März 2006 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main

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März 2006 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Evangelische Kirche
Nr. 85 – 2.2006
Intern
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der evangelischen Kirche in Frankfurt,
herausgegeben vom Evangelischen Regionalverband Frankfurt am Main
INFO
BLICKPUNKT
Neuer Fachdienst für Kindertagesstätten
Besondere Veranstaltungen
zur WM?
Die Evangelische Öffentlichkeitsarbeit plant
derzeit die Kommunikationsmaßnahmen zum
Angebot der Frankfurter evangelischen Kirche
zur FIFA WM Deutschland 2006TM. Gemeinden
und Einrichtungen, die besondere Angebote
und Veranstaltungen planen, wie Fußballübertragungen, Themengottesdienste, „offene Kirchen“ und die eine interne und externe Veröffentlichung hierfür wünschen, sollten Daten
bis spätestens 15. März 2006 mitteilen. Kontakt: Evangelische Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 069 2165-1388, Fax 069 2165-2388, E-Mail
[email protected].
sho
AUS DEM INHALT
Helfen bei Suchtproblemen
Von Edith Schmidt-Westerberg
2
„Es gibt keinen Grund zu trinken“
Paul Sorgenfrei neuer Vertrauensmann
3
Wir werden sie vermissen
Helga Tröskens Amtszeit endet
5
Pharisäer: So schlecht wie ihr Ruf?
Kirchenlexikon
7
Foto: OeserFoto: Oeser
„Kita aktuell“ heißt der neue Fachdienst für
den Arbeitsbereich Kindertagestätten, der
seit Februar erscheint. Der Fachdienst soll
die Kommunikation zwischen den 80 evangelischen Kindertagesstätten untereinander, aber auch mit dem Diakonischen Werk
als Dachverband stärken. Er wird künftig
monatlich an die betreffenden Mitarbeitenden per E-Mail versendet und widmet
sich in Ergänzung zur Mitarbeiterzeitung
„Evangelische Kirche Intern“ speziellen
fachlichen Themen und Fragen aus dem
Kita-Arbeitsbereich. Die jeweiligen Ausgaben finden Mitarbeitende auch im internen Bereich des Internetauftritts unter
www.frankfurt-evangelisch.de.
sho
Dieser Abend war ein ganz besonderer in der Geschichte der evangelischen Stadtkirche in Höchst: Seit
dem 10. Februar erstrahlt das Gebäude im wörtlichen Sinne in einem neuen Licht. Mit einer besonderen Kirchenillumination wollen die Höchster ihre Kirche im Stadtteil noch sichtbarer machen und
damit auch die Bedeutung des christlichen Glaubens wieder mehr in das Bewusstsein der Menschen
rücken. Initiiert hat das Projekt, das zum Teil durch Sponsoring finanziert wurde, vor allem der Kirchenvorstandsvorsitzende der Gemeinde, Norbert Wildhirt.
sho
Gemeindepädagogen weiter Thema
Regionalversammlung am 5. April im Dominikanerkloster
Auch auf der 8. Tagung der Sechsten Regionalversammlung am Mittwoch, 5. April, ab 18 Uhr,
im großen Saal des Dominikanerklosters, KurtSchumacher-Straße 23, stehen die Stellen der
Gemeindepädagogen und die geplanten Planungsbezirke im Mittelpunkt, so die vorläufige Tagesordnung.
Im Dezember hatten die Delegierten der evangelischen Kirchengemeinden und Dekanate in
Frankfurt beschlossen, ihre GemeindepädagogenStellen auf den Evangelischen Regionalverband
(ERV) zu übertragen. Damit soll ein flexiblerer
Einsatz und die Sicherheit der Arbeitsplätze
gewährleistet werden. Nun will die Regionalversammlung über das Ausschreibungsverfahren
für die nach Kürzungen der Landeskirche 16
verbleibenden Stellen beraten. Voraussichtlich
Ende August werden die acht Stellen für die Kinder- und Jugendarbeit und die vier Stellen für
die Erwachsenenbildung/Seniorenarbeit (je 2
Stellen sind für das Evangelische Jugendwerk
und für die offene Kinder- und Jugendarbeit vorgesehen) auf die zu Planungsbezirken zusammengefassten Kirchengemeinden verteilt.
Wie weit dieser Umbauprozess vorangeschritten
ist, auch das wird Thema der Tagung sein. Denn
bis zur Regionalversammlung am 5. April sollten sich die Gemeinden mit Kooperationsmodellen befasst haben.
Der „Abschlussbericht des Arbeitskreises Illegalität“ ist ein weiterer Tagesordnungspunkt.
Außerdem beschäftigen sich die Delegierten
mit der Bauprioritätenliste 2007 und der Ehrenamtregelung. Die Tagung ist öffentlich.
cd
ZUR SACHE
KURZ NOTIERT
Helfen bei Suchtproblemen
Suchtprobleme von Mitarbeitenden können
Auswirkungen haben auf alle Beteiligten, auf
das Arbeitsklima, die Arbeitsabläufe und
-ergebnisse. Von daher ist es notwendig, dass
frühzeitig gehandelt wird. Vom Erkennen der
Probleme bis zur Lösung kann es allerdings ein
langer Weg sein.
Im Umgang mit Betroffenen kann sich leicht
das Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht
einstellen; man möchte etwas tun, möchte
vielleicht sogar helfen, weiß aber nicht wie.
Mitunter wurde bereits erfolglos versucht, den
Betroffenen anzusprechen, und Resignation
hat sich eingestellt. So kommt es vor, dass erst
reagiert wird, wenn die Anzeichen der Suchterkrankung unübersehbar sind und der Zeitpunkt des Handelns bis weit in das Krankheitsgeschehen hinein verzögert wird. Dieser
schwierigen Situation wurde Rechnung getragen zum Beispiel durch die Berufung der Vertrauensperson für Suchtfragen, die künftig
von allen zu Rate gezogen werden kann.
Für beteiligte Kolleginnen und Kollegen heißt
es, sich gut abzugrenzen und darauf zu achten, dass Belastungen nicht alleine getragen
werden können. Das Verhalten von Kollegen
und Vorgesetzten läuft häufig in Phasen ab:
In der ersten Phase überwiegt meist das
Beschützen wollen der betroffenen Person
und die Suche nach Erklärungen. Dem schließt
sich in der Regel eine zweite Phase an, in der
das Kontrollbedürfnis stärker in den Vordergrund tritt. Der Kollege oder die Kollegin wird
genauer beobachtet, was dazu führen kann,
dass er oder sie Verhaltensweisen entwickelt,
um die Gefährdung/Sucht zu verbergen und zu
verleugnen. Die dritte Phase ist durch Anklage gekennzeichnet und Gefühle von Überforderung können sich entwickeln. Es ist aber
auch möglich, menschlich verständnisvoll und
trotzdem abgegrenzt zu reagieren.
