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Ausgabe 13 | 30. Juni 2016 Inhalt Das Ende des Cash Poolings? 2 Negativzinsen schmerzen bei der kurzfristigen Anlage / Pooling derzeit weniger nachgefragt Die Negativzinsen greifen weiter um sich. Befragt danach, wie viele Unternehmen bisher konkret mit Strafzinsen konfrontiert sind, antworteten gut zwei Drittel (68 Prozent) der rund 150 Teilnehmer des 4. Cash Management Campus in Köln mit Ja. Nur ein Drittel (32 Prozent) ist damit bisher nicht in Berührung gekommen. Wie reagieren die Treasurer? 8 Transaktionsbanken unter Druck Das Treasury-Ökosystem wächst, doch Skepsis besteht gegenüber Analyse-Tools, wie Frank Wielack von BNP Paribas erklärt. Schuldschein mit Hindernissen Jörg Bettenhausen, Head of Corporate Finance & Accounting bei K+S, über den Debütschuldschein des Düngemittel- und Salzkonzerns Aufmacher 5 Chiho-Tiande kauft Schulden von Scholz Debt Purchase Agreement abgeschlossen 5 Finanzierungsticker 2 Das Ende des Cash Poolings? Cash Management 3 Transaktionsbanken müssen sich neu erfinden Asset Management 6 Software 4 4 „Stehen in engem Austausch mit Swift“ TMS-Anbieter Reval vertieft Partnerschaft Risiko Management 7 Treasurer brauchen neue FXBenchmark Veranstaltungen Finanzen & Bilanzen 5 Pensionspläne setzen verstärkt auf Immobilien Top-Finanzierung Henkel sichert sich M&A-Finanzierung über 3,2 Milliarden Euro Personen & Positionen 8 Schuldschein mit Hindernissen Debütschuldschein von K+S 9 Sturm wird neuer Fresenius-Chef 7 Treasurer brauchen neue FX-Benchmark Die Europäischen Zentralbank verschiebt das FX-Fixing. In diese Marktlücke will der Datenlieferant Thomson Reuters stoßen. ANZEIGE 12. Structured FINANCE © Stuttgart-Marketing GmbH 3 23.-24. NOVEMBER 2016, ICS INTERNATIONALES CONGRESSCENTER STUTTGART Treasurer trifft Treasurer 2.000 Teilnehmer n 90 Roundtables 120 Top-Referenten n 90 Aussteller Preisverleihung zum Treasury des Jahres Jetzt Frühbucherrabatt sichern! www.finance-magazin.de/events VERANSTALTER MEDIENPARTNER VERBANDSPARTNER Aufmacher 2 Annette Hausmanns Ausgabe 13 | 30. Juni 2016 Über 150 Treasury-Spezialisten nahmen vergangene Woche am 4. Cash Management Campus in Köln teil. Zum Auftakt diskutierten u.a. die Treasurer von Lufthansa, Schott und Schön Klinik über Niedrigzinsen. Das Ende des Cash Poolings? Negativzinsen schmerzen bei der kurzfristigen Anlage / Pooling derzeit wenig nachgefragt D ie Negativzinsen greifen weiter um sich. Befragt danach, wie viele Unternehmen bisher konkret mit Strafzinsen konfrontiert sind, antworteten gut zwei Drittel (68 Prozent) der Teilnehmer des 4. Cash Management Campus in Köln mit Ja. Nur ein Drittel (32 Prozent) ist damit bisher nicht in Berührung gekommen. Am stärksten betroffen durch das Niedrigzinsumfeld sehen die Befragten die kurzfristige Geldanalage und das Pensionsmanagement. Im kurzfristigen Bereich wollen die Befragten aber kein höheres Anlagerisiko in Kauf nehmen. Sie verteilen die Liquidität strategisch auf die verschiedenen Banken – und akzeptieren inzwischen sogar negative Zinsen. „Wir würden in keine risikoreiche Anlage investieren, die uns vielleicht zwei Basispunkte mehr einbringt, nur um in den positiven Bereich zu kommen“, sagt LufthansaTreasurer Torsten Kohrs. Die Airline verfügt über eine milliardenschwere Kriegskasse – eine Vorsichtsmaßnahme nach den Ereignissen des 11. September 2001 und der Finanzkrise. Auch Sascha Röber ist mit dem Phänomen Negativzins konfrontiert. Seitdem die Klinikgruppe Schön ein Schuldscheindarlehen über 125 Millionen Euro platziert hat, muss der Finanzmanager die Liquidität strategisch steuern, bis teure Schulden zurückgeführt werden können. Doch das Verschieben der Liquidität an verschiedene Banken stößt mittlerweile an Grenzen. Dabei stellt sich die Frage, ob das Einsammeln der Gelder aus den Tochtergesellschaften überhaupt noch sinnvoll ist, wenn Strafzinsen drohen. Sollte das Cash nicht lieber dezentral verteilt auf Konten bleiben, das automatisierte Zero Balancing also vorübergehend abgestellt werden? Zumindest für Unternehmen, die cash-rich sind, ist das eine akute Fragestellung. „Wir sprechen mit unseren Banken gerade genau über diesen Punkt“, sagt ein Treasurer, der namentlich nicht zitiert werden möchte. Deshalb verwundert es auch nicht, dass eine gemeinsame Studie von Boston Consulting Group und BNP Paribas erbracht hat, dass das derzeitige Niedrigzinsumfeld die Vorteile von Cash Pooling schmälert: Für 40 Prozent der Befragten hat das Thema zuletzt an Priorität verloren (mehr dazu auf Seite 3). Zugleich stellt sich die Frage, wie Unternehmen mit Negativzinsen im Cash Pool umgehen sollen. Einerseits gilt das Marktzinsprinzip, andererseits können Unternehmen die Strafzinsen ihrer Banken