Bachelor Deutsch-Italienische Studien

Transcription

Bachelor Deutsch-Italienische Studien
„[Zweifelsohne] stellen bilaterale Kooperationen im akademischen Bereich [...]
einen entscheidenden Aspekt des noch immer nur potentiell vereinten Europa
dar. [...] Darum begrüße ich von ganzem Herzen den neuen Studiengang, der
heute Morgen angekündigt worden ist.“
Mario Luzi, Rede anlässlich der Eröffnung der
Deutsch-Italienischen Studien
(19. April 1996, Aula Magna der Universität Florenz)
(übersetzt von Anja Haferkamp)
1
V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Paul Geyer
Prof. Dr. Daniela Pirazzini
(Universität Bonn)
Prof. Dr. Maria Fancelli Caciagli
Prof. Dr. Rita Svandrlik
(Universität Florenz)
Redaktion und Lektorat: Arianna Antonielli (Verantw.)
Franziska van Elten
Hanna Schöllkopf
Almut Seyberth
Layout: Redaktion der Germanistik des
Dipartimento di Lingue, Letterature
e Culture Comparate der Universität
Florenz und Bonner Italien-Zentrum
Fotos: Jenarthanan Jeganathan
Veröffentlichung:
2
Febbraio 2010
Inhaltsverzeichnis
04 | Vorwort
07 | Chronologie
11 | Bachelor Deutsch-Italienische Studien
13 | Master Deutsch-Italienische Studien
14 | Master Renaissance-Studien
16 | Bonner Italien-Zentrum
17 | Internationales Promotionskolleg „Italianistik“
18 | Neuere Deutsche Literaturwissenschaft:
Promotionsprogramm Bonn-Florenz
20 | Trinationales Promotionskolleg der Universitäten Bonn –
Paris-Sorbonne (Paris IV) – Florenz: Gründungsmythen Europas
in Literatur, Kunst und Musik
22 | Premio Ardinghello
23 | 15 Jahre Austausch
26 | Veranstaltungen und Konferenzen
28 | Publikationen
3
Vorwort
Vorwort
4
Dank einer gemeinsamen Initiative Prof. Dr. Maria Fancelli Caciaglis
und Prof. Dr. Willi Hirdts ging in den neunziger Jahren des vergangenen
Jahrhunderts aus den intensiven wissenschaftlichen Beziehungen zwischen der Università degli Studi di Firenze und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn der Magisterstudiengang „Deutsch-Italienische Studien“ hervor, ein innovatives Projekt mit dem erklärten Ziel,
jungen Akademikerinnen und Akademikern eine Ausbildung im Kontext
zweier Kulturen zu ermöglichen. Das zukunftsweisende Pilotprojekt basiert auf einer im Jahre 1992 von dem italienischen Ministerpräsidenten
Giuliano Amato und seinem deutschen Amtskollegen Helmut Kohl unterzeichneten Erklärung über eine Intensivierung der deutsch-italienischen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Hochschulwesen.
Als eine die Literatur und Kultur der deutschsprachigen Länder
ergründende Wissenschaft blickt die Germanistik an der Universität
Florenz auf eine lange und gefestigte Tradition zurück. Besonders seit
den siebziger Jahren erfreut sich das Forschungsfeld Lingua e Letteratura
Tedesca eines beachtlichen Zuwachses an Lehrenden und eingeschriebenen Studierenden. Die Universität Bonn, ihres Zeichens Wiege der
Romanistik, weist eine gleichermaßen gefestigte Tradition im Bereich
italienischer Sprach- und Literaturwissenschaft auf.
Seit ihrer Gründung im Jahre 1995 erleben die Deutsch-Italienischen
Studien der Universitäten Bonn und Florenz in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen einen stets wachsenden Austausch von Studierenden und Dozenten, der in zahlreichen Fällen durch ein- beziehungsweise zweisemestrige Stipendien eine zusätzliche Förderung erfährt. Bei
den Deutsch-Italienischen Studien handelt es sich um ein Pilotprojekt
auf europäischer Ebene, an dessen Entstehung sowohl das italienische Ministerium für Bildung und Forschung (Ministero dell’Istruzione,
dell’Università e della Ricerca, kurz MIUR) als auch die Italienische Botschaft in Deutschland unterstützend beteiligt waren und das, Zeit seines
Bestehens, die Anerkennung bedeutender Persönlichkeiten aus Politik
und Kultur genießt.
Im Jahre 2001 wurden die Abkommen zwischen den Universitäten
Bonn und Florenz im Sinne der jüngsten Hochschulreform, des so genannten Bologna-Prozesses, neu formuliert und der Magisterstudiengang Deutsch-Italienische Studien in das neue Bachelor-Master-System
integriert. Für beide Abschlüsse wurden Doppeltitel vorgesehen (Bachelor of Arts / Dottore und Master of Arts / Dottore Magistrale). Im Jahre 2003 wurde das erste Promotionsprogramm im Rahmen der DeutschItalienischen Studien gegründet, das Internationale Promotionsprogramm
Vorwort
in Neuere Deutsche Literatur – Deutsch-Italienische Studien, seit 2008 unter
der Bezeichnung Neuere Deutsche Literaturwissenschaft: Promotionsprogramm Bonn-Florenz bekannt. Ihm folgten die in Kooperation mit der
französischen Partneruniversität Paris-Sorbonne (Paris IV) gestalteten
trinationalen Graduiertenkollegs Internationales Promotionskolleg „Italianistik“ und Gründungsmythen Europas in Literatur, Kunst und Musik.
Außerdem brachte die rege Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Bonn und Florenz im Akademischen Jahr 2008/2009 den MasterStudiengang Renaissance-Studien / Studi Rinascimentali hervor.
Im Mai 2008 wurde in Bonn und Florenz ein neues Abkommen
zur Einrichtung gemeinsamer BA- und MA-Studiengänge mit internationalem Doppelabschluss und gemeinsamer Urkunde (joint degree)
unterzeichnet. An der Universität Florenz bildet das Curriculum der
Deutsch-Italienischen Studien (B.A.) momentan ein mögliches Studienprofil innerhalb der Lingue, Letterature e Studi Interculturali im Rahmen
der Lingue e Culture Moderne (Classe XI). Der Master in Studi Italo-Tedeschi hingegen ist in den Studienkomplex Lingue e Letterature Europee ed
Americane eingebettet.
Die Curricula der Deutsch-Italienischen Studien sehen die Vermittlung spezifischer Kenntnisse und Kompetenzen im Bereich der deutschen und italienischen Sprache, Literatur und Kultur vor und ermöglichen zudem das Aneignen fundierter Kenntnisse über Geschichte,
Geographie, Philosophie und Kunst der beiden Länder.
