CSR Report Special 2014-15

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CSR Report Special 2014-15
Corporate Social Responsibility
Special 2014/15
Hilfe für
Taifunopfer
auf den
Philippinen
EIN LÄCHELN UND EIN TRAUM WERDEN WAHR
2013 traf einer der stärksten je gemessenen tropischen Wirbelstürme auf die Philippinen – mit
katastrophalen Auswirkungen für die lokale Bevölkerung. Ivoclar Vivadent, die seit 1993 in der
Nähe von Manila eine Produktionsstätte betreibt, entschied sich damals kurzerhand, 200‘000
US-Dollar als Nothilfe für die vom Taifun Haiyan betroffene Bevölkerung zur Verfügung zu
stellen. Während 100‘000 US-Dollar als Soforthilfe an das philippinische Rote Kreuz gingen,
wurden weitere 100‘000 US-Dollar für den Aufbau und den Betrieb einer Zahnarztklinik in
Bayan ni Juan, einer Siedlung für durch den Taifun obdachlos gewordene Menschen, bereitgestellt. Die Klinik wurde im Dezember 2014 feierlich eingeweiht.
Als Dr. Peter Flores, Area Sales Manager South
East Asia, und die Verantwortlichen des philippinischen Produktionsstandortes von Ivoclar Vivadent
sich 2013 fragten, wie man den Taifungeschädigten am nachhaltigsten helfen könne, war ihnen
noch nicht bewusst, dass die Antwort ganz einfach
lautete: die Filipinos in dem zu unterstützen, was
sie am besten können, nämlich zu lächeln.
Alles fing an mit einem Treffen zwischen
Ivoclar Vivadent und Vertretern der ortsansässigen
ABS-CBN Lingkod-Kapamilya-Stiftung und der
Frage, wie man den Bedürfnissen der Überlebenden wohl am besten gerecht würde. Auf das
Treffen folgte ein Besuch in Bayan ni Juan (BNJ),
einer neuen, von der Stiftung mitverwalteten
Umsiedlungsgemeinde mit über 27‘000 Menschen,
nicht weit von der Ivoclar Vivadent-Niederlassung
entfernt.
Patientin der ersten Stunde in der neu eröffneten Klinik
Das Leben der Menschen verändern
Als Peter Flores und sein Team dort in die Gesichter
der Menschen um sie herum blickten, erkannten
sie, wie das Leben dieser Menschen positiv
verändert werden konnte. „Ich sah Kinder, die
sich schämten zu lächeln, weil ihre Zähne schwarz
waren oder weil ihnen ein Zahn fehlte, und ältere
Leute, die ihre Gesichter versteckten, weil sie weder
Zähne noch eine Prothese hatten“, erzählt er.
Nach einem Besuch der bestehenden Zahnarztpraxis in BNJ, einem kleinen Raum mit einem
kaputten Behandlungsstuhl, war umso klarer, was
getan werden musste. Heute, nach mehrmonatiger
Vorbereitung, einer Investition von 100’000
US-Dollar und viel Engagement und Organisation,
haben die wirtschaftlich benachteiligten Bewohner
der Siedlung endlich eine Wahl, was ihre Zahngesundheit betrifft.
„Kinder schämten sich zu lächeln,
weil ihre Zähne schwarz waren“
Dr. Peter Flores, Ivoclar Vivadent
Feierliche Eröffnung der neuen Klinik. V.l.n.r.: L. Bautista
(ABS-CBN), D. Sanchez (Vizebürgermeister Calauan), Dr. L.
Quidayan (PDA), Dr. P. Flores, Dr. A. Panganiban (Ivoclar
Vivadent), G. De Guzman (ABS-CBN)
Miko Alino, stellvertretender Projektmanager in
der Siedlung, freut sich, dass die Klinik einen
Beitrag zur basismedizinischen Grundversorgung
leistet: „Dank der Klinik können wir nun den
Schwerpunkt auf die Prävention legen, sodass
Zähne nicht jedes Mal gezogen werden müssen,
wenn ein Kind Zahnweh hat.“
Kostenlose zahnmedizinische Versorgung
Die zahnärztliche Versorgung sichergestellt für die
Bewohner von BNJ
Gemäss Dr. Liza Quidayan, Mitglied der Zahnärztevereinigung „Philippine Dental Association“ (PDA),
ist die Ernährung der philippinischen Bevölkerung
und das fehlende Wissen über eine ausgewogene
Ernährung schuld am verbreiteten Auftreten von
Karies. Die Mehrheit der Bevölkerung auf den
Philippinen war aufgrund der Kosten und der
Verfügbarkeit kaum je bei einem Zahnarzt, wie
die ortsansässige Zahnärztin Cecile Alcaraz ergänzt:
„Die Eltern verfügen über kein MundhygieneWissen und können somit ihren Kindern auch
nicht beibringen, wie man die Zähne pflegt. Sie
gehen mit ihren Kindern nur zum Zahnarzt, wenn
sich Zahnschmerzen bemerkbar machen. Dann ist
es oft zu spät, um den Zahn zu retten.“
Nachhaltige Investition in ein gesundes Lächeln
Um eine grundlegende Veränderung zu bewirken,
wird die Klinik zudem ein Mundgesundheitsprogramm für die Bewohner ins Leben rufen, das
grundlegende Zahnpflegetechniken wie Zähneputzen, gesunde Ernährung und die Bedeutung
der Zahn- und Mundgesundheit im Allgemeinen
umfassen soll. „Diese Klinik“, sagt Susana Tukop,
„wird eine grosse Hilfe für unsere kleine Gemeinschaft sein.“
Kinder kommen in den Genuss des Mundgesundheitsprogrammes
Und auch Jaime Sapitano, 47, bringt zum Ausdruck
wie dankbar er ist, dass die Zähne seiner Kinder
nun regelmässig untersucht werden: „Mit einem
Lächeln beginnt alles und gesunde Zähne braucht
man, um zu lächeln.”
