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Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution Marktfokus, Seite 6 Ölpreis-Futures oder Aktien? Nutzen Sie beides! Investmentidee, Seite 14 «Viele glauben, ‹Peak Oil› könne uns jetzt egal sein. Doch das stimmt nicht» Dr. Daniele Ganser, Schweizer Historiker, Energieund Friedensforscher, Seite 15 März/April 2016 – Ausgabe Schweiz 2 derinews März/April 2016 Inhaltsverzeichnis 3 Editorial 4 Marktbericht Aktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt 6 Marktfokus Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution 9 Interview Mit Thomas Rappold Investment Advisor, Unternehmer und Buchautor («Silicon Valley Investing») 10Themenrückblick Luxusgüter: ein langfristig struktureller Wachstumsmarkt 11 Schweizer Aktienmarkt Bei ABB im Vordergrund: Automatisierungsprodukte, hohe Dividende, günstige Bewertung 12 Know-how Renditematrix: schnell und bequem zur «Ziel»-Rendite 14Investmentidee Ölpreis-Futures oder Aktien? Nutzen Sie beides! 15Interview Mit Dr. Daniele Ganser, Schweizer Historiker, Energie- und Friedensforscher 16Schuldner-Check Petrobras: Zahlungsausfall nicht mehr ausgeschlossen 17 Wussten Sie, dass … 8 News und Tipps 1 #FINANZ’16 hat Horizonte erweitert – und #derinews-Blog inspiriert 19Hinweise «Deutschland und die Schweiz tun gut daran, ihre Stärken mit dem eigenen Begriff ‹Industrie 4.0› zu belegen und voranzutreiben.» Thomas Rappold, Investment Advisor, Unternehmer und Buchautor («Silicon Valley Investing») 3 derinews März/April 2016 Editorial Liebe derinews-Leserinnen und -Leser «Spinning Jenny» hiess der erste funktionsfähige mechanische Webstuhl, der als Sinnbild der industriellen Revolution gilt. Was weniger bekannt ist: Seither gab es zwei weitere industrielle Revolutionen. Auch sie veränderten das gesellschaftliche Leben. So viel zum Rückblick – doch wo stehen wir heute? Am Beginn der vierten industriellen Revolution; sie hält derzeit Einzug in unsere traditionelle Fertigung. Dem Marktfokus auf Seite 6 entnehmen Sie, weshalb man bei Industrie 4.0 meist nicht mehr von Produktionsketten spricht, wie sich dank des Trends heimische Produktionsstandorte stärken oder gar zurückgewinnen lassen und wie Sie als Investor davon profitieren können. Für den neu aufgelegten Industry 4.0 Performance-Index wurde Thomas Rappold, ein ausgewiesener Experte des Bereiches «Technology Investing», hinzugezogen (Interview Seite 9). Der Ölpreis gehörte zu den dominierenden Themen der letzten Zeit. Viele glauben, «Peak Oil» könne uns heute egal sein, doch das stimme nicht, sagt der Schweizer Historiker, Energie- und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser (Interview Seite 15). Dieser Meinung sind auch immer mehr Investoren. Wir zeigen Ihnen in der Investmentidee (Seite 14), wie Sie von einem möglichen Aufwind profitieren können, ohne unter auftretenden Rollverlusten zu leiden. Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre und viel Erfolg beim Investieren. Freundliche Grüsse Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Ihr Feedback zu «derinews». Senden Sie uns ein E-Mail an [email protected]. Sandra Chattopadhyay Redaktionsleiterin «derinews» 4 Marktbericht derinews März/April 2016 Aktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt Aktienmärkte EURO STOXX 50® 9'500 Indexpunkte Indexpunkte 10'000 9'000 8'500 8'000 7'500 Mrz 15 Swiss Market Index (SMI®) Mrz 16 MSCI® Emerging Markets Index 1'100 3'900 3'700 3'500 3'300 3'100 2'900 2'700 2'500 Indexpunkte Swiss Market Index (SMI®) 1'000 900 800 700 600 Mrz 16 Mrz 15 EURO STOXX 50 ® Mrz 15 MSCI® Emerging Markets Index USA1 Zwar zeigt sich der US-Arbeitsmarkt zum Jahresbeginn gut in Schwung, doch nach Einschätzung der grössten US-Bank J.P. Morgan Chase dürfte ein neuer US-Konjunkturrückgang bevorstehen. Nach zwei Quartalen mit sinkenden Unternehmensgewinnen liege die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession bei 81%. Tatsächlich sind in den USA die Unternehmensgewinne seit 3Q15 rückläufig. Obwohl für 4Q15 noch nicht alle Unternehmen Zahlen gemeldet haben, deuten die vorliegenden Bilanzen bereits darauf hin, dass die Gewinne höchstwahrscheinlich gesunken sein dürften. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass neue wirtschaftliche Stimulierungsmassnahmen vorerst dennoch unwahrscheinlich seien; erst im Herbst letzten Jahres hatte die US-Notenbank begonnen, die Leitzinsen wieder zu erhöhen. Wie ernst die rezessive US-Stimmung ist, spiegeln die Warnungen vor Währungsabwertungen durch US-Finanzminister Lew beim Treffen der G20-Staaten. Die Staatengruppe sollte ihre Entschlossenheit bekräftigen, dass sie sich von Abwertungen zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen fernhält, forderte Lew. Schweiz2 Wie andere Weltmärkte erfuhr der SMI® in den ersten zwei Monaten deutliche Einbussen. Es gab vielfältige Ursachen: 1) Erste Zinserhöhung der Fed liess Fragen zum Tempo weiterer Erhöhungen offen; 2) starker US-Dollar, schwache Makroindikatoren und Unternehmensgewinne liessen US-Rezessionsängste aufkommen und die Renditen von Ramsch-Anleihen steigen; 3) anhaltend schwache Makrokennzahlen aus China und schwacher Yuan haben Deflationsängste geschürt; 4) wegen des Ölpreiszerfalles müssen viele Staatsfonds aus dem Nahen/Mittleren Osten ihre Wertschriftenportfolios liquidieren. Viele SMI®-Titel enttäuschten mit Resultaten und/oder ihrem Ausblick: Richemont, Credit Suisse, Julius Bär, Nestlé, Novartis, Swatch Group. Die meisten Small/Mid Caps konnten solide Resultate liefern; die Outperformance spiegelt es wider. Die Unsicherheit gegenüber dem Erfolg der geplanten Syngenta-Übernahme hält an; der Markt attestiert der Offerte eine 50%-Chance. Das Gewinnwachstum lässt nur limitiertes Potenzial für den Gesamtmarkt erwarten; ohne die Finanzwerte wäre der Wert leicht positiv. Beitrag von GodmodeTrader (godmode-trader.de) 2 Beitrag von Vontobel Research Investment Banking 3 Beitrag von Vontobel Research Asset Management 1 Mrz 16 Marktbericht derinews März/April 2016 Währungen JPMCCI Aggregate 3-Monats-LIBOR CHF – 5 y CHF Swap EUR/CHF – USD/CHF Absoluter Wert (in CHF) Indexpunkte 400 350 300 250 200 Mrz 15 JPMCCI Aggregate 0 -0.65 -0.70 -0.2 -0.75 -0.4 -0.80 -0.6 -0.85 -0.90 Mrz 16 -0.8 Mrz 15 3-Monats-LIBOR CHF Mrz 16 5 y CHF Swap Absoluter Wert (in CHF) Zinsen Absoluter Wert (in CHF) Rohstoffmärkte 1.15 1.05 1.00 1.10 0.95 1.05 0.90 1.00 0.85 0.95 0.80 Mrz 15 EUR/CHF Absoluter Wert (in CHF) 5 Mrz 16 USD/CHF Europa1 Die allgemein schleppende Weltwirtschaft sowie die Verwerfungen in der Eurozone prägten den Jahresbeginn. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ging im Februar weiter zurück, und zwar auf breiter Front: sowohl unter den Konsumenten wie auch in fast allen Wirtschaftsbereichen, ausser im Bausektor. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel stärker als erwartet. Für Deutschland sank der Index auf 104.1 Punkte von 104.7 im Januar. Auch in den anderen grossen Volkswirtschaften der Eurozone – Frankreich, Italien und Spanien – trübte sich die Wirtschaftsstimmung im Januar und Februar deutlich ein. Die schwindende Zuversicht der Industrie in der Eurozone zog den EURO STOXX® in die Tiefe. Für den Index der 50 grössten europäischen Firmen ging es von 3300 Punkten zum Jahreswechsel bis Mitte Februar auf 2700 Punkte nach unten und der Druck auf die EZB nahm zu. Vermutlich wird die Zentralbank an ihrer März-Sitzung ein grösseres Massnahmenpaket auf den Weg bringen als bisher erwartet. Emerging Markets3 Schwellenländer hatten in den letzten Jahren mit einem starken US-Dollar und fallenden Rohstoffpreisen zu kämpfen. Insbesondere der Ölpreiszerfall Ende 2015 hatte die Kreditwürdigkeit von Energieunternehmen infrage gestellt. Der Gegenwind dürfte 2016 deutlich abnehmen, denn der Ölpreis dürfte sich dieses Jahr weiter auf knapp über 40 US-Dollar pro Barrel (Brent) erholen. Zudem scheint der Dollar nahe seinem Höhepunkt zu sein. Allein diese Effekte sollten für ein Ende der Underperformance von Schwellenländeranleihen und -währungen sprechen. Eine nachhaltige Rally scheint jedoch noch nicht in Sicht, da Schwellenländer weiter schwache Konjunkturdaten melden. Insbesondere asiatische Volkswirtschaften verzeichnen derzeit stark fallende Umfragewerte des verarbeitenden Gewerbes. Russland und Brasilien stecken zudem in einer tiefen Rezession; jüngste Vorlaufindikatoren signalisieren aber, dass sie sich nicht mehr verschärft. Währungsentwicklung CHF/EUR/USD1 Die Zeiten des Frankens als «sicherem Hafen» sind offensichtlich vorbei: Obwohl die Aktienkurse im Januar weltweit ins Rutschen kamen, gab er gegenüber dem Euro nach. Hintergrund ist das Ziel der Schweizerischen Nationalbank, die Währung durch Zinssenkungen und Franken-Verkäufe niedrig zu halten. Gemäss Thomas Jordan, Chef der SNB, ist der Franken allerdings auch nach der jüngsten Abschwächung noch stark überbewertet. Seit Mitte Februar ist das Währungspaar EUR/USD kontinuierlich gefallen. Nach der Veröffentlichung der jüngsten Inflationsdaten für die Eurozone hat der Euro weiter nachgegeben: Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die EZB noch mehr Geld in den Markt pumpen wird; die Inflation ist in der Eurozone fast zum Erliegen gekommen. EZB-Chef Mario Draghi hat bereits signalisiert, dass die Währungshüter im März eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik beschliessen könnten. Quelle: Bloomberg; Stand am 29.02.2016. