Betina da Silva Lage - VWA und Berufsakademie Göttingen
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Betina da Silva Lage - VWA und Berufsakademie Göttingen
Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie und Berufsakademie Göttingen Prof. Dr. Bernd Schubert Gestaltung des Branding als Gegenstand des Markenmanagements dargestellt anhand von Beispielen Thesis Betina da Silva Lage Am Weidenfeld 35 37574 Einbeck 06.W.063 25. April 2009 Gestaltung des Branding als Gegenstand des Markenmanagements – dargestellt anhand von Beispielen Abbildungsverzeichnis…………………………………………………………IV 1 Einleitung……………………………………………………………………..1 2 Grundlagen 2.1 2.2 2.3 Die Marke………………………………………………………………2 Branding…………………………………………………………..……6 Das Branding-Dreieck………………………………………………..12 3 Markenidentität und Markenpositionierung als Grundlage des Branding……………………………………………………………………..15 4 Gestaltung von Marken im magischen Branding-Dreieck 5 4.1. 4.1.1 4.1.2 Beitrag durch Markierung Gestaltung von Markennamen…………………………………………16 Produkt- und Verpackungsgestaltung………………………………….19 4.2. 4.2.1 4.2.2 Beitrag durch Kommunikation Massenkommunikation………………………………………………...23 Below-the-Line Kommunikation…..…………………………………..26 Entwicklung von Marken 5.1 5.1.1 5.1.2 Entwicklung von Markennamen Bedeutungslose, bedeutungshaltige und austauschbare Namen……….28 Imagerystarke und imageryschwache Marken…………………….…..32 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 Entwicklung von Markenlogos Abstrakte und konkrete Logos…………………………………………37 Bild- und Schriftlogos………………………………………………….39 Gestaltungsmerkmale (physisch intensive, emotionale und kognitiv überraschende)…………………………………………………………41 5.3 Zusammenwirken von Markenlogo und Markennamen 5.3.1 Formale Integration von Logo und Name………………………..…….43 5.3.2 Inhaltliche Integration von Logo und Name……………………..…….45 II 5.4 Design der Verpackungselemente 5.4.1 Diskriminationsfähigkeit durch Formen und andere Merkmale………47 5.4.2 Wirkung von Markenästhetik……………………………………….…51 5.5 Integrierte Umsetzung des Branding…………………………………..53 6 Rechtliche Aspekte des Branding………………………………………..55 7 Zusammenfassung/Fazit……………………………………...…………..58 Literaturverzeichnis……………………………………………………………60 III Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Tui Seite 11 Quelle: http://www.yod2007.org/de/Partner/index.html Abb. 2 Branding-Dreieck Seite 13 Vgl. Esch, F-R., u. a., Corporate Brand Management, 2. Auflage, 2006, Gabler Verlag Wiesbaden, Seiten 107. Abb. 3 Ferrero Rocher Seite 14 Quelle: http://candyaddict.com/blog/tag/ferrero-rocher/ Abb. 4 Nike Seite 26 Quelle: http://www.markenhansa.de/de/casestudies/references/nike.php Abb. 5 Bärenmarke Seite 30 Quelle: http://www.pewro.de/baerenwelt/modules.php?name =Video_Stream Abb. 6 Yes Seite 30 Quelle: http://www.schaffhausen.net/2008/02/yes-kleinetorte-statt-vieler-worte.html Abb. 7 Charmin Seite 34 Quelle: http://www.everytrail.com/view_trip.php?trip_id=1107 Abb. 8 Nutella Seite 36 Quelle: http://leishblog.wordpress.com/about/ IV Abb. 9 Braun Seite 36 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Braun_logo_1990er.svg Abb. 10 Bruno Banani Seite 37 Quelle: http://www.karstadt.de/dbimages/be/9/0668259819_g.jpg Abb. 11 Coca-Cola Seite 37 Quelle: www.escalera.at/.../Coca-Cola-Schriftzug-rot.gif Abb. 12 Lufthansa Seite 38 Quelle: http://www.habalukke.ch/zeitung/berena36.html Abb. 13 Citroën Seite 38 Quelle: http://www.auto-ebert.de/citroen.html Abb. 14 Frosch Seite 39 Quelle: http://detvo.werner-mertz.de/productview.php?lang= de&country=de&pro_id=100291 Abb. 15 Michelin Seite 41 Quelle: http://www.manager-magazin.de/it/artikel/ 0,2828,grossbild-607512-409988,00.html Abb. 16 Lacoste Seite 41 Quelle: http://www.schuhhaus-frobese.de/Lacoste-SchuheTaschen-21-Seite-1.html Abb. 17 Jaguar Seite 44 Quelle: http://www.dasautoblog.com/2007/11/partikelfilter.html V Abb. 18 Apple Seite 44 Quelle: http://www.macprime.ch/news/article/appleverschickt-einladungen-fuer-media-event-am-18-septemberin-london/ Abb. 19 Puma Seite 44 Quelle: www.yachtrevue.at/.../news_regatta/puma2.jpg Abb. 20 Focus Seite 45 Quelle: http://www.dwdl.de/article/news_11923,00.html Abb. 21 Burger King Seite 45 Quelle: http://www.pointoo.de/Galerie/Duesseldorf/BurgerKing-101/ Abb. 22 Odol Seite 49 Quelle: http://www.glaxosmithkline.de/jsp/index.jsp Abb. 23 WC-Ente Seite 49 Quelle: http://www.food-shop24.com/index.php? cPath=190_517_580 Abb. 24 Underberg Seite 49 Quelle: http://www.gourmetsonwheels.com/images/underberg-lg.jpg Abb. 25 Orangina Seite 49 Quelle: http://boulesteix.blog.lemonde.fr/files/2008/05/orangina.1210 797705.jpg Abb. 26 Toblerone Seite 50 Quelle: http://blog.ebruni.it/blog/2007/11/28/toblerone.jpg VI Abb. 27 Wick Seite 51 Quelle: www.mshosting.at/bilder/5035977.jpg Abb. 28 Absolut Vodka Seite 51 Quelle: http://x220.nu/pub/-%5B%20Pictures/HighRes/Absolut%20Vodka/ABSOLUT_VODKA_1liter_mrk_hi. jpg Abb. 29 Milka Seite 54 Quelle: http://www.wowszene.de/board/viewtopic.php?f=506&t=299 9&start=0&st=0&sk=t&sd=a Abb. 30 Patros Seite 55 Quelle: http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.falschergrieche.de/bilder/patros_02.jpg&imgrefurl=http://www.falsc hergrieche.de/patros_index.html&usg=__Z2Ssxd3oLYD8zvf9Z gpaTzQtUYs=&h=210&w=256&sz=21&hl=de&start=8&tbn id=Z5yXuZpEBURuJM:&tbnh=91&tbnw=111&prev=/imag es%3Fq%3Dpatros%26gbv%3D2%26hl%3Dde VII 1 Einleitung Was ist Branding überhaupt? Branding ist eng verknüpft mit Marken. „Marken sind in ihrem Kern Assoziationen, Erlebnisse und Geschichten, die sich in den Köpfen der Kunden verankern. Marken liefern Orientierung, Sicherheit und Halt.“ 1 Da Marken auch zentrale immaterielle Wertschöpfer im Unternehmen sein können, rückt die Marke immer mehr in das Zentrum des Marketings. 2 Allein in Deutschland sind im Jahr 2008 fast 74 000 Marken angemeldet worden. Damit sind jetzt insgesamt ca. 780 000 Marken im deutschen Markenregister eingetragen. 3 In dieser Arbeit werden zunächst die allgemeinen Grundlagen der Begriffe Marke, Branding und das Branding-Dreieck definiert sowie die Rahmenbedingungen, die sich daraus ergeben, geschildert. Anschließend wird ein Überblick über die bisherigen Erkenntnisse zur Gestaltung von Markennamen, Markenlogos und der Produkt- und Verpackungsgestaltung gegeben. Im weiteren Verlauf wird das Branding näher charakterisiert, und hinsichtlich der bislang gewonnenen Forschungsergebnisse thematisiert. Es wird analysiert, wie mit Hilfe des Branding ein höchstmöglicher Beitrag zum Aufbau einer Marke erzielt werden kann. Branding wird immer dann relevant, wenn neue Marken aufgebaut werden sollen. Besonders bei sehr innovativen Marken, die nicht zu den bisher geführten Marken des Unternehmens passen, wird häufig eine Neumarkierung notwendig. 4 Grundlage dieser Arbeit bieten die bisherigen Erkenntnisse, die zum größten Teil von dem zurzeit bekanntesten lehrenden Marketingprofessor in Deutschland Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch stammen. 5 1 Meyer, A.; Davidson, H., Offensives Marketing, 2001, S. 437. Vgl. Esch, F.-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 5. 3 Vgl. o. V., DPMA-Presse, Pressemitteilungen 2009, http://presse.dpma.de/presseservice/ pressemitteilungen/ aktuellepressemitteilungen/16032009/index.html, eingesehen am 15.04.2009. 4 Vgl. Esch, F-R. u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 104. 2 1 Daher wird in dieser Arbeit von folgender Definition ausgegangen: „Branding bezeichnet alle Maßnahmen zur Gestaltung eines Angebots, die dazu geeignet sind, ein Angebot aus der Masse gleichartiger Angebote herauszuheben und die eine eindeutige Zuordnung des Angebots zu einer konkreten Marke ermöglichen.“ 6 Dieser Markierungsanspruch wird durch den Markennamen, das Markenbild und die Produkt- bzw. Verpackungsgestaltung erfüllt. Beim Branding neuer Marken geht es also grundsätzlich um die Gestaltung und Integration verbaler und visueller Informationen. 7 Diese Arbeit fokussiert sich hauptsächlich auf Produkte aus dem Konsumgüterbereich und allgemein gültige Gestaltungskriterien für die wichtigsten BrandingElemente. 2 Grundlagen 2.1 Die Marke Die Bedeutung des Wortes Marke leitet sich sprachlich aus dem mittelhochdeutschen „marc“ 8 und aus dem französischen Kaufmannsbegriff „marque“ 9 ab. 10 Sie schafft eine Identität, begründet Vertrauen und erleichtert die Kommunikation zwischen dem Verkäufer und dem Käufer. 11 Eine Marke ist ein Name, ein Symbol oder eine Kombination dieser Elemente zur Identifikation einer Ware oder Dienstleistung und zur Differenzierung von Wettbewerbern. Die Produktqualität setzt eine natürliche Markenbildung voraus. Sie 5 Vgl. o. V., Justus-Liebig-Universität Gießen, Team – Die Mitarbeiter der Professur Esch, http://wiwi.uni-giessen.de/ma/dat/Esch/Franz-Rudolf_Esch/, eingesehen am 22.04.2009. 6 Nach Esch/Langner, in: Esch, F-R.; Langner, T., Integriertes Branding-Baupläne zur Gestaltung neuer Marken, in: Bruhn, M., Hrsg., Handbuch Markenführung, S. 1134. 7 Vgl. ebd., S. 1133f. 8 marc = Grenze oder Grenzlinie. 9 marque = auf einer Ware angebrachtes Zeichen. 10 Vgl. Andres, N., Ausstrahlungseffekte beim Co-Branding, 2002, S. 11. 11 Vgl. HABM, http://oami.europa.eu/ows/rw/pages/CTM/trademark.de.do, eingesehen am 09.04.2009. 2 schützt vor Nachahmung des Produkts, erleichtert das Wiedererkennen und damit auch den Kauf sowie die Abgrenzung von anderen Produkten. 12 Die Marke bezeugt die Herkunft, Güte und auch die Eigentumsverhältnisse des Produkts.13 Darüber hinaus signalisieren Marken die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe und haben auch eine soziale Bedeutung. 14 Markierungen und Namen spielen in unserem Leben eine ganz natürliche Rolle. Sie sind so selbstverständlich geworden, dass sie in unseren täglichen Sprachgebrauch übergegangen sind, so als wären diese Namen Bestandteil unserer eigenen Sprachkultur. Markennamen wie Marlboro, Persil, Nivea, Maggi, Bacardi oder Colgate werden benutzt und fast jeder weiß, was sie bedeuten beziehungsweise welche Produkte dahinter stehen. 15 Jeden Tag kommen wir im Schnitt mit mehr als 300 Marken in Kontakt. Marken beeinflussen uns Menschen stärker, als wir zugeben wollen. 16 Da in den letzten Jahren immer mehr qualitativ austauschbare und damit substituierbare Produkte und Marken auf den Markt gekommen sind und die Konsumenten mit Informationen überlastet werden, können durch Marken Produkte mit bestimmten Merkmalen versehen werden. Die Erzeugnisse werden damit aus der Anonymität hervorgehoben, um die Qualität herauszustellen und sich von dem Angebot der Konkurrenten abzugrenzen. Durch diese Kennzeichnung erfolgt eine eindeutige Positionierung und das Besondere der Waren kann hervorgehoben werden. 17 Langnese hat zum Beispiel beim Cremissimo Eis die Cremigkeit als besondere Eigenschaft herausgestellt. Da kein anderer Eishersteller die Cremigkeit als zentrales Merkmal der Marke herausgestellt hat, konnte sich Langnese damit erfolgreich gegenüber der Konkurrenz abgrenzen. 18 12 Vgl. Baumgarth, C., Erfolgreiche Führung von Medienmarken, Hrsg., 2004, S. 231. Vgl. Höselbarth, F.; Lay, R.; Ammann, J., Branding für Unternehmensberatungen, 2001, S. 15. 14 Vgl. Scheier, C.; Held, D., Wie Werbung wirkt, 2006, S. 31f. 15 Vgl. Gotta, M., Brand News, 1988, S. 15. 16 Vgl. Langner, T., Die Geburt neuer Marken – Zur Entwicklung von Marken auf der Basis der Theorien konzeptueller Kombinationen, in: Spiegel der Forschung, 20. Jg./Nr. 1/2, Oktober 2003. 17 Vgl. Esch, F.-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 1, 25. 18 Vgl. Langner, T., Integriertes Branding, Institut für Marken- und Kommunikationsforschung, http://www.marketingclub-events.de/2005/download/Langner_integriertes_Branding/ Dr.Langner_integriertesBranding.pdf, 19.05.2005, S. 8-10,eingesehen am 04.04.2009. 13 3 Dies fördert die Bildung von Präferenzen auf der Käuferseite, die Grundlage für das Wecken des Markenbewusstseins wird. Dadurch wird Markentreue und Markenbindung für die Produkte erzeugt, so dass der Preis als Kaufkriterium an Bedeutung verliert. 19 Bei Gebrauchsgütern mit langen Lebenszyklen kann es über Jahre heißen: „Einmal Miele, immer Miele“ oder „Ich fahre nur BMW“. Wenn sich ein Käufer über einen längeren Zeitraum wiederholt für ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung entscheidet, so spricht man auch von Markenloyalität. 20 Marken sind nach deutschem Recht selbständige Vermögensrechte, die frei übertragbar sind und daher auch ohne Geschäftsbetrieb übertragen oder verpfändet werden können. Sie können Gegenstand von Maßnahmen der Zwangsvollstreckung sein. Außerdem hat der Inhaber die Möglichkeit, Dritten 21 ein Nutzungsrecht an seiner Marke einzuräumen, das heißt, er kann Markenlizenzen gewähren. Sie sind somit auch ein Handelsgut und können einen erheblichen Anteil am gesamten Unternehmenswert haben. 22 So wie ein Name in der Öffentlichkeit für eine bestimmte Person steht, so berichtet die Marke über ein bestimmtes Produkt auf dem Markt. Sie sagt als kommerzielles Kommunikationszeichen etwas über die unternehmerische Leistung des Herstellers aus. Die Marke fördert die Absatzinteressen des Herstellers und die Informationsinteressen des Kunden. Schwache Marken enthalten kaum Produktinformationen und sind daher wenig aussagekräftig. Starke Marken mit Marktgeltung sind dagegen reich an Informationen. 23 Als international hochwertigste Marke gilt der Markenklassiker Coca-Cola mit circa 67 Milliarden US Dollar. 24 Damit ist Coca-Cola die weltweit wertvollste und 19 Vgl. Scharf, A.; Schubert, B., Marketing, S. 125. Vgl. Majer, W., Aufbau und Sicherung von Markenbindung unter schwierigen Konkurrenz- und Distributionsbedingungen, in: Köhler, R.; Majer, W.; Wiezorek, H., Erfolgsfaktor Marke, Neue Strategien des Markenmanagements, Hrsg., 2001, Verlag Franz Vahlen München, Seite 37. 21 Lizenznehmer. 22 Vgl. DPMA, http://www.dpma.de/marke/markenschutz/index.html, eingesehen am 09.04.2009. 23 Vgl. Fezer, K., Entwicklungslinien und Prinzipien des Markenrechts in Europa - Auf dem Weg zur Marke als einem immaterialgüterrechtlichen Kommunikationszeichen, http://www.unikonstanz.de/FuF/Jura/fezer/GRUR%202003,%20457.pdf, S. 6, eingesehen am 10.04.2009. 24 Vgl. Interbrand; http://www.interbrand.com/best_global_brands.aspx, eingesehen am 10.04.2009. 20 4 auch eine der bekanntesten Marken. 25 Weitere Beispiele für erfolgreiche Marken sind Henkels bekanntes Waschmittel Persil, Tesa von Beiersdorf oder Aspirin der Bayer AG. 26 Ein Markenartikel kennzeichnet die Produkte des Unternehmens und ist eine Form der Kommunikation, die eine Grundlage für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit bietet. Dadurch wird er den Verbrauchern vertraut und das Unternehmen geht eine Verpflichtung gegenüber den Konsumenten ein. 27 Der Markenartikel ist eine mit einem einheitlichen Zeichen versehene Leistung, die mit gleichbleibender oder verbesserter Qualität angeboten und überregional beworben wird. 28 Dem Markenverwender 29 wird erlaubt, seine Waren oder Dienstleistungen im Sinne eines besonderen Rechts von denen der Konkurrenz abzuheben. 