für viele Jugendliche ist das Leben eine Bühne, auf welcher sie sich selbst inszenieren. Ein neuer Musikgeschmack bringt von heute auf morgen einen neuen Kleidungsstil mit sich, und die Mode wird von den oben genannten 65 Trendsportarten geprägt. Neuere Untersuchungen von jugendlichen Lebensstilen haben ergeben, dass bei Teenagern vermehrt wechselnde Vorlieben möglich sind und dass unterschiedliche Lebensarten gleichzeitig 66 ausprobiert werden. Diese Wechselmöglichkeiten und Mehrfachzugehörigkeit von Jugendlichen 67 stellt bei der Segmentbildung eine zusätzliche Schwierigkeit dar. Dabei wird die Schnelligkeit der Wechsel von Stilen als Hauptproblem der differenzierten Bearbeitung gesehen. Bis nämlich in der Markforschung bestimmte Strukturen und Stile identifiziert und darauf aufbauend 68 Marketingkonzepte entwickelt werden, sind diese vielfach schon als veraltet zu betrachten. Beispiele für jugendliche Lebensstile, welche aufeinander einwirken und sich soziodemographisch 69 sowie in ihrem Konsumverhalten beschreiben lassen, sind: HipHoper, Technofreaks, Girlies, distinguierte Hedonisten, aktiv Aufgeschlossene, Adaptierende, Computerfreaks, Männerkulturförderer, Verweigerer und in der Jobkultur Etablierte. In der Altersgruppe der 14 bis 19 Jährigen trifft man besonders häufig auf Girlies und Vertreter der Hip-Hop-Kultur, welche besonders oft Trends vorgibt. 2.4 Trends Hauptträger von Wertewandel sind meist die jüngeren Generationen. Sie tragen die „neuen Werte“ 70 In der heutigen im Laufe ihres Heranwachsens zunehmend in die Gesellschaft hinein. vielschichtigen Gesellschaft, welche dauernden und schnellen Veränderungen ausgesetzt ist, ist das frühzeitige Erkennen von Trends einer der wichtigsten Parameter der gesamten Wirtschaft geworden. Nur mit einer solchen Früherkennung der Trends können neue Bedürfnisse rechtzeitig erkannt und versorgt werden. Vor allem die Jugendlichen sind mit den verschiedensten 71 Strömungen und interkulturellen Verflechtungen stark konfrontiert. Die Früherkennung im Jugendsegment ist deshalb, um bei der Zielgruppe aktuell zu bleiben, besonders wichtig. So sind es meist die Teenager selbst, welche Veränderungen vorgeben und als Trendsetter fungieren. Es waren z.B. junge Leute, welche den Turnschuh von einem reinen Sportschuh in einen Freizeitschuh umfunktionierten oder statt einer normalen, langweiligen Tasche einen Rucksack trugen. Heutzutage tragen sogar feine Damen kleine, 72 edle Rucksäcke durch noble Einkaufsstrassen. Unternehmen wie z.B. Benetton haben die Wichtigkeit der jugendlichen Zielgruppe zur Früherkennung von Trends erkannt und arbeiten deshalb mit 73 jugendlichen Trend-Scouts zusammen. Die Trendforschung kann jedoch nicht alle Trends, die auf eine Gesellschaft zukommen, vorhersagen. Der diesbezügliche Erfolg bzw. Misserfolg von Marketinganstrengungen bleibt oft unkalkulierbar. Die Jugend zeigt sich als eigenwillige Zielgruppe, welche sich immer schneller entwickelt. Oft entsteht 74 auch der Anschein, dass bestimmte Moden plötzlich, willkürlich und aus dem Nichts entstehen. Die grossen Trendströmungen, wie sie von früheren Zeiten bekannt sind, sind gemäss Asta Baumöller, Marketingleiterin von VIVA SWIZZ, vorbei. Vielmehr existieren ihrer Meinung nach immer mehr kleine Strömungen, welche durch die Individualisierung verursacht worden sind. 9 Zielgruppe Teenager Jugendliche suchen vermehrt nach der richtigen Collage von verschiedenen Stilen. Individualisierung scheint schick zu sein. So werden bspw. Markenjeans in Kombination mit einem T-Shirt vom Secondhand-Laden getragen, um so etwas Einzigartiges zu verwenden und somit 75 persönlichen Stil zu zeigen. 2.5 Zusammenfassung Die Individualisierung, die Pluralisierung, die hybride Konsumstruktur und die Multioptionsgesellschaft bilden die Rahmenbedingungen, welche im Hinblick auf das Jugendmarketing und die Trends in dieser Zielgruppe beachtet werden müssen. Die heutige Welt ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen. Jugendliche wachsen deshalb in der sog. Multioptionsgesellschaft auf. Um nicht ein austauschbares Produkt unter vielen anderen zu produzieren, müssen die wirklichen Wünsche und Bedürfnisse der Teenager eruiert werden. Sie bilden eine wesentliche Grundlage für die Bearbeitung des Jugendmarktes. Der Wunsch nach Selbstfindung bzw. Individualität, nach Zugehörigkeit und Anerkennung und nach Unabhängigkeit prägen die Jugendphase stark. Für das Verständnis der Teenager als Zielgruppe sind aber auch deren Wertpräferenzen wichtig. Freiheit, Freunde bzw. Cliquen, Spass am Leben und Freizeit bilden wesentliche Pfeiler für jugendliche Lebenswelten. Was das Freizeitverhalten im Speziellen betrifft, so lässt sich sagen, dass es vor allem die Freunde, die Musik, der Ausgang und der Sport sind, mit welchen sich die die Jugendlichen viel und oft beschäftigen. Für jugendliche Lebenswelten sind auch die sog. Szenen von Bedeutung. Diese definieren sich meist über Meinungen, Musik und Marken. Aber auch Mode und Sport zählen zu den aktuellen Jugendthemen und prägen Teenager in hohem Masse. Diese Faktoren sind vor allem im Hinblick auf den Kommunikationsaspekt im Marketing-Mix, welcher im fünften Kapitel näher beschrieben wird, von Bedeutung. Vorerst wird im nächsten Schritt auf den Jugendmarkt im Speziellen eingegangen. 10 Jugendmarkt 3 Jugendmarkt 76 Jeder tatsächliche Abnehmer von unternehmerischer Leistung wird als Kunde (i.e.S.) verstanden. Nach Kotler/Bliemel besteht ein Markt aus „allen potenziellen Kunden mit einem bestimmten Bedürfnis oder Wunsch, die willens und fähig sind, durch einen Austauschprozess das Bedürfnis 77 oder den Wunsch zu befriedigen“. Folglich werden auch potenzielle und indirekte Nachfrager, welche durch ihre Kaufentscheidungseinflüsse auf Dritte wirken, als Kunden einbezogen. Der in der vorliegenden Arbeit fokussierte Jugendmarkt besteht folglich aus dem Teil der aktuellen, der indirekten und der potenziellen Kunden, welcher der Jugend angehört und ausserdem in der deutschsprachigen Schweiz lebt. Aufgrund dessen, dass in der Schweiz jedoch praktisch keine 78 jugendrelevanten Studien existieren, wird in der vorliegenden Arbeit z.T. auf deutsche Studien zurückgegriffen. Dies ist insoweit unbedenklich, als dass es keine grundlegenden Unterschiede 79 zwischen Deutschen und Deutschschweizer Jugendlichen gibt. 3.1 Kaufbedürfnisse von Jugendlichen Im Hinblick auf eine erfolgreiche Markenführung auf dem Jugendmarkt müssen vorerst die Kaufbedürfnisse von jugendlichen Kunden ins Auge gefasst werden. Dabei werden insbesondere die Hintergründe des Jugendkonsums, die Konsumentensozialisation der Jugendlichen mit den relevanten Einflussfaktoren und einige wichtige Elemente bzgl. der Kaufentscheidung bzw. des Kaufverhaltens von Teenagern ins Blickfeld gerückt. 3.1.1 Hintergründe des Jugendkonsums Der Konsum dient grundsätzlich der Befriedigung von Grundbedürfnissen, zur Erwirkung von 80 Zugehörigkeit, zur Demonstration von Status und/oder zur Kompensation. Aufgrund der im Jugendalter typischen Bedürfnisse nach Anerkennung, Zugehörigkeit und 81 Individualität sind es bei Teenagern vor allem die Aspekte der Zugehörigkeit, der Demonstration und der Kompensation, welche den Konsum ankurbeln. So nimmt bei Teenagern die Anzahl derjenigen Käufe von Produkten bzw. Marken zu, mit welchen sie Zugehörigkeit zu einer Gruppe vermitteln wollen bzw. Einkäufe, bei denen sie Individualität oder auch sozialen Status beweisen möchten. Bis zu einem Zehntel der von den Jugendlichen Kunden getätigten Käufe sind durch die Kompensation gesteuert. Viele Teenager geben zu, mehr oder weniger häufig Käufe zu tätigen, die eigentlich gar nicht nötig 82 gewesen wären, d.h. sog. irrationale Käufe zu tätigen. Zu diesem Sachverhalt lässt sich Folgendes erläutern: In der Jugendphase findet eine starke Ausdifferenzierung der Persönlichkeit eines Teenagers statt. Eigene Bedürfnis-, Werte- und Normensysteme sowie ethisches und politisches Bewusstsein werden in diesem Zeitabschnitt gebildet. Jugendliche suchen vor allem bei Eltern, Peergroups und bei den Lehrern bzw. mittels Schulnoten nach Aufmerksamkeit, 83 Annerkennung und Wertschätzung. Je geringer diese Dimensionen bei Jugendlichen vorhanden 84 sind, desto höher ist deren Anfälligkeit kompensatorische und demonstrative Käufe zu tätigen. Im Hinblick auf ethische Einschränkungen, vgl. dazu Kapitel 6.2 (Ethische Grenzen), sollten sich Massnahmen zur Bearbeitung des Jugendmarktes auf die ersten drei Kaufmotive, also auf die Bedürfnisbefriedigung, auf den Beitrag zur sozialen Zugehörigkeit und zur Demonstration von Individualität und sozialem Status, beschränken. Jedoch sind auch bei den Motiven der sozialen 11 Jugendmarkt Zugehörigkeit sowie bei der Demonstration von Individualität und sozialem Status ethische Kriterien 85 zu berücksichtigen. Im Folgenden wird die Konsumentensozialisation von Jugendlichen mit ihren Einflussgrössen aufgezeigt. 3.1.2 Konsumentensozialisation Unter Konsumentensozialisation versteht man die „Einführung eines Individuums in die 86 Konsumkultur einer Gesellschaft“. Dabei lernt der Kunde, seine Konsumentenrolle zu spielen und 87 Im Prozess der die Erwartungen, welche die Gesellschaft an ihn stellt, zu erfüllen. Konsumentensozialisation finden Prägungs- und Lernprozesse statt. Als Konsequenz daraus entwickeln sich schon in der Kinder- und Jugendphase Kaufverhaltensmuster und 88 Markenpräferenzen. Individuen lernen neues Verhalten durch Beobachtung vom Verhalten anderer oder aber durch direkte eigene Erfahrung. Beim Lernen durch Beobachtung stehen Kinder und Jugendliche sog. Sozialisationsagenten gegenüber. Diese liefern der jungen Zielgruppe Modelle, an denen sie Konsumentenrollen einüben können. Sozialisationsagenten sind auf der einen Seite: Familie, Schule und Freunde. Sie stehen mit den Jugendlichen in unmittelbarem und persönlichem Kontakt. Andererseits werden sie auch von den Massenmedien (z.B.: Fernsehen, Comic-Hefte, Bücher oder Zeitschriften) in ihrem Konsumverhalten beeinflusst. Die von den Sozialisationsagenten gelieferten Verhaltensmodelle spielen für das Lernen eine vorrangige 89 Rolle. Jedoch sind auch die emotionale Konditionierung und das Lernen durch direkte Erfahrung von grosser Bedeutung. Besonders wenn man bedenkt, dass Jugendliche zunehmend eigene 90 Kauf- und Verwendungserfahrungen tätigen. Durch die emotionale Konditionierung werden den Jugendlichen vor allem durch das Fernsehen Präferenzen für bestimmte Produkte beigebracht. Das eigene Einkommen spielt beim Lernen durch unmittelbare Erfahrung eine wichtige Rolle. Jugendliche sind vermehrt in der Lage, selber über ihr Geld zu verfügen und somit an 91 ökonomischen Austauschbeziehungen teilzunehmen. Für das Konsumverhalten von Erwachsenen sind also in hohem Masse Lernprozesse in der Kindheits- und Jugendphase verantwortlich. Das Konsumentenverhalten ist jedoch auch als Ergebnis von andauernd stattfindenden Erfahrungen zu verstehen. So können bspw. aktuelle 92 Einfüsse Umgestaltungen in den bereits vorhandenen Prädispositionen bewirken. Es ist daher von Interesse, welche relative Bedeutung die Erfahrungen in der Jugendphase für das Konsumverhalten eines Erwachsenen hat. Im Folgenden werden die verschiedenen Sozialisationsagenten aufgezeigt und erläutert, die bzgl. des Konsums auf Jugendliche einwirken. ▪ Sozialisationsagenten Unter Sozialisationsagenten sind Einflüsse zu verstehen, welche auf das Kaufverhalten von Jugendlichen einwirken. Die unten stehende Graphik stellt einige mögliche Sozialisationsagenten und ihren Einfluss auf die Jugendlichen dar. 12 Jugendmarkt Abbildung 2: Beeinflussung Schweizer Jugendlicher im Alter von 13-22 Jahren durch verschiedene Sozialisationsagenten Beeinflussung von Jugendlichen in ihrem Modestil 41 Freunde/ Kollegen 19 Zeitschriften Musiker 9 Videoclips 7 Werbung 6 Schauspieler 5 Sportler 4 Geschwister 4 TV-Moderatoren 2 Modeshows 2 Eltern 1 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 Angaben in Prozent, N=316 Quelle: Radiotele AG (2003), S. 5 Im folgenden Schritt gilt es die verschiedenen Sozialisationsagenten und ihren Einfluss auf das Kaufverhalten zu erläutern. a. Familie In der heutigen Gesellschaft ist ein Wandel in der Familienstruktur als auch im Erziehungsstil zu 93 beobachten. Die klassische Familie (zwei Kinder, Vater berufstätig, Mutter Hausfrau) erodiert. So wachsen, was die Familienstruktur angeht, permanent weniger Kinder in einer „Normalfamilie“ auf. Dafür hat die Zahl der „Ein-Eltern-Familien“ und die Anzahl berufstätiger Mütter zugenommen. Die Folge davon ist die Entstehung von sog. „Satellitenfamilien“. D.h. die Familienmitglieder wohnen zwar noch im selben Haushalt, jeder geht aber seinen eigenen Interessen nach. Der heutige Erziehungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass Eltern der Selbständigkeit ihrer Kinder vermehrt grössere Bedeutung einräumen als früher. Eine Konsequenz hieraus ist, dass sich Kinder und Jugendliche immer früher, selbständiger und selbstbewusster mit dem Konsum und der Werbewelt 94 auseinandersetzen. Die Konsumentensozialisation beginnt folglich bereits im Kindesalter. Durch Erziehungsmassnahmen einerseits und als Modell, an dem Kinder und Jugendliche ihr Konsumverhalten (d.h. ihr Verhalten bei der Produktauswahl und beim Einkauf) lernen andererseits, wirken Eltern auf ihre Kinder ein. Wenn die Eltern ein gleich bleibendes Verhaltensmuster aufweisen und dieses von ihren Kindern leicht beobachtet werden kann, geben die Eltern ein besonders wirksames Modell ab. Leicht zu beobachten ist das elterliche 13 Jugendmarkt Verhaltensmuster, wenn Kinder sie beim Einkauf begleiten. Die Kenntnisse über Produkte, Geschäfte und das damit im Zusammenhang stehende Verhalten, wird somit wesentlich vom 95 beobachtbaren Verhalten der Mutter bestimmt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Produktpräferenzen von Kindern und Jugendlichen oft die Vorlieben der Eltern widerspiegeln. Dies ist besonders bei Produkten der Fall, welche gewohnheitsmässig gekauft werden. Die Produktgewohnheiten werden, ohne grosse Überlegungen zu tätigen, von den Vorbildern übernommen. Im Laufe der Kindheitsphase nimmt jedoch der 96 elterliche Einfluss kontinuierlich ab. So lassen sich bspw. Jugendliche bei ihrem Modestil nur sehr wenig (ca. 1%, wobei zu sagen ist, dass die Stärke der Beeinflussung je nach Produktbereich variiert) beeinflussen. An diese abnehmende elterliche Beeinflussung tritt der Einfluss der 97 gleichaltrigen Freunde. Aber auch andere Sozialisationsagenten wie die Schule und die Medien 98 helfen, die Lücken der klassischen Familie zu füllen. b. Gleichaltrige Wie aus Abbildung 1 und Abbildung 13 ersichtlich wird, haben die gleichaltrigen Freunde (sog. Peers) für Teenager eine sehr grosse Bedeutung. Diese Wichtigkeit der Peergroup nimmt für Jugendliche von dem Moment an zu, bei welchem sie sich von ihren Eltern loszulösen beginnen. Die Gleichaltrigen rücken dann allmählich an 99 die Stelle einer Ersatzfamilie. Der Einfluss, welchen die Peers auf 100 41% der Jugendlichen die Jugendlichen ausüben, ist beträchtlich. lassen sich bspw. in Bezug auf die Kleidungswahl von ihren Altersgenossen beeinflussen. Die Peergroup spielt vor allem auch bei Markenentscheidungen eine wichtige Rolle. In der Jugendphase beginnen die Heranwachsenden 101 ihre eigene Identität und somit auch ihren eigenen Stil zu entdecken und zu entwickeln. Jugendliche wollen ihre Individualität zum Ausdruck bringen, aber gleichzeitig müssen sie sich, um 102 nicht als Aussenseiter zu gelten, der Gruppe anpassen und bestimmte Normen erfüllen. An dieser Stelle wird auf das Kapitel 4 (Positionierung von Marken im Jugendmarkt) verwiesen. c. Schule 103 Jugendliche bleiben tendenziell immer länger im schulischen Ausbildungsprozess, und immer mehr Heranwachsende schliessen die Schule mit einer Matura/einem 104 Abitur ab. Die Höhe der formalen Schulbildung hat somit zugenommen. Das bedeutet, dass Jugendliche in einzelnen Bereichen ein grösseres formales Wissen 105 besitzen als Erwachsene. Klassisches Beispiel für einen solchen Bereich stellt die Technik dar. Auch die kritische Distanz gegenüber Werbung und Wirtschaft im Allgemeinen hat im Jugendsegment zugenommen. Dieser Trend führt dazu, dass Jugendliche an ihre Produkte und Dienstleistungen hohe Ansprüche haben. Diese schulische Beeinflussung löst u.a. markenbewusstes Konsumverhalten der Teenager 106 aus. d. Medien Zu den Sozialisationswirkungen aus der weiteren Umgebung zählen vor allem die 107 elektronischen Medien. Aber auch Printmedien wirken als Sozialisationsagenten. Durch die oben erwähnten Veränderungen des Erziehungsstils und den veränderten Familienstrukturen verbringen Jugendliche den Grossteil ihrer Freizeit (wie auch der 108 Abbildung 13 zu entnehmen ist) mit Medien. Die mediale Beeinflussung prägt das 109 Alltagsleben von Jugendlichen, vermittelt ihnen Handlungsmuster und Normen. 14 Jugendmarkt Zur Auseinandersetzung mit der Welt der Erwachsenen und ebenso zur Etablierung von Jugendkulturen leisten Medien einen wesentlichen Beitrag. Durch ihren Einfluss werden neue 110 Sprachstile und Kommunikationsformen entwickelt. Am Beispiel der Beeinflussung des Modestils (vgl. Abbildung 2) lässt sich das Gewicht, welches auf die Medien fällt, gut verdeutlichen. Bzgl. dieses medialen Einflusses auf das Kaufverhalten der Jugendlichen muss hinzugefügt werden, dass diese immer mehr in der Lage sind, Verkaufsstrategien einzelner Unternehmen zu durchschauen, weil sie mit entsprechenden Medien 111 aufgewachsen sind und dadurch diesbezüglich vertraut sind. Es stellt sich nun die Frage, nach welchen Kriterien Jugendliche ihre Käufe tätigen. Hierauf wird im nächsten Abschnitt eingegangen. 