Aufstieg der Roboter - Derinet

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Aufstieg der Roboter - Derinet
Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte
Aufstieg der Roboter
Marktfokus, Seite 6
Bitcoin
fürs Wertschriftendepot
Investmentidee, Seite 14
INTERVIEW
Christian Tarragona
Leiter F&E Produktentwicklung
KUKA Roboter GmbH, Seite 9
September/Oktober 2016 – Ausgabe Schweiz
2
derinews September/Oktober 2016
Inhaltsverzeichnis
3
Editorial
4
Marktbericht
Aktuelle Entwicklungen
auf dem Weltmarkt
6
Marktfokus
Aufstieg der Roboter
9
Interview
Christian Tarragona
Leiter F&E Produktentwicklung
KUKA Roboter GmbH
10Themenrückblick
Industrie 4.0 lässt weitere
Outperformance erwarten
11 Schweizer Aktienmarkt
UBS besser positioniert
als so mancher Konkurrent
12 Know-how
(Sys-)thematisch investieren:
nun noch einfacher
14Investmentidee
Bitcoin fürs Wertschriftendepot
16Schuldner-Check
Hewlett-Packard: Zumindest kurzfristig
dürfte trotz Herausforderungen weiterhin
nichts anbrennen
17Wissenswertes
8 News und Tipps
1
derinet.ch sorgt für vereinfachten
Online-Handel – «smarte Verbindung»
zu Depotbanken
19Hinweise
«Aufgrund der Alterspyramide wird es
für Unternehmen zunehmend wichtig,
die Belegschaft zu unterstützen – dies
mittels des Einsatzes von Robotern.»
Christian Tarragona
Leiter F&E Produktentwicklung der KUKA Roboter GmbH
3
derinews September/Oktober 2016
Editorial
Liebe derinews-Leserinnen und -Leser
Die Roboter kommen! Zum Glück, denn wir brauchen sie. Zum Beispiel weil sie uns
bei der Arbeit oder zu Hause helfen.
Wenn Sie den Marktfokus (S. 6) lesen, werden vielleicht auch Sie sich diese Frage
stellen: Wie lange wird es wohl noch dauern, bis Menschen mit Robotern vollends
verschmelzen? Christian Tarragona von der KUKA Roboter GmbH glaubt zwar, dies
werde nicht passieren. Im Interview (S. 9) gibt der Leiter Forschung und Produktentwicklung jedoch auch zu, dass sich menschliche Leistungen dank erstaunlicher Fortschritte bei Prothesen schon heute deutlich steigern lassen. Der deutsche Maschinenbauer KUKA ist übrigens führend im Bereich der Industrieroboter und hat zuletzt
auch wegen seiner Übernahme durch die chinesische Midea einige Berühmtheit
erlangt. KUKA ist das Paradebeispiel für einen Gewinner des Megatrends «Industrie
4.0» – und damit auch der Robotik.
Anleger können sich den Trend über eine Investition in ein VONCERT auf den
Robotics Basket zunutze machen. Mit dem Themen-Tracker macht Vontobel den
interessanten Bereich letztlich investierbar, und zwar auf einfache und effiziente
Weise. Die Vontobel-Palette von Anlageprodukten, die künftige oder gerade erst
beginnende (Mega-)Trends abbilden, ist mittlerweile gross geworden. Und so war es
an der Zeit, eine neue Vontobel-Themenseite ins Leben zu rufen. Wie übersichtlich
und informativ diese ist, erfahren Sie unter Know-how (S. 12).
Freundliche Grüsse
Wir freuen uns auf Ihre
Kommentare und Ihr Feedback zu
«derinews». Senden Sie uns ein
E-Mail an [email protected].
Sandra Chattopadhyay
Redaktionsleiterin «derinews»
4
derinews September/Oktober 2016
Marktbericht
Aktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt
Aktienmärkte
EURO STOXX 50®
3800
9500
3600
9000
8500
8000
7500
MSCI® Emerging Markets Index
1050
Indexpunkte
10’000
Indexpunkte
Indexpunkte
Swiss Market Index (SMI®)
3400
3200
3000
2800
7000
Swiss Market Index (SMI®)
Aug 16
850
750
650
2600
Aug 15
950
Aug 16
Aug 15
EURO STOXX 50
®
Aug 15
MSCI® Emerging Markets Index
USA1
Ende Juni sorgte der Ausgang des Brexit-Referendums für grosse
Überraschung am Markt. Trotz starker US-Konjunkturzahlen,
insbesondere vom Arbeitsmarkt, sah die Fed von einer neuerlichen Zinserhöhung ab. Anleger hatten sich im Vorfeld des BrexitVotums auf einen zweiten Dreh an der Zinsschraube eingestellt,
nachdem die Leitzinsen im Dezember 2015 zum ersten Mal seit
zehn Jahren leicht erhöht worden waren. Zwar läuft der Jobmotor in den USA rund, doch haben die Konsumausgaben nur
leicht zugelegt; ebenso das verfügbare Einkommen. Die Zahl der
ausgereichten Verbraucherkredite war im Sommer rückläufig. Von
Inflation, Grundbedingung für die Fed-Leitzinserhöhung, war im
Sommer nichts zu sehen. Volkswirten zufolge sind die Chancen
für einen Dreh an der Zinsschraube im September minimal. Jeder
zehnte Analyst erwartet sogar eine Senkung – im Einklang mit den
übrigen grossen Volkswirtschaften, die sich davon Wettbewerbsvorteile versprechen. Der Effekt der unentschlossenen US-Geldpolitik spiegelte sich in den US-Aktienmärkten. Die wichtigsten
US-Indizes stiegen auf neue Rekordstände.
Schweiz2
Der SPI® konnte im Juli/August Boden gutmachen, wobei die Aufwärtsbewegung
immer wieder von kurzen, heftigen Korrekturphasen unterbrochen wurde. Wesentliche
Treiber bleiben weitgehend unverändert: 1) höchstens eine US-Zinserhöhung im 2016;
2) leicht bessere Makroindikatoren aus den USA, der Eurozone und aus China; 3) sich
erholende Rohwarenpreise, insb. bei Erdöl. Die bisher vorliegenden 2Q/1H16-Resultate
lagen im Rahmen der Erwartungen, wobei Small und Mid Caps überdurchschnittlich oft zu überraschen wussten: Logitech, Temenos, ams, Autoneum, EMS-CHEMIE,
Forbo, Interroll und Lonza seien hier stellvertretend genannt. Bei den SMI®-Werten
vermochten vor allem ABB und LafargeHolcim aufgrund von Effizienzsteigerungen
und Kostensenkungen in einem herausfordernden Umfeld zu überzeugen, während die
Finanzwerte in ihren Erfolgsausweisen mehrheitlich diskret blieben. Die aus dem Brexit
entstandene Unsicherheit – die grösste Gefahr wäre eine nachhaltige Zurückhaltung
der Unternehmen hinsichtlich Investitionen – dürfte jedoch nur geringe direkte negative Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen haben.
Beitrag von GodmodeTrader
(godmode-trader.de)
2
Beitrag von Vontobel Research
Investment Banking
3
Beitrag von Vontobel Research
Asset Management
1
Aug 16
Marktbericht
Zinsen
JPMCCI Aggregate
3-Monats Libor CHF – 5 y CHF Swap
Absoluter Wert (in CHF)
320
Indexpunkte
300
280
260
240
220
200
Aug 15
JPMCCI Aggregate
Aug 16
Währungen
EUR/CHF – USD/CHF
−0.60
0
−0.65
−0.2
−0.70
−0.4
−0.75
−0.6
−0.80
−0.85
−0.8
−0.90
−1
Aug 15
3-Monats Libor CHF
Aug 16
5 y CHF Swap
1.14
1. 05
1.12
1. 00
1.10
0. 95
1.08
0. 90
1.06
0. 85
1.04
1.02
0. 80
Aug 15
EUR/CHF
Absoluter Wert (in CHF)
Rohstoffmärkte
Absoluter Wert (in CHF)
derinews September/Oktober 2016
Absoluter Wert (in CHF)
5
Aug 16
USD/CHF
Europa1
In Europa sorgte der Brexit für viel Aufregung, verstärkt durch die Probleme einzelner Volkswirtschaften, etwa Italiens. Noch vor Veröffentlichung
des breit angelegten europäischen Bankenstresstests wurde Banca Monte dei Paschi di Siena, eine der grössten Kreditinstitute Italiens, dringend
aufgefordert, ihr Kapital zu erhöhen. Gestützt wurde die Bank, die faule Kredite im Volumen von 50 Milliarden Euro in den Büchern hat, durch die
Geldspritze eines internationalen Bankenkonsortiums. Italiens Staatschef tat alles zur Erreichung der Rettung und um einen Dominoeffekt beim
italienischen Bankensystem zu verhindern. Weil sich ein Grossteil der Anleihen der Traditionsbank in Händen von Kleinanlegern befindet, hing
auch Renzis Überleben daran. Im Oktober soll ein Referendum stattfinden, mit dessen Ausgang er sein politisches Schicksal verknüpft hat. Sollten
die Italiener sich gegen Renzi entscheiden, könnten Neuwahlen die EU-feindliche Partei M5S an die Regierung bringen. Angesichts der grossen
Unsicherheit in der EU bewegt sich der EURO STOXX 50® seit Jahresbeginn volatil um 3000 Punkte seitwärts.
Emerging Markets3
Das Wachstum in Schwellenländern hat sich in den Sommermonaten stabilisiert. Dies insbesondere, weil Brasilien und
Russland aus ihrer tiefen Rezession herausfinden. Eine breit
abgestützte Konjunkturerholung bleibt jedoch unwahrscheinlich, da China den Kreditstimulus des Jahresanfangs nicht
fortgesetzt hat. Eine graduelle Wachstumsverlangsamung
zeichnet sich daher in China ab – auf 6.6 % in diesem Jahr
und 6.2 % im 2017. In der Türkei erwarten die VontobelExperten (entgegen der Konsensus-Meinung) eine weitere
Konjunkturabschwächung auf 3.1 % in diesem Jahr, auch
wenn zurzeit noch keine negativen Konjunktureffekte durch
den Militärputsch auszumachen sind. Für Schwellenländerwährungen und -anleihen dürfte das externe Umfeld aber
vorteilhaft bleiben. Zum Beispiel, weil die Fed offenbar mit
dem Gedanken spielt, das Inflationsziel von 2 % nach oben
anzupassen. Dies hätte eine langsamere Normalisierung der
Geldpolitik zur Folge. Damit verbunden wären ein geringerer
US-Dollar-Aufwertungsdruck sowie tiefere Renditen auf USStaatspapiere.
Währungsentwicklung CHF/EUR/USD1
Im Verlauf des Sommers war das Währungspaar EUR/CHF von hoher
Volatilität geprägt. Das überraschende Ergebnis des Brexit-Votums mit
der Entscheidung der britischen Wähler, die EU zu verlassen, führte zu
einer Flucht in den Schweizer Franken als sicheren Hafen. Der Franken wertete gegenüber dem Euro infolgedessen deutlich auf. Doch
zu Augustbeginn litt der Dollar unter abnehmender Zinsfantasie: Die
Gemeinschaftswährung konnte daraufhin nicht nur zum US-Dollar,
sondern auch zum Schweizer Franken etwas Boden gutmachen. In
der Mehrzahl enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA stützten
den Eurokurs im Spätsommer. Nachdem sich insbesondere der für die
amerikanische Wirtschaft wichtige Einzelhandel schwächer als erwartet entwickelte, rückte nach Einschätzung der Marktteilnehmer eine
baldige Zinserhöhung der US-Notenbank in weite Ferne. Die Aussicht
auf eine wohl bis ins nächste Jahr verschobene Zinserhöhung belastete
den Dollarkurs und verlieh dem Euro im Gegenzug Auftrieb. Mitte
August stieg der Euro auf 1.122 US-Dollar – den höchsten Stand seit
Monatsbeginn.