Nitz Villanueva, 44, eine Bewohnerin von BJN,
berichtet, dass sie nur drei Mal in ihrem Leben bei
einem Zahnarzt war. Sechs Zähne seien ihr bereits
gezogen worden. Sie sagt: „Ich gehe nur in
Notfällen zum Zahnarzt, wenn es wirklich weh tut.“
So auch Susana Tukop, eine 46 Jahre alte Mutter
von drei Kindern. Sie trägt bereits eine Prothese,
da sich ihre Eltern eine zahnärztliche Versorgung
nicht leisten konnten, und erzählt: „Wenn ich
Zahnschmerzen hatte, wurde der Zahn einfach zu
Hause gezogen.“
Die Spende von Ivoclar Vivadent deckt die
Renovierung der bestehenden Klinik sowie die
zahnmedizinische Ausrüstung, Dentalmaterialien
und die Löhne eines Vollzeit-Zahnarztes und einer
Zahnarzthelferin für die nächsten zwei Jahre. In
der Klinik, die am 5. Januar 2015 ihre Tore öffnete,
werden täglich durchschnittlich 14 Patienten
behandelt. Sie bietet Leistungen wie zahnärztliche
Voruntersuchungen, Röntgendiagnostik, Grundversorgung mit Füllungen und Wurzelkanalbehandlungen an, ebenso wie Zahnsteinentfernung
und Zahnpolitur.
Neuer Behandlungsstuhl – Kernstück der Klinik
„Grosse Hilfe für eine kleine
Gemeinschaft“
Susana Tukop, Bewohnerin BNJ
Die Gemeinde BAYAN NI JUAN
Die Umsiedlungsgemeinde Bayan ni Juan wurde
2009 gegründet. Die überwiegende Mehrheit der
rund 6400 Familien, die derzeit hier leben, haben
ihr Heim, Hab und Gut durch einen der Taifune
verloren, die in den vergangenen Jahren auf den
Philippinen gewütet haben.
Das 107 Hektar grosse Grundstück oder „Umsiedelungsland“ wurde von der Regierung zur
Verfügung gestellt und wird von der Stiftung ABSCBN Lingkod Kapamilya verwaltet. Für die 27‘000
Einwohner gibt es zwei Schulen, eine Kindertagesstätte, ein Gesundheitscenter, zwei Sporthallen,
einen Markt für frische Lebensmittel, ein Lerncenter
für Schulungen oder Vorträge sowie ein Beschäftigungs- und Beratungscenter. Die Familien, die
durchschnittlich zwei bis sechs Kinder haben, und
die restlichen Bewohner sind in 5625 Häusern
untergebracht.
Einige der Bewohner haben sich zu Unternehmensgruppen zusammengeschlossen und
betreiben eine biologische Landwirtschaft. Viele
arbeiten auf Baustellen oder in Fabriken in den
umliegenden Städten und Dörfern oder sogar in
Manila, um für den Erhalt ihrer Familie zu sorgen.
Wieder andere suchen sich eine Beschäftigung
innerhalb der Gemeinschaft. Sie führen zum
Beispiel kleine Quartierläden oder Cafeterias,
fertigen Glückwunschkarten an oder bereiten
Gerichte zu, die sie dann verkaufen.
Es bleibt jedoch noch viel zu tun, um alle Bedürfnisse der Bewohner zu erfüllen. Nur 900 Häuser
haben Strom und nur 68 Prozent des Geländes
wurden bisher erschlossen. Das noch brachliegende Land soll der Gemeinschaft in anderer
Weise zugutekommen; so sollen z.B. ein Technologie- und Business Center, weitere Kindertagesstätten, Grünflächen und zusätzliche Sozialzentren entstehen.