aus steuerlichen Gründen nicht ohne weiteres weiterreichen. Das Thema wird in den kommenden Monaten kaum Wie haben Sie auf Negativzinsen reagiert? (Prioritäten der Befragten) 1. Anlagegelder strategisch umverteilt 2. Liquiditätssteuerung verfeinert 3.Liquidität zurückgefahren (etwa durch Investitionen oder Aktienrückkäufe) 4. Neue Assetklassen erschlossen 5.Eine komplett neue Anlagestrategie entwickelt 6.Gar nicht, wir akzeptieren negative Zinsen Quelle: DerTreasurer an Brisanz verlieren. Es deutet sich zudem an, dass die Zentralbanken wegen des „Brexit“ noch mal die Geldschleusen öffnen werden. Die Bank of England hat bereits angekündigt, bis zu 250 Milliarden britische Pfund in den Markt zu pumpen. Jean-Michel Six, Chefvolkswirt EMEA bei der Ratingagentur S&P, erwartet zudem, dass die quantitative Lockerung der EZB in die nächste Runde gehen wird, um Staaten der Peripherie zu stützen. Konkret bedeutet das bis zum Jahresende weitere Negativzinsschritte. Auch der Leidensdruck im Pensionsmanagement, mit dem viele Treasury-Einheiten ebenfalls betraut sind, wird damit steigen. Hier hat die Lufthansa tatsächlich einen Strategieschwenk eingeleitet: Musste der Pensionsfonds in früheren Zeiten innerhalb von sieben Tagen liquidierbar sein, hat sich das geändert. „Wir sehen die zwingende Notwendigkeit der kurzfristigen Liquidierbarkeit nicht mehr“, sagt Torsten Kohrs. „Stärker als zuvor investieren wir in Infrastruktur, Immobilien und Private Equity, um die Zielrendite zu erreichen.“ Trotz aller Entwicklungen konterkarieren die Strafzinsen nicht die grundsätzliche Zentralisierung der Treasury-Organisation. Im Gegenteil: Sie bietet überhaupt erst die Möglichkeit, auf aktuelle Entwicklungen wie Negativzinsen oder Kreditengpässe in einer Finanzkrise zu reagieren. Auch wenn es für Treasurer und Transaktionsbanken gerade wenig Trost sein mag: Auch künftig wird es wichtig sein, den Überblick über das Cash zu behalten und über die Möglichkeiten des Poolings zu verfügen. mad Cash Management 3 Ausgabe 13 | 30. Juni 2016 News Transaktionsbanken müssen sich neu erfinden Swift treibt PaymentOffensive voran Treasury-Ökosystem wächst / Skepsis gegenüber Analysetools Indien will Zahlungen beschleunigen Die indische Zentralbank RBI hat ein Programm vorgestellt, um den Anteil elektronischer Zahlungen bis 2018 deutlich zu steigern. Zugleich soll die Abwicklung der Zahlungen durch eine verbesserte Infrastruktur beschleunigt werden. F ür die meisten Treasurer bleibt der Preis das wichtigste Entscheidungskriterium bei der Auswahl ihrer Transaktionsbank. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie von BNP Paribas und der Boston Consulting Group (BCG), für die weltweit 750 CFOs und Treasurer größerer Unternehmen befragt wurden. Demnach ist für 70 Prozent der Befragten der Preis wichtiges Auswahlkriterium, dicht gefolgt von der Servicequalität (60 Prozent). Produkttiefe (14 Prozent), Marktführerschaft (12 Prozent) und Zusatzservices (2 Prozent) sind dagegen nur für wenige Befragte relevante Parameter. Dennoch haben Treasurer für die Zukunft hohe Erwartungen an die Transaktionsbanken: Sie wünschen sich eine stärkere Kooperation mit Treasury-Dienstleistern wie TMS-Anbietern, Hedging-Plattformen und vor allem FinTechs. Banken sollten ihre Systeme für diese Drittanbieter öffnen, Daten teilen und zugleich die Komplexität reduzieren, so der Wunsch vieler Befragter. Sie erhoffen sich dadurch eine stärkere Integration und Automatisierung ihrer Treasury-IT-Landschaft – und das am liebsten bankenneutral. Die Gefahr, dass Banken in einem offenen Ökosystem an Stellenwert einbüßen, sieht Frank Weilack, Head of Rawpixel Ltd/Thinkstock/Getty Images Weitere Banken haben sich der Innovationsinitiative des Finanznachrichtendienstleisters Swift für den globalen Zahlungsverkehr angeschlossen, 73 Institute weltweit sind nun an Bord. Erstes konkretes Projekt: Swift hat eine Cloud-Datenbank entwickelt, die den aktuellen Status einer Zahlungstransaktion von der Aussendung bis zur Bestätigung der Gutschrift offenlegt – vergleichbar mit den Tracking-Diensten von Versandhändlern. Treasurer nutzen selten Analysetools. Transaction Banking der DACH-Region bei BNP Paribas, jedoch nicht: „Wir Banken sind und bleiben elementarer Bestandteil des Transaktionsprozesses. Damit haben wir auch in Zukunft sehr gute Kenntnisse über das Unternehmen und somit die Kompetenz, es stärker zu beraten, gerade wenn es um die Steuerung des offenen Ökosystems geht.“ Die Studie hat aber auch ergeben, dass die Nachfrage nach Datenanalysetools rund um Cashflow-Forecasting oder Peer-Group-Vergleiche gering ist. Ist Big Data im Treasury also nur ein Hype? „Nein“, glaubt Weilack, der das Ergebnis als Arbeitsauftrag versteht: „Die Lösungen müssen noch besser werden, und wir müssen unseren Kunden den Mehrwert dieser Tools proaktiver erklären.