Mountain Equipment Daunenzeitung

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Mountain Equipment Daunenzeitung
Mountain Equipment Sonderheft Daune
D Ole Marius Elvestad
Auf dem Gipfel eines schneebedeckten Berges stehen und für einen
Augenblick den Atem anhalten, nichts um einen herum, außer Berge
und endloser Himmel; in dieser Stille und voller Ehrfurcht fühlt man sich
unbedeutend wie eine Schneeflocke.
Es ist schwer zu erklären, warum fremde und außergewöhnliche
Orte immer wieder eine so große Anziehungskraft auf uns ausüben.
Vielleicht liegt es daran, dass sie uns immer wieder erden und uns vor
Augen führen, dass wir nur ein kleiner Teil des großen Ganzen sind?
Mit diesem Abstand sieht man viele Dinge plötzlich ganz anders.
Da ist Balsam für die Seele.
Im Großen und Ganzen bedeutet es auch Verantwortung für all unser Tun zu
übernehmen. Dabei geht es nicht nur im die Qualität der Produkte, sondern
auch darum, wo sie herkommen und wie sie produziert werden.
Nach fünf Jahren sind wir endlich soweit, dass wir unseren Down Codex®
abgeschlossen und vollständig präsentieren können.
Es ist das umfangreichste Lieferketten-Audit seiner Art und eine
weitere „Erstbegehung“ für Mountain Equipment.
D Tarka L’Herpiniere
105 Tage im Gefrierschrank – Ben Saunders und Tarka L’Herpiniere
vollenden Captain Scott’s epische Antarktisreise.
D Tarka L’Herpiniere
D Andy Ward
“Die Antarktis hat mich so
viel Demut gelehrt, dass ich
nicht weiß, ob ich es jemals
in Worte fassen kann.”
Zu einer Zeit, in der schon mehr als 3000
Menschen auf dem Mount Everest waren
und bereits ein Dutzend auf dem Mond,
ist man schnell daran zu sagen, dass die
Zeiten des Entdeckergeistes schon lange
vorbei sind. Umso unglaublicher, dass
eines der größten ikonischen Abenteuer
bis Februar 2014 unvollendet war.
Die britischen Abenteurer Ben Saunders
und Tarka L’Herpiniere waren die
ersten, die Captain Scott’s vom Unglück
verfolgte Expedition von der Küste
der Antarktis bis zum Südpol und
zurück vollendeten.
Der britische Marineoffizier Captain
Robert Falcon Scott machte sich 1910 auf
den Weg zum Südpol. Sein fünfköpfiges
Team erreichte am 17. Januar 1912
das Ziel, doch leider zu spät. 35 Tage
zuvor hatten dort bereits der Norweger
Roald Amundsen und sein Team die
norwegische Flagge gehisst. Auf dem
Rückweg, im Jahr 1913, kamen Scott und
sein Team ums Leben. Die schlechtesten
Wetterbedingungen seit Beginn der
Wetteraufzeichnung, Unterernährung
und Krankheit wurden ihnen zum
Verhängnis. Scott setzte bei der Wahl
seiner Transportmittel zuerst auf eine
Strategie aus Hunde- und Motorschlitten
sowie Ponys, ehe er sich für das
Man-Hauling entschied. Ben entschied
sich von vornherein für das Man-Hauling.
Bemerkenswert, dass Scott damals
einen über 100 Jahre währenden
Rekord aufstellte, ehe Ben die rund
2.500 Kilometer über Eis, ebenfalls
mit gezogenem Schlitten, zurücklegte.
Trotz des verlorenen Wettrennens
um die Erstbegehung, quer durch den
kältesten, windigsten und unwirtlichsten
Kontinent der Welt, wurden Scott und
sein heldenhaftes Expeditions-Team
ein einflussreicher Teil der britischen
Geschichte. Mut und Tapferkeit trotz
völliger Ermüdung und absoluter
Hoffnungslosigkeit wird in vielen
Schulen heute noch gelehrt.
