Hm, ich wünschte mir, ich hätte mehr Informationen für
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Hm, ich wünschte mir, ich hätte mehr Informationen für
Nr. 278 – Pop Profanity Hm, ich wünschte mir, ich hätte mehr Informationen für euch... Aber ich danke im Voraus. Vielleicht kann ich noch was ergänzen. Der Text, also diese AhhLaute werden ziemlich lang gezogen gesungen... Und dazwischen immer wieder andere Laute, so ih-mäßig. Ahhh-ih-ahhhh anders kann ich es einfach nicht beschreiben... Aber der Song verfolgt mich schon seit Monaten pausenlos. Liebe Grüße. Ivan Sterzinger Now I‘m the king of the swingers, oh, the jungle VIP. I‘ve reached the top and had to stop – and that‘s what botherin‘ me. I wanna be a man, mancub. And stroll right into town, and be just like the other men. I‘m tired of monkeyin‘ around! Oh, oobee doo – I wanna be like you, I wanna walk like you, talk like you, too. You‘ll see it‘s true: An ape like me can learn to be human too. Gee, cousin Louie, you‘re doin‘ real good. Now here‘s your part of the deal, cuz – Lay the secret on me of man‘s red fire. But I don‘t know how to make fire. Now don‘t try to kid me, mancub, I made a deal with you. What I desire is man‘s red fire. To make my dream come true. Give me the secret, mancub. Clue me what to do, give me the power of man‘s red flower, so I can be like you. Hey! Da zap bon ronee, hap ba dee dee lap da non, hene bebe re, doot zaba doo dee day, doo bam doo boo bee bay. Bo bom za ba pa panney! Abba do dee? With a reep bon naza! Eh ba daba doy, well a la ba zini. War la bop boor la bop. See ble bop, dooney. Ooh, ooh, ooh! With a huh, huh, huh, hu! Rrrawr, rrrawr! Get mad, baby! Hada lada hada lada – with a hada lada hadoo-doo. Oodle loodle oodle loodle, ooh doo daa daa daa. Doodle doot, doodle doot, zee ba da ba. Haba da. You! I wanna be like you, I wanna talk like you, walk like you, too. You‘ll see it‘s true: Someone like me, can learn to be, like someone like me, can learn to be, like someone like you, can learn to be like someone like me! Ich such so ein lied, das kam jetzt schon ein paar mal bei germanys next topmodel, z.B. in der folge, wo die frisurenveränderung stattfand, und heute auch schon wieder. die blenden immer nur ein stück ein, das hört sich an wie «uhuhuh, uhuhuh, just like you» kennst das jemand? 1) Hallo suche ein ca. 2 bis 3 monate altes leid ziemlich traurig wo eine junge frau oft Ahh singt. 2) Editorial Hört man heute die populären Radiostationen, bekommt man denselben Eindruck wie während eines Besuchs bei Ikea: Die bekannten Klassiker kriegt man auf Leinwand und die unbekannten gibt’s als Vorhangstoff. Dass man dabei manchmal nicht sicher ist, ob man es mit dem Original oder einer Kopie zu tun hat, gehört dazu und muss als Resultat von selektiver Wahrnehmung, kultureller Memen und kreativen Produktionszwängen angesehen werden. Das Popgeschäft dreht sich schliesslich nicht allein um die Erfindung neuer Ausdrucksformen, sondern auch um die stetige Neuverpackung des altbekannten 3-Minuten-Hits. Wir wollten es trotzdem wissen, und baten sechs Autoren nach Klärung. Zurück bekamen wir einen Fächer an differenzierten Antworten; das Spiel mit dem Bekannten scheint sich professionalisiert zu haben, nicht nur im Strom der Charts. Für eine bewusste Abgrenzung von diesen greifen auch unabhängige Musiker gerne auf die Patina ihrer Idole zurück – sofern diese noch als Projektionsfläche taugen. Kommerzielle Interpreten wie David Guetta, Lady Gaga oder Amy Winehouse scheinen das Prinzip längst kapiert zu haben und holten sich die Platin-Auszeichnungen letztes Jahr gleich im Multipack. Doch die Interpretation des Profanen hat ihre Grenzen. Letztlich ist es das Recht jedes Einzelnen, sich den Inhalt eines Stücks so zurechtzuhören, wie es ihm gefällt. Anders wäre es wohl kaum zu erklären, dass Lieder über Milieubesuche oder verflossene Liebe regelmässig an Hochzeiten zum Besten gegeben werden. Michael Hiltbrunner Boum vs. La La La Bla bla bla und Da ba di ba da – über den Sinn im Unsinn von Songtexten Bla Bla Bla; der Hit mit dem umstrittenen aber unvergesslichen und doch nur als Kopie in Erinnerung bleibenden Video, die Strichfigur gegen den Hai, scheint die Popgeschichte zu kickboxen: Bla Bla Bla von Gigi D’Agostino mit dem interessanten Text «Ah Eh Oh Ah Uh Ah...» hat offenbar Mut gemacht. Denn schon bald kam es zu einer anderen ein leuchtenden Feststellung in der Popwelt: «I’m walking down the street and my heart goes Boum – Boum Boum Boum» und French Affair konnte trotz der sexuell aufgeladenen Selbstdarstellung der Sängerin das romantische Two Times von Ann Lee aus Italien in der Hit parade ablösen. Noch vor Bla Bla Bla sangen die ebenfalls italienischen Eiffel Didi Neidhart 65: «I’m Blue – Da Ba Di Da Ba Da» und machten besonders durch die Stimm effekte Furore, dem wohl zweiten Hit nach Cher mit dieser Besonderheit. Was eigentlich erst im Nachhinein auffällt, ist das Kopieren der Laute Da Ba Di Da Ba Da von diesem anderen Stück, wo eine Frau diese im Refrain wiederholt – wer war das schon wieder? La La La: Ich sitze in meinem Zimmer und im Kopf diese Melodie: «La La La». Weisst du, welche ich meine? Natür lich, du singst es ja schon: «La La – LaLaLa» – es geht um die Welt. «La La – La LaLa – La La La La La». In Russland war dies schon 1998 klar – «Ruki Vjerch!», auf deutsch «Hände Hoch», nannten das Stück, mit dem ATC sich im Juli 2000 in der Hitparade festgekarrt hatten, damals schlicht «Piesenka» – auf deutsch «Stückchen» und waren von Moskau bis Vladivostok der Renner überall an jedem Kiosk und Radio – einfach die Number One. Hits und Hots: Was in der Popgeschichte mit Wadda Wadda, Yeah Yeah, Daba Daba und anderem die Ideen von Aussage, Inhalt und Absicht neu ordnete, kriegt jetzt nach den Impulsen durch Jack Jack Jack und Aciiieed! neue retrohaft wirkende Ergänzungen. Ich freue mich darüber und grüble über meinen eigenen Hit nach, den Treffer, den durchschlagenden Einfall – den Hit – fand ihn aber bis jetzt nicht. Darum spiele ich meine Favorites anderen vor. Das ist Pop und wunderschön, wenn ich Musik laufen lasse und eine Person kommt und fragt: «Hast Du das Stück Uh Uh – Uh Uh Uh, weisst Du das» (und jetzt noch höher rufen) «Uh Uh – Uh Uh Uh». Mein Freund, dem dieses Ereignis zuteil wurde, hatte das Stück nicht dabei, schade. Er steht eher auf Musik, wo die Botschaft im Klang steckt und keiner Worte bedarf. Ich selber, immer auf der Suche nach Sinn im Unsinn, hatte kein solches Glück. aber das ist doch Tee von gestern. Ich will aktuell sein, die Geschichte steht in den Büchern und in den Sammel-CD’s. Und sowieso, heute sah ich den nächsten Hit von ATC als brandaktuelle Neuigkeit ausgestellt: Dam Dam Dam. Michael