3.1.3 Kaufentscheidung/Kaufverhalten Wenn Jugendliche bzgl. ihrer Kaufentscheidungen bzw. ihres Kaufverhaltens untersucht werden, müssen vier Aspekte hervorgehoben werden. Dies sind zum einen die Elemente des Hedonismus und des Pragmatismus, welche sich in ihrem Verhalten abzeichnen. Zum anderen ist zwischen öffentlichem Konsum und dem Konsum zuhause zu unterschieden. ▪ Hedonismus vs. Pragmatismus Unterschiedliche Lebenseinstellungen und Verhaltensmuster sind prägend für jede Generation. Lebensfreude, Optimismus und Spass steht bei den heutigen Teenagern grundsätzlich im 112 Den Jugendlichen kommt im Mittelpunkt. Genuss hat für sie einen äusserst hohen Stellenwert. Zusammenhang mit dieser Eigenschaft eine besondere Rolle zu, wenn man bedenkt, dass ca. 80% der Neueinführungen auf dem Markt nicht akzeptiert werden. Teenager sind eher bereit als Erwachsene, neue Produkte und Marken auszuprobieren. Ein Produkt oder eine Marke, welche(s) den Jugendlichen gefällt, erhält durch die Macht des Einflusses von 113 Jugendlichen auf Dritte ein besseres Markenimage bei anderen Kunden. Diese Impulse können sich auf die gesamte Kultur 114 auswirken. Diesem hedonistischen Verhalten steht der teilweise stark ausgeprägte 115 Pragmatismus von Heranwachsenden gegenüber. Er manifestiert sich darin, dass Teenager genaue Abwägungen bzgl. des PreisLeistungsverhältnisses der angebotenen Produkte und Marken anstellen. Die Leistungskomponente des Preis-Leistungsverhältnisses stellt sich aber, wie später zu sehen sein wird, nicht nur aus neutralen Sacheigenschaften wie Preis und Qualität zusammen. Vielmehr ist die Leistung häufig auch durch das Ansehen und die Zugehörigkeit, welche durch die Verwendung 116 bestimmter Produkte bzw. Marken erzeugt werden, definiert. Die Unterscheidung, ob Jugendliche ein eher hedonistisches Verhalten aufweisen oder eher einen pragmatischen Ansatz fahren, ist abhängig von Produktbereich und Markenkategorie (vgl. nachfolgende Ausführungen). ▪ Öffentlicher Konsum vs. Konsum zuhause Bei Jugendlichen entscheidet die Einstellung zu den verschiedenen Produktbereichen meist die Frage, ob sie das Produkt bzw. die Marke in der Öffentlichkeit verwenden oder nicht. Bei einer 117 118 Markenverwendung in der Öffentlichkeit handelt es sich meist um High Involvement Produkte, und es kann durch dessen Verwendung zu einer Profilierung kommen oder aber, bei der 15 Jugendmarkt 119 Verwendung der „falschen Marke“, zu einer Ausgrenzung. Für Jugendliche ist es deshalb wichtig 120 zu wissen, welches die „richtigen“ Marken sind, welche auch bei Freunden gut ankommen. Produkte hingegen, welche zuhause verwendet werden, weisen meist ein niedriges Involvement auf. Bei solchen Produkten geht es den Jugendlichen meist um sachliche Eigenschaften wie z.B. 121 Geschmack. Bei solchen Produkten herrscht im Allgemeinen Freiheit von sozialer Kontrolle. Die 122 Teenager verwenden meist diejenigen Marken, welche sie selbst wollen. Es kann jedoch auch passieren, dass sich ein Low Involvement Produkt zu einem High Involvement Produkt wandeln kann. Paradebeispiel hierfür ist die Chipsmarke Pringles: Procter und Gamble schuf mit Hilfe der Werbung für Pringles eine Markenwelt, die sportlich, szenig und cool bei den Jugendlichen wirkte. Die Produktkategorie Chips wird aber normalerweise sehr funktional betrachtet. Wenn jedoch Chips bspw. für eine Party eingekauft werden, kann dieser Bereich durch 123 ein High Involvement geprägt sein. Nähere Ausführungen hierzu werden im nächsten Kapitel gemacht. 3.2 Umsatzpotenziale im Jugendmarkt Im weiteren Verlauf der Arbeit wird der Jugendmarkt bezüglich der Anzahl der Käufer und deren Kaufkraft analysiert. Anschliessend werden verschiedene Produktbereiche auf deren Eignung zur Befriedigung von jugendspezifischen Bedürfnissen ins Auge gefasst. 3.2.1 Anzahl der jugendlichen Käufer in der Schweiz Für Unternehmen gewinnen Jugendliche als eigenständige Zielgruppe immer mehr an Bedeutung. Drei Perspektiven begründen das Attraktivitätspotential von jungen Zielgruppen. Auf der einen Seite stellen Jugendliche interessante aktuelle Käufer dar, da sie eigene finanzielle Mittel besitzen. Andererseits üben sie einen grossen Einfluss auf Kaufentscheidungen in der Familie oder im Freundeskreis aus. Schliesslich können eine frühzeitige Gewinnung jugendlicher Kunden und deren frühzeitige Bindung zur Sicherung zukünftiger Umsätze beitragen. Deshalb sind Jugendliche 124 auch interessante Nachwuchskunden für Unternehmen. Ende des Jahres 2002 lebten in der Schweiz gemäss den aktuellsten Zahlen des Bundesamtes für 125 Statistik: Diese rund 1.298 Millionen Jugendlichen machen im Jahre ▪ 441'881 10-14 Jährige, 2002 ca. 18% der Schweizerischen Gesamtbevölkerung ▪ 424'232 15-19 Jährige und (7'317'873 Menschen) aus. ▪ 431'390 20-24 Jährige. 3.2.2 Kaufkraft ▪ Direkte Kaufkraft Jugendliche verfügen im Laufe der Zeit über immer mehr eigene finanzielle Mittel, über welche sie mehr oder weniger frei entscheiden können. Das Taschengeld oder der eigene Lohn bei bereits berufstätigen Jugendlichen stellen einen Teil des Gesamteinkommens dar. Unregelmässige Geldzuwendungen, so bspw. das Kleingeld, welches von einem Supermarkteinkauf übrig bleibt und Geldgeschenke zum 126 Geburtstag oder zu Weihnachten kommen hinzu. Mit dem monatlich erhaltenen Taschengeld können die Teenager jedoch nur einen Teil ihrer Bedürfnisse befriedigen. Sie üben deshalb (wie im nächsten Abschnitt erläutert wird) einen enormen Einfluss auf 127 Weitere mögliche Einnahmequellen sind familiäre Kaufentscheide aus. 128 Teilzeitjobs. Viele Jugendliche gehen während ihrer Freizeit einem solchen nach, um ihre finanziellen Mittel aufzubessern. 16 Jugendmarkt In Schweizer Haushalten erhalten Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre pro Monat 40 Millionen Franken. Dieser pro Kopf 13-17 18-22 Betrag von CHF 25.- erhöht sich deutlich Gesamt Jahre Jahre mit jedem Altersjahr. Den 13-22 Jährigen (N=315) (N=188) (N=127) stehen mehrheitlich zwischen CHF 5001000.- in Form von Taschengeld zur CHF 0-50 18 2 11 freien Verfügung, wobei auf die 13-17 CHF 51-100 26 5 17 Jährigen durchschnittlich zwischen CHF 51-100.- im Monat fallen. Die 18-22 CHF 101-200 14 6 11 Jährigen besitzen (bedingt durch CHF 201-300 7 8 8 eigenen Lohn in Lehre etc.) deutlich CHF 301-400 7 6 7 mehr: Ihr durchschnittliches monatliches Einkommen beläuft sich auf über CHF CHF 401-500 5 9 6 129 1000.-. Das durchschnittliche CHF 501-1000 25 20 32 monatliche Taschengeld der Teenager CHF > 1000 34 3 16 ist natürlich von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängig. Angaben in Prozent. Interessant ist ferner, dass Jugendliche, welche in städtischen Gebieten Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2003), S. 19 aufwachsen und Westschweizer eher mehr Taschengeld erhalten, als 130 Teenager aus ländlichen Gebieten und Deutschweizer. Auch die Berufstätigkeit der Eltern schlägt sich auf das Taschengeld der Jugendlichen nieder. Teenager, bei welchen beide Elternteile 131 berufstätig sind, erhalten durchschnittlich mehr im Monat. Dies könnte sich im Gedanken einer 132 Fakt ist jedoch, dass die heutigen Kompensation für die Abwesenheit der Eltern begründen. 133 Jugendlichen mehr Geld im Vergleich zu den früheren Generationen besitzen. Durch diese 134 zunehmende direkte Kaufkraft gewinnen bei Teenagern vor allem Markenartikel an Bedeutung. Hierauf wird in 4.2 (Bedeutung von Marken für Jugendliche) näher eingegangen. Tabelle 1: Durchschnittliches Einkommen Der sog. Primärmarkt, auf welchem die Jugendlichen mit ihrem eigenen Einkommen Käufe tätigen, 135 stellt den am wenigsten bedeutenden Markt dar. Beachtlicher ist der Einflussmarkt, welcher im nächsten Punkt erläutert wird. ▪ Indirekte Kaufkraft Eine Besonderheit der Jugendlichen als Zielgruppe ist die Tatsache, dass sie nicht nur direkte sondern auch indirekte Käufer darstellen. In früheren Zeiten lag der Kaufentscheid klar bei den Eltern. Jedoch sind es heutzutage immer 136 häufiger die Kinder, welche bestimmen, was gekauft wird. Jugendliche beeinflussen – wenn sie denn an einem Produkt interessiert sind - in hohem Masse das Einkaufsverhalten der Eltern und entdecken nicht nur neue Marken, sondern empfehlen und setzen diese auch häufig gleich durch. Dies gilt sowohl 137 im Konsumgüterbereich als auch im Gebrauchsgüterbereich. Jugendliche beeinflussen die Kaufentscheidungen der Familie nicht nur bei Produkten, welche sie für sich selbst brauchen, sondern auch bei hochwertigen Gütern wie 138 bspw. beim Auto. Eine Auflistung der Einflüsse auf verschiedene Produkte, ist in nachfolgender Tabelle dargestellt. Bei dieser Untersuchung wurden 402 Deutschschweizer Familien mit total 965 Familienmitgliedern über 10 Jahren befragt. 140 Familienmitglieder waren Kinder über 15 Jahre. Für jede 17 Jugendmarkt untersuchte Produktgruppe oder Dienstleistung schätzte jedes Familienmitglied den eigenen Anteil am Kaufentscheid und denjenigen der anderen Familienmitglieder ein. So konnte gewährleistet werden, dass der Einfluss des Einzelnen nicht nur durch die Selbsteinschätzung ermittelt wurde, sondern auch durch die Bewertung der übrigen Mitglieder bestätigt und abgesichert werden 139 konnte. Beeinflussung elterlicher Kaufentscheidungen von Schweizer Jugendlichen im Alter von 15-19 Jahren Gebrauchsgüter für Bedarf der Eltern Accessoirs/ Spielwaren/ Bekleidung Ausflüge Nahrungsmittel Pflegeprodukte/ Kosmetik Finanzen/ Bildungswesen Abbildung 3: 48 Bildung/Weiterbildung Bankverbindungen Versicherung Kapitalbildung/Vorsorge Haarpflege Gesichtspflege Körperpflege Dekokosmetik Dusch-/Badezusätze Schleckereien Softdrinks Kraftnahrung Konserven/Tiefkühlprodukte Fleisch Frischprodukte Alkohol soft Kaffee Alkohol hart Tagesausflüge Ferien Weekend Sportbekleidung Sportausrüstung<200.-* Sportausrüstung>200.-* Herrenoberbekleidung Damenoberbekleidung Spielwaren>50.-* Spielwaren<50.-* Uhren/Schmuck>200.-* PC, Drucker etc. Unterhaltungselektronik Motorrad Film-/Videokamera Fotoapparate Möbel/Lampen Auto Haushaltgeräte 28 21 20 46 44 44 42 42 47 41 35 32 32 31 28 21 19 50 48 48 51 50 49 43 43 42 41 36 48 44 43 37 36 34 30 24 0 * Angaben in CHF 10 20 30 40 50 Anzahl Jugendliche in %, N=140 Quelle: In Anlehnung an: Tomczak (1997), S. 13 ff. Es wird somit ersichtlich, dass Kinder und Jugendliche bzgl. der elterlichen Kaufentscheidungen in den verschiedenen Produktkategorien erheblich mitwirken. 18 Jugendmarkt Das Mitspracherecht bei Kaufentscheidungen lässt sich zum einen aus der antiautoritären 140 Erziehung und aus der passiven Verweigerung ableiten. Zum anderen sind die heutigen Kids in einigen Bereichen, so z.B. bei PC’s oder auch bei Kosmetikprodukten, besser informiert als ihre 141 Beim Einfluss von Eltern. Sie beraten, informieren und entscheiden deshalb mit. Kaufentscheidungen spielt auch das Alter eine wesentliche Rolle. Je älter die Kinder sind, desto 142 mehr Mühe haben die Eltern ihren eigenen Einfluss beim Kaufentscheid geltend zu machen. Teenager besitzen aber nicht nur einen Einfluss auf Kaufentscheidungen ihrer Eltern, auch Geschwister und der allgemeine Freundeskreis sind von den erheblichen Einflüssen der Jugendlichen nicht verschont. Weil Jugendliche trendsetzend, einflussreich und manchmal sogar 143 manipulativ sind, ist auch denkbar, dass sich „gewöhnliche“ Konsumenten an jugendlichen 144 Konsumstilen orientieren. Die Impulse, welche von der Jugendkultur ausgehen, können sich auf 145 die gesamte Kultur auswirken. Das Kaufverhalten der Jugendlichen strahlt somit auf das Kaufverhalten anderer Kunden aus. Die Einschätzung der Beeinflussung von Jugendlichen auf Dritte stellt sich jedoch als schwierig dar. 146 147 Sie wird auf ca. zwei bis vier Mrd. Franken jährlich geschätzt. Für die Bestimmung der Intensität des jugendlichen Einflusses auf Dritte sind die Art des Produktes, das Produktinteresse, der eigene Anteil an der Verwendung und die finanzielle Beteiligung am Kauf der Jugendlichen 148 massgebend. Hieraus wird ersichtlich, dass Jugendliche nicht nur auf dem Primärmarkt anzutreffen sind, sondern dass sie auch auf dem Einflussmarkt ihre Macht ausüben. Ausserdem sind Teenager Kunden der Zukunft und treten somit ebenfalls auf dem zukünftigen Markt auf. Dieser wird im Folgenden erläutert. ▪ Potenzielle Kaufkraft 149 Schliesslich bilden Jugendliche auch einen zukünftigen Markt. Die Entwicklung und Erfahrungen in der Kindheit und Jugend, so sind sich Verhaltensforscher weitgehend einig, bestimmen zu einem grossen Teil das Handeln von Jugendlichen und später auch das Verhalten im Erwachsenenalter. 150 Durch die Schaffung von permanenten Dies gilt nicht zuletzt auch für das Konsumverhalten. Produktpräferenzen bereits im Jugendalter können Unternehmen die Markentreue von Teenagern 151 und somit auch zukünftige Umsätze sichern. Jugendliche gewinnen somit als Kunden von morgen eine besondere strategische Bedeutung für Unternehmen. Nach dem Eintritt ins Erwachsenenalter stellen sie nämlich Nachwuchskunden mit potenzieller Kaufkraft dar. Es stellt sich jedoch für viele Unternehmen die Frage, ob in die Zielgruppe der Jugendlichen investiert werden soll. Grund für diese Überlegung stellt die Tatschache dar, dass positive Deckungsbeiträge meist erst langfristig, bei Bankprodukten bspw. erst mit durchschnittlich 25 Jahren, möglich werden. Die Auseinandersetzung mit jungen Zielgruppen scheint jedoch, trotz der herrschenden Unsicherheit über zukünftige wirtschaftliche Erfolge, zur Sicherung eines potenziellen 152 Kaufkraftzuflusses wichtig. Der Marken- und Produktspeicher der Jugendlichen wächst nämlich mit den Jahren und bleibt auch meist erhalten. Wer es schafft, Jugendliche an seine Marke zu 153 binden, dem werden diese Kunden auch noch im Erwachsenenalter treu sein. 3.2.3 Einkommensverwendung Folgende Ausführungen geben Auskunft darüber, welche Produktbereiche im Allgemeinen für Jugendliche besonders geeignet sind, ihre Bedürfnisse, welche in 2.3.1 (Bedürfnisse und Werte von Jugendlichen) erläutert worden sind, zu befriedigen. Eine ausführlichere Beschreibung folgt später in 4.3 (Motive bei der Markenwahl). In unten angefügter Abbildung 4 fällt auf, dass Teenager in der Produktkategorie Mode einen Grossteil ihres Geldes ausgeben. Dieser Produktbereich verfügt über eine hohe Symbolwirkung. Durch sie lassen sich die Jugendbedürfnisse nach 19 Jugendmarkt individueller Abgrenzung oder auch nach Gruppenzugehörigkeit ausdrücken. Auch der Musikkonsum stellt eine Besonderheit der jugendlichen Einkommensverwendung dar. Dieser wird von den Jugendlichen u.a. auch als Mittel zur Selbstdarstellung und zur Herstellung von 154 Gruppenzugehörigkeit verwendet. In diesem Bereich wird deshalb ebenfalls viel Geld ausgegeben. Die freizeitbezogenen Dienstleistungen (Ausgang/Bar/Disco) sind im Zusammenhang mit den Bedürfnissen nach Unabhängigkeit, Zugehörigkeit und Ich-Entwicklung für 155 Deshalb wird ebenfalls in diesen Bereich für die Jugendliche auch von grosser Bedeutung. Befriedigung der genannten Bedürfnisse investiert. Die unten angeführte Tabelle gibt einen Überblick über die Ausgaben der Jugendlichen in den verschiedenen Produktbereichen. Abbildung 4: Ausgaben von Schweizer Jugendlichen im Alter von 13-22 Jahren in verschiedenen Bereichen 65 SMS 65 Ausgang/Bar/Disco 64 Kleider/Schuhe 56 Musik-CDs 46 Sparen 41 Kino 39 Essen 35 Mobiltelefonieren 32 Zigaretten/Alkohol 31 Körper- und Haarpflegeprodukte 31 Kosmetikartikel 30 Zeitschriften/Magazine 27 Konzerte 19 Videos/DVDs 17 Sport 12 Sportbekleidung 10 Auto 9 Bücher 8 Computer (Hardware) Sportanlässe 7 Internet surfen 7 7 Anderes 6 Computerspiele 4 Töffli/Velo 4 Drogen 3 MMS 2 Sportgeräte 0 10 20 30 40 50 60 70 Anzahl Jugendliche in %, N pro Item = 316 Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2003), S. 19 20 Jugendmarkt Es wird somit ersichtlich, dass bestimmte Produktbereiche, in denen vergleichsweise viel Geld ausgegeben wird, dazu dienen, verschiedene jugendspezifische Bedürfnisse (dies sind vor allem die soziale Zugehörigkeit, die Individualität und die Unabhängigkeit) zu befriedigen. 3.3 Zusammenfassung Um den Jugendkonsum in seinen Eigenheiten zu verstehen, ist die Kenntnis über dessen Hintergründe von Bedeutung. Der Konsum dient einerseits zur Befriedigung von Grundbedürfnissen und andererseits aber auch zur Erwirkung von Zugehörigkeit, zur Demonstration von Status und/oder zur Kompensation. Ausserdem ist es wichtig, die verschiedenen Einflussfaktoren, welche auf die Jugendlichen einwirken, zu kennen. Bedeutende Komponenten in Bezug auf das Konsumverhalten von Teenagern stellen die Dimensionen Hedonismus vs. Pragmatismus und öffentlicher Konsum vs. Konsum zuhause dar. So weisen Jugendliche je nach Produkt- und Markenkategorie ein anderes Kaufverhalten auf. In diesem Kapitel wird ersichtlich, dass für Markenanbieter grosse Umsatzpotenziale im Jugendmarkt bestehen. Die Bearbeitung des Jugendmarktes ist für eine erfolgreiche Entwicklung und für eine langfristige Erhaltung von Unternehmen in dreifacher Hinsicht erstrebenswert. Erstens können direkt gegenwärtige Umsätze mit dem den Jugendlichen zur Verfügung stehenden Geld erzielt werden. Zweitens können mit der gezielten Bearbeitung des Jugendmarktes zukünftige Umsätze gesichert werden und drittens können indirekte Umsätze mit den von Jugendlichen und 156 dem Jugendimage beeinflussten Kunden erzielt werden. In Bezug auf die Eigenheiten des Jugendkonsums fällt auf, dass vor allem in Bereichen wie Mode, Musik und Freizeit viel Geld ausgegeben wird. Diese Gebiete sind für Jugendliche typischerweise geeignet ihre Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, und Demonstration von Individualität zu befriedigen. 21 Positionierung von Marken im Jugendmarkt 4 Positionierung von Marken im Jugendmarkt Jugendliche leben in der heutigen Gesellschaft in einer Welt, in der Marken durch die wachsende 157 zum Alltag gehören. Marken stellen somit für Jugendliche eine Zahl von Produkten 158 Selbstverständlichkeit dar. Sie werden deshalb auch nicht mehr bewusst wahrgenommen. Die zunehmende Angleichung von Produkten eröffnet aber für Unternehmen die Chance zur 159 Differenzierung ihrer Marke. Es liegt nun an den Unternehmen, ihre Marke mit 160 präferenzprägenden Eigenschaften zu versehen und somit für die Kunden sichtbar zu machen. In einer informationsüberlasteten Gesellschaft können nur Marken mit „Charakter“ am Markt 161 überleben. 4.1 Begriffserklärungen 4.1.1 Begriff Marke Die Marke wird „als ein in der Psyche des Konsumenten und sonstiger Bezugsgruppen der Marke fest verankertes, unverwechselbares Vorstellungsbild von einem Produkt oder einer 162 Dienstleistung“ verstanden. Marken stellen somit Vorstellungsbilder in den Köpfen der Kunden 163 dar und prägen das Wahlverhalten von Konsumenten. 164 Indem Marken Leistungen identifizierbar und differenzierbar machen, ergeben sie einen Nutzen 165 für die Nachfrager, und daraus resultiert ein ökonomischer Wert für ein Unternehmen. Grundlage hierbei bildet die Markenwirkung bei Kaufentscheidungen und Auswahlverfahren von Konsumenten. Der psychologische Zusatznutzen, welcher eine Marke für die Konsumenten stiftet 166 ist von grosser Bedeutung. Marken besitzen auf der einen Seite funktionale und rationale Attribute, auf der anderen Seite haben sie emotionale und psychologische Bilder. Bei den funktionalen und rationalen Eigenschaften der Marke geht es darum, den Nutzen, welche bestimmte Produkteigenschaften mit sich bringen, zu schaffen, zu übermitteln und zu wahren. Der emotionale und psychologische Nutzen der Marke erfordert die 167 Schaffung von Vertrauen, welches von den Konsumenten gefühlt werden soll. Der emotionale Nutzen einer Marke wird häufig durch sog. Markenbilder geschaffen. An dieser Stelle wird auf 5.1.1 (Markenbilder in der Werbung) verwiesen. 