30 Durch diese Kennzeichnung lassen sich diese Markenartikel in einem großen Sortiment schneller entdecken. Bilder der Marken entstehen allerdings in den Köpfen der Menschen und unterscheiden sich durch emotionale Produkterlebnisse, Gefühle und Bilder. Erst wenn die Konsumenten bei der Markennennung bestimmte Produkterlebnisse assoziieren, wird ein Produkt oder eine Dienstleistung aus Marketingsicht zu einer Marke. 31 Marken sind nicht nur Namen, Begriffe, Symbole oder Kombinationen hiervon, die dazu bestimmt sind, Waren oder Dienstleistungen zu kennzeichnen und sie hiermit von der Konkurrenz abzugrenzen. Sie besitzen auch immaterielle Werte, mit denen sie von den Verbrauchern erkannt und verstanden werden. Diese Zweiteilung der Marke in einen materiellen und in einen immateriellen Teil bildet die Markenidentität. Diese bildet die Einzigartigkeit der Marke und differenziert sie von den Marken der Konkurrenz. 32 25 Vgl. Mythos Coca Cola, Die Coke Story, Rezeptur, http://www.coca-cola-gmbh.de/ unternehmen/mythos/index. Html, eingesehen am 10.04.2009. 26 Vgl. Höselbarth, F.; Lay, R.; Ammann, J., Branding für Unternehmensberatungen, 2001, S. 16. 27 Vgl. HABM, http://oami.europa.eu/ows/rw/pages/CTM/trademark.de.do, eingesehen am 09.04.2009. 28 Vgl. Scharf, A.; Schubert, B., Marketing, 2001, S. 124f. 29 Inhaber oder Lizenznehmer. 30 Vgl. Nieschlag, R.; Dichtl, E.; Hörschgen, H., Marketing, 2002, S. 674. 31 Vgl. Gaiser, B.; Linxweiler, R.; Brucker, V., Praxisorientierte Markenführung, 2005, S. 9. 32 Vgl. Dingler, R., Erfolgreiches Marken-Management, 1997, S. 44. 5 Durch die Vergabe eines Namens ist eine Orientierung möglich, da durch sie unterschiedliche Wertvorstellungen transportiert werden. Beispielsweise wird ein Jaguar-Fahrer anders eingeschätzt als der Besitzer eines Fiats. 33 Der Jaguar wird eher erfolgreichen Männern mit exklusivem Geschmack zugeordnet werden wobei der Fiat im Allgemeinen eher von Fahranfängern oder Personen mit kleinem Budget bevorzugt wird. 34 Mercedes beispielsweise ist eine stark gefestigte Marke, denn vielen Menschen bedeutet sie etwas, da sie mit bestimmten Eigenschaften, Nutzenaspekten, Werten oder Persönlichkeits- und Nutzerprofilen in Verbindung gebracht wird. 35 Die Marke Mercedes steht im Allgemeinen für größere, hochwertig ausgestattete Fahrzeuge, die üblicherweise von älteren Käufern, die der Oberklasse angehören, gefahren werden. Aus der Mythologie der Germanen ist eine zutreffende Beschreibung der Bedeutung von Namen zu finden. Die Tatsache, dass jemand einen Namen erhielt, bedeutete, dass er mit dem Namen gleichzeitig eine „Seele“ übertragen bekam. 36 Die Bedeutung der Marke ist mehr als nur ein Name oder ein Symbol. Das besondere ist, der Marke eine Bedeutung zu geben, so dass sie sich zu einer gefestigten Marke entwickelt. 37 2.2 Branding Durch die Marke 38 kann der Hersteller wie bereits beschrieben, seine Produkte kennzeichnen. Dieses Markieren der Produkte zieht sich durch die Jahrhunderte und findet sich in allen Hochkulturen. Bereits in der Antike wurden die Produkte damit aus der Anonymität hervorgehoben, um die konsistente Qualität hervorzuheben und sich von den Konkurrenten zu unterscheiden. 39 Ein Beispiel hierfür 33 Vgl. Gotta, M., Brand News, 1988, S. 15f. Vgl. Scheier, C.; Held, D., Wie Werbung wirkt, 2006, S. 91. 35 Vgl. Kotler, P; Bliemel, F., Marketing-Management, 2001, S. 736f. 36 Vgl. Gotta, M., Brand News, 1988, S. 15f. 37 Vgl. Kotler, P; Bliemel, F., Marketing-Management, 2001, S. 736f. 38 Englisch = „Brand“. 39 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 1. 34 6 sind die zwei gekreuzten Schwerter des Meissener Porzellans, die seit 1723 für die Markierung der Gegenstände verwendet werden. 40 Der Begriff „Branding“ 41 entstand aus der Kennzeichnung mit Brandzeichen, die nordamerikanische Cowboys ihren Rindern aufgebracht haben. Das Zeichen des Besitzers wurde dem Vieh auf die Haut gebrannt, wodurch die Tiere, falls sie verloren gingen, ihren Eigentümern zugeordnet werden konnten. 42 Die Markierung bedeutete aber auch, dass die Herde, die ein besonderes Zeichen trug, sich durch außerordentlich hohe Qualitäten auszeichnete. 43 Das Markieren der Waren kommt hauptsächlich in entwickelten Wirtschaftssystemen vor. Früher haben hauptsächlich Handwerksbetriebe und Manufakturen ihre Produkte gekennzeichnet. Heutzutage ist das Branding in allen Branchen und Handelsstufen üblich. Besonders auf Märkten mit vergleichbaren Produkten, ist das Branding ein bedeutendes Mittel, die Individualität seiner Produkte von der Konkurrenz hervorzuheben. 44 Aufgrund der Globalisierung der Märkte sind die einheitliche Namensgebung, Logo- und die Verpackungsgestaltung immer interessanter geworden. Procter & Gamble konnte beispielsweise durch eine in Europa standardisierte Verpackung von Pampers-Windeln und durch die dadurch mögliche einheitliche Lagerhaltung Millionenbeträge einsparen. 45 Bei der Internationalisierung der Marken muss ein Mittelweg zwischen der Standardisierung des Markenauftritts und den nationalen Kundenbedürfnissen gefunden werden. 46 Je nach Region wird zum Beispiel Regen entweder als Segen oder als Fluch verstanden. Dies muss beim Kommunikationsauftritt entsprechend berücksichtigt werden. 40 Vgl. BeyArs.com, Das grosse Kunstlexikon von P. W. Hartmann, http://www.beyars.com/ kunstlexikon/lexikon_5889.html, eingesehen am 09.04.2009. 41 Englisch für Brandmarken. 42 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 207. 43 Vgl. Gotta, M., Brand News, 1988, S. 15. 44 Vgl. Esch, F-R.; Langner, T., Branding als Grundlage zum Markenaufbau, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 409. 45 Vgl. Esch, F-R. u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 104. 46 Vgl. ebd., S. 104. 7 Unter Branding fallen alle konkreten Maßnahmen zum Aufbau einer Marke, die geeignet sind, das eigene Angebot aus der Fülle gleichartiger Angebote der Wettbewerber zu heben und eine eindeutige Zuordnung von Angeboten zu einer bestimmten Marke bieten. 47 Diese Markierung kann durch den Markennamen, das Markenzeichen oder Markenbild, die Angebotsgestaltung 48 und durch sonstige Corporate Design Elemente 49 erfolgen. Brand bedeutet nicht nur die Wortmarke oder das Logo, sondern wird von Experten des amerikanischen Unternehmens Brand Solutions Inc. als versinnbildlichte, emotionale, rationale und kulturelle Darstellung des Produkts definiert. Wenn das Produkt die Kunden auf allen Wahrnehmungskanälen anspricht, wird es für den Kunden eindeutig erkennbar. Nivea zum Beispiel ist eine Marke, die vom Hersteller Beiersdorf wegen ihres positiven Images genutzt wurde, um erfolgreich eine eigene Kosmetikserie aufzubauen. 50 Alle Kontakte mit einer Marke führen zum Aufbau von Gedächtnisstrukturen. Diese Kontakte können durch die Markenkommunikation erfolgen, wie zum Beispiel durch Fernseh-, Radio- oder Zeitschriftenwerbung, Broschüren und das Branding einer Marke. Mittels dieser beiden Kanäle, Branding und Kommunikation werden dem Konsumenten Eindrücke vermittelt, die zum gewünschten Aufbau der Strukturen führen. Sie entscheiden bei austauschbaren Produkten über den Erfolg oder Misserfolg der Marken. 51 Durch Unternehmensfusionen und -aufkäufe und die Zunahme neuer Marken gewinnt Branding immer mehr an Bedeutung. Bei Zusammenschlüssen wird überlegt, ob eine Neumarkierung des Unternehmens nötig ist, wie dies bei Aventis geschehen ist, die sich aus den Unternehmen Hoechst und Rhône-Poulenc gebildet hat oder auch bei Novartis, die aus dem Zusammenschluss aus Ciba und Sandoz entstand. Es wird analysiert, welche Werte mit den bisherigen Marken verbunden wurden, ob diese Werte auch in Zukunft wichtig sind und welche 47 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 208; vgl. Esch, F-R.; u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 104f. 48 Produkt- bzw. Verpackungsgestaltung. 49 Formen und Farben. 50 Vgl. o. V., Branding, http://www.4managers.de/themen/branding/#c3013, eingesehen am 10.04.2009. 51 Vgl. Langner, T., Die Geburt neuer Marken – Zur Entwicklung von Marken auf der Basis der Theorien konzeptueller Kombinationen, in: Spiegel der Forschung, 20. Jg./Nr. 1/2, Oktober 2003. 8 Potenziale sich durch eine Neumarkierung ergeben. In der Autoindustrie wurde zum Teil dazu übergegangen, die jeweiligen Marken weiterzuführen. Ford beispielsweise führt die Markennamen Volvo, Jaguar und Aston Martin. Manche Unternehmen verschmelzen die Namen und daraus ergaben sich folgende Kombinationen: DaimlerChrysler oder auch TotalFinaElf. Der Grund hierfür ist die Beibehaltung der bekannten Markennamen und bei der Vereinheitlichung des Markenauftritts die damit verbundenen Synergieeffekte. Manchmal wird aber auch darauf verzichtet, eine der beiden Marken weiterzuführen, um die Marketinginvestitionen langfristig zu bündeln. 52 Das Unternehmen BP hat sich zum Beispiel entschieden alle Tankstellen in Aral umzubenennen, weil herausgefunden wurde, dass die Marke Aral beliebter ist als BP. Aus Kostengründen und um einheitliche Markenbilder für die Konsumenten zu schaffen, wird das Branding mehr oder weniger stark verändert. Beim Wechsel des Markennamens spielt die Frage des Übergangs vom alten Markennamen auf den neuen eine wichtige Rolle. Bei dem Schokoladenriegel Twix wurde das folgende Motto verwendet: „Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix“. 53 Das wurde unter anderem deshalb vorgenommen, weil Raider im Englischen Räuber heißt und der Schokoriegel sich unter diesem Namen in englischsprachigen Ländern nicht durchsetzen würde. Der Name Twix ist daher für das international vereinheitlichte Branding eher geeignet. Wenn bei der Markengestaltung zentrale, imagetragende Elemente der Marke verändert oder entfernt werden, kann die Marke und damit auch ihr Markenwert vernichtet werden. 54 Bei neuen Produkten müssen Branding-Überlegungen getroffen werden, besonders bei Innovationen. Je größer die Innovation und je geringer der Fit mit bislang vom Hersteller geführten Marken und deren Image ist, desto wichtiger wird die Neumarkierung dieses neuen Produkts oder der Dienstleistung. 55 52 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 208f. Vgl. ebd., S. 209. 54 Vgl. ebd., S. 209. 55 Vgl. ebd., S. 209. 53 9 Die Ziele des Markenmanagements mit dem Branding sind folgende: • Identifikation und Differenzierung – Dadurch soll die Besonderheit des eigenen Angebots durch die Markierung aus der Menge gleichartiger Angebote herausgehoben werden. • Vermittlung imagerelevanter Assoziationen - Das Angebot erhält charakteristische Merkmale, die eindeutig der Marke zugeordnet werden können. • Erzeugen von Sympathie - Ziel ist, dass der Kunde das eigene Angebot dem der Konkurrenz vorzieht. • Schaffen von Erinnerung - Es soll Erinnerung geschaffen werden, damit das Marketingbudget entlastet wird, der Werbedruck zur Einführung der Marke sinkt und der Verbraucher die Marke erkennt und kauft. • Sicherstellung von rechtlicher Schützbarkeit - Die Marke sollte rechtlich schützbar sein, damit wertvolle Investitionen in die Marke nicht durch Konkurrenten mit Me-too-Produkten nachgeahmt werden können. 56 Durch die Markierung soll das Angebot ein einmaliges, kaufrelevantes Image erhalten. Dabei ist die formale Gestaltung zu berücksichtigen. Die Bekanntheit der Marke wird erhöht und die Menschen erkennen und erinnern sich besser an die Marke. Wirksames Branding soll auch Imagewirkungen entfalten, so dass über die Bekanntheit hinaus entsprechende Inhalte mit einer Marke verbunden werden. 57 Bei dem Aufbau von Einzelmarken ist es einfach, beide Zielvorstellungen durch die Markierung zu realisieren. Je größer aber der Anwendungsbereich ist, für den die Markierung entwickelt wird, desto schwieriger ist es, die imagerelevante Positionierung umzusetzen. 58 Die Marke Melitta hat sich zum Beispiel von einer Einzelmarke, die am Anfang durch die Entwicklung von Kaffeefiltern bekannt geworden ist, in eine Sortimentsmarke entwickelt, die eine große Zahl von unterschiedlichen Produkten aus vielen Bereichen entwickelt hat. Von Kaffee, Kaffeeautomaten, über Luft56 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 209f. Vgl. ebd., S. 209f. 58 Vgl. ebd., S. 210. 57 10 reiniger, Luftbefeuchter, Lebensmittelfolien bis hin zu Staubsaugerbeuteln, Dunstfiltern und Küchenrollen. Das hat dazu geführt, dass eine neue Markenstrategie bestimmt wurde und das Sortiment je nach Geschäftsfeld mit eigenen Marken versehen wurde (Toppits, swirl, Cilia). 59 Das Corporate Branding von TUI erfüllt die oben genannten Anforderungen vorschriftsmäßig. Das Logo vermittelt positive, positionierungsrelevante Assoziationen, ist ansprechend gestaltet, wird gut erinnert und ist außerdem noch rechtlich schützbar. 60 Beim Markenlogo von TUI 61 wurden gesichtsartige Züge eingesetzt, die von der Perspektive des Gehirns als „Gesicht“ gedeutet werden. Das führt dazu, dass eine bestimmte Hirnregion 62 aktiviert wird, die positiv reagiert, weil diese Hirnstruktur direkt mit den emotionalen Zentren verbunden ist.63 Mit dem TUI-Logo ist die Mission „Putting a smile von people´s face“ umgesetzt worden, weil man mit der Marke ein Lächeln verbindet. 64 Abb. 1 Zur Markierung der Leistung (Branding) stehen folgende Markenelemente zur Auswahl: 1. Markenname 2. Logo und Symbole 3. Charaktere 4. Slogan 5. Verpackung 6. Schlüsselbild 65 Wenn bei der Gestaltung von Marken ein eigenständiges und differenzierendes Branding umgesetzt wird, ist die erste wichtige Maßnahme geschaffen, die zum 59 Vgl. Gotta, M., Brand News, 1988, S. 161f. Vgl. Esch, F-R.; u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 106. 61 Siehe Abb. 1. 62 Gesichtsareal = Fachbegriff: fusiform Gyros 63 Vgl. Scheier, C.; Held, D., Wie Werbung wirkt, 2006, S. 29f. 64 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 528f. 65 Vgl. Baumgarth, C., Markenpolitik, 2001, S. 148. 60 11 Markterfolg führt. Bei den Marken WC-Ente 66, Odol 67, Ritter Sport oder Patros,68 die sich durch die außergewöhnliche Gestaltung deutlich von den Konkurrenzprodukten unterscheiden, ist dies erfolgreich geschehen. 69 Darüber hinaus existieren unterschiedliche Arten des Branding, beispielsweise: • Co-Branding: Verbindung von mindestens zwei Marken in horizontaler oder in vertikaler Form 70 – Zum Beispiel von Coca-Cola mit den Scorpions oder Langnese mit Toblerone. • Audio-Branding: Erstellung einer akustischen Markenidentität durch akustische Markenführung 71 - Beispielsweise der Telekom-Jingle oder das Soundlogo von BMW. • Behavioral Branding: markenkonsistentes Mitarbeiterverhalten 72 - Zum Beispiel Henkel mit dem Henkel-Smile-Programm und Google durch Mitarbeiterförderung. In dieser Arbeit kann aufgrund des Umfangs nicht detailliert auf jedes Markenelement und jede einzelne Brandingart eingegangen werden, sondern nur auf die drei wichtigsten Elemente sowie das Branding im Allgemeinen. 