Quelle: Bloomberg; Stand am 16.08.2016.
Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und
allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.
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derinews September/Oktober 2016
Marktfokus
Aufstieg der Roboter
Es gibt immer mehr Betätigungsfelder für Roboter. Mittlerweile sind sie mehr als nur unsere
«Arbeitssklaven» und eine rosige Zukunft dürfte ihnen bevorstehen. Dank des Robotics Basket
von Vontobel können Investoren das spannende Technologiesegment für sich nutzen.
Seit jeher fasziniert uns die Vorstellung von
menschengleichen Maschinenwesen, die wir
selbst erschaffen und die uns ähneln. Egal ob
technikaffin, jung oder alt – wir alle lieben
Roboter. Auf der Kinoleinwand sind die klugen Maschinen in Menschengestalt schon seit
mehr als einem Jahrhundert ein Publikumsmagnet. In den meisten Blockbuster-Filmen
wie «Terminator», «Krieg der Sterne» oder
«Wall·E» – die Liste ist beliebig erweiterbar –
wurden sie sogar mit menschlichen Gesichtern und Wesenszügen versehen. Es ist ein
Genre, das unter die Rubrik Science-Fiction
fällt. Doch handelt es sich wirklich noch um
Fiktion?
Cyborg: halb Mensch, halb Maschine
So zieht der Begriff «Cyborg» – ein Wesen
halb Mensch, halb Maschine – immer weitere
Kreise. Man hört von Schwimmrobotern, die
durch Muskelzellen bewegt werden. Oder
von Leuten, die behaupten, sie seien nach
einer Operation zum Cyborg geworden. Das
Cyborg-Dasein ist tatsächlich schon lange
Realität. Lebensverlängernde Technologien
wie Herzschrittmacher und künstliche Gelenke, die uns implementiert werden, zählen
dazu. Wissenschaftler prophezeien, dass sich
Mensch und Maschine immer weiter miteinander verbinden werden. Gesprochen wird
zum Beispiel von intelligenter Haut oder sogenannten Aussenskeletten, über die Querschnitts- oder Ganzkörpergelähmte ihre Bewegungsfreiheit wieder zurückerlangen. Es
sind ungeahnte Möglichkeiten, die uns bevorstehen. Denn wenn körperliche Funktionen
versagen, können Roboter einspringen. Lassen sie sich irgendwann auch zu menschengleichem Denken bewegen? In absehbarer
Zeit sei dies eher unwahrscheinlich, sagen
die meisten Wissenschaftler. Der Grund: Wir
Menschen treffen Entscheidungen, die auf
mehr als nur Logik beruhen. Auch wenn ein
Roboter leistungsfähiger ist, vermag er immer
nur wenige, ganz bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Da er dies besonders gut macht, setzen
wir ihn gezielt dafür ein.
Grafik 1: «Zivildrohnen» in Erwartung gigantischer Zuwachsraten
In USD (Mio.)
14’000
Nordamerika
Europa
12’000
10’000
8000
6000
Asien
4000
2000
Mittlerer Osten und Afrika
Südamerika
0
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Quelle: Tractica
Haushaltshilfe – und Sieben-MilliardenDollar-Markt?
Zum Beispiel zu Hause: Dort gibt es viel zu
tun und oft hat man keinerlei Zeit dafür. Hätte man doch nur eine helfende Hand zur Seite. So beschreibt der Roboterhersteller iRobot
einen Teil unserer Alltagsprobleme auf seiner
Firmenwebseite. Der unangefochtene Marktführer bei automatisierten Staubsaugern bewirbt so sein Vorzeigeprodukt Roomba. Ein
automatisierter Hausroboter, der über ein
sehr gutes Orientierungsvermögen verfügt
und damit die Bodenreinigung revolutionierte.
Die Putzhilfe passt sich an ihre Umgebung an,
merkt sich bereits gereinigte Stellen und lädt
sich sogar selbst wieder auf.
Roomba ist eine Erfolgsstory des amerikanischen Unternehmens iRobot mit Zweigstellen in Grossbritannien, China und Hongkong:
Gemäss einem Artikel vom 17.06.2016, der
auf seekingalpha.com veröffentlicht wurde,
verzeichnet iRobot seit Markteinführung des
ersten Roomba vor zwölf Jahren einen stabilen globalen Marktanteil von 66 % bis 68 % –
die Nummer zwei folgt mit weniger als 10 %.
iRobot setzt auch künftig grosse Hoffnungen
in Roombas Zukunft. Dies mit gutem Grund:
Laut dem Management könnte es sich beim
Segment «Hausroboter» um einen SiebenMilliarden-Dollar-Markt handeln. Gleichzeitig
beträgt die Marktdurchdringung in allen gros-
sen geografischen Regionen erst 20 %. Das
Wachstum nur einer Roomba-Produktlinie
könnte der Unternehmensführung zufolge
daher von 575 Millionen bis zu nahezu zwei
Milliarden US-Dollar reichen. Ursprünglich
gegründet wurde iRobot laut eigener Unternehmensseite von Spezialisten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) mit der
Vision, Roboter in den Alltag zu bringen.
«robota» heisst Arbeit auf Tschechisch
Der Erfolg des kleinen Roomba macht deutlich, welch starke Nutzenstiftung von Robotern grundsätzlich ausgeht – und worin sie
sich letztlich begründet. Roboter erledigen
für uns Aufgaben, die wir als unangenehm
oder monoton empfinden – der Hauptgrund
dafür, dass wir Maschinen in die Lage versetzen, sich selbst zu organisieren und (nach Instruktion) eigene weitere Entscheidungen zu
treffen. Doch wie weit darf man dabei gehen?
Und ist dies nicht potenziell gefährlich? Mit
Sicherheit – sofern wir Menschen die Kontrolle abgeben. Die Bezeichnung «Roboter» lässt
erahnen, dass dies aber nie vorgesehen war.
So bedeutete «robaten» im Mittelhochdeutschen des 14. Jahrhunderts übersetzt «Frondienst leisten». «Robota», das tschechische
Wort für «Arbeit», gelangte in modifizierter
Form später in die deutsche Umgangssprache,
wo «rabotten» das Ausüben von körperlich
schwerer Arbeit bezeichnete. Dient uns der
7
derinews September/Oktober 2016
Roboter also als Arbeitssklave? Ja und nein.
Zwar übernimmt er viele Tätigkeiten, die uns
lästig sind oder schwerfallen. Doch ist er heute bereits zu viel Höherem berufen.
Verbesserte chirurgische Fähigkeiten
Mit steigender Leistungsfähigkeit eröffnen
sich den Robotern nämlich immer weitere Bereiche. Und so wird auch aktiv nach immer
neuen Tätigkeitsfeldern für die automatisierten Helfer gesucht. In der Medizin zum Beispiel haben Roboter ihren festen Platz bereits
eingenommen – und sind für uns zu unschätzbarem Wert geworden. Bei der computerassistierten Chirurgie lassen sich menschliche
Leistungen – konkret: die des Chirurgen –
nämlich deutlich verbessern. Gemäss einem
Artikel von seekingalpha (11.06.2016) ermöglicht die ISRG-Produktlinie von Intuitive
Surgical, dem Weltmarktführer bei computergestützter minimal-invasiver Chirurgie,
eine ausgeprägte Präzision bei der Operation.
Zudem verbessert ISRG die Geschicklichkeit
und das Sehvermögen des Chirurgen. Auch
der ergonomische Komfort des Mediziners
wird gesteigert, was dazu führt, dass er mit
viel kleineren und weniger Schnitten auskommt als zuvor. Die Kundschaft von Intuitive Surgical stammt aus unterschiedlichsten
medizinischen Spezialgebieten – und ist international. Freuen kann sich das amerikanische
Unternehmen aber auch darüber, dass die
sogenannte Knopflochchirurgie konjunkturunabhängig ist.
Neue Anwendungsbereiche für Drohnen
Trotz all der vielen Vorteile werden Roboter
zunehmend kontrovers diskutiert. Werden
sie uns wirklich immer nur helfen? Oder sich
eines Tages vielleicht gegen uns wenden? Eines steht wohl fest: Wer Roboter baut, sollte
Menschen zu einem besseren Leben verhelfen wollen. Für den militärischen Bereich gilt
dies gleichermassen. Man denke an gefährliche Einsätze wie die Entschärfung von Bomben. Indem Roboter diese Aufgaben übernehmen, retten sie Leben – weil das eines
menschlichen Bombenentschärfers nicht gefährdet werden muss. Mittels ausgeklügelter
Überwachungs- und Erkennungsfunktionen
können sie zudem für mehr Sicherheit sorgen
und auch zur Verbrechensvorbeugung beitragen. (Halbautomatische) Flugroboter suchen
in Katastrophengebieten aus der Luft nach
Überlebenden. So ist die Nutzung von Drohnen nicht mehr nur dem Militär vorbehalten,
Marktfokus
Grafik 2: Abgesetzte Industrieroboter
weltweit nach Branchen (2015)
Anzahl der Industrieroboter
0
100’000
50’000
95’000
Automobilindustrie
53’000
Elektro/Elektronik
34’600
Metall
21’200
Kunststoff/Gummi
Nahrungsmittel
Pharma/Kosmetik
Sonstige
Ohne spezifische Branche
7200
2100
15’900
18’700
Grafik 3: Internationaler Vergleich
der Roboterdichte*
Korea
Japan
Deutschland
USA
China
Europa
Amerika
Asien
Durchschnitt
weltweit
478
314
292
164
36
85
79
54
66
Quelle: IFR – International Federation
of Robotics, Juni 2015
Quelle: IFR – International Federation
of Robotics, April 2016 * Pro 10’000 Angestellte
sondern hält derzeit rasanten Einzug in andere Bereiche, z. B. den kommerziellen. Grafik 1
veranschaulicht eine Prognose zur weltweiten
kommerziellen Nutzung von Drohnen. Bis
2025 sollen rund 12.7 Milliarden US-Dollar
umgesetzt werden.
gelegten Industry-4.0-Index hat KUKA massgeblich beigetragen (Stand: 15.08.2016). Historische Daten sind jedoch keine Garantie für
künftige Erfolge.
Industrieroboter revolutionieren Produktion
Heute räumen Roboter aber auch Regale
leer oder setzen Autos zusammen. Es sind
Beispiele für sogenannte Industrieroboter –
universelle programmierbare Maschinen, die
entweder zu logistischen Zwecken oder zur
Handhabung, Montage oder Bearbeitung
von Werkstücken verwendet werden. Derzeit halten sie massiven Einzug in unseren
Produktionsalltag und sorgen für starke Produktivitätsschübe. «Industrie 4.0» lautet der
Megatrend, dem sich die diesjährige März/
April-Ausgabe von derinews bereits ausgiebig
widmete. Grafik 2 zeigt den weltweiten Absatz von Industrierobotern nach Branchen im
Jahr 2015. Bei aussichtsreichen Vertretern des
Industrieroboter-Segmentes, die sich auch
in der Startzusammensetzung des damals
lancierten Industry 4.0 Performance-Index
wiederfanden, handelt es sich zum Beispiel
um die schweizerische ABB oder die deutschen Vorreiter Krones, FANUC sowie den
Marktführer KUKA. Insbesondere Letzterer
machte im Zuge seiner Übernahme durch
die chinesische Midea jüngst von sich reden.
