Ferien im - Hamburger Abendblatt
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Ferien im - Hamburger Abendblatt
SONNABEND / SONNTAG, 25. / 26. JUNI 2011 25 2011 Unterwegs: Willkommen in Wedel › Stadtgespräch: Scooter-Sänger H.P. Baxxter › Titel-Thema: Die 50 schönsten Ferientipps für Hamburg Lokal-Termin: Feine deutsche Küche im „Randel“ › Gestern & Heute: Hanseatische Bäderkultur › Markenmacher: Schacht & Westerich Ferien im Glück Der letzte Schultag und endlich frei. THOMAS ANDRE erinnert sich an das einmalige „Gefühl von Ewigkeit“ D as Paradies kündigte sich an, wenn die Sonne ihr Licht durch die staubigen Fenster schickte und selbige gleichzeitig ein Stück geöffnet waren. Und es war fast da, wenn es nicht nur warm war in den Klassenzimmern, sondern wenn sich die Hitze in den einigermaßen verhassten Funktionsräumen staute: vorne die Tafel, dunkles Grün. Ein Pult, die Tasche der Lehrkraft, das Klassenbuch. Rechts die Pinnwand, auf die hatten wir einmal eine H&M-Anzeige mit leichtgeschürztem Model gesteckt. Die Sozialkundelehrerin, die Lilo, 68erin und Feministin, hängte die Schöne kommentarlos ab. Wir rutschten auf unbequemen Stühlen auf und ab, eingezwängt in die Logik des Schulalltags: Es galt noch, ein paar Mal die Finger in die Höhe zu recken, der Epochalnote wegen. Wir gierten den Ferien entgegen, der bislang einzigen Vorstellung, die wir vom Paradies hatten. Das Verlässlichste und leider auch Unerquicklichste an der Schule war die Zeugnisvergabe am letzten Schultag, sie reckte ihr Gorgonenhaupt schon Wochen vorher empor. Und drohte uns mit miesen Zensuren, weshalb letzte Anstrengungen unternommen wurden, zahlenmäßige Verbesserungen zu erzwingen: Aus mancher „3“ sollte noch dringend eine „2“ werden. So schwer kann das doch nicht sein in Religion und Sozialkunde, dachten wir uns und hörten auf mit dem Schwänzen. Genützt hat es natürlich meistens nix mehr, und so hüpften wir am Ende doch eher gleichgültig über letzte Hürden gen Ferienbeginn. Nach Notenschluss hielt die absolute Lässigkeit Einzug, sie legte sich auf uns wie das kühle Laken einer Sommernacht, sie fuhr in uns wie der Geist, der stets bejaht: Alles würde gut werden, wenn erst mal Ferien sind. Das letzte Schellen der Pausenklingel läutete die ganz große Pause ein. Es gab keinen enthusiastischeren Moment im ganzen Jahr, als wenn Hunderte, ja Tausende durch bohnergewachste Gänge wetzten, über Linoleum der Freiheit entgegen. Hinaus aus Plattenbauten, die sich hier, im Schulquartier der Kleinstadt, aneinanderschmiegten, vereint im Bestreben, aus jungen Menschen anständige zu machen. Drei Gymnasien, eine Sonderschule. Die Straße glich oft einem Taubenschlag. Jetzt, Ende Juni, war sie wie eine Savanne, durch die Gazellen liefen: nur grün halt. Den meisten konnte es nicht schnell genug gehen, sie stürmten zur Bushaltestelle und zu den Fahrrädern. So wie wir: Dorf-Jungen, die wir waren, von verräterischer Frische und Schlankheit, den täglichen zweimal acht Kilometern in die Penne und zurück nach Hause sei Dank. Vögel zwitscherten, Wind zog an den Bäumen, wir radelten wie jeden Mittag an der Verwaltungshochschule vorbei aus der Stadt, und doch war alles anders: In der flirrenden Luft auf dem Asphalt, im sachten Ziehen der Schönwetterwolken lag ein Versprechen, wie es nur der schier unendliche Freiraum von sechs Wochen geben konnte. Zumindest für einen Tag hatten wir ein Gefühl von Ewigkeit. Und keine Vorstellung davon, dass genau jetzt die Gedächtniskiste geöffnet wurde, um das reinzukippen, woraus sich später unsere Nostalgie speisen sollte. (Bereits ab dem zweiten Tag hatte man merkwürdigerweise das Gefühl, dass die Ferien unter den Händen zerrönnen.) Man kann nicht behaupten, dass nur ein Hauch Exklusivität in dieser Geschichte steckt, die vom Eintauchen in die Parallelwelt berichtet, in der alles anders war als in der richtigen. Aber was heißt richtig: Das war doch jetzt die, in der wir nichts auf dem imaginären Zettel hatten. Er hatte sich pulverisiert, war weg von einem Moment zum anderen. Nur noch Wollen, kein Müssen mehr. Jeder kennt dieses Gefühl, weil jeder mal zur Schule gegangen ist. An diesem letzten Schul- oder am ersten Ferientag, da hätte man sich (wäre so etwas Lächerliches wie das Körpergewicht bereits Quelle mancher Trübsal oder wenigstens interessant gewesen) mal auf die Waage stellen sollen. Sie hätte weniger angezeigt, ganz sicher. Die Last des Alltags fiel ab, und die kann schwer sein wie ein Felsbrocken. Unser Arkadien war das Naherholungsgebiet am Ortsrand, vulgo: der Baggersee. Ein Traum aus Sand, Kieselsteinen, Schilf und Wasser. Märchenhaft schön war hier freilich nichts, sieht man mal von den Bikinischönheiten ab. Deren Defilee war (mit Eis in der Hand: der Langnese-Moment) für Zwölfjährige, die sich auf Handtüchern fläzten und noch dabei waren, die letzten Reste schulischer Konditionierung abzuschütteln, eine Sensation. Bislang fanden wir Autos schön oder Modelleisenbahnen. Die Koordinaten unserer Wahrnehmung wurden verrückt, und mit den Jahren, mit 13, 14, 15, 16, 17: wurden wir verrückt. Vielleicht waren die Bikinimädchen irgendwann die Hauptsache. Die Ferien waren die Zeit des Jahres, in der wir die Genüsse, die das Leben für einen bereithält, entdeckten. Theoretisch. Was ist Glück? Wissenschaftlich gesehen irgendetwas Chemisches, eine neurologische Gesetzmäßigkeit: Botenstoffe, die von Zelle zu Zelle hüpfen und eine Party feiern. Die Glücksmomente sind freilich viel zu selten. Fußball-Fans kennen sie aus dem Stadion. Manche holen sich ihre Dosis Glück im Beruf. Und das ganz große Glück? Sich verlieben, heiraten, Kinder kriegen: Das ist das, was man landläufig damit verbindet. Empfanden wir das nicht auch damals? Waren wir jemals glücklicher als am ersten Ferientag am Baggersee? Als wir nach Sonnenmilch rochen und unsere vom Taschengeld abgesparten Taschenbücher im Sand ruinierten, als das hypnotische Glitzern der Sonne im Wasser uns einschläferte. Kurz vor dem Wegdämmern sprangen wir auf und stürzten uns in den See. Draußen gab es eine Sandbank und auf der tatsächlich kleine, weiße Muscheln. Wenn wir zurückschwammen zum Strand, ließen wir manchmal eine der Muscheln zum Boden des Sees sinken. Wir tauchten hinterher, mit kräftigen Zügen, tief hinab ins geheimnisvolle Grün. Sprung in den Sommer: Fast nichts kann das Glücksgefühl beim Baden am ersten Ferientag übertreffen FOTO: THOMAS VICTOR/PLAINPICTURE S. 4/5 – Ob Sonne oder Regen, diese 50 Ferien-Tipps sorgen für einen Traumsommer in Hamburg II › WOCHENENDE Sonnabend / Sonntag, 25. / 26. Juni 2011 Ab nach Wedel Stra ße 10 Straße mer FOTO: SVEN SINDT Hol Patric Heizmann KARTE: GRAFIKANSTALT Grüne Welle: Deko-Objekte und Blühendes auf der „Home & Garden“ 3 6 9 n Pin ebe 4 5 Der 36-jährige Ernährungs-Entertainer („Ich bin dann mal schlank“) liebt Frau, Tochter und viel Latte ... rg e r Rissener Straße 431 Elbe 8 Mein perfekter Sonntag 1 7 2 500 m 10 AUSFLUGSZIELE 7 Uhr Das süße Lachen meiner fast ein Jahr alten Tochter und ein Küsschen meiner Frau vertreiben im Rekordtempo die Müdigkeit. Der Tag beginnt mit einem leckeren Frühstück: Vollkornbrötchen (ich liebe Dinkelkrustis) mit Quark und Pflaumenmus. Dazu ein Ei und selbstverständlich eine große Tasse Latte Macchiato. 9 Uhr Wir fahren zum Seehotel am Neuklostersee im Naturschutzgebiet „Sternberger Seenland“, inklusive Sandstrand und zwei Stegen. Als Spaziergänger erwarten uns Wege am Wasser, wunderschöne Wälder und Blumenwiesen. Ein Streichelzoo mit Schafen, Gänsen und Katzen erfreut unsere Tochter. Highlight: ein ehemaliger Trafoturm – der mit einer Grundfläche von nur 1,85 × 1,85 Metern zum Kinderhotel umgebaut wurde. Hier gibt es 1000 kleine Dinge zu entdecken. 13 Uhr Auf der großen Holzterrasse des „Restaurants im Seehotel“ verweilen wir mit Blick auf den See! Hier gibt es fangfrischen Fisch oder Fleisch von umliegenden Öko-Bauernhöfen. Heute nehmen wir den frischen Ziegenfrischkäse auf Blattsalaten der Saison. 14.30 Uhr Zurück nach Hamburg, direkt in den Stadtpark. Dort treffen wir Freunde im neuen Café „Die Bucht“. Bei einem Latte Macchiato genießen wir die Zeit, mit dem Gesicht in der Sonne am Ufer des Kanals. 17 Uhr Es geht nach Hause. Meine Tochter wird müde und schläft ein, was uns ein wenig Ruhe verschafft, um auf der Terrasse mit einer Zeitschrift oder einem Buch die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Natürlich … bei einem dritten Latte Macchiato, meinem „Kurzurlaub“. Nach dem Nickerchen spielen die Eltern noch mit ihrer Weltentdeckerin, um sie dann nach ca. zwei Stunden bettfertig zu machen. 20.15 Uhr Wenn Pro 7 einen guten Blockbuster zeigt, endet der Abend (nach einem kurzen, aber intensiven Krafttraining im Kellertrainingsraum oder einem 30-minütigen Lauf um den Bramfelder See) auch mal vor dem Fernseher. Natürlich nachdem meine Frau mein Lieblingsessen serviert hat: Zucchinipfanne mit Schafskäse und einer sehr würzigen Tomatensoße. Schön – jetzt sind wir sehr satt und glücklich! „Is´das Kunst, oder kann das weg?“ Fliegende Bauten 29. Oktober 2011, 20 Uhr 30. Oktober 2011, 19 Uhr Karten € 29,35 Karten gibt es in allen Hamburger Abendblatt-Ticketshops (zzgl. Bearbeitungsgebühr) Hamburger AbendblattTicket-Hotline 040/30 30 98 98 (zzgl. Versandkosten) Mo.–Fr. 8–19 Uhr, Sa. 8–13 Uhr Die Tür zum Tor zur Welt TEXT: KIRSTEN RICK „Willkommen in Hamburg!“, scheppert es aus den Lautsprechern des frisch renovierten Elbanlegers beim Willkomm Höft, wenn einer der großen Pötte vorbeizieht. Wedel ist eben eine Reise wert – auch für den Hansestädter STADTLEBEN Eigentlich gehört Wedel zu Schleswig-Holstein. Die 32 000-Einwohner-Stadt liegt aber nur 40 S-Bahn-Minuten vom Hauptbahnhof entfernt – am alten Ochsenweg, der hier eine Furt über die Elbe nutzte. 30 000 Tiere sollen vor rund 550 Jahren beim Ochsenmarkt hier aufgetrieben worden sein. Der Roland, Symbol für Handels- und Marktrechte, wurde zum Wahrzeichen der Stadt, seine Gestalt ziert Marktplatz und Stadtwappen. Doch Wedel beherbergte nicht nur Rindvieh, sondern auch große Denker und Künstler. Ernst Barlach wurde hier geboren, Johann Rist, Universalgelehrter des Barock, verbrachte seine kreativste Zeit in Wedel, ebenso wie der Maler Rudolf Höckner, dessen Spuren man auf dem Rudolf-Höckner-Rundweg folgen kann. Malerisch ist auch die Natur: Wedel gilt als das Tor zur Marsch. Das heißt: Weite und viel, viel Platz. Wie passend, dass der Planeten-Lehrpfad hier beginnt – mit der Station „Sonne“. Da blüht uns was! Die Hamburger haben das Gärtnern wiederentdeckt – oder träumen zumindest davon. Dieses Wochenende treffen sie sich in Klein Flottbek auf der „Home & Garden“ und feiern das Landleben – zwischen Pflanzen, Schaugärten und Feinschmecker-Pavillons W TEXT: VERA ALTROCK enn die „Home & Garden“ ihre Pagodenzelte aufschlägt, sind Gartenfans nicht zu halten. Kein Wunder, ist die Landlust einer der Trends: Schon wer seinen Schnittlauch auf dem Markt kauft, glaubt, er habe einen grünen Daumen – und so lockt die „Home & Garden“ als Show der Superlative Zehntausende. Seit 15 Jahren zeigt die Lifestyle-Messe, wie es in anständigen Othmarschener Vorgärten und Sommersitzen auszusehen hat – bezeichnet sie sich doch als „stilvoll und schlicht, mit weltstädtischem Flair und immer dem Finger am Puls“. Im Derby-Park Klein Flottbek, wo sonst Holsteiner Pferde um Preise springen, werden bis zum 26. Juni rund 200 Aussteller ihre Stände in der weiß-grünen Pagodenstadt aufstellen. Und dort Altes und Schmückendes, Modernes und Nützliches, Kunsthandwerk, Wohnaccessoires, Lichtobjekte und Küchen präsentieren. Es ist also wirklich für jeden etwas dabei. Doch nicht nur das Interieur steht an diesem Wochenende im Mittelpunkt. Wer passioniert gärtnert, der wird hier am grünen Daumen gekitzelt. Schließlich gibt es in punkto Rosenbeschnitt, Umtopfen und Teichbeleuchtung immer etwas zu tun – und dazu passend den letzten Schrei. Dazu können Besucher seltene Pflanzen, duftende Kräuter und immergrüne Sträucher bewundern und sich gleich in den Wagen laden lassen. Auch für ihre Schaugärten haben die Veranstalter keine Kosten und Mühen gescheut: So werden ein typischer Sylter Garten mit Friesenwall, ein Steingarten mit herrlichen Rosen, blühende Sommergärten sowie ein Designergarten hergerichtet. Blutige Anfänger bekommen charmante und stilvolle Nachhilfe zum Thema „Wie entsteht ein Garten“. Wer vom vielen Schauen und Shoppen hungrig geworden ist, lässt sich an den verschiedenen Stationen des Feinschmecker-Pavillons verwöhnen, guckt dem einen oder anderen Spitzenkoch bei einer Show über die Schulter oder nimmt sich etwas Fine Food vom Markstand für zu Hause mit. Und es soll ja noch Männer geben, die sich dem Gartentrend standhaft verweigern: Die dürfen sich für die Oldtimer-Sondershow begeistern, darunter ein Cadillac Baujahr 1950, der ein Geschenk des US-Präsidenten Eisenhower an den damaligen bolivianischen Staatspräsidenten war. Träumen darf Mann ja … Und das gilt natürlich auch für die Kleinen: Die Künstlerin Dorothea Senger inszeniert mit Hilfe von Illusionsmalerei eine „Sternenreise“, bei der sie Kindern auf poetische Weise Wissen vermittelt. LiveMusik, Vorträge und Kinderbetreuung runden das grün-bunte Vergnügen in Klein Flottbek ab. TIPPS & TERMINE 1 12. WEDELER HAFENFEST, 1.–3.7.2011 Eine Kulturmeile mit Flohmarkt und viel Showprogramm: Nach der Eröffnung am Freitag wird mit Live-Musik gefeiert, am Sonnabend heißt es ab 13 Uhr: „Wir sind Wedel!“, dann stellen sich Cheerleader, die Tanzschule, die Trachten- und Volkstanzgruppe und andere vor. » 1.–3.7.2011, Fr ab 17, Sa ab 13, So ab 11 Uhr, Strandweg, Strandbaddamm und Hakendamm, Programm auf www.wedel.de 2 SCHULAUER FÄHRHAUS MIT WILLKOMM HÖFT Das gibt es nur einmal auf der Welt: Seit 1952 werden hier von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang ein- und auslaufende Schiffe ab 500 Bruttoregistertonnen mit ihrer Nationalhymne begrüßt und verabschiedet – und die „Begrüßungskapitäne“ erzählen den Gästen des Fährhauses dazu Wissenswertes zu den Schiffen. Wer die Pötte noch ein Stück begleiten möchte, begibt sich auf den Elbhöhenwanderweg, der hier beginnt. » Parnaßstr. 29, 22880 Wedel, Tel. 04103/920 00, Buddelschiffmuseum tgl. 10–18.30 Uhr, www.schulauer-faehrhaus.de Service » Home & Garden, bis 26. Juni, Derby-Park Klein Flottbek, Baron-Voght-Straße, täglich 10 – 19 Uhr, Eintritt: 12 Euro, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren in Begleitung Erwachsener frei. Abendblatt-Abonnenten erhalten gegen Vorlage der ABOexklusivKarte einen Rabatt von je 2 Euro für sich und eine Begleitperson. www.homeandgarden-net.de DER GRÜNE PUNKT Beim sommerlichen Aktionstag rund um das Elbe-Tideauenzentrum Bunthaus am 26.6. wird der Naturerlebnisraum am Deich um 11.30 Uhr feierlich eröffnet. Bis 18 Uhr gibt es Kinderspaß, Exkursionen auf der Pferdekutsche und Würstchen – mit und ohne Fleisch – vom Grill. KULTUR ERLEBEN Den Bogen raus E 5 THEATERSCHIFF BATAVIA Die knallrote Batavia im alten Aue-Hafen ist Kneipe, Kino, Musikdampfer, Galerie und vor allem: Theater. Hier hat das Kabarett-Duo Alma Hoppe angefangen. Zum Freilichtkino sollte man Pullover und Decken mitbringen, dafür ist der Eintritt frei. Am 1. und 3.7. läuft ab 22 Uhr „The Hangover“. » Brooksdamm, 22880 Wedel, Tel. 04103/858 36, www.batavia-wedel.de 6 REEPSCHLÄGERHAUS Die Reeperbahn wurde zum Garten, das denkmalgeschützte Gebäude, das 1758 als Handwerkerhaus für Seiler entstand, zur Teestube und Galerie. Bis zum 3.7. zeigt die Hamburger Künstlerin Uschi Dechow in der Galerie Hafen- und Menschenbilder entlang der Elbe. » Teestube und Galerie Reepschlägerhaus, Schauenburgerstr. 