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus. 6 derinews März/April 2016 Marktfokus Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution Das Internet der Dinge hält Einzug in die Produktion. Die Vernetzung aller Einheiten folgt einer völlig neuen Logik und führt zu Wertschöpfungsnetzwerken. Ein potenziell starker Produktivitätsschub für viele traditionelle Industrien. Die Auswirkungen der industriellen Revolution (1750–1850) auf die Fertigung waren gross; sie veränderten die europäische Gesellschaft nachhaltig. Wasser- und Dampfkraft beschleunigten im neuen Industriezeitalter die Produktivität, die Lohnarbeit hielt Einzug und der Transport von Waren vereinfachte sich stark. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zur zweiten industriellen Revolution: Die Elektrifizierung ermöglichte Fliessbandarbeit und Massenproduktion. Und in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts lösten Informationstechnologien (IT) schliesslich die dritte aus. Damit hat es aber nicht geendet, die vierte industrielle Revolution hat gerade begonnen. Ausgelöst wurde der als Industrie 4.0 bezeichnete Megatrend durch das «Internet der Dinge und Dienste», das derzeit Einzug in die verarbeitende Industrie hält. Wertschöpfungsnetzwerke in der «Smart Factory» Der Begriff wurde bereits 2011 vom deutschen Physikprofessor Henning Kagermann geprägt. In einem seiner wissenschaftlichen Artikel, der 2013 in Ergänzung zur Fachzeitschrift «IM – Information, Management und Consulting» (Sammelwerk: Industrie 4.0 – Wie sehen Produktionsprozesse im Jahr 2020 aus?) veröffentlicht wurde, erklärt der ehemalige Vorstandssprecher des deutschen Softwarekonzerns SAP und amtierende Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften das bahnbrechende Konzept: Künftig gehe es nicht mehr nur um Produktionsketten, sondern um echtzeitoptimierte Wertschöpfungsnetzwerke. Industrie 4.0 löse so den Widerspruch zwischen individueller Produktion und Effizienzgewinnen (aus Skalierungseffekten) auf. Die «Smart Factories» verschmelzen die virtuelle Welt mit der physischen Produktion und können so in Echtzeit auf Schwankungen in Angebot, Nachfrage und Lieferketten reagieren. Effizienter – und individueller Revolutionen lassen sich eigentlich immer nur im Nachhinein als solche identifizieren, doch eines lässt sich jetzt schon sagen: Indem man Zulieferer, Produktionsanlagen, Prozesse, Materialien und die Endprodukte miteinander vernetzt, entsteht eine völlig neue Produktionslogik, die zu einer höheren Wertschöpfung führt. Die Digitalisierung macht die Produktion schneller, flexibler, transparenter – und billiger. Um individuelle Bedürfnisse stärker als bisher zu berücksichtigen, kann man nun – ohne Effizienzverlust – mehr individuelle, an Kundenwünsche angepasste Produktvarianten produzieren. Technologisch überhaupt möglich? Absolut. Gemäss Kagermann zerlegen Cyber-physische Systeme (CPS) – die Kerntechnologie – den Produktionsprozess in kleinste abstrakt beschreibbare und deshalb frei verknüpfbare Dienste. Es finde ein Paradigmenwechsel statt: Von der zentralen Steuerung werde man sich Zug um Zug distanzieren und zu einer dezentralen Steuerung gelangen. So werden Prozesse in unvorstellbarer Komplexität digital beherrschbar. Für den Rohling bedeutet es, dass er sich von einem passiven zu einem aktiven, mitbestimmenden Element des Prozesses wandelt. Das geforderte Endprodukt kann also vor seiner Fertigstellung die eigenen Produktionsschritte steuern. Es mag zutreffen, dass die immer intelligenter werdenden Arbeitsroboter einen Teil der menschlichen Aufgaben übernehmen werden. Dies war auch so bei den drei vorangegangenen industriellen Revolutionen. Laut der Strategieberatung Roland Berger dürfte jedoch auch der Weg zu neuen Chancen geebnet sein. Denn dank der neuen «Konnektivitäts-Qualität» werden alle produktiven Einheiten – Mensch, Maschine, Produktkomponente und System – «Hand in Hand» miteinander arbeiten und einen starken Produktivitätsschub auslösen (Think Act, Industry 4.0; 03/2015). Heimische Standorte stärken – oder zurückgewinnen Insbesondere die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Länder dürfte Roland Berger zufolge davon profitieren. Denn wegen hoher Lohnkosten neigt das dortige produzierende Gewerbe grundsätzlich zur Abwanderung, was für Industrienationen den «Super-GAU» bedeuten kann. Der Grund: Meist folgen der Auslandsverlagerung auch das Know-how, zum Beispiel in Form von Forschung und Entwicklung, sowie weitere wichtige Industrien. Die Schweiz und Deutschland sind gute Beispiele für Hochlohnländer, die permanente Anstrengungen unternehmen, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit auf einem hohen Niveau zu halten. Dabei werden die Karten gerade neu gemischt: Fast alle grossen Wirtschaftsnationen haben Initiativen gestartet, um ihre traditionelle Fertigung in sämtlichen ihrer Industrien zu digitalisieren und einen globalen Wettbewerbsvorteil zu schaffen oder aufrechtzuerhalten. Mehrere Wirtschaftsplattformen wurden zum Beispiel gegründet, um Industrie 4.0 voran- Grafik 1: Steigende Profitabilität & Kapitalintensität Profitabilität1 INDUSTRIE 4.0 Hoch Durch Investoren erwartete Rendite (ROCE)3 = 15% Europa 2030 TRADITIONELLE INDUSTRIE Europa 2012 Tief Tief Kapitalintensität2 Quelle: Roland Berger Strategy Consultants; Think Act, Industry 4.0; 03/2015. 1: EBIT als % der Wertschöpfung; Margen: tief = unter 5%, hoch = über 20% 2: Eingesetztes Kapital/Wertschöpfung; Margen: tief = unter 0.5; hoch = über 1.3 3: ROCE = Profitabilität x Kapitalintensität Hoch 7 derinews März/April 2016 zutreiben. Zwar werden mit der Umsetzung auch grosse Investitionen verbunden sein, doch die Prognose (Grafik 1 auf Seite 6) zeigt, dass die Digitalisierung der Produktionen in Europa zu einem deutlichen Profitabilitätsschub und dank entstehender Skaleneffekte zu höheren Margen führen dürfte (Think Act, Industry 4.0; 03/2015). Schweiz und Deutschland in «Poleposition» Europäische Unternehmen sind bezüglich Industrie 4.0 bereits gut aufgestellt. Um aber auch künftig eine führende Rolle einzunehmen, müssten sie während der nächsten 15 Jahre 90 Milliarden Euro jährlich (insgesamt 1350 Milliarden Euro) investieren. Nur so lasse sich Roland Berger zufolge (Think Act, Industry 4.0; 03/2015) der heimische Produktionsstandort nachhaltig sichern, die Wettbewerbsfähigkeit eines ganzen Landes stärken oder sogar zurückgewinnen. Frankreich und England zum Beispiel hatten den Kampf um ihre traditionellen heimischen Industriestandorte eigentlich schon verloren. Für sie könnte sich das Blatt nun wieder wenden. Laut einer Umfrage der Strategieberatung PwC aus dem Jahr 2014 dürften allein deutsche Unternehmen bis 2020 jährlich 40 Milliarden Euro in Industrie-4.0-Lösungen investieren (Grafik 2). In der «Poleposition» stehen gemäss Roland Berger die Schweiz sowie Deutschland, der Gestalter und Ausrüster des Trends. Ähnlich gut vorbereitet ist auch die Gruppe der sogenannten «aussichtsreichen Kandidaten». In ihr enthalten sind Länder wie Frankreich und Grossbritannien. Wie schon erwähnt, ist ihr Anteil an traditioneller Produktion vergleichsweise gering, doch könnten sie sich dank der Digitalisierung jetzt positionieren. Oft wird von bevorstehenden «disruptiven» (zerstörenden) Veränderungen gewarnt, wie sie für Revolutionen typisch sind. Ungeachtet möglicher negativer Effekte hat die Revolution gemäss Roland Berger aber schon begonnen und einen Weg zurück gibt es nicht. Industrie 4.0 gebe letztlich die Antwort auf die vor uns liegenden (industriellen) Herausforderungen. Im Zuge der Entwicklung werden wohl neue Wettbewerber auf den Markt drängen und etablierte verschwinden. Im Vorteil seien laut offiziellen Einschätzungen vor allem mittelständische Unternehmen, die Lean Management betreiben, sich technisch sowie Marktfokus Grafik 2: Deutsche Industrie investiert bis 2020 40 Milliarden Euro jährlich Investitionshöhe (in % vom Jahresumsatz) Investitionsvolumen2 (in Mrd. Euro pro Jahr) Maschinen- und Anlagenbau Automobilindustrie1 Prozessindustrie 3.5% 8.5 11.2 2.9% 10.1 2.7% Elektro- und Elektronikindustrie 3.3% Informations- und Kommunikationsindustrie 6.0 3.9% 4.3 3.3% Gesamt 40.1 Quelle: PwC 2014 1: Hochrechnung für die gesamte Automobilindustrie (Wirtschaftszweig 29: Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen). 