2.3 Das Branding-Dreieck Der Aufbau einer Marke wird somit durch folgende Aspekte beeinflusst: durch den Beitrag der Markierung und durch den Beitrag der Markenkommunikation. Das Branding muss dabei ganzheitlich betrachtet werden. Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Markenelementen sind bei der Entwicklung einer neuen Marke zu berücksichtigen. 73 66 Siehe Abb. 23 auf S. 49. Siehe Abb. 22 auf S. 49. 68 Siehe Abb. 30 auf S. 55. 69 Vgl. Esch, F-R.; Langner, T., Integriertes Branding-Baupläne zur Gestaltung neuer Marken, in: Bruhn, M., Hrsg., Handbuch Markenführung, S. 1137. 70 Vgl. Andres, Ausstrahlungseffekte beim Co-Branding, S. 23. 71 Vgl. Ringe, C., Audio Branding, 2005, S. 11. 72 Vgl. Henkel, S., Werbung als Verhaltensvorbild für Mitarbeiter, 2008, S. 28. 73 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 210ff. 67 12 Die Markierung umfasst: 1. Gestaltung von Markennamen 2. Gestaltung von Markenzeichen (Bilder) 3. Produkt- und Verpackungsgestaltung 74 Markenname verbaler Reiz Verpackung Markenbild visuelle Reize Abb. 2 Wichtig hierbei ist, dass die Marke ganzheitlich kreiert wird. In der Praxis werden Markennamen, Markenzeichen sowie die Gestaltung der Verpackung oft zwar unabhängig voneinander entwickelt und auch in der Forschung wird sich fast nur auf die Wirkung eines einzelnen Elements konzentriert. Aus der Psychologie ist allerdings bekannt, dass die Marke im Ganzen wahrgenommen wird. Es geht also um den Gesamteindruck der Marke und nicht um die Summe ihrer Teile. Für das Branding gilt, dass es nicht in einzelnen Abschnitten erfolgen darf, sondern im magischen Branding-Dreieck gestaltet werden muss. Das nachträgliche Zusammenfügen der einzelnen Teile ist daher ungünstig. Alle Gestaltungselemente sollten beim Branding aufeinander abgestimmt werden und gleiche Eindrücke 74 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 210ff. 13 vermitteln. Durch eine wirkungsvolle Gestaltung der einzelnen Elemente wird eine starke Marke entwickelt. 75 Ein Beispiel für eine gute Umsetzung ist Ferrero Rocher. Bereits beim Namen und bei der Verpackungsgestaltung wird das Gefühl vermittelt, dass es sich hierbei um ein wertvolles Produkt handelt. Es wird mit den Begriffen exklusiv, königlich, extravagant in Verbindung gebracht und auch die goldene Rocher-Kugel in dem Papierförmchen weckt Erinnerungen an etwas Exklusives und scheint wie eine Perle in einer Muschel. Diese gemeinsamen Markierungselemente ergänzen sich sehr gut und wecken positive und einzigartige Assoziationen beim Verbraucher. Die Gestaltung ist gut erkennbar, löst eine positive Wirkung aus und kann gut von der Zielgruppe behalten werden. 76 Abb. 3 Dieses Beispiel zeigt, dass sich der Gesamteindruck eines Objekts nicht nur aus den Einzelelementen zusammenfügt, sondern die menschliche Wahrnehmung das Produkt im Ganzen betrachtet. Die Verknüpfung des Markennamens mit dem Markenzeichen, dem Produktdesign und der Verpackung im magischen BrandingDreieck 77 kann über den Erfolg einer Branding-Maßnahme entscheiden. 78 75 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 210ff. Vgl. ebd., S. 212. 77 Siehe Abb. 2 auf Seite 13. 78 Vgl. ebd., S. 213. 76 14 3 Markenidentität und Markenpositionierung als Grundlage des Branding Die Markenidentität spezifiziert Inhalt, Idee und die Selbstdarstellung der Marke. Sie beinhaltet meistens mehrere Positionierungsmöglichkeiten. Verglichen werden kann diese Spezifikation mit dem Instrument, mit dem die Produktion gesteuert wird. In der Produktspezifikation ist ganz genau erwähnt, welche Bestandteile wie und in welcher Reihenfolge vermischt werden müssen, so dass das fertige Produkt entsteht. 79 Die Markenpositionierung dagegen ist ein Analysekonzept, das versucht mit Kriterien die eigene Marke von den Konkurrenzmarken abzuheben, um die entscheidenden Kaufimpulse zu setzen. Die Marke wird über die „Position“, die sie in den Köpfen der Verbraucher erzielen soll, definiert. Das Instrument Positionierung ist sehr wichtig, da ein Produkt, so lange es keine eigene Position einnimmt, wertlos ist. Aber auch das Markenidentitätskonzept ist wichtig, da die Positionierung sich in erster Linie nach dem Produkt richtet. Bei verschiedenen Produkten, die alle derselben Marke angehören, kann es sich als schwierig erweisen, da jedes eine unterschiedliche Position einnimmt. 80 Sobald mit der Marke in andere Segmente vorgedrungen werden soll, stößt man mit dem Positionierungsinstrument an seine Grenzen. Mit der Positionierung können die Möglichkeiten der Marke nicht ausgeschöpft werden, da sie den Markeninhalt überdeckt. Mit Hilfe der Positionierung ist es beispielsweise nicht möglich zwischen Coca-Cola und Pepsi zu unterscheiden. In diesen Fällen wird ein Markenidentitätskonzept benötigt. Mit der Markenidentität können Grenzen der Positionierung aus dem Weg geräumt werden, das Markenpotenzial identifiziert, die Markenkommunikation gesteuert und die Beständigkeit der Marke garantiert werden. Um eine starke Marke zu bilden, muss die Identität aufgebaut und ihr treu geblieben werden. Eine erfolgreiche Marke hat ein klares Identitätsprofil, das nur entstehen kann, wenn es in eine Richtung geht und nicht ständig geändert wird. 81 79 Vgl. Dingler, R., Erfolgreiches Marken-Management, 1997, S. 45. Vgl. ebd., S. 45. 81 Vgl. ebd., S. 45f. 80 15 4 Gestaltung von Marken im magischen Branding-Dreieck 4.1 Beitrag durch Markierung 4.1.1 Gestaltung von Markennamen Der Prozess der Namensentwicklung ist ein wesentlicher Punkt beim Branding.82 Durch den Markennamen kann das Produkt individuell benannt werden. Dies ermöglicht zwischen dem Verkäufer und Käufer die produktbezogene Kommunikation. Der Markenname kann sich aus folgenden Teilen zusammensetzen: 83 1. Produktkennzeichnung (Joghurt) 2. Firmenname (Jacobs) 3. Produktgruppenname (Milka) und 4. Produktname (Persil) 84 5. Personenname (Calvin Klein) 6. Herstellungsort (Thüringer Bratwurst) 7. Fantasienamen (Alete) Diese Komponenten können allein vorkommen wie bei M&M´s Schokolinsen oder eine Kombination von verschiedenen Bestandteilen bilden (Aus dem Produktgruppennamen und Produktnamen beispielsweise Ferrero Küsschen oder Volkswagen Golf). Manche verwenden auch Personennamen (Jil Sander oder Wolfgang Joop), Firmennamen (Microsoft oder Continental), Fantasienamen (Omo oder Viagra) oder den Herstellungsort als Markenname (Krombacher oder Fürstenberger). Der Name sollte den Produktnutzen wiedergeben (Softies-Papiertaschentücher oder Tipp-Ex-Korrekturflüssigkeit), positive Assoziationen auslösen („Nimm 2“-Fruchtbonbons oder „Du Darfst“), leicht auszusprechen sein (Polo, Knoppers), gut behalten werden können und einzigartig sein (Persil, Aral). 85 Jeden Tag kommen wir mit Markennamen in Berührung. Einige sind sogar so in die Alltagssprache eingegangen, dass sie auf den ersten Blick nicht als Marken 82 Vgl. Gotta, M., Brand News, 1988, S. 17. Vgl. Scharf, A., Schubert, B., 2001, Marketing, S. 125. 84 Vgl. ebd., S. 126. 85 Vgl. ebd., S. 126. 83 16 erkannt werden. Sie werden als Ersatz für die Gattungsbezeichnung verwendet und sind ein Synonym für die ganze Produktkategorie. 86 Dies ist beispielsweise bei Tempo für Papiertaschentücher, Pampers für Windeln, Tesa für Klebeband oder Uhu für Kleber der Fall. Dass das auch Nachteile für den Markeninhaber mit sich bringt, zeigt das Beispiel der Marke Selters. Wettbewerber klagten vor Gericht gegen die alleinigen Nutzungsrechte des Inhabers der Mineralwassersorte Selters. Da Verbraucher unter Selters nicht nur ein bestimmtes Produkt, sondern die gesamte Warenart Mineralwasser verstehen, wurde der Markenschutz der Marke Selters aufgehoben.87 Damit sind die Markenrechte für den Inhaber wertlos geworden. Auch Sony hat die Markenrechte an der Marke Walkman verloren, da mit dem Namen nicht ein Sony-Gerät, sondern ein beliebiges Kassettenabspielgerät gemeint sein kann. 88 Markennamen können das wertvollste Kapital eines Unternehmens sein. Nestlé zum Beispiel kaufte Perrier für 2,5 Milliarden US $. Dieser hohe Preis wurde für den Markennamen „Perrier“ bezahlt, weil dies schon lange ein eingeführter Markenname in der Industrie ist. Für Nestlé stellte Perrier daher einen hohen Wert dar. Philip Morris kaufte die Marke Kraft für mehr als 600% über dem Buchwert für einen Betrag in Höhe von 13 Milliarden US $. Da die Einführung eines neuen Produkts sehr teuer ist und zurzeit gesättigte Märkte herrschen, nimmt das Interesse an bereits bestehenden Markennamen zu. Erfolgreiche Marken haben eine längere Lebensdauer. Dies führt letztendlich auch zu höheren Umsätzen. 89 Der Name kann helfen, ein Erzeugnis besser zu verkaufen, sofern er bestimmte Merkmale besitzt. Wenn der Markenname dem Produkt beispielsweise durch seine starke Eigenständigkeit oder Andersartigkeit eine Persönlichkeit verleiht oder sich durch gleich bleibende oder verbesserte Qualität auszeichnet. Einem neuen Produkt sollte ein origineller, innovativer Name gegeben werden. Am Grad der Originalität orientiert sich die Merkfähigkeit eines Namens. Wenn Namen mit 86 Vgl. Kircher, Sybille, Gestaltung von Markennamen, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 447 . 87 Vgl. Scharf, A., Schubert, B., Marketing, 2001, S. 126. 88 Vgl. Baumgarth, C., Erfolgreiche Führung von Medienmarken, 2004, S. 234. 89 Vgl. Esch, F-R., Langner, T., Branding als Grundlage zum Markenaufbau, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 423. 17 einer konkreten Botschaft belegt sind, prägen sie sich besonders gut ein. Bildhafte Namen lassen sich besser merken, weil damit ein Bild im Bewusstsein hervorgerufen wird. Auch ein Name mit einer Sprachstruktur, die sich von unserer landestypischen unterscheidet, fällt auf und lässt sich daher besonders gut merken. Beispiele hierfür sind Mexx, Xsara oder Mild´or. Diese Namen werden besonders gut erinnert und innerhalb kurzer Zeit zu etwas Vertrautem. 90 Professionelles Branding erfolgt durch abgestimmte Markierung und Kommunikation der Marke. Erst durch die Kommunikation werden abstrakte Markennamen und -zeichen mit einer Bedeutung versehen. Bei dem Schokoladenriegel KitKat zum Beispiel würde jeder, der die Marke nicht kennt, zuerst an Katzennahrung denken. Erst durch die einmalige humorvolle Kommunikation mit dem Slogan „Have a Break-Have a KitKat“ ist die Marke im Süßwarenbereich sehr erfolgreich geworden. 91 Der Name ist besonders wichtig, weil er folgende Funktionen erfüllt: 92 • Wecken von sozialen Erwartungen • Wecken von Kauflust • Wiedererkennbarkeit • Erinnerungswirkung • Vertrauensbildung und • Charakterisierung des Produkts 93 Bei der Entwicklung von Markennamen und der Gestaltung von Markenbildern sollte darauf geachtet werden, dass kein stereotyper Unternehmensname gewählt wird, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen und damit eine eigenständige Markenpositionierung erfolgen kann. Auch bei der Wahl der Formen und Farben ist es sinnvoll, das Branding der Konkurrenten zu analysieren. Wichtig hierbei sind die Unternehmen, die die gleichen Zielgruppen ansprechen. Häufig vorkommende Namensbestandteile, Bildelemente, Farben oder Formen können so 90 Vgl. Kircher, Sybille, Gestaltung von Markennamen, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 447. 91 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 216. 92 Vgl. laut Kapferer und Laurent, in: Behaeghel, J., Die Verpackung als Medium, 1991, S. 25. 93 Vgl. ebd. S. 25. 18 vermieden werden und bei der Gestaltung der eigenen Marke entsteht keine austauschbare Marke. 94 Bei der Verpackung sind die Identifikation und die Persönlichkeit das Wichtigste. Hieraus entwickeln sich dann alle weiteren Komponenten. 95 4.1.2 Produkt- und Verpackungsgestaltung Ein Unternehmen kann einen Wettbewerbsvorteil erreichen, indem es sein Produkt durch eine ansprechende Verpackung begehrenswert erscheinen lässt. Die Verpackung hat zwar in erster Linie die Aufgabe Produkte vor Beschädigung und Verderb zu schützen, aber sie bietet auch die Möglichkeit diese Fläche für Werbezwecke und Mitteilungen an die Verbraucher zu verwenden. 96 Wobei früher die Verpackung hauptsächlich dem Schutz des Produkts diente, erfüllt sie heute unterschiedliche Funktionen. Die wichtigsten sind im Folgenden aufgeführt: 97 • Schutzfunktion • Distributionsfunktion • Informations- und Kommunikationsfunktion • Convenience-Funktion • Markierungsfunktion 98 Es gibt kein Produkt ohne Verpackung, da die Ware dadurch beim Transport und bei der Lagerung geschützt wird. Sie kann vor zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen schützen oder auch bei gefährlichen Produkten, wie zum Beispiel Arzneimitteln durch die Verwendung von Sicherheitsverschlüssen vor fremder Einwirkung geschützt werden. Das Material sollte einerseits dem Produkt angemessen sein und es funktionell unterstützen. Andererseits kann der „Wert“ der Ware für 94 Vgl. Esch, F-R. u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 112f. Vgl. Behaeghel, J., Die Verpackung als Medium, 1991, S. 25. 96 Vgl. Nieschlag, R.; Dichtl, E.; Hörschgen, H., Marketing, 2002, S. 240. 97 Vgl. Wiezorek, H., Bedeutung der Verpackungspolitik für die Markengestaltung, in: Bruhn, M., Hrsg., Handbuch Markenführung, S. 1224. 98 Vgl. ebd., S. 1224. 95 19 die Wahl ausschlaggebend sein. Für die Verpackung von Parfum, Bier, Wein und Spirituosen wird beispielsweise Glas bevorzugt. 99 Die Wirkung der Verpackung basiert auf visueller und haptischer Wahrnehmung. Dadurch kann anhand folgender Gestaltungselemente eine Wirkung erzielt werden: Form (MaggiFlasche), Farbe (rot bei Coca-Cola) und Oberfläche (Papier-Umverpackung bei Underberg). 100 Jede Produktkategorie verbinden wir mit bestimmten Materialien. In Plastik werden üblicherweise Lebensmittel, wie Käse, Joghurt, Öl oder Kosmetika und Chemikalien verpackt. Metall wird für Konserven, Öl und Sprays verwendet. Das entsprechende Material unterstützt den Zweck und die Eigenschaften beeinflussen die Wahl des jeweiligen Stoffs. Karton lässt sich beispielsweise bedrucken, Plastik ist leicht und formbar, Metall ist fest und Glas ist durchsichtig. 101 Die Verpackung kann unbedeutend sein, wie zum Beispiel bei Nägeln oder Schrauben oder eine sehr wichtige Rolle spielen, wie bei Kosmetika. Die Verpackungsgestaltung bestimmt das Design und die Art der Produktverpackung. Sie hat sich zu einem wirkungsvollen Marketinginstrument entwickelt. Grund hierfür sind folgende Faktoren: 102 1. Selbstbedienung - In diesem Fall übernimmt die Verpackungsgestaltung viele Verkaufsaufgaben, wie die Erregung von Aufmerksamkeit, das Kommunizieren von Produkteigenschaften oder das Vermitteln eines positiven Gesamteindrucks. 103 2. Wachsender Wohlstand - Für den Kunden sind die äußere Erscheinung, die Verlässlichkeit, der Komfort und das Prestige immer wichtiger geworden. 104 3. Firmen- und Markenimage - Der Verbraucher kann durch gut gestaltete Verpackungen die Firma oder die Marke sofort wieder erkennen. 105 99 Vgl. Behaeghel, J., Die Verpackung als Medium, 1991, S. 9f. Vgl. Baumgarth, C., Markenpolitik, Gabler Verlag, 2001, S. 159. 