“ Klar ist: Die Banken müssen neue Ertragsmöglichkeiten finden. Die KernTransaction-Banking-Produkte liefern wenig Wachstum, wie die Studie feststellt. Im Bereich Working Capital scheint der Markt gesättigt: Zwar nutzen 70 Prozent der Befragten solche Lösungen, die Nichtnutzer haben jedoch kaum Pläne, ein Supply-ChainFinance-Angebot einzuführen. Neue Trade-Finance-Produkte wie die Bank Payment Obligation (BPO) finden wenig Anklang, und die Niedrigzinsen schmälern die Vorteile von Cash Pooling (siehe Seite 2). Der Wettbewerb unter den Banken wird härter.deb ANZEIGE HOLEN SIE MEHR AUS IHREM SAP HERAUS! Wussten Sie, dass in Ihrer SAP FI-Standardlizenz viele wichtige Funktionen wie Cash Management, Liquiditätsplanung oder Cash Pooling schon enthalten sind? Wir helfen Ihnen gerne, das Potenzial Ihrer bestehenden Lizenz aufzudecken und voll auszuschöpfen. Vertrauen Sie auf unsere erfahrenen Berater und nutzen Sie Ihr SAP zu 100 %! SPRECHEN SIE UNS AN: 040 51 48 08-0 | [email protected] PERFEKTION IM DETAIL. WWW.SYMQ.DE Software 4 Ausgabe 13 | 30. Juni 2016 News „Stehen in engem Austausch mit Swift“ Cybercrime: EMEA- Konzerne sind langsam Reval vertieft Partnerschaft mit Swift / Sicherheit hat oberste Priorität S eit wenigen Wochen Swift in engem Austausch, können Kunden des um zu verstehen, wie sie Treasury-Management-Sysauf die Attacken reagiert tem-Anbieters Reval über haben.“ Reval selbst habe die neue Software 16.0 das bisher keine SicherheitsproSwift-Nachrichtennetzwerk bleme gehabt, betont er. für ihre Bankenkommunika„Die Sicherheit der Kundention nutzen. Somit müssen Justin Brimfield daten hat bei uns oberste die Nutzer kein Servicebüro Priorität.“ mehr dazwischenschalten. „Unsere Aber nicht nur für Swift-Kunden formelle Partnerschaft mit Swift ha- hat das Update Vorteile. Die Bankanben wir abgeschlossen, damit unsere bindungsoption Ebics können UnterKunden, die die globale Plattform nehmen außerhalb der DACH-Region bevorzugen, sich direkt an das Swift- von nun an direkt nutzen. Auch der Netzwerk anschließen können“, sagt Service von Fides kann weiterhin geJustin Brimfield, Executive Vice Presi- nutzt werden. „Diese Angebote, zudent of Corporate Strategy und Chief sammen mit Swift und NTT Data, erMarketing Officer bei Reval. möglichen multinationalen Konzernen Pikant war der Zeitpunkt, zu dem mehrere Optionen für komplette, weltReval die Zusammenarbeit verkündet weite Dienstleistungen“, sagt Markehat. Kurz zuvor waren Gerüchte aufge- tingchef Brimfield. Auch den Ausbau kommen, die Swift-Software Alliance der bestehenden Kooperation mit SAP Access sei von Hackern für Betrug ge- könne Reval sich vorstellen, nachdem nutzt worden. „Wir folgen bei der Si- seit dem Update SAP-Konkurrent cherheit für Unternehmen den höchst- Oracle angebunden ist. möglichen Standard“, erklärt Brimfield Zu Wachstumszahlen von Reval und gibt Entwarnung: „ Reval steht mit in der DACH-Region hält sich der Reval Unternehmen in Europa, dem Mittleren Osten und Asien (EMEA) reagieren wesentlich langsamer auf Cyberangriffe als Konzerne aus anderen Regionen. Das hat eine Analyse des IT-Beraters Fireeye ergeben. Demnach brauchen EMEA-Unternehmen im Schnitt 469 Tage, um aufzuspüren, dass ein System attackiert wurde. Der weltweite Durchschnitt hierfür liegt bei 146 Tagen. 88 Prozent der angegriffenen Systeme entdeckten die EMEAKonzerne selbst, während der Wert global bei 47 Prozent liegt. Fireeye begründet die schlechte Reaktionszeit damit, dass hiesige Unternehmen oft veraltete forensische Methoden nutzen und nur stichprobenartig Geräte untersuchen. Dadurch können Kriminelle sich leichter erneut in die Systeme einhacken. Manager bedeckt. Die wiederkehrenden Umsätze von Revals Kunden, die sowohl Treasury- also auch Risikomanagement-Funktionalitäten nutzen, seien seit 2011 um über 100 Prozent gewachsen. Gerade sei es gelungen, ein Dax-Unternehmen als Kunden zu gewinnen. Aber auch mittelständische Unternehmen entscheiden sich für das Reval-Angebot.jae Veranstaltungen 11.-12.07., in Frankfurt am Main Anlagenbuchhaltung – Aufbau 22.-23.07., in Berlin SAP Cashmanagement (FI) 08.09., in Düsseldorf Roundtable von DerTreasurer 15.09., in München Roundtable von DerTreasurer ANZEIGE Zeitalter Big Data — eine neue Art des Denkens Kennen Sie die (neuen) Möglichkeiten, die Big Data Ihrem Treasury eröffnet? Horváth & Partners verfügt über eine tiefgreifende Expertise rund um das Thema Big Data im Treasury. Basierend auf unserer umfassenden Fach-, Methoden- und Branchenkompetenz bieten wir Ihnen einen ganzheitlichen Beratungsansatz, um aus unstrukturierten Daten Erkenntnisse zur Optimierung Ihres Treasury zu identifizieren. Wir extrahieren die richtigen Informationen und nutzen diese gewinnbringend zur nachhaltigen Steigerung Ihrer Treasury-Performance. Loten Sie mit uns gemeinsam die Potenziale für Ihr Unternehmen aus. Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen. Axel Goedecke [email protected] www.horvath-partners.com/treasury Finanzen & Bilanzen 5 Ausgabe 13 | 30. Juni 2016 News Top-Finanzierung Polen kann PandaBonds begeben Henkel sichert sich M&A-Finanzierung über 3,2 Milliarden Euro welcomia/iStock/Thinkstock/Getty Images Sixt Leasing startet ABS Die Sixt Leasing AG hat Ende Juni das bereits angekündigte Asset Backed Securities (ABS)-Programm zur Refinanzierung von Leasingverträgen aufgesetzt. Das ABS-Programm ist im ersten Schritt mit der Commerzbank AG gestartet, die ein Finanzierungsvolumen von 250 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Über die nächsten Monate hinweg sollen weitere Banken an das Programm angeschlossen werden, um das mittelfristige Zielvolumen von 500 Millionen Euro zu erreichen. Kinderspital Zürich begibt neue Bonds Das Kinderspital Zürich hat Anleihen über 300 Mio. Schweizer Franken (etwa 276 Mio. Euro) platziert. Die erste Tranche mit einem Volumen von 200 Mio. Schweizer Franken hat eine Laufzeit von zwölf Jahren und wird mit 0,25% verzinst. Der Ausgabepreis des Bonds lag bei 100,385%. Die zweite Tranche der Emission wird mit 0,75 Prozent verzinst und hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Sie wurde zu 102,059% ausgegeben. H enkel kauft in den USA zu und übernimmt den Waschmittelhersteller The Sun Products Corporation. Der Kaufpreis liegt inklusive der bestehenden Verbindlichkeiten bei 3,2 Milliarden Euro. Der Dax-Konzern will für den Kaufpreis nicht auf die bestehenden Finanzmittel zurückgreifen. Und dass, obwohl Henkel über eine Nettofinanzposition von 452 Millionen Euro verfügt. Stattdessen wird der Deal ausschließlich mit Fremdmitteln finanziert, die Deutsche Bank, JP Morgan und BNP Paribas dem Konsumgüterkonzern zur Verfügung stellen. Die Düsseldorfer haben ihre Verschuldung in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgefahren und deshalb entsprechend großen Spielraum zur Aufnahme von Fremdkapital. 2012 lagen die Finanzschulden noch bei rund 3,7 Milliarden Euro. Der Großteil davon entfiel auf ausstehende Anleihen, die mittlerweile vollständig getilgt sind. Im ersten Quartal 2016 liegen die Finanzschulden lediglich bei Henkel Polen bereitet sich darauf vor, als erste europäische Nation Renminbi-Bonds in China zu begeben. Das polnische Finanzministerium hat laut einem Bericht von Global Treasury Intelligence eine Vereinbarung mit der Bank of China unterzeichnet, die dem Land erlaubt, sogenannte Panda-Bonds in China zu emittieren. Der Deal umfasst Bonds mit einem Volumen von 3 Mrd. Renminbi (etwa 408 Mio. Euro). Henkel kauft im Waschmittelsektor zu. rund 1,5 Milliarden Euro, von denen etwa 1,47 Milliarden Euro im Rahmen des Commercial-Paper-Programms anfallen. Bei den Banken hat Henkel bis Ende März lediglich Kredite über 42 Millionen Euro gezogen, dazu kommen noch 5 Millionen Euro für andere Kredite. Mit dem Zukauf will Henkel seine Position im Waschmittelsegment und im US-Markt stärken. Der Umsatz von Henkel lag in den USA im vergangenen Geschäftsjahr bei rund 4 Milliarden US-Dollar, weltweit waren es mehr als 18 Milliarden Euro. Sun Products erzielt dagegen einen Jahresumsatz von 1,6 Milliarden US-Dollar. Henkel kauft die ehemalige Tochter des UnileverKonzerns vom Finanzinvestor Vestar Capital. Nach Einschätzung der Berenberg Bank liegt das Multiple des Deals vermutlich bei dem 2,3-fachen Umsatz und dem rund 18-fachen Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Abschreibungen (Ebitda) vor den Synergien.ako Chiho-Tiande kauft Schulden von Scholz Debt Purchase Agreement abgeschlossen C hiho-Tiande hat eine Einigung mit den Inhabern der vorrangigen Bankkredite des Scholz-Konzerns erreicht. Der chinesische Konzern war erst Anfang Mai in den Investorenprozess des finanziell stark belasteten Schrottrecyclers eingestiegen und hatte ihn überraschend schnell für sich entschieden, nachdem bis dato alles auf einen Einstieg des US-Finanzinvestors KKR hingedeutet hatte. Chiho-Tiande ist ein chinesisches Recycling-Unternehmen und ein großer Importeur von Altmetallen und Altmotoren aus Europa. Im Zuge des – noch vorbehaltlichen – Debt Purchase Agreements plant Chiho-Tiande, die große Mehrheit aller ausstehenden vorrangigen Darlehen zu kaufen. Der Abschlag zum Nennwert dürfte DerTreasurerInformationen zufolge bei über 50 Prozent liegen, das ursprüngliche Kreditvolumen bei mehr als einer halben Milliarde Euro. Die Chinesen werden so zum größten Einzelgläubiger von Scholz und geben als Ziel an, Scholz