2: Hochrechnung auf Basis der Umfrageergebnisse bezogen auf den Gesamtumsatz je Branche in Deutschland in 2012 gemäss Statistischem Bundesamt. Startzusammensetzung des Industry 4.0 Performance-Index Unternehmen Sektor Land ABB Ltd Automatisierung Schweiz Alphabet Inc. Software-/Datendienstleister USA ARM Holdings Plc Sensorik Grossbritannien Autodesk Inc. Software-/Datendienstleister USA Bertrandt AG Maschinen-/Anlagenbau Deutschland Cognex Corp. Automatisierung USA Dassault Systèmes SA Software-/Datendienstleister Frankreich Dürr AG Maschinen-/Anlagenbau Deutschland FANUC Corp. Robotik Japan INDUS Holding AG Maschinen-/Anlagenbau Deutschland Infineon Technologies AG Sensorik Deutschland KEYENCE Corp. Sensorik Japan Krones AG Automatisierung Deutschland KUKA AG Robotik Deutschland National Instruments Corp. Sensorik USA Parker Hannifin Corp. Maschinen-/Anlagenbau USA Rockwell Automation Inc. Automatisierung USA SAP SE Software-/Datendienstleister Deutschland Teradyne Inc. Robotik USA Yaskawa Electric Corp. Automatisierung Japan Quellen: Solactive, Thomas Rappold (Investmentberater des Industry 4.0 Performance-Index) 8 derinews März/April 2016 organisatorisch mit Industrie-4.0-Lösungen auseinandergesetzt und die Implementierung des Konzeptes zur Chefsache erklärt haben. In Industrie 4.0 investieren Um Investoren am potenziellen Aufwind des aussichtsreichen Themas teilhaben zu lassen, wurde der Industry 4.0 Performance-Index lanciert. Abgebildet werden darin die Kursentwicklungen von bis zu 20 Unternehmen, die ihren Hauptumsatz im Industrie-4.0-Segment generieren. Der Index wird halbjährlich nach festgelegten quantitativen und qualitativen Auswahlkriterien neu zusammengesetzt (Grafik 3). Als Indexberater wurde Thomas Rappold, ein anerkannter Experte des Bereiches «Technology Investing» (vgl. Interview S. 9), herangezogen. Er überträgt die Selektionskriterien des bewährten Anlagestils «Value Investing» auf den Technologiesektor und berücksichtigt bei der Analyse die Aspekte Eintrittsbarriere, Marktwachstum, Managementqualität und Internationalität. In der Startzusammensetzung (siehe Tabelle Seite 7) vertreten ist zum Beispiel National Instruments, ein weltweit führender Anbieter von Lösungen für die Prüf-, Mess-, Steuerund Regeltechnik. «Wir entwickeln Werkzeuge, um Komplexität zu vereinfachen», lautet die Philosophie, mit der das amerikanische Unternehmen, das weltweit 7300 Mitarbeiter beschäftigt, erfolgreich ist. Seinen Jahresumsatz konnte es in den letzten 20 Jahren nahezu verzehnfachen und auf aktuell rund 1.2 Milliarden Dollar steigern. Oder KUKA, ein Beispiel für ein aussichtsreiches Maschinenbauunternehmen, das sich gerade zu einem Technologiekonzern wandelt. Gegründet 1898, ist KUKA heute weltweite Nummer eins in «Automotive Robotics» und gehört zu den Top 5 der Roboterhersteller. Mit integrierten Softwarelösungen und einer modularen Produktplattform richtet sich KUKA flexibel auf neue Wachstumssegmente aus. Interview Grafik 3: Konzept des Industry 4.0 Performance-Index Indexmitgliederauswahl Regeln Auswahlpool Kriterien Wesentliche Umsätze in den folgenden Industrie-4.0-Bereichen: n n n n n n Automatisierung Robotik Sensorik Software- und Datendienstleister Maschinen- und Anlagenbau Ingenieurdienstleister n Notierung an einer anerkannten und regulierten Börse n Marktkapitalisierung von mindestens 750 Mio. Euro n Durchschnittliches tägliches Aktien-Handelsvolumen von mindestens 1 Mio. Euro (in den letzten 3 Monaten) n Keine Handelsbeschränkungen für ausländische Investoren Aus dem Auswahlpool selektiert der Indexberater am Selektionstag die 20 aussichtsreichsten Unternehmen nach folgenden 4 Kriterien: 1 Hohe Eintrittsbarrieren, gemessen an: n Grosser Markenbekanntheit n Umfassendem Patentschutz n Netzwerken und Allianzen, die hohen Mehrwert schaffen n Einzigartigkeit des Geschäftsmodells 2 Produktattraktivität und Marktwachstum: Die vom Unternehmen hergestellten Produkte und angebotenen Lösungen müssen einen möglichst grossen Markt bedienen, der langfristiges und nachhaltiges Wachstum verspricht. 3 Qualität des Managements 4 Internationalität des Geschäftes Darstellung: Vontobel Quelle: Solactive, Thomas Rappold (Investmentberater des Industry 4.0 Performance-Index) Produkteckdaten VONCERT Open End auf den Industry 4.0 Performance-Index Basiswert Industry 4.0 Performance-Index Industry 4.0 Performance-Index Valor / Symbol 31612760 / ZSLABV 31612761 / ZSLADV Emissionspreis CHF 101.50 (inkl. CHF 1.50 Ausgabeaufschlag) USD 101.50 (inkl. USD 1.50 Ausgabeaufschlag) Spot-Referenzpreis EUR 100.00 USD 100.00 Anfangsfixierung / Liberierung 01.04.2016 / 08.04.2016 01.04.2016 / 08.04.2016 Laufzeit Open End Open End Managementgebühr 1.2% p.a. 1.2% p.a. Zeichnungsfrist 31.03.2016, 16.00 Uhr MEZ 31.03.2016, 16.00 Uhr MEZ Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). SVSP: Tracker-Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch. Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19. Kompakt Industrie 4.0 erschafft eine völlig neue Produktionslogik. Sie wird die traditionellen Industrien revolutionieren. Durch Investition in den Industry 4.0 Performance-Index können auch Anleger vom Megatrend profitieren. 9 derinews März/April 2016 Interview «Industrie 4.0 könnte den E-Commerce-Markt übersteigen» derinews: «Software is eating the world» lautet das Mantra im Silicon Valley. Sind nun Daten die Treiber des Maschinenbaus und der Robotik? Daten sind das «Öl des 21. Jahrhunderts». Der Netzwerkausrüster Cisco erwartet bis 2019 eine Vervierfachung des weltweiten Datenvolumens auf 8,6 Zettabyte pro Jahr - eine acht mit 21 (!) Nullen. Verantwortlich dafür ist das starke Wachstum intelligenter, miteinander vernetzter Geräte. Im Jahr 2020 soll es bis zu 50 Milliarden davon geben. Nahezu jedes Gerät hat künftig Sensoren, die mittels Software über eine Schreib/LeseIntelligenz verfügen und ständig in der Lage sein werden, aktuelle Daten zu kommunizieren. Big Data Analytics und künstliche Intelligenz verarbeiten die Daten, sodass Roboter und Maschinen sich autonom bewegen und in Partnerschaft mit Menschen, zum Beispiel im Pflegebereich, eingesetzt werden. In den datenbasierten Zusatz-Services steckt das lukrative Geschäft der Zukunft. derinews: Weshalb spricht man in den USA vom «Internet der Dinge» und im deutschsprachigen Europa von «Industrie 4.0»? Die Amerikaner fassen den Begriff weiter, aber auch diffuser und beziehen zudem intelligente Fitnessarmbänder ein. Insofern tun Deutschland und die Schweiz gut daran, ihre Stärken im Bereich Robotik und Automatisierungstechnik mit dem eigenen Begriff «Industrie 4.0» zu belegen und voranzutreiben. Das funktioniert so gut, dass auch China und Japan die deutschsprachige Begrifflichkeit übernommen haben. derinews: Warum ist Industrie 4.0 mehr als nur Smart Factory? Es geht hier um nicht weniger als die komplette Digitalisierung sämtlicher Wertschöpfungsketten. Dabei spielen neue Technologien wie «Virtual Reality»-Systeme in der Entwicklung, 3D-Druck in der Produktion und Drohnen in der Logistik eine zentrale Rolle. Dementsprechend hoch ist der Handlungsbedarf für die deutsche und Schweizer Industrie: Man muss schnell vom Silicon Valley lernen und in neuen digitalen Geschäftsmodellen, vor allem stärker in Software-zentrierten App- und Cloud-Diensten, denken. derinews: Industrie 4.0 − Jobkiller oder Wohlstandsmehrer? Mitte Januar wurde am World Economic Forum in Davos eine neue Studie veröffentlicht, wonach sich die Automatisierung zu einem Jobkiller auswirken werde. Fünf Millionen Arbeitsplätze sollen demnach wegfallen. Ich teile diese Einschätzung nicht. Deutschland hat die weltweit dritthöchste Roboterdichte. Trotzdem hat es einen neuen Beschäftigungsrekord aufgestellt und immer noch eine Million offene Stellen. derinews: Welche Segmente repräsentiert der Trend? Aus meiner Sicht handelt es sich bei den grössten Profiteuren um Unternehmen der Segmente Automatisierung, Robotik, Sensorik, Software- und Datendienstleister, Maschinen- und Anlagenbau sowie Ingenieurdienstleister. den Cyber Security Performance-Index, und was ich sagen kann, ist, dass beide Themen fast wie «siamesische Zwillinge» zusammenhängen. Ohne Cyber-Security-Lösungen wären vernetzte Produktionsprozesse der Industrie 4.0 undenkbar. Dementsprechend führen steigende Investitionen in Industrie4.0-Lösungen nahezu automatisch auch zu Umsatzwachstum bei Cyber-Security-Unternehmen. derinews: Wie weitreichend sind Ihre Erfahrungen mit Industrie 4.0? Im Industry 4.0 Performance-Index steckt viel von meinem Herzblut – und meine ganze Expertise: Schon mit 16 Jahren habe ich am Technischen Gymnasium Roboter programmiert. Nun habe ich meine berufliche Erfahrung in Bezug auf digitale Geschäftsmodelle, Big