Neues über Goodwill und immaterielle Werte - Treuhänder
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Neues über Goodwill und immaterielle Werte - Treuhänder
RECHNUNGSWESEN Oliver P. Pfeil, Hendrik J. Vater Neues über Goodwill und immaterielle Werte Analyse der SFAS No. 141/142 Teil 2: Finanzwirtschaftliche Auswirkungen Die neuen FASB-Standards SFAS No. 141 «Business Combinations» und 142 «Goodwill and Other Intangible Assets» werden die Praxis der Rechnungslegung für immaterielle Güter, ihre Bewertung und somit letztlich die finanzwirtschaftliche Analyse nachhaltig verändern. Nachdem in Teil 1 die wichtigsten Regelungen der neuen Standards vorgestellt wurden (ST 6-7/02, S. 585), sollen nun ihre finanzwissenschaftlichen Auswirkungen untersucht und hinterfragt werden. Vorrangig werden dabei Ertragslage und Kapitalstruktur von Unternehmen betrachtet. 1. Auswirkungen auf die Kapitalstruktur Bei der Bewertung der finanziellen Solidität achten Finanzanalysten vielfach auf die in der Bilanz dargestellte Kapitalstruktur von Unternehmen. So wird zunächst die Relation zwischen Eigenund Fremdkapital auf der Passivseite, das unternehmerische Kapitalportfolio, analysiert [1]. Es gilt, durch die Optimierung der Kapitalstruktur, steuerliche Belastungen und Kapitalkosten zu minimieren. Gleichzeitig ist aber auch die fristengerechte Finanzierung der Aktivseite der Bilanz eine wichtige Aufgabe des Finanzmanagements. Ferner gilt es sicherzustellen, dass die Bilanzrelationen – insbesondere die Deckung der langfristigen Anlagen durch Eigenkapital – nicht durch Sondereffekte oder Wertbeeinträchtigungen in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch die Neufassung der Goodwillund Intangibles-Bewertung in SFAS No. 142 ist der historisch als Restgrösse Der Schweizer Treuhänder 8/02 nicht weiter aufspaltbarer «unsichtbarer» Werte behandelte Bilanzposten Goodwill bei einer festgestellten Wertbeeinträchtigung gar durch eine vollständige Abschreibung bedroht. Zwar Oliver P. Pfeil, lic. oec. HSG, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schweizerischen Institut für Banken und Finanzen der Universität St. Gallen, Lehrstuhl Prof. Dr. Klaus Spremann, St. Gallen stellen Sonderabschreibungen auf Goodwill nicht-zahlungsmittelwirksame Aufwendungen dar, jedoch beeinflussen sie dennoch die Höhe des bilanziellen Eigenkapitals und somit verschiedene wichtige Bilanzkennziffern. Wie dramatisch ausserordentliche Wertberichtigungen von Goodwill die Bilanzrelationen von Unternehmen beeinflussen können, belegen zahlreiche Beispiele des SMI (siehe Tabelle 1). Die Zahlen belegen, dass auch die Kapitalstruktur grosser und solider Unternehmen durch hohe GoodwillAbschreibungen in Gefahr geraten kann. Die Goodwill-Relationen zeigen das hohe Verlustpotential auf, das sich in den Bilanzen verschiedener Unternehmen versteckt: so beziffern sich bspw. die von Adecco im Konzernabschluss 2001 aktivierten immateriellen Güter und der Goodwill auf 146% des Buchwertes des Eigenkapitals, nach 141% im Jahr 2000. Absolut gesehen wurde der bei 23 Mrd. CHF stagnierende Goodwill der CS Group in diesem Jahr noch von Nestlé mit über 26 Mrd. CHF übertroffen. Beim weltweit führenden Nahrungsmittelkonzern machen die aktivierten immateriellen Werte sogar knapp 28,5% der gesamten Aktiven aus und der Anteil am Eigenkapital beträgt 84%. Dieser Wert wird jedoch vom Anlagenbauer ABB mit 163,8% Goodwill zu Eigenkapital weit übertroffen. Hingegen beläuft sich der bilanzierte Goodwill bei Swatch – sowohl in bezug auf das Eigenkapital als auch auf die gesamten Aktiva – auf einen verschwindend geringen Prozentanteil, obwohl gerade dieses Unternehmen von seinen immateriellen Werten, die in diesem Fall tatsächlich «unsichtbar» sind, profitiert. Die Swatch-Bilanz zieht in diesem Fall Nutzen aus einer restriktiven Aktivierungspolitik, die Investoren 665 RECHNUNGSWESEN Oliver P. Pfeil, Hendrik J. Vater, Neues über