Mai 2008 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
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Mai 2008 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Evangelische Kirche Intern Frankfurt am Main Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der evangelischen Kirche in Frankfurt Herausgegeben vom Evangelischen Regionalverband Frankfurt am Main Nr. 107 - Mai 2008 INFO BLICKPUNKT Mit einem Open-Air-Gottesdienst unter dem Motto „Gottes Internationale“ beginnt am Pfingstmontag, 12. Mai, um 11 Uhr das ökumenische Pfingstfest auf dem Frankfurter Römerberg. Die Predigt hält Pröpstin Gabriele Scherle. Im Anschluss um 12.30 Uhr beginnt das Internationale Fest im Dominikanerkloster, Kurt-Schumacher-Straße 23. Ausländische Gemeinden erwarten die Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten und einem Kulturprogramm. Das Gotteslob mit biblischen Texten und Gebeten in vielen Sprachen beschließt das Fest um 16.15 Uhr. Foto: Oeser „Gottes Internationale“ Rund 30 Väter und Mütter packten am 12. April ehrenamtlich mit an: Ein Wasserspielstein, Bambus, 50 Meter Eichenholz und eine neue Rutsche zieren nun in Zukunft den Hof der Kindertagesstätte „Sternenreich“ der Martinusgemeinde in Schwanheim. Das freut nicht nur die Kleinen, sondern stärkt auch die Identifikation und die Gemeinschaft. „Kein Urteil über einzelne Kirchen“ Pohl ist neuer Dekan Seit 1. Mai ist Pfarrer Horst-Peter Pohl neuer Dekan des Evangelischen Dekanats FrankfurtSüd. Das hat die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau im April beschlossen. Pohl übernimmt das Amt kommissarisch für die Zeit bis zur Bildung eines Frankfurter Stadtdekanats im Jahr 2010. Der Pfarrer der Frankfurter Dreifaltigkeitsgemeinde wird damit Nachfolger von Jürgen Reichel-Odié, der am 12. April in den Ruhestand ging. AUS DEM INHALT Die KDAVO - wirklich ein Übel? Kommentar von Wolfgang Rosenhagen 2 Wo verdient man mehr? Kirche und Kommune im Vergleich 3 Perspektiven für Jugendliche Lernbetrieb stellte sich vor 5 Martin Jürges Kirchenlexikon 7 Regionalversammlung beschließt Kriterien zum Kirchenabbau Skepsis und Kritik prägten die Diskussion über das Gebäudekonzept bei der Regionalversammlung am 9. April. Doch am Ende stimmten die Delegierten dafür, anhand eines Bewertungskatalogs den Abbau der Kirchengebäude in Frankfurt voran zu treiben. Dass sich der Evangelische Regionalverband (ERV) von einem Teil seiner 64 Kirchen trennen muss, daran geht kein Weg vorbei. Rund 43 Millionen Euro würde der Erhalt aller Gebäude in den nächsten Jahren kosten, nur 22,5 Millionen Euro stehen dem ERV zur Verfügung. Mit Hilfe des vom Ausschuss für gemeindliche Gebäude entwickelten Katalogs wurden die Kirchen nach den Kriterien Gebäudezustand, Symbolwert, Flächenabdeckung und Zukunftsentwicklung analysiert. Nach einem Punktsystem wird dann eine Rangliste für die Kirchen erstellt, die den Kirchengemeinden zusammen mit den Analysedaten über die Gemeindehäuser Mitte Mai zur Verfügung gestellt wird. Die Liste sei eine „Arbeitsgrundlage und kein Urteil über eine einzelne Kirche“, betonte der Ausschussvorsitzende Wolf Günter Brügmann-Friedeborn. Das aber sehen Kritiker anders. Pfarrer Ulrich Vorländer bezeichnete die Methode als „hierarchisch und zentralistisch“. Den Antrag des Dekanats Höchst, den Beschluss zu verschieben, lehnten die Delegierten dennoch ab. Bis Ende Juni haben die Gemeinden Zeit, die