Leichter schreiben mit dem 10-Finger
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Leichter schreiben mit dem 10-Finger
Inhaltsverzeichnis Einleitung................................................................................................................ 5 1 Voraussetzungen ............................................................................................ 6 1.1 Material............................................................................................................................. 6 1.2 Die optimale Lernumgebung ............................................................................................ 6 1.3 Die richtige Haltung beim Tippen ..................................................................................... 7 2 Ziele................................................................................................................ 9 2.1 Motivation ........................................................................................................................ 9 2.2 Kurs- und Übungsziel ........................................................................................................ 9 3 Lernmethode ................................................................................................ 12 4 Das 10-Finger-System.................................................................................... 13 4.1 Die Tastatur..................................................................................................................... 13 4.2 Grundprinzipien und Grundregeln ................................................................................. 14 5 Die Finger ..................................................................................................... 17 6 Grundreihe ................................................................................................... 19 6.1 Grundreihe – links ........................................................................................................... 19 6.2 Grundreihe – rechts ........................................................................................................ 23 6.3 Schreibübungen – Grundreihe........................................................................................ 26 7 Lockerungsübungen ...................................................................................... 30 8 Hinweise zum Üben – Teil 1 .......................................................................... 31 9 Oberreihe ..................................................................................................... 33 9.1 Oberreihe – links ............................................................................................................. 33 9.2 Oberreihe – rechts .......................................................................................................... 37 9.3 Schreibübungen – Oberreihe .......................................................................................... 39 10 Unterreihe .................................................................................................... 43 10.1 Unterreihe – links............................................................................................................ 44 10.2 Unterreihe – rechts ......................................................................................................... 47 10.3 Die Umschalttasten......................................................................................................... 50 10.4 Schreibübungen – Unterreihe ........................................................................................ 51 11 Ziffernreihe ................................................................................................... 55 11.1 Ziffernreihe – links .......................................................................................................... 55 11.2 Ziffernreihe – rechts ....................................................................................................... 59 11.3 Schreibübungen – Ziffernreihe ....................................................................................... 62 12 Weitere Tasten ............................................................................................. 