4.1.2 Begriff Markenpositionierung „Unter einer Markenpositionierung versteht man die Abgrenzung der eigenen Marke von Konkurrenzmarken. Die gewählten Positionierungseigenschaften müssen dabei den Wünschen und 168 Bedürfnissen der Konsumenten entsprechen und für diese relevant sein.“ Bei der Markenpositionierung geht es demnach um ein Herbeiführen von subjektiven Nutzeneindrücken und um die Unterscheidbarkeit der eigenen Marke von Konkurrenzprodukten. Die Markenpositionierung hat strategischen Charakter, weil sie grundlegend für die Gestaltung des Marketing169 Die Schwierigkeit einer erfolgreichen Markenpositionierung besteht für Unternehmen Mixes ist. darin, dass die heutige Gesellschaft von gesättigten Märkten, immer stärker austauschbar erlebten Produkten und fragmentiertem und hedonistischem Konsumentenverhalten geprägt ist. Im Konsumgüterbereich lässt sich dementsprechend ein kontinuierlicher Rückgang der 170 Markenbindung feststellen. Für eine erfolgreiche Markenpositionierung müssen aus Sicht der Nachfrager wichtige Nutzenmerkmale herangezogen werden. Die gewählten Merkmalsausprägungen müssen von den 22 Positionierung von Marken im Jugendmarkt potenziellen Konsumenten als positiv bewertet werden und zum Erscheinungsbild der Unternehmung passen. Des Weiteren soll eine Beschränkung auf ein oder wenige markante Merkmale und Nutzenkriterien stattfinden. Die gewählte Positionierung soll schliesslich ein eigenes 171 und unverwechselbares Profil gewinnen und somit eine Differenzierung zur Konkurrenz zur 172 Folge haben. Für Unternehmen bereitet die Feststellung, welche wirklichen Wünsche und Bedürfnisse die Kunden bzgl. eines Produkts haben bzw. welche Nutzenmerkmale aus subjektiver Sicht wichtig sind, oft Schwierigkeiten. Die für die Kunden wichtigsten Leistungsmerkmale einer Marke werden von Unternehmen oft unterschätzt und andere, aus Kundensicht weniger wichtige Merkmale, werden vielfach überschätzt. Bei der Markenpositionierung ist es deshalb sehr wichtig, dass die 173 Vorstellungen und Bedürfnisse der Konsumenten bekannt sind. Im Folgenden wird deshalb darauf eingegangen, welche Nutzenmerkmale von Marken für jugendliche Kunden wichtig sind. Aufgrund der dabei gewonnenen Kenntnisse werden Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Markenpositionierung abgegeben. 4.2 Bedeutung von Marken für Jugendliche Durch die steigende direkte Kaufkraft der Teenager gewinnen vor allem Markenartikel bei dieser Zielgruppe an Bedeutung. Um Jugendmarken zu verstehen, muss vorerst der Frage nachgegangen werden, aufgrund welcher Faktoren ihnen die Heranwachsenden Wichtigkeit beimessen. Im weiteren Verlauf der vorliegenden Arbeit wird deshalb auf das Markenbewusstsein und die Präferenzen der Teenager eingegangen. 4.2.1 Markenbewusstsein und Präferenzen Unter Markenbewusstsein wird die Fähigkeit verstanden, Marken sowohl optisch und dem Namen nach zu unterscheiden, als sie auch als verschiedene Markenpersönlichkeiten mit 174 unterschiedlichen Gesichtern zu sehen. Jugendliche weisen durch den hohen Massenmedienkonsum eine grosse Marken- und 175 Produktkenntnis auf, welche jene der Eltern schnell übertrifft. Vor allem bei Produkten, die 176 Jugendliche in der Öffentlichkeit verwenden, weisen sie ein hohes Markenbewusstsein auf. So ist bspw. der Produktbereich Kleidung nicht durchgehend mit einem hohen Markenbewusstsein ausgestattet. Produkte, welche für Dritte nicht direkt einsehbar sind, so z.B. Socken, Handschuhe oder allgemeine Accessoires, werden von den Jugendlichen eher funktional betrachtet. Wenn jedoch genügend finanzielle Mittel vorhanden sind, spielen Marken auch in diesen 177 Bereichen eine wichtige Rolle. Jugendliche sind im Umgang mit Marken kritisch und anspruchsvoll. Sie 178 sind gute Markenkenner mit einem hohen Markenbewusstsein. Gründe hierfür liegen für die Jugendlichen vor allem im Prestige, in der Demonstration von Trendyness, in der Annerkennung und in der Akzeptanz in der Gruppe, welche durch Verwendung bestimmter 179 Marken erreicht werden können. Jugendliche stellen Konsumenten dar, welche genau wissen, was sie wollen und was sie nicht 180 wollen. Sie haben, wie vorher erwähnt, ein hohes Markenbewusstsein und auch stabile 181 Markenpräferenzen. So sind sich die Jugendlichen in den meisten Bereichen einig, welches die 23 Positionierung von Marken im Jugendmarkt „richtigen“ Marken sind. Im Bekleidungsbereich haben bspw. Nike, Adidas, Levi’s und Miss Sixty für 182 Mädchen die Nase eindeutig vorne (vgl. Abbildung 14 im Anhang 1). Im Electronic-Bereich ist vor allem die Handymarke Nokia bei den Jugendlichen äusserst beliebt (vgl. Abbildung 15 im Anhang 1). Eine Besonderheit in diesem Bereich stellt sich durch eine hohe Markentreue dar. Jugendliche sind aber zugunsten eines neueren Produktes bereit, ihre herkömmliche Marke zu verlassen. Die angesagtesten Marken sind in diesem Gebiet 183 deckungsgleich mit den neusten Modellen. 4.2.2 Funktionen von Marken für Jugendliche Marken haben verschiedene Funktionen. Auf der einen Seite beinhalten Marken Orientierungshilfen bei der Auswahl von Produkten (Orientierungsfunktion). D.h. durch eine durch Marken geschaffene erhöhte Markttransparenz ist die Identifizierung von markierten Leistungen für die Nachfrager schneller möglich. Der Such- und Informationsaufwand wird verringert. Weiter erfüllt eine Marke auch die Entlastungsfunktion. Bei einer Zufriedenstellung des Kunden bei einem Markenerstkauf wird bei einem Wiederkauf die Kaufentscheidung erheblich beschleunigt und vereinfacht. Eine dritte Funktion besteht darin, das durch allfällige Informationsdefizite ausgelöste Risikoempfinden der Konsumenten mit einer vertrauenswürdigen Marke zu mindern (Risikominimierungsfunktion). Aufgrund der dadurch geschaffenen Bekanntheit, Kompetenz und Identität einer Marke kann ihr Vertrauen 184 entgegengebracht werden (Vertrauensfunktion). Marken werden aber von Nachfragern auch verwendet, um ihre (Wunsch-) 185 Identität vor sich selbst und vor anderen zum Ausdruck zu bringen. Marken verfügen deshalb neben den genannten Funktionen auch über symbolische, sozial-expressive Funktionen, welche im Folgenden als sog. Aussenwirkung bezeichnet werden. Sie bündeln als Schlüsselinformationen bestimmte kognitive und emotionale Assoziationen der Konsumenten und können aufgrund dieser gebildeten Markenimages nun Demonstrationssowie Anpassungsund 186 Abgrenzungsfunktionen beinhalten. Diese Funktionen sind für Teenager vor allem im Hinblick auf die Markenverwendung von grosser Bedeutung. ▪ Unter der Demonstrationsfunktion einer Marke wird die Darlegung von Aspekten der eigenen Persönlichkeit durch Verwendung einer bestimmten Marke symbolisiert. Es findet somit eine Mitteilung der Konsumenten an die Umwelt statt. Jugendliche bringen durch Verwendung 187 Durch die bestimmter Marken zum Ausdruck, welches ihr ideales oder reales Selbstbild ist. Demonstrationsfunktion einer Marke können sie Individualität und sozialen Status ausstrahlen. ▪ Mit der Anpassungsund Abgrenzungsfunktion bringen Jugendliche ihre 188 zum Ausdruck. Gruppenzugehörigkeit bzw. Abgrenzung zu anderen Gruppen und Mitläufern Marken gehören demnach auch zur äusserlichen Kennzeichnung von verschiedenen 189 Gruppen/Szenen. Die Anpassungs- und Abgrenzungsfunktion von Marken stiftet den Heranwachsenden Hilfe vor sozialem Druck, da in einer Gruppe von gleichaltrigen Teenagern bestimmte Normen, so bspw. die Erforderlichkeit bestimmte Marken zu verwenden, erfüllt werden 190 müssen, um dazuzugehören. Bei diesen sozial-expressiven Funktionen von Marken spielen demnach die typischen JugendBedürfnisse nach Zugehörigkeit, Wertschätzung und Selbstgestaltung, welche in 2.3.1 (Bedürfnisse 191 und Werte von Jugendlichen) erläutert wurden, eine wesentliche Rolle. Da, wie einleitend erwähnt, in der Jugend vor allem die eigene Persönlichkeit und das Selbstwertgefühl noch nicht sehr ausgeprägt sind, suchen die Heranwachsenden in dieser Zeit vielfach durch die Verwendung 192 bestimmter Marken nach Orientierungshilfen und Anerkennung. Ob nun Jugendliche mit der 24 Positionierung von Marken im Jugendmarkt Verwendung bestimmter Marken eher persönlichen Stil demonstrieren wollen oder ob sie Zugehörigkeit erfahren wollen, hängt z.T. mit dem Alter zusammen. Bis etwa 15 Jahre ist für Teenager die Clique sehr wichtig. Sie suchen deshalb eher nach Integration in die Gruppe. Mit zunehmendem Alter jedoch steigt das Bedürfnis, sich zu individualisieren und den eigenen Stil zu 193 beweisen. Im Folgenden werden ausgewählte Produktkategorien auf Kaufmotive von Jugendlichen geprüft. Dabei wird auf die spezifischen Markentreiber von verschiedenen Produktkategorien bzw. unterschiedlichen Marken eingegangen. Anschliessend werden die optimalen Positionierungen der verschiedenen Markenkategorien aufgezeigt. 4.3 Motive bei der Markenwahl Ob nun eine Marke von den Jugendlichen als „cool“ oder „uncool“ gewertet wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So beurteilen Teenager Marken oft dahingehend, ob diese witzig „rüberkommen“ und eine gewisse Bekanntheit besitzen oder ob sie eher normal, altmodisch oder 194 Wie in nachfolgenden Ausführungen zu sehen sein wird, muss jedoch gar dümmlich wirken. zuerst zwischen verschiedenen Markenkategorien unterschieden werden. Denn nicht alle Marken haben denselben Anforderungen zu genügen. 4.3.1 Motive zwischen verschiedenen Produktkategorien In der Jugendstudie „Bravo Faktor Jugend 6: Lebenswelten und Konsum“ von Iconkids & Youth in München, welche im Auftrag von der Bauer Media KG durchgeführt wurde, sind über 500 Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren zum Thema Konsum und Marken befragt worden. Eine Auswahl der wichtigsten Produktbereiche und Marken wurde in der Studie untersucht, um ein möglichst gutes Abbild der jugendlichen Konsumwelt darzustellen. Um herauszufinden, welches die wichtigen Kriterien für den Kauf einer Jugendmarke sind, konnten die von Iconkids & Youth befragten Teenager 20 Punkte auf verschiedene Kaufmotive verteilen. Dies wurde in insgesamt 13 195 Produktbereichen durchgeführt. Die Ergebnisse aller Bereiche wurden zusammengefasst und es resultierte ein Benchmark, der ein generelles Anforderungsprofil der Jugendlichen an „ihre“ Marken 196 darstellt. 25 Positionierung von Marken im Jugendmarkt Abbildung 5: Benchmark für Jugendmarken Eine erfolgreiche Marke im Jugendmarkt … Benchmark aus 13 Produktbereichen sieht besonders gut aus 2.4 verwenden auch die eigenen Freunde 2.2 bietet gute Produkteigenschaften 3.2 beweist persönlichen Stil 2.2 ist in und trendy 2.1 bietet was Vernünftiges fürs Geld 2.6 passt bei allen Gelegenheiten 1.8 damit kann man ein bisschen angeben 1.1 ist für bestimmte Gelegenheiten 1.2 gefällt allen Jugendlichen 1.3 Durchschnitt 2.0 Alle Befragten, n = 525/Mittelwerte aus der Vergabe von jeweils 20 Punkten für 13 Produktbereiche Quelle: Iconkids & Youth (2002), S. 21, online Aus obiger Graphik wird ersichtlich, dass im Allgemeinen gute Produkteigenschaften und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis einer Marke für Teenager wichtig sind. Dieses Kaufmotiv spielt vor allem bei schon etwas älteren Jugendlichen eine grössere Bedeutung. Mit zunehmendem Alter wird mehr 197 auf Produkteigenschaften geachtet. Ausserdem soll das Produkt gut aussehen und dem Trend 198 entsprechen. Dieser Aspekt steht vor allem bei den Jüngeren besonders im Vordergrund. Wichtig ist aber auch, dass die eigenen Freunde die Vorliebe für die Marke teilen. Wenn eine Marke von der Peergroup isolieren würde, wird sie von den Jugendlichen nicht akzeptiert. Was jedoch Teenager denken, die nicht zum Freundeskreis gehören, fällt für die Markenwahl nicht gross ins Gewicht. Anhand dieser Resultate und im Zusammenhang mit den in 4.2.2 erläuterten Funktionen von Marken für Jugendliche, lassen sich drei Elemente, die für Teenager in Bezug auf die Markenwahl von Bedeutung sind, definieren: ▪ Emotionale Nähe, Aussenwirkung und Pragmatismus Vor allem das emotionale Involvement, welches auch als emotionale Nähe bezeichnet werden 199 200 kann, ist für die Markenwahl der jugendlichen Kunden entscheidend. Es sind persönliche Werte, Motive und Einstellungen, welche stark mit dem emotionalen Involvement 201 Unter emotionaler Nähe wird die Nähe zur eigenen Persönlichkeit zusammenhängen. 202 verstanden, mit welcher bestimmte Marken von Jugendlichen erlebt werden. Aus der Bravo Faktor Jugend Studie von Iconkids & Youth über die Lebenswelten und den Konsum von Jugendlichen sind folgende Merkmale bzgl. der emotionalen Nähe ersichtlich geworden: Produkte, die mit Mode und Musik zu tun haben, geniessen typischerweise eine hohe emotionale Nähe. Solche Produkte werden von den Jugendlichen beinahe mit derselben psychologischen 26 Positionierung von Marken im Jugendmarkt Nähe eingestuft, wie die besten Freunde und die Familie. Produkte aus diesem Bereich helfen fundamentale Bedürfnisse von Jugendlichen beim Erwachsenwerden zu befriedigen. In den Bereichen Handy und Handynetze ist der Spass an der Sache wichtiger. Sie sind nur Mittel zum (wichtigen) Zweck und besitzen deshalb nur eine mittlere emotionale Nähe. Am pragmatischsten werden Esswaren und Getränke beurteilt. In diesen Bereichen wird im Allgemeinen keine emotionale Nähe zu 203 den Produkten erwartet. Der Kauf von Angeboten mit grosser emotionaler Nähe wie bspw. Kleidung bereitet den Nachfragern Freude und befriedigt persönliche Lustbedürfnisse. Jedoch ist mit einem solchen Kauf auch ein soziales Risiko verbunden, da durch die Demonstrationsfunktion beim Konsum solcher Angebote, Hinweise auf die 204 Persönlichkeit des Konsumenten abgegeben werden. Somit wird ersichtlich, dass die sog. Aussenwirkung (wie bereits in 3.1.3 (Kaufentscheidung/Kaufverhalten) erläutert) auch eine tragende Rolle bei der Markenwahl spielt. Sie gibt an, in welchem Masse Marken von Jugendlichen verwendet werden, um sich in der Peergroup zu positionieren (Integration) oder 205 Typischerweise weisen Marken, welche in sich von anderen abzugrenzen (Individualisierung). der Öffentlichkeit verwendet werden eine hohe Aussenwirkung auf. Demgegenüber stehen jene Marken, welche zuhause verwendet werden. Bei ihnen machen sich die Jugendlichen im Allgemeinen keine Gedanken über die Aussenwirkung. Die Bravo Faktor Jugend Studie von Iconkids & Youth zeigt, dass Produktbereiche wie Handygeräte, Handynetze und Taschen/Rucksäcke von den Jugendlichen im Allgemeinen verwendet werden, um sich in eine bestimmte Gruppe anzupassen und sich somit in diese zu integrieren. Die Verwendung bestimmter Marken in den Bereichen Mode, Make-up, Düfte und Musik-CDs wird vielfach dazu benutzt, um die eigene Persönlichkeit auszudrücken und sich damit zu individualisieren. Man möchte sich in diesen Produktbereichen tendenziell eher abgrenzen. Ganz anders sieht das bei den Produktbereichen wie Süssigkeiten und Chips aus. Bei deren Verwendung werden im Allgemeinen 206 keine Gedanken über die Auswirkungen gefasst. Ein dritter Faktor, welcher bei 207 der Markenwahl von Jugendlichen ergänzend wirkt , stellt die Preiskomponente dar. Wie bereits in 3.1.3 (Kaufentscheidung/Kaufverhalten) erwähnt, handeln Teenager in manchen Produktbereichen sehr pragmatisch. 27 Positionierung von Marken im Jugendmarkt Abbildung 6: Aussenwirkung von Produkten Aussenwirkung von Produkten Chips 8 Süssigkeiten/Schokoriegel 8 25 67 29 40 12 Softdrinks 47 49 17 Handy-Netze 34 53 30 Handys 49 Schuhe 18 29 43 Duft 29 43 8 39 9 52 Musik-CDs Make-up- und Schminkprodukte* 54 29 Deos Körper- und Haarpflegeprodukte 0% 20% Eigenen Stil zeigen 41 30 34 31 40% InBetweens 37 31 36 Haarstyling 4 35 32 Ego Sings 19 27 61 Mode, Kleidung Shared Basics 24 50 27 Taschen/Rucksäcke Functional Standards 63 60% Dazugehören 80% 100% Keine Gedanken machen Alle Befragten, n = 525/ Angaben in Prozent/ * nur Mädchen befragt, n = 256 Quelle: In Anlehnung an: Iconkids & Youth (2002), S. 28, online Aus obiger Graphik wird ersichtlich, dass der jugendliche Produktemix unterschiedliche Grundbedürfnisse befriedigt. Jugendliche setzen ihre Schwerpunke in der Vielfalt von Produkten auf dem Markt individuell unterschiedlich. Jedoch wird bei den meisten Produktbereichen ein Minimum an emotionaler Nähe gefordert. Aus den beschriebenen drei Treibern der Markenwahl bei 208 Jugendlichen können vier verschiedene Kategorien gebildet werden: 209 ▪ Ego Signs Ego Signs zeichnen sich durch eine grosse emotionale Nähe und die Wichtigkeit der Trendyness 210 Jugendliche erwarten von Ego Signs ein gutes Produktdesign und verwenden diese aus. 211 hauptsächlich zur Selbstdarstellung , d.h. um persönlichen Stil zu beweisen und um sich zu 212 individualisieren. Diese Markenkategorie weist somit eine hohe Aussenwirkung auf. Im Bereich 213 der Ego Signs weisen Jugendliche eine höhere Preistoleranz auf als in anderen Bereichen. Sie 28 Positionierung von Marken im Jugendmarkt sind öfters bereit etwas mehr für ein solches Produkt auszugeben. Ein gutes Preis-Leistungs214 verhältnis ist für Jugendliche bei Ego Signs nicht sehr wichtig. Produktbereiche, die Ego Signs darstellen, sind typischerweise Mode (für Dritte leicht sehbar), 215 Schuhe, Musik-CDs, Make-up und Düfte. 216 ▪ Shared Basics Zu den Shared Basics gehören Produktbereiche, die eine mittlere emotionale Nähe aufweisen, 217 jedoch, anders als die Ego Signs, zur Befriedigung universeller Grundbedürfnisse dienen. 218 Bzgl. Aussenwirkung geht es den Jugendlichen in dieser Kategorie vor allem um Zugehörigkeit und Anlehnung an den Mainstream. Produkte der Shared Basic Kategorie können als Schutz vor 219 sozialem Druck verwendet werden. Im Unterschied zu den Ego Signs sind die Jugendlichen in 220 dieser Kategorie preissensibler und achten eher auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Beispiele für typischerweise den Shared Basics zugeordnete Produktbereiche sind Taschen/ 221 Rucksäcke und Handys. 