Analysen zu prüfen und Änderungen vorzuschlagen. Auf der Tagung am 10. September sollen die Ergebnisse beschlossen werden. Dann haben die Gemeinden zwei Jahre Zeit, ein Gebäudekonzept zu entwickeln. Als den „Beginn eines Prozesses, in dem vielfältige Argumente und Visionen einen Platz finden“, bezeichnete ERV-Vorstandsvorsitzende Esther Gebhardt den Kriterienkatalog. Sie appellierte an die Verantwortung jeder einzelnen Gemeinde, dafür zu sorgen, „dass kirchliche Gebäude Präsenz und Ausstrahlungskraft über die ganze Stadt hinweg erhalten“. Carla Diehl ZUR SACHE KURZ NOTIERT Die KDAVO – wirklich ein Übel? Der Vergütungsvergleich zwischen KDAVO und TVöD bringt ziemlich eindeutige Ergebnisse. Die vielfach, insbesondere von Vertretern der Gewerkschaft ver.di, angegriffene KDAVO ist doch gar nicht so schlecht, wie sie immer gemacht wird. Das Entgeltniveau für die Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie ist ein anderes als im Bereich des TVöD. Ob besser oder schlechter, darüber kann sicherlich gestritten werden. Fakt ist jedoch, dass Kirche und Diakonie im Dritten Weg ein Ergebnis gefunden haben, das nicht unsozialer als die Tarifverträge im öffentlichen Dienst ist, an deren Vereinbarung die Gewerkschaften als starkes Gegenüber beteiligt sind. Die KDAVO hat ein deutlich höheres Entgeltniveau in den mittleren Vergütungsgruppen, ein vergleichbares Entgeltniveau in den unteren Entgeltgruppen und ein niedrigeres Entgeltniveau in den obersten Entgeltgruppen. Damit wird deutlich, dass in den Entgeltgruppen, nach denen die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergütet werden, die im Vergleich höheren Gehälter gezahlt werden. Die Äußerungen mancher, dass Kirche und Diakonie mit den vereinbarten Entgelten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren würden, sind nicht nachvollziehbar. Angesichts der Zahlen kann ich auch nicht glauben, dass die Gewerkschaft ver.di einem solchen Abschluss nicht zugestimmt hätte, wie kürzlich in einem Leserbrief behauptet wurde. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob beispielsweise die Vergütung einer Erzieherin angesichts ihrer vielfältigen Aufgaben und steigenden Anforderungen angemessen ist. Diese Diskussion muss jedoch in der Öffentlichkeit und mit der Politik geführt werden, denn diese Arbeitsplätze werden zu 85 Prozent durch die Kommune refinanziert. Würden allein bei der Kirche die Vergütungen der Erzie- herinnen auf das von manchen angestrebte Niveau angehoben, müssten in der EKHN reihenweise Kindertagesstätten geschlossen werden. Daher muss und sollte diese Diskussion gesamtgesellschaftlich geführt werden. Wenn Bildung wirklich so wichtig ist, wie viele Politiker in letzter Zeit immer wieder betonen, dann muss bei der Vergütung auch Farbe bekannt werden. Dabei darf man jedoch auch nicht die Altenpflegerinnen und Altenpfleger sowie die Beschäftigten in den Krankenhäusern vergessen – ebenso wichtige Arbeitsbereiche mit ähnlichen Entgeltstrukturen. Wir müssen uns alle insgesamt darüber im Klaren sein, dass es viele wichtige und wertvolle Arbeitsbereiche bei Kirche und Diakonie gibt, aber auch hier kann der Euro nur einmal ausgegeben werden. Und eine Bitte zum Schluss: Lassen Sie sich nicht von den zur Zeit sehr guten Haushaltsabschlüssen der EKHN täuschen – diese guten Zeiten werden nach allen bekannten Parametern leider nicht lange anhalten. Wir sollten jedoch daran arbeiten, dass