KUKA ist das Paradebeispiel eines besonders
«begehrten» Roboterherstellers. Ein Interview
mit dem Leiter der Forschung und Entwicklung bei KUKA Roboter finden Sie auf Seite 9.
Zur erfreulichen positiven Wertentwicklung
(in Euro) von über 14 % des erst jüngst auf-
Chinesischer «Hunger» nach automatisierten Helfern
Die zügige KUKA-Übernahme verwundert
nicht, denn insbesondere der chinesische
«Hunger» nach Automatisierung ist gewaltig. Auch wenn es sich bei der Volksrepublik
nach wie vor um ein Niedriglohnland handelt,
steht sie wie viele Industrienationen vor dem
Problem einer Überalterung ihrer Gesellschaft
und der damit verbundenen Gefahr eines
massiven Produktivitätsverlustes. Grafik 3
veranschaulicht die Anzahl industriell genutzter Multifunktionsroboter in verschiedenen Volkswirtschaften und zeigt, wo China
im internationalen Vergleich derzeit liegt.
Gemäss einer Pressemitteilung der International Federation of Robotics (IFR) vom
26.07.2016 sei der Markt für Industrieroboter
im Reich der Mitte stark von Importen abhängig. Entsprechend habe die Zentralregierung
reagiert: Mithilfe der Reformagenda «Made
in China 2025» sollte der rasche Ausbau der
Automation vorangetrieben werden. Im Jahr
2020 sollte sich China unter den Top zehn
der weltweit am stärksten automatisierten
Nationen befinden und die Roboterdichte bis
auf 150 Einheiten pro 10’000 Arbeitnehmer
gestiegen sein. Laut Aussage des CEOs eines
chinesischen Roboterbauers, die der Pressemeldung ebenfalls zu entnehmen ist, dürfte
der Anteil an Robotern, die aus der Volksrepublik stammen, im heimischen Markt bis auf
50 % steigen.
8
derinews September/Oktober 2016
Potenziell anhaltender Siegeszug der Roboter
Es gibt viele Kräfte, die auf einen potenziell
weitergehenden Aufstieg der Roboter einwirken. Dazu gehört der Trend des autonomen
Fahrens, der genau genommen selbst dem
Robotik-Segment zugerechnet wird. In ihrem Artikel «Ten ways autonomous driving
could redefine the automotive world» vom
Juni 2015 schätzt die Unternehmensberatung
McKinsey, dass sich beide Entwicklungen –
die der Roboter und jene der selbstfahrenden
Autos – gegenseitig verstärken könnten. Zum
Beispiel weil sie dieselbe Infrastruktur (Aufladestationen, Service-Center, Netzwerke für
den automatisierten Informationsaustausch)
nutzen können. Um weitere Beispiele von
Treibern zu nennen, widmen wir uns nochmals dem Staubsauger-Roboter Roomba: Im
Artikel über dessen potenziell andauernden
Erfolg führen die Analysten von seekingalpha
folgende Aspekte an: Die Roboternavigation
erfährt zurzeit exponentielle Verbesserungen
bei der 3D-Sensorik sowie bei der simultanen
Lokalisierung und Kartenerstellung. Ausserdem sind Smartphone-Module dabei, zu «eingebetteten Super-Computern» für Roboter zu
werden. Laut Webseite des Herstellers iRobot
kann man über eine App heute schon eine
Internetverbindung zum neuesten Roomba
aufbauen und neben der ferngesteuerten Bodenreinigung sogar Tipps, Tricks und Support
empfangen.
Roboter-Basket lässt Anleger teilhaben
Wie die Zukunft aussehen wird, weiss niemand. Bei einem sind sich die Wissenschaftler
aber sicher: Es bahne sich ein Wandel an, wie
es ihn in der Geschichte der Menschheit noch
nie gegeben hat. Und Investoren? Wie können sie an einem potenziell weiteren Aufstieg
der Roboter teilhaben? Um das spannende
Robotersegment für sich zu nutzen, lässt
sich in ein Tracker-Zertifikat mit zweijähriger
Laufzeit investieren. Zur Verfügung steht
ein VONCERT auf einen Robotics Basket (in
Schweizer Franken, Euro oder US-Dollar).
Marktfokus
Zusammensetzung des gleichgewichteten Robotics Basket
Unternehmen
Robotersegment
Land
ABB Ltd
Produktionstechnik
Schweiz
AeroVironment Inc.
Luftfahrt/Verteidigung
USA
Cognex Corp.
Elektronische/elektrische Ausrüstungselemente
USA
Cyberdyne Inc.
Pflegeausstattung/Dienstleistungen
Japan
Fanuc Corp.
Produktionstechnik
Japan
Faro Technologies Inc.
Elektronische/elektrische Ausrüstungselemente
USA
Harmonic Drive Systems Inc.
Produktionstechnik
Japan
Intuitive Surgical Inc.
Pflegeausstattung/Dienstleistungen
USA
iRobot Corp.
Haushaltsgeräte/Wohnbau
USA
Krones AG
Produktionstechnik
Deutschland
THK Co. Ltd
Produktionstechnik
Japan
Yaskawa Electric Corp.
Produktionstechnik
Japan
Quelle: Vontobel, Bloomberg (16.08.2016)
Produkteckdaten
VONCERT auf einen Robotics Basket
Basiswert
Robotics Basket (Zusammensetzung siehe Tabelle)
Valor / Symbol
CHF: 3345 7085 / ZRRCHV
EUR: 3345 7087 / ZRREUV
USD: 3345 7086 / ZRRUSV
Emissionspreis
CHF 100.90
(inklusive CHF 0.90
Ausgabeaufschlag)
EUR 100.90
(inklusive EUR 0.90
Ausgabeaufschlag)
USD 100.90
(inklusive USD 0.90
Ausgabeaufschlag)
Anfangsfixierung
03.10.2016 – 05.10.2016
Die Berechnungsstelle wird die entsprechenden Aktien- und Umrechnungskurse
während der Anfangsfixierungsperiode nach ihrem alleinigen Ermessen feststellen.
Liberierung
12.10.2016
Schlussfixierung
01.10.2018–03.10.2018
Die Berechnungsstelle wird die entsprechenden Aktien- und Umrechnungskurse
während der Schlussfixierungsperiode nach ihrem alleinigen Ermessen feststellen.
Rückzahlung
10.10.2018
Zeichnungsfrist
Bis zum 30.09.2016 (16.00 Uhr MEZ)
Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3).
SVSP: Tracker-Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen
Angaben unter derinet.ch. Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19.
Die drei Währungstranchen ermöglichen interessierten Anlegern, nahezu eins zu eins
entweder an potenziellen Kursgewinnen oder
möglichen Verlusten des zugrunde liegenden
Roboter-Aktienkorbes zu partizipieren. Im
Robotics Basket enthalten sind zwölf Werte
ausgewählter Unternehmen aus den USA, Ja-
Kompakt
Roboter erobern die Welt. Wir nutzen sie zunehmend mehr, weil sie uns immer grösseren
Mehrwert liefern. Mittels des VONCERTs auf einen Robotics Basket können Anleger am
potenziellen Erfolg der Roboter teilhaben.
pan, Deutschland und der Schweiz. Die Akteure sind in verschiedenen Robotersegmenten tätig (siehe Tabelle). Abgedeckt werden
die Geschäftsfelder «Industrie 4.0», langlebige Haushaltsprodukte, elektronische Geräte,
Luftfahrt und Verteidigung sowie medizinische Geräte.
9
derinews September/Oktober 2016
Interview
«In fünf bis zehn Jahren wird Industrie 4.0 sicher überall
etabliert sein»
derinews: Wofür steht «Industrie 4.0»?
Für die starke Verzahnung der Automatisierung mit modernster IT. Ziel ist die Optimierung von Kosten, Zeit und Ressourceneinsatz
sowie die Steigerung von Flexibilität und
Wandlungsfähigkeit. So viel zur klassischen
Definition.
derinews: Was ist hinzugekommen?
In den letzten Jahren hat die IT drastische
Fortschritte gemacht: Ein exponentielles
Wachstum von Rechenkapazität, Bandbreiten,
Vernetzung und Speicherkapazität hat neue
Chancen eröffnet. Zum Beispiel die Spracherkennung: Ein deutlicher Sprung nach vorne
war erst möglich, als man sie in die Cloud
verlegt hat. Die Stimmaufzeichnung wird in
die Cloud gesendet; dort stehen massive Rechenkapazitäten und Daten für eine Analyse
zur Verfügung. Zudem kann dort das Ergebnis
gleich in einen Kontext mit anderen Informationen gesetzt werden. Die Frage nach einem
Restaurant bspw. wird nicht nur verstanden
und in Text umgesetzt; sie wird direkt beantwortet.
derinews: Der Vorteil?
Mit jeder Anfrage kann das System lernen und
besser werden. Das ist nicht möglich, wenn
die Spracherkennung nur lokal durchgeführt
wird. Dies lässt sich auch auf die Automatisierung übertragen. Denken Sie an Bilderkennungssysteme, die morgen ein Bild oder einen
Videostream an die Cloud senden. Zurückgeliefert werden könnte nicht nur, was zu sehen
ist, sondern auch die richtige Greifstrategie
für den Roboter. Dieses Wissen könnte mit
allen Robotern der Welt geteilt werden. Für
KUKA ist Industrie 4.0 jedoch weit mehr als
nur IT. Für eine flexible und wandlungsfähige
Produktion sind Roboter notwendig, die mit
dem Menschen Hand in Hand arbeiten – sogenannte Cobots.
derinews: Wie verläuft die Interaktion
zwischen Mensch und Maschine?
Mensch und Roboter arbeiten in den meisten
Anwendungen noch klar getrennt durch eine
entsprechende Schutzeinrichtung. Was wir zunehmend sehen, ist jedoch eine Kooperation
ohne die Trennung. Sie arbeiten Hand in Hand
und agieren damit als effizientes Team. Während der Roboter sehr gut darin ist, schwere
Lasten zu heben, präzise Bewegungen wiederholt auszuführen und monotone Aufgaben zu
übernehmen, sind die kognitiven und zum Teil
sensitiven Fähigkeiten des Menschen überragend; beide ergänzen sich sehr gut. Aufgrund
der Alterspyramide in westlichen Ländern ist
es für Unternehmen zunehmend wichtig, die
alternde Belegschaft zu unterstützen. Dabei
geht es zunächst um Arbeitsplätze, bei denen
Roboter Hand in Hand mit Werkern zusammenarbeiten, um sie zu entlasten.
flexiblen Anlagenkonzepten beweist KUKA
Innovationsführerschaft sowie Weitsicht für
heutige und künftige Automatisierungsthemen. Dass wir auch für «German Engineering» stehen, macht uns sicherlich zusätzlich
interessant. KUKA wird sich mit Midea hervorragend im chinesischen Wachstumsmarkt
positionieren.
derinews: Und die Konsequenzen
für Tätigkeiten und Berufe?
