01/2010 - SIX Structured Products

Transcription

01/2010 - SIX Structured Products
SCHWEIZ
AUSGABE
01/10
Das Vermögensverwalter-Magazin der europäischen Börse für Strukturierte Produkte
OFFENSIVE
HEBEL ANSETZEN
Börsenhandel mit
Strukturierten Produkten
Für jede Situation der
richtige Optionsschein
Flotte Kombinationen
Die Verknüpfung verschiedener Zertifikatearten
lässt smarte Anlagestrategien entstehen
Die gute Nachricht:
Wir bieten
nicht alles.
ETFs + Strukturierte Produkte
Weniger kann auch mehr sein. Deshalb konzentrieren wir uns in der Schweiz darauf, Ihnen ein umfassendes Spektrum an ETFs und Strukturierten Produkten anzubieten. Lernen Sie den Anspruch eines
Innovationsführers kennen und entdecken Sie faszinierende Möglichkeiten, bei jeder Markterwartung
mehr aus Ihren Anlagen zu machen. Besuchen Sie uns auf dem Internet: www.comstage-etf.ch,
www.zertifikate.commerzbank.ch oder rufen Sie an: Telefon 0800 11 77 11.
EDITORIAL
«Mehr als die Summe seiner Teile»
Herr Reuss, der Markt für Strukturierte Produkte durchlebte 2009 turbulente Zeiten. Mit
welcher Entwicklung rechnen Sie im neuen Börsenjahr? Ich bin mir sicher, dass Strukturierte
Produkte weiter an Bedeutung gewinnen werden. Sie bieten zahlreiche Vorteile und stellen eine
wichtige taktische Komponente im Portfolio-Management dar. Was aber noch nicht jeder Berater
weiss: Viele der etablierten Produkttypen lassen sich auf interessante Weise kombinieren. Was
bei solchen Verbindungen rauskommt, ist oft mehr als die Summe seiner Teile.
Mehr als die Summe seiner Teile? Ja, denn die Kombination unterschiedlicher Produktkategorien führt zu Investmentlösungen, mit denen sich die Stärken der jeweils einzelnen Produkte zu
etwas Neuem kombinieren lassen. Je nach Anlegertyp und Portfolio-Struktur können auf diese
Weise individuelle Anlagelösungen kreiert werden, mit denen man zum Beispiel ganz entspannt
und weitgehend ohne schlaflose Nächte ansehnliche Erträge erzielen kann.
Christian Reuss
CEO der
Scoach Schweiz AG
Der Diplom-Kaufmann steht
Scoach seit Juni 2009 vor. Zuvor
war er bei Goldman Sachs in
Frankfurt und Zürich beschäftigt.
Können Sie uns ein Beispiel für eine solche Produkt-Kombination nennen? Eine relativ einfache und effektive Verbindung stellt die Verknüpfung von Discount-Zertifikaten und Put-Warrants
dar. Je nach Ausgestaltung können Anleger mit dieser Strategie zum Beispiel von steigenden Kursen des zugrunde liegenden Basiswerts profitieren, ohne übermässige Angst vor einem Bärenmarkt haben zu müssen. Ebenso problemlos lässt sich eine negative Marktmeinung durch eine
entsprechende Discounter-Put-Kombination zur Renditeerzielung nutzen.
Sind solche Kombinationen nicht sehr kompliziert? Eigentlich nicht, auch wenn gewisse
Grundkenntnisse schon vorhanden sein sollten. Wer sich etwas näher mit dem Thema befasst,
wird schnell die Vorzüge von Kombi-Strategien erkennen. Einen Einstieg in diese spannende
Materie bietet unsere Titelgeschichte ab Seite 8.
www.scoach.ch
3
Januar 2010
CHF: 15.00 / EUR: 9.00
Erfolgreich investieren nach Kennzahlen
www.strategie-magazin.ch
Depotauswahl: ETFs: 4,7% Wachstum: 4,4% Zertifikate: 4,3% Rohstoffe: 3,0%
Gefallene
Engel
Zehn Aktien mit
klarem Kurspotenzial
Passivpapst Gerd Kommer:
Sektoren
„Die Bewertung der
Aktie ist für Anleger
entscheidend.“
Welche Branchen
jetzt am
attraktivsten sind.
INHALT
Scoach 1/10
08
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08
Durch das passgenaue Zusammenspiel von Anlage- und Hebelprodukten eröffnen sich neue Anlagechancen.
20
16
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20
Handel bei Scoach: Gesamtangebot, Qualität und Preise können
miteinander verglichen werden.
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Erfahren Sie, welcher Zeit-Typ Sie sind und wie Sie die Zeit mit
einfachen Tipps und Tricks in den Griff bekommen.
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Insider
Auf nach Zürich! Informieren Sie sich über aktuelle Anlagethemen beim
Exchange Traded Product Day 2010 • Mit der Swiss Derivative Map den
Überblick behalten • Emittentenrisiken minimieren dank «COSI»
Outlook
Flotte Kombinationen. Anlage- und Hebelprodukte bieten sich für den
kombinierten Einsatz an. Damit entwickelt der Anleger individuelle
Investmentlösungen mit optimiertem Chance-Risiko-Profil.
Kolumne
Neue Höchststände: 2025. Aktien werden in der Überzeugung gekauft,
ein Anrecht auf eine angemessene Risikoprämie zu haben. Dennoch
hat es die zurückliegenden zehn Jahre nicht geklappt. Warum?
Strukturiertes
Discount-Zertifikate. Discount-Strukturen sind einfach zu verstehen
und zugleich vielseitig einsetzbar. Ihre Trümpfe spielen solche Rabattpapiere vor allem in Seitwärtsmärkten aus.
Product
Sicherheit, ganz klar. Transparenz, faire Preisstellung, Aufrechterhaltung des Handels, kurze Ausführungszeiten und die Gleichbehandlung
aller Marktteilnehmer sind für Scoach oberste Maxime.
Trading
Hebel ansetzen. Bei der Auswahl von Warrants gilt es zahlreiche Kennziffern zu beachten. Für jede Situation gibt es das richtige Produkt.
Worauf geachtet werden sollte.
Coach
Keine Lust auf keine Zeit. Haben Sie Ihre Termine nicht so richtig im
Griff? Sind Sie meistens mit mehreren Dingen gleichzeitig beschäftigt?
Keine Sorge! Sie sind kein hoffnungsloser Einzelfall.
Exit
Magazin. Dagobert Duck gerupft • Finanzmetropole Frankfurt: Muss
man wirklich dorthin? • Hohe Millionärsdichte • Buchtipp: Lass die Mitarbeiter surfen gehen! • Wirtschaft und Börse vor 100 Jahren
Contact
Kontakttabelle & Impressum
www.scoach.ch
5
INSIDER
Zürich ist am 25. März 2010 Veranstaltungsort
des Exchange Traded Product Day.
info
Wann: 25. März 2010
Wo: ConventionPoint, Zürich
Veranstalter:
Auf nach Zürich!
Informieren Sie sich über aktuelle Produktinnovationen und
Anlagethemen beim Exchange Traded Product Day 2010.
Strukturierte Produkte und Exchange
Traded Funds (ETFs) haben in den vergangenen Jahren markant an Bedeutung
gewonnen. Längst sind sie aus dem An-
lageuniversum nicht mehr wegzudenken.
Doch wo liegen die aktuellen Trends? Welche Produkte sind für welchen Investor
geeignet? In welchen Regionen lohnt es
Positive Bilanz
strategien und Anlagethemen zu informieren. Grossen Anklang fanden auch die
erstmals durchgeführten Ausbildungsreferate für Vermögensverwalter.
Die vierte Ausgabe der Strukturierte
Produkte Messe ist bereits in Planung. Sie
wird vom 20. bis 21. Oktober 2010 wieder
im Kongresshaus Zürich stattfinden. Über
das Programm werden wir Sie zu gegebener Zeit noch ausführlich informieren.
Rückblick: Starkes Interesse an der
Strukturierten Produkte Messe.
Rund 3 500 institutionelle und private Anleger zog die gemeinsam von der
Scoach Schweiz AG und dem Schweizerischen Verband für Strukturierte Produkte
(SVSP ) organisierte Strukturierte Produkte Messe letzten Oktober in Zürich an.
Die Besucher nutzten an den beiden
Messetagen die Gelegenheit, sich aus
erster Hand über Produkte, Investment-
6
www.scoach.ch
Reges Interesse: Rund 3 500 Gäste kamen
in das Zürcher Kongresshaus zur letztjährigen Strukturierten Produkte Messe.
sich zu investieren? Diese und viele weitere Fragen werden am Exchange Traded
Product Day 2010 behandelt.
Die Teilnahmegebühr wird von den
Veranstaltern, der SIX Swiss Exchange
und der Scoach Schweiz AG, übernommen
und ermöglicht Ihnen einen freien Eintritt.
Ausgewählte Vertreter der Finanzbranche
werden in Fachvorträgen über neue Produkte, Anlagestrategien und Investmentthemen referieren. Nutzen Sie die Gelegenheit, um den Puls der Finanzmärkte
zu spüren. Das detaillierte Programm
sowie alle weiteren relevanten Informationen werden demnächst auf der Website
www.etpd.ch veröffentlicht.
INSIDER
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is defined as a
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nominal (e.g. 100%)
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13 PARTICIPA
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IERUNG
ITEOPTIM
12 REND
Oft wird behauptet, Strukturierte Produkte seien zu komplex
und nicht einfach zu verstehen. Mit der Swiss Derivative Map
steht Anlegern und Beratern schon seit Längerem ein beliebtes
Hilfsmittel zur Bewertung aller Produktkategorien zur Verfügung.
Mittlerweile gibt es die Map in einer neu überarbeiteten Auflage.
Sie visualisiert die verschiedenen Produktkategorien über ein
Klassifizierungssystem sowie mit informativen Grafiken zu den
Auszahlungsprofilen der einzelnen Produkttypen.
Der grosse Erfolg der Swiss Derivate Map hat den europäischen Branchenverband eusipa (European Structured Investment Products Association) dazu veranlasst, dieses nützliche
Hilfsmittel auch in einer europäischen Version anzubieten. «Die
sehr positiven Erfahrungen, welche wir in der Schweiz gemacht
haben, stimmen uns zuversichtlich, dass die eusipa Derivative
Map bald zum europäischen Standard wird», sagt Roger Studer,
Vizepräsident von eusipa.
Die Swiss Derivative Map ist als kostenloser PDF-Download
unter www.svsp-verband.ch erhältlich. Die Europa-Version finden Sie ebenfalls als PDF-Download unter www.eusipa.org
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Kapital
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ANCEMENT
Die Swiss Derivative Map ist eine Schweizer Erfolgsgeschichte. Jetzt gibt es sie auch in einer europäischen Version.