Data, Security und Robotics für die Zusammenstellung des Index in die Waagschale geworfen. derinews: Mit welchem Umsatz- und Wertschöpfungspotenzial ist zu rechnen? Gerade deutsche und Schweizer Unternehmen können von Industrie 4.0 enorm profitieren. Allein in Deutschland rechnen die Analysten von PwC mit einem Zuwachs von 30 Milliarden Euro für digitalisierte Produkte und Services. Jeffrey Immelt, CEO von General Electric, geht von einem weltweiten Markt von 200 Milliarden Dollar aus; das würde den E-Commerce-Markt übersteigen! derinews: Wer sind die Profiteure am Aktienmarkt? Bekanntlich können Anleger mit Nischenplayern, Hidden Champions, in einem BlockBuster-Markt wie Industrie 4.0 am stärksten profitieren. Dazu gehören Bertrandt, ein führender deutscher Ingenieurdienstleister, Dassault Systèmes, ein tonangebendes französisches 3D-Design-Software-Unternehmen, und KEYENCE, ein japanischer Weltmarktführer in der Sensorik. Alle drei sind Teil der Startzusammensetzung des Industry 4.0 Performance-Index. derinews: Welche Bedeutung hat CyberSecurity für Industrie 4.0? Als Investmentberater begleite ich ebenfalls Thomas Rappold Investment Advisor, Unternehmer und Buchautor («Silicon Valley Investing») Bereits mit 14 Jahren erlernte er Programmiersprachen im Selbststudium auf dem Commodore C64. Als einer der frühesten Absolventen des europaweit ersten Studienganges Medieninformatik trug er später durch seine Mitarbeit in der Strategiegruppe Internet bei Allianz SE massgeblich zur Entwicklung bahnbrechender neuer Finanzportale für Privat- und Geschäftskunden bei. Seit über zehn Jahren ist Rappold erfolgreicher Geschäftsführer einer InternetBeratungs- und Beteiligungsgesellschaft und Gründer zahlreicher Internet-Startups. Mehr über Thomas Rappold unter silicon-valley.de. 10 derinews März/April 2016 Themenrückblick Luxusgüter: ein langfristig struktureller Wachstumsmarkt Valor Symbol Basiswert Verfall 14150841 VZNAC North America Railway Basket 24173323 VZGME German Midcap Exporters Performance von Lancierung bis 29.02.2016 Währung Kurs am 29.02.2016 Performance Monat Februar 20.09.2016 CHF 102.8 2.0% 2.8% 31.03.2017 EUR 86.6 1.9% -13.4% 24173183 VZSRJ SXI Swiss Real Estate TR Index Open End CHF 98.8 1.5% -2.2% 14150839 VZAUC US Automotive Market Basket 20.09.2016 CHF 97.6 1.5% -2.4% 24173351 VZWTC Solactive Wearable Tec Perf-Index Open End CHF 101.2 1.4% -0.3% 24173656 VZSCC Solactive Smart Cars Perf.-Index Open End CHF 102.5 0.9% 1.0% 1922657 RZIMO Schweizer Immobilienaktien Basket Open End CHF 164.8 0.5% 62.4% 24173256 VZGTC Global Transportation 30.03.2017 CHF 79.8 0.3% -20.2% 1996013 VZSMM SMIMC® (Swiss Market Mid Caps TRI) Open End CHF 227.9 0.0% 163.2% 10778283 VZSGC Solactive® Smart Grid Performance-Index Open End CHF 81.3 -0.1% -19.9% 3843241 RZCEQ CE Corporate Quality Index® Schweiz 20 CHF Open End CHF 153.7 -0.2% 51.4% 2674847 VZZHS Zürichsee Basket Open End CHF 176.2 -0.2% 73.6% -8.3% … 14150463 VZLIC Vontobel Luxury Index Open End CHF 93.05 -1.6% 14151229 VZETC Emerging Technology 28.04.2016 CHF 110.8 -1.8% 8.9% 10868802 VZDFD DAXplus® Family 30 Index Open End EUR 360 -2.3% 80.3% 14150661 VZCPC Vontobel China Policy Perf.-Index Open End CHF 102.8 -2.4% 1.3% Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19 bei VONCERT. Kommentar von unserem Vontobel Research Investment Banking SXI Swiss Real Estate TR Index Der Schweizer Immobilienbasket konnte mit einer Performance von +2% seit Jahresbeginn den breiten Aktienmarkt SPI® (–9%) deutlich übertreffen. Obwohl der Immobilienmarkt in der Schweiz seinen «Peak» bereits 2014 erreicht haben dürfte und zahlreiche Massnahmen (SNB etc.) langsam wirken, blieben Investoren sowohl den Immobilienfonds wie auch den meisten Immobilienaktien aus folgenden Gründen treu: anhaltend hohe Liquidität, sichere und überdurchschnittlich hohe Rendite, tiefes Beta in Zeiten hoher Volatilität und mangelnde Anlagealternativen. Zwar entwickeln sich die Leerstandsquoten und Preise von Geschäftsimmobilien seit Mitte 2012 negativ, doch ist bei den Wohnimmobilien (ausser im Hochpreis-/Luxussegment) noch keine Trendwende sichtbar. Die Erwartung von auch künftig tiefen Zinsen dürfte dem ganzen Sektor weiterhin gute Nachfrage bescheren. Solactive Smart Cars Perf.-Index Automobilkonnektivität beinhaltet Automobilzulieferer und Technologieunternehmen. Die Technologien dienen dem Zweck, die Kommunikation innerhalb und ausserhalb des Automobils zu erweitern und/oder zu optimieren. Bereits heute übernehmen Assistenzsysteme wesentliche Aktionen oder unterstützen den Fahrer (Spurhaltehelfer, Fahrdynamikund Hinderniswarnsysteme sowie intelligente Seitenwind-, Fern- und Fahrlichtassistenten); ebenso fallen Infotainment-Systeme unter diese Rubrik. Die Performance von –10% seit Jahresbeginn (MSCI® World in CHF: –6%) spiegelt das schwache Abschneiden vieler Automobilzulieferer wider; sie leiden unter der Befürchtung, dass sich das Wachstum in den wichtigsten Automobilabsatzmärkten (USA, China, Europa) deutlich abschwächen könnte, was jedoch laut des Vontobel Aktien Research ausreichend in der Bewertung reflektiert ist und entsprechend Einstiegspotenzial bietet. Vontobel Luxury Index Hersteller von Luxusartikeln wurden früher nur selten von Wirtschaftskrisen erfasst, da ihre Stammkundschaft meist auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten genügend Kapital für Luxusgüter besass. Aufgrund vielfältiger Unsicherheiten in wichtigen Regionen (Wachstum in China, Rezession in Russland, tiefe Ölpreise, die die Kaufbereitschaft der Konsumenten aus dem Nahen/Mittleren Osten beeinträchtigen) hat sich die Nachfrage in vielen aufstrebenden Märkten abgeflacht. Gemäss den Vontobel-Analysen bleiben Luxusgüter langfristig ein struktureller Wachstumsmarkt, wobei China als drittgrösster Markt das stärkste Wachstumspotenzial bietet. Kurzfristig (Performance seit Jahresanfang: –2%, vs. MSCI® World in CHF: –6%) dürfte das zyklische Element jedoch im Vordergrund stehen, wodurch die Erfüllung von Konsenserwartungen weiterhin der wichtigste Kurstreiber sein wird; sie bleibt positiv bei Michael Kors und Coach und negativ bei Richemont sowie Ralph Lauren. Panagiotis Spiliopoulos, Head of Research, Vontobel Investment Banking Das Vontobel Aktien Research betreut weltweit die wichtigsten Investoren und ist in den entscheidenden Finanzzentren präsent. Rund 120 Schweizer Unternehmen deckt das Research ab. Mit einem sehr breiten Know-how im Bereich der kleinen und mittelgrossen Unternehmen können Kundenwünsche rasch und kompetent umgesetzt werden. * Stand am 29.02.2016 11 Schweizer Aktienmarkt derinews März/April 2016 Bei ABB im Vordergrund: Automatisierungsprodukte, hohe Dividende, günstige Bewertung ABB Ltd Credit Suisse Group AG Swiss Re AG Kursentwicklung Kursentwicklung Kursentwicklung 21 19 17 15 13 11 Mrz 15 32 Absoluter Wert in CHF Absoluter Wert in CHF Absoluter Wert in CHF 23 27 22 17 12 Mrz 16 7 Mrz 15 Barriere bei CHF 13.11 ABB Ltd 105 100 95 90 85 80 75 70 65 60 Mrz 16 Mrz 15 Mrz 16 Barriere bei CHF 10.23 Swiss Re AG Barriere bei CHF 69.36 Quelle: Bloomberg; Stand am 29.02.2016. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus. ABB vermochte mit der Publikation des 4Q15-Resultates die Erwartungen bezüglich Profitabilität zu übertreffen. Im Auftragseingang zeigten sich jedoch deutliche Bremsspuren, die aus der wirtschaftlichen Abschwächung Chinas und anderer aufstrebender Märkte, dem anhaltend tiefen Ölpreis und stark rückläufigen Preisen für Rohstoffe resultieren. Beim Umsatz wirkten sich die schwierige Vorjahresbasis sowie der tiefere Auftragsbestand negativ aus. Zudem machte sich erneut der stärkere US-Dollar mit einem deutlichen Minus in beiden Bereichen bemerkbar. Auf der positiven Seite vermochten zwei von fünf Divisionen – Power Products und Power Systems – die Marge zu steigern; bei der Process Automation erfolgte nur eine geringe Reduktion. Auf Gruppenstufe machten sich insbesondere die stark und nachhaltig reduzierten Kosten in der Zentrale (Corporate Costs) positiv bemerkbar. Kurzfristige Aussichten bleiben aufgrund latenter Makrounsicherheiten und schwacher Rohstoffpreise eingetrübt; die strukturelle Nachfrage nach Automatisierungsprodukten und dienstleistungen, eine hohe Dividendenrendite und eine günstige Bewertung dürften mittelfristig jedoch in den Vordergrund treten. Die Aktie von Credit Suisse hat ihre Talfahrt nach Publikation des Jahresergebnisses 2015 weiter beschleunigt und in diesem Jahr massiv an Wert verloren. Der Hauptgrund: eine übermässige Exponierung in gewissen Sektoren des Fixed-Income-Geschäftes (Leveraged Finance; Distressed, Securitized Products), die gegenwärtig besonders stark von Turbulenzen an den Kreditmärkten betroffen sind. Diese Bereiche haben im vierten Quartal 2015 zu Verlusten geführt und gehören gemäss der im Oktober 2015 kommunizierten