März 2006 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
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März 2006 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Evangelische Kirche Nr. 85 – 2.2006 Intern Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der evangelischen Kirche in Frankfurt, herausgegeben vom Evangelischen Regionalverband Frankfurt am Main INFO BLICKPUNKT Neuer Fachdienst für Kindertagesstätten Besondere Veranstaltungen zur WM? Die Evangelische Öffentlichkeitsarbeit plant derzeit die Kommunikationsmaßnahmen zum Angebot der Frankfurter evangelischen Kirche zur FIFA WM Deutschland 2006TM. Gemeinden und Einrichtungen, die besondere Angebote und Veranstaltungen planen, wie Fußballübertragungen, Themengottesdienste, „offene Kirchen“ und die eine interne und externe Veröffentlichung hierfür wünschen, sollten Daten bis spätestens 15. März 2006 mitteilen. Kontakt: Evangelische Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 069 2165-1388, Fax 069 2165-2388, E-Mail [email protected]. sho AUS DEM INHALT Helfen bei Suchtproblemen Von Edith Schmidt-Westerberg 2 „Es gibt keinen Grund zu trinken“ Paul Sorgenfrei neuer Vertrauensmann 3 Wir werden sie vermissen Helga Tröskens Amtszeit endet 5 Pharisäer: So schlecht wie ihr Ruf? Kirchenlexikon 7 Foto: OeserFoto: Oeser „Kita aktuell“ heißt der neue Fachdienst für den Arbeitsbereich Kindertagestätten, der seit Februar erscheint. Der Fachdienst soll die Kommunikation zwischen den 80 evangelischen Kindertagesstätten untereinander, aber auch mit dem Diakonischen Werk als Dachverband stärken. Er wird künftig monatlich an die betreffenden Mitarbeitenden per E-Mail versendet und widmet sich in Ergänzung zur Mitarbeiterzeitung „Evangelische Kirche Intern“ speziellen fachlichen Themen und Fragen aus dem Kita-Arbeitsbereich. Die jeweiligen Ausgaben finden Mitarbeitende auch im internen Bereich des Internetauftritts unter www.frankfurt-evangelisch.de. sho Dieser Abend war ein ganz besonderer in der Geschichte der evangelischen Stadtkirche in Höchst: Seit dem 10. Februar erstrahlt das Gebäude im wörtlichen Sinne in einem neuen Licht. Mit einer besonderen Kirchenillumination wollen die Höchster ihre Kirche im Stadtteil noch sichtbarer machen und damit auch die Bedeutung des christlichen Glaubens wieder mehr in das Bewusstsein der Menschen rücken. Initiiert hat das Projekt, das zum Teil durch Sponsoring finanziert wurde, vor allem der Kirchenvorstandsvorsitzende der Gemeinde, Norbert Wildhirt. sho Gemeindepädagogen weiter Thema Regionalversammlung am 5. April im Dominikanerkloster Auch auf der 8. Tagung der Sechsten Regionalversammlung am Mittwoch, 5. April, ab 18 Uhr, im großen Saal des Dominikanerklosters, KurtSchumacher-Straße 23, stehen die Stellen der Gemeindepädagogen und die geplanten Planungsbezirke im Mittelpunkt, so die vorläufige Tagesordnung. Im Dezember hatten die Delegierten der evangelischen Kirchengemeinden und Dekanate in Frankfurt beschlossen, ihre GemeindepädagogenStellen auf den Evangelischen Regionalverband (ERV) zu übertragen. Damit soll ein flexiblerer Einsatz und die Sicherheit der Arbeitsplätze gewährleistet werden. Nun will die Regionalversammlung über das Ausschreibungsverfahren für die nach Kürzungen der Landeskirche 16 verbleibenden Stellen beraten. Voraussichtlich Ende August werden die acht Stellen für die Kinder- und Jugendarbeit und die vier Stellen für die Erwachsenenbildung/Seniorenarbeit (je 2 Stellen sind für das Evangelische Jugendwerk und für die offene Kinder- und Jugendarbeit vorgesehen) auf die zu Planungsbezirken zusammengefassten Kirchengemeinden verteilt. Wie weit dieser Umbauprozess vorangeschritten ist, auch das wird Thema der Tagung sein. Denn bis zur Regionalversammlung am 5. April sollten sich die Gemeinden mit Kooperationsmodellen befasst haben. Der „Abschlussbericht des Arbeitskreises Illegalität“ ist ein weiterer Tagesordnungspunkt. Außerdem beschäftigen sich die Delegierten mit der Bauprioritätenliste 2007 und der Ehrenamtregelung. Die Tagung ist öffentlich. cd ZUR SACHE KURZ NOTIERT Helfen bei Suchtproblemen Suchtprobleme von Mitarbeitenden können Auswirkungen haben auf alle Beteiligten, auf das Arbeitsklima, die Arbeitsabläufe und -ergebnisse. Von daher ist es notwendig, dass frühzeitig gehandelt wird. Vom Erkennen der Probleme bis zur Lösung kann es allerdings ein langer Weg sein. Im Umgang mit Betroffenen kann sich leicht das Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht einstellen; man möchte etwas tun, möchte vielleicht sogar helfen, weiß aber nicht wie. Mitunter wurde bereits erfolglos versucht, den Betroffenen anzusprechen, und Resignation hat sich eingestellt. So kommt es vor, dass erst reagiert wird, wenn die Anzeichen der Suchterkrankung unübersehbar sind und der Zeitpunkt des Handelns bis weit in das Krankheitsgeschehen hinein verzögert wird. Dieser schwierigen Situation wurde Rechnung getragen zum Beispiel durch die Berufung der Vertrauensperson für Suchtfragen, die künftig von allen zu Rate gezogen werden kann. Für beteiligte Kolleginnen und Kollegen heißt es, sich gut abzugrenzen und darauf zu achten, dass Belastungen nicht alleine getragen werden können. Das Verhalten von Kollegen und Vorgesetzten läuft häufig in Phasen