Ferien im - Hamburger Abendblatt

Transcription

Ferien im - Hamburger Abendblatt
SONNABEND / SONNTAG, 25. / 26. JUNI 2011
25
2011
Unterwegs: Willkommen in Wedel › Stadtgespräch: Scooter-Sänger H.P. Baxxter › Titel-Thema: Die 50 schönsten Ferientipps für Hamburg
Lokal-Termin: Feine deutsche Küche im „Randel“ › Gestern & Heute: Hanseatische Bäderkultur › Markenmacher: Schacht & Westerich
Ferien im
Glück
Der letzte Schultag und endlich frei.
THOMAS ANDRE erinnert sich an
das einmalige „Gefühl von Ewigkeit“
D
as Paradies kündigte sich an, wenn die Sonne
ihr Licht durch die staubigen Fenster schickte und selbige gleichzeitig ein Stück geöffnet
waren. Und es war fast da, wenn es nicht nur
warm war in den Klassenzimmern, sondern
wenn sich die Hitze in den einigermaßen
verhassten Funktionsräumen staute: vorne
die Tafel, dunkles Grün. Ein Pult, die Tasche
der Lehrkraft, das Klassenbuch. Rechts die
Pinnwand, auf die hatten wir einmal eine H&M-Anzeige mit leichtgeschürztem Model gesteckt. Die Sozialkundelehrerin, die Lilo, 68erin und
Feministin, hängte die Schöne kommentarlos ab. Wir rutschten auf unbequemen Stühlen auf und ab, eingezwängt in die Logik des Schulalltags:
Es galt noch, ein paar Mal die Finger in die Höhe zu recken, der Epochalnote wegen. Wir gierten den Ferien entgegen, der bislang einzigen Vorstellung, die wir vom Paradies hatten.
Das Verlässlichste und leider auch Unerquicklichste an der Schule
war die Zeugnisvergabe am letzten Schultag, sie reckte ihr Gorgonenhaupt schon Wochen vorher empor. Und drohte uns mit miesen Zensuren, weshalb letzte Anstrengungen unternommen wurden, zahlenmäßige Verbesserungen zu erzwingen: Aus mancher „3“ sollte noch dringend
eine „2“ werden. So schwer kann das doch nicht sein in Religion und
Sozialkunde, dachten wir uns und hörten auf mit dem Schwänzen.
Genützt hat es natürlich meistens nix mehr, und so hüpften wir am
Ende doch eher gleichgültig über letzte Hürden gen Ferienbeginn. Nach
Notenschluss hielt die absolute Lässigkeit Einzug, sie legte sich auf uns
wie das kühle Laken einer Sommernacht, sie fuhr in uns wie der Geist,
der stets bejaht: Alles würde gut werden, wenn erst mal Ferien sind.
Das letzte Schellen der Pausenklingel läutete die ganz große Pause
ein. Es gab keinen enthusiastischeren Moment im ganzen Jahr, als
wenn Hunderte, ja Tausende durch bohnergewachste Gänge wetzten,
über Linoleum der Freiheit entgegen. Hinaus aus Plattenbauten, die sich
hier, im Schulquartier der Kleinstadt, aneinanderschmiegten, vereint im
Bestreben, aus jungen Menschen anständige zu machen. Drei Gymnasien, eine Sonderschule. Die Straße glich oft einem Taubenschlag. Jetzt,
Ende Juni, war sie wie eine Savanne, durch die Gazellen liefen: nur grün
halt. Den meisten konnte es nicht schnell genug gehen, sie stürmten zur
Bushaltestelle und zu den Fahrrädern. So wie wir: Dorf-Jungen, die
wir waren, von verräterischer Frische und Schlankheit, den täglichen
zweimal acht Kilometern in die Penne und zurück nach Hause sei
Dank. Vögel zwitscherten, Wind zog an den Bäumen, wir radelten wie
jeden Mittag an der Verwaltungshochschule vorbei aus der Stadt, und
doch war alles anders: In der flirrenden Luft auf dem Asphalt, im sachten
Ziehen der Schönwetterwolken lag ein Versprechen, wie es nur der
schier unendliche Freiraum von sechs Wochen geben konnte. Zumindest für einen Tag hatten wir ein Gefühl von Ewigkeit. Und keine Vorstellung davon, dass genau jetzt die Gedächtniskiste geöffnet wurde, um
das reinzukippen, woraus sich später unsere Nostalgie speisen sollte.
(Bereits ab dem zweiten Tag hatte man merkwürdigerweise das Gefühl,
dass die Ferien unter den Händen zerrönnen.)
Man kann nicht behaupten, dass nur ein Hauch Exklusivität in dieser
Geschichte steckt, die vom Eintauchen in die Parallelwelt berichtet, in
der alles anders war als in der richtigen. Aber was heißt richtig: Das war
doch jetzt die, in der wir nichts auf dem imaginären Zettel hatten. Er
hatte sich pulverisiert, war weg von einem Moment zum anderen. Nur
noch Wollen, kein Müssen mehr. Jeder kennt dieses Gefühl, weil jeder
mal zur Schule gegangen ist. An diesem letzten Schul- oder am ersten
Ferientag, da hätte man sich (wäre so etwas Lächerliches wie das Körpergewicht bereits Quelle mancher Trübsal oder wenigstens interessant
gewesen) mal auf die Waage stellen sollen. Sie hätte weniger angezeigt,
ganz sicher. Die Last des Alltags fiel ab, und die kann schwer sein wie ein
Felsbrocken. Unser Arkadien war das Naherholungsgebiet am Ortsrand,
vulgo: der Baggersee. Ein Traum aus Sand, Kieselsteinen, Schilf und
Wasser. Märchenhaft schön war hier freilich nichts, sieht man mal von
den Bikinischönheiten ab. Deren Defilee war (mit Eis in der Hand: der
Langnese-Moment) für Zwölfjährige, die sich auf Handtüchern fläzten
und noch dabei waren, die letzten Reste schulischer Konditionierung
abzuschütteln, eine Sensation. Bislang fanden wir Autos schön oder
Modelleisenbahnen. Die Koordinaten unserer Wahrnehmung wurden
verrückt, und mit den Jahren, mit 13, 14, 15, 16, 17: wurden wir verrückt.
Vielleicht waren die Bikinimädchen irgendwann die Hauptsache. Die
Ferien waren die Zeit des Jahres, in der wir die Genüsse, die das Leben
für einen bereithält, entdeckten. Theoretisch.
Was ist Glück? Wissenschaftlich gesehen irgendetwas Chemisches,
eine neurologische Gesetzmäßigkeit: Botenstoffe, die von Zelle zu Zelle
hüpfen und eine Party feiern. Die Glücksmomente sind freilich viel zu
selten. Fußball-Fans kennen sie aus dem Stadion. Manche holen sich
ihre Dosis Glück im Beruf. Und das ganz große Glück? Sich verlieben,
heiraten, Kinder kriegen: Das ist das, was man landläufig damit verbindet. Empfanden wir das nicht auch damals? Waren wir jemals glücklicher als am ersten Ferientag am Baggersee?
Als wir nach Sonnenmilch rochen und unsere vom Taschengeld abgesparten Taschenbücher im Sand ruinierten, als das hypnotische Glitzern
der Sonne im Wasser uns einschläferte. Kurz vor dem Wegdämmern
sprangen wir auf und stürzten uns in den See. Draußen gab es eine Sandbank und auf der tatsächlich kleine, weiße Muscheln.
Wenn wir zurückschwammen zum Strand, ließen wir manchmal eine
der Muscheln zum Boden des Sees sinken. Wir tauchten hinterher, mit
kräftigen Zügen, tief hinab ins geheimnisvolle Grün.
Sprung in den Sommer: Fast nichts
kann das Glücksgefühl beim Baden
am ersten Ferientag übertreffen
FOTO: THOMAS VICTOR/PLAINPICTURE
S. 4/5 – Ob Sonne oder Regen,
diese 50 Ferien-Tipps sorgen für
einen Traumsommer in Hamburg
II
› WOCHENENDE
Sonnabend / Sonntag, 25. / 26. Juni 2011
Ab nach Wedel
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FOTO: SVEN SINDT
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KARTE: GRAFIKANSTALT
Grüne Welle: Deko-Objekte und
Blühendes auf der „Home & Garden“
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Der 36-jährige Ernährungs-Entertainer („Ich bin dann mal schlank“)
liebt Frau, Tochter und viel Latte ...
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Rissener
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Elbe
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Mein perfekter
Sonntag
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500 m
10 AUSFLUGSZIELE
7 Uhr Das süße Lachen meiner fast ein Jahr alten Tochter
und ein Küsschen meiner Frau
vertreiben im Rekordtempo
die Müdigkeit. Der Tag beginnt
mit einem leckeren Frühstück:
Vollkornbrötchen (ich liebe
Dinkelkrustis) mit Quark und
Pflaumenmus. Dazu ein Ei
und selbstverständlich eine
große Tasse Latte Macchiato.
9 Uhr Wir fahren zum
Seehotel am Neuklostersee
im Naturschutzgebiet „Sternberger Seenland“, inklusive
Sandstrand und zwei Stegen.
Als Spaziergänger erwarten
uns Wege am Wasser, wunderschöne Wälder und Blumenwiesen. Ein Streichelzoo mit
Schafen, Gänsen und Katzen
erfreut unsere Tochter. Highlight: ein ehemaliger Trafoturm – der mit einer Grundfläche von nur 1,85 × 1,85 Metern zum Kinderhotel umgebaut wurde. Hier gibt es 1000
kleine Dinge zu entdecken.
13 Uhr Auf der großen Holzterrasse des „Restaurants im
Seehotel“ verweilen wir mit
Blick auf den See! Hier gibt es
fangfrischen Fisch oder Fleisch
von umliegenden Öko-Bauernhöfen. Heute nehmen wir den
frischen Ziegenfrischkäse auf
Blattsalaten der Saison.
14.30 Uhr Zurück nach
Hamburg, direkt in den Stadtpark. Dort treffen wir Freunde im neuen Café „Die Bucht“.
Bei einem Latte Macchiato
genießen wir die Zeit, mit
dem Gesicht in der Sonne am
Ufer des Kanals.
17 Uhr Es geht nach Hause.
Meine Tochter wird müde und
schläft ein, was uns ein wenig
Ruhe verschafft, um auf der
Terrasse mit einer Zeitschrift
oder einem Buch die letzten
Sonnenstrahlen zu genießen.
Natürlich … bei einem dritten
Latte Macchiato, meinem
„Kurzurlaub“. Nach dem
Nickerchen spielen die Eltern
noch mit ihrer Weltentdeckerin, um sie dann nach ca. zwei
Stunden bettfertig zu machen.
20.15 Uhr Wenn Pro 7
einen guten Blockbuster zeigt,
endet der Abend (nach einem
kurzen, aber intensiven Krafttraining im Kellertrainingsraum oder einem 30-minütigen Lauf um den Bramfelder
See) auch mal vor dem Fernseher. Natürlich nachdem
meine Frau mein Lieblingsessen serviert hat: Zucchinipfanne mit Schafskäse und
einer sehr würzigen Tomatensoße. Schön – jetzt sind wir
sehr satt und glücklich!
„Is´das Kunst,
oder kann das weg?“
Fliegende Bauten
29. Oktober 2011, 20 Uhr
30. Oktober 2011, 19 Uhr
Karten € 29,35
Karten gibt es in allen
Hamburger Abendblatt-Ticketshops
(zzgl. Bearbeitungsgebühr)
Hamburger AbendblattTicket-Hotline
040/30 30 98 98
(zzgl. Versandkosten)
Mo.–Fr. 8–19 Uhr, Sa. 8–13 Uhr
Die Tür zum Tor zur Welt
TEXT: KIRSTEN RICK
„Willkommen in Hamburg!“, scheppert es aus den Lautsprechern des frisch
renovierten Elbanlegers beim Willkomm Höft, wenn einer der großen Pötte
vorbeizieht. Wedel ist eben eine Reise wert – auch für den Hansestädter
STADTLEBEN
Eigentlich gehört Wedel zu Schleswig-Holstein. Die 32 000-Einwohner-Stadt liegt
aber nur 40 S-Bahn-Minuten vom Hauptbahnhof entfernt – am alten Ochsenweg,
der hier eine Furt über die Elbe nutzte. 30 000 Tiere sollen vor rund 550 Jahren beim
Ochsenmarkt hier aufgetrieben worden sein. Der Roland, Symbol für Handels- und
Marktrechte, wurde zum Wahrzeichen der Stadt, seine Gestalt ziert Marktplatz und
Stadtwappen. Doch Wedel beherbergte nicht nur Rindvieh, sondern auch große Denker
und Künstler. Ernst Barlach wurde hier geboren, Johann Rist, Universalgelehrter des
Barock, verbrachte seine kreativste Zeit in Wedel, ebenso wie der Maler Rudolf Höckner, dessen Spuren man auf dem Rudolf-Höckner-Rundweg folgen kann. Malerisch ist
auch die Natur: Wedel gilt als das Tor zur Marsch. Das heißt: Weite und viel, viel Platz.
Wie passend, dass der Planeten-Lehrpfad hier beginnt – mit der Station „Sonne“.
Da blüht uns was!
Die Hamburger haben das Gärtnern wiederentdeckt – oder träumen zumindest davon.
Dieses Wochenende treffen sie sich in Klein Flottbek auf der „Home & Garden“ und
feiern das Landleben – zwischen Pflanzen, Schaugärten und Feinschmecker-Pavillons
W
TEXT: VERA ALTROCK
enn die „Home & Garden“ ihre Pagodenzelte aufschlägt, sind Gartenfans
nicht zu halten. Kein Wunder, ist die
Landlust einer der Trends: Schon wer seinen Schnittlauch auf dem Markt kauft, glaubt, er habe einen grünen Daumen – und so lockt die „Home & Garden“ als
Show der Superlative Zehntausende.
Seit 15 Jahren zeigt die Lifestyle-Messe, wie es in
anständigen Othmarschener Vorgärten und Sommersitzen auszusehen hat – bezeichnet sie sich doch
als „stilvoll und schlicht, mit weltstädtischem Flair
und immer dem Finger am Puls“. Im Derby-Park
Klein Flottbek, wo sonst Holsteiner Pferde um Preise
springen, werden bis zum 26. Juni rund 200 Aussteller ihre Stände in der weiß-grünen Pagodenstadt
aufstellen. Und dort Altes und Schmückendes, Modernes und Nützliches, Kunsthandwerk, Wohnaccessoires, Lichtobjekte und Küchen präsentieren. Es ist
also wirklich für jeden etwas dabei.
Doch nicht nur das Interieur steht an diesem Wochenende im Mittelpunkt. Wer passioniert gärtnert,
der wird hier am grünen Daumen gekitzelt. Schließlich gibt es in punkto Rosenbeschnitt, Umtopfen und
Teichbeleuchtung immer etwas zu tun – und dazu
passend den letzten Schrei. Dazu können Besucher
seltene Pflanzen, duftende Kräuter und immergrüne
Sträucher bewundern und sich gleich in den Wagen
laden lassen. Auch für ihre Schaugärten haben die
Veranstalter keine Kosten und Mühen gescheut: So
werden ein typischer Sylter Garten mit Friesenwall,
ein Steingarten mit herrlichen Rosen, blühende Sommergärten sowie ein Designergarten hergerichtet.
Blutige Anfänger bekommen charmante und stilvolle
Nachhilfe zum Thema „Wie entsteht ein Garten“.
Wer vom vielen Schauen und Shoppen hungrig geworden ist, lässt sich an den verschiedenen Stationen
des Feinschmecker-Pavillons verwöhnen, guckt dem
einen oder anderen Spitzenkoch bei einer Show über
die Schulter oder nimmt sich etwas Fine Food vom
Markstand für zu Hause mit.
Und es soll ja noch Männer geben, die sich dem
Gartentrend standhaft verweigern: Die dürfen sich
für die Oldtimer-Sondershow begeistern, darunter
ein Cadillac Baujahr 1950, der ein Geschenk des
US-Präsidenten Eisenhower an den damaligen bolivianischen Staatspräsidenten war. Träumen darf
Mann ja … Und das gilt natürlich auch für die Kleinen:
Die Künstlerin Dorothea Senger inszeniert mit Hilfe
von Illusionsmalerei eine „Sternenreise“, bei der sie
Kindern auf poetische Weise Wissen vermittelt. LiveMusik, Vorträge und Kinderbetreuung runden das
grün-bunte Vergnügen in Klein Flottbek ab.
TIPPS & TERMINE
1 12. WEDELER HAFENFEST, 1.–3.7.2011 Eine Kulturmeile mit Flohmarkt und
viel Showprogramm: Nach der Eröffnung am Freitag wird mit Live-Musik gefeiert,
am Sonnabend heißt es ab 13 Uhr: „Wir sind Wedel!“, dann stellen sich Cheerleader, die Tanzschule, die Trachten- und Volkstanzgruppe und andere vor.
» 1.–3.7.2011, Fr ab 17, Sa ab 13, So ab 11 Uhr, Strandweg, Strandbaddamm und
Hakendamm, Programm auf www.wedel.de
2 SCHULAUER FÄHRHAUS MIT WILLKOMM HÖFT Das gibt es nur einmal auf
der Welt: Seit 1952 werden hier von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang ein- und
auslaufende Schiffe ab 500 Bruttoregistertonnen mit ihrer Nationalhymne begrüßt
und verabschiedet – und die „Begrüßungskapitäne“ erzählen den Gästen des
Fährhauses dazu Wissenswertes zu den Schiffen. Wer die Pötte noch ein Stück
begleiten möchte, begibt sich auf den Elbhöhenwanderweg, der hier beginnt.
» Parnaßstr. 29, 22880 Wedel, Tel. 04103/920 00, Buddelschiffmuseum
tgl. 10–18.30 Uhr, www.schulauer-faehrhaus.de
Service
» Home & Garden, bis 26. Juni,
Derby-Park Klein Flottbek,
Baron-Voght-Straße, täglich
10 – 19 Uhr, Eintritt: 12 Euro, Kinder
und Jugendliche bis 17 Jahren
in Begleitung Erwachsener frei.
Abendblatt-Abonnenten erhalten
gegen Vorlage der ABOexklusivKarte einen Rabatt von je 2 Euro
für sich und eine Begleitperson.
www.homeandgarden-net.de
DER GRÜNE PUNKT Beim sommerlichen Aktionstag rund um das Elbe-Tideauenzentrum Bunthaus
am 26.6. wird der Naturerlebnisraum am Deich um 11.30 Uhr feierlich eröffnet. Bis 18 Uhr gibt es
Kinderspaß, Exkursionen auf der Pferdekutsche und Würstchen – mit und ohne Fleisch – vom Grill.
KULTUR ERLEBEN
Den Bogen
raus
E
5 THEATERSCHIFF BATAVIA Die knallrote Batavia im alten Aue-Hafen ist Kneipe,
Kino, Musikdampfer, Galerie und vor allem: Theater. Hier hat das Kabarett-Duo
Alma Hoppe angefangen. Zum Freilichtkino sollte man Pullover und Decken mitbringen, dafür ist der Eintritt frei. Am 1. und 3.7. läuft ab 22 Uhr „The Hangover“.
» Brooksdamm, 22880 Wedel, Tel. 04103/858 36, www.batavia-wedel.de
6 REEPSCHLÄGERHAUS Die Reeperbahn wurde zum Garten, das denkmalgeschützte Gebäude, das 1758 als Handwerkerhaus für Seiler entstand, zur
Teestube und Galerie. Bis zum 3.7. zeigt die Hamburger Künstlerin Uschi Dechow
in der Galerie Hafen- und Menschenbilder entlang der Elbe.
» Teestube und Galerie Reepschlägerhaus, Schauenburgerstr. 4, 22880 Wedel,
Tel. 04103/850 57, Di–Fr 16–22, Sa-So 15–22 Uhr, www.reepschlaegerhaus.de
8 BEACHCLUB „28°“ Die Südsee beginnt in Wedel: Der Beachclub „28°“ verspricht chillige Strandmomente, tropische Nächte, heiße Beats und kalte Getränke.