Darüber hinaus beinhaltet das Studium der Deutsch-Italienischen
Studien ein im jeweiligen Gastland zu absolvierendes Praktikum sowie
einen im Rahmen des Bachelors einjährigen, im Master hingegen einsemestrigen Aufenthalt an der jeweiligen Partneruniversität.
Den Absolventen und Absolventinnen des Exzellenzstudienganges
bieten sich berufliche Perspektiven im akademischen Sektor, im Lehrwesen, im Wissenschafts- und Kulturmanagement, in den Medien und
im Verlagswesen, in Stiftungen und internationalen Organisationen sowie in Wirtschaftsunternehmen.
Zu den ersten Mitgliedern der binationalen Studienkommission gehörten auf Florentiner Seite die Professoren Giuseppe Bevilacqua, Maria
Fancelli Caciagli, Ingrid Hennemann Barale, Giorgio Luti, Giuseppe Nicoletti und Gino Tellini. Im Laufe der Jahre kamen die Professoren Lucia
Bruschi Borghese, Patrizio Collini, Emanuela Cresti, Alberto Nocentini
und Rita Svandrlik hinzu. Administrativer Begleiter war von Anfang an
Prof. Dr. Marco Meli.
In Bonn wurde die Studienkommission zunächst von Prof. Dr. Willi
Hirdt, Prof. Dr. Wolf-Dieter Lange, Prof. Dr. Norbert Oellers, Prof. Dr.
Helmut J. Schneider, Prof. Dr. Harald Steinhagen, Prof. Dr. Heinz Jürgen
Wolf, Dr. Willi Jung und Dr. Eckart Oehlenschläger gebildet.
5
Vorwort
Derzeit gehören ihr die Professoren Paul Geyer (Leiter der Studiengangskommission in Bonn), Rita Svandrlik (Leiterin der Studiengangskommission in Florenz), Massimo Fanfani, Eva Geulen, Manfred Kohrt,
Marco Meli, Maria Carla Papini und Daniela Pirazzini an. Zusätzliche
Mitglieder sind Prof. Dr. Paola Luciani und Prof. Dr. Jole Soldateschi in
Florenz sowie Dr. Lars Friedrich, Catherine Marten, Annika Schiemann,
Eva Scholz, Dr. Jan Seifert und Dr. Birgit Tappert in Bonn.
Von 2005 bis 2010 wirkte Eva Scholz, Absolventin der Deutsch-Italienischen Studien, an Gestaltung und Koordination des Studienganges
mit und stand zudem den Studierenden beratend zur Seite; im Februar
2010 übernahm Claudia Burkhard diese Aufgabe.
6
18. September 1992
Amato-Kohl-Abkommen.
14. Dezember 1992
Vorstellung des Pilotprojekts zur Einrichtung
eines Deutsch-Italienischen Studienganges in
Bonn.
28. Mai 1993
Erklärung der Italienischen Universitätsrektorenkonferenz und der Deutschen Hochschulrektorenkonferenz über eine Intensivierung
der Zusammenarbeit zwischen Deutschland
und Italien im Wissenschafts- und Hochschulbereich.
27. Oktober 1993
Zustimmung der Philosophischen Fakultät der
Universität Bonn zur Einrichtung des DeutschItalienischen Studienganges.
18. November 1993
Zustimmung der Facoltà di Lettere e Filosofia
der Universität Florenz zur Einrichtung des
Deutsch-Italienischen Studienganges.
1. Juli 1994
Erstes Treffen der Kommission zur Einrichtung
der Deutsch-Italienischen Studien unter der Leitung von Prof. Dr. Willi Hirdt und Prof. Dr. Maria Fancelli Caciagli.
17. Oktober 1994
Unterzeichnung des Einvernehmensprotokolls
zur Zusammenarbeit seitens der Rektoren Prof.
Dr. Max G. Huber und Prof. Dr. Paolo Blasi in
Bonn.
27. September 1995
Anerkennung des Studienganges seitens des
Ministero dell’Università e della Ricerca Scientifica e Tecnologica.
20. November 1995
Offizielle Eröffnung des Exzellenz-Studiengangs Deutsch-Italienische Studien in Bonn durch
die Ministerin für Wissenschaft und Forschung
des Landes Nordrhein-Westfalen Anke Brunn.
12. Dezember 1995
Besuch des italienischen Ministerpräsidenten
Lamberto Dini in Bonn mit dem Anliegen, die
Kooperation zwischen den beiden Universitäten zu unterstützen.
Chronologie
Chronologie
7
19. April 1996
Offizielle Eröffnung der Deutsch-Italienischen
Studien in Florenz und Unterzeichnung des Kooperationsabkommens durch die Rektoren der
beiden Universitäten Prof. Dr. Max G. Huber
und Prof. Dr. Paolo Blasi.
19. Juni 1999
Bologna-Abkommen.
17. Juni 2000
Verleihung der Ehrendoktorwürde seitens der
Universität Bonn an Prof. Dr. Maria Fancelli Caciagli als Anerkennung für ihre wissenschaftlichen
Verdienste sowie ihre engagierte Förderung der
Beziehungen zwischen Bonn und Florenz.
23. September 2000
Erwähnung der Deutsch-Italienischen Studien im
Protokoll des Treffens zwischen Giuliano Amato und Gerhard Schröder.
17. April 2001
Neues Kooperationsabkommen bezüglich der Realisierung des Bologna-Abkommens sowie Neugestaltung der Vereinbarung und der Studienpläne.
Chronologie
2. und 28. Juni 2002 Verabschiedung des Internationalen Promotionsprogramms in Neuere Deutsche Literatur - Deutsch-Italienische Studien durch den akademischen Senat und
den Verwaltungsrat der Universität Florenz.
8
1. November 2002
Übergabe der Leitung des Deutsch-Italienischen
Studienganges an Prof. Dr. Rita Svandrlik als
Nachfolgerin von Prof. Dr. Maria Fancelli Caciagli (Universität Florenz).
1. April 2003
Berufung Prof. Dr. Paul Geyers an die Universität
Bonn als Nachfolger für Prof. Dr. Willi Hirdt und
Übertragung der Leitung des Deutsch-Italienischen Studienganges auf Prof. Dr. Paul Geyer.
2003
Weitere Vereinbarung über Erasmus-Stipendien,
die die Finanzierung einer größeren Anzahl von
Studienaufenthalten ermöglichen.