ab: In der ersten Phase überwiegt meist das Beschützen wollen der betroffenen Person und die Suche nach Erklärungen. Dem schließt sich in der Regel eine zweite Phase an, in der das Kontrollbedürfnis stärker in den Vordergrund tritt. Der Kollege oder die Kollegin wird genauer beobachtet, was dazu führen kann, dass er oder sie Verhaltensweisen entwickelt, um die Gefährdung/Sucht zu verbergen und zu verleugnen. Die dritte Phase ist durch Anklage gekennzeichnet und Gefühle von Überforderung können sich entwickeln. Es ist aber auch möglich, menschlich verständnisvoll und trotzdem abgegrenzt zu reagieren. Frankfurter Norden „Aktiv Leben“ nennt sich eine aus den evangelischen Kirchengemeinden im Frankfurter Norden hervorgegangene Initiative, die mit ihrem Programm vor allem Menschen ab 50 ansprechen will. Gedacht ist das Angebot für Männer und Frauen, die an einer aktiven Lebensgestaltung interessiert sind. Ihre Religion und Nationalität spielen dabei keine Rolle. Brigitte Babbe 25 Jahre auf Sendung In einem großen Betrieb, wie es der Evangelische Regionalverband ist, braucht es meiner Meinung im Umgang mit Suchtmittelauffälligkeiten und suchtbedingtem Verhalten eine geregelte, strukturierte Vorgehensweise, die ein frühzeitiges und zielgerichtetes Handeln ermöglicht. Von daher ist es zu begrüßen, dass eine Handreichung verabschiedet wurde, die das Vorgehen in mehreren Stufen regelt. Sofern angesprochenen Mitarbeitenden eine Veränderung ihres Verhaltens aus eigener Kraft nicht gelingt oder nicht mehr möglich ist, erhalten sie zum Beispiel im Rahmen dieses Vorgehens ein Hilfsangebot und werden aufgefordert, sich intern oder extern Beratung zu holen und - wenn nötig - therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Abschließend möchte ich ermutigen, das Tabuthema „Sucht“ offen anzusprechen, denn dazu braucht es Überwindung, Mut und Klarheit. Wenn es gelungen ist, zeigt die Erfahrung meist, dass ein offener und ehrlicher Umgang zu einer Lösung führt und sich das Arbeitsklima erheblich verbessern kann. Die Handreichung und die Ernennung der Vertrauensperson sind eine wichtige Hilfe hierbei, und ich wünsche mir, dass sie erfolgreich genutzt werden. Edith Schmidt-Westerberg Evangelische Suchtkrankenberatung EDITORIAL Liebe Kolleginnen und Kollegen, am Aschermittwoch hat die siebenwöchige Fastenzeit vor Ostern begonnen. Das Fasten hat eine Jahrtausende alte Tradition. Die Christen erinnern mit den 40 Tagen an das Fasten Jesu in der Wüste. Heute ist Fasten beinahe ein Trend geworden. Es scheint sogar eine Art Magie davon auszugehen, denn sogar „Der Wochenprophet“, die Internet-Zeitung der Zauberer und Hexen von „Harry Potter“, hat eine Extra-Ausgabe zum Thema Fasten herausgegeben. Darin zu lesen ist auch die Muggelweisheit: „Früher fastete man, um zu 2 Evangelische Kirche Intern Joachim Schmidt, heute Oberkirchenrat und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der EKHN, las Ende der siebziger Jahre einen Text von Brigitte Babbe und entschied, sie soll als erste Laiin für die EKHN auf Sendung gehen. Vor 25 Jahren ging es los, mehr als 500 Verkündigungsbeiträge der Frankfurterin sind seitdem über den Äther gegangen. Schmidt hielt jetzt anlässlich des runden Datums im Rahmen eines Treffens der EKHN-Rundfunkarbeit auf Babbe eine Laudatio. Babbe, auch Vorstandsmitglied des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt am Main, ist seit vielen Jahren auf HR 4 unter dem Stichwort „Übrigens“ zu hören – und zwar montags bis freitags 17.45 Uhr und am Sonntag etwa um 7.45 Uhr. Mann mit Gleichstellung beauftragt Seit Anfang Februar wachen Maren Cirkel und Andreas Schwöbel über die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Mit Andreas Schwöbel ist zum ersten Mal ein Mann mit dieser Aufgabe betraut. Hintergrund ist das neue Gleichstellungsgesetz der EKHN, das die Gleichstellung von Frauen und Männern als „Gemeinschaftsaufgabe und durchgängiges Leitprinzip bei allen Entscheidungen der EKHN“ vorschreibt. Lag bisher der Schwerpunkt von Gleichstellungsarbeit auf der Förderung von Frauen, hat das neue Gesetz durchgängig die Beseitigung von Unterrepräsentanz bei beiden Geschlechtern zum Ziel. EKHN schafft Ausbildungsplätze verzichten und irgendwann in den Himmel zu kommen, heute fastet man, um möglichst spät und möglichst gesund in den Himmel zu kommen.“ Und Sie? Fasten Sie auch? Nicht rauchen, auf Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten verzichten? Wer nicht gerne alleine fasten will, kann übrigens auch bei der evangelischen Fastenaktion „7 Wochen ohne“ mitmachen und Gleichgesinnte treffen (www.7-wochen-ohne.de). Das Motto lautet in diesem Jahr „Liebesbriefe“. Ihre Sandra Hoffmann Erstmals konnten im Jahr 2005 aufgrund des Projektes „Ausbildung plus“ des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN zwölf zusätzliche Ausbildungsplätze im regulären Arbeits- und Ausbildungsmarkt geschaffen werden. Das Projekt fördert sozial engagierte Betrieb mit monatlich 150 Euro, wenn sie einen zusätzlichen Ausbildungsplatz für junge Männer zur Verfügung stellen, die sonst chancenlos auf dem Arbeitsmarkt sind. Anträge gibt es beim Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung, „Ausbildung plus“, unter www.zgv.info. Foto: Oeser THEMA Seit 