Automatisierung und Robotik verändern die
Arbeitslandschaft – keine Frage. Mit zunehmend kognitiven Fähigkeiten des Roboters
– Sehen, Hören, Fühlen – und dem Potenzial
aus künstlicher Intelligenz verschiebt sich die
Grenze immer weiter. In einigen Bereichen
wird der Roboter zum neuen Kollegen, in
anderen wird er ihn zunehmend ersetzen.
Dies kommt jedoch der demoskopischen
Entwicklung entgegen und ermöglicht es, die
Produktion auch in Hochlohnländern aufrechtzuerhalten. Der Mehrwert, den Industrie
4.0 liefert, muss teilweise in die Ausbildung
fliessen.
derinews: Wohin wird die Reise von Industrie
4.0 weitergehen?
In fünf bis zehn Jahren wird Industrie 4.0 sicher überall etabliert sein. Die Vernetzung der
Produktionsmittel und intelligenter Bauteile
untereinander, die Anbindung an übergelagerte IT-Systeme in der Cloud und die Nutzung
von Fertigungsdaten zur Optimierung von
Produktion, Produktionsmitteln und Produkten wird Standard sein. Die Roboterwelt wird
uns weitere Mensch-Roboter-Kollaborationen
aufzeigen. Autonome Roboterfahrzeuge mit
und ohne Roboterarme werden neue Logistikund flexible Produktionskonzepte ermöglichen. Die Programmierung von Robotern wird
sich drastisch vereinfachen: Direkte Interaktionen über Sprache, Gesten und Berührungen
werden selbst unerfahrenen Anwendern
ermöglichen, Roboter zu bedienen und anzuweisen.
derinews: Stichwort «Cyborgs». Werden wir
bald mit Robotern verschmelzen?
Davon kann sicherlich keine Rede sein.
Gänzlich von der Hand zu weisen ist es aber
auch nicht. Es gibt erstaunliche Fortschritte
in der Technologie durch Prothesen, die nicht
nur passiv, sondern auch aktiv agieren und die
Leistungsfähigkeit von Menschen steigern.
Durch aktive Antriebstechnologie sind die Bestandteile mit Muskeln und Nerven verbunden
und bilden so mit dem Menschen eine Einheit.
Es gibt Visionäre, die diese «Augmentierung»
des menschlichen Körpers in 30 bis 50 Jahren
als «normal» erachten. Man wird womöglich sogar bewusst eigene Körperteile durch
künstliche ersetzen. Ein sehr interessantes und
sicherlich auch kontroverses Thema, das keine
Science-Fiction mehr ist.
derinews: Eine Frage zu Ihrer Übernahme
durch Midea. Was macht Sie so begehrt?
KUKA steht für Innovation in der Automatisierung und richtet seinen Fokus auf gesamtheitliche Lösungen. Automatisierung ist ein
Trend, Robotik ebenso. Da China ebenfalls
massiv in diese Bereiche investiert bzw. investieren muss, ist ein Automation Powerhouse
wie KUKA per se sehr attraktiv. Mit seinem
Industrie-4.0-Programm, der mobilen Robotik,
Mensch-Roboter-Kollaboration und hoch-
Christian Tarragona
Leiter F&E Produktentwicklung
der KUKA Roboter GmbH
1997 als Softwareentwickler der KUKA
beigetreten, übernahm Christian Tarragona später die Leitung der Abteilung
für Systemforschung, Sensortechnologie
und Benutzeroberfläche. An der Universität Karlsruhe hatte er 1996 sein Diplom
in Physik erworben. Privat begeistert
sich Tarragona für Flugzeuge und besitzt
einen Privatpilotenschein. Er liebt es
zudem, Physik-Engines zu entwickeln.
10
derinews September/Oktober 2016
Themenrückblick
Industrie 4.0 lässt weitere Outperformance erwarten
Valor
Symbol
Basiswert
Verfall
Währung
Kurs am
19.08.2016
Performance
1.–19.08.2016
Performance
von Lancierung
bis 19.08.2016
1415 0661
VZCPC
Vontobel China Policy Perf.-Index
Open End
CHF
115.3
8.8 %
13.6 %
1056 7772
VZGIU
Vontobel Natural-Gas-Strategy Index
Open End
USD
104.9
7.2 %
3.3 %
2417 2868
VZSMU
Solactive Social Media Titans Perf.-Index
Open End
USD
109.2
6.0 %
7.6 %
2674 847
VZZHS
Zürichsee Basket
Open End
CHF
204.6
5.5 %
101.6 %
2417 2893
VZBTC
Brazilian Growth III Basket
26.09.2016
CHF
71.8
5.0 %
-27.2 %
2417 2867
VZSME
Solactive Social Media Titans Perf.-Index
Open End
EUR
122.7
4.7 %
20.9 %
2417 3672
VZRWC
China Railway III
11.09.2017
CHF
99.6
4.6 %
-0.4 %
10.6 %
…
3161 2760
ZSLABV
Industry 4.0 Perf.-Index
Open End
CHF
112.3
2.0 %
2925 8489
ZSLACV
Cyber Security Perf.-Index
Open End
USD
103.2
2.0 %
1.7 %
3843 241
RZCEQ
CE Corporate Quality Index® Schweiz 20 CHF
Open End
CHF
165.7
1.9 %
63.3 %
1415 0841
VZNAC
North America Railway Basket
20.09.2016
CHF
116.8
1.7 %
16.8 %
2417 3657
VZSCE
Solactive Smart Cars Perf.-Index
Open End
EUR
121.4
1.7 %
19.6 %
1415 0839
VZAUC
US Automotive Market Basket
20.09.2016
CHF
104.0
1.6 %
4.0 %
1996 013
VZSMM SMIMC® (Swiss Market Mid Caps TRI)
Open End
CHF
248.7
1.2 %
187.2 %
3161 4451
ZSLAFV
Solactive US Quality Dividend Low Volatility Perf.-Index
Open End
CHF
107.2
-2.0 %
5.6 %
1072 4366
VREIT
Vontobel REITs Low Volatility Perf.-Index
Open End
EUR
202.1
-2.8 %
99.1 %
…
Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19 bei VONCERT.
Industry 4.0 Perf.-Index
Die vierte industrielle Revolution hat gerade
begonnen. Ausgelöst wurde der als Industrie
4.0 bezeichnete Megatrend durch das «Internet der Dinge und Dienste», das derzeit Einzug
in die verarbeitende Industrie hält. Dank der
neuen «Konnektivitäts-Qualität» werden alle
produktiven Einheiten – Mensch, Maschine,
Produktkomponente und System – «Hand in
Hand» miteinander arbeiten und einen starken
Produktivitätsschub auslösen. Bei der Auswahl
stehen die Aspekte Eintrittsbarriere, Marktwachstum, Managementqualität, Internationalität sowie wesentliche Umsätze in den fünf
Industrie-4.0-Segmenten Automatisierung, Robotik, Sensorik, Software- und Datendienstleister sowie Maschinen- und Anlagenbau (Ingenieurdienstleister) im Fokus. Die Outperformance
von über 7 % seit Lancierung am 01.04.2016
gegenüber dem MSCI® World dürfte auch in
Zukunft aufrechterhalten bleiben.
Solactive US Quality Dividend Low Volatility Perf.-Index
Dividenden sind für viele Anleger eine wichtige Einkommensquelle. Doch empfiehlt es
sich nicht, einfach nur auf Aktien mit den
höchsten Dividendenrenditen zu setzen. Eine
optisch hohe Dividendenrendite sollte nur
als Ausgangspunkt für eine vertiefte Untersuchung gesehen werden. Der Solactive US
Quality Dividend Low Volatility Perf.-Index
setzt auf US-Titel mit hoher erwarteter Dividendenrendite sowie nachhaltiger, stabiler
Dividendenpolitik mit geringen Kursschwankungen. Der Index hat mit einer Performance
von +5.5 % mit der Benchmark S&P 500® fast
mithalten können. In einem Umfeld anhaltend tiefer Zinsen – auch in den USA dürfte es
nur zu geringfügigen Zinserhöhungen kommen – könnten Investoren einen solchen Basket als interessantes defensives Investment
für sich nutzen.
Panagiotis Spiliopoulos, Head of Research, Vontobel Investment Banking
Das Vontobel Aktien Research betreut weltweit die wichtigsten Investoren und ist
in den entscheidenden Finanzzentren präsent. Rund 120 Schweizer Unternehmen
deckt das Research ab. Mit einem sehr breiten Know-how im Bereich der kleinen
und mittelgrossen Unternehmen können Kundenwünsche rasch und kompetent
umgesetzt werden.



Kommentar von unserem Vontobel Research Investment Banking
Vontobel REITs Low Volatility Perf.-Index
Die Zeichen für eine anhaltende Wiederbelebung des Immobiliensektors haben sich in
vielen Ländern seit Jahresbeginn klar manifestiert. Dies äusserte sich sowohl in steigenden Immobilienpreisen und rückläufigen
Zwangsversteigerungen als auch im sinkenden «Inventar» an unverkauften Liegenschaften. Mit Investitionen in REITs (Real
Estate Investment Trusts) mit börsennotierten Anteilen und geringer Volatilität können
Anleger von diesem Umfeld profitieren, ohne
sich dem direkten Exposure einer Einzelanlage auszusetzen. Nach einer kurzen Phase
befürchteter Zinssteigerungen sieht der Konsens für die meisten Länder ein anhaltendes
Tiefzinsumfeld vor. Eine solche Ausgangslage wusste der Vontobel REITs Low Volatility Perf.-Index für eine Outperformance von
9 % gegenüber dem MSCI® World (+4 %) zu
nutzen. Die «Indexleistung» dürfte weiterhin
an den Erwartungen bezüglich der Zinsentwicklung hängen.
* Stand am 17.08.2016
11
derinews September/Oktober 2016
Schweizer Aktienmarkt
UBS besser positioniert als so mancher Konkurrent
Julius Bär Gruppe AG
The Swatch Group AG
UBS Group AG
Kursentwicklung
Kursentwicklung
Kursentwicklung
50
40
30
20
Aug 15
520
420
320
220
120
20
Aug 16
Barriere bei CHF 24.01
Julius Bär Gruppe AG
Absoluter Wert in CHF
Absoluter Wert in CHF
Absoluter Wert in CHF
60
Aug 15
23
21
19
17
15
13
11
9
7
Aug 16
The Swatch Group AG
Barriere bei CHF 192.80
Aug 15
Aug 16
Barriere bei CHF 9.15
UBS Group AG
Quelle: Bloomberg; Stand am 16.08.2016. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.
Julius Bär steigerte den um Sondereffekte
bereinigten Gewinn pro Aktie in den letzten drei Jahren dank Akquisitionen und Kreditwachstum um durchschnittlich 17 % pro
Jahr. Aufgrund einer weniger üppigen Kapitalausstattung fokussiert die Bank derzeit auf
eine stark organische Expansion und plant
dieses Jahr die Einstellung von netto deutlich mehr als 100 Kundenberatern. Internationale Konkurrenten, die im Rahmen grosser
Restrukturierungsprogramme auch ihre Private-Banking-Einheiten neu ordnen, dürften
Kundenberater verlieren. Die signifikanten
Investitionen werden zunächst die Kostenbasis von Julius Bär erhöhen. Von den neuen
Kundenberatern wird erwartet, dass sie einen
Teil der Vermögen ihrer Kunden transferieren – mit einer Verzögerung von etwa 6 bis
18 Monaten. Weil das schwierige Marktumfeld gleichzeitig die Generierung von Erträgen
erschwert, wird sich das bereinigte Kosten/
Ertrags-Verhältnis zunächst verschlechtern.