» Hakendamm 2, 22880 Wedel, bei gutem Wetter tgl. ab 12 Uhr, www.28grad.com
Erste Geige: Der Nachwuchs
geht gemeinsam mit erfahrenen
Profis Bach, Strauss, Mozart
und Mendelssohn an
FOTO: MARTIN BRINCKMANN
in Streicherkonzert von Bach und eine Bläsersuite von Strauss – was mag das miteinander
zu tun haben? Auf den ersten Blick will beides
nicht recht in ein Programm passen, auf den zweiten
jedoch fügt es sich zwanglos – nämlich unter dem Aspekt der „Akademie“. Darunter verstehen Orchestermusiker, wenn Profis junge Kollegen unter ihre Fittiche nehmen: Sei es, dass der Nachwuchs im Konzertund Opernbetrieb mitwirkt oder dass man eigens mit
ihnen Programme erarbeitet und aufführt.
Wie das klingen kann, ist am Sonntagmorgen im
Kleinen Saal der Laeiszhalle zu hören, wenn Mitglieder der Philharmoniker Hamburg unter der Leitung
von Alexander Soddy mit Schülerinnen und Schülern
des Albert-Schweitzer-Jugendorchesters die eingangs erwähnten Werke aufführen: ein rekonstruiertes Tripelkonzert für drei Violinen und Streicher von
Bach, die erwähnte Bläsersuite von Richard Strauss
und dazu eine Bläserserenade von Mozart und eine
frühe Streichersinfonie von Mendelssohn.
„Ich finde, dass es zu unserem Beruf gehört, jungen Menschen die Musik nahezubringen“, sagt Thomas Rohde, Solo-Oboist der Philharmoniker. „Profimusiker zu sein bedeutet für mich nicht nur, Konzerte und Opern zu spielen und damit Geld zu verdienen,
sondern auch meine Erfahrungen an junge Menschen weiterzugeben.“
4 ERNST-BARLACH-MUSEUM Im Haus Mühlenstr. 1 wurde am
2. Januar 1870 der Dichter und Bildhauer Ernst Barlach geboren.
Seit 1987 ist es ein Museum, das viele Werke Barlachs und eine
umfangreiche Foto-Dokumentation zeigt.
» Mühlenstr. 1, 22880 Wedel, Tel. 04103/91 82 91,
Di–So 11–19 Uhr, www.ernst-barlach.de
7 ISI’S FISCHSPEZIALITÄTEN Am beschaulichen Schulauer Hafen gibt es bei „Isi“
frische Fischbrötchen direkt aus dem Anhänger. Der beliebte Biker-Treff hat auch
Sitzgelegenheiten mit Elbblick und einen anständigen Kaffeevollautomaten.
» Strandweg, 22880 Wedel, tägl. ab 12 Uhr
Das Albert-Schweitzer-Jugendorchester
und die Philharmoniker verwandeln die
Laeiszhalle in ein Mehrgenerationenhaus
TEXT: VERENA FISCHER-ZERNIN
3 STADTMUSEUM WEDEL In dem spätklassizistischen Bau von 1829, Wedels
erstem Schulhaus, wird die Vergangenheit seit der ersten urkundlichen Erwähnung
Wedels im Jahr 1212 noch lebendig gehalten. Neben Heimatkundlichem zeigen Ausstellungen, wie sich aus mehreren kleinen
mittelalterlichen Dörfern ein reicher Marktflecken entwickelt hat.
» Küsterstr. 5, 22880 Wedel, Tel. 04103/132 02, Do–Sa 14–17,
So 11–17 Uhr, www.heimatmuseum.net/museum-wedel
Kein anderer Beruf setzt so profunde Fertigkeiten
bereits bei Ausbildungsbeginn voraus wie der des
Musikers. An eine Hochschule kommt nur, wer von
Kindesbeinen an Instrumentalunterricht hatte und
regelmäßig geübt hat. Ein Musikstudent hat seinen
Kommilitonen aus den anderen Fachrichtungen Tausende von Übungsstunden voraus.
Da liegt es nur nahe, den Nachwuchs nicht nur in
Technik und Theorie zu unterweisen, sondern ihn
möglichst früh in die Praxis zu bringen. Wie tief die
gemeinsame Arbeit ins Detail geht, erläutert Monika
Bruggaier, Vorspielerin der Ersten Violinen, die das
Bach-Konzert mit einstudiert hat: „ Ein Schwerpunkt
unserer Arbeit war die barocke Aufführungspraxis.
Wir spielen mit Barockbögen, auch das ist für die
meisten ganz neu. Mir ist wichtig, dass sie nicht
nur die richtigen Noten spielen, sondern auch einen
Einblick in die stilistische Gestaltung bekommen.“
Dass Bruggaier, selbst eine Barockgeigerin von
Graden, den Schülern die Solopartien überlässt, zeigt
den Geist, der dem Unternehmen innewohnt. Ältere
Kollegen erkennen neidlos an, wie technisch fit, körperlich belastbar und hochmotiviert die Jungen sind.
Die wissen umgekehrt, wie sehr sie von der Gelassenheit, dem Überblick und der jahrzehntelangen Erfahrung der alten Bühnenhasen profitieren können. Zusammen wird ein lebendiger, klingender Organismus
daraus. Ein Generationenvertrag mal ganz anders –
wenn das kein ermutigendes Modell ist.
9 CARL ZEISS VOGELSTATION Die Kleientnahmestelle Fährmannssand hat sich
zum Vogelparadies entwickelt: Flachwasserzonen locken Watvögel wie Bekassine
und Austernfischer an, im tieferen Wasser jagen Reiher- und Tafelenten, Grünflächen und Inseln werden als Brut- und Rastplatz von Kiebitzen genutzt. Man
kann die Vögel beobachten, ohne sie zu stören, Ferngläser gibt es im Verleih.
» Carl Zeiss Vogelstation (Nähe Fährmannssand), Mi/Do und Sa/So 10–16 Uhr,
nächste Führung: Mi, 29.6., 16 Uhr, www.nabu-hamburg.de
10 OBSTPARADIES KLEINWORT Das perfekte Ziel für Spaziergänger und Radler:
Im Café gibt es selbst gemachte Kuchen und Torten, im Hofladen 15 Apfelsorten,
Beeren und Marmeladen, und die Kinder toben auf dem Abenteuerspielplatz oder
vergnügen sich bei den Ziegen im kleinen Streichelzoo.
» Winterros, 22880 Wedel, Tel. 04103/888 05, Café Mi–Sa 14–18,
So 10–18 Uhr, Hofladen tgl. 9–18 Uhr, www.obst-paradies-kleinwort.de
INFORMATIONEN: Wedel Marketing e. V., Rathausplatz 3–5, 22880 Wedel,
Mo–Mi 10–13 u. 14–17, Do 14–18, Fr 9.30–12.30 Uhr, Tel. 04103/70 77 07,
www.wedelmarketing.de, www.wedel.de
Bühne frei: Die Schiffskneipe „Batavia“
schenkt auch ohne Theater aus
FOTOS: PICTURE-ALLIANCE, THOMAS LEIDIG
Service
» Sonderkammerkonzert, So,
26.6., 11 Uhr, Laeiszhalle, JohannesBrahms-Platz (U Gänsemarkt),
Tel. 35 68 68, Karten 8 – 18 Euro,
www.philharmoniker-hamburg.de
Sonnabend / Sonntag, 25. / 26. Juni 2011
› STADTGESPRÄCH
III
Nikolas Marten trifft
H. P. Baxxter
Alles ist
möglich
Mit seiner Techno-Combo Scooter
feiert H.P. Baxxter Welterfolge.
Ein Gespräch über englischen
Lifestyle, Hypochondrie und warum
Männer sich schminken sollten
N
FOTO: THOMAS LEIDIG
ach einer langen Fahrt
durch Hamburgs nordöstliche Stadtteile steht man
vor einem schmiedeeisernen Gatter. In der Kiesauffahrt parkt eine JaguarLimousine, das Buchsbaum-Ensemble ist
auf Form geschnitten. Dahinter steht das
„Herrenhaus im englischen Stil“, wie es
sein Besitzer Hans-Peter Geerdes nicht
ohne Stolz nennt. Den kennt die Musikwelt – und nicht nur die – viel besser unter
dem Namen H. P. („Aitsch-Piii“) Baxxter.
Seit er vor 17 Jahren „Hyper Hyper“ ins
Mikrofon bellte und damit dem Debüt
seiner Techno-Formation Scooter einen
veritablen Welthit verpasste, ist aus dem
Pseudonym seine neue Identität geworden.
Hier am Duvenstedter Brook hat der
45-Jährige sich seine „englische Oase“
geschaffen. Beim Gang durch die Räume
des weitläufigen Anwesens, das gerade
noch erweitert worden ist, spricht er wie
ein Innenarchitekt und -einrichter über
Farben, Licht, Möbel und Parkettstile.
Bis auf den obligatorischen Billardtisch
ist das Clubzimmer fertig eingerichtet.
Grinsend öffnet er eine Geheimtür in der
Bücherwand, die in den Gästebereich
führt. Im zweiten Stock pflastern Goldund Platin-Auszeichnungen die hohen
Wände seines Arbeitszimmers gleich
dutzendweise – auch aus Australien,
Asien, Skandinavien, Süd- und Osteuropa.
Bis auf die USA hat Baxxter alle Hitparaden gestürmt. In Deutschland sind
Scooter mit 23 Top-10-Platzierungen in
den Single-Charts die erfolgreichste
Formation überhaupt. Über 30 Millionen
verkaufte Platten haben den gebürtigen
Ostfriesen reich, aber nicht ruhig werden
lassen. Bei Kaffee aus dem verschnörkelten Service, Apfelschorle und After Eight
erzählt der Single, wie er sein Leben
„voller krasser Gegensätze“ bestreitet.
Am heutigen Sonnabend wird H. P.
Baxxter in der Imtech-Arena Gastgeber
der größten Techno-Party des Jahres.
Sein Motto: „Vollgas und immer alle
Hände oben!“
MAGAZIN: Beim Schlump hing lange ein haushohes Plakat, das mit brennenden Boxen martialisch „The Stadion Techno Inferno“ ankündigte. Naht am Sonnabend
die musikalische Apokalypse?
H. P. BAXXTER: Das haben wir schon immer so gemacht:
selbstinszenierter Größenwahn mit einem Augenzwinkern. Also alles größer darzustellen, als es tatsächlich ist. Und wir hatten 2010 eine sehr erfolgreiche Tour und erstmals in der O2-World-Arena gespielt.
14 000 Zuschauer, ausverkauft. Da meinte unser Veranstalter: Nächstes Jahr machen wir das Stadion voll.
MAGAZIN: Jetzt spielt Scooter in einer Live-Liga mit den
Rolling Stones und Madonna. Was ist das für ein Gefühl, wenn Zehntausende auf einen hören – Macht?
BAXXTER: Zuschauermassen sind für mich eine abstrakte
Größe. Ich hatte nie das Gefühl: Ich bin der Meister,
nun macht mal. Für mich springt der Funke zwischen
Publikum und uns immer hin und her.
MAGAZIN: Scooter hatten ja durchaus mal einen „Igitt“Faktor bei der Kritik. Heute gelten Sie als „Kult“.
BAXXTER: Nach den Phrasen, die all die Jahre über uns
gedroschen wurden – wie „Kirmes-Techno“ – ist diese neue mediale Akzeptanz natürlich schön.
MAGAZIN: Geht Ihnen Negativ-Kritik nah?
BAXXTER: Gerade anfangs wurden wir in der Presse so
durch den Wolf gedreht, dass sich mancher das Leben
genommen hätte. Bei mir hat es das Gegenteil bewirkt. Trotz. Aus Ablehnung und Widerstand ziehe
ich viel Energie. Und ich wollte nie so etabliert und
gesettlet sein. Dagegen entwickle ich eine gewisse
innere Rebellion, die ich auf der Bühne auslebe.
MAGAZIN: Wobei Ihre altenglische Herren-Club-Einrichtung so gar nichts Rebellisches an sich hat.
BAXXTER: Aber das ist meine Form des Protests gegen
all diesen Designerkram wie den kalten Bauhaus-Stil.
MAGAZIN: Aber dass Sie hier in Duvenstedt so einsam im
Grünen wohnen, fast spießig, das überrascht.
BAXXTER: Mein Leben ist sehr bewegt. Ich bin ständig
unterwegs, fliege von einer Stadt, einem Kontinent
zum nächsten. Das hier ist mein Ruhepol, meine Basis.
MAGAZIN: Hamburg zu verlassen stand nie zur Debatte?
BAXXTER: Wozu? Wir haben hier unser Studio, unser
Label. Und wie ich hier lebe, ist ideal. Denn manchmal packt es mich, dann bestelle ich nachts ein Taxi
und fahre in einen Club. Das ginge auf dem Land nicht.
MAGAZIN: Das klingt trotzdem sehr normal.
BAXXTER: Ja, das Bodenständige wird man nie wieder
los. Das ist Fluch und Segen zugleich. Ich bin eben
keine Amy Winehouse, die sich die Drogen reinballert. Wenn ich mal ausraste, dann musikalisch.
MAGAZIN: Woher kommt Ihr Faible für britischen Lifestyle?
BAXXTER: In Deutschland hat man generell sehr wenig
Geschmack: Alles ist so nüchtern, funktional. Mit 16
habe ich eine Radtour nach London gemacht und dort
alle Eindrücke aufgesogen: Hyde Park, Architektur,
Kiesauffahrten, britische Autos – ich fand das so schön!
MAGAZIN: Das Land mag Sie auch – in England haben
Scooter 2008 mit ihrem Nr.-1-Album „Jumping All
Over The World“ Madonna vom Chart-Thron gestoßen.
BAXXTER: Für mich war es das Größte, was in unserer
Karriere bisher passiert ist.
Erfolg adelt:
H. P. Baxxter, 45,
im Kaminzimmer
seines Hauses
in Duvenstedt
MAGAZIN: Und das mit Texten, die eher an eine mit dem
Englischen verwandte Kunstsprache erinnern.
BAXXTER: Das stimmt. Reim und Rhythmik stehen im
Vordergrund. Und der Effekt.
MAGAZIN: Effektvoll ist auch Ihr Gesangsstil: „shouten“ –
ein rhythmisches, melodisches, einpeitschendes Brüllen.
Für Ihre Stimmbänder kein Kuschelprogramm.
BAXXTER: Gerade zu Beginn einer Tournee verausgabe
ich mich dermaßen, dass ich sehr schnell heiser werde. Da musste ich schon öfter ins Krankenhaus und
am Tropf mit harten Sachen behandelt werden.
MAGAZIN: Sie sollen hypochondrisch sein.
BAXXTER: Ja, ich neige dazu, das Schlimmste zu denken.
Aber wenn wieder nichts war, lache ich auch darüber.
MAGAZIN: Keine Angst vorm Raucherbein?
BAXXTER: Ich rauche schon seit meiner Jugend. Es ist in
der Tat mal passiert, dass ich dachte: Oh Gott, das
Bein ist etwas taub. Ich bin gleich zum Arzt wegen
meines Verdachts auf ein Raucherbein. Der musste
sich dann ein wenig sein Schmunzeln verkneifen.
MAGAZIN: Hatten Sie jemals Angst ums eigene Gehör?
Brüllender Techno-Sound hat Tinnitus-Garantie.
BAXXTER: Neulich hatte ich drei Tage ein Pfeifen im
Ohr, zum Glück war da nichts. Aber es gibt zur Lautstärke keine Alternative. Wenn ich mein Gehör schonen wollte, müsste ich aufhören.
MAGAZIN: Beim Bund wurden Sie ausgemustert.
BAXXTER: Ich hatte lange Haare. Deswegen wollte ich
da keinesfalls hin. Niemals hätte ich sie abgeschnitten!
MAGAZIN: Das war alles?
BAXXTER: Okay, ich hasse es, reglementiert zu werden.
MAGAZIN: Als Raucher …
BAXXTER: … war ich entsetzt, als das mit dem ganzen
Rauchverbots-Irrsinn losging. Das ist für mich eine
Art Entmündigung wider den gesunden Menschenverstand. Dieses absolute Verbot ist doch Diktatur.
MAGAZIN: In den USA hat man es als Raucher und Sportwagenfahrer noch schwerer.
BAXXTER: Ganz ehrlich: Ich fühle mich in Moskau freier
als in New York. Wenn man dort einreist, hat man das
Gefühl, man macht gleich irgendetwas falsch und
könnte verhaftet werden. In Moskau dagegen setze
ich mich am Flughafen schön ins Foyer und rauche
eine Zigarette. Da ist alles viel entspannter. Paradox,
wenn man die Geschichte betrachtet.
MAGAZIN: Wie steht man als Techno-Philosoph denn zur
Energie-Wende mit neuen Umwelttechnologien?
BAXXTER: In meiner Heimat Ostfriesland gibt es wunderschöne Regionen. Nur Wiesen, Weiden und Wolken. Wenn ich mir vorstelle, die spargeln das mit
Rotoren voll, ist diese Landschaft zerstört. Es kann
doch nicht sein, dass man an den deutschen Küsten
nur noch Windräder sieht. Eine Horrorvision.
MAGAZIN: Apropos Horror. Das haben sicher auch Ihre
Eltern gedacht, als Sie als Teenager schwarzen Nagellack, Haarspray und Make-up auftrugen.
BAXXTER: Als Gymnasiast war das 1984 meine Form der
Rebellion. Man gehörte zu einer eingeschworenen
New-Wave-Gemeinde. Wir rannten nicht wie die
Normalos mit ihren Vokuhilas rum, die Bryan Adams
Ich war immer auf der Suche – auch, weil ich
ein Typ bin, der nie zufrieden ist. Mit nichts!
Weder mit Erfolgen, noch mit Beziehungen.
hörten. Wenn man in der Provinz aufwächst, eckt
man mit so einem Look an. Natürlich wird da gesagt:
Der ist schwul, der ist verrückt, der hat sie nicht alle.
MAGAZIN: Nicht viele Männer bekennen sich zu Make-up.
BAXXTER: Für mich ist das selbstverständlich, Wimpern- und Augenbrauen zu betonen – und Transparent-Puder gibt mehr Frische fürs Gesicht. Ich verstehe nicht, warum Männer sich da so sperren. Das
ist auch ein Mangel an Selbstbewusstsein. Nur weil
man da ein bisschen Mascara hat, würde ich das nicht
mit einer sexuellen Neigung in Verbindung bringen.
MAGAZIN: Mich erstaunt, dass Paparazzi Sie in Ruhe lassen, obwohl Sie viel feiern, sich nicht verstecken …
BAXXTER: Darüber bin ich nicht unglücklich. Vielleicht
weil ich mich so gebe, wie ich wirklich bin.
MAGAZIN: Ihre Trennung von Ihrer Frau Simone vor
einem halben Jahr wurde zwar registriert, war aber
keine große Geschichte. Das wäre bei Bohlen anders.
BAXXTER: Es gab natürlich Anfragen ohne Ende, aber
wir haben den Ball bewusst flach gehalten.
MAGAZIN: Auf Dauer dieses riesige Haus nur alleine zu
bewohnen, wollen Sie sicher auch nicht.
BAXXTER: Ich wohne hier schon 13 Jahre. Mir macht
alleine leben nichts aus. Ich finde es sogar schön.
MAGAZIN: Aber mit Mitte 40 hat man sich doch nicht mit
dem Single-Dasein abgefunden.
BAXXTER: Ich war immer auf der Suche – auch, weil ich
ein Typ bin, der nie zufrieden ist. Mit nichts. Weder
mit musikalischen Erfolgen, noch mit Beziehungen –
ein Charakterzug, dem ich nicht entkommen kann …
MAGAZIN: … und der auch ein Hindernis zum Glück ist.
BAXXTER: Ich beneide Leute, die finden, was sie gesucht
haben, und glücklich sind. Andererseits ist es auch ein
Antrieb für mich, warum ich immer weitermache.