65 12.1 Feststelltaste ................................................................................................................... 65 12.2 Korrekturtaste ................................................................................................................. 65 12.3 Tabulator ......................................................................................................................... 66 12.4 Weitere Satz- und Sonderzeichen .................................................................................. 67 12.5 Funktionstasten .............................................................................................................. 70 13 Hinweise zum Üben – Teil 2 .......................................................................... 71 14 Schnelligkeit ................................................................................................. 73 14.1 Anschlagzahl ermitteln ................................................................................................... 73 14.2 Schreibprüfungen ........................................................................................................... 74 Abschluss .............................................................................................................. 74 Anhang ................................................................................................................. 75 Übungstext 1 (1687 Anschläge) ............................................................................................... 76 Übungstext 2 (1686 Anschläge) ............................................................................................... 77 Übungstext 3 (1631 Anschläge) ............................................................................................... 78 Übungstext 4 (3015 Anschläge) ............................................................................................... 79 Übungstext 5 (3246 Anschläge) ............................................................................................... 81 Übungstext 6 (2599 Anschläge) ............................................................................................... 83 Einleitung Herzlich willkommen zum Selbstlernkurs Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System! Ich freue mich, dass Sie sich entschlossen haben, das 10-Finger-System zu lernen. Diesen Selbstlernkurs habe ich aus zahlreichen gehaltenen Seminaren zum 10-Finger-System heraus entwickelt. Er ist wie ein Seminar aufgebaut und funktioniert ganz ähnlich – zwar ohne andere Teilnehmer, aber trotzdem mit viel Abwechslung. Zur ersten Orientierung finden Sie in der folgenden Tabelle eine Auflistung der einzelnen Kapitel, wie lange Sie für diese in etwa brauchen werden und wo Sie Pausen machen sollten: Kapitel Seite Dauer (ca.) 1 Voraussetzungen 6–8 2–10 Min. 2 Ziele 9–11 5–15 Min. 3 Lernmethode 12 2–5 Min. 4 Das 10-Finger-System 13–16 5–15 Min. 5 Die Finger 17–18 5–15 Min. 6 Grundreihe (Lektion 1) 19–29 40–70 Min. 7 Lockerungsübungen 30 2–5 Min. 8 Hinweise zum Üben – Teil 1 31–32 2–5 Min. Pause (mind. 30 Min.) 9 Oberreihe (Lektion 2) 33–42 30–60 Min. Pause (mind. 30 Min.) 10 Unterreihe (Lektion 3) 43–54 40–70 Min. Pause (mind. 30 Min.) 11 Ziffernreihe (Lektion 4) 55–64 30–70 Min. 12 Weitere Tasten 65–70 10–20 Min. 13 Hinweise zum Üben – Teil 2 71–72 2–5 Min. 14 Schnelligkeit 73–74 2–5 Min. Die Pausen sind wichtig und sollten mindestens 30 Minuten dauern. Am effektivsten ist der Kurs, wenn Sie nach jeder Lektion eine Pause von mehreren Tagen einlegen und in der Zwischenzeit das Gelernte üben. Damit schaffen Sie sich nach jeder Lektion eine Grundsicherheit, auf die Sie in der nächsten aufbauen können. Aber natürlich können Sie auch – wie in einem Tagesseminar – alle Lektionen an einem Tag durcharbeiten (mit jeweils 30–60 Min. Pause) und danach erst mit dem Üben beginnen. Entscheiden Sie selbst, wie es am besten für Sie passt. Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System Seite 5 1 Voraussetzungen 1.1 Material In Ihrem Lernpaket finden Sie neben diesem Buch 1 CD, 1 Tastaturvorlage, 6 Bögen mit heraustrennbaren Karten, 1 Tuch, 1 Päckchen Buntstifte und 1 Kugelschreiber. Darüber hinaus benötigen Sie eine Abspielmöglichkeit für die CD und natürlich einen Computer für Ihre Schreibübungen. Sie können jede Art von Computer/Laptop nutzen, ein bestimmtes Betriebssystem ist nicht nötig. Zum Üben nehmen Sie am besten einen ganz einfachen Texteditor1. Programme wie Word® oder OpenOffice® sind nicht so gut geeignet, da Funktionen wie Autokorrektur und Rechtschreibprüfung Sie beim Üben „austricksen“ und stören können. Wenn Sie ein solches Programm verwenden möchten, schalten Sie diese Funktionen vor dem Üben besser aus. Auf der CD sind zwei Geschichten zu hören, mit deren Hilfe Sie sich das 10-Finger-System einprägen werden: eine Geschichte für die linke Hand, eine für die rechte Hand – dazu später mehr. Diese beiden Geschichten sind je zweimal aufgesprochen: einmal von einem Profisprecher und einmal von mir selbst – wie in meinen Seminaren. Sie haben also beim Hören die Wahl zwischen einer weiblichen und einer männlichen Stimme bzw. zwischen der Seminarstimme und einer Profisprecherstimme. Entscheiden Sie sich aus dem Bauch heraus für eine Variante oder hören Sie kurz in die CD hinein, welche Stimme Sie mehr anspricht. Sie können auch die Geschichte für die linke Hand von der einen und die Geschichte für die rechte Hand von der anderen Stimme hören. Hören Sie die CD möglichst über Kopfhörer, Sie werden sich so viel besser auf das Erzählte konzentrieren können. Natürlich können Sie die CD auch auf Ihren MP3-Player übertragen. Nicht empfehlenswert ist das Hören über die Computerlautsprecher, da die Tonqualität meist sehr zu wünschen übrig lässt. 1.2 Die optimale Lernumgebung Nehmen Sie sich Zeit zum Lernen. Am besten informieren Sie Ihre Familie oder Mitbewohner darüber, dass Sie jetzt 30–60 Min. an Ihrem Kurs arbeiten und dabei nicht gestört werden möchten, stellen Handy und Telefon stumm und schließen die Tür. Stellen Sie sich einfach vor, Sie sind gar nicht da, sondern bei einem Seminar. 1 Jeder Computer hat normalerweise einen Texteditor. Bei Windows sind das der „Editor“ oder „WordPad“. Sie finden diese unter „Alle Programme“ – „Zubehör“. Wenn Sie ein anderes Betriebssystem haben und nicht wissen, wo Sie den Texteditor finden, klicken Sie einfach eine .txt-Datei an. Diese wird standardmäßig mit einem einfachen Texteditor geöffnet. Auf www.leichter-schreiben.de/extras.html finden Sie unter der Rubrik „Übungstexte“ einige solcher Dateien, die Sie sich kostenlos herunterladen können. Seite 6 Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System [ausgelassene Seiten …] 3 Lernmethode In diesem Selbstlernkurs lernen Sie das 10-Finger-System mithilfe einer besonderen Lernmethode: der Mnemotechnik. Die Mnemotechnik (von griechisch mneme = „Erinnerung, Gedächtnis“) ist eine verblüffend einfache und effektive Lernmethode. Sie wurde schon in der Antike von den Rhetorikern angewandt und Gedächtniskünstler vollbringen heute mit ihrer Hilfe wirklich beeindruckende Leistungen.2 Bei der Mnemotechnik nutzen wir unsere Vorstellungskraft sowie logische Abfolgen und Verknüpfungen, um neue Informationen in unserem Gedächtnis abzuspeichern und – was ja genauso wichtig ist – später auch wieder abzurufen. Diese neuen Informationen werden nach einem bestimmten System in Bilder „verpackt“, die • • • • • • farbig sind, sich bewegen, Geräusche erzeugen, Gefühle auslösen (positive oder negative), unsere Neugier wecken und/oder ungewöhnlich sind. Je mehr Sinne wir bei der Vorstellung dieser Bilder einbeziehen, desto stärker werden sie in unserem Gedächtnis verankert. Wenn es sich um mehrere Informationen handelt, werden die zugehörigen Bilder nach einem logischen System miteinander verknüpft. Ganz in diesem Sinne werden Sie hier zwei Geschichten hören, in denen die Zuordnungen der Buchstaben zu den Fingern und Tasten in farbige Bilder „verpackt“ sind. Die Geschichten dienen Ihnen als Übungsgerüst, bis sich die Zuordnungen und die Fingerbewegungen automatisieren. Hört sich kompliziert an, funktioniert aber wirklich verblüffend einfach! Zur Verstärkung, und um auch denen entgegenzukommen, deren Vorstellungskraft nicht ganz so stark ausgeprägt ist, wird die Mnemotechnik durch Wiederholungsübungen ergänzt. Wiederholungen sind ebenfalls sehr nützlich, um Informationen für längere Zeit im Gedächtnis zu speichern und wieder abrufen zu können. Wenn unser Gehirn immer wieder in bestimmten Abständen und auf unterschiedliche Art und Weise mit einer neuen Information „gefüttert“ wird, bleibt diese schließlich auch hängen. Daher gibt es in diesem Kurs zahlreiche Übungen, die ganz unterschiedlicher Art sind: Sie werden malen, nacherzählen, ein Quiz mit „Mnemokarten“ spielen, verschiedene Übungsaufgaben lösen – und sich so, ganz nebenbei, die einzelnen Zuordnungen immer stärker einprägen. Abwechslung ist also garantiert und ebenso der Spaß beim Lernen. 