222 ▪ Functional Standards Bei den Functional Standards geht es nicht mehr um emotionale Nähe und Aussenwirkung. D.h. Jugendliche fühlen sich mit der Marke nicht persönlich verbunden und machen sich im Allgemeinen 223 Hier steht der Produktnutzen im Vordergrund. Das keine Gedanken über die Aussenwirkung. Produkt muss durch seine Produkteigenschaften als solche überzeugen. Zu dieser Gruppe werden bspw. Süssigkeiten, Chips und Softdrinks eingeteilt, da Jugendliche diesen Bereichen relativ neutral gegenüberstehen. Diese Kategorie der Functional Standards steht als Ausdruck von jugendlichem Pragmatismus. Es geht hier vor allem um ein gutes Preis224 Leistungsverhältnis. Diese erwähnte Einteilung anhand der drei Treiber emotionale Nähe, Aussenwirkung und PreisLeistungsverhältnis ist jedoch nicht immer eindeutig möglich. Deshalb existiert eine vierte Markenkategorie: die In-Betweens. ▪ In-Betweens Im Bereich der In-Betweens wird der Zweck des Produktes bzw. der Marke von den Jugendlichen ganz unterschiedlich gesehen. Die persönlichen Präferenzen schwanken in diesem Bereich sehr 225 stark. Gute Produkteigenschaften und das Preis-Leistungsverhältnis spielen jedoch in dieser Kategorie immer eine Rolle. Beispiele für schwer zuordenbare Produktbereiche sind Körper-/ Haarpflege, Deos oder Haarstyling. Am Beispiel der In-Between Kategorie „Deos“ lässt sich genauer erklären, was hiermit gemeint ist: Jugendliche, die den Sinn der Deo-Verwendung darin sehen, eigenen Stil zu beweisen, möchten auch ein markantes Produkt, sowohl im Design als auch im Duft. Wer nun aber mit einem Deo Zugehörigkeit zu einer Gruppe demonstrieren will, möchte sich mit dem Produkt im eigenen Freundeskreis brüsten können. Für Jugendliche jedoch, die sich keine grossen Gedanken über den Zweck eines Deos machen wollen, wünschen ein Produkt, das 226 wirkt, immer passt und allen Teenagern gefällt. Aufgrund der schweren Zuordenbarkeit der In-Betweens wird im weiteren Verlauf der Arbeit nur auf die Kategorien der Ego Signs, der Shared Basics und der Functional Standards eingegangen. Die unterschiedlichen Markenkategorien (exkl. In-Betweens) können anhand folgender Graphik zusammengefasst werden: 29 Positionierung von Marken im Jugendmarkt Abbildung 7: Markenkategorien im Überblick Emotionale Nähe Bekleidung Düfte und Make-up Musik-CDs grosse Handygeräte Rucksäcke/Taschen mittlere Shared Basics Handynetze Chips Süssigkeiten Softdrinks kleine Ego Signs Functional Standards Aussenwirkung keine Integration Individualität Quelle: Eigene Darstellung Die Kenntnis der Einteilung in die Kategorien Ego Signs, Shared Basics, Functional Standards und In-Betweens ist für eine erfolgreiche Markenpositionierung im Jugendmarkt wichtig. Aus obiger Abbildung wird deutlich, dass den verschiedenen Markenkategorien bestimmte Produktkategorien zugeordnet werden können. Im Folgenden soll gezeigt werden, dass Produkte, die typischerweise in eine der oben definierten Markenkategorien fallen, durch eine gezielte Positionierung auch aus diesen ausbrechen können. 4.3.2 Motive innerhalb ausgewählter Produktkategorien Das Marktforschungsinstitut Iconkids & Youth hat im Jahre 2002 eine sog. Markentreiberanalyse in den Bereichen Mode/Bekleidung, Schuhe, Softdrinks, Handys und Mobilfunknetze durchgeführt. Dabei wurden je Produktbereich Marken, welche gemäss obiger Einteilung den verschiedenen Kategorien zugeordnet sind, auf Treiber für den Markenkauf geprüft. Auch hier konnten Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren Punkte auf verschiedene Kaufmotive verteilen. Jenem Motiv, welches die grösste Bedeutung für den Markenkauf hat, wurde am meisten Punkte zugewiesen. In vorliegender Arbeit werden verschiedene Marken in den Produktbereichen Mode/Bekleidung und Softdrinks beispielhaft für andere Produktkategorien bzgl. ihrer Treiber aufgezeigt. ▪ Markentreiberanalyse an Beispielen aus dem Produktbereich Mode/Bekleidung (für 227 Mädchen) Obwohl oben gezeigt wurde, dass der Kleidungsbereich typischerweise zu den Ego Signs gehört, lassen sich innerhalb des Produktbereiches unterschiedliche Markenkategorien definieren. Die drei untersuchten Marken im Modebereich für Mädchen sind Miss Sixty, H&M und C&A. 30 Positionierung von Marken im Jugendmarkt Abbildung 8: Markentreiberanalyse am Beispiel Mode (für Mädchen) Eine erfolgreiche Marke im Jugendmarkt … Miss Sixty H&M C&A Ego Sign n = 204 Index: 100 Shared n = 245 Index: 100 Functional n = 252 Index: 100 sieht besonders gut aus 120 63 90 95 95 85 93 119 beweist persönlichen Stil 120 95 80 ist in und trendy 105 118 73 80 110 150 verwenden auch die eigenen Freunde bietet gute Produkteigenschaften bietet was Vernünftiges fürs Geld 117 passt bei allen Gelegenheiten 100 95 150 damit kann man ein bisschen angeben 123 69 69 ist für bestimmte Gelegenheiten 85 92 131 gefällt allen Jugendlichen 93 100 87 Alle Kennerinnen der jeweiligen Marke/Indexvergleich mit der Markenbenchmark Quelle: Iconkids & Youth (2002), S. 40, online Aus der oben angeführten Graphik wird ersichtlich, dass Miss Sixty ein sehr modisches Image geniesst und von den befragten Teenagern hauptsächlich gekauft wird, um persönlichen Stil zu 228 zeigen und um sich mit der Marke brüsten zu können. Miss Sixty Produkte sind aber eher teurer als die anderen Produkte. Da die Heranwachsenden bei dieser Marke tendenziell auch weniger auf 229 den Preis achten, ist sie in die Kategorie der Ego Signs zuzuordnen. Die Kleidermarke C&A zeichnet sich dadurch aus, dass die Kategorien „bietet was Vernünftiges fürs Geld“ und „passt bei allen Gelegenheiten“ um je 50 Punkte über dem Durchschnitt liegt. D.h. C&A steht für Jugendliche hauptsächlich für gute Qualität zu günstigen Preisen und stellt somit eine Marke der Kategorie Functional Standards dar. Die Kleidermarke H&M gehört der Kategorie der Shared Basics an, da sie von den Jugendlichen als in und trendy gesehen wird aber zugleich ein gutes Preis-Leistungs230 Verhältnis aufweist. 231 ▪ Markentreiberanalyse an Beispielen aus dem Produktbereich Softdrinks Der Bereich der Softdrinks gehört typischerweise den Functional Standards an. Jedoch lassen sich auch hier unterschiedliche Markenkategorien innerhalb des Bereiches feststellen. Bei den Softdrinks wurde eine Markentreiberanalyse für die Produkte Red Bull, Coca Cola und Fanta durchgeführt. 31 Positionierung von Marken im Jugendmarkt Abbildung 9: Markentreiberanalyse am Beispiel Softdrinks Eine erfolgreiche Marke im Jugendmarkt … Red Bull Coca Cola Fanta Ego Sign Shared Basics n = 262 Index: 100 Functional Standard n = 262 Index: 100 n = 253 Index: 100 113 106 88 verwenden auch die eigenen Freunde 95 127 114 bietet gute Produkteigenschaften sieht besonders gut aus 71 123 117 beweist persönlichen Stil 121 58 68 ist in und trendy 146 104 83 bietet was Vernünftiges fürs Geld 64 95 118 passt bei allen Gelegenheiten 57 104 104 damit kann man ein bisschen angeben 192 67 83 ist für bestimmte Gelegenheiten 114 50 86 86 114 107 gefällt allen Jugendlichen Alle Kenner der jeweiligen Marke/Indexvergleich mit der Markenbenchmark Quelle: Iconkids & Youth (2002), S. 42, online 232 Mit obiger Graphik wird ersichtlich, dass die Marke Red Bull ein Ego Sign darstellt. Es wird von Teenagern getrunken, um persönlichen Stil zu beweisen und weil das Getränk in und trendy ist. Ausserdem wollen Jugendliche mit Red Bull gegenüber anderen Jugendlichen etwas angeben. Coca Cola hingegen gehört zu der Kategorie der Shared Basics. Es schmeckt allen Jugendlichen und wird auch im Freundeskreis geschätzt. Dieses Getränk passt bei allen Gelegenheiten und ist auch trendy. Im Unterschied zu Red Bull aber achten die Jugendlichen bei Coca Cola eher auf ihr Geld. Bei der letzten untersuchten Getränkemarke Fanta ist es vor allem der gute Geschmack und das Preis-Leistungs-Verhältnis, welche die Jugendlichen, falls die Marke auch in der Clique akzeptiert ist, überzeugen. Fanta ist deshalb als Functional Standard einzuordnen. 4.3.3 Folgerung Aus obigen Ausführungen wird ersichtlich, dass es keinen „Königsweg“ zur Schaffung einer 233 Für erfolgreichen Jugendmarke gibt. Vielmehr führen meist verschiedene Wege zum Erfolg. jeden Produktbereich sind andere Markentreiber typisch. Hinzu kommt, dass auch innerhalb der verschiedenen Produktbereiche unterschiedliche Strategien zum Erfolg führen können. Wer Jugendliche demnach als Zielgruppe gewinnen will und von seiner Marke zu überzeugen versucht, 234 muss sich insbesondere über seine eigenen Stärken und Schwächen im Klaren sein. In der Kategorie der Ego Signs muss nämlich damit gerechnet werden, dass mit dem Angebot nicht alle Jugendlichen erreicht werden können, da diese Kategorie stark polarisiert. Ausserdem herrscht für Unternehmen das Risiko, bei mangelnder Dynamik und Potenzial nicht dauernd auf dem aktuellsten Stand des Trends zu sein. Folge hiervon wäre ein Verlust der Glaubwürdigkeit 235 gegenüber Jugendlichen. Die Marke wäre fortan out. Für eine erfolgreiche Positionierung von Marken bei Teenagern sollten sich also vorerst folgende 236 Fragen gestellt werden: ▪ Sollte eine Marke eher den pragmatischen Nutzen oder die emotionale Nähe für Jugendliche in den Vordergrund stellen? 32 Positionierung von Marken im Jugendmarkt ▪ Hat eine Unternehmung genug Dynamik und Potenzial, um die Marke ständig auf dem neusten Stand zu halten, damit sie eine bestimmte Trendyness ausstrahlt? Oder sollte die Marke lieber zeitlose Jugendbedürfnisse befriedigen? ▪ Ist es der Marke möglich, die Masse der Teenager zu erreichen oder sollte sie lieber ein kleines, aber feines Segment bedienen? Haben sich Antworten auf diese Fragen finden können, lässt sich die eigene Marke einem der oben beschriebenen Markenkategorien zuordnen und entsprechend positionieren. Anhand der bis jetzt erarbeiteten Ergebnisse werden im Folgenden die Anforderungen für eine erfolgreiche Positionierung der verschiedenen Markenkategorien abgeleitet. 4.4 Positionierungsstrategien der verschiedenen Markenkategorien Wie den obigen Ausführungen entnommen werden kann, haben Jugendliche unterschiedliche Anforderungen an die verschiedenen Marken. So können sich Marken durch eine gezielte 237 Ansprache von jugendlichen Grundbedürfnissen als „Vertraute“ der Teenager positionieren. Gemäss obigen Ausführungen sind es in der Kategorie der Ego Signs eher die Bedürfnisse nach Individualisierung und Abgrenzung zur Masse, welche bei der Verwendung dieser Marken in den Vordergrund treten. Demgegenüber stehen die Shared Basics. Sie sprechen die typischen Jugendbedürfnisse der Integration in und Zugehörigkeit zur Gruppe an. Bei der Kategorie der Functional Standards rückt der jugendliche Pragmatismus in den Vordergrund. Im folgenden Abschnitt wird gezeigt, wie mittels gezielter Positionierungsstrategien aus den durch die Produktbereiche vorgeschriebenen Markenkategorien ausgebrochen werden kann. In diesem Zusammenhang werden anhand der bisher erarbeiteten Ergebnisse konkrete Anforderungen an eine erfolgreiche Positionierung der verschiedenen Markenkategorien bei Teenager abgeleitet. 4.4.1 Positionierung von Ego Sign Marken Wie bereits erwähnt, stellt der gut sichtbare Tabelle 2: Brand Facts von Miss Sixty und Bekleidungsbereich typischerweise die Ego Sign Red Bull Kategorie dar. So ist auch die Marke Miss Sixty in Ego Signs diesem Bereich anzuordnen (vgl. unter 4.3.2 (Motive Miss Red innerhalb ausgewählter Produktkategorien) die Sixty Bull Markentreiberanalyse aus dem (N=204) (N=253) Produktbereich Mode/Bekleidung). Der Getränkebereich wird generell Markenbekanntheit 80 97 der Markenkategorie der Functional 13 13 Standards zugeordnet. Durch die Erste Wahl Besonderheit der Eigenschaften, Im engeren Relevant 36 37 welche Red Bull in seiner Markenkommunikation Set umsetzt (Individualität, Innovation, Kompetenz und 238 Nonkonformismus) , hat es dieses EnergieGetränk geschafft, in die Ego Sign Kategorie zu Angaben in Prozent gelangen. Auch Red Bull wird, wie Miss Sixty, von Quelle: In Anlehnung an Iconkids & Youth den Teenagern verwendet, um eigenen Stil zu (2002), S. 41 und S. 43, online zeigen. Die kleine Anzahl von nur 13% der befragten Teenager, welche die beiden Marken auf dem ersten Platz in ihrer Auswahl haben und die 239 Tatsache, dass sie sich trotzdem bei 36% bzw. 37% im Relevant Set befinden, zeigen, dass diese Marken polarisieren. Denn nur knapp die Hälfte der Jugendlichen bevorzugen diese Marken 33 Positionierung von Marken im Jugendmarkt in irgendeiner Form. Es wird somit ersichtlich, dass Teenager eine Ego Sign Marke nicht unbedingt haben müssen, wenn sie aber jemand verwendet, erreicht dieser einen positiven Effekt bei den 240 anderen Jugendlichen. Kriterien, welche aus jugendlicher Sicht wichtig und positiv wirken, stellen in dieser Kategorie die Trendyness und die Chance zur Individualisierung dar. Für eine erfolgreiche Positionierung von Ego Signs müssen deshalb die emotionale Nähe und das damit verbundene Bedürfnis zur Individualisierung Vorrang haben. Diese Markenkategorie muss mit einem Image ausgestattet sein, welches dem Selbstbild von Jugendlichen entspricht. Ein Ego Sign muss sich somit über Lebenswelten positionieren, sodass sich Jugendliche, für welche die Marke gedacht ist, mit dieser stark identifizieren können. Die Trendyness, welche in dieser Kategorie nicht fehlen darf, muss so in den Vordergrund gestellt werden, indem eine gewisse Einzigartigkeit dieser Marken nach aussen kommuniziert wird. Auch das Element der „Schrägheit“ ist bei dieser Markenkategorie erfolgsversprechend. Jugendliche wollen bei Ego Sign Marken das Gefühl haben, dass sie durch 241 deren Verwendung etwas Besonderes und Einzigartiges besitzen bzw. sind. Für diese durch die Markenverwendung erlangte Anerkennung sind sie gerne bereit, tiefer in die Tasche zu greifen. Das Preisniveau ist in diesem Bereich deshalb höher anzusetzen. In der Kategorie der Ego Signs besteht jedoch die Gefahr, dass aufgrund der in der Jugendphase schnell wechselnden Selbstbilder der Heranwachsenden und somit auch Trends die Marken242 bevorzugung plötzlich nicht mehr gegeben ist. 4.4.2 Positionierung von Shared Basic Marken Der Bekleidungsbereich ist, wie schon erwähnt, typischerweise den Ego Signs zuzuordnen. Im Falle von H&M hat sich die Marke Shared Basics durch das niedrige Preisniveau zu einer Marke für alle entwickelt, mit Coca H&M welcher man auch persönlichen Stil Cola (N=245) (N=262) zeigt. H&M stellt somit ein Shared Basic dar. Auch im Markenbekanntheit 96 100 Getränkebereich (generell Functional Standard) hat man sich Erste Wahl 31 58 bei Coca Cola stark an den Mainstream Im engeren Relevant 47 35 angelehnt und dadurch eine Shared Basic Marke Set geschaffen. Dies wird verdeutlicht, wenn man sich die Zahlen in nebenstehender Tabelle vor Augen führt: Bei 31% bzw. 58% der befragten Angaben in Prozent Jugendlichen fällt die erste Wahl auf diese Quelle: In Anlehnung an Iconkids & Youth Marken, und bei 47% bzw. 35% fallen sie in die (2002), S. 41 und S. 43, online engere Auswahl. Dies sind 78% bzw. 93% der Teenager, welche die Marken in irgendeiner Form bevorzugen. Shared Basics als Marken „für jedermann“ ermöglichen praktisch allen, ihren eigenen Stil zu demonstrieren. Die Beispielmarken H&M und Coca Cola stellen Marken dar, die jedem Geschmack entsprechen. Sie begleiten Teenager durch ihre ganze Jugend. Tabelle 3: Brand Facts von H&M und Coca Cola Marken in der Shared Basics Kategorie setzen auf jugendliche Emotionalität und damit persönliche Nähe zur Marke, aber gleichzeitig auch auf Mainstream. In der Kategorie der Shared Basics sollen die jugendspezifischen Bedürfnisse nach 34 Positionierung von Marken im Jugendmarkt Zugehörigkeit befriedigt werden. Der aus Sicht der Jugendlichen wichtige Aspekt der Integration sollte deshalb bei Shared Basics bei der Positionierung berücksichtig werden. Der „coole“ Mainstream, mit dem man immer richtig liegt, muss in den Vordergrund gestellt werden. Shared Basics dürfen nicht zu trendy wirken und nicht zu sehr auffallen. Sie dürfen deshalb keine extremen Lebenswelten kommunizieren. In dieser Kategorie kann aber durchaus mit Versatz243 stücken gearbeitet werden. Damit besteht die Möglichkeit, einen positiven Szene-Spin für die eigene Marke, die eher auf die Masse ausgerichtet ist, zu erreichen. So platzierte bspw. Procter & Gamble in den Werbespots von Pringles eine Halfpipe in den Hintergrund des Geschehens. Die HipHop-Szene (welcher nur wenige Teenager richtig angehören, aber von mehr als einem Drittel der Jugendlichen als sympathisch angesehen wird) wurde mit diesem Element sehr dezent 244 Pringles, welche typischerweise eine Functional Standard Marke darstellen, avandargestellt. 245 cierte durch diese Werbemassnahmen zum Shared Basic. Ein weiterer Punkt, welcher für die Positionierung massgeblich ist, stellt die Preiskomponente dar. Da Teenager in diesem Bereich, wie bereits erwähnt, eher auf den Preis achten, sollte dieser nicht zu hoch anfallen. 4.4.3 Positionierung von Functional Standard Marken Die Getränkemarke Fanta und die Kleidermarke C&A (typischerweise Ego Sign) werden von den Jugendlichen beide wegen der Bevorzugung der sachlichen Eigenschaften verwendet. Verdeutlicht wird die Zugehörigkeit zur Kategorie der Functional Standards durch die Zahlen in nebenstehender Tabelle: Nur bei 3% bzw. bei 9% fallen diese Marken in die erste Wahl. Bei immerhin 34% bzw. 59% liegen sie jedoch im Relevant Set. Es wird somit ersichtlich, dass es Jugendlichen bei bestimmten Marken reicht, gute Qualität zu vernünftigen Preisen zu erhalten. Tabelle 4: Brand Facts von C&A und Fanta Functional Standards C&A Fanta (N=252) (N=262) Markenbekanntheit 98 100 Erste Wahl 3 9 Im engeren Relevant Set 34 59 Angaben in Prozent Quelle: In Anlehnung an Iconkids & Youth (2002), S. 41 und S. 43, online Die Markentreiberanalyse hat gezeigt, dass in der Functional Standard Kategorie nicht auf emotionale Nähe gesetzt wird. Vielmehr werden hier gute Produkteigenschaften zu einem vernünftigen Preisniveau in den Vordergrund gestellt. Jugendliche, welche diese Marken kaufen, machen sich prinzipiell keine Gedanken über deren Aussenwirkung. Vielmehr werden sie aufgrund ihrer guten Produkteigenschaften gekauft. Die Heranwachsenden schätzen es also in diesen Produktbereichen, wenn die Marke 246 Bei einfach und unaufregend ist, aber überzeugenden Produktnutzen bietet. Functional Standard Marken sind es demnach funktionale und rationale 247 Nutzeneigenschaften, welche für den Kunden ausschlaggebend für den Kauf sind. Bzgl. der Positionierung von Functional Standard Marken muss deshalb darauf geachtet werden, dass eher sachliche Eigenschaften hervorgehoben werden. Da sich Teenager in dieser Kategorie keine Gedanken über die Aussenwirkung machen und keine grosse 248 emotionale Nähe zur Marke verspüren, darf sich die Marke auf keinen Fall über eine 249 Szene identifizieren. Sie würde somit für die Jugendlichen unglaubwürdig wirken. 