1. Januar ist Diakon Paul Sorgenfrei im Evangelischen Regionalverband (ERV) ehrenamtlich als „Vertrauensperson für Suchtfragen“ tätig – für Betroffene, Leitungskräfte und Mitarbeitende. Warum er für diesen Job der Richtige ist und was der Verband zur Hilfe bei Suchterkrankung am Arbeitsplatz noch entwickelt hat, darüber berichtet Kirche Intern. „Es gibt keinen Grund zu trinken“ Diakon Paul Sorgenfrei ist seit Januar ehrenamtliche Vertrauensperson für Suchtfragen im ERV Das Thema ist heikel. Immer und überall. Wenn man ahnt oder weiß, dass ein Mensch, den man kennt, ein Suchtproblem hat, dann wissen die wenigsten, wie damit am besten umzugehen ist. Am Arbeitsplatz bringen Suchtkrankheit sowie deren Ursachen und Auswirkungen spezielle Probleme mit sich - für die Kollegen, aber auch für die Leiterinnen und Leiter des Arbeitsbereiches. Doch wie die Sache anpacken? Die Person ansprechen? Den Vorgesetzten informieren? Mängel bei der Arbeit versuchen auszubügeln? Präventive Hilfe anbieten Für suchtkranke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für deren Kollegen und Vorgesetzte hat der Evangelische Regionalverband jetzt auf Initiative der Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenvertretung (MAV) ein Konzept „Zum Umgang mit suchtgefährdeten/-kranken Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ entwickelt. Eine Handreichung mit dem Ziel, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu erhalten und präventive Hilfe für Mitarbeitende anzubieten. Leitungskräfte erhalten zudem einen Leitfaden mit Stufenplan, der eine erste Hilfe für das konkrete Vorgehen sein soll. Erarbeitet haben das Konzept in einer „Arbeitsgruppe Sucht“ der ERVVorstand, MAV, Gleichstellungsbeauftragte sowie Fachleute der Personalabteilung und der Evangelischen Suchtkrankenberatung. Eine Anlaufstelle einrichten Als das Konzept stand, die Handreichung und der Leitfaden bereits in Arbeit waren, fehlte es lediglich noch an einer ehrenamtlichen Vertrauensperson im ERV, die aufgrund von Erfahrungen im Bereich von Suchterkrankungen den Betroffenen und deren Umfeld detaillierte Informationen und Unterstützung geben kann. Die Wahl fiel auf den langjährigen ERV-Mitarbeiter und ehemaligen Leiter der Evangelischen Suchtkrankenberatung, Diakon Paul Sorgenfrei. Den traf Edith Schmidt-Westerberg, hauptamtliche Sozialarbeiterin bei der Evangelischen Suchtkrankenberatung, kürzlich auf einer Tagung der Evangelischen Suchtkrankenhilfe in Gießen und warb den Pensionär im Auftrag der Arbeitsgruppe für das Ehrenamt. Seit Januar ist der 68-jährige Paul Sorgenfrei nun offiziell „Vertrauensperson für Suchtfragen“ im Evangelischen Regionalverband. Und er hat nicht nur den passenden Namen für diesen Job, sondern auch die nötige Erfahrung und menschliche Herzensbildung. Er möchte mit diesem Amt helfen, Hemmschwellen für die Betroffenen abzubauen, ihnen eine erste Anlaufstelle sein, wo sie frei und geschützt sprechen können. Je nach Situation wird er dann zusammen mit dem Betroffenen entscheiden, ob die Angebote der verbandseigenen Suchtkrankenberatung genutzt werden oder externe Beratung und Hilfe in Anspruch genommen werden soll. In minderschweren Fällen reiche, so Paul Sorgenfrei, seine eigene Erfahrung als Diakon in der Suchtberatung, um zu erkennen, wo das Problem liegt und auch konkret zu helfen. Zum Beispiel mit einer Verabredung zur gemeinsamen Abstinenz, um die Motivation der Betroffenen zu erhöhen. Spiritueller Halt ist die „halbe Miete“ Dabei ist dem gebürtigen Brandenburger mit dem kraftvoll-rollenden „R“ wichtig: „Ich versuche auch meinen Glauben beim Gespräch rüber zu bringen. Ich denke, es ist häufig schon die halbe Miete für einen suchtkranken Menschen, wenn er den spirituellen Halt spürt, die Authentizität, die davon ausgeht.“ „Es gibt keinen Grund, Alko- hol zu trinken“, sagt Sorgenfrei, „auch wenn man Probleme hat“. Doch eines ist dem zweifachen Vater auch klar: Hinter einer Suchtkrankheit stehe häufig ein langer, verzweifelter Prozess, der zwangsläufig zur Katastrophe führe – zur Heilung sei es meist ein genauso langer Weg. Es bedarf einiger Arbeit, das Phänomen der „Trickserei“, wie Paul Sorgenfrei es nennt, beim Suchtkranken zu durchbrechen. Gleichwohl betont er die Verantwortung der Leitungskräfte. „Das Problem muss offen angesprochen werden, da geht es auch nicht ganz ohne Druck.“ ERV-Vorstandsvorsitzende Esther Gebhardt ist froh, mit Paul Sorgenfrei eine Vertrauensperson gewonnen zu haben, die nicht nur weitreichende Kenntnisse über die Problematik mitbringt, sondern auch den Arbeitsplatz evangelische Kirche sehr gut kennt. Persönlich verbunden ist er mit der evangelischen Kirche schon seit frühester Kindheit und Jugend. Heute ist er engagiertes Mitglied der Paulsgemeinde und ehrenamtlicher Senioren-Gesprächskreisleiter im Café Alte Backstube. Bleibt zu hoffen, dass – nomen est omen – Paul Sorgenfrei dennoch möglichst wenig in seinem neuen Amt zu tun hat. sho Infos und Kontakt Paul Sorgenfrei ist zu erreichen unter Telefon 069 657338 oder 0177 7551240. Termine nach Absprache. Die Handreichung „Zum Umgang mit suchtgefährdeten/-kranken Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ steht ab sofort unter „Allgemeine Info“ im Tobit InfoCenter sowie im internen Bereich im Internet unter www.frankfurt-evangelisch.de als Download bereit. Evangelische Kirche Intern 3 KIRCHENWELT TIPPS & TERMINE Fußball-WM in der Gemeinde Budgetierung Kirchenmusik Was Kirchengemeinden bei Übertragungen beachten müssen Am 9. Juni wird die FIFA Fußball-WeltmeisterschaftTM eröffnet. 