27. August /
17. September 2003
Unterzeichnung des Kooperationsabkommens
zur Einrichtung eines internationalen Promotionsprogrammes in Neuere Deutsche Literatur
– Deutsch-Italienische Studien, Koordinatorin
in Florenz Prof. Dr. Maria Fancelli Caciagli, Koordinator in Bonn Prof. Dr. Harald Steinhagen,
später Prof. Dr. Helmut J. Schneider.
WS 2003/2004
Das Internationale Promotionsprogramm in Neuere
Deutsche Literatur – Deutsch-Italienische Studien
nimmt seine Arbeit auf.
Umstellung der Studienordnung auf Bachelor- und Masterabschlüsse an der Universität
Bonn.
3. Dezember 2004
Verleihung des Salomone d’oro der Universität
Florenz an Prof. Dr. Willi Hirdt.
11. Oktober 2005
Akkreditierung der Deutsch-Italienischen Studiengänge durch die Akkreditierungsagentur
AQAS e.V.
15. Oktober 2005
Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen der
Deutsch-Italienischen Studien in Bonn.
18. Oktober 2005
Abkommen zur Fortführung des Internationalen
Promotionsprogrammes in Neuere Deutsche Literatur – Deutsch-Italienische Studien.
Unterzeichnung der Vereinbarung zur Einrichtung eines internationalen Promotionsstudiengangs im Fach „Italianistik“ der Universitäten Bonn, Florenz und Paris-Sorbonne
(Paris IV).
Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Einrichtung eines den Gründungsmythen Europas
gewidmeten, trinationalen Promotionskollegs
der Universitäten Bonn, Florenz und Paris-Sorbonne (Paris IV).
1. Januar 2006
Eröffnung des Internationalen Promotionskollegs
„Italianistik“ der Universitäten Bonn, Florenz
und Paris-Sorbonne (Paris IV), Leitung Prof. Dr.
Gino Tellini (Universität Florenz).
1. November 2006
Übergabe der Leitung des Internationalen Promotionsprogramms in Neuere Deutsche Literatur – Deutsch-Italienische Studien an Prof. Dr.
Patrizio Collini (Universität Florenz), Koordinatorin in Florenz Prof. Dr. Lucia Bruschi
Borghese.
2. April 2007
Erstmalige Verleihung der Doktorwürde Dr.
Phil. / Dottore di ricerca an die Absolventen des
Internationalen Promotionsprogrammes in Neuere
Deutsche Literatur – Deutsch-Italienische Studien
der Universitäten Bonn und Florenz.
13. September /
26. November 2007
Unterzeichnung der Absichtserklärung zur
Einrichtung eines gemeinsamen renaissancebezogenen Masterstudienganges seitens der
Rektoren der Universitäten Florenz und Bonn.
Chronologie
15. Oktober 2004
9
Chronologie
10
17. Oktober 2007
Unterzeichnung des Abkommens zur Einrichtung des Trinationalen Promotionskollegs der
Universitäten Bonn – Paris-Sorbonne (Paris IV) –
Florenz: Gründungsmythen Europas in Literatur,
Kunst und Musik; Sprecher des Kollegs Prof. Dr.
Michael Bernsen (Bonn), stellvertretender Sprecher Prof. Dr. Michel Delon (Paris), Sprecherin
des Kollegs für Florenz Prof. Dr. Giovanna Angeli.
22. Januar 2008
Unterzeichnung des neuen Kooperationsabkommens zur Fortführung des Internationalen
Promotionsprogramms in Neuere Deutsche Literatur
– Deutsch-Italienische Studien und Umbenennung
des Doktorats in Neuere Deutsche Literaturwissenschaft: Promotionsprogramm Bonn-Florenz. In Florenz übernimmt Prof. Dr. Patrizio Collini die Leitung der Scuola di Dottorato Internazionale in Arti
e Letterature Europee, welche die beiden Promotionsprogramme Dottorato Internazionale in Germanistica Firenze-Bonn und Miti fondatori dell’Europa
nelle arti e nella letteratura in sich vereint.
28. April /
19. Mai 2008
Unterzeichnung des Abkommens zur beidseitigen Anerkennung des Doppelabschlusses Master of Arts in Renaissance-Studien / Laurea magistrale in Studi Rinascimentali durch die Rektoren
der Universitäten Florenz und Bonn.
5. / 19. Mai 2008
Unterzeichnung des Abkommens zur Einrichtung gemeinsamer BA- und MA-Studiengänge
mit internationalem Doppelabschluss (joint degree) in Bonn und Florenz.
20. Oktober 2008
Feierliche Eröffnung des Trinationalen Promotionskollegs der Universitäten Bonn – Paris-Sorbonne
(Paris IV) – Florenz: Gründungsmythen Europas in
Literatur, Kunst und Musik in Bonn.
WS 2008/2009
An den Universitäten Bonn und Florenz wird
erstmals der Master-Studiengang RenaissanceStudien / Studi Rinascimentali angeboten.
9. Februar 2009
Unterzeichnung des neuen Abkommens zur Verleihung des Doppelabschlusses Master of Arts Renaissance-Studien / Laurea magistrale in Studi Rinascimentali durch den Rektor der Universität Florenz.
5. Februar 2010
Unterzeichnung des neuen Abkommens zur Verleihung des Doppelabschlusses Master of Arts Renaissance-Studien / Laurea magistrale in Studi Rinascimentali durch den Rektor der Universität Bonn.
Das einzigartige Profil des internationalen Exzellenz-Studienganges
Deutsch-Italienische Studien (B.A.) / Studi Italo-Tedeschi (classe L 11) an
den Universitäten Bonn und Florenz resultiert aus der binationalen kulturwissenschaftlichen Ausrichtung. Studiert werden schwerpunktmäßig und zu gleichen Anteilen die beiden Hauptfächer Italianistik und
Germanistik, die jeweils literatur-, sprach- und kulturwissenschaftliche
Inhalte umfassen. Mindestens eines der drei Studienjahre verbringen
die Studierenden an der jeweiligen Partneruniversität. Die Absolventinnen und Absolventen erwerben als Doppelabschluss zugleich den deutschen Bachelor of Arts und die italienische Laurea triennale.
Vorrangiges Ziel des Deutsch-Italienischen Bachelor-Studienganges
ist die Vermittlung von philologischem und kulturwissenschaftlichem
Grundlagen- und Methodenwissen – auf interdisziplinärer sowie auf
interkultureller Ebene. Das Curriculum der Deutsch-Italienischen Studien ist in die jeweiligen Curricula der Bonner und Florentiner Romanistik und Germanistik integriert.