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Transparenzoffensive
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Small investmen
to the underlying
performance relative
to initial
total loss (limited
Increased risk of
investment)
the
worthless in case
Immediately expires
lifetime
during product
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or
term speculation
Suitable for short
hedging
small loss
of volatility and
Small influence
of time-value
required
Continuous monitoring
Characteristics
t generating a
Small investmen
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leveraged performan
underlying
to
total loss (limited
Increased risk of
t)
initial investmen
is redeemed following
A residual value
a stop loss event
n or
term speculatio
Suitable for short
hedging
volatility
No influence of
g required
Continuous monitorin
ISSUERS
& DATAPROVID
S
Die Swiss Derivative Map war
Vorbild für eine europäische Ausgabe.
Emittentenrisiken minimieren dank «COSI»
Flyer zum kostenlosen Download: «COSI – Pfandbesicherte Zertifikate».
CO – Pdbesicherte Zertifikate
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COSI – PfSIan
sichert
e Zertifi
kate
Seit September werden bei der SIX Swiss
Exchange durch die Hinterlegung von
Sicherheiten erstmals Pfandbesicherte
Zertifikate (Collateral Secured Instruments, «COSI») kotiert und auf Scoach
Schweiz AG gehandelt. Für den Anleger
heisst das: Absicherung im Fall von Emittenten-Insolvenz.
Wie das funktioniert, was es zu beachten
gibt und welche Vorteile Sie davon haben, erfahren Sie ausführlich in unserer
Broschüre «COSI – Pfandbesicherte Zertifikate». Sie finden diese Informationsschrift als kostenlosen PDF-Download
auf unserer Website www.soach.ch unter
der Rubrik «Wissen».
Gleich downloaden: Unsere Broschüre über
Pfandbesicherte Zertifikate.
www.scoach.ch
7
OUTLOOK
Passgenau: Durch das Zusammenspiel von Strukturierten
Produkten eröffnen sich neue
Anlagechancen.
Flotte Kombinationen
Anlage- und Hebelprodukte bieten sich für den kombinierten Einsatz an.
Damit entwickelt der Anleger zum Beispiel individuelle Investmentlösungen
mit geringen, eindeutig begrenzten Verlustrisiken und dennoch hohen
Renditechancen.
Discount-Zertifikate, Bonus-Zertifikate, Warrants und Mini-Futures – dies sind nur einige
der fest etablierten Produkttypen am Derivatemarkt. Isoliert betrachtet besitzen solche
klassischen Zertifikatetypen und Hebelprodukte bereits attraktive Chance-Risiko-Profile und
sind in nahezu jedem Depot sinnvoll einsetzbar.
Anleger und Berater sollten jedoch auch überprüfen, ob sich nicht durch eine Kombination
8
www.scoach.ch
von unterschiedlichen Produkttypen die Anlageziele noch besser verfolgen lassen. Auf diese
Weise wird es beispielsweise möglich, mit minimierten Verlustrisiken auf eine bestimmte Entwicklung eines Index oder einer Aktie zu setzen
und dabei ansehnliche Renditen anzusteuern.
Ebenso lassen sich richtungslose Marktbewegungen vortrefflich in stattliche Gewinne verwandeln.
OUTLOOK
Gut kombiniert ist halb gewonnen
Das klassische Kombinationsinvestment nutzt
verschiedene Papiere auf denselben Basiswert
mit einer möglichst identischen Laufzeit. Natürlich kann man beliebig viele Produkttypen
koppeln, aber meist genügen bereits zwei Komponenten, um attraktive, neuartige Auszahlungsprofile zu kreieren.
Im Folgenden stehen zwei Ansätze im Mittelpunkt, die sich vielfach bewährt haben.
Grundsätzlich gilt für die Ausführungen: Wenn
auf die Kombination von jeweils einem Stück
des Produkts X und einem Stück des Produkts
Y hingewiesen wird, müssen die Stückzahlen
in der praktischen Umsetzung gegebenenfalls
mit dem Bezugsverhältnis abgeglichen werden (zum Beispiel: 1 Stück Produkt X mit Bezugsverhältnis 1 plus 10 Stück Produkt Y mit
Bezugsverhältnis 0,10). Des Weiteren muss
darauf hingewiesen werden, dass sich die folgenden Beispiele nicht auf aktuelle Marktpreise
beziehen, sondern die Situation zum Zeitpunkt
der Erstellung des Artikels wiedergeben. An der
Funktionsweise ändert das aber nichts.
Express
Durch die Verbindung von
unterschiedlichen Produkttypen
lassen sich attraktive, neuartige
Auszahlungsprofile kreieren.
Voraussetzung hierfür: Die
Produkte müssen sich auf den
gleichen Basiswert beziehen
und sollten über eine möglichst
identische Laufzeit verfügen.
Vielfach bewährt haben sich
inbesondere Discount-KombiStrategien sowie Bonus-KombiStrategien.
Ansatz 1: Discount-Zertifikat und Put-Warrant
Als Erstes betrachten wir eine Kombination
von Discount-Zertifikaten und Put-Warrants
(gleicher Basiswert, gleiche Laufzeit, gegebenenfalls Abgleich der Stückzahlen über die Bezugsverhältnisse). Solche Strategien sind sehr
einfach umsetzbar, leicht durchschaubar und
gleichzeitig höchst effektiv. Durch das Zusammenspiel der beiden Komponenten können
Anleger zum Beispiel von steigenden Kursen
des zugrunde liegenden Titels profitieren, ohne
übermässig Angst vor fallenden Kursen haben
zu müssen.
Und so funktioniert es: Suchen Sie mit der
gewünschten Laufzeit für Ihren präferierten
Basiswert ein Discount-Zertifikat mit einem
relativ hohen Cap-Preis (Höchstkurs), der die
maximale Rückzahlung (Maximalwert) der
Kombinationsposition am Laufzeitende definiert. Zudem benötigen Sie einen Put-Warrant.
dessen Basispreis (Strike) unter dem Cap des
Discounters liegen muss. Der Put-Warrant bestimmt den abgesicherten Minimalwert der
Kombinationsposition am Laufzeitende.
Die Zusammenstellung der beiden Produkte
hat folgende Bedingung zu erfüllen: Der Gesamtpreis von Discount-Zertifikat und PutWarrant sollte möglichst nicht viel höher sein
als der Basispreis des Put-Warrants. Denn aus
der Differenz ergibt sich der am Laufzeitende
schlimmstenfalls auftretende Verlust Ihres
Engagements. Ausserdem gilt es zu beachten:
Wenn Sie per Laufzeitende bis zum Cap ungefähr eins zu eins an dem erwarteten Anstieg
des Basiswerts partizipieren wollen, sollte der
Gesamtpreis der Kombinationsposition nicht
deutlich höher ausfallen als der aktuelle Kurs
des Basiswerts.
www.scoach.ch
9
OUTLOOK
Szenario: Positive Marktmeinung
Wie eine konkrete Produktzusammenstellung
aussehen kann, beschreibt das folgende Beispiel (siehe Chart unten: «Discount-Put-Strategie: Positive Marktmeinung»): Sie erwarten für
den A-Index auf Sicht von einem Jahr tendenziell steigende Notierungen und wählen eine
Laufzeit bis zum 17. Dezember 2010 (die dargestellten Varianten basieren auf Kursen vom
13. November 2009 sowie einem Index-Stand
von 5 675 Punkten).
Discount-Put-Strategie: Positive Marktmeinung
Auszahlungsprofil am Laufzeitende (17.12.2010)
30 %
A-Index
Variante A: Discounter (Cap 6 000 Punkte) und Put (Strike 5 400 Punkte)
Variante B: Discounter (Cap 7 000 Punkte) und Put (Strike 5 900 Punkte)
25 %
20 %
15 %
10 %
5%
0%
–5 %
–10 %
7 100
6 900
7 000
6 700
6 800
6 600
6 500
6 400
6 300
6 100
6 200
5 900
6 000
5 700
5 800
5 600
5 500
5 400
5 300
5 100
5 200
4 900
5 000
7 200
Punkte
–15 %
In der Variante A liegt der maximale Gewinn bei 5,11 Prozent, in der optimistischeren
Variante B ist sogar ein maximaler Gewinn von 12,38 Prozent möglich.
Variante A: Trauen Sie dem Markt relativ
wenig zu und wollen Sie eins zu eins bis zum
Cap «mitschwimmen»? Dann bietet sich beispielsweise die Kombination eines DiscountZertifikats mit einem Cap bei 6 000 Punkten
und einem Put mit einem Strike bei 5 400 Zählern an. Am 13. November 2009 kostete diese
Kombination 56,82 Franken. Der Maximalwert
am 17. Dezember 2010 liegt bei 60,00 Franken.
Das entspricht einem Gewinn von 5,60 Prozent
(5,11 Prozent pro Jahr). Der Minimalwert am
17. Dezember 2010 beträgt 54,00 Franken und
würde einen Verlust von 4,96 Prozent (minus
4,55 Prozent pro Jahr) hervorrufen.
Variante B: Sie erwarten auf Jahressicht
einen Anstieg des A-Index auf 7 000 Punkte.
Dann können Sie zum Beispiel ein 7 000erDiscount-Zertifikat gemeinsam mit einem
5 900er-Put erwerben. Diese Kombinationsposition kostete (am 13. November 2009) 62,29
Franken. Im besten Fall steigt der Wert bis zum
17. Dezember 2010 auf 70,00 Franken (plus
12,38 Prozent, plus11,27 Prozent pro Jahr).
Im schlechtesten Fall liegt der Endwert bei
59,00 Franken (minus 5,28 Prozent beziehungsweise minus 4,84 Prozent pro Jahr).
Quelle: BNP Paribas
Gut ausgerüstet: Mit Discount-PutKombinationen lassen sich
verschiedene Strategien verfolgen.
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OUTLOOK
Szenario: Negative Marktmeinung
Die Kombination von Discounter und Put lässt
sich nicht nur bei einer positiven, sondern
ebenso problemlos bei einer negativen Marktmeinung zur Gewinnerzielung nutzen. Auch
dabei werden die Verlustrisiken des Gesamtinvestments auf ein kleines, fest definiertes Niveau reduziert. Folglich bietet sich die Strategie
nicht zuletzt als Depotbeimischung an, wenn
Sie sonst überwiegend auf steigende Märkte
bauen. In guten Börsenzeiten schmälert die
Baisse-Beimischung mit ihren kleinen Verlusten die Depot-Performance kaum. Aber wenn
die Börsenbären die Herrschaft übernehmen,
zahlen sich die grossen Gewinne der auf sinkende Märkte ausgerichteten Discounter-PutKombination umso mehr aus.
Discount-Put-Strategie: Negative Marktmeinung
Auszahlungsprofil am Laufzeitende (17.12.2010)
20 %
A-Index
Discount-Zertifikat (Cap 4 300 Punkte) und Put (Strike 5 400 Punkte)
15 %
10 %
5%
0%
–5 %
–10 %
–15 %
–20 %
–25 %
5 900
5 800
5 700
5 600
5 500
5 400
5 300
5 100
5 200
5 000
4 900
4 800
4 700
4 600
4 500
4 400
4 300
Punkte
4 200
–30 %
In diesem Beispiel beträgt der Verlust im schlechtesten Fall 5,62 Prozent, während bei
entsprechenden Indexverlusten ein maximaler Gewinn von 18,53 Prozent möglich ist.