MAGAZIN: Dabei wirkt das hier wie ein familiäres Zuhause. All die gerahmten Familienbilder auf dem Sims.
BAXXTER: Ich könnte mir nicht vorstellen, jetzt eine
„normale“ Familie zu haben – mit Kind und Kegel. Oder
ich habe eben noch nicht erlebt, wie es sein könnte.
MAGAZIN: Nimmt Ihnen Ihr Ehrgeiz den Freiraum für Ihr
privates Glück?
BAXXTER: Scooter bestimmt einen Großteil meines Lebens. Ich könnte eben nicht jedes Wochenende für
Frau und Kinder verfügbar sein. Und im wirklichen
Leben fängt jede Frau irgendwann an rumzunörgeln,
dass man zu wenig Zeit hätte ... Jemanden zu finden,
der mit meinem Leben klarkommt, ist schwer.
MAGAZIN: Bleibt die Karriere. Wovon träumen Sie noch?
BAXXTER: Eins habe ich in meiner Karriere gelernt: Es
ist wirklich nichts unmöglich. Also machen wir so
lange weiter, bis nichts mehr geht.
Kurz-Biografie
» H. P. Baxxter wurde unter dem bürgerlichen Namen Hans-Peter Geerdes
am 16. März 1966 im ostfriesischen
Leer geboren. Nach dem Abitur zog er
zunächst nach Hannover, wo er 1986
über eine Annonce seinen späteren
Scooter-Partner Rick J. Jordan (eigentlich Hendrik Stedler) kennenlernte. Ohne
Erfolg versuchten sie sich an diversen
Band-Projekten. Erst in Hamburg gelang ihnen mit Scooter der Durchbruch.
Die Debüt-Single „Hyper Hyper“ wurde
1994 zu einem internationalen Bestseller. Seither ist Baxxter mit knapp 50
Singles in den Charts vertreten gewesen – 23 davon sogar bis in die Top 10.
Eine einsame Bestmarke. 2008 gelang
ihnen in England der Sprung auf Platz 1
der Album-Charts, wo sie Madonna
verdrängten. Ihr 15. Longplayer „The Big
Mash Up“ wird im Herbst erscheinen. Am
heutigen Sonnabend startet um 18 Uhr
in der Imtech-Arena H. P. Baxxter mit
Scooter „The Stadion Techno Inferno“.
Karten ab 35,50 Euro an der Stadionkasse (Ticketcenter an der Nordostseite).
IV
› THEMA DER WOCHE
Sonnabend/Sonntag, 25./26. Juni 2011
UnserSommer!
Mit
Kinder
n
Sonne
Sand
Strand
Und zu Hause ist es doch am schönsten. Direkt vor der eigenenTür
kann die Abenteuer-Reise beginnen. Mit diesen 50 FERIEN-TIPPS
wird Hamburg zum besten Urlaubsort, den man sich wünschen kann
Ferien in Hamburg:
Elb-Indianer aus
Sicht einer skalpierten Bleichhaut
(g.l.), Ritterspiele
(o.) und die Spielmobilkarawane (l.)
TRICKFILM – FILMTRICK
GESCHICHTENERZÄHLER
Auch Walt Disney hat mal klein angefangen … Helden der Fantasie werden
zum Leben erweckt und bestehen
Abenteuer in Unterwasserwelten,
Geisterstädten oder auf fernen Planeten. Kinder ab 9 Jahre können mit
Julia Wandel ihren eigenen Trickfilm
drehen und herausfinden, wie sich
aus einfachem Material gruselige oder
zauberhafte Gestalten und außergewöhnliche Kulissen erschaffen lassen.
» TASK – Schauspielschule für Kinder
& Jugendliche, Schomburgstr. 50,
Tel. 38 61 54 66, Trickfilm-Workshop
mit Julia Wandel, 1.–3. Juli, 11 – 15 Uhr,
110 Euro (mit Ferienpass)
„Abenteuer entstehen im Kopf“ heißt
die Reihe, bei der Autoren ungewöhnliche Geschichten an ungewöhnlichen
Orten lesen. Im Eiskeller unter Lessers
Passage erzählt Christian Berg vom
singenden Monster „Monstantin“, das
Opernloft wird mit Gernot Gricksch
zum „Tal der Buchstabennudeln“. Bei
einer moderierten Doppellesung mit
Isabel Abedi und Katja Brandis gibt es
spannende Erlebnisse auf einer einsamen Insel und in der Meerestiefe – im
Internationalen Maritimen Museum.
» Christian Berg, 2.8., 16 Uhr, Lessers
Passage 4, ab 6 Jahre; Isabel Abedi
und Katja Brandis, 4.8., 18 Uhr, Intern.
Maritimes Museum, ab 13 J.; Gernot
Gricksch, 8.8., 17 Uhr, Opernloft, ab 9 J.
MANEGE FREI!
Glitzern, Funkeln, scheinbar mühelose
Artistik, Spannung und Illusion: Beim
Mitmach-Zirkus Zaretti erobern Kinder als Clown, Kunstreiter oder Akrobaten die Manege. Vormittags werden
Kunststücke mit Profis in der Zirkuswerkstatt eingeübt. Bunt geschminkt
und in funkelnden Kostümen geht es
nachmittags in die Vorstellung. Wer
den großen Auftritt scheut, kann auch
einfach Zirkusluft schnuppern, erfahren, wie der Alltag der Artisten aussieht,
was es heißt, im Wohnwagen zu leben
und für Tiere verantwortlich zu sein.
» Circus Zaretti, 11. – 22.7.: Eppendorfer
Park (UKE), 25.7.–10.8.: Meenkwiese im
Haynspark, Zirkuswerkstätten Mo – Fr
11 – 12.30 Uhr, Vorstellungen So – Fr
14.30 Uhr, Werkstatt und Vorstellung
3 Euro (mit Ferienpass), www.zaretti.de
INDIANERLAGER
Leben wie Winnetou: Das Indianerlager im Wald rund um das Tipi zeigt
die Welt von Apachen und Komantschen. Unter kundiger Führung geht
es auf den Indianerpfad, man bastelt
Traumfänger und einen Tomahawk.
» Landesgartenschau Norderstedt,
18.–31.7., tgl. ab 11 Uhr jede Std., 4 Euro,
www.landesgartenschau-norderstedt.de
ORGELPFEIFEN
Wie spielt man eine Orgel? Rund 4000
Pfeifen hat die Arp-Schnitger-Orgel in
St. Jacobi. Die ist nicht nur besonders
alt (über 300 Jahre), sondern sie klingt
auch besonders schön. An dem ehrwürdigen Instrument gibt es eine Einführung in die klassische Musik und
man erfährt, wie die Orgel gespielt
wird. Danach kann man einem kleinen
Konzert lauschen.
» St. Jacobi, Eingang Steinstraße, 5.7.,
19.7., 9.8., 16.30 Uhr (ca. 75 Min.), 8–12 J.,
2 Euro (Ferienpass), Anmeldung:
[email protected], www.jacobus.de
RASANT AUF ROLLEN
Zack und hast-du-nicht-gesehen ist
der Ball im Tor! Inlinehockey ist eine
der schnellsten Mannschaftssportarten
der Welt. Lizenzierte Trainer führen
Anfänger spielerisch in Laufschule,
Grundlagen wie Passen, Ballführung
und Schusstechniken ein. Fortgeschrittene erfahren etwas über Taktik.
» HSV Inlinehockeyschule, Eisstadion
HH Stellingen, www.hsv-inlinehockey.
de, 30.6. – 10.8., Di u. Do 16 – 18 Uhr,
ab 7 J., kostenlos, Skates, Helm und
Schützer mitbringen, Anmeldung:
[email protected]
STEIN AUF STEIN
Die Magellan-Terrassen werden zum
Planungsbüro und zur Baustelle für
Kinder: Nachwuchs-Architekten und
-Handwerker können unter fachlicher
Anleitung kreativ üben: richtig mauern mit Steinen und echtem Mörtel,
Stadträume aus Knete modellieren,
sich als Elektriker und Klempner bewähren und mit Ytong-Steinen bildhauern. Ein „BauTraum“ wird wahr!
» BauTraum, Magellan-Terrassen,
24.7., 14.8., 13 – 17.30 Uhr
Mann über Board! Der
Neuländer Baggerteich wird zur Wasserstraße (g. r.). Chillen
und flanieren: Feuchtigkeit von innen gibt
es im Beachclub
Hamburg del Mar (r.)
und am Piano Beach
des IndoChine (o.)
REDAKTION: KIRSTEN RICK
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Typisc rg
Hambu
DIE KARAWANE FEIERT!
Durch das Schwarzlichtlabyrinth in die
Drachenhöhle, über den Drachenreiterparcours ins Verwandlungskabinett
und von dort zur Zaubermaschine: In
diesem Sommer reist die SpielmobilKarawane „ins Land der Fantasie“.
Kinder können an den wechselnden
Standorten auf der Hüpfburg toben,
Kindertänze lernen, klettern, basteln,
sich verwandeln, Theater spielen und
vieles mehr. Zum Abschluss gibt es ein
großes Fest, 20 Jahre Hamburger
Spielmobile werden gefeiert!
» Spielmobil-Karawane-Fahrplan,
5. – 10.7., tgl. 14 – 18 Uhr,
Jubiläums-Fest am 10.7., 14 – 18 Uhr,
Musikpavillon in Planten un Blomen,
www.spielmobilkarawane.de
RITTER UND BURGFRÄULEIN
Im Jahr 1420 stürmten Ritter aus
Lübeck und Hamburg die Bergedorfer
Bucht. Fast 600 Jahre später machen
es ihnen die Ferienkinder (6 – 12 Jahre)
nach. Sie ziehen schwere Kettenhemden an, übernehmen Aufgaben von
Mägden und Knechten, probieren aus,
wie man damals Kleidung herstellte
oder ein mittelalterliches Mahl kochte – und testen, ob es wirklich so wild
und aufregend war, ein Ritter zu sein.
» Museum für Bergedorf & die Vierlande,
Bergedorfer Schlossstr. 4, 20. – 22.7.,
9–14 Uhr, 5 Euro pro Tag, Tel. 428 13 10,
www.museumsdienst-hamburg.de
Vom Rasen bis zum
Himmel hoch: Führung
am Millerntorstadion
(l.), die Sternwarte (m.)
und der HighFlyer (o.)
HOCH ÜBER HAMBURG
HINTERM TOR GEHT’S WEITER
Wie fühlt sich der Rasen an? Welchen
Komfort bietet die VIP-Lounge? Und
wie „duftet“ die Spielerkabine? Hinter
die Kulissen des FC St. Pauli und HSV
kann man bei Führungen blicken: durch
das Millernstorstadion (90 Min.) oder
die Imtech-Arena (75 Min.).
» Millerntorstadion, Treffpunkt Clubheim, Tel. 31 78 74 51 • Imtech-Arena,
Treffpunkt: HSV-Museum, Tel. 41551550
KIEZ-EINBLICKE
Lilo Wanders, die Grande Dame der
informativen Verbalerotik, führt über
das sündige Pflaster St. Paulis, zeigt
ihre Lieblingsecken und gibt Döntjes,
nackte Fakten und süßes Seemannsgarn preis … Erinnerungsfotos sind
ausdrücklich erwünscht!
» Tour de Schmidt, z. B. 1./2. u. 15./16.7.,
jeweils 18 u. 21 Uhr, 40 Euro inkl.
Currywurst, Astra-Knolle und Besuch
der Boutique Bizarre (ab 16 J.),
Tel. 31 77 88 99, www.tivoli.de
WASSERKUNST
Ein Aal in der Wasserleitung war keine
Seltenheit, als 1848 die Stadtwasser-
Viel
Action
kunst in Rothenburgsort den Betrieb
aufnahm und Elbwasser noch ungefiltert in die Haushalte gelangte. Das
Filterwerk auf der Elbinsel Kaltehofe
wurde erst 1894 in Betrieb genommen.
Auch eine riesige Badeanstalt befand
sich hier – heute kaum vorstellbar.
Die eigenwillige Insel wird nun als
Ausflugsziel zum Naturschutz- und
Industriedenkmal umgestaltet.
» „Wasserkunstinsel Kaltehofe – von
Skandalen, Wasserwerken und Freizeitvergnügen“, Führung von RBOTours,
z.B. 3. u. 24.7., 16 Uhr, Anmeldung
Tel. 68 99 62 96
STÖRTEBEKERS SCHÄDEL
Zurück aus Diebeshand im Hamburgmuseum ist der Schädel des legendären
Freibeuters Störtebeker. Neben der
Reliquie wird hier die wechselvolle
Geschichte der Stadt von ihren Anfängen um 800 n. Chr. bis heute gezeigt,
mit aufwendigen Installationen wie dem
begehbaren Frachtdampfer und dem
Modell des Salomonischen Tempels.
» Hamburgmuseum, Holstenwall 24,
Di – Sa 10 – 17, So 10 – 18 Uhr,
www.hamburgmuseum.de
HIMMLISCHES VERGNÜGEN
Ein Blick in die Sterne und die Schatztruhe der Hamburger Wissenschaftsgeschichte: Die Sternwarte in Bergedorf ist ein weitgehend unbekanntes
Schmuckstück. Das von 1906 bis 1912
erbaute Observatorium mit seinen
neobarocken Kuppelbauten war einst
eine der größten Sternwarten Europas
und ist heute „Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung“. Im neuen Besucherzentrum mit Café wird die Ausstellung „Mensch+Himmel“ gezeigt.
» Hamburger Sternwarte, August-BebelStr. 196, Ausstellung Sa / So 12 – 18 Uhr,
Führungen Sa 14 u. 16, So 12, 14 u. 16
Uhr, www.sternwarte-hh.de
BEDEUTENDE BAUSTELLE
Alles über Hamburgs bedeutendste
Baustelle: Die Elbphilharmonie-Projektpräsentationen beginnen am InfoPavillon. Erfahrene Baustellenguides
lassen sich gerne Löcher in den Bauch
fragen – und man kann sehen, wo die
Steuergelder geblieben sind.
» Elbphilharmonie-Projektpräsentation für Gruppen bis zu 20 Personen,
210 Euro (pro Gruppe), Tel. 43 28 39 28
Langsam steigt der „HighFlyer“, der
Fesselballon, in die Höhe – bis auf 150
Meter. Dann liegt den bis zu 30 Fahrgästen (mit einem Ballon fliegt man
nicht, man fährt) fast 15 Minuten lang
Hamburg zu Füßen. Sie möchten mit?
Wir verlosen 3 mal 2 Karten für den
HighFlyer. Schicken Sie eine E-Mail
mit Betreff „HighFlyer“ und Ihrer Adresse an: [email protected]
(Einsendeschluss: 3. Juli – der Rechtsweg ist ausgeschlossen).
» HighFlyer, Deichtorstr. 1 – 2, Tel.
30 08 69 69, www.highflyer-hamburg.de
ZELTEN IN DEN DÜNEN
SPIEL’S NOCH EINMAL, SAM
Abenteuer für Outdoor-Freunde: Das
Elbecamp ist einer der charmantesten
Campingplätze, die man sich wünschen kann. Man schlägt sein Zelt zwischen Bäumen im Sand auf, nah am
Falkensteiner Ufer, wo man den Tag
und den Abend am Strand verbringt,
höchstens unterbrochen von einer
Mahlzeit beim Imbiss, der sogar vegetarische Currywurst anbietet. Das
Ganze wirkt wie ein Kindheitstraum
aus den 70er-Jahren, auf Super-8-Film
festgehalten. Dafür sind die Duschwagen aus dem Jahr 2011 …
» Campingplatz Elbecamp,
Falkensteiner Ufer 101, Tel. 81 29 49,
www.elbecamp.de
Beachclub trifft Piano-Bar: Im PianoBeach des IndoChine an der Elbe liegt
gediegene Club-Atmosphäre in der
lauen Abendluft, davor plätschert die
Elbe, darüber funkeln die Sterne.
» PianoBeach, IndoChine, Neumühlen
11, Mo – Fr ab 15 Uhr, Sa / So ab 12 Uhr,
www.indochine.de
KNÖCHELTIEF IM SCHLICK
Zu Fuß durch eine einzigartige Naturlandschaft, Begegnungen mit Krabben
und Schlickwürmern: Von CuxhavenDuhnen geht es durch das Watt bis
nach Neuwerk, Hamburgs NordseeInsel. Ein erfahrener Wattführer ist
dabei und erläutert die Gefahren und
Besonderheiten des Wattenmeers.
Tipp: Zum Schutz der Füße alte Turnschuhe mit Socken anziehen. Nach
einem mehrstündigen Aufenthalt
auf Neuwerk geht es mit dem Schiff
zurück nach Cuxhaven.
» Wattwanderung nach Neuwerk,
z. B. Sa, 2.7., 7 Uhr, Treffpunkt: Duhner
Strand Straße 35 (Rettungsstation)
in Duhnen, 27 Euro, buchen auf
www.globetrotter-umwelthauptstadt.de
ELBSPRUNG
Hamburg ist Umwelthaupstadt 2011 –
und es tut sich was! Die ElbsprungTour startet im NachhaltigkeitsPavillon in der HafenCity: In einem Rundgang werden zertifizierte Gebäude und
Aspekte zukunftsfähiger Innenstadtentwicklung vorgestellt. Mit einer Barkasse geht es dann über die Elbe zum
schwimmenden IBA Dock.
» Elbsprung, jeden 2. und 4. Sa bis September, 14.15 – 17.15 Uhr, Treffpunkt:
NachhaltigkeitsPavillon, Osakaallee 9,
8 Euro, www.iba-hamburg.org
FLUCH DER KANÄLE
Hamburg ist von Kanälen durchzogen – und diese werden im August von
Flusspiraten unsicher gemacht. Bei
dem Erlebnis-Projekt „Fluch der Kanäle – Die Flusspiraten“ konstruieren
Kinder (8 – 12 Jahre) Wasserfahrzeuge,
die sie selber bauen, bemalen und ausstatten. Zwischendurch wagt man sich
gemeinsam mit Käpt’n Heinecke auf
die Kanäle, um Seeluft zu schnuppern.
Beim Barmbeker Hofsommerfest werden die Wasserfahrzeuge in einem
festlichen Akt getauft. Dann geht die
Reise los, unterhalten werden alle Mitreisenden mit Piratengeschichten, erzählt vom Theater Jugend Hamburg.
» „Fluch der Kanäle – Flusspiraten“,
Erlebnis-Projekt für Kinder von 8 – 12
Jahren, 2. – 5.8. und 6.8. (Barmbeker
Hoffest), Zinnschmelze, 20 Euro (mit
Ferienpass), Anmeldung: Tel. 299 20 21,
www.zinnschmelze.de
ten, von 400 Menschen bewohnten
Elbinsel mitten zwischen Hamburg
und Cuxhaven kennt man keine Hektik. Man liegt auf einer Wiese, lauscht
dem Fasan oder sieht den Storch kreisen. Man sitzt am weiten Naturstrand,
beim alten Leuchtturm, und lässt die
Containerschiffe vorbeiziehen. Wenn
es spät wird, wartet die Ferienwohnung oder das Zelt auf dem Campingplatz. Und ehe man es sich versieht,
sind die Ferien schon wieder vorbei.
» Camping „Am Leuchtturm“,
Leuchtturmweg 5 a, 21706 DrochtersenKrautsand, Tel. 04143 / 5522,
www.camping-krautsand.de
PLANSCHEN MIT WEITBLICK
Die Anreise ist eine kleine Kreuzfahrt:
Mit der Hadag-Fähre geht es von den
Landungsbrücken nach Finkenwerder.
Fünf Fahrradminuten vom Anleger
entfernt liegt das Kombibad Finkenwerder. Große Liegewiese, 50-MeterBecken, 3-Meter-Sprungturm, Kinderplanschbecken – alles, was ein Bad
braucht. Und von der Rutsche hat man
den besten Blick auf Hamburg, den
man sich wünschen kann.