Kostenmassnahmen werden helfen, es wieder
zu verbessern. Dennoch erwarten die Vontobel-Experten nicht, dass die mittelfristige Zielgrösse in diesem Jahr erreicht wird.
Die 1H16-Resultate haben den Markt enttäuscht: Der Umsatzrückgang von –11.4 %
lag über dem Rückgang bei den Uhrenexportzahlen (–10.6 %) und die EBIT-Marge
reduzierte sich massiv von 18.2 % auf 9.5 %.
Die starke Margenreduktion ist vor allem
darauf zurückzuführen, dass die Gruppe im
1H16 keinerlei Kostenanpassungen vorgenommen hat. Dies in der Hoffnung, dass sich
das Umfeld für 2H16 verbessern würde. Die
Gesellschaft erwartet für 2H16 einen unveränderten Umsatz im Vergleich zu 2H15, was
aus Sicht der Vontobel-Experten sehr ambitiös
ist. Auch gehen sie im 2H von einem Umsatzrückgang aus, rechnen aber auch mit einer
Verbesserung gegenüber dem 1H16. Trotz
dem starken Aktienkursrückgang (seit Jahresbeginn –29 %) bleiben sie alles in allem dem
Titel gegenüber vorsichtig gestimmt, dies aufgrund weiterhin rückläufiger Uhrenverkäufe.
Nach einem äusserst schwachen Jahresstart
2016, dem für internationale Grossbanken
wahrscheinlich schwierigsten seit der Finanzkrise, überraschte UBS im zweiten Quartal
sehr positiv. Den anhaltend widrigen Umständen zum Trotz erzielte sie im ersten Halbjahr
einen Vorsteuergewinn von CHF 2.5 Milliarden bzw. von CHF 3.1 Milliarden, wenn
man ihn um Restrukturierungskosten von
CHF 640 Millionen bereinigt. Doch auch auf
bereinigter Basis entspricht dies einem Rückgang von satten 23 % gegenüber dem Vorjahr. Es ist davon auszugehen, dass die anhaltende Marktunsicherheit Kundenaktivitäten
im Wealth Management und Investment
Banking weiter bremsen wird. Deshalb blieb
der Ausblick der Schweizer Grossbanken für
das zweite Halbjahr auch äusserst verhalten.
Ausserdem könnten gewisse Rechtsfälle die
Ergebnisse einzelner Quartale stark belasten.
Die Experten bleiben davon überzeugt, dass
UBS besser positioniert ist als so mancher
internationale Konkurrent. Dies sollte sich
über verschiedene Marktzyklen hinweg in
einer besseren Kursentwicklung zeigen.
Produkteckdaten
Produkteckdaten
Produkteckdaten
Produktname
Defender VONTI auf
Julius Bär Gruppe AG
Produktname
Defender VONTI auf
The Swatch Group AG
Produktname
Defender VONTI auf
UBS Group AG
Valor
3276 0922
Valor
3215 0675
Valor
3214 9001
Ausübungspreis
CHF 40.02
Ausübungspreis
CHF 296.60
Ausübungspreis
CHF 15.25
Barriere
CHF 24.01
Barriere
CHF 192.80
Barriere
CHF 9.15
Anfangs- /
Schlussfixierung
15.07.2016 /
18.08.2017
Anfangs- /
Schlussfixierung
20.05.2016 /
16.06.2017
Anfangs- /
Schlussfixierung
15.04.2016 /
19.05.2017
Coupon (p. a.)
5.75 % (5.26 % p. a.)
Coupon (p. a.)
6.50 % (6.06 % p. a.)
Coupon (p. a.)
8.25 % (7.48 % p. a.)
Briefkurs*
99.00 %
Briefkurs*
96.90 %
Briefkurs*
99.00 %
Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19. * Stand am 22.08.2016
12
derinews September/Oktober 2016
Know-how
(Sys-)thematisch investieren: nun noch einfacher
Dank der neu gestalteten «Themeninvestment»-Seite ist das Suchen und Finden von spannenden
Anlagethemen auf derinet.ch noch einfacher geworden. Über die Funktionsweise und warum sich
thematisches Investieren lohnen kann.
2
1
Wechseln Sie zwischen
Listen- und Kachelansicht.
4
Klicken Sie ...
... auf das gewünschte Themeninvestment.
Sie gelangen so direkt zu den Produktdetails
mit der Investmentidee und spannenden
Beiträgen zum Thema.
3
Filtern Sie nach:
∙ Währungen
∙ Themen-Gruppen
∙ Regionen/Ländern
Reihenfolge wählen
Jede Variable kann
in die gewünschte Reihenfolge
gebracht werden.
2
Vontobel-Themeninvestments lassen sich nun noch einfacher entdecken (www.derinet.ch/themeninvestments).
Als Anleger mit einer diversifizierten Anlagestrategie sind Sie möglicherweise auf der
Suche nach Trends und Investmentthemen,
die künftiges Renditepotenzial in sich bergen. Doch das Antizipieren, Identifizieren und
Quantifizieren von Trends sowie die damit
verbundene Umsetzung innerhalb eines Portfolios ist sehr zeitaufwendig und nicht immer
trivial. Vontobel hat dies schon vor einigen
Jahren erkannt und auf ein entstandenes
Bedürfnis reagiert – mithilfe eines ausgereiften Angebotes von adäquat aufbereiteten
Anlagethemen. Dies ist insbesondere für The-
meninvestoren interessant, denn bei Vontobel werden spannende Themen regelmässig
identifiziert und in Form von einfachen Tracker-Zertifikaten «investierbar gemacht». Die
«Themen-Tracker» heissen bei Vontobel übrigens «VONCERT».
Für eine bessere Orientierung innerhalb
der Vontobel-Themenwelt
Das Angebot von Themen-VONCERT ist
mittlerweile auf eine beachtliche Palette
angewachsen. Um interessierten sowie
bereits investierten Anlegern die Orientierung
innerhalb des umfangreichen Themenangebotes zu erleichtern, hat Vontobel eine neue
Themeninvestment-Seite auf derinet.ch lanciert. Sie ermöglicht Investoren, noch schneller und komfortabler zu einem bestimmten
Anlagethema zu gelangen und Produktinformationen, Performance-Kennzahlen sowie
den «Investment Case» als solchen zeitnah
abzurufen. Eingeblendet werden aber auch
weitere inhaltlich zugehörige sowie mit dem
Thema weitläufiger verwandte derinewsBlog-Beiträge.
13
1
2
3
4
derinews September/Oktober 2016
Ansichtenwechsel
Wählen Sie Ihre bevorzugte Seitenansicht. Die «Kachelansicht» mit Bild (links)
verfügt über einen «Mouseover», der
Ihnen in ein bis zwei Sätzen die Idee des
Anlagethemas vermittelt. In der «Listenansicht» (rechts) werden lediglich die
Namen der Themen angezeigt. So lassen
sich die Renditen von Anlagethemen
besser miteinander vergleichen.
Gewünschte Reihenfolge
Thema, Währung und angezeigte Renditen (bezogen auf 30 Tage, 12 Monate
oder seit Emission) können über die
kleinen Dreiecke in die gewünschte Reihenfolge (auf- oder absteigend) gebracht
werden.
Filterauswahl
Lassen Sie sich immer nur das anzeigen,
was für Sie von Interesse ist. Wählen Sie
dazu Ihre gewünschte Währung und/
oder eine bestimmte Themen-Gruppe
und/oder eine von Ihnen bevorzugte
Anlageregion. Mittels Klicken auf das
Thema gelangen Sie zur Detailseite.
Detailseite
Haben Sie ein spannendes Investmentthema gefunden? Durch Klicken auf die
betreffende Zeile gelangen Sie schliesslich zur Detailseite des Anlagethemas.
Dort finden Sie eine Kurzbeschreibung,
alle wichtigen Produktparameter sowie
die Index-Factsheets. Zudem präsentieren sich Ihnen weitere spannende
derinews-Blogartikel rund um das Investmentthema. Grafiken, die das Potenzial
aufzeigen, oder auch Interviews mit
Fachexperten (ebenfalls aus unserem
derinews-Blog) runden die Themenpräsentation für Sie ab.
Informieren Sie sich auf dem neuen Themeninvestment-Portal umfassend über
die Vontobel-Themenprodukte. Bilden
Sie daraufhin Ihre eigene Markterwartung zum ausgewählten Thema. Wenn
sie positiv ausfällt, steht Ihrer Investition
nichts mehr im Wege.
Know-how
Warum eigentlich in Themen investieren?
Ein erster (gedanklicher) «Ausflug» ins (sys-)
thematische Investieren kann sich nicht nur
aus reinen Renditeüberlegungen lohnen. So
könnte sich ein Themen-Tracker auch als
attraktive Ergänzung zur traditionellen Investmentstrategie im Anlageportfolio eignen.
Bei der Grundidee des thematischen Investierens geht es letztlich darum, sich künftige (Mega-)Trends in Form von potenziell
positiven Renditen zunutze zu machen. Als
«smarter» Anleger setzen Sie sich dabei vor
der Investition intensiv mit dem Thema auseinander und bilden sich eine eigene «Marktmeinung». Sie vertrauen Ihrem vorwärts
gerichteten Blick und möchten bewusst von
der Anlageopportunität profitieren. Bei einem
Themenprodukt sollen Chancen wahrgenommen werden, die sich zwar schon abzeichnen,
jedoch noch nicht «am Markt angekommen»
sind. Doch was ist konkret damit gemeint?
In der Aktienselektion befinden sich üblicherweise Titel mit entsprechender Innovationskraft oder sogenannte «Pure Plays». Dies sind
Unternehmen, die nachhaltig vom «Momentum» profitieren könnten, da sie einen grossen Teil ihres Umsatzes im «Trendsegment»
erwirtschaften. Bedenken Sie jedoch bitte,
dass dies allein keine Garantie für ein Aufwärtspotenzial sein kann und es noch viele
weitere Einflussfaktoren auf Aktienkurse gibt.
Mit diesen sollten sich Investoren neben dem
«Trendsegment» vor der Anlage auseinandersetzen.
«A good hockey player
plays where the puck is.
A great hockey player
plays where the puck is
going to be.»
W. Gretzky
Das Anlagebedürfnis lässt sich gut auf andere
Lebensbereiche übertragen und so leicht veranschaulichen. Zum Beispiel pflegte Wayne
Gretzky – einer der grössten Eishockeyspieler –
zu sagen: «Ein guter Spieler spielt dort, wo
der Puck (die Eishockeyscheibe) ist.
Ein grossartiger hingegen spielt da, wo der
Puck gleich sein wird.» Dies gilt im Allgemeinen als Motivation dafür, in zukünftige
(Mega-)Trends zu investieren. Denn wer
möchte in Zukunft schon woanders sein als
dort, wo – seiner zuvor gebildeten persönlichen (Markt-)Meinung nach – die aussichtsreicheren Renditechancen schlummern? Zu
betonen ist in diesem Zusammenhang, dass
es sich um Chancen handelt. Die Zukunft
kann letztlich niemand sicher voraussehen.
Daher kann die Anlage auch zu einem Misserfolg führen und mit dem entsprechenden
Risiko müssen sich interessierte Anleger vor
einer Investition intensiv befassen.