4, 22880 Wedel, Tel. 04103/850 57, Di–Fr 16–22, Sa-So 15–22 Uhr, www.reepschlaegerhaus.de 8 BEACHCLUB „28°“ Die Südsee beginnt in Wedel: Der Beachclub „28°“ verspricht chillige Strandmomente, tropische Nächte, heiße Beats und kalte Getränke. » Hakendamm 2, 22880 Wedel, bei gutem Wetter tgl. ab 12 Uhr, www.28grad.com Erste Geige: Der Nachwuchs geht gemeinsam mit erfahrenen Profis Bach, Strauss, Mozart und Mendelssohn an FOTO: MARTIN BRINCKMANN in Streicherkonzert von Bach und eine Bläsersuite von Strauss – was mag das miteinander zu tun haben? Auf den ersten Blick will beides nicht recht in ein Programm passen, auf den zweiten jedoch fügt es sich zwanglos – nämlich unter dem Aspekt der „Akademie“. Darunter verstehen Orchestermusiker, wenn Profis junge Kollegen unter ihre Fittiche nehmen: Sei es, dass der Nachwuchs im Konzertund Opernbetrieb mitwirkt oder dass man eigens mit ihnen Programme erarbeitet und aufführt. Wie das klingen kann, ist am Sonntagmorgen im Kleinen Saal der Laeiszhalle zu hören, wenn Mitglieder der Philharmoniker Hamburg unter der Leitung von Alexander Soddy mit Schülerinnen und Schülern des Albert-Schweitzer-Jugendorchesters die eingangs erwähnten Werke aufführen: ein rekonstruiertes Tripelkonzert für drei Violinen und Streicher von Bach, die erwähnte Bläsersuite von Richard Strauss und dazu eine Bläserserenade von Mozart und eine frühe Streichersinfonie von Mendelssohn. „Ich finde, dass es zu unserem Beruf gehört, jungen Menschen die Musik nahezubringen“, sagt Thomas Rohde, Solo-Oboist der Philharmoniker. „Profimusiker zu sein bedeutet für mich nicht nur, Konzerte und Opern zu spielen und damit Geld zu verdienen, sondern auch meine Erfahrungen an junge Menschen weiterzugeben.“ 4 ERNST-BARLACH-MUSEUM Im Haus Mühlenstr. 1 wurde am 2. Januar 1870 der Dichter und Bildhauer Ernst Barlach geboren. Seit 1987 ist es ein Museum, das viele Werke Barlachs und eine umfangreiche Foto-Dokumentation zeigt. » Mühlenstr. 1, 22880 Wedel, Tel. 04103/91 82 91, Di–So 11–19 Uhr, www.ernst-barlach.de 7 ISI’S FISCHSPEZIALITÄTEN Am beschaulichen Schulauer Hafen gibt es bei „Isi“ frische Fischbrötchen direkt aus dem Anhänger. Der beliebte Biker-Treff hat auch Sitzgelegenheiten mit Elbblick und einen anständigen Kaffeevollautomaten. » Strandweg, 22880 Wedel, tägl. ab 12 Uhr Das Albert-Schweitzer-Jugendorchester und die Philharmoniker verwandeln die Laeiszhalle in ein Mehrgenerationenhaus TEXT: VERENA FISCHER-ZERNIN 3 STADTMUSEUM WEDEL In dem spätklassizistischen Bau von 1829, Wedels erstem Schulhaus, wird die Vergangenheit seit der ersten urkundlichen Erwähnung Wedels im Jahr 1212 noch lebendig gehalten. Neben Heimatkundlichem zeigen Ausstellungen, wie sich aus mehreren kleinen mittelalterlichen Dörfern ein reicher Marktflecken entwickelt hat. » Küsterstr. 5, 22880 Wedel, Tel. 04103/132 02, Do–Sa 14–17, So 11–17 Uhr, www.heimatmuseum.net/museum-wedel Kein anderer Beruf setzt so profunde Fertigkeiten bereits bei Ausbildungsbeginn voraus wie der des Musikers. An eine Hochschule kommt nur, wer von Kindesbeinen an Instrumentalunterricht hatte und regelmäßig geübt hat. Ein Musikstudent hat seinen Kommilitonen aus den anderen Fachrichtungen Tausende von Übungsstunden voraus. Da liegt es nur nahe, den Nachwuchs nicht nur in Technik und Theorie zu unterweisen, sondern ihn möglichst früh in die Praxis zu bringen. Wie tief die gemeinsame Arbeit ins Detail geht, erläutert Monika Bruggaier, Vorspielerin der Ersten Violinen, die das Bach-Konzert mit einstudiert hat: „ Ein Schwerpunkt unserer Arbeit war die barocke Aufführungspraxis. Wir spielen mit Barockbögen, auch das ist für die meisten ganz neu. Mir ist wichtig, dass sie nicht nur die richtigen Noten spielen, sondern auch einen Einblick in die stilistische Gestaltung bekommen.“ Dass Bruggaier, selbst eine Barockgeigerin von Graden, den Schülern die Solopartien überlässt, zeigt den Geist, der dem Unternehmen innewohnt. Ältere Kollegen erkennen neidlos an, wie technisch fit, körperlich belastbar und hochmotiviert die Jungen sind. Die wissen umgekehrt, wie sehr sie von der Gelassenheit, dem Überblick und der jahrzehntelangen Erfahrung der alten Bühnenhasen profitieren können. Zusammen wird ein lebendiger, klingender Organismus daraus. Ein Generationenvertrag mal ganz anders – wenn das kein ermutigendes Modell ist. 9 CARL ZEISS VOGELSTATION Die Kleientnahmestelle Fährmannssand hat sich zum Vogelparadies entwickelt: Flachwasserzonen locken Watvögel wie Bekassine und Austernfischer an, im tieferen Wasser jagen Reiher- und Tafelenten, Grünflächen und Inseln werden als Brut- und Rastplatz von Kiebitzen genutzt. Man kann die Vögel beobachten, ohne sie zu stören, Ferngläser gibt es im Verleih. » Carl Zeiss Vogelstation (Nähe Fährmannssand), Mi/Do und Sa/So 10–16 Uhr, nächste Führung: Mi, 29.6., 16 Uhr, www.nabu-hamburg.de 10 OBSTPARADIES KLEINWORT Das perfekte Ziel für Spaziergänger und Radler: Im Café gibt es selbst gemachte Kuchen und Torten, im Hofladen 15 Apfelsorten, Beeren und Marmeladen, und die Kinder toben auf dem Abenteuerspielplatz oder vergnügen sich bei den Ziegen im kleinen Streichelzoo. » Winterros, 22880 Wedel, Tel. 04103/888 05, Café Mi–Sa 14–18, So 10–18 Uhr, Hofladen tgl. 9–18 Uhr, www.obst-paradies-kleinwort.de INFORMATIONEN: Wedel Marketing e. V., Rathausplatz 3–5, 22880 Wedel, Mo–Mi 10–13 u. 14–17, Do 14–18, Fr 9.30–12.30 Uhr, Tel. 04103/70 77 07, www.wedelmarketing.de, www.wedel.de Bühne frei: Die Schiffskneipe „Batavia“ schenkt auch ohne Theater aus FOTOS: PICTURE-ALLIANCE, THOMAS LEIDIG Service » Sonderkammerkonzert, So, 26.6., 11 Uhr, Laeiszhalle, JohannesBrahms-Platz (U Gänsemarkt), Tel. 35 68 68, Karten 8 – 18 Euro, www.philharmoniker-hamburg.de Sonnabend / Sonntag, 25. / 26. Juni 2011 › STADTGESPRÄCH III Nikolas Marten trifft H. P. Baxxter Alles ist möglich Mit seiner Techno-Combo Scooter feiert H.P. Baxxter Welterfolge. Ein Gespräch über englischen Lifestyle, Hypochondrie und warum Männer sich schminken sollten N FOTO: THOMAS LEIDIG ach einer langen Fahrt durch Hamburgs nordöstliche Stadtteile steht man vor einem schmiedeeisernen Gatter. In der Kiesauffahrt parkt eine JaguarLimousine, das Buchsbaum-Ensemble ist auf Form geschnitten. Dahinter steht das „Herrenhaus im englischen Stil“, wie es sein Besitzer Hans-Peter Geerdes nicht ohne Stolz nennt. Den kennt die Musikwelt – und nicht nur die – viel besser unter dem Namen H. P. („Aitsch-Piii“) Baxxter. Seit er vor 17 Jahren „Hyper Hyper“ ins Mikrofon bellte und damit dem Debüt seiner Techno-Formation Scooter einen veritablen Welthit verpasste, ist aus dem Pseudonym seine neue Identität geworden. Hier am Duvenstedter Brook hat der 45-Jährige sich seine „englische Oase“ geschaffen. Beim Gang durch die Räume des weitläufigen Anwesens, das gerade noch erweitert worden ist, spricht er wie ein Innenarchitekt und -einrichter über Farben, Licht, Möbel und Parkettstile. Bis auf den obligatorischen Billardtisch ist das Clubzimmer fertig eingerichtet. Grinsend öffnet er eine Geheimtür in der Bücherwand, die in den Gästebereich führt. Im zweiten Stock pflastern Goldund Platin-Auszeichnungen die hohen Wände seines Arbeitszimmers gleich dutzendweise – auch aus Australien, Asien, Skandinavien, Süd- und Osteuropa. Bis auf die USA hat Baxxter alle Hitparaden gestürmt. In Deutschland sind Scooter mit 23 Top-10-Platzierungen in den Single-Charts die erfolgreichste Formation überhaupt. Über 30 Millionen verkaufte Platten haben den gebürtigen Ostfriesen reich, aber nicht ruhig werden lassen. Bei Kaffee aus dem verschnörkelten Service, Apfelschorle und After Eight erzählt der Single, wie er sein Leben „voller krasser Gegensätze“ bestreitet. Am heutigen Sonnabend wird H. P. Baxxter in der Imtech-Arena Gastgeber der größten Techno-Party des Jahres. Sein Motto: „Vollgas und immer alle Hände oben!“ MAGAZIN: Beim Schlump hing lange ein haushohes Plakat, das mit brennenden Boxen martialisch „The Stadion Techno Inferno“ ankündigte. Naht am Sonnabend die musikalische Apokalypse? H. P. BAXXTER: Das haben wir schon immer so gemacht: selbstinszenierter Größenwahn mit einem Augenzwinkern. Also alles größer darzustellen, als es tatsächlich ist. Und wir hatten 2010 eine sehr erfolgreiche Tour und erstmals in der O2-World-Arena gespielt. 14 000 Zuschauer, ausverkauft. Da meinte unser Veranstalter: Nächstes Jahr machen wir das Stadion voll. MAGAZIN: Jetzt spielt Scooter in einer Live-Liga mit den Rolling Stones und Madonna. Was ist das für ein Gefühl, wenn Zehntausende auf einen hören – Macht? BAXXTER: Zuschauermassen sind für mich eine abstrakte Größe. Ich hatte nie das Gefühl: Ich bin der Meister, nun macht mal. Für mich springt der Funke zwischen Publikum und uns immer hin und her. MAGAZIN: Scooter hatten ja durchaus mal einen „Igitt“Faktor bei der Kritik. Heute gelten Sie als „Kult“. BAXXTER: Nach den Phrasen, die all die Jahre über uns gedroschen wurden – wie „Kirmes-Techno“ – ist diese neue mediale Akzeptanz natürlich schön. MAGAZIN: Geht Ihnen Negativ-Kritik nah? BAXXTER: Gerade anfangs wurden wir in der Presse so durch den Wolf gedreht, dass sich mancher das Leben genommen hätte. Bei mir hat es das Gegenteil bewirkt. Trotz. Aus Ablehnung und Widerstand ziehe ich viel Energie. Und ich wollte nie so etabliert und gesettlet sein. Dagegen entwickle ich eine gewisse innere Rebellion, die ich auf der Bühne auslebe. MAGAZIN: Wobei Ihre altenglische Herren-Club-Einrichtung so gar nichts Rebellisches an sich hat. BAXXTER: Aber das ist meine Form des Protests gegen all diesen Designerkram wie den kalten Bauhaus-Stil. MAGAZIN: Aber dass Sie hier in Duvenstedt so einsam im Grünen wohnen, fast spießig, das überrascht. BAXXTER: Mein Leben ist sehr bewegt. Ich bin ständig unterwegs, fliege von einer Stadt, einem Kontinent zum nächsten. Das hier ist mein Ruhepol, meine Basis. MAGAZIN: Hamburg zu verlassen stand nie zur Debatte? BAXXTER: Wozu? Wir haben hier unser Studio, unser Label. Und wie ich hier lebe, ist ideal. Denn manchmal packt es mich, dann bestelle ich nachts ein Taxi und fahre in einen Club. Das ginge auf dem Land nicht. MAGAZIN: Das klingt trotzdem sehr normal. BAXXTER: Ja, das Bodenständige wird man nie wieder los. Das ist Fluch und Segen zugleich. Ich bin eben keine Amy Winehouse, die sich die Drogen reinballert. Wenn ich mal ausraste, dann musikalisch. MAGAZIN: Woher kommt Ihr Faible für britischen Lifestyle? BAXXTER: In Deutschland hat man generell sehr wenig Geschmack: Alles ist so nüchtern, funktional. Mit 16 habe ich eine Radtour nach London gemacht und dort alle Eindrücke aufgesogen: Hyde Park, Architektur, Kiesauffahrten, britische Autos – ich fand das so schön! MAGAZIN: Das Land mag Sie auch – in England haben Scooter 2008 mit ihrem Nr.-1-Album „Jumping All Over The World“ Madonna vom Chart-Thron gestoßen. BAXXTER: Für mich war es das Größte, was in unserer Karriere bisher passiert ist. Erfolg adelt: H. P. Baxxter, 45, im Kaminzimmer seines Hauses in Duvenstedt MAGAZIN: Und das mit Texten, die eher an eine mit dem Englischen verwandte Kunstsprache erinnern. BAXXTER: Das stimmt. Reim und Rhythmik stehen im Vordergrund. Und der Effekt. MAGAZIN: Effektvoll ist auch Ihr Gesangsstil: „shouten“ – ein rhythmisches, melodisches, einpeitschendes Brüllen. Für Ihre Stimmbänder kein Kuschelprogramm. BAXXTER: Gerade zu Beginn einer Tournee verausgabe ich mich dermaßen, dass ich sehr schnell heiser werde. Da musste ich schon öfter ins Krankenhaus und am Tropf mit harten Sachen behandelt werden. MAGAZIN: Sie sollen hypochondrisch sein. BAXXTER: Ja, ich neige dazu, das Schlimmste zu denken. Aber wenn wieder nichts war, lache ich auch darüber. MAGAZIN: Keine Angst vorm Raucherbein? BAXXTER: Ich rauche schon seit meiner Jugend. Es ist in der Tat mal passiert, dass ich dachte: Oh Gott, das Bein ist etwas taub. Ich bin gleich zum Arzt wegen meines Verdachts auf ein Raucherbein. Der musste sich dann ein wenig sein Schmunzeln verkneifen. MAGAZIN: Hatten Sie jemals Angst ums eigene Gehör? Brüllender Techno-Sound hat Tinnitus-Garantie. BAXXTER: Neulich hatte ich drei Tage ein Pfeifen im Ohr, zum Glück war da nichts. Aber es gibt zur Lautstärke keine Alternative. Wenn ich mein Gehör schonen wollte, müsste ich aufhören. MAGAZIN: Beim Bund wurden Sie ausgemustert. BAXXTER: Ich hatte lange Haare. Deswegen wollte ich da keinesfalls hin. Niemals hätte ich sie abgeschnitten! MAGAZIN: Das war alles? BAXXTER: Okay, ich hasse es, reglementiert zu werden. MAGAZIN: Als Raucher … BAXXTER: … war ich entsetzt, als das mit dem ganzen Rauchverbots-Irrsinn losging. Das ist für mich eine Art Entmündigung wider den gesunden Menschenverstand. Dieses absolute Verbot ist doch Diktatur. MAGAZIN: In den USA hat man es als Raucher und Sportwagenfahrer noch schwerer. BAXXTER: Ganz ehrlich: Ich fühle mich in Moskau freier als in New York. Wenn man dort einreist, hat man das Gefühl, man macht gleich irgendetwas falsch und könnte verhaftet werden. In Moskau dagegen setze ich mich am Flughafen schön ins Foyer und rauche eine Zigarette. Da ist alles viel entspannter. Paradox, wenn man die Geschichte betrachtet. MAGAZIN: Wie steht man als Techno-Philosoph denn zur Energie-Wende mit neuen Umwelttechnologien? BAXXTER: In meiner Heimat Ostfriesland gibt es wunderschöne Regionen. Nur Wiesen, Weiden und Wolken. Wenn ich mir vorstelle, die spargeln das mit Rotoren voll, ist diese Landschaft zerstört. Es kann doch nicht sein, dass man an den deutschen Küsten nur noch Windräder sieht. Eine Horrorvision. MAGAZIN: Apropos Horror. Das haben sicher auch Ihre Eltern gedacht, als Sie als Teenager schwarzen Nagellack, Haarspray und Make-up auftrugen. BAXXTER: Als Gymnasiast war das 1984 meine Form der Rebellion. Man gehörte zu einer eingeschworenen New-Wave-Gemeinde. Wir rannten nicht wie die Normalos mit ihren Vokuhilas rum, die Bryan Adams Ich war immer auf der Suche – auch, weil ich ein Typ bin, der nie zufrieden ist. Mit nichts! Weder mit Erfolgen, noch mit Beziehungen. hörten. Wenn man in der Provinz aufwächst, eckt man mit so einem Look an. Natürlich wird da gesagt: Der ist schwul, der ist verrückt, der hat sie nicht alle. MAGAZIN: Nicht viele Männer bekennen sich zu Make-up. BAXXTER: Für mich ist das selbstverständlich, Wimpern- und Augenbrauen zu betonen – und Transparent-Puder gibt mehr Frische fürs Gesicht. Ich verstehe nicht, warum Männer sich da so sperren. Das ist auch ein Mangel an Selbstbewusstsein. Nur weil man da ein bisschen Mascara hat, würde ich das nicht mit einer sexuellen Neigung in Verbindung bringen. MAGAZIN: Mich erstaunt, dass Paparazzi Sie in Ruhe lassen, obwohl Sie viel feiern, sich nicht verstecken … BAXXTER: Darüber bin ich nicht unglücklich. Vielleicht weil ich mich so gebe, wie ich wirklich bin. MAGAZIN: Ihre Trennung von Ihrer Frau Simone vor einem halben Jahr wurde zwar registriert, war aber keine große Geschichte. Das wäre bei Bohlen anders. BAXXTER: Es gab natürlich Anfragen ohne Ende, aber wir haben den Ball bewusst flach gehalten. MAGAZIN: Auf Dauer dieses riesige Haus nur alleine zu bewohnen, wollen Sie sicher auch nicht. BAXXTER: Ich wohne hier schon 13 Jahre. Mir macht alleine leben nichts aus. Ich finde es sogar schön. MAGAZIN: Aber mit Mitte 40 hat man sich doch nicht mit dem Single-Dasein abgefunden. BAXXTER: Ich war immer auf der Suche – auch, weil ich ein Typ bin, der nie zufrieden ist. Mit nichts. Weder mit musikalischen Erfolgen, noch mit Beziehungen – ein Charakterzug, dem ich nicht entkommen kann … MAGAZIN: … und der auch ein Hindernis zum Glück ist. BAXXTER: Ich beneide Leute, die finden, was sie gesucht haben, und glücklich sind. Andererseits ist es auch ein Antrieb für mich, warum ich immer weitermache. MAGAZIN: Dabei wirkt das hier wie ein familiäres Zuhause. All die gerahmten Familienbilder auf dem Sims. BAXXTER: Ich könnte mir nicht vorstellen, jetzt eine „normale“ Familie zu haben – mit Kind und Kegel. Oder ich habe eben noch nicht erlebt, wie es sein könnte. MAGAZIN: Nimmt Ihnen Ihr Ehrgeiz den Freiraum für Ihr privates Glück? BAXXTER: Scooter bestimmt einen Großteil meines Lebens. Ich könnte eben nicht jedes Wochenende für Frau und Kinder verfügbar sein. Und im wirklichen Leben fängt jede Frau irgendwann an rumzunörgeln, dass man zu wenig Zeit hätte ... Jemanden zu finden, der mit meinem Leben klarkommt, ist schwer. MAGAZIN: Bleibt die Karriere. Wovon träumen Sie noch? BAXXTER: Eins habe ich in meiner Karriere gelernt: Es ist wirklich nichts unmöglich. Also machen wir so lange weiter, bis nichts mehr geht. Kurz-Biografie » H. P. Baxxter wurde unter dem bürgerlichen Namen Hans-Peter Geerdes am 16. März 1966 im ostfriesischen Leer geboren. Nach dem Abitur zog er zunächst nach Hannover, wo er 1986 über eine Annonce seinen späteren Scooter-Partner Rick J. Jordan (eigentlich Hendrik Stedler) kennenlernte. Ohne Erfolg versuchten sie sich an diversen Band-Projekten. Erst in Hamburg gelang ihnen mit Scooter der Durchbruch. Die Debüt-Single „Hyper Hyper“ wurde 1994 zu einem internationalen Bestseller. Seither ist Baxxter mit knapp 50 Singles in den Charts vertreten gewesen – 23 davon sogar bis in die Top 10. Eine einsame Bestmarke. 