» Kombibad Finkenwerder, Finksweg 82,
Tel. 18 88 90, Freibadöffnungszeiten:
Mo – Do 10 – 20, Fr 8.30 – 20, Sa / So
10 – 18 Uhr, www.baederland.de
REIF FÜR DIE INSEL
NASSER SPORT
Auf Krautsand scheint die Zeit stehen
geblieben zu sein. Auf der rund 16 Kilometer langen und 3 Kilometer brei-
Achtung, Suchtgefahr: Wer einmal
Wasserski gefahren ist, will es immer
wieder – sobald der erste Muskelkater
überstanden ist. Und was es da für
Möglichkeiten gibt: Paarski, Monoski,
Sprungski und Wakeboards verlocken
zu den verschiedensten Fahrmanövern. Der Wasserski-Lift in Harburg
funktioniert nach dem SchleppliftPrinzip: Bei Geschwindigkeiten von
25 – 60 km/h können alle 10 Sekunden
Sportler an das ständig umlaufende
Stahlseil angekuppelt und gleichzeitig
gezogen werden. Wer gucken möchte,
welche Tricks die Toprider drauf
haben, kommt zur Deutschen Meisterschaft Cablewakeboard vom 7. – 10.7.
» Wasserski Hamburg, Am Neuländer
Baggerdeich 3, Mo – Fr ab 12 Uhr,
Sa / So ab 10 Uhr bis Sonnenuntergang,
www.wasserski-hamburg.de
STADTSTRÄNDE
„Strand ist überall, wenn man sich
wirklich liebt“, singt Bernd Begemann.
Sieh an, er hat Recht: Jedes Jahr zur
Sommerzeit kippen die Beachclubs
ihren Sand aus, stellen Palmen und
Schirmchen auf und es ist Strand –
auf dem Parkdeck an den Landungsbrücken, an der Hafenstraße, im
Harburger Binnenhafen, an der MaxBrauer-Allee … Die Liebe kommt in den
Sommernächten dann ganz von allein.
» Strand Pauli, Hafenstr. 89, www.
strandpauli.de • Central Park, MaxBrauer-Allee 277, www.centralparkhamburg.net • Veritas Beach, Harburg,
Binnenhafen, www.hornbachers.net •
Hamburg del Mar, Parkdeck Landungsbrücken, www.hamburg-del-mar.de
Ganz
gratis
Bei
Regen
p
Auf dem MS Dockville Kunstcamp
treffen sich vier Wochen lang Künstler,
die hier leben, arbeiten, interagieren.
Beim „Work of Progress“ kann man
dabei sein, es gibt Performances, Workshops und Musik. Beim Festival rocken
hier Mitte August Huah!, die Goldenen
Zitronen, Andreas Dorau u. a. m.
» MS Dockville Kunstcamp, 21.7. – 7.8.,
Festival 12. – 14.8., Reiherstieg Hauptdeich/Alte Schleuse, www.msdockville.de
BATMAN UNTERWEGS
„Paddeln und Fledermäuse erleben“
heißt die naturkundliche Abendtour.
Nach einer kurzen Einweisung in die
Paddeltechnik geht es auf Kanäle und
die Alster. Dort werden mit Bat-Detektoren Fledermäuse ausgemacht, beobachtet und von Ornithologen erklärt.
» Paddeln und Fledermäuse erleben,
z. B. am 8.7., 20.30 Uhr, 18 Euro, Treffpunkt Bootsabteilung der GlobetrotterFiliale Wiesendamm 1, Anmeldung:
www.globetrotter-umwelthauptstadt.de
IN DEN WIPFELN
In atemberaubender Höhe über eine
Wackelbrücke und schwankende Seile
balancieren, über Hindernisse klettern, in ein Spinnennetz springen oder
mit einer 70 Meter langen Seilbahn
durch den Wald fliegen: Der Kletterwald Hamburg bietet Action in den
Baumwipfeln. Es gibt sechs Parcours
von 2 bis 8 Meter Höhe, die man –
angegurtet an einem speziellen Sicherungssystem – meistern kann.
» Kletterwald Hamburg, Meiendorfer
Weg 122 – 128, U-Bahn Volksdorf,
www.kletterwald-hamburg.com
SCHOPPENWEISE
EINLOCHEN LIGHT
WINTERWUNDERLAND
Zum Swing die Beine fliegen lassen:
Beim Swingtanz Sommer auf der Promenade am Magdeburger Hafen gibt
es einen kostenlosen Schnupperkurs.
» Swingtanz Sommer, 26.6., 31.7., 28.8.,
15 – 17.30 Uhr, Schnupperkurs 15 Uhr,
Magdeburger Hafen / Osakaallee
Der Ball soll mit möglichst wenigen
Schlägen in die 18 Löcher auf dem
großen, grünen Gelände: Das hat
SwinGolf, die rustikale Golf-Variante,
mit dem großen Bruder gemein. Ansonsten ist vieles anders. SwinGolf
kann jeder sofort spielen, ohne Platzreife oder Clubkarte. Der Ball ist größer, die Löcher auch, und der Universalschläger erinnert an eine Pflugschar.
» SwinGolf Hamburg, Gauerter Hauptdeich 105, Mi – Fr ab 14, Sa / So ab
10 Uhr, 10 Euro (Familie 25 Euro),
www.swingolf-hamburg.de
Skiurlaub im Sommer: Das geht in der
Lüneburger Heide. Im Snow Dome
Bispingen kann man in der 300 Meter
langen und bis zu 100 Meter breiten
Halle 365 Tage im Jahr die Piste herunter wedeln, snowboarden und rodeln. Mutige üben sich im Eisklettern.
Wem das zu cool ist, der surft auf der
„Nord Welle“, der größten stehenden
Welle Europas, vor dem Snow Dome.
» Snow Dome, Horstfeldweg 9,
29646 Bispingen, Tel. 05194 / 431 10,
www.snow-dome.de
DURCHHALTEN!
TORTENSCHLACHT?
RASENDE RADLER
Schwimmen in der Alster, Radfahren
entlang der Elbchaussee, Laufen durch
die City: Die Streckenführung des
Dextro Energy Triathlons legt den
Schwerpunkt auf die Innenstadt, bis
zum rasanten Finale auf dem Rathausmarkt. Neben 130 Profi-Athleten starten beim weltgrößten Triathlon knapp
9200 Jedermann-Teilnehmer.
» Dextro Energy Triathlon, 16. / 17. Juli,
www.hamburg-triathlon.org
Erst Bewegung, dann süße Belohnung.
Bei der „Tour de Tarte“ am Schaalsee
bieten drei Cafés mindestens eine
Sportart an, bei der man sich austoben
kann, bevor das Kaffeegedeck serviert
wird. Wasserfahrräder, Kanus, Fußbälle
und Tischtennisschläger liegen bereit!
» Tour de Tarte, Tel. 04542 / 85 68 60,
z. B. Zur Kutscherscheune, Lindenallee
15, 23883 Groß Zecher, www.hlms.de/
de/tour-de-tarte
Wenn bei den Vattenfall Cyclassics bis
zu 22 000 Radler durch Hamburg flitzen, ruht nicht nur der restliche Verkehr, es stehen auch Hunderttausende
am Rand und jubeln. Das Messe- und
Rahmenprogramm bietet Action und
Unterhaltung mit Gewinnspielen und
Infotainment auf der Show-Bühne.
» Vattenfall Cyclassics, 18. – 21.8.,
Jedermannrennen, 21.8., Start 7.45 Uhr,
Events: Fr 14–20, Sa 9–20, So 9–18 Uhr
LINDY HOP
Riesiger Spaß, eine winzige Stadt und große Tiere:
der Schlagermove (o.), das Wildgehege Klövensteen
(m.) und das Stadtmodell von Hamburg (r.)
Tausche Fischmarkt gegen Weindorf:
Zum 26. Mal ist das Stuttgarter Weindorf auf dem Rathausmarkt zu Gast,
im Gegenzug erfreut der Fischmarkt
die Stuttgarter. Im Weindorf hat jeder
Wirt seine Laube, dort werden edle
Tropfen ausgeschenkt – insgesamt
über 100 verschiedene badische und
württembergische Weine –, dazu gibt
es Spätzle, Maultaschen, Buabaspitzle.
» 26. Stuttgarter Weindorf, 21.7. – 6.8.,
tgl. 11 – 24 Uhr, Rathausmarkt
THEATER-FESTIVAL
Tanz- und Theaterstars, Konzerte,
Vorträge und Kunstinstallationen: Das
Internationale Sommerfestival auf
Kampnagel ist eine kulturelle Wundertüte. Vom 11. bis zum 28. August wird
das Kampnagel-Areal zum FestivalZentrum mit Biergarten, auf der Tanzplattform im Festival-Wäldchen kann
freitags und sonntags geschwoft werden. Headliner des Musikprogramms
sind The Street, Samy Deluxe und
Anna Calvi. Erstmalig in Hamburg ist
die weltbekannte Compagnie des britischen Choreografen Akram Khan.
» Internationales Sommerfestival
auf Kampnagel, 11. – 28.8.,
www.kampnagel.de
SPIEL OHNE GRENZEN
Toben bis zum Umfallen: Bei der „Langen Nacht für Kurze“ im „rabatzz!“,
Hamburgs größtem Indoor-Spielplatz,
können die Lütten atemberaubende
Spiele machen, bis ihnen fast die Augen zufallen. Dann werden spannende
Geschichten vorgelesen – und man
übernachtet, ohne Eltern. Die holen
ihren Nachwuchs nach dem Frühstück
morgens wieder ab. Und was sie dann
so ganz ohne Kinder in der Zwischenzeit machen, bleibt ihnen überlassen …
» „rabatzz!“, Kieler Str. 571,
Tel. 54 70 96 90, „Lange Nacht für
Kurze“, z. B. am 9.7., 13.8., ab 19 Uhr,
29,95 Euro pro Kind, www.rabatzz.de
KUNSTAUSFLUG
Dieter Meier war professioneller Pokerspieler, Uhren-Designer, Bio-Landwirt in Argentinien und vor allem die
eine Hälfte von Yello, dem in den 80erJahren gegründeten Musikprojekt, das
heute neben Kraftwerk zu den einflussreichsten Elektro-Pop-Acts zählt.
Weniger bekannt sind seine Arbeiten
als Performance- und Konzeptkünstler, die nun mit der Werkschau „Dieter
Meier: Works 1969 – 2011 and the Yello
FOTOS: XXXXXXXXXXXXXXXX
MITGESTALTEN
Wetter-Fest: das Stuttgarter Weindorf
(o.), das Sommer-Festival auf Kampnagel
(m.) und der Wiener Kochsalon (r.)
Years“ in der Sammlung Falckenberg
in Harburg ausgestellt werden.
» 24.6. – 11.9., Sammlung Falckenberg,
Phoenix-Hallen, Wilstorfer Str. 71, der
Besuch nur im Rahmen von Führungen:
Mi / Do 18, Fr 17, Sa / So 11 u. 15 Uhr,
Anmeldung Tel. 32 50 67 62,
www.sammlung-falckenberg.de
BIER HER, BIER HER!
Wie wird das Lieblingsgetränk der
Deutschen eigentlich hergestellt?
Bei einer Besichtigung der HolstenBrauerei mit umfangreichen Rundgängen durch die Produktionsstätten
bekommt man einen spannenden
Einblick in die moderne Braukunst.
Das macht durstig und hungrig, deshalb werden ein frisch gezapftes Pils
(auf Wunsch auch alkoholfreie Getränke) und frisch gebackenes Treberbrot
aus brauereieigenem Treber gereicht.
» Holsten-Brauerei AG, Holstenstr. 224,
Besichtigung Mo – Fr 9, 11.15 u. 13.30
Uhr, ca. 2 Std., 5 Euro, Buchung: Tel.
30 99 36 98, www.holsten-pilsener.de
VIELE KÖCHE …
… haben zusammen mehr Spaß. „Das
Wichtigste am Kochen ist der Tisch, an
dem gemeinsam gegessen wird“, sagt
Christian Wrenkh, Gastgeber im Wie-
ner Kochsalon. Bei seinen offenen
„Einfach kochen gehen“-Abenden vermittelt er seinen Gästen die Freude am
gelungenen Kochen und das Vergnügen, Menschen beim gemeinsamen
Essen kennenzulernen.
» „Einfach kochen gehen“, z. B. am 15.7.,
5.8., 30.8., 19 Uhr, Wiener Kochsalon,
Max-Brauer-Allee 251, 48 Euro (inkl.
Speisen, Wein & Getränke, Rezepte),
www.wiener-kochsalon.com
SOMMERGASTSPIELE
Musik liegt in der Luft: Im Sommer,
der traditionell spielfreien Zeit der
Theater, ziehen auch in die großen
Häuser Musicals ein. In der Staatsoper
gastiert wieder „Evita“, der Klassiker
von Andrew Lloyd Webber und Tim
Rice mit Musical-Stars vom Londoner
West End. Im Schauspielhaus tanzt
man den „Time Warp“ bei der transsylvanisch-galaktischen „Rocky Horror
Show“ und im Thalia wirbelt Lizt
Alfonso, die Königin des kubanischen
Tanztheaters, mit ihrem Ensemble in
der atemberaubenden Show „Amigas“
über die Bühne.
» Evita, 9. – 21.8., Staatsoper. Rocky
Horror Show, 26.7. – 21.8., Schauspielhaus. Amigas – Lizt Alfonso dance
cuba, 28.7. – 13.8., Thalia Theater
FOTOS: PICTURE-ALLIANCE (6), C. BUHCK/ K. PFEIFER, NILS FISCHER, JULIA WAGNER, ISTOCKPHOTO, PR (8). ALLE ANGABEN STAND 22. JUNI 2011
Hart, aber herzlich:
Dockville-Festival
(g. l.), die Vattenfall Cyclassics
(o.) und SwinGolf
für Wald- und
Wiesenspieler (l.)
WILDGEHEGE KLÖVENSTEEN
EIN BETT IM KORNFELD …
... bleibt am ersten Juli-Wochenende
frei, denn Jürgen Drews feiert beim
Schlagermove. Mit Schlaghosen, Plateauschuhen, Perücken und reichlich
Sonnen- und Prilblumen zieht die
Schlager-Karawane durch St. Pauli,
das Festival der Liebe zu begehen.
» Schlagermove, 1. / 2. Juli, „Warm Up“Party am 1.7. ab 19.30 Uhr, Heiligengeistfeld, Umzug am 2.7. ab 15 Uhr, Start:
Heiligengeistfeld, www.schlagermove.de
REGENBOGENFLAGGE ZEIGEN!
„Trau Dich! Zeig Dich! Out ist in“– unter diesem Motto steht 2011 der Christopher Street Day. Auf dem Straßenfest,
der Flaniermeile am Jungfernstieg,
wird informiert, geflirtet und gefeiert.
Höhepunkt ist die Parade am 6. August,
bei der Lesben, Schwule und andere
oft quietschbunt und ebenso vergnügt
für ihre Rechte auf die Straße gehen.
» CSD Straßenfest, 5. – 7.8., Fr 15 – 24,
Sa 11–24, So 11–22 Uhr, Parade am 6.8.,
Start: 12 Uhr, Lange Reihe, Ecke Schmilinskystr., www.csd-hamburg.com
ÜBERSICHTLICH
Hamburg, die wachsende Stadt, im
Miniaturformat: Das 111 Quadratmeter
große Stadtmodell füllt einen eigenen,
von außen leicht zu übersehenden
Saal. 40 Jahre ist das Modell aus Lindenholz alt, es zeigt im Maßstab 1 : 500
den Bereich zwischen Oevelgönne und
Rothenburgsort, zwischen Harvestehude und Elbe. Es wird ständig aktualisiert, geplante oder im Bau befindliche Gebäude sind holzfarben, fertige
weiß – so behält man gut den Überblick.
» Stadtmodell Hamburg,
Wexstraße 7, Tel. 42 84 02 194,
Di – Fr 10 – 17, Sa / So 13 – 17 Uhr
DER STILLE ZOO
Antje, das berühmte Walross, ist hier
ausgestellt, ebenso wie ein Pottwalskelett, Braunbären, Erdferkel, Vögel und
Huftiere aus aller Welt. Das Zoologische Museum der Universität zeigt auf
2000 m2 beeindruckend lebensnahe
Tierpräparate und ist eine der bedeutendsten zoologisch-wissenschaftlichen Sammlungen Deutschlands.
» Zoologisches Museum Hamburg,
Martin-Luther-King-Platz 3, Tel.
428 38 22 76, Di – So 10 – 17 Uhr
FREILUFTKINO
Kein Zaun drumherum, kein Eintritt:
Die ausgesuchten Kino-Knüller beim
Freiluftkino auf dem Rathausmarkt
gibt es gratis. Es laufen z. B. „Slumdog
Millionär“, „Männer, die auf Ziegen
starren“ oder der Poker-Klassiker
„Cincinatti Kid“, jeweils begleitet von
einem Vorfilm. Investieren sollte man
nur in eine Sitzunterlage und Getränke.
» Freiluftkino auf dem Rathausmarkt,
30.6. – 10.7., Programm:
www.freiluftkino-hamburg.de
TANGOFIEBER
Der argentinische Tango, geboren im
Hafenviertel La Boca von Buenos
Aires, kommt in die HafenCity: Auf der
Elbpromenade am Strandkai drehen
sich Tangotänzer zu Live-Musik in
der Sonne, es gibt Vorführungen und
kostenlose Tango-Schnupperkurse.
» Elbpromenade am Unilever-Haus / Strandkai, 26.6., 24.7. und 28.8.,
17 – 20 Uhr, www.hafencity.com
Warum können Eulen nicht schielen?
Welches Tier trägt einen „Sattel“?
Frettchen, Damwild, Mufflons, Uhus
und Wildschweine leben im Wildgehege Klövensteen. Noch spannender
wird der Besuch, wenn man sich zuvor
im Internet ein Faltblatt mit Quiz und
Tipps herunterlädt. Und Tierfutter
gibt es am Kiosk „Kleine Waldschänke“.
» Kiosk „Kleine Waldschänke“,
Sandmoorweg 149, Hamburg-Rissen,
www.forst-hamburg.de/wildgehege.htm
LITERATUR OPEN-AIR
Anlegen und Anlesen: Nachwuchstalente und etablierte Autoren stellen
ihre Texte aus der Anthologie „Hamburger Ziegel“ auf der Lesebühne an
den Magellan-Terrassen vor, flankiert
von Live-Musik. Bei Regen weicht man
ins Kesselhaus bzw. Cruise Center aus.
» Magellan-Terrassen, 3.7. u. 21.8., 18 Uhr
KNETEN & FORMEN
Die Töpferstube in den Wallanlagen lädt
Kinder ab 4 Jahren ein, unter fachlicher Anleitung aus Ton Tiere, Pflanzen,
Schälchen und Fantasiefiguren zu formen und anzumalen. Die Kunstwerke
werden gebrannt und können zwei
Tage später abgeholt werden.
» Töpferstube, Große Wallanlagen,
bis 26.8., Mo – Fr 14.30 – 18.30 Uhr
V
IV
› THEMA DER WOCHE
Sonnabend/Sonntag, 25./26. Juni 2011
UnserSommer!
Mit
Kinder
n
Sonne
Sand
Strand
Und zu Hause ist es doch am schönsten. Direkt vor der eigenenTür
kann die Abenteuer-Reise beginnen. Mit diesen 50 FERIEN-TIPPS
wird Hamburg zum besten Urlaubsort, den man sich wünschen kann
Ferien in Hamburg:
Elb-Indianer aus
Sicht einer skalpierten Bleichhaut
(g.l.), Ritterspiele
(o.) und die Spielmobilkarawane (l.)
TRICKFILM – FILMTRICK
GESCHICHTENERZÄHLER
Auch Walt Disney hat mal klein angefangen … Helden der Fantasie werden
zum Leben erweckt und bestehen
Abenteuer in Unterwasserwelten,
Geisterstädten oder auf fernen Planeten. Kinder ab 9 Jahre können mit
Julia Wandel ihren eigenen Trickfilm
drehen und herausfinden, wie sich
aus einfachem Material gruselige oder
zauberhafte Gestalten und außergewöhnliche Kulissen erschaffen lassen.