zuerst stabilisieren und dann in die Unternehmensgruppe integrieren zu wollen. Die Vereinbarung über den Schuldenkauf steht noch unter Vorbehalt bestimmter Abschlussbedingun- gen, die das Unternehmen nicht näher definiert hat. Chiho-Tiande rechnet im Juli 2016 mit der finalen Vereinbarung. Die Einigung umfasst außerdem eine Vereinbarung zur Begleichung aller noch ausstehenden Verbindlichkeiten aus den Anleihen von Scholz. Die Bondholder hatten sich mit dem Unternehmen bereits auf einen tiefen Schuldenschnitt von über 90 Prozent geeinigt. Chiho-Tiande hat sich zudem verpflichtet, dem deutschen Unternehmen einen Überbrückungskredit von bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Scholz kann diese Mittel nutzen, sobald das Debt Purchase Agreement erfolgreich abgeschlossen ist. Letzten Endes wollen die Chinesen für Scholz auch eine neue Unternehmensstrategie formulieren. Wie genau diese Strategie aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Aber es dürfte darauf hinauslaufen, Scholz etwas unabhängiger von dem sehr margenarmen Schrottrecycling zu machen, das außerdem noch sehr sensibel auf die Schwankungen der Rohstoffpreise reagiert. Behutsam wollen die Chinesen bei der Neuaufstellung vorgehen, teilen sie mit. Die Geschäftsfelder beider Unternehmen seien in hohem Maße komplementär, glaubt Chiho-Tiande. Ziel der Chinesen ist nach eigenen Angaben, ein weltweit agierendes Schwergewicht in der Metallrecycling-Industrie zu schaffen.ako Finanzierungsticker +++ MyBucks schließt Börsengang ab +++ Ferratum platziert Anleihe über 25 Mio. Euro +++ Deutsche Real Estate Funds begibt Bond über 63,5 Mio. Euro +++ Rating der Erste Group von Moody‘s auf Baa1 angehoben, der Ausblick ist stabil +++ Deutsche Bildung platziert Anleihe über 7,5 Mio. Euro +++ Deutsche Forfait schließt Kapitalerhöhung über 7,5 Mio. Euro ab +++ Deutsche Rohstoff will Anleihe über bis zu 75 Mio. Euro platzieren +++ Asset Management 6 Ausgabe 13 | 30. Juni 2016 News Pensionspläne setzen verstärkt auf Immobilien Genossen müssen Strafzinsen zahlen Investitionen in alternative Anlageklassen nehmen weiter zu Die DZ Bank gibt die negativen Zinsen der EZB ab August auch an die Volks- und Raiffeisenbanken weiter, berichtet dpa-AFX. Bisher hatte sie die kleineren Institute davor bewahrt. Die einzelnen Banken werden den Strafzins jedoch nicht vollständig tragen müssen. Die Last soll voraussichtlich zwischen ihnen und der DZ Bank geteilt werden. Daimler stockt Pensionsvermögen auf Daimler lässt 1,8 Mrd. Euro in das Pensionsvermögen fließen. Die neuen Mittel kommen in Form einer Übertragung von Anteilen an Renault und Nissan Motor zu dem Vermögen. Der Ausfinanzierungsgrad verbessert sich damit um 6%. Die strategische Kooperation mit Renault und Nissan sei davon nicht beeinflusst. I m anhaltenden Niedrigzinsumfeld sind deutsche Pensionspläne gezwungen zu diversifizieren. Einen Trend weg von klassischen Anleihen gibt es bei deutschen regulierten Pensionsplänen schon länger. „2010 bestanden noch rund 85 Prozent der Anlagen aus Anleihen“, erklärt Jeffrey Dissmann, Senior Consultant bei Mercer Investment. „2016 lag der Anteil nur noch bei rund 50 Prozent.“ Auch im Vergleich zum vergangenen Jahr sind das noch einmal zwei Prozentpunkte weniger. Statt in Bonds investieren deutsche regulierte Pensionseinrichtungen verstärkt in Immobilien, deren Anteil mittlerweile bei rund 17 Prozent liegt. „Das ist eine der höchsten Quoten im europäischen Vergleich“, so Dissmann. Übertroffen wird dieser Anteil nur noch von dem der alternativen Investments mit rund 20 Prozent. Dazu zählen auch Investitionen in Schwellenländern. „Anders als viele Privatanleger, die aus den schwankungsanfälligen Emerging Markets geflüchtet sind, betrachten Pensionseinrichtungen diese als langfristiges Engagement“, sagt Dissmann. Gleichzeitig kommen auch neue Anlageformen hinzu. „Pensionseinrichtungen öffnen sich jetzt Assetallokation deutscher Pensionseinrichtungen (in Prozent) Aktien 35 13 40 Anleihen Immobilien Sonstiges 5 50 17 20 20 n CTAs n regulierte Investoren Quelle: Mercer stärker dem Bereich Private Debt und Direct Lending“. Auch die Aktienquote wurde weiter ausgebaut. 2011 lag sie noch bei rund 5 Prozent, mittlerweile sind es 13 Prozent. Bei Aktien zeigt sich der Unterschied zwischen regulierten und unregulierten Pensionsplänen besonders. Bei den unregulierten Treuhandmodellen (CTAs), bei denen Pensionen durch Direktzusagen gezahlt werden, liegt die Aktienquote bei 35 Prozent. CTAs investieren dagegen kaum in Immobilien. Ihre größere Freiheit bei der Anlageentscheidung führt dazu, dass diese Pläne stärker in Private Equity und Infrastruktur investieren. Insgesamt wird das Umfeld auch in den nächsten Monaten nicht einfacher. „Durch das EZB-Anleihekaufprogramm könnten sie stärker aus dem Markt für Unternehmensanleihen gedrängt werden“, befürchtet Dissmann. Zudem sorgt die Entscheidung für den Brexit für eine stark gestiegene Unsicherheit. „Einige Pensionsfonds haben sich darauf vorbereitet und nutzen verstärkt Absicherungsstrategien“, so Dissmann. Die Folgen stärkerer Währungsschwankungen dürften für deutsche Pensionseinrichtungen dagegen glimpflich ausgehen: „Der klassische deutsche Pensionsanleger investiert größtenteils währungsgesichert.