2008 gelang ihnen in England der Sprung auf Platz 1 der Album-Charts, wo sie Madonna verdrängten. Ihr 15. Longplayer „The Big Mash Up“ wird im Herbst erscheinen. Am heutigen Sonnabend startet um 18 Uhr in der Imtech-Arena H. P. Baxxter mit Scooter „The Stadion Techno Inferno“. Karten ab 35,50 Euro an der Stadionkasse (Ticketcenter an der Nordostseite). IV › THEMA DER WOCHE Sonnabend/Sonntag, 25./26. Juni 2011 UnserSommer! Mit Kinder n Sonne Sand Strand Und zu Hause ist es doch am schönsten. Direkt vor der eigenenTür kann die Abenteuer-Reise beginnen. Mit diesen 50 FERIEN-TIPPS wird Hamburg zum besten Urlaubsort, den man sich wünschen kann Ferien in Hamburg: Elb-Indianer aus Sicht einer skalpierten Bleichhaut (g.l.), Ritterspiele (o.) und die Spielmobilkarawane (l.) TRICKFILM – FILMTRICK GESCHICHTENERZÄHLER Auch Walt Disney hat mal klein angefangen … Helden der Fantasie werden zum Leben erweckt und bestehen Abenteuer in Unterwasserwelten, Geisterstädten oder auf fernen Planeten. Kinder ab 9 Jahre können mit Julia Wandel ihren eigenen Trickfilm drehen und herausfinden, wie sich aus einfachem Material gruselige oder zauberhafte Gestalten und außergewöhnliche Kulissen erschaffen lassen. » TASK – Schauspielschule für Kinder & Jugendliche, Schomburgstr. 50, Tel. 38 61 54 66, Trickfilm-Workshop mit Julia Wandel, 1.–3. Juli, 11 – 15 Uhr, 110 Euro (mit Ferienpass) „Abenteuer entstehen im Kopf“ heißt die Reihe, bei der Autoren ungewöhnliche Geschichten an ungewöhnlichen Orten lesen. Im Eiskeller unter Lessers Passage erzählt Christian Berg vom singenden Monster „Monstantin“, das Opernloft wird mit Gernot Gricksch zum „Tal der Buchstabennudeln“. Bei einer moderierten Doppellesung mit Isabel Abedi und Katja Brandis gibt es spannende Erlebnisse auf einer einsamen Insel und in der Meerestiefe – im Internationalen Maritimen Museum. » Christian Berg, 2.8., 16 Uhr, Lessers Passage 4, ab 6 Jahre; Isabel Abedi und Katja Brandis, 4.8., 18 Uhr, Intern. Maritimes Museum, ab 13 J.; Gernot Gricksch, 8.8., 17 Uhr, Opernloft, ab 9 J. MANEGE FREI! Glitzern, Funkeln, scheinbar mühelose Artistik, Spannung und Illusion: Beim Mitmach-Zirkus Zaretti erobern Kinder als Clown, Kunstreiter oder Akrobaten die Manege. Vormittags werden Kunststücke mit Profis in der Zirkuswerkstatt eingeübt. Bunt geschminkt und in funkelnden Kostümen geht es nachmittags in die Vorstellung. Wer den großen Auftritt scheut, kann auch einfach Zirkusluft schnuppern, erfahren, wie der Alltag der Artisten aussieht, was es heißt, im Wohnwagen zu leben und für Tiere verantwortlich zu sein. » Circus Zaretti, 11. – 22.7.: Eppendorfer Park (UKE), 25.7.–10.8.: Meenkwiese im Haynspark, Zirkuswerkstätten Mo – Fr 11 – 12.30 Uhr, Vorstellungen So – Fr 14.30 Uhr, Werkstatt und Vorstellung 3 Euro (mit Ferienpass), www.zaretti.de INDIANERLAGER Leben wie Winnetou: Das Indianerlager im Wald rund um das Tipi zeigt die Welt von Apachen und Komantschen. Unter kundiger Führung geht es auf den Indianerpfad, man bastelt Traumfänger und einen Tomahawk. » Landesgartenschau Norderstedt, 18.–31.7., tgl. ab 11 Uhr jede Std., 4 Euro, www.landesgartenschau-norderstedt.de ORGELPFEIFEN Wie spielt man eine Orgel? Rund 4000 Pfeifen hat die Arp-Schnitger-Orgel in St. Jacobi. Die ist nicht nur besonders alt (über 300 Jahre), sondern sie klingt auch besonders schön. An dem ehrwürdigen Instrument gibt es eine Einführung in die klassische Musik und man erfährt, wie die Orgel gespielt wird. Danach kann man einem kleinen Konzert lauschen. » St. Jacobi, Eingang Steinstraße, 5.7., 19.7., 9.8., 16.30 Uhr (ca. 75 Min.), 8–12 J., 2 Euro (Ferienpass), Anmeldung: [email protected], www.jacobus.de RASANT AUF ROLLEN Zack und hast-du-nicht-gesehen ist der Ball im Tor! Inlinehockey ist eine der schnellsten Mannschaftssportarten der Welt. Lizenzierte Trainer führen Anfänger spielerisch in Laufschule, Grundlagen wie Passen, Ballführung und Schusstechniken ein. Fortgeschrittene erfahren etwas über Taktik. » HSV Inlinehockeyschule, Eisstadion HH Stellingen, www.hsv-inlinehockey. de, 30.6. – 10.8., Di u. Do 16 – 18 Uhr, ab 7 J., kostenlos, Skates, Helm und Schützer mitbringen, Anmeldung: [email protected] STEIN AUF STEIN Die Magellan-Terrassen werden zum Planungsbüro und zur Baustelle für Kinder: Nachwuchs-Architekten und -Handwerker können unter fachlicher Anleitung kreativ üben: richtig mauern mit Steinen und echtem Mörtel, Stadträume aus Knete modellieren, sich als Elektriker und Klempner bewähren und mit Ytong-Steinen bildhauern. Ein „BauTraum“ wird wahr! » BauTraum, Magellan-Terrassen, 24.7., 14.8., 13 – 17.30 Uhr Mann über Board! Der Neuländer Baggerteich wird zur Wasserstraße (g. r.). Chillen und flanieren: Feuchtigkeit von innen gibt es im Beachclub Hamburg del Mar (r.) und am Piano Beach des IndoChine (o.) REDAKTION: KIRSTEN RICK h Typisc rg Hambu DIE KARAWANE FEIERT! Durch das Schwarzlichtlabyrinth in die Drachenhöhle, über den Drachenreiterparcours ins Verwandlungskabinett und von dort zur Zaubermaschine: In diesem Sommer reist die SpielmobilKarawane „ins Land der Fantasie“. Kinder können an den wechselnden Standorten auf der Hüpfburg toben, Kindertänze lernen, klettern, basteln, sich verwandeln, Theater spielen und vieles mehr. Zum Abschluss gibt es ein großes Fest, 20 Jahre Hamburger Spielmobile werden gefeiert! » Spielmobil-Karawane-Fahrplan, 5. – 10.7., tgl. 14 – 18 Uhr, Jubiläums-Fest am 10.7., 14 – 18 Uhr, Musikpavillon in Planten un Blomen, www.spielmobilkarawane.de RITTER UND BURGFRÄULEIN Im Jahr 1420 stürmten Ritter aus Lübeck und Hamburg die Bergedorfer Bucht. Fast 600 Jahre später machen es ihnen die Ferienkinder (6 – 12 Jahre) nach. Sie ziehen schwere Kettenhemden an, übernehmen Aufgaben von Mägden und Knechten, probieren aus, wie man damals Kleidung herstellte oder ein mittelalterliches Mahl kochte – und testen, ob es wirklich so wild und aufregend war, ein Ritter zu sein. » Museum für Bergedorf & die Vierlande, Bergedorfer Schlossstr. 4, 20. – 22.7., 9–14 Uhr, 5 Euro pro Tag, Tel. 428 13 10, www.museumsdienst-hamburg.de Vom Rasen bis zum Himmel hoch: Führung am Millerntorstadion (l.), die Sternwarte (m.) und der HighFlyer (o.) HOCH ÜBER HAMBURG HINTERM TOR GEHT’S WEITER Wie fühlt sich der Rasen an? Welchen Komfort bietet die VIP-Lounge? Und wie „duftet“ die Spielerkabine? Hinter die Kulissen des FC St. Pauli und HSV kann man bei Führungen blicken: durch das Millernstorstadion (90 Min.) oder die Imtech-Arena (75 Min.). » Millerntorstadion, Treffpunkt Clubheim, Tel. 31 78 74 51 • Imtech-Arena, Treffpunkt: HSV-Museum, Tel. 41551550 KIEZ-EINBLICKE Lilo Wanders, die Grande Dame der informativen Verbalerotik, führt über das sündige Pflaster St. Paulis, zeigt ihre Lieblingsecken und gibt Döntjes, nackte Fakten und süßes Seemannsgarn preis … Erinnerungsfotos sind ausdrücklich erwünscht! » Tour de Schmidt, z. B. 1./2. u. 15./16.7., jeweils 18 u. 21 Uhr, 40 Euro inkl. Currywurst, Astra-Knolle und Besuch der Boutique Bizarre (ab 16 J.), Tel. 31 77 88 99, www.tivoli.de WASSERKUNST Ein Aal in der Wasserleitung war keine Seltenheit, als 1848 die Stadtwasser- Viel Action kunst in Rothenburgsort den Betrieb aufnahm und Elbwasser noch ungefiltert in die Haushalte gelangte. Das Filterwerk auf der Elbinsel Kaltehofe wurde erst 1894 in Betrieb genommen. Auch eine riesige Badeanstalt befand sich hier – heute kaum vorstellbar. Die eigenwillige Insel wird nun als Ausflugsziel zum Naturschutz- und Industriedenkmal umgestaltet. » „Wasserkunstinsel Kaltehofe – von Skandalen, Wasserwerken und Freizeitvergnügen“, Führung von RBOTours, z.B. 3. u. 24.7., 16 Uhr, Anmeldung Tel. 68 99 62 96 STÖRTEBEKERS SCHÄDEL Zurück aus Diebeshand im Hamburgmuseum ist der Schädel des legendären Freibeuters Störtebeker. Neben der Reliquie wird hier die wechselvolle Geschichte der Stadt von ihren Anfängen um 800 n. Chr. bis heute gezeigt, mit aufwendigen Installationen wie dem begehbaren Frachtdampfer und dem Modell des Salomonischen Tempels. » Hamburgmuseum, Holstenwall 24, Di – Sa 10 – 17, So 10 – 18 Uhr, www.hamburgmuseum.de HIMMLISCHES VERGNÜGEN Ein Blick in die Sterne und die Schatztruhe der Hamburger Wissenschaftsgeschichte: Die Sternwarte in Bergedorf ist ein weitgehend unbekanntes Schmuckstück. Das von 1906 bis 1912 erbaute Observatorium mit seinen neobarocken Kuppelbauten war einst eine der größten Sternwarten Europas und ist heute „Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung“. Im neuen Besucherzentrum mit Café wird die Ausstellung „Mensch+Himmel“ gezeigt. » Hamburger Sternwarte, August-BebelStr. 196, Ausstellung Sa / So 12 – 18 Uhr, Führungen Sa 14 u. 16, So 12, 14 u. 16 Uhr, www.sternwarte-hh.de BEDEUTENDE BAUSTELLE Alles über Hamburgs bedeutendste Baustelle: Die Elbphilharmonie-Projektpräsentationen beginnen am InfoPavillon. Erfahrene Baustellenguides lassen sich gerne Löcher in den Bauch fragen – und man kann sehen, wo die Steuergelder geblieben sind. » Elbphilharmonie-Projektpräsentation für Gruppen bis zu 20 Personen, 210 Euro (pro Gruppe), Tel. 43 28 39 28 Langsam steigt der „HighFlyer“, der Fesselballon, in die Höhe – bis auf 150 Meter. Dann liegt den bis zu 30 Fahrgästen (mit einem Ballon fliegt man nicht, man fährt) fast 15 Minuten lang Hamburg zu Füßen. Sie möchten mit? Wir verlosen 3 mal 2 Karten für den HighFlyer. Schicken Sie eine E-Mail mit Betreff „HighFlyer“ und Ihrer Adresse an: [email protected] (Einsendeschluss: 3. Juli – der Rechtsweg ist ausgeschlossen). » HighFlyer, Deichtorstr. 1 – 2, Tel. 30 08 69 69, www.highflyer-hamburg.de ZELTEN IN DEN DÜNEN SPIEL’S NOCH EINMAL, SAM Abenteuer für Outdoor-Freunde: Das Elbecamp ist einer der charmantesten Campingplätze, die man sich wünschen kann. Man schlägt sein Zelt zwischen Bäumen im Sand auf, nah am Falkensteiner Ufer, wo man den Tag und den Abend am Strand verbringt, höchstens unterbrochen von einer Mahlzeit beim Imbiss, der sogar vegetarische Currywurst anbietet. Das Ganze wirkt wie ein Kindheitstraum aus den 70er-Jahren, auf Super-8-Film festgehalten. Dafür sind die Duschwagen aus dem Jahr 2011 … » Campingplatz Elbecamp, Falkensteiner Ufer 101, Tel. 81 29 49, www.elbecamp.de Beachclub trifft Piano-Bar: Im PianoBeach des IndoChine an der Elbe liegt gediegene Club-Atmosphäre in der lauen Abendluft, davor plätschert die Elbe, darüber funkeln die Sterne. » PianoBeach, IndoChine, Neumühlen 11, Mo – Fr ab 15 Uhr, Sa / So ab 12 Uhr, www.indochine.de KNÖCHELTIEF IM SCHLICK Zu Fuß durch eine einzigartige Naturlandschaft, Begegnungen mit Krabben und Schlickwürmern: Von CuxhavenDuhnen geht es durch das Watt bis nach Neuwerk, Hamburgs NordseeInsel. Ein erfahrener Wattführer ist dabei und erläutert die Gefahren und Besonderheiten des Wattenmeers. Tipp: Zum Schutz der Füße alte Turnschuhe mit Socken anziehen. Nach einem mehrstündigen Aufenthalt auf Neuwerk geht es mit dem Schiff zurück nach Cuxhaven. » Wattwanderung nach Neuwerk, z. B. Sa, 2.7., 7 Uhr, Treffpunkt: Duhner Strand Straße 35 (Rettungsstation) in Duhnen, 27 Euro, buchen auf www.globetrotter-umwelthauptstadt.de ELBSPRUNG Hamburg ist Umwelthaupstadt 2011 – und es tut sich was! Die ElbsprungTour startet im NachhaltigkeitsPavillon in der HafenCity: In einem Rundgang werden zertifizierte Gebäude und Aspekte zukunftsfähiger Innenstadtentwicklung vorgestellt. Mit einer Barkasse geht es dann über die Elbe zum schwimmenden IBA Dock. » Elbsprung, jeden 2. und 4. Sa bis September, 14.15 – 17.15 Uhr, Treffpunkt: NachhaltigkeitsPavillon, Osakaallee 9, 8 Euro, www.iba-hamburg.org FLUCH DER KANÄLE Hamburg ist von Kanälen durchzogen – und diese werden im August von Flusspiraten unsicher gemacht. Bei dem Erlebnis-Projekt „Fluch der Kanäle – Die Flusspiraten“ konstruieren Kinder (8 – 12 Jahre) Wasserfahrzeuge, die sie selber bauen, bemalen und ausstatten. Zwischendurch wagt man sich gemeinsam mit Käpt’n Heinecke auf die Kanäle, um Seeluft zu schnuppern. Beim Barmbeker Hofsommerfest werden die Wasserfahrzeuge in einem festlichen Akt getauft. Dann geht die Reise los, unterhalten werden alle Mitreisenden mit Piratengeschichten, erzählt vom Theater Jugend Hamburg. » „Fluch der Kanäle – Flusspiraten“, Erlebnis-Projekt für Kinder von 8 – 12 Jahren, 2. – 5.8. und 6.8. (Barmbeker Hoffest), Zinnschmelze, 20 Euro (mit Ferienpass), Anmeldung: Tel. 299 20 21, www.zinnschmelze.de ten, von 400 Menschen bewohnten Elbinsel mitten zwischen Hamburg und Cuxhaven kennt man keine Hektik. Man liegt auf einer Wiese, lauscht dem Fasan oder sieht den Storch kreisen. Man sitzt am weiten Naturstrand, beim alten Leuchtturm, und lässt die Containerschiffe vorbeiziehen. Wenn es spät wird, wartet die Ferienwohnung oder das Zelt auf dem Campingplatz. Und ehe man es sich versieht, sind die Ferien schon wieder vorbei. » Camping „Am Leuchtturm“, Leuchtturmweg 5 a, 21706 DrochtersenKrautsand, Tel. 04143 / 5522, www.camping-krautsand.de PLANSCHEN MIT WEITBLICK Die Anreise ist eine kleine Kreuzfahrt: Mit der Hadag-Fähre geht es von den Landungsbrücken nach Finkenwerder. Fünf Fahrradminuten vom Anleger entfernt liegt das Kombibad Finkenwerder. Große Liegewiese, 50-MeterBecken, 3-Meter-Sprungturm, Kinderplanschbecken – alles, was ein Bad braucht. Und von der Rutsche hat man den besten Blick auf Hamburg, den man sich wünschen kann. » Kombibad Finkenwerder, Finksweg 82, Tel. 18 88 90, Freibadöffnungszeiten: Mo – Do 10 – 20, Fr 8.30 – 20, Sa / So 10 – 18 Uhr, www.baederland.de REIF FÜR DIE INSEL NASSER SPORT Auf Krautsand scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Auf der rund 16 Kilometer langen und 3 Kilometer brei- Achtung, Suchtgefahr: Wer einmal Wasserski gefahren ist, will es immer wieder – sobald der erste Muskelkater überstanden ist. Und was es da für Möglichkeiten gibt: Paarski, Monoski, Sprungski und Wakeboards verlocken zu den verschiedensten Fahrmanövern. Der Wasserski-Lift in Harburg funktioniert nach dem SchleppliftPrinzip: Bei Geschwindigkeiten von 25 – 60 km/h können alle 10 Sekunden Sportler an das ständig umlaufende Stahlseil angekuppelt und gleichzeitig gezogen werden. Wer gucken möchte, welche Tricks die Toprider drauf haben, kommt zur Deutschen Meisterschaft Cablewakeboard vom 7. – 10.7. » Wasserski Hamburg, Am Neuländer Baggerdeich 3, Mo – Fr ab 12 Uhr, Sa / So ab 10 Uhr bis Sonnenuntergang, www.wasserski-hamburg.de STADTSTRÄNDE „Strand ist überall, wenn man sich wirklich liebt“, singt Bernd Begemann. Sieh an, er hat Recht: Jedes Jahr zur Sommerzeit kippen die Beachclubs ihren Sand aus, stellen Palmen und Schirmchen auf und es ist Strand – auf dem Parkdeck an den Landungsbrücken, an der Hafenstraße, im Harburger Binnenhafen, an der MaxBrauer-Allee … Die Liebe kommt in den Sommernächten dann ganz von allein. » Strand Pauli, Hafenstr. 