32 Teams spielen bis zum 9. Juli um den Weltmeistertitel. Alle 64 Spiele werden live im Fernsehen übertragen. Für viele Kirchengemeinden ist das ein Anlass, zum Gemeinschaftserlebnis „Fußball-Gucken“ auf einer Großbildleinwand in das Gemeindezentrum einzuladen. Da die FIFA WM 2006TM nicht nur ein sportliches, sondern auch ein kommerzielles Mega-Event ist, müssen Kirchengemeinden eine Reihe von Vorschriften bei der Planung von Veranstaltungen beachten. Auf die wichtigsten Fragen gibt Kirche Intern Antworten: schreibt außerdem vor, dass der Name des Ereignisses nur in normaler Schriftgröße zu Informationszwecken über Ort und Zeit des Public Viewings angegeben werden darf. Die kirchlichen Printmedien wie Gemeindezeitungen müssen nach den FIFA-Richtlinien den Namen der FIFA Fußball-WeltmeisterschaftTM korrekt wiedergeben. Einer der fünf folgenden Markennamen muss verwendet werden: „FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006TM“, „FIFA FussballWeltmeisterschaft 2006TM“, „FIFA Fussball-WeltmeisterschaftTM“, „FIFA WM Deutschland 2006TM“ oder „FIFA WM 2006TM“. Darf eine Gemeinde Spiele übertragen? Ja, denn die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat von der Schweizer Firma Infront Sport & Media die kostenlose Lizenz für alle evangelischen Kirchengemeinden bekommen, alle WMSpiele übertragen zu dürfen. Public Viewing nennt sich das und ist an zwei Bedingungen geknüpft: Die Kirchengemeinde muss sich bis Mitte Mai für das Public Viewing via Internet unter www.ekd.de/wm registrieren. Zweite Bedingung ist: die Veranstaltungen dürfen nicht kommerziell sein, das heißt, es darf kein Eintritt erhoben werden, auch kein mittelbarer wie zum Beispiel durch den Verkauf von Verzehrbons. Speisen und Getränke dürfen aber verkauft werden, um die Kosten der Veranstaltungen zu decken. Vorausgesetzt wird bei der Übertragung der Spiele, dass der Fernsehanschluss der Kirchengemeinde bei der GEZ angemeldet ist. Wo bekommen Gemeinden Hilfe? Die EKD hat unter dem Titel „Ein starkes Stück Leben“ eine Arbeitshilfe erstellt, in der Materialien für Gottesdienste, Konfirmandenunterricht, Seniorennachmittage und weitere Gemeindeveranstaltungen enthalten sind. Die Broschüre kann man zum Preis von 3 Euro beim Versand des Kirchenamts per E-Mail bestellen: versand@ ekd.de. rab Darf man das WM-Logo verwenden? Nein, im nicht-gewerblichen Bereich darf das Logo der FIFA Weltmeisterschaft nicht verwendet werden. Der Weltfußballverband FIFA Zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Budgetierung der Sachmittel in den Dekanaten – Hintergründe und Konsequenzen“ laden der Landeskirchenmusikdirektor Michael Graf Münster zusammen mit den Propsteikantoren für Montag, 6. März, von 9.30 bis 12.30 Uhr, ein. Ort: Markuszentrum, Markgrafenstraße 14, 60487 Frankfurt. Weitere Informationen gibt es unter 069 71379-129. Fastenaktion „7 Wochen ohne“ Einmal im Jahr heißt es in der Zeit vor Ostern sieben Wochen den gewohnten Fluss der Lebensgewohnheiten zu unterbrechen. Materialien zur Fastenaktion der evangelischen Kirche „7 Wochen ohne“ können jetzt bestellt werden. Das Thema lautet in diesem Jahr „Liebesbriefe 2006“. Zur Auswahl stehen unter anderem Kalender, ein Klappkarten-Set, Notizbücher, Plakate und Arbeitshilfen. Kontakt: 069 580980247, E-Mail [email protected], Internet: www.7-wochenohne.de. Frauenfrühstück für Mitarbeiterinnen Anlässlich des Internationalen Frauentages lädt die Gleichstellungsbeauftragte des Evangelischen Regionalverbandes, Irmtraud Weissinger, alle Mitarbeiterinnen für Mittwoch, 8. März, um 9 Uhr, in das Dominikanerkloster (Großer Saal) zu einem Frauenfrühstück ein. Irmtraud Weissinger wird bei der Gelegenheit über die Novellierung des Gleichstellungsgesetzes durch die EKHN berichten. Außerdem sollen Vor- und Nachteile von Arbeitszeitkonten sowie konkrete Umsetzungsmöglichkeiten des so genannten Familienbudget thematisiert werden. Drei Fußbälle zu gewinnen Kirche Intern verlost drei Fußbälle mit offiziellem WM-Logo der EKD. Die richtige Lösung per E-Mail bis 31.3. an [email protected] schicken und mit etwas Glück einen der Bälle gewinnen. Frage: Welcher Eintracht-Fußballer ist 2004 im Evangelischen Info-Center in die evangelische Kirche eingetreten? a) Oka Nikolov b) Alexander Schur c) Charly Körbel Lutherkirche als Galerie BLICKPUNKT 4 Evangelische Kirche Intern Foto: Oeser Foto: Treber Donnerstag nach Dienstschluss heißt es im Stadtjugendpfarramt „raus aus den Büroklamotten, rein in die Sportmontur“: Eva Rhodius-Reinprecht, Referentin für kids+events, bietet einmal in der Woche für die Kolleginnen und Kollegen Fitnesstraining an. bb „Anschauen, hören, anhören“ – so heißt das Kunstprojekt, das die Luthergemeinde mit dem Künstler Holger Herrmann derzeit in ihrer Kirche, Martin-Luther-Platz 1, zeigt. Im Mittelpunkt stehen vier Schwarz-Weiß-Radierungen und ein Ölgemälde des Künstlers. Die Werke sind noch bis zum 16. Juli täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen und sollen die Menschen aus dem Stadtteil im Dialog zusammenführen. Korrekturmeldung Gebetsgarten in Hausen Der Gebetsgarten der Kirchengemeinde Hausen „... auf den Spuren des Lebens“ wird am Montag, 13. März, mit einem Gottesdienst um 18 Uhr in der Kirche, Alt-Hausen 1, eröffnet und nicht, wie versehentlich in der letzten Ausgabe gemeldet um 10 Uhr. KIRCHENWELT Foto: Archiv Am 31. März endet nach 18 Jahren die Amtszeit von Pfarrerin Helga Trösken als Pröpstin für Rhein-Main. Als Person und als erste Frau in diesem Amt hat sie polarisiert. Sie war unbequem und hat deutlich ihre Meinung gesagt. Damit hat sie nicht zuletzt auch einiges für die Frauen erreicht. Eine Rückschau von HR-Moderatorin und Wegbegleiterin Ulrike Holler für Kirche Intern. Wir werden sie vermissen Pröpstin Helga Tröskens Amtszeit endet im März Auf ihrem Schreibtisch in der Propstei steht ein bunter, großer Nussknacker und auf dem Fensterbrett ein Kaktus. Beides passt zu ihr, denn Helga Trösken musste während ihrer 18-jährigen Amtszeit viele harte Nüsse knacken und sich, wie der Kaktus, gegen Angriffe wehren, aber nicht mit Stacheln, sondern mit der Kraft des Wortes. In dem wohnzimmerartigen Büro wurden viele Probleme gelöst, wunderbare Predigten geschrieben. Das alles wird man vermissen, wenn Ende März die Amtszeit der Pröpstin endet. Sie selbst fürchtet sich nicht vor dem Weggang, legt ihr Amt gerne in neue Hände, ist aber auch stolz auf das, was sie als erste bundesdeutsche Frau im Rang einer Bischöfin bewirkt hat. „Sie war für uns Frauen in der Kirche eine ganz wichtige Wegbereiterin“, sagt Pfarrerin Ulrike Hoffmann. Sie hat viel ertragen und erkämpfen müssen, was heute selbstverständlich ist. Sie hat Mut gemacht, wir haben unendlich von ihr profitiert“. Handeln aus Überzeugung Helga Trösken selbst empfindet sich nicht als mutige Frau, weil sie immer so handelte, wie es ihrer Überzeugung entsprach. „Durchsetzungsfähig, das lass ich gelten“, sagt sie – auch in Erinnerung an ihre erste Pfarrstelle in Langen. Sie hatte sich nach dem Studium in Berlin, Heidelberg und Mainz beim Weltrat der Kirchen, in einer Londoner Gemeinde und an der Genfer Ökumenischen Hochschule umgeschaut, Probleme im internationalen Rahmen diskutiert, „da war Langen wahrlich ein Kontrastprogramm“ für die damals 28-Jährige. Der Anfang in diesem männlichen Beruf war hart, weit und breit gab es keine Kollegin, mit der sie ihre Sorgen teilen konn- te. Zwei Jahre dauerte es, bis die Langener stolz darauf waren, dass eine Frau auf der Kanzel stand. Erreicht hatte sie die Akzeptanz unter anderem durch ihre Hausbesuche. „Einmal“, erzählt sie, „waren bei einem 85. Geburtstag fast alle alten Langener versammelt. Um mich zu testen, bot man mir einen Steinhäger an. Ich mag keinen Schnaps, aber ich habe gedacht, da muss ich jetzt durch, das muss ich machen. Also trank ich sogar zwei von den ekligen Steinhägern und damit hatte ich gewonnen, für alle Zeit“. Ihr unverwechselbarer politischer Stil Schon in diesen frühen Berufsjahren war Helga Trösken eine politische Pfarrerin und entwickelte ihren unverwechselbaren Stil. Sie kämpfte wie viele gegen den Bau der Startbahn West, machte deutlich, dass der Antisemitismus nicht wirklich überwunden ist, hielt mit ihrer Meinung nie aus taktischen Gründen hinter dem Berg. Als Pröpstin kritisierte sie in ihren Frankfurter Predigten die ungerechte Verteilung von Armut und Reichtum. Im Zentrum der Banken, der Globalisierung und Ökonomisierung kam das nicht immer gut an. Doch sie ging das Risiko, nicht von allen geliebt zu werden, ganz bewusst ein, denn „wer sonst könnte Stimme für die sein, die keine Stimme haben“. Auf einem Neujahrsempfang der Stadt redete sie auch über den Frauenhandel oder nahm im Dom kritische Stellung zur Wiedervereinigung. Da wurde sie von einigen Medien „niedergemacht“. Das hat sie sehr getroffen, weil es wieder einmal nicht nur um die Auseinandersetzung mit ihren inhaltlichen Positionen, sondern auch um sie als Frau in einem solchen Amt ging. „Helga Trösken hat keine Beine, die Männerherzen höher schlagen lassen“, sagen Kollegen. „Mit ihrer alternativen Kleidung will sie nicht anderen gefallen, es ist ihr eigener Stil, sie lässt sich nicht beirren“, sagen Kolleginnen. Die Presse jedoch schrieb vom Minirock unterm Talar, ihr Jeanskleid wurde als Putzkleid diffamiert, dennoch pfeift sie auf die Etikette und trägt auch Sandalen bei offiziellen Empfängen, wenn es heiß ist. „Nie hat sie sich abhängig gemacht“ „Das ist Helga Trösken, diese Kategorie von Frau muss man erst mal suchen, nie hat sie sich abhängig gemacht“, sagt Anne Gebhardt, die Frauenbeauftragte der Stadt Langen. Sie war als junge Sozialarbeiterin von der damaligen Gemeindepfarrerin tief beeindruckt, weil sie sich ohne Angst mit dem Bürgermeister anlegte. Dazu kam, dass sie „aufrecht und mutig in einer weiblichen Sprache predigte. Wegen ihr habe ich meine Kinder taufen lassen. Sie ist eine herausragende Figur, ich mag sie sehr“. Die Männer waren anderer Meinung, als Helga Trösken 1988 zur ersten Pröpstin gewählt wurde. Sie erhielt keine Tipps, keine Einführung in die Arbeit, man ließ sie reinrasseln. Nach einem halben Jahr wollte sie alles hinwerfen, doch dann „hätte ich auf Dauer die Chancen für alle Frauen verwirkt“. Ohne sie hätte auch der schwule Pfarrer Nulf Schade-James nie eine Stelle bekommen. Die Pröpstin sagte, „wo ist das Problem?