“ ako ANZEIGE RÜCKEN MÄRKTE IMMER ENGER ZUSAMMEN. IN EINER WELT IM WANDEL MIT BNP PARIBAS JETZT EBICS AUCH GLOBAL NUTZEN Optimieren Sie Ihr weltweites Cash Management durch eine zentralisierte Lösung: Dank Global EBICS können Sie den bewährten deutschen Kommunikationsstandard bereits in mehr als 40 Ländern für Ihren Zahlungs verkehr einsetzen. www.bnpparibas.de Die Bank für eine Welt im Wandel Risiko Management 7 Ausgabe 13 | 30. Juni 2016 News Treasurer brauchen neue FX-Benchmark Hermes-Deckung im Iran wieder möglich EZB verschiebt FX-Fixing / Thomson Reuters will in die Marktlücke stoßen Brexit: UK verliert TopRating Die Ratingagenturen stuften die Bonität von Großbritannien in Folge des BrexitVotums herunter. S&P senkte die Kreditwürdigkeit um zwei Stufen auf AA, Fitch nahm die Bonitätseinstufung von AA+ auf AA zurück. Bei beiden Ratingagenturen ist der Ausblick negativ. A b dem morgigen 1. Juli herrscht bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ein neues Referenzkurs-Regime: Die Notenbank erfasst um 14:15 Uhr die Wechselkurse von 32 Währungen gegenüber dem Euro, sie werden künftig statt um 14:30 erst um 16 Uhr veröffentlicht. Mit dieser zeitlichen Verzögerung will die EZB erreichen, dass Marktteilnehmer die Referenzkurse nur noch zu Informationszwecken nutzen. Als Basis für Transaktionen soll das EZB-Fixing dagegen keine Rolle mehr spielen. Die Zentralbank reagiert damit auf die Vorgaben und Empfehlungen der Regulierungsbehörden, die in der Folge des 2013 hochgekochten Skandals rund um die Manipulation von Devisenkursen die Zügel beim Benchmarking angezogen hatte. Während Banken und professionelle Investoren ohnehin auf Echtzeitdaten der einschlägigen Anbieter zurückgreifen, trifft die EZB-Entscheidung vor allem mittelgroße und kleine Unternehmen. Einige CorporateTreasury-Einheiten nutzen das EZB- Fixing, wenn sie Hedging-Geschäfte abschließen. Das hatte das internationale Financial Stability Board (FSB) in einem Report zu FX-Benchmarks im September 2014 festgestellt. Diese Unternehmen müssen sich nun um orientieren. Welcomia/iStock/Thinkstock/Getty Images Deutsche Unternehmen können ihre Iran-Geschäfte ab sofort wieder mit Exportgarantien des Bundes absichern. Der Iran hatte zuvor Altschulden über etwa eine halbe Milliarde Euro aus den Hermes-Bürgschaften beglichen. Solange Banken die Geschäfte in den Iran allerdings nicht begleiten, können Unternehmen die Bürgschaften de facto nicht nutzen. Referenzkurse: Wo steht der Euro? Ein Anbieter, der in die EZB-Lücke stoßen will, ist Thomson Reuters. Der Datenanbieter hat gerade einen neuen Service vorgestellt: Die „WM/Reuters 2pm CET Benchmark“ steht Unternehmen ab sofort in einer Basisvariante kostenlos zur Verfügung. Auf der Website von Thomson Reuters können sie die Referenzkurse von 32 Währungen gegenüber dem Euro einsehen – allerdings mit 30 Minuten Verzögerung. „Wer Echtzeitdaten oder über einen anderen Kanal Zugang zu den Daten haben möchte, muss weiterhin bezahlen“, sagt Tobias Sproehnle, Global Head of Benchmarks bei Thomson Reuters. Die Entscheidung, einen Teil der Daten kostenlos anzubieten, ist dem Dienstleister dennoch nicht leicht gefallen: „Wir haben aber im Gespräch mit verschiedenen TreasuryOrganisationen festgestellt, dass auch reduzierte Einstiegspreise am Markt vorbeigehen“, sagt Sproehnle. Mit anderen Worten: Die Nachfrage ist selbst bei niedrigen Preisen schlicht nicht da. Dennoch hofft Thomson Reuters, über die kostenlose Einstiegsvariante zahlende Kunden zu gewinnen. Der Dienstleister hatte das „WM/ReutersFX-Benchmark-Geschäft“ im April von State Street übernommen und bereits kurz danach neue Angebote angekündigt.deb ANZEIGE Sanctions Screening von SWIFT Auch Firmenkunden haben mit drakonischen Strafen zu rechnen, sollte eine geltende Sanktionsrichtlinie missachtet werden. Aber auch die Einrichtung der notwendigen Systeme zur Erkennung möglicher Sanktionsverletzungen kostet Sie sehr viel Geld und fordert fundiertes Expertenwissen. Mit dem innovativen Sanctions Screening von SWIFT minimieren Sie Aufwand und Risiko zugleich durch einen zentral geführten und sicheren Service. Schnell implementiert, kostengünstig und zuverlässig. Sichern Sie Ihre Reputation, vermeiden Sie hohe