Anlagechancen dank Vontobel-Themeninvestments
Die Vontobel-Themen-Tracker bieten Anlegern letztlich einen einfachen Zugang zu
möglicherweise aufkommenden (Mega-)
Trends. Unter die Rubrik «Themenzertifikate»
fällt bei Vontobel aber noch mehr: So werden
beispielsweise «smarte» Anlage- bzw. Handelsstrategien investierbar gemacht – begleitet von geringem Aufwand und niedrigen
Kosten. Als Anleger profitieren Sie gleichzeitig
von der ausgeprägten Vontobel-Innovationskraft, unserem Know-how, einem ggf. zusätzlich hinzugezogenen externen Expertenwissen sowie der langjährigen Erfahrung beim
Anbieten von Themeninvestments.
Entdecken Sie unser Angebot von aktuell 30
verschiedenen «Themen» – und den zugehörigen Tracker-Zertifikaten in unterschiedlichen
Währungen – auf der für Sie neu gestalteten
Themeninvestment-Seite. Die nebenstehende
Grafik liefert einen kompakten Überblick über
deren einfache Funktionalität. Sofern Sie übrigens Kunde von Postfinance, Swissquote oder
Raiffeisen sind, haben Sie nun die Möglichkeit, direkt über den einfachen Klick auf den
entsprechenden Kaufen-Button in das Themenzertifikat zu investieren (weitere Informationen auf Seite 18). Sie werden daraufhin zu
Ihrem Online-Banking weitergeleitet. Käufe
und auch Verkäufe können Sie auf diese
Weise noch bequemer tätigen.
14
derinews September/Oktober 2016
Investmentidee
Bitcoin fürs Wertschriftendepot
Kryptowährungen wie Bitcoin sind dabei, sich zu einer Anlageklasse zu mausern. Was sie aus
Portfoliosicht so interessant macht und wie Anleger mit dem ersten Anlagezertifikat auf Bitcoin
investieren können.
Aus dem zunächst kleinen Nischenprojekt
einer mysteriösen Person, die sich «Satoshi
Nakamoto» nannte, wurde ein globales Phänomen, das immer weitere Kreise zog. Seinen
Anfang fand Bitcoin im Jahr 2008. Heute hat
der Begriff seinen Insider-Status hinter sich
gelassen und ist in aller Munde. Kaum ein Tag
vergeht, an dem sich das Schlagwort nicht in
der Presse wiederfindet. Worum es sich konkret handelt und worauf sich der Erfolg von
Bitcoin in der digitalen Welt begründet? Wir
bringen etwas Licht ins Dunkel und zeigen
ausserdem auf, wie Anleger Bitcoin für sich
nutzen können.
Bitcoin – eine virtuelle Währung
Alles begann mit der Idee, eine virtuelle
Währung ins Leben zu rufen, mit der sich
Online-Zahlungen schnell und günstig durchführen lassen – jenseits traditioneller «Bankenkanäle». Bei Bitcoin handelt es sich folglich um ein virtuelles Geldsystem. Bitcoin ist
eine Kryptowährung, weil sie auf sogenannten kryptografischen Prinzipien aufgebaut ist
(bitcoin-start.de). Kryptowährungen gibt es
an sich viele: derzeit 705 laut coinmarketcap.
com. Zusammen weisen sie eine Marktkapitalisierung von insgesamt rund 12.8 Milliarden US-Dollar auf. Den grössten Anteil hat
die bekannteste: Das ist Bitcoin mit ca. 10.7
Milliarden US-Dollar (coinmarketcap.com;
05.07.2016).
Überweisung ohne Einbindung von Banken
Bitcoin resultiert aus einer dezentral gelagerten Datenbank – der sogenannten «Blockchain» –, die alle getätigten Transaktionen in
Blöcken enthält. Das unter dem Pseudonym
«Satoshi Nakamoto» im Jahr 2008 verfasste
White Paper «Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System» beschreibt Bitcoin als ein
rein elektronisches «Peer-to-Peer»-Geldsystem, das Online-Zahlungen zwischen zwei
Parteien ohne Einbindung eines Intermediäres
wie einer Bank zulässt. Unter «Peer-to-Peer»
versteht man die «Kommunikation unter
Gleichen». Gegenüber herkömmlichen Währungen und Zahlungsabwicklungen weist dies
Vorteile auf: Genannt werden zum Beispiel
eine hohe Anonymität, niedrige Transaktionskosten sowie die limitierte Anzahl umlaufender Bitcoins. Zwar wächst deren Zahl
derzeit wegen des anhaltenden «Schürfens»
von immer neuen Bitcoins, des sogenannten
«Minings». Doch wurde die maximale Menge
auf 21 Millionen begrenzt. Erst im Jahr 2041
kann sie erreicht werden.
Lösen des «mathematischen Rätsels»
in der Blockchain
Eine zentrale Überwachungsinstanz für die
Herausgabe von Bitcoins gibt es nicht. Verteilt werden sie über ein grosses Netzwerk
von Computern. Bei der Blockchain handelt
es sich um die Produktionsquelle für Bitcoins. Wird eine Transaktion (A möchte Geld
zu B überweisen) ausgelöst, wird sie einem
«Block» angefügt. Zur Ausführung der Transaktion muss der «Block» durch einen «Miner»
(zu Deutsch: Minenarbeiter) verifiziert werden. Dies geschieht durch den sogenannten
«Proof-of-Work», wobei ein oder mehrere
Computer ein mathematisches Rätsel lösen
müssen. Sobald es geknackt wurde, wird der
«Block» der «Chain» (Kette) angehängt. Die
Blockchain, die nun wieder sämtliche BitcoinTransaktionen umfasst, wird dem Netzwerk
zugestellt. Im Durchschnitt wird alle zehn
Minuten ein solcher «Block» der «Chain»
angefügt und dies dem Computer-Netzwerk
mitgeteilt.
Vergütung des Minenarbeiters
schafft neue Bitcoins
Man bezeichnet diesen Prozess als «Mining»,
denn neue Bitcoins werden stetig «geschürft»,
was die Menge umlaufender Einheiten ständig wachsen lässt. Doch was hat das «Mining»
mit dem Bitcoin zu tun? Der «Miner» wird
für seine erfolgreiche Arbeit – das Lösen
des Rätsels – vergütet. Dies erfolgt über die
Generierung neuer Bitcoins; sie werden ihm
überwiesen. Um zu verhindern, dass die Zahl
umlaufender Bitcoins ins Unermessliche steigt
und inflationäre Tendenzen annimmt, wird die
Vergütung für jeden neuen «Block» jedoch im
Schnitt alle vier Jahre halbiert. Damit wird die
erwähnte Begrenzung auf 21 Millionen Bitcoins im 2041 sichergestellt. Man bezeichnet
diesen Vorgang als «Halving».
Bitcoin: Anlageklasse – und neuer «sicherer
Hafen»?
Bitcoin zeigt gemäss dem erwähnten
Research White Paper «Bitcoin: Ringing the
Bell for a New Asset Class» (Juni 2016) die
Charakteristiken einer einzigartigen Anlageklasse auf. So handelt es sich um den
am geringsten korrelierten Vermögenswert
gegenüber traditionellen Anlageklassen. Die
rollierende durchschnittliche Ein-Jahres-Korrelation von Bitcoin zum US-Leitindex S&P
500®, zu US-Anleihen, Gold, US-Immobilien,
Öl und Emerging-Markets-Währungen aus
fünf Jahren (Dezember 2011 bis April 2016)
Produkteckdaten
VONCERT auf Bitcoin
Valor / Symbol
3276 0611 / ZXBTUV
Basiswert
Bitcoin in US-Dollar
Anfangsfixierung / Schlussfixierung 15.07.2016 / 22.07.2016
Schlussfixierung/Rückzahlung
16.07.2018 / 23.07.2018
Briefkurs*
595.95
Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3).
SVSP: Tracker-Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange; vorbehaltlich der Zulassung von Bitcoin als
Basiswert. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch. Hinweis: Produktrisiken siehe
Seite 19. *Stand am 22.08.2016.
15
derinews September/Oktober 2016
Investmentidee
Grafik 1: Bitcoin-Kurs mit Höhen und Tiefen
WAS DEN BITCOIN-KURS
BEEINFLUSSEN KÖNNTE
In USD (weltweit)
1200
2. Bitcoin-Halving
09.07.2016
1000
800
600
400
200
1. Bitcoin-Halving
28.11.2012
Hacker erbeuten 120’000 Bitcoins
August 2016
0
Aug 11
Aug 12
Aug 13
Aug 14
Aug 15
Aug 16
Bitcoin in US-Dollar
Quelle: Bloomberg; Zeitraum 05.07.2011 – 15.08.2016. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind
keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung.
lag nahe null; die Kursentwicklungen waren
also nicht gleichlaufend. Es wird daher immer
häufiger darüber diskutiert, inwiefern Bitcoin zur neuen sogenannten «Safe Haven»Anlageklasse werden und Gold als «sicheren
Hafen» ablösen könnte. Aus Portfoliosicht
könnte sich Bitcoin mit seinen hervorragenden Diversifikationseigenschaften zur Beimischung in Wertschriftendepots für Investoren
mit erhöhter Risikobereitschaft durchaus eignen.
Wie steht es um das Risiko, wie um
die Chancen?
Stichwort Risiko: Eine Anlage in Bitcoin wäre
auf jeden Fall mit einem erhöhten Risiko verbunden. Der erwähnten Studie ist zu entnehmen, dass die wöchentliche Schwankungsbreite im Vergleich zu den genannten
Anlageklassen in allen analysierten Perioden
am höchsten ausfällt. Gegenüber dem Bitcoin-Start im Jahr 2008 ist sie allerdings deutlich zurückgegangen. Die Autoren der Studie
sehen die Gründe in stabileren und liquideren Börsenplätzen, besseren regulatorischen
Zulassungen sowie zunehmend zuverlässigeren Preisdaten. Grafik 1 veranschaulicht
die Entwicklungen und Schwankungen des
Bitcoin-Kurses in den letzten fünf Jahren. Der
jüngste Kurssturz ist auf den Klau von fast
120‘000 Bitcoins auf der Kryptogeld-Börse Bitfinex zurückzuführen. Nach dem Hack durch
Unbekannte müssen die Bitfinex-Nutzer nun
für den Diebstahl einstehen. Das betrifft wie
gesagt die User dieser Kryptogeld-Börse und
beispielsweise nicht Inhaber von Anlageprodukten, die auf Bitcoin basieren. Zwar reagieren die Kurse solcher Investments üblicherweise in Form eines (ggf. zwischenzeitlichen)
Verlustes. Das Risiko, Opfer eines Diebstahles
durch Hacker zu werden, wird jedoch auf den
Anbieter des Anlageproduktes übertragen.
Letztlich bleibt die Frage, ob Investoren für
das eingegangene Risiko über entsprechende
Renditechancen entschädigt werden. Dazu
wurden in der Studie die «Sharpe Ratios»
analysiert. Die Kennzahl ist ein verbreitetes Mass für risikoadjustierte Renditen. Sie
misst die Renditen über dem risikofreien Zins
(3-Monats US-Treasury Bill) pro eingegangener Risikoeinheit (Volatilität). Das Ergebnis:
Im fünfjährigen Betrachtungszeitraum fielen
die risikoadjustierten Renditen sehr gut aus,
obwohl die Volatilität – historisch gesehen –
sehr hoch war. Gemäss der erwähnten Studie
sind die berechneten «Sharpe Ratios» ausgezeichnet. In allen fünf Perioden (letzte fünf,
vier, drei, zwei, ein Jahr[e]) lieferte Bitcoin (im
Vergleich zu den anderen Anlageklassen) die
besten positiven Renditen im Verhältnis zum
eingegangenen Risiko. Historische Daten
können jedoch keine Hinweise auf künftige
Entwicklungen geben.