“ und er bekam seine Gemeinde. Helga Trösken kehrt übrigens wieder in den Gemeindedienst nach Buchschlag und Langen zurück. Für sie eine „schöne Rundung“ ihres beruflichen Weges. Ulrike Holler Evangelische Kirche Intern 5 PERSONAL Neu STELLENMARKT Eva Hoffmann, Erzieherin, Kindertagesstätte Christuskirchengemeinde Nied, 1.2. Melina Weber, Erzieherin, Kindertagesstätte Regenbogengemeinde, 1.10.05 Claudia Wiegold, Erzieherin, K i nde rg a r t e n Kreuzgemeinde, 15.1. (Foto) Sabine Duckwitz, Erzieherin, Kindertagesstätte Melanchthongemeinde, 15.2. Katrin Seebode, Erzieherin, Kindertagesstätte Lukas, Maria-Magdalena-Gemeinde, 20.2. Katrin Mönnighoff, Sozialarbeiterin, „Lilith“ Wohnen für Frauen, 6.2. Sandra Göttenauer, Erzieherin, Kindertagesstätte Dornbuschgemeinde, 15.2. Makai Rahimi, Hauswirtschaftskraft, Kindertagesstätte Martinusgemeinde, 1.2. Stefanie Trenz, Erzieherin, Hort Matthäus, Hoffnungsgemeinde, 11.3. Thomas Kober, Betreutes Wohnen, Wohnwagenstandplatz Bonames (Umsetzung), 1.1. Janina Löhner, Erzieherin, Kindertagesstätte Martinusgemeinde, 1.2. (Foto) Bärbel Hahn, Hauswirtschaftskraft, Kindertagesstätte Martinusgemeinde, 1.2. Mandy Übensee, Erzieherin, Kindertagesstätte Dornbuschgemeinde, 1.2. Rita Weingärtner-Ebel, Erzieherin, Kindergarten Wicherngemeinde, 1.2. Jubiläum Wolfgang Schrödter kann am 1.4. auf eine Beschäftigungszeit von 30 Jahren beim Evangelischen Regionalverband zurückblicken. Er ist Diplom-Soziologe und als psychologischer Berater und Leiter der Psychologischen Beratungsstelle Höchst tätig. Gabriele Schrödter ist am 1.3. 30 Jahre beim Evangelischen Regionalverband tätig als DiplomPsychologin im Zentrum Beratung und Therapie. Ausgeschieden Jutta Gällweiler, Pädagogische Frühförderung, 14.2. Alexander Brodt, Pfarrer, Nazarethgemeinde, 28.2. Pfarrer Brodt wechselt zu einer anderen Stelle nach Berlin. Ruhestand Jan Hajtmanek, Sozialhelfer, Weser5, 1.2. Angelika Albrecht, Erzieherin, Kindertagesstätte Kirchengemeinde Unterliederbach, 1.2. Katharina Ludwig ging zum 1.3. in den Ruhestand. Sie war zuletzt als Raumpflegerin beim Evangelischen Verein für Jugendsozialarbeit tätig. Pädagogische Fachkräfte (m/w) Der Fachbereich I Kinder und Jugend des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt sucht pädagogische Fachkräfte für Tagesgruppen. Aufgaben sind unter anderem: die verbindliche Förderung der Kinder, Eltern- und Familienarbeit nach einem systemischen Ansatz, Mitarbeit bei der Erstellung eines Hilfeplans und fachliche Entwicklung der Arbeit und Evaluation. Anforderungen: Berufserfahrung sowie ein abgeschlossenes Studium der Sozialarbeit, der Sozialpädagogik oder eine vergleichbare Qualifikation. Vergütung nach KDAVO. Weitere Informationen: Edith Itta, [email protected], Telefon 069 959149-12. Bewerbungen bis zum 10.3.2006 an: Fachbereich I Kinder und Jugend, Jürgen Mattis, Stalburgstraße 38, 60318 Frankfurt. Sozialpädagoge/-pädagogin/ -arbeiter/in Die Pädagogische Frühförderung für blinde und sehbehinderte Kinder sucht zum 1.5.2006 eine/n Sozialpädagogen/-pädagogin oder eine/n Sozialarbeiter/in (30 Stunden). Vergütung nach der KDAVO. Die Stelle umfasst die Arbeit im Team mit sehgeschädigten, teilweise mehrfachbehinderten Kindern im Alter von null Jahren bis zur Einschulung. Aufgaben sind unter anderem: Hausfrühförderung in allen Wahrnehmungs- und Entwicklungsbereichen unter dem Fokus der Sehschädigung, Beratung und Unterstützung der Eltern. Anforderungen: Erfahrungen im Bereich der Heilund Sonderpädagogik, Berufserfahrung im Bereich der Behindertenarbeit, Erfahrungen in der Elternberatung, Führerschein Klasse 3. Bewerbungen an: Pädagogische Frühförderung für blinde und sehbehinderte Kinder, Sigrid Unglaub, Eschersheimer Landstraße 565, 60431 Frankfurt. RÜCKBLICK Geburtstage im März Geburtstage Ehemaliger im März 50 Jahre Margret Klein, Betreutes Wohnen, 5.3. 65 Jahre Pfarrer i. R. Rüdiger Stockenberg, Zachäusgemeinde, 10.3. Christiane Günther, Abteilung Bau und Liegenschaften, 19.3. Edith Schmidt-Westerberg, Suchtkrankenberatung, 20.3. Renate Ulrich, Regionalbüro, 21.3. 70 Jahre Erika Launspach, Sozialdienst für Flüchtlinge, 31.3. 80 Jahre Elfriede Reinecke, Wirtschaftsbetrieb, 10.3. Pfarrer i. R. Horst Debus, Gemeinde Zeilsheim, 31.3. 6 Evangelische Kirche Intern Vor 20 Jahren … ... gründeten sechs Frankfurter Gemeindepfarrer einen Verein, um die Spielund Theaterarbeit in der EKHN zu fördern. Den Vorsitz übernahm Pfarrer Ulrich Britz aus der Dornbuschgemeinde. ... lautete das Thema des Weltgebetstages „Das Leben wählen“, das Frauen aus Australien ausgewählt hatten. ... wurde Pfarrvikar Hans-Christoph Stoodt in der Markuskirche von Propst Dieter Trautwein ordiniert. SERVICE BLICKPUNKT Interaktive Ausstellungen kostenlos Für Gemeindefeste, Spezialgottesdienste und Projekte bietet das Zentrum Ökumene der EKHN nützliche und entwicklungspolitisch interessante interaktive Ausstellungen an. Zum Beispiel zu Themen wie „Das krumme Ding mit der Banane“, „Wasseresser“ oder „Aids – raus aus der Schublade“. Alle Ausstellungen gibt es kostenlos. Weitere Auskünfte erteilt Ute Greifenstein unter Telefon 