Goodwill und immaterielle Werte Tabelle 1 Bedeutung von Goodwill für die Kapitalstruktur ausgewählter Unternehmen des SMI Unternehmen in Mio. CHF ABB Adecco Ciba Clariant Credit Suisse Givaudan Julius Bär Lonza Group Nestlé Novartis Roche Holding Sulzer Swisscom UBS Unaxis Holding Goodwill EK Total Aktiva GW/EK in % GW/Aktiva in % 5 536 2 292 2 147 1 420 22 850 1 055 75 89 26 151 6 548 14 943 338 2 562 19 085 422 3 380 1 569 3 776 1 912 35 800 2 724 1 447 1 487 31 123 39 887 27 852 1189 11 341 43 530 1 641 53 412 9 323 11 718 10 141 1022 513 4180 14 860 3 686 91 868 63 550 73 876 2 760 23 538 1253 297 2 936 163,8 146,0 56,9 74,3 63,8 38,7 5,2 6,0 84,0 16,4 53,7 28,4 22,6 43,8 25,7 10,4 24,6 18,3 14,0 2,2 25,2 0,5 2,4 28,5 10,3 20,2 12,2 10,9 1,5 14,4 Daten: Thomson Financial / Datastream jedoch erfahren (zu) wenig über den Wert der immateriellen Erfolgstreiber, den wichtigen Marken des Konzerns. Bei sieben der betrachteten Unternehmen, ABB, Adecco, Ciba, Clariant, Credit Suisse, Nestlé und Roche, beträgt der Goodwill über 50% des bilanziellen Buchwertes – im Durchschnitt erreichen die betrachteten Unternehmen einen Wert von 55,3%. Sollten sich nun Wertberichtigungen als notwendig erweisen, beispielsweise aufgrund gefallener Beteiligungswerte im Internet- oder Technologiesektor, so wären hohe Bilanzverluste zu verbuchen. Das Eigenkapital (bzw. die Neubewertungsreserven) würde dramatisch schmelzen und gleichzeitig einen Vertrauensverlust der Kapitalmärkte nach sich ziehen. In diesem Fall muss damit gerechnet werden, dass sich Aktionäre von ihren Aktien trennen und die Börsenkurse daraufhin einbrechen. Gläubiger würden gleichsam auf der Stellung (zusätzlicher) Sicherheiten bestehen und dadurch die Liquiditätssituation des betroffenen Unternehmens indirekt in Mitleidenschaft ziehen. Der Fall Swissair hat erst kürzlich die Gefahr eines schwachen Liquiditätsspielraumes deutlich vor Augen geführt: gerade im Falle schwer oder gar nicht liquidierbarer Aktiva, wie es 666 bspw. bei Fluggesellschaften häufig durch Leasingverträge der Fall ist, besteht ein eingeschränkter Handlungsspielraum in Krisenzeiten. Betrachtet man die Situation der Banken, so verschlechtert sich mit der EigenkapitalRelation auch die durch die Basler Eigenkapital-Vorschriften geforderte Unterlegung von Krediten mit eigenen Mitteln. Im harten internationalen Wettbewerb könnte diese Gefahr zu einem grossen Wettbewerbsnachteil werden. Die beiden schweizerischen Grossbanken Credit Suisse und UBS sind mit hohen Goodwill-EigenkapitalRelationen von 63,8% und 43,8% in der Übersichtstabelle 1 zu finden. Interessant ist auch die Betrachtung des Goodwill in bezug zu den gesamten Aktiven. Je höher diese Relation, desto mehr ist der Erfolg des Unternehmens von immateriellen Werten abhängig. Aus Tabelle 1 wird ersichtlich, dass Nestlé mit 28,5% unter den Vergleichswerten hervorsticht, gefolgt von Givaudan mit gut 25%. Ebenfalls hohe Goodwill/Aktiva-Relationen weisen Titel der Chemie- und Pharmabranche auf, so z.B. Roche, Clariant und Ciba. Die Bedeutung von Sonderabschreibungen auf Beteiligungen wird häufig vom Management heruntergespielt. So wird vielfach argumentiert, dass es sich bei den Wertberichtigungen um reine Buchverluste handele, die nicht operativ bedingt seien und zudem den Unternehmenswert auf DCF-Basis [2] mangels Cash-Flow-Relevanz nicht veränderten. Hintergrund dieser Überlegungen ist, dass Firmenkäufe in der Vergangenheit oft mit eigenen Aktien bezahlt wurden und somit keine Barmittel aufgewendet werden mussten. Verschwiegen wird bei dieser Interpretation jedoch, dass durch die Kapitalerhöhungen die sich in Umlauf befindliche Anzahl Aktien erhöht wurde, was wiederum einen negativen Einfluss auf den Unternehmensmarktwert hatte [3]. Da sowohl die den Aktionären zustehenden Earnings per Share (EPS) als auch ihr Stimmenanteil am Gesamtkapital verwässert wurden, haben Aktionäre eine nachhaltige Schmälerung ihrer Entscheidungsbefugnisse und ihrer Vermögensposition erlitten. Da jedoch die Unternehmensbilanzen geschönt wurden, sind Investoren vielfach geschädigt worden, ohne dies überhaupt zu bemerken. 