Quelle: BNP Paribas
12
www.scoach.ch
Und so gehen Sie vor: Suchen Sie mit der gewünschten Laufzeit für den negativ beurteilten Basiswert einen Put-Warrant mit einem
Basispreis, von dessen Unterschreiten Sie am
Laufzeitende profitieren wollen. Dazu wählen
Sie ein Discount-Zertifikat mit einem möglichst
niedrigen, deutlich unter dem Put-Basispreis
liegenden Cap aus. Der Minimalwert der Kombinationsposition am Laufzeitende wird durch
den Cap-Preis des Discount-Zertifikats definiert
(wenn Basiswertkurs grösser oder gleich Cap,
dann Put-Basispreis). Der Maximalwert der
Kombinationsposition am Laufzeitende ergibt
sich aus dem Cap-Preis des Discounters zuzüglich der Differenz zwischen Put-Basispreis und
Discounter-Cap (wenn Basiswertkurs kleiner
oder gleich, dann Discounter-Cap).
Das gilt es zu beachten
Bei der Produktauswahl sind folgende Bedingungen zu beachten: Der Gesamtpreis der
Kombinationsposition sollte möglichst nicht
viel höher als der Cap-Preis des Discount-Zertifikats sein. Denn aus der Differenz ergibt sich
Ihr Verlustrisiko bei positiver Entwicklung des
Basiswertes. Wenn Sie erst bei einem grossen
Einbruch des Basiswertes stark profitieren
möchten, darf der Basispreis des Puts recht
niedrig liegen. Wollen Sie aber bereits an einer
moderaten Schwäche des Basiswertes verdienen, sollte der Basiswert des Puts möglichst
hoch angesetzt sein.
Wie eine konkrete Produktzusammenstellung aussehen kann, beschreibt das folgende
Beispiel (siehe Chart links: «Discount-Put-Strategie: Negative Marktmeinung»): Sie erwarten
für den A-Index sinkende Notierungen auf Sicht
von einem Jahr und wählen eine Laufzeit bis
zum 17. Dezember 2010.
OUTLOOK
Bei dieser Marktprognose könnte sich die Kombination eines Puts mit einem Strike bei 5 400
Punkten und eines Discount-Zertifikats mit Cap
bei 4 300 Punkten als lukrativ erweisen. Diese Kombination kostete 45,56 Franken (am
13. November 2009 bei einem Index-Stand von
5 675 Punkten). Der Maximalwert am 17. De-
zember 2010 liegt bei 54,00 Franken. Das entspricht einem Gewinn von 18,53 Prozent (plus
16,82 Prozent pro Jahr). Unter den Gesamtpreis
von 43,00 Franken kann der Wert der Kombinationsposition am Laufzeitende nicht absinken.
Schlimmstenfalls beträgt der Verlust also 5,62
Prozent (minus 5,15 Prozent pro Jahr).
Ansatz 2: Bonus-Zertifikat und Mini-Future Short
Auch Bonus-Zertifikate und Hebelprodukte
können eine reizvolle Verbindung abgeben.
Während der Bonus für attraktive Renditen
sorgt, lassen sich die Risiken durch den gleichzeitigen Einsatz von Mini-Futures Short drastisch reduzieren. Die Funktionsweise: Für Ihren
ausgesuchten Basiswert mit der gewünschten
Laufzeit benötigen Sie ein klassisches BonusZertifikat ohne Cap, das vor allem ein Kriterium
erfüllen muss: Die Prämie (Preisaufschlag gegenüber dem aktuellen Kurs des Basiswerts)
sollte möglichst gering sein, da sie massgeblich
für die Verlustrisiken der Kombinationsposition
verantwortlich und daher unerwünscht ist.
Wissen
Der kombinierte Einsatz von
Discount-Zertifikaten und PutWarrants eröffnet – je nach
Marktmeinung – verschiedene
Strategieansätze.
Bei positiver Marktmeinung
muss der Cap des Discount-Zertifikats über dem Strike (Basispreis) des Put-Warrants liegen.
Bei negativer Marktmeinung
muss der Cap des Discounters
unter dem Strike des Put-Warrants liegen.
Mini-Future Short als Absicherungsinstrument.
Die einzige Bedingung: Der Stopp-Loss des
Mini-Futures Short muss so hoch angesetzt
sein, dass ein Erreichen beziehungsweise ein
Überschreiten durch den Kurs des Basiswerts
bis zum Laufzeitende des Bonus-Zertifikats
aus Ihrer Sicht unwahrscheinlich ist. Ihr Ziel
liegt dann in der Renditegenerierung in einer
Seitwärtsbewegung des Basiswerts. Sofern der
Basiswert die Barriere des Bonus-Zertifikats
verletzt, werden die dadurch entstehenden
Verluste zum Grossteil vom Mini-Future Short
ausgeglichen.
Szenario: Seitwärtsbewegung
Wenn Sie eher geringe Schwankungen (vor
allem in Abwärtsrichtung) beim Basiswert erwarten, dann wählen Sie ein Bonus-Zertifikat
mit verhältnismässig geringem Sicherheitspuffer. Dieses Papier sollte im Gegenzug eine möglichst hohe Bonusrendite in Aussicht stellen.
Zu diesem Bonus-Zertifikat suchen Sie einen
Gut geschützt: Durch die Kombination von
Bonus-Zertifikaten und Mini-Futures Short
lassen sich die Verlustrisiken begrenzen.
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13
OUTLOOK
Vom Stand am 13. November 2009 bei 23,83
Bonus-Short-Strategie: Seitwärtsbewegung
Franken sehen Sie den Basiswertkurs nicht auf
Auszahlungsprofil am Laufzeitende (17.06.2011)
60 %
40 %
20 %
0%
tierungen im Bereich von 38 Franken und mehr
halten Sie ebenso für unwahrscheinlich.
Mit einem Kurs von 24,83 Franken besass
das entsprechende Bonus-Zertifikat (Barriere 20 Franken, Bonusniveau 38 Franken) am
13. November 2009 eine überschaubare PräB-Aktie
Bonus-Zertifikat (Barriere 20 CHF, Bonusniveau 38 CHF) und
Mini-Future Short (Basispreis 50,39 CHF, Knock-out 47,87 CHF)
Zu erwartendes Verlustniveau des Kombinationsinvestments während der Laufzeit bei einer Barriereverletzung
–20 %
–40 %
oder unter 20 Franken absinken. Sehr hohe No-
Während der Laufzeit:
Verlustrisiko der
Gesamtposition im
Falle einer Barriereverletzung rund 5 %.
Ursache dafür ist der
Prämienverlust und
der Dividendenabschlag beim BonusZertifikat, die vom
Mini-Future Short
nicht ausgeglichen
werden können.
mie zum Aktienkurs von 4,20 Prozent und bot
die Aussicht auf eine Bonusrendite von 53,04
CHF
15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42
Sollte es zu keiner Barriereverletzung während der Laufzeit kommen, bietet diese
Kombination attraktive Gewinnchancen im Fall einer Seitwärtsbewegung.
Quelle: BNP Paribas
Wissen
Bonus-Short-Strategien können
dazu genutzt werden, um – je
nach Ausgestaltung – entweder
eine Seitwärtsphase rentabel zu
überbrücken oder von einer Richtungsbewegung des Basiswerts
zu profitieren.
Praxisbeispiel 1
Wie eine konkrete Produktzusammenstellung
für dieses Szenario aussehen kann, beschreibt
das nachfolgende Beispiel (siehe Chart oben:
«Bonus-Short-Strategie: Seitwärtsbewegung»):
Bis zum 17. Juni 2011 trauen Sie der B-Aktie
eine stabile bis leicht positive, aber eher nicht
drastisch haussierende Wertentwicklung zu.
Prozent am 17. Juni 2011 (30,65 Prozent pro
Jahr). Als Absicherungsinstrument, um die Verlustrisiken im Falle eines Barrierebruchs auf ein
Minimum zu senken, eignet sich beispielsweise
ein Mini-Future Short mit einem Basispreis bei
50,39 Franken und einem Knock-out-Level bei
47,87 Franken. Eine Kombinationsposition aus
einem Bonus-Zertifikat und zehn Mini-Futures
Short war am 13. November 2009 für insgesamt 51,93 Franken zu haben.
Sollte bis 17. Juni 2011 der unerwünschte
Fall einer Barriereverletzung eintreten, sollten
Sie mit Verlusten Ihres Engagements in Höhe
von rund fünf Prozent rechnen. Hält sich die
B-Aktie jedoch wie erhofft permanent über
20 Franken, wird das Investment nach und nach
einen Gewinn aufbauen. Wenn schon während
der Laufzeit ein zufriedenstellendes Ertragsniveau erreicht wird, kann man durchaus über
einen vorzeitigen Ausstieg nachdenken. Ansonsten strebt der Anleger per 17. Juni 2011 bei
Flott unterwegs: Mit Kombinationsstrategien lassen sich Chancen und
Risiken berechenbarer machen.
14
www.scoach.ch
OUTLOOK
unverletzter Barriere einen Aktienkurs unter
38 Franken an, um möglichst umfassend von
der Bonusrendite zu profitieren, die bei steigenden Aktienkursen zunehmend von den Verlusten des Mini-Futures geschmälert wird.
Bonus-Short-Strategie: Volatiler Basiswert
Auszahlungsprofil am Laufzeitende (17.12.2010)
50 %
40 %
30 %
Szenario: Volatiler Basiswert
20 %
Wenn Sie hingegen eine relativ starke Bewegung des Basiswertes – egal in welcher Richtung – erwarten, wählen Sie ein Bonus-Zertifikat mit minimaler oder nicht vorhandener
Bonusrendite. Aktueller Aktienkurs, Produktpreis und Bonuskurs sollten dann möglichst
nahe beieinander liegen. Im Gegenzug für die
kaum oder nicht vorhandene Bonusrendite
sollte die Barriere sehr niedrig angesetzt sein,
sodass Sie eine Verletzung bis zum Laufzeitende fast vollständig ausschliessen.
10 %
Praxisbeispiel 2
Sie erwarten, dass sich die C-Aktie bis zum 17.
Dezember 2010 ausgehend von ihrem Niveau
am 13. November 2009 (39,51 Franken) kräftig bewegen wird. Deutliche Kursgewinne sind
Ihr präferiertes Szenario. Auch einen moderaten Rückschlag halten Sie für möglich. Ein erneutes Aufflammen der Baisse, das die C-Aktie
irgendwann bis zum 17. Dezember 2010 auf
oder unter 28 Franken drücken könnte, erscheint Ihnen jedoch sehr unwahrscheinlich.