89, www. strandpauli.de • Central Park, MaxBrauer-Allee 277, www.centralparkhamburg.net • Veritas Beach, Harburg, Binnenhafen, www.hornbachers.net • Hamburg del Mar, Parkdeck Landungsbrücken, www.hamburg-del-mar.de Ganz gratis Bei Regen p Auf dem MS Dockville Kunstcamp treffen sich vier Wochen lang Künstler, die hier leben, arbeiten, interagieren. Beim „Work of Progress“ kann man dabei sein, es gibt Performances, Workshops und Musik. Beim Festival rocken hier Mitte August Huah!, die Goldenen Zitronen, Andreas Dorau u. a. m. » MS Dockville Kunstcamp, 21.7. – 7.8., Festival 12. – 14.8., Reiherstieg Hauptdeich/Alte Schleuse, www.msdockville.de BATMAN UNTERWEGS „Paddeln und Fledermäuse erleben“ heißt die naturkundliche Abendtour. Nach einer kurzen Einweisung in die Paddeltechnik geht es auf Kanäle und die Alster. Dort werden mit Bat-Detektoren Fledermäuse ausgemacht, beobachtet und von Ornithologen erklärt. » Paddeln und Fledermäuse erleben, z. B. am 8.7., 20.30 Uhr, 18 Euro, Treffpunkt Bootsabteilung der GlobetrotterFiliale Wiesendamm 1, Anmeldung: www.globetrotter-umwelthauptstadt.de IN DEN WIPFELN In atemberaubender Höhe über eine Wackelbrücke und schwankende Seile balancieren, über Hindernisse klettern, in ein Spinnennetz springen oder mit einer 70 Meter langen Seilbahn durch den Wald fliegen: Der Kletterwald Hamburg bietet Action in den Baumwipfeln. Es gibt sechs Parcours von 2 bis 8 Meter Höhe, die man – angegurtet an einem speziellen Sicherungssystem – meistern kann. » Kletterwald Hamburg, Meiendorfer Weg 122 – 128, U-Bahn Volksdorf, www.kletterwald-hamburg.com SCHOPPENWEISE EINLOCHEN LIGHT WINTERWUNDERLAND Zum Swing die Beine fliegen lassen: Beim Swingtanz Sommer auf der Promenade am Magdeburger Hafen gibt es einen kostenlosen Schnupperkurs. » Swingtanz Sommer, 26.6., 31.7., 28.8., 15 – 17.30 Uhr, Schnupperkurs 15 Uhr, Magdeburger Hafen / Osakaallee Der Ball soll mit möglichst wenigen Schlägen in die 18 Löcher auf dem großen, grünen Gelände: Das hat SwinGolf, die rustikale Golf-Variante, mit dem großen Bruder gemein. Ansonsten ist vieles anders. SwinGolf kann jeder sofort spielen, ohne Platzreife oder Clubkarte. Der Ball ist größer, die Löcher auch, und der Universalschläger erinnert an eine Pflugschar. » SwinGolf Hamburg, Gauerter Hauptdeich 105, Mi – Fr ab 14, Sa / So ab 10 Uhr, 10 Euro (Familie 25 Euro), www.swingolf-hamburg.de Skiurlaub im Sommer: Das geht in der Lüneburger Heide. Im Snow Dome Bispingen kann man in der 300 Meter langen und bis zu 100 Meter breiten Halle 365 Tage im Jahr die Piste herunter wedeln, snowboarden und rodeln. Mutige üben sich im Eisklettern. Wem das zu cool ist, der surft auf der „Nord Welle“, der größten stehenden Welle Europas, vor dem Snow Dome. » Snow Dome, Horstfeldweg 9, 29646 Bispingen, Tel. 05194 / 431 10, www.snow-dome.de DURCHHALTEN! TORTENSCHLACHT? RASENDE RADLER Schwimmen in der Alster, Radfahren entlang der Elbchaussee, Laufen durch die City: Die Streckenführung des Dextro Energy Triathlons legt den Schwerpunkt auf die Innenstadt, bis zum rasanten Finale auf dem Rathausmarkt. Neben 130 Profi-Athleten starten beim weltgrößten Triathlon knapp 9200 Jedermann-Teilnehmer. » Dextro Energy Triathlon, 16. / 17. Juli, www.hamburg-triathlon.org Erst Bewegung, dann süße Belohnung. Bei der „Tour de Tarte“ am Schaalsee bieten drei Cafés mindestens eine Sportart an, bei der man sich austoben kann, bevor das Kaffeegedeck serviert wird. Wasserfahrräder, Kanus, Fußbälle und Tischtennisschläger liegen bereit! » Tour de Tarte, Tel. 04542 / 85 68 60, z. B. Zur Kutscherscheune, Lindenallee 15, 23883 Groß Zecher, www.hlms.de/ de/tour-de-tarte Wenn bei den Vattenfall Cyclassics bis zu 22 000 Radler durch Hamburg flitzen, ruht nicht nur der restliche Verkehr, es stehen auch Hunderttausende am Rand und jubeln. Das Messe- und Rahmenprogramm bietet Action und Unterhaltung mit Gewinnspielen und Infotainment auf der Show-Bühne. » Vattenfall Cyclassics, 18. – 21.8., Jedermannrennen, 21.8., Start 7.45 Uhr, Events: Fr 14–20, Sa 9–20, So 9–18 Uhr LINDY HOP Riesiger Spaß, eine winzige Stadt und große Tiere: der Schlagermove (o.), das Wildgehege Klövensteen (m.) und das Stadtmodell von Hamburg (r.) Tausche Fischmarkt gegen Weindorf: Zum 26. Mal ist das Stuttgarter Weindorf auf dem Rathausmarkt zu Gast, im Gegenzug erfreut der Fischmarkt die Stuttgarter. Im Weindorf hat jeder Wirt seine Laube, dort werden edle Tropfen ausgeschenkt – insgesamt über 100 verschiedene badische und württembergische Weine –, dazu gibt es Spätzle, Maultaschen, Buabaspitzle. » 26. Stuttgarter Weindorf, 21.7. – 6.8., tgl. 11 – 24 Uhr, Rathausmarkt THEATER-FESTIVAL Tanz- und Theaterstars, Konzerte, Vorträge und Kunstinstallationen: Das Internationale Sommerfestival auf Kampnagel ist eine kulturelle Wundertüte. Vom 11. bis zum 28. August wird das Kampnagel-Areal zum FestivalZentrum mit Biergarten, auf der Tanzplattform im Festival-Wäldchen kann freitags und sonntags geschwoft werden. Headliner des Musikprogramms sind The Street, Samy Deluxe und Anna Calvi. Erstmalig in Hamburg ist die weltbekannte Compagnie des britischen Choreografen Akram Khan. » Internationales Sommerfestival auf Kampnagel, 11. – 28.8., www.kampnagel.de SPIEL OHNE GRENZEN Toben bis zum Umfallen: Bei der „Langen Nacht für Kurze“ im „rabatzz!“, Hamburgs größtem Indoor-Spielplatz, können die Lütten atemberaubende Spiele machen, bis ihnen fast die Augen zufallen. Dann werden spannende Geschichten vorgelesen – und man übernachtet, ohne Eltern. Die holen ihren Nachwuchs nach dem Frühstück morgens wieder ab. Und was sie dann so ganz ohne Kinder in der Zwischenzeit machen, bleibt ihnen überlassen … » „rabatzz!“, Kieler Str. 571, Tel. 54 70 96 90, „Lange Nacht für Kurze“, z. B. am 9.7., 13.8., ab 19 Uhr, 29,95 Euro pro Kind, www.rabatzz.de KUNSTAUSFLUG Dieter Meier war professioneller Pokerspieler, Uhren-Designer, Bio-Landwirt in Argentinien und vor allem die eine Hälfte von Yello, dem in den 80erJahren gegründeten Musikprojekt, das heute neben Kraftwerk zu den einflussreichsten Elektro-Pop-Acts zählt. Weniger bekannt sind seine Arbeiten als Performance- und Konzeptkünstler, die nun mit der Werkschau „Dieter Meier: Works 1969 – 2011 and the Yello FOTOS: XXXXXXXXXXXXXXXX MITGESTALTEN Wetter-Fest: das Stuttgarter Weindorf (o.), das Sommer-Festival auf Kampnagel (m.) und der Wiener Kochsalon (r.) Years“ in der Sammlung Falckenberg in Harburg ausgestellt werden. » 24.6. – 11.9., Sammlung Falckenberg, Phoenix-Hallen, Wilstorfer Str. 71, der Besuch nur im Rahmen von Führungen: Mi / Do 18, Fr 17, Sa / So 11 u. 15 Uhr, Anmeldung Tel. 32 50 67 62, www.sammlung-falckenberg.de BIER HER, BIER HER! Wie wird das Lieblingsgetränk der Deutschen eigentlich hergestellt? Bei einer Besichtigung der HolstenBrauerei mit umfangreichen Rundgängen durch die Produktionsstätten bekommt man einen spannenden Einblick in die moderne Braukunst. Das macht durstig und hungrig, deshalb werden ein frisch gezapftes Pils (auf Wunsch auch alkoholfreie Getränke) und frisch gebackenes Treberbrot aus brauereieigenem Treber gereicht. » Holsten-Brauerei AG, Holstenstr. 224, Besichtigung Mo – Fr 9, 11.15 u. 13.30 Uhr, ca. 2 Std., 5 Euro, Buchung: Tel. 30 99 36 98, www.holsten-pilsener.de VIELE KÖCHE … … haben zusammen mehr Spaß. „Das Wichtigste am Kochen ist der Tisch, an dem gemeinsam gegessen wird“, sagt Christian Wrenkh, Gastgeber im Wie- ner Kochsalon. Bei seinen offenen „Einfach kochen gehen“-Abenden vermittelt er seinen Gästen die Freude am gelungenen Kochen und das Vergnügen, Menschen beim gemeinsamen Essen kennenzulernen. » „Einfach kochen gehen“, z. B. am 15.7., 5.8., 30.8., 19 Uhr, Wiener Kochsalon, Max-Brauer-Allee 251, 48 Euro (inkl. Speisen, Wein & Getränke, Rezepte), www.wiener-kochsalon.com SOMMERGASTSPIELE Musik liegt in der Luft: Im Sommer, der traditionell spielfreien Zeit der Theater, ziehen auch in die großen Häuser Musicals ein. In der Staatsoper gastiert wieder „Evita“, der Klassiker von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice mit Musical-Stars vom Londoner West End. Im Schauspielhaus tanzt man den „Time Warp“ bei der transsylvanisch-galaktischen „Rocky Horror Show“ und im Thalia wirbelt Lizt Alfonso, die Königin des kubanischen Tanztheaters, mit ihrem Ensemble in der atemberaubenden Show „Amigas“ über die Bühne. » Evita, 9. – 21.8., Staatsoper. Rocky Horror Show, 26.7. – 21.8., Schauspielhaus. Amigas – Lizt Alfonso dance cuba, 28.7. – 13.8., Thalia Theater FOTOS: PICTURE-ALLIANCE (6), C. BUHCK/ K. PFEIFER, NILS FISCHER, JULIA WAGNER, ISTOCKPHOTO, PR (8). ALLE ANGABEN STAND 22. JUNI 2011 Hart, aber herzlich: Dockville-Festival (g. l.), die Vattenfall Cyclassics (o.) und SwinGolf für Wald- und Wiesenspieler (l.) WILDGEHEGE KLÖVENSTEEN EIN BETT IM KORNFELD … ... bleibt am ersten Juli-Wochenende frei, denn Jürgen Drews feiert beim Schlagermove. Mit Schlaghosen, Plateauschuhen, Perücken und reichlich Sonnen- und Prilblumen zieht die Schlager-Karawane durch St. Pauli, das Festival der Liebe zu begehen. » Schlagermove, 1. / 2. Juli, „Warm Up“Party am 1.7. ab 19.30 Uhr, Heiligengeistfeld, Umzug am 2.7. ab 15 Uhr, Start: Heiligengeistfeld, www.schlagermove.de REGENBOGENFLAGGE ZEIGEN! „Trau Dich! Zeig Dich! Out ist in“– unter diesem Motto steht 2011 der Christopher Street Day. Auf dem Straßenfest, der Flaniermeile am Jungfernstieg, wird informiert, geflirtet und gefeiert. Höhepunkt ist die Parade am 6. August, bei der Lesben, Schwule und andere oft quietschbunt und ebenso vergnügt für ihre Rechte auf die Straße gehen. » CSD Straßenfest, 5. – 7.8., Fr 15 – 24, Sa 11–24, So 11–22 Uhr, Parade am 6.8., Start: 12 Uhr, Lange Reihe, Ecke Schmilinskystr., www.csd-hamburg.com ÜBERSICHTLICH Hamburg, die wachsende Stadt, im Miniaturformat: Das 111 Quadratmeter große Stadtmodell füllt einen eigenen, von außen leicht zu übersehenden Saal. 40 Jahre ist das Modell aus Lindenholz alt, es zeigt im Maßstab 1 : 500 den Bereich zwischen Oevelgönne und Rothenburgsort, zwischen Harvestehude und Elbe. Es wird ständig aktualisiert, geplante oder im Bau befindliche Gebäude sind holzfarben, fertige weiß – so behält man gut den Überblick. » Stadtmodell Hamburg, Wexstraße 7, Tel. 42 84 02 194, Di – Fr 10 – 17, Sa / So 13 – 17 Uhr DER STILLE ZOO Antje, das berühmte Walross, ist hier ausgestellt, ebenso wie ein Pottwalskelett, Braunbären, Erdferkel, Vögel und Huftiere aus aller Welt. Das Zoologische Museum der Universität zeigt auf 2000 m2 beeindruckend lebensnahe Tierpräparate und ist eine der bedeutendsten zoologisch-wissenschaftlichen Sammlungen Deutschlands. » Zoologisches Museum Hamburg, Martin-Luther-King-Platz 3, Tel. 428 38 22 76, Di – So 10 – 17 Uhr FREILUFTKINO Kein Zaun drumherum, kein Eintritt: Die ausgesuchten Kino-Knüller beim Freiluftkino auf dem Rathausmarkt gibt es gratis. Es laufen z. B. „Slumdog Millionär“, „Männer, die auf Ziegen starren“ oder der Poker-Klassiker „Cincinatti Kid“, jeweils begleitet von einem Vorfilm. Investieren sollte man nur in eine Sitzunterlage und Getränke. » Freiluftkino auf dem Rathausmarkt, 30.6. – 10.7., Programm: www.freiluftkino-hamburg.de TANGOFIEBER Der argentinische Tango, geboren im Hafenviertel La Boca von Buenos Aires, kommt in die HafenCity: Auf der Elbpromenade am Strandkai drehen sich Tangotänzer zu Live-Musik in der Sonne, es gibt Vorführungen und kostenlose Tango-Schnupperkurse. » Elbpromenade am Unilever-Haus / Strandkai, 26.6., 24.7. und 28.8., 17 – 20 Uhr, www.hafencity.com Warum können Eulen nicht schielen? Welches Tier trägt einen „Sattel“? Frettchen, Damwild, Mufflons, Uhus und Wildschweine leben im Wildgehege Klövensteen. Noch spannender wird der Besuch, wenn man sich zuvor im Internet ein Faltblatt mit Quiz und Tipps herunterlädt. Und Tierfutter gibt es am Kiosk „Kleine Waldschänke“. » Kiosk „Kleine Waldschänke“, Sandmoorweg 149, Hamburg-Rissen, www.forst-hamburg.de/wildgehege.htm LITERATUR OPEN-AIR Anlegen und Anlesen: Nachwuchstalente und etablierte Autoren stellen ihre Texte aus der Anthologie „Hamburger Ziegel“ auf der Lesebühne an den Magellan-Terrassen vor, flankiert von Live-Musik. Bei Regen weicht man ins Kesselhaus bzw. Cruise Center aus. » Magellan-Terrassen, 3.7. u. 21.8., 18 Uhr KNETEN & FORMEN Die Töpferstube in den Wallanlagen lädt Kinder ab 4 Jahren ein, unter fachlicher Anleitung aus Ton Tiere, Pflanzen, Schälchen und Fantasiefiguren zu formen und anzumalen. Die Kunstwerke werden gebrannt und können zwei Tage später abgeholt werden. » Töpferstube, Große Wallanlagen, bis 26.8., Mo – Fr 14.30 – 18.30 Uhr V IV › THEMA DER WOCHE Sonnabend/Sonntag, 25./26. Juni 2011 UnserSommer! Mit Kinder n Sonne Sand Strand Und zu Hause ist es doch am schönsten. Direkt vor der eigenenTür kann die Abenteuer-Reise beginnen. Mit diesen 50 FERIEN-TIPPS wird Hamburg zum besten Urlaubsort, den man sich wünschen kann Ferien in Hamburg: Elb-Indianer aus Sicht einer skalpierten Bleichhaut (g.l.), Ritterspiele (o.) und die Spielmobilkarawane (l.) TRICKFILM – FILMTRICK GESCHICHTENERZÄHLER Auch Walt Disney hat mal klein angefangen … Helden der Fantasie werden zum Leben erweckt und bestehen Abenteuer in Unterwasserwelten, Geisterstädten oder auf fernen Planeten. Kinder ab 9 Jahre können mit Julia Wandel ihren eigenen Trickfilm drehen und herausfinden, wie sich aus einfachem Material gruselige oder zauberhafte Gestalten und außergewöhnliche Kulissen erschaffen lassen. » TASK – Schauspielschule für Kinder & Jugendliche, Schomburgstr. 50, Tel. 38 61 54 66, Trickfilm-Workshop mit Julia Wandel, 1.