Durch die kontrastive Ausrichtung des Studiums mit deutscher und
italienischer Philologie und die Studienaufenthalte an einer deutschen
und an einer italienischen Universität verfügen die Absolventinnen und
Absolventen über Kenntnisse über zwei unterschiedliche Kulturen und
Universitätssysteme, die sie dazu befähigen, sowohl in Deutschland
als auch in Italien das Studium in einem Master-Studiengang fortzuführen oder einen Beruf aufzunehmen. Über die deutsch-italienische
Ausrichtung hinaus erhalten die Studierenden vertiefte Kenntnisse in
einer weiteren Fremdsprache, wodurch den Anforderungen Rechnung
getragen wird, die sich in einem vereinten Europa gleichermaßen an die
Forschung und an den internationalen Arbeitsmarkt richten. Um frühzeitig den Weg in mögliche Berufsfelder zu ebnen, ist ein sechswöchiges
italienbezogenes Praktikum obligatorisch.
Während ihres Studiums an der Universität Florenz sind die Bonner
Studentinnen und Studenten von jeglichen Studiengebühren vollständig befreit.
Der Bachelor-Studiengang Deutsch-Italienische Studien wurde am 11.
Oktober 2005 von der Akkreditierungsagentur AQAS e.V. akkreditiert.
Berufsperspektiven
Dank ihrer kulturellen und sprachlichen Kompetenzen eröffnet sich
den Absolventinnen und Absolventen eine breite Palette möglicher Berufsfelder. Nicht nur im Umfeld des Kulturschaffens, der Kulturvermittlung und des Kulturmanagements, sondern auch in wirtschaftlichen
Bereichen sind die im Studiengang erworbenen Schlüsselkompetenzen von Bedeutung: in besonderer Weise geschulte Stärken der Studierenden sind das schnelle Sich-Einarbeiten in komplexe sprachliche
Bachelor Deutsch-Italienische Studien
Bachelor Deutsch-Italienische Studien
11
Zusammenhänge, selbstständige Recherchearbeit sowie insbesondere
kreativer Umgang mit Sprache, interkulturelle Kompetenz und Mehrsprachigkeit.
So bieten sich den Absolventinnen und Absolventen Berufsperspektiven vor allem im Bereich der deutsch-italienischen Kultur- und
Wirtschaftsbeziehungen, im Kulturmanagement, in der Medien- und
der Kommunikationsbranche, im Buchwesen, an Hochschulen und Bildungseinrichtungen und in internationalen Organisationen und Behörden.
Bachelor Deutsch-Italienische Studien
Bewerbung und Auswahl
12
Zu Beginn eines jeden Wintersemesters stehen an jeder Partneruniversität 20 Studienplätze zur Verfügung. Die Zulassung erfolgt über ein
Eignungsfeststellungsverfahren. Bewerben können sich alle Personen
mit Hochschulzugangsberechtigung und guten Deutsch- und Italienischkenntnissen. Die Bewerberinnen und Bewerber sollen über ein besonderes Interesse für die deutsche und italienische Sprache, Literatur
und Kultur, eine außerordentliche Leistungsbereitschaft und eine gute
Abiturdurchschnittsnote verfügen. Die Bewerbungsunterlagen können
von der Homepage <www.romanistik.uni-bonn.de> heruntergeladen
werden.
Von links nach rechts: Rektoren der Universität Florenz Prof. Dr. Augusto Marinelli
(November 2000 bis November 2009) und Prof. Dr. Alberto Tesi (seit November 2009);
Rektoren der Universität Bonn Prof. Dr. Matthias Winiger (April 2004 bis April 2009)
und Prof. Dr. Jürgen Fohrmann (seit April 2009)
In der Master-Phase der Deutsch-Italienischen Studien sind in Bonn
sprach- und literaturwissenschaftliche Mastermodule vorgesehen, die
nach individuellem Interesse belegt werden können. Sie haben die produktive Auseinandersetzung mit neuen literatur-, sprach- und kulturwissenschaftlichen Methoden zum Inhalt und befähigen zur eigenständigen Entwicklung wissenschaftlicher Fragestellungen. Hinzu kommt ein
Modul Vergleichende Studien, das besonders dem Aspekt der Interdisziplinarität und Interkulturalität Rechnung trägt. In einem wahlweise in
der Romanistik oder Germanistik zu belegenden mediävistischen Modul
wird die Beschäftigung mit Sprache und Literatur um eine historische
Dimension erweitert; das Modul Argumentation, Rhetorik und Stilistik stellt
eine Verbindung von Wissenschaft und Arbeitsmarktqualifikation – besonders für angehende Führungskräfte – her. Der Master-Studiengang
öffnet den Zugang zu einem Promotionsstudium, qualifiziert jedoch auch
zu gehobenen Tätigkeiten im nicht-wissenschaftlichen Bereich.
Zu Beginn eines jeden Wintersemesters stehen 15 Studienplätze zur
Verfügung. Die Zulassung erfolgt über ein Eignungsfeststellungsverfahren. Die Bewerberinnen und Bewerber müssen einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in einem Studiengang mit italianistischen und germanistischen, sprach- und literaturwissenschaftlichen
Anteilen nachweisen können beziehungsweise im letzten Semester vor
dessen Abschluss stehen. Zudem sollten sie über ein besonderes Interesse für die deutsche und italienische Sprache, Literatur und Kultur, eine
außerordentliche Leistungsbereitschaft sowie gute Noten im BachelorStudium verfügen.
Kontakt und Informationen
Verantwortliche an der Universität Bonn
Prof. Dr. Paul Geyer | [email protected]
Prof. Dr. Eva Geulen | [email protected]
Prof. Dr. Manfred Kohrt | [email protected]
Prof. Dr. Daniela Pirazzini | [email protected]
Verantwortliche an der Universität Florenz
Prof. Dr. Rita Svandrlik | [email protected]
Prof. Dr. Marco Meli | [email protected]
Prof. Dr. Maria Carla Papini | [email protected]
Prof. Dr. Massimo Fanfani | [email protected]
Prof. Dr. Paola Luciani | [email protected]
Internet
<www.romanistik.uni-bonn.de>
Master Deutsch-Italienische Studien
Master Deutsch-Italienische Studien
13
Master Renaissance-Studien
Master Renaissance-Studien
14
Der internationale und interdisziplinäre Master-Studiengang Renaissance-Studien / Studi Rinascimentali der Universitäten Bonn und
Florenz vermittelt fundierte Kenntnisse über die Kultur des 15. und 16.
Jahrhunderts auf den Gebieten Italianistik, Geschichte, Kunstgeschichte
und Neulateinische Philologie. Darüber hinaus sieht der Studiengang
eine nach individuellem Interesse gestaltete Profilbildung vor, wobei
aus Veranstaltungen der Evangelischen Kirchengeschichte, Anglistik,
Rechtsgeschichte, Theaterwissenschaft sowie weiterer europäischer Literaturen gewählt werden kann.