Hiltbrunner, unveröffentlichter Text, Lochergut Zürich, 18. September 2000. Im Jahr darauf veröffentlichte er als Michael Hilton ft. Nokia 3210 nicht offiziell das Lied Tonight I Give You Yeah. Boum vs. La La La: Verursacht durch diese Ereignisse geriet ich in die Klemme und erhielt die Abfuhr; «Was nervst du mit dem La La La – ich hatte mich auf Boum Boum Boum gefreut.» Nun äh, Wer bastelt mit? — Pop nach dem Baukastenprinzip Wenn wir uns die Geschichte der Popmusik und dabei speziell auch jene einzelner Songs ansehen, dann landen wir schnell in einem Gewusel aus Diebstählen, Entwendungen und Raubzügen wie den jeweils darauf folgenden Gegendiebstählen, Gegenentwendungen und Gegenraubzügen. Die Klagen darüber sind auch bekannt: Alles nur Zitate, keine Originale mehr, nur noch lost in Referenzhöllen, alles schon gehört, das Neue unter der PopSonne war immer schon Gestern. Nur, war Pop nicht schon immer postmodern im plakativsten Sinn des Wortes? Ein hybrides, durchaus globales Mischmasch aus unterschiedlichsten Zitaten, Referenzen, Kreuzungen, Verästelungen und Wucherungen? Und gab es die ersten « Oldie»-Radio-Stationen in den USA nicht schon 1958? Also zu einem Zeitpunkt als das, was forthin «Popmusik» genannt werden sollte (mit Elvis als Ausgangspunkt), gerade drei, vier Jahre alt war? Seitdem gehören Plagiats- Copycat- und Diebstahls-Debatten ebenso zur Pop musik wie der Mythos eines immer in die Vergangenheit projizierten «Golden Age». Damit verbunden geht eine Abwer tung aktueller Künstler und Künstler innen einher, die sich zwar nicht mehr an den vermeintlichen Genies der Sixties, nun jedoch an deren Wiedergängern der Eighties messen lassen müssen. Beliebtes Ziel war dabei auch heuer wieder Lady Gaga, der erneut unterstellt wurde, bei Madonna eingebrochen zu haben. Diesmal ging es um den Song «Born This Way», bei dem MadonnaFans nach der Polizei riefen und dabei komplett ausser Acht liessen, wie Popmusik nun mal funktioniert. Stattdessen gab es eine unnötige Plagiatsdebatte, die so tat, als wäre ein Mash-Up aus Madonnas «Express Yourself» mit dem dafür schon Pate gestandenen GayKlassiker «I Was Born This Way» von Carl Bean aus 1977 (dem ersten, offen «gayness» thematisierenden und noch dazu bei Motown veröffentlichten DiscoSong) nicht das naheliegendste bei einem Pop-Song, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Wort «Transgender» erstmals auch an der Spitze der internationalen Hitparaden erklingen zu lassen (die essentialistische, im Grunde schwer anti-queere Message des Songs und heftige Debatten darum jetzt mal ausser Acht gelassen). Mit etwas Google und Youtube lässt sich Lady Gagas «Born This Way»-Baukasten auch noch weiter rekonstruieren. Die zusätzlichen Bestandteile kommen dabei von TLC («Waterfalls», 1995), David Guetta feat. Kelly Rowland («When Love Takes Over», 2008) sowie von mindestens noch drei weiteren Madonna-Songs («Express Yourself», «Ray Of Light», «Deeper And Deeper»). Abgesehen davon, dass schon «Express Yourself» sehr nahe an der Soul-Selbstermächtigungs-Hymne «Respect Yourself» der Staple Singers (an)gebaut war, bediente sich auch Madonna 1990 bei «Vogue» (bis hin zu den Lyrics) beim nur kurz zuvor veröffentlichten «Elements Of Vogue» von David Ian Xtravaganza, das seinerseits wiederum um ein Sample des 1975er Salsoul Orchestra-DiscoHits «Ooh I Love It (Love Break)» herum gebaut war. Alles klar? Worum es hier erneut nicht ging, ist das eigentliche Pro blem und das beginnt – wie es die afro-amerikanische Feministin Bell Hooks schon 1990 in ihrem Text «Madonna – Sklavenhalterin oder Soul Sister» formulierte – bei Madonnas Aneignungen von Teilelementen aus queeren, afroamerikanischen Subkulturen, wodurch diese jedoch auch – mithilfe von Madonnas Popsongs in den Charts – für viele erstmals erkennbar wurden. Aber bleiben wir beim Thema (es ist eh kompliziert genug). Alles Nietzsche, oder was? Popmusik funktioniert per se nach simplen Regeln: Wir hören im Grunde immer wieder dasselbe, aber das immer wieder neu. Schon Motown (gemeinhin das Lieblingslabel all jener, die «er rechnete», programmierte, vulgo «immer gleich» klingende Musik nicht mögen) setzte bei seiner von der Autoindustrie abgeschauten Fließbandproduktion auf das «KISS»-Prinzip «Keep it simple, stupid» und veränderte eine Erfolgs formel auch erst dann, wenn damit kein Hit mehr zu machen war. Das verbindet Popmusik ja auch mit Mode. Schon für Walter Benjamin stellte Mode bekanntlich «die ewige Wiederkehr des Neuen» dar. Und Popmusik strickt sich dabei eben mal einfacher und mal komplexer. Kurz: Es geht im besten Fall um das schon Bekannte in unerwarteter Verkleidung, Umgebung, Situation sowie um Unerwartetes in bekannter Verkleidung, Umgebung, Situation. Und das hat auch seine Tücken! Denn seien wir ehrlich: Auch die absoluten Lieblingssongs aus unseren privaten 80er-Hitparaden können im Kontext der Umgebung eines «Wir spielen die Hits der 80er»-Radios plötzlich völlig scheiße klingen. Da hilft auch der privilegierte, poptheoretisch geschulte Blick nicht. Da wird einfach Gold zu Scheiße. Auch weil «die 80er», die uns aus den diversen «Hit-Radios» permanent entgegenkommen, gerade wenn wir diese Zeit mit aktivem Hören (auch der damaligen Hitparaden) verbracht haben, sich nicht mit dem kurz schliessen lassen, was sich auf alten Kassetten so alles an «peinlichen Lieblingsliedern» von damals befindet. Im schlimmsten Fall hören wir nur das immer schon Gehasste (Phil Collins, Tina Turner, Joe Cocker und die jeweils nationalen Entsprechungen davon). Noch schlimmer sind nur die übelsten Lieder der geliebten 80er-Acts. Auch das eine Spezialität effizient auf Rückschau getrimmter Radiostationen. Nun sind Oldie-Stationen an sich ja nicht blöde. Das Quasi-Neue kann ja nur in Relation/Differenz zum Quasi-Alten benannt werden. Und akustische TagesTrips in die Vergangenheit via Radio sind ja auch nicht immer zu verachten, haben sie doch den Vorteil, dass einem da die Musik von anderen vorgespielt wird, die Auswahl also nicht immer bei den auch ewig gleichen persönlichen Platten endet. Nur wo, ausser im Internet, finden sich solche Stationen? Bleiben wir also beim Thema und verkomplizieren wir es noch etwas. Aus dem Häuschen gemixt Wenn Judith Butler festhält «es gibt keine Möglichkeit, nicht zu wiederholen», ergeben sich innerhalb dieser Wiederholungen bekanntlich dennoch immer wieder Möglichkeiten von «Fehlaneignungen» (aka produktive Missver ständnisse, etc.). Kurz: «Die Frage ist nicht ob, sondern wie wiederholen.» Butler ist dabei jedoch nicht so naiv, die Skills (nachstellen, umarbeiten, resig nifizieren) als ausschließlich subversiv zu betrachten. Schon in «Körper von Gewicht» (1997) geht es um Arten von Wiederholungen, «die nicht