2 Vgl. Schneider, S./Hitzig, P.: „Das Business-Gedächtnistraining“, Hannover: humboldt 2011, S. 24. Seite 12 Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System [ausgelassene Seiten …] 2) Beim Schreiben nicht auf die Finger/Tasten sehen! Gewöhnen Sie sich von Anfang an daran, dass Ihre Finger den Weg zu den Tasten alleine finden. Sie werden Schritt für Schritt lernen, wohin sich Ihre Finger bewegen müssen, und den Bewegungsablauf gezielt einüben. Damit Sie nicht in Versuchung kommen zu schummeln, ist diesem Lernpaket ein Tuch beigefügt, das Sie bei den Schreibübungen über Ihre Hände legen. Das Tuch ist ganz leicht und wird Sie daher nicht stören. Die dritte Regel ist wichtig, damit Sie auch wirklich vom 10-Finger-System profitieren: 3) Genauigkeit geht vor Schnelligkeit! Schnell sein ist toll – aber nicht alles! Was nützt es Ihnen, wenn Sie mit 300–400 Anschlägen pro Minute tippen können, aber alles voller Tippfehler ist? Oder wenn Sie bei jedem zweiten oder dritten Buchstaben die Korrekturtaste brauchen, um Ihre Tippfehler zu verbessern? Sie profitieren viel mehr vom 10-Finger-System, wenn Ihre Finger immer direkt die richtige Taste treffen. Die Schnelligkeit kommt mit der Zeit von ganz alleine dazu. Daher ist es am Anfang wichtig, dass Sie sich bei jedem einzelnen Buchstaben die Bewegung des entsprechenden Fingers im Kopf klar machen, bevor Sie sie ausführen. Denn wenn Sie raten und immer wieder daneben liegen, besteht die Gefahr, dass diese falsche Bewegung sich in Ihrem Gehirn verankert. Sie prägen sich dann sozusagen den Tippfehler ein. Das heißt also: Je langsamer und genauer Sie am Anfang sind, desto weniger Tippfehler werden Sie später machen. Und je weniger Tippfehler Sie machen, desto schneller sind Sie im Endeffekt, weil Sie weniger korrigieren müssen. Ich werde Sie im Laufe dieses Kurses immer wieder daran erinnern … Seite 16 Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System 5 Die Finger Im letzten Kapitel haben Sie eine Tastatur mit Tasten in vier verschiedenen Farben gesehen. Jede dieser vier Farben ist einem bestimmten Finger zugeordnet: Damit Sie die Zuordnung der Farben zu den Fingern in Ihrem Gedächtnis speichern und immer wieder abrufen können, geht es jetzt darum, dass Sie für jede Farbe-FingerZuordnung eine Eselsbrücke finden, mit der Sie sich die Verbindung gut merken können. Sie finden im Folgenden einige Beispiele aus den Seminaren – vielleicht fällt Ihnen aber auch eine eigene Eselsbrücke ein. Wichtig ist bei der Eselsbrücke nur, dass sie eine Verbindung zwischen Farbe und Finger herstellt, die Ihnen auch spontan wieder einfällt. Rot – Zeigefinger Rot ist eine auffällige Farbe. Wenn man etwas Auffälliges sieht, zeigt man oft spontan mit dem Zeigefinger darauf: „Oh, sieh mal, da!“ Wenn man sich in der Küche mit dem Messer schneidet, dann doch immer in den Zeigefinger. Und der ist dann ganz rot vom Blut. Wenn man z. B. aus einem Glas rote Marmelade nascht, dann mit dem Zeigefinger. Grün – Mittelfinger Grün ist eine harmonische, ausgleichende Farbe – das erinnert an die Mitte (zwischen zwei Positionen). Mitte – Mittelfinger. Der grün bepflanzte Mittelstreifen auf der Autobahn. In der Natur ist alles ziemlich grün. Und in der Natur kann es auch schon mal stinken. Mittelfinger – Stinkefinger. Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System Seite 17 Gelb – Ringfinger Der Ehering ist traditionell aus Gold und wird am Ringfinger getragen. Gold hat Ähnlichkeit mit Gelb. Blau – kleiner Finger Die Kleinen sind noch sehr unerfahren und blau-äugig. Die Schlümpfe sind blau und klein. Die „Blaublütigen“ (Adligen) sind so vornehm, dass sie beim Teetrinken den kleinen Finger in die Höhe strecken. Haben Sie sich bei jeder Farbe für eine Eselsbrücke entschieden? Dann kommt jetzt eine erste Übung, um diese Farbe-Finger-Zuordnungen möglichst schnell in Ihrem Gedächtnis abrufen zu können. Übung: Farben-Quiz Nehmen Sie den Bogen mit den 4 vorgestanzten Karten, auf dem die Fingerbezeichnungen aufgedruckt sind. Trennen Sie die vier Karten heraus und malen Sie mit den Buntstiften auf der leeren Rückseite jeder Karte einen „Klecks“ in der Farbe, die zu dem jeweiligen Finger gehört. Also: auf die Rückseite der Karte „Zeigefinger“ einen roten Klecks, auf die Rückseite der Karte „Mittelfinger“ einen grünen, auf die Rückseite der Karte „Ringfinger“ einen gelben und auf die Rückseite der Karte „kleiner Finger“ einen blauen Klecks. Wenn Sie fertig sind, legen Sie die 4 Karten mit den Farbklecksen nach oben vor sich auf den Tisch. Suchen Sie sich eine Farbe aus und überlegen Sie, welcher Finger zu dieser Farbe gehört. Schauen Sie auf der Rückseite der Karte nach, ob Ihre Antwort richtig war. Dann legen Sie die Karte wieder mit dem Farbklecks nach oben zurück auf den Tisch und suchen sich die nächste Farbe aus. Wiederholen Sie diese Übung so lange, bis Sie bei jeder Farbe sofort den zugehörigen Finger wissen – ohne groß überlegen zu müssen. Seite 18 Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System [ausgelassene Seiten …] Geben Sie sich ruhig ein wenig Mühe dabei. Stellen Sie sich die einzelnen Bilder noch einmal ganz genau vor und erinnern Sie sich daran, was Sie beim Zuhören gedacht und empfunden haben. Natürlich müssen Sie dies alles nicht wie in einem Kunstwerk zum Ausdruck bringen – der Sinn der Übung besteht vielmehr darin, dass Sie sich noch einmal mit den Bildern in den verschiedenen Farben und mit den Verknüpfungen beschäftigen. Wenn Sie fertig sind, haben Sie sich „Mnemokarten“ erstellt. Mit diesen Mnemokarten können Sie nun die Zuordnung Buchstabe → Bild/Farbe → Finger üben: • • • Legen Sie die Karten mit den Buchstaben nach oben auf den Tisch. Wählen Sie einen Buchstaben aus und überlegen Sie, welches Bild in welcher Farbe dazugehört, welcher Finger mit der Farbe verknüpft ist und wie er sich bewegen muss. Schauen Sie auf der Rückseite nach, ob Ihre Antwort richtig war, legen Sie die Karte wieder (mit dem Buchstaben nach oben) auf den Tisch und wählen Sie den nächsten Buchstaben aus. Wiederholen Sie diese Übung so lange, bis Ihnen alle Zuordnungen geläufig sind. Übung: Buchstabensalat Auf der folgenden Seite sehen Sie die Abbildung einer linken Hand, um die die 5 bekannten Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung „herumschwirren“. Verbinden Sie diese Buchstaben nacheinander durch farbige Linien mit dem dazugehörenden Finger. Kreisen Sie den Buchstaben vorher in der entsprechenden Farbe ein. Fangen Sie in der unteren linken Ecke an und gehen Sie von dort aus Buchstabe für Buchstabe weiter. Achtung: Der Sinn dieser Übung besteht in der Wiederholung, also darin, dass Sie sich immer wieder neu bei jedem Buchstaben an die Zuordnung erinnern und sich die Verbindung dadurch in Ihrem Gedächtnis festigt. Suchen Sie daher nicht erst alle Gs, dann alle Fs usw. – damit würden Sie sich um den Wiederholungseffekt bringen. Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System Seite 21 Seite 22 Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System [ausgelassene Seiten …] Übung: Tasten treffen Nun geht es mit den ersten Buchstabengruppen weiter. Die Leertaste betätigen Sie mit einem der beiden Daumen (egal, welcher). Wiederholen Sie die Buchstabengruppe in jeder Zeile so lange, bis Sie keine Fehler mehr machen. Drücken Sie dann erst die Enter-Taste und gehen weiter zur nächsten Zeile. Bremsen Sie sich im Tempo: Je langsamer Sie jetzt am Anfang sind, desto fehlerfreier werden Sie später schreiben! Achtung: Die Korrekturtaste existiert zum jetzigen Zeitpunkt für Sie noch nicht! Das Korrigieren würde Sie jetzt von Ihrer eigentlichen Lernaufgabe zu sehr ablenken – daher lassen Sie bitte alle Fehler einfach stehen (es sieht sie ja keiner ). asda asda asda … dfgf dfgf dfgf … jklj jklj jklj … lökä lökä lökä … jhjk jhjk jhjk … Hat das geklappt? Dann folgen auf der nächsten Seite zwei weitere Übungen, bei denen Sie schon richtige Wörter und Wortgruppen tippen. Wiederholen Sie auch hier jedes Wort bzw. jede Wortgruppe so oft, bis Sie es mehrmals ohne Fehler geschafft haben. Erst dann drücken Sie die Enter-Taste und gehen weiter zur nächsten Zeile. Und