101 Vgl. Behaeghel, J., Die Verpackung als Medium, 1991, S. 47. 102 Vgl. Kotler, P, Bliemel, F., Marketing-Management, 2001, S. 764. 103 Vgl. ebd., S. 764f. 104 Vgl. ebd., S. 764f. 105 Vgl. ebd., S. 764f. 100 20 4. Ergreifen von innovativen Chancen - Eine innovative Verpackungsgestaltung kann zur Steigerung des Ertrags beim Hersteller führen und beim Verbraucher den Produktnutzen erhöhen. 106 5. Rationalisierung in der Logistik - Durch platzsparende Anordnung kann einfacher be- und entladen werden und die Produkte können durch geschickte Gestaltung problemlos von elektronischen Lesegeräten an der Kasse erkannt werden. 107 Darüber hinaus vermindert sich dadurch der Aufwand beim Hersteller. Weitere Anforderungen wurden durch die Änderung der Konsumgewohnheiten, des Orts der Nutzung sowie durch neue Kaufgewohnheiten ausgelöst. Es entstanden Einzel-, Groß- und Familienpackungen, Einweg- sowie Mehrwegverpackungen, um den Wünschen der Kunden und Händler entgegenzukommen. Für besondere Produkte, die ein besonderes Lebensgefühl befriedigen sollen, wie zum Beispiel Parfum, kann der Preis für die Verpackung den Preis des Produktes übersteigen. 108 Ganz aktuell ist im April 2009 die EU-Verpackungsrichtlinie in Kraft getreten. Durch sie wurden die Standardverpackungen bei Milch, Saft oder Schokolade abgeschafft. Sie besagt, dass zukünftig die Hersteller ihre Produkte in beliebig großen oder kleinen Verpackungen verkaufen können. Die EU möchte damit die Bürokratie vermindern, Verbraucherschützer befürchten dagegen, dass die Produzenten bei kleinerer Packungsgröße dieselben Preise wie bisher verwenden und damit ihre Preise erhöhen. 109 Bei Produkten wie beispielsweise Fertiggerichten oder Fisch in Dosen spielt die Darstellung des Inhalts bei der Verpackungsgestaltung eine große Rolle. Durch die Gestaltung mit Bildern werden die Verbraucher mit appetitanregenden Bildern zum Kauf animiert. Auch bei Produkten wie Kinderschokolade werden Kinder als 106 Vgl. Kotler, P, Bliemel, F., Marketing-Management, 2001, S. 764f. Vgl. ebd., S. 764f.. 108 Vgl. Wiezorek, H., Bedeutung der Verpackungspolitik für die Markengestaltung, in: Bruhn, M., Hrsg., Handbuch Markenführung, S. 1227. 109 Vgl. Tagesspiegel vom 08.04.2009, http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/VerbraucherschutzVerpackungen-EU;art271,2768903, eingesehen am 23.04.2009. 107 21 Zielgruppe in besonderem Maße durch die Verpackungsgestaltung angesprochen. 110 Die Verpackung arbeitet mit dem Mittel der Wiederholung. Das bedeutet, dass sie über einen langen Zeitraum die Produktidee vermitteln muss, auch wenn visuelle Veränderungen nötig werden. Sie stellt die Merkmale des Produkts heraus und zeigt das Erscheinungsbild der Marke. Durch die Verpackung wird der Konsument visuell an das Produkt erinnert und sie bildet ein wichtiges Band zwischen Hersteller und Verbraucher. Die Form unterstützt die Persönlichkeit der Marke. Beispielsweise werden die Marken Perrier, Coca-Cola oder Granini bereits an der Flaschenform erkannt. Die jeweilige Marke kann also auch durch die Form identifiziert werden. 111 Neben der Form ist die Farbe ein weiteres wesentliches Verpackungselement. Die Farbe ist bei dem Lila von Milka, Gelb von Kodak und dem Rosa von Oil of Olaz zum dominierenden Element der Markenidentität geworden. Mit Farben werden symbolische und kulturelle Assoziationen verbunden. Je nach Lichtverhältnissen und mit welchen anderen Farben im Kontext gearbeitet wird erscheinen die Farben anders und wirken auch unterschiedlich. Beispielsweise wird Gelb häufig mit Rot eingesetzt, da durch diese Farbkombination Aufmerksamkeit geweckt wird. Maggi beispielsweise verwendet diese Farben. Mit Purpur wird häufig Luxus, Erhabenheit, Festlichkeit und Macht verbunden, Blau erweckt den Eindruck von Ruhe, Entspannung und Sauberkeit und die Farbe Grün wird mit Natur und Frische in Verbindung gebracht. 112 Reinigungs- und Hygieneprodukte werden häufig in der Farbkombination weißblau gestaltet. Tempo-Taschentücher und Nivea-Creme verwenden seit Jahren dieses Farbdesign. Die Farbe Grün suggeriert Umweltfreundlichkeit und Gesundheit und wird für viele ökologische Produkte verwendet. Schneekoppe ist dafür ein Beispiel aus dem Lebensmittelbereich. Auch auf Waschmittelverpackungen wird gern auf die Farbkombination Grün-Rot zurückgegriffen. Das Grün soll die 110 Vgl. Kotler, P, Bliemel, F., Marketing-Management, 2001, S. 764f. Vgl. Behaeghel, J., Die Verpackung als Medium, 1991, S. 2f, 43. 112 Vgl. ebd., S. 48f. 111 22 Umweltfreundlichkeit suggerieren und das Rot steht für die Kraft der Wirkstoffe des Produkts. 113 Neben der Markierung des Produkts ist die Kommunikation ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Gestaltung von Marken im Branding-Dreieck. 4.2 Beitrag durch Kommunikation 4.2.1 Massenkommunikation Die Markierung wird beim Markenaufbau durch die Kommunikation ergänzt. Hierbei ist zu beachten, dass der kommunikative Einsatz zum Markenaufbau nicht so aufwändig gestaltet werden muss, wenn die Markierung gut gestaltet ist und ein schneller Markenaufbau erfolgt. Wenn aber die Markierung nicht so sorgfältig erarbeitet wurde, so muss die Kommunikation erhöht werden, damit die neue Marke beim Konsumenten erinnert wird. Dies wiederum erfordert ein höheres Budget. 114 Für den Erfolg auf dem Markt ist es wichtig, die Marke zu aktualisieren, damit sie Top of Mind wird. Es werden Marken bevorzugt, denen der Konsument oft begegnet, weil diesen mehr Vertrauen entgegengebracht wird als unbekannten Marken. Dieses Phänomen wird Mere-Exposure-Effekt genannt. 115 Für die Markenaktualisierung Anforderungen zu erfüllen: sind durch Kommunikation folgende 116 1. Die Kommunikation muss auffällig und einprägsam gestaltet werden. 2. Originalität muss sichergestellt werden. 113 Vgl. Stadler, Marlene, Farben und Leben – Online , Das Portal für Farben und Farbwirkung, http://www.farbenundleben.de/werbung/werbung_einzelfarben.htm#PURPUR, eingesehen am: 29.03.2009 114 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 213. 115 (Nach mehrmaligem Kontakt werden sinnlose Namen den sinnvollen vorgezogen. Ein einmal verarbeiteter Reiz wird nach mehrmaligem Kontakt positiver eingeschätzt.) Vgl. Kholi, C., LaBahn, D., Thakor, M., Prozess der Namensgebung, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, S. 441. 116 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 285. 23 3. Die Marke muss in den Mittelpunkt der Kommunikation gestellt und inszeniert werden. 4. Die Multiplikation wird genutzt. 117 Durch Kommunikation werden viele dieser Anforderungen nicht erfüllt. Die Gestaltung der Kommunikation ist häufig wenig aktivierend, die Marke kommt nicht genügend zur Geltung, da sie zu klein und nicht in aufmerksamkeitsstarke Elemente integriert wird. Auch die Werbung hinterlässt meist kein Erinnerungsvermögen, weil keine positive Kommunikationswirkung für die Marke erreicht wird. Für eine auffällige Gestaltung der Kommunikation können verschiedene Aktivierungstechniken zur Erregung von Aufmerksamkeit eingesetzt werden. Durch physisch intensive Reize, wie große, bunte Plakate oder laute Geräusche wird Interesse geweckt. Durch Einsetzen des Kindchenschemas und Erotik werden emotionale Reize eingesetzt und durch gedanklich überraschende Reize, die gegen die Wahrnehmungserwartung verstoßen werden Reize aktiviert. 118 Bei der Axe-Werbung ist dies erfolgreich mit einem Harem-Werbespot geschehen. In dem Werbespot ist ein Eunuch zu sehen, der nach einer Dusche mit dem vitalisierenden Duschgel von Axe eine tiefere Stimme bekommt und anschließend von den Damen, die sich im Harem befinden, begeistert empfangen wird. 119 Besonders in Massenmedien, wie in elektronischen Medien wie Radio oder Fernsehen oder auch auf Messen und in Handelsgeschäften, können physische Reize mit Lautstärke, Akustik und Geräuschen eine wesentliche Rolle spielen. Mit Farben, insbesondere mit den aktivierenden Farben Rot, Gelb und Orange, Lichtkontrasten und Bewegung, können Reize aktiviert und mit großflächig eingesetzten Bildern Aufmerksamkeit erregt werden. 120 Bei den emotionalen Reizen werden durch biologisch vorprogrammierte Reize Gefühle ausgelöst, auf die der Betrachter automatisch reagiert. Insbesondere bei Bildern, die positive Gefühle auslösen überdauern diese emotionalen Reize und 117 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 285. Vgl. ebd., S. 286. 119 Vgl. Koeln98, www. clipfish.de, http://www.clipfish.de/video/38022/harem/, eingesehen am 12.04.2009. 120 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 286. 118 24 unterliegen keiner Abnutzung. Bei der Aktivierung durch überraschende Reize kann zum Beispiel ein Zigaretten rauchendes Baby als Überraschungseffekt eingesetzt werden. 121 Als der Künstler und Fotograf Oliviero Toscani für die Marke Benetton in den Jahren 1993 und 1994 Schockwerbung produzierte, hat dies für Gesprächsstoff gesorgt und die Marke bekannt gemacht. 122 Toscani verwendete Reportagefotos für Werbeplakate und Anzeigen, bei denen mit HIV-Positive gestempelte nackte Körper, ölverschmierte Enten oder in der Dritten Welt arbeitende Kinder zu sehen waren. Diese Bilder waren mit dem grünen Logo und der weißen Schrift „United Colors of Benetton“ versehen. 123 Allerdings hat sich dies im Nachhinein negativ auf die Marke ausgewirkt, weil ungute Gefühle produziert und diese Reize schnell abgenutzt wurden. 124 Um aufzufallen kann ein origineller kommunikativer Auftritt vorbereitet werden. Es können Kommunikationsmittel gewählt werden, die nicht den bisherigen Normen entsprechen oder die Gestaltung anders gewählt werden. Der Uhrenhersteller Swatch hat zum Beispiel in Großstädten seine Uhren überlebensgroß an Hochhäuser angebracht und somit die Kommunikation auffällig und originell umgesetzt. Auch das Getränk Red Bull hat durch Organisation von Rennen und Flugtagen die Zielgruppe neuartig angesprochen. 125 Eine weitere außergewöhnliche Maßnahme ist im Oktober 2003 erfolgt. Ein dreizehn Tonnen schwerer High-Tech Container mit der Bezeichnung „Nike Infobox“ wurde auf dem Karlsplatz in Wien aufgestellt. Besucher wurden darauf hingewiesen, dass der historische Platz in Nikeplatz umbenannt werden würde. Darüber hinaus sollte eine 36 Meter lange und 18 Meter hohe Skulptur aus Stahl und Gummi aufgestellt werden. Diese sollte eine riesige Version des Nike-Logos „swoosh“ 126 darstellen. Zwei angebliche Nike Mitarbeiter verteilten Tausende von Broschüren, die die Kampagne erklärten und informierten darüber, dass nach 121 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 286f. Vgl. ebd., S. 286f. 123 Vgl. Höselbarth, F., Lay, R., Ammann, J., Hrsg., Branding für Unternehmensberatungen, 2001, S. 34-37. 124 Vgl Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 286f. 125 Vgl. ebd., S. 287. 126 Siehe Abb. 4 auf Seite 25. 122 25 Wien auch noch Plätze und Straßen anderer elf Städte in der ganzen Welt in Nike Platz oder Nike Straße umgetauft werden würden. Unter dem Motto „Rethinking Space“ sollte das künstlerische Projekt großen Städten, die im Allgemeinen altmodisch und bedrückend wirken, einen jugendlichen und innovativen Anschein geben. 127 Doch nicht das Unternehmen Nike selbst, sondern eine italienische Künstlergruppe mit Unterstützung der Wiener Netzkulturinitiative Public Netbase zeigte sich dafür verantwortlich. Die Künstler wollten damit die Stadt zur Bühne eines Stücks machen. Obwohl das Unternehmen Nike dagegen vorgegangen ist, hat diese Aktion die Marke noch bekannter gemacht und damit Nike eher genützt. 128 Abb. 4 Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass zur Aktualisierung der Marke eine auffällige Gestaltung der Kommunikation besonders bei der Massenkommunikation wichtig ist. 129 4.2.2 Below-the-Line-Kommunikation Bei der Kommunikation können auch Below-the-Line-Aktivitäten eingesetzt werden. Bei der Massenkommunikation wird der Markenname der breiten Masse bekannt gemacht. Durch die Below-the-Line-Kommunikation wird durch Events, Sponsoring-Maßnahmen oder andere Maßnahmen die Zielgruppe angesprochen. Manchmal werden Marken auch durch Below-the-Line-Maßnahmen ins Gespräch gebracht und anschließend der Markt erst durch Massenkommunikation durchdrungen. Swatch und Red Bull haben Letzteres durchgeführt. Swatch hat über Künstlerszenen und plakative Darstellungen an Hochhäusern Aufmerksamkeit erregt. Anschließend wurde eine breite Markeneinführung den Massen kommu127 Vgl. Freuler, R., Reality is simply a matter of presentation, in: Imesch, K.; u.a., Hrsg., Art & Branding, 2006, S. 187f. 128 Vgl. O. V., Wien, Nikeplatz, in: Tagesanzeiger vom 22.10.2003 http://www.t0.or.at/nikeground/press/ps/023, eingesehen am 17.04.2009. 129 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 287. 26 niziert. Red Bull hat über bekannte Diskjockeys und andere szenespezifischen Distributionskanäle seine Marke vermarktet bevor es über die Kommunikationskampagne „Red Bull verleiht Flüüüüügel“ an die breite Öffentlichkeit trat. Zum Aufbau der Marke sollte die Markierung und die Kommunikation inhaltlich und formal aufeinander abgestimmt werden. Dadurch erfolgt der Markenaufbau schneller, kostengünstiger und konstanter. 130 Im Jahr 1999 hat Nike eine Werbekampagne in Berlin gestartet. Die Berliner Bolzplätze wurden dabei zu Werbeplätzen. Überall wurden Poster, Aufkleber oder Zeichen angebracht, aber ohne den Namen Nike zu nutzen. Es wurde nur das „swoosh“ Logo 131 verwendet. Damit sollten die Jugendlichen als Zielgruppe angesprochen werden. Im Sommer 2000 wurde die Kampagne mit Wettkämpfen weitergeführt. Es wurde ein Nike-Park eröffnet, ihm folgten weitere in Paris, London und Rotterdam. Im September 2001 wurde sogar ein dreitägiges SportEvent in der nicht genutzten U-Bahn-Station unter dem Berliner Reichstag abgehalten. Im selben Jahr eröffnete das Unternehmen die erste Presto Bar in Berlin, in der Nike Turnschuhe als Dekorationselement unauffällig platziert wurden. Einige Zeit später wurden auch in München, Köln und Hamburg vorübergehend PrestoLounges eröffnet. Als aber in Toronto, Kanada eine temporäre Galerie für junge Künstler eröffnet und bekannt wurde, dass sie ein Teil von Nikes Marketingkonzept war, bildete sich eine Gegenbewegung, die sich Opresto 132 nannte. Es fand ein Protestkonzert statt bei dem Farbbeutel gegen die Galerie geworfen wurden, so dass sie einige Wochen später aufgrund des Widerstands geschlossen wurde. 133 130 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 215. Siehe Abb. 4 auf Seite 26. 