Frankfurter Norden
„Aktiv Leben“ nennt sich eine aus den evangelischen Kirchengemeinden im Frankfurter
Norden hervorgegangene Initiative, die mit
ihrem Programm vor allem Menschen ab 50
ansprechen will. Gedacht ist das Angebot für
Männer und Frauen, die an einer aktiven
Lebensgestaltung interessiert sind. Ihre Religion
und Nationalität spielen dabei keine Rolle.
Brigitte Babbe 25 Jahre auf
Sendung
In einem großen Betrieb, wie es der Evangelische Regionalverband ist, braucht es meiner
Meinung im Umgang mit Suchtmittelauffälligkeiten und suchtbedingtem Verhalten eine
geregelte, strukturierte Vorgehensweise, die
ein frühzeitiges und zielgerichtetes Handeln
ermöglicht. Von daher ist es zu begrüßen, dass
eine Handreichung verabschiedet wurde, die
das Vorgehen in mehreren Stufen regelt.
Sofern angesprochenen Mitarbeitenden eine
Veränderung ihres Verhaltens aus eigener
Kraft nicht gelingt oder nicht mehr möglich
ist, erhalten sie zum Beispiel im Rahmen
dieses Vorgehens ein Hilfsangebot und werden aufgefordert, sich intern oder extern
Beratung zu holen und - wenn nötig - therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Abschließend möchte ich ermutigen, das
Tabuthema „Sucht“ offen anzusprechen, denn
dazu braucht es Überwindung, Mut und Klarheit. Wenn es gelungen ist, zeigt die Erfahrung meist, dass ein offener und ehrlicher
Umgang zu einer Lösung führt und sich das
Arbeitsklima erheblich verbessern kann. Die
Handreichung und die Ernennung der Vertrauensperson sind eine wichtige Hilfe hierbei, und ich wünsche mir, dass sie erfolgreich
genutzt werden.
Edith Schmidt-Westerberg
Evangelische Suchtkrankenberatung
EDITORIAL
Liebe Kolleginnen
und Kollegen,
am Aschermittwoch hat die siebenwöchige
Fastenzeit vor Ostern begonnen. Das Fasten
hat eine Jahrtausende alte Tradition. Die
Christen erinnern mit den 40 Tagen an das
Fasten Jesu in der Wüste. Heute ist Fasten
beinahe ein Trend geworden. Es scheint sogar
eine Art Magie davon auszugehen, denn sogar
„Der Wochenprophet“, die Internet-Zeitung
der Zauberer und Hexen von „Harry Potter“,
hat eine Extra-Ausgabe zum Thema Fasten
herausgegeben. Darin zu lesen ist auch die
Muggelweisheit: „Früher fastete man, um zu
2 Evangelische Kirche Intern
Joachim Schmidt, heute Oberkirchenrat und
Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der EKHN, las
Ende der siebziger Jahre einen Text von Brigitte Babbe und entschied, sie soll als erste
Laiin für die EKHN auf Sendung gehen. Vor 25
Jahren ging es los, mehr als 500 Verkündigungsbeiträge der Frankfurterin sind seitdem
über den Äther gegangen. Schmidt hielt jetzt
anlässlich des runden Datums im Rahmen
eines Treffens der EKHN-Rundfunkarbeit auf
Babbe eine Laudatio. Babbe, auch Vorstandsmitglied des Evangelischen Regionalverbandes
Frankfurt am Main, ist seit vielen Jahren auf
HR 4 unter dem Stichwort „Übrigens“ zu hören
– und zwar montags bis freitags 17.45 Uhr und
am Sonntag etwa um 7.45 Uhr.
Mann mit Gleichstellung
beauftragt
Seit Anfang Februar wachen Maren Cirkel und
Andreas Schwöbel über die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).
Mit Andreas Schwöbel ist zum ersten Mal ein
Mann mit dieser Aufgabe betraut. Hintergrund
ist das neue Gleichstellungsgesetz der EKHN,
das die Gleichstellung von Frauen und Männern
als „Gemeinschaftsaufgabe und durchgängiges
Leitprinzip bei allen Entscheidungen der EKHN“
vorschreibt. Lag bisher der Schwerpunkt von
Gleichstellungsarbeit auf der Förderung von
Frauen, hat das neue Gesetz durchgängig die
Beseitigung von Unterrepräsentanz bei beiden
Geschlechtern zum Ziel.
EKHN schafft Ausbildungsplätze
verzichten und irgendwann in den Himmel zu
kommen, heute fastet man, um möglichst
spät und möglichst gesund in den Himmel zu
kommen.“ Und Sie? Fasten Sie auch? Nicht
rauchen, auf Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten verzichten? Wer nicht gerne alleine fasten will, kann übrigens auch bei der evangelischen Fastenaktion „7 Wochen ohne“ mitmachen und Gleichgesinnte treffen
(www.7-wochen-ohne.de). Das Motto lautet
in diesem Jahr „Liebesbriefe“.
Ihre Sandra Hoffmann
Erstmals konnten im Jahr 2005 aufgrund des
Projektes „Ausbildung plus“ des Zentrums
Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN
zwölf zusätzliche Ausbildungsplätze im regulären Arbeits- und Ausbildungsmarkt geschaffen werden. Das Projekt fördert sozial engagierte Betrieb mit monatlich 150 Euro, wenn
sie einen zusätzlichen Ausbildungsplatz für
junge Männer zur Verfügung stellen, die sonst
chancenlos auf dem Arbeitsmarkt sind. Anträge gibt es beim Zentrum für Gesellschaftliche
Verantwortung, „Ausbildung plus“, unter
www.zgv.info.
Foto: Oeser
THEMA
Seit 1. Januar ist Diakon Paul Sorgenfrei im Evangelischen Regionalverband
(ERV) ehrenamtlich als „Vertrauensperson für Suchtfragen“ tätig – für Betroffene, Leitungskräfte und Mitarbeitende.
Warum er für diesen Job der Richtige
ist und was der Verband zur Hilfe bei
Suchterkrankung am Arbeitsplatz noch
entwickelt hat, darüber berichtet Kirche
Intern.