2. Auswirkungen auf die Ertragslage Hendrik J. Vater, Dipl.-Kfm., Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Prof. Dr. Giorgio Behr für Rechnungslegung, Institut für Accounting, Controlling & Auditing (ACA) der Universität St. Gallen, St. Gallen Die FASB-Neuregelungen beeinflussen durch die dauerhafte Aktivierung des Goodwill und das Verbot regelmässiger Abschreibungen auch die Erfolgsrechnung. Betrachtet man beDer Schweizer Treuhänder 8/02 RECHNUNGSWESEN Oliver P. Pfeil, Hendrik J. Vater, Neues über Goodwill und immaterielle Werte kannte Ertragsrelationen, wie z. B. ROI, ROCE oder EVA, so sind zwei gegenläufige Effekte in Folge der SFAS No. 141 und 142 festzustellen. Durch die Nichtabschreibung des Goodwill wird das Management gezwungen, auch auf dieses Aktivum die von den Märkten geforderte Verzinsung zu erzielen. Gleichzeitig bewirken die nicht mehr anfallenden GoodwillAmortisationen steigende Bilanzgewinne und lassen die Kapitalverzinsung «automatisch» steigen. Interessant für Beobachter des Kapitalmarktes ist nun, ob die Erhöhung von Zähler oder Nenner den grösseren Effekt auf die Erfolgskennzahlen ausübt. Tabelle 2 analysiert genau diese Frage auf Basis der Bilanzen des vergangenen Geschäftsjahres ausgewählter SMI-Unternehmen: die Neuberechnung der ROI [4] nach den FASB-Neuregelungen, d.h. unter der Annahme, dass Goodwill als «non-wasting Asset» in der Bilanz verbleibt und keine Sonderabschreibungen anfallen, zeitigt bei sämtlichen betrachteten Unternehmen steigende Werte. Besonders starke Auswirkungen sind auf die ROI-Werte von Adecco und Clariant zu verzeichnen, die ihre Rentabilität um jeweils mehr als 10% steigern können. Dieses unter vereinfachenden Annahmen erzielte Ergebnis verdeutlicht die steigende Attraktivität der US GAAP auch für nicht-amerikanische Unternehmen. Das Ausmass der Effekte auf die Unternehmensgewinne wird aus Tabelle 3 deutlich: so hätte das Personaldienstleistungsunternehmen Adecco im vergangenen Geschäftsjahr statt eines Verlustes in Höhe von 418 Mio. CHF einen Gewinn von 688 Mio. CHF ausweisen können, wenn nicht Abschreibungen auf den Firmenwert des im Jahre 2000 übernommenen US-Unternehmens Olsten das Ergebnis belastet hätten. Durch die FASB-Neuregelungen wird sich die Situation für Adecco jedoch dramatisch ändern: der US GAAP-Anwender Adecco wird die im vergangenen Jahr gewählte Amortisationsdauer von 5 Jahren nicht mehr ausnutzen dürfen. Im Finanzbericht 2001 kündigt das Unternehmen deshalb auch bereits eine «Einsparung» an Goodwill-Abschreibungen in Höhe von ca. 850 Mio. CHF vor Steuern für das kommende Geschäftsjahr an [5]. Der Schweizer Treuhänder 8/02 Tabelle 2 ROI-Werte ausgewählter SMI-Unternehmen mit und ohne Berücksichtigung von Goodwill-Abschreibungen Unternehmen ABB Adecco Ciba Clariant Credit Suisse Givaudan Julius Bär Lonza Group Nestlé Novartis Roche Holding Sulzer Swisscom UBS Unaxis Holding ROI alt in % ROI neu in % Differenz in % –2,0 –4,5 3,3 –12,2 0,2 6,6 1,7 10,9 7,5 11,1 5,1 –21,9 22,1 0,4 1,8 –1,2 6,6 4,1 1,0 0,3 8,1 1,8 11,4 8,1 11,9 7,0 –18,8 27,1 0,5 4,2 0,8 11,1 0,8 13,2 0,2 1,6 0,1 0,5 0,6 0,8 2,0 3,1 5,0 0,1 2,4 Quelle: eigene Berechnungen, Daten: Thomson Financial / Datastream Es ist somit mit dem dauerhaften Verbleib des Restgoodwills in der Bilanz zu rechnen, sofern die Werthaltigkeit der übernommenen Werte nicht überschätzt worden ist. Hohe GoodwillAufwände waren im vergangenen Jahr auch bei anderen SMI-Unternehmen festzustellen. Bei Clariant lassen sich bereits die Folgen der Neuregelungen ausmachen. Nachdem im Geschäftsjahr 2000 lediglich Abschreibungen in Höhe von 125 Mio. CHF vorgenommen Tabelle 3 Bedeutung von Goodwill für die Kapitalstruktur ausgewählter Unternehmen