bleiben Sie langsam! Seite 28 Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System Übung: Wörter das das das … ja ja ja … öl öl öl … als als als … kahl kahl kahl … fass fass fass … sah sah sah … all all all … jäh jäh jäh … falls falls falls … jag jag jag … Übung: Wortgruppen sag das sag das sag das … das öl das öl das öl … lass das lass das lass das … das glas das glas das glas … all das half all das half all das half … jag das da jag das da jag das da … falls das da lag falls das da lag falls das da lag … Wenn Sie fertig sind, löschen Sie Ihre geschriebenen Übungen. Schalten Sie den Bildschirm aus oder setzen Sie den Computer in den Ruhemodus. Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System Seite 29 [ausgelassene Seiten …] 8 Hinweise zum Üben – Teil 1 Vor der nächsten Lektion sollten Sie nun eine Pause machen, damit sich das bisher Gelernte in Ihrem Gedächtnis setzen kann. Idealerweise legen Sie nun eine Pause von ein paar Tagen ein und üben die Grundreihe so lange, bis Sie alle Tasten sicher treffen und nicht mehr bei jedem Buchstaben lange überlegen müssen, welcher Finger sich wohin bewegen muss. Die nächsten Lektionen werden Ihnen dann umso leichter fallen. Wenn Sie sehr neugierig sind, wie es weitergeht oder aus zeitlichen Gründen direkt mit dem Selbstlernkurs weitermachen wollen, legen Sie jetzt aber bitte eine Pause von mindestens 30 Minuten ein. Trinken Sie etwas, lassen Sie frische Luft ins Zimmer und bewegen Sie sich ein wenig. Die folgenden Tipps zum Üben können Sie dann später lesen. Grundsätzliches zum Üben Sie sollten, wenn irgend möglich, jeden Tag 10–20 Minuten üben. Dabei können Sie mehrmals am Tag ein paar Minuten üben oder auch 15 Minuten am Stück. Üben Sie nicht unter Zeitdruck und vermeiden Sie anfangs auch Ablenkungen. Haben Sie Geduld mit sich selbst, verlangen Sie nicht zu viel auf einmal von sich und geben Sie sich die Zeit, die Sie brauchen. Wenn es einmal gar nicht klappen sollte und Sie sich ständig vertippen, hören Sie auf und versuchen Sie es später noch einmal. Übrigens: Natürlich können Sie parallel in Ihrem bisherigen System weiterschreiben. Ihr Gehirn und Ihre Finger werden den Unterschied in dieser Übergangszeit schon verkraften. Mehr dazu am Ende in Kapitel 13. Sie befinden sich jetzt in der Gewöhnungsphase, das heißt, Sie prägen sich Zuordnungen und die Positionen der Tasten ein und gewöhnen Ihre Finger an die neuen Bewegungen. Damit das gut klappt, finden Sie auf der nächsten Seite ein paar Tipps zum Üben. Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System Seite 31 Tipps zum Üben in der Gewöhnungsphase • Hören Sie sich die bisherigen Teile der Merkgeschichten immer mal wieder an oder wiederholen Sie sie im Kopf. Gelegenheiten gibt es viele: beim Joggen, beim Autofahren oder in der Bahn, in der Warteschlange, vor dem Einschlafen, … • Machen Sie unterwegs immer mal wieder ein „Kopfquiz“: Wenn Sie Buchstaben auf Plakaten, Autokennzeichen o. Ä. sehen, überlegen Sie, welches Bild dazugehört, welche Farbe, welcher Finger und wohin sich dieser gegebenenfalls bewegen muss. Führen Sie die Fingerbewegung auch aus, wenn es die Situation zulässt. • Fragen Sie sich zwischendurch mit Ihren Mnemokarten ab. • Wenn Sie die Bilder bei bestimmten Buchstaben oder Zeichen immer wieder vergessen, machen Sie sich die Zuordnung noch einmal bewusst: Stellen Sie sich das Bild ganz deutlich in der Farbe und im Zusammenhang mit den benachbarten Objekten in der Geschichte vor (was war davor/daneben/dahinter/darüber/darunter?). Versuchen Sie sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, wie groß und schwer es ist, vielleicht auch, wie es riecht, schmeckt oder was für ein Geräusch es macht … • Wenn Sie eine Taste nicht richtig treffen, wiederholen Sie die entsprechenden Buchstabengruppen aus der Übung „Tasten treffen“. Machen Sie die Übung ganz langsam und bewusst, damit sich die richtige Bewegung einprägen kann. • Bremsen Sie sich unbedingt im Tempo! Je langsamer Sie am Anfang sind, desto fehlerfreier (und schneller) werden Sie später schreiben! • Sehen Sie beim Schreiben nicht auf die Finger/Tasten! Üben Sie mit dem Tuch über den Händen. • Denken Sie immer an die 4 Schritte: 1. Überprüfen: Sind alle Finger in der Grundposition? 2. Überlegen: Welcher Finger muss sich wohin bewegen? 