subversiv genannt werden» können, da sie zur «Festigung hegemonialer Normen», zur «Reidealisierung» statt «Destabili sierung» dienen. Das Zitieren verschiebt nicht das Zitierte, sondern etabliert das Zitierte erneut als hegemoniale Norm. Kurz: Wiederholter Blödsinn ist «mit Absicht» wiederholter Blödsinn. Andererseits entstand die schönste, tollste, faszinierendste Popmusik immer schon auch aus den ekligsten kapitalistischen Marktanalysen heraus (denken wir nur an Phil Spector und Motown). Was uns zum Problem der Mash-Ups bringt. Kurz gefasst wird darunter eine aus der DJ-Culture kommende Technik verstanden, bei der es um das zusammenbringen bzw. aufeinander krachen lassen von Songs und Genres geht, die im herkömmlichen Diskurs eigentlich nicht so richtig zusammenpassen (Dead Kennedys versus Destiny's Child), oder verblüffende, jedoch bis dato noch nicht so genau erkannte Gemeinsamkeiten aufweisen (Kylie Minogue versus New Order). Als Undergroundphänomen und nicht zuletzt auch als (illegale) Antwort auf verschärfte Copyright-Gesetzgebungen fungierten Mash-Ups (oder «Bastard-Pop» wie dieser Genre-Mix Anfang der 00er Jahre noch mit deutlich politischerem Anspruch genannt wurde) nicht nur als Revitalisierung jener, längst durch Gerichtsbeschlüsse verbotenen Samplingtechniken, die speziell HipHop zu Zeiten der «New Skool» prägten. Spätestens 2002 tauchten zuvor noch als illegale Bootleg-Mixe gehandelte Mash-Ups plötzlich auch in quasi «(halb) legalen» Versionen auf. Den Start schuss markierte dabei wohl der wahlweise unter dem Titel «Can’t Get Blue Monday Out Of My Head» bzw. «Can’t Get You Out of My Head on a Blue Monday» veröffentlichte Mash-Up aus Kylie Minoges «Can't Get You Out Of My Head» und New Orders «Blue Monday» des belgischen DJ-Duos Soulwax, den Minogue dann auch live bei den BRIT Awards 2002 sang (je doch in einer neuen, um ein paar ungeklärte Samples bereinigten Mash-UpVersion von Erol Alkan). Seitdem hat die Mash-Up-Idee mitunter jene Rolle übernommen, die früher Medleys oder Potpourris inne hatten: alte Sachen im Kombipaket neu verramschen in der Hoffnung, dass ein neuer Song mit ein, zwei eh schon bekannten Melodien vergangener Hits doppelt soviel Käuferinnen findet. Wie das gut gehen kann, zeigte 2006 Rihanna mit «SOS». Aufgebaut um die ultramarkanten elektro nischen Samples von Soft Cells «Tainted Love» von 1981 (pikanterweise ja auch eine Cover-Version, und zwar von Gloria Jones’ gleichnamiger Northern-SoulNummer von 1965) zeigte «SOS» aus- gerechnet in dem Jahr, als mit Amy Winehouse der ganze neokonservative Neo-Soul-Hype losgetreten wurde, wie «Soul» in den 00er Jahren aus dem Geiste von digitalem R&B und SynthWave auch anders (sagen wir ruhig «futuristischer») buchstabiert hätte werden können. Jennifer Lopez schlecht beraten! De facto sind die Unterscheidungen zwischen Remix, Cover, Mash-Up immer schwerer anzustellen. Zudem finden sich die meisten Mash-Ups weniger im Radio oder in den Charts als auf Youtube. Dabei können solche Gemixe gerade in der «Schmuddelecke» Hit parade genau jene diskursive Schmuggelware darstellen, die MainstreamPop schon immer so spannend gemacht hat (siehe Rihanna, aber auch Kylie Minogue versus New Order). Die Idee Mash-Up (oder Bastard-Pop) als ästhe tische Option wurde keinesfalls ad acta gelegt, nur wird sie mittlerweile weniger plakativ angewandt. Sei es bei all den verwaschenen, verrauschten und ausgeblichenen Samples aus den 80ern und 90ern, die bei aktuellem Hauntologic- und Hypnagogic-Pop selbst ehemalige Mainstream-Hits zu obskuren Geistererscheinungen verwandeln, sei es bei Juke und Footworkin’ aus Chicago mit wild rauf- und runtergepitchten Samples aus den R&B-Charts der 00er Jahre. Wozu Mash-Up als ökomomisches Kalkül jedoch führen kann, zeigte heuer nicht zuletzt der Platz 1 der österreichischen Jahrescharts 2011, wo wir mit Jennifer Lopez's «On The Floor» einen durchaus okayen Dancetrack mit auch schön vertrackten Beats zwischen leichtem Dubstep, Digi-R&B und LatinoSynkopen finden, der sich für den Refrain jedoch allen Ernstes den 1989er Sommerhit «Lambada» ausgesucht hat. Man fragt sich, welche externe Beratungsfirma auf so was kommt. Didi Neidhart ist Chefredakteur des österreichischen «Skug -Journal für Musik» und schreibt u.a. für versor gerin, Pride, ray, testcard. Frank Schäfer Looking back... Die Popkultur ist süchtig nach ihrer eigenen Vergangenheit. Zu Recht, solange Nostalgie nicht mit Relevanz verwechselt wird. Grosse Hits entstehen oft im artistischen Gleichgewicht zwischen Wiedererkennung und Überraschung. Wer in den letzten Wochen Radio hörte oder in Musikmagazinen blätterte, kam eigentlich an Lana Del Rey gar nicht vorbei, einer Künstlerin, die angeblich mal wieder ganz demokratisch, nämlich über die viele Millionen hohe Click-Rate vom Popvolk zum Star gewählt worden war. Na, dann muss es ja stimmen. Ob das mittlerweile noch jemand glaubt? Dass Lana Del Rey nun schon seit über anderthalb Jahren beim Major-Label Universal unter Vertrag steht, dass man dort zunächst mal ihr erstes Album aus dem Verkehr gezogen hat, um anschliessend mit einem «Debüt» erscheinen zu können, das den Erfordernissen des ganz grossen Markts besser entspricht, und dass die A&R- und PR-Strategen in der Zwischenzeit das ganze Waffenarsenal zeitgenössischer Werbung aufgeboten haben, von der gezielten Infiltration sozialer Netzwerke (virales Marketing) bis zum Schmieren von Radiosendern («payola») – all das wird man schlicht in Rechnung stellen müssen bei solchen grandiosen, gleichsam organisch gewachsenen «Zufalls erfolgen». Man muss sich nicht alle älte ren semi-professionellen Aufnahmen von Lizzy Grant bei Youtube und an derswo ansehen, um zu bemerken, dass hier eine talentierte Songwriterin zum Popstar globalen Zuschnitts modelliert worden ist. Das Produkt Lana del Rey Wer einen solchen Zugriff der Kreativ industrie kategorisch ablehnt, soll dies tun. Man kann ihn aber auch zu ana lysieren versuchen – und sich möglicherweise sogar beeindrucken lassen von der artifiziellen Stimmigkeit des Produkts Lana Del Rey. Ihre Single-Aus kopplung «Video Games» ist ein makelloses Beispiel dafür. Die Instrumentierung erinnert an den Soundtrack einer alten Hollywood-Schmonzette von Douglas Sirk et alii. Es ist dieser gezügelte Bombast, der noch einmal auf gerufen wird, mit schwebenden HarfenArpeggios, perkussiv gezupften Geigen, schüchternen, der Stille abgerungenen Klavierakkorden und viel Reverb. Die Sängerin schwelgt im Glamour einer ver gangenen Epoche, schlüpft in die Rolle der Sixties-Diven Julie London oder Nancy Sinatra, die noch mit einem Bein in den Fünfzigern stehen, spielt mit diesem ganz und gar anachronistischen, voremanzipatorischen Frauenbild, haucht, raunt und gibt sich hin: «I say Silvano Sarno ‚You da bestest‘ / Lean in for a big kiss / Put his favorite perfume on …» Die scheinbar backfischhafte Koketterie mit dem libidinösen Geheimnis, das da unter der Oberfläche brodelt, darf natürlich auch nicht fehlen. «Tell me all the things you wanna do / I heard that you like the bad girls / Honey, is that true?» Die fragende Ansprache an ihren Liebling flötet sie mit einem brüchighohen Unschuld-vom-Lande-Stimmchen, das die ironische Doppelbödigkeit umso deutlicher ausstellt. Denn natürlich ist das keine vollständige Anverwandlung, das zeigen die Bilder im unbedingt dazugehörigen Video. Eine Collage aus verblichenen, überbelichteten Super8-Schnipseln von einem glücklichen Amerika, Kids beim Baden, Biken, Tanderadei, gleich daneben die LargerThan-Life-Aura des alten Hollywood. Konterkariert werden diese Sehnsuchtsszenarien von leicht angeschmuddelten zeitgenössischen L.A.