„Es gibt keinen Grund zu trinken“
Diakon Paul Sorgenfrei ist seit Januar ehrenamtliche Vertrauensperson für Suchtfragen im ERV
Das Thema ist heikel. Immer und überall. Wenn
man ahnt oder weiß, dass ein Mensch, den man
kennt, ein Suchtproblem hat, dann wissen die
wenigsten, wie damit am besten umzugehen ist.
Am Arbeitsplatz bringen Suchtkrankheit sowie
deren Ursachen und Auswirkungen spezielle Probleme mit sich - für die Kollegen, aber auch für
die Leiterinnen und Leiter des Arbeitsbereiches.
Doch wie die Sache anpacken? Die Person ansprechen? Den Vorgesetzten informieren? Mängel
bei der Arbeit versuchen auszubügeln?
Präventive Hilfe anbieten
Für suchtkranke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für deren Kollegen und Vorgesetzte
hat der Evangelische Regionalverband jetzt auf
Initiative der Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenvertretung (MAV) ein Konzept „Zum Umgang
mit suchtgefährdeten/-kranken Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ entwickelt. Eine Handreichung mit dem Ziel, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu erhalten und
präventive Hilfe für Mitarbeitende anzubieten.
Leitungskräfte erhalten zudem einen Leitfaden
mit Stufenplan, der eine erste Hilfe für das konkrete Vorgehen sein soll. Erarbeitet haben das
Konzept in einer „Arbeitsgruppe Sucht“ der ERVVorstand, MAV, Gleichstellungsbeauftragte sowie
Fachleute der Personalabteilung und der Evangelischen Suchtkrankenberatung.
Eine Anlaufstelle einrichten
Als das Konzept stand, die Handreichung und der
Leitfaden bereits in Arbeit waren, fehlte es lediglich noch an einer ehrenamtlichen Vertrauensperson im ERV, die aufgrund von Erfahrungen im
Bereich von Suchterkrankungen den Betroffenen und deren Umfeld detaillierte Informationen
und Unterstützung geben kann. Die Wahl fiel auf
den langjährigen ERV-Mitarbeiter und ehemaligen Leiter der Evangelischen Suchtkrankenberatung, Diakon Paul Sorgenfrei. Den traf Edith
Schmidt-Westerberg, hauptamtliche Sozialarbeiterin bei der Evangelischen Suchtkrankenberatung, kürzlich auf einer Tagung der Evangelischen
Suchtkrankenhilfe in Gießen und warb den Pensionär im Auftrag der Arbeitsgruppe für das
Ehrenamt. Seit Januar ist der 68-jährige Paul
Sorgenfrei nun offiziell „Vertrauensperson für
Suchtfragen“ im Evangelischen Regionalverband.
Und er hat nicht nur den passenden Namen für
diesen Job, sondern auch die nötige Erfahrung
und menschliche Herzensbildung. Er möchte mit
diesem Amt helfen, Hemmschwellen für die
Betroffenen abzubauen, ihnen eine erste Anlaufstelle sein, wo sie frei und geschützt sprechen
können. Je nach Situation wird er dann zusammen mit dem Betroffenen entscheiden, ob die
Angebote der verbandseigenen Suchtkrankenberatung genutzt werden oder externe Beratung
und Hilfe in Anspruch genommen werden soll. In
minderschweren Fällen reiche, so Paul Sorgenfrei,
seine eigene Erfahrung als Diakon in der Suchtberatung, um zu erkennen, wo das Problem liegt
und auch konkret zu helfen. Zum Beispiel mit
einer Verabredung zur gemeinsamen Abstinenz,
um die Motivation der Betroffenen zu erhöhen.
Spiritueller Halt ist die „halbe Miete“
Dabei ist dem gebürtigen Brandenburger mit
dem kraftvoll-rollenden „R“ wichtig: „Ich versuche auch meinen Glauben beim Gespräch rüber
zu bringen. Ich denke, es ist häufig schon die halbe Miete für einen suchtkranken Menschen, wenn
er den spirituellen Halt spürt, die Authentizität,
die davon ausgeht.“ „Es gibt keinen Grund, Alko-
hol zu trinken“, sagt Sorgenfrei, „auch wenn
man Probleme hat“. Doch eines ist dem zweifachen Vater auch klar: Hinter einer Suchtkrankheit
stehe häufig ein langer, verzweifelter Prozess, der
zwangsläufig zur Katastrophe führe – zur Heilung
sei es meist ein genauso langer Weg. Es bedarf
einiger Arbeit, das Phänomen der „Trickserei“, wie
Paul Sorgenfrei es nennt, beim Suchtkranken zu
durchbrechen. Gleichwohl betont er die Verantwortung der Leitungskräfte. „Das Problem muss
offen angesprochen werden, da geht es auch
nicht ganz ohne Druck.“
ERV-Vorstandsvorsitzende Esther Gebhardt ist
froh, mit Paul Sorgenfrei eine Vertrauensperson
gewonnen zu haben, die nicht nur weitreichende Kenntnisse über die Problematik mitbringt,
sondern auch den Arbeitsplatz evangelische Kirche sehr gut kennt. Persönlich verbunden ist er
mit der evangelischen Kirche schon seit frühester Kindheit und Jugend. Heute ist er engagiertes Mitglied der Paulsgemeinde und ehrenamtlicher Senioren-Gesprächskreisleiter im Café Alte
Backstube. Bleibt zu hoffen, dass – nomen est
omen – Paul Sorgenfrei dennoch möglichst wenig
in seinem neuen Amt zu tun hat.
sho
Infos und Kontakt
Paul Sorgenfrei ist zu erreichen unter
Telefon 069 657338 oder 0177 7551240.
Termine nach Absprache.
Die Handreichung „Zum Umgang mit
suchtgefährdeten/-kranken Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ steht ab sofort
unter „Allgemeine Info“ im Tobit InfoCenter sowie im internen Bereich im Internet unter www.frankfurt-evangelisch.de
als Download bereit.
Evangelische Kirche Intern 3
KIRCHENWELT
TIPPS & TERMINE
Fußball-WM in der Gemeinde
Budgetierung Kirchenmusik
Was Kirchengemeinden bei Übertragungen beachten müssen
Am 9. Juni wird die FIFA Fußball-WeltmeisterschaftTM eröffnet. 32 Teams spielen bis zum 9.