3. Erst jetzt die Taste tippen. 4. Alle Finger zurück in die Grundposition bringen. Seite 32 Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System [ausgelassene Seiten …] 11 Ziffernreihe In dieser letzten Lektion erlernen Sie die sogenannte Ziffernreihe. Diese umfasst die Ziffern 0–9, den Buchstaben „ß“, die restlichen Satzzeichen sowie den größten Teil der Sonderzeichen. 11.1 Ziffernreihe – links Malen Sie zunächst die Tasten der Ziffernreihe links auf Ihrer Tastaturvorlage wie in der Abbildung oben aus. Wenn Sie fertig sind, legen Sie die Finger Ihrer linken Hand in der Grundposition auf die bemalten Tasten und probieren Sie nacheinander die Bewegung der Finger in die Ziffernreihe aus: Gehen Sie zuerst mit dem kleinen Finger ganz weit nach links-oben zur 1. Nehmen Sie die mittleren Finger dabei mit, aber lassen Sie den Zeigefinger als Anker auf dem F. Die Hand bzw. der Arm dreht sich bei dieser Bewegung ein wenig nach außen. Danach gehen Sie mit dem kleinen Finger geradeaus nach oben zu der 2. Die Hand bzw. der Arm dreht sich hierbei noch ein wenig mehr nach außen, der Zeigefinger bleibt auf dem F. Als Nächstes strecken Sie den Ringfinger aus und führen ihn geradeaus nach oben zur 3. Lassen Sie auch hier den Zeigefinger als Anker auf dem F. Die benachbarten Finger werden sich mit strecken, achten Sie aber darauf, dass nur der Ringfinger auf die Taste in der Ziffernreihe tippt. In gleicher Weise strecken Sie den Mittelfinger aus, um oben in der Ziffernreihe auf die 4 zu tippen. Probieren Sie aus, ob Sie dabei lieber den Zeigefinger oder den kleinen Finger als Anker in der Grundposition lassen. Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System Seite 55 Den Zeigefinger führen Sie zuerst geradeaus nach oben zur 5. Dies sollte – bis auf den recht weiten Weg – problemlos gehen. Krümmen Sie die mittleren Finger leicht oder strecken Sie sie mit aus. Der kleine Finger bleibt als Anker auf dem A. Schließlich führen Sie den Zeigefinger ganz weit nach rechts-oben zur 6. Hier müssen Sie die mittleren Finger ein wenig mitnehmen, da die Taste sehr weit weg ist. Achten Sie darauf, den kleinen Finger auf dem A zu lassen. CD: Ziffernreihe – links Wenn Sie diese „Trockenübungen“ ein paarmal wiederholt und ein erstes Gefühl für die Bewegung der Finger in die Ziffernreihe bekommen haben, hören Sie sich den letzten Teil der Geschichte für die linke Hand an. • • • • • Wählen Sie den Titel „Ziffernreihe links“ in der Sprecherstimme Ihrer Wahl (Titel 7 oder 15) auf der CD bzw. Ihrem MP3-Player. Machen Sie es sich auf Ihrem Sitz bequem und setzen Sie den Kopfhörer auf. Legen Sie Ihre linke Hand locker auf die Tischplatte oder auf Ihren Oberschenkel. Schließen Sie die Augen oder schauen Sie auf eine leere Fläche. Stellen Sie sich alles so bunt und lebhaft wie möglich vor. Titel 7: Ziffernreihe links (weibliche Stimme) bzw. 15: Ziffernreihe links (männliche Stimme) Konnten Sie sich alles gut vorstellen? Sonst hören Sie sich diesen letzten Teil der Geschichte für die linke Hand ruhig noch einmal an. Seite 56 Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System [ausgelassene Seiten …] 12 Weitere Tasten Nachdem Sie alle regulären Tasten des 10-Finger-Systems erlernt haben, geht es nun um die übrigen Tasten, die auf Ihrer Tastaturvorlage weiß geblieben sind. 12.1 Feststelltaste Die Feststelltaste befindet sich (immer) genau über der linken Umschalttaste. Sie ist eine Art „Dauer-Umschalttaste“: Wenn Sie die Feststelltaste einmal drücken, werden im Folgenden alle Zeichen so ausgegeben, als ob Sie die Umschalttasten betätigen. Das ist praktisch, wenn Sie längere Wörter oder ganze Passagen in Großbuchstaben schreiben möchten. Wenn Sie die Feststelltaste betätigt haben und dann eine der beiden Umschalttasten drücken, erscheint statt des voreingestellten Großbuchstabens ein Kleinbuchstabe – die Feststelltaste vertauscht also die Groß- und Kleinbuchstaben. Um die Feststelltaste wieder auszuschalten, drücken Sie diese einfach erneut – und alles ist wieder normal. Die Feststelltaste sollten Sie immer dann nutzen, wenn Sie mehr als 3–4 Großbuchstaben nacheinander schreiben. Den Umgang mit der Feststelltaste können Sie ganz einfach üben, indem Sie ein kurzes Wort immer abwechselnd in Groß- und in Kleinbuchstaben tippen, wobei Sie für die Großbuchstaben jeweils vorher die Feststelltaste drücken und am Ende noch einmal – um wieder in den normalen Modus zu gelangen. Das sieht dann also so aus: Feststelltaste LAUT Feststelltaste laut Feststelltaste LAUT … Üben Sie nach diesem Prinzip mit beliebigen Wörtern im Texteditor. 