des SMI Unternehmen ABB Adecco Ciba Clariant Credit Suisse Givaudan Julius Bär Lonza Group Nestlé Novartis Roche Holding Sulzer Swisscom UBS Unaxis Holding Jahresüberschuss (JÜ) in CHF Goodwill-Abschreibungen in CHF GW-Abs. in % des JÜ JÜ zzgl. GW-Abs. in % –1 047 689 –418 000 390 000 –1 233 000 1 814 000 275 000 250 245 403 000 6 873 000 7 043 000 3 731 000 –605 000 5 202 000 5 317 000 53 000 398 156 1106 000 92 000 1349 000 1563 000 71 000 15 763 20 000 644 000 564 000 1553 000 72 000 1602 000 1323 000 73 000 38 265 24 109 86 26 6 5 9 8 42 12 31 25 138 –649 533 688 000 482 000 116 000 3 377 000 346 000 266 008 423 000 7 517 000 7 607 000 5 284 000 –533 000 6 804 000 6 640 000 126 000 Daten: Thomson Financial / Datastream 667 RECHNUNGSWESEN Oliver P. Pfeil, Hendrik J. Vater, Neues über Goodwill und immaterielle Werte wurden, musste das Spezialchemieunternehmen 2001 1,349 Mio. CHF abschreiben. Nach eigenen Angaben resultiert der um mehr als das 10fache höhere Wert aus einer Anpassung der Goodwill-Bewertung der im Jahre 2000 übernommenen BTP plc. Die Sonderabschreibung von 1,226 Mio. CHF sei, so Clariant im Geschäftsbericht 2001, notwendig geworden, da «Clariant die Geschäfte der ehemaligen BTP im Hinblick auf die künftige Generierung von Cash-Flows neu beurteilt hat» und nun «vorsichtigere Annahmen» getroffen hat [6]. Gleichzeitig wird den den [7]. Auf internationaler Ebene dürfte die Vergleichbarkeit von Geschäftsabschlüssen deshalb stark sinken, da sowohl das IASC als auch nationale Standardsetter im Gegensatz zu den FASB weiterhin die regelmässige Abschreibung des Goodwill verlangen. Der zu erwartende Anstieg der ausgewiesenen Nachsteuergewinne derjenigen Unternehmen, die nach US GAAP berichten, wird aber den Vergleich mit sämtlichen Unternehmen, die nach anderen Standards berichten sowie die Unternehmensanalyse insgesamt nachhaltig erschweren. «Eine Frage bleibt: Werden bzw. wann werden europäische und der schweizerische Standardsetter den amerikanischen Vorgaben nacheifern?» Aktionären aufgrund der Sonderabschreibung eine Verbesserung des Ergebnisses im laufenden Geschäftsjahr in Höhe von 74 Mio. CHF in Aussicht gestellt. Nicht kommentiert wird jedoch, aus welchen Gründen sich das Management zu einer offensichtlichen Fehlinvestition hat hinreissen lassen, die eine Belastung der Erfolgsrechnung von über 1,2 Mrd. CHF im Jahresergebnis 2001 verursachte. Jedenfalls wird den Aktionären durch die Änderung der Goodwill-Bilanzierung die durch das Management verursachte Wertvernichtung aufgrund überhöhter Kaufpreisprämien klar vor Augen geführt. 3. Die internationale Vergleichbarkeit von Geschäftsabschlüssen Die unternehmerische Ertragslage kann – wie bereits in Teil 1 dieses Beitrags gesehen – durch eine geschickte Zuteilung von derivativem Goodwill auf einzelne Reporting Units bewusst durch das Management gesteuert werden. Ein eventuell entstandener Abschreibungsaufwand kann nämlich durch die implizite Aktivierung von originärem Goodwill vermieden wer668 Aufgrund der wegfallenden Amortisationsaufwendungen ist zudem mit einer steigenden Bedeutung von Kennzahlen wie EBITDA [8] zu rechnen, die den Gewinn vor Sondereinflüssen und Goodwill-Amortisationen darstellen [9]. Andere Kennzahlen, die diese Effekte nicht berücksichtigen, Nettogewinnkennzahlen oder EBIT, werden hingegen an Bedeutung verlieren. Wie empirische Studien beweisen, sinkt die Relevanz [10] von Gewinnkennzahlen ohne Berücksichtigung von Amortisationsaufwendungen in bezug auf Aktienrenditen nicht und bleibt stärker, als die Aussagekraft operativer Cash-Flows [11]. Investoren, die im Rahmen der Unternehmensanalyse auf die Aussagekraft von Gewinnkennzahlen vertrauen, werden keine Nachteile durch die FASB-Neuregelungen erfahren. Die Unternehmensbewertung anhand der DCF-Methode ist von den Neuregelungen hingegen nicht betroffen. Regelmässige wie ausserordentliche Goodwill-Abschreibungen sind nämlich nicht zahlungsmittelwirksam und beeinflussen den Cash-Flow als Basis der DCF-Bewertung nicht [12]. Bei der Ertragsanalyse ist ferner der erhöhte diskretionäre Handlungsspielraum des Managements bei der Realisierung von Verlusten zu beachten, der durch die subjektive Auswahl der aus dem derivativen Goodwill zu extrahierenden Intangibles und ihre Zuordnung auf einzelne Reporting Units entsteht. 