Dann wäre die Kombination von einem (nahezu prämienfreien) Bonus-Zertifikat (Barriere
28 Franken, Bonuslevel 41 Franken) und einem
Mini-Future Short (Basispreis 63,73 Franken,
Knock-out-Level 60,55 Franken) zielführend.
Am 13. November 2009 kostete diese Kombination 103,45 Franken. Am 17. Dezember 2010
wird das Engagement sowohl bei einer positiven
wie auch bei einer negativen Wertentwicklung
Während der Laufzeit: Sollte es wider
Erwarten zu einer Barriereverletzung
kommen, fangen die unterrepräsentierten
Mini-Futures Short nur knapp die Hälfte
der Verluste des Bonus-Zertifikats auf.
0%
–10 %
–20 %
–30 %
–40 %
C-Aktie
Bonus-Zertifikat (Barriere 28 CHF, Bonuslevel 41 CHF) und
Mini-Short Future (Basispreis 63,73 CHF, Knock-out 60,55 CHF)
Zu erwartendes Verlustniveau des Kombinationsinvestments während der Laufzeit bei einer Barriereverletzung
CHF
25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60
Diese Kombination erzielt Gewinne sowohl bei fallenden als auch bei steigenden
Kursen des Basiswerts. Vorausgesetzt, es kommt zu keiner Barriereverletzung.
Quelle: BNP Paribas
der C-Aktie einen Gewinn liefern (siehe Chart
oben: «Bonus-Short-Strategie: Volatiler Basiswert»). Die einzige Bedingung: Bis zum Bewertungstag darf der Basiswert die Barriere des
Bonus-Zertifikats (28 Franken) nie berühren
oder unterschreiten.
Fazit: Mehrwert für das Depot
Die Beispiele zeigen, dass sich durch die Kombination verschiedener Produkttypen massgeschneiderte Anlagestrategien verfolgen lassen,
die sowohl die Erwartungshaltung als auch die
Risikoneigung des Anlegers berücksichtigen.
Gerade im Portfolio-Management sind solche
Kombi-Strategien ein nützliches Instrument,
um Chancen und Risiken berechenbarer zu
machen. Discount-Kombi- und Bonus-KombiStrategien sind dabei nur zwei Ansätze. Eine
weitere attraktive Verbindung stellt zum Beispiel die Kombination von Discount-Calls und
Put-Warrants dar.
Expertenbeitrag
Grégoire Toublanc
Grégoire Toublanc
arbeitet seit 2002
als Derivate-Experte
bei BNP Paribas. Seit
2003 leitet der in
Frankfurt lebende Franzose den
Bereich Public Distribution.
www.scoach.ch
15
KOLUMNE
Neue Höchststände: 2025
Aktien werden in der Überzeugung gekauft, ein Anrecht auf eine angemessene Risikoprämie
zu haben. Dennoch hat es die zurückliegenden zehn Jahre nicht geklappt und Anleger sind
mit den risikofreien Anlagen besser gefahren. Warum?
Ausser Spesen nichts gewesen. So lautet das Fazit einer
Aufpreis, um Risiken nehmen zu dürfen. Und heute? Die
Investition im Swiss Market Index in den vergangenen
gute Nachricht: Sie ist wieder da, die Risikoprämie. Weltzehn Jahren. Der SMI erreichte die jetzigen Indexstände
weit ist die erwartete Gewinnrendite auf Aktien wieder
zum ersten Mal schon 1998, vor der Asienkrise.
um 3 Prozent höher als die Rendite auf Staatsanleihen
Wer sich vor gut zehn Jahren in Aktien engagierte,
und um 2 Prozent höher als bei Unternehmensanleihen.
tat das in der Überzeugung, ein Anrecht
Das heisst, die Investoren können eine
auf eine sogenannte Risikoprämie zu
bessere Rendite auf Aktien erwarten
«Verschiedene
haben. Damit ist in der ökonomischen
als auf Obligationen. Was der Anleger
Studien zeigen, dass
Theorie gemeint, dass risikoreichere,
aber auch wissen muss: Die Renditen
Aktien
seit
1800
schwankungsanfällige Anlagevehikel
auf Staatsanleihen sind künstlich ge(wie zum Beispiel Aktien) über einen
drückt. Die Notenbanken haben über
real knapp 7 Prozent
längeren Zeitraum höhere Renditen
ihre unkonventionellen Massnahmen
Rendite abgeworfen
abwerfen, um für das eingegangene
direkt am Markt diese Papiere gekauft
haben.»
Risiko zu entschädigen. Und langfrisund damit die Rendite nach unten getig funktionierte das auch: Verschiedezogen.
ne Studien zeigen, dass Aktien seit 1800 pro Jahr real
Wie geht es weiter? Die langfristigen Studien sprechen
knapp 7 Prozent Rendite abgeworfen haben (3 Prozent
klar für Aktien. Nach einer zehnjährigen Durststrecke mit
Preisrendite plus 4 Prozent Dividendenrendite). Staatsnegativen Renditen hatten Anleger – im vergangenen
anleihen blieben dagegen mit 2 Prozent realer Rendite
Jahrhundert – in den folgenden zehn Jahren gemeinhin
und Barmittel mit 1 Prozent deutlich zurück.
positive Renditen. Aber keine Regel ohne Ausnahme: MitDennoch hat es die zurückliegenden zehn Jahre
te und Ende des 19. Jahrhunderts gab es zwei Phasen,
nicht geklappt und Anleger sind mit den risikofreien
in denen die Durststrecke doppelt so lange dauerte. Und
Anlagen besser gefahren. Warum? Einfach gesagt: Vor
den Höchststand von 1929 sah der US Aktienmarkt erst
zehn Jahren war die Risikoprämie aufgezehrt. Und es
1954 wieder. Das heisst, die Chancen stehen gut, dass
ging noch weiter: Im Januar 2000 waren die Anleger sowir spätestens im Jahr 2025 neue Höchststände an den
gar bereit, eine negative Risikoprämie zu zahlen: einen
Aktienmärkten verzeichnen können.
Christian Gattiker-Ericsson
ist seit Anfang 2008 Leiter Research und globaler Aktienstratege der Bank Julius Bär. Nach einem Volkswirtschaftsstudium war er als Wirtschafts-Redaktor und als InvestorRelations-Spezialist tätig. Ab 2000 hatte er Positionen als
Analyst und Stratege mit Führungsverantwortung inne.
16
www.scoach.ch
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STRUKTURIERTES
Discount-Zertifikate
Discount-Strukturen sind einfach zu verstehen und sind zugleich
vielseitig einsetzbar. Ihre Trümpfe spielen sie vor allem in Seitwärtstendenzen mit leicht steigenden oder leicht fallenden Kursen aus, wenn
zuvor die Schwankungen an den Börsen besonders intensiv waren.
Beliebt
Discounts zählen zu den beliebtesten
Zertifikaten in der Schweiz.
Rabatt-Kauf
Sie ermöglichen den Kauf eines Basiswerts mit Rabatt. Von diesem
Abschlag (Discount) leitet sich auch der Name dieser ZertifikateGattung ab. Beispiel: Ein Discount-Zertifikat mit einem Cap bei
5 100 Punkten kostet 40 Franken und bezieht sich auf einen Index,
der aktuell bei 5 000 Punkten steht. Das Bezugsverhältnis ist
100 zu 1. Mit dem Discount kann der Index somit zu 4 000 Punkten
oder mit einem Rabatt von 20 Prozent bezogen werden. Zugleich
ist aber der Gewinn auf 51 Franken (27,50 Prozent) begrenzt, was
bei einem Indexanstieg von 5 000 auf 5 100 Punkte der Fall ist.
Markteinschätzung
Grundsätzlich wählt der
Anleger den Cap nach
seiner Markteinschätzung.
18
www.scoach.ch
An der Börse gibt es nichts umsonst,
deshalb sind im Gegenzug für den Discount
die Gewinnchancen eines Discount-Zertifikats gekappt. Maximal wird dieser Höchstbetrag am Laufzeitende ausgezahlt.
Faustregel: Je niedriger der Cap, desto
höher der Discount.
Ë
?
Ë
Cap
Cap entspricht etwa
dem Kursniveau
des Basiswerts
> Seitwärtstrend
erwartet
Cap etwas oberhalb
des aktuellen
Basiswertkurses
> seitwärts bis
leicht steigend
Cap deutlich unterhalb des
derzeitigen Basiswertkurses
(Deep Discounts)
> kann auch Festgeldersatz sein (mit Risiko)
STRUKTURIERTES
SALE
Beispiel
Cap: 14 Franken
Verluste
Aktueller Kurs Zertifikat: 12 Franken
Aktueller Kurs Aktie: 15 Franken
Fällt der Kurs des Basiswerts
so weit, dass der Discount
aufgezehrt ist, können bei
Fälligkeit Verluste eintreten.
Bei Fälligkeit:
Kurs der Aktie steigt weiter auf 16 Franken
(über dem Cap)
> maximale Auszahlung von 14 Franken
Kurs der Aktie hat sich nicht verändert
– Seitwärtstrend
> maximale Auszahlung von 14 Franken
Ë
Konstruktion
Vereinfacht: Ein Discount setzt sich aus dem Basiswert und dem
Erlös einer verkauften Kauf-Option (auf den Basiswert) zusammen.
Bezogen auf das Beispiel «Rabatt-Kauf» heisst das: Der Verkauf der
Kauf-Option bringt eine Prämie von 10 Franken (50 minus 40 Franken).
Kurs der Aktie fällt leicht auf 14 Franken
> maximale Auszahlung von 14 Franken
Kurs der Aktie fällt auf 12,50 Franken
> es bleibt ein kleiner Gewinn von 0,50 Franken
Kurs der Aktie fällt unter 12 Franken
> Verluste für den Anleger
Der Wert der Option wird vor allem von zwei Faktoren bestimmt:
dem Zeitwert und der Volatilität (Risiko, Schwankungsintensität).
Der Zeitwert nimmt während der Laufzeit kontinuierlich ab
(besonders am Ende). Für die Volatilität gilt: Je höher, desto höher
der Wert der Option.
Ë
Für das Discount-Zertifikat bedeutet das: Im Seitwärtstrend nimmt
die Volatilität in der Regel ab, die Option verbilligt sich und der
Discount steigt im Wert (Basiswert minus Option). Nehmen die
Schwankungen zu (in einer Baisse), sinkt der Wert des Discounts.
Achtung: In Abwärtsbewegungen kann der Puffer deshalb schnell
aufgezehrt sein (der Effekt wird oft unterschätzt). Aber: Geht es
danach bei niedrigen Schwankungen nach oben, kann der Discount
doppelt profitieren – vom sinkenden Wert der Option und den Kurssteigerungen des Basiswerts.
Deep Discounts
Ë
Ohne Ende:
Rolling Discounts
Diese Discounts haben keine Laufzeitbegrenzung,
sondern laufen endlos. Das Kapital des Anlegers wird in
regelmässigen Abständen (meist monatlich) in neue,
fiktive Discount-Zertifikate investiert.
www.scoach.ch
19
PRODUCT
Die Vorteile des öffentlichen Marktes
liegen auf der Hand: Es gibt strenge Regeln,
wer hier anbieten darf und wer nicht.