Diese Geschichte hat Ben Saunders sein
Leben lang fasziniert und inspiriert. „Es
herrscht ein Irrglaube, dass alles schon
entdeckt und erstbegangen wurde. Nur
hat Scott die Latte damals schon so hoch
gelegt, dass bisher niemand auch nur
ansatzweise an die 2.500 Kilometer
Ein-Mann-Reise gekommen ist.
Vor gut 100 Jahren hat er sich auf den
Weg gemacht, den Südpol zu erkunden,
ohne zu wissen, was ihn dort erwartet.
Zu dieser Zeit haben wir bereits mehr
über den Mond gewusst.
Diese unvollendete Herausforderung
fesselt mich schon seit über einem
Jahrzehnt und lässt mich nicht in
Ruhe. Der Start unserer dreimonatigen
Expedition letztes Jahr im Oktober,
zusammen mit meinem Kumpel Tarka,
war der Höhepunkt von fast zehn Jahren
Planung, Träumen und Training.
D Henry Bowers
D Andy Ward
D Tarka L’Herpiniere
D Tarka L’Herpiniere
D Sam Christmas
Ich habe schon viele Expeditionen
in der Arktis geführt, aber keine von
ihnen hat mich auf diese schonungslose
Belastungsprobe vorbereitet.
Temperaturen unter -50°C, brutaler
Windchill und Schlitten die mehr als
200 Kilo gewogen haben – jeder einzelne
Schritt der fast 2.900 Kilometer war
hart erkämpft.
Draußen in der antarktischen Wildnis
ist man sich seiner eigenen Wärme
bewusst, man muss sie hüten und
schützen. Manchmal habe ich mir
vorgestellt, wie wären zwei winzige,
rot glühende Stecknadeln, die sich
zentimeterweise durch das das riesige,
klirrend kalte Blau vorwärts kämpfen.
Sich immer am Rand des gerade
noch Machbaren zu bewegen ist für
mich zu einer Art Sucht geworden.
Polarexpeditionen verschlingen
jeden Penny, den ich verdiene und
zerstören jegliche zwischenmenschliche
Beziehung. Aber es geht darum, es zu
versuchen, es zu erfahren und darum zu
kämpfen. Unser Leben ist so viel sicherer
und komfortabler als jemals zuvor und
ich kann absolut verstehen, dass man
heutzutage keinerlei Drang verspürt,
diese Komfortzone zu verlassen. Aber
ich habe eines in den vergangenen
12 Jahren, als ich verdammt schwere
Sachen durch verdammt kalte Gegenden
geschleppt habe, gelernt: Wahre
Größe entsteht durch Misserfolge und
Herausforderungen. Von dieser
Lektion können wir alle nur lernen
und profitieren.
Es schadet niemanden ab und zu
seine Komfortzone zu verlassen und
Neuland zu betreten – hin zu etwas
Unbekanntem. Das sind für mich die
Sahnestücke im Leben. Meiner Meinung
nach muss man seine Komfortzone
verlassen, um wirklich wichtige Dinge
im Leben zu lernen und Veränderungen
herbeizuführen.
“Nur Du alleine
entscheidest, wie weit
Du gehst und wie
leistungsfähig Du bist.”
Die Reise war unvorstellbar schwierig
und es gab Tage, da habe ich mir
gewünscht, ich würde mir ein Bein
brechen, nur damit ich mit intaktem Ego
nach Hause fliegen könnte. Aber es sind
die kleinen Momente, die einen immer
wieder antreiben und weitergehen lassen,
die Intensität des Erlebten, das Ausmaß
des Ganzen und die Schönheit der
echten Wildnis. Irgendwo zu sein, wo es
nichts vom Menschen Geschaffenes gibt,
ist schon etwas sehr Besonderes.