069 97651835, E-Mail [email protected]. Die evangelische Jugend in der EKHN hat sich ein Jahr lang mit dem Thema kinder- und jugendgerechte Kirche auseinander gesetzt. Nun liegen die Vorschläge in einer Publikation vor. Interessierte können sie im Internet herunterladen unter www.ejhn.de oder über die Geschäftsstelle der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau beziehen. Kontakt: Telefon 06151 1598850, E-Mail [email protected]. Foto: Oeser Ideen für jüngere Kirche Über viele Jahre hatten die Jugendlichen in Zeilsheim keinen Treffpunkt. Der Evangelische Verein für Jugendsozialarbeit in Frankfurt am Main hat jetzt in der Alten Post, Frankenthaler Weg 1, den „Jugendtreff Zeilsheim" eröffnet. Viviane Raupp (links) und Patrick Siegfried (Mitte) sind für die 12- bis 18-Jährigen die Ansprechpartner vor Ort. bb Fortbildung Kirchenmusik Grund- und Fortbildungskurse zum Gitarrespielen, Seminare zur Gottesdienstbegleitung mit der Gitarre und weitere Fortbildungen für christliche Bands bietet die Abteilung Kirchemusik des Zentrums Verkündigung in diesem Jahr an. Den Veranstaltungsflyer können Interessierte per E-Mail unter wolfgang. [email protected] oder per Telefon unter 069 71379-0 und 06081 446171 bestellen. Neuauflage zum Thema „Zeit“ Das Zentrum Verkündigung der EKHN hat die letzte Ausgabe der Zeitschrift „Impuls Gemeinde“ neu aufgelegt. Aus der Perspektive des Glaubens fragt das Heft nach der „Zeit“ und bietet biblische Aspekte, praktische Überlegungen und interessante Anregungen zum Umgang mit der Zeit. Das Heft kostet 2,50 Euro und ist im Zentrum Verkündigung erhältlich. Kontakt: Telefon 069 71379-0, E-Mail [email protected], abrufbar auch im Internet www.zentrum-verkuendigung.de/fileadmin/downloads/downloads_mhgl/ImpulsGemeinde-2005-1.pdf. Vorsicht vor türkischer Lira Die neuen türkischen Lira-Münzen sehen EuroMünzen in Größe und Prägung zum Verwechseln ähnlich. Das Verbraucherschutzministerium warnt insbesondere vor der Verwechslung der türkischen 1-Lira-Münze mit der 2-EuroMünze sowie der türkischen 0,5-Lira-Münze mit der 1-Euro-Münze. Banken nehmen die Münzen nicht an und tauschen sie auch nicht in Euro um. KIRCHENLEXIKON Pharisäer: Wirklich so schlecht, wie ihr Ruf? „Pharisäer“ - klar, das ist ein Getränk. Aber dazu später. Denn vor allem ist es ein umgangssprachliches Schimpfwort für einen Heuchler. Wer aber waren die Pharisäer eigentlich? Und waren sie wirklich so schlecht wie ihr Ruf? Die Pharisäer waren bis zur Tempelzerstörung im Jahr 70 n. Chr. eine der führenden jüdischen Gruppen in Jerusalem. Aus ihnen entwickelte sich das rabbinische Judentum. Die Pharisäer fanden ihre Anhänger in der breiten Masse des Volkes. Schon die Vorgänger der Pharisäer hatten sich zu allgemein anerkannten Fachleuten in Fragen der Auslegung der Thora entwickelt. Diese Weisen, später als Rabbi tituliert, entwickelten die „mündliche Tradition“, die später als Kommentar neben die Thora gestellt wurde. Die Pharisäer befolgten im Alltag gewissenhaft die religiösen Gesetze und die mündlich überlieferten Vorschriften und boten damit Alternativen zum priesterlichen Tempelkult. Die Loslösung von Tempeldienst und Priesterschaft bedeutete gleichzeitig eine Betonung des Einzelnen. Soziale Gerechtigkeit, eine Einheit aller Menschen sowie die Erwartung der Erlösung des Volkes Israel und aller Menschen wurden weitere Kernpunkte rabbinischer Lehre. Grundsätze, die auch Jesus von Nazareth vertrat. Warum aber erscheinen die Pharisäer im Neuen Testament dann als Gegner Jesu? Das neue Testament ist nach dem Bruch zwischen Judentum und Christentum entstanden. Und weil sich das Christentum als legitime Fortsetzung des Judentums verstand, wertete es die nichtkonvertierten Anhänger, also die Pharisäer, ab. In der Folge, so vermuten Wissenschaftler, wurden die Pharisäer verzerrt und betont negativ gezeichnet. Statt sie also als das darzustellen, was sie waren, nämlich die wichtigsten Partner Jesu in talmud-typischen Diskussionen über die Auslegung der Thora, wurde ihre Betonung religiöser Ausdrucksformen als Heuchelei interpretiert. Die Pharisäer wurden zu Heuchlern - und in den folgenden Jahrhunderten die Heuchler zu „Pharisäern“. Bleibt noch die Frage nach dem Getränk: Entstanden ist der „Pharisäer“, ein Gemisch aus Kaffee, Rum und Schlagsahne, auf der nordfriesischen Insel Nordstrand, und zwar im 19. Jahrhundert. Zu jener Zeit amtierte dort der besonders asketische Pastor Georg Bleyer. Bei den Friesen war es Brauch, in seiner Gegenwart nur Kaffee zu trinken. Bei der Taufe des sechsten oder siebten Kindes des Bauern Peter Johannson bedienten sich die Gäste einer List und kippten den Rum in den Kaffee. Die Sahnehaube verhinderte dabei, dass der Rum verdunstete und es nach Alkohol roch. Als der Pastor die List entdeckte, rief er „Oh, ihr Pharisäer!