-Impressionen, einer langen Szene, in der ein derangiertes, augenscheinlich sturzbesoffenes Starlet zum Wagen geführt wird, und immer wieder von Auftritten der singenden, in Sixties-Klamotten gewandeten Lana Del Rey, die sich so stark die Lippen aufgespritzt hat, dass sie die obere kaum noch bewegen kann. Sie gibt hier eine morbide White-TrashSchönheit, die sich in die goldenen Zeiten zurücksehnt, als alles noch irgendwie mehr Spass gemacht hat. Aber der Traum ist längst ausgeträumt, dass alte Hollywood längst perdu, das zeigt der Subtext des Videos unmissverständlich. Patina verheisst Relevanz Lana Del Rey kann damit exemplarisch für einen Trend stehen, dem Simon Reynolds unlängst eine umfangreiche Studie gewidmet hat: «Retromania» oder, wie er es im Untertitel nennt, «Pop Culture’s Addiction to its Own Past». Pop wird sich selbst historisch und plündert seit Jahren schon seine Ruhmes hallen und Asservatenkammern, weil Patina immer schon Relevanz verheisst, die in Zeiten zunehmender Unübersichtlichkeit immer schwerer herzustellen ist. Unübersichtlichkeit aber nicht nur auf dem Musikmarkt, sondern der Existenz an sich. Das Schlagwort von der «zweiten Moderne» infolge der digitalen Revolution trifft ja auch insofern zu, als die Klagen derjenigen, die in den noch einmal beschleunigten Lebens- und Arbeitsprozessen rotieren, auf durchaus auffällige Weise den Klagen am Anfang des 20. Jahrhunderts gleichen. Ein Gefühl der Unsicherheit, der «Unbehaustheit» angesichts einer immer schneller, immer komplexer werdenden, folglich unverständlicheren oder doch zumindest Nerven und Intellekt stärker beanspruchenden Existenzweise, lässt sich konstatieren. Ein Leiden an der Über komplexität, das sich, so deutet es auch Reynolds, vielfältige, eben auch kulturelle Inseln schafft, auf denen sich der überbeanspruchte Geist vom Strampeln im Meer der Vieldeutigkeit ausruhen darf. enorm beschleunigt zu haben. Ähnlich wie in der jungen zeitgenössischen Literatur, wo die Twens ihrer Kindheit von vorgestern nachtrauern, konstatieren auch Poptheoretiker mittlerweile eine «Kurzzeit-Nostalgie». Was eben noch der heisseste Scheiss war, wird gleich nach seinem Ableben nostalgisch aufgeladen – und somit zweitverwertet. Just zu beobachten beim erwachenden Grunge-Revival. Grunge prägte den 90er Rock, wurde vom New Metal Anfang der Nuller teilweise assmiliert und wird gerade mit einer gehörigen Portion Sentimentalität wieder aufgewärmt. Das Spiel mit dem Bekannten Gelangweilt durch Reizüberflutung Der seit geraumer Zeit grassierende Wellness-Wahn oder die Begeisterung für das Landleben gehören ebenso dazu wie die Revival-Seuche auf dem Unterhaltungsmarkt, Vintage-Serien formate wie «Mad Men», die Wiederholung von Nostalgie-Serien wie den «Waltons» und «Unsere kleine Farm», der sich gerade kommerziell etablierende Zahnrad-Futurismus des «Steampunk» oder eben auf dem eigentlichen Popmarkt solche Regressionsphänomene wie Tribute-Sampler, die Anniver sary-Alben, die dann auch häufig konzertant zur Aufführung gebracht werden, der Vinyl-Fetischismus, die un zähligen Band-Reunions, die SamplingKultur, die Flut von Cover-Versionen in den Charts, die verklärenden Pophis törchen in Film und Fernsehen usw. Kulturelle Elaborate entstehen nun mal nicht im luftleeren Raum. Wenn die ästhetische Gegenwart nicht mehr den nötigen Kick verspricht, sucht man ihn sich zunächst im Fundus der Geschichte. Reynolds Befund über die Funktionsweise des Retrosounds lässt sich wohl auf die Popmusik im allgemeinen applizieren. Reduzierte Komplexität war immer schon ihr Erfolgsgarant. Idealiter ist Pop so unmittelbar einleuchtend wie etwas immer schon Gekanntes. Die Qualität eines gelungenen Popsongs resultiert aus der wie auch immer raffinierten Inszenierung totaler Selbstverständlichkeit. Die spiegelt sich selbstredend auch in den Lyrics wider. Das Liebeslied findet man mit Abstand am häufigsten in diesem Genre, weil das jeder voraussetzungslos versteht und folglich die grösste emotionale Parti zipation ermöglicht. All diese Formate spielen mit dem mal mehr, mal weniger Bekannten. Wenn die Welt mehr Überraschungen zu bieten hat, als einem lieb sein kann, dann lässt sich offenbar aus einer Ästhetik des Wiedererkennens mehr Genuss ziehen bzw. ein grösserer Mehrwert erzielen. Nun hatte Pop schon immer – jedenfalls auch! – einen Hang zum Vorgestrigen. In den frühen 80ern machte die Rockabilly-Renaissance die Plattenindustrie glücklich, in den 70ern die Northern Soul-Bewegung, eine der einflussreichsten und langlebigsten Revivals überhaupt. Und auch solche als Innovation oder gar musikalische Revolution verkauften Genres wie Punk oder später Grunge adaptieren zum grossen Teil historische Popformate, nämlich den Six ties-Garage-Sound. Immerhin, die Abfolge der Retrofizierungs-Zyklen scheint sich mittlerweile entsprechend der erhöhten Umschlagsgeschwindigkeit von Trends und Moden im allgemeinen Die Raffinesse besteht nun darin, eine Aura der Sicherheit und Vertrautheit zu schaffen, die dann doch irgendwie originell anmutet. Das ist ein weiteres notwendiges Strukturmerkmal: Der Song darf nicht völlig aufgehen im Erwart baren. Auch die Coverversion eines vergangenen Hits wird nur dann erneut überzeugen können, wenn sie es noch einmal schafft, hier und jetzt ein artis tisches Gleichgewicht herzustellen aus dem strukturellen Wiedererkennen und der performativen Überraschung. Und da sind wir dann wieder bei Lana Del Rey. Natürlich klingt «Video Games» bei aller Retrofizierung keineswegs altbacken und von vorgestern, sondern sehr zeitgemäss. Man hört diesem Lied intuitiv an, ohne die Indikatoren im Sound, in der Intonation oder in der kompositorischen Mikrostruktur ganz genau benennen zu müssen, dass man es hier nicht mit einer abgestaubten Archivaufnahme zu tun bekommt. Insofern spiegelt sich