35 Positionierung von Marken im Jugendmarkt 4.5 Zusammenfassung Marken haben für Jugendliche einen hohen Stellenwert, da diese oft sozial-expressive Funktionen aufweisen und somit zur Befriedigung von typischen Jugendbedürfnissen wie Individualität, Zugehörigkeit und Anerkennung dienen. In obigen Ausführungen wurden die verschiedenen Markentreiber definiert. Der Zugang zu Produkten ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. So können Marken, welche aufgrund des Produktbereiches typischen Markenkategorien angehören, durch eine entsprechende Positionierung aus diesen ausbrechen und ihr Profil wechseln. Bestimmte Produkte können deshalb sowohl Ego Signs, Shared Basics als auch Functional 250 In diesem Teil der Arbeit wurde ersichtlich, dass Teenager an verschiedene Standard sein. 251 Produkte bzw. Marken zum Teil grundlegend andere Anforderungen haben: ▪ Individualität vs. Zugehörigkeit: Jugendliche wollen auf der einen Seite mit Hilfe von bestimmten Produkten bzw. Marken ihren persönlichen Stil demonstrieren und sich gegenüber Dritten abgrenzen. Auf der anderen Seite verwenden sie auch Produkte bzw. Marken, um sich in die Gruppe zu integrieren. ▪ Pragmatismus vs. Hedonismus: Die heutige Jugend wird viel zu oft als sehr flippig und fraktal 252 beschrieben. Jugendliche achten jedoch je nach Produktbereich und Markenkategorie unterschiedlich auf ihre Finanzen. So sind es vor allem Ego Sings, bei denen Teenager gerne bereit sind auch einmal etwas mehr zu bezahlen. Bei Functional Standards, ebenso bei Shared Basics wird sorgfältiger auf das Geld geachtet. ▪ Cool und trendy vs. zeitlos und solide: Jugendliche legen je nach Produktbereich bzw. Markenkategorie mehr Wert auf „Coolness“ und „Trendyness“ oder aber auf Zeitlosigkeit und Beständigkeit. ▪ Allen voran steht jedoch eine Bedingung, welche für alle Kategorien gilt: Eine Marke muss ihrem 253 Kern immer treu bleiben. Der Markenkern beinhaltet Assoziationen, welche Konsumenten mit der Marke in Verbindung bringen. Diese Assoziationen sollen den Konsumenten eine 254 Identifikation mit der Marke ermöglichen. Wird von diesem durch bestimmte Marketingmassnahmen zu stark abgewichen, geht die Glaubwürdigkeit der Marke verloren. Jugendliche müssen sich also auf den herausgebildeten Markenkern, welcher ihnen Orientierung 255 liefert, verlassen können. Diese unterschiedlichen Anforderungen, welche Jugendliche in Bezug auf verschiedene Produkte und Marken aufweisen, begründet die Chance von Unternehmen ihre Marken am Markt zu 256 differenzieren. Wenn nun diese erste Hürde übersprungen ist und die Markentreiber einer konkreten Marke definiert sind bzw. eine Positionierung gewählt worden ist, besteht die nächste Herausforderung darin, die gewählte Positionierung durch eine treffsichere Ansprache an die jugendlichen Kunden zu bringen. Dies geschieht durch einen auf die jugendlichen Bedürfnisse abgestimmten MarketingMix. 36 Jugendspezifisches Marketingprogramm 5 Jugendspezifisches Marketingprogramm Im den folgenden Ausführungen wird auf Besonderheiten im Marketing-Mix, welcher auf ein Jugendprodukt ausgerichtet ist, eingegangen. Als wichtigster Aspekt für die vorliegende Arbeit wird die Kommunikationspolitik gesehen, da sie die gewählte Positionierung der Marke an die Kunden übermittelt. Jedoch haben auch die Produkt-, Preis- und Distributionspolitik eine kommunikative Seite. Auf diese Aspekte wird anhand von verschiedenen Beispielen eingegangen. 5.1 Kommunikationspolitik Die Positionierung hat die Absicht, Klarheit darüber zu schaffen, ob und wie stark sich eine Marke 257 von der Konkurrenz unterscheiden soll. Wichtiges Element hierfür ist die Kommunikation. Um die gewählten Positionierungsinhalte in den Köpfen der Konsumenten zu verankern, ist eine 258 Sie stellt das Sprachrohr der Positionierung konsequente Kommunikationspolitik erforderlich. 259 dar. Dabei müssen die Positionierungsmerkmale in der von der Unternehmung betriebenen Kommunikation erkennbar werden. 5.1.1 Markenbilder in der Werbung In der heutigen Gesellschaft wetteifern immer mehr Werbetreibende um die Aufmerksamkeit der Konsumenten. Durch die herrschende hohe Medienpräsenz sind Kunden nur noch über sehr starke Anstrengungen im Bereich Kommunikation zu erreichen. Durch die Massenkommunikation muss eine gewisse Markenbekanntheit und ein Markenimage geschaffen 260 Mit werblichen Elementen wird versucht, geeignete werden. Marketingstrategien zu generieren, um eine psychische Marktdifferenzierung der eigenen Marke, auch bei gleicher oder ähnlicher Positionierung als die der Konkurrenz, zu 261 schaffen. 262 Die Kernwerte der Marke sollen in sog. inneren Bildern bzw. Markenbildern zusammengefasst werden. Da Bildinformationen besser aufgenommen, verarbeitet und gespeichert werden können als Sprachinformationen, werden sie von den Konsumenten grundsätzlich bevorzugt. Die heutige 263 Jugend wird deshalb auch als visuelle Generation bezeichnet. Werden Marken trotz Werbeaufwand nicht erinnert, so sind wahrscheinlich keine konkreten Markenbilder in den Köpfen der Konsumenten vorhanden. Um diesem Problem zu entgegnen, muss darauf geachtet werden, dass Bilder für eine Marke geschaffen werden. Für eine erfolgreiche Entwicklung solcher Markenbilder müssen systematisch vier Stufen 264 durchschritten werden: Der erste notwendige Baustein ist die Differenzierung der eigenen Marke gegenüber anderen auf dem Markt vorkommenden Marken. Hierunter ist das Ausmass an Eigenständigkeit einer Marke zu verstehen. Bei einer ähnlichen Positionierung wie die der Konkurrenz muss die Werbung in der 265 Lage sein, den nötigen Unterschied herzustellen. Der nächste Baustein stellt sich in der sog. Relevanz einer Marke für die Zielgruppe dar. Die Relevanz beinhaltet den individuellen Mehrwert, den die Marke den jeweiligen Konsumenten geben kann. Es stellt sich bzgl. der jungen Zielgruppe die Frage, ob die Bedürfnisse nach emotionaler Nähe, Individualität, Zugehörigkeit oder ob einfach sachliche Eigenschaften befriedigt werden wollen. Sofern eine Marke ihre Versprechen hält, führt eine konsequente relevante Differenzierung, welche Voraussetzung für Erfolg bzw. Nichterfolg ist, 37 Jugendspezifisches Marketingprogramm in einem nächsten Schritt zu Ansehen. Erst jetzt kann Vertrauen aufgebaut werden, indem die Schritte eins bis drei andauernd geschehen. Das Markenvertrauen stellt den Lohn einer erfolgreichen Markenführung dar. Abbildung 10: Besonderheiten der Kommunikationspolitik im Jugendmarkt emotional rational Kaufentscheid Ego Signs Markenbild Umsetzung Shared Basics Jugendliche Bedürfnisse (Individualität bzw. Integration) Functional Standards Funktionale Eigenschaften (Preis und Qualität) Jugendliche Lebenswelten und Themen Quelle: Eigene Darstellung Aus obiger Abbildung wird ersichtlich, dass in Bezug auf die in den Markenbildern kommunizierten Eigenschaften der Marke unterschieden werden muss zwischen den definierten Markenkategorien Ego Signs, Shared Basics und In-Betweens. Im Bereich der emotionalen Käufe, zu denen die Beschaffung von Ego Signs und in einem gewissen Masse auch Shared Basics gehören, zielt Werbung nicht auf die Befriedigung von vordergründigen, dem Produkt nahe liegenden Bedürfnissen ab. Vielmehr versucht sie die psychischen und emotionalen Bedürfnisse wie die Selbstverwirklichung, die Individualität und das Selbstgefühl anzusprechen. Das angepriesene Produkt muss dann so nah als möglich mit diesen Bedürfnissen in Verbindung gebracht werden. So wird dem Konsumenten suggeriert, er könne mit Hilfe des Konsumproduktes seine psychischen 266 und emotionalen Bedürfnisse befriedigen. Bei den rationalen Käufen wie bei der Beschaffung von Functional Standards sollten die gewünschten funktionalen Eigenschaften kommuniziert werden. Beiden Kaufarten ist die Umsetzung in der Werbung anhand von jugendlichen Themen und Lebenswelten gemeinsam. 38 Jugendspezifisches Marketingprogramm Die durch die gewählte Positionierung zu vertretenden Abbildung 11: Werbung für Miss Markenwerte sollten in allen drei Kategorien mit Sixty jugendlichen Themen bzw. Lebenswelten wie bspw. Sport und Geschichten um Cliquen oder Liebe aufgegriffen werden. Werden solche Situationen dargestellt, trägt dies zur Identifikationsfähigkeit der Jugendlichen mit den gezeigten Personen bei und resultiert in einer emotionalen Nähe 267 zur angepriesenen Marke. Das Ego Sign Miss Sixty bspw. wirbt, wie in nebenstehender Abbildung deutlich zu sehen ist, mit dem Bedürfnis der Jugendlichen bzgl. zwischengeschlechtlicher Beziehungen. Teenager wollen nicht nur in der Clique Anerkennung erhalten, sondern auch beim anderen Geschlecht. Miss Sixty kommuniziert in Quelle: Promotionskampagne von seinem Markenbild „sexy Mode“. Die Marke zieht all jene Miss Sixty (2003) Mädchen an, die Wert auf ihr Äusseres legen und etwas Besonderes sein wollen. Ihnen wird suggeriert, die Verwendung dieser Marke bringe den Erfolg beim anderen Geschlecht mit sich. In Bereichen, bei welchen funktionale Eigenschaften wie Abbildung 12: Plakatwerbung von der Preis und die Qualität des Produktes bzw. der Marke H&M in den Vordergrund gestellt werden, kann auch in Kombination mit jugendrelevanten Lebenswelten und Themen geworben werden. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, dass sich das Produkt bzw. die Marke nicht gänzlich über diese Lebenswelten zu identifizieren versucht, sondern dass diese nur ergänzend wirken. Ansonsten bestünde die Gefahr der Unglaubwürdigkeit. Marken der Kategorie Shared Basics sollten gemäss ihrer Positionierung in der Werbung sowohl emotionale als auch rationale Eigenschaften beinhalten. H&M wirbt für seine Kleider, wie in nebenstehender Abbildung zu sehen ist, mit Top-Models. Dies trägt zur emotionalen Nähe mir der Marke bei. Nebenbei wird allerdings die für Shared Basics nicht unwichtige Preiskomponente angegeben. Eine weitere Besonderheit der Gestaltung von Werbung, welche für alle Markenkategorien gilt, ist die richtige 268 Jugendliche weisen bereits existierenden Begriffen eine neue Bedeutung zu oder Sprachwahl. kreieren nicht selten gar neue Wörter. Sie schaffen häufig einen eigenen Sprachstil für eine ganze Gruppe/Szene, welcher auf diese Weise Zugehörigkeit und Abgrenzung zu anderen zum Ausdruck 269 bringt. Dies ist vor allem bei Ego Signs von Bedeutung. Die Werbung muss den Sprachcode der fokussierten Szene/Lebenswelt beherrschen. Sie muss demnach gut erzählt und lebensecht sein, 270 um bei Jugendlichen gut anzukommen. Ist diese Stufe der Aufmerksamkeitserregung durch die Verankerung der Produkteigenschaften bzw. der Marke im Gedächtnis des Konsumenten erreicht, so gilt es Kompetenz zu beweisen. Denn, nur wenn die Werbung hält, was sie verspricht, kann sich eine Marke auf dem Markt 271 beweisen. Quelle: Plakatwerbung von H&M, online 39 Jugendspezifisches Marketingprogramm Weil aber Jugendliche zunehmend skeptisch auf Medien reagieren, muss für eine erfolgreiche Markenpositionierung die sog. „Ein-Weg-Kommunikation“ um eine dialogorientierte Kommunikation 272 Das Markenbild alleine reicht in der heutigen Erlebnisgesellschaft für einen ergänzt werden. hohen Markenwert nicht mehr aus. Zunehmend ist auch das persönliche Erlebnis beim Kauf oder 273 bei der Nutzung eines Produkts für den Erfolg der Marke bei Jugendlichen verantwortlich. 5.1.2 Erlebniswelten Ein starkes Markenbild gilt nur als Voraussetzung für einen hohen Markenwert bei Jugendlichen. Darüber hinaus sind immer mehr individuelle, persönliche und aktive Markenerlebnisse für ein 274 Aufgrund dessen, dass bestimmtes Verhalten gegenüber einer Marke ausschlaggebend. Jugendliche als speziell erlebnisorientiert gelten, ist die Inszenierung von Markenwelten in dieser 275 Zielgruppe von spezieller Bedeutung. Allgemeine Besonderheiten der jungen Zielgruppe im Rahmen von Erlebniswelten sind die 276 folgenden: 277 ▪ Jugendliche sind jederzeit offen für Markeninformationen, sofern die Marke eine hohe Bekanntheit und ein genügend differenzierbares Image aufweist. ▪ Weil Jugendliche eine Vorliebe für Nervenkitzel haben, lässt sich ihr Interesse durch Gewinnspiele mit attraktiven Gewinnen steigern. ▪ Kostenlose Produktproben oder Testläufe finden bei Teenagern aufgrund ihrer Experimentierfreudigkeit hohen Anklang. 278 ▪ Angenehm sind den Jugendlichen auch lockere und freundliche Kontakte am Verkaufsort oder im Rahmen von speziellen Events mit Mitarbeitern von Markenanbietern. Im Folgenden werden einige Ideen für die aktive Einbindung von Jugendlichen in die Kommunikation aufgezeigt. Coca Cola bspw. sucht die wechselseitige Kommunikation mit Jugendlichen an Schulen. Es finden sog. „Coke’n talk“-Aktionstage statt, für deren Teilnahme jeweils 70 Schüler vom Unterricht freigestellt werden. Eine aktive Teilnahme der Jugendlichen ist gefordert, wobei ihr Erfahrungshorizont erweitert wird. Diese Aktionstage dienen dazu, die Marke für die Jugendlichen erlebbar zu machen. Zusätzlich werden sie als Quellen für neue Ideen, Verbesserungsvorschläge und zur Generierung von Trends gebraucht. Auf diesem Wege sind auch die von Fanta durchgeführten Inlineskate-Events entstanden. Im Allgemeinen bieten Sportevents durch das im Abschnitt 2.3.2 (Freizeitverhalten und Szenen) aufgezeigte grosse Sportinteresse der Jugendlichen gute Möglichkeiten, 279 Zwei Marken attraktiv zu gestalten oder aktuell zu halten. weitere Beispiele für inszenierte Erlebniswelten für Marken sind die Marktneueinführungen von Cherry Coke und später Vanilla Coke. Mit der jeweils angestrebten Markenpositionierung stand die Absicht, Produkte anzubieten, welche sich analog dem Bestreben der Jugendlichen nach Individualisierung und somit Abgrenzung von der Masse identifizieren lassen. So wurden für Cherry Coke diverse Partys veranstaltet, wobei ein „differentlook“-Promotionsteam die Jugendlichen dazu animierte, einen eigenen Clip zu drehen, der schräg, witzig und originell erschien. Somit wurden die Eigenschaften des Softdrinks (grell, verrückt und 280 total different) konkret erlebbar. Die Wahl der Mittel, durch welche eine Erlebniswelt für die Jugendlichen geschaffen werden soll, 281 hängt stark mit dem verkauften Produkt und mit dem Markenimage zusammen: Insbesondere im Bekleidungsbereich (Ego Sign oder Shared Basic Kleider) erweisen sich Vermarktungsstrategien 40 Jugendspezifisches Marketingprogramm als besonders geeignet, die auf bekannte Persönlichkeiten als Werbeträger in TV-Sendungen, Filmen, Plakaten etc. setzen (Productplacement). Das Einkleiden eines „VIPs“ bringt die geforderte Besonderheit optimal zum Ausdruck. Wird für ein Getränk, das möglichst sportlich wirken soll, eine Markenwelt aufgebaut, kann die Vermarktung der angepriesenen Marke effektvoll mit deren Ausschank an ausgewählten Sportevents erfolgen. Für den Ego Sign Telekomunikationbereich eignen sich Veranstaltungen, an welchen das Handy eine zentrale Rolle übernimmt: Es kann eine Leinwand installiert werden, worauf persönliche SMS von Besuchern projiziert werden, die an eine bestimmte Zielnummer an Freunde im Publikum gerichtet sind. Eine andere Form, vor allem um die 282 Jugendlichen mit einem neuen Handy in Kontakt zu bringen, stellen SMS-Chat-Partys dar. Es wird somit ersichtlich, dass eine erfolgreiche Markenkommunikation durch eine aktive Einbindung der Teenager erreicht werden kann. Es werden dadurch Kreativitätspotenziale abgerufen, da die Jugendlichen das jeweilige Medium mitgestalten. Diese dialogorientierte Kommunikation versucht, die Werbebotschaften, welche in 5.1.1 (Markenbilder in der Werbung) 283 erläutert wurden, in tatsächlich erlebbare Ereignisse zu integrieren. Durch ein Event Marketing kann anhand bestimmter inszenierter Erlebniswelten (welche auf die Bedürfnisse der Zielgruppe 284 Es ist ein brauchbares ausgerichtet sind) die gewünschte Zielgruppe direkt erfasst werden. 285 Mittel, um die Marke in eine Zielgruppe bzw. Szene zu integrieren. Wichtig in Bezug auf den Aufbau einer Erlebniswelt ist (unabhängig von der Auswahl der Strategie), dass der einmal gewählten Erlebniswelt treu geblieben werden muss. Trend-Hopping kommt bei 286 Jugendlichen nicht gut an und wirkt unglaubwürdig. C&A stellt ein klassisches Beispiel eines 287 gescheiterten Versuchs dar, die Jugendlichen für die eigene Marke zu gewinnen. C&A versuchte mit Hilfe von Werbemassnahmen mit Lifestyle-Touch eine spezielle Jugendmarke („Young Collections“) aufzubauen. Jedoch blieb der erhoffte Erfolg bei den Teenagern aus. Diese nahmen C&A das trendige Szeneimage nicht ab. C&A verlor, da sie zu stark von ihrem Markenkern 288 abwichen, an Glaubwürdigkeit. Jugendliche reagieren abweisend auf Werbekampagnen mit Szene-Models, die eine Szene offensichtlich nicht authentisch vertreten, wobei versucht wird, ihren 289 Lebensstil in der Werbung aufzugreifen. Die Palette des Marketing-Mixes wird durch ein Eventmarketing bereichert und ergänzt, sie wird 290 aber nicht ersetzt. Ausserdem darf eine dialogorientierte Kommunikation nie für sich alleine stehen. Um eine optimale Wirkung bei den Jugendlichen zu erzielen, muss die aktive Einbindung von Teenagern in die Kommunikation mit dem Kommunikationsmix abgestimmt und in diesen 291 So sind solche inszenierten Erlebniswelten z.B. durch PR-Arbeit zu unterintegriert werden. stützen. Nur so kann eine gute Aufmerksamkeit der Jugendlichen bzgl. der eigenen Marke erreicht 292 werden. Wie bereits erwähnt besitzen alle Aspekte des Marketing-Mixes eine kommunikative Seite. So werden auch durch die Produkt- und Verpackungsgestaltung sowie durch die Preis- und 293 Distributionspolitik Eindrücke der angestrebten Markenpositionierung vermittelt. Auf diese Bereiche wird im Folgenden eingegangen. 5.2 Produktpolitik Alle Elemente, welche sich auf die Gestaltung der Marktleistung beziehen, werden in der sog. 294 Im Hinblick auf die Vielfalt von Produkten bzw. Marken wird Produktpolitik zusammengefasst. dieser Bereich des Marketing-Mixes anhand der bis jetzt erarbeiteten Ergebnisse und im Zusammenhang mit den durchgeführten qualitativen Interviews beispielhaft erläutert. 41 Jugendspezifisches Marketingprogramm In der Kategorie der Ego Signs ist aufgrund der szenigen Positionierung auch in Bezug auf die Produktgestaltung darauf zu achten, dass die Marke trendig, auffallend und einzigartig auf dem Markt auftritt. Ego Signs sollen sich in Bezug auf die Produktgestaltung an den jeweiligen 295 Szenen orientieren. So richtet sich Miss Sixty bspw. an die Girly-Szene. Diese Marke wird aufgrund des für sie typischen engen Schnittes von den Mädchen sehr oft zur Lieblingsmarke ernannt. Im Getränkebereich hat sich Red Bull zu etwas Besonderem entwickelt, da es sich nicht um ein „normales“ Getränk handelt, sondern um ein Energie-Getränk. Neben den Produkt296 eigenschaften an sich, spielt hier auch die Verpackung eine tragende Rolle. So stellt die schlanke, silbern-blaue Dose mit dem roten Stier eine eher auffällige Getränkeverpackung dar. Sie vermittelt dem Konsumenten, dass es sich bei Red Bull um ein ungewöhnliches und stärkeres 297 Getränk handelt, als es normale Softdrinks sind. Im Bereich der Shared Basics sollte das Produkt hauptsächlich das bieten, wozu es originär konzipiert wurde. Es sollte nicht szenig, sondern eher kultig wirken und der Masse gefallen. Im Modebereich, der ein breites Publikum ansprechen will, wird trotzdem oft auf Szenen gesetzt. Viele Bekleidungshersteller führen zwei oder mehrere Marken, wovon eine eine Szenemarke ist. Was nun in den Szenen gut ankommt wird später auf weniger extreme Weise am Massenmarkt 298 umgesetzt. H&M orientiert sich z.B. an jener szenigen Mode, welche auf den Laufstegs in Milano, Paris und London getragen wird, und setzt dieselben Ideen abgeschwächt und dem Alltag angepasst am Massenmarkt um. Wichtig in dieser Kategorie ist, dass das Produkt nicht zu sehr auffallen darf, aber dennoch einen persönlichen Stil zum Ausdruck bringen muss. Der Produktbereich der Functional Standards sollte einfach gestaltet sein und gute Produkt299 eigenschaften bzw. Qualität aufweisen (so z.B. im Getränkebereich ein unverkennbarer, frischer Geschmack). Jugendliche, welche solche Marken verwenden, legen im Allgemeinen keinen Wert auf ein schönes Design (vgl. Abbildung 8 und Abbildung 9). 