Strafzahlungen und sichern Sie Ihr weiteres Wachstum. Nutzen Sie unser umgehend einsetzbares Echtzeit-Screening, mit dem Sie Ihre Compliance-Arbeit kosteneffizient reduzieren. Mehr unter dontgetbitten.com Verlassen Sie das Haifischbecken. Wir helfen Ihnen dabei! Einhaltung von Sanktionen: Fühlen Sie sich wie in einem Haifischbecken? dontgetbitten.com Personen & Positionen 8 Ausgabe 13 | 30. Juni 2016 Deutsche Post Die Deutsche Post bekommt eine neue CFO: Melanie Kreis übernimmt die Finanzen von Lawrence „Larry“ Rosen, der den Konzern zum September verlässt. Der 58-Jährige ist seit 2009 Finanzvorstand des DaxKonzerns. Seine nächste Station ist indes noch unbekannt. Die 45-jährige Kreis ist bereits seit 2004 bei der Deutschen Post. 2013 wurde sie Finanzvorstand des Tochterunternehmens DHL Express. Ende 2014 übernahm sie die Verantwortung für das Personalressort auf Post-Konzernebene. Maik Busse wird Anfang Juli neuer Finanzchef des Tiefkühlkostherstellers Frosta. Er soll als Vorstand die Ressorts Finanzen und Controlling verantworten. Busse wechselt von der Kellogg Company, wo er zuletzt als Finance Director für das Nordeuropageschäft verantwortlich zeichnete. Davor war er von 1997 bis 2007 CFO des Deutschlandgeschäfts des Nahrungsmittelherstellers Mars. Boris Schlimbach wird neuer Finanzvorstand des Sektproduzenten Schloss Wachenheim. Der 42-Jährige verantwortet von Juli an die Ressorts Finanzen, Investor Relations und Personal. Er ist bereits seit 2010 Leiter des nationalen und internationalen Finanz- und Rechnungswesens des Unternehmens und folgt in der CFO-Position auf Andreas Meier, der Schloss Wachenheim im März verlassen hatte. RHI, ein Hersteller von Feuerfeststoffen, hat den Vorstandsvertrag von Finanzchefin Barbara PotiskEibensteiner verlängert. Sie wird ab April 2017 für fünf weitere Jahre Finanzchefin des Wiener Unternehmens bleiben. Schuldschein mit Hindernissen Jörg Bettenhausen, Head of Corporate Finance & Accounting bei K+S, über den Debütschuldschein des Düngemittel- und Salzkonzerns F ür den Kasseler Kali- und Salzproduzenten war es eine Premiere: Anfang Mai platzierte K+S den ersten Schuldschein und sammelte damit 600 Millionen Euro ein. Der Schuldschein ist in Tranchen mit drei-, fünf- und siebenjähriger Laufzeit unterteilt. Die Platzierung wurde von BNP Paribas, Commerzbank, Helaba und UniCredit begleitet. Bis auf die siebenjährige ausschließlich fix verzinste Tranche, hat K+S den Investoren den Schuldschein sowohl mit variabler als auch fixer Verzinsung angeboten. „Bei den variablen Tranchen haben wir für unsere Investoren zudem für den Referenzzinssatz Euribor eine Null zugesichert“, sagt Jörg Bettenhausen, Head of Corporate Finance & Accounting bei K+S. Die durchschnittliche Verzinsung über alle Tranchen hinweg liegt bei 1 Prozent. Mehr Details darüber will Bettenhausen, der seit 25 Jahren bei dem Unter- »»Wir haben uns u nter anderem auch Anleihen und Convertibles angesehen.« nehmen ist, nicht verraten. Aufgrund der neuen Finanzierung muss K+S weniger Mittel aus dem Konsortialkredit ziehen. „Wir haben uns unter anderem auch Anleihen und Convertibles als mögliche Instrumente angesehen“, berichtet Bettenhausen. „Letztlich war der Schuldschein für uns mit Blick auf die Konditionen und das Pricing zu dem Zeitpunkt aber attraktiver.“ Dass K+S News Jörg Bettenhausen ist Head of Corporate Finance & Accounting bei K+S. Er ist seit 25 Jahren für den Salz- und Düngemittelkonzern tätig. er den Zeitpunkt der Entscheidung betont, ist kein Zufall. Etwa zeitgleich mit dem Beginn der Vermarktung kündigte die EZB ihr Kaufprogramm für Unternehmensanleihen an. „Das hat den preislichen Vorteil für uns schrumpfen lassen“, sagt er und fügt hinzu: „Wenn wir die Entscheidung heute nochmal treffen würden, würde sie möglicherweise anders ausfallen.“ Weitere Parameter waren kritisch: Bettenhausen und sein Team wussten vorab, dass es während der Vermarktungsphase das Risiko einer Rating herabstufung für das Unternehmen gab. Am 12. April stufte S&P das Unternehmen von BBB auf BBB- herab, der Ausblick ist stabil. Grund dafür war laut der Ratingagentur eine deutliche Schwäche am Markt für Düngemittel, die auch K+S-Konkurrenten traf. „Einige Anleihe-Investoren haben sich zurückgezogen, doch in Summe waren die Auswirkungen überschaubar“, erklärt Bettenhausen. Gleichzei- tig hatte der Salzkonzern an mehreren Fronten mit negativen Nachrichten zu kämpfen: Der Kursverfall nach Rücknahme des Potash-Angebots, Skepsis hinsichtlich der neuen Kali-Mine in Kanada und Vorwürfe der Gewässerverunreinigung. „Dass Unternehmen auch in turbulenten Zeiten mit einem Schuldschein finanzieren können, zeigt die Stärke des Marktes“, sagt Stefan Scherff, der die Transaktion von Seiten der Commerzbank begleitet hat. „Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass sich Schuldscheininvestoren bei ihrer Analyse vor allem auf die fundamentalen Daten stützen.