in der ästhetischen Struktur des Songs noch einmal das, was die Sängerin hier darzustellen versucht. Wie sie träumt sich der Song gewissermassen nur zurück in die gute alte Zeit – und stellt damit den ihn kon stituierenden Akt der Wiederholung und Anverwandlung geradezu aus, um zu demonstrieren, wie heutig er letztlich doch ist. Eine solche Selbstreflexivität diagnostiziert Reynolds bei vielen der kurrenten Retrostile, etwa dem Neo Soul oder Hypnagogic Pop, die bewusst mit offenen Karten spielen, die sich, indem sie einen eklektischen Mix herstellen aus Neuem und Altem, als hip und zeitgenössisch positionieren. Die suggestive Streubreite erhöhen Die Methode, die hier Anwendung findet, ist das gute alte Crossover, ein konstitutives Element schon bei der Erfindung der Popmusik. Der MotownGründer Berry Gordy war kein Onkel Tom – vielmehr war er ein schwarzer Black Panther-Sympathisant, der auch politische Texte wie die Reden von Martin Luther King auf seinem Label veröffentlichte. Die von ihm produzierte Musik hingegen wurde zwar immer noch von Schwarzen gespielt, aber nicht mehr nur von Schwarzen gehört. «The Sound of Young America» stand auf den Plattenhüllen. Er hat den Soul geschliffen, poliert und damit aus der «Race Musik»Nische herausgeholt. Denn so war er auch für ein kaufkräftiges weisses Publikum goutierbar, also konsumierbar. Das ist eine der Ursituationen des Pop. Gordys Prinzip des «crossing over», wie er es selbst nannte, also der Versuch, die Anschlussfähigkeit, die suggestive Streubreite eines Produkts zu erhöhen, indem man Sujets vermischt, hat in der Pophistorie Schule gemacht und ist bis heute einer der Motoren der Wandlung, der stetigen Neuerfindung des Mainstreams geblieben. Frank Schäfer ist freier Autor und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, NZZ, taz, Titanic und konkret. Er ver öffentlichte neben diversen Essaysamm lungen Sachbücher zur Literatur und Popkultur. Production on Demand Stell nur das her, was nachgefragt und auch gekauft wird – diese Strategie gilt auch in der Musikindustrie. Gerade darum ist Abkupfern häufig erfolgreicher als Innovation. Wer den Ausdruck «production on demand» im Zusammenhang mit Musik hört, denkt wohl erst mal an Sätze wie «Schreib mal schnell einen Hit» oder «Kannst du nicht so einen catchy hook à la (hier einen beliebigen Radiohit einsetzen) einsingen?». Dabei liegt man wahrscheinlich gar nicht so falsch, diese Strategie gibt es, das kennt man zur Genüge und wird häufig so gemacht. Beim Begriff Nachfrage sollte man jedoch nicht vorschnell nur an Angebote denken, die mit seelenloser Fliessbandproduktion verbunden sind. Vielmehr ergibt sich auch im Musik bereich die Nachfrage aus den Bedürfnissen der Musikkonsumenten. Und wenn der Konsument auf authentische Künstler, handgemachte Musik und Charakterstimmen steht, dann soll er das auch bekommen. Denn man kann es ja herstellen. Ein häufig unterschätzter Aspekt ist etwa, dass Production on Demand nicht ein marketingtechnischer Ansatz zur Erstellung von Hitwundern ist, sondern vielmehr die musikalische Sozialisa tion ganzer Generationen widerspiegelt, welche im Zeitgeist kulminiert. Wenn sich Dirk von Gehlen waghalsig an den Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick anlehnt und – dessen Ansätze auf die Entstehung von Musik umdeutend – feststellt, «wir können nicht nicht kopieren», dann nähert er sich der Entstehung von Musik auf eine vielleicht etwas gar unromantische Weise. Re alistischerweise muss diesem Einwand aber entgegen gehalten werden, dass der unabhängig von aller bestehenden Musik komponierende Künstler wohl auch ein allzu verklärtes Bild zeichnet. Kopie versus Inspiration Wenn man also frech sein will, kann man bei der Entstehung von Musik zwei Pole aufstellen, zwischen denen Musik dann eben «entsteht»: Entweder man kopiert ein bestimmtes Musikstück har monisch, ästhetisch und textlich so gut wie möglich. Oder aber man lässt sich in spirieren. Und genau hier setzt dann eben die Nachfrage wieder ein: Alles zwischen den Polen muss scheitern, die Nachfrage nach schlechten Kopien oder nicht wirklich Authentischem ist stark schwankend, je nachdem, wie verfügbar die Originale sind. Vor allem seitdem das Internet den Plattenladen allein schon aufgrund der schieren Masse als Lieferant für neue Klänge längst abgelöst hat, dürfte zumindest die Verfügbarkeit gegeben sein; ob man über das Wissen verfügt, um die Originale aufzuspüren, bildet wohl einen anderen Themenbereich. Aufgrund mangelnder Inspiration wird sich so mancher Künstler für das wieauch-immer geartete Abkupfern entscheiden. Was man bei der perfekten Kopie aber tatsächlich abzuschauen hat, muss gut bedacht und einfühlsam erarbeitet werden. Production on Demand fängt nämlich oft schon früh an. So erfreut sich in Zeiten der vollkom menen Digitalisierung der Musikproduk tion etwa das «reverse engineering» grösster Beliebtheit. Die Sehnsucht nach der perfekten Illusion einer vergan genen Zeit verbindet dabei über Musikgenres und kulturelle Biotope hinweg ganze Künstlergenerationen. Klare Refe renzen an den Klang der Black Music der 60er Jahre hört man in vielen aktuellen Produktionen. Die Musik von Adele kann als Beispiel für den Ver such der Wiederherstellung dieses typischen Soundbilds gesehen werden. So erinnert uns bei ihrer Musik weniger die Melodie an die Vorbilder, sondern der Klang oder die Instrumentierung. Dem Begriff Kopie kommt man in diesem Fall jedoch mit den bestehenden Urheberrechten wohl kaum näher. Die Sound ästhetik bildet hier das nachgefragte Gut, die Produktion ist klar darauf ausgerichtet einen Klang zu emulieren, der in Instrumentierung, Dynamik und Effektanwendung eben genau jene Musik imitiert, welche das kollektive Gedächtnis momentan mit der guten alten Zeit verbindet. Ist das nicht etwa auch Production on Demand? Das Geheimnis eines erfolgreichen Popsongs Die Zersplitterung der Musik in immer waghalsiger definierte Genres führt logischerweise dazu, dass es immer klarere Templates für bestimmte Stile geben muss. Einfach gesagt: Wer den Code, den eine bestimmte Szene vorgibt, am besten erfüllt, kann weit vorne mitspielen. Popmusik im Allgemeinen scheint jedoch keine Codes zu haben, nach denen ein todsicherer Hit produ ziert werden kann. Andersrum gibt es wohl auch kaum eine Herangehensweise oder eine Ästhetik, welche per se die Entstehung eines Hits verhindert. Es fällt jedoch auf, dass jeder Pop Act in gewisser Weise einen neuen Zugang zum Kodifizierten finden muss. Der erfolgreiche Pop eckt häufig an und stellt eben nicht einfach nur eine beliebige Geräuschkulisse dar. Wenn also Klang und Instrumentierung Adele aus dem Einheitsbrei herausheben, gelingt es David Guetta und seinem Maschinenpark mit