Juli um den Weltmeistertitel. Alle 64 Spiele
werden live im Fernsehen übertragen. Für viele Kirchengemeinden ist das ein Anlass, zum
Gemeinschaftserlebnis „Fußball-Gucken“ auf
einer Großbildleinwand in das Gemeindezentrum
einzuladen. Da die FIFA WM 2006TM nicht nur ein
sportliches, sondern auch ein kommerzielles
Mega-Event ist, müssen Kirchengemeinden eine
Reihe von Vorschriften bei der Planung von
Veranstaltungen beachten. Auf die wichtigsten
Fragen gibt Kirche Intern Antworten:
schreibt außerdem vor, dass der Name des Ereignisses nur in normaler Schriftgröße zu Informationszwecken über Ort und Zeit des Public Viewings angegeben werden darf. Die kirchlichen
Printmedien wie Gemeindezeitungen müssen
nach den FIFA-Richtlinien den Namen der FIFA
Fußball-WeltmeisterschaftTM korrekt wiedergeben.
Einer der fünf folgenden Markennamen muss verwendet werden: „FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006TM“, „FIFA FussballWeltmeisterschaft 2006TM“, „FIFA Fussball-WeltmeisterschaftTM“, „FIFA WM Deutschland
2006TM“ oder „FIFA WM 2006TM“.
Darf eine Gemeinde Spiele übertragen?
Ja, denn die Evangelische Kirche in Deutschland
(EKD) hat von der Schweizer Firma Infront Sport
& Media die kostenlose Lizenz für alle evangelischen Kirchengemeinden bekommen, alle WMSpiele übertragen zu dürfen. Public Viewing
nennt sich das und ist an zwei Bedingungen
geknüpft: Die Kirchengemeinde muss sich bis
Mitte Mai für das Public Viewing via Internet
unter www.ekd.de/wm registrieren. Zweite
Bedingung ist: die Veranstaltungen dürfen nicht
kommerziell sein, das heißt, es darf kein Eintritt
erhoben werden, auch kein mittelbarer wie zum
Beispiel durch den Verkauf von Verzehrbons.
Speisen und Getränke dürfen aber verkauft werden, um die Kosten der Veranstaltungen zu
decken. Vorausgesetzt wird bei der Übertragung der Spiele, dass der Fernsehanschluss der
Kirchengemeinde bei der GEZ angemeldet ist.
Wo bekommen Gemeinden Hilfe?
Die EKD hat unter dem Titel „Ein starkes Stück
Leben“ eine Arbeitshilfe erstellt, in der Materialien für Gottesdienste, Konfirmandenunterricht, Seniorennachmittage und weitere Gemeindeveranstaltungen enthalten sind.
Die Broschüre kann man zum Preis von 3 Euro
beim Versand des Kirchenamts per E-Mail bestellen: versand@ ekd.de.
rab
Darf man das WM-Logo verwenden?
Nein, im nicht-gewerblichen Bereich darf das
Logo der FIFA Weltmeisterschaft nicht verwendet werden. Der Weltfußballverband FIFA
Zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Budgetierung der
Sachmittel in den Dekanaten – Hintergründe
und Konsequenzen“ laden der Landeskirchenmusikdirektor Michael Graf Münster zusammen
mit den Propsteikantoren für Montag, 6. März,
von 9.30 bis 12.30 Uhr, ein. Ort: Markuszentrum, Markgrafenstraße 14, 60487 Frankfurt.
Weitere Informationen gibt es unter 069
71379-129.
Fastenaktion „7 Wochen ohne“
Einmal im Jahr heißt es in der Zeit vor Ostern
sieben Wochen den gewohnten Fluss der
Lebensgewohnheiten zu unterbrechen. Materialien zur Fastenaktion der evangelischen
Kirche „7 Wochen ohne“ können jetzt bestellt
werden. Das Thema lautet in diesem Jahr
„Liebesbriefe 2006“. Zur Auswahl stehen unter
anderem Kalender, ein Klappkarten-Set, Notizbücher, Plakate und Arbeitshilfen. Kontakt:
069 580980247, E-Mail [email protected], Internet: www.7-wochenohne.de.
Frauenfrühstück für Mitarbeiterinnen
Anlässlich des Internationalen Frauentages
lädt die Gleichstellungsbeauftragte des Evangelischen Regionalverbandes, Irmtraud Weissinger, alle Mitarbeiterinnen für Mittwoch, 8.
März, um 9 Uhr, in das Dominikanerkloster
(Großer Saal) zu einem Frauenfrühstück ein.
Irmtraud Weissinger wird bei der Gelegenheit
über die Novellierung des Gleichstellungsgesetzes durch die EKHN berichten. Außerdem
sollen Vor- und Nachteile von Arbeitszeitkonten sowie konkrete Umsetzungsmöglichkeiten des so genannten Familienbudget thematisiert werden.
Drei Fußbälle zu gewinnen
Kirche Intern verlost drei Fußbälle mit
offiziellem WM-Logo der EKD. Die richtige Lösung per E-Mail bis 31.3. an [email protected] schicken und mit
etwas Glück einen der Bälle gewinnen.
Frage: Welcher Eintracht-Fußballer ist
2004 im Evangelischen Info-Center in
die evangelische Kirche eingetreten?
a) Oka Nikolov
b) Alexander Schur
c) Charly Körbel
Lutherkirche als Galerie
BLICKPUNKT
4 Evangelische Kirche Intern
Foto: Oeser Foto: Treber
Donnerstag nach Dienstschluss heißt es im Stadtjugendpfarramt „raus aus den Büroklamotten, rein
in die Sportmontur“: Eva Rhodius-Reinprecht, Referentin für kids+events, bietet einmal in der Woche
für die Kolleginnen und Kollegen Fitnesstraining an.
bb
„Anschauen, hören, anhören“ – so heißt das
Kunstprojekt, das die Luthergemeinde mit
dem Künstler Holger Herrmann derzeit in ihrer
Kirche, Martin-Luther-Platz 1, zeigt. Im Mittelpunkt stehen vier Schwarz-Weiß-Radierungen
und ein Ölgemälde des Künstlers. Die Werke
sind noch bis zum 16. Juli täglich von 10 bis
18 Uhr zu sehen und sollen die Menschen aus
dem Stadtteil im Dialog zusammenführen.
Korrekturmeldung Gebetsgarten
in Hausen
Der Gebetsgarten der Kirchengemeinde Hausen „... auf den Spuren des Lebens“ wird am
Montag, 13. März, mit einem Gottesdienst
um 18 Uhr in der Kirche, Alt-Hausen 1, eröffnet und nicht, wie versehentlich in der letzten Ausgabe gemeldet um 10 Uhr.
KIRCHENWELT
Foto: Archiv
Am 31. März endet nach 18 Jahren die
Amtszeit von Pfarrerin Helga Trösken
als Pröpstin für Rhein-Main. Als Person
und als erste Frau in diesem Amt hat
sie polarisiert. Sie war unbequem und
hat deutlich ihre Meinung gesagt.