Sicherheit, ganz klar
Transparenz und Vergleichbarkeit, faire Preisstellung und Liquidität, Aufrechterhaltung des Handels und der Schutzmechanismen, kurze Ausführungszeiten
und die Gleichbehandlung aller Marktteilnehmer sind für Scoach oberste Maxime.
Express
Immer mehr Strukturierte Produkte werden kotiert. Kein Wunder: Der Handel auf Scoach bringt
zahlreiche Vorteile für Anleger
und Emittenten.
Scoach hat die Phase der Finanzkrise genutzt, um qualitätssteigernde Massnahmen und Innovationen auf den Weg zu bringen.
20
www.scoach.ch
Finanzkrisen sind für Emittenten und Börsen
ein Stresstest. Scoach hat diesen Stresstest
gut bestanden und die Qualitätsstandards weiter ausgebaut. Scoach bietet allen Marktteilnehmern hohe Transparenz und einen einheitlichen
Zugang zu den kotierten Hebel- und Anlageprodukten. Ferner wird der Markt für Strukturierte
Produkte gesteuert und überwacht.
Strukturierte Produkte werden noch immer
mehrheitlich ausserbörslich gehandelt. Der
Handel auf Scoach bietet aber Anlegern und
Emittenten viele Vorteile, insbesondere fördert
er die Transparenz auf allen Stufen und während des gesamten Produktlebenszyklus. Deshalb nehmen auch immer mehr Produkte den
Weg über die Börse.
Die Vorteile des öffentlichen Marktes liegen
auf der Hand: Es gibt strenge Regeln, wer hier
anbieten darf und wer nicht. Alle Marktteilnehmer können das gesamte Angebot, die Qua-
PRODUCT
lität und die Preise miteinander vergleichen.
Zudem ist allen Kunden alles zu den gleichen
Konditionen zugänglich. Scoach sorgt für eine
transparente Preisstellung, einen reibungslosen und raschen Handel sowie eine neutrale
Marktüberwachung.
Bei Scoach Schweiz gehandelte Strukturierte Produkte durchlaufen wie Aktien oder
Anleihen ein Kotierungsverfahren. Bei der Kotierungstätigkeit hat die Börse ihren gesetzlichen Auftrag wahrzunehmen und für Transparenz sowie Gleichbehandlung aller Anleger zu
sorgen. Eine Kotierung wird nur dann bewilligt,
wenn Emittent und Produkt die notwendigen
Anforderungen erfüllen. Insbesondere sind nur
Emittenten zulässig, die einer geeigneten inoder ausländischen Aufsichtsbehörde unterstehen und die nötigen Bewilligungen durch
die Finanzmarktaufsicht (FINMA) haben.
Überwachungsfunktion
Scoach steuert den Handel der an ihr kotierten Hebel- und Anlageprodukte und kann in
Ausnahmesituationen nötige Massnahmen,
wie zum Beispiel die Unterbrechung des Handels, ergreifen, um die Gleichbehandlung und
den Schutz der Anleger zu gewährleisten. Ihre
Überwachungsfunktion bezieht sich auf die
Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und
der Börsenordnung. Insbesondere überwacht
Scoach die Bildung der Handelskurse für Strukturierte Produkte sowie den Abschluss und die
Abwicklung der getätigten Transaktionen. Ein
besonderes Augenmerk richtet sie dabei darauf, dass keine Kenntnisse vertraulicher Tatsachen verwendet und keine Kurse manipuliert
oder Gesetze verletzt werden. Hierzu stehen
effiziente Tools zur Verfügung, die automatisch
einen Alarm auslösen und zu einer vertieften
Recherche führen. Oft können solche Fälle aber
ohne Sanktionen bereinigt werden, weil sie
ohne Absicht geschehen.
Abwicklung und Dokumentation
Emittenten lassen immer mehr Strukturierte
Produkte bei Scoach kotieren. Kriterien wie
die Höhe des Emissionsvolumens, der erwartete Absatz sowie der angepeilte Investorenkreis entscheiden über Kotierung und Nichtkotierung. Ein liquider Markt übt eine gewisse
Sogwirkung aus, das heisst, er zieht weitere
Titel und Marktakteure an. Die Emittenten erschliessen sich so ohne Mehraufwand einen
Distributionskanal, der weit über das eigene
Haus hinausgeht. Hinzu kommen Vorteile bei
der automatischen Abwicklung und die rasche
Handelszulassung von nur einem Tag.
Kenntnis des Basiswerts und der Struktur
des Produktes sind die Basis jeglicher Anlageentscheidung. Die Kotierungsdokumentation
Wissen
OTC steht für Over-the-Counter
also für ausserbörslich gehandelte Produkte. Damit sind
Geschäfte gemeint, die zwei
Parteien abschliessen, ohne
dass eine Börse dazwischengeschaltet ist. Solche Geschäfte
sind in diesem Sinne auch nicht
reguliert oder überwacht.
QQM (Quotes Quality Metrics)
steht für anfangs 2009 eingeführte Qualitätsmerkmale. Dieses Scoach-Tool misst die Qualität des Market Makings und
wird auf der Website publiziert.
Handel bei Scoach: Gesamtangebot, Qualität und Preise können
miteinander verglichen werden.
www.scoach.ch
21
PRODUCT
Scoach weist für gelistete Produkte den Value-atRisk (VaR) aus. Der VaR gibt Auskunft, zu welcher
Risikoklasse das betreffende Produkt gehört.
Wissen
COSI, sogenannte Collateral
Secured Instruments, sind hinterlegte Wertschriften. Sie dienen
als Pfand, das im vertraglich geregelten Verwertungsfall, zum
Beispiel bei Ausfall des Emittenten, zugunsten des Anlegers verwertet wird.
Marktüberwachung Bei Scoachgehandelten Produkten findet
eine kontinuierliche und neutrale
Marktüberwachung über deren
ganze Laufzeit statt. Der Markt
wird auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und der
Börsenordnung überwacht. Insbesondere die Kursbildung, der
Abschluss und die Abwicklung
der getätigten Transaktionen ist
im Fokus der Überwacher. Somit
können die Kenntnis einer vertraulichen Tatsache, mögliche
Kursmanipulationen und andere
Gesetzesverletzungen schnell
aufgedeckt werden.
Expertenbeitrag
André Buck
Der Head of Marketing & Sales, Scoach
Schweiz, sieht die
Vorteile eines öffentlichen Markts in
der Vergleichbarkeit von Qualität
und Preisen.
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www.scoach.ch
der Börse bietet eine äusserst ausführliche Informationsquelle.
Nur wenn der Anleger An- und Verkaufskurse kennt, kann er den Wert und dessen Entwicklung im Laufe des Produktlebenszyklus
eines Strukturierten Produktes ermitteln und
vergleichen. Hilfreich ist auch die Möglichkeit,
Produkte verschiedener Emittenten mit ein
und demselben Basiswert bezüglich Performance, Preisen oder auch Spreads einander
gegenüberzustellen. Ebenfalls weist Scoach
für die an ihr gelisteten Produkte den Valueat-Risk (VaR) aus. Dieses Risikomass hat der
Schweizerische Verband für Strukturierte Produkte (SVSP) zusammen mit den grössten
Emittenten ins Leben gerufen. Der VaR gibt dem
Anleger Auskunft, in welche Risikoklasse das
betreffende Produkt im Laufe seines Lebenszyklus fällt. Bei rund 25 000 gelisteten Hebelund Anlageprodukten ist diese Transparenz auf
einer einzigen Plattform und mit ein paar wenigen Klicks eine unverzichtbare Dienstleistung.
Symbol-Tiere der Börsen sind weltweit der
Bulle und der Bär. Die Verlässlichkeit einer
Börse beweist sich aber bei heftigen Markttur-
bulenzen, also genau in den Zeiten, in denen
die Aufrechterhaltung des Handels auch unter
widrigen Umständen unverzichtbar ist. Genau
das hat Scoach in der Finanzkrise unter Beweis
gestellt und sie hat zudem diese vom Bären
diktierte Marktphase für qualitätssteigernde
Massnahmen und Innovationen genutzt:
„ COSI – Pfandbesicherte Produkte: SIX Swiss
Exchange, Scoach und der Schweizerische Verband für Strukturierte Produkte entwickelten
unter dem Dach der SIX Group die Pfandbesicherung. Hinterlegte Wertschriften – Collateral Secured Instruments (COSI) – dienen als
Pfand, das im vertraglich geregelten Verwertungsfall, zum Beispiel bei Ausfall des Emittenten, zugunsten des Anlegers verwertet wird.
Die Pfandbesicherung löst diverse Auflagen
aus, so zum Beispiel den zwingenden Handel
über Scoach.
„ Qualitätsmerkmale: Anfangs 2009 hat
Scoach die Quotes Quality Metrics (QQM) für
alle auf Scoach gehandelten Produkte eingeführt. Dieses Tool misst die Qualität des Market
Makings und weist folgende Kriterien mit einer
Historie von zehn Tagen aus: Durchschnittlicher
täglicher Spread in Prozent der eingegebenen
Quotes (Geld-/Briefkurse), durchschnittliches
tägliches Volumen (Einheiten und Geldwert)
der Quotes, tägliche Verfügbarkeit von Quotes
während der offiziellen Handelszeiten, letzter
Buy- and Sell-Quote des Tages.
Es wird auch in Zukunft das Bestreben von
Scoach sein, den Markt für Strukturierte Produkte in Sachen Transparenz und Sicherheit
vorwärtszutreiben.
05",)+!4)/.%. !53 $%6%2,!' &).!.: 5.$ 7)243#(!&4
BF
BÖRSEN
Monika Roth, Rechtsanwältin/Wirtschaftsmediatorin
Die Spielregeln
des Private Banking
in der Schweiz
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U
Rechtliche Regelungen, Standes- und Verhaltensregeln
für Banken im Private Banking
An der Börse investieren? Ja, aber wie?
Die Börsenfibel führt den Leser nicht
nur in die Welt der Kapitalanlage ein,
sondern soll mit Blick auf die jüngste
Finanzkrise auch über alle Anlageinstrumente und ihre Risiken informieren.
Anhand von konkreten Beispielen sowie
Zeitungsausschnitten aus der Anlegerzeitung «Finanz und Wirtschaft» werden
die Finanzinstrumente Anlagefonds,
Aktien, Obligationen und Derivate in
verständlicher Sprache erklärt und kommentiert.
Der Autor Pierre Novello ist unabhängiger Wirtschaftsjournalist und ehemaliger
Finanzanalyst, der mehrere Jahre als
Finanzredaktor des «Journal de Genève»
und der «Gazette
de Lausanne» tätig war. Er hat bereits
diverse Werke in französischer Sprache
veröffentlicht – unter anderem «Comprendre (enfin) les nouveaux instruments
financiers», wofür er von der Société
Jeunesse et Economie 1996 ausgezeichnet wurde.