dem Spiel von Erwartungen, eben jene Buttons zu drücken, die man in den 1990er Jahren noch Ravesig nale nannte. Dass eine Künstlerin wie Lana Del Rey dann auch noch irgendwelche Filmschnippsel aus alten Zeiten – nach eigenen Angaben wahllos – für den Videoclip zusammenschneidet, passt bestens zum Abkupfern auf klanglicher Ebene. Auf der Anbieterseite versuchen Musiker und Produzenten also die Gesellschaft zu lesen und im Idealfall sollten sich diese Erkenntnisse in den Werken wider spiegeln. Die Nachfrage nach Erinnerungen – aber eben nur den guten – lässt so unsere nächste Lieblingsmusik entstehen. Durch diese unsichtbare Hand entstehen also nicht nur klar als Produkte identifizierbare Performer, sondern eben auch jene magischen Momente, für die wir zu Konzerten pilgern, und authentischen Künstleralben, die wir uns ins Plattenregal stellen – oder zumindest zur Itunes-Library hinzufügen. Goes like this: «... ohhh nana, ohhhh nana na na oh na na,...» This was a club song from late 1980 or early 1990‘s – rap between the Chorus, chorus sang by a chick. Any help would be so greatly appreciated! Steph Hey, suche auch ein Lied aus den 80ern galuab ich, der Text sollte irgendwie so gehen.. «odioio ah, odioio ah, ...yemanchick ko areni... he fet ayehie... adoro adoro.. adoro.. adoro..isekuko ahyeeye, ikakuno ayhe... amachic baybe...» leider find ich da gar nix. is aber ein gute Laune song... Danke! 3) Possibly a one hit wonder from 1999 or 2000. It‘s a country song that talks about a guy singing in Dallas Txas then in Houston i think he‘s referring to a girl also. It may be the only song they had out? It may have been a texas band. Hallo Leute, suche auch dringend ein lied. Es fängt an mit ah hahaha ha uhh. Habe das auch mal im Film der Appartmentschreck gehört wo Ben Stiller im Badezimmer der alten Frau ist und Sie sich gerade auszieht. Es müsste ein mann sein der das singt und es ist eine Ballade. Habe schon alles durchgeguckt aber nichts gefunden, vielleicht kennt ja einer das Lied. Ich versuchs auch mal, ich such ein Lied, Kenn nur den Refrain, der blöderweise nur ahhhhhaaahhhhh geht, also ein ganz langes ahh in einer Melodie gesungen. Ich dachte es is eurhytmics, habs aber nicht gefunden, die Stimme hört sich an wie von der Sängerin von Eurhytmics und is langsam gesungen. Falls jemand sich mit Musiknoten auskennt, dürfte es ungefähr die Notenfolge sein: E-D-C (lang) D-C-E (lang) D-C-D-C. Also eigentlich recht simpel! Eric Facon Schädel an der Wand — Pop Musik und ihre Texte Manche würden Bob Dylan am liebsten den Literatur-Nobelpreis überreichen, andere hören in Popsongs immer nur das, was sie hören wollen. Ein paar Gedanken zum Wesen von Poptexten. Es ist Sommer 1994, Kuno Lauener ist verliebt und glücklich. Er trägt eine leuchtende Sonnenblume durchs Berner Lorrainequartier, denkt an seine neue Liebe und an die neue CD seiner Band. Eine leuchtend gelbe Hülle, darauf eine Art Teppichmuster in blau und der Name der Band in rot: Züri West. Darauf ist ein Song, der von den Radios besonders euphorisch aufgenommen wird, eine Art Hip-Hop-Ballade mit einem eingängigen Gitarrenriff. «Ich schänke Dir mis Härz» wird zum Herzstück des Albums, monatelang besetzt es den Äther, bohrt sich in Gehörgänge, schwebt über Hausdächern, Badewiesen und Gartenparties. Nach 1994 kriegt das Stück weitere Anwendungen: Es wird eingesetzt in dem Moment des Abends, wo sich die Menschen näherkommen, wo geschlossen getanzt wird, wo sie sich ihre Liebe erklären, sogar bei Hochzeiten. Das ist ein Missverständnis, ein grosses sogar, denn das Stück handelt nicht von romantischer, sondern von der käuf lichen Liebe – trotz des Herzens im Titel. Ist das einzigartig? Keinesfalls. Ähnliches passierte, als «R.E.M.» 1987 ihren ersten grossen Hit «The One I Love» veröffentlichten. Wer weiss, wie viele Kinder zu diesem vermeintlichen Liebeslied gezeugt worden sind; denn, vermeintlich ist es, trotz der «Liebe» im Titel. Viel wahrscheinlicher ist es ein Lied über einen verflossenen, verlas senen Menschen. Erstaunlicherweise gibt es in beiden Fällen keine Übersetzungshürde. Wer sich beim Wunschkonzert auf DRS3 «Schädel an der Wand» von Mike Oldfield wünscht, kann mangelnde Englischkenntnisse vorbringen und auf eine lautmalerische Nähe zu «Shadow on the Wall» hinweisen. Haben also alle falsch hingehört? Ja und nein. Pop- und Rockmusik ist bei aller vermeintlichen Einfachheit ein komplexes Vehikel, weil der Song auf verschiedenen Esther Becker Ebenen funktionieren muss. Ein guter Song besteht aus dem Miteinander von Text, Rhythmus und Melodie. Wir Musikfreaks mögen es, wenn man die Songs als solch dreigleisige Werke erkennt. Wo sich allerdings das Publikum einklinkt, bleibt diesem überlassen. So kann es sein, dass jemand «Ich schänke Dir mis Härz» von Züri West hört und sich vom Beat mittragen lässt, vom Gitar renriff verführen, oder vom Herz im Titel – ohne auf den Text zu achten. Das ist trotz allen kulturpessimistischen Bedenken durchaus legitim. Ich und du und alle zusammen Populäre Musik ist beides, Kunst und Unterhaltung. Da gibt es die bilderstarken, poetischen Wortkaskaden von Bob Dylan, da gibt es aber auch Tanzstücke wie «I like to move it» von Reel 2 Real, bei dem im Wesentlichen über dreieinhalb Minuten dieser eine Satz durchdekliniert wird. Folgen wir jener Tradition, in welcher der Song eine Geschichte erzählen soll. Schon Hank Williams, der Urvater der Country Music, wenn nicht gar der erste Popstar der Geschichte, bediente sich eines einfachen Vokabulars. Er hatte immer sein Publikum vor Augen und erzählte intelligent, in griffigen Bildern, die von jedermann verstanden werden – gute Voraussetzungen für einen guten PopSong. So sagte einst der weltberühmte amerikanische Regisseur und Schauspieler Sydney Pollack: «Gebt mir eine Frau und einen Mann und ich erzähle jede Geschichte der Menschheit.» Will man dem glauben, so geht alles von dieser Basiskonstellation aus – und sie findet sich auch in drei Vierteln aller Popsongs. Bei den Beatles erfuhr die Basiskonstellation eine kleine Erweiterung: in «She Loves You» (1963) versichert ein Junge dem andern, das dieser vom Mädchen geliebt wird – eine Liebeserklärung übers Eck. Gleichzeitig kam Dylan mit seinen anfänglich gesellschaftskritischen, jedoch zunehmend literarisch anspruchsvollen, Sinn verhüllenden Texten und zeigte auf, was in diesem Format alles möglich ist. Vieles, aber auch viel Schwachsinn. Und nicht zuletzt funktioniert Popmusik immer auch als Spiegel der Gesellschaft. Eine neue Studie will herausgefunden haben, dass das Wort «ich» im Pop-Song heutzutage weit häufiger vorkommt als noch vor dreissig Jahren. Aber stimmt das wirklich? Das Basis vokabular scheint doch immer ein wenig dasselbe zu sein: Du, ich, Liebe, Herz und Schmerz – auf Englisch Girl and Boy, Love, Moon and June. Diese Worte haben den Vorteil, dass sie sich seit Jahrzehnten reimen oder sofort Inhalt zu vermitteln scheinen – eben: Härz oder Love – auch wenn dieser Inhalt noch so vage bleibt. Man kann diese ver balen Bausteine immer neu zusammensetzen, um auf möglichst einfache Art Gefühle zu triggern: «Oh baby, it’s okay», «I love you, you love me». Aber richtig neu ist es dennoch nicht, diese Sorte achtlos hingeworfener Sätze fanden sich in den Hitparaden von vor zwanzig, dreissig und vierzig Jahren auch schon. Eines aber ist verhältnismässig neu: Songs über andere Menschen aus dem Pop-Geschäft: «I love Lady Gaga» von 77 Bombay Street, «Moves Like Jagger» von Maroon 5 mit Christina Aguileira oder «E tutta colpa di Manu Chao» von Elia. Ein Phänomen, das man einer «Ge neration Google» zurechnen möchte. Den Hörern bleibt der Titel leichter halb wegs im Gedächtnis. Und wer Jagger oder Lady Gaga in die Suchmaschine ein gibt, kriegt auch diese Titel mitgeliefert – ein wunderbares Marketing-Tool. Daneben gibt es aber immer noch diejenigen mit hohem poetischen Anspruch, die im Rahmen eines populären Songs der Sprache eine wichtige Rolle geben; die älteren Singer/Songwriter wie Bob Dylan, Bruce Springsteen oder Randy Newman, aber auch jüngere Musiker wie die Eels, Elbow, Fleet Foxes, Bon Iver oder Sophie Hunger. Sie sind nicht der Mainstream, diese Musiker mögen sich nicht mehr so häufig in der Hitparade tummeln oder im Radio zu hören sein, aber das Publikum dafür gibt es. Die Poesie des Rhythmus Eines darf nicht vergessen gehen, dass es in der Sprache der Rockmusik nicht nur um Inhalte geht; häufiger als man meint, geht es nur um den Rhythmus der Sprache. Man denke nur an Little Richard mit seinem «Tutti Frutti», dem ersten Urschrei der Rockgeschichte: A wop-bop-alo-bop-a-lop-bam-boom». Ach so, aha?! Oder an James Brown, dessen Texte über dem HochleistungsFunk seiner Band bestenfalls als laut malerisch zu beschreiben sind. Es soll Menschen geben, die sich unter Kopf hörer geklemmt haben um das zu transkribieren, was James Brown von sich gibt. Zum Beispiel «Grandma, grandma, I, I». Doch, was bedeutet das für die Poesie der Songtexte? Rock- und Poptexte können poetisch sein, aber als eigenständige Texte funktionieren sie selten. Der alljährlich wiederkehrende Ruf nach einem Literatur-Nobelpreis für Bob Dylan ist gut gemeint, aber nicht mehr. Dylan ist und bleibt ein Musiker, der zum Teil hervorragende Texte schreibt; die Poesie entsteht aber erst durch das Zusammenspiel von Text, Rhythmus und Melodie. Und die Interpretation durch das Publikum spielt dabei auch eine wichtige Rolle: 1968 schreibt Paul McCartney an einem Lied für John Lennons Sohn Julian. Eine Zeile fehlt ihm noch. Der Platzhalter heisst «The Movement you need is on your shoulder». McCartney will das später ersetzen, doch Lennon meint, dies sei die beste Zeile des Songs. Und so steht das heute dort: die Bewegung, die du brauchst, ist auf deiner Schulter. Wie ich diese Zeile das erste Mal hörte, verstand ich das nicht; in der Zwischen- zeit hab ich dieses «Hey Jude» wohl einige hundert Mal gehört und glaube die Zeile in ihrer vagen Schärfe (ihrer scharfen Vagheit) zu verstehen. «Wir wissen alle, was die Zeile heisst, auch wenn wir sie nicht verstehen», sagte mir kürzlich der amerikanische Singer/ Songwriter Joe Henry. Und er hatte Recht damit, auch wenn anzunehmen ist, dass jeder Hörer und jede Hörerin wieder etwas anderes darin sehen. Es ist Sommer 1983, ich bin verliebt und fahre glücklich mit meinem ersten, einem roten Auto umher. Im Radio läuft die erste Single einer jungen ameri kanischen Band, die mir sehr gefällt. Der Titel heisst «Radio Free Europe». Einen Sommer lang singe ich mit, habe einen kompletten Text vor mir, ohne genau zu verstehen, was der Sänger Michael Stipe singt. Ein paar Jahre später lese ich ein Interview mit ihm, in dem er zugibt, dass dieser Text (mit Ausnahme des Refrains) «komplettes Geplapper» mit englisch klingenden Wörtern war. Einen Moment lang fühlte ich mich betrogen, aber nur kurz. Denn der Song, der machte trotzdem Sinn – auch heute noch. Eric Facon, Moderator und Redaktor bei DRS4N ews, geboren in New York, aufgewachsen in der Schweiz, schreibt seit 1985 für die NZZ über populäre Kultur. Just your type Es allen Recht zu machen ist keine leichte Aufgabe, wenn die Fans Generationen trennen. So kann es geschehen dass die Zuschauer, die dasselbe Britney Spears Konzert verlassen, völlig verschiedene Shows erlebt haben. «Hey you might think that I’m crazy, but I know I’m just your type», diese gewagte These findet sich in den Lyrics von «Hold It Against Me», der ersten Singleauskopplung von Britney Spears aktuellem Album «Femme Fatale». Geschrieben und produziert wurde der Titel von Max Martin und Dr. Luke, die dafür kurz in die Trance-, Grime- und Dubstep-Kiste gegriffen haben, und auch text lich ist es mit der Originalität nicht weit her, gab es doch diesbezüglich eine Plagiatsklage von den Bellamy Brothers. Der Beat von «How I Roll» erinnert schwer an den Sound von M.I.A. und für «Till the World Ends» wurde Ke$ha als zusätzliche schreibende und pro duzierende Kraft ins Boot geholt. Mit viel Bass (unsägliches Beispiel: Britneys Kollaboration mit Will.I.Am «Big Fat Bass»), viel Synthies und ordentlich Vocoder erfüllen alle Songs ziemlich prä zise das, was gerade angesagt ist – «your type» eben. Zumindest bei den Teens und Twens, die auch Rihanna, Ke$ha, Nicki Minaj auf dem iPod hören und zu «...Baby One More Time» nicht getanzt, sondern in die Windeln gemacht haben. Für die ist alles mehr als perfekt zugeschnitten: Britney wird von Rihanna zum «S&M»Remix-Duett gebeten und bei einer Remix-Version von «Till the World Ends» singen Ke$ha (die den Song ja auch mitgeschrieben hat) und Nicki Minaj mit. Es gesellt sich ein «good girl gone bad» zum nächsten, im Video zur AlbumVersion von «’Till the World Ends» sehen wir Britney und ihre tanzende Crew in Flirt-Alarm-Bereitschaft. Mit Glitzer, Nieten und Used Look an den richtigen Stellen – ganz nach dem Motto: das Beste aus den 80ern, 90ern und von heute ziehen sie aus, um im PseudoUntergrund einer apokalyptisch anmutenden Grosstadt richtig einen drauf zu machen, bis die Welt untergeht. Zum verwechseln ähnlich mit Ke$has «We R who we R»-Clip. Im Clip, bei dem Jonas Åkerlund Regie geführt hat, trägt Brit, wenn sie nicht gerade ihr Partnersucheprofil bei «Plenty Of Fish» updatet, mit sich selbst einen Faustkampf auf High Heels aus. Den kann sie nur gewinnen. Ihr altes Ich (an das sich die pubertierenden Fans kaum erinnern dürften) flackert nur in Form kurzer ClipFetzen im Hintergrund auf, z.B. aus «…Baby One More