Strategie weiter zum Kerngeschäft des Investment Bankings. Zunehmende Befürchtungen bezüglich der Exponierung von Banken in Öl und Gas haben zum Kursrückgang beigetragen. Zudem haben die Verluste die infolge einer Kapitalerhöhung verbesserte Kapitalausstattung bereits wieder reduziert. Die anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten werden auch im ersten Quartal 2016 tiefe Spuren hinterlassen; ein weiterer Quartalsverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Dies würde die Kapitalquoten weiter schwächen. Swiss Re hat 2015 von einer tiefen Schadenquote bei Naturkatastrophen profitiert und konnte einen hohen Gewinn von 4.6 Milliarden US-Dollar präsentieren. Darauf gestützt und dank einer komfortablen Solvenz wurde die Dividende um 8% auf 4.60 Franken erhöht. Zusätzlich wird an der Generalversammlung ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über den Betrag von 1 Milliarde Franken beantragt. Der Entscheid, ob dieses Programm aber wirklich ausgelöst wird, fällt laut Experten mit der Präsentation der 3Q-Resultate. Voraussetzung wird sein, dass das Jahr 2016 in Bezug auf Grossschäden oder Finanzmarktvolatilität normal verläuft. Die Experten haben die Gewinnschätzungen leicht reduziert, weil die Preise im Nichtlebensegment (Rückversicherung, neu auch Erstversicherung) weiter unter Druck bleiben. Die risikoadjustierte Preisangabe für die Erneuerungsrunde vom Januar 2016 von 102% (letztes Jahr 105%) reflektiert einen soften Markt, der es nur noch knapp erlaubt, die Rentabilitätsvorgaben zu erreichen. Produkteckdaten Produkteckdaten Produkteckdaten Produktname Defender VONTI auf ABB Ltd Produktname Defender VONTI auf Credit Suisse Group AG Produktname Defender VONTI auf Swiss Re AG Valor 3018 8551 Valor 3093 9340 Valor 2925 8316 Ausübungspreis CHF 17.48 Ausübungspreis CHF 14.61 Ausübungspreis CHF 86.70 Barriere CHF 13.11 Barriere CHF 10.23 Barriere CHF 69.36 Anfangs- / Schlussfixierung 18.12.2015/ 20.01.2017 Anfangs- / Schlussfixierung 04.02.2016/ 21.10.2016 Anfangs- / Schlussfixierung 16.10.2015/ 18.11.2016 Coupon (p. a.) 6.00% (5.55% p.a.) Coupon (p. a.) 9.60% (13.44% p.a.) Coupon (p. a.) 5.05% (4.63% p.a.) Aktueller Briefkurs* 99.90% Aktueller Briefkurs* 101.09% Aktueller Briefkurs* 96.59% Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19. * Stand am 03.03.2016 12 derinews März/April 2016 Know-how Schnell und bequem zur «Ziel»-Rendite Die Vontobel-Renditematrix ist eine einzigartige Online-Übersicht für strukturierte Produkte. Sie zeigt auf, wie hoch die Maximalrenditen von bereits emittierten Defender und Multi Defender VONTI (Barrier Reverse Convertible) zum Laufzeitende sind. Die angegebenen Maximalrenditen ergeben sich aus den Basiswerten, der Anlagewährung, dem Sicherheitspuffer und der Laufzeit. 1 Starten Sie die Renditematrix Mit nur einem «Klick» können Sie auf unserer Homepage derinet.ch die Renditematrix aufrufen und jederzeit kostenlos nutzen. 2 Wählen Sie ein Produkt mit einem oder mehreren Basiswerten Wählen Sie zwischen Defender VONTI (Barrier Reverse Convertible) auf einzelne Basiswerte oder Multi Defender VONTI (Multi Barrier Reverse Convertible) auf mehrere Basiswerte. «Wie steht es zurzeit mit den Renditechancen von bereits emittierten Anlageprodukten?» 3 Setzen Sie Ihren persönlichen Filter Wählen Sie die gewünschten Basiswerte, Produktwährungen und «Puffer»1. Quelle: Vontobel 1 Abstand zur Barriere des (schlechtesten) Basiswertes 13 derinews März/April 2016 Know-how «Über welche Basiswerte und Laufzeiten lassen sich Renditen mit welchem Sicherheitspuffer realisieren?» 4 Sortieren Sie die Maximalrenditen pro Produktlaufzeit Je nach Produkt (Punkt 2) stehen mehr oder weniger unterschiedliche Restlaufzeiten zur Verfügung. «3m» beispielsweise steht für eine Restlaufzeit von drei Monaten. Die gewünschte Reihenfolge Jede Variable kann in die gewünschte Reihenfolge gebracht werden (aufsteigende oder absteigende Sortierung). 5 Maximalrendite/Produkt wählen Wählen Sie (nach den Schritten 1–4) die Maximalrendite zum Laufzeitende beziehungsweise den bereits emittierten Defender oder Multi Defender VONTI (Barrier Reverse Convertible). Basiswerte: ABB Richemont Roche «Mouseover» – welche Basiswerte? Fahren Sie mit der Maus über die angezeigten Maximalrenditen zum Laufzeitende und erfahren Sie, welche Basiswerte im Produkt enthalten sind (nur bei Multi Defender VONTI). Klicken Sie … … auf die entsprechende Maximalrendite und gelangen Sie direkt auf die Produktdetailseite. 14 Investmentidee derinews März/April 2016 Ölpreis-Futures oder Aktien? Nutzen Sie beides! Um an einem möglichen Aufwind von Öl teilzuhaben, könnte man entweder in Ölpreis-Futures oder in Unternehmensaktien investieren. Die clevere Strategie des Vontobel Oil-Strategy Index macht phasenweise beides – und ist erfolgreich. Der Vontobel Oil-Strategy Index ist in der aktuellen Marktlage sogar noch interessanter geworden. Da sich die starke Contango-Situation des Ölpreises in letzter Zeit noch einmal verschärft hat, können dank der Strategie grosse Rollverluste vermieden werden. Rollgewinne, Rollverluste Mit Contango wird eine Marktsituation bezeichnet, bei der der Kurs des Futures mit längerer Laufzeit auf einem höheren Niveau notiert als der Future mit kürzerer Laufzeit. Die Terminkurve verläuft also steigend. Wird von einem kurz vor Fälligkeit stehenden Future in einen Future mit späterem Fälligkeitstermin «gerollt», kommt es zu Rollverlusten, denn der Erlös aus dem Verkauf der auslaufenden Kontrakte ist nun – zunächst wertneutral – in teurere und somit weniger Kontrakte investiert als zuvor. Es entsteht ein potenzieller Verlust, also ein möglicher Nachteil für den Investor. Bei der Backwardation verhält es sich umgekehrt: Die Kontrakte mit späterer Fälligkeit notieren unter jenen mit kürzerer Lauf- zeit. Daher spricht man von einer fallenden Rohstoffterminkurve. Wird in einer Backwardation-Situation von einem kurz vor Fälligkeit stehenden Future in einen Future mit späterem Fälligkeitstermin «gerollt», entstehen Rollgewinne. Dies deshalb, weil der Erlös aus dem Verkauf der auslaufenden Kontrakte nun – wiederum zunächst wertneutral – in billigere und damit in mehr Kontrakte investiert ist als zuvor. Ein potenzieller Gewinn und somit möglicher Vorteil für den Investor. Die clevere Strategie wechselt hin und her Um von Rollgewinnen in einer Backwardation-Situation zu profitieren, ist der Vontobel Oil-Strategy Index während solchen Phasen in Ölpreis-Futures investiert. Während einer Contango-Konstellation hingegen ist der Index nicht in Futures, sondern in Aktien angelegt, um den Nachteil aus Rollverlusten zu vermeiden. Bei den Aktien des Vontobel Oil-Strategy Index handelt es sich um die Titel der nach Marktkapitalisierung zehn grössten Ölunternehmen mit Sitz in den USA oder Kanada. Schwerpunkt der jeweiligen Unternehmensaktivität liegt auf der Exploration, Produktion, Distribution, Aufbereitung oder Vermarktung von Öl. Performance-Vergleich? Bestanden! Am jeweils drittletzten Handelstag eines Monates – dem Selektionstag – wird ermittelt, ob eine Backwardation- oder Contango-Situation vorliegt. Ein möglicher Wechsel von Futures zu Aktien und umgekehrt erfolgt am letzten Handelstag eines Monates. Zwar ist auch der Vontobel OilStrategy Index im Zuge des Ölpreiszerfalles gesunken. Diese Grafik zeigt jedoch, dass er seinen Benchmark-Index GSCI® Crude Oil Total Return dennoch um 69.41 Prozentpunkte und den Ölspotpreis der Sorte WTI um 40.57 Prozentpunkte übertreffen konnte (Quellen: Bloomberg, Vontobel; Lancierung 08.02.2009–29.02.2016). Vergangenheitsdaten geben keine Hinweise auf künftige Entwicklungen. Performance-Rückblick des Vontobel Oil-Strategy Index seit Indexlancierung (in USD) 120 100 80 Wertentwicklung in % 60 40 20 0 -20 -40 -60 -80 2009 08.02.2009 (Start in Aktien) 2011 2010 31.10.2011 (Wechsel in Futures) 30.12.2011 (Wechsel in Aktien) Vontobel Oil-Strategy S&P GSCI® Crude Oil Total Return Index 2012 2013 28.03.2013 (Wechsel in Futures) 29.11.2013 (Wechsel in Aktien) 2014 31.12.2013 (Wechsel in Futures) 2015 28.11.2014 (Wechsel in Aktien) Spotpreis Rohöl (WTI)* Quellen: Solactive, Bloomberg: 29.02.2016. Historische Daten liefern keinerlei Hinweise auf künftige Entwicklungen. * Beim Spotpreis handelt es sich um den Kassakurs, zu dem ein Geschäft an den internationalen Warenbörsen gegen sofortige Kasse und Lieferung durchgeführt wird. Die Partizipation an seiner Entwicklung ist für Investoren nur mit einem Auslösen der physischen Rohstofflieferung möglich. 