Das Motto der Expedition lautete
“Ambulatio Memoranda” – eine Reise
für die Erinnerung. Zweifelsohne
kann ich behaupten, dass ich die 105
Tage und Nächte in der Antarktis nie
vergessen werde. Diese bedeutenden
und mächtigen Eindrücke haben mich
tief geprägt. Ich hoffe inständig, dass
ich damit auch die Vorstellungskraft
derer erreiche, die immer wieder an
fremden und außergewöhnlichen Orten
nach dem Besonderen suchen. Was die
ursprüngliche Scott Expedition erreicht
hat war unglaublich. Sogar mehr als 100
Jahre später, mit so viel mehr Erfahrung,
Wissen und dem neuesten Stand der
Technik, brachte uns die Expedition an
die Grenze des menschlich Möglichen.
Abschließend möchte ich Euch diese
kleine Anekdote nicht vorenthalten:
Über meinem Schreibtisch hängt ein
altes Schulzeugnis, das ich mit 13 Jahren
bekam. Darin schreibt meine damalige
Lehrerin: „Ben mangelt es an Elan,
um jemals etwas Erstrebenswertes
zu erreichen“.
Was ich daraus gelernt habe? Dass
niemand sonst beurteilen kann, was man
erreichen kann und was nicht. Du selbst
bist der einzige, der bestimmt, wie weit es
gehen soll und wie leistungsfähig Du bist”.
D Andy Ward
D Andy Ward
D Andy Ward
D Ben Saunders
Ben Saunders Ausrüstungsliste
Mountain Equipment Down Codex®
“Gelegentlich entscheidet das richtige Material
über Leben und Tod. Und jeden Tag macht
es den entscheidenden Unterschied zwischen
bequem und miserabel”.
Ben Saunders hat auf seiner Polarexpedition den Mountain Equipment Everest Daunenschlafsack und die Gasherbrum Daunenjacke
verwendet. Bereits seit über 15 Jahren verlässt er sich bei seinen Expeditionen auf Ausrüstung und Bekleidung von Mountain Equipment.
In den vergangen fünf Jahren hat er uns zudem beim Testen und bei der Weiterentwicklung unserer Produkte unterstützt.
Seit 2009 arbeiten wir intensiv an unserem Down
Codex®. Damals haben wir fünf Richtlinien für unsere
Daunenlieferanten festgelegt, die den Tier- und Umweltschutz
sowie ethische Aspekte umfassen.
Everest Schlafsack
Der Daunenschlafsack ist das Ergebnis jahrzehntelanger
Tests und Erfahrungen auf Expeditionen zu allen
8000ern und zu beiden Polen. Die komplexe
Kammerkonstruktion, hochwertige Daune und der
Expeditionsschnitt machen den Schlafsack zur besten
Wahl für kalte und unwirtliche Regionen.
Gasherbrum Jacket
Mit nur 785g ist sie eine leichte Daunenjacke für
höchste Ansprüche. Beste Daune, ein sehr leichtes
Außenmaterial und eine hervorragende Passform und
Kammerkonstruktion. Die ideale Ausrüstung
für ambitionierte Expeditionen.
Der Down Codex® ist mehr als nur ein standardisierter
Audit: Er unterstützt uns ganzheitlich dabei, bessere und
vor allem faire Daunenprodukte herzustellen.
Wir wollen uns nicht auf schriftliche
Garantieerklärungen und Selbstzertifizierungen
von Zulieferern verlassen. Wir wollen, dass
jede Daunenquelle durch unabhängige
Dritte kontrolliert, geprüft und bewertet
wird. Dazu gehören Besuche vor Ort,
persönliche Gespräche mit Mitarbeitern
und die Kontrolle von Papieren.
Nur so können wir eine verlässliche
Kontrollkette und damit eine transparente
Lieferkette aufbauen. Jeder Lieferant, der
mit Mountain Equipment zusammenarbeiten
möchte, muss die Richtlinien des Down
Codex® akzeptieren und uns Zutritt zu seinen
Produktionsstätten gewähren, um am Ende den gesamten
Prozess auditieren zu lassen – von der Weiterverarbeitung
zum Schlachthaus, vom Schlachthaus zu den Farmen.
Die Audits werden in unserem Auftrag vom internationalen
Daunen- und Federnlabor (IDFL) durchgeführt, einem
unabhängigen, weltweit etablierten Test-und Auditierungslabor.