0IERRE .OVELLO "ÎRSENÙBEL
3EITEN #(& )3". $)% 30)%,2%'%,.
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Rechtliche Regelungen, Standesund Verhaltensregeln für Banken
im Private Banking
Mit der 3., stark erweiterten und aktualisierten Auflage trägt Monika Roth,
Prof. Dr. iur., Rechtsanwältin und Wirtschaftsmediatorin, den Entwicklungen,
Änderungen und Neuerungen der letzten fünf Jahre Rechnung. Der geänderte
Insiderartikel, die revidierten Verhaltensregeln für Effektenhändler sowie die
Marktverhaltensregeln der EBK und die
geänderten Vorschriften im Rahmen
der Geldwäscherei-Prävention werden
behandelt. Daneben sind wesentliche
Gerichtsurteile kommentiert, die für
Private-Banking-Kunden relevant sind.
Geschildert werden zudem Entstehung
und Aufgabe der neuen Finanzmarktaufsicht (FINMA) sowie die Möglichkeiten
des Schweizer Bankenombudsman.
Der Anhang enthält die neu gültigen
Richtlinien und Verordnungen. Ein
Schlagwortregister erleichtert das Auffinden der Textstellen und Erläuterungen.
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BEGRIFFE AUS
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Über 1000 Begriffe aus der Finanzwelt
Müssen Anleger heute Experten sein?
Finanzberater, Banken, Medien und Behörden konfrontieren sie mit einer Fülle
von Fachausdrücken, die für Nichteingeweihte oft schwer zu verstehen sind.
Mit diesem Buch wird dem Leser ein
Instrument in die Hand gegeben, das
ihn schnell und kompetent über die
wichtigsten Begriffe der Finanzwelt
informiert.
Über 1000 Ausdrücke werden in knapper Form und anhand von Beispielen
und Grafiken erläutert. Aufgeteilt sind
sie in die Kapitel Aktien, Obligationen,
Anlagefonds, Derivate, alternative Anlagen, Börsen, Banken und Versicherungen, Kennzahlen sowie Volkswirtschaft.
Der «Guide», der von Redaktoren der
Anlegerzeitung «Finanz und Wirtschaft»
verfasst wurde, verschafft dem Anleger
einen praxisnahen sowie fundierten
Überblick.
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TRADING
Hebel ansetzen
Bei der Auswahl von Warrants gilt es zahlreiche Kennziffern zu beachten.
Für jede Situation gibt es das richtige Produkt. Worauf geachtet werden sollte.
Express
Die Auswahl von Warrants ist
nicht einfach. Sie sind spekulative Anlageinstrumente, die
sich für kurzfristige Trades oder
zur Absicherung eignen. Das
Handeln mit Warrants setzt
eine gewisse Vertrautheit mit
Faktoren wie Hebelwirkung
und Volatilität voraus.
Warrants sind Anlageinstrumente, die dem Investor das Recht – aber nicht die Pflicht – geben, einen bestimmten Basiswert wie zum Beispiel eine Aktie zu einem im Voraus bestimmten
Preis (Ausübungspreis; Strike) bis zu beziehungsweise an einem bestimmten Datum
(Laufzeit) zu kaufen (Call-Warrant) oder zu
verkaufen (Put-Warrant). Geeignet sind sie einerseits zur kurzfristigen Spekulation und andererseits zur Absicherung. Normalerweise
sieht der Käufer nur Chancen und vergisst dabei, die Risiken abzuschätzen. Jeder Chance
steht jedoch ein Risiko gegenüber – und so
steht auch jedem Risiko eine Chance gegenüber. Nur wer das Risiko kennt und es bewusst
eingeht, kann auch Erfolge erzielen.
Worauf geachtet werden muss
Leverage und Volatilität sind die wichtigsten
Faktoren, die es beim Handeln mit Warrants zu
beachten gilt. Hierzu einige Merkmale:
Leverage (Hebel). Dies ist die Hebelwirkung eines Warrants. Je höher der Hebel ist, desto spekulativer ist das Anlageinstrument. Bei einem
Leverage von beispielsweise 5 verändert sich
der Warrant um 5-mal mehr, also um 5 Prozent
bei einer Veränderung der Aktie um 1 Prozent.
Der Leverage gibt also den Wert an, wie viel
höher die prozentuale Kursänderung der Option ist, wenn der Basiswert sich um 1 Prozent
verändert, dies sowohl positiv wie auch negativ.
Das Gearing ist nicht mit dem Leverage zu verwechseln und berechnet sich folgendermassen:
[Aktienkurs / (Warrant-Preis × Ratio)]. Um den
Leverage, also den wirklichen Hebel zu erhalten,
muss man diese Zahl noch mit dem Delta (siehe
nächste Seite «Delta-Hedge») multiplizieren.
Leider sagt das Gearing nur aus, wie viel Mal der
Warrant-Preis im Aktienkurs enthalten ist und
somit ist es eine unbrauchbare Zahl.
Wie und wo lässt sich an den Finanzmärkten der Hebel
ansetzen? Warrants sind ein gutes Werkzeug dafür.
Allerdings will der Umgang mit ihnen gelernt sein.
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TRADING
Leverage, der wirkliche Hebel
Beispiel:
Aktie: 48,04; Warrant: 0,28; Ratio: 10; Delta: 0,41
Gearing: [48,04 (0,28 × 10)
Leverage: [48,04 (0,28 × 10) × 0,41
= 17,16 ×]
= 7,03 ×]
Der Leverage ist nicht fix, sondern verändert sich
bei jeder Bewegung der Aktie oder des Warrants.
Siehe auch Wissen » Hebel (Randspalte rechts).
Delta. Das Delta sagt aus, um wie viel sich der
Warrant verändert, wenn sich die Aktie um eine
Einheit verändert und bewegt sich bei Calls
zwischen 0 und plus 1 und bei Puts zwischen
minus 1 und 0.
Delta-Hedge
Beispiel:
Aktie: 55,90; Strike: 56; Call-Warrant: 0,12;
Ratio: 25; Delta: 0,59
Wenn die Aktie auf 56,90 ansteigt, wird der Call
auf etwa 0,14 steigen [1 × 0,59 / 25]
Einerseits wird das Delta benutzt, um den Leverage festzustellen, andererseits kann mit dieser
Zahl auch berechnet werden, wie viele Warrants
für die delta-neutrale Absicherung eines Depots
notwendig sind.
Beispiel:
Index: 6 343; Put-Warrant: 0,28; Ratio: 1 000;
Delta: minus 0,36; Depot: 1 000 000
[1 000 000 / 6 343 / 0,36 × 1 000
= 437 928 Warrants kaufen à 0,28]
Das heisst: Die delta-neutrale Absicherung würde
122 620 kosten.
Bei dieser Absicherung gilt es zu beachten, dass
die Position zu 100 Prozent abgesichert ist und
der Hedge bei Veränderungen angepasst werden
muss.
Volatilität. Diese umschreibt die Intensität der
erwarteten Kursschwankung eines Wertpapiers
und ist einer der wichtigsten Werte, die es zu
beachten gilt. Ein Kauf von Warrants impliziert
gleichzeitig den Kauf von Volatilität, dabei gilt:
„ Je höher die Volatilität, umso höher der Preis
des Warrants.
„ Je höher die Volatilität, umso kleiner der Leverage.
Was sagt eine Volatilität von zum Beispiel
32 Prozent bei einem Aktien-Warrant aus? Die
Marktteilnehmer (Händler und Investoren) erwarten innerhalb eines Jahres eine Schwankung von 32 Prozent (rauf oder runter) im entsprechenden Titel.
Die jährliche Volatilität kann auch auf die
tägliche heruntergebrochen werden. So ergibt eine jährliche Volatilität von zum Beispiel
16 Prozent eine tägliche Volatilität von 1 Prozent. Diese Zahl besagt, dass die Marktteilnehmer erwarten, dass die Aktie bis zum Verfall des Warrants täglich durchschnittlich um
1 Prozent schwanken wird.
Für einen Warrant heisst das: Nehmen wir
an, ein Index steht bei 6 300 und die Volatilität
für eine dreimonatige «At-the-money»-Option
(Ausübungspreis: 6 300) liegt bei 16 Prozent.
Dieser Warrant würde bei 202 Franken handeln.
Wäre die Volatilität jedoch bei 32 Prozent, hätte dieser Warrant einen Wert von 401 Franken.
Eine Verdoppelung der Volatilität bei «At-themoney»-Warrants ergibt eine Verdoppelung
des Preises für den Warrant.
Beim Kauf eines Warrants muss sich der
Käufer deshalb neben der Markterwartung
ebenfalls die Frage stellen: «Glaube ich, dass
die Aktie täglich zum Beispiel 2 Prozent
schwankt?» Der Warrant sollte nur gekauft
werden, wenn diese Frage mit «Ja» beantwor-
Wissen
Hebel
Es sollte ein Hebel gewählt
werden, der dem Risikoprofil
des Investors entspricht.
Hebel 1 – 3:
kleiner Hebeleffekt;
lieber die Aktie kaufen
Hebel 3 – 7:
mittlerer Hebeleffekt;
gute Möglichkeiten
Hebel 7 – 10:
hoher Hebeleffekt;
für risikofreudige Anleger
Hebel über 10:
sehr hoher Hebeleffekt;
nichts für schwache Nerven
Wissen
Volatilitätsumrechnung
Jährliche
Volatilität
Tägliche
Volatilität
16 %
1%
32 %
2%
48 %
3%
80 %
5%
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25
TRADING
Mit dem passenden
Instrument lässt sich nahezu
alles bearbeiten.
tet wird. Volatilität misst die Schwankung eines
Titels und es ist theoretisch gleich, ob der Titel
steigt oder sinkt. In der Praxis ist es jedoch so,
dass die Volatilität ansteigt, wenn die Märkte
sinken, und sie sinkt, wenn die Märkte steigen.
Welche Warrant-Typen es gibt
Warrant («der gegen die Zeit rennt»). Standard-Warrants haben einen Ausübungspreis
(Strike) und eine feste Laufzeit. Sie sind stark
von Schwankungen und somit von der Volatilität beeinflusst. Da dieser Warrant einen Zeitwert hat, ist er nur für eine kurzfristige Spekulation kaufenswert und sollte nicht länger als
zehn Tage gehalten werden. Dies, weil Warrants
im Durchschnitt um 15 bis 20 Prozent fallen,
wenn sich der unterliegende Titel innerhalb von
zehn Tagen nicht bewegt.
Expertenbeitrag
Vincenzo Zinnà
Der Head of Product
Management Derivatives bei der Credit
Suisse AG, Zürich,
ist bereits seit 22
Jahren im Derivatebereich in verschiedenen Funktionen tätig.
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Knock-out-Warrant («der Sportliche»). Diese
Produkte weisen einen Ausübungspreis und
eine Barriere (zweiter Ausübungspreis) auf. Dabei sind beide Ausübungspreise oft identisch.