–3. Juli, 11 – 15 Uhr, 110 Euro (mit Ferienpass) „Abenteuer entstehen im Kopf“ heißt die Reihe, bei der Autoren ungewöhnliche Geschichten an ungewöhnlichen Orten lesen. Im Eiskeller unter Lessers Passage erzählt Christian Berg vom singenden Monster „Monstantin“, das Opernloft wird mit Gernot Gricksch zum „Tal der Buchstabennudeln“. Bei einer moderierten Doppellesung mit Isabel Abedi und Katja Brandis gibt es spannende Erlebnisse auf einer einsamen Insel und in der Meerestiefe – im Internationalen Maritimen Museum. » Christian Berg, 2.8., 16 Uhr, Lessers Passage 4, ab 6 Jahre; Isabel Abedi und Katja Brandis, 4.8., 18 Uhr, Intern. Maritimes Museum, ab 13 J.; Gernot Gricksch, 8.8., 17 Uhr, Opernloft, ab 9 J. MANEGE FREI! Glitzern, Funkeln, scheinbar mühelose Artistik, Spannung und Illusion: Beim Mitmach-Zirkus Zaretti erobern Kinder als Clown, Kunstreiter oder Akrobaten die Manege. Vormittags werden Kunststücke mit Profis in der Zirkuswerkstatt eingeübt. Bunt geschminkt und in funkelnden Kostümen geht es nachmittags in die Vorstellung. Wer den großen Auftritt scheut, kann auch einfach Zirkusluft schnuppern, erfahren, wie der Alltag der Artisten aussieht, was es heißt, im Wohnwagen zu leben und für Tiere verantwortlich zu sein. » Circus Zaretti, 11. – 22.7.: Eppendorfer Park (UKE), 25.7.–10.8.: Meenkwiese im Haynspark, Zirkuswerkstätten Mo – Fr 11 – 12.30 Uhr, Vorstellungen So – Fr 14.30 Uhr, Werkstatt und Vorstellung 3 Euro (mit Ferienpass), www.zaretti.de INDIANERLAGER Leben wie Winnetou: Das Indianerlager im Wald rund um das Tipi zeigt die Welt von Apachen und Komantschen. Unter kundiger Führung geht es auf den Indianerpfad, man bastelt Traumfänger und einen Tomahawk. » Landesgartenschau Norderstedt, 18.–31.7., tgl. ab 11 Uhr jede Std., 4 Euro, www.landesgartenschau-norderstedt.de ORGELPFEIFEN Wie spielt man eine Orgel? Rund 4000 Pfeifen hat die Arp-Schnitger-Orgel in St. Jacobi. Die ist nicht nur besonders alt (über 300 Jahre), sondern sie klingt auch besonders schön. An dem ehrwürdigen Instrument gibt es eine Einführung in die klassische Musik und man erfährt, wie die Orgel gespielt wird. Danach kann man einem kleinen Konzert lauschen. » St. Jacobi, Eingang Steinstraße, 5.7., 19.7., 9.8., 16.30 Uhr (ca. 75 Min.), 8–12 J., 2 Euro (Ferienpass), Anmeldung: [email protected], www.jacobus.de RASANT AUF ROLLEN Zack und hast-du-nicht-gesehen ist der Ball im Tor! Inlinehockey ist eine der schnellsten Mannschaftssportarten der Welt. Lizenzierte Trainer führen Anfänger spielerisch in Laufschule, Grundlagen wie Passen, Ballführung und Schusstechniken ein. Fortgeschrittene erfahren etwas über Taktik. » HSV Inlinehockeyschule, Eisstadion HH Stellingen, www.hsv-inlinehockey. de, 30.6. – 10.8., Di u. Do 16 – 18 Uhr, ab 7 J., kostenlos, Skates, Helm und Schützer mitbringen, Anmeldung: [email protected] STEIN AUF STEIN Die Magellan-Terrassen werden zum Planungsbüro und zur Baustelle für Kinder: Nachwuchs-Architekten und -Handwerker können unter fachlicher Anleitung kreativ üben: richtig mauern mit Steinen und echtem Mörtel, Stadträume aus Knete modellieren, sich als Elektriker und Klempner bewähren und mit Ytong-Steinen bildhauern. Ein „BauTraum“ wird wahr! » BauTraum, Magellan-Terrassen, 24.7., 14.8., 13 – 17.30 Uhr Mann über Board! Der Neuländer Baggerteich wird zur Wasserstraße (g. r.). Chillen und flanieren: Feuchtigkeit von innen gibt es im Beachclub Hamburg del Mar (r.) und am Piano Beach des IndoChine (o.) REDAKTION: KIRSTEN RICK h Typisc rg Hambu DIE KARAWANE FEIERT! Durch das Schwarzlichtlabyrinth in die Drachenhöhle, über den Drachenreiterparcours ins Verwandlungskabinett und von dort zur Zaubermaschine: In diesem Sommer reist die SpielmobilKarawane „ins Land der Fantasie“. Kinder können an den wechselnden Standorten auf der Hüpfburg toben, Kindertänze lernen, klettern, basteln, sich verwandeln, Theater spielen und vieles mehr. Zum Abschluss gibt es ein großes Fest, 20 Jahre Hamburger Spielmobile werden gefeiert! » Spielmobil-Karawane-Fahrplan, 5. – 10.7., tgl. 14 – 18 Uhr, Jubiläums-Fest am 10.7., 14 – 18 Uhr, Musikpavillon in Planten un Blomen, www.spielmobilkarawane.de RITTER UND BURGFRÄULEIN Im Jahr 1420 stürmten Ritter aus Lübeck und Hamburg die Bergedorfer Bucht. Fast 600 Jahre später machen es ihnen die Ferienkinder (6 – 12 Jahre) nach. Sie ziehen schwere Kettenhemden an, übernehmen Aufgaben von Mägden und Knechten, probieren aus, wie man damals Kleidung herstellte oder ein mittelalterliches Mahl kochte – und testen, ob es wirklich so wild und aufregend war, ein Ritter zu sein. » Museum für Bergedorf & die Vierlande, Bergedorfer Schlossstr. 4, 20. – 22.7., 9–14 Uhr, 5 Euro pro Tag, Tel. 428 13 10, www.museumsdienst-hamburg.de Vom Rasen bis zum Himmel hoch: Führung am Millerntorstadion (l.), die Sternwarte (m.) und der HighFlyer (o.) HOCH ÜBER HAMBURG HINTERM TOR GEHT’S WEITER Wie fühlt sich der Rasen an? Welchen Komfort bietet die VIP-Lounge? Und wie „duftet“ die Spielerkabine? Hinter die Kulissen des FC St. Pauli und HSV kann man bei Führungen blicken: durch das Millernstorstadion (90 Min.) oder die Imtech-Arena (75 Min.). » Millerntorstadion, Treffpunkt Clubheim, Tel. 31 78 74 51 • Imtech-Arena, Treffpunkt: HSV-Museum, Tel. 41551550 KIEZ-EINBLICKE Lilo Wanders, die Grande Dame der informativen Verbalerotik, führt über das sündige Pflaster St. Paulis, zeigt ihre Lieblingsecken und gibt Döntjes, nackte Fakten und süßes Seemannsgarn preis … Erinnerungsfotos sind ausdrücklich erwünscht! » Tour de Schmidt, z. B. 1./2. u. 15./16.7., jeweils 18 u. 21 Uhr, 40 Euro inkl. Currywurst, Astra-Knolle und Besuch der Boutique Bizarre (ab 16 J.), Tel. 31 77 88 99, www.tivoli.de WASSERKUNST Ein Aal in der Wasserleitung war keine Seltenheit, als 1848 die Stadtwasser- Viel Action kunst in Rothenburgsort den Betrieb aufnahm und Elbwasser noch ungefiltert in die Haushalte gelangte. Das Filterwerk auf der Elbinsel Kaltehofe wurde erst 1894 in Betrieb genommen. Auch eine riesige Badeanstalt befand sich hier – heute kaum vorstellbar. Die eigenwillige Insel wird nun als Ausflugsziel zum Naturschutz- und Industriedenkmal umgestaltet. » „Wasserkunstinsel Kaltehofe – von Skandalen, Wasserwerken und Freizeitvergnügen“, Führung von RBOTours, z.B. 3. u. 24.7., 16 Uhr, Anmeldung Tel. 68 99 62 96 STÖRTEBEKERS SCHÄDEL Zurück aus Diebeshand im Hamburgmuseum ist der Schädel des legendären Freibeuters Störtebeker. Neben der Reliquie wird hier die wechselvolle Geschichte der Stadt von ihren Anfängen um 800 n. Chr. bis heute gezeigt, mit aufwendigen Installationen wie dem begehbaren Frachtdampfer und dem Modell des Salomonischen Tempels. » Hamburgmuseum, Holstenwall 24, Di – Sa 10 – 17, So 10 – 18 Uhr, www.hamburgmuseum.de HIMMLISCHES VERGNÜGEN Ein Blick in die Sterne und die Schatztruhe der Hamburger Wissenschaftsgeschichte: Die Sternwarte in Bergedorf ist ein weitgehend unbekanntes Schmuckstück. Das von 1906 bis 1912 erbaute Observatorium mit seinen neobarocken Kuppelbauten war einst eine der größten Sternwarten Europas und ist heute „Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung“. Im neuen Besucherzentrum mit Café wird die Ausstellung „Mensch+Himmel“ gezeigt. » Hamburger Sternwarte, August-BebelStr. 196, Ausstellung Sa / So 12 – 18 Uhr, Führungen Sa 14 u. 16, So 12, 14 u. 16 Uhr, www.sternwarte-hh.de BEDEUTENDE BAUSTELLE Alles über Hamburgs bedeutendste Baustelle: Die Elbphilharmonie-Projektpräsentationen beginnen am InfoPavillon. Erfahrene Baustellenguides lassen sich gerne Löcher in den Bauch fragen – und man kann sehen, wo die Steuergelder geblieben sind. » Elbphilharmonie-Projektpräsentation für Gruppen bis zu 20 Personen, 210 Euro (pro Gruppe), Tel. 43 28 39 28 Langsam steigt der „HighFlyer“, der Fesselballon, in die Höhe – bis auf 150 Meter. Dann liegt den bis zu 30 Fahrgästen (mit einem Ballon fliegt man nicht, man fährt) fast 15 Minuten lang Hamburg zu Füßen. Sie möchten mit? Wir verlosen 3 mal 2 Karten für den HighFlyer. Schicken Sie eine E-Mail mit Betreff „HighFlyer“ und Ihrer Adresse an: [email protected] (Einsendeschluss: 3. Juli – der Rechtsweg ist ausgeschlossen). » HighFlyer, Deichtorstr. 1 – 2, Tel. 30 08 69 69, www.highflyer-hamburg.de ZELTEN IN DEN DÜNEN SPIEL’S NOCH EINMAL, SAM Abenteuer für Outdoor-Freunde: Das Elbecamp ist einer der charmantesten Campingplätze, die man sich wünschen kann. Man schlägt sein Zelt zwischen Bäumen im Sand auf, nah am Falkensteiner Ufer, wo man den Tag und den Abend am Strand verbringt, höchstens unterbrochen von einer Mahlzeit beim Imbiss, der sogar vegetarische Currywurst anbietet. Das Ganze wirkt wie ein Kindheitstraum aus den 70er-Jahren, auf Super-8-Film festgehalten. Dafür sind die Duschwagen aus dem Jahr 2011 … » Campingplatz Elbecamp, Falkensteiner Ufer 101, Tel. 81 29 49, www.elbecamp.de Beachclub trifft Piano-Bar: Im PianoBeach des IndoChine an der Elbe liegt gediegene Club-Atmosphäre in der lauen Abendluft, davor plätschert die Elbe, darüber funkeln die Sterne. » PianoBeach, IndoChine, Neumühlen 11, Mo – Fr ab 15 Uhr, Sa / So ab 12 Uhr, www.indochine.de KNÖCHELTIEF IM SCHLICK Zu Fuß durch eine einzigartige Naturlandschaft, Begegnungen mit Krabben und Schlickwürmern: Von CuxhavenDuhnen geht es durch das Watt bis nach Neuwerk, Hamburgs NordseeInsel. Ein erfahrener Wattführer ist dabei und erläutert die Gefahren und Besonderheiten des Wattenmeers. Tipp: Zum Schutz der Füße alte Turnschuhe mit Socken anziehen. Nach einem mehrstündigen Aufenthalt auf Neuwerk geht es mit dem Schiff zurück nach Cuxhaven. » Wattwanderung nach Neuwerk, z. B. Sa, 2.7., 7 Uhr, Treffpunkt: Duhner Strand Straße 35 (Rettungsstation) in Duhnen, 27 Euro, buchen auf www.globetrotter-umwelthauptstadt.de ELBSPRUNG Hamburg ist Umwelthaupstadt 2011 – und es tut sich was! Die ElbsprungTour startet im NachhaltigkeitsPavillon in der HafenCity: In einem Rundgang werden zertifizierte Gebäude und Aspekte zukunftsfähiger Innenstadtentwicklung vorgestellt. Mit einer Barkasse geht es dann über die Elbe zum schwimmenden IBA Dock. » Elbsprung, jeden 2. und 4. Sa bis September, 14.15 – 17.15 Uhr, Treffpunkt: NachhaltigkeitsPavillon, Osakaallee 9, 8 Euro, www.iba-hamburg.org FLUCH DER KANÄLE Hamburg ist von Kanälen durchzogen – und diese werden im August von Flusspiraten unsicher gemacht. Bei dem Erlebnis-Projekt „Fluch der Kanäle – Die Flusspiraten“ konstruieren Kinder (8 – 12 Jahre) Wasserfahrzeuge, die sie selber bauen, bemalen und ausstatten. Zwischendurch wagt man sich gemeinsam mit Käpt’n Heinecke auf die Kanäle, um Seeluft zu schnuppern. Beim Barmbeker Hofsommerfest werden die Wasserfahrzeuge in einem festlichen Akt getauft. Dann geht die Reise los, unterhalten werden alle Mitreisenden mit Piratengeschichten, erzählt vom Theater Jugend Hamburg. » „Fluch der Kanäle – Flusspiraten“, Erlebnis-Projekt für Kinder von 8 – 12 Jahren, 2. – 5.8. und 6.8. (Barmbeker Hoffest), Zinnschmelze, 20 Euro (mit Ferienpass), Anmeldung: Tel. 299 20 21, www.zinnschmelze.de ten, von 400 Menschen bewohnten Elbinsel mitten zwischen Hamburg und Cuxhaven kennt man keine Hektik. Man liegt auf einer Wiese, lauscht dem Fasan oder sieht den Storch kreisen. Man sitzt am weiten Naturstrand, beim alten Leuchtturm, und lässt die Containerschiffe vorbeiziehen. Wenn es spät wird, wartet die Ferienwohnung oder das Zelt auf dem Campingplatz. Und ehe man es sich versieht, sind die Ferien schon wieder vorbei. » Camping „Am Leuchtturm“, Leuchtturmweg 5 a, 21706 DrochtersenKrautsand, Tel. 04143 / 5522, www.camping-krautsand.de PLANSCHEN MIT WEITBLICK Die Anreise ist eine kleine Kreuzfahrt: Mit der Hadag-Fähre geht es von den Landungsbrücken nach Finkenwerder. Fünf Fahrradminuten vom Anleger entfernt liegt das Kombibad Finkenwerder. Große Liegewiese, 50-MeterBecken, 3-Meter-Sprungturm, Kinderplanschbecken – alles, was ein Bad braucht. Und von der Rutsche hat man den besten Blick auf Hamburg, den man sich wünschen kann. » Kombibad Finkenwerder, Finksweg 82, Tel. 18 88 90, Freibadöffnungszeiten: Mo – Do 10 – 20, Fr 8.30 – 20, Sa / So 10 – 18 Uhr, www.baederland.de REIF FÜR DIE INSEL NASSER SPORT Auf Krautsand scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Auf der rund 16 Kilometer langen und 3 Kilometer brei- Achtung, Suchtgefahr: Wer einmal Wasserski gefahren ist, will es immer wieder – sobald der erste Muskelkater überstanden ist. Und was es da für Möglichkeiten gibt: Paarski, Monoski, Sprungski und Wakeboards verlocken zu den verschiedensten Fahrmanövern. Der Wasserski-Lift in Harburg funktioniert nach dem SchleppliftPrinzip: Bei Geschwindigkeiten von 25 – 60 km/h können alle 10 Sekunden Sportler an das ständig umlaufende Stahlseil angekuppelt und gleichzeitig gezogen werden. Wer gucken möchte, welche Tricks die Toprider drauf haben, kommt zur Deutschen Meisterschaft Cablewakeboard vom 7. – 10.7. » Wasserski Hamburg, Am Neuländer Baggerdeich 3, Mo – Fr ab 12 Uhr, Sa / So ab 10 Uhr bis Sonnenuntergang, www.wasserski-hamburg.de STADTSTRÄNDE „Strand ist überall, wenn man sich wirklich liebt“, singt Bernd Begemann. Sieh an, er hat Recht: Jedes Jahr zur Sommerzeit kippen die Beachclubs ihren Sand aus, stellen Palmen und Schirmchen auf und es ist Strand – auf dem Parkdeck an den Landungsbrücken, an der Hafenstraße, im Harburger Binnenhafen, an der MaxBrauer-Allee … Die Liebe kommt in den Sommernächten dann ganz von allein. » Strand Pauli, Hafenstr. 89, www. strandpauli.de • Central Park, MaxBrauer-Allee 277, www.centralparkhamburg.net • Veritas Beach, Harburg, Binnenhafen, www.hornbachers.net • Hamburg del Mar, Parkdeck Landungsbrücken, www.hamburg-del-mar.de Ganz gratis Bei Regen p Auf dem MS Dockville Kunstcamp treffen sich vier Wochen lang Künstler, die hier leben, arbeiten, interagieren. Beim „Work of Progress“ kann man dabei sein, es gibt Performances, Workshops und Musik. Beim Festival rocken hier Mitte August Huah!, die Goldenen Zitronen, Andreas Dorau u. a. m. » MS Dockville Kunstcamp, 21.7. – 7.8., Festival 12. – 14.8., Reiherstieg Hauptdeich/Alte Schleuse, www.msdockville.de BATMAN UNTERWEGS „Paddeln und Fledermäuse erleben“ heißt die naturkundliche Abendtour. Nach einer kurzen Einweisung in die Paddeltechnik geht es auf Kanäle und die Alster. Dort werden mit Bat-Detektoren Fledermäuse ausgemacht, beobachtet und von Ornithologen erklärt. » Paddeln und Fledermäuse erleben, z. B. am 8.7., 20.30 Uhr, 18 Euro, Treffpunkt Bootsabteilung der GlobetrotterFiliale Wiesendamm 1, Anmeldung: www.globetrotter-umwelthauptstadt.de IN DEN WIPFELN In atemberaubender Höhe über eine Wackelbrücke und schwankende Seile balancieren, über Hindernisse klettern, in ein Spinnennetz springen oder mit einer 70 Meter langen Seilbahn durch den Wald fliegen: Der Kletterwald Hamburg bietet Action in den Baumwipfeln. Es gibt sechs Parcours von 2 bis 8 Meter Höhe, die man – angegurtet an einem speziellen Sicherungssystem – meistern kann. » Kletterwald Hamburg, Meiendorfer Weg 122 – 128, U-Bahn Volksdorf, www.kletterwald-hamburg.com SCHOPPENWEISE EINLOCHEN LIGHT WINTERWUNDERLAND Zum Swing die Beine fliegen lassen: Beim Swingtanz Sommer auf der Promenade am Magdeburger Hafen gibt es einen kostenlosen Schnupperkurs. » Swingtanz Sommer, 26.6., 31.7., 28.8., 15 – 17.30 Uhr, Schnupperkurs 15 Uhr, Magdeburger Hafen / Osakaallee Der Ball soll mit möglichst wenigen Schlägen in die 18 Löcher auf dem großen, grünen Gelände: Das hat SwinGolf, die rustikale Golf-Variante, mit dem großen Bruder gemein. Ansonsten ist vieles anders. SwinGolf kann jeder sofort spielen, ohne Platzreife oder Clubkarte. Der Ball ist größer, die Löcher auch, und der Universalschläger erinnert an eine Pflugschar. » SwinGolf Hamburg, Gauerter Hauptdeich 105, Mi – Fr ab 14, Sa / So ab 10 Uhr, 10 Euro (Familie 25 Euro), www.swingolf-hamburg.de Skiurlaub im Sommer: Das geht in der Lüneburger Heide. Im Snow Dome Bispingen kann man in der 300 Meter langen und bis zu 100 Meter breiten