12.2 Korrekturtaste Bisher ging es bei den Schreibübungen nur darum, das Treffen der Tasten zu lernen – Korrekturen waren dabei nicht nötig. Wenn Sie aber in Zukunft E-Mails, Berichte oder sonstige Texte im 10-Finger-System schreiben, werden Sie früher oder später etwas korrigieren müssen oder wollen – und dafür brauchen Sie dann die Korrekturtaste. Die Korrekturtaste löscht immer das letzte Zeichen, das Sie getippt haben. Sie finden sie (immer) ganz oben rechts, über der Enter-Taste; sie enthält einen Pfeil nach links, manchmal auch noch eine Aufschrift wie „Backspace“ o. Ä. Achtung, es gibt auch eine „Entfernen“-Taste (meist mit der Aufschrift „Entf“ oder „Del“), die sich auf einigen Tastaturen ebenfalls rechts-oben befindet. Bei dieser Taste werden jedoch nicht die vorangehenden Zeichen gelöscht, sondern die nachfolgenden Zeichen. Das ist in bestimmten Fällen ganz praktisch, beim Korrigieren von Tippfehlern ist jedoch die Korrekturtaste sinnvoller. Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System Seite 65 [ausgelassene Seiten …] Anhang Auf den folgenden Seiten finden Sie ein paar Übungstexte, mit denen Sie üben können, wenn Sie in der Automatisierungsphase sind. Sie eignen sich auch gut, wenn Sie Ihre Anschlagzahl ermitteln oder sich auf eine Schreibprüfung vorbereiten wollen. Die Zahlen am Anfang der Zeilen geben die Anzahl der bis zu dieser Stelle getätigten Anschläge an. Als Anschlag werden alle für das Schreiben benötigten Tasten gezählt, also auch LeerUmschalt-, Feststell- und Enter-Taste. Die Enter-Taste soll bei diesen Texten nur dann betätigt werden, wenn das Zeichen auftaucht. Ansonsten schreiben Sie am Ende einer Zeile einfach weiter und überlassen den Zeilenwechsel Ihrem Programm. Wenn Sie den Texteditor verwenden, müssen Sie den automatischen Zeilenwechsel eventuell erst einstellen. Weitere Übungstexte mit angegebener www.leichter-schreiben.de/extras.html Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System Anschlagzahl finden Sie unter: Seite 75 Übungstext 1 (1687 Anschläge)8 0 Tastaturbelegungen für Sprachen mit Lateinschrift verwenden 62 häufig die als „QWERTY“ bezeichnete Anordnung der Buchstaben129 tasten, oder auch Varianten davon wie „QWERTZ“ oder „AZERTY“. 198 Diese Namen ergeben sich aus den ersten sechs Tasten der 257 obersten Buchstabenreihe. Die ursprüngliche QWERTY-Belegung 321 ist im englischen Sprachraum verbreitet, während im 373 deutschen Sprachraum im Allgemeinen die QWERTZ-Variante 432 verwendet wird. Die QWERTZ-Variante findet sich auch in 490 Osteuropa, sofern das lateinische Alphabet benutzt wird 547 (mit Ausnahme von Polen, Lettland, Estland und Litauen). Die 616 AZERTY-Variante findet sich in Europa im französischen 674 Sprachraum (exkl. Schweiz). 706 707 Diese Anordnungen der Buchstabentasten gehen auf das 762 19. Jahrhundert zurück. 1868 ordnete der US-amerikanische 822 Buchhalter Christopher Latham Sholes die Tasten der 878 Schreibmaschine erstmals nicht mehr alphabetisch an. Ziel 937 war es, die am häufigsten vorkommenden Buchstabenfolgen 993 räumlich möglichst zu trennen, allerdings nicht - wie häufig 1053 angenommen - im Interesse flüssigen Schreibens. Wenn häufig 1115 als Kombination vorkommende Buchstaben auf der Tastatur 1173 nebeneinander liegen, so liegen auch die Typenhebel dieser 1232 Buchstaben im Mechanismus der Schreibmaschine nebeneinander, 1295 haben somit eine größere Berührungsfläche und verhaken sich 1355 öfter. Sholes verteilte die häufigsten Buchstaben der 1410 englischen Sprache E, T, O, A, N und I möglichst gleichmäßig 1477 im Halbkreis. Die Zwischenräume füllte er mit dem restlichen 1540 Alphabet auf. Dabei vermied er, häufig auftretende 1592 Zweier-Kombinationen wie HE, TH oder ND auf nahe beieinander 1660 liegende Tasten zu legen. 1687 8 Ausschnitte aus dem Artikel „Tastaturbelegung“ auf Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Tastaturbelegung#QWERTZ, 12.04.2013. Seite 76 Leichter schreiben mit dem 10-Finger-System