Interdisziplinäre Zusatzveranstaltungen und Gastvorträge ergänzen das vielseitige Lehrangebot.
Neben den ausgeprägten renaissancebezogenen Lehr- und Forschungsschwerpunkten der Universitäten Bonn und Florenz bietet nicht
zuletzt die langjährige, erfolgreiche Partnerschaft der beiden Hochschulen beste Voraussetzungen für den integrierten einsemestrigen Studienaufenthalt an der jeweiligen Partneruniversität, der den Erwerb des
Doppelabschlusses Master of Arts Renaissance-Studien / Laurea magistrale
in Studi Rinascimentali ermöglicht.
Ziel des Studiums sind der Erwerb und das Vertiefen fächerübergreifender renaissancespezifischer Kenntnisse sowie methodischer
Kompetenzen, die zum selbstständigen Entwickeln interdisziplinärer
Problemlösungsstrategien befähigen. Ein integriertes Forschungspraktikum in Deutschland oder Italien soll zudem die Fähigkeit der Studierenden fördern, theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden. Durch
die internationale Ausrichtung verfügen die Absolventen über eine eigenständige und methodisch reflektierte Arbeitsweise im Kontext zweier nationaler Wissenschaftstraditionen.
Das einzigartige Profil der Renaissance-Studien ermöglicht den Absolventinnen und Absolventen, sowohl in Deutschland als auch in Italien einen Promotionsstudiengang anzuschließen, und garantiert eine
Ausbildung, die den Anforderungsprofilen sehr unterschiedlicher Tätigkeitsbereiche Rechnung trägt, in denen insbesondere ein kreativer
Umgang mit Sprache, Kultur und komplexen Sachverhalten erforderlich ist.
Bewerbung und Auswahl an der Universität Bonn
Für den viersemestrigen Master-Studiengang stehen jährlich im
Wintersemester in Bonn und Florenz jeweils 20 Studienplätze zur Verfügung.
Das Angebot des Master-Studiengangs richtet sich an Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen insbesondere der Romanistik, Kunstgeschichte, der Mittel- und Neulateinischen Philologie, Geschichte,
Anglistik, Theologie, Rechtsgeschichte oder der Theaterwissenschaft,
die ihren fachspezifischen Abschluss in Bezug auf Renaissance-Studien
vertiefen und zugleich interdisziplinär ausweiten wollen. Die Bewerberinnen und Bewerber sollten ihr Bachelor-Studium mit mindestens der
Note 2,5 in Deutschland (bzw. 105/110 in Italien) abgeschlossen haben
oder gerade abschließen. Darüber hinaus sind neben der Beherrschung
der deutschen und italienischen Sprache Kenntnisse des Lateinischen
sowie Kompetenzen im Bereich der Renaissancekultur erforderlich. Die
Zulassung erfolgt über ein Eignungsfeststellungsverfahren.
Kontakt und Informationen
Verantwortliche an der Universität Bonn
Prof. Dr. Paul Geyer | [email protected]
Verantwortliche an der Universität Florenz
Prof. Dr. Laura Riccò | [email protected]
Master Renaissance-Studien
Internet
<www.romanistik.uni-bonn.de/studium/master/renaissance>
15
Bonner Italien-Zentrum
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bonner Italien-Zentrums
– einer Beratungseinrichtung der Bonner Romanistik – beraten die Studierenden der Deutsch-Italienischen Studien und der Bonner Italianistik
bezüglich der Organisation ihres Studiums und koordinieren die italienbezogenen Veranstaltungen und Aktivitäten an der Universität Bonn, so
beispielsweise die semesterbegleitende Ringvorlesung des Romanischen
Seminars, Kolloquien oder Alumni-Treffen. Zudem gestaltet das ItalienZentrum in jedem Semester das kommentierte Vorlesungsverzeichnis
Italien an der Universität Bonn.
Interessierte Studierende aller Fachbereiche der Universität Bonn
finden hier Hilfestellung bei der Suche nach italienbezogenen Studien-,
Praktikums- und Stipendienmöglichkeiten und erfahren Unterstützung
bei der Vorbereitung eines Italienaufenthaltes.
Kontakt und Informationen
Bonner Italien-Zentrum
Bonner Italien-Zentrum
Poppelsdorfer Allee 82
53115 Bonn
Tel.: 0228-73 48 88
Fax: 0228-73 84 59
Email: [email protected]
16
Internet
<www.bonner-italien-zentrum.de>
Promotionskollegs
Das dreijährige Promotionskolleg „Italianistik“ eröffnet jährlich bis
zu sechs Promovierenden der Universität Florenz und je bis zu drei Promovierenden der Universitäten Bonn und Paris-Sorbonne (Paris IV) die
Möglichkeit, ihre Doktorarbeit während bereichernder Forschungsaufenthalte an allen drei Universitäten vorzubereiten und zu verfassen und
als „europäische Italianistinnen und Italianisten“ aus ihrer Promotion
hervorzugehen.
Innerhalb der ersten beiden Jahre des Promotionskollegs forschen
die Bonner Doktorandinnen und Doktoranden jeweils von Januar bis
Juni an der Università degli Studi di Firenze, an der sie im Rahmen
einer co-tutela von einem Spezialisten des von ihnen bearbeiteten Dissertationsprojektes betreut werden sowie an den Veranstaltungen und
Seminaren des internationalen Promotionskollegs teilnehmen. Auch ein
Forschungsaufenthalt in Paris ist möglich. In der ersten Juniwoche jedes Jahres findet zudem eine Intensivwoche zu einem bestimmten Forschungsthema an einer der drei beteiligten Universitäten statt.
Die Bonner Doktorandinnen und Doktoranden unterliegen der Bonner Promotionsordnung, werden von Bonner Italianisten betreut und
schließen ihre Promotion unter Mitwirkung von Florentiner und Pariser
Professoren mit einer Disputation in Bonn ab. Sie erhalten ein gemeinsames Promotionszertifikat aller drei beteiligten Universitäten.
Jährlich steht ein Vollstipendium zur Verfügung; die weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden bei der Bewerbung um externe
Stipendien besonders unterstützt.
Bewerbungsvoraussetzung für die Universität Bonn ist ein Hochschulabschluss (Magister, 1. Staatsexamen, Master in Italianistik oder
ein vergleichbarer Abschluss) mit sehr guter Bewertung der Abschlussarbeit.