Halle 365 Tage im Jahr die Piste herunter wedeln, snowboarden und rodeln. Mutige üben sich im Eisklettern. Wem das zu cool ist, der surft auf der „Nord Welle“, der größten stehenden Welle Europas, vor dem Snow Dome. » Snow Dome, Horstfeldweg 9, 29646 Bispingen, Tel. 05194 / 431 10, www.snow-dome.de DURCHHALTEN! TORTENSCHLACHT? RASENDE RADLER Schwimmen in der Alster, Radfahren entlang der Elbchaussee, Laufen durch die City: Die Streckenführung des Dextro Energy Triathlons legt den Schwerpunkt auf die Innenstadt, bis zum rasanten Finale auf dem Rathausmarkt. Neben 130 Profi-Athleten starten beim weltgrößten Triathlon knapp 9200 Jedermann-Teilnehmer. » Dextro Energy Triathlon, 16. / 17. Juli, www.hamburg-triathlon.org Erst Bewegung, dann süße Belohnung. Bei der „Tour de Tarte“ am Schaalsee bieten drei Cafés mindestens eine Sportart an, bei der man sich austoben kann, bevor das Kaffeegedeck serviert wird. Wasserfahrräder, Kanus, Fußbälle und Tischtennisschläger liegen bereit! » Tour de Tarte, Tel. 04542 / 85 68 60, z. B. Zur Kutscherscheune, Lindenallee 15, 23883 Groß Zecher, www.hlms.de/ de/tour-de-tarte Wenn bei den Vattenfall Cyclassics bis zu 22 000 Radler durch Hamburg flitzen, ruht nicht nur der restliche Verkehr, es stehen auch Hunderttausende am Rand und jubeln. Das Messe- und Rahmenprogramm bietet Action und Unterhaltung mit Gewinnspielen und Infotainment auf der Show-Bühne. » Vattenfall Cyclassics, 18. – 21.8., Jedermannrennen, 21.8., Start 7.45 Uhr, Events: Fr 14–20, Sa 9–20, So 9–18 Uhr LINDY HOP Riesiger Spaß, eine winzige Stadt und große Tiere: der Schlagermove (o.), das Wildgehege Klövensteen (m.) und das Stadtmodell von Hamburg (r.) Tausche Fischmarkt gegen Weindorf: Zum 26. Mal ist das Stuttgarter Weindorf auf dem Rathausmarkt zu Gast, im Gegenzug erfreut der Fischmarkt die Stuttgarter. Im Weindorf hat jeder Wirt seine Laube, dort werden edle Tropfen ausgeschenkt – insgesamt über 100 verschiedene badische und württembergische Weine –, dazu gibt es Spätzle, Maultaschen, Buabaspitzle. » 26. Stuttgarter Weindorf, 21.7. – 6.8., tgl. 11 – 24 Uhr, Rathausmarkt THEATER-FESTIVAL Tanz- und Theaterstars, Konzerte, Vorträge und Kunstinstallationen: Das Internationale Sommerfestival auf Kampnagel ist eine kulturelle Wundertüte. Vom 11. bis zum 28. August wird das Kampnagel-Areal zum FestivalZentrum mit Biergarten, auf der Tanzplattform im Festival-Wäldchen kann freitags und sonntags geschwoft werden. Headliner des Musikprogramms sind The Street, Samy Deluxe und Anna Calvi. Erstmalig in Hamburg ist die weltbekannte Compagnie des britischen Choreografen Akram Khan. » Internationales Sommerfestival auf Kampnagel, 11. – 28.8., www.kampnagel.de SPIEL OHNE GRENZEN Toben bis zum Umfallen: Bei der „Langen Nacht für Kurze“ im „rabatzz!“, Hamburgs größtem Indoor-Spielplatz, können die Lütten atemberaubende Spiele machen, bis ihnen fast die Augen zufallen. Dann werden spannende Geschichten vorgelesen – und man übernachtet, ohne Eltern. Die holen ihren Nachwuchs nach dem Frühstück morgens wieder ab. Und was sie dann so ganz ohne Kinder in der Zwischenzeit machen, bleibt ihnen überlassen … » „rabatzz!“, Kieler Str. 571, Tel. 54 70 96 90, „Lange Nacht für Kurze“, z. B. am 9.7., 13.8., ab 19 Uhr, 29,95 Euro pro Kind, www.rabatzz.de KUNSTAUSFLUG Dieter Meier war professioneller Pokerspieler, Uhren-Designer, Bio-Landwirt in Argentinien und vor allem die eine Hälfte von Yello, dem in den 80erJahren gegründeten Musikprojekt, das heute neben Kraftwerk zu den einflussreichsten Elektro-Pop-Acts zählt. Weniger bekannt sind seine Arbeiten als Performance- und Konzeptkünstler, die nun mit der Werkschau „Dieter Meier: Works 1969 – 2011 and the Yello FOTOS: XXXXXXXXXXXXXXXX MITGESTALTEN Wetter-Fest: das Stuttgarter Weindorf (o.), das Sommer-Festival auf Kampnagel (m.) und der Wiener Kochsalon (r.) Years“ in der Sammlung Falckenberg in Harburg ausgestellt werden. » 24.6. – 11.9., Sammlung Falckenberg, Phoenix-Hallen, Wilstorfer Str. 71, der Besuch nur im Rahmen von Führungen: Mi / Do 18, Fr 17, Sa / So 11 u. 15 Uhr, Anmeldung Tel. 32 50 67 62, www.sammlung-falckenberg.de BIER HER, BIER HER! Wie wird das Lieblingsgetränk der Deutschen eigentlich hergestellt? Bei einer Besichtigung der HolstenBrauerei mit umfangreichen Rundgängen durch die Produktionsstätten bekommt man einen spannenden Einblick in die moderne Braukunst. Das macht durstig und hungrig, deshalb werden ein frisch gezapftes Pils (auf Wunsch auch alkoholfreie Getränke) und frisch gebackenes Treberbrot aus brauereieigenem Treber gereicht. » Holsten-Brauerei AG, Holstenstr. 224, Besichtigung Mo – Fr 9, 11.15 u. 13.30 Uhr, ca. 2 Std., 5 Euro, Buchung: Tel. 30 99 36 98, www.holsten-pilsener.de VIELE KÖCHE … … haben zusammen mehr Spaß. „Das Wichtigste am Kochen ist der Tisch, an dem gemeinsam gegessen wird“, sagt Christian Wrenkh, Gastgeber im Wie- ner Kochsalon. Bei seinen offenen „Einfach kochen gehen“-Abenden vermittelt er seinen Gästen die Freude am gelungenen Kochen und das Vergnügen, Menschen beim gemeinsamen Essen kennenzulernen. » „Einfach kochen gehen“, z. B. am 15.7., 5.8., 30.8., 19 Uhr, Wiener Kochsalon, Max-Brauer-Allee 251, 48 Euro (inkl. Speisen, Wein & Getränke, Rezepte), www.wiener-kochsalon.com SOMMERGASTSPIELE Musik liegt in der Luft: Im Sommer, der traditionell spielfreien Zeit der Theater, ziehen auch in die großen Häuser Musicals ein. In der Staatsoper gastiert wieder „Evita“, der Klassiker von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice mit Musical-Stars vom Londoner West End. Im Schauspielhaus tanzt man den „Time Warp“ bei der transsylvanisch-galaktischen „Rocky Horror Show“ und im Thalia wirbelt Lizt Alfonso, die Königin des kubanischen Tanztheaters, mit ihrem Ensemble in der atemberaubenden Show „Amigas“ über die Bühne. » Evita, 9. – 21.8., Staatsoper. Rocky Horror Show, 26.7. – 21.8., Schauspielhaus. Amigas – Lizt Alfonso dance cuba, 28.7. – 13.8., Thalia Theater FOTOS: PICTURE-ALLIANCE (6), C. BUHCK/ K. PFEIFER, NILS FISCHER, JULIA WAGNER, ISTOCKPHOTO, PR (8). ALLE ANGABEN STAND 22. JUNI 2011 Hart, aber herzlich: Dockville-Festival (g. l.), die Vattenfall Cyclassics (o.) und SwinGolf für Wald- und Wiesenspieler (l.) WILDGEHEGE KLÖVENSTEEN EIN BETT IM KORNFELD … ... bleibt am ersten Juli-Wochenende frei, denn Jürgen Drews feiert beim Schlagermove. Mit Schlaghosen, Plateauschuhen, Perücken und reichlich Sonnen- und Prilblumen zieht die Schlager-Karawane durch St. Pauli, das Festival der Liebe zu begehen. » Schlagermove, 1. / 2. Juli, „Warm Up“Party am 1.7. ab 19.30 Uhr, Heiligengeistfeld, Umzug am 2.7. ab 15 Uhr, Start: Heiligengeistfeld, www.schlagermove.de REGENBOGENFLAGGE ZEIGEN! „Trau Dich! Zeig Dich! Out ist in“– unter diesem Motto steht 2011 der Christopher Street Day. Auf dem Straßenfest, der Flaniermeile am Jungfernstieg, wird informiert, geflirtet und gefeiert. Höhepunkt ist die Parade am 6. August, bei der Lesben, Schwule und andere oft quietschbunt und ebenso vergnügt für ihre Rechte auf die Straße gehen. » CSD Straßenfest, 5. – 7.8., Fr 15 – 24, Sa 11–24, So 11–22 Uhr, Parade am 6.8., Start: 12 Uhr, Lange Reihe, Ecke Schmilinskystr., www.csd-hamburg.com ÜBERSICHTLICH Hamburg, die wachsende Stadt, im Miniaturformat: Das 111 Quadratmeter große Stadtmodell füllt einen eigenen, von außen leicht zu übersehenden Saal. 40 Jahre ist das Modell aus Lindenholz alt, es zeigt im Maßstab 1 : 500 den Bereich zwischen Oevelgönne und Rothenburgsort, zwischen Harvestehude und Elbe. Es wird ständig aktualisiert, geplante oder im Bau befindliche Gebäude sind holzfarben, fertige weiß – so behält man gut den Überblick. » Stadtmodell Hamburg, Wexstraße 7, Tel. 42 84 02 194, Di – Fr 10 – 17, Sa / So 13 – 17 Uhr DER STILLE ZOO Antje, das berühmte Walross, ist hier ausgestellt, ebenso wie ein Pottwalskelett, Braunbären, Erdferkel, Vögel und Huftiere aus aller Welt. Das Zoologische Museum der Universität zeigt auf 2000 m2 beeindruckend lebensnahe Tierpräparate und ist eine der bedeutendsten zoologisch-wissenschaftlichen Sammlungen Deutschlands. » Zoologisches Museum Hamburg, Martin-Luther-King-Platz 3, Tel. 428 38 22 76, Di – So 10 – 17 Uhr FREILUFTKINO Kein Zaun drumherum, kein Eintritt: Die ausgesuchten Kino-Knüller beim Freiluftkino auf dem Rathausmarkt gibt es gratis. Es laufen z. B. „Slumdog Millionär“, „Männer, die auf Ziegen starren“ oder der Poker-Klassiker „Cincinatti Kid“, jeweils begleitet von einem Vorfilm. Investieren sollte man nur in eine Sitzunterlage und Getränke. » Freiluftkino auf dem Rathausmarkt, 30.6. – 10.7., Programm: www.freiluftkino-hamburg.de TANGOFIEBER Der argentinische Tango, geboren im Hafenviertel La Boca von Buenos Aires, kommt in die HafenCity: Auf der Elbpromenade am Strandkai drehen sich Tangotänzer zu Live-Musik in der Sonne, es gibt Vorführungen und kostenlose Tango-Schnupperkurse. » Elbpromenade am Unilever-Haus / Strandkai, 26.6., 24.7. und 28.8., 17 – 20 Uhr, www.hafencity.com Warum können Eulen nicht schielen? Welches Tier trägt einen „Sattel“? Frettchen, Damwild, Mufflons, Uhus und Wildschweine leben im Wildgehege Klövensteen. Noch spannender wird der Besuch, wenn man sich zuvor im Internet ein Faltblatt mit Quiz und Tipps herunterlädt. Und Tierfutter gibt es am Kiosk „Kleine Waldschänke“. » Kiosk „Kleine Waldschänke“, Sandmoorweg 149, Hamburg-Rissen, www.forst-hamburg.de/wildgehege.htm LITERATUR OPEN-AIR Anlegen und Anlesen: Nachwuchstalente und etablierte Autoren stellen ihre Texte aus der Anthologie „Hamburger Ziegel“ auf der Lesebühne an den Magellan-Terrassen vor, flankiert von Live-Musik. Bei Regen weicht man ins Kesselhaus bzw. Cruise Center aus. » Magellan-Terrassen, 3.7. u. 21.8., 18 Uhr KNETEN & FORMEN Die Töpferstube in den Wallanlagen lädt Kinder ab 4 Jahren ein, unter fachlicher Anleitung aus Ton Tiere, Pflanzen, Schälchen und Fantasiefiguren zu formen und anzumalen. Die Kunstwerke werden gebrannt und können zwei Tage später abgeholt werden. » Töpferstube, Große Wallanlagen, bis 26.8., Mo – Fr 14.30 – 18.30 Uhr V VI › BROT & SPIELE Sonnabend/Sonntag, 25./26. Juni 2011 Samurai-Sudoku 6 8 4 2 7 9 9 6 5 9 6 3 4 1 5 9 4 2 1 1 9 3 6 4 7 3 9 8 8 3 6 Alte Schule 8 3 9 Kurz-Biografie Stephan Randel (r.), 44 und Gastronom in siebter Generation, und sein Küchenchef Peter Heine, 57, wirken beinahe wie ein altes Ehepaar. Als der jetzige Inhaber ein zweijähriger Büxenschieter war, begann Heine hier eine Lehre. Als Jungkoch war er für ein paar Monate weg, aber es zog ihn schnell zurück nach Poppenbüttel. Seit 1988 leitet er die Küche – und ist bodenständig wie sein Chef. Ihr Credo: Alle Speisen sind aus frischen Zutaten handgemacht. 5 2 6 1 8 3 1 9 5 8 6 9 1 9 9 2 8 6 4 4 8 7 2 1 1 9 3 8 3 3 7 7 2 6 9 3 4 einen Block mit dem ZentralSudoku teilt! Dabei gelten für jedes der 5 Sudoku-Diagramme die klassischen Spielregeln: Alle Diagramme sind mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte sowie in jedem 3 × 3 Feld nur einmal vorkommen. Lösung: siehe unten … FOTO: GRAFIKANSTALT Irgendwo in Hamburg. Nur wo? Selbstreflexionen, Spiegelungen, Lichtspiele: Der von Dan Graham für das „Hamburg Projekt 1989“ geschaffene Pavillon ist eine Wahrnehmungsmaschine. Der 1942 geborene US-Künstler, ein Autodidakt, konzentrierte sich ab 1978 zunehmend auf architektonische Projekte – dabei stets im Fokus das Spannungsverhältnis von öffentlich und privat. Reflexionen und Durchblicke sind typisch für seine rasch international berühmt gewordenen Pavillons aus Glas und Stahlrahmen, so auch für das begehbare Kunstwerk am Alsterufer. Für scharfe Denker 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 16 12 13 14 15 17 18 19 21 22 24 25 34 35 20 23 26 36 27 28 37 29 30 38 39 42 43 45 46 49 50 31 40 33 41 44 47 51 32 48 52 53 » Restaurant Randel, Poppenbüttler Landstr. 1, Küche Di–So 12–21.30 Uhr, Tel. 602 47 66, www.restaurant-randel.de 9 4 1 8 5 3 7 6 2 8 5 2 4 7 6 3 1 9 5 2 3 4 7 6 9 8 1 6 8 4 3 1 9 5 2 7 6 3 7 9 2 1 4 8 5 9 7 1 2 8 5 4 3 6 3 8 6 7 1 2 5 9 4 4 6 8 7 5 3 2 1 9 5 7 4 6 8 9 2 3 1 3 9 2 6 4 1 7 5 8 1 2 9 3 4 5 8 7 6 1 5 7 9 2 8 3 6 4 8 1 9 5 3 4 6 7 2 9 5 8 4 1 3 5 9 8 6 2 7 2 4 5 1 6 7 8 9 3 7 4 1 2 6 5 1 3 7 9 4 8 7 3 6 8 9 2 1 4 5 2 3 6 7 9 8 2 6 4 1 5 3 7 3 9 8 6 2 1 5 4 4 2 1 5 9 3 8 7 6 5 8 6 1 7 4 3 2 9 9 7 8 6 5 2 3 1 4 6 2 9 5 8 7 6 4 1 9 3 2 1 6 2 3 7 4 9 5 8 4 1 7 6 3 2 7 8 9 5 4 1 4 3 5 9 8 1 2 6 7 3 8 5 9 4 1 2 5 3 8 7 6 4 7 9 5 2 6 3 1 8 2 4 7 1 9 3 6 8 5 2 6 8 3 1 7 4 9 5 6 5 9 8 4 7 1 3 2 3 1 5 4 9 8 6 2 7 3 8 1 2 6 5 7 4 9 N A H T N E D D A 8 5 4 1 3 2 7 6 9 7 9 4 5 3 6 8 2 1 R H E I N F E I L 1 9 6 8 7 4 2 5 3 5 2 3 7 1 8 4 9 6 W E R G E T T A L 7 2 3 9 6 5 1 8 4 8 1 6 4 2 9 5 7 3 So–Mi 12–1, Do 12–4, Fr/Sa 12–6 Uhr E R T E I L U N G » LUCKY BAMBOO, Reeperbahn 25, » UNZERTRENNLICH, Eppendorfer Weg 270, Tel. 47 19 39 33, tgl. ab 10 Uhr (Küche bis 23 Uhr), www.unzertrennlich-eppendorf.de T E N O R L E N E Die saftigen Mandelclafoutis und die gekräuterte Poulardenbrust gibt es nur abends. Also bestellen Gäste morgens Nürnberger Würstchen, Pancakes, Obst oder Käse. Der wöchentlich wechselnde Mittagstisch wird bis spätnachmittags serviert – dann könnte man zu Flammkuchen übergehen oder auf der Terrasse mit einem Cosmopolitan anstoßen. E L A N H E D I N Zwischen Neidclub und Keese duftet es jetzt nach gerösteter Ente. Für ein romantisches Tête-à-tête eignen sich die hohen Tische, die sich Partyvolk und Anwohner teilen, nicht. Wohl aber dazu, zwischen Clubbesuch und Kiezbummel dank der Schärfe der Garnelen-Zitronengrassuppe oder des Thai Currys wieder wach zu werden. Tipp: Nach einer Empfehlung fragen – noch steht nicht alles auf der Karte. O L P E E D I K T Unzertrennlich L A S T W A G E N Lucky Bamboo F R I S T N E N E CAFÉ/RESTAURANT L O V E E R K E R RESTAURANT Senkrecht 1 Das kommt der Sklaverei sehr nahe. 2 Dieser libysche Emir wurde 1969 entthront. 3 Sie kann sich in der Aller spiegeln. 4 Ein norddeutscher Klaus. 5 Abstand, der Börsianern bei Betrachtung einer Seekarte auffällt. 6 Eine englische Liebe im Flanelloverall. 7 Wenn man sie setzt, fängt sie von selbst an zu laufen. 8 Alias „Brummi“. 9 Im Wortverdrehen weisen die Pole den Weg in diese Stadt. 10 Amtsdeutsch für grob fahrlässige Vortäuschung von Arbeitseifer. 11 Dieser Sachverhalt würde bei Sängerinnen Sopran bedeuten. 12 Rechenproblem eines persönlichen Fürwortes. 13 Auch an ihr erkennt man Flickwerk. 14 An der Lorelei fließt er vorbei. 15 Flachs, der wenig taugt. 24 Dieser Leopard wirkt winterlich. 25 Vornämlich war die Karlstadt ab 1915 Partnerin von Karl Valentin. 27 Drängt sich immer vor am Haus. 29 Was ist denn das? Des Papstes amtlicher Erlass. 30 Er entdeckte Tibet. 32 Leoncavallo hauchte dieser Figur in „Der Bajazzo“ Leben ein. 33 Aus Rätseln kennt man ihn genau, den Ort bei Oberammergau. 35 Im Faradaykäfig ist diese Stadt zu finden. 36 Ist so das System, kommen wir schnell auf den Grünen Punkt. 37 „Siehe da!“ auf Latein - was fällt Ihnen dazu ein? 38 Sandwichgans auf Hawaii. 39 Dieser Kurzen hat W. Busch Frömmigkeit beschieden. 41 Was so geboten wird, gilt als verkäuflich. Auflösungen: E K A R T E C C E 1 Kartoffeln schälen, waschen, vierteln. In wenig Salzwasser weich kochen. Wasser abgießen, Kartoffeln sehr gut ausdämpfen lassen und sofort durch eine Kartoffelpresse in den noch heißen Topf drücken. 