Der Warrant verfällt bei Erreichen der Barriere
wertlos, ist dafür aber günstiger als der normale
Warrant. Dieser Warrant-Typ wird bei der Preisbildung wenig von der Volatilität beeinflusst und
ist deshalb vor allem bei hohen Volatilitäten attraktiver als die «normalen» Warrants, welche
bei hohen Volatilitäten teurer werden. Das Risiko ist natürlich ebenfalls höher. Jedoch ist die
Volatilität umso wichtiger bei der Abschätzung
der Wahrscheinlichkeit, ob der Knock-out-Level
erreicht wird. Knock-out-Warrants werden vor
allem zur Spekulation eingesetzt, da sie meistens einen sehr hohen Leverage haben und somit kleine Schwankungen schnell ausgenutzt
werden können. Da Absicherungen von Depots
vor allem in stark sinkenden Märkten getätigt
werden, kann es sich lohnen, das Portfolio mit
Knock-out-Puts abzusichern. Die Volatilitäten
von herkömmlichen Warrants sind zu diesem
Zeitpunkt hoch und somit teuer.
Spread-Warrant («der Verkannte»). Bei diesem
Warrant-Typ hat der Investor endlich Zeit. Dies
deshalb, weil es sich um eine Zusammenstellung von zwei Optionen handelt. Auf der einen
Seite wird Volatilität gekauft und auf der anderen wieder verkauft. Der Volatilitätseinfluss und
somit der Zeitwertverfall sind klein. Die Risiken
werden abgefedert, indem die Chance auf einen
unendlichen Gewinn abgegeben wird.
Mini-Future («der mit der Eventualität»). Der
Mini-Future weist keinen Zeitwert auf und hat
keine Endlaufzeit, somit ist er der Volatilität
nicht ausgesetzt. Er ist mit einem «Finanzierungslevel» (Strike 1) und einem «Stop-LossLevel» (Strike 2) versehen und ähnelt somit
einem Knock-out-Warrant. Nur dass hier der
«Stop-Loss-Level» nicht dem Strike entspricht,
sondern beim Mini-Future Long höher und beim
Mini-Future Short tiefer angesetzt ist. So erhält
der Investor bei Erreichen des «Stop-Loss-Levels» eventuell noch einen Teil des Einsatzes
zurück. Das Spezielle bei den Mini-Futures ist,
dass in der Nacht die Zinskosten berechnet
werden und diese zum «Finanzierungslevel»
dazugezählt werden, das heisst, der «Finanzierungslevel» steigt täglich.
Sie rechnen
mit einer Milliardenbranche, welche das ganze Energieversorgungssystem fundamental umstellt und den Verbrauchern zur effizienten Stromnutzung verhilft.
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Hebel
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Dieses Werbeinserat stellt kein Kotierungsinserat, keinen Emissionsprospekt gem. Art. 652a OR bzw. 1156 OR und keinen vereinfachten Prospekt gem. Art. 5 Abs. 2 des Bundesgesetzes über die
kollektiven Kapitalanlagen (KAG) dar und ist nicht als Offerte oder Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten zu verstehen. Alleine massgeblich sind die in den entsprechenden Kotierungsprospekten enthaltenen vollständigen Produktbedingungen, Risikohinweise und Verkaufsbeschränkungen. Prospekte sowie die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel» können bei der Bank
Vontobel AG, Financial Products, Dreikönigstrasse 37, CH-8022 Zürich, kostenlos bezogen werden. Derivative Produkte sind keine kollektiven Kapitalanlagen im Sinne des KAG und daher nicht
der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA unterstellt. Anlagen in Derivative Produkte unterliegen dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers und weiteren spezifischen
Risiken, wobei ein möglicher Verlust auf den bezahlten Kaufpreis beschränkt ist. Vor dem Eingehen von Derivatgeschäften empfiehlt sich eine fachkundige Beratung durch ihre Hausbank. Die
Angaben in diesem Werbeinserat erfolgen ohne Gewähr. Für Fragen zu unseren Produkten stehen wir Ihnen gerne unter Telefon +41 (0)58 283 78 88 zur Verfügung. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf diesen Linien aufgezeichnet werden. Zürich, Februar 2010
Vontobel Holding AG (S&P A / Moody’s A2)
Bank Vontobel AG (S&P A+ / Moody’s A1)
COACH
Keine Lust auf keine Zeit
Haben Sie Ihre Termine nicht so richtig im Griff? Sind Sie meistens
mit mehreren Dingen gleichzeitig beschäftigt? Keine Sorge! Sie sind
kein hoffnungsloser Einzelfall.
Express
Kreatives Zeitmanagement.
Erfahren Sie, welcher Zeit-Typ
Sie sind und wie Sie die Zeit
mit einfachen Tipps und Tricks
in den Griff bekommen.
Viele von uns sind wahre Zeit- und Terminchaoten. Woran das liegt? Ob wir eher chaotisch oder gut organisiert sind, hängt davon
ab, welche Hirnhälfte bei uns den Ton angibt.
Menschen, bei denen die linke Hirnhälfte das
Sagen hat, gehen die Dinge von Haus aus systematisch an. Bei ihnen dreht sich alles um rationales Denken und Logik. Sie hantieren gerne
mit Zahlen, Daten und Fakten. Für sie ist es das
Grösste, klare Prioritäten zu setzen und alles
Schritt für Schritt abzuarbeiten.
Ganz anders sieht es dagegen bei rechtshirnigen Menschen aus. Ihnen fällt es schwer,
Aufgaben systematisch abzuarbeiten. Sie erledigen alles ganz spontan nach Lust und Laune.
Rechtshirner denken eher ganzheitlich statt
analytisch und sind unglaublich kreativ und flexibel. Sie haben jede Menge Ideen und beschäftigen sich am liebsten mit mehreren Dingen auf
einmal. Kein Wunder, dass sie mit To-do-Listen
oder Zeitplänen nicht viel anfangen können.
Welcher Zeit-Typ sind Sie?
Die einen wollen immer alles durchorganisieren – die anderen lieben es eher ein bisschen
spontan. Wir Menschen sind total verschieden,
wenn es um unseren Umgang mit der Zeit geht.
Für jeden von uns ticken die Uhren ein bisschen anders! Zeitmanagement ist immer auch
Typsache. Deshalb muss es auf unseren ganz
persönlichen Arbeits- und Lebensstil zugeschnitten sein.
Und wie sieht es bei Ihnen aus? Welche
Hirnhälfte ist die Nummer 1? Machen Sie den
Selbsttest (siehe rechte Seite) und finden Sie
es heraus. Entscheiden Sie ganz spontan und
beantworten Sie alle Fragen ehrlich! Denn hier
gibt es keine richtigen oder falschen Antworten
– es gibt nur eine ganz individuelle Sicht der
Dinge.
Entdecken Sie neue,
kreative Möglichkeiten im
Umgang mit der Zeit!
28
www.scoach.ch
COACH
Selbsttest: Strukturierter oder kreativer Typ?
Kreuzen Sie bei jeder Frage die Antwort an, die am besten zu Ihnen passt.
Wie starten Sie in den Tag?
A Ich arbeite ganz konsequent meine
Prioritäten-Liste ab.
B Ich mache meistens mehrere Aufgaben
gleichzeitig.
B Ich schaue, was ansteht, und entscheide
spontan, womit ich beginne.
A Ich konzentriere mich zuerst immer auf
die wichtigsten Aufgaben.
Wie sieht es auf Ihrem Schreibtisch aus?
Was tun Sie, um wichtige Entscheidungen
zu treffen?
A Zuerst sammle ich alle Fakten und erstelle
eine Pro-und-Contra-Liste.
B Da bin ich spontan und verlasse mich auf
mein Bauchgefühl.
B Ich hole mir erst mal Rat bei Freunden,
Familie oder Kollegen.
A Am wichtigsten ist mir, unüberlegte
Schnellschüsse zu vermeiden.
B Wichtige Infos muss ich immer erst lange suchen.
Wie planen Sie Ihre Termine?
A Mein Schreibtisch ist sehr ordentlich, fast leer.
B Ich plane nicht gerne, sondern bin
lieber spontan.
A Es geht. Grössere Suchaktionen sind eigentlich
nicht nötig.
B Ich habe die wichtigsten Termine im Kopf.
B Bei mir herrscht kreatives Chaos, aber ich
finde mich ganz gut zurecht.
A Ich arbeite am liebsten mit einem
elektronischen Zeitplansystem.
Was tun Sie am liebsten?
A Ich trage alles immer gleich in meinen
Kalender ein.
A Situationen analysieren und gezielt verbessern.
B Neue Ideen und Zukunftspläne entwickeln.
B Gemeinsam mit anderen im Team arbeiten.
A Projekte Schritt für Schritt in die Tat umsetzen.
Sind Sie pünktlich?
A Ich bin immer ganz pünktlich.
A Ich bin lieber etwas früher da – sicher ist sicher.
B Ich muss mich ganz schön abhetzen, um
pünktlich zu sein.
B Ich schaffe es meistens nicht, rechtzeitig
da zu sein.
Wie gestalten Sie Ihre Freizeit?
A Ich plane meine Freizeitaktivitäten immer
lange im Voraus.
B Ich liebe Überraschungen und gestalte
meine Freizeit spontan.
A Ich habe einige lieb gewonnene
Wochenendrituale.
B Ich habe viele Freizeitideen und nehme
mir oft ein bisschen zu viel vor.
× Antwort A
× Antwort B
Wissen
Rechtshirner bekommen ihre
Zeit am besten mit spielerischer
Leichtigkeit und etwas Kreativität
in den Griff.
Aber auch Linkshirner können
mit einfachen Tipps und Tricks
für frischen Schwung in Sachen
Zeitmanagement sorgen.
Jetzt geht es an die Auswertung
Wenn Sie sich überwiegend für A-Antworten
entschieden haben, werden Sie von Ihrer linken
Hirnhälfte dominiert. Das klassische Zeitmanagement ist genau das Richtige für Sie, denn
es ist optimal auf linkshirnige Abläufe und
Denkmuster abgestimmt. Sind bei Ihnen die
B-Antworten in der Überzahl? Dann sind Sie ein
echter Rechtshirner. Natürlich klingen die Re-
geln des klassischen Zeitmanagements auch
für Sie äusserst interessant. Dennoch werden
Sie kaum Erfolg damit haben. Die traditionellen
Methoden passen einfach nicht zu Ihren Denkund Verhaltensmustern. Sie brauchen ganz
neue kreative Zeitmanagement-Regeln, die
Spontaneität und Flexibilität nicht einengen,
sondern kreative Potenziale freisetzen.