wir die wertvollen Arbeitsbereiche in Kirche und Diakonie auch in schlechten Zeiten aufrecht erhalten können – weil sie dann wichtiger denn je sein werden. Wolfgang Rosenhagen Leiter der Abteilung Personal und EDV EDITORIAL Liebe Kolleginnen und Kollegen, diese Ausgabe steht im Zeichen des Monats Mai, der alles Neue macht. Es geht um neue Tarife, eine neue Einrichtung, neue Angebote, und einen neuen Kollegen. Apropos „neu“: Bekommen Sie eigentlich „Intern aktuell“, den E-Mail-Nachrichtenservice mit tagesaktuellen Terminen und Meldungen für Mitarbeitende? Wenn nicht: einfach per E-Mail anmelden bei [email protected] und den Arbeitsbereich beziehungsweise die Gemeinde angeben. Mitarbeitende können 2 Evangelische Kirche Intern Neu in den Ausschüssen Auf ihrer Sitzung am 9. April wählte die Regionalversammlung neue Ausschussmitglieder. Neu im Benennungsausschuss ist Erdmuthe Jähnig-Diel, Erlösergemeinde. Horst-Peter Pohl, Dreifaltigkeitsgemeinde, ist neu im Satzungs- und Geschäftsordnungsausschuss, Hans-Joachim Buley, Christuskirchengemeinde, im Ausschuss für gemeindliche Gebäude. In die Fachbereichsausschüsse wählten die Delegierten Holger Kamlah, Unterliederbach (Fachbereich I), Ingrid Wühle, Martinusgemeinde (Fachbereich II), und KarlHeinz Niederhöfer (Fachbereich III). Burkhard Sulimma, Martinusgemeinde, der in diesem Jahr in den Ruhestand geht, wurde in die Regionalversammlung berufen, um weiterhin dem Finanz- und Verwaltungsausschuss vorsitzen zu können. Bauprioritätenliste verabschiedet Auf ihrer Sitzung am 9. April hat die Regionalversammlung die Bauprioritätenliste 2009 beschlossen. Sie enthält Baumaßnahmen über 60.000 Euro, die in den Haushalt 2009 eingestellt werden, und Maßnahmen, die erst in der Planung sind. Die Liste ist erst vorläufig. Darauf wies Friederike Rahn-Steinacker, Leiterin der Bauabteilung, hin. Zum einen sei die Höhe der Zuweisungen der Landeskirche für 2009 noch nicht festgelegt, zum anderen würden viele Bauprojekte erst nach der Entwicklung der Gebäudekonzepte in den Gemeinden in die Liste aufgenommen. Ehrung für Ulrich Gottstein Ulrich Gottstein ist für sein jahrzehntelanges Engagement auf sozialem, medizinischem und wissenschaftlichem Gebiet mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der Mediziner ist unter anderem Gründungs- und Vorstandsmitglied des Fördervereins für das Evangelische Hospital für Palliativmedizin in Frankfurt und unterstützte den Aufbau des ambulanten Palliativdienstes. Für sein ehrenamtliches Engagement in der Frankfurter evangelischen Kirche verlieh ihm der Evangelische Regionalverband im Jahr 2001 die Philipp Jakob Spener-Medaille. BoB für Öffentlichkeitsarbeit auch ihre private E-Mailadresse angeben. Ich wünsche Ihnen einen schönen Mai, Ihre Sandra Hoffmann Insgesamt 27 BoB-Trophäen wurden am 17. April beim „Best of Business-to-Business Award“ vom Kommunikationsverband in Frankfurt verliehen. Silber gab es für die Evangelische Öffentlichkeitsarbeit für die Kircheneintritts-Kampagne „Bitte eintreten“, die im Jahr 2006 zusammen mit der Agentur OgilvyOne worldwide durchgeführt wurde. ARBEITSWELT Nach langen Verhandlungen und zähem Ringen haben sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter im März endlich auf eine tarifliche Erhöhung der Gehälter geeinigt - bei der Evangelischen Kirche und beim kommunalen öffentlichen Dienst. Zeit, mal genauer hinzuschauen. Wo verdienen Angestellte