Mountain Equipment hat von Anfang an mit dem IDFL
zusammengearbeitet, um den Auditierungsstandard festzulegen.
Audits finden mindestens alle drei Jahre statt, die Ergebnisse
werden dann allgemein veröffentlicht. Sie zeigen unter
anderem eine Einschätzung des Risikolevels sowie einen
Tierschutz- und Qualitätsreport zur Daune, der für
jede Daunencharge individuell erstellt wird.
Sollte ein Lieferant oder ein Teil der
Lieferkette den Richtlinien des Audit nicht
genügen, so hat er sechs Monate Zeit,
korrigierende Maßnahmen zu ergreifen,
bevor eine weitere Auditierung
durchgeführt wird. Wenn das Risikolevel
bis dahin nicht deutlich gesunken ist,
werden wir mit dem Zulieferer nicht
weiter zusammenarbeiten.
Jedes Down Codex® zertifizierte Produkt
trägt einen individuellen 12-stelligen Code,
der auf einem eingenähten Label zu finden ist.
Gibt man diesen Code auf unserer Down Codex
Website ein, erhält man den Tierschutz-und Qualitätsreport
des IDFL für das jeweilige Produkt. So kann sich jeder Kunde
vor dem Kauf ausführlich über die Herkunft und Qualität der
Daune erkundigen. www.thedowncodex.com
Mountain Equipment Down Codex®
Eine weitere Erstbegehung
für Mountain Equipment
Richard Talbot, Leiter Produktmanagement bei Mountain Equipment, war von Anfang
an in das Down Codex ® Projekt involviert und hat es maßgeblich vorangetrieben.
Mountain
Equipment
hat
in
der
50-jährigen
Unternehmensgeschichte immer schon sehr viel Zeit
und Aufwand in die Gewinnung qualitativ hochwertiger
Daune für Schlafsäcke und Bekleidung investiert. In den
vergangenen fünf Jahren rückten weitere Aspekte in den Fokus:
Ethische, umweltschonende und tierfreundliche Faktoren
müssen bei der Daunengewinnung berücksichtigt werden.
Bei der Daunengewinnung besteht das Risiko von Lebendrupf,
Zwangsmästung und nicht artgerechter Tierhaltung. Wir
haben Daune schon immer wegen ihrer Funktion und nicht
aus modischen Gründen verwendet: Unsere Produkte sind
in erster Linie für den Einsatz unter extremen Bedingungen
gemacht. Da es noch keine wirkliche Alternative zur Daune
gibt, mussten wir sicherstellen, dass unsere Daune aus absolut
unbedenklichen Quellen stammt.
Somit riefen wir 2009 ein Projekt ins Leben, das heute unter
dem Namen Down Codex® bekannt ist. Wir dachten, wir
kennen unsere Daunenlieferkette genau, konnten dies aber nicht
aufzeigen. Wir wussten, dass Lebendrupf und Zwangsmästung
absolut nicht akzeptabel sind. Darüber hinaus wussten wir
jedoch kaum etwas über weitere Tierschutz Aspekte, die mit der
Wasservogel-Zucht zusammenhängen. Was wir sicher wussten,
ist, dass es keine akzeptable Alternative an Kunstfaser-Produkten
gab; von daher wollten wir unbedingt weiterhin hochwertige
Daunenbekleidung und Daunenschlafsäcke herstellen.
Zunächst muss gesagt werden, dass der Down Codex®
damit begann, unsere Vermutungen über unsere DaunenZulieferer zu überprüfen. Wir starteten mit Inspektionen
vor Ort, Besuchen auf Schlachthöfen und Farmen, bei
Zulieferern und Weiterverarbeitungsbetrieben. Wir führten
Gespräche mit Mitarbeitern, machten Fotos und sahen
offizielle Dokumente ein. Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch
keinen komplexen Auditierungsstandard und keine bewährte
Untersuchungsmethode. Wir lernten permanent dazu und so
entwickelte sich unsere Herangehensweise basierend auf unseren
Erfahrungen. Wir mussten sie immer wieder anpassen und
erweitern. Nur sehr wenige andere Marken, wenn überhaupt,
hatten zuvor so etwas gemacht. Es gab keinen Maßstab als
Orientierung und keine Richtlinien, denen wir folgen konnten.