4. Aspekte der Transparenz, Informations- und Markteffizienz Wichtige Kernelemente der neuen FASB-Regelwerke sind die erhöhte Transparenz der unternehmerischen Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage und die gesteigerte Verantwortlichkeit des Managements für Fehlsteuerungen. Seitens der Unternehmen besteht grundsätzlich die Pflicht, Sonderabschreibungen auf Goodwill und immaterielle Assets offenzulegen und zu begründen [13]. Investoren erhalten dadurch einen Eindruck über die strategischen und operativen Qualitäten des Managements, denn hohe Sonderabschreibungen fällen ein negatives Qualitätsurteil über das Management. Die bislang aus den verschiedensten, zumeist nicht weiter identifizierbaren Komponenten zusammengesetzte Bilanzposition des Goodwill wird durch die in SFAS No. 141.39 geforderte separate Aktivierung einzelner Intangibles deutlich transparenter. Fraglich bleibt jedoch, ob der Informationsgehalt in den Märkten ausreichende Beachtung im Rahmen der Unternehmensbewertung finden wird [14]. Die in den letzten Jahren beobachtbaren Übertreibungen an den Börsen lassen zumindest darauf schliessen, dass die Kapitalmärkte wenig effizient sind und nur diejenigen Faktoren berücksichtigen, die der Öffentlichkeit auch bekannt gemacht werden [15]. Dementsprechend ist mit einer höheren Informationseffizienz in Folge der neuen FASB-Standards zu rechnen. Andererseits muss bedacht werden, ob die vermehrte Transparenz über Intangibles und Goodwill nicht die in ihrer Undurchschaubarkeit liegende Vorteilhaftigkeit zerstört [16]. Es ist auch damit zu rechnen, dass Unternehmen vermehrt durch Sammelklagen von Investoren bedroht werden. Die fehleranfällige Bewertung von immateriellen Gütern könnte Investoren veranlassen, aufgrund von subjektiv wahrgenommenen Fehl- oder FalschinDer Schweizer Treuhänder 8/02 RECHNUNGSWESEN Oliver P. Pfeil, Hendrik J. Vater, Neues über Goodwill und immaterielle Werte formation gegen ein Unternehmen zu klagen [17]. Bedeutsam ist deshalb die Schaffung umfangreicher Safe Harbour-Regeln, um Unternehmen gerade in der Frühphase der verstärkten Berichterstattung über immaterielle Werttreiber zu schützen und gleichzeitig auch zu ermuntern [18]. 5. Zur steigenden Bedeutung des Intellektuellen Kapitals Das Intellektuelle Kapital, also das in den Unternehmen vorhandene Wissen und Know-how, stellt eine konzeptionelle Brücke zwischen der bilanziellen und finanzwirtschaftlichen Perspektive auf Immaterialgüter und der strategischen Sichtweise auf immaterielle Faktoren dar [19]. Meist werden Kennzahlenysteme finanzieller und nichtfinanzieller Indikatoren benutzt, um eine ausgewogene Darstellung des materiellen, finanziellen und intellektuellen Kapitals aufzuzeigen. Ziel ist der bewusste Einsatz und Aufbau knapper Unternehmensressourcen. Zur monetären Bewertung des Intellektuellen Kapitals wurde vielfach ein ProxyWert als Indikatorgrösse betrachtet: die Differenz zwischen dem Marktund dem Buchwert eines Unternehmens [20]. Der Marktwert repräsentiert die vom Kapitalmarkt erwarteten zukünftigen Geldzuflüsse, die mit sämtlichen Ressourcen generiert werden können, während der Buchwert den Wert der aktivierten materiellen und finanziellen Werte darstellt. Die Marktwert-Buchwert-Relation (M/B) Tabelle 4 Überblick über die Marktwerte und Buchwerte ausgewählter Unternehmen Name ABB Adecco Baloise Ciba Clariant Credit Suisse Givaudan Holcim Julius Bär Kudelski Lonza Group Nestlé Novartis Swiss Life Richemont Roche Holding GS Serono SGS Surveillance Sulzer