Damit hat sie nicht zuletzt auch einiges
für die Frauen erreicht. Eine Rückschau
von HR-Moderatorin und Wegbegleiterin Ulrike Holler für Kirche Intern.
Wir werden sie vermissen
Pröpstin Helga Tröskens Amtszeit endet im März
Auf ihrem Schreibtisch in der Propstei steht ein
bunter, großer Nussknacker und auf dem Fensterbrett ein Kaktus. Beides passt zu ihr, denn Helga Trösken musste während ihrer 18-jährigen
Amtszeit viele harte Nüsse knacken und sich, wie
der Kaktus, gegen Angriffe wehren, aber nicht mit
Stacheln, sondern mit der Kraft des Wortes. In
dem wohnzimmerartigen Büro wurden viele Probleme gelöst, wunderbare Predigten geschrieben.
Das alles wird man vermissen, wenn Ende März
die Amtszeit der Pröpstin endet. Sie selbst fürchtet sich nicht vor dem Weggang, legt ihr Amt gerne in neue Hände, ist aber auch stolz auf das, was
sie als erste bundesdeutsche Frau im Rang einer
Bischöfin bewirkt hat. „Sie war für uns Frauen in
der Kirche eine ganz wichtige Wegbereiterin“, sagt
Pfarrerin Ulrike Hoffmann. Sie hat viel ertragen
und erkämpfen müssen, was heute selbstverständlich ist. Sie hat Mut gemacht, wir haben
unendlich von ihr profitiert“.
Handeln aus Überzeugung
Helga Trösken selbst empfindet sich nicht als
mutige Frau, weil sie immer so handelte, wie es
ihrer Überzeugung entsprach. „Durchsetzungsfähig, das lass ich gelten“, sagt sie – auch in Erinnerung an ihre erste Pfarrstelle in Langen.
Sie hatte sich nach dem Studium in Berlin, Heidelberg und Mainz beim Weltrat der Kirchen, in
einer Londoner Gemeinde und an der Genfer
Ökumenischen Hochschule umgeschaut, Probleme im internationalen Rahmen diskutiert, „da war
Langen wahrlich ein Kontrastprogramm“ für die
damals 28-Jährige. Der Anfang in diesem männlichen Beruf war hart, weit und breit gab es keine Kollegin, mit der sie ihre Sorgen teilen konn-
te. Zwei Jahre dauerte es, bis die Langener stolz
darauf waren, dass eine Frau auf der Kanzel
stand. Erreicht hatte sie die Akzeptanz unter
anderem durch ihre Hausbesuche. „Einmal“,
erzählt sie, „waren bei einem 85. Geburtstag
fast alle alten Langener versammelt. Um mich zu
testen, bot man mir einen Steinhäger an. Ich mag
keinen Schnaps, aber ich habe gedacht, da muss
ich jetzt durch, das muss ich machen. Also trank
ich sogar zwei von den ekligen Steinhägern und
damit hatte ich gewonnen, für alle Zeit“.
Ihr unverwechselbarer politischer Stil
Schon in diesen frühen Berufsjahren war Helga Trösken eine politische Pfarrerin und entwickelte ihren unverwechselbaren Stil. Sie
kämpfte wie viele gegen den Bau der Startbahn West, machte deutlich, dass der Antisemitismus nicht wirklich überwunden ist, hielt mit
ihrer Meinung nie aus taktischen Gründen hinter dem Berg. Als Pröpstin kritisierte sie in
ihren Frankfurter Predigten die ungerechte Verteilung von Armut und Reichtum. Im Zentrum
der Banken, der Globalisierung und Ökonomisierung kam das nicht immer gut an. Doch sie
ging das Risiko, nicht von allen geliebt zu werden, ganz bewusst ein, denn „wer sonst könnte Stimme für die sein, die keine Stimme haben“.
Auf einem Neujahrsempfang der Stadt redete sie
auch über den Frauenhandel oder nahm im Dom
kritische Stellung zur Wiedervereinigung. Da
wurde sie von einigen Medien „niedergemacht“.
Das hat sie sehr getroffen, weil es wieder einmal nicht nur um die Auseinandersetzung mit
ihren inhaltlichen Positionen, sondern auch um
sie als Frau in einem solchen Amt ging. „Helga
Trösken hat keine Beine, die Männerherzen höher
schlagen lassen“, sagen Kollegen. „Mit ihrer
alternativen Kleidung will sie nicht anderen
gefallen, es ist ihr eigener Stil, sie lässt sich nicht
beirren“, sagen Kolleginnen. Die Presse jedoch
schrieb vom Minirock unterm Talar, ihr Jeanskleid
wurde als Putzkleid diffamiert, dennoch pfeift sie
auf die Etikette und trägt auch Sandalen bei offiziellen Empfängen, wenn es heiß ist.
„Nie hat sie sich abhängig gemacht“
„Das ist Helga Trösken, diese Kategorie von Frau
muss man erst mal suchen, nie hat sie sich
abhängig gemacht“, sagt Anne Gebhardt, die
Frauenbeauftragte der Stadt Langen. Sie war
als junge Sozialarbeiterin von der damaligen
Gemeindepfarrerin tief beeindruckt, weil sie sich
ohne Angst mit dem Bürgermeister anlegte.
Dazu kam, dass sie „aufrecht und mutig in einer
weiblichen Sprache predigte. Wegen ihr habe ich
meine Kinder taufen lassen. Sie ist eine herausragende Figur, ich mag sie sehr“.
Die Männer waren anderer Meinung, als Helga
Trösken 1988 zur ersten Pröpstin gewählt wurde. Sie erhielt keine Tipps, keine Einführung in
die Arbeit, man ließ sie reinrasseln. Nach einem
halben Jahr wollte sie alles hinwerfen, doch
dann „hätte ich auf Dauer die Chancen für alle
Frauen verwirkt“. Ohne sie hätte auch der schwule Pfarrer Nulf Schade-James nie eine Stelle
bekommen. Die Pröpstin sagte, „wo ist das Problem?“ und er bekam seine Gemeinde. Helga Trösken kehrt übrigens wieder in den Gemeindedienst nach Buchschlag und Langen zurück. Für
sie eine „schöne Rundung“ ihres beruflichen
Weges.
Ulrike Holler
Evangelische Kirche Intern 5
PERSONAL
Neu
STELLENMARKT
Eva Hoffmann, Erzieherin, Kindertagesstätte
Christuskirchengemeinde Nied, 1.2.