5.3 Preis- und Distributionspolitik Der Preis eines Produktes besteht immer aus zwei Komponenten. Zum einen ist das der Geldbetrag und zum anderen ist es die definierte 300 Leistung. Unter der Leistung werden, wie bereits erwähnt, neben den sachlichen Eigenschaften auch die durch die Markenverwendung zugesprochene Annerkennung und Individualisierung gezählt. Im Bereich der Ego Signs ist ein höheres Preisniveau erforderlich, da hier den Jugendlichen die durch die Verwendung der Marke zugesprochene Individualität viel wert ist. In dieser Kategorie achten Jugendliche jedoch darauf, ob sie ihre Lieblingsmarke nicht an einem anderen Ort für weniger Geld erhalten. Der Gedanke liegt nahe, dass mit einer Preisreduktion die Kunden dann für sich gewonnen werden können. Dabei muss aber beachtet werden, dass das relativ hohe Preisniveau Bestandteil der Markenkategorie Ego Sign ist. Wenn nun der Preis ständig gesenkt wird, stellt die Marke kein echtes Ego Sign mehr dar. Sie verliert an Glaubwürdigkeit. Um sie aber doch attraktiv zu halten, kann vereinzelt durchaus mit Sonderangeboten gearbeitet 301 werden. Bei Shared Basic Marken sollte ein mittleres bis niedriges Preisniveau angestrebt und auch eher mit Sonderangeboten gelockt werden. Functional Standards stellen die Kategorie von Marken dar, bei welcher die Jugendlichen besonders auf den Preis achten. Es sollten deshalb keine grossen Preisdifferenzen (im Getränkebereich bspw. nicht mehr als ca. CHF 0.30) gegenüber anderen Marken derselben 302 Kategorie bestehen. 42 Jugendspezifisches Marketingprogramm Bzgl. der Distributionspolitik muss zuerst die Produktkategorie in den Vordergrund gestellt werden, bevor die Markenkategorien ins Auge gefasst werden. So besorgen sich Jugendliche ihre Kleider oder Handys tendenziell eher in Fachgeschäften. Grund dafür ist wahrscheinlich die fachgerechte Beratung. Getränke, Süssigkeiten, Chips etc. werden im Allgemeinen bei Grossverteilern eingekauft. Dabei sollte eine Marke aber nicht wahllos durch die beschriebenen Distributoren verkauft werden. Die Stimmigkeit zwischen den zu vermittelnden Markenwerten und den einzelnen Distributoren muss für eine glaubwürdige Markenpositionierung unbedingt angestrebt werden. In diesem Zusammenhang wurde kürzlich die Frage aufgeworfen, ob ein Vertrieb des Energie-Getränks Red Bull in der Migros dem individualistischen Markenprofil widersprechen würde. Da sich jedoch Red Bull schon einen festen Kundenstamm geschaffen hat, geht es bei der Distribution nicht hauptsächlich um das Image der Besonderheit, sondern eher 303 darum, dass Red Bull überhaupt gekauft werden kann. 5.4 Zusammenfassung Die gewählte Positionierung wird durch die Kommunikationspolitik an die Konsumenten geleitet. Der Aufbau einer angesehenen Jugendmarke gestaltet sich in allen Kategorien grundsätzlich darin, dass das Produkt bzw. die Marke anhand von sog. inneren Bildern emotionalisiert und anschliessend eine auf die jeweiligen Bedürfnisse massgeschneiderte Erlebniswelt aufgebaut 304 wird. Auch die Produkt- und Distributionspolitik geben Hinweise, welche Werte eine Marke vertritt und wofür diese steht. Deshalb müssen auch diese Bereiche mit der gewählten Positionierung bzw. den Markenwerten stimmig sein. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Credo im Jugendmarketing die Glaubwürdigkeit darstellt. Was nicht authentisch wirkt, fällt bei den Jugendlichen schnell durch. Wichtig dabei ist ebenfalls die Berücksichtigung von Details. Nur wer sich mit den Teenagern intensiv beschäftigt und ihre Erlebniswelt kennt, ist in der Lage mit Jugendlichen zu kommunizieren und bei diesen glaubwürdig zu wirken. 43 Problemfelder 6 Problemfelder Abschliessend erscheint es m.E. wichtig, einige nicht markenspezifische Problemfelder in der Bearbeitung des Jugendmarktes zu umschreiben. Die im Weiteren erläuterten ökonomischen, rechtlichen und ethischen Grenzen sind bei der Entscheidung zur Bearbeitung des Marktsegments der Teenager zu berücksichtigen. 6.1 Ökonomische und rechtliche Grenzen ▪ Ökonomische Grenzen Aufgrund der demographischen Entwicklung, zumindest in der Schweiz und Europa, ist der Jugendmarkt nicht als Wachstumsmarkt einzustufen (siehe Abbildung 16 im Anhang 1). Gleichzeitig nehmen die Zahl der Wettbewerber, die Differenzierung des Angebots 305 und die Intensität der Marktbearbeitung im Jugendsegment in vielen Branchen zu. Diese beiden Entwicklungen führen zu einer Intensivierung des Wettbewerbs im Jugendmarkt. Ein weiteres Problem besteht in der in 2.2 (Gesellschaftliche Trends und deren Folgen für Jugendliche) erwähnten Pluralisierung. Durch sie herrscht heute eine Tendenz zur zunehmenden Fragmentierung der Zielgruppe, wobei die Gefahr besteht, dass ein Massenmarketing an den Jugendlichen vorbei zielt. Wenn nun aber mit differenzierten Marktbearbeitungsmassnahmen auf spezifische Jugendsegmente eingegangen wird, ist zu berücksichtigen, dass den sehr hohen Marketingkosten meist nur relativ kleine Erträge gegenüberstehen. In diesem Zusammenhang gilt zu beachten, sich nicht zu sehr von einer Szene vereinnahmen zu lassen. Denn dadurch entwickelt sich eine hohe Abhängigkeit vom jeweiligen Segment. Ein drittes bedeutsames Problem stellt sich in der doppelten Marktferne und der geringen Zielgruppenkenntnis von Unternehmen dar. Die Organisationsstruktur vor allem von grösseren Unternehmen hat meist eine institutionelle Marktferne zur Folge. Hinzu kommt eine persönliche Distanz der Verantwortlichen (sofern diese nicht durch eigene persönliche Kontakte ausgeglichen wird) bzgl. der jungen Zielgruppe. Dieses mangelnde Verständnis der jugendlichen Lebensgefühlen, Interessen und Problemen macht sich vor allem in der Kommunikation bemerkbar. Durch die Schnelllebigkeit in den einzelnen Jugendszenen wird dieses Problem der Marktferne verstärkt. Um die Defizite der Zielgruppenkenntnis auszugleichen, gilt es spezielle Kommunikationsmassnahmen zu treffen, welche die Jugendlichen mit einbezieht (vgl. 306 Kapitel 5.1 Kommunikationspolitik). ▪ Rechtliche Grenzen In Bezug auf das Jugendmarketing besteht das rechtliche Hauptproblem beim Verkauf von Produkten an Minderjährige. Wenn Jugendliche noch nicht volljährig sind, fehlt ihnen die volle 307 Handlungsfähigkeit. Der Vertragsabschluss mit unmündigen Teenagern bringt demnach einige 308 hinsichtlich des Produktverkaufs und der Produktnutzung mit sich. Ebenso bei der Probleme Durchführung von sog. Gewinnspielen, welche häufig im Rahmen von Marketingveranstaltungen, Events, Kundenclubs oder im Internet veranstaltet werden, wirft der Vertragsabschluss mit 309 Minderjährigen rechtliche Fragen auf. 6.2 Ethische Grenzen Sobald positive ökonomische Wirkungen auf der Unternehmensseite und negative psychosoziale Wirkungen auf der Konsumentenseite aufeinander treffen, kann dies unter ethischen Gesichtspunkten kritisch werden. Dies ist bspw. der Fall, wenn gewisse Marketingmassnahmen 44 Problemfelder negative psychische, soziale oder moralische Entwicklungen eines Jugendlichen zur Folge haben. Minderjährige sind bezüglich solcher negativen Einflüsse besonders gefährdet. Die Verantwortbarkeit von bestimmten Marketingmassnahmen ist deshalb immer sowohl von Seiten der 310 Unternehmung als auch von Seiten der Gesellschaft zu prüfen. Speziell in der Werbung muss zwischen geplanten und ungeplanten Wirkungen unterschieden werden. Unter einer geplanten Wirkung vom Marketing wird die bewusste Verhaltensbeeinflussung der Konsumenten zugunsten des eigenen Angebots und somit die Schaffung von 311 Präferenzen der Konsumenten für die eigenen Produkte/Marken verstanden. Ethisch fragwürdig ist hierbei nicht die Tatsache, dass eine Beeinflussung des Konsumentenverhaltens angestrebt wird, sondern vielmehr die Art und Weise, wie der Einfluss stattfindet. Im Jugendmarketing besteht eine besondere Verantwortung den jugendlichen Kunden gegenüber. Unternehmen sollten ihre Einflussmöglichkeiten nicht aufgrund der teilweisen Unerfahrenheit und Leichtgläubigkeit von Heranwachsenden zugunsten ökonomischer Ziele ausnutzen. Hierbei muss jedoch angefügt werden, dass die heutige Jugend, welche mit Medien, Werbung und Marken aufgewachsen ist, auch den Umgang mit dergleichen beherrschen. Es stellt sich hierbei die Frage, ob sich die Nachfrager, wenn sie die Intentionen von Marketingmassnahmen durchschauen können, auch wirklich in der Lage sind, sich den diesbezüglichen Wirkungen zu entziehen. Die bereits in 2.3.1 (Bedürfnisse und Werte von Jugendlichen) erwähnte Verunsicherung bzgl. Persönlichkeit und Selbstwertgefühl erhöht die Beeinflussbarkeit der Teenager. In dieser Zielgruppe kann es deshalb unter Umständen zu einem sog. Markenstress führen, wenn nicht die „richtigen“ Marken getragen 312 werden. Wie schon in 3.1.1 (Hintergründe des Jugendkonsums) kurz erwähnt, sind deshalb die Bemühungen, Teenager für das eigene Produkt/die eigene Marke zu gewinnen, die sich in Kaufmotiven der sozialen Zugehörigkeit zu einer Gruppe und zur Demonstration von Individualität und sozialem Status und vor allem im Motiv der Kompensation begründen, aus einem ethischen Blickwinkel kritisch zu betrachten. Bei einer ungeplanten Wirkung handelt es sich um Verhaltensbeeinflussungen, welche vom Marketing nicht bewusst herbeigeführt werden. Dies sind meist allgemeinere, nicht produktspezifische negative Konsequenzen, welche die in der heutigen Konsum- und Medienwelt 313 aufwachsenden Jugendlichen tragen müssen. Mögliche negative ungeplante Wirkungen durch 314 Marketingmassnahmen können sein: ▪ Einschränkungen von sozialen Orientierungsmöglichkeiten: Darunter wird die Entwicklung und Verfestigung von traditionellen Rollenbildern, welche in der Werbung kommuniziert werden, verstanden. ▪ Flucht in den Konsum: Diese findet statt, wenn sich die jungen Konsumenten immer mehr in den Medien vor den Schwierigkeiten im Alltag zurückziehen, weil ihnen die Medien eine unproblematische Welt des Konsums vorgaukeln. ▪ Schädliches Konsumverhalten: Dieses wird gefördert, wenn Teenager durch die Medien zum Konsum von für sie nachteiliger (bspw. gesundheitsschädlicher) Produkte verführt werden. ▪ Konfliktäres Konsumverhalten: Dieses wird dadurch verursacht, dass Jugendliche von den Medien hochgeschraubte hohe Konsumstandards übernehmen, welche sie finanziell nicht in der Lage sind, zu befriedigen. Aus diesen Gründen sollten „Massnahmen zur Förderung eines verantwortungsbewussten und 315 kritischen Verbraucherverhaltens bei Jugendlichen geschaffen werden“. 45 Schlussbetrachtung 7 Schlussbetrachtung Im Jugendmarkt bestehen diverse Unterschiede im Vergleich zum Erwachsenenmarkt bzgl. den Bedürfnissen, den Werten und dem Freizeitverhalten sowie auch im Konsumverhalten. Zudem stellen Teenager aufgrund ihrer aktuellen, indirekten und potenziellen Kaufkraft für Unternehmen eine wichtige Zielgruppe dar. Des Weiteren zeichnet sich im Jugendmarkt ein zunehmender 316 Wettbewerb ab. Aus diesen Gründen rechtfertigt es sich, in der Praxis ein differenziertes Jugendmarketing zu betreiben und die Teenager damit für die eigene Marke zu gewinnen. Die wissenschaftliche Marketingforschung hat sich zum Thema Jugendliche und Marken aber vergleichsweise nur wenig auseinandergesetzt. Es besteht deshalb in diesem Gebiet noch Forschungsbedarf. Vor allem in der Schweiz sind praktisch keine Studien zum Thema erhältlich. In der vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass Jugendliche weder als „konservative Spiesser“ noch 317 als „spassorientierte Hedonisten“ gesehen werden dürfen. Je nach Produkt und Marke legen sie auf andere Kriterien wert. Um auf dem Jugendmarkt erfolgreich zu sein, müssen primär die Bedürfnisse von Jugendlichen, welche sie an verschiedene Produktbereiche stellen, analysiert werden. Aufgrund dessen können unterschiedliche Produktbereiche typischerweise verschiedenen Markenkategorien zugeordnet werden. Weil sich aber der Zugang zu den einzelnen Produkten innerhalb der Zielgruppe oft individuell unterschiedlich gestaltet, kann eine Marke durch eine gezielte Positionierung aus der vorgegebenen Markenkategorie ausbrechen. Je nach dem, welche Markenkategorie geführt wird, müssen unterschiedliche Strategien ausgearbeitet werden. So ist die Art der Kommunikation mit der Zielgruppe, der betriebene Aufwand in Szenen und auch die allgemeine strategische Richtung je nach Markenkategorie unterschiedlich zu gestalten. Die allgemeinen Prinzipien der Markenführung werden jedoch bei der Führung der verschiedenen Arten 318 von Marken nicht beeinflusst. Hier gibt es klare Regeln und Anforderungen. Der Schlüssel um auf dem Jugendmarkt erfolgreich zu sein, liegt weniger in der Auswahl der richtigen Szene, sondern vielmehr bei einer auf die Bedürfnisse von Jugendlichen stimmigen Positionierung von Marken. Die Jugendszenen und das Freizeitverhalten von Teenagern werden bei der konkreten Umsetzung relevant. Egal welche Markenstrategie gewählt wird, wichtig in Bezug 319 Eine auf die Umsetzung ist, dass die Jugendlichen ernst genommen und respektiert werden. gekünstelte Ansprache von Teenagern, wobei die mangelnde Zielgruppenkenntnis und –ferne der Unternehmen auffällt (dies kann auch anhand Details geschehen), kommt bei diesen schlecht an. Es wurde gezeigt, dass nur wer versteht, dass Jugendliche nicht von allen Produkten bzw. Marken dasselbe erwarten und wer die diesbezüglichen unterschiedlichen Ansprüche der Jugendlichen kennt und somit auch die verschiedenen Markentreiber für sein Produkt definieren kann, eine Chance auf eine erfolgreiche Positionierung seiner Marke im Jugendmarkt hat. Unternehmen müssen sich dafür über die eigenen Stärken und Schwächen im Klaren sein. Nicht zu vergessen ist bei der Bearbeitung des Jugendmarktes die Berücksichtigung der ökonomischen, rechtlichen und ethischen Schranken. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich für eine erfolgreiche Markenpositionierung heutzutage viele Möglichkeiten anbieten, da der Jugendmarkt vielfältiger geworden ist. „Noch nie 320 gab es für Jugendmarken so viele Möglichkeiten, sich erfolgreich im Markt zu behaupten.“ 46 Abbildungsverzeichnis ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5: Abbildung 6: Abbildung 7: Abbildung 8: Abbildung 9: Abbildung 10: Abbildung 11: Abbildung 12: Abbildung 13: Abbildung 14: Abbildung 15: Abbildung 16: Werte und Ziele von Schweizer Jugendlichen im Alter von 13-22 Jahren Beeinflussung Schweizer Jugendlicher im Alter von 13-22 Jahren durch verschiedene Sozialisationsagenten Beeinflussung elterlicher Kaufentscheidungen von Schweizer Jugendlichen im Alter von 15-19 Jahren Ausgaben von Schweizer Jugendlichen im Alter von 13-22 Jahren in verschiedenen Bereichen Benchmark für Jugendmarken Aussenwirkung von Produkten Markenkategorien im Überblick Markentreiberanalyse am Beispiel Mode (für Mädchen) Markentreiberanalyse am Beispiel Softdrinks Besonderheiten der Kommunikationspolitik im Jugendmarkt Werbung für Miss Sixty Plakatwerbung von H&M Freizeitverhalten von Schweizer Jugendlichen im Alter von 13-22 Jahren Präferenzen im Bekleidungsbereich Präferenzen im Electronic-Bereich Schweizerische Bevölkerungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen 7 13 18 20 26 28 30 31 32 38 39 39 51 51 52 52 47 Tabellenverzeichnis TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Durchschnittliches Einkommen Brand Facts von Miss Sixty und Red Bull Brand Facts von H&M und Coca Cola Brand Facts von C&A und Fanta Alterseinteilung im Jugendsegment 17 33 34 35 50 48 Abkürzungsverzeichnis ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Art. Bd. bspw. bzgl. bzw. ca. d.h. etc. exkl. Hrsg. f. ff. i.e.S. Jg. m.E. No. Nr. o.Jg. S. s. sog. u. u.a. vgl. Vol. vs. z.B. ZGB z.T. Artikel Band beispielsweise bezüglich beziehungsweise circa das heisst et cetera exklusive Herausgeber folgende fortfolgende im engeren Sinne Jahrgang meines Erachtens Number Nummer ohne Jahrgang Seite siehe sogenannte und unter anderem vergleiche Volume versus zum Beispiel Schweizerisches Zivilgesetzbuch zum Teil 49 Anhang ANHANG Anhang 1: Ergänzende Abbildungen Tabelle 5: Alterseinteilung im Jugendsegment Differenzierung junger Zielgruppen nach dem Alter 0 – 1 Jahr Förderung zum „klugen“ Baby Small Kids 2 – 3 Jahre Entfaltung des eigenen Willens, erste Durchsetzung gegenüber der Mutter Ab 3 Jahren Werberezeption im TV, Erkennen von Markenzeichen Pre-School-Kids Kindergarten Ab 6 Jahren Erste Sozialisation in der Gruppe School-Kids 6 – 7 Jahre Rasche Lernprozesse, aber noch “heile Kinderwelt” 8 – 9 Jahre Kritische Auseinandersetzung, “fanatischer Realismus” Pre-Teens 10 – 12 Jahre Übergang zum Jugendlichen, Orientierung an jugendlichen Verhaltensweisen Teenager 12 – 13 Jahre Adults Youth Kids Babys Intensive Pubertätsphase, Orientierung an der Gruppe Youth 13 – 15 Jahre First young Adults 15 – 17 Jahre Übergang zum Erwachsenen, “Erwachsenenmarken” werden interessant Young Adults Ab 18 Jahren “Postadoleszenz” Quelle: In Anlehnung an: Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 27 50 Anhang Abbildung 13: Freizeitverhalten von Schweizer Jugendlichen im Alter von 13-22 Jahren Freizeitaktivitäten 21,0 Freunde treffen 19,2 Musik hören in den Ausgang/ Bar/ Disco gehen 12,0 anderes 8,1 8,0 Sport treiben 6,6 shopping 5,3 Ferseh schauen Internet surfen 5,3 SMS verschicken 4,5 3,1 Musik machen an Konzerte gehen 2,4 ins Kino gehen 2,4 DVDs/ Videos schauen 2,2 0 5 10 15 20 25 Angaben in Prozent. Insgesamt konnten die Befragten bis zu drei Freizeitaktivitäten auswählen. Die Balken zeigen den Anteil der Jugendlichen, welche das jeweilige Kriterium genannt haben (N=316). Freizeitbeschäftigungen, welche weniger als drei Prozent der Nennungen erhielten, wurden in der Kategorie "anderes" zusammengefasst. Quelle: Radiotele AG (2003), S. 29 Abbildung 14: Präferenzen im Bekleidungsbereich Angesagte Kleidermarken 43,9 Nike 30,5 Adidas 16,5 Levi's 13,2 Fila 10,3 Teddys Reebock 7 Puma 6,5 Miss Sixty 5,9 Yes or No 5,7 Fubu 4,7 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Angaben in Prozent Quelle: Radiotele AG (2002), S. 7 51 Anhang Abbildung 15: Präferenzen im Electronic-Bereich Angesagte Handymarken 74,4 Nokia 7,2 Ericsson 5,7 Alcatel 3,6 Panasonic 2,6 Motorola 1,6 Siemens Sony 0,8 Bosch 0,8 Samsung 0,5 andere Marke 1,3 keine Antwort 1,6 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Angaben in Prozent Quelle: In Anlehnung an: Radiotele AG (2002), S. 8 Abbildung 16: Schweizerische Bevölkerungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen Bevölkerungsentwicklung der Kinder und Jugendlichen (0-24 Jahre) 2.300.000 2.250.000 2.200.000 2.150.000 2.100.000 2.050.000 2.000.000 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991 1990 1989 1988 1987 1986 1985 1984 1983 1982 1981 1980 1979 1978 1977 1.950.000 Quelle: In Anlehnung an Bundesamt für Statistik (2004) 52 Anhang Anhang 2: Gesprächsleitfäden und Protokolle zu den geführten Interviews Gesprächsleitfaden für das Expertengespräch mit Herrn Ingo Barlovic: Allgemeines zu den Markenkategorien 1. Ist die emotionale Nähe zur Marke mit dem emotionalen Involvement vergleichbar? 