Swatch Group Swiss RE Swisscom Syngenta UBS Unaxis Zurich Financial Daten: Reuters 670 Kurs in CHF 12.04.02 Buchwert / Aktie Marktwert / Buchwert 14.95 101.25 137.75 125.75 39.45 59.70 582.00 368.50 542.00 86.30 110.50 376.50 65.20 537.00 39.50 126.25 1382.00 435.00 355.00 35.55 162.75 497.50 101.50 81.65 191.50 395.00 1.68 12.85 133.31 59.20 12.76 29.95 331.30 244.55 163.42 14.44 33.55 84.99 14.64 652.51 14.82 41.24 190.21 140.54 326.83 23.58 72.05 164.09 36.30 35.01 126.57 246.45 7.91 6.88 0.03 1.12 2.09 0.99 0.76 0.51 2.32 4.98 2.29 3.43 3.45 -0.18 1.67 2.06 6.27 2.10 0.09 0.51 1.26 2.03 1.80 1.33 0.51 0.60 bietet somit einen ersten Hinweis auf die durch das Intellektuelle Kapital zu erwartenden Mehrwerte in Form freier Cash-Flows. Hervorstechend sind in dieser Betrachtung die SMI-Werte ABB, Adecco und Serono mit M/B-Werten von über 7 bzw. 6 (siehe Tabelle 4). Ein negatives Intellektuelles Kapital [21] deutet auf eine äusserst pessimistische Markt-Einschätzung in bezug auf den Erfolg eines Unternehmens hin. Wie Tabelle 4 verdeutlicht, betrifft dies derzeit lediglich Swiss Life, die nach einem starken Kursrückgang in den letzen Monaten weit unter ihrem Buchwert gehandelt werden. Nach einem Kursanstieg bei gleichzeitiger Verringerung der Buchwerte pro Aktie notiert Sulzer mit einem, wenn auch nur geringen, aber dennoch positiven M/B-Verhältnis. Die schwere Unternehmenskrise hatte die Kennzahl über eine längere Phase hinweg negativ werden lassen. Auch der Kurs der Bâloise bewegt sich seit einiger Zeit in der Nähe ihres Buchwertes. Die Märkte scheinen die Zukunftsaussichten des Versicherers nicht besonders optimistisch zu bewerten. Eine wichtige Forschungsfrage der Zukunft betrifft die Auswirkung der neuen FASB-Standards auf die Bewertung des Intellektuellen Kapitals. Vermutet werden kann, dass die erhöhte Transparenz und die Kenntnis der Investoren über einzelne Intangibles neben dem Goodwill zu einer veränderten Bewertungsperspektive führen wird. Anzunehmen ist, dass den immateriellen Werten in Zukunft eine höhere Bedeutung zukommen wird. Dem kann jedoch entgegnet werden, dass insbesondere bei M&A-Transaktionen auch bisher immaterielle Werte berücksichtigt wurden. Es ist demnach Aufgabe der Forschung, die Wertrelevanz des Intellektuellen Kapitals und Möglichkeiten seiner Bewertung stärker herauszuheben. 6. Bewertung In Anbetracht des grossen Handlungsspielraums, den die Unternehmen aufgrund der Vorschriften der SFAS No. 141 und 142 gewinnen, muss bei einem geschickt agierenden Management mit einer Verbesserung der Ertragslage Der Schweizer Treuhänder 8/02 RECHNUNGSWESEN Oliver P. Pfeil, Hendrik J. Vater, Neues über Goodwill und immaterielle Werte von allen US-GAAP-Anwendern gerechnet werden. Es gilt deshalb, besondere Bedeutung auf die Auswahl und Interpretation von Gewinnkennzahlen zu legen. Wie das oben angeführte Beispiel von Clariant verdeutlicht, haben Aktionäre mit der Einführung des IOA die Möglichkeit, wertvernichtende Investitionen leichter zu erkennen als dies bei regelmässigen Abschreibungsregimen der Fall ist. Das Management muss sich nun vermehrt den kritischen Fragen unzufriedener Investoren stellen. Aus finanzwissenschaftlicher Sicht ist die verstärkte Transparenz und Markteffizienz der neuen Standards hervorzuheben. Durch die Entscheidung des FASB, den Goodwill zukünftig nicht mehr abzuschreiben, begeht es zwar einen konzeptionellen Systembruch, der im traditionellen Denken verhafteten Bilanzlesern missfallen wird, und begibt sich ausserdem in Widerstreit mit sämtlichen internationalen Standardsetzern. Jedoch gilt es, lobend zu bemerken, dass materielle und immaterielle Werte durch die Einführung des IOA gleich behandelt werden. So sind dementsprechend auch wertvolle Marken als Cash-Flow generierende Intangibles den Bilanzen zu entnehmen. Endlich wird der von vielen renommierten Wissenschaftlern und Praktikern geforderte Schritt in Richtung zu mehr Transparenz den in der New Economy dominierenden immateriellen Werttreibern Beachtung geschenkt [22]. Eine Frage bleibt: Werden bzw. wann werden europäische und der schweizerische Standardsetter Der Schweizer Treuhänder 8/02 den amerikanischen Vorgaben nacheifern? 