In der Community rund um die beliebte Kryptowährung werden unterschiedliche Faktoren eruiert, die
einen weiteren Anstieg des Kurses begünstigen
bzw. dessen Entwicklung grundsätzlich beeinflussen
könnten.
Potenzial möglicher Investoren
Gemäss der aktuellen Studie «Bitcoin: Ringing the Bell
for a New Asset Class» der New Yorker ARK Invest
und der bekannten kalifornischen Bitcoin-Plattform
Coinbase vom Juni 2016 sollen derzeit ungefähr sieben
Millionen Personen weltweit in Bitcoins investiert sein.
Dies entspricht aber bislang nur ungefähr 1 % der
derzeitigen Aktieninvestoren und nur einem Promille
der Gesamtbevölkerung.
Bitcoin-Halving
Ein Blick auf das erste «Halving» vom 28.11.2012
zeigt, dass die Halbierung einen kontinuierlichen
Preisanstieg von ungefähr 12 US-Dollar pro Bitcoin auf
über 180 US-Dollar zur Folge hatte. Ungefähr ein Jahr
später erreichte der Bitcoin-Kurs sein absolutes Hoch
bei ungefähr 1130 US-Dollar (t3n.de). Das zweite
Halving fand erst kürzlich am 09.07.2016 statt.
Blockchain-Technologie
Garrick Hileman thematisierte in seinem Artikel auf
CoinDesk.com die Investitionen des ersten Quartals
2016 in Blockchain-Start-ups (CoinDesk) von über 1.1
Milliarden US-Dollar durch Venture-Capitals. Hileman
war sich jedoch nicht sicher, wie lange es noch dauern
würde, bis die Blockchain-Technologie genug ausgereift sein würde, um tatsächlich im Geschäftsalltag
eingesetzt zu werden.
Zunehmende Akzeptanz
Ebenfalls günstig könnte sich eine grundsätzlich zunehmende Akzeptanz von Bitcoin als Zahlungsmittel auswirken. Ein Beispiel: Seit dem 01.07.2016 können bei
der Schweizer Einwohnerkontrolle Zug im Stadthaus
Gebühren von bis zu 200 Franken in Bitcoins beglichen
werden (stadtzug.ch; 04.07.2016).
Vontobel: erste Schweizer Emittentin
eines Bitcoin-Zertifikats
Bei dem VONCERT auf Bitcoin in US-Dollar
handelt es sich um ein klassisches Partizipationszertifikat mit zweijähriger Laufzeit, das
Anleger erstmalig an der Wertentwicklung
der interessanten Kryptowährung teilhaben
lässt. Dies in Form eines Wertpapiers, das einfach und transparent gehandelt werden kann.
Investoren haben so neu die Möglichkeit, mit
einem Anlagezertifikat an der Entwicklung
des Bitcoin-Kurses in US-Dollar (nahezu eins
zu eins an dessen Gewinnen, aber auch Verlusten) zu partizipieren.
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derinews September/Oktober 2016
Schuldner-Check
Hewlett-Packard: Zumindest kurzfristig dürfte
trotz Herausforderungen weiterhin nichts anbrennen
Struktureller Druck auf das angestammte Kerngeschäft dürfte sich kurz- bis mittelfristig durch
Effizienzsteigerungen, längerfristig aber nur durch Expansion in neue Anwendungsbereiche auffangen
lassen.
Hewlett-Packard (HP Inc.) ist am 01.11.2015
durch Abspaltung des Unternehmensgeschäfts (heutige Hewlett Packard Enterprise)
aus der Hewlett-Packard Company entstanden und umfasst das verbliebene Drucker(ca. 78 % des operativen Gruppengewinns)
und PC-Geschäft (ca. 22 %). Vor allem als
Folge der geringeren Diversifikation sind
die Credit Ratings beider Gesellschaften um
jeweils eine Stufe auf «BBB/stabil» (S&P),
«Baa2/stabil» (Moody’s) und «BBB+/stabil»
(Fitch) zurückgestuft worden und die CDSSpreads von Werten knapp unter 100 bps auf
rund 250 bps angestiegen. Letztere haben
sich zwischenzeitlich aber wieder auf unter
180 bps zurückbewegt.
Herkömmliches Drucker- und PC-Geschäft
kommt immer mehr durch neue Anwendungen unter Druck
Nach einem Rückgang des Gruppenumsatzes im 2015 um –7 % innerhalb eines Jahres wird für 2016 sogar ein Rückgang von
rund –10 % im selben Zeitraum erwartet.
Dieser ist weitestgehend struktureller Natur
und im Druckergeschäft in erster Linie auf
die schwindende Relevanz von Druckern vor
dem Hintergrund von Umweltschutz, den
Bestrebungen zum papierlosen Büro, aber
auch alternativen Formen zur Ansicht von
bspw. Fotos oder Grafiken zurückzuführen.
Traditionelle PCs erhalten immer mehr Konkurrenz von Tablets oder Smartphones, die
einfachere Funktionen wie Internetzugang,
Kommunikation oder Office-Anwendungen
auf unkompliziertere Art befriedigen. Dementsprechend schätzt Gartner Group, dass
die globale Nachfrage nach Desktops und
Notebooks von 343 Millionen im 2012 auf
232 Millionen im 2016 zurückgehen wird,
was einem wertmässigen Rückgang von USD
219 Milliarden auf USD 122 Milliarden entspricht.
Kurz- bis mittelfristig dürften Effizienzsteigerungen, die starke Marktstellung und das
konservative Finanzprofil die negativen Auswirkungen auf das Kreditprofil auffangen …
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass
die rückläufigen Endmärkte den Konkurrenz-, Preis- und Margendruck unter den
Wettbewerbern weiter anheizen dürften. Bis
jetzt vermochte HP dem Druck durch Kostensenkungen erfolgreich entgegenzuwirken,
wie der Anstieg der operativen Marge von
rund 15 % im 2012 auf rund 18 % im 2015
zumindest im Druckergeschäft zeigt. Hilfreich sind auch die führende Stellung (Nummer eins im Drucker- und Nummer zwei im
PC-Markt) sowie das konservative Finanzprofil. So vermochten die drei grössten Player
im PC-Markt (Lenovo, HP und Dell) ihren
Marktanteil zwischen 2012 und 2016 kontinuierlich auf Kosten der nachfolgenden
Anbieter (ASUS, Apple und Acer) zu steigern.
Was das Finanzprofil anbelangt, erwarten
die Ratingagenturen, dass bspw. die Ratio
«Net Debt/EBITDA» im 2016 und 2017 bei
relativ tiefen 1.6x verharren wird.
… längerfristig gibt es aber nur einen Ausweg: die Expansion in neue Technologien und
neue angrenzende Wachstumsfelder
Obwohl die oben genannten Massnahmen
für die kurz- bis mittelfristige Stabilisierung
des Credit Ratings ausreichen dürften, wird
Dominik Meyer, Head of Credit Research, Vontobel Investment Banking
Das Vontobel Credit Research unterstützt Investoren bei der Suche nach aus RelativeValue-Sicht werthaltigen Anleihen im Schweizer Bondmarkt. Die Basis bildet ein
transparenter und nachvollziehbarer Research-Prozess, was das Verfassen und
Publizieren vertiefter Unternehmens- und Branchenanalysen sowie die Zuweisung
finaler Kreditratings und Investitionsempfehlungen beinhaltet.
in unseren Augen nur die Expansion in neue
Produkt- und angrenzende Technologiefelder
die Auswirkungen des strukturellen Nachfragerückgangs wettmachen können. Beispiele
für Marktsegmente mit Wachstumspotenzial sind laut Gartner Group (i) das «Internet der Dinge», (ii) der Markt für Spiele-PCs,
(iii) die Verschmelzung von PC und Tablet
sowie (iv) 3D-Drucker. Am weitesten ist man
wohl im letzten Segment: So hat HP bereits
Ende 2014 einen 3D-Drucker vorgestellt, bei
dem verschiedene flüssige Materialien kombiniert werden. Noch aber sind die Karten für
diese Wachstumsmärkte nicht verteilt und
Opportunitäten stehen auch entsprechende
Umsetzungsrisiken entgegen.
Produkteckdaten
UNIT mit Referenzschuldner
HP
Valor / Symbol
3215 1615 / UMAAKV
Währung
CHF
Basiswert
SMI® (Swiss Market Index)
Referenzanleihe
USD 6 % HP Inc. 15.09.2041
Liberierung/
Rückzahlung
08.07.2016 / 10.07.2023
Partizipation
100 % an der Kursentwicklung
des Basiswertes
Kapitalschutz
CHF 980.00
(98 % des Emissionspreises)
Briefkurs*
1'030.00
Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products
Ltd, DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich
(Moody’s A3). SVSP: Referenzschuldner-Zertifikat
mit beding-tem Kapitalschutz (1410). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Termsheets mit den
rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch.
Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19. * Stand am
22.08.2016.
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derinews September/Oktober 2016
Wissenswertes
Wussten Sie, dass …
Von rein funktionalen bis hin zu fast emotional-intelligenten Maschinen, die zum Bestandteil der
Familie werden. Kaum ein technischer Bereich entwickelt sich zurzeit rasanter als jener der Roboter.
Allerlei Wissenswertes und Kurioses.
Wussten Sie beispielsweise, dass …
… die Idee, körperliche Arbeit vom
Menschen auf Maschinen zu übertragen,
bis in die Antike zurückreicht?
Die alten Griechen entwickelten beispielsweise Tempeltüren, die sich von selbst
öffneten.
… sich der Begriff Roboter vom slawischen «robota» ableitet und so viel wie
Zwangsarbeit bedeutet?
Den Namen «Roboter» für eine MenschMaschine kreierte 1920 der tschechische
Autor Karel Capek in seinem sozialutopischen Drama «R. U. R. (Rossum’s Universal
Robots)».
… die Erfindung des Transistors 1947 den
Beginn der Roboter-Ära markiert?
Der Transistor ermöglichte integrierte
Schaltkreise, wodurch immer leistungsstärkere und kleinere Computer gebaut und
Roboter entwickelt werden konnten.
… die Geburtsstunde des Industrieroboters
in das Jahr 1954 fällt?
Damals meldete der amerikanische Erfinder
George Devol das Patent für die «Universal Automation» an. Es war der erste
Industrieroboter, der komplexere Arbeitsvorgänge nach Programmiervorgaben
selbstständig durchführen konnte.
… der Begriff «Cyborg» aus dem Kontext
der Raumfahrt stammt und auf einen
Aufsatz von Manfred Clynes und Nathan
S. Kline in den 1960er-Jahren zurückgeht?
Die beiden Wissenschaftler schlugen die
technische Anpassung des Menschen an
die Umweltbedingungen des Weltraumes
vor.
… Roboter aktuell als Geräte definiert
werden, die mindestens über drei frei
bewegliche Achsen verfügen?
Anders als ferngesteuerte Maschinen
benötigen sie keine durchgehenden externen Inputs, sondern agieren im Rahmen
ihrer Programmiervorgaben autonom.
… es eine komplett aus Robotern bestehende Rockband gibt, die auf realen
Instrumenten spielt und bekannte Metalund Punk-Songs covert?