132 Opresto = von opressed gleichbedeutend mit unterdrückt 133 Vgl. Freuler, R., Reality is simply a matter of presentation, in: Imesch, K.; u.a., Hrsg., Art & Branding, 2006, S. 187f. 131 27 5 Entwicklung von Marken 5.1 Entwicklung von Markennamen 5.1.1 Bedeutungslose, bedeutungshaltige und austauschbare Namen Der Markenname kann einen wesentlichen Beitrag zur Bekanntheit der Marke und zur Markenpositionierung leisten. Er sollte beides erreichen können, doch manchmal ist eine Festlegung auf nur ein Markenimage nicht erwünscht, weil aufgrund der Breite des Angebots keine klare Positionierung für alle Produkte oder Dienstleistungen möglich oder gewünscht ist. 134 Bei der Auswahl von Markennamen ohne direkte Bedeutung, wie dem Geruchserfrischer für Textilien Febreze, Umckaloabo (natürlicher Infektblocker) oder anderen wahllos zusammen gereihten Buchstabenkombinationen muss beachtet werden, dass diese schlechter wirken als Markennamen, denen eine Bedeutung zugeordnet werden kann. Bedeutungslose Markennamen bieten kein Verständnis in Bezug auf die Marke und können schwer erinnert werden. In einer Untersuchung haben sich knapp 68% der 1000 befragten Personen an einen bekannten Markennamen aus nicht auf den ersten Blick Sinn ergebenden Buchstabenkürzeln, wie SEB (schwedische Bank), GMX (Internetdienstleister für private Kunden), FHM (Männermagazin) oder QSC (Telekommunikationsanbieter) nicht erinnern und auch nicht dem richtigen Produkt zuordnen können. Festgestellt werden konnte, dass kurze bedeutungslose Wörter schneller gemerkt werden konnten als lange bedeutungslose Wörter. Sofern es sich um bedeutungshaltige Namen handelt, ist die Länge des Wortes nicht ausschlaggebend. 135 Manche bekannte Unternehmen zeigen, dass Buchstabenkürzel als Marken wie IBM, SAP oder 3M durchaus erfolgreich sein können. Dies erfordert aber einen hohen kommunikativen Druck, um die Marke in den Köpfen der Zielgruppen zu verankern und diese Namen mit positionierungsrelevantem Inhalt aufzuladen. Hierfür muss ein großes Kommunikationsbudget verfügbar sein. 136 134 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 217. Vgl. Studie von Endmark aus dem Jahr 2001, in: ebd., S. 217f. 136 Vgl. ders., u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 102. 135 28 Durch die Wahl von deskriptiven Markennamen wie Landliebe, Lila Pause oder Knusper Zauber kann die Vermittlung der Positionierung und das Lernen der Marke erleichtert werden. Die Schwierigkeit hierin besteht darin, dass diese Namen rechtlich nicht schützbar und meistens auch international nicht einsetzbar sind. 137 Bei den bedeutungshaltigen und bedeutungslosen Namen gibt es relativ neutrale Namen, die in keinem semantischen oder phonetischen Zusammenhang zur Leistung der Marke stehen. Diese Marken lassen sich besser rechtlich schützen und in beliebiger Weise mit gewünschten Inhalten aufladen. Bei den phonetischen Markennamen wird durch die Kombination von bestimmten Buchstaben und Silben ein Klang erzeugt, der eine Bedeutung aufweist. 138 Diese assoziativen Markennamen vermitteln über ihre Klangstruktur eindeutige Assoziationen. Wortstämme oder Silben weit verbreiteter Sprachstämme verfügen über international ähnliche Assoziationsstruktur. Darüber hinaus sind sie rechtlich gut schützbar und häufig noch als Domainnamen verfügbar. 139 Diese Markennamen wirken durch die Kombination von verschiedenen Buchstaben und Silben. Sie erzeugen dadurch einen bestimmten Klang, der eine Bedeutung aufweist. Die Buchstaben I und E wirken erregend, U, O und A dagegen wirken dunkel und ruhig. 140 Konsonanten wie K oder T klingen eher hart, wobei im Gegensatz dazu M oder L weicher klingen. 141 Das Verhältnis von Vokalen zu Konsonanten wird je nach Zusammensetzung als klanglich angenehm oder nicht so attraktiv empfunden. Je höher der Anteil der Vokale, desto angenehmer werden die Laute wahrgenommen. Die deutsche Sprache hat 40% Vokale, die italienische dagegen 46% Vokale. 142 137 Vgl. Langner, T., Integriertes Branding, Insitut für Marken- und Kommunikationsforschung, http://www.marketingclub-events.de/2005/download/Langner_integriertes_Branding/ Dr.Langner_integriertesBranding.pdf, 19.05.2005, eingesehen am 04.04.2009. 138 Vgl. Baumgarth, C., Markenpolitik, 2001, S. 148f. 139 Vgl. Langner, T., Integriertes Branding, Insitut für Marken- und Kommunikationsforschung, http://www.marketingclub-events.de/2005/download/Langner_integriertes_Branding/ Dr.Langner_integriertesBranding.pdf, 19.05.2005, eingesehen am 04.04.2009. 140 Vgl. Baumgarth, C., Markenpolitik, 2001, S. 149. 141 Vgl. Scheier, C., Held, D.; Wie Werbung wirkt, 2006, S. 69. 142 Vgl. Baumgarth, C., Markenpolitik, 2001, S. 149. 29 Durch das Klangempfinden von manchen Buchstabenkombinationen werden starke Assoziationen ausgelöst, die einen Beitrag zur Markenpositionierung leisten können. Das beziehungslose Wort Dimeus wird zum Beispiel von über 90% der Befragten mit dem Griechischen assoziiert. 143 Assoziative Namen vermitteln Inhalte, die auch ohne intensive Kommunikation etwas aussagen. Sie entstammen einer Begriffswelt, in der Namen existieren, die fast identische Vorstellungen hervorrufen. Die Namen Culinessa oder Culinesse 144 assoziieren zum Beispiel kulinarische Begriffs- oder Erwartungswelten. 145 Beispiele für assoziative Markennamen sind Giotto, die Nusspralinen von Ferrero, Opel Tigra, das Sportcoupé von Opel, Silencio, ein leiser Haartrockner von Braun oder Sensan, die schadstoffarme Farbe von Alpina. 146 Die Marken Bärenmarke und Yes sind bedeutungshaltige Marken, die keinen Bezug zum Angebot aufweisen. Sie leisten keinen Beitrag zur Markenpositionierung und stellen auch keinen Bezug zur Produktkategorie her. Je nachdem wie assoziationsreich und imagerystark die Namen sind und wie stark sie sich von den anderen Namen unterscheiden, können die Marken schnell gelernt und geliebt oder gemocht werden. 147 Abb. 5 Abb. 6 Der Name Bärenmarke assoziiert mehr als die Marke Yes. Der Name ist auch imagerystärker, weil innere Bilder bei dem Verbraucher unterstützt werden. Die 143 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 218; Langner, T., Integriertes Branding, Insitut für Marken- und Kommunikationsforschung, http://www.marketingclub-events.de/2005/download/Langner_integriertes_Branding/ Dr.Langner_integriertesBranding.pdf, S. 34, 19.05.2005, eingesehen am 04.04.2009. 144 Rama Culinesse = Hochwertige Pflanzencreme. 145 Vgl. Gotta, M., Brand News, 1988, S. 22. 146 Vgl. Langner, T., Integriertes Branding, Insitut für Marken- und Kommunikationsforschung, http://www.marketingclub-events.de/2005/download/Langner_integriertes_Branding/ Dr.Langner_integriertesBranding.pdf, 19.05.2005, S. 35, eingesehen am 04.04.2009. 147 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 218f. 30 Bekanntheit der Marke kann mit bedeutungshaltigen Markennamen ohne Bezug zum Angebot im Gegensatz zu sinnlosen Namen schneller gefördert werden. Diese leisten aber trotzdem keinen Beitrag zur Markenpositionierung. Die Positionierung stützen dagegen bedeutungshaltige Markennamen mit assoziativem Bezug zum Angebot, wie beispielsweise das Duschgel „Cliff“ oder die Marke „Schneekoppe“. 148 Die Marke Cliff 149 suggeriert Frische, Mut und Männlichkeit. Dies wird durch den Klippenspringer, der in einem Fernsehspot von einem Felsen kopfüber senkrecht ins Meer eintaucht, unterstützt. 150 Die Marke Schneekoppe dagegen steht für das Natürliche und Gesunde sowie für Diätprodukte für Diabetiker und Personen, die sich glutenfrei ernähren. 151 Auch bedeutungshaltige Markennamen mit direktem Bezug zum Angebot wie die Marken Volkswagen, Securitas und die Zeitschrift TV Spielfilm stützen die Positionierung. Sie führen mit dem Bezug zur Produktkategorie zu einer besseren Beurteilung des Produkts und werden besser gelernt als Namen ohne direkten Bezug zum Produkt. Bei der Entwicklung von Markennamen sollte auf eine sinnvolle Verbindung von Markenname und Produktkategorie oder zwischen Markenname und Markenpositionierung geachtet werden. Bei Markennamen mit Bezug zur Produktkategorie ist die Gefahr der Austauschbarkeit mit Marken der Konkurrenz allerdings besonders groß. Die Fernsehzeitschriften TV Today, TV Movie, TV Hören und Sehen beispielsweise können schlecht unterschieden werden und sind dadurch beliebig austauschbar. Durch diese Namensgleichheit wird das Lernen des Namens behindert und das Produkt kann sich nicht von denen der Konkurrenz abgrenzen. Branchentypische und stereotype Bezeichnungen sollten daher vermieden werden, damit keine Verwechslungsgefahr entsteht. 152 Besonders in technischen und pharmazeutischen Branchen werden häufig stereotype Namensbestandteile, wie Dibropharm, Duopharm, Pharmakon oder Pharmaton verwendet. Noch lange nach Markteinführung können solche Namen 148 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 219. Cliff=englisch für Klippe oder Felsen 150 Vgl. O. A., Cliff Diving, Quelle: http://www.paradisi.de/Fitness_und_Sport/ Extremsport/ Cliff_Diving/, eingesehen am 29.03.2009. 151 Vgl. O. A., Schneekoppe-Homepage, http://www.schneekoppe.de/produkte/index.php, eingesehen am 29.03.2009. 152 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 219f. 149 31 nicht korrekt zugeordnet werden. 153 Die Verleger der Frauenzeitschriften Glamour, Joy oder Allegra sind kreativer vorgegangen und transportieren mit diesen Namen ein klareres Produktprofil als die anderen Frauenzeitschriften, die fast alle Frauennamen tragen (Petra, Brigitte, Laura, Tina und viele andere mehr). 154 5.1.2 Imagerystarke und imageryschwache Marken Durch die Entwicklung von Markennamen, die keinen direkten Sinn ergeben, die aber wegen ihrer Klangstruktur bestimmte Assoziationen und bildliche Vorstellungen hervorrufen, wird beim Konsumenten das Erkennen und die Erinnerung an die Marke gefördert. Beispielsweise wird bei Rocher das Exklusive und Königliche hervorgehoben und durch die französische Aussprache des Namens noch gefördert. 155 Der gewählte Name sollte beim Kunden eine bestimmte bildliche Vorstellung hervorrufen und klar assoziiert werden. Die Entwicklung von imagerystarken Namen wird immer wichtiger, denn sie werden wesentlich besser erinnert als imageryschwache. 156 Imagerystarke Marken vermitteln die beabsichtigte Markenpositionierung und rufen klare und bildliche Assoziationen bei der Zielgruppe hervor. Eindeutige Assoziationen werden am besten durch bedeutungshaltige Markennamen hervorgerufen. Da sich diese aber meist rechtlich nicht schützen lassen, spielen sie heutzutage keine große Rolle mehr. Durch assoziationsreiche Kunstwörter kann der gleiche Effekt erzielt werden. Markennamen wie Securitas für eine Versicherung, die dadurch sicher wirkt oder Milea Kaffee, der durch den Namen die Positionierung „mild und weich“ einnimmt, kommunizieren eindeutige Assoziationen, werden schnell gelernt und vermitteln damit die gewünschte Markenpositionierung. 157 153 Vgl. Esch, F-R.; Langner, T., Integriertes Branding-Baupläne zur Gestaltung neuer Marken, in: Bruhn, M., Hrsg., Handbuch Markenführung, S. 1136. 154 Vgl. Baumgarth, C., Hrsg., Erfolgreiche Führung von Medienmarken, 2004, S. 236. 155 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 220; Siehe auch Beispiel in Kapitel 2.3. 156 Vgl. ebd., 2008, S. 220f. 157 Vgl. ders., u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 114. 32 Imagerystarke assoziationsreiche Markennamen haben den Vorteil, dass sie rechtlich schützbar und meist international einsetzbar sind. Namen, die von den Vokalund Konsonantenstrukturen an den romanischen oder indogermanischen Sprachstamm anknüpfen, rufen oft sprachübergreifend ähnliche Assoziationen hervor. 158 Bedeutungsvolle Namen wie Meister Proper oder Weight Watchers werden besser erinnert, als Abkürzungen wie GMX, EADS oder auch E.ON, die keinen Produktnutzen kommunizieren. Auch Namen wie Du Darfst oder Sunrise, die konkret und assoziationsreich sind, werden besser behalten als abstrakte und wenig assoziationsreiche Namen. 159 Weitere Beispiele für symbolische Markennamen sind Opium, Landliebe, Uncle Ben´s oder Galaxy. 160 Besonders die Frage des rechtlichen Schutzes und der Austauschbarkeit sind sehr schwerwiegend. Die Schwierigkeit den Namen international einzusetzen, kann gelöst werden, indem auf die ausländische Sprache ausgewichen wird. Namen in einer anderen Sprache haben auch hier in Deutschland eine ganz andere Wirkung als deutschsprachige Namen. So verändern ausländisch klingende Namen die Produktbeurteilung. Produkte mit französisch klingendem Namen wirken beispielsweise hedonistischer als Produkte mit deutsch klingendem Namen. Die deutsche Sprache ist den Verbrauchern zwar vertraut, doch wirkt sie nicht verführerisch. Damit die Zielgruppe emotional angesprochen wird, wird empfohlen, ausländische Namen zu verwenden. Gran Frutta klingt beispielsweise ganz anders als Große Frucht, Rio d´Oro wirkt anders als Goldener Fluss und Terra Pura hört sich im Gegensatz zu Reines Land exotisch an. 161 Diese ausländischen Formulierungen bedeuten zwar das gleiche wie die deutschen Begriffe, jedoch wirken die Markennamen in einer anderen Sprache über die Klangstruktur. Dadurch wird die Zielgruppe emotional angesprochen und meist positiv beeinflusst. Damit die oben genannten Schwierigkeiten umgangen werden, können assoziationsreiche aber bedeutungslose Namen gewählt werden. Diese vermitteln über 158 Vgl. Esch, F-R. u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 114f. Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 221. 160 Vgl. Baumgarth, C., Markenpolitik, 2001, S. 150. 161 Vgl. (von Kircher, Namensagentur Nomen) Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S.., S. 222. 159 33 die Klangstruktur eindeutige Assoziationen und verfügen über international ähnliche Assoziationsstrukturen, wenn Wortstämme oder Silben von weit verbreiteten Sprachstämmen ausgewählt werden. Diese Namen sind gut rechtlich schützbar und häufig noch als Domainname verfügbar. 162 Wenn assoziative Namen entwickelt werden, ist es hilfreich, Kenntnisse in Bezug auf phonetische Qualitäten von Buchstaben und Buchstabenkombinationen zu haben. So sind die Härte von Konsonanten und die Trennschärfe der Vokale ausschlaggebend für das Beeinflussen des Konsumenten in Bezug auf die Weichheit eines Toilettenpapiers. 163 Das Toilettenpapier Charmin zum Beispiel hinterlässt durch den Namen mit der Kombination des sympathischen weichen Bären und dem Slogan „samtig weich und bärenstark“ einen Eindruck von Weichheit und Stärke. Abb. 7 Bewiesen werden konnte weiterhin, dass die Klangsymbolik automatisch vom Verbraucher eingesetzt wird und einen Einfluss auf die Bildung der Einstellung und das Verhalten im Zeitablauf bewirkt. 164 Insbesondere durch die phonetischen Aspekte der Buchstaben können die Assoziationen der Empfänger gelenkt werden. Vokale können offen oder geschlossen beziehungsweise hell oder dunkel klingen. In Studien wurde zwischen dem Klang der Vokale und der Vorstellung von Größe, Helligkeit und Form eines Objekts eine Beziehung hergestellt. So wird ein „a“ oder „o“ eher mit größeren und ein „i“ eher mit kleineren Gegenständen verbunden. Daher werden für kleinere Fahrzeuge die Buchstaben „i“ verwendet, wie dies bei Clio, Mini, oder Twingo geschehen 162 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 222f. Vgl. ebd., S. 223. 164 Vgl. Studie von Yorksten und Menon, in: ebd., S. 223. 163 34 ist. Größere Fahrzeuge erhalten häufig Namen mit einem „a“, wie Sharan oder Espace. 