2. In der Studie sind Produktbereiche, welche typischerweise als Ego Signs, Shared Basics und Funct. Standards gelten aufgezeigt worden. Jedoch gibt es, wie später in Studie gezeigt wird, auch innerhalb der einzelnen Produktbereiche verschiedenen Markenkategorien: Kann verallgemeinert werden? Aussenwirkung 3. Integration vs. Abgrenzung: a. Wann wollen sich Jugendliche abgrenzen, und wann wollen sie dazugehören? b. Bei welcher Kategorie ist die Aussenwirkung/der Gruppendruck am grössten? Positionierung 4. Wie sollten die unterschiedlichen Marken positioniert werden? Ego Signs: Shared Basics: 53 Anhang Functional Standards: Kommunikation 5. Kann in allen Kategorien mit Erlebniswelten gearbeitet werden, um eine “coole” Marke zu schaffen? 6. Sind in den Bereichen der Produkt- und Verpackungsgestaltung und in der Preis- und Distributionspolitik Besonderheiten zu beachten? Ego-Sings: Produkt- u. Verpackungsgestaltung: Preis- und Distributionspolitik: Shared Basics: Produkt- u. Verpackungsgestaltung: Preis- und Distributionspolitik: Functional Standards: Produkt- u. Verpackungsgestaltung: Preis- und Distributionspolitik: 54 Anhang Negativbeispiel 7. Wie sollte man es nicht machen (Marke an Jugendliche bringen)? Paradebeispiele? Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit! 321 Protokoll: Gemäss Herrn Barlovic kann der in der Studie verwendete Begriff der „emotionalen Nähe“ mit dem in der Literatur verwendeten Begriff „emotionales Involvement“ gleichgesetzt werden. Herr Barlovic führt weiter aus, dass verschiedene Produktbereiche den, in der Studie definierten Markenkategorien zugeordnet werden können. Jedoch kann durch eine entsprechende Positionierung aus diesen ausgebrochen werden. Ob nun Jugendliche eher dazugehören wollen oder sich abzugrenzen versuchen, ist gemäss Herr Barlovic schwierig zu beurteilen. Meist besteht hierbei ein Zusammenhang mit dem Alter. So sind Jüngere Teenager eher auf der Suche nach Zugehörigkeit. Ab ca. 15 Jahren wollen sie sich dann eher individualisieren. Die Kategorie der Ego Signs hat die stärkste Aussenwirkung. Bei der Positionierung eines Ego Signs sollte die Individualität und die Besonderheit im Vordergrund stehen. Ego Signs identifizieren sich über bestimmte Lebenswelten. In diesem Bereich ist es wichtig, immer up to date zu sein. Hierbei stellt sich jedoch aufgrund der kurzen „InLebenszyklen“ die Frage, ob ein Unternehmen über genügend Dynamik und Potenzial verfügt, um immer auf dem neusten Stand des Trends zu sein. Im Bereich der Shared Basics sollte der „Mainstream mit dem man richtig liegt“ im Vordergrund stehen. Es ist darauf zu achten, dass keine extremen Lebenswelten kommuniziert werden. Jedoch kann hier durchaus mit Versatzstücken gearbeitet werden. Bei den Functional Standards sind es sachliche Eigenschaften, welche in den Vordergrund gerückt werden müssen. Bzgl. der Kommunikation kann gemäss Herrn Barlovic in allen Markenkategorien mit Erlebniswelten gearbeitet werden. Im Bereich der Preispolitik sollten bei Ego Signs und Shared Basics mit Sonderangeboten gearbeitet werden. Die Markenkategorie der Functional Standards zeichnet sich dadurch aus, dass Jugendliche in diesem Bereich besonders auf ihr Geld achten. Das Augenmerk sollte deshalb bei den preislichen Unterschieden (welche nicht zu gross sein dürfen) der verschiedenen Anbieter liegen. Über Spezielles in der Produktpolitik und Distributionspolitik, konnte Herr Barlovic keine Auskunft geben. Als Negativbeispiel nannte er die Werbung von C&A für die spezielle Jugendmarke „Young Collections“. Die trendige Werbung dieser Marke, welche einen bestimmten Lifestyle übermitteln wollte, wirkte für die Jugendlichen unglaubwürdig, da sie C&A als Functional Standard sehen. 55 Anhang Gesprächsleitfaden für das Expertengespräch mit Frau Asta Baumöller: VIVA SWIZZ und die Zielgruppe Jugend 1. Welche Firmen werben für ihre (welche?) Produkte auf VIVA? 2. Welche Massnahmen unternehmen Sie, um die Marke VIVA SWIZZ aktuell zu halten? 3. Welche TV-Berichte sind zurzeit gefragt? 4. Wie ermitteln Sie die Bedürfnisse von Jugendlichen? 5. Welche Trends zeichnen sich im Jugendsegment ab? aktuelle Jugendthemen? Jugendliche und Marken 6. Wie sieht das Markenbewusstsein in den verschiedenen Produktbereichen aus? 56 Anhang 7. Welches sind die angesagtesten Marken für Jugendliche? 8. Was wollen Jugendliche in Bezug auf Produkteigenschaften? Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit! Protokoll: Gemäss Frau Baumöller sind Jugendliche eine schwierige Zielgruppe. Die Werbung auf VIVA gestaltet sich saisonal. Firmen, welche besonders häufig für ihre Produkte werben sind unter anderen Coca Cola mit all ihren Unterbrands, Swisscom, Adidas, Mc Donalds und diverse Plattenfirmen. Um die Marke VIVA SWIZZ aktuell zu halten, wurden seit anfangs März verschiedene Vollformate wie bspw. Alli G., welcher eher die HipHopper-Community anspricht, eingeführt. Aktuelle Jugendthemen, welche in TV-Berichte verpackt werden, sind vor allem Musik. Aber auch Mode spielt in diesen Bereich hinein. Eine persönliche Einschätzung von Frau Baumöller bzgl. den sich abzeichnenden Trends im Jugendmarkt gestaltet sich darin, dass die Zeit der grossen Trendströmungen vorbei ist. Der Trend zeichnet sich dadurch aus, dass es den Jugendlichen vor allem um Individualisierung geht. Durch die richtige Collage können Teenager selber zu Opinionleader und somit „in“ werden. Dabei ist zu beachten, dass in allen Bereichen (Mode, Musik, Clubs etc.) örtliche (vor allem Stadt-Land) Unterschiede bestehen, was in und out ist. Die Generierung von Trends ist jedoch Aufgabe von sog. Trendscouts. Jugendliche wissen gemäss Frau Baumöller genau was sie wollen, und was sie nicht wollen. Sie weisen vor allem bei nicht schwer einsehbaren Produktbereichen ein hohes Markenkenntnis auf. Socken, Handschuhe etc. werden dahingegen eher funktional betrachtet. Wenn Teenager aber über genügend finanzielle Mittel verfügen, achten sie auch in diesen Bereichen auf Marken. Im Bekleidungsbereich sind vor allem die Marken Miss Sixty (nur bei Mädchen), Adidas, Fila, Reebock etc. gefragt. Bei Handygeräten kann, durch die hohe Markentreue in diesem Bereich, nicht von „angesagten Marken“ gesprochen werden, vielmehr sind hier einfach die neusten Modelle bei den Jugendlichen gefragt. Mit bestimmten Marken wollen sich Jugendliche identifizieren können. Das Preis-Leistungsverhältnis steht bei diesen Marken eher im Hintergrund. Sie wollen sich mit der Verwendung dieser Marken in der Gesellschaft positionieren und möchten sich deshalb ein bestimmtes Image kaufen. Dabei ist es wichtig, welche Leute in der Clique und welche Stars dieselben Marken ebenfalls verwenden. Ausserdem ist zu beachten, dass die verschiedenen Marketingmassnahmen vom Produkt selber abhängig sind. 57 Anhang Gesprächsleitfaden für das Expertengespräch mit Herrn lic. jur. Raphael Jaeger: Rechtliche Grenzen des Jugendmarketings 1. Welches ist das Hauptproblem in Bezug auf das Jugendmarketing aus rechtlicher Perspektive? 2. Welche Probleme bestehen bzgl. Minderjährigen? 3. Gibt es in Bezug auf die Produktverwendung und Produktausgabe Beschränkungen? 4. Existieren in Bezug auf Jugendliche Werbeverbote? Wenn ja, welche? Besten Dank für Ihre Mitarbeit! Protokoll: Gemäss Herrn lic. jur. Jaeger können in Bezug auf das Jugendmarketing vor allem im Bereich des Vertragsschluss mit Minderjährigen Probleme auftreten. Sofern Jugendliche das 19. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, sind sie noch nicht mündig und somit fehlt ihnen die volle Handlungsfähigkeit. Dieses Problem kann vor allem bei Käufen von teueren Gütern auftreten. Des Weiteren existieren für Unternehmen in der Schweiz beschränkende Bestimmungen, wenn diese gesundheitsschädliche Produkte an noch nicht volljährige Kunden ausgeben (so bspw. bei Tabak, Alkohol etc.). 58 Anhang Gesprächsleitfaden für die qualitativen Interviews mit Jugendlichen im Alter von 15-19 Jahren: Jugendliche und ihre Lieblingsmarken in verschiedenen Produktbereichen 1. Welches sind Deine Lieblingsmarken in folgenden Bereichen und was ist daran besonders? Bekleidung: Handys: Getränke: 2. Worauf achtest Du beim Markenkauf? (Produkt, Verpackung, Preis) Bekleidung: Handys: Getränke: 3. Wo kaufst Du deine Lieblingsmarke ein? Wieso? Bekleidung: Versand Grosshändler Internet Spezialgeschäfte Sonstige ….. Grosshändler Internet Spezialgeschäfte Sonstige ….. Grosshändler Internet Spezialgeschäfte Sonstige ….. Begründung: Handys: Versand Begründung: Getränke: Versand Begründung: 59 Anhang 4. Welche „Werbemassnahmen“ sind für Dich attraktiv? Hast Du schon mal teilgenommen? Wie ist Deine Einstellungen zu solchen Events? Partys Wettbewerbe Sportevents Sonstige ….. Aktionstage in Schule Bemerkung: 5. Wie wichtig sind Dir Deine Freunde in Bezug auf die Markenwahl? 6. Alter und Schule/Firma? Herzlichen Dank für Deine Mitarbeit! Protokoll: Aus der Befragung wurden die Markenpräferenzen im Bekleidungs- und Handybereich, wie sie in 4.2.1 (Markenbewusstsein und Präferenzen) aufgezeigt wurden, bestätigt. Des Weiteren wurde klar, dass für die Produktgestaltung im Bekleidungsbereich vor allem der Schnitt und die Farben für die Jugendlichen wichtig sind. Bei Handygeräten sind Eigenschaften wie eine integrierte Kamera und leichte Menuführung ausschlaggebend für den Markenkauf und im Getränkebereich legen die befragten Jugendlichen vor allem Wert auf den Geschmack und den Preis. Die Einkaufsstättenwahl gestaltet sich eher nach Produktbereichen. Kleider und Handygeräte werden in speziellen Geschäften, Getränke bei den Grossverteilern besorgt. Die meisten Befragten haben noch nie an Markenevents teilgenommen, obwohl sie dazu grundsätzlich eine positive Einstellung aufweisen. Am ehesten wird an Wettbewerben teilgenommen. Auf die Frage, wie wichtig der Freundeskreis bei der Markenwahl ist, antworteten alle Jugendlichen, dass dieser nur zur Generierung von neuen Ideen eine Rolle spielt. Die befragten Jugendlichen wiesen ein Alter zwischen 15 und 19 Jahren auf. 60 Literaturverzeichnis LITERATURVERZEICHNIS Brückner, M./Przyklenk, A. (1998): Event-Marketing: Wenn Werbung zum Erlebnis wird, Wirtschaftsverlag Carl Ueberreuter, Wien/Frankfurt Buchholz, A./Wördemann W. (1998): Was Siegermarken anders machen: Wie jede Marke wachsen kann: Die Ergebnisse der ersten Untersuchung über die erfolgreichsten Markenkampagnen der Welt, Econ Verlag GmbH, Düsseldorf/München Büsser, B. (2003): Neues Potenzial – in der Migros, in: Handelszeitung, 25.06., S. 41-42 Dammler, A./Barlovic, I./Melzer-Lena, B. 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März Baumöller, Asta (2004): Persönliches Gespräch über Jugendliche und Marken, Dauer ca. 30 Minuten (siehe Gesprächsleitfaden und Protokoll im Anhang 2), Geschäftsführerin VIVA Schweiz, Gespräch telefonisch geführt am 08. März Jaeger, Raphael (2004): Persönliches Gespräch über rechtliche Grenzen des Jugendmarketings, Dauer ca. 10 Minuten (siehe Gesprächsleitfaden und Protokoll im Anhang 2), Mitarbeitender in der Kanzlei Schoch, Auer & Partner, St. Gallen, Gespräch telefonisch geführt am 13. März Müller, Max (2004): Persönliche Kommunikation zur Markenpositionierung im Jugendsegment in der Schweiz, derzeit Leiter des Instituts für Begleit- und Sozialforschung, Mitbegründer der Schweizerischen Jugendstudie „Jugendbarometer VIVA SWIZZ“, zahlreiche Emails zwischen Februar und März Qualitative Interviews mit Jugendlichen (2004): Es wurden acht qualitative Interviews mit Jugendlichen im Alter von 15-19 Jahren zum Thema „Produkt- und Verpackungsgestaltung und Distribution der Lieblingsmarke“, Dauer pro Interview ca. 10 Minuten (siehe Gesprächsleitfaden und Protokoll im Anhang 2) am 15. März 2004 in der St. Galler Innenstadt geführt 67 Bildernachweis BILDERNACHWEIS Titelblatt S. 1 S. 3 S. 4 S. 5 S. 7 S. 8 S. 9 S. 11 S. 13 S. 14 S. 15 S. 16 S. 17 S. 18 - Shopping: Bezogen unter: http://www.stonefemme.com/graphics/shopping.jpg, Zugriff: 24. September 2004 - Teenager: Bezogen unter: http://ia.avon.com.tw/world/images/teenager-p1.jpg, Zugriff: 3. September 2004 - Kind: Bezogen unter: http://www.fotos.ch/gross/kind.jpg, Zugriff: 24 September 2004 - Frauen: Bezogen unter: http://www.sgfc.com/businessBanking/women.jpg, Zugriff: 24. September 2004 - Lager: Bezogen unter: http://w4.siemens.de/FuI/de/archiv/pof/heft2_03/ artikel02/trend2.jpg, Zugriff: 24. September 2004 - Zimmer: Bezogen unter: http://www.aetaennschen-please.de/images/zimmer.jpg, Zugriff: 22. September 2004 - Teenagers: Bezogen unter: http://www.d.umn.edu/~jlangset/images/teenager%20picture.JPG, -Zugriff: 1. September 2004 - Snowboarder: Bezogen unter: http://www.skisnowstar.com/img/snowboard.jpg, Zugriff: 15. -September 2004 - Punk-Frisur: Bezogen unter: http://www.hairfashion.net/images/punk.jpg, Zugriff: 23. September 2004 - Shopping Girl: In Anlehnung an: http://www.conclu.de/ana/Shopping.JPG, Zugriff: 24. September 2004 - Model: Bezogen unter: http://www.modelcard.de/images/saskia03.jpg, Zugriff: 15. September 2004 - Familie: Bezogen unter: http://www.alfredadler.ch/grafiken/Familie.gif, Zugriff: 24. September 2004 - Freundinnen: Bezogen unter: http://www.gov.mb.ca/chc/mfcb/images/now_playing 3.jpg, Zugriff: 23. September 2004 - Schuljunge: Bezogen unter: http://www.imscrappin.com/catalog/images/TMABM diecut-deskboy.jpg, Zugriff: 20. September 2004 - TV: Bezogen unter: http://www.regalweb.co.uk/loony/animated/tv.gif, Zugriff: 24. September 2004 - Lachendes Mädchen: Bezogen unter: http://www.eltern-bildung.at/eb/images/Fotos_ Themen/ 0312_konsum.jpg, Zugriff: 20. September 2004 - Sparschwein: Bezogen unter: http://www.abifruehschoppen.de/tipps_zum_studium/ sparschwein.jpg, Zugriff: 14. September 2004 - Shopping Kid: Bezogen unter: http://www.icecreamusa.com/locator/images/ shopping_kid_high.jpg, Zugriff: 23. September 2004 - Geld: Bezogen unter: http://www.videoproduktionen.ch/bilder/geld.jpg, Zugriff: 14. September 2004 - Kosmetika: Bezogen unter: http://www.intermoda.ru/nomer/11022002/kosmetik.jpg, Zugriff: 14. September 2004 - Nahung: Bezogen unter: http://www.mrhealthy.de/grafik/gemuese.jpg, Zugriff: 7. September 2004 - Sand: Bezogen unter: http://familyfun.go.com/Resources/Cakes/recipes/special/ sand.jpg, Zugriff: 13. September 2004 68 Bildernachweis S. 20 S. 22 S. 23 S. 24 S. 26 S. 27 S. 33 S. 34 S. 35 S. 37 S. 40 S. 42 S. 43 S. 44 - Jacke: Bezogen unter: http://www.jackwolfskin.de/images/outdoor_jacke2.jpg, Zugriff: 15. September 2004 - Stereoanlage: Bezogen unter: http://image01.conrad.com/xl/3000_3999/3300/ 3300/3305/330508_BB_00_FB.EPS.jpg , Zugriff: 13. September 2004 - Adidas Schuhe: Bezogen unter: http://www.promoreply.com/aol/images/146/adi763.jpg, Zugriff: 23. September 2004 - Nivea Crème: Bezogen unter: http://www.seilnacht.com/Lexikon/Nivea.JPG, Zugriff: 22. September 2004 - Teenager (Mädchen): Bezogen unter: http://myhome.naver.net/flowerboy21/ youth/cleanlean.gif, Zugriff: 22. September 2004 - Teenager (Junge): Bezogen unter: http://www.heroinhelp.net/images/teenager %2010.jpg, Zugriff: 13. September 2004 - Herz: Bezogen unter: http://www.myjanee.com/tuts/hearts/pentools362.jpg, Zugriff: 3. September 2004 - Teenager: Bezogen unter: http://www.careers-scotland.org.uk/careersscotland/Web/ MultimediaFiles/WWNINTRO.JPG, Zugriff: 10. September 2004 - Portemonnaie: Bezogen unter: http://www.bijenkorf.nl/BijenkorfWeb/image_bijenkorf/ producten/0646 23002000000m.jpg, Zugriff: 16. September 2004 - Red Bull: Bezogen unter: http://www.hotel-purchase.com/res/site2/upload/ Xpo_scroll/ Red%20Bull.jpg, Zugriff: 2. September 2004 - Miss Sixty: Bezogen unter: http://images.google.ch/imgres?imgurl=http://www. samtfabrik.de/miss-sixty/gfx/miss-sixty-logo.gif&imgrefurl=http://www.samtfabrik .de/miss-sixty/&h=213&w=261&sz=4&tbnid=2fCLnRrreDcJ:&tbnh=87&tbnw =106&start=17&prev=/images%3Fq%3Dmiss%2Bsixty%26hl%3Dde%26lr%3D%26i e%3DUTF-8, Zugriff: 20. September 2004 - Coca Cola: Bezogen unter: http://www.sindominio.net/rbronka/salutcompanys/ canfenosa/coca-cola.jpg, Zugriff: 9. September 2004 - H&M: Bezogen unter: http://www.maxihuset.com/hm1.gif, Zugriff: 16. September 2004 - Fanta: Bezogen unter: http://www.coca-colaindia.com/brands/brands_images/ fanta/fanta_ brand_logo.gif, Zugriff: 20. September 2004 - C&A: Bezogen unter: http://www.e-rotulos.com/logoteca/web_logoteca/logoteca_ C/images/ C&A.jpg, Zugriff: 10. September 2004 - Werbung Fructis: Bezogen unter: http://www.feelbest.com/Assets/Images/garnier_ fructisimage2.jpg, 24. September 2004 - Coca Cola Sportevent: Bezogen unter: http://www2.coca-cola.com/presscenter/img/ imagenews/downloads/lg_singapore_portugal_flagbearers.jpg, Zugriff: 3. September 2004 - Strichcode: Bezogen unter: http://partner.news.ch/img/article/75172-Strichcode.jpg, Zugriff: 23. September 2004 - Einkaufswagen: Bezogen unter: http://www.schule.bremen.de/schulen/sarp/Material/ Pictogramme/Einkauf.gif, Zugriff: 8. September 2004 - Vorsicht-Schild: Bezogen unter: http://www.schreiner-zh.ch/portal/images/vorsichtschild.jpg, Zugriff: 21. September 2004 69 Fussnotenverzeichnis FUSSNOTENVERZEICHNIS 1 Vgl. Ebeling (1996), S. 9 ff. Vgl. Diekhof (1999), S. 1 3 Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 99 4 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 1 f. 5 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 14 6 Vgl. Diekhof, S. 1 7 Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 99 auf Sherry/Greenberg/Tokinoya (1999), S. 233 verweisend 8 Vgl. auch Radiotele AG (2002), S. 3 9 Vgl. Diekhof (1999), S. 1 10 Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch 11 Es wurden acht qualitative, leitfadengestützte Interviews mit Jugendlichen im Alter von 15-19 Jahren zum Thema „Produkt- und Verpackungsgestaltung und Distribution der Lieblingsmarke“ zur Generierung von Ideen und allfälligen Trends am 15. März 2004 in der St. Galler Innenstadt geführt. Gesprächsleitfaden s. Anhang 2. 