Auch das unabhängige IDFL, die Experten in Bezug auf
Daunenqualität sind und die wir als Kontrollorgan vor Ort
beauftragt haben, hatte wenig Erfahrung mit der Überprüfung
von Daunenlieferketten, die über den Großhändler hinausgehen.
Aber sie wollten unbedingt mit uns zusammenarbeiten und
hatten äußerst wichtige Beziehungen und Kontakte, um eine
vertrauenswürdige Basis mit unseren Zulieferern zu schaffen.
Aufgrund der Tatsache, dass wir so viel von ihnen wissen
wollen, waren diese anfangs etwas misstrauisch.
Seit dem ersten Audit im Jahr 2010 führen wir jährlich
weitere Audits in China und Taiwan, in der Ukraine
und zuletzt auch in Russland und Deutschland durch.
Dabei haben sich die Inhalte und die Methoden des Audits
stetig weiterentwickelt. Wir haben viel gelernt und wir
haben auch dazu beigetragen, einen Industriezweig zu
dokumentieren und zu beleuchten, der bis 2009 völlig im
Dunkeln lag und gerne auch im Verborgenen geblieben wäre.
Zudem haben wir schrittweise Rahmenbedingungen für
Audits etabliert, die auch schon das Interesse anderer
internationaler Outdoorfirmen geweckt haben.
Nach fünf Jahren sind wir endlich so weit, dass all unsere
Daunenprodukte mindestens einmal auditiert wurden. Einzelne
Produkte, die wir nicht bei der Down Codex® Auditierung
berücksichtigen konnten, werden eingestellt. Wir haben die
Anzahl unsere Zulieferer reduziert und uns auch auf Grund
von nicht bestandenen Audits von Zulieferern getrennt. Wir
arbeiten bereits an einem neuen, verbesserten und strengeren
Überprüfungs-System, das 2015 getestet werden soll.
Das Projekt war von Anfang an mehr eine Reise, als ein Ziel. Es ist
ein sich konstant weiterentwickelnder Prozess. Zusammen mit
unseren Zulieferern und dem IDFL versuchen wir die Risiken
einer komplexen und sich stetig verändernden Lieferkette zu
verstehen und zu bewältigen.
Der Down Codex® wird womöglich nie hieb- und stichfeste
Garantien leisten können. Was er jedoch erreicht, ist
Klarheit und neue Wege der Informationsbeschaffung und
-verteilung. Indem wir uns mit den Bedenken unserer Kunden
auseinandergesetzt und diese an unsere Zulieferer reflektiert
haben, konnten wir das Bewusstsein bei Farmen, Schlachthöfen
und Verarbeitungsbetrieben steigern und Erwartungen
klären. In diesem Sinne sind wir nun am Ende der ersten
Phase. Einen Prozess stetig weiter zu entwickeln und zu
verbessern ist effizienter, als immer nur Pionierarbeit zu leisten.
Dennoch betrachten wir den Down Codex® als weitere
„Erstbegehung“ für Mountain Equipment.
Mountain Equipment Down Codex®
Wie ein
Audit abläuft
Gemeinsam mit dem Internationalen Daunen- und
Federnlabor (IDFL) haben wir ein System zur Überprüfung
unserer Daunenlieferkette entwickelt. Für das IDFL haben
wir uns aus drei Gründen entschieden:
1.Dort sitzen Experten für die Daunengewinnung in
unserer Branche. Es ist auch im Interesse des IDFL,
den gesamten Prozess der Daunengewinnung offen und
transparent zu gestalten.
2.Das IDFL ist von Daunenproduzenten und
Daunenabnehmern unabhängig und hat kein
Interesse daran, eine der Parteien im gesamten
Prozess zu bevorzugen oder zu schützen.