15 derinews März/April 2016 Interview «Viele glauben, ‹Peak Oil› könne uns jetzt egal sein. Doch das stimmt nicht» derinews: Rohöl, ein geopolitisches Machtwerkzeug? Was findet da gerade statt? nach, wie sie sich von ihrer Erdölsucht befreien könnten. Derzeit beobachten wir einen brutalen Preiskampf beim Erdöl. Die Saudis, die günstig produzieren können, fluten als Discounter die Märkte und holen sich dadurch Marktanteile zurück. Sie drängen die US-Schiefergasproduzenten, die höhere Kosten haben, in den Ruin. Nicht einmal innerhalb der OPEC ist diese Strategie der Saudis beliebt. Venezuela hätte gerne höhere Erdölpreise. derinews: Welche Zukunft hat nun das bislang lukrative Schiefergas? derinews: Welche Rolle spielen der Mittlere Osten und Russland? derinews: Beherrschendes Thema war lange das «Peak Oil». Anstelle der Angebotsverknappung erleben wir jetzt eine Schwemme. In Syrien und Irak herrschen derzeit fürchterliche Kriege, ausgelöst durch den illegalen Angriffskrieg der Briten und Amerikaner 2003. Der Geheimdienst und das Militär des gestürzten Diktators Saddam Hussein, vorwiegend Sunniten, bilden heute den Kern des Islamischen Staates (IS), der Syrien und Irak terrorisiert. In Syrien wollen die Russen und Iraner Assad an der Macht halten. Die USA, die Briten, Türken und Saudis wollen ihn stürzen. Es ist erneut ein Kampf um Geld, Macht, Erdöl, Erdgas und Pipelines. Seit 1908 erstmals Erdöl im Mittleren Osten gefunden wurde, hat das schwarze Gold wie ein Fluch gewirkt und viele Leben ausgelöscht. Einige Menschen wurden sehr reich, keine Frage, aber Sicherheit oder Stabilität gibt es in der Region seit Jahrzehnten nicht. derinews: Was sind die geopolitischen Implikationen des tiefen Ölpreises? Die teure Erdölförderung kommt unter Druck. Dazu zählen Tiefseeöl im Golf von Mexiko oder vor der Küste von Brasilien, Teersand in Kanada, Polaröl in der Arktis oder Fracking in den USA. Zudem investieren Erdölkonzerne weniger. Dadurch wird dereinst – wann genau, weiss niemand – das Angebot wieder knapper und der Preis wird wieder steigen. derinews: Was sind die ökonomischen Auswirkungen eines langfristig tiefen Ölpreises? Die Konsumenten in der Schweiz, in Deutschland und Österreich müssen weniger für ihr Benzin, Diesel oder Heizöl bezahlen. Sie denken daher auch weniger darüber Fracking in den USA ist unter Druck, weil die Kosten im Vergleich zur saudischen Förderung hoch sind. Wegen der global tiefen Zinsen profitiert Fracking noch von geringen Kapitalkosten. Doch sollten auch diese ansteigen, werden viele Bohrfelder stillgelegt. Viele glauben, «Peak Oil» könne uns jetzt egal sein. Doch das stimmt nicht. Die IEA sagt seit Jahren, dass beim konventionellen, also billigen Erdöl das Fördermaximum Peak Oil erreicht ist. Erdöl ist endlich. Diese Tatsache wird gerne verdrängt. In Grossbritannien fällt die Förderung. Aber global hat der starke Preisanstieg bis auf Spitzen von 140 Dollar pro Fass im 2008 dazu geführt, das viel unkonventionelles Erdöl und auch Erdgaskondensate auf den Markt kamen. Das Überangebot drückte den Preis. Zudem gibt es mitunter ein Durcheinander, was man überhaupt misst, wenn man von «Erdöl» spricht. Eigentlich dürfte man nur Rohöl (Crude Oil) dazuzählen. Aber einige Statistiken nehmen auch Biotreibstoffe aus Mais dazu. Andere addieren aus gasförmigen Anteilen der Erdölförderung kondensierte Kohlenwasserstoffe (Lease Condensates) sowie die Natural Gas Liquids (NGL), also aus Erdgas gewonnene Gaskondensate. Das alles vernebelt die Sicht, der Peak beim konventionellen Rohöl wird plötzlich unsichtbar. derinews: Unter welchen Voraussetzungen kann es zu einem neuen Höchststand des Ölpreises kommen? Wenn zum Beispiel Saudi-Arabien durch eine politische Krise auseinanderfällt. Oder wenn die Weltwirtschaft plötzlich stark wächst und das Erdölangebot die Nachfrage nicht sofort decken kann. derinews: Welchen Effekt hat das Preistief auf alternative Energien? Einige werden ihre persönliche Energiewende aufschieben, weil die finanziellen Anreize zu schwach sind. Aber die erneuerbaren Energien aus Sonne, Wasser und Wind werden immer günstiger und daher immer attraktiver. Persönlich habe ich meine Erdgasheizung entfernt und durch eine Erdsondenwärmepumpe ersetzt. Den Strom dafür produziere ich mit einer Fotovoltaikanlage auf meinem Hausdach. Weil ich zu viel Strom erzeuge, nutze ich den Überschuss und fahre ein Elektroauto, das ich in der eigenen Garage auflade. Im Kontext von Ressourcenkriegen, Klimawandel und Preisvolatilität sollte jeder die Alternativen zu den fossilen und atomaren Energieträgern genau prüfen, denn sie sind interessant. Es wird immer mehr «Prosumer» geben, also Menschen, die nicht nur Energie konsumieren, sondern auch produzieren. derinews: Wo sehen Sie den Ölpreis in den nächsten ein bis drei Jahren? Noch in den 1950er- und 1960er-Jahren lag der Erdölpreis stabil spottbillig unter 3 Dollar pro Fass. Doch seit dem Jahr 2000 beobachten wir ungewöhnlich volatile Erdölpreise. Wir hatten 140 Dollar. Wir hatten 40 Dollar. Dann 100. Danach wieder 30. Es ist wie eine Achterbahnfahrt. Wo wir in drei Jahren sein werden, weiss heute niemand. Dr. phil. Daniele Ganser Schweizer Historiker, Energie- und Friedensforscher Frieden, Geostrategie, verdeckte Kriegsführung, Ressourcenkämpfe und Wirtschaftspolitik sind Dr. Gansers Forschungsschwerpunkte. Als Leiter des Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER) untersucht der Energieexperte den globalen Kampf ums Erdöl sowie das Potenzial von erneuerbaren Energien. Sein Buch «Europa im Erdölrausch» ist beim Orell Füssli Verlag erschienen. 16 derinews März/April 2016 Schuldner-Check Petrobras: Zahlungsausfall nicht mehr ausgeschlossen Der brasilianische halbstaatliche Mineralölkonzern Petrobras ist wichtig für den Erhalt von Arbeitsplätzen und die Stabilität des Landes. Weder die brasilianische Regierung noch Kredit gebende Banken haben ein Interesse an einem potenziellen Zahlungsausfall. Das Risiko eines solchen ist dennoch gestiegen. Zahlungsausfall möglich Aufgrund des Aktienpreiszerfalles ist eine Kapitalerhöhung als Refinanzierungsquelle momentan wohl kein Thema. Im Raum steht aber, dass staatlich kontrollierte brasiliani- sche Banken Schulden im Umfang von 22 Milliarden US-Dollar in Aktienkapital tauschen könnten. Dies würde sowohl der brasilianischen Regierung wie auch den Kredit gebenden Banken dienen, da beide an einem Zahlungsausfall respektive dem Risiko eines systemischen Events kein Interesse haben. Zu wichtig ist der Konzern für Arbeitsplätze und die (Finanz-)Stabilität des Landes, von möglichen Zweitrundeneffekten für andere Wirtschaftsbereiche einmal abgesehen. Obwohl der Wille zur Staatsunterstützung vorhanden ist, muss die Fähigkeit dazu aus politischen wie auch wirtschaftlichen Gründen zunehmend infrage gestellt werden. Dies macht die Marktnotierungen von Petrobras verletzlich gegenüber Spekulationen um eine Rekapitalisierung durch Beteiligung der Obligationäre (Exchange Offer). Marktpreisnotierungen Petrobras vs. Ölpreisindex 120 0 100 200 400 80 600 60 800 40 1000 20 1200 1400 0 Feb 2013 Feb 2015 Feb 2014 S&P GSCI® Crude Oil Index (in USD, links) Feb 2016 Petrobras ADR (in USD, indexiert links) 5-Jahres-CDS Petrobras (invertiert, rechts) Quellen: Bloomberg, Vontobel Credit Research Dominik Meyer, Head of Credit Research, Vontobel Investment Banking Das Vontobel Credit Research unterstützt Investoren bei der Suche nach aus RelativeValue-Sicht werthaltigen Anleihen im Schweizer Bondmarkt. Die Basis bildet ein transparenter und nachvollziehbarer Research-Prozess, was das Verfassen und Publizieren vertiefter Unternehmens- und Branchenanalysen sowie die Zuweisung finaler Kreditratings und Investitionsempfehlungen beinhaltet. 1 EBITDA: Earnings before interest, tax, depreciation and amortisation (Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) Basispunkte CDS-Kontrakt Refinanzierungsrisiken weiterhin hoch Die Finanzsituation von Petrobras (Nettoverschuldung von 101 Milliarden US-Dollar respektive 3.9-mal das adj. EBITDA1 per 30. September 2015) dürfte angespannt bleiben. Entsprechend ambitioniert scheinen uns die vom Management im Juni 2015 präsentierten Massnahmen. Zwar deckt die Liquiditätsposition aktuell alle auslaufenden Finanzverbindlichkeiten bis Ende 2017. Doch die Refinanzierungssituation könnte sich bald verschärfen. Erstens kämpfen die Inlandsbanken mit eigenen Kapitalrestriktionen. Zweitens bewerten wir die vom Management erwarteten Erlöse (15 Milliarden US-Dollar über die nächsten zwölf Monate) aus dem Verkauf von Aktiven angesichts des globalen Rohstoffpreiszerfalles als sehr ambitioniert. Aus dieser Perspektive erscheint die geplante massive Reduktion der Investitionen als zunehmend dringlich. Auch die weitere künstliche Verteuerung von Ölprodukten im Heimmarkt Brasilien gegenüber dem Weltmarktpreis genügte im letzten Jahr nicht, um den Zerfall des Brasilianischen Reals gegenüber dem US-Dollar wettzumachen. Ausserdem beurteilen wir die zuletzt getätigten «SaleLease-Back»-Verträge für zwei Ölplattformen im Umfang von rund 2 Milliarden US-Dollar nur aus Liquiditätssicht positiv, aus Substanzsicht hingegen als potenziell nachteilig für unbesicherte Kreditoren. Wertentwicklung in % Von Skandalen und Marktumfeld gezeichnet Obwohl die zuletzt imminenten Risiken einer «Debt Acceleration» für Bondholder wegen des Korruptionsskandals im April 2015 abgewendet werden konnten, laufen die Ermittlungen gegen Petrobras – den mit Abstand grössten und sich mehrheitlich im Staatsbesitz befindlichen brasilianischen Öl- und Gasförderer – vor allem durch die US-Börsenaufsicht (SEC) und das US-Justizministerium (DOJ) weiter. Es drohen Strafen und Zivilklagen in Milliardenhöhe. Zusammen mit dem Zerfall des Ölpreises und den wachsenden wirtschaftlichen Problemen Brasiliens fiel in der Folge Petrobras’ Einstufung bei allen grossen Ratingagenturen in kurzer Zeit aus dem Investment-Grade- in den Junkbereich (S&P: B+/negativ; Moody’s: B3/negativ; Fitch: BB+/negativ). 