“ und gab dem Getränk damit seinen Namen. cd Evangelische Kirche Intern 7 FLOP ARBEITSWELT Regeln sind wichtig. Im Sport und auch sonst so im Leben. Was aber tun, wenn’s einfach Unsinn ist? Die FIFA schreibt uns neuerdings nicht nur vor, wie wir Fußball zu spielen haben, sondern auch, wie wir ihn schreiben müssen. Nämlich mit zwei „s“. Also „Fussball“ wie „Kussball“ oder „Nussball“. Wer sich nicht an diese Regel hält, gerät ins rechtliche Abseits. Wir sagen dazu: Das riecht nach einem dicken Foul an der deutschen Sprache. Und dafür gibt’s von uns die rote Karte. Foto: Oeser KULTURTIPP Die Straße hinter dem Domklo.... Wo heute auf der breiten Kurt-Schumacher-Straße der Verkehr braust, befand sich vom 15. bis zum 19. Jahrhundert die Frankfurter Judengasse – sie war vom Dominikanerkloster nur durch die Stadtmauer getrennt. Die Frankfurter Judengasse war wahrscheinlich das erste Ghetto in Europa. Sie entwickelte sich bald zu einem der wichtigsten Zentren jüdischen Lebens in Mitteleuropa. Im 18. Jahrhundert lebten hier über 3000 Menschen. Die Geschichte der Frankfurter Judengasse bringt jetzt ein lesenswerter neuer Band der Schriftenreihe des Jüdischen Museums näher. Die zwanzig Essays beschreiben nicht nur das Leben im jüdischen Viertel selbst, sondern beleuchten auch die politischen und sozialen Stadtstrukturen, Liturgie und Brauchtum. sowie die christlich-jüdischen Beziehungen in dieser Zeit. Fritz Backhaus u.a.: Die Frankfurter Judengasse. Societätsverlag, Frankfurt 2006, 19,90 Euro. as. IMPRESSUM HERAUSGEBER: Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main REDAKTION: Ralf Bräuer (rab/v.i.S.d.P.), Sandra Hoffmann (sho/Geschäftsführung), Bettina Behler (bb), Carla Diehl (cd), Esther Gebhardt (EG), Dagmar Keim-Hermann (dkh), Susanne Prittmann (sup), Francis Schmitt (fas/Satz), Antje Schrupp (as.) KONTAKT: Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Redaktion Evangelische Kirche Intern Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main Tel.: 069.2165-1385 oder -1388, Fax: -2385, E-Mail: [email protected] „Evangelische Kirche Intern“ erscheint zehn Mal pro Jahr und wird kostenlos an alle Mitarbeitenden der Frankfurter Gemeinden, Dekanate und Einrichtungen des Evangelischen Regionalverbandes verteilt. ISSN 1437-4102 Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 29.03.2006 8 Evangelische Kirche Intern Gerhard Müller (Foto li.) und Rasmus Bertram: Auch wenn die Bauarbeiten bei der Jugendkulturkirche sankt peter andauern, machen die beiden mit ihrem Team schon an anderen Orten Programm. Gelungene Arbeitsteilung Rasmus Bertram und Gerhard Müller: aktiv für sankt peter „Schon bevor es offiziell los geht, wollen wir präsent sein“ – darüber sind sich der Geschäftsführer der jugend-kultur-kirche sankt peter, Gerhard Müller, und Pfarrer Rasmus Bertram einig. Zusammen mit ihrem Team haben sie das Workshopprogramm „EASY“ für die nächsten Monate aufgelegt –Schattenspiel, Radiomachen, Video, DJ, Breakdance, Schreiben, Malen und Kochen. Rasmus Bertram ist bei sankt peter für Seminare und Gottesdienste verantwortlich, Gerhard Müller für Finanzen, Verwaltung und Personal. In Jackett und Jeans sitzt Müller beim Interview in der Küche der Geschäftsstelle von sankt peter, Bertram trägt ein großgemustertes beiges Hemd. Zurückgelehnt erzählt Gerhard Müller von seiner Tätigkeit, von Arbeiten am Schreibtisch - pünktlich 60 Seiten Wirtschaftsplan zu erstellen, „das hat schon was“. Bei Bertram sind die Hände in Bewegung, leuchten die Augen, wenn er sagt, „ich mag Publikum, ich mag Leute, die neugierig sind, die ich überraschen kann“. Verwaltungsarbeit ist aber nicht das, was Müllers berufliche Laufbahn prägte. Unweit von Limburg, in eine evangelisch geprägte Familie geboren, studierte er Gemeindepädagogik. 25 Jahre arbeitete Gerhard Müller als Jugendreferent im Evangelischen Stadtjugendpfarramt in Wiesbaden. Oft auf der Schnittstelle von klassischer Jugendarbeit und Kulturmanagement. Irgendwann wollte der heute 49-Jährige noch mal was Neues machen. 2002 hat er an der Evangelischen Fachhochschule in Darmstadt neben Beruf und Familie den Masterstudiengang „Management von sozialen Organisationen“ aufge- nommen. Müller sitzt nur einen Teil seiner Arbeitszeit im Büro, oft ist er unterwegs, stellt sankt peter vor. Rasmus Bertram wuchs in der DDR auf, 1989 machte er dort Examen. Mit Kirche hatten seine Eltern früher nichts zu tun, „inzwischen ist meine Mutter im Kirchenvorstand“, erzählt der Theologe. Gut vorstellbar, dass sie sich von dem Elan ihres Sohnes hat anstecken lassen. In Sangerhausen, Sachsen-Anhalt, baute Rasmus Bertram in seiner ersten Gemeinde eine Jugendkirche mit Kulturprogramm auf: „Samstags habe ich oft bis spät in die Nacht Jugendarbeit gemacht und sonntags früh wieder normalen Gottesdienst.“ Zwölf Jahre arbeitete Bertram, der neben dem Studium auch eine Schauspielausbildung absolvierte, dort. 2001 fand er es an Zeit für einen Wechsel. Im Kirchenkreis TorgauDelitzsch, am Stadtrand von Leipzig, unterstützte er Gemeinden bei der kreativen Gestaltung von Gottesdiensten und Veranstaltungen. Die in einer überregionalen Zeitung veröffentlichte Ausschreibung der Pfarrstelle für sankt peter kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Trotzdem, „das war genau auf mich zugeschnitten“, sagt Bertram. Schrittweise fing er in Frankfurt an. Als seine Tochter im August 2005 die Schule abgeschlossen hatte, wechselte er ganz an den Main. Gefragt, was ihnen spontan zu sankt peter einfällt, äußern sich Gerhard Müller und Rasmus Bertram unabhängig fast gleich lautend. „Jugendkultur“ und „Kirchenkultur“, sagen beide, „in Beziehung bringen“, fügt Müller hinzu, und „dafür begeistern“, sagt Bertram. bb