Kontakt und Informationen
Direktor des Promotionskollegs und Verantwortlicher an der Universität
Florenz
Prof. Dr. Gino Tellini | [email protected]
Verantwortlicher an der Universität Bonn
Prof. Dr. Paul Geyer | [email protected]
Promotionskollegs
Internationales Promotionskolleg „Italianistik“
17
Verantwortlicher an der Universität Paris
Prof. Dr. François Livi | [email protected]
Internet
<www.romanistik.uni-bonn.de/studium/promotion#Italianistik>
<www3.unifi.it/sdinit>
Promotionskollegs
Neuere Deutsche Literaturwissenschaft:
Promotionsprogramm Bonn-Florenz*
18
Mit Beginn des akademischen Jahres 2003/2004 ging aus der intensiven Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Bonn und Florenz
erstmals ein binationales Promotionskolleg hervor, das die Forschungskompetenzen der Germanistik beider Universitäten bündelt und den
Kollegiatinnen und Kollegiaten literatur- sowie kulturwissenschaftliche
Kernkompetenzen im Italienischen wie im Deutschen vermitteln möchte.
Forschungsfelder des Kollegs sind unter anderem die klassischromantische Kultur und ihre Rezeption, die Literatur des 19. Jahrhunderts zwischen Realismus und Nihilismus, Themen und Strömungen
der Literatur des 20. Jahrhunderts, Theorie und Geschichte des Übersetzens, Editionswissenschaft, literarische und historische Anthropologie,
Ästhetik und Poetik der Moderne, literaturwissenschaftliche Theoriebildung sowie die Produktion und Rezeption von Literatur im Rahmen
ihrer kulturellen Bedingungen.
Das Promotionskolleg lebt von der Kommunikation zwischen den
italienischen und deutschen Promovendinnen und Promovenden. Der
persönliche Kontakt und die regelmäßig in Bonn und Florenz stattfindenden Kolloquien, in denen die Kollegiatinnen und Kollegiaten die
Fortschritte ihrer Forschungen zur Diskussion stellen, ermöglichen
einen regen Erfahrungs- und Wissensaustausch. Gemäß seiner binationalen Ausrichtung sieht das Promotionskolleg im Laufe der drei
Jahre einen einjährigen Auslandsaufenthalt an der jeweiligen Partneruniversität vor. Die Promotion zum Dr. phil. in Bonn beziehungsweise
zum Dottore di Ricerca in Florenz wird von beiden Universitäten gemeinsam beurkundet.
Dank erworbener Kernkompetenzen in Literatur- und Kulturwissenschaft, exzellenter Sprachkenntnisse sowie methodischer Schlüssel-
* Die beiden hier vorgestellten Promotionsprogramme Neuere deutsche Literaturwissenschaft: Promotionsprogramm Bonn-Florenz und Gründungsmythen Europas in
Literatur, Kunst und Musik bilden an der Universität Florenz die Internationale
Doktorandenschule Arti e Letterature Europee.
qualifikationen eröffnen sich den Kollegiatinnen und Kollegiaten berufliche Perspektiven im akademischen Betrieb, im Wissenschafts- und
Kulturmanagement, in internationalen Institutionen, in Medien und
Verlagswesen sowie in deutsch-italienischen Wirtschaftsunternehmen.
Bewerbungsvoraussetzungen für die Universität Bonn sind ein qualifizierter Abschluss (Gesamtnote „gut“ oder besser) im Magisterstudiengang (übergangsweise auch im Lehramtsstudiengang) des Faches
Germanistik: Neuere Literaturwissenschaft oder des Studiengangs DeutschItalienische Studien. Zudem werden Kenntnisse des Italienischen verlangt, die, sofern zu Beginn des Studiums nicht vorhanden, im ersten
Studienjahr erworben werden müssen. Voraussetzungen an der Universität Florenz sind ebenfalls ein qualifizierter Abschluss (Punktzahl von
mind. 106/110) im Corso di Laurea magistrale bzw. specialistica im Fach
Germanistik oder in einem verwandten Fach.
Kontakt und Informationen
Direktor der Internationalen Doktorandenschule
Prof. Dr. Patrizio Collini | [email protected]
Koordinator des Promotionsprogramms (Bonn)
Prof. Dr. Helmut J. Schneider | [email protected] |
[email protected]
Koordinatorin des Promotionsprogramms (Florenz)
Prof. Dr. Lucia Bruschi Borghese | [email protected]
Promotionskollegs
Internet
<http://www.germanistik.uni-bonn.de/content/international/internationale_
studiengaenge/dipd>
<http://www.dipfilmod.unifi.it/CMpro-v-p-240.html>
19
Promotionskollegs
Trinationales Promotionskolleg der Universitäten
Bonn – Paris-Sorbonne (Paris IV) – Florenz:
Gründungsmythen Europas
in Literatur, Kunst und Musik
20
Während des dreijährigen Promotionskollegs Gründungsmythen
Europas in Literatur, Kunst und Musik verfassen die Doktorandinnen
und Doktoranden eine Dissertation aus dem Gebiet der europäischen
Gründungsmythen. Die Dissertationsvorhaben sollen die Konstruktionsbedingungen und -praktiken von Gründungsmythen analysieren; sie sollen prüfen, welche Epochen, künstlerische und literarische
Denkmäler, symbolische Figuren, Denk-, Klang- und Charakterfiguren der europäischen Kulturgeschichte wechselseitig besondere Wirkung erzielt haben und welche identitätsstiftende Funktion solchen
kulturellen Denkmälern im Hinblick auf das Europa der Zukunft
zukommt.
Zu diesem Ziele verbringen die Doktorandinnen und Doktoranden
an jeder der drei beteiligten Universitäten – Bonn, Florenz und ParisSorbonne (Paris IV) –, an denen jährlich jeweils drei Bewerberinnen
beziehungsweise Bewerber angenommen werden können, mindestens
ein Semester. Sie nehmen regelmäßig an Seminaren für Doktorandinnen
und Doktoranden, an Forschungskolloquien und an einem jährlich alle
Promovierenden des Promotionskollegs zusammenführenden Workshop teil.
Die Dissertation wird von den Betreuern sowohl der Heimat- als
auch der Partneruniversität begutachtet. Die abschließende Disputation in Form einer mündlichen Prüfung findet vor einer trilateralen
Prüfungskommission in der Sprache der Heimatuniversität oder – falls
gewünscht – in der Sprache einer der Partneruniversitäten statt. Den
Absolventinnen und Absolventen wird ein gemeinsamer Doktortitel
der drei Universitäten verliehen.