17 derinews März/April 2016 Wissenswertes Wussten Sie, dass … Nach der Mechanisierung, Elektrifizierung und Informatisierung der Industrie werden die Produktionsund Wertschöpfungsketten nun digital vernetzt. Allerlei Wissenswertes über die industriellen Revolutionen gestern und heute. Wussten Sie beispielsweise, dass … … der Begriff der industriellen Revolution ursprünglich als Analogie zur Französischen Revolution kreiert wurde? Aus weltgeschichtlicher Sicht gilt die industrielle Revolution sogar als ähnlich bedeutsam wie der Übergang der Menschheit vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit. … der erste vollautomatische, programmgesteuerte und frei programmierbare Computer bereits 1941 gebaut wurde? Der deutsche Bauingenieur Konrad Zuse entwickelte mit dem «Z3» den ersten funktionstüchtigen, in binärer Gleitkommaberechnung arbeitenden Computer. … 1712 die erste industriell nutzbare Dampfmaschine konstruiert wurde, um 1830 aber Wind- und Wasserkraft immer noch über die Hälfte der Energie Grossbritanniens lieferten? In Deutschland erreichten Wind- und Wasserkraft ihren Höhepunkt sogar erst in den 1880er-Jahren. … der erste Industrieroboter namens «Unimate» von General Motors ab 1961 in New Jersey bei der Fertigung von Druckgussteilen eingesetzt wurde? Konstruiert wurde er von George Devol, der 1956 zusammen mit Joseph Engelberger «Unimation» gegründet hatte, die weltweit erste Herstellerfirma für Roboter. … in England 1760 etwa 1300 Tonnen Baumwolle verarbeitet wurden und 1860 bereits 190’000 Tonnen? Der Einsatz mechanischer Webstühle steigerte die Produktion nahezu um das Hundertfünfzigfache. … man die nach dem Ersten Weltkrieg etablierte industrielle Warenproduktion auch als «Fordismus» bezeichnet? Sie basiert auf der Einführung des Fliessbands in den Ford-Automobilwerken im Jahr 1913. … Henry Ford nach Einführung des Fliessbandes den Tageslohn seiner Arbeiter im Jahr 1914 auf etwa fünf Dollar verdoppelte? Damit zahlte er seinen Arbeitern in drei Monaten so viel, wie eines seiner «T-Modell»-Autos kostete. … der englische Mathematiker Charles Babbage (1792–1871) durch den mechanischen Webstuhl zu einer Rechenmaschine mit Programmsteuerung inspiriert wurde? Er übernahm die Idee, auf einer Lochkarte Befehle für bestimmte, immer wiederkehrende Rechnungen zu speichern, und baute so die erste mechanische Rechenmaschine. … der Begriff Industrie 4.0 im Jahr 2011 von einem deutschen Physikprofessor und ehemaligen Vorstandssprecher des Softwarekonzerns SAP geprägt wurde? Henning Kagermann, der heute die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) präsidiert, hat massgeblich zur Bekanntmachung dieses Konzepts beigetragen. Mechanischer Webstuhl inspirierte zu einer Rechenmaschine mit Programmsteuerung. … die Schweizer Industrie am besten in Europa auf die Industrie 4.0 vorbereitet ist? Das hat eine Studie der Beratungsfirma Roland Berger ergeben. In die Gruppe der «Spitzenreiter» schafften es zudem Deutschland, Österreich, Irland, Schweden und Finnland. … sich die Leistung von Computern seit 50 Jahren etwa alle 18 Monate verdoppelt? Diese Gesetzmässigkeit (Mooresches Gesetz), die Intel-Mitgründer Gordon Moore bereits 1965 beschrieben hat, gilt bis heute. Baumwollproduktion stieg in England innerhalb von zehn Jahren um fast das 150-Fache an. 18 derinews März/April 2016 News und Tipps #FINANZ’16 hat Horizonte erweitert – und #derinews-Blog inspiriert Die Finanzmesse verzeichnete einen neuen Besucherrekord. Dafür gesorgt haben ein attraktives Messekonzept, gut vorbereitete Aussteller und viele interessierte Investoren. Ein gelungener Event, bei dem Vontobel wie immer mit von der Partie war. Die wichtigste Finanzmesse der Schweiz fand nun schon zum 18. Mal als FINANZ’16 am 3. und 4. Februar 2016 im Kongresshaus Zürich statt. Das diesjährige Motto lautete «Horizonte erweitern». Doch erweitert wurden nicht nur Horizonte, sondern auch die Besucherzahlen. Sie stiegen gemäss den Messeorganisatoren auf sage und schreibe 6600 an. Ein neuer Besucherrekord, der sich sehen lassen kann. Das attraktive Messekonzept stellte dafür nicht nur die Grundlage dar, sondern bot im Verlauf des Events auch Ausstellern und interessierten Besuchern eine ideale Plattform für Begegnungen. regulatorische Anforderungen. Oder auf die digitale Transformation: ein Trend, von dem alle Marktakteure inklusive der Investoren profitieren könnten. Strategischer Aufbruch – Digitalisierung? Eines der Ziele, das sich FINANZ’16 schon im Vorfeld gesetzt hatte, war, die Branche zu einem strategischen Aufbruch zu ermutigen. Ein solcher würde das Produktangebot sowie begleitende Services beeinflussen. Verständlich, dass es dieses Jahr besonders viele private und professionelle Investoren zur Messe gezogen hat. Die Fragen, die sich stellten, waren vielfältig und bezogen sich beispielsweise auf neue Vontobel an der #FINANZ’16 Sind Sie so treffsicher wie Wilhelm? Haben Sie den Ölwechsel schon gemacht? Oder wollen Sie sich schnell mal inspirieren lassen? Über diese Slogans präsentierte Vontobel nicht nur ihre spannenden Anlagethemen, sondern auch digitale Services wie derinews-Blog und Investmentideen auf Twitter. Wie immer bei Messeauftritten waren natürlich auch bekannte Vontobel-Experten wieder mit von der Partie: Georg von Wattenwyl – gleichzeitig amtierender Präsident des Schweizerischen Verbandes für Strukturierte Produkte sowie globaler Vertriebsleiter für Finanzprodukte bei Vontobel – diskutierte an einem Open Forum für Fachbesucher mit vier weiteren Vertretern das «Anlegen aus Schweizer Optik». Eric Blattmann, Head Public Distribution Schweiz bei Vontobel, erörterte an einem weiteren Open Forum – jedoch für die Zielgruppe der Privatanleger – die Frage Eric Blattmann, Leiter des öffentlichen Vertriebs Schweiz, zu aussichtsreichen Anlagelösungen. Hier geht es zum Interview. Treffen wie Wilhelm? Am Stand häuften sich Fragen zur Startzusammensetzung des Vontobel Swiss Research Baskets. nach dem «richtigen strukturierten Produkt im aktuellen Umfeld». Spannende Impressionen in Form von Videos, Berichten und Bildern wurden von den Messeorganisatoren der FINANZ’16 zur Verfügung gestellt und können über finanzmesse.ch abgerufen werden. Vontobel-Lösungen: Swiss Research, neue Technologien, Ölpreis Privatanleger und professionelle Investoren konnten sich am gut besuchten Vontobel-Stand über aussichtsreiche Trends und dazu passende strukturierte Anlagelösungen erkundigen. Im Fokus der Besucher standen der Anfang Februar lancierte Vontobel Swiss Research Basket sowie aufstrebende Technologiethemen wie Cyber-Security. Was ausserdem beschäftigte, war der immer weiter fallende Ölpreis. Wie könnte man an einem möglicherweise wieder eintretenden Aufwärtstrend des «schwarzen Goldes» teilhaben? Der Vontobel Oil-Strategy Index wurde dabei vielfach diskutiert. Doch es gibt weitere Möglichkeiten. Vontobel-Interviews für Sie auf derinews-Blog Mehr Aufschluss darüber geben Ihnen die Interviews mit den Vontobel-Experten, die am Messestand produziert wurden: Eric Blattmann erklärt zum Beispiel, was den Anfang 2016 lancierten Vontobel Swiss Research Basket so besonders macht. In einem weiteren Gespräch mit Georg von Wattenwyl erfahren Sie, was Sie bezüglich strukturierter Produkte dieses Jahr noch erwarten können – und welche Neuerungen es vonseiten der Vontobel geben wird. Die Interviews stehen Ihnen auf derinews-Blog (derinet.ch/blog) zur Verfügung. 