2 Während die Kartoffeln kochen, Milch, Schlagsahne und 50 g Butter 2 bis 3 Minuten einkochen lassen. Mit Salz und einer Prise Muskat würzen. Die Kalbsleber bei schwacher Hitze langsam in Butter braten, erst nach dem Braten salzen und pfeffern. 3 Zwiebeln in Streifen schneiden, mehlieren und in wenig Olivenöl bräunen. Äpfel entkernen, schälen, in Spalten schneiden und, kurz bevor die Zwiebeln fertig sind, in derselben Pfanne anschwitzen. 4 Die eingekochte Milch nach und nach unter das Püree rühren. Immer erst Flüssigkeit nachgießen, wenn die vorherige völlig aufgenommen ist. Der fertige Kartoffelbrei darf nicht mehr kochen. 5 Die Zwiebel-Apfel-Mischung auf dem Püree anhäufeln. 3 Esslöffel Bratenfond über die Leber geben. K L A S L I E S L Muskat Salz Pfeffer 2 rote Zwiebeln Mehl 2 Äpfel („Pink Lady“) Bratenfond C E L L E D U A L Für 4 Personen: 4 Scheiben (ca. 1 cm dick) helle Kalbsleber à 200 g 800 g mehlige Kartoffeln 100 g Butter Olivenöl 150 ml Sahne 150 ml Milch I D R I S A R A D Kalbsleber auf Berliner Art Waagerecht 1 Wo die Kleine sich quer legt, denkt kein Musiker an unreine Haut. 13 Der Kurze repräsentiert Nordrhein-Westfalen. 16 Wer ihretwegen ins Wasser geht, hat Schmuck im Sinn. 17 Seemänner wissen, dass das Nock ihr Ende ist. 18 Sie speist die Saale. 19 Bekanntmachung, die dem Lateiner einen Vogel zeigt. 20 Leopard in schwarzer Ausführung. 21 Vornämlich der Däumling, der Holgersson hieß. 22 Wenn etwas übrig bleibt, dann sie. 23 Was wir für angebracht halten. 24 Das Innenleben von Gisela. 26 Oberer Teil eines Tetraeders. 28 Macht den Flusslauf zum Hürdenrennen. 31 Erscheint dies vor halten, gibt es eine Unterbrechung. 34 Mit ihr gelingen Gravuren. 40 Ist in England da, wo der Daumen rechts ist. 42 Den Fährmann macht sie überflüssig – den Zahnarzt nicht. 43 Seine Tagebücher erschienen unter dem Titel „Journal“. 44 Kunstflieger, der im Sudetengebirge erhalten blieb. 45 In Kürze präsentiert sich hier das Internationale Arbeitsamt. 46 Macht die Engländerin ihrem Mann, wenn er sie ärgert. 47 Treffpunkt für Boxer. 48 Futter für Bildwerfer. 49 Autoverzierung kennzeichnend für Stendaler. 50 Fehlt dem Sport noch zum Aktivenstatus. 51 Ein Wasservogel ohne Schwanz. 52 Kurzbefund, wenn man nichts fand. 53 Hubbles Forschungsstätte. P E O N I R B I S REZEPT VON PETER HEINE Essen und ausgehen 6 8 6 Irgendwo in Hamburg: „Double Triangular Pavillon“, Fährhausstraße (im Park an der Alster) E in Besuch des „Randel“ in Poppenbüttel ist nicht nur eine papillenschmeichelnde Begegnung mit kulinarischen Klassikern, sondern auch eine Reise in die Vergangenheit – in meinem Fall zurück in die späten 60er-Jahre, als meine Oma mich hier zu meiner ersten Königinpastete mit Ragout fin überredete. Sie aß Weinbergschnecken. Gut 40 Jahre später hat sich scheinbar kaum etwas verändert in der großen Villa aus dem Jahre 1901. Das Oberlicht im Großen Speisesaal mit seiner kleinen Bühne am Kopfende spendet angenehmes Licht. Die Tischdecken sind aus schwerem Stoff und die unifarben gepolsterten, eleganten Hochlehner äußerst bequem. Das gilt auch fürs Terrassenmobiliar, wobei draußen allein schon der 30 000 Quadratmeter große Park Kurzurlaubsgefühle weckt. Heute haben sich in zwei Nebenräumen Gesellschaften eingefunden. Diese Zusammenkünfte haben Tradition im Randel (was wahrscheinlich am hausgebackenen Kuchen liegt). Seit einigen Jahren veranstaltet das Randel aber auch rund acht bis zehn Mal im Jahr eine ziemlich einzigartige „Ü 30“-Party. Die Zeit ist hier also doch nicht ganz stehen geblieben, vor allem kulinarisch nicht. Die Schneckenpfännchen von damals fungieren nur noch als Wandschmuck. „Schnecken isst ja heute auch kaum einer mehr“, sagen Stephan Randel und sein langjähriger Küchenchef Peter Heine wie aus einem Mund. „Doch wir verstehen uns als generationenübergreifendes Restaurant“, fügt der Inhaber hinzu, dessen Familie bäuerlichen Ursprungs schon seit über 300 Jahren auf diesem Poppenbütteler Filetgrundstück werkelt (seit 1840 auch gastronomisch). „Das heißt, dass wir unser klassisches Speisenangebot immer ganz behutsam modernisieren können.“ Im Klartext: Anstatt gelbgrünem Apfelmus werden heute knackig gedünstete Apfelspalten zur Kalbsleber „Berliner Art“ gereicht. „Das sieht ja auch viel besser aus“, meint Chefkoch Heine, bevor er in sein Reich zurückkehrt. Klar, schörkellos und bis hin zu den Kroketten in Handarbeit aus frischen Produkten kreiert, erreichen die Speisen ihren Bestimmungsort. Die beliebtesten Gerichte sind die Kalbsleber „Berliner Art“ (18,50 Euro), das Roastbeef mit Bratkartoffeln (15,50 Euro) und das Lammfilet in Dijon-Senfsauce (21,50 Euro); Damen entscheiden sich häufig für Jakobsmuscheln und Scampi an Blattsalaten mit Himbeervinaigrette (18,50 Euro). Am meisten wundert es übrigens den Chef, der nebenan in der 200 Jahre alten Scheune auch das „Del“ betreibt, warum das Randel bei nicht wenigen den Ruf eines hochpreisigen Lokals genießt. Das kann nur an der Qualität liegen, denn tatsächlich zahlt es sich verhältnismäßig schmerzfrei. Jeden Monat wechselt die Menükarte, wobei es sich lohnt, auf saisonale Angebote zu achten. Auf der Weinkarte mit zumeist deutschen und französischen Gewächsen finden Ahnungslose wie auch Etikettentrinker sich mühelos zurecht. Bleiben Fragen offen, erhält man vom Service kompetente Empfehlung. Hier kennt man noch den Unterschied zwischen Grauem Burgunder und Sauvignon – alte Schule eben. 8 5 Das „Randel“ in Poppenbüttel: ein Hort für Nostalgiker und Liebhaber der feinen, klassischen Hamburger Küche TEXT: ALEXANDER SCHULLER • FOTOS: THOMAS LEIDIG 3 7 5 5 1 Lösungsweg: Beim Samurai-Sudoku sind vier Eck-Sudokus so um ein ZentralSudoku angeordnet, dass jedes der vier Eck-Sudokus sich je 3 7 1 3 7 9 5 4 9 6 5 5 7 5 4 2 5 3 1 2 9 5 LOKAL-TERMIN 6 5 9 1 9 5 2 Gediegen: à la carte geht es im Kaminzimmer zu, Gesellschaften kommen wegen des Kuchens 4 IMPRESSUM Chefredaktion: Claus Strunz (V.i.S.d.P.) Redaktion: Anika Riegert (verantwortlich) Art Direction: Julia Wagner Mitarbeiter dieser Ausgabe: Vera Altrock, Thomas Andre, Albrecht Barke, Simone Buchholz, Verena Fischer-Zernin, Oliver vom Hofe, Caspar Hohrenk, Hanna Kastendieck, Thomas Leidig, Karin Lübbe, Julia Marten, Peter Maus, Norman Raap, Kirsten Rick, Alexander Schuller, Josephine Warfelmann Konzeption & Realisation: mar10 media GmbH Geschäftsführer: Nikolas Marten Anzeigen (verantwortlich): Dirk Seidel, Tel. 040/34 72 25 56 Verlag & Druck: Axel Springer AG, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg Ausgezeichnet mit fünf „European Newspaper Awards 2010“ VII Sonnabend / Sonntag, 25. / 26. Juni 2011 › GESTERN & HEUTE Freie Bahn: 80 Wannenbäder der I. und II. Klasse gab es im Kaifu-Bad, als es 1912 eröffnete (o., undatiertes Foto) Blaue Grotte: Das heutige Kaifu-Bad, in das jährlich 220 000 Gäste strömen, mit dem beheizten Außenbecken (r.) Alsterwasser: Wo am Schwanenwik heute die Griller lagern, war vor 100 Jahren ein Naturbad (großes Foto) FOTO: BILDARCHIV-HAMBURG.DE 159 JAHRE VOLKSBÄDER baden geht Die Bürgerschaft genehmigte 1852 die erste Wasch- und Badeeinrichtung. HANNA KASTENDIECK erzählt, wie aus der vergnüglichen Reinigung ein reines Vergnügen wurde E s ist das wöchentliche Highlight. Ein kleines Stück Luxus, den sich der Hamburger Franz Otto Hintze jeden Sonnabend im Eimsbüttler Kaifu-Bad gönnt. Er gerät ins Schwärmen, wenn er davon berichtet, wie er in das warme Wasser des Wannenbades eintaucht und sich vom Schmutz der Arbeitswoche befreit. 60 Pfennig drückt er der freundlichen Dame im Kassenhäuschen für das Bad erster Klasse in die Hand. Manchmal schlüpft er anschließend in seinen wollenen Badeanzug und leistet sich für 25 Pfennige einen Besuch im großen Bassin nebenan. Zeitungsreporter Hintze kann hier für ein paar Stunden einfach abschalten. Es ist der Frühling 1925. In wenigen Tagen wird Paul von Hindenburg zum Reichspräsidenten gewählt. Acht Jahre später wird dieser Adolf Hitler zum Reichskanzler ernennen. Franz Otto Hintze ahnt damals nicht, wohin die Republik steuern wird. Er ist kein besonders politischer Mensch. Lieber beschäftigt er sich mit den schönen Seiten des Lebens, schreibt Artikel über Themen wie die Badestuben der Stadt und ihre Geschichte. Sie reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert, hat ihren Ursprung in Alster und Elbe, streift Kanäle und Seen und mündet schließlich in der ersten richtigen Badeanstalt, die 1864 in Steinwerder eröffnet. Sie hat 2700 Quadratmeter Elbstrand, 100 Meter Uferlänge, eine Auskleidehalle, 144 Kabinen und zwölf Duschen. Männer und Frauen getrennt. Schon der weibliche Fuß ist ein Signal von brisanter Wirkung. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts müssen Damen ihre Anatomie unter Stoffen, Rüschen und Schleiern verbergen. Sie tragen fußlange Röcke mit Schoßblusen, weite Umhänge und Hauben. Der Weg ins Wasser führt durch einen Badekarren, der vor begehrlichen Blicken schützen soll – der romantische Dichter Joseph von Eichendorff beschreibt ihn 1805 äußerst anschaulich: „Jeder dieser Karren besteht aus einem niedlichen Stübchen mit Stühlen, Stiefelknecht und allen Bequemlichkeiten, das auf zwei Rädern steht und auf der Seeseite ganz offen ist. Hat sich der zu Badende in die kleine Wohnung einlogiert, so wird sie einige Schritte weit ins Meer hineingeschoben, und er kann sich nun auf einer vorne angebrachten Strickleiter ohne alle Gefahr so tief in die See herablassen, als er Lust hat.“ Gegen neugierige Blicke werden die Badenden durch eine bis aufs Wasser herunterreichende Markise abgeschirmt. Auch wenn sich im Laufe der Zeit die Bademode ändert, so bleibt die Angst des Bürgertums vor dem Sittenverfall. Bis in die Zwanzigerjahre hinein gilt strengste Trennung nach Geschlechtern. Und noch 1932 wird in der Polizeiverordnung der „Zwickelerlass“ niedergeschrieben. Darin heißt es, „dass der Badeanzug Brust und Leib an der Vorderseite des Oberkörpers vollständig bedecken muss, unter den Armen fest anliegt sowie mit angeschnittenen Beinen und einem Zwickel versehen ist. Der Rückenausschnitt darf nicht über das untere Ende der Schulterblätter hinausgehen“. Sexy war das trotzdem. Und Liebe und Erotik gab es früher genau wie heute, erzählen jedenfalls die, die in den Zwanzigerjahren jung waren und mittendrin im Wasser steckten. Einer von ihnen ist Johannes Berger, damals ein kleiner Junge in Eilbek. „An warmen Tagen nahmen wir die S-Bahn bis Klein Flottbek, dann marschierten wir zur Elbschlossbrauerei. Da ging’s zu wie an der Ostsee.“ Auch bei Neumühlen herrscht richtiges Strandleben. Mit Kind und Kegel und prall gefüllten Picknickkörben machen es sich die Hamburger im Sand bequem. Statt Sandwiches packt Muttern kalte Koteletts und Schwarzbrot aus, statt Cola Himbeerlimonade und Brause. Ab und zu kommt ein italienischer Eisverkäufer vorbei, der eine Waffeltüte für zehn Pfennige an die Kinder bringt. Heute allgegenwärtige Schlagworte wie Wasserverschmutzung und Fischsterben sind noch nicht erfunden. „Es gab noch keine Öltanker, dafür aber unzählige Angler“, erinnert sich Otto Benders. Als Junge tummelt er sich am liebsten im „Steinwarder Männerfreibad“ – am südlichen Ausgang des alten Elbtunnels. Dort, wo später Blohm + Voss seine Werftanlagen baut. Zur Freude der Kinder sorgen die Dampfer für einen tollen Wellengang. Auch in der Alster am Isebekkanal sowie zwischen Schwanenwik und Lombardsbrücke, der heutigen Grillwiese, wird im Sommer gebadet. Im Winter geht es in eine der zahlreichen Schwimmhallen der Stadt. Die Hamburger sind große Wasserfreunde und ihre Stadt baut ihnen immer neue Hallenbäder. Überdachtes Schwimmen – das ist revolutionär, gibt es doch nur Strandbäder und die Badeschiffe auf der Alster. Das erste wurde 1792 in der Nähe des Jungfernstiegs eingerichtet. Es hatte einen Mittelgang, über den zwölf Umkleidekammern zu erreichen waren, sechs an jeder Seite. Von der jeweiligen Kabine aus führte eine Treppe in den aus Latten gebauten Badekasten, der wie eine Badewanne im Wasser hing. Es waren sehr bescheidene Freuden. Gebadet wurde nämlich, indem man den Kabinenboden durch einen Mechanismus um zwei, drei oder vier Fuß unter die Alsteroberfläche versenkte. Die Hamburger liebten ihr Badeschiff. Bis zu 5000 Menschen wurden in einem einzigen Sommer gezählt. Heute verzeichnet die Bäderland Hamburg GmbH, Betreiber von 26 Hallenund Freibädern in der Stadt, jährlich fast fünf Millionen Besucher. Allein 25000 Schüler lernen hier jedes Jahr schwimmen. FOTOS: BÄDERLAND HAMBURG Anlage sind 33 Waschstände eingerichtet, in denen die Hausfrauen der beengten Altstadtwohnungen ihre Wäsche behandeln. 60000 Waschstunden – die Stunde kostet 20 Pfennige – allein im Jahr 1875 beweisen die Volkstümlichkeit dieser Einrichtung. Im gleichen Zeitraum werden in 49 Badewannen für Männer und 16 für Frauen insgesamt 150000 Bäder genommen. Das erste richtige Hallenbad mit zwei überdachten Schwimmbecken wird im Jahr 1881 am Schaarmarkt eröffnet. Es folgt bald die Badeanstalt Hohe Weide – das heutige Kaifu-Bad in Eimsbüttel –, das 1895 seinen Betrieb aufnimmt. In dem prächtigen Backsteinbau mit den riesigen Sprossenfenstern und seinen von Rundbögen geprägten Hallen und Gängen können die Besucher auch heute noch in die originalgetreue Schwimmbadgeschichte eintauchen – jedenfalls architektonisch. Z wischen den Jahren 1904 und 1914 eröffnen vier weitere Schwimmhallen: Lübeckertor, Hammerbrook, die Bartholomäus-Therme in Barmbek und das Holthusenbad in Eppendorf, das am 1. August 1914 den Dusch- und Schwimmbetrieb aufnimmt. Die Baukosten betragen 1,025 Millionen Mark. Das Bad ist – wie die anderen auch – Spiegel einer von Männern dominierten Gesellschaft. Der Betreiber, die Hamburger Wasserwerke, gibt noch in den Zwanzigerjahren begrenzte Badezeiten in den Hallen vor: 30 Minuten Wanne, 20 Minuten Brause und 30 Minuten im Schwimmbad, Umkleidezeiten eingerechnet. Die Frauen dürfen 15 Minuten länger planschen, aber dafür nur in der kleineren der beiden Hallen. Und es geht ausschließlich ums Baden und nicht um „Heil- und Schwitzbäder“, wie der Diplom-Ingenieur Wilhelm Holthusen, Direktor der Hamburger Wasserwerke, betont. Im Mai 1922 wird mit der Badeanstalt Ohlsdorf auf einer 24 000-Quadratmeter-Fläche das erste große Familienbad Hamburgs eröffnet, das bis 1927 ausgebaut war und zunächst mit Alsterwasser, später (bis 1972) mit Brunnenwasser ge„Hamburg und Wasser wurde. egonnen hat alles mit dem gehören zusammen so wie speist Die Hamburger Wasserwerke Beschluss der Bürgerschaft ich und Schwimmen.