3.Das IDFL hat Niederlassungen in
Europa, in den USA und in China. Ein
zentraler Aspekt ist die Tatsache, dass
das IDFL auch einheimische Mitarbeiter
in China beschäftigt, die wesentlich
dazu beigetragen haben, Zugang zu den
chinesischen Farmen zu erhalten.
Für jede Untersuchung zieht das IDFL den
Down Codex® heran und überprüft diesen
Punkt für Punkt hinsichtlich der Einhaltung durch
den entsprechenden Daunen-Anbieter. Die jeweils erste
“Was er erreicht hat,
ist Klarheit und
neue Wege der
Informationbeschaffung
und deren Verteilung”
Überprüfung erfordert ein gewisses Vertrauensverhältnis
zwischen Mountain Equipment, IDFL und dem Lieferanten.
Daune wird häufig über mehrere Zwischenhändler an die
Daunenabnehmer geliefert. Gegenseitiges Vertrauen ist der
Schlüssel zu einem effektiven Audit. Nur dadurch gelingt
es bei der Überprüfung, den Weg der Daune über die
Zwischenhändler bis hin zu jeder einzelnen Farm, die die
Enten und Gänse aufziehen, zurückzuverfolgen.
Sollte ein Anbieter das Audit nicht besteht, werden die
Ergebnisse diskutiert und ein Plan aufgestellt,
um korrigierend zu handeln. Wenn keine
Korrekturen oder Veränderungen erfolgen,
wird die Zusammenarbeit mit dem
Anbieter beendet. Wenn die Auditierung
aus irgendeinem Grund für das IDFL
nicht möglich ist oder der Anbieter den
Zugang zu den Farmen nicht gestattet,
wird auch hier die Zusammenarbeit
beendet. Grundsätzlich ist es notwendig,
dass wir andere Daunen-Anbieter
finden, deren Daune unseren strengen
Qualitätsvorstellungen entspricht, bevor
wir den Lieferanten wechseln können. Dieser
Prozess wird ohne Verzögerung in Gang gesetzt.
Unser Ziel ist es, innerhalb von sechs Monaten einen
neuen Anbieter gefunden zu haben.
Da es nicht möglich ist, alles von einem Tag auf den
anderen zu ändern, haben wir in den vergangenen fünf
Jahren sehr hart und zielführend daran gearbeitet, die
gesamte Lieferkette zu erfassen, damit wir Verbesserungen
schrittweise initiieren können.
Mit dem Down Codex® liefern wir das umfangreichste
und transparenteste Auditierungssystem für eine ethisch
korrekt gewonnene, nachvollziehbare und transparente
Daunenlieferkette - und zwar als erstes Unternehmen in der
Outdoor-Branche weltweit.
D Dörte Pietron
Mountain Equipment Down Codex®
Die drei Stufen des
Down Codex
®
Stufe 1: Regeln & Richtlinien
Mountain Equipment verwendet weiterhin ausschließlich
Daune höchster Qualität. Die Daune wird von verschiedenen
Quellen auf der ganzen Welt bezogen.
sich damit einverstanden erklären und die Richtlinien
strikt einhalten.
Die verwendete Daune ist ein reines Nebenprodukt der
Nahrungsmittelproduktion und wird nur gewonnen, nachdem
die Tiere auf ethisch korrekte Weise getötet wurden.
Stufe 3: Audit & Nachverfolgung
Lebendrupf und Mauserrupf sind absolut ausgeschlossen.
Die Tiere werden nicht zwangsgemästet.
Die Tiere leben unter artgerechten Bedingungen. Sie haben
genug Platz, sich frei in natürlicher Umgebung zu bewegen
und Unterschlupf zu finden. Sie haben Zugang zu frischem
Wasser und natürlicher Nahrung. Die Anzahl von Tieren pro
Quadratmeter liegt unter der empfohlenen maximalen Anzahl.
Jede Daunencharge, die wir verwenden, wird hinsichtlich
Sauberkeit, Zusammensetzung und Fill Power getestet.
Das IDFL erbringt diesen Service für Mountain Equipment.