19 derinews März/April 2016 Hinweise Produkt- und Risikohinweise COSI® COSI® bezeichnet ein Segment von strukturierten Produkten, welches das Emittentenrisiko minimiert. Dabei werden auf Basis des Marktpreises und des Fair Value eines Produktes Sicherheiten in Form eines Pfandes bei der SIX Swiss Exchange hinterlegt. Defender VONTI [SVSP-Produkttyp: Barrier Reverse Convertible (1230)] Defender VONTI zeichnen sich durch einen garantierten Coupon, eine Barriere sowie eine – allerdings nur bedingte – Rückzahlung zum Nennwert aus. Falls der Basiswert die Barriere während der Barrierenbeobachtung berührt oder durchbricht, entfällt der Rückzahlungsanspruch in Höhe des Nennwertes unmittelbar. Die Risiken einer Anlage in ein Defender VONTI sind erheblich. Sie entsprechen – bei nach oben begrenzten Gewinnchancen – weitgehend den Risiken einer Direktanlage in den Basiswert. Je tiefer der Schlusskurs des Basiswertes bei Verfall unter dem Ausübungspreis ist, desto grösser ist der erlittene Verlust. Die angegebenen Renditen können durch Transaktionskosten wie Courtagen, Steuern und Abgaben geschmälert werden. Quanto (währungsgesichert) Wenn der oder die Basiswerte auf eine andere Währung als die Referenzwährung des Produktes lauten, sollten Anleger berücksichtigen, dass damit Risiken aufgrund von schwankenden Wechselkursen verbunden sein können und dass das Verlustrisiko nicht allein von der Entwicklung des Wertes der Basiswerte, Rechtlicher Hinweis Die vorliegende Publikation dient lediglich der Information und stellt keine Anlageempfehlung oder Anlageberatung dar und ersetzt nicht die vor jeder Kaufentscheidung notwendige qualifizierte Beratung, insbesondere auch bezüglich aller damit verbundenen Risiken. Diese Publikation wurde von der Organisationseinheit Financial Products & Distribution unseres Instituts erstellt und ist nicht das Ergebnis einer Finanzanalyse. Die «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankiervereinigung finden auf die vorliegende Publikation keine Anwendung. Inhalte dieser Publikation, welche auf andere Vontobel-Organisationseinheiten bzw. Drittparteien zurückgehen, sind per Quellenangabe als solche gekennzeichnet. In der Vergangenheit erzielte Performance darf nicht als Hinweis oder Garantie einer zukünftigen Performance verstanden werden. Allein massgeblich sind die in den jeweiligen Prospekten enthaltenen vollständigen Bedingungen, die bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21, CH-8022 Zürich, unter Tel. + 41 (0)58 283 78 88 kostenlos erhältlich sind. Weiter verweisen wir auf die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel», die Sie bei uns bestellen können. Strukturierte Produkte gelten nicht als kollektive Kapitalanlagen im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und unterstehen deshalb nicht der Bewilligung und der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Die Werthaltigkeit von strukturierten Produkten kann nicht nur von der Entwicklung des Basiswertes, sondern auch von der Bonität des Emittenten abhängen. Der Anleger ist dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers ausgesetzt. Diese Publikation und die darin dargestellten Finanzprodukte sind nicht für Personen bestimmt, die einem Gerichtsstand unterstehen, der den Vertrieb der Finanzprodukte oder die Verbreitung dieser Publikation bzw. der darin enthaltenen Informationen einschränkt oder untersagt. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Januar/Februar 2016. © Bank Vontobel AG. Alle Rechte vorbehalten. COSI® Collateral Secured Instruments – Investor Protection engineered by SIX. sondern auch von ungünstigen Wertentwicklungen der anderen Währung oder Währungen abhängt. Dies gilt nicht für währungsgesicherte Produkte (QuantoStruktur). Bei Quanto-währungsgesicherten Produkten wird die entsprechende Quanto-Gebühr in den Zertifikatspreis eingerechnet. VONCERT VONCERT [SVSP-Produkttyp: Tracker-Zertifikat (1300)] bilden grundsätzlich die Performance des Basiswertes ab. Bei einer Investition in ein VONCERT sind weitgehend die gleichen Risiken wie bei einer Direktanlage in den Basiswert zu beachten, insbesondere die entsprechenden Fremdwährungs-, Markt- und Kursrisiken. Impressum Herausgeberin: Bank Vontobel AG Financial Products, Bleicherweg 21, 8022 Zürich Redaktion: Sandra Chattopadhyay, Stefan Rammelmeyer Marketing: Katia Bezzola Bussinger, Nicole Leimgruber Erscheinungsweise: Alle zwei Monate Gestaltung: Derivative Partners AG Splügenstrasse 10, 8002 Zürich Bestellen Sie via: E-Mail: [email protected] Internet: derinet.ch Schreiben Sie an: Bank Vontobel AG Financial Products, Marketing Bleicherweg 21, 8022 Zürich Blog und Twitter: derinet.ch/blog @vontobel_FP_CH 01- 02/16 SC2015121503 Von Kurskorrekturen nicht aus dem Takt bringen lassen – mit 50% Sicherheitspuffer Besonderheiten: – Mit physischer ETF-Lieferung – Hoher Sicherheitspuffer von 50% Risiken: – Das Produkt ist nicht kapitalgeschützt. Investoren können ihren Anlagebetrag teilweise oder gesamthaft verlieren. – Der Anleger trägt das Kreditrisiko der Emittentin. (Issuer) Callable: An jedem Beobachtungstag hat die Emittentin das Recht, aber nicht die Verpflichtung, den Callable Multi Defender VONTI zu kündigen und am folgenden Couponzahlungstag zurückzuzahlen. teressante Weitere in hemen unter: tt n Investme et.ch/blog e www.d rin FP_CH @vontobel_ Indexinvestition mit potenzieller ETF-Lieferung Von den Turbulenzen an den Aktienmärkten verunsichert? Die Angst vor Verlusten und Kursrückschlägen muss Sie nicht um Ihre Rendite bringen. Bei Multi Defender VONTI (MDV) handelt es sich um strukturierte Investments – mit reduziertem Kursrisiko. Renditechancen und Sicherheitspuffer: Der MDV verfügt über einen garantierten Coupon von 5% p.a. und basiert auf den drei Indizes EURO STOXX 50®, S&P 500® und SMI®. Im Vergleich zur Direktanlage ist der MDV mit einem 50%igen Sicherheitspuffer ausgestattet. Das bedeutet: Verlieren die drei Indizes während der Laufzeit nie 50% oder mehr, wird der Nennwert zurückbezahlt. Besonderheit: Hat mindestens ein Index die Barriere berührt oder unterschritten und schliesst einer der Indizes am Laufzeitende unter seinem Kurs bei Anfangsfixierung, erfolgt die Lieferung der festgelegten Anzahl eines ETF (Exchange Traded Fund), auch Index-Tracker genannt, der auf dem am Laufzeitende schwächsten Index basiert. Im Falle dieser ETF-Lieferung würde der Anleger weiter in diesem schwächsten Index investiert bleiben. Er würde an einer potenziellen Kurserholung oder auch an weiteren möglichen Verlusten des Basiswertes nahezu 1:1 partizipieren. Callable Multi Defender VONTI mit tiefer Barriere Zeichnungsschluss 18.03.2016, 16.00 Uhr MEZ Valor 3161 3195 (Issuer) Callable SVSP-Bezeichnung Barrier Reverse Convertible (1230) Kategorie Renditeoptimierung www.derinet.ch Telefon 058 283 78 88 Basiswerte EURO STOXX 50® Index S&P 500® Index SMI® Index Quanto Coupon 5.00% p.a. Barriere1 Callable quartalsweise, 50% erstmals am 22.03.2017 Währung Schlussfixierung CHF 22.03.2019 Mit physischer ETF-Lieferung Emittentin Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai; Garantin Vontobel Holding AG, Zürich. Emissionspreis 100%, Nennwert CHF 1000. Ausübungspreis jeweils 100% des Spot Referenzkurses des Basiswerts bei Anfangsfixierung, Barrierenbeobachtung während der ganzen Laufzeit. 1) Angaben sind indikativ und werden am 18.03.2016 fixiert, Barriere in % des Ausübungspreises. Die Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben sowie weitere Informationen finden Sie unter www.derinet.ch Vontobel Holding AG (Moody’s A3) – Bank Vontobel AG (Moody’s Counterparty Risk Assessment A2 (cr)) Leistung schafft Vertrauen Diese Publikation dient lediglich der Information und richtet sich ausdrücklich nicht an Personen, deren Nationalität oder Wohnsitz den Zugang zu solchen Informationen aufgrund der geltenden Gesetzgebung verbieten. Sie stellt kein Kotierungsinserat, keinen Emissionsprospekt gem. Art. 652a OR bzw. 1156 OR und keinen vereinfachten Prospekt gem. Art. 5 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) dar und ist weder als Offerte oder Einladung zur Offertstellung noch als Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten zu verstehen. Die rechtlich massgebliche Produktdokumentation (Kotierungsprospekt) besteht aus dem definitiven Termsheet mit den Final Terms und dem bei der SIX Swiss Exchange registrierten Emissionsprogramm. Diese sowie die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel» können unter www.derinet.ch oder bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21, CH-8022 Zürich, kostenlos bezogen werden. Derivative Produkte sind keine kollektiven Kapitalanlagen im Sinne des KAG und daher nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA unterstellt. Anlagen in Derivative Produkte unterliegen dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers und weiteren spezifischen Risiken, wobei ein möglicher Verlust auf den bezahlten Kaufpreis beschränkt ist. Vor dem Eingehen von Derivatgeschäften sollten Anleger die Produktdokumentation lesen, ausserdem empfiehlt sich eine fachkundige Beratung. Die Angaben in dieser Publikation erfolgen ohne Gewähr. Für Fragen zu unseren Produkten stehen wir Ihnen gerne unter Telefon +41 (0)58 283 78 88 zur Verfügung. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf diesen Linien aufgezeichnet werden. © Bank Vontobel AG. Alle Rechte vorbehalten. Zürich, 3. März 2016.