Kontakt und Informationen
Verantwortlicher an der Universität Bonn und Sprecher des Promotionskollegs
Prof. Dr. Michael Bernsen | [email protected]
Verantwortliche an der Universität Florenz und Sprecherin des
Promotionskollegs für Florenz
Prof. Dr. Giovanna Angeli | [email protected]
Verantwortlicher an der Universität Paris-Sorbonne (Paris IV) und
stellvertretender Sprecher des Promotionskollegs
Prof. Dr. Michel Delon | [email protected]
Koordinator des Promotionskollegs (Bonn)
Dr. Rolf Lohse | [email protected]
Promotionskollegs
Internet
<http://www.gruendungsmythen-europas.uni-bonn.de>
<http://www.dipfilmod.unifi.it/CMpro-v-p-359.html>
21
Premio Ardinghello 2006
Premio Ardinghello 2006
22
Der Premio Ardinghello ist eine Initiative der Doktorandenschule
des ehemaligen Dipartimento di Filologia Moderna (heute Dipartimento di Lungue, Letterature e Culture comparate) in den Fachbereichen der
Germanistik sowie der Deutsch-Italienischen Studien. Die Idee zur Stiftung eines Preises entstand anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des
Kooperationsabkommens zwischen den Universität von Florenz, Heimatstadt der Renaissance, und Bonn, der Wiege der romanischen Philologie. Die Auszeichnung ist für Kulturschaffende gedacht, die sich um
die kulturellen Beziehungen zwischen Italien und Deutschland besonders verdient gemacht haben.
Mit den beiden ersten Preisträgern, den Verlegern Inge Schönthal
Feltrinelli und Klaus Wagenbach, nahmen am 21. Oktober 2006 im „Salone de‘ Dugento“ des Palazzo Vecchio zwei Freunde wie Förderer der
deutsch-italienischen Kulturbeziehungen diese Auszeichnung entgegen.
Der Premio Ardinghello dient vornehmlich dem Zweck, jenen eine
würdige Anerkennung zukommen zu lassen, die auch außerhalb der
Universität einen essenziellen Beitrag zur universitären Lehre und Forschung geleistet haben und Tag für Tag leisten. In erster Linie sei hier
das Verlagswesen, ganz besonders aber das Verlagswesen im humanistischen und literarischen Bereich genannt, welches sich im Zeitalter der
digitalen Medien mit einer enorm schwierigen Herausforderung konfrontiert sieht.
Der Name der Auszeichnung geht auf den Protagonisten des von
Wilhelm Heinse verfassten, im Jahre 1787 veröffentlichten Romans Ardinghello und die glückseligen Inseln (Ardinghello e le Isole Felici) zurück.
Klaus Wagenbach nimmt die Skulptur Atto muto
des Künstlers Roberto Barni entgegen
15 Jahre Austausch
1999
Prof. Dr. Norbert Oellers – Schillers Dramaturgie der Klassik
2000
Prof. Dr. Harald Steinhagen – Statische Gedichte von
G. Benn
2001
Prof. Dr. Helmut J. Schneider – Dantons Tod von G. Büchner
2003
Prof. Dr. Eckart Oehlenschläger – Erzählliteratur in der
Nachkriegszeit
2003
Prof. Dr. Willi Hirdt – Problemi nella traduzione di Gehirne di G. Benn
2005
Prof. Dr. Eva Geulen – Elias Canetti
Prof. Dr. Paul Geyer – Il Canzoniere di Petrarca come
romanzo della coscienza
Prof. Dr. Helmut J. Schneider – Klassische Skulptur und
Idealkörper in der deutschen Literatur um 1800
2006
Prof. Dr. Paul Geyer – Teoria critica della cultura
Prof. Dr. Daniela Pirazzini – Dare due nomi alla stessa cosa.
L‘eufemismo da parte del parlante nell‘italiano di oggi
Prof. Dr. Harald Steinhagen – Die Sprache in Heines Lyrik
2007
Prof. Dr. Eva Geulen – Jüngere Kultur- und Literaturtheorien (Benjamin, Gadamer, Jauß)
2008
Prof. Dr. Jürgen Fohrmann – Bild, Novelle, Realismus
Dr. Willi Jung – Kathedralen, Burgen, Ruinen. Paradigmen romantischer Metaphorologie
Dr. Nils Reschke – Lebende Bilder in der Goethezeit
Prof. Dr. Helmut J. Schneider – Die schöne Frau
Prof. Dr. Harald Steinhagen – Gottfried Benn 1928-1938
2009
Prof. Dr. Eva Geulen – Ästhetische Innovationen Ende des
18. Jahrhunderts
Prof. Dr. Paul Geyer – Critica della nozione di critica
Prof. Dr. Manfred Kohrt – Neue Interjektionen im Deutschen
Prof. Dr. Manfred Kohrt – Schwitters Cigarren – Über Dada,
Merz, i-Kunst und Leuchtreklame zwischen 1915 und 1930
Prof. Dr. Helmut J. Schneider – Kleist in Paris
Dr. Jan Seifert – Entwicklungstendenzen in der deutschen
Gegenwartssprache
15 Jahre Austausch
Professoren der Universität Bonn in Florenz
23
Professoren der Universität Florenz in Bonn
SoSe 1994
Prof. Dr. Mario Caciagli – Il sistema politico italiano dopo
la Prima Repubblica
15 Jahre Austausch
WS 1997/1998 Prof. Dr. Mario Caciagli – Il romanzo politico in Italia
24
SoSe 1998
Prof. Dr. Gino Tellini – Verga
SoSe 2000
Prof. Dr. Maria Fancelli Caciagli – La poesia italiana contemporanea
Prof. Dr. Gino Tellini – Giacomo Leopardi: Canti
SoSe 2001
Prof. Dr. Patrizio Collini – Revolutionsdrama: Müller /
Büchner
SoSe 2002
Prof. Dr. Giuseppe Nicoletti – Esercizi di lettura della
poesia pascoliana: da Myricae ai Poemetti
SoSe 2003
Prof. Dr. Rita Svandrlik – Sprach- und Kulturkritik im
Werk Ingeborg Bachmanns, Christa Wolfs und Elfriede
Jelineks
SoSe 2004
Prof. Dr. Gino Tellini – L’opera di Aldo Palazzeschi
SoSe 2005
Prof. Dr. Patrizio Collini – Bildersturm in der romantischen Literatur
Prof. Dr. Giuseppe Nicoletti – Esercizi di lettura dei
Canti di Giacomo Leopardi
SoSe 2006
Prof. Dr. Rita Svandrlik – Die Sprach-Labore der Elfriede
Jelinek
Prof. Dr. Gino Tellini – Giovanni Pascoli: I Canti di Castelvecchio