165 Bei Konsonanten wird weniger interpretiert als bei Vokalen. Weich klingende Konsonanten können eher bei Produkten eingesetzt werden, die zur Markenpositionierung folgende Eigenschaften verwenden möchten: Sanftheit, Harmonie, Weiblichkeit oder auch Geschmeidigkeit. Beispiele hierfür sind Nivea, Wella oder Vernel. Mit harten, stimmlosen Konsonanten wird eher Männlichkeit, Technik oder Dynamik assoziiert. Beispiele hierfür sind Cliff, Axe oder Pattex. 166 Sehr wichtig sind auch die Namensendungen, weil sie klare Assoziationen hervorrufen. Die Nachsilbe „-fit“ wird beispielsweise mit Leistungsfähigkeit in Verbindung gebracht und die Endungen „-elle“ oder „-etta“ stellen den Bezug zum Italienischen oder Französischen her. Der Suffix „-gen“ oder „-gene“ steht für Pharmazeutika, Hygiene und Gesundheit und „-san“ wird mit Sauberkeit und Weichheit in Verbindung gebracht. 167 Mit der Typographie kann der Markenname und die Positionierung unterstützt werden. Ist die Schrift gut lesbar, können die Informationen leichter aufgenommen werden. Ist sie nicht leserlich, wird die Informationsaufnahme gehemmt. Die Schrift kann zum Markennamen passende Assoziationen hervorrufen und damit die Positionierung unterstützen. Wenn die Schrift eigene typographische Merkmale besitzt, kann das eigene Produkt von anderen abgegrenzt werden. 168 In der Regel gilt, dass Schriften, die nicht zu stark verschnörkelt sind und nicht nur aus Großbuchstaben bestehen, besser lesbar sind. Seltene Schriftarten sind schlechter lesbar als vertraute. Schlechter erkannt werden Namen, bei denen ein schlechter Figur-Grund-Kontrast, ein unruhiger Hintergrund oder eine schräge, gerundete, senkrecht angeordnete oder eine Negativschrift verwendet wird. 169 165 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008., S. 223f. Vgl. ebd., S. 225. 167 Vgl. ebd., S. 225. 168 Vgl. ebd., S. 225f. 169 Vgl. ebd., S. 226. 166 35 Einigen Schriftarten werden bestimmte Eigenschaften zugewiesen. Deshalb sollten Schriftarten nach den mit dem Namen verbundenen Vorstellungen traditionsreich, modern, technisch, weiblich oder stark und passend zum Namen und zur Positionierung ausgewählt werden. 170 Die kursive Antiquaschrift wird mit dem Femininen assoziiert, während Garamond der Eleganz, Helvetica dem ruhigen Ernst und Times mit Tradition in Verbindung gebracht wird. Carlsberg, Camel, Bayer und Maizena verwenden zum Beispiel für die Beschriftung ihrer Produkte ihre ganz individuellen Schriften. 171 Durch das Hervorheben einzelner Buchstaben eines Markennamens durch Farbe oder Größe werden eigenständige typographische Merkmale gestaltet. Der Name der Nuss-Nougat-Creme Nutella 172 beginnt zum Beispiel mit einem schwarzen n und der Rest des Wortes ist in roter Schrift dargestellt. Bei der Marke Braun 173 ist der Buchstabe A größer als die anderen Buchstaben und fällt dadurch auf. 174 Abb. 8 Abb. 9 170 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 226. Vgl. Behaeghel, J., Die Verpackung als Medium, 1991, S. 54, 56. 172 Siehe Abb. 8. 173 Siehe Abb. 9. 174 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 226f. 171 36 5.2 Entwicklung von Markenlogos 5.2.1 Abstrakte und konkrete Logos Bei der Gestaltung von Markenlogos sollten unabhängig vom Logotyp unter anderem folgende Anforderungen gelten: 175 Sie sollten • leicht interpretierbar, • animationsfähig und dynamisch gestaltet, • kontrastreich und auch gut zweifarbig darstellbar, • auch bei Verkleinerung, Vergrößerung oder Sichtbeeinträchtigung interpretierbar, • prägnant und einzigartig, • zeitlos und • in anderen Kulturkreisen anwendbar sein. 176 Markenlogos können nicht verbal wiedergegeben werden. Sie sind aber auch Teil der Markierung, die wahrnehmbar ist. Es kann sich dabei um ein Symbol (Mercedes-Stern), um eine bestimmte Form (Orangina Flasche) 177 oder ParfumFlakons von Bruno Banani) 178, spezielle Farben (Milka: lila) einen bestimmten Schriftzug (Moulinex oder Coca-Cola 179) oder ein akustisches Zeichen (TelekomJingle) handeln. 180 Abb. 10 Abb. 11 175 Vgl. Baumgarth, C., Markenpolitik, 2001, S. 157. Vgl. ebd., S. 157. 177 Siehe Abb. 25 auf S. 49. 178 Siehe Abb. 10. 179 Siehe Abb. 11. 180 Vgl. Scharf, A.; Schubert, B., Marketing, 2001, S. 126f. 176 37 Die Markenlogos sollen den Aufbau von Markenbekanntheit und Markenimage unterstützen. Mit einer aufmerksamkeits- und erinnerungsstarken Logogestaltung wird die Markenbekanntheit erhöht. Markenlogos die den Imageaufbau unterstützen, sollten positive und konsumrelevante Assoziationen hervorrufen. Diese Assoziationen sollten mit der Markenpositionierung abgestimmt oder sogar identisch sein. 181 Das Markenlogo als bildlicher Bestandteil des Branding ist besonders ausschlaggebend, weil visuelle Reize im Gegensatz zu verbalen Reizen besser im Gedächtnis gespeichert und abgerufen werden können. Wenn der Markenname allein aufgeführt wird, wird die Marke wesentlich schlechter erinnert, als wenn der Markenname zusammen mit dem Markenlogo dargestellt wird. 182 Konkrete Logos bilden reale Gegenstände ab, abstrakte dagegen haben keinen sichtbaren Bezug zum realen Objekt. Konkrete Bildlogos können nur als Hinweis auf die Marke dienen. Dies zielt auf die Bekanntheit der Marke ab, wie es bei dem Lacoste-Krokodil der Fall ist.183 Konkrete Logos werden von den Verbrauchern besser gemerkt als abstrakte, zum Beispiel ordnet der Konsument den Apfel von Apple 184 oder den Kranich von Lufthansa 185 besser dem Produkt zu als abstrakte Zeichen wie das Logo von Citroën 186 oder der Württembergischen Versicherung. 187 Abb. 12 Abb. 13 181 Vgl. Esch, F-R.; Langner, T., Gestaltung von Markenlogos, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 468f. 182 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 228. 183 Siehe Abb. 16 auf S. 41. 184 Siehe Abb. 18 auf S. 44. 185 Siehe Abb. 12. 186 Siehe Abb. 13. 187 Vgl. ebd., S. 230. 38 5.2.2 Bild- und Schriftlogos Markenlogos sollten folgende Anforderungen erfüllen: 1. Aufmerksamkeit erregen, aktivieren, 2. Gefallen erzielen, 3. positionierungsrelevante Assoziationen kommunizieren und 4. leicht wahrnehmbar und erinnerbar sein. 188 Markenlogos können in Bild- und Schriftlogos unterschieden werden. Schriftlogos bestehen aus Schriftelementen wie zum Beispiel VW oder Sixt. Da aber Bildlogos besser als Schriftlogos im Gedächtnis bleiben, werden meist Bildlogos gewählt. Diese können ohne jeden Bezug zum Markennamen, zum Angebot und zur Positionierung sein oder einen Bezug zum Namen aufweisen und diesen widerspiegeln. Sie können auch einen Bezug zum Angebot aufweisen oder die Positionierung der Marke bestärken. Beim grünen Frosch vom Hersteller Frosch 189, der für das Natürliche steht und auch dieses Bild vermittelt, ist das der Fall. 190 Abb. 14 Bilder werden besser erinnert, wenn die Informationen weniger intensiv verarbeitet werden, beispielsweise beim Betrachten des Aussehens einer Anzeige. Wenn allerdings der Informationsgehalt einer Anzeige verarbeitet werden soll, haben sich keine Unterschiede mehr zwischen Bild und Wort ergeben. Es zeigte sich, dass das Bild die Erinnerung an den Markennamen verbessert hat, wenn es sich um eine Interaktion zwischen Bild und Markenname handelte. Das ist ein Zeichen dafür, dass Bilder allein nur unter bestimmten Bedingungen die Erinnerung an das Produkt verbessern. Dies ist der Fall, wenn ein bedeutungs188 Vgl. Esch, F-R.; Langner, T., Gestaltung von Markenlogos, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 469. 189 Siehe Abb. 14. 190 Vgl. Nach Koppelmann, in: Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 228. 39 mäßiger Bezug vorhanden ist. Bilder sind besser erinnerbar als Wörter, weil Bilder sowohl semantisch als auch bildlich im Gedächtnis gespeichert werden. Bilder können die Produkteigenschaften überzeugender veranschaulichen. Dadurch werden Gedächtnisinhalte leichter wieder gefunden. Bilder können auch die Produktvorteile verständlich machen und damit den Verbraucher überzeugen. Positive bildhafte Informationen bleiben länger aktiv im Gedächtnis und können zu klareren Vorstellungen beitragen, wofür die Marke steht, so dass auch die Marke länger positiv in Erinnerung bleibt. 191 Zu einer besseren Worterinnerung führt eine gemeinsame Darstellung von Wort und Bild. Daher sollte bei der Marketingkommunikation das Markenlogo immer zusammen mit dem Markennamen kommuniziert werden. 192 Markenlogos sollen beim Betrachter Vorstellungen wecken, die das gewünschte Markenimage unterstützen. Imagerelevante Assoziationen können durch den Farbton und die Farbhelligkeit des Logos gefördert werden. Die Farbe Rot steht beispielsweise für Liebe, Luxus, Erotik, Intensität oder Kraft und Grau und Weiß für Sachlichkeit. Je nach Markenpositionierung sollte hierbei die passende Farbe eingesetzt werden. 193 Auch die Form des Markenlogos kann die Positionierung fördern. Besonders die Außenform spielt hierbei eine Rolle. Eckige Formen gelten eher als männlich und runde Formen eher als weiblich und sanft. 194 Viele konkrete Markenlogos sollen keine positionierungsrelevanten Assoziationen vermitteln. Sie geben nur einen Hinweis auf den Produktbereich oder die Branche, zum Beispiel bei Lufthansa der Kranich, 195 oder haben gar keinen Bezug zum Angebot oder zur Positionierung, wie zum Beispiel beim Füllfederhalter der 191 Vgl. Moser, K., Markt- und Werbepsychologie, S. 236f. Vgl. Esch, F-R.; Langner, T., Gestaltung von Markenlogos, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 468f. 193 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 232. 194 Vgl. ebd., S. 234. 195 Siehe Abb. 12 auf S. 38. 192 40 Pelikan. 196 Diese visuellen Präsenzsignale werden als Gedächtnisanker für Marken eingesetzt. Sie müssen keinen Bezug zur Marke aufweisen und stehen nicht in Beziehung zu Positionierung. Auch sollen keine spezifischen Inhalte der Marke vermittelt werden. Durch diese Platzhalter wird der Zugriff auf die Marke in den Köpfen der Verbraucher erleichtert. Visuelle Präsenzsignale sind zum Beispiel das Michelin-Männchen 197 oder das Lacoste-Krokodil. 198 Abb. 15 Abb. 16 Grundsätzlich gilt, dass das Logo als Gedächtnisanker der Marke gilt. Daher ist es wichtig, dass es eindeutige positive Assoziationen beim wenig involvierten Verbraucher hervorruft. Es muss die Zielgruppe ansprechen und ihr gefallen. Meist gefallen Logos, die klare Assoziationen auslösen besser, als Logos, die zu ungenauen Assoziationen führen. Konkrete Logos und natürlich wirkende gefallen im Allgemeinen besser als abstrakte und künstlich wirkende Logos. Außerdem werden symmetrische Logos im Gegensatz zu asymmetrischen Logos als angenehmer empfunden. 199 5.2.3 Gestaltungsmerkmale (physisch intensive, emotionale und kognitiv überraschende) Ein Markenlogo sollte prägnant sein und Aufmerksamkeit erregen. Dies ist Voraussetzung für den Kommunikationserfolg des Logos. Durch die Beachtung des Markenlogos durch den Konsumenten kann sich die Marke im Gedächtnis verankern und positive Assoziationen erzeugen. Hierfür muss das Markenlogo 196 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 237f. Siehe Abb. 15. 198 Vgl. ders.; Langner, T., Gestaltung von Markenlogos, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 470, Siehe Abb. 16. 199 Vgl. ders., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 233f. 197 41 den Konsumenten aktivieren. Durch stark aktivierende Reize wird das Produkt besser erinnert als durch wenig aktivierende. 200 Zur Gestaltung von Markenlogos werden im Allgemeinen folgende drei Sozialtechniken angewandt: 201 1. Physisch intensive Gestaltung: Durch die Verwendung von auffälligen Farben und Formen oder durch große Abbildungen des Logos werden diese physisch intensiv gestaltet. Eine mittlere Komplexität beim Logo ist aus Aktivierungssicht optimal. 202 2. Durch die emotionale Gestaltung von Markenlogos werden die Zielgruppen kulturübergreifend, kulturell geprägt oder zielgruppenspezifisch angesprochen. Ein Beispiel für kulturübergreifende Reize, die angeboren sind und auf jeden Menschen gleich wirken ist zum Beispiel das Kindchen- oder Erotikschema. Die Marke Schneekoppe zum Beispiel spricht das kulturell geprägte Schema der heilen Alpenwelt an und der Klippenspringer von Chiemsee schließlich ist ein Beispiel für einen zielgruppenspezifischen Appell. 203 3. Durch die kognitiv überraschende Gestaltung der Markenlogos verstoßen diese Logos gegen die Erwartungen. Dieser Überraschungseffekt der Wahrnehmung nutzt sich allerdings sehr schnell ab. 204 Ein Markenlogo kann so sehr mit Bedeutung aufgeladen werden, dass es selbst zum Symbol wird. Am Beispiel des Nike-Symbols 205 wird die Marke sogar dann erkannt, wenn das Symbol durch eine springende Person dargestellt wird. Durch die Verwendung von Symbolen können die Botschaften sehr schnell kommuniziert werden, weil Menschen automatisch darauf reagieren. In der Markenkommunikation stehen verschiedene Arten von Symbolen zur Verfügung: 206 200 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 231f. Vgl. ebd., S. 231f. 202 Vgl. ebd., S. 231f. 203 Vgl. ebd., S. 231f. 204 Vgl. ebd., S. 231f., Siehe Beispiel Benetton-Werbung in Kap. 4.2.1. 205 Siehe Abb. 4 auf S. 26. 206 Vgl. Scheier, C.; Held, D., Wie Werbung wirkt, 2006, S. 76f. 201 42 • Das Markenlogo (Maggi, Audi) • Menschliche Darsteller (Claus Hipp, Dr. Best) • Tiere (Jägermeiser-Hirsch, Bärenmarke-Bär) • Berge (Milka, Ricola) und vieles andere mehr 207 5.3 Zusammenwirken von Markenlogo und Markennamen 5.3.1 Formale Integration von Logo und Name Markenlogos werden in den meisten Fällen mit dem Namen und dem Produkt angeboten. Daher sollten die Wechselwirkungen der drei Elemente Logo, Name und Produkt analysiert werden. In der Imageryforschung wurde beispielsweise bewiesen, dass Begriffe, die zusammen mit einem Bild dargestellt werden, besser erinnert werden, als wenn das Wort allein kommuniziert wird. Daher sollte in der Markenkommunikation das Logo zusammen mit dem Namen geführt werden. 208 Konkrete visuelle Markenlogos werden allein besser aufgenommen als konkrete oder abstrakte Namen. Daher sollten visuelle Präsenzsignale als Gedächtnisanker für Marken eingesetzt werden. Diese Anker sind Hinweise für die Marke in den Köpfen der Zielgruppe. Sie müssen keinen Bezug zur Marke aufweisen, sondern fördern die Erinnerung, die den Zugriff auf die Marke in den Köpfen der Verbraucher erleichtert. 209 Beispiele für visuelle Präsenzsignale sind das Michelin-Männchen 210, der Lufthansa-Kranich 211 oder das Lacoste-Krokodil 212. Sie dienen als Platzhalter, werden wegen der Informationsüberflutung besser erinnert und dienen zur Verankerung der Marke in den Köpfen der Menschen. 213 207 Vgl. ebd., S. 77. Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 237f. 209 Vgl. ebd., S. 239. 210 Siehe Abb. 15 auf S. 41. 211 Siehe Abb. 12 auf S. 38. 212 Siehe Abb. 16 auf S. 41. 213 Vgl. ebd., S. 239. 208 43 Konkrete Markenbilder sind schnelle Schüsse in das Gehirn. Sie vermitteln eindeutig die Markenpositionierung, werden schneller gelernt und gefallen im Allgemeinen besser als abstrakte Zeichen. Redundante Wort-/Bildkombinationen liefern somit überlegene Kommunikationswirkungen. 