Melina Weber, Erzieherin, Kindertagesstätte
Regenbogengemeinde, 1.10.05
Claudia Wiegold, Erzieherin,
K i nde rg a r t e n
Kreuzgemeinde,
15.1. (Foto)
Sabine Duckwitz, Erzieherin, Kindertagesstätte Melanchthongemeinde, 15.2.
Katrin Seebode, Erzieherin, Kindertagesstätte Lukas, Maria-Magdalena-Gemeinde, 20.2.
Katrin Mönnighoff, Sozialarbeiterin, „Lilith“
Wohnen
für
Frauen, 6.2.
Sandra Göttenauer, Erzieherin, Kindertagesstätte Dornbuschgemeinde, 15.2.
Makai Rahimi, Hauswirtschaftskraft, Kindertagesstätte Martinusgemeinde, 1.2.
Stefanie Trenz, Erzieherin, Hort Matthäus,
Hoffnungsgemeinde, 11.3.
Thomas Kober, Betreutes Wohnen, Wohnwagenstandplatz Bonames (Umsetzung), 1.1.
Janina Löhner, Erzieherin,
Kindertagesstätte Martinusgemeinde, 1.2. (Foto)
Bärbel Hahn, Hauswirtschaftskraft, Kindertagesstätte Martinusgemeinde, 1.2.
Mandy Übensee, Erzieherin,
Kindertagesstätte Dornbuschgemeinde, 1.2.
Rita Weingärtner-Ebel, Erzieherin, Kindergarten Wicherngemeinde, 1.2.
Jubiläum
Wolfgang Schrödter kann am 1.4. auf eine
Beschäftigungszeit von 30 Jahren beim Evangelischen Regionalverband zurückblicken. Er
ist Diplom-Soziologe und als psychologischer
Berater und Leiter der Psychologischen Beratungsstelle Höchst tätig.
Gabriele Schrödter ist am 1.3. 30 Jahre beim
Evangelischen Regionalverband tätig als DiplomPsychologin im Zentrum Beratung und Therapie.
Ausgeschieden
Jutta Gällweiler, Pädagogische Frühförderung, 14.2.
Alexander Brodt, Pfarrer, Nazarethgemeinde,
28.2. Pfarrer Brodt wechselt zu einer anderen
Stelle nach Berlin.
Ruhestand
Jan Hajtmanek, Sozialhelfer, Weser5, 1.2.
Angelika Albrecht, Erzieherin, Kindertagesstätte Kirchengemeinde Unterliederbach, 1.2.
Katharina Ludwig ging zum 1.3. in den Ruhestand. Sie war zuletzt als Raumpflegerin beim
Evangelischen Verein für Jugendsozialarbeit tätig.
Pädagogische Fachkräfte
(m/w)
Der Fachbereich I Kinder und Jugend des
Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt
sucht pädagogische Fachkräfte für Tagesgruppen. Aufgaben sind unter anderem: die
verbindliche Förderung der Kinder, Eltern- und
Familienarbeit nach einem systemischen
Ansatz, Mitarbeit bei der Erstellung eines Hilfeplans und fachliche Entwicklung der Arbeit
und Evaluation. Anforderungen: Berufserfahrung sowie ein abgeschlossenes Studium der
Sozialarbeit, der Sozialpädagogik oder eine
vergleichbare Qualifikation. Vergütung nach
KDAVO. Weitere Informationen: Edith Itta,
[email protected], Telefon 069 959149-12.
Bewerbungen bis zum 10.3.2006 an: Fachbereich I Kinder und Jugend, Jürgen Mattis,
Stalburgstraße 38, 60318 Frankfurt.
Sozialpädagoge/-pädagogin/
-arbeiter/in
Die Pädagogische Frühförderung für blinde
und sehbehinderte Kinder sucht zum 1.5.2006
eine/n Sozialpädagogen/-pädagogin oder
eine/n Sozialarbeiter/in (30 Stunden). Vergütung nach der KDAVO. Die Stelle umfasst die
Arbeit im Team mit sehgeschädigten, teilweise mehrfachbehinderten Kindern im Alter
von null Jahren bis zur Einschulung. Aufgaben
sind unter anderem: Hausfrühförderung in
allen Wahrnehmungs- und Entwicklungsbereichen unter dem Fokus der Sehschädigung,
Beratung und Unterstützung der Eltern. Anforderungen: Erfahrungen im Bereich der Heilund Sonderpädagogik, Berufserfahrung im
Bereich der Behindertenarbeit, Erfahrungen in
der Elternberatung, Führerschein Klasse 3.
Bewerbungen an: Pädagogische Frühförderung für blinde und sehbehinderte Kinder,
Sigrid Unglaub, Eschersheimer Landstraße
565, 60431 Frankfurt.
RÜCKBLICK
Geburtstage
im März
Geburtstage Ehemaliger
im März
50 Jahre
Margret Klein, Betreutes Wohnen, 5.3.
65 Jahre
Pfarrer i. R. Rüdiger Stockenberg, Zachäusgemeinde, 10.3.
Christiane Günther, Abteilung Bau und
Liegenschaften, 19.3.
Edith Schmidt-Westerberg, Suchtkrankenberatung, 20.3.
Renate Ulrich, Regionalbüro, 21.3.
70 Jahre
Erika Launspach, Sozialdienst für Flüchtlinge, 31.3.
80 Jahre
Elfriede Reinecke, Wirtschaftsbetrieb,
10.3.
Pfarrer i. R. Horst Debus, Gemeinde Zeilsheim, 31.3.
6 Evangelische Kirche Intern
Vor 20 Jahren …
... gründeten sechs Frankfurter Gemeindepfarrer einen Verein, um die Spielund Theaterarbeit in der EKHN zu fördern. Den Vorsitz übernahm Pfarrer
Ulrich Britz aus der Dornbuschgemeinde.
... lautete das Thema des Weltgebetstages „Das Leben wählen“, das Frauen
aus Australien ausgewählt hatten.
... wurde Pfarrvikar Hans-Christoph
Stoodt in der Markuskirche von Propst
Dieter Trautwein ordiniert.
SERVICE
BLICKPUNKT
Interaktive Ausstellungen
kostenlos
Für Gemeindefeste, Spezialgottesdienste und
Projekte bietet das Zentrum Ökumene der
EKHN nützliche und entwicklungspolitisch
interessante interaktive Ausstellungen an.
Zum Beispiel zu Themen wie „Das krumme
Ding mit der Banane“, „Wasseresser“ oder
„Aids – raus aus der Schublade“. Alle Ausstellungen gibt es kostenlos. Weitere Auskünfte erteilt Ute Greifenstein unter Telefon
069 97651835, E-Mail [email protected].