6400 Familien fanden ein neues
Zuhause in Bayan ni Juan
Die Vision ist, die Basis für eine optimale Entwicklung der Siedlung zu schaffen, sodass sie auf lange
Sicht unabhängig funktionieren kann und in der
Lage ist, die Grundbedürfnisse ihrer Bewohner zu
befriedigen. Ziel ist nicht nur die ökonomische
Unabhängigkeit, sondern die Schaffung einer
friedlichen, harmonischen, gesunden, auf Ordnung
basierenden Gemeinschaft in einer intakten
Umwelt. Ein Ort, an dem die Menschen glücklich
und zufrieden sind.
Gina Lopez ist die Vorsitzende der Stiftung
ABS-CBN Lingkod Kapamilya, einer NGO, die
sich mit Ivoclar Vivadent zusammengefunden
hat, um den Traum einer Zahnarztklinik wahr
werden zu lassen. Die Stiftung hat sich zum
Ziel gesetzt, das Leben der Filipinos durch
Gesundheitsbetreuung, Bildung, Umweltschutzmassnahmen sowie Katastrophenhilfe
zu verbessern.
Gina Lopez, Vorsitzende der Stiftung ABS-CBN
Sie arbeiten an vielen Projekten und möchten
damit Hilfe auf den Philippinen leisten. Was
macht dieses Projekt so besonders für Sie?
Der Aufbau geht weiter – erst 68 % des Geländes
sind erschlossen
Was mir an diesem Projekt so sehr gefällt, ist, dass
neben finanziellen Mitteln auch Ausrüstung und
entsprechende Schulungen zur Verfügung gestellt
werden. Somit ist es allumfassend. Sogar die
Gehälter der Zahnärztin und der Assistentin, die
die Siedlungsgemeinschaft versorgen werden,
sind inbegriffen. Mir wurde gesagt, dass
Ivoclar Vivadent hochmoderne zahnärztliche und
zahntechnische Produkte herstellt, und ich bin
daher sehr erfreut, dass wir unterprivilegierten
Schichten unserer Bevölkerung Unterstützung auf
diesem Niveau anbieten können.
Warum ist es so wichtig, eine zahnärztliche
Versorgung in dieser Siedlung zu gewährleisten?
Die Mundhygiene ist ein wesentliches Element in
der Erhaltung der Allgemeingesundheit. Ich würde
sogar so weit gehen, zu sagen, dass sie den
psychisch-emotionalen Zustand von Menschen
beeinflusst. Diese Art von Versorgung in der
Siedlung anzubieten, hat nicht nur weitreichende
Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit,
sondern auch auf das kollektive psychisch-emotionale Bewusstsein.
Passion, Vision und Innovation sind zentrale
Werte in der Unternehmensphilosophie von
Ivoclar Vivadent. Inwieweit werden diese Werte
Ihrer Meinung nach auch durch dieses Projekt
gelebt?
Die Vollständigkeit des Projekts reflektiert die
Leidenschaft. Der innovative Charakter lässt sich
aus den zur Verfügung gestellten Ausrüstung
erkennen, und wie das Projekt angelegt wurde.
Wir arbeiten mit Ivoclar Vivadent aber auch im
präventiven Bereich zusammen, also über eine
rein restaurative Versorgung hinaus.
„Mundhygiene als wesentliches
Element in der Erhaltung der
Allgemeingesundheit“
Wie soll die Zahnklinik nach den zwei Jahren, in
denen Ivoclar Vivadent für die Finanzierung
aufkommt, weitergeführt werden?
Wir haben eine ganze Reihe an gewinnbringenden
Projekten, die bereits im Gang sind bzw. vor der
Umsetzung stehen. Daher bin ich davon überzeugt,
dass Bayan ni Juan in Calauan in zwei Jahren dazu
in der Lage sein wird, dieses Projekt selbstständig
weiterzuführen. Unsere Vision für BNJ ist, dass die
Wirtschaft der Siedlung einmal stark genug sein
wird, um für eine grundlegende soziale Infrastruktur zu sorgen – dazu zählt auch die zahnärztliche
Versorgung.
Wie ist dieses Projekt zustande gekommen?
Nachdem Taifun Haiyan im November 2013 einen
Teil der Philippinen verwüstet hatte, hat sich das
Unternehmen entschlossen, über das philippinische
Rote Kreuz finanzielle Soforthilfe zu leisten.
Gleichzeitig sprach sich Ivoclar Vivadent dafür aus,
ein Wiederaufbauprojekt für zahnmedizinische
Gesundheit für die philippinische Bevölkerung zu
unterstützen. Es freut mich sehr, dass
Ivoclar Vivadent sich für ABS-CBN und unsere
Siedlung Bayan ni Juan in Calauan entschieden hat.
679900/de/2012-02
www.ivoclarvivadent.com
Ivoclar Vivadent AG
Bendererstr. 2 | 9494 Schaan | Liechtenstein | Tel.: +423 235 35 35 | Fax: +423 235 33 60