214 Integriertes Branding gefällt besser und wird schneller gelernt. Es beschleunigt den Markenaufbau in hohem Maße, wobei fraktales, nicht abgestimmtes Branding es verzögert. Eindeutige Markenpositionierungen werden durch integriertes Branding erreicht. Verknüpfungen von inhaltlich kongruenten Namen und Zeichen werden schneller verarbeitet als diskrepante Kombinationen. Ein Beispiel für integriertes Branding und Vermittlung einer Markenpositionierung ist das Branding der Marken Jaguar 215, Apple 216 oder Puma. 217 Abb. 17 Abb. 18 Abb. 19 Das Markenlogo und der Markenname kann durch geschicktes Verknüpfen von Form, Farbe und räumlicher Nähe in einen Zusammenhang gebracht werden, so dass sie als zusammengehörig wahrgenommen werden. Durch die räumliche Nähe von Markenname und Markenzeichen entsteht eine formale Integration, die auch durch die gleiche Farbe erzielt werden kann. Dadurch werden beide Elemente als verbunden betrachtet, besonders wenn Name und Zeichen in räumlicher Nähe dargestellt werden. 218 Wenn das Logo in den Namen eingesetzt wird, zum Beispiel einige Buchstaben durch das Logo ersetzt werden, dann wird es noch stärker integriert. Bei der Zeitschrift Focus 219 wurde beispielsweise das „o“ durch eine Weltkugel ersetzt, so 214 Vgl. Langner, T., Integriertes Branding, Insitut für Marken- und Kommunikationsforschung, http://www.marketingclub-events.de/2005/download/Langner_integriertes_Branding/ Dr.Langner_integriertesBranding.pdf, 19.05.2005, S. 61, eingesehen am 04.04.2009. 215 Siehe Abb. 17. 216 Siehe Abb. 18. 217 Vgl. Esch, F-R. u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 108f; Siehe Abb. 19. 218 Vgl. ders., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 239. 219 Siehe Abb. 20. 44 dass das Zeichen im Namen integriert wurde. Beim Logo von Burger King 220 ist der Schriftzug mit dem Logo verschmolzen, so dass eine bessere Erinnerung an den Markennamen erreicht wird. 221 Abb. 20 5.3.2 Abb. 21 Inhaltliche Integration von Logo und Name Bei der inhaltlichen Integration spielt der Zusammenhang zwischen Markenlogo und -name eine Bedeutung. Beschreibende Namen können durch ein Logo übersetzt werden, so dass ebenfalls eine höhere Gedächtniswirkung für den Markennamen erzielt wird. Inhaltlich redundante Namen und Zeichen werden besser erinnert als inhaltlich nicht redundante Namen und Zeichen, die in keinem inhaltlichen Zusammenhang zueinander stehen. 222 Beispielsweise hat die redundante Wort-Bild-Kombination wie der Name Dimeus und ein griechischer Tempel bei Testpersonen eindeutige Assoziationen zum Thema Griechenland hervorgerufen. Im Gegensatz dazu hat die Kombination, bei der kein sinnvoller Zusammenhang zwischen dem verbalen und dem visuellen Markenelement bestand, nicht so gut gefallen. Logos, die ohne großen geistigen Aufwand verarbeitet werden, rufen im Allgemeinen bessere ästhetische Beurteilungen hervor als die, die eine stärkere kognitive Auseinandersetzung erfordern. 223 Markennamen, die grundsätzlich bedeutungslos sind, aber durch die Klangstruktur starke Assoziationen auslösen, wie Dimeus oder Lamucci können nicht direkt in ein Bild umgesetzt werden, da sie nichts Konkretes bedeuten. Doch auch hier können sie inhaltlich integriert werden. Bedeutungslose Markennamen können 220 Siehe Abb. 21. Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 239f. 222 Vgl. ebd., S. 240. 223 Vgl.ders.; Langner, T., Integriertes Branding-Baupläne zur Gestaltung neuer Marken, in: Bruhn, M., Hrsg., Handbuch Markenführung, 2004, S. 1140f. 221 45 mit Logos kombiniert werden, die identische oder unterschiedliche Assoziationen auslösen, die zum Namen passen. 224 Zum Aufbau einer klaren Positionierung ist es wichtig, dass Markenlogo und Markenname gleiche Assoziationsstrukturen aufweisen. Dieser Fit der Strukturen hat einen enormen Einfluss auf die Gefallenswirkung der Marke. Je höher die Übereinstimmung ist und je klarer die Botschaft gesendet wird, desto besser wird die Marke aufgenommen, erinnert und gemocht. 225 Bei experimentellen Studien zum inhaltlichen Zusammenwirken von Markenname und Markenbild wurden folgende Beziehungen getestet: 226 1. Die Wort-Bild-Redundanz, bei der sich die Inhalte von Bild und Name entsprechen, wie zum Beispiel bei der Marke Frosch, 227 2. die selektive Änderung, bei der der Name eine Eigenschaft des Bildes abwandelt, 3. die Übertragung einer Eigenschaft, bei der eine Eigenschaft des Bildes auf den Namen oder umgekehrt erfolgt, 4. die relationale Verbindung, bei der die Aussagen von Namen und Bild sich unterscheiden, aber eine Interpretation der Wort-Bild-Kombination über die thematische Beziehung erfolgt, 5. die Wort-Bild-Diskrepanz, bei der es weder einen inhaltlich noch einen bildlichen Zusammenhang zwischen dem Namen und dem Bild gibt. 228 Bei diesen Studien wurde festgestellt, dass Markennamen und -bilder zwischen denen es keine Beziehung gibt, schlechter wirken und nicht so gut gefallen als aufeinander abgestimmte Markenelemente. Dabei gilt, dass mit aufeinander abgestimmten Markenelementen viel besser die Markenpositionierung vermittelt wird. 229 224 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 240f. Vgl. ebd., S. 241. 226 Vgl. ebd., S. 241. 227 Siehe Abb. 14 auf S. 39. 228 Vgl. ebd., S. 242. 229 Vgl. ebd., S. 242f. 225 46 Durch den abgestimmten Beitrag durch Markierung und Kommunikation wird ein schneller, kostengünstiger und konstanter Markenaufbau geleistet. Integriertes Branding steigert die Effizienz des Markenaufbaus, da es die Positionierung eindeutig vermittelt, besser gefällt und schneller gelernt wird. 230 5.4 Design der Verpackungselemente 5.4.1 Diskriminationsfähigkeit durch Formen und andere Merkmale Durch die Diskriminationsfähigkeit können Marken durch ihre charakteristischen Merkmale von anderen unterschieden werden. 231 Das Produktdesign und die Verpackung spielen beim Branding eine große Rolle, da sie die Wahrnehmung stärker beeinflussen als der Name und das Markenzeichen. Die Verpackung als visueller Eindruck der Marke spielt eine wesentliche Rolle beim Aufbau von inneren Markenbildern. So haben bei einer von Procter & Gamble durchgeführten Studie 78% der Konsumenten mit Coca-Cola die bildliche Vorstellung der unverwechselbaren Coca-Cola Flasche und die Vorstellung von jungen Leuten verbunden, die die Verbraucher aus der Werbung kennen. Auch beim Jacobs-Kaffee bezogen sich die inneren Bilder zuerst auf die Farbe der Verpackung und erst dann erwähnten die befragten Personen die Familienveranstaltungen, mit denen geworben wurde. Die Verpackungen waren stärker an der visuellen Vorstellung der Marken beteiligt als die Werbung. 232 Das Design der Produkte und die Ästhetik der Verpackungen werden immer wichtiger, da sie einen hohen Einfluss auf die Kaufentscheidung ausüben. Die visuellen Eindrücke, die durch die modalitätsspezifischen Eindrücke Fühlen, Hören, Riechen und Schmecken ergänzt werden, können den ersten Eindruck verstärken, schwächen oder ihm auch widersprechen. 233 230 Vgl. Langner, T., Integriertes Branding, Insitut für Marken- und Kommunikationsforschung, http://www.marketingclub-events.de/2005/download/Langner_integriertes_Branding/ Dr.Langner_integriertesBranding.pdf, 19.05.2005, S. 64, eingesehen am 04.04.2009. 231 Vgl. Esch, F-R., Langner, T., Branding als Grundlage zum Markenaufbau, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 414. 232 Vgl. ders., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 243f. 233 Vgl. ebd., S. 245f. 47 Bei der Herstellung einer Verpackung spielen das Produkt, der Herstellungsprozess und die technischen Möglichkeiten, die dem Hersteller zur Verfügung stehen eine Rolle. Die formalen, materiellen und technischen Aspekte der Verpackung müssen in Einklang gebracht werden. Bei der Flaschenherstellung ist eine runde Form wirtschaftlicher und bei Plastikbehältern sind symmetrische Formen in der Herstellung wirtschaftlicher als asymmetrische. Bei der Herstellung von Kartons ist eine Pappe, die nur aus einem Element besteht, günstiger als eine aus vielen Teilen zusammengesetzte. Auch können beim Bedrucken durch Verzicht auf einzelne Farben, mehrsprachige Texte und durch Verwenden von rationelleren Druckverfahren Kosten eingespart werden. Doch sollte beachtet werden, dass die Qualität und die Originalität des Produkts optimal zur Geltung gebracht wird. 234 Auch die Prägnanz und die Diskriminationsfähigkeit von Verpackung und Produktdesign spielen eine große Rolle beim Wiedererkennen der Marke. Der Konsument vergleicht die Marke mit denen, die er im Gedächtnis hat. Je prägnanter und diskriminationsfähiger die Marke ist, desto schneller und genauer kann er sie erkennen oder sie sich merken. Dabei werden zuerst die herausragenden Merkmale einer Marke mit denen, die im Gedächtnis sind, verglichen. Auf diese hat man einen besonders schnellen Zugriff und sie kennzeichnen die Marke im Besonderen. Bei der Marke Milka ist es die lila Kuh und bei Weihenstephan die königsblaue Verpackung. 235 Durch bestimmte charakteristische Merkmale des Markennamens, -zeichens und der Produkt- oder Verpackungsgestaltung kann die eigene Marke von anderen Marken unterschieden werden. Die Diskriminationsfähigkeit kann durch Formen, Farben, Bilder oder sonstige Merkmale erzielt werden. Erfolgreich haben der Coca-Cola Schriftzug und die Coca-Cola Flasche durch ihre eigene Form ein unverwechselbares Merkmal geschaffen, die schnell und richtig wieder erkannt 234 235 Vgl. Behaeghel, J., Die Verpackung als Medium, 1991, S. 9. Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 248f. 48 werden. Bei der Odol-Flasche 236, der WC-Ente 237 und der Underberg-Flasche238 wurde die Diskriminationsfähigkeit durch die besonderen Formen erreicht. 239 Abb. 22 Abb. 23 Abb. 24 Es sollten andere Farben als die der Konkurrenten gewählt werden. Bei Milka mit der lila Farbe, Maggi mit der rot-gelben Farbzusammenstellung und der Kinderschokolade mit der unverwechselbaren weiß-roten Farbe ist die Diskriminationsfähigkeit gut gelungen. Dasselbe gilt auch für bildliche Markenelemente wie den Bären von Bärenmarke, dem Uncle Ben´s Gesicht auf der Reisverpackung und bei den Gestaltungselementen wie bei der mit Papier umwickelten Flasche von Underberg 240 oder der Orangina-Flasche 241, die eine der Orange nachempfundenen Form besitzt und eine gepunktete Oberfläche. 242 Abb. 25 Doch nicht nur diese gestalterischen Maßnahmen, sondern auch der Markenname und das Markenzeichen tragen zur Diskriminationsfähigkeit 243 bei. Verpa236 Siehe Abb. 22. Siehe Abb. 23. 238 Siehe Abb. 24. 239 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 250. 240 Siehe Abb. 24. 241 Siehe Abb. 25. 242 Vgl. ebd., S. 250. 243 Unter Diskriminationsfähigkeit versteht man die charakteristischen Merkmale von Markenelementen, wie Name, Logo und Verpackung, womit die eine Marke von anderen Marken unterschieden werden kann. 237 49 ckungen, die den Anforderungen nicht genügen, werden als austauschbar wahrgenommen. Diese schränken die Wiedererkennbarkeit ein und verhindern den Aufbau eines klaren Markenimages. Einfache, regelmäßige, geschlossene und symmetrische Formen, die farblich und graphisch wenig strukturiert sind, werden als einheitlich wahrgenommen. Der Kontrast bezieht sich auf einen starken FigurGrund-Kontrast von Markennamen, -zeichen, und -bildern gegenüber dem Hintergrund. Verpackungsgestaltungen mit hoher Prägnanz sind beispielsweise die Odol-Flasche für Mundwasser 244, die WC-Ente 245 oder die Toblerone-Verpackung. 246 Abb. 26 Ein weiteres Beispiel ist die Marke Citroën. Mit ihr assoziiert der Verbraucher edelstes, fast futuristisches Design und die Besonderheit der Aufhängung. 247 Bei Pulmoll Hustenbonbons wird jeder automatisch an die runde Blechdose denken und das Produkt im Unterbewusstsein mit den Merkmalen Vollkommenheit, Sicherheit und Vertrauen in Verbindung gebracht. Zusammengesetzt ist das Wort aus pul=pulmonal 248 betreffend und mollis=Moll aus der Musik bedeutet „weicher Klang“. Diese Namenszusammensetzung betont das Medizinische, Sanfte und den Kompetenzbereich der Atemwege. 249 Wick Hustenbonbons 250 sind im Gegensatz zu Pulmoll dreieckig. Diese Bonbons sollten daher ganz anders schmecken, weil sie eine gegenteilige Positionierung einnehmen. 251 244 Siehe Abb. 22 auf S. 49. Siehe Abb. 23 auf S. 49. 246 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 251f; Siehe Abb. 26. 247 Vgl. Dingler, R., Erfolgreiches Marken-Management, 1997, S. 52f. 248 lat.=Die Lunge 249 Vgl. ebd., S. 52f. 250 Siehe Abb. 27 auf S. 51. 251 Vgl. ebd., S. 52f. 245 50 Abb. 27 5.4.2 Wirkung von Markenästhetik Auch die Markenästhetik spielt bei der Auswahl von Marken eine wesentliche Rolle. Weil der Konsument die Auswahl hat und nach lustvollen und schönen Dingen sucht, kann eine Differenzierung nur durch ästhetisch gestaltete Verpackung, Produktdesign oder erlebnisbetonte Markenkommunikation erfolgen. Die Marke Absolut Vodka 252 beispielsweise wird auch wegen ihrer ästhetischen Flaschengestaltung und ihres Markenauftritts bevorzugt. 253 Abb. 28 Nach einer im Jahr 2002 durchgeführten Studie zur Messung der ästhetischen Wirkung des Branding, verändert sich die ästhetische Beurteilung von Produktgestaltungen mit zunehmender Kontakthäufigkeit. Es wurde festgestellt, dass die Einschätzung von komplexen Produktdesigns mit zunehmender Produktvertrautheit besser wird, im Gegensatz zu der Beurteilung von einfachen Produktgestaltungen, deren positive Beurteilung nach häufigeren Kontakten abnehmen kann. 254 252 Siehe Abb. 28. Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 252ff. 254 Vgl. ders.; Langner, T., Integriertes Branding-Baupläne zur Gestaltung neuer Marken, in: Bruhn, M., Hrsg., Handbuch Markenführung, S. 1141. 253 51 Durch die Ästhetik des Produkts werden beim Betrachter Sympathien geweckt und die Einstellung zur Marke positiv beeinflusst. Doch nicht nur emotionale Effekte werden verursacht, sondern die Produktästhetik wird auch auf die Qualität des Produkts übertragen. Der designorientierte Kunde ist bereit, einen um 64% höheren Preis für ein schönes Produkt zu zahlen und auch Konsumenten, die wenig Interesse am Design zeigen, haben immer noch eine um 47% höhere Zahlungsbereitschaft für ein ästhetisch ansprechendes Produkt. 255 In einer durchgeführten Studie wurden 348 Testpersonen zu 28 Konsumgütern befragt. Dabei wurden folgende zentrale Dimensionen der Markenästhetik ermittelt: 256 1. Harmonie 2. Modernität 3. Kultiviertheit 4. Emotionalität Zu 1.: Mit Harmonie von Verpackung und Produkt ist gemeint, dass die verwendeten Farben, Formen und Bildelemente zusammenpassen und gleiche Assoziationen vermitteln. Zu 2.: Mit der Modernität ist gemeint, ob mit der Verpackung der Zeitgeist getroffen wird. Zu 3.: Kultiviertheit von Verpackung und Produkt bedeutet die Eleganz und Exklusivität des Produkts. Zu 4.: Die Emotionalität zielt auf das Auslösen von positiven Gefühlen und eine freundliche, warme und angenehme Wirkung ab. 257 Doch ein ästhetisches Produkt sollte auch praktikabel und einfach in der Anwendung sein. Dosen sollten sich gut öffnen lassen und Tüten beim Ausschütten nicht kleckern. Deshalb sollte die Form der Funktion folgen. 