Die Roboter der Band «Compressorhead»
wurden zwischen 2007 und 2012 zum Teil
aus recyceltem Metall gebaut. Ihr erstes
Konzert fand in Australien statt.
… am Flughafen Düsseldorf ein Roboter die
Autos im Parkhaus einparkt und auf diese
Weise 40 % mehr Fahrzeuge unterbringt?
Zudem informiert sich der Roboter selbstständig über die Ankunfts- und Abflugzeiten der Besitzer und stellt die Wagen
bereit, wenn sie gebraucht werden.
«Jibo» ähnelt optisch einer Nachttischlampe.
… der Zweiarm-Roboter «YuMi» von ABB
so präzise arbeitet, dass er eine Nähnadel einfädeln und ein ganzes Smartphone
zusammenbauen kann?
YuMis Arme sind denen von Menschen
nachempfunden; alles lässt sich drehen
und biegen. Die Steuerung ist im Oberkörper untergebracht. Kostenpunkt der
Standard-Ausführung: rund 50’000 Franken.
… der japanische Emotionsroboter «Pepper» mit seinen Kameras und Sensoren
Gefühle erkennen und kommunizieren
kann?
Er ist seit 2015 auf dem Markt und wurde
auch tausendfach privat verkauft. In japanischen Altersheimen wird er zur Unterhaltung eingesetzt und stellt z. B. Rechenaufgaben.
… der Roboter «Jibo» in der Lage ist, sich
Informationen aus dem Internet zu holen,
E-Mails vorzulesen, SMS zu versenden
und zu telefonieren?
Der nur knapp 30 Zentimeter hohe Roboter, der optisch einer Nachttischlampe
ähnelt, lernt ständig dazu, weil sich sein
Funktionsumfang mit Apps erweitern lässt.
Der Zweiarm-Roboter von ABB heisst «YuMi».
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derinews September/Oktober 2016
News und Tipps
derinet.ch sorgt für vereinfachten Online-Handel –
«smarte Verbindung» zu Depotbanken
Mit den neuen Kaufen-/Verkaufen-Schaltflächen auf derinet.ch vereinfachen wir den OnlineHandel von strukturierten Anlage- und Hebelprodukten. Das zeitintensive Navigieren im E-Banking
Ihrer Depotbank entfällt.
Grafik 1: Kaufen-/Verkaufen-Schaltflächen auf derinet.ch
KAUFEN
VERKAUFEN
Schnell mal ein strukturiertes Produkt an der
Börse kaufen oder verkaufen – dank E-Banking
ist dies heute kein Problem mehr. Was trivial
klingt, kann sich in der Realität indes als komplizierter herausstellen als gedacht. Zeitintensives Navigieren auf der Internetseite oder im
E-Banking der Hausbank, um eine Börsentransaktion aufzugeben, ist keine Seltenheit – vor
allem bei Anlegern, die nur gelegentlich online
Wertschriftenkäufe oder -verkäufe tätigen.
Wie funktionieren die Schaltflächen?
Die neuen Kaufen-/Verkaufen-Schaltflächen
auf den derinet-Produktdetailseiten (Grafik 1)
vereinfachen Anlegern das Handeln mit strukturierten Produkten. Davon profitieren können
zunächst alle E-Banking-Kunden von Raiffeisen,
PostFinance und Swissquote. Über derinet.ch
können sie jegliche börsengelistete VontobelProdukte des Sekundärmarktes kaufen und
verkaufen.
Hinter den Kaufen-/Verkaufen-Schaltflächen
stecken «smarte» Internet-Links – sogenannte
«Deep-Links». Darin werden alle Informationen, die für die Transaktion relevant sind, abgespeichert.
Und so einfach funktioniert es:
Klicken Sie beim gewünschten Produkt auf den
«Kaufen»-Button. Danach werden Sie darum
gebeten, Ihre Haus- bzw. Depotbank zu wählen. Als Nächstes werden Sie auf die LoginSeite Ihres E-Bankings weitergeleitet. Nach
erfolgreicher Anmeldung gelangen Sie direkt
zur Eingabemaske für die gewünschte Wertschriftentransaktion. Nun tragen Sie nur noch
Ihre Investitionssumme ein und bestätigen die
Transaktion.
Das Abtippen, Kopieren und/oder Kontrollieren von Valoren- und ISIN-Nummern entfällt
für Sie damit komplett. So sparen Sie Zeit und
möglicherweise Geld, denn der Kauf oder Verkauf von Produkten kann dadurch schneller
und effizienter vonstattengehen.
Aktuelle Handelspartner
Abschliessend nochmals unser Hinweis: Die
neue Online-Handelsfunktion für VontobelProdukte ist derzeit nur den E-Banking-Kunden
von Raiffeisen, PostFinance und Swissquote
vorbehalten. Aufschaltungen weiterer Handelspartner sind jedoch in Planung. Über neue
Handelspartner auf derinet.ch informieren wir
Sie auf unserem derinews-Blog (www.derinet.
ch/blog) sowie auf Twitter (@Vontobel_FP_CH)
unter dem Hashtag #derinetHandelspartner.
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derinews September/Oktober 2016
Hinweise
Produkt- und Risikohinweise
Quanto (währungsgesichert)
Wenn der oder die Basiswerte auf eine andere Währung als die Referenzwährung des Produktes lauten,
sollten Anleger berücksichtigen, dass damit Risiken
aufgrund von schwankenden Wechselkursen verbunden sein können und dass das Verlustrisiko nicht allein von der Entwicklung des Wertes der Basiswerte,
sondern auch von ungünstigen Wertentwicklungen
der anderen Währung oder Währungen abhängt. Dies
gilt nicht für währungsgesicherte Produkte (QuantoStruktur). Bei Quanto-währungsgesicherten Produkten wird die entsprechende Quanto-Gebühr in den
Zertifikatspreis eingerechnet.
COSI®
COSI® bezeichnet ein Segment von strukturierten Produkten, welches das Emittentenrisiko minimiert. Dabei
werden auf Basis des Marktpreises und des Fair Value
eines Produktes Sicherheiten in Form eines Pfandes bei
der SIX Swiss Exchange hinterlegt.
COSI® Credit Linked Notes (CLN)
COSI® CLN beziehen sich gegenüber herkömmlichen
Vontobel Notes zusätzlich auf eine Referenzanleihe,
indem bestimmte Ereignisse in Bezug auf die Referenzanleihe (Ausfall- bzw. Rückzahlungsereignis) einen
nachteiligen Einfluss auf den Wert und eine vorzeitige
Rückzahlung zur Folge haben können. Vorausgesetzt,
dass mit Bezug auf die Referenzanleihe kein Ausfall-
bzw. Rückzahlungsereignis eintritt, entspricht die
Funktionsweise des Produktes einer festverzinslichen
Geldmarktanlage (Vontobel Note) mit fester Laufzeit,
einem festen Coupon und einer Rückzahlung zum
Nennwert am Laufzeitende.
Defender VONTI und Multi Defender VONTI
Defender VONTI zeichnen sich durch einen garantierten Coupon, eine Barriere sowie eine – allerdings nur
bedingte – Rückzahlung zum Nennwert aus. Falls der
Basiswert die Barriere während der Barrierenbeobachtung berührt oder durchbricht, entfällt der Rückzahlungsanspruch in Höhe des Nennwertes unmittelbar.
Multi Defender VONTI beziehen sich auf mehrere
Basiswerte. Im Falle eines Barrierenereignisses nur
eines Basiswertes ist für den Rückzahlungsanspruch
die Wertentwicklung des schwächsten Basiswertes
massgeblich. Die Risiken einer Anlage in ein Defender
VONTI oder Multi Defender VONTI sind erheblich. Sie
entsprechen – bei nach oben begrenzten Gewinnchancen – weitgehend den Risiken einer Direktanlage
in den Basiswert – bei einem Multi Defender VONTI in
den schlechtesten Basiswert. Je tiefer der Schlusskurs
des (schlechtesten) Basiswertes bei Verfall unter dem
Ausübungspreis ist, desto grösser ist der erlittene Verlust. Die angegebenen Renditen können durch Transaktionskosten wie Courtagen, Steuern und Abgaben
geschmälert werden.
Rechtlicher Hinweis
Die vorliegende Publikation dient lediglich der Information und stellt keine Anlageempfehlung oder Anlageberatung dar und ersetzt nicht
die vor jeder Kaufentscheidung notwendige qualifizierte Beratung, insbesondere auch bezüglich aller damit verbundenen Risiken. Diese
Publikation wurde von der Organisationseinheit Financial Products & Distribution unseres Instituts erstellt und ist nicht das Ergebnis einer
Finanzanalyse. Die «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankiervereinigung finden
auf die vorliegende Publikation keine Anwendung. Inhalte dieser Publikation, welche auf andere Vontobel-Organisationseinheiten bzw.
Drittparteien zurückgehen, sind per Quellenangabe als solche gekennzeichnet. In der Vergangenheit erzielte Performance darf nicht als
Hinweis oder Garantie einer zukünftigen Performance verstanden werden. Allein massgeblich sind die in den jeweiligen Prospekten enthaltenen vollständigen Bedingungen, die bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21, CH-8022 Zürich, unter Tel. + 41 (0)58
283 78 88 kostenlos erhältlich sind. Weiter verweisen wir auf die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel», die Sie bei uns bestellen
können. Strukturierte Produkte gelten nicht als kollektive Kapitalanlagen im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen
(KAG) und unterstehen deshalb nicht der Bewilligung und der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Die Werthaltigkeit
von strukturierten Produkten kann nicht nur von der Entwicklung des Basiswertes, sondern auch von der Bonität des Emittenten abhängen.
Der Anleger ist dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers ausgesetzt. Diese Publikation und die darin dargestellten Finanzprodukte
sind nicht für Personen bestimmt, die einem Gerichtsstand unterstehen, der den Vertrieb der Finanzprodukte oder die Verbreitung dieser
Publikation bzw. der darin enthaltenen Informationen einschränkt oder untersagt. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Januar/Februar
2016. © Bank Vontobel AG. Alle Rechte vorbehalten.
COSI® Collateral Secured Instruments – Investor Protection engineered by SIX.
VONCERT
VONCERT bilden grundsätzlich die Performance des
Basiswertes ab. Bei einer Investition in ein VONCERT
sind weitgehend die gleichen Risiken wie bei einer Direktanlage in den Basiswert zu beachten, insbesondere die entsprechenden Fremdwährungs-, Markt- und
Kursrisiken. VONCERT erbringen keine laufenden Erträge und verfügen über keinen Kapitalschutz.
UNITs
UNITs zeichnen sich bei Verfall durch einen definierten Kapitalschutz aus und eine Teilnahme an der
Wertentwicklung des Basiswertes. Wenn die Schlussfixierung des Basiswertes am Ende der Laufzeit über
dem Ausübungspreis liegt, wird zusätzlich zu diesem
Kapitalschutz ein Betrag in der Höhe der definierten
Partizipation an der Wertentwicklung des Basiswertes
ausbezahlt. Bei nicht zu 100 % garantierten Produkten
kann der Anleger bei Verfall weniger als den Emissionspreis zurückerhalten. Der Wert des Produktes kann
während der Laufzeit unter dem Emissionspreis bzw.
Kapitalschutz notieren.
Impressum
Herausgeberin: Bank Vontobel AG
Financial Products, Bleicherweg 21, 8022 Zürich
Redaktion: Sandra Chattopadhyay,
Stefan Rammelmeyer
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