“ Die Beteiligung an einem Schuldschein ähnele eher einem normalen Kreditvergabeprozess. Bettenhausen betont zudem: „Wir haben die externen Meldungen direkt angesprochen und uns den Fragen der Investoren gestellt.“ Abgesehen von der preislichen Komponente hat der Schuldschein einige Vorteile für K+S: Das Papier enthält keine Financial Covenants, und die Investorenbasis wird breiter. „Neben den deutschen Schuldscheininvestoren, die rund 46 Prozent zeichneten, gingen rund 54 Prozent des Volumens an ausländische Anleger“, berichtet Schuldscheinexperte Scherff. Vor allem Asien und die Beneluxländer seien stark vertreten gewesen. Des Weiteren erlaubt die Strukturierung des Schuldscheins in drei Laufzeiten eine bessere Steuerung des Fälligkeitenprofils. In einem Punkt sieht Jörg Bettenhausen den Schuldschein allerdings im Nachteil gegenüber einem Bond: Die vergleichsweise lange Vermarktungsdauer von vier bis sechs Wochen: „Dadurch ist ein Schuldschein durchaus anfällig für externe Ereignisse, die den Markt und die Investoren beeinflussen können.“ ako AKTUELLE STELLENANGEBOTE Bitte kontaktieren Sie [email protected], um Stellenanzeigen zu schalten. 360T: sucht Project Manager (m/w) in Frankfurt am Main Jenoptik: sucht Mitarbeiter Treasury Back Office und Versicherungen (m/w) in Jena Eno Energy: sucht Mitarbeiter Treasury (m/w) in Rostock Edeka: sucht Mitarbeiter Finanzen/Treasury (m/w) in Hamburg Personen & Positionen 9 Ausgabe 13 | 30. Juni 2016 Sturm neuer Fresenius-Chef UBS Deutschland Mattias Schellenberg verlässt die UBS Deutschland, um eine neue Karriereoption außerhalb der Bank wahrzunehmen, wie die Bank mitteilte. Schellenberg hat seit Anfang 2013 das Asset Management in Deutschland, Österreich und Zentral-Osteuropa bei der Schweizer Großbank geleitet. Seine Aufgaben wird Oliver Bilal, bisher Head of EMEA bei UBS Asset Management, übernehmen. Der bisherige CFO Stefan Bolle steigt zum Chef der Börse Stuttgart auf. Der 41-Jährige wird den Börsenbetrieb Anfang September als Geschäftsführer übernehmen und auch weiterhin die Finanzen verantworten. Er folgt auf Christoph Boschan von dem Bussche. Ehemaliger CEO Ulf Schneider geht zu Nestlé IMPRESSUM Verlag FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH Der F.A.Z.-Fachverlag Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main Geschäftsführer: Torsten Bardohn, Dr. André Hülsbömer C FO Stephan Sturm steigt beim für eine Reihe großer M&A-Deals zuGesundheitskonzern Fresenius an ständig gewesen. Der Börsenwert von die Unternehmensspitze auf. Das teilte Fresenius hat sich in seiner Amtszeit Fresenius mit. Bei den Bad Hombur- versechsfacht. Vor knapp drei Jahren gern tritt der 52-Jährige am morgigen war ihm etwa die Übernahme von Freitag die NachTeilen der Rhönfolge von CEO Kliniken für 3,1 Ulf Schneider Milliarden Euro an, einen neuen gelungen. Auch Finanzchef hat die milliardenFresenius noch schweren Übernicht berufen. nahmen der USCEO Schneider Firmen Fenwal verlässt den und APP PharDax-Konzern auf maceuticals soeigenen Wunsch wie der Kauf der Ende Juni und CFO Stephan Sturm wird Fresenius-Chef. Helios-Kliniken wechselt zum fielen in Sturms Schweizer Lebensmittelriesen Nestlé, CFO-Zeit. bei dem er im Januar 2017 die PosiM&A-Deals werden für Fresenius tion des Konzernchefs antritt. in Zukunft wichtig bleiben. Zuletzt Mit der Berufung von Finanzvor- waren Gerüchte aufgekommen, dass stand Sturm zum Schneider-Nachfolger der Dax-Konzern an der Medizintechsetzt Fresenius nach dem überraschen- niksparte des US-Konkurrenten Pfizer den Abgang des CEO auf Kontinuität. interessiert sei. Diese wird von BranDer frühere Investmentbanker Sturm chenkennern mit rund 1,3 Milliarden sitzt seit 2005 im Vorstand und ist Euro bewertet.jae Fresenius News Vorsitzender der Geschäftsleitung: Bastian Frien Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich), Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae), Antonia Kögler (ako), Sabine Paulus (sap) Telefon: (069) 75 91-32 52 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: [email protected] Verantwortlich für Anzeigen Jessica Sauer Telefon: (069) 75 91-32 04 E-Mail: [email protected] Herausgeber: Bastian Frien Mitherausgeber: BNP Paribas, Deutsche Bank, Reval, SEB AG, treasury executives 53° gmbh Partner: ING Bank – Branch of ING-DiBa AG, Horváth & Partner GmbH, Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr) Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH © Alle Rechte vorbehalten. FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2016. 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