» TASK – Schauspielschule für Kinder
& Jugendliche, Schomburgstr. 50,
Tel. 38 61 54 66, Trickfilm-Workshop
mit Julia Wandel, 1.–3. Juli, 11 – 15 Uhr,
110 Euro (mit Ferienpass)
„Abenteuer entstehen im Kopf“ heißt
die Reihe, bei der Autoren ungewöhnliche Geschichten an ungewöhnlichen
Orten lesen. Im Eiskeller unter Lessers
Passage erzählt Christian Berg vom
singenden Monster „Monstantin“, das
Opernloft wird mit Gernot Gricksch
zum „Tal der Buchstabennudeln“. Bei
einer moderierten Doppellesung mit
Isabel Abedi und Katja Brandis gibt es
spannende Erlebnisse auf einer einsamen Insel und in der Meerestiefe – im
Internationalen Maritimen Museum.
» Christian Berg, 2.8., 16 Uhr, Lessers
Passage 4, ab 6 Jahre; Isabel Abedi
und Katja Brandis, 4.8., 18 Uhr, Intern.
Maritimes Museum, ab 13 J.; Gernot
Gricksch, 8.8., 17 Uhr, Opernloft, ab 9 J.
MANEGE FREI!
Glitzern, Funkeln, scheinbar mühelose
Artistik, Spannung und Illusion: Beim
Mitmach-Zirkus Zaretti erobern Kinder als Clown, Kunstreiter oder Akrobaten die Manege. Vormittags werden
Kunststücke mit Profis in der Zirkuswerkstatt eingeübt. Bunt geschminkt
und in funkelnden Kostümen geht es
nachmittags in die Vorstellung. Wer
den großen Auftritt scheut, kann auch
einfach Zirkusluft schnuppern, erfahren, wie der Alltag der Artisten aussieht,
was es heißt, im Wohnwagen zu leben
und für Tiere verantwortlich zu sein.
» Circus Zaretti, 11. – 22.7.: Eppendorfer
Park (UKE), 25.7.–10.8.: Meenkwiese im
Haynspark, Zirkuswerkstätten Mo – Fr
11 – 12.30 Uhr, Vorstellungen So – Fr
14.30 Uhr, Werkstatt und Vorstellung
3 Euro (mit Ferienpass), www.zaretti.de
INDIANERLAGER
Leben wie Winnetou: Das Indianerlager im Wald rund um das Tipi zeigt
die Welt von Apachen und Komantschen. Unter kundiger Führung geht
es auf den Indianerpfad, man bastelt
Traumfänger und einen Tomahawk.
» Landesgartenschau Norderstedt,
18.–31.7., tgl. ab 11 Uhr jede Std., 4 Euro,
www.landesgartenschau-norderstedt.de
ORGELPFEIFEN
Wie spielt man eine Orgel? Rund 4000
Pfeifen hat die Arp-Schnitger-Orgel in
St. Jacobi. Die ist nicht nur besonders
alt (über 300 Jahre), sondern sie klingt
auch besonders schön. An dem ehrwürdigen Instrument gibt es eine Einführung in die klassische Musik und
man erfährt, wie die Orgel gespielt
wird. Danach kann man einem kleinen
Konzert lauschen.
» St. Jacobi, Eingang Steinstraße, 5.7.,
19.7., 9.8., 16.30 Uhr (ca. 75 Min.), 8–12 J.,
2 Euro (Ferienpass), Anmeldung:
[email protected], www.jacobus.de
RASANT AUF ROLLEN
Zack und hast-du-nicht-gesehen ist
der Ball im Tor! Inlinehockey ist eine
der schnellsten Mannschaftssportarten
der Welt. Lizenzierte Trainer führen
Anfänger spielerisch in Laufschule,
Grundlagen wie Passen, Ballführung
und Schusstechniken ein. Fortgeschrittene erfahren etwas über Taktik.
» HSV Inlinehockeyschule, Eisstadion
HH Stellingen, www.hsv-inlinehockey.
de, 30.6. – 10.8., Di u. Do 16 – 18 Uhr,
ab 7 J., kostenlos, Skates, Helm und
Schützer mitbringen, Anmeldung:
[email protected]
STEIN AUF STEIN
Die Magellan-Terrassen werden zum
Planungsbüro und zur Baustelle für
Kinder: Nachwuchs-Architekten und
-Handwerker können unter fachlicher
Anleitung kreativ üben: richtig mauern mit Steinen und echtem Mörtel,
Stadträume aus Knete modellieren,
sich als Elektriker und Klempner bewähren und mit Ytong-Steinen bildhauern. Ein „BauTraum“ wird wahr!
» BauTraum, Magellan-Terrassen,
24.7., 14.8., 13 – 17.30 Uhr
Mann über Board! Der
Neuländer Baggerteich wird zur Wasserstraße (g. r.). Chillen
und flanieren: Feuchtigkeit von innen gibt
es im Beachclub
Hamburg del Mar (r.)
und am Piano Beach
des IndoChine (o.)
REDAKTION: KIRSTEN RICK
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Typisc rg
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DIE KARAWANE FEIERT!
Durch das Schwarzlichtlabyrinth in die
Drachenhöhle, über den Drachenreiterparcours ins Verwandlungskabinett
und von dort zur Zaubermaschine: In
diesem Sommer reist die SpielmobilKarawane „ins Land der Fantasie“.
Kinder können an den wechselnden
Standorten auf der Hüpfburg toben,
Kindertänze lernen, klettern, basteln,
sich verwandeln, Theater spielen und
vieles mehr. Zum Abschluss gibt es ein
großes Fest, 20 Jahre Hamburger
Spielmobile werden gefeiert!
» Spielmobil-Karawane-Fahrplan,
5. – 10.7., tgl. 14 – 18 Uhr,
Jubiläums-Fest am 10.7., 14 – 18 Uhr,
Musikpavillon in Planten un Blomen,
www.spielmobilkarawane.de
RITTER UND BURGFRÄULEIN
Im Jahr 1420 stürmten Ritter aus
Lübeck und Hamburg die Bergedorfer
Bucht. Fast 600 Jahre später machen
es ihnen die Ferienkinder (6 – 12 Jahre)
nach. Sie ziehen schwere Kettenhemden an, übernehmen Aufgaben von
Mägden und Knechten, probieren aus,
wie man damals Kleidung herstellte
oder ein mittelalterliches Mahl kochte – und testen, ob es wirklich so wild
und aufregend war, ein Ritter zu sein.
» Museum für Bergedorf & die Vierlande,
Bergedorfer Schlossstr. 4, 20. – 22.7.,
9–14 Uhr, 5 Euro pro Tag, Tel. 428 13 10,
www.museumsdienst-hamburg.de
Vom Rasen bis zum
Himmel hoch: Führung
am Millerntorstadion
(l.), die Sternwarte (m.)
und der HighFlyer (o.)
HOCH ÜBER HAMBURG
HINTERM TOR GEHT’S WEITER
Wie fühlt sich der Rasen an? Welchen
Komfort bietet die VIP-Lounge? Und
wie „duftet“ die Spielerkabine? Hinter
die Kulissen des FC St. Pauli und HSV
kann man bei Führungen blicken: durch
das Millernstorstadion (90 Min.) oder
die Imtech-Arena (75 Min.).
» Millerntorstadion, Treffpunkt Clubheim, Tel. 31 78 74 51 • Imtech-Arena,
Treffpunkt: HSV-Museum, Tel. 41551550
KIEZ-EINBLICKE
Lilo Wanders, die Grande Dame der
informativen Verbalerotik, führt über
das sündige Pflaster St. Paulis, zeigt
ihre Lieblingsecken und gibt Döntjes,
nackte Fakten und süßes Seemannsgarn preis … Erinnerungsfotos sind
ausdrücklich erwünscht!
» Tour de Schmidt, z. B. 1./2. u. 15./16.7.,
jeweils 18 u. 21 Uhr, 40 Euro inkl.
Currywurst, Astra-Knolle und Besuch
der Boutique Bizarre (ab 16 J.),
Tel. 31 77 88 99, www.tivoli.de
WASSERKUNST
Ein Aal in der Wasserleitung war keine
Seltenheit, als 1848 die Stadtwasser-
Viel
Action
kunst in Rothenburgsort den Betrieb
aufnahm und Elbwasser noch ungefiltert in die Haushalte gelangte. Das
Filterwerk auf der Elbinsel Kaltehofe
wurde erst 1894 in Betrieb genommen.
Auch eine riesige Badeanstalt befand
sich hier – heute kaum vorstellbar.
Die eigenwillige Insel wird nun als
Ausflugsziel zum Naturschutz- und
Industriedenkmal umgestaltet.
» „Wasserkunstinsel Kaltehofe – von
Skandalen, Wasserwerken und Freizeitvergnügen“, Führung von RBOTours,
z.B. 3. u. 24.7., 16 Uhr, Anmeldung
Tel. 68 99 62 96
STÖRTEBEKERS SCHÄDEL
Zurück aus Diebeshand im Hamburgmuseum ist der Schädel des legendären
Freibeuters Störtebeker. Neben der
Reliquie wird hier die wechselvolle
Geschichte der Stadt von ihren Anfängen um 800 n. Chr. bis heute gezeigt,
mit aufwendigen Installationen wie dem
begehbaren Frachtdampfer und dem
Modell des Salomonischen Tempels.
» Hamburgmuseum, Holstenwall 24,
Di – Sa 10 – 17, So 10 – 18 Uhr,
www.hamburgmuseum.de
HIMMLISCHES VERGNÜGEN
Ein Blick in die Sterne und die Schatztruhe der Hamburger Wissenschaftsgeschichte: Die Sternwarte in Bergedorf ist ein weitgehend unbekanntes
Schmuckstück. Das von 1906 bis 1912
erbaute Observatorium mit seinen
neobarocken Kuppelbauten war einst
eine der größten Sternwarten Europas
und ist heute „Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung“. Im neuen Besucherzentrum mit Café wird die Ausstellung „Mensch+Himmel“ gezeigt.
» Hamburger Sternwarte, August-BebelStr. 196, Ausstellung Sa / So 12 – 18 Uhr,
Führungen Sa 14 u. 16, So 12, 14 u. 16
Uhr, www.sternwarte-hh.de
BEDEUTENDE BAUSTELLE
Alles über Hamburgs bedeutendste
Baustelle: Die Elbphilharmonie-Projektpräsentationen beginnen am InfoPavillon. Erfahrene Baustellenguides
lassen sich gerne Löcher in den Bauch
fragen – und man kann sehen, wo die
Steuergelder geblieben sind.
» Elbphilharmonie-Projektpräsentation für Gruppen bis zu 20 Personen,
210 Euro (pro Gruppe), Tel. 43 28 39 28
Langsam steigt der „HighFlyer“, der
Fesselballon, in die Höhe – bis auf 150
Meter. Dann liegt den bis zu 30 Fahrgästen (mit einem Ballon fliegt man
nicht, man fährt) fast 15 Minuten lang
Hamburg zu Füßen. Sie möchten mit?
Wir verlosen 3 mal 2 Karten für den
HighFlyer. Schicken Sie eine E-Mail
mit Betreff „HighFlyer“ und Ihrer Adresse an: [email protected]
(Einsendeschluss: 3. Juli – der Rechtsweg ist ausgeschlossen).
» HighFlyer, Deichtorstr. 1 – 2, Tel.
30 08 69 69, www.highflyer-hamburg.de
ZELTEN IN DEN DÜNEN
SPIEL’S NOCH EINMAL, SAM
Abenteuer für Outdoor-Freunde: Das
Elbecamp ist einer der charmantesten
Campingplätze, die man sich wünschen kann. Man schlägt sein Zelt zwischen Bäumen im Sand auf, nah am
Falkensteiner Ufer, wo man den Tag
und den Abend am Strand verbringt,
höchstens unterbrochen von einer
Mahlzeit beim Imbiss, der sogar vegetarische Currywurst anbietet. Das
Ganze wirkt wie ein Kindheitstraum
aus den 70er-Jahren, auf Super-8-Film
festgehalten. Dafür sind die Duschwagen aus dem Jahr 2011 …
» Campingplatz Elbecamp,
Falkensteiner Ufer 101, Tel. 81 29 49,
www.elbecamp.de
Beachclub trifft Piano-Bar: Im PianoBeach des IndoChine an der Elbe liegt
gediegene Club-Atmosphäre in der
lauen Abendluft, davor plätschert die
Elbe, darüber funkeln die Sterne.
» PianoBeach, IndoChine, Neumühlen
11, Mo – Fr ab 15 Uhr, Sa / So ab 12 Uhr,
www.indochine.de
KNÖCHELTIEF IM SCHLICK
Zu Fuß durch eine einzigartige Naturlandschaft, Begegnungen mit Krabben
und Schlickwürmern: Von CuxhavenDuhnen geht es durch das Watt bis
nach Neuwerk, Hamburgs NordseeInsel. Ein erfahrener Wattführer ist
dabei und erläutert die Gefahren und
Besonderheiten des Wattenmeers.
Tipp: Zum Schutz der Füße alte Turnschuhe mit Socken anziehen. Nach
einem mehrstündigen Aufenthalt
auf Neuwerk geht es mit dem Schiff
zurück nach Cuxhaven.
» Wattwanderung nach Neuwerk,
z. B. Sa, 2.7., 7 Uhr, Treffpunkt: Duhner
Strand Straße 35 (Rettungsstation)
in Duhnen, 27 Euro, buchen auf
www.globetrotter-umwelthauptstadt.de
ELBSPRUNG
Hamburg ist Umwelthaupstadt 2011 –
und es tut sich was! Die ElbsprungTour startet im NachhaltigkeitsPavillon in der HafenCity: In einem Rundgang werden zertifizierte Gebäude und
Aspekte zukunftsfähiger Innenstadtentwicklung vorgestellt. Mit einer Barkasse geht es dann über die Elbe zum
schwimmenden IBA Dock.
» Elbsprung, jeden 2. und 4. Sa bis September, 14.15 – 17.15 Uhr, Treffpunkt:
NachhaltigkeitsPavillon, Osakaallee 9,
8 Euro, www.iba-hamburg.org
FLUCH DER KANÄLE
Hamburg ist von Kanälen durchzogen – und diese werden im August von
Flusspiraten unsicher gemacht. Bei
dem Erlebnis-Projekt „Fluch der Kanäle – Die Flusspiraten“ konstruieren
Kinder (8 – 12 Jahre) Wasserfahrzeuge,
die sie selber bauen, bemalen und ausstatten. Zwischendurch wagt man sich
gemeinsam mit Käpt’n Heinecke auf
die Kanäle, um Seeluft zu schnuppern.
Beim Barmbeker Hofsommerfest werden die Wasserfahrzeuge in einem
festlichen Akt getauft. Dann geht die
Reise los, unterhalten werden alle Mitreisenden mit Piratengeschichten, erzählt vom Theater Jugend Hamburg.
» „Fluch der Kanäle – Flusspiraten“,
Erlebnis-Projekt für Kinder von 8 – 12
Jahren, 2. – 5.8. und 6.8. (Barmbeker
Hoffest), Zinnschmelze, 20 Euro (mit
Ferienpass), Anmeldung: Tel. 299 20 21,
www.zinnschmelze.de
ten, von 400 Menschen bewohnten
Elbinsel mitten zwischen Hamburg
und Cuxhaven kennt man keine Hektik. Man liegt auf einer Wiese, lauscht
dem Fasan oder sieht den Storch kreisen. Man sitzt am weiten Naturstrand,
beim alten Leuchtturm, und lässt die
Containerschiffe vorbeiziehen. Wenn
es spät wird, wartet die Ferienwohnung oder das Zelt auf dem Campingplatz. Und ehe man es sich versieht,
sind die Ferien schon wieder vorbei.
» Camping „Am Leuchtturm“,
Leuchtturmweg 5 a, 21706 DrochtersenKrautsand, Tel. 04143 / 5522,
www.camping-krautsand.de
PLANSCHEN MIT WEITBLICK
Die Anreise ist eine kleine Kreuzfahrt:
Mit der Hadag-Fähre geht es von den
Landungsbrücken nach Finkenwerder.
Fünf Fahrradminuten vom Anleger
entfernt liegt das Kombibad Finkenwerder. Große Liegewiese, 50-MeterBecken, 3-Meter-Sprungturm, Kinderplanschbecken – alles, was ein Bad
braucht. Und von der Rutsche hat man
den besten Blick auf Hamburg, den
man sich wünschen kann.
» Kombibad Finkenwerder, Finksweg 82,
Tel. 18 88 90, Freibadöffnungszeiten:
Mo – Do 10 – 20, Fr 8.30 – 20, Sa / So
10 – 18 Uhr, www.baederland.de
REIF FÜR DIE INSEL
NASSER SPORT
Auf Krautsand scheint die Zeit stehen
geblieben zu sein. Auf der rund 16 Kilometer langen und 3 Kilometer brei-
Achtung, Suchtgefahr: Wer einmal
Wasserski gefahren ist, will es immer
wieder – sobald der erste Muskelkater
überstanden ist. Und was es da für
Möglichkeiten gibt: Paarski, Monoski,
Sprungski und Wakeboards verlocken
zu den verschiedensten Fahrmanövern. Der Wasserski-Lift in Harburg
funktioniert nach dem SchleppliftPrinzip: Bei Geschwindigkeiten von
25 – 60 km/h können alle 10 Sekunden
Sportler an das ständig umlaufende
Stahlseil angekuppelt und gleichzeitig
gezogen werden. Wer gucken möchte,
welche Tricks die Toprider drauf
haben, kommt zur Deutschen Meisterschaft Cablewakeboard vom 7. – 10.7.
» Wasserski Hamburg, Am Neuländer
Baggerdeich 3, Mo – Fr ab 12 Uhr,
Sa / So ab 10 Uhr bis Sonnenuntergang,
www.wasserski-hamburg.de
STADTSTRÄNDE
„Strand ist überall, wenn man sich
wirklich liebt“, singt Bernd Begemann.
Sieh an, er hat Recht: Jedes Jahr zur
Sommerzeit kippen die Beachclubs
ihren Sand aus, stellen Palmen und
Schirmchen auf und es ist Strand –
auf dem Parkdeck an den Landungsbrücken, an der Hafenstraße, im
Harburger Binnenhafen, an der MaxBrauer-Allee … Die Liebe kommt in den
Sommernächten dann ganz von allein.
» Strand Pauli, Hafenstr. 89, www.
strandpauli.de • Central Park, MaxBrauer-Allee 277, www.centralparkhamburg.net • Veritas Beach, Harburg,
Binnenhafen, www.hornbachers.net •
Hamburg del Mar, Parkdeck Landungsbrücken, www.hamburg-del-mar.de
Ganz
gratis
Bei
Regen
p
Auf dem MS Dockville Kunstcamp
treffen sich vier Wochen lang Künstler,
die hier leben, arbeiten, interagieren.
Beim „Work of Progress“ kann man
dabei sein, es gibt Performances, Workshops und Musik. Beim Festival rocken
hier Mitte August Huah!, die Goldenen
Zitronen, Andreas Dorau u. a. m.
» MS Dockville Kunstcamp, 21.7. – 7.8.,
Festival 12. – 14.8., Reiherstieg Hauptdeich/Alte Schleuse, www.msdockville.de
BATMAN UNTERWEGS
„Paddeln und Fledermäuse erleben“
heißt die naturkundliche Abendtour.
Nach einer kurzen Einweisung in die
Paddeltechnik geht es auf Kanäle und
die Alster. Dort werden mit Bat-Detektoren Fledermäuse ausgemacht, beobachtet und von Ornithologen erklärt.
» Paddeln und Fledermäuse erleben,
z. B. am 8.7., 20.30 Uhr, 18 Euro, Treffpunkt Bootsabteilung der GlobetrotterFiliale Wiesendamm 1, Anmeldung:
www.globetrotter-umwelthauptstadt.de
IN DEN WIPFELN
In atemberaubender Höhe über eine
Wackelbrücke und schwankende Seile
balancieren, über Hindernisse klettern, in ein Spinnennetz springen oder
mit einer 70 Meter langen Seilbahn
durch den Wald fliegen: Der Kletterwald Hamburg bietet Action in den
Baumwipfeln. Es gibt sechs Parcours
von 2 bis 8 Meter Höhe, die man –
angegurtet an einem speziellen Sicherungssystem – meistern kann.