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29
COACH
Tipps für kreatives Zeitmanagement
Buchtipps
Seiwert, Lothar J.: Noch mehr
Zeit für das Wesentliche
Zeitmanagement neu
entdecken, München,
Mosaik bei Goldmann, 2009
Seiwert, Lothar J.: Wenn du
es eilig hast, gehe langsam
14. Auflage, Frankfurt,
Campus Verlag, 2009
Expertenbeitrag
Lothar J. Seiwert
Professor Seiwert
ist Europas führender und bekanntester Experte für
Zeit- und Lebensmanagement. Hierfür erhielt er
zahlreiche Auszeichnungen. Der
erfolgreiche Bestsellerautor hat
mittlerweile mehr als vier Millionen Bücher in über 30 Sprachen
verkauft (www.seiwert.de).
30
www.scoach.ch
Termin-Tipp:
Damit private Verabredungen nicht vergessen
werden und berufliche Termine und Besprechungen ab sofort pünktlich beginnen, sollten
Sie folgenden kleinen Trick beherzigen. Wählen
Sie ungewöhnliche Uhrzeiten für Ihre Termine
und Verabredungen, etwa 9.09 Uhr oder 19.19
Uhr. Lassen Sie keine Routine aufkommen und
ändern Sie die Uhrzeiten regelmässig. Noch ein
kleiner Extra-Tipp für Auswärtstermine: Tragen
Sie den eigentlichen Termin nur ganz klein oder
mit Bleistift in Ihren Kalender ein. Schreiben Sie
gross und dick darüber, wann Sie los müssen,
damit Sie pünktlich sind. So haben Sie immer
vor Augen, wann es Zeit zum Aufbrechen ist.
Prioritäten-Tipp:
Schreiben Sie Ihre wichtigsten Aufgaben auf
farbige Post-it-Notes. Kleben Sie die Zettelchen
mit den einzelnen Jobs auf eine Pinnwand oder
an Ihren Computer. Wenn sich Ihre Prioritäten
verschieben, dann ändern Sie einfach die Reihenfolge Ihrer Merkzettel. So bleiben Sie fle-
xibel und behalten immer den Überblick! Ein
weiterer Vorteil: Wenn Sie eine Aufgabe fertig
haben, nehmen Sie einfach den Zettel, zerknüllen ihn und werfen ihn mit Schwung in den
Papierkorb! Das macht Spass und motiviert,
auch die nächsten Punkte anzupacken.
Kalender-Tipp:
Zeitmanagement ohne Kalender, das funktioniert nicht. Kaufen Sie einen Kalender, aber
wirklich nur einen! Suchen Sie sich ein Exemplar aus, das Ihnen gut gefällt, und machen Sie
es zu Ihrem ständigen Begleiter. Hier werden
alle Termine eingetragen. Damit Ihnen das
auch Spass macht, sollten Sie Farbe in Ihren
Kalender bringen. Buntstifte oder Textmarker
sind geniale Zeitmanagement-Helfer. Rot sig-
nalisiert: Dieser Termin muss gut vorbereitet
werden! Orange steht für Verabredungen, die
Sie nur pünktlich einhalten müssen. Auswärtstermine werden gelb eingefärbt. So erkennen
Sie sofort, wenn Gefahr droht, nur unterwegs
zu sein und nicht genügend Zeit für die Aufgaben im Büro zu haben. Alles, was Ihnen Freude
macht, wird grün. Wichtig: Sorgen Sie für möglichst viele grüne Highlights in Ihrem Kalender!
Zeitplan-Tipp:
Achten Sie bei Ihrer Planung darauf, dass Sie
genügend Spielraum haben, um flexibel zu bleiben. Überlegen Sie sich zwei oder drei besonders wichtige Tagesaufgaben. Reservieren Sie
grössere Zeitblöcke für diese Arbeiten. Nehmen
Sie sich die Freiheit, den Rest der Zeit mit angenehmen Dingen zu verbringen. So kommen we-
der wichtige noch kreative Aufgaben zu kurz.
Übrigens: Ganz einfach können Sie zwischen
wichtigen und dringlichen Aufgaben unterscheiden, wenn Sie mit bunten Klebepunkten
arbeiten. Geben sie zum Beispiel allem Wichtigen einen knallroten Punkt. Dann sehen Sie
sofort, was unbedingt erledigt werden muss!
Scoach. Denn auch Ihr
Börsenwissen braucht Struktur
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EXIT
Unverbauter Blick auf den Taunus?
Frankfurt kann das nicht bieten. Aber
dafür hat die Stadt andere Vorzüge.
R E I S E > > F IN A N Z M E T R O P O L E N
Frankfurt
Muss man nach Frankfurt? Im Urlaub?
Oder mal so, zum (verlängerten) Wochenende? Manch einer sagt bestimmt:
ähm ... Aber: Frankfurt hat Charme. Was
hat sie nicht für Namen, die Stadt mit
ihren 600 000 Einwohnern. Mainhattan,
Krankfurt, Bankfurt, Junkfurt (früher
mal). Dort, wo DAX-Händler mit EkstaseDragees-Dealern in Clubs zusammenkommen. Kein Zweifel, Frankfurt lebt von
seinen Gegensätzen. Grüne Sosse auf
Krawatten. Steinewerfer werden Aussenminister. Durch Sachsenhausen wabert
der Duft von sehr reifem hessischen Sauermilchkäse (Handkäs) mit Musik (Essig,
Öl, Kümmel, Zwiebel) in Kombination mit
Äppelwoi, und an der ewig langen Mainzer
Landstrasse und um die Taunusanlage
türmen sich die glanzvollen Wolkenkrat-
zer der Hochfinanz. Bekanntermassen
wird auch die europäische Geldpolitik in
Frankfurt bestimmt, in der Kaiserstrasse,
die (stellenweise) auch keinen guten
Ruf mehr zu verlieren hat. So schlendert
man durch Frankfurt an Hoch- und Fachwerkhäusern vorbei, wirft einen Blick auf
Deutschlands bekanntestes (Börsen-)
Parkett, wundert sich vielleicht hie und
da, ist aber keinesfalls enttäuscht.
Tipps zum Thema
Sachsenhausen (Tradition, siehe Handkäs
und Äppelwoi), Handkäs mit Musik (wer’s
mag), Äppelwoi (dito), Mainufer (am
Abend), Börse (das Parkett), Hochhäuser
(sind ja sonst eher selten in Deutschland),
Paulskirche (die demokratischen Wurzeln
Deutschlands), Römerberg (Klassiker im
Besuchsprogramm), Bar & Restaurant
Roomers (umgeben von edlem Design
essen, trinken und sich unterhalten).
Z A H L E N > > M A R K T BR E I T
3 502
Millionen Franken
2009 neu
auf Scoach
gelistet:
124
COSI-Produkte
betrugen die Handelsumsätze von
Scoach im November 2009. Dabei entfielen 1 981,84 Millionen Franken auf
Hebel- und 856,61 Millionen Franken
auf Partizipationsprodukte.
28 004
Strukturierte Produkte
werden bereits auf Scoach gelistet beziehungsweise gehandelt. Tendenz stark
steigend. Die Zahl zeigt das Interesse an
Pfandbesicherten Produkten kurz nach
Auflegung dieses neuen Produkts.
Quelle: Scoach Schweiz; Stand: 8. Dezember 2009
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Dagobert Duck gerupft
20 000 000 000 $
(20 Milliarden Dollar)
Aufgrund der Finanzkrise hat Dagobert Duck 2008 heftig Federn
gelassen. Laut der The-Forbes-Fictional-15-Liste verflüchtigte sich
sein Vermögen von 28,9 Milliarden auf 8,2 Milliarden Dollar. Das Bad
im Geldspeicher dürfte somit weniger vergnüglich geworden sein.
EXIT
L E S E N > > E R FO LG S GE S C HI C H T E
HANDEL >> MEMORY
To-do-Tattoo
Lass die Mitarbeiter
surfen gehen!
Yvon Chouinard ist Unternehmer wider
Willen. Eigentlich wollte er nur klettern
und surfen. Trotzdem leitet er heute ein
Multi-Millionen-Dollar-Unternehmen. Wie
kam es dazu? Als passionierter Kletterer
entwickelte er sein eigenes Equipment,
unter anderem Kletterhaken und einen
Eispickel, dessen Design sich bis heute
kaum verändert hat. Er und seine Mitarbeiter verfolgten keine besondere Strategie – jeder tat, was nötig war und worauf
er Lust hatte. So entstand das erfolgreiche Unternehmen Patagonia.
Gebunden: 336 Seiten
Verlag: Redline
Auflage: 1 (12. Oktober
2009); ISBN:
978-3-86881-051-6
Preis: 42,90 Franken
Für Leute, die ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis haben
oder deren Blackberry, wahlweise iPhone, ausgefallen
ist. Einfach die TOPs des nächsten Meetings auf die Hand
«tätowieren». Praktischer Spickzettel für Manager. Zu
beziehen über www.amazon.com
W I S S E N > > MILLI O N Ä R E
Hohe Dichte
In der Schweiz leben laut World Wealth Report 2009
rund 185 000 Dollar-Millionäre. Statistisch gesehen
ist damit jeder 42. Schweizer ein Millionär. Kein
Industrieland kommt auf eine so hohe Quote. Zum
Vergleich: In Deutschland darf sich nur jeder 101.
Bürger zu diesem gehobenen Kreis zählen, in Italien
nur jeder 366. Einwohner. Bei den Dollar-Milliardären
hat die Eidgenossenschaft allerdings noch Aufholpotenzial: Die Forbes-Liste zählt «nur» neun Milliardäre mit Schweizer Staatsbürgerschaft, dafür aber 20
mit Wohnsitz in der Schweiz.
H I S TO R Y > > W IR T S C H A F T U N D B Ö R S E V O R 10 0 J A H R E N
Streiks während der Hochrüstung
Zürichs Bahnhofstrasse: Hier
shoppen nicht nur Millionäre.
Wie die Zeit vergeht.
Doch manche Dinge
bleiben, etwa das Auf
und Ab an der Börse.
Wir schreiben das Jahr 1910. Der Dow Jones wird die kommenden
zwölf Monate mit einem Minus von 18 Prozent abschliessen. Gerade
hat der Dow eine Hausse von November 1907 bis November 1909
mit einem Anstieg von knapp 90 Prozent hinter sich. Ausgedehnte
Streiks, in deren Verlauf es auch zu blutigen Auseinandersetzungen und zu Aussperrungen von Hunderttausenden kommt, sowie
die allgemeine Hochrüstung bestimmen die Wirtschaft in Europa.
In Grossbritannien werden die ersten Arbeitsämter eröffnet. Frankreich führt neue Zölle ein, um Waren aus Deutschland zu verteuern.
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Banken, ihren Kunden und den Aufsichtsbehörden schlecht verstanden werden. Ausserdem
wird in dem Buch dargelegt, dass Derivate nicht mehr den Zweck erfüllten, «Risiken zu begrenzen»,
sondern im Finanzsystem zu höherer Verschuldung und grösseren Risiken führten. Weitere Schwerpunkte der Darstellung sind die Kultur der Händler, die Verwendung mathematischer Modelle, die
Gefahren für das Verhalten der Marktteilnehmer und die verzerrten Anreizstrukturen, die eine
starke Gefährdung der Marktstabilität darstellen.
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