Förderung der ländlichen Entwicklung

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Förderung der ländlichen Entwicklung
Kolumbien, Region Tibu
Förderung der ländlichen Entwicklung
Situation
Das Projektgebiet liegt im Nordosten Kolumbiens im Departement Tibu. Um dieses
strategisch und ökonomisch wichtige Gebiet an der Grenze zu Venezuela herrscht
ein andauernder Konflikt. Für die meisten der zirka 200 000 Bewohnerinnen und
Bewohner gehören gewaltsame Vertreibung von ihrem Land, Einschränkungen
des persönlichen Freiraums und massive Menschenrechtsverletzungen zum ­Alltag.
79 Prozent von ihnen leben unterhalb der Armutsgrenze. Der Region fehlt es an
Abwasser- und Trinkwassersystemen, Schulen und Gesundheitsdiensten. Auch
die Ernährungssicherheit ist nicht garantiert. Weil Alternativen fehlen, ist der
­Anbau von Kokapflanzen in der Region verbreitet. Durch massive Abholzung und
die ­Bewirtschaftung von Monokulturen sind ausserdem grosse Umweltschäden
­entstanden.
KOLUMBIEN
HEKS-Schwerpunkt:
Konfliktbearbeitung
KOLUMBIEN
Ziele
Das Hauptziel des Projekts besteht darin, einen Beitrag zur Verbesserung der
­Ernährungssicherheit und der allgemeinen Lebenssituation für Familien in der
­Region Tibu zu leisten. Dafür werden folgende spezifischen Ziele verfolgt:
• Zugang zu Land.
PANAMA
VENEZUELA
KOLUMBIEN
• Verbesserung der Boden- und Wasserqualität.
• Förderung der Produktion von traditionellem Saatgut und Nahrungsmitteln.
• Schaffung von Einkommensmöglichkeiten.
• Aufbau und Stärkung von Zivilorganisationen.
Zielgruppe
Unterstützung erhalten 95 Familien, das entspricht etwa 400 Personen. Davon sind
gut die Hälfte Frauen und Jugendliche. Es handelt sich um Familien, die gewaltsam
von ihrem Land vertrieben wurden und nun in ihre Regionen zurückkehren oder
aber in Konfliktregionen leben.
ECUADOR
PERU
BRASILIEN
48’321’405
Bevölkerung (2013)
1’141’748
Fläche in km2
Aktivitäten
Schwerpunkt des Projektes ist die Weiterbildung und Beratung von ­Familien
in ­nachhaltiger Landwirtschaft sowie in der Produktion von traditionellem
­Saatgut, ­Getreide, Gemüse und Früchten. Durch das Gelernte können die
­begünstigten ­Familien ihre Ernährungssituation nachhaltig verbessern. Ein Teil der
­landwirtschaftlichen Produkte werden auf dem lokalen Markt verkauft. ­Ergänzend
dazu wird auch die Kleintierzucht gefördert. Produzieren die Familien genügend
Futtermittel, können sie aus einem Fonds einen Kleinkredit aufnehmen, um ­Hühner,
Ziegen oder ein Kalb zu kaufen und aufzuziehen. Wenn die Jungtiere verkauft
werden, zahlt die Familie die Hälfte ihres Startkapitals zurück. Mit ­Boden- und
­Wasserschutzmassnahmen sollen zudem 45 Hektaren Land wieder ­fruchtbar
­gemacht werden. Darüber hinaus werden durch den Bau von Latrinen und
Factsheet Auslandprojekt Projekt Nr. 842.377
Letzte Änderung: 01.04.2016
­ olzsparenden Öfen sowie die räumliche Trennung des Wohnbereichs von jenem
h
der Tiere die Gesundheit und Lebensqualität der Familien erheblich verbessert. Eine
weitere Priorität ist die Stärkung von Zivilorganisationen, indem deren Mitglieder
im Bereich der Menschenrechte weitergebildet und darin geschult werden, wie sie
ihre Rechte bei der lokalen Regierung einfordern können. Das lokale Radio wird
überdies als Medium für die Fortbildung der breiten Bevölkerung eingesetzt.
Partnerorganisationen
Partnerorganisation ist die Diözese Tibu. Das Team der Diözese besteht aus einem
Koordinator, einer Soziologin, einem Agronomen und einem Agraringenieur und
ist für die Fortbildung und Begleitung der Begünstigten verantwortlich.
Projektfortschritt
Sichtbare Erfolge konnten vor allem im Bereich der Agroökologie erzielt ­werden.
2015 diversifizierten 52 Familien ihre Produktion und erhöhten die ­Qualität
­ihrer ökologischen Produkte. Sie pflanzten überwiegend Gemüse, Kakao-, Maisund Yucca an und verbesserten die Tierzucht. Durch neue ­Anbaupraktiken und
die Einführung agrarökologischer Prinzipien, legte die Produktion ­erheblich zu.
­Vermarktungseinheiten wurden gebildet und in Tibu und Campo Dos finden
­seither monatlich biologische Märkte statt. Ausserdem wurden in ­verschiedenen
Dörfern für die Verbesserung der Wasserversorgung und für den ­Wassersschutz
eine ­Problem- und Bedarfsanalyse gemacht sowie bei ­verschiedenen ­Quellen
und Wasserläufen Schutzmassnahmen getroffen. Ausserdem wurde eine
­e ngere ­Z usammenarbeit unter den Mitgliedern der lokalen Bauern- und
­Frauenorganisationen erzielt und der Kontakt mit den Behörden intensiviert. Ein
wichtiger Schwerpunkt der Projektarbeit bleibt die Stärkung dieser Organisationen
und der Ausbildung von Führungspersonen in den Bereichen Menschenrechte,
Landzugang, Nahrungssicherheit und Wasser.
Land, Region, Stadt:
Kolumbien, Region Tibu
Projektsumme 2016:
CHF 51 000.–
Finanzierungspartner:
BFA Nr. 458.9039
HEKS-Nr.: 842.377
Programmverantwortung:
Leo Meyer
Spenden
Die Finanzierung dieses
­Projekts ist gesichert.
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www.heks.ch/kolumbien
Kontakt:
HEKS Kommunikation
Projektdienst
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8042 Zürich
Tel.: +41 44 360 88 95
E-Mail: [email protected]
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