» Kletterwald Hamburg, Meiendorfer
Weg 122 – 128, U-Bahn Volksdorf,
www.kletterwald-hamburg.com
SCHOPPENWEISE
EINLOCHEN LIGHT
WINTERWUNDERLAND
Zum Swing die Beine fliegen lassen:
Beim Swingtanz Sommer auf der Promenade am Magdeburger Hafen gibt
es einen kostenlosen Schnupperkurs.
» Swingtanz Sommer, 26.6., 31.7., 28.8.,
15 – 17.30 Uhr, Schnupperkurs 15 Uhr,
Magdeburger Hafen / Osakaallee
Der Ball soll mit möglichst wenigen
Schlägen in die 18 Löcher auf dem
großen, grünen Gelände: Das hat
SwinGolf, die rustikale Golf-Variante,
mit dem großen Bruder gemein. Ansonsten ist vieles anders. SwinGolf
kann jeder sofort spielen, ohne Platzreife oder Clubkarte. Der Ball ist größer, die Löcher auch, und der Universalschläger erinnert an eine Pflugschar.
» SwinGolf Hamburg, Gauerter Hauptdeich 105, Mi – Fr ab 14, Sa / So ab
10 Uhr, 10 Euro (Familie 25 Euro),
www.swingolf-hamburg.de
Skiurlaub im Sommer: Das geht in der
Lüneburger Heide. Im Snow Dome
Bispingen kann man in der 300 Meter
langen und bis zu 100 Meter breiten
Halle 365 Tage im Jahr die Piste herunter wedeln, snowboarden und rodeln. Mutige üben sich im Eisklettern.
Wem das zu cool ist, der surft auf der
„Nord Welle“, der größten stehenden
Welle Europas, vor dem Snow Dome.
» Snow Dome, Horstfeldweg 9,
29646 Bispingen, Tel. 05194 / 431 10,
www.snow-dome.de
DURCHHALTEN!
TORTENSCHLACHT?
RASENDE RADLER
Schwimmen in der Alster, Radfahren
entlang der Elbchaussee, Laufen durch
die City: Die Streckenführung des
Dextro Energy Triathlons legt den
Schwerpunkt auf die Innenstadt, bis
zum rasanten Finale auf dem Rathausmarkt. Neben 130 Profi-Athleten starten beim weltgrößten Triathlon knapp
9200 Jedermann-Teilnehmer.
» Dextro Energy Triathlon, 16. / 17. Juli,
www.hamburg-triathlon.org
Erst Bewegung, dann süße Belohnung.
Bei der „Tour de Tarte“ am Schaalsee
bieten drei Cafés mindestens eine
Sportart an, bei der man sich austoben
kann, bevor das Kaffeegedeck serviert
wird. Wasserfahrräder, Kanus, Fußbälle
und Tischtennisschläger liegen bereit!
» Tour de Tarte, Tel. 04542 / 85 68 60,
z. B. Zur Kutscherscheune, Lindenallee
15, 23883 Groß Zecher, www.hlms.de/
de/tour-de-tarte
Wenn bei den Vattenfall Cyclassics bis
zu 22 000 Radler durch Hamburg flitzen, ruht nicht nur der restliche Verkehr, es stehen auch Hunderttausende
am Rand und jubeln. Das Messe- und
Rahmenprogramm bietet Action und
Unterhaltung mit Gewinnspielen und
Infotainment auf der Show-Bühne.
» Vattenfall Cyclassics, 18. – 21.8.,
Jedermannrennen, 21.8., Start 7.45 Uhr,
Events: Fr 14–20, Sa 9–20, So 9–18 Uhr
LINDY HOP
Riesiger Spaß, eine winzige Stadt und große Tiere:
der Schlagermove (o.), das Wildgehege Klövensteen
(m.) und das Stadtmodell von Hamburg (r.)
Tausche Fischmarkt gegen Weindorf:
Zum 26. Mal ist das Stuttgarter Weindorf auf dem Rathausmarkt zu Gast,
im Gegenzug erfreut der Fischmarkt
die Stuttgarter. Im Weindorf hat jeder
Wirt seine Laube, dort werden edle
Tropfen ausgeschenkt – insgesamt
über 100 verschiedene badische und
württembergische Weine –, dazu gibt
es Spätzle, Maultaschen, Buabaspitzle.
» 26. Stuttgarter Weindorf, 21.7. – 6.8.,
tgl. 11 – 24 Uhr, Rathausmarkt
THEATER-FESTIVAL
Tanz- und Theaterstars, Konzerte,
Vorträge und Kunstinstallationen: Das
Internationale Sommerfestival auf
Kampnagel ist eine kulturelle Wundertüte. Vom 11. bis zum 28. August wird
das Kampnagel-Areal zum FestivalZentrum mit Biergarten, auf der Tanzplattform im Festival-Wäldchen kann
freitags und sonntags geschwoft werden. Headliner des Musikprogramms
sind The Street, Samy Deluxe und
Anna Calvi. Erstmalig in Hamburg ist
die weltbekannte Compagnie des britischen Choreografen Akram Khan.
» Internationales Sommerfestival
auf Kampnagel, 11. – 28.8.,
www.kampnagel.de
SPIEL OHNE GRENZEN
Toben bis zum Umfallen: Bei der „Langen Nacht für Kurze“ im „rabatzz!“,
Hamburgs größtem Indoor-Spielplatz,
können die Lütten atemberaubende
Spiele machen, bis ihnen fast die Augen zufallen. Dann werden spannende
Geschichten vorgelesen – und man
übernachtet, ohne Eltern. Die holen
ihren Nachwuchs nach dem Frühstück
morgens wieder ab. Und was sie dann
so ganz ohne Kinder in der Zwischenzeit machen, bleibt ihnen überlassen …
» „rabatzz!“, Kieler Str. 571,
Tel. 54 70 96 90, „Lange Nacht für
Kurze“, z. B. am 9.7., 13.8., ab 19 Uhr,
29,95 Euro pro Kind, www.rabatzz.de
KUNSTAUSFLUG
Dieter Meier war professioneller Pokerspieler, Uhren-Designer, Bio-Landwirt in Argentinien und vor allem die
eine Hälfte von Yello, dem in den 80erJahren gegründeten Musikprojekt, das
heute neben Kraftwerk zu den einflussreichsten Elektro-Pop-Acts zählt.
Weniger bekannt sind seine Arbeiten
als Performance- und Konzeptkünstler, die nun mit der Werkschau „Dieter
Meier: Works 1969 – 2011 and the Yello
FOTOS: XXXXXXXXXXXXXXXX
MITGESTALTEN
Wetter-Fest: das Stuttgarter Weindorf
(o.), das Sommer-Festival auf Kampnagel
(m.) und der Wiener Kochsalon (r.)
Years“ in der Sammlung Falckenberg
in Harburg ausgestellt werden.
» 24.6. – 11.9., Sammlung Falckenberg,
Phoenix-Hallen, Wilstorfer Str. 71, der
Besuch nur im Rahmen von Führungen:
Mi / Do 18, Fr 17, Sa / So 11 u. 15 Uhr,
Anmeldung Tel. 32 50 67 62,
www.sammlung-falckenberg.de
BIER HER, BIER HER!
Wie wird das Lieblingsgetränk der
Deutschen eigentlich hergestellt?
Bei einer Besichtigung der HolstenBrauerei mit umfangreichen Rundgängen durch die Produktionsstätten
bekommt man einen spannenden
Einblick in die moderne Braukunst.
Das macht durstig und hungrig, deshalb werden ein frisch gezapftes Pils
(auf Wunsch auch alkoholfreie Getränke) und frisch gebackenes Treberbrot
aus brauereieigenem Treber gereicht.
» Holsten-Brauerei AG, Holstenstr. 224,
Besichtigung Mo – Fr 9, 11.15 u. 13.30
Uhr, ca. 2 Std., 5 Euro, Buchung: Tel.
30 99 36 98, www.holsten-pilsener.de
VIELE KÖCHE …
… haben zusammen mehr Spaß. „Das
Wichtigste am Kochen ist der Tisch, an
dem gemeinsam gegessen wird“, sagt
Christian Wrenkh, Gastgeber im Wie-
ner Kochsalon. Bei seinen offenen
„Einfach kochen gehen“-Abenden vermittelt er seinen Gästen die Freude am
gelungenen Kochen und das Vergnügen, Menschen beim gemeinsamen
Essen kennenzulernen.
» „Einfach kochen gehen“, z. B. am 15.7.,
5.8., 30.8., 19 Uhr, Wiener Kochsalon,
Max-Brauer-Allee 251, 48 Euro (inkl.
Speisen, Wein & Getränke, Rezepte),
www.wiener-kochsalon.com
SOMMERGASTSPIELE
Musik liegt in der Luft: Im Sommer,
der traditionell spielfreien Zeit der
Theater, ziehen auch in die großen
Häuser Musicals ein. In der Staatsoper
gastiert wieder „Evita“, der Klassiker
von Andrew Lloyd Webber und Tim
Rice mit Musical-Stars vom Londoner
West End. Im Schauspielhaus tanzt
man den „Time Warp“ bei der transsylvanisch-galaktischen „Rocky Horror
Show“ und im Thalia wirbelt Lizt
Alfonso, die Königin des kubanischen
Tanztheaters, mit ihrem Ensemble in
der atemberaubenden Show „Amigas“
über die Bühne.
» Evita, 9. – 21.8., Staatsoper. Rocky
Horror Show, 26.7. – 21.8., Schauspielhaus. Amigas – Lizt Alfonso dance
cuba, 28.7. – 13.8., Thalia Theater
FOTOS: PICTURE-ALLIANCE (6), C. BUHCK/ K. PFEIFER, NILS FISCHER, JULIA WAGNER, ISTOCKPHOTO, PR (8). ALLE ANGABEN STAND 22. JUNI 2011
Hart, aber herzlich:
Dockville-Festival
(g. l.), die Vattenfall Cyclassics
(o.) und SwinGolf
für Wald- und
Wiesenspieler (l.)
WILDGEHEGE KLÖVENSTEEN
EIN BETT IM KORNFELD …
... bleibt am ersten Juli-Wochenende
frei, denn Jürgen Drews feiert beim
Schlagermove. Mit Schlaghosen, Plateauschuhen, Perücken und reichlich
Sonnen- und Prilblumen zieht die
Schlager-Karawane durch St. Pauli,
das Festival der Liebe zu begehen.
» Schlagermove, 1. / 2. Juli, „Warm Up“Party am 1.7. ab 19.30 Uhr, Heiligengeistfeld, Umzug am 2.7. ab 15 Uhr, Start:
Heiligengeistfeld, www.schlagermove.de
REGENBOGENFLAGGE ZEIGEN!
„Trau Dich! Zeig Dich! Out ist in“– unter diesem Motto steht 2011 der Christopher Street Day. Auf dem Straßenfest,
der Flaniermeile am Jungfernstieg,
wird informiert, geflirtet und gefeiert.
Höhepunkt ist die Parade am 6. August,
bei der Lesben, Schwule und andere
oft quietschbunt und ebenso vergnügt
für ihre Rechte auf die Straße gehen.
» CSD Straßenfest, 5. – 7.8., Fr 15 – 24,
Sa 11–24, So 11–22 Uhr, Parade am 6.8.,
Start: 12 Uhr, Lange Reihe, Ecke Schmilinskystr., www.csd-hamburg.com
ÜBERSICHTLICH
Hamburg, die wachsende Stadt, im
Miniaturformat: Das 111 Quadratmeter
große Stadtmodell füllt einen eigenen,
von außen leicht zu übersehenden
Saal. 40 Jahre ist das Modell aus Lindenholz alt, es zeigt im Maßstab 1 : 500
den Bereich zwischen Oevelgönne und
Rothenburgsort, zwischen Harvestehude und Elbe. Es wird ständig aktualisiert, geplante oder im Bau befindliche Gebäude sind holzfarben, fertige
weiß – so behält man gut den Überblick.
» Stadtmodell Hamburg,
Wexstraße 7, Tel. 42 84 02 194,
Di – Fr 10 – 17, Sa / So 13 – 17 Uhr
DER STILLE ZOO
Antje, das berühmte Walross, ist hier
ausgestellt, ebenso wie ein Pottwalskelett, Braunbären, Erdferkel, Vögel und
Huftiere aus aller Welt. Das Zoologische Museum der Universität zeigt auf
2000 m2 beeindruckend lebensnahe
Tierpräparate und ist eine der bedeutendsten zoologisch-wissenschaftlichen Sammlungen Deutschlands.
» Zoologisches Museum Hamburg,
Martin-Luther-King-Platz 3, Tel.
428 38 22 76, Di – So 10 – 17 Uhr
FREILUFTKINO
Kein Zaun drumherum, kein Eintritt:
Die ausgesuchten Kino-Knüller beim
Freiluftkino auf dem Rathausmarkt
gibt es gratis. Es laufen z. B. „Slumdog
Millionär“, „Männer, die auf Ziegen
starren“ oder der Poker-Klassiker
„Cincinatti Kid“, jeweils begleitet von
einem Vorfilm. Investieren sollte man
nur in eine Sitzunterlage und Getränke.
» Freiluftkino auf dem Rathausmarkt,
30.6. – 10.7., Programm:
www.freiluftkino-hamburg.de
TANGOFIEBER
Der argentinische Tango, geboren im
Hafenviertel La Boca von Buenos
Aires, kommt in die HafenCity: Auf der
Elbpromenade am Strandkai drehen
sich Tangotänzer zu Live-Musik in
der Sonne, es gibt Vorführungen und
kostenlose Tango-Schnupperkurse.
» Elbpromenade am Unilever-Haus / Strandkai, 26.6., 24.7. und 28.8.,
17 – 20 Uhr, www.hafencity.com
Warum können Eulen nicht schielen?
Welches Tier trägt einen „Sattel“?
Frettchen, Damwild, Mufflons, Uhus
und Wildschweine leben im Wildgehege Klövensteen. Noch spannender
wird der Besuch, wenn man sich zuvor
im Internet ein Faltblatt mit Quiz und
Tipps herunterlädt. Und Tierfutter
gibt es am Kiosk „Kleine Waldschänke“.
» Kiosk „Kleine Waldschänke“,
Sandmoorweg 149, Hamburg-Rissen,
www.forst-hamburg.de/wildgehege.htm
LITERATUR OPEN-AIR
Anlegen und Anlesen: Nachwuchstalente und etablierte Autoren stellen
ihre Texte aus der Anthologie „Hamburger Ziegel“ auf der Lesebühne an
den Magellan-Terrassen vor, flankiert
von Live-Musik. Bei Regen weicht man
ins Kesselhaus bzw. Cruise Center aus.
» Magellan-Terrassen, 3.7. u. 21.8., 18 Uhr
KNETEN & FORMEN
Die Töpferstube in den Wallanlagen lädt
Kinder ab 4 Jahren ein, unter fachlicher Anleitung aus Ton Tiere, Pflanzen,
Schälchen und Fantasiefiguren zu formen und anzumalen. Die Kunstwerke
werden gebrannt und können zwei
Tage später abgeholt werden.
» Töpferstube, Große Wallanlagen,
bis 26.8., Mo – Fr 14.30 – 18.30 Uhr
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› BROT & SPIELE
Sonnabend/Sonntag, 25./26. Juni 2011
Samurai-Sudoku
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Alte Schule
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Kurz-Biografie
Stephan Randel (r.), 44
und Gastronom in siebter
Generation, und sein
Küchenchef Peter Heine,
57, wirken beinahe wie ein
altes Ehepaar. Als der jetzige
Inhaber ein zweijähriger
Büxenschieter war, begann
Heine hier eine Lehre. Als
Jungkoch war er für ein paar
Monate weg, aber es zog
ihn schnell zurück nach
Poppenbüttel. Seit 1988
leitet er die Küche – und
ist bodenständig wie sein
Chef. Ihr Credo: Alle Speisen
sind aus frischen Zutaten
handgemacht.
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einen Block mit dem ZentralSudoku teilt! Dabei gelten für
jedes der 5 Sudoku-Diagramme
die klassischen Spielregeln: Alle
Diagramme sind mit den Zahlen
1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf
jede Zahl in jeder Zeile und jeder
Spalte sowie in jedem 3 × 3 Feld nur einmal vorkommen.
Lösung: siehe unten …
FOTO: GRAFIKANSTALT
Irgendwo in Hamburg. Nur wo?
Selbstreflexionen, Spiegelungen, Lichtspiele: Der
von Dan Graham für das „Hamburg Projekt 1989“
geschaffene Pavillon ist eine Wahrnehmungsmaschine. Der 1942 geborene US-Künstler, ein
Autodidakt, konzentrierte sich ab 1978 zunehmend auf architektonische Projekte – dabei stets
im Fokus das Spannungsverhältnis von öffentlich
und privat. Reflexionen und Durchblicke sind
typisch für seine rasch international berühmt gewordenen Pavillons aus Glas und Stahlrahmen, so
auch für das begehbare Kunstwerk am Alsterufer.
Für scharfe Denker
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» Restaurant Randel, Poppenbüttler Landstr. 1, Küche Di–So
12–21.30 Uhr, Tel. 602 47 66, www.restaurant-randel.de
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So–Mi 12–1, Do 12–4, Fr/Sa 12–6 Uhr
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» LUCKY BAMBOO, Reeperbahn 25,
» UNZERTRENNLICH, Eppendorfer
Weg 270, Tel. 47 19 39 33,
tgl. ab 10 Uhr (Küche bis 23 Uhr),
www.unzertrennlich-eppendorf.de
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Die saftigen Mandelclafoutis und die
gekräuterte Poulardenbrust gibt es nur
abends. Also bestellen Gäste morgens
Nürnberger Würstchen, Pancakes, Obst
oder Käse. Der wöchentlich wechselnde
Mittagstisch wird bis spätnachmittags
serviert – dann könnte man zu Flammkuchen übergehen oder auf der Terrasse
mit einem Cosmopolitan anstoßen.
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Zwischen Neidclub und Keese duftet
es jetzt nach gerösteter Ente. Für ein
romantisches Tête-à-tête eignen sich
die hohen Tische, die sich Partyvolk und
Anwohner teilen, nicht. Wohl aber dazu,
zwischen Clubbesuch und Kiezbummel
dank der Schärfe der Garnelen-Zitronengrassuppe oder des Thai Currys wieder
wach zu werden. Tipp: Nach einer Empfehlung fragen – noch steht nicht alles
auf der Karte.
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Unzertrennlich
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Lucky Bamboo
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CAFÉ/RESTAURANT
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RESTAURANT
Senkrecht
1 Das kommt der Sklaverei sehr nahe. 2 Dieser
libysche Emir wurde 1969 entthront. 3 Sie kann
sich in der Aller spiegeln. 4 Ein norddeutscher
Klaus. 5 Abstand, der Börsianern bei Betrachtung
einer Seekarte auffällt. 6 Eine englische Liebe im
Flanelloverall. 7 Wenn man sie setzt, fängt sie
von selbst an zu laufen. 8 Alias „Brummi“. 9 Im
Wortverdrehen weisen die Pole den Weg in diese
Stadt. 10 Amtsdeutsch für grob fahrlässige
Vortäuschung von Arbeitseifer. 11 Dieser Sachverhalt würde bei Sängerinnen Sopran bedeuten.
12 Rechenproblem eines persönlichen Fürwortes.
13 Auch an ihr erkennt man Flickwerk. 14 An der
Lorelei fließt er vorbei. 15 Flachs, der wenig taugt.
24 Dieser Leopard wirkt winterlich. 25 Vornämlich war die Karlstadt ab 1915 Partnerin von Karl
Valentin. 27 Drängt sich immer vor am Haus.
29 Was ist denn das? Des Papstes amtlicher
Erlass. 30 Er entdeckte Tibet. 32 Leoncavallo
hauchte dieser Figur in „Der Bajazzo“ Leben ein.