Time» auf BildschirmTürmen, als Erinnerung an vergessene Tage, das saubere Image wie ein böser Traum, aus dem beruhigt aufgewacht werden kann. Alles viel verruchter jetzt. Die Semiotik in Ton wie Bild beweist ein gutes, eiskaltes Händchen, alle Zeichen stehen auf Erfolg. It’s Britney, bitch! Dass diese bitch einst ein «Mouseketeer» im Mickey Mouse Club war und vor einem guten Jahrzehnt behauptete, als Jungfrau in die Ehe gehen zu wollen, ist vornehmlich den älteren Rezipienten bewusst, denen, die quasi gemeinsam mit Britney erwachsen geworden sind. Ich selbst bin fast Britneys Jahrgang, würde mich nicht gerade als Fan bezeichnen, aber habe ihren Weg von der Unschuld vom Lande zur promiskuitiven und psychotischen Skandalnudel nicht ohne eine gewisse Faszination verfolgt. Für meine Generation sind vielleicht die mehr oder minder subtil versteckten Referenz-Zückerchen in den Lyrics von «Inside out» gedacht: «Hit me one more time it’s so amazing», heisst es da zum Beispiel und «You’re the only one who’s ever drove me crazy», Verweise an ihre allerersten Hitsingles «...Baby One More Time» und «(You Drive Me) Crazy» aus unschuldigen Zeiten. Auch auf musikalischer Ebene stellt sich beim Hören von «Femme Fatale» hier und da ein Déjà-vu Erlebnis ein. Da war doch was? Das, was da so bekannt vorkommt, hat allerdings weniger mit Miss Spears alten Platten zu tun. Man fühlt sich vielmehr an verdrängte CDKäufe wie «90s Dance Megamix» mit Titeln von Haddaway und La Bouche erinnert. Im Publikum des nicht annähernd ausverkauften Hallenstadions am 3. Oktober letzten Jahres fand sich ein recht bunter Durchschnitt von Jugendlichen bis Anwärterinnen und Anwärtern einer Midlifecrisis. Ausserdem noch ein paar Leute mit Kindern, wobei unklar war, wer da wen begleitet. Fans, die sich noch an Britneys Anfänge erinnern mögen, wurden in ihrer Erwartung, auch ein paar Hits der ersten Stunde zu hören oder eine Performance in alter Pythontanz-Qualität zu sehen, bitter enttäuscht. Alles was aus der Abteilung «Alte Hits» zu hören war, war ein «...Baby One More Time» / «S&M»-Medley mit höchst bizarrer Tanz einlage auf einem von ihren Tänzern im Schritttempo geschobenem Motorrad, und noch viel bizarrer «Don’t Let Me Be the Last to Know» als einzige Ballade des Abends mit Britney auf einer überdimensionalen Schaukel sitzend, die gelegentlich von einem Tänzer angeschubst wird, der dann ein paar akroba tische Kunststücke daran zum Besten gibt. Wenn sich Spears auf diese Weise selbst zitiert, funktioniert das kaum. Diese schlecht inszenierte Kopie früherer Tage birgt eine unfreiwillig tragische Komponente. Denn die Diskrepanz zwischen dem Bild des schmachtenden, schaukelnden Backfischs und der Realität einer geschiedenen zweifachen Mutter ist zu gross. Und andererseits, wie «rockig» und aufregend kann eine Harley wirken, mit dem Wissen, dass die dazugehörige Motorradbraut (die immer noch unter der Vormundschaft ihres Vaters steht) einst in die Psychiatrie zwangseingewiesen wurde, da sie eine Gefahr für sich und andere darstellte? Früher wäre da eine Spannung gewesen: Wie weit wagt sich die brave High School-Schülerin, aus ihrer Schuluniform auszubrechen? Jetzt wirkt das, was hier offensichtlich bar jener Ironie dargestellt wird, noch nicht mal amüsant. Jemand, der schon alles erlebt hat, taugt nicht mehr so gut als Projektionsfläche. Die neuen Dancefloor-Klopper kommen live nicht über einen Ballermann-Soundbrei hinaus. Jeder Song scheint den selben Beat zu haben, von Britneys einst mals starker Gesangsstimme ist fast nichts zu hören, Halbplayback ist noch optimistisch formuliert. Ihre Tanzein lagen bestehen grösstenteils aus langen, trippeligen Wegen von einer Bühnenseite zur anderen oder aus wenig motivierten Drehungen und kryptischen Handbewegungen. Sie ahmt die Choreo graphie gewissermassen nur nach, sie tut nur so, als würde sie mitmachen. Die Tänzer um sie herum geben alles, aber das hilft nicht. Es verstärkt noch den Kontrast: Daneben sieht die «Princess of Pop», gefangen in ihrer Teilnahmslosigkeit, noch blasser aus. Die Kritik, Britney hätte sich bei diesem Album zu wenig eingebracht, ist berechtigt und findet im Liveauftritt ihre Bestätigung. Egal, wie gut die Produzenten und Songschreiber auch sein mögen (kein einziges Lied wurde von Spears selbst geschrieben) – damit nicht auffällt, dass hier niemand das Rad neu erfunden hat, muss die Interpretation eine gewisse Authentizität vermitteln. Gut geklaut ist halb gewonnen. Wenn aber die Performance rüberkommt, als würde ein trotziges Kind gezwungenermassen vor dem zu Bett gehen seine Zähne putzen, ist Hopfen und Malz verloren und die Gesamtkonstruktion offenbart ihr Kalkül. Zumindest für diejenigen, die schon alt genug sind, um der Ära der prä-borderline Britney beigewohnt zu haben. Die Jüngeren scheint das nicht sonderlich zu stören. Sie schauen sich die Show durch das zum Filmen und Fotografieren gezückt iPhone an, lesen brav die ihnen indoktrinierten Codes, sehen nicht das Zeichen als Zeichen. Sie schauen durch eine photoshopartige rosarote Brille. Wo ich eine abgelöschte Striptease-Imitation sehe, da sehen sie «totally sexy». Hey, hab gestern im fasnetbus von ner anderen Zunft ein lied gehört das ich haben muss! Es klingt so house ,mit vielen hohen elektrischen tönen. vom text konnt ich mir nur ausschnitte merken bzw. raushören. also die wörter nicht als satz verstehen. ging soweit ich weis so: «ich lauf ein auf party», «noch kurz aufs klo, und jeder will mal ran»... «hoides schlampen... sie ist die göttin aller schlampen» Hat abwechselnd eine frau und ein mann gesungen. dachte ers es sind die atzen aber die sinds nicht.. hoffe mir kann vielleicht jemand helfen? So... Nachdem ich schon lange suche, will ich hier auch mal fragen... Ihr wisst echt viele Songs, vielleicht könnt ihr mir helfen. Der Song, den ich suche, wird von einer Frau gesungen. Text hat er kaum welchen, wirklich nur immer wieder abwechselnd drei Laute: ah, ih, uh. Der Rhythmus ist leider schwer zu beschreiben, aber der wäre eher ausschlaggebend. Er ist sehr peppig, schnell, rinnert an einen Partyhit. Ich hab auch gestern ein Lied in einem Laden gehört, da singt eine Frau immer Refrain «uh uh uh uh» u das ziemlich oft also uh uh uh uh ...... uh uh uh uh! Kennt das jmd von euch? Ich will das haben! 4) Ich suche ein Lied, das eine Frau singt aber man nicht merkt ob es ein Mann oder eine Frau singt. Es kommt im Text «i wann let...» und «all we dancers» drin vor. Kann mir jemand helfen? 5) Ein mann singt in der art: «your body´s on my own....» und irgendwann singt er so «youuuu. bitte helft mir. Vielen Dank Feeder – Feeling A Moment 2) Maria Meena – Just Hold Me 3) Angelique Kidjo – Agolo 4) Nneka – Heartbeat 5) The Killers – Human 1)