Alle Angaben zur Fill Power werden nach der IDFB Lorch
Zylinder Methode ermittelt.
Stufe 2: Kommunikation an unsere Lieferanten
Diese Vorgaben wurden an unsere Lieferanten kommuniziert.
Um langfristig mit uns zusammenzuarbeiten, müssen sie
Wir haben einen Auditierungsprozess entwickelt, der von
einem unabhängigen Institut durchgeführt wird. Dabei wird
die Einhaltung und Umsetzung unserer Richtlinien auf allen
Stufen der Lieferkette überprüft.
Mit dem Audit streben wir eine vollständig transparente und
nachvollziehbare Daunen-Gewinnung an. Dazu gehören die
Überprüfung der Großhändler, Sortierbetriebe, Schlachthöfe
und auch der Farmen, wo die Tiere großgezogen werden.
Anhand dieser Informationen ist es möglich, jede
Daunencharge bis zu ihrem Ursprung zu verfolgen. Fast
alle unsere Daunenprodukte sind mit einem 12-stelligen
Zahlencode versehen. Durch Eingabe des Codes auf unserer
Down Codex® Website können unsere Kunden die Herkunft
der Daune aus ihrem Schlafsack, ihrer Jacke, Hose oder
ihren Handschuhen nachverfolgen und erhalten weitere
Informationen zum Produkt. www.thedowncodex.com
Charlotte Gild, Mitglied des DAV Expedkaders 2011-2013 und jetzt Mountain Equipment
Pro Partner, über ein Naturprodukt, auf das sie niemals verzichten könnte.
D Ulrich Viertler
D Dörte Pietron
Kälte lieben lernen
ein Biwak in harten
“Für
Routen ist ein kleines
Packmaß und geringes
Gewicht unverzichtbar.”
Ich muss gestehen, ich nehme
nicht nur auf Wintertouren eine
Daunenjacke mit, sondern auch im
Sommer beim Felsklettern.
Ich finde das einfach praktisch, vor
allem beim Sichern. Es ist einfach
so gemütlich und warm, da stecke
ich gerne die Frotzeleien meiner
Freunde ein, z.B. Sätze wie
„Charlie geht nie ohne Daunenjacke
aus dem Haus“ – mein Gott, das
juckt mich nicht.
Im Sommer ist eine warme Jacke
natürlich purer Luxus, aber im
Winter ist eine gute Daunenjacke
und ein Daunenschlafsack mit
kleinem Packmaß und geringem
Gewicht einfach unverzichtbar.
Gerade in anspruchsvollen Routen,
wenn ein Biwak dazu gehört und
vor allem natürlich für mich, da ich
ja sehr kälteempfindlich bin und
schnell friere.
Alpen habe ich immer mein Sigma
Jacket dabei, das ist einfach die
beste Wahl. Auf Expeditionen ist
das K7 Jacket unentbehrlich,
die hält mich immer warm.
Wenn ich in den Bergen unterwegs
bin, fühle ich mich mit
Daunenjacke im Rucksack einfach
ein bisschen sicherer.
Wahrscheinlich werden die Kälte
und ich nie gute Freunde, aber
ich liebe das Winterbergsteigen,
von daher muss ich damit
zurechtkommen. Gute Isolierung
ist auf jeden Fall unerlässlich.
Da ich sehr viele Daunenprodukte
besitze, gibt es mir ein gutes
Gewissen, dass sie von Mountain
Equipment sind. Durch den
Down Codex® kann ich mir sicher
sein, dass die Daune ethisch korrekt
gewonnen wurde. Nicht umsonst
ist der Down Codex® weltweit ein
Bei den wesentlichen Kriterien wie
Wärme, Gewicht und Packmaß
muss man immer Kompromisse
machen. Auf langen Touren in den
fundierter, bekannter und sehr
strenger Audit.
Für mich ist die alpinistische
Königsdisziplin das
Winterbergsteigen oder besser
gesagt die großen Eiswände.
Ich träume zum Beispiel noch von
den Grandes Jorasses, der Dru und
dem Matterhorn, aber die sind
noch in weiter Ferne. Aber umso
mehr Erfahrungen ich sammele,
desto näher rücken sie.