33 Aus Rätseln kennt man ihn genau, den Ort
bei Oberammergau. 35 Im Faradaykäfig ist diese
Stadt zu finden. 36 Ist so das System, kommen
wir schnell auf den Grünen Punkt. 37 „Siehe da!“
auf Latein - was fällt Ihnen dazu ein? 38 Sandwichgans auf Hawaii. 39 Dieser Kurzen hat
W. Busch Frömmigkeit beschieden. 41 Was so
geboten wird, gilt als verkäuflich.
Auflösungen:
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1 Kartoffeln schälen, waschen, vierteln. In wenig Salzwasser weich kochen. Wasser abgießen, Kartoffeln
sehr gut ausdämpfen lassen und sofort durch eine
Kartoffelpresse in den noch heißen Topf drücken.
2 Während die Kartoffeln kochen, Milch, Schlagsahne
und 50 g Butter 2 bis 3 Minuten einkochen lassen.
Mit Salz und einer Prise Muskat würzen. Die Kalbsleber bei schwacher Hitze langsam in Butter braten,
erst nach dem Braten salzen und pfeffern.
3 Zwiebeln in Streifen schneiden, mehlieren und in
wenig Olivenöl bräunen. Äpfel entkernen, schälen,
in Spalten schneiden und, kurz bevor die Zwiebeln
fertig sind, in derselben Pfanne anschwitzen.
4 Die eingekochte Milch nach und nach unter das
Püree rühren. Immer erst Flüssigkeit nachgießen,
wenn die vorherige völlig aufgenommen ist. Der
fertige Kartoffelbrei darf nicht mehr kochen.
5 Die Zwiebel-Apfel-Mischung auf dem Püree anhäufeln. 3 Esslöffel Bratenfond über die Leber geben.
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Muskat
Salz
Pfeffer
2 rote Zwiebeln
Mehl
2 Äpfel („Pink Lady“)
Bratenfond
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Für 4 Personen:
4 Scheiben (ca. 1 cm dick)
helle Kalbsleber à 200 g
800 g mehlige Kartoffeln
100 g Butter
Olivenöl
150 ml Sahne
150 ml Milch
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Kalbsleber auf Berliner Art
Waagerecht
1 Wo die Kleine sich quer legt, denkt kein Musiker
an unreine Haut. 13 Der Kurze repräsentiert Nordrhein-Westfalen. 16 Wer ihretwegen ins Wasser
geht, hat Schmuck im Sinn. 17 Seemänner wissen, dass das Nock ihr Ende ist. 18 Sie speist
die Saale. 19 Bekanntmachung, die dem Lateiner
einen Vogel zeigt. 20 Leopard in schwarzer Ausführung. 21 Vornämlich der Däumling, der Holgersson hieß. 22 Wenn etwas übrig bleibt, dann
sie. 23 Was wir für angebracht halten. 24 Das
Innenleben von Gisela. 26 Oberer Teil eines Tetraeders. 28 Macht den Flusslauf zum Hürdenrennen. 31 Erscheint dies vor halten, gibt es eine
Unterbrechung. 34 Mit ihr gelingen Gravuren.
40 Ist in England da, wo der Daumen rechts ist.
42 Den Fährmann macht sie überflüssig – den
Zahnarzt nicht. 43 Seine Tagebücher erschienen
unter dem Titel „Journal“. 44 Kunstflieger, der
im Sudetengebirge erhalten blieb. 45 In Kürze
präsentiert sich hier das Internationale Arbeitsamt. 46 Macht die Engländerin ihrem Mann,
wenn er sie ärgert. 47 Treffpunkt für Boxer.
48 Futter für Bildwerfer. 49 Autoverzierung
kennzeichnend für Stendaler. 50 Fehlt dem Sport
noch zum Aktivenstatus. 51 Ein Wasservogel
ohne Schwanz. 52 Kurzbefund, wenn man nichts
fand. 53 Hubbles Forschungsstätte.
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REZEPT VON PETER HEINE
Essen und ausgehen
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Irgendwo in
Hamburg:
„Double Triangular Pavillon“,
Fährhausstraße
(im Park an
der Alster)
E
in Besuch des „Randel“ in Poppenbüttel ist
nicht nur eine papillenschmeichelnde Begegnung mit kulinarischen Klassikern, sondern
auch eine Reise in die Vergangenheit – in meinem Fall
zurück in die späten 60er-Jahre, als meine Oma mich
hier zu meiner ersten Königinpastete mit Ragout fin
überredete. Sie aß Weinbergschnecken.
Gut 40 Jahre später hat sich scheinbar kaum etwas
verändert in der großen Villa aus dem Jahre 1901. Das
Oberlicht im Großen Speisesaal mit seiner kleinen
Bühne am Kopfende spendet angenehmes Licht. Die
Tischdecken sind aus schwerem Stoff und die unifarben gepolsterten, eleganten Hochlehner äußerst
bequem. Das gilt auch fürs Terrassenmobiliar, wobei
draußen allein schon der 30 000 Quadratmeter große
Park Kurzurlaubsgefühle weckt.
Heute haben sich in zwei Nebenräumen Gesellschaften eingefunden. Diese Zusammenkünfte haben
Tradition im Randel (was wahrscheinlich am hausgebackenen Kuchen liegt). Seit einigen Jahren veranstaltet das Randel aber auch rund acht bis zehn
Mal im Jahr eine ziemlich einzigartige „Ü 30“-Party.
Die Zeit ist hier also doch nicht ganz stehen geblieben, vor allem kulinarisch nicht. Die Schneckenpfännchen von damals fungieren nur noch als Wandschmuck. „Schnecken isst ja heute auch kaum einer
mehr“, sagen Stephan Randel und sein langjähriger
Küchenchef Peter Heine wie aus einem Mund. „Doch
wir verstehen uns als generationenübergreifendes
Restaurant“, fügt der Inhaber hinzu, dessen Familie
bäuerlichen Ursprungs schon seit über 300 Jahren
auf diesem Poppenbütteler Filetgrundstück werkelt
(seit 1840 auch gastronomisch). „Das heißt, dass wir
unser klassisches Speisenangebot immer ganz behutsam modernisieren können.“ Im Klartext: Anstatt
gelbgrünem Apfelmus werden heute knackig gedünstete Apfelspalten zur Kalbsleber „Berliner Art“ gereicht. „Das sieht ja auch viel besser aus“, meint Chefkoch Heine, bevor er in sein Reich zurückkehrt.
Klar, schörkellos und bis hin zu den Kroketten in
Handarbeit aus frischen Produkten kreiert, erreichen
die Speisen ihren Bestimmungsort. Die beliebtesten
Gerichte sind die Kalbsleber „Berliner Art“ (18,50 Euro), das Roastbeef mit Bratkartoffeln (15,50 Euro)
und das Lammfilet in Dijon-Senfsauce (21,50 Euro);
Damen entscheiden sich häufig für Jakobsmuscheln
und Scampi an Blattsalaten mit Himbeervinaigrette
(18,50 Euro). Am meisten wundert es übrigens den
Chef, der nebenan in der 200 Jahre alten Scheune
auch das „Del“ betreibt, warum das Randel bei nicht
wenigen den Ruf eines hochpreisigen Lokals genießt.
Das kann nur an der Qualität liegen, denn tatsächlich
zahlt es sich verhältnismäßig schmerzfrei.
Jeden Monat wechselt die Menükarte, wobei es
sich lohnt, auf saisonale Angebote zu achten. Auf der
Weinkarte mit zumeist deutschen und französischen
Gewächsen finden Ahnungslose wie auch Etikettentrinker sich mühelos zurecht. Bleiben Fragen offen,
erhält man vom Service kompetente Empfehlung. Hier
kennt man noch den Unterschied zwischen Grauem
Burgunder und Sauvignon – alte Schule eben.
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Das „Randel“ in Poppenbüttel: ein Hort für Nostalgiker und Liebhaber der feinen, klassischen Hamburger Küche
TEXT: ALEXANDER SCHULLER • FOTOS: THOMAS LEIDIG
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Lösungsweg:
Beim Samurai-Sudoku sind vier
Eck-Sudokus so um ein ZentralSudoku angeordnet, dass jedes
der vier Eck-Sudokus sich je
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LOKAL-TERMIN
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Gediegen: à la
carte geht es im
Kaminzimmer zu,
Gesellschaften
kommen wegen
des Kuchens
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IMPRESSUM
Chefredaktion: Claus Strunz (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Anika Riegert (verantwortlich)
Art Direction: Julia Wagner
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Vera Altrock, Thomas
Andre, Albrecht Barke, Simone Buchholz, Verena
Fischer-Zernin, Oliver vom Hofe, Caspar Hohrenk,
Hanna Kastendieck, Thomas Leidig, Karin Lübbe,
Julia Marten, Peter Maus, Norman Raap, Kirsten
Rick, Alexander Schuller, Josephine Warfelmann
Konzeption & Realisation:
mar10 media GmbH
Geschäftsführer: Nikolas Marten
Anzeigen (verantwortlich): Dirk Seidel,
Tel. 040/34 72 25 56
Verlag & Druck: Axel Springer AG,
Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg
Ausgezeichnet mit fünf „European
Newspaper Awards 2010“
VII
Sonnabend / Sonntag, 25. / 26. Juni 2011
› GESTERN & HEUTE
Freie Bahn: 80 Wannenbäder der I. und
II. Klasse gab es im Kaifu-Bad, als es
1912 eröffnete (o., undatiertes Foto)
Blaue Grotte: Das heutige Kaifu-Bad,
in das jährlich 220 000 Gäste strömen,
mit dem beheizten Außenbecken (r.)
Alsterwasser: Wo am Schwanenwik
heute die Griller lagern, war vor 100
Jahren ein Naturbad (großes Foto)
FOTO: BILDARCHIV-HAMBURG.DE
159 JAHRE VOLKSBÄDER
baden
geht
Die Bürgerschaft genehmigte 1852 die erste Wasch- und
Badeeinrichtung. HANNA KASTENDIECK erzählt, wie aus
der vergnüglichen Reinigung ein reines Vergnügen wurde
E
s ist das wöchentliche Highlight.
Ein kleines Stück Luxus, den sich
der Hamburger Franz Otto Hintze
jeden Sonnabend im Eimsbüttler
Kaifu-Bad gönnt. Er gerät ins
Schwärmen, wenn er davon berichtet, wie er in das warme Wasser des Wannenbades eintaucht
und sich vom Schmutz der Arbeitswoche befreit. 60
Pfennig drückt er der freundlichen Dame im Kassenhäuschen für das Bad erster Klasse in die Hand.
Manchmal schlüpft er anschließend in seinen wollenen Badeanzug und leistet sich für 25 Pfennige einen
Besuch im großen Bassin nebenan. Zeitungsreporter
Hintze kann hier für ein paar Stunden einfach abschalten. Es ist der Frühling 1925. In wenigen Tagen
wird Paul von Hindenburg zum Reichspräsidenten
gewählt. Acht Jahre später wird dieser Adolf Hitler
zum Reichskanzler ernennen.
Franz Otto Hintze ahnt damals nicht, wohin die
Republik steuern wird. Er ist kein besonders politischer Mensch. Lieber beschäftigt er sich mit den
schönen Seiten des Lebens, schreibt Artikel über
Themen wie die Badestuben der Stadt und ihre Geschichte. Sie reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert,
hat ihren Ursprung in Alster und Elbe, streift Kanäle
und Seen und mündet schließlich in der ersten richtigen Badeanstalt, die 1864 in Steinwerder eröffnet. Sie
hat 2700 Quadratmeter Elbstrand, 100 Meter Uferlänge, eine Auskleidehalle, 144 Kabinen und zwölf
Duschen. Männer und Frauen getrennt.
Schon der weibliche Fuß ist ein Signal von brisanter Wirkung. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts müssen
Damen ihre Anatomie unter Stoffen, Rüschen und
Schleiern verbergen. Sie tragen fußlange Röcke mit
Schoßblusen, weite Umhänge und Hauben. Der Weg
ins Wasser führt durch einen Badekarren, der vor
begehrlichen Blicken schützen soll – der romantische
Dichter Joseph von Eichendorff beschreibt ihn 1805
äußerst anschaulich: „Jeder dieser Karren besteht
aus einem niedlichen Stübchen mit Stühlen, Stiefelknecht und allen Bequemlichkeiten, das auf zwei Rädern steht und auf der Seeseite ganz offen ist. Hat sich
der zu Badende in die kleine Wohnung einlogiert, so
wird sie einige Schritte weit ins Meer hineingeschoben, und er kann sich nun auf einer vorne angebrachten Strickleiter ohne alle Gefahr so tief in die See herablassen, als er Lust hat.“ Gegen neugierige Blicke
werden die Badenden durch eine bis aufs Wasser herunterreichende Markise abgeschirmt. Auch wenn
sich im Laufe der Zeit die Bademode ändert, so bleibt
die Angst des Bürgertums vor dem Sittenverfall. Bis
in die Zwanzigerjahre hinein gilt strengste Trennung
nach Geschlechtern. Und noch 1932 wird in der Polizeiverordnung der „Zwickelerlass“ niedergeschrieben. Darin heißt es, „dass der Badeanzug Brust und
Leib an der Vorderseite des Oberkörpers vollständig
bedecken muss, unter den Armen fest anliegt sowie
mit angeschnittenen Beinen und einem Zwickel versehen ist. Der Rückenausschnitt darf nicht über das
untere Ende der Schulterblätter hinausgehen“.
Sexy war das trotzdem. Und Liebe und Erotik gab
es früher genau wie heute, erzählen jedenfalls die, die
in den Zwanzigerjahren jung waren und mittendrin
im Wasser steckten. Einer von ihnen ist Johannes
Berger, damals ein kleiner Junge in Eilbek. „An warmen Tagen nahmen wir die S-Bahn bis Klein Flottbek, dann marschierten wir zur Elbschlossbrauerei.
Da ging’s zu wie an der Ostsee.“ Auch bei Neumühlen
herrscht richtiges Strandleben. Mit Kind und Kegel
und prall gefüllten Picknickkörben machen es sich
die Hamburger im Sand bequem. Statt Sandwiches
packt Muttern kalte Koteletts und Schwarzbrot aus,
statt Cola Himbeerlimonade und Brause. Ab und zu
kommt ein italienischer Eisverkäufer vorbei, der eine
Waffeltüte für zehn Pfennige an die Kinder bringt.
Heute allgegenwärtige Schlagworte wie Wasserverschmutzung und Fischsterben sind noch nicht
erfunden. „Es gab noch keine Öltanker, dafür aber unzählige Angler“, erinnert sich Otto Benders. Als Junge
tummelt er sich am liebsten im „Steinwarder Männerfreibad“ – am südlichen Ausgang des alten Elbtunnels. Dort, wo später Blohm + Voss seine Werftanlagen baut. Zur Freude der Kinder sorgen die Dampfer
für einen tollen Wellengang. Auch in der Alster am
Isebekkanal sowie zwischen Schwanenwik und Lombardsbrücke, der heutigen Grillwiese, wird im Sommer gebadet. Im Winter geht es in eine der zahlreichen Schwimmhallen der Stadt. Die Hamburger
sind große Wasserfreunde und ihre Stadt baut ihnen
immer neue Hallenbäder.
Überdachtes Schwimmen – das ist revolutionär,
gibt es doch nur Strandbäder und die Badeschiffe auf
der Alster. Das erste wurde 1792 in der Nähe des
Jungfernstiegs eingerichtet. Es hatte einen Mittelgang, über den zwölf Umkleidekammern zu erreichen
waren, sechs an jeder Seite. Von der jeweiligen Kabine aus führte eine Treppe in den aus Latten gebauten
Badekasten, der wie eine Badewanne im Wasser hing.
Es waren sehr bescheidene Freuden. Gebadet wurde
nämlich, indem man den Kabinenboden durch einen
Mechanismus um zwei, drei oder
vier Fuß unter die Alsteroberfläche versenkte. Die Hamburger
liebten ihr Badeschiff. Bis zu 5000
Menschen wurden in einem einzigen Sommer gezählt. Heute verzeichnet die Bäderland Hamburg
GmbH, Betreiber von 26 Hallenund Freibädern in der Stadt, jährlich fast fünf Millionen Besucher.
Allein 25000 Schüler lernen hier
jedes Jahr schwimmen.
FOTOS: BÄDERLAND HAMBURG
Anlage sind 33 Waschstände eingerichtet, in denen
die Hausfrauen der beengten Altstadtwohnungen ihre
Wäsche behandeln. 60000 Waschstunden – die Stunde kostet 20 Pfennige – allein im Jahr 1875 beweisen
die Volkstümlichkeit dieser Einrichtung. Im gleichen
Zeitraum werden in 49 Badewannen für Männer und
16 für Frauen insgesamt 150000 Bäder genommen.
Das erste richtige Hallenbad mit zwei überdachten Schwimmbecken wird im Jahr 1881 am Schaarmarkt eröffnet. Es folgt bald die Badeanstalt Hohe
Weide – das heutige Kaifu-Bad in Eimsbüttel –, das
1895 seinen Betrieb aufnimmt. In dem prächtigen
Backsteinbau mit den riesigen Sprossenfenstern
und seinen von Rundbögen geprägten Hallen und
Gängen können die Besucher auch heute noch in
die originalgetreue Schwimmbadgeschichte eintauchen – jedenfalls architektonisch.
Z
wischen den Jahren 1904 und 1914 eröffnen vier
weitere Schwimmhallen: Lübeckertor, Hammerbrook, die Bartholomäus-Therme in Barmbek und das Holthusenbad in Eppendorf, das am 1.
August 1914 den Dusch- und Schwimmbetrieb aufnimmt. Die Baukosten betragen 1,025 Millionen
Mark. Das Bad ist – wie die anderen auch – Spiegel
einer von Männern dominierten Gesellschaft.
Der Betreiber, die Hamburger Wasserwerke, gibt
noch in den Zwanzigerjahren begrenzte Badezeiten
in den Hallen vor: 30 Minuten Wanne, 20 Minuten
Brause und 30 Minuten im Schwimmbad, Umkleidezeiten eingerechnet. Die Frauen dürfen 15 Minuten
länger planschen, aber dafür nur in der kleineren der
beiden Hallen. Und es geht ausschließlich ums Baden und nicht
um „Heil- und Schwitzbäder“, wie
der Diplom-Ingenieur Wilhelm
Holthusen, Direktor der Hamburger Wasserwerke, betont. Im Mai
1922 wird mit der Badeanstalt
Ohlsdorf auf einer 24 000-Quadratmeter-Fläche das erste große
Familienbad Hamburgs eröffnet,
das bis 1927 ausgebaut war und
zunächst mit Alsterwasser, später
(bis 1972) mit Brunnenwasser ge„Hamburg und Wasser
wurde.
egonnen hat alles mit dem
gehören zusammen so wie speist
Die Hamburger Wasserwerke
Beschluss der Bürgerschaft
ich und Schwimmen.“
betreiben die öffentlichen Hallenvom 26. April 1852, den Bau
und Freibäder mit Ausnahme eieiner Wasch- und Badeanstalt auf
Sandra Völker, 37, Seminarleiterin
niger Naturseen und Privatbäder
dem Schweinemarkt zu genehmiund frühere Schwimmweltmeisterin
bis 1995. Heute ist die Bäderland
gen. Am damaligen Standort erGmbH Eigentümer. Das Unterhebt sich heute Ecke Glockennehmen hat sich früh auf die veränderten Wünsche
gießerwall/Mönckebergstraße das Saturn-Parkhaus.
der Nutzer eingestellt. Es geht nicht mehr um WanBauherr ist die Patriotische Gesellschaft. Das Unternenbäder und Duschkabinen, sondern um Babynehmen wird als erstes Volksbad seiner Art in
schwimmen, Mitternachtssauna, Sprungtürme, WasDeutschland nach den Plänen von William Lindley
serrutschen und Therme. Es geht um „Kurzurlaub für
errichtet und 1855 eröffnet. Während draußen die
die Seele“ in „Badetempeln“, um „WohlfühlerlebnisHändler ihre Schweine verkaufen, so wie es an dieser
se“ und den Fitnessfaktor. Letztendlich aber geht es
Stätte schon seit dem 13. Jahrhundert der Brauch ist,
heute wie damals darum, sich frei zu machen. Und
waschen drinnen fleißige Hausfrauen ihre Wäsche
einfach nur abzutauchen.
und die Bürger sich selbst. In der Mitte der runden
B
FOTO: PICTURE-ALLIANCE/DPA
Hamburg
Mehrzweckhalle: 1908 zog in das
Jugendstilgebäude in Barmbek
u. a. auch ein Standesamt ein –
die Bartholomäus-Therme (l.)