“ betreiben die öffentlichen Hallenvom 26. April 1852, den Bau und Freibäder mit Ausnahme eieiner Wasch- und Badeanstalt auf Sandra Völker, 37, Seminarleiterin niger Naturseen und Privatbäder dem Schweinemarkt zu genehmiund frühere Schwimmweltmeisterin bis 1995. Heute ist die Bäderland gen. Am damaligen Standort erGmbH Eigentümer. Das Unterhebt sich heute Ecke Glockennehmen hat sich früh auf die veränderten Wünsche gießerwall/Mönckebergstraße das Saturn-Parkhaus. der Nutzer eingestellt. Es geht nicht mehr um WanBauherr ist die Patriotische Gesellschaft. Das Unternenbäder und Duschkabinen, sondern um Babynehmen wird als erstes Volksbad seiner Art in schwimmen, Mitternachtssauna, Sprungtürme, WasDeutschland nach den Plänen von William Lindley serrutschen und Therme. Es geht um „Kurzurlaub für errichtet und 1855 eröffnet. Während draußen die die Seele“ in „Badetempeln“, um „WohlfühlerlebnisHändler ihre Schweine verkaufen, so wie es an dieser se“ und den Fitnessfaktor. Letztendlich aber geht es Stätte schon seit dem 13. Jahrhundert der Brauch ist, heute wie damals darum, sich frei zu machen. Und waschen drinnen fleißige Hausfrauen ihre Wäsche einfach nur abzutauchen. und die Bürger sich selbst. In der Mitte der runden B FOTO: PICTURE-ALLIANCE/DPA Hamburg Mehrzweckhalle: 1908 zog in das Jugendstilgebäude in Barmbek u. a. auch ein Standesamt ein – die Bartholomäus-Therme (l.) Jurassic Bad: Ein feuchtes Vergnügen ist das Festland mit 900 Quadratmetern Wasserlandschaft FOTO: BODO DRETZKE/BÄDERLAND WASSERSPIELE » Die Bäderland GmbH ist seit 1995 Betreiber von 26 Hallen- und Freibädern in Hamburg – darunter die Alster-Schwimmhalle, Kaifuund Holthusenbad, der Stadtparksee und die Bartholomäus-Therme. Rund 420 Mitarbeiter umsorgen jedes Jahr fünf Millionen Gäste. Hotline: 040/18 88 90, weitere Infos: www.baederland.de » Das Ferienprogramm des Bäderlands beinhaltet zahlreiche Kurse und Wasserspiele für Kinder, u.a. Schwimmcamps im Bondenwald in Niendorf sowie im Holthusenbad (4.–6.7. und 1.–3.8.), Dino-EierAusgrabungen im Festland in Altona (5.7.), Spaß im Wildwasserkanal im MidSommerland in Harburg, das Sommerfest im Bille-Bad in Bergedorf (23.7.), Wasserballtore und ein großes Jubiläumsprogramm im Parkbad Volksdorf (21.8.). Infos: www.baederland.de » Das Holthusenbad in Eppendorf bietet u.a. ein breites Sport- und Wellnessprogramm – sowie eine Führung durch die Architektur und Historie der fast 100 Jahre alten Hallen, inkl. amüsanter Anekdoten zur hanseatischen Badekultur (Di, 12.7., 17.30 Uhr). Goernestr. 21 » Im MidSommerland wird in der 34 Grad warmen Therme die Seele massiert. Montags ab 20 Uhr bei leichter Musik, dienstags mit Wasserklängen, mittwochs beruhigen Kompositionen aus Licht und Farben und donnerstags flackern Kerzen und Unterwasserlicht. Gotthelfweg 2 » Das Festland bietet eine atemberaubende Pool-Landschaft, die zeigt, woher das Leben ursprünglich kommt: aus dem Wasser. Gäste erleben Millionen von Jahren Erdgeschichte, wie den täuschend echten Tyrannosaurus Rex. Holstenstr. 30 VIII › STIL & LEBEN Sonnabend / Sonntag, 25. / 26. Juni 2011 MARKENMACHER FOTOS: ISTOCKPHOTO, PRIVAT Persönliche Handschrift Urlaub von der E-Mail-Hektik: Mit exquisiten Füllern und Papieren zelebrieren Schacht & Westerich das Schreiben als Akt der Schönheit E CASPAR HOHRENK, 17, lebt seit zehn Monaten als Austauschschüler – und große, blonde Ausnahmeerscheinung – in Bucaramanga, Kolumbien. Ich wohne bei meiner Gastfamilie in der schönen Stadt Bucaramanga. Sie zählt 500000 Einwohner und liegt im Norden des südamerikanischen Landes an der Grenze zu Venezuela. Mit meinen vier Gastbrüdern bin ich der Jüngste in der Familie. In meiner Schule werde ich immer noch jeden Morgen von kleinen, kichernden Mädchen aus der 5. Klasse begrüßt, da ich der einzige große Blonde bin. Meine Mitschüler erlebte ich vom ersten Tag an als freundliche, interessierte und offene Menschen. TEXT: HANNA KASTENDIECK inmal im Monat kommt „Dr. Ink“ Watkinson, der Schreibgerätedoktor, in den „Gemischtwarenladen“ von Thomas Rasehorn. Er kümmert sich dann um Gebrauchtes und um Liebhaberstücke, die gut in der Hand liegen und Gedanken übertragen, auf Papier. Wenn „Dr. Ink“ im Einsatz ist, geht es um Dienst und Leistung, um Service am „erkrankten“, sprich defekten Schreibgerät – also das, was die Schreibwarenhandlung Schacht & Westerich ausmacht: gute Beratung. Denn nur damit, so ist sich Firmenchef Thomas Rasehorn sicher, lassen sich Kunden binden. 18000 Artikel haben Rasehorn und seine 88 Mitarbeiter im Sortiment, von der Glückwunschkarte für 1,50 Euro bis zum hochwertigen Füller für 12 000 Euro reicht das Angebot. Schmuckstücke hinter Panzerglas, deren goldene Federn im warmen Lampenlicht funkeln wie Diamanten. In der 660 Quadratmeter großen Hauptfiliale im Hanseviertel geht es um die Eleganz und Schönheit, die mit dem Akt des Schreibens verbunden sein kann. Da gibt es das feminine Schreibgerät im „La Donna“-Design mit eleganter Lackkappe in Perlmuttoptik und einem tropfenförmigen Amethyst auf dem Clip, das die Signatur von Ingrid Bergman trägt. Oder den „Gaius Maecenas“: ein Füllfederhalter, der zu Ehren des Begründers des Mäzenatentums entworfen wurde. Kappe und Beschläge dieses Schreibers sind aus 925er Sterling-Silber, der Behälter aus marmoriertem Lack und die Feder – selbstverständlich – aus purem Gold. 2000 Euro soll der Federhalter kosten. Ausprobieren kann ihn der Kunde kostenlos. Passend dazu gibt es edle Briefpapiere aus der Schweiz, Timer aus Italien, handgemachte Unikate, aber auch ganz normale Dinge, die man zum Schreiben, Malen und Basteln braucht: Papier in allen Farben und Strukturen, Stifte, Tuschkästen, Kreiden, Staffeleien, Geschenkverpackungen und Schleifenbänder. Und einfache Kugelschreiber für den Hausgebrauch: So einen, Kostenpunkt 12,50 Euro, hat der Chef persönlich in seiner Tasche. „Weil ich die Dinge zu schnell verliere“, sagt Thomas Rasehorn. Risiko ist seine Sache nicht. Breit gefächert: Im Sortiment ist alles – vom „Gaius Maecenas“ für 2000 Euro (o.) bis zum Kuli für 12,50 Euro, wie ihn Firmenchef Thomas Rasehorn, 42, benutzt Auf Linie geblieben: Seit 1835 hat sich Schacht & Westerich dem Schreiben verschrieben (o. und l. o.) Wertschätzung und das Erhalten von Werten schon eher. Genau deshalb passt der 42-Jährige so gut zu dem Traditionshaus, das der Hamburger Conrad Schacht 1826 als Druckerei in der Hamburger Innenstadt gründete. 1835 nahm er als Kompagnon einen Vorfahren von Manfred Westerich auf. Letzterer leitete das Geschäft dann bis 1995. Und holte den gelernten Bürokaufmann Thomas Rasehorn, damals 26, in die Unternehmensleitung. Dieser hatte zuvor beim Multikonzern „3 M“ Erfahrungen im Büroartikelmarkt gesammelt und war mit 22 bereits Vertriebsberater geworden – „weil ich mit Herzblut bei der Sache war und den Willen hatte, etwas zu erreichen“, sagt er. 2003 bekommt Rasehorn seine große Chance. Der damalige Eigentümer, der weltgrößte Büroartikelhändler Office Depot, will die Ladengeschäfte verkaufen. Thomas Rasehorn geht zur Bank, beantragt ein Existenzgründerdarlehen – und wird der neue Inhaber von Schacht & Westerich. Seitdem hat sich einiges geändert. Inzwischen hat das Unternehmen sieben Papierhäuser, davon vier in Hamburg. Aus 42 Arbeitsplätzen sind mehr als das Doppelte geworden. Und es gibt nicht mehr nur den Verkaufstresen, über den das Geschäft gemacht wird. Es gibt auch das Internet, das „alles verändert; mal eben eine E-Mail senden, das geht halt schneller“, sagt Thomas Rasehorn, dessen Artikel seit November auch allesamt im Onlineshop erhältlich sind. Angst macht ihm die Entwicklung nicht. Im Gegenteil. Er ist sich sicher, dass gerade die Anonymität im Onlinehandel die Kunden in die Geschäfte treibt. Dorthin, wo Menschen sind, die Ahnung haben von dem, was sie verkaufen. „Wir machen unser Geschäft über Menschen“, sagt Rasehorn. „Die meisten Kunden kommen zu uns, weil sie beraten werden wollen. Sie wollen den direkten Kontakt zum Verkäufer – und sie wollen die Schreibgeräte ausprobieren, das Papier anfassen, die Bücher durchblättern, bevor sie kaufen.“ Rasehorn kennt die Sehnsucht seiner Kunden. Oder wie der englische Politiker John Viscount of Blackburn Morley einmal gesagt haben soll: „Briefe zu schreiben ist die schönste Art, Zeit zu vergeuden.“ Vor meinem Auslandsjahr in Lateinamerika hätte ich nie gedacht, dass sogar die erste kolumbianische Bus- oder Taxifahrt schon zu einem echten Erlebnis werden kann. Zum Beispiel wenn man aufgrund von Verständigungsproblemen versehentlich den falschen Bus erwischt und dann eine ungewollte einstündige Stadtrundfahrt macht. Ich hab bis jetzt aber immer wieder nach Hause gefunden! Kontakt » Schacht & Westerich, Große Bleichen 36, Tel. 34 00 76, Mo – Sa 10 – 20 Uhr, www.schacht-westerich.de MEIN STYLE-TRIO Große Freiheit Die Musikerin Angelika Bachmann, 39, von Salut Salon (7.–23.7. im Thalia Theater) mag Dinge mit Seele, ob Rezepte, Brandy oder Pop Kochen Sie frei oder nach Rezept? Ich koche meistens ganz ohne Vorgaben, aber die Rezepte der Santa-Fu-Jungs auszuprobieren, macht mir große Freude. Sie erinnern mich an ihre unschreibbar spannenden Geschichten. Ich habe bei unseren Konzerten in Santa Fu noch nicht einen langweiligen Menschen getroffen. CD: „Tutto Conte“ von Paolo Conte, gesehen bei „Hanse CD“, Große Bleichen 36, um 25 Euro Die Wochenvorschau MONTAG DIENSTAG KONZERT: „Ein Solo für drei Stimmen“ geben Regy Clasen, Christina Lux und Astrid North: mit Pop, Chansons und Acoustic Soul. Schmidts Tivoli, 20 Uhr. DAMEN: Celtic Woman verbinden in „Songs from the Heart“ traditionelle irische Melodien mit Popsongs zu einer faszinierenden Live-Performance. CCH, 20 Uhr. PREISVERLEIHUNG: „Ärgernis – Aufsehen – Empörung: Skandale in der Geschichte“ heißt der Schülerwettbewerb, dessen beste Arbeiten heute prämiert werden. KörberForum, 11 Uhr. HERREN: Die Eagles fliegen wieder! Die Adler sind zurück, mit ihrer „Long Road out of Eden“-Tour, neuen Songs und natürlich „Hotel California“. O² World, 20 Uhr. ILLUSTRATION: JOSEPHINE WARFELMANN Weinbrand: „Pisco Control“ aus Chile, gesehen in der „Enoteca“, Große Bleichen 36, um 18 Euro FOTOS: PR Welche Musik hören Sie privat? Klassik, Jazz, Chanson, Folk oder Pop, je nach Stimmung. Zurzeit höre ich sehr gern Paolo Conte. Ich habe diese schöne CD wiederentdeckt, nachdem ich ihn vor ein paar Wochen noch einmal live in Florenz erleben durfte. S Kochbuch: „Huhn in Handschellen“, Rezepte der Insassen der JVA Fuhlsbüttel, 16,90 Euro, www.santafushop.de t. Pauli ist kein Ort, den Eltern mit ihren schulpflichtigen Kindern bereisen. Und die, die hier mit Schulkindern wohnen, sehen zu, dass sie in den Ferien Land gewinnen, am besten gleich Landleben. Oder sogar Strandleben. Wir hingegen: bleiben hier. Das sagt sich leicht, weil unser Kind noch nicht in die Schule geht und wir locker in der Nebensaison abzischen können. Aber es gibt noch einen anderen, tieferen Grund: Es ist so schön still hier in den Ferien. Es ist Ruhe auf dem Kiez: Kaum Gebrüll, wenig Autos, der Supermarkt und die Cafés – leer. Es sind nur die da, die immer da sind. Und die fallen einem plötzlich wieder auf. Ach, hallo, wo hast du denn gesteckt? – Ich war immer hier, war nur von all den Menschen verdeckt. Wenn es richtig gut läuft, scheint noch die Sonne. Zur Ruhe entsteht dann eine Art Wärmezeitlupe. Die bröckeligen Jugendstilhäuser und das stolperige Kopfsteinpflaster sind kluge alte Leutchen. Sie speichern jeden Sonnenstrahl. Und heizen so die Gehirne auf. Alles passiert jetzt sehr, sehr langsam. Zwei Kugeln Eis? Ja, gerne, aber erst mal muss es die Hand zum Eislöffel schaffen. Und Vorsicht auf dem Gehsteig, bitte. Die Briefträgerin ist bis spät in den Abend hinein unterwegs. Es ist wunderbar. Es sind die entspanntesten Wochen, es ist absolut nichts los. Kein Fußball, keine dicken Schon bald geht es für mich wieder nach Hause, nach Hamburg, in die schönste Stadt der Welt. Doch bis dahin werde ich meine letzten Tage in Kolumbien noch sehr genießen. Partys, es ist nicht mal Dom, und Dom ist ja eigentlich immer. Es gibt keinen Grund, hier zu sein. Und so genießen wir die heimliche Schönheit der Sommerferien auf St. Pauli. Lungern mit den zehn anderen Zuhausebleibern auf dem leeren Spielplatz rum und bauen an der sonst völlig überfüllten Wasserpumpe Staudämme. Gehen barfuß über die auto- und scherbenfreie Straße zum Restaurant, setzen uns einfach an einen freien Tisch und essen eine Pizza. Wenn wir später dann auf unserem stillen Balkon die Beine baumeln lassen und den Abendhimmel beobachten, könnte es auf den Malediven nicht angenehmer sein. Wie das in den Ferien in den anderen Vierteln der Stadt so läuft, weiß ich natürlich nicht. Wir fahren ja nicht weg. MADE IN HAMBURG Kolumne » Hier schreiben im wöchentlichen DONNERSTAG FREITAG HAFENRUNDFAHRT: Barkasse Frau Hedi legt als „Schischiboat“ ab. An Bord: Komiker, musikalische Gäste – exquisites Entertainment mit Seemannsgarn und Spielen. Landungsbrücke 10, 19 Uhr. LESUNG: Die 26. schwarze Hafennacht steht im Zeichen der Mafia: Peter Franke liest aus „Der Pate“, Journalisten erzählen Reportage-Erlebnisse. SpeicherstadtKaffeerösterei, 20.30 Uhr. OPEN AIR: Zucchero, der ItaloStar mit der rauen Stimme und ebensolchem Charme, begeistert mit seinem neuen Album „Chocabeck“ und Welthits wie „Senza Una Donna“ im Stadtpark, 19 Uhr. MUSEUM: Dr. Annemarie Stefes, Kuratorin der Ausstellung „Bruegel, Rembrandt & Co“ leitet die Führung „Pieter Bruegel d. Ä.: Der Sommer“. Kunsthalle, Rotunde, 12 Uhr. LEBENSART: Beim 20. Pinneberger Weinfest schenken ca. 25 deutsche Winzer edle Tropfen aus. Drosteivorplatz. 18–23 Uhr. Bis 3.7. KUNST: Die Ausstellung „The Empty Set“ des Künstlerinnennetzwerks „Von dritten Räumen“ wird im Kunstverein Harburger Bahnhof eröffnet. 19 Uhr. Bis 21.8. Über 600 Angebote von rund 300 Veranstaltern machen den 130 Seiten starken „Hamburger Ferienpass 2011“ zur Pflichtlektüre für alle Kinder, Jugendlichen und Familien, die zu Hause im Sommer viel erleben möchten. Wechsel Maike Schiller – zur Zeit in Babypause und vertreten von der Hamburger Autorin Simone Buchholz – und Joachim Mischke. Hamburger Ferienpass für Schüler u. a. im JIZ-Infoladen, Dammtorwall 1, Infos: www.hamburg.de/ferienpass 27. JUNI–3. JULI MITTWOCH In solchen Situationen erlebe ich die Kolumbianer als aufmerksame und hilfsbereite Menschen. Manchmal stehen sie auch neben mir und diskutieren, ob ich, der blonde Gringo, der eigentlich Deutscher ist, der Tochter nicht ein bisschen Englisch beibringen könnte. Nachdem ich ihnen dann klargemacht habe, dass ich mittlerweile Spanisch verstehe, wird kurz gelacht, und das Eis ist gebrochen, man unterhält sich ein bisschen, scherzt herum. Meine Schule fängt hier um 6.30 Uhr an. Um diese Uhrzeit bin ich in Hamburg normalerweise noch nicht einmal wach. Entschädigt werde ich in diesen frühen Stunden durch das Beobachten der Kolibris, während ich an der Straße auf den Schulbus warte. Eine spannende Reise in den Dschungel am Amazonas im Süden Kolumbiens und eine Bustour an die Karibikküste waren unvergessliche Erlebnisse in meinem Auslandsjahr. SIMONES STADTGEFLÜSTER Bitte mit Gefühl! Wie holen Sie sich fernes Flair von den Tourneen nach Hause? Für mich ist jede Konzertreise auch die Chance, fremde Menschen und ihre Kulturen kennenzulernen. Unsere Chile-Touren sind besonders spannend, weil wir dort in den Probenphasen mit den Kindern im Elendsviertel Achupallas immer in den Familien wohnen. Wieder zurück in Hamburg, lege ich mir dann eine CD mit chilenischer Musik auf, trinke dazu einen „Pisco“, den chilenischen Weinbrand, und bin wieder in Chile. Kolumbien SONNABEND KLASSIK: „Summertime – La dolce Vita“ – italienisch lassen die Hamburger Philharmoniker und Simone Young die Saison ausklingen. Laeiszhalle, 20 Uhr. BOXEN: Wladimir Klitschko und David Haye treffen zum Kampf der Kämpfe aufeinander – und Klitschko visiert seinen 50. Sieg durch Knockout an. Imtech Arena, 20 Uhr. SONNTAG LAUFEN: Der 17. Hella Hamburg Halbmarathon führt an Hamburgs Sehenswürdigkeiten vorbei. Ziel ist die Rothenbaumchaussee, Start um 10 Uhr an der Reeperbahn, für die Skater schon um 9.30 Uhr. FEST: „Drahtesel und Stahlrösser“, Landfrauentorte und Kinderspiele stehen im Museumsbauernhof Wennerstorf auf dem Programm. 21279 Wenzendorf, 11 – 18 Uhr.