Die evangelische Jugend in der EKHN hat sich
ein Jahr lang mit dem Thema kinder- und
jugendgerechte Kirche auseinander gesetzt.
Nun liegen die Vorschläge in einer Publikation
vor. Interessierte können sie im Internet herunterladen unter www.ejhn.de oder über die
Geschäftsstelle der Evangelischen Jugend in
Hessen und Nassau beziehen. Kontakt: Telefon 06151 1598850, E-Mail [email protected].
Foto: Oeser
Ideen für jüngere Kirche
Über viele Jahre hatten die Jugendlichen in Zeilsheim keinen Treffpunkt. Der Evangelische Verein für Jugendsozialarbeit in Frankfurt am Main hat jetzt in der Alten Post, Frankenthaler Weg 1,
den „Jugendtreff Zeilsheim" eröffnet. Viviane Raupp (links) und Patrick Siegfried (Mitte) sind für
die 12- bis 18-Jährigen die Ansprechpartner vor Ort.
bb
Fortbildung Kirchenmusik
Grund- und Fortbildungskurse zum Gitarrespielen, Seminare zur Gottesdienstbegleitung
mit der Gitarre und weitere Fortbildungen für
christliche Bands bietet die Abteilung Kirchemusik des Zentrums Verkündigung in diesem Jahr an. Den Veranstaltungsflyer können
Interessierte per E-Mail unter wolfgang.
[email protected] oder per
Telefon unter 069 71379-0 und 06081 446171
bestellen.
Neuauflage zum Thema „Zeit“
Das Zentrum Verkündigung der EKHN hat die
letzte Ausgabe der Zeitschrift „Impuls Gemeinde“ neu aufgelegt. Aus der Perspektive des
Glaubens fragt das Heft nach der „Zeit“ und
bietet biblische Aspekte, praktische Überlegungen und interessante Anregungen zum
Umgang mit der Zeit. Das Heft kostet 2,50 Euro
und ist im Zentrum Verkündigung erhältlich.
Kontakt: Telefon 069 71379-0, E-Mail [email protected], abrufbar auch im Internet www.zentrum-verkuendigung.de/fileadmin/downloads/downloads_mhgl/ImpulsGemeinde-2005-1.pdf.
Vorsicht vor türkischer Lira
Die neuen türkischen Lira-Münzen sehen EuroMünzen in Größe und Prägung zum Verwechseln ähnlich. Das Verbraucherschutzministerium warnt insbesondere vor der Verwechslung
der türkischen 1-Lira-Münze mit der 2-EuroMünze sowie der türkischen 0,5-Lira-Münze mit
der 1-Euro-Münze. Banken nehmen die Münzen nicht an und tauschen sie auch nicht in
Euro um.
KIRCHENLEXIKON
Pharisäer: Wirklich so schlecht, wie ihr Ruf?
„Pharisäer“ - klar, das ist ein Getränk. Aber
dazu später. Denn vor allem ist es ein
umgangssprachliches Schimpfwort für einen
Heuchler. Wer aber waren die Pharisäer eigentlich? Und waren sie wirklich so schlecht wie
ihr Ruf?
Die Pharisäer waren bis zur Tempelzerstörung
im Jahr 70 n. Chr. eine der führenden jüdischen Gruppen in Jerusalem. Aus ihnen entwickelte sich das rabbinische Judentum. Die
Pharisäer fanden ihre Anhänger in der breiten
Masse des Volkes. Schon die Vorgänger der
Pharisäer hatten sich zu allgemein anerkannten Fachleuten in Fragen der Auslegung der
Thora entwickelt. Diese Weisen, später als
Rabbi tituliert, entwickelten die „mündliche
Tradition“, die später als Kommentar neben die
Thora gestellt wurde.
Die Pharisäer befolgten im Alltag gewissenhaft
die religiösen Gesetze und die mündlich überlieferten Vorschriften und boten damit Alternativen zum priesterlichen Tempelkult. Die
Loslösung von Tempeldienst und Priesterschaft bedeutete gleichzeitig eine Betonung
des Einzelnen. Soziale Gerechtigkeit, eine Einheit aller Menschen sowie die Erwartung der
Erlösung des Volkes Israel und aller Menschen
wurden weitere Kernpunkte rabbinischer Lehre. Grundsätze, die auch Jesus von Nazareth
vertrat.
Warum aber erscheinen die Pharisäer im Neuen Testament dann als Gegner Jesu? Das neue
Testament ist nach dem Bruch zwischen Judentum und Christentum entstanden. Und weil
sich das Christentum als legitime Fortsetzung
des Judentums verstand, wertete es die nichtkonvertierten Anhänger, also die Pharisäer, ab.
In der Folge, so vermuten Wissenschaftler,
wurden die Pharisäer verzerrt und betont
negativ gezeichnet. Statt sie also als das
darzustellen, was sie waren, nämlich die
wichtigsten Partner Jesu in talmud-typischen
Diskussionen über die Auslegung der Thora,
wurde ihre Betonung religiöser Ausdrucksformen als Heuchelei interpretiert. Die Pharisäer wurden zu Heuchlern - und in den folgenden Jahrhunderten die Heuchler zu „Pharisäern“.
Bleibt noch die Frage nach dem Getränk: Entstanden ist der „Pharisäer“, ein Gemisch aus
Kaffee, Rum und Schlagsahne, auf der nordfriesischen Insel Nordstrand, und zwar im
19. Jahrhundert. Zu jener Zeit amtierte dort
der besonders asketische Pastor Georg Bleyer. Bei den Friesen war es Brauch, in seiner
Gegenwart nur Kaffee zu trinken. Bei der Taufe des sechsten oder siebten Kindes des Bauern Peter Johannson bedienten sich die Gäste einer List und kippten den Rum in den Kaffee. Die Sahnehaube verhinderte dabei, dass
der Rum verdunstete und es nach Alkohol
roch. Als der Pastor die List entdeckte, rief er
„Oh, ihr Pharisäer!“ und gab dem Getränk
damit seinen Namen.
cd
Evangelische Kirche Intern 7
FLOP
ARBEITSWELT
Regeln sind wichtig. Im Sport und auch sonst
so im Leben. Was aber tun, wenn’s einfach
Unsinn ist? Die FIFA schreibt uns neuerdings
nicht nur vor, wie wir Fußball zu spielen
haben, sondern auch, wie wir ihn schreiben
müssen. Nämlich mit zwei „s“. Also „Fussball“ wie „Kussball“ oder „Nussball“. Wer sich
nicht an diese Regel hält, gerät ins rechtliche
Abseits. Wir sagen dazu: Das riecht nach
einem dicken Foul an der deutschen Sprache.