Dieses Jahr fühlt sich gut an und ich
habe mir viel vorgenommen!
D Dörte Pietron
D Barbara Vigl
Mountain Equipment
Down Codex®
WELTWEIT BEWÄHRT
Das K7 Jacket – ultimative Isolation für hochgesteckte Ziele.
Mit weit unter einem Kilo Gesamtgewicht, eignet sich das K7 Jacket optimal für Polar-und Bergexpeditionen. Gefüllt ist sie
mit hochwertigster Daune, als Obermaterial verwenden wir unser stark wasserabweisendes und winddichtes Drilite® Material.
Die Boxkammer-Konstruktion der Jacke hält die Daune in Position und vor allem den Körper zuverlässig warm. Zwei große
Außentaschen, eine Innentasche für Flaschen sowie eine Sicherheitstasche innen bieten viel Stauraum. Mit den verstellbaren
Ärmelbündchen und dem zweiteiligen Gummizug am Bund kann man sich jedem kalten Sturm entgegenstellen.
HERREN
GASHERBRUM JACKET
HERREN
VEGA JACKET
DAMEN
SIGMA JACKET
HERREN & DAMEN
XERO HOODED JACKET
Mountain Equipment
Down Codex®
40 YEARS OF
40 JAHRE
EXPERIENCE
DISTILLED
REINSTE
ERFAHRUNG
INTO ONE
JACKET
Wir haben die Jacke nicht Annapurna genannt, weil es ein inspirierender und schöner Achttausender im Himalaya ist.
Wir haben die erste Jacke für Don Whillans gemacht, der 1970 zusammen mit Dougal Haston die Annapurna Südwand
erstbegangen hat. Statistisch gesehen ist es immer noch der gefährlichste Achttausender. Vor allem die Begehung über
die Südwand wird von vielen als die Schwierigste überhaupt angesehen.
DAMEN
CHO OYU JACKET
HERREN & DAMEN
LIGHTLINE JACKET
DAMEN
LIGHTLINE LONG JACKET
HERREN & DAMEN
LIGHTLINE PANT
Mountain Equipment
Down Codex®
Wir lassen uns von unseren eigenen Erfahrungen in den Bergen inspirieren, nicht von den Trends auf der Straße.
Deshalb verwenden wir wasserdichte Daune nur in Produkten, in denen es auch wirklich Sinn macht. Nämlich in
unseren dünnen und leichten Jacken, die man auf Touren und in Klimazonen trägt, wo es oftmals feucht ist und
regnen kann. In diesen Jacken spiegeln sich alle Erfahrungen bezüglich Konstruktion, innovativer Materialien und
wasserdichter Daune wieder, die wir in den vergangenen 40 Jahren gesammelt haben.
NEU HERREN & DAMEN
MAZENO JACKET
HERREN & DAMEN
ARETE JACKET
HERREN & DAMEN
ARETE HOODED JACKET
HERREN & DAMEN
LUMIN JACKET
“Als wir nachts in unseren Schlafsäcken lagen, war es so
stürmisch, dass wir uns anschreien mussten, um uns zu
unterhalten. Ich konnte fast nicht schlafen, nicht mal
mit Ohropax. Der Wind der gegen unser Zelt, unsere
Schlitten und die Abspannseile peitschte macht so einen
Lärm, als würde jemand direkt neben meinem Kopf ein
Motorrad aufheulen lassen.
Auch am Morgen herrschten noch dieselben Bedingungen
und leider war ich an der Reihe aus dem Zelt zu gucken,
um zu entscheiden, ob wir weiterziehen können oder
nicht. Ich konnte weder den Horizont noch Kontraste
erkennen. Alles weiß, der totale Whiteout.”
Ben Saunders vertraute auf seiner historischen Expedition
– die längste autarke Ein-Mann-Reise der Geschichte –
auf den Mountain Equipment Everest Daunenschlafsack.
www.mountain-equipment.co.uk mtnequipment @mtnequipment