Jurassic Bad: Ein feuchtes Vergnügen ist das Festland mit 900
Quadratmetern Wasserlandschaft
FOTO: BODO DRETZKE/BÄDERLAND
WASSERSPIELE
» Die Bäderland GmbH ist seit
1995 Betreiber von 26 Hallen- und
Freibädern in Hamburg – darunter
die Alster-Schwimmhalle, Kaifuund Holthusenbad, der Stadtparksee
und die Bartholomäus-Therme.
Rund 420 Mitarbeiter umsorgen
jedes Jahr fünf Millionen Gäste.
Hotline: 040/18 88 90, weitere
Infos: www.baederland.de
» Das Ferienprogramm des Bäderlands beinhaltet zahlreiche Kurse
und Wasserspiele für Kinder, u.a.
Schwimmcamps im Bondenwald in
Niendorf sowie im Holthusenbad
(4.–6.7. und 1.–3.8.), Dino-EierAusgrabungen im Festland in Altona
(5.7.), Spaß im Wildwasserkanal im
MidSommerland in Harburg, das
Sommerfest im Bille-Bad in Bergedorf (23.7.), Wasserballtore und
ein großes Jubiläumsprogramm im
Parkbad Volksdorf (21.8.).
Infos: www.baederland.de
» Das Holthusenbad in Eppendorf
bietet u.a. ein breites Sport- und
Wellnessprogramm – sowie eine
Führung durch die Architektur und
Historie der fast 100 Jahre alten
Hallen, inkl. amüsanter Anekdoten
zur hanseatischen Badekultur
(Di, 12.7., 17.30 Uhr). Goernestr. 21
» Im MidSommerland wird in der
34 Grad warmen Therme die Seele
massiert. Montags ab 20 Uhr bei
leichter Musik, dienstags mit Wasserklängen, mittwochs beruhigen
Kompositionen aus Licht und Farben
und donnerstags flackern Kerzen
und Unterwasserlicht. Gotthelfweg 2
» Das Festland bietet eine atemberaubende Pool-Landschaft, die
zeigt, woher das Leben ursprünglich
kommt: aus dem Wasser. Gäste
erleben Millionen von Jahren Erdgeschichte, wie den täuschend echten
Tyrannosaurus Rex. Holstenstr. 30
VIII
› STIL & LEBEN
Sonnabend / Sonntag, 25. / 26. Juni 2011
MARKENMACHER
FOTOS: ISTOCKPHOTO, PRIVAT
Persönliche
Handschrift
Urlaub von der E-Mail-Hektik: Mit exquisiten
Füllern und Papieren zelebrieren Schacht &
Westerich das Schreiben als Akt der Schönheit
E
CASPAR HOHRENK, 17, lebt seit zehn
Monaten als Austauschschüler –
und große, blonde Ausnahmeerscheinung – in Bucaramanga, Kolumbien.
Ich wohne bei meiner Gastfamilie
in der schönen Stadt Bucaramanga. Sie zählt 500000 Einwohner
und liegt im Norden des südamerikanischen Landes an der Grenze zu Venezuela. Mit meinen vier
Gastbrüdern bin ich der Jüngste
in der Familie. In meiner Schule
werde ich immer noch jeden
Morgen von kleinen, kichernden
Mädchen aus der 5. Klasse begrüßt, da ich der einzige große
Blonde bin. Meine Mitschüler
erlebte ich vom ersten Tag an als
freundliche, interessierte und
offene Menschen.
TEXT: HANNA KASTENDIECK
inmal im Monat kommt „Dr. Ink“ Watkinson, der
Schreibgerätedoktor, in den „Gemischtwarenladen“
von Thomas Rasehorn. Er kümmert sich dann um
Gebrauchtes und um Liebhaberstücke, die gut in der Hand
liegen und Gedanken übertragen, auf Papier. Wenn „Dr.
Ink“ im Einsatz ist, geht es um Dienst und Leistung, um Service am „erkrankten“, sprich defekten Schreibgerät – also
das, was die Schreibwarenhandlung Schacht & Westerich
ausmacht: gute Beratung. Denn nur damit, so ist sich Firmenchef Thomas Rasehorn sicher, lassen sich Kunden binden. 18000 Artikel haben Rasehorn und seine 88 Mitarbeiter im Sortiment, von der Glückwunschkarte für 1,50 Euro
bis zum hochwertigen Füller für 12 000 Euro reicht das
Angebot. Schmuckstücke hinter Panzerglas, deren goldene
Federn im warmen Lampenlicht funkeln wie Diamanten.
In der 660 Quadratmeter großen Hauptfiliale im Hanseviertel geht es um die Eleganz und Schönheit, die mit dem
Akt des Schreibens verbunden sein kann. Da gibt es das feminine Schreibgerät im „La Donna“-Design mit eleganter
Lackkappe in Perlmuttoptik und einem tropfenförmigen
Amethyst auf dem Clip, das die Signatur von Ingrid Bergman trägt. Oder den „Gaius Maecenas“: ein Füllfederhalter,
der zu Ehren des Begründers des Mäzenatentums entworfen wurde. Kappe und Beschläge dieses Schreibers sind aus
925er Sterling-Silber, der Behälter aus marmoriertem Lack
und die Feder – selbstverständlich – aus purem Gold. 2000
Euro soll der Federhalter kosten. Ausprobieren kann ihn
der Kunde kostenlos. Passend dazu gibt es edle Briefpapiere
aus der Schweiz, Timer aus Italien, handgemachte Unikate,
aber auch ganz normale Dinge, die man zum Schreiben,
Malen und Basteln braucht: Papier in allen Farben und
Strukturen, Stifte, Tuschkästen, Kreiden, Staffeleien, Geschenkverpackungen und Schleifenbänder. Und einfache
Kugelschreiber für den Hausgebrauch: So einen, Kostenpunkt 12,50 Euro, hat der Chef persönlich in seiner Tasche.
„Weil ich die Dinge zu schnell verliere“, sagt Thomas
Rasehorn. Risiko ist seine Sache nicht.
Breit gefächert: Im Sortiment ist
alles – vom „Gaius Maecenas“ für
2000 Euro (o.) bis zum Kuli für
12,50 Euro, wie ihn Firmenchef
Thomas Rasehorn, 42, benutzt
Auf Linie geblieben: Seit 1835 hat sich Schacht &
Westerich dem Schreiben verschrieben (o. und l. o.)
Wertschätzung und das Erhalten von Werten schon eher.
Genau deshalb passt der 42-Jährige so gut zu dem Traditionshaus, das der Hamburger Conrad Schacht 1826 als
Druckerei in der Hamburger Innenstadt gründete. 1835
nahm er als Kompagnon einen Vorfahren von Manfred Westerich auf. Letzterer leitete das Geschäft dann bis 1995. Und
holte den gelernten Bürokaufmann Thomas Rasehorn, damals 26, in die Unternehmensleitung. Dieser hatte zuvor
beim Multikonzern „3 M“ Erfahrungen im Büroartikelmarkt gesammelt und war mit 22 bereits Vertriebsberater
geworden – „weil ich mit Herzblut bei der Sache war und
den Willen hatte, etwas zu erreichen“, sagt er. 2003 bekommt Rasehorn seine große Chance. Der damalige Eigentümer, der weltgrößte Büroartikelhändler Office Depot, will
die Ladengeschäfte verkaufen. Thomas Rasehorn geht zur
Bank, beantragt ein Existenzgründerdarlehen – und wird
der neue Inhaber von Schacht & Westerich.
Seitdem hat sich einiges geändert. Inzwischen hat das
Unternehmen sieben Papierhäuser, davon vier in Hamburg.
Aus 42 Arbeitsplätzen sind mehr als das Doppelte geworden. Und es gibt nicht mehr nur den Verkaufstresen, über
den das Geschäft gemacht wird. Es gibt auch das Internet,
das „alles verändert; mal eben eine E-Mail senden, das geht
halt schneller“, sagt Thomas Rasehorn, dessen Artikel seit
November auch allesamt im Onlineshop erhältlich sind.
Angst macht ihm die Entwicklung nicht. Im Gegenteil. Er
ist sich sicher, dass gerade die Anonymität im Onlinehandel
die Kunden in die Geschäfte treibt. Dorthin, wo Menschen
sind, die Ahnung haben von dem, was sie verkaufen. „Wir
machen unser Geschäft über Menschen“, sagt Rasehorn.
„Die meisten Kunden kommen zu uns, weil sie beraten
werden wollen. Sie wollen den direkten Kontakt zum Verkäufer – und sie wollen die Schreibgeräte ausprobieren, das
Papier anfassen, die Bücher durchblättern, bevor sie kaufen.“ Rasehorn kennt die Sehnsucht seiner Kunden. Oder
wie der englische Politiker John Viscount of Blackburn
Morley einmal gesagt haben soll: „Briefe zu schreiben ist
die schönste Art, Zeit zu vergeuden.“
Vor meinem Auslandsjahr
in Lateinamerika hätte
ich nie gedacht, dass
sogar die erste kolumbianische Bus- oder Taxifahrt schon zu einem
echten Erlebnis werden
kann. Zum Beispiel wenn
man aufgrund von Verständigungsproblemen versehentlich
den falschen Bus erwischt und
dann eine ungewollte einstündige
Stadtrundfahrt macht. Ich hab
bis jetzt aber immer wieder nach
Hause gefunden!
Kontakt
» Schacht & Westerich,
Große Bleichen 36, Tel. 34 00 76,
Mo – Sa 10 – 20 Uhr,
www.schacht-westerich.de
MEIN STYLE-TRIO
Große Freiheit
Die Musikerin Angelika Bachmann, 39, von
Salut Salon (7.–23.7. im Thalia Theater) mag
Dinge mit Seele, ob Rezepte, Brandy oder Pop
Kochen Sie frei oder
nach Rezept?
Ich koche meistens
ganz ohne Vorgaben,
aber die Rezepte der
Santa-Fu-Jungs auszuprobieren, macht
mir große Freude. Sie
erinnern mich an ihre
unschreibbar spannenden Geschichten.
Ich habe bei unseren
Konzerten in Santa
Fu noch nicht einen
langweiligen Menschen getroffen.
CD: „Tutto Conte“ von
Paolo Conte, gesehen
bei „Hanse CD“,
Große Bleichen 36,
um 25 Euro
Die Wochenvorschau
MONTAG
DIENSTAG
KONZERT: „Ein Solo für drei
Stimmen“ geben Regy Clasen,
Christina Lux und Astrid North: mit
Pop, Chansons und Acoustic Soul.
Schmidts Tivoli, 20 Uhr.
DAMEN: Celtic Woman verbinden
in „Songs from the Heart“ traditionelle irische Melodien mit Popsongs
zu einer faszinierenden Live-Performance. CCH, 20 Uhr.
PREISVERLEIHUNG: „Ärgernis
– Aufsehen – Empörung: Skandale in der Geschichte“ heißt der
Schülerwettbewerb, dessen beste
Arbeiten heute prämiert werden.
KörberForum, 11 Uhr.
HERREN: Die Eagles fliegen
wieder! Die Adler sind zurück, mit
ihrer „Long Road out of Eden“-Tour,
neuen Songs und natürlich „Hotel
California“. O² World, 20 Uhr.
ILLUSTRATION: JOSEPHINE WARFELMANN
Weinbrand:
„Pisco Control“
aus Chile,
gesehen in der
„Enoteca“,
Große Bleichen
36, um 18 Euro
FOTOS: PR
Welche Musik hören Sie privat?
Klassik, Jazz, Chanson, Folk oder Pop, je nach Stimmung.
Zurzeit höre ich sehr gern Paolo Conte. Ich habe diese
schöne CD wiederentdeckt, nachdem ich ihn vor ein paar
Wochen noch einmal
live in Florenz erleben durfte.
S
Kochbuch: „Huhn in Handschellen“, Rezepte der Insassen der JVA Fuhlsbüttel, 16,90
Euro, www.santafushop.de
t. Pauli ist kein Ort, den Eltern
mit ihren schulpflichtigen Kindern bereisen. Und die, die hier
mit Schulkindern wohnen, sehen zu,
dass sie in den Ferien Land gewinnen,
am besten gleich Landleben. Oder sogar Strandleben. Wir hingegen: bleiben
hier. Das sagt sich leicht, weil unser
Kind noch nicht in die Schule geht und
wir locker in der Nebensaison abzischen können. Aber es gibt noch einen
anderen, tieferen Grund: Es ist so
schön still hier in den Ferien. Es ist Ruhe auf dem Kiez: Kaum Gebrüll, wenig
Autos, der Supermarkt und die Cafés –
leer. Es sind nur die da, die immer da
sind. Und die fallen einem plötzlich
wieder auf. Ach, hallo, wo hast du denn
gesteckt? – Ich war immer hier, war nur
von all den Menschen verdeckt.
Wenn es richtig gut läuft, scheint
noch die Sonne. Zur Ruhe entsteht
dann eine Art Wärmezeitlupe. Die bröckeligen Jugendstilhäuser und das
stolperige Kopfsteinpflaster sind kluge
alte Leutchen. Sie speichern jeden Sonnenstrahl. Und heizen so die Gehirne
auf. Alles passiert jetzt sehr, sehr langsam. Zwei Kugeln Eis? Ja, gerne, aber
erst mal muss es die Hand zum Eislöffel
schaffen. Und Vorsicht auf dem Gehsteig, bitte. Die Briefträgerin ist bis spät
in den Abend hinein unterwegs.
Es ist wunderbar. Es sind die entspanntesten Wochen, es ist absolut
nichts los. Kein Fußball, keine dicken
Schon bald geht es für mich wieder nach Hause, nach Hamburg,
in die schönste Stadt der Welt.
Doch bis dahin werde ich meine
letzten Tage in Kolumbien noch
sehr genießen.
Partys, es ist nicht mal Dom, und Dom
ist ja eigentlich immer. Es gibt keinen
Grund, hier zu sein.
Und so genießen wir die heimliche
Schönheit der Sommerferien auf St.
Pauli. Lungern mit den zehn anderen
Zuhausebleibern auf dem leeren Spielplatz rum und bauen an der sonst völlig
überfüllten Wasserpumpe Staudämme.
Gehen barfuß über die auto- und scherbenfreie Straße zum Restaurant, setzen uns einfach an einen freien Tisch
und essen eine Pizza. Wenn wir später
dann auf unserem stillen Balkon die
Beine baumeln lassen und den Abendhimmel beobachten, könnte es auf den
Malediven nicht angenehmer sein.
Wie das in den Ferien in den anderen Vierteln der Stadt so läuft, weiß ich
natürlich nicht. Wir fahren ja nicht weg.
MADE IN HAMBURG
Kolumne
» Hier schreiben im wöchentlichen
DONNERSTAG
FREITAG
HAFENRUNDFAHRT: Barkasse
Frau Hedi legt als „Schischiboat“
ab. An Bord: Komiker, musikalische
Gäste – exquisites Entertainment
mit Seemannsgarn und Spielen.
Landungsbrücke 10, 19 Uhr.
LESUNG: Die 26. schwarze
Hafennacht steht im Zeichen der
Mafia: Peter Franke liest aus „Der
Pate“, Journalisten erzählen Reportage-Erlebnisse. SpeicherstadtKaffeerösterei, 20.30 Uhr.
OPEN AIR: Zucchero, der ItaloStar mit der rauen Stimme und
ebensolchem Charme, begeistert mit
seinem neuen Album „Chocabeck“
und Welthits wie „Senza Una
Donna“ im Stadtpark, 19 Uhr.
MUSEUM: Dr. Annemarie Stefes,
Kuratorin der Ausstellung „Bruegel,
Rembrandt & Co“ leitet die Führung
„Pieter Bruegel d. Ä.: Der Sommer“.
Kunsthalle, Rotunde, 12 Uhr.
LEBENSART: Beim 20. Pinneberger Weinfest schenken ca. 25
deutsche Winzer edle Tropfen aus.
Drosteivorplatz. 18–23 Uhr. Bis 3.7.
KUNST: Die Ausstellung „The
Empty Set“ des Künstlerinnennetzwerks „Von dritten Räumen“
wird im Kunstverein Harburger
Bahnhof eröffnet. 19 Uhr. Bis 21.8.
Über 600 Angebote von
rund 300 Veranstaltern
machen den 130 Seiten
starken „Hamburger
Ferienpass 2011“ zur
Pflichtlektüre für alle
Kinder, Jugendlichen
und Familien, die zu
Hause im Sommer
viel erleben möchten.
Wechsel Maike Schiller – zur
Zeit in Babypause und vertreten von
der Hamburger Autorin Simone
Buchholz – und Joachim Mischke.
Hamburger Ferienpass für Schüler
u. a. im JIZ-Infoladen, Dammtorwall 1,
Infos: www.hamburg.de/ferienpass
27. JUNI–3. JULI
MITTWOCH
In solchen Situationen erlebe ich
die Kolumbianer als aufmerksame und hilfsbereite Menschen.
Manchmal stehen sie auch neben
mir und diskutieren, ob ich, der
blonde Gringo, der eigentlich
Deutscher ist, der Tochter nicht
ein bisschen Englisch beibringen
könnte. Nachdem ich ihnen
dann klargemacht habe, dass ich
mittlerweile Spanisch verstehe,
wird kurz gelacht, und das Eis ist
gebrochen, man unterhält sich
ein bisschen, scherzt herum.
Meine Schule fängt hier um 6.30
Uhr an. Um diese Uhrzeit bin
ich in Hamburg normalerweise
noch nicht einmal wach. Entschädigt werde ich in diesen frühen
Stunden durch das Beobachten
der Kolibris, während ich an der
Straße auf den Schulbus warte.
Eine spannende Reise in den
Dschungel am Amazonas im
Süden Kolumbiens und eine
Bustour an die Karibikküste
waren unvergessliche Erlebnisse
in meinem Auslandsjahr.
SIMONES
STADTGEFLÜSTER
Bitte mit Gefühl!
Wie holen Sie sich fernes Flair von den Tourneen nach Hause?
Für mich ist jede Konzertreise auch die Chance, fremde
Menschen und ihre Kulturen kennenzulernen. Unsere
Chile-Touren sind besonders spannend, weil wir dort in
den Probenphasen mit den Kindern im Elendsviertel
Achupallas immer in den Familien wohnen. Wieder zurück
in Hamburg, lege ich mir dann eine CD mit chilenischer
Musik auf, trinke dazu einen „Pisco“, den chilenischen
Weinbrand, und bin wieder in Chile.
Kolumbien
SONNABEND
KLASSIK: „Summertime – La
dolce Vita“ – italienisch lassen die
Hamburger Philharmoniker und
Simone Young die Saison ausklingen.
Laeiszhalle, 20 Uhr.
BOXEN: Wladimir Klitschko und
David Haye treffen zum Kampf der
Kämpfe aufeinander – und Klitschko
visiert seinen 50. Sieg durch Knockout an. Imtech Arena, 20 Uhr.
SONNTAG
LAUFEN: Der 17. Hella Hamburg
Halbmarathon führt an Hamburgs
Sehenswürdigkeiten vorbei. Ziel ist
die Rothenbaumchaussee, Start
um 10 Uhr an der Reeperbahn, für
die Skater schon um 9.30 Uhr.
FEST: „Drahtesel und Stahlrösser“, Landfrauentorte und Kinderspiele stehen im Museumsbauernhof Wennerstorf auf dem Programm.
21279 Wenzendorf, 11 – 18 Uhr.