7. Zusammenfassung Die Einführung des IOA in den neuen FASB-Richtlinien beeinflusst sowohl die Bilanzpraxis als auch die finanzwirtschaftliche Bewertung von Unternehmen. Besonders die Kapitalstruktur und die Ertragslage von Unternehmen werden von den revolutionären Änderungen betroffen. Eine Anwendung des IOA auf schweizerische SMI-Unternehmen zeigt, dass auch grosse Unternehmen durch hohe Sonderabschreibungen auf Goodwill in der Solidität ihrer Kapitalstruktur gefährdet sind. Gleichzeitig profitieren nach US GAAP bilanzierende schweizerische Unternehmen von steigenden Gewinnausweisen und auch von steigenden ROI-Werten. Fallende ROI sind aufgrund der Neuregelungen hingegen nicht zu ermitteln. Aufgrund der tendenziell steigenden Gewinnkennzahlen ist mit einem verstärkten Interesse schweizerischer Unternehmen an der US GAAP zu rechnen. Die finanzwirtschaftlichen Auswirkungen der neuen SFAS No. 141 und No. 142 sind teilweise gegenläufiger Natur, da einerseits das zu verzinsende Kapital ansteigt, andererseits jedoch ein allgemeiner Trend zu höheren Erfolgsausweisen und Gewinnkennzahlen zu beobachten sein wird. Deswegen wird die Nichtvergleichbarkeit von Ab- schlüssen, die auf unterschiedlichen Standards basieren, zu einer Ausrichtung auf Erfolgsgrössen und Kennzahlen führen, die nicht durch unterschiedliche Bilanzierungstechniken verzerrt werden. Besonderer Bedeutung wird wohl der EBITDA-Kennzahl zukommen, die bereits heute eine rapide steigende Verbreitung erfährt. Insgesamt führt die verstärkte Beachtung der immateriellen Werttreiber durch die Pflicht zu Extraktion und Bewertung einzelner Intangibles zu einer stärkeren Beschäftigung mit dem noch jungen Gebiet des Intellektuellen Kapitals [23]. Das Intellektuelle Kapital, das das im Unternehmen vorhandene Wissen repräsentiert, kann durch die Entdeckung verfeinerte Proxy-Verfahren an Bedeutung gewinnen. Es gilt deshalb, monetäre und nicht-monetäre Kennzahlen zu entwickeln, die den Wert der wichtigsten Unternehmensressource genauer approximieren. Anmerkungen 1 Vgl. zu den Grundlagen der Kapitalstruktur: Spremann/Pfeil/Weckbach (2001), S. 260ff. 2 Zur Erläuterung der DCF-Methode im Rahmen des Wertmanagement, vgl. Spremann/ Pfeil/Weckbach (2001), S. 20 ff. und S. 172ff. 3 Vgl. Herz/Hussla (2001), S. 12. 4 Zum ROI, siehe Spremann/Pfeil/Weckbach (2001), S. 397. 5 Vgl. Adecco Geschäftsbericht 2001: Finanzbericht, S. 5. 6 Vgl. Clariant Geschäftsbericht 2001, S. 52. 671 RECHNUNGSWESEN Oliver P. Pfeil, Hendrik J. Vater, Neues über Goodwill und immaterielle Werte 7 Vgl. Pellens/Sellhorn (2001b), S. 718f.; Pellens/Sellhorn (2001a), S. 1685f. 8 Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization. 9 Vgl. Alich (2001), S. 31; Pellens/Sellhorn (2001a), S. 1681f. 10 Im Sinne einer höheren, statistisch signifikanten Korrelation mit Aktienrenditen. 11 Vgl. Moehrle/Reynolds-Moehrle/Wallace (2001), S. 248 ff. 12 Vgl. Stauber/Ketterle (2001), S. 962. 13 Vgl. SFAS No. 142.47. 14 Vgl. Pellens/Sellhorn (2001a), S. 1689. 15 Vgl. Gu/Lev (2001), S. 3. 16 Vgl. Blair/Wallmann (2001), S. 37. 17 Vgl. Cohausz/Mävers/Moerschen (2001), S.33. 18 Vgl. Blair/Wallmann (2001), S. 70f. 19 Das Standardwerk über das Intellektuelle Kapital am Beispiel des schwedischen Versicherers Skandia bieten Edvinsson/Malone (1997); siehe auch Spremann/Pfeil/Weckbach (2001), S. 245ff. 20 Vgl. Edvinsson/Malone (1997), S. 13. 21 In Tabelle 4 wird ein negatives Intellektuelles Kapital durch einen unter dem Buchwert pro Aktie liegenden Marktwert (Aktienkurs) signalisiert. 