12 Meinhold (2001), S. 49 13 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 99 14 Eine übersichtliche Aufstellung weiterer Abgrenzungen findet sich in Diekhof (1999), S. 10 ff. 15 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6 16 Vgl. Diekhof (1999), S. 13 ff. 17 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6 18 Vgl. Diekhof (1999), S. 29 19 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6 20 Vgl. Diekhof (1999), S. 29 21 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 24 f. 22 Vgl. Diekhof (1999), S. 11 23 Vgl. Nöthel (1999), S. 11 24 Für eine konkrete Alterseinteilung gemäss Dammler/Barlovic/Melzer-Lena vgl. Anhang 1 Tabelle 5 25 Vgl. Nöthel (1999), S. 5 26 Vgl. Weinberg/Diehl (2001), S. 187 27 Vgl. Heinzelmeier (2000), S. 126 28 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 18 29 Vgl. Tomczak (1997), S. 4 30 Vgl. Nöthel (1999), S. 12 31 Eine unvollständige Auswahl von verschiedenen Musikstilen: Pop, Rock, Beat, R&B, Drum’n’Bass, Metall, Trash, Speed, Black-Metall, Gothic, Industrial House, Jazz-House, Jugle, Acid, Brit Pop, Brit Beat, Trip Hop, HipHop, Gangsta, Disco, Techno, Indie, Alternativ-Rock, Reggea, Ragga, Punk, Fun-Punk, Neo Punk Cross –Over, Ethno, Grunge, vgl. Heinzelmeier (2000), S. 127 32 Vgl. Heinzelmeier (2000), S. 126 f. 33 Vgl. Diekhof (1999), S. 10 34 Vgl. Köhler (2001), S. 52 f. und Nöthel (1999), S. 8 f. 35 Vgl. Nöthel (1999), S. 9 36 Vgl. zu diesem Begriff Gross (1994), S. 14 f. 37 Vgl. Esch (2004), S. 27 ff. 2 70 Fussnotenverzeichnis 38 Vgl. Nöthel (1999), S. 9 Vgl. Esch (2004), S. 27 ff. 40 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6 41 Vgl. Diekhof (1999), S. 94 42 Vgl. Diekhof (1999), S. 94 f. 43 Vgl. Köhler (2001), S. 53 f. und Diekhof (1999), S. 94 f. 44 Vgl. Diekhof (1999), S. 94 f. 45 Vgl. Diekhof (1999), S. 321 46 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 100 auf Acuff (1997), S. 48 ff. verweisend 47 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 135 48 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 486 f. und Srnka/Schiefer (2002), S. 100 49 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 105 50 Vgl. Gensicke (2002), S. 139 51 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 100 52 Vgl. Gensicke (2002), S. 142 53 Vgl. Linssen/Leven/Hurrelmann (2002), S. 76 54 Vgl. Nöthel (1999), S. 12 55 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101 56 Vgl. Diekhof (1999), S. 76 57 Vgl. Linssen/Leven/Hurrelmann (2002), S. 82 58 Vgl. Heinzelmeier (2000), S. 127 59 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101 60 Vgl. Heinzelmeier (1999), S. 15 ff. 61 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101 und Nöthel (1999), S. 12 62 Vgl. Nöthel (1999), S. 12 63 Vgl. Heinzelmeier (1999), S. 44. 64 Vgl. Heinzelmeier (1999), S. 44 f. 65 Vgl. Obermeier (2000), S. 62 66 Vgl. Diekhof (1999), S. 97 f. 67 Vgl. Köhler (2001), S. 54 und Diekhof (1999), S. 97 f. 68 Vgl. Diekhof (1999), S. 97 f. 69 2 Vgl. Obermeier (2000), S. 62 auf A&B Analyse & Beratung verweisend 70 Vgl. Nöthel (1999), S. 7 71 Vgl. Fichtel (1999), S. 193 72 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 5 und Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 14 73 Vgl. Baumöller (2003), S. 2, online 74 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 5 75 Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch 76 Vgl. Diekhof (1999), S. 7 auf Diller (1992), S. 583 verweisend 77 Kotler/Bliemel (2001), S. 19 78 Vgl. Radiotele AG (2002), S. 3 79 Vgl. Müller (2004), persönliche Kommunikation 80 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 102 auf Urech (1996), S. 9 ff. verweisend 81 Vgl. dazu Kapitel 2.3.1 (Bedürfnisse und Werte von Jugendlichen) 82 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 102 auf Urech (1996), S. 9 ff. verweisend 83 Vgl. Lange (1997), S. 22 f. 84 Vgl. Meinhold (2001), S. 54 85 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 102 39 71 Fussnotenverzeichnis 86 Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 650 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 650 f. 88 Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 7 89 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 651 90 Vgl. Diekhof (1999), S. 170 91 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 651 92 Vgl. Diekhof, (1999), S. 170 f. 93 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 18 94 Vgl. Ebeling (1996), S. 10 95 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 96 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 97 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 98 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 18 99 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101 100 Vgl. Obermeier (2000), S. 61 101 Vgl. 2.3.1 (Bedürfnisse und Werte von Jugendlichen) 102 Vgl. Ebeling (1996), S. 10 103 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 7 104 Vgl. Ebeling (1996), S. 10 105 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 7 106 Vgl. Ebeling (1996), S. 10 107 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 f. 108 Vgl. Ebeling (1996), S. 10 109 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 f. 110 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 652 f. 111 Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 28 112 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 9 und Tomczak (1997), S. 10 113 Vgl. 3.2.2 (Kaufkraft) indirekte Kaufkraft 114 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20 115 Vgl. auch Sass (2001), S. 129 116 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 117 Das Involvement bezeichnet das Engagement, mit welchem sich Konsumenten einem Angebot zuwenden, vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 92. Wenn Konsumenten ein sog. „High Involvement“ aufweisen, haben sie eine hohe innere Beteiligung zum Angebot. 118 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 114 119 Vgl. Obermeier (2000), S. 61 120 Vgl. Iconkids & youth (1999), S. 6 ff., online 121 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 114 122 Vgl. Iconkids & Youth (1999), S. 8, online 123 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 114 124 Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 4 125 Vgl. Bundesamt für Statistik (2004) 126 Vgl. Opalka (2003), S. 31, Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 15 ff. und Tomczak (1997), S. 4 127 Vgl. Tomczak (1997), S. 12 128 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18 129 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18 130 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18 87 72 Fussnotenverzeichnis 131 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18 und Tomczak (1997), S. 12 Vgl. Tomczak (1997), S. 12 133 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 18 und Srnka/Schiefer (2000), S. 98 134 Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 98 135 Vgl. Tomczak (1997), S. 5 136 Vgl. Tomczak (1997), S. 4 137 Vgl. A. Dammler/I. Barlovic/B. Melzer-Lena. (2000), S. 19 f. 138 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 19 139 Vgl. T. Tomczak (1997), S. 7 140 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena. (2000), S. 19 f. 141 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 19 und Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 19 f. 142 Vgl. Tomczak (1997), S. 13 143 Vgl. Baumöller (2003), S. 2, online 144 Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 5 f. 145 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20 146 Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 5 f. 147 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20 148 Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 6 und eine umfassende Darstellung in Diekhof (1999), S. 143 ff. 149 Vgl. Tomczak (1997), S. 6 150 Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 99 auf Churchill/Moschis (1979), S. 23 verweisend 151 Vgl. Srnka/Schiefer (2000), S. 98 152 Vgl. Zanger/Griese (2000), S. 6 f. 153 Vgl. Tomczak (1997), S. 6 154 Vgl. Diekhof (1999), S. 68 ff. 155 Vgl. Diekhof (1999), S. 76 156 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 20 157 Vgl. Esch (2004), S. 27 158 Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 152 159 Vgl. Vogler (2002), S. 7 160 Vgl. Esch (2004), S. 27 161 Vgl. Vogler (2000), S. 8 162 Meffert/Burmann/Koers (2002), S. 6 163 Vgl. Esch (2004), S. 23 164 Vgl. Haedrich/Tomczak/Kaetzke (1997), S. 23 165 Vgl. Dörtelmann (1997), S. 1 f. 166 Vgl. Meffert/Burmann/Koers (2002), S. 5 167 Vgl. Pringle/Gordon (2001), S. 6 f. 168 Esch (2001), S. 235 169 Vgl. Köhler (2001), S. 45 f. 170 Vgl. Gawlik/Kellner/Seifert (2002), S. 29 171 Vgl. Esch (2001), S. 235 172 Vgl. Köhler (2001), S. 46 f., falls eine ähnliche Positionierung, wie andere Unternehmen angestrebt wird, kann durch eine gezielte Werbung eine Differenzierung zu den Konkurrenzprodukten geschaffen werden. Hierauf wird jedoch in 5.1 (Kommunikationspolitik) näher eingegangen. 173 Vgl. Esch (2001), S. 235 174 Vgl. Ebeling (1996), S. 9 175 Vgl. Tomczak (1997), S. 5 132 73 Fussnotenverzeichnis 176 Vgl. 3.1.3 (Kaufentscheidung/Kaufverhalten) Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch 178 Vgl. Tomczak (1997), S. 13 179 Vgl. Diekhof (1999), S. 83 180 Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch 181 Vgl. Tomczak (1997), S. 13 182 Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch 183 Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch 184 Vgl. Meffert/Burmann/Koers (2002), S. 9 185 Vgl. Buchholz/Wördemann (1998), S. 119 186 Vgl. Diekhof (1999), S. 82 187 Vgl. Diekhof (1999), S. 82 188 Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch 189 Vgl. Diekhof (1999), S. 82 190 Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch, Opalka (2003), S. 51 und Diekhof (1999), S. 82 und S. 321 191 Vgl. Diekhof (1999), S. 82 192 Vgl. Diekhof (1999), S. 321 193 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 194 Vgl. Lindstrom/Seybold (2003), S. 67 195 Untersucht wurden die Produktbereiche Mode/Kleidung, Make-up und Schminkprodukte (nur Mädchen), Musik CDs, Schuhe, Duft, Haarstyling, Körper-/Haarpflegeprodukte, Handys, Deos, Taschen/Rucksäcke, Softdrinks, Süssigkeiten/Schokoriegel und Chips, vgl. Iconkids & Youth (2003), S. 9 und S. 21, online 196 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 21, online 197 Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch 198 Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch 199 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 200 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 201 Vgl. Esch (2004), S. 140 202 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 25, online 203 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 26 f., online 204 Vgl. Esch (2004), S. 140 205 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 25, online 206 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 28, online 207 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 208 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29 ff., online 209 In Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 129 f. als Szenemarke bezeichnet 210 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 49, online 211 Vgl. Sulzer (1998), S. 248 212 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 31, online 213 Vgl. auch Obermeier (2000), S. 61 214 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 30 f., online 215 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 30 und S. 31, online 216 In Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 129 als übergreifende Labelmarke bezeichnet 217 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 49, online 218 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 28, online 219 So auch Baumöller (2004), persönliches Gespräch und Diekhof (1999), S. 82 und S. 321 177 74 Fussnotenverzeichnis 220 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 32, online Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 32, online 222 In Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 131 als Leistungsmarke bezeichnet 223 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 28, online 224 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 33, online 225 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 226 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 34, online 227 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 40, online 228 Die Kategorie „sieht besonders gut aus“, „beweist persönlichen Stil“ und „damit kann man ein bisschen angeben“ liegen über dem Durchschnitt von 100 Punkten und sind deshalb in dieser Kategorie von besonderer Bedeutung. 229 Die Kategorie „bietet was Vernünftiges fürs Geld“ weist bei Miss Sixty einen Wert von 80 Punken auf. D.h. dieser Bereich hat für Jugendliche, welche die Marke Miss Sixty tragen leicht unterdurchschnittliche Bedeutung. 230 Die Kategorien „ist in und trendy“ und „bietet was Vernünftiges fürs Geld“ liegen 18 bzw. 10 Punkte über dem Durchschnitt. 231 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 42, online 232 Lesebeispiel vgl. Abbildung 8 233 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 36, online 234 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 46, online 235 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 236 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 46, online 237 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 39, online 238 Vgl. Büsser (2003), S. 41 239 Unter diesem Begriff werden die entscheidungsrelevanten Alternativen zusammengefasst. In Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 245 wird er als „evoked set“ bezeichnet. 240 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 241 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 242 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch und Diekhof (1999), S. 82 f. 243 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 244 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 135 245 Vg. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 246 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 39, online 247 Vgl. Pringle/Gordon (2001), S. 7 248 Wie bereits erwähnt, existiert auch in diesem Bereich eine minimale emotionale Nähe, welche beim Kaufentscheid den Ausschlag geben kann, vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29, online 249 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 250 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch 251 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 36, online 252 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132 253 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132 f. 254 Vgl. Köhler (2001), S. 55 255 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132 f. 256 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29, online 257 Vgl. Schmid (1996), S. 217 258 Vgl. Köhler (2000), S. 58 259 Vgl. Schmid (1996), S. 214 260 Vgl. Esch (2004), S. 30 f. 221 75 Fussnotenverzeichnis 261 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 368 Die Markenwerte bestehen aus dem Set von Assoziationen, welche die fünf bis zehn wichtigsten Aspekte oder Dimensionen der Marke charakterisieren, vgl. Keller (2003a), S. 151 263 Vgl. Esch (2004), S. 31 264 Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 152 f. 265 Vgl. Schmid (1996), S. 216 f. 266 Vgl. Meinhold (2001), S. 60 267 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 105, wie bereits in erwähnt, weisen auch Functional Standards eine minimale emotionale Nähe auf, vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 29, online 268 Vgl. Schmid (1996), S. 214 269 Vgl. Srnka/Schiefer (2002), S. 101 f. 270 Vgl. Obermeier (2000), S. 62 271 Vgl. Vogler (2002), S. 8 272 Vgl. Lindstrom/Seybold (2003), S. 274 und Sistenich/Zanger (1998), S. 28 ff. 273 Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 152 274 Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 154 275 Vgl. Brückner/Przyklenk (1998), S. 41 276 Vgl. Inglsperger/Cinquin (2000), S. 154 f. 277 Vgl. auch Lindstrom/Seybold (2003), S. 66 278 D.h. die Gespräche dürfen keines Falls aufdringlich wirken, vgl. Sulzer (1998), S. 249 279 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 133 280 Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 29 f. 281 Vgl. Baumöller (2004), persönliches Gespräch 282 Dabei werden den Jugendlichen Handygeräte ausgeteilt. Mit diesen können sie für die Dauer der Veranstaltung mit allen Teilnehmern in Kontakt treten. 283 Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 29 284 Vgl. Keller (2003a), S. 315 285 Vgl. Kreilkamp/Nöthel (1996), S. 142 286 Vgl. Obermeier (2000), S. 64 287 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gepräch 288 Vgl. Barlovic (2004), persönliches Gespräch und Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 132 f. 289 Vgl. Obermeier (2000), S. 62 290 Vgl. Brückner/Przyklenk (1998), S. 5 291 Vgl. auch Obermeier (2000), S. 64 292 Vgl. Sistenich/Zanger (1998), S. 31 293 Vgl. Köhler (2001), S. 57 294 Vgl. Kuss/Tomczak (2002), S. 207 295 Vgl. Sulzer (1998), S. 249 296 Zur Verpackung im Allgemeinen lässt sich sagen, dass in allen Kategorien bewusst anomal gewählte Farben der Produktverpackung bei Jugendlichen zu verkaufsfördernden Massnahmen führen können, vgl. Opalka (2003), S. 53 297 Vgl. Keller (2003b), S. 70 298 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 134 299 Vgl. Opalka (2003), S. 53 300 Vgl. Kuss/Tomczak (2002), S. 215 301 Vgl. Barlovic (2000), persönliches Gespräch 302 Vgl. Barlovic (2000), persönliches Gespräch 262 76 Fussnotenverzeichnis 303 Vgl. Büsser (2003), S. 42 Vgl. Obermeier (2000), S. 62 305 Vgl. Radiotele AG (2003), S. 6 306 Vgl. Diekhof (1999), S. 309 ff. 307 Vgl. Jaeger (2004), persönliches Gespräch und Art. 17 ZGB 308 Vgl. dazu Art. 18 und 19 ZGB 309 Vgl. Schotthöfer (2000), S. 60 310 Vgl. Diekhof (1999), S. 317 311 Vgl. Diekhof (1999), S. 319 312 Vgl. Diekhof (1999), S. 317 313 Vgl. Diekhof (1999), S. 319 ff. 314 Vgl. Kroeber-Riel/Weinberg (2003), S. 664 f. 315 Diekhof (1999), S. 327 316 Vgl. Diekhof (1999), S. 309 317 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 48, online 318 Vgl. Dammler/Barlovic/Melzer-Lena (2000), S. 131 319 Vgl. Iconkids & Youth (2002), S. 49, online 320 Iconkids & Youth (2002), S. 48, online 321 Vgl. Iconkids & Youth (2002), online 304 77