258 255 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 254. Vgl. ebd., S. 255ff; Studie von Langner und Esch. 257 Vgl. ebd., S. 255ff. 258 Vgl. ebd., S. 257. 256 52 5.5 Integrierte Umsetzung des Branding Wenn Markenname, Markenzeichen und Produkt abgestimmt entwickelt werden, führt das zu einer viel besseren Kommunikationswirkung der Marke. Durch die gleichen kognitiven Mechanismen verarbeiten Menschen das Branding einer Marke genauso, wie Wortpaare interpretiert werden. Je nachdem wie schnell ein Branding verarbeitet wird, so wirkt sich dies positiv auf die Lernwirkung und die Beurteilung der Ästhetik aus. Um eine neue Marke aufzubauen ist viel weniger Werbedruck erforderlich, wenn die drei Markenelemente integriert verknüpft werden. 259 Zur Entwicklung eines integrierten Branding bei der Gestaltung einer neuen Marke sollte zuerst die beabsichtigte Markenidentität entwickelt werden. Die Markenidentität spiegelt alle spezifischen Merkmale der Marke wider. Apple zum Beispiel steht für Benutzerfreundlichkeit und wirkt jung und modern. Da die meisten Marken sich in ihren Benefits und Reasons Why kaum von denen der Wettbewerber unterscheiden, darf der emotionale Bereich der Marken nicht vernachlässigt werden. Daraus leitet sich die angestrebte Markenpositionierung ab, mit der eine langfristige Bindung zu der jeweiligen Zielgruppe geschaffen werden kann. 260 Nach der Analyse des Branding konkurrierender Marken wird der Markenname sowie das Markenzeichen und die Form und Farbe entwickelt. Anschließend wird durch das Branding-Controlling mit Hilfe von Marktforschungsstudien oder Ähnlichem festgestellt, wie die Marke aufgenommen wird. 261 Markenbilder und Markenimages werden vom Verbraucher mittels Lernvorgängen aufgebaut. Wenn der Kontakt zur Marke durch gleiche oder konsistente Inhalte kommuniziert wird, baut sich dadurch die gewünschte Gedächtnisstruktur auf. Daher sollten die Branding-Maßnahmen gleich bleibende Eindrücke vermitteln. Wenn der Branding-Prozess ganzheitlich entwickelt und umgesetzt wird, werden gleiche Inhalte kommuniziert. Das Markenlogo, der Markenname und die 259 Vgl. Langner, T., Die Geburt neuer Marken – Zur Entwicklung von Marken auf der Basis der Theorien konzeptueller Kombinationen, in: Spiegel der Forschung, 20. Jg./Nr. 1/2, Oktober 2003. 260 Vgl. Esch, F-R. u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 110f. 261 Vgl. ebd., S. 110. 53 Produktgestaltung sind so aufeinander abzustimmen, dass sie sich ergänzen, nicht widersprechen und damit gleiche Inhalte vermitteln. 262 Durch die Schaffung einer großen Bekanntheit in der Zielgruppe und dem Aufbau eines klaren und positiven Images für die Marke erhöht sich der Markenwert. 263 Durch formal einheitliche Form- und Farbcodes, die aufeinander abgestimmt werden, kann der Konsument das Logo, den Namen und das Produkt eindeutig der Marke zuordnen. Durch diese formale Vereinheitlichung der Branding-Maßnahmen erhöht sich auch die Markenbekanntheit. Einen einheitlichen Farbcode verwendet beispielsweise Milka durch die Verwendung einer lila Produktverpackung. 264 Abb. 29 Durch die inhaltliche Integration der Branding-Maßnahmen wird ein eigenes Markenimage aufgebaut. Der Name, das Logo und die Produktverpackung sollten gleiche Assoziationen auslösen, die sich gegenseitig stützen. Der Konsument soll dadurch ein Bild der Marke erhalten und eine klare Wissenstruktur aufbauen. Ein positives Beispiel hierfür liefert der Hersteller des Feta-Käses Patros. 265 Er verwendet den griechisch klingenden Namen für sein Produkt; der griechische Hirte auf der Verpackung unterstützt dieses Markenbild und der Stoffüberzug in den griechischen Nationalfarben auf dem Schraubdeckel stellt endgültig den Bezug zu Griechenland her. 266 262 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 258. Vgl. ders.; Langner, T., Gestaltung von Markenlogos, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999 , S. 475. 264 Vgl. Esch, F-R., Strategie und Technik der Markenführung, 2008, S. 258. 265 Siehe Abb. 30 auf Seite 55. 266 Vgl. ebd., S. 259. 263 54 Abb. 30 6 Rechtliche Aspekte des Branding Bei der Wahl einer Marke ist ein wichtiges Merkmal, dass die Marke nach dem Markengesetz schutzfähig ist. Der Name garantiert die hohe Produktqualität, wenn er eigenständig ist und sich gegen Nachahmer verteidigen kann. 267 Laut § 3 Markengesetz können alle unterscheidungsfähigen Zeichen geschützt werden, zum Beispiel Wörter, Logos, Formen, Personennamen, Abbildungen, Buchstaben, Zahlen, Hörzeichen, dreidimensionale Gestaltungen einschließlich der Form der Ware oder ihrer Verpackungen sowie sonstige Aufmachung einschließlich Farben und Farbzusammenstellungen. Es kann sich dabei zum Beispiel auch um Klänge oder Gerüche handeln. 268 Jeder kann beliebig Marken anmelden und Dritten die Benutzung für die für ihn geschützte Marke für ähnliche oder gleiche Waren verbieten. 269 Mit der Eintragung der Marke ist die beste Möglichkeit erreicht, eine Marke zu verteidigen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass kein anderer die Marke verwendet. Wenn jemand die gleiche oder eine ähnliche Marke für die gleichen Waren oder Dienstleistungen verwendet, besteht die Möglichkeit, dagegen Widerspruch einzureichen. Wenn jemand seine Marke nicht eintragen lässt, können 267 Vgl. Kircher, S., Gestaltung von Markennamen, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 450. 268 Vgl. Gesetz über den Schutz von Marken und sonstigen Kennzeichen; Bundesministerium der Justiz, http://bundesrecht.juris.de/markeng/, 8 Seiten, eingesehen am 04.04.2009. 269 Vgl. Leitfaden zur Registrierung von Marken, Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen, März 2007, S. 5. 55 andere dies tun und dadurch Rechte erwerben, um die eigenen Waren und Dienstleistungen zu kennzeichnen. 270 Für die Registrierung einer Marke gelten folgende Voraussetzungen: Sie muss „neu“ sein, das heißt, dass auf dem Markt keine Waren und Dienstleistungen mit einem ähnlichen oder gleichen Zeichen existieren dürfen. Die Marke muss außerdem unterscheidungskräftig sein. Außerdem darf sie nicht aus einem Wort, einer Gestaltung oder einem Zeichen bestehen, die von allgemeinem Gebrauch sind oder aus einer Benennung beziehungsweise Bezeichnung bestehen, die das Produkt beschreibt, wie beispielsweise „Mega“ oder „Super“ oder auch die Begriffe „Wasser“ oder „H2O“ für Wasser. 271 Ein Auto könnte zum Beispiel den Namen „Brille“ erhalten, einem Optiker dagegen würde der Schutz für seine Produkte verwehrt werden. 272 Außerdem darf die Marke nicht gegen die guten Sitten und gegen die öffentliche Ordnung verstoßen, sie muss also zulässig sein. 273 Die Marke Mars wurde zum Beispiel durch eine Scherzartikelfirma verunglimpft, indem ein einzeln verpacktes Kondom mit dem Slogan „Mars macht mobil bei Arbeit, Sport und Spiel“ angeboten wurde. Dieses Angebot wurde vom Bundesgerichtshof verboten, da der Hersteller des Scherzartikels kein Recht zur Satire gegen die Mars-Werbung hat, sondern rein kommerziell die angesehene Marke des Süßwarenherstellers nutzte. 274 Der Markenschutz entsteht laut § 4 Markengesetz 1. durch Eintragung in das vom Deutschen Patent- und Markenamt geführte Markenregister, 270 Vgl. HABM, http://oami.europa.eu/ows/rw/pages/CTM/trademark.de.do, eingesehen am 04.04.2009. 271 Vgl. Leitfaden zur Registrierung von Marken; Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen; März 2007, S. 5. 272 Vgl. Kircher, S., Gestaltung von Markennamen, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 450. 273 Vgl. Leitfaden zur Registrierung von Marken; Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen; März 2007, S. 5. 274 Vgl. Markenartikel 6/94 S. 322, in: Die Marke, Markenschutz bei Henkel, 1994, Anlage 8. 56 2. durch Benutzung des Zeichens im geschäftlichen Verkehr, indem das Zeichen innerhalb der beteiligten Verkehrskreise Verkehrsgeltung erworben hat oder 3. dadurch, dass es im Sinne des Art. 6bis der Pariser Verbandsübereinkunft notorisch bekannt ist.275 Zu 1.: Mit der Eintragung der Marke erwirbt der Inhaber das alleinige Recht, die Marke für die geschützten Waren und/oder Dienstleistungen zu benutzen. Die Benutzung eines identischen Zeichens für identische Waren und Dienstleistungen kann somit untersagt werden. 276 Zu 2.: Die Verkehrsgeltung hängt vom Bekanntheitsgrad und von der Kennzeichnungskraft der Marke ab. Bei außergewöhnlichen Zeichen sind 40% ausreichend, bei rein beschreibenden Zeichen ist ein höherer Bekanntheitsgrad erforderlich. 277 Zu 2. und 3.: Nach § 4 Ziffer 2 Markengesetz entsteht Markenschutz durch Verkehrsgeltung, also ohne Eintragung oder nach Ziffer 3 durch die Pariser Verbandsübereinkunft durch notorische Bekanntheit einer Marke. Dies setzt einen Bekanntheitsgrad von mindestens 60% voraus. Zeichen mit fehlender Unterscheidungskraft und solche, die freizuhalten sind, dürfen nicht als Marke eingetragen werden. Sie bilden absolute Schutzhindernisse. 278 Bei der Verkehrsdurchsetzung ist ein Bekanntheitsgrad von mehr als 50% nachzuweisen. Dadurch sind an diese Marken höhere Anforderungen zu stellen als an die Verkehrsgeltung. Die Biermarke „Warsteiner“ ist zum Beispiel aufgrund von Verkehrsdurchsetzung eingetragen worden. 279 Gegen andere Personen, die die Markenrechte des Markeninhabers verletzen, kann der Inhaber Unterlassungs- oder Schadensersatzansprüche geltend machen. 275 Vgl. Gesetz über den Schutz von Marken und sonstigen Kennzeichen; Bundesministerium der Justiz, http://bundesrecht.juris.de/markeng/, 8 Seiten, eingesehen am 04.04.2009; Vgl. Nieschlag, R.; Dichtl, E.; Hörschgen, H., Marketing, 2002, S. 674. 276 Vgl. Eisenmann, H.; Reuthal, K., Lexikon Markenrecht, 1998, S. 424-427. 277 Vgl. ebd., S. 424-427. 278 Vgl. Gesetz über den Schutz von Marken und sonstigen Kennzeichen; Bundesministerium der Justiz, § 8 II Ziffer 1-3 MarkenG, http://bundesrecht.juris.de/ markeng/, 8 Seiten, eingesehen am 10.04.2009. 279 Vgl. Eisenmann, H.; Reuthal, K., Lexikon Markenrecht, 1998, S. 424-427.. 57 Dies gilt auch, wenn die Öffentlichkeit aufgrund der Ähnlichkeit des Zeichens oder der Ähnlichkeit der Waren und Dienstleistungen eine Marke gedanklich mit einer anderen in Verbindung bringt. 280 Wenn ein Markenname nicht rechtlich schützbar ist, so kann er trotzdem genutzt werden. Er kann dann aber nicht gegen Angriffe Dritter geschützt werden und die Gefahr besteht, dass wertvolle Investitionen durch andere mit genutzt werden. 281 7 Zusammenfassung/Fazit In dieser Arbeit wurde gezeigt, dass es Ziel des Branding ist, einmalige, in sich und in ihren Wechselwirkungen stimmige, implizit wirkende Erkennungszeichen für Marken zu entwickeln. Darüber hinaus ist es wichtig, die Ganzheitlichkeit der menschlichen Wahrnehmung zu erkennen. Die einzelnen Elemente wirken in ihrer Gesamtwirkung auf den Verbraucher und dürfen nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Alle Gestaltungselemente sind sorgfältig aufeinander abzustimmen. Wirksame Logos sollten entwickelt werden, die mit den anderen Branding-Maßnahmen einen wirksamen Gedächtnisanker für die Marke bilden und Assoziationen vermitteln, die positionierungsrelevant sind. 282 Im Folgenden sollen die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit noch einmal in Kürze dargestellt werden: 1. Mit starken Marken verbinden Menschen klare Vorstellungen und Bilder. Für die Gestaltung von starken Marken muss sorgfältig recherchiert und eine kreative Marke geschaffen werden. 283 2. Durch das Branding, die persönliche Erfahrung mit den Marken und Kommunikation mit der Marke kann eine Beziehung zur Zielgruppe hergestellt werden. Diese Gebiete sind miteinander verbunden, da der 280 Vgl. Esch, F-R. u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 114. Vgl. ebd., S. 114. 282 Vgl. Esch, F-R., Langner, T., Gestaltung von Markenlogos, in: Esch, F-R., Hrsg., Moderne Markenführung, 1999, S. 489. 283 Vgl. ders. u. a., Corporate Brand Management, 2006, S. 105. 281 58 Verbraucher sowohl durch die Kommunikation als auch durch persönliche Erfahrung mit dem Branding der Marke in Berührung kommen kann. 284 3. Vermittlung eines verhaltenswirksamen Markenimages durch starke, positive, eigenständige und leicht lernbare Assoziationen. 285 4. Durch eine integrierte Gestaltung des Branding werden diese Ziele erreicht. 286 Starke Marken sind auffällig und emotional. Marken, die auffallen, sich von den bereits bestehenden deutlich unterscheiden und die ein einzigartiges Bild im Kopf des Verbrauchers auslösen, sind starke Marken. Emotionale Namen wirken sympathisch und sprechen die Gefühle an. Über die Emotionalität von Marken sagte Prof. Dr. Hubert Burda: „Marken übertragen Gefühle und Ideen und sind daher selber ein Medium. Erfolg oder Nicht-Erfolg im Marketing hängt daher neben einem perfekten Produkt vor allem vom „spirituellen Mehrwert“ ab. Dieser Mehrwert wird zukünftig das wichtigste Unterscheidungsmerkmal von Produkten sein.“ 287 Wenn der Kunde mit dem Produkt zufrieden ist, wird er es auch die nächsten Male wieder kaufen, bis sich seine Bedürfnisse ändern, das Produkt ihn nicht mehr zufrieden stellt oder er ein anderes, vielleicht günstigeres Produkt findet, dessen Positionierung ein für ihn besseres Angebot präsentiert. 288 Wenn Marken die gewünschten Werte präsentieren und so aufgebaut werden, dass sie stimmig sind und klar geführt werden und darüber hinaus im Laufe der Zeit behutsam angepasst werden, dann können sie sich nicht nur zu Markenpersönlichkeiten, sondern auch zu langfristig gewinnbringenden Vermögenswerten des Unternehmens entwickeln. 289 284 Vgl. Esch, F-R., u. a., Corporate Brand Management, 2006, S., S. 106. Vgl. ebd., S. 106. 286 Vgl. ebd., S. 105f. 287 Vgl. Baumgarth, C., Hrsg., Erfolgreiche Führung von Medienmarken, 2004, S. 240. 288 Vgl. Gotta, M., Brand News, 1988, S. 18. 289 Vgl. ebd., S. 18. 285 59 Literaturverzeichnis ANDRES, NILS Ausstrahlungseffekte beim Co-Branding, Verlag Dr. Kovac, 2002, S. 11, 23. BAUMGARTH, CARSTEN Erfolgreiche Führung von Medienmarken; Hrsg. Gabler Verlag Frankfurt, 2004, Seiten 231-236, 240. BAUMGARTH, CARSTEN Markenpolitik; 1. Auflage, 2001, Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler Wiesbaden, Seiten 148ff, 157. BEHAEGHEL, JULIEN Die Verpackung als Medium, 1991, Verlag für Architektur Zürich und München, Seiten 2f 9f, 25, 43, 47ff, 54, 56. BRUHN, MANFRED Handbuch Markenführung; Hrsg., 2. Auflage, 2004, Band 2, Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler Wiesbaden, S. 1134-1137, 1140f, 1224. BUNDESMINISTERIUM DER JUSTIZ Gesetz über den Schutz von Marken und sonstigen Kennzeichen; Bundesministerium der Justiz, http://bundesrecht. juris.de/markeng/, 8 Seiten, eingesehen am 04.04.2009. 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