22 Anstatt vieler: Lev (2001), S. 79ff. (Lev, Professor für Accounting an der New York University, gilt als Vorreiter einer stärkeren Kon- zentration auf das Intellektuelle Kapital von Unternehmen. In seinem Buch Intangibles legt er die gesammelten empirischen Beweise für die Wertrelevanz immaterieller Werte überzeugend dar. Er folgert daraus die Notwendigkeit der stärkeren Integration von Informationen über Intangibles in den Bilanzen.) 23 So auch Blair/Wallmann (2001), S. 40f. Literatur Alich, Holger (2001): Neue Bilanzregeln verwirren Anleger. Handelsblatt 22.8.2001, S. 31. Blair, Margaret M./Steven M.H. Wallman (2001): Unseen Wealth: Report of the Brookings Task Force on Intangibles. Brookings Institution Press, Washington D.C., 2001. Cohausz, Dirk/Bettina Mävers/Tobias Moerschen (2001): Klage-Lawine überrollt einstige Börsenstars. Handelsblatt, 3.8./4.8.2001, S. 33. Edvinsson, Leif/Michael S. Malone (1997): Intellectual Capital: Realizing Your Company’s True Value by Finding its Hidden Brainpower. New York: Harper Business, 1997. Financial Accounting Standards Board of the Financial Accounting Foundation (2001): Proposal for a New Agenda Project: Disclosure of Information about Intangible Assets not Recognized in Financial Statements. FASB, www. fasb.org, August 2001. Gu,Feng / Baruch Lev (2001): Intangible Assets: Measurement, Drivers, Usefulness. Working Paper Boston University/New York University, April 2001. Herz, Carsten / Gertrud Hussla (2001): Börsenflaute zwingt zu drastischen Abschreibungen. Handelsblatt 28.08.2001, S. 12. Küting, Karlheinz (2001): Bilanzierung hinkt der Marktkapitalisierung hinterher. Handelsblatt 26.04.2001, S. 14. Lev, Baruch (2001): Intangibles: Management, Measurement, and Reporting. Brookings Institution Press, Washington D.C. 2001. Moehrle, Stephen R. / Jennifer A. ReynoldsMoehrle / James S. Wallace (2001): How Informative are Earnings Numbers that ExcludeGoodwill Amortization? Accounting Horizons 15 (3), September 2001, S. 243–255. Pellens, Bernhard / Thorsten Sellhorn (2001b): Neue Goodwill-Bilanzierung nach US GAAP. Der Betrieb 54 (14), 06.04.2001, S. 713–720. Pellens, Bernhard / Thorsten Sellhorn (2001a): Goodwill-Bilanzierung nach SFAS 141 und 142 für deutsche Unternehmen. 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Parallèlement, les entreprises suisses qui établissent leur bilan conformément aux normes US GAAP profitent de l’accroissement des bénéfices déclarés et des valeurs ROI. Les nouvelles réglementations n’obligent pas en revanche à établir les ROI en baisse. 672 Compte tenu de la tendance à la hausse des ratios concernant les bénéfices, on peut prévoir que les entreprises suisses seront de plus en plus intéressées par les normes US GAAP. Les répercussions financières et économiques des nouvelles directives du SFAS nos 141 et 142 sont en partie contradictoires car, d’une part, le capital à rémunérer progresse, alors que, d’autre part, on observe une tendance générale à la hausse des résultats comptabilisés et des paramètres du bénéfice. De ce fait, l’impossibilité de pouvoir comparer des clôtures qui sont établies sur des standards différents conduit à une orientation des résultats et des chiffrent repères qui ne peuvent pas être redressés par des techniques différentes dans l’établissement du bilan. Le ratio EBITDA acquerra à coup sûr une importance que laisse présager la propagation rapide qu’il connaît déjà aujourd’hui. Dans l’ensemble, une attention accrue vouée aux agents générateurs de valeurs immatérielles, conditionnée par l’obligation d’extraire et d’évaluer certaines valeurs incorporelles, induira une occupation accrue dans le domaine encore récent du capital intellectuel. Le capital intellectuel, qui représente le savoir-faire d’une entreprise, peut gagner en importance grâce à la découverte d’une procédure «Proxy» affinée. Il s’agit donc de développer des paramètres qui permettent de fixer avec précision la valeur de la ressource principale de l’entreprise. OPP/HJV/MA L’Expert-comptable suisse 8/02