Und dafür gibt’s von uns die rote Karte.
Foto: Oeser
KULTURTIPP
Die Straße hinter
dem Domklo....
Wo heute auf der breiten
Kurt-Schumacher-Straße der
Verkehr braust, befand sich
vom 15. bis zum 19. Jahrhundert die Frankfurter
Judengasse – sie war vom
Dominikanerkloster nur
durch die Stadtmauer
getrennt. Die Frankfurter
Judengasse war wahrscheinlich das erste Ghetto
in Europa. Sie entwickelte
sich bald zu einem der wichtigsten Zentren
jüdischen Lebens in Mitteleuropa. Im 18.
Jahrhundert lebten hier über 3000 Menschen.
Die Geschichte der Frankfurter Judengasse
bringt jetzt ein lesenswerter neuer Band der
Schriftenreihe des Jüdischen Museums näher.
Die zwanzig Essays beschreiben nicht nur das
Leben im jüdischen Viertel selbst, sondern
beleuchten auch die politischen und sozialen
Stadtstrukturen, Liturgie und Brauchtum.
sowie die christlich-jüdischen Beziehungen
in dieser Zeit. Fritz Backhaus u.a.: Die Frankfurter Judengasse. Societätsverlag, Frankfurt
2006, 19,90 Euro.
as.
IMPRESSUM
HERAUSGEBER:
Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main
REDAKTION:
Ralf Bräuer (rab/v.i.S.d.P.), Sandra Hoffmann
(sho/Geschäftsführung), Bettina Behler (bb), Carla
Diehl (cd), Esther Gebhardt (EG), Dagmar Keim-Hermann (dkh), Susanne Prittmann (sup), Francis Schmitt
(fas/Satz), Antje Schrupp (as.)
KONTAKT:
Evangelische Öffentlichkeitsarbeit
Redaktion Evangelische Kirche Intern
Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069.2165-1385 oder -1388, Fax: -2385,
E-Mail: [email protected]
„Evangelische Kirche Intern“ erscheint zehn Mal pro
Jahr und wird kostenlos an alle Mitarbeitenden der
Frankfurter Gemeinden, Dekanate und Einrichtungen
des Evangelischen Regionalverbandes verteilt.
ISSN 1437-4102
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 29.03.2006
8 Evangelische Kirche Intern
Gerhard Müller (Foto li.) und Rasmus Bertram: Auch wenn die Bauarbeiten bei der Jugendkulturkirche sankt
peter andauern, machen die beiden mit ihrem Team schon an anderen Orten Programm.
Gelungene Arbeitsteilung
Rasmus Bertram und Gerhard Müller: aktiv für sankt peter
„Schon bevor es offiziell los geht, wollen wir
präsent sein“ – darüber sind sich der Geschäftsführer der jugend-kultur-kirche sankt
peter, Gerhard Müller, und Pfarrer Rasmus Bertram einig. Zusammen mit ihrem Team haben
sie das Workshopprogramm „EASY“ für die
nächsten Monate aufgelegt –Schattenspiel,
Radiomachen, Video, DJ, Breakdance, Schreiben, Malen und Kochen. Rasmus Bertram ist
bei sankt peter für Seminare und Gottesdienste verantwortlich, Gerhard Müller für Finanzen, Verwaltung und Personal.
In Jackett und Jeans sitzt Müller beim Interview in der Küche der Geschäftsstelle von
sankt peter, Bertram trägt ein großgemustertes beiges Hemd. Zurückgelehnt erzählt
Gerhard Müller von seiner Tätigkeit, von
Arbeiten am Schreibtisch - pünktlich 60 Seiten Wirtschaftsplan zu erstellen, „das hat
schon was“. Bei Bertram sind die Hände in
Bewegung, leuchten die Augen, wenn er sagt,
„ich mag Publikum, ich mag Leute, die neugierig sind, die ich überraschen kann“.
Verwaltungsarbeit ist aber nicht das, was
Müllers berufliche Laufbahn prägte. Unweit
von Limburg, in eine evangelisch geprägte
Familie geboren, studierte er Gemeindepädagogik. 25 Jahre arbeitete Gerhard Müller
als Jugendreferent im Evangelischen Stadtjugendpfarramt in Wiesbaden. Oft auf der
Schnittstelle von klassischer Jugendarbeit
und Kulturmanagement. Irgendwann wollte
der heute 49-Jährige noch mal was Neues
machen. 2002 hat er an der Evangelischen
Fachhochschule in Darmstadt neben Beruf
und Familie den Masterstudiengang „Management von sozialen Organisationen“ aufge-
nommen. Müller sitzt nur einen Teil seiner
Arbeitszeit im Büro, oft ist er unterwegs,
stellt sankt peter vor. Rasmus Bertram wuchs
in der DDR auf, 1989 machte er dort Examen.
Mit Kirche hatten seine Eltern früher nichts
zu tun, „inzwischen ist meine Mutter im Kirchenvorstand“, erzählt der Theologe. Gut vorstellbar, dass sie sich von dem Elan ihres
Sohnes hat anstecken lassen. In Sangerhausen, Sachsen-Anhalt, baute Rasmus Bertram
in seiner ersten Gemeinde eine Jugendkirche
mit Kulturprogramm auf: „Samstags habe ich
oft bis spät in die Nacht Jugendarbeit
gemacht und sonntags früh wieder normalen
Gottesdienst.“
Zwölf Jahre arbeitete Bertram, der neben
dem Studium auch eine Schauspielausbildung
absolvierte, dort. 2001 fand er es an Zeit für
einen Wechsel. Im Kirchenkreis TorgauDelitzsch, am Stadtrand von Leipzig, unterstützte er Gemeinden bei der kreativen Gestaltung von Gottesdiensten und Veranstaltungen.
Die in einer überregionalen Zeitung veröffentlichte Ausschreibung der Pfarrstelle für
sankt peter kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Trotzdem, „das war genau auf mich
zugeschnitten“, sagt Bertram. Schrittweise
fing er in Frankfurt an. Als seine Tochter im
August 2005 die Schule abgeschlossen hatte, wechselte er ganz an den Main.
Gefragt, was ihnen spontan zu sankt peter
einfällt, äußern sich Gerhard Müller und Rasmus Bertram unabhängig fast gleich lautend. „Jugendkultur“ und „Kirchenkultur“,
sagen beide, „in Beziehung bringen“, fügt
Müller hinzu, und „dafür begeistern“, sagt
Bertram.
bb