Prof. Dr. Vivetta Vivarelli – Das Dionysische bei Hölderlin und Nietzsche
SoSe 2007
Prof. Dr. Lucia Bruschi Borghese, Prof. Dr. Patrizio
Collini – Venedig und Neapel zwischen Traum und Wirklichkeit in den „italienischen Reisen“ des klassisch-romantischen Zeitalters
Prof. Dr. Riccardo Bruscagli – Il teatro di Machiavelli
Prof. Dr. Anna Dolfi – Oggetti e personaggi: Tabucchi e il
gioco del REVES
Prof. Dr. Enrico Ghidetti – Il ciclo dei vinti: realtà, destino
e verità
Prof. Dr. Marco Meli – Robert Gernhardt: Die ToskanaTherapie
Prof. Dr. Gino Tellini – Manzoni: etica e romanzo
SoSe 2008
Prof. Dr. Ingrid Hennemann Barale – „Werk des Gesichts“ – „Herz-Werk“ – Wortlosigkeit
Prof. Dr. Alberto Nocentini – La formazione della prosa
letteraria dalle Origini al Novecento
Prof. Dr. Gino Tellini – Manzoni: I Promessi Sposi
SoSe 2009
Prof. Dr. Giuseppe Nicoletti – Esercizi di lettura dai
Canti di Giacomo Leopardi
Prof. Dr. Alberto Nocentini – L‘evoluzione della lingua
poetica italiana dal Dolce Stil Novo al Rinascimento
WS 2009/
2010
Prof. Dr. Rita Svandrlik – Das Bild der Schriftstellerin
und der Künstlerin in der Literatur von Frauen
15 Jahre Austausch
WS 2007/2008 Prof. Dr. Patrizio Collini – Die Entdeckung der italienischen Renaissance in der deutschen Kultur des 18. Jahrhunderts
25
Veranstaltungen und Konferenzen
Veranstaltungen und Konferenzen
26
1.-3. Dezember 1995
Kolloquium Poesia e pittura nell‘età di Goethe,
Florenz und S. Miniato (PI)
8.-10. Oktober 1997
Kolloquium Italien in Deutschland – Deutschland in Italien. Wechselbeziehungen in der Belletristik des 20. Jahrhunderts, Universität Bonn
7.-9. Oktober 1999
Kolloquium Goethe und Italien in Zusammenarbeit mit der Italienischen Botschaft, Universität Bonn
1.-3. Juni 2001
La riforma universitaria italiana. Konferenz der
Commissione mista italiana, Villa Vigoni,
Loveno di Menaggio
26. Oktober 2001
Kolloquium Deutsche Lyrik in Italien – Italienische Lyrik in Deutschland, Universität Bonn
13.-14. Oktober 2003
Kolloquium Heinrich Heine, Casa di Goethe,
Rom
20. Juli 2004
Kolloquium Petrarca oggi – Petrarca heute, Universität Bonn
17.-19. Oktober 2005
Kolloquium Die Romantik: Ein Gründungsmythos der europäischen Moderne?, Universität
Bonn
1. Dezember 2005
Zweihundertjahrfeier zu Ehren Adalbert Stifters Tradurre Stifter, Universität Florenz
Juni 2006
Intensivwoche des Internationalen Promotionskollegs „Italianistik“ zum Thema Teoria della
cultura, Universität Florenz
30. Juli 2006
Giornata di studi su Mario Luzi, Italienisches
Kulturinstitut Köln
21. Oktober 2006
Premio Ardinghello, Palazzo Vecchio (Salone
de‘ Dugento), Universität Florenz
14.-16. März 2007
Kolloquium Literaturgeschichte als europäischer
Gründungsmythos, Universität Bonn
28. Mai - 2. Juni 2007
Intensivwoche des Internationalen Promotionskollegs „Italianistik“ zum Thema Teoria e prassi
del romanzo nell‘Otto e Novecento, Universität
Bonn
Internationales Kolloquium (Bonn/Paris/Florenz) Der Rhein, Universität Bonn
10. Juni 2008
Studientag Omaggio a Cesare Pavese. Zur Erinnerung an den 100. Geburtstag des großen italienischen Schriftstellers, Universität Bonn
11.-14. Juni 2008
Intensivwoche des Internationalen Promotionskollegs „Italianistik“ zum Thema Petrarca. Petrarchismi, Universität Paris-Sorbonne (Paris IV)
27.-28. Oktober 2008
Deutsch-Italienische Hochschultage an der Universität Bonn, veranstaltet vom Deutschen
Akademischen Austauschdienst und der
Deutsch-Italienischen Hochschule
3.-7. November 2008
Kolloquium des Promotionsprogramms in
Neuerer deutscher Literaturwissenschaft Europäische Hadesfahrten, Villa Vigoni, Loveno di
Menaggio
2.-5. Juni 2009
Intensivwoche des Internationalen Promotionskollegs „Italianistik“ zum Thema Filologia e critica, Universität Florenz
27. September 1. Oktober 2009
Internationaler Deutscher Romanistentag, Universität Bonn
Veranstaltungen und Konferenzen
17. Oktober 2007
27
Publikationen
1997
Bonfatti, Emilio / Fancelli, Maria (Hrsg.): Il primato dell’occhio. Poesia e
pittura nell’età di Goethe, Roma: Artemide.
Hirdt, Willi: Il San Francesco di Giovanni Bellini. Un tentativo di interpretazione del dipinto della Frick Collection, Firenze: Polistampa.
1998
Luzi, Mario: Il mio incontro con la poesia tedesca, Firenze: Polistampa.
2001
Hirdt, Willi / Tappert, Birgit (Hrsg.): Goethe und Italien, Bonn: Bouvier.
2003
Tappert, Birgit / Jung, Willi (Hrsg.): Heitere Mimesis. Festschrift für Willi
Hirdt zum 65. Geburtstag, Tübingen et al.: Francke.
2004
Hirdt, Willi: I tre filosofi di Giorgione, Firenze: Biblioteca di Letteratura,
SEI.
Publikationen
2005
Mocali, Maria Chiara / Vitale, Claudia (Hrsg.): Cultura tedesca a Firenze,
Firenze: Le Lettere.
28
2006
Hennemann Barale, Ingrid / Steinhagen, Harald (Hrsg.): Auf den Spuren
Heinrich Heines, Pisa: ETS.
Pirazzini, Daniela: „Dare due nomi alla stessa cosa. L’eufemismo da
parte del parlante“, in: Cresti, Emanuela / Moneglia, Massimo (Hrsg.):
Prospettive nello studio del Lessico italiano, Firenze: University Press.
2009
Geyer, Paul / Thorwarth, Kerstin (Hrsg.): Petrarca und die Herausbildung
des modernen Subjekts, Bonn: University Press.
2010
Geyer, Paul / Ernst, Anja (Hrsg.): Die Romantik: Ein Gründungsmythos der
Europäischen Moderne, Bonn: University Press.
29