eigentlich bei vergleichbarer Arbeit und Eingruppierung mehr? (s. Grafik links) Und was gibt es sonst noch für Unterschiede? Wo verdient man mehr? Nach Abschluss der Entgelterhöhungen – Kirche und Kommune im Vergleich Das Phänomen ist bekannt: In Nachbars Garten ist das Gras immer ein bisschen grüner. Man ertappt sich dabei, wie man neidisch auf die angeblich so guten Gehälter schielt, die Freunde und Bekannte in der freien Wirtschaft verdienen. Und auch im kommunalen Öffentlichen Dienst bekommt man mehr für dieselbe Arbeit, weil Kirche nun mal schlecht bezahlt - und seit der Einführung des eigenen Tarifrechts sowieso. Oder? Sieht man genauer hin, ergibt sich oft ein ganz anderes Bild. Der Joballtag in der freien Wirtschaft beinhaltet nicht selten haufenweise Überstunden, wenig Sozialleistungen und keinerlei Sicherheit. Und das Ganze für nicht wirklich viel mehr Geld. Vergleiche sind hier dennoch schwer. Im Verhältnis zwischen Öffentlichem Dienst und der Kirche fällt das schon leichter. Beide haben sich nach langem Tauziehen im März mit den Arbeitnehmervertretung auf neue Entgelttarife geeinigt. Wer hat dabei besser abgeschnitten? Die Fakten der Tarifabschlüsse Zu den Zahlen: Im Bereich der KDAVO wurde eine lineare Entgelterhöhung um 5 Prozent mit Wirkung zum 1. April 2008 beschlossen. Dieser Tarif gilt nun für zwei Jahre. Die nächsten Verhandlungen entscheiden über die Gehälter, die von Kirche und Diakonie ab 1. April 2010 gezahlt werden. Für den Öffentlichen Dienst im Bereich des Verbandes der kommunalen Arbeitgeber (TVöD-VKA) wurde vereinbart, dass ab dem 1. April 2008 alle Entgelte zunächst um 50 Euro angehoben dann um 3,1 Prozent erhöht werden. Ab 1. Januar 2009 gibt es eine weitere lineare Erhöhung um 2,8 Prozent. Im Gegenzug dazu wird die Arbeitszeit zum 1. Juli 2008 im Tarifgebiet West auf 39 Stunden pro Woche angehoben, im Tarifgebiet Ost bleibt es bei der 40-Stunden-Woche. Erzieherinnen verdienen mehr Am konkreten Beispiel: Grundlage ist der aktuelle Stand im Bereich der KDAVO zum 1. April 2008 und der Stand im Bereich des TVÖD-VKA (West) zum 1. Januar 2009 (Quelle: www.verdi.de), das heißt nach der zweiten Stufe der vereinbarten Tariferhöhungen. Vergleicht man bei beiden Tarifen die jeweils letzten erreichbaren Stufen in den jeweiligen Entgelttabellen (inkl. der pauschalen Leistungszulage nach 13 Arbeitsjahren bei der Kirche), kommt man zu interessanten Ergebnissen. Zum Beispiel beim pädagogischen Personal. Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten stellen bei der Kirche die größte Berufsgruppe dar. Zur Zeit sind sie dort in die Entgeltgruppe E6 eingruppiert. Dazu kommt eine Tätigkeitszulage in Höhe von 50 Prozent der Differenz zur Entgeltgruppe 7. Bei der Kirche verdient eine Erzieherin also rund 2.786 Euro brutto. Bei den Kommunen steht noch nicht fest, wie viel eine Erzieherin in Zukunft verdient – gemäß Entgeltgruppe E6 oder Entgeltgruppe E7. In Entgeltgruppe E6 des TVöD bekäme sie 2.475 Euro brutto, in der Entgeltgruppe E7 2.570 Euro. Die Differenz beträgt also 311 Euro beziehungsweise 216 Euro zu Gunsten der Erzieherin im kirchlichen Dienst. Selbst eine Eingruppierung in die Entgeltgruppe E8 im TVöD würde ein Monatseinkommen von 2.695 Euro brutto ergeben, was immer noch eine Differenz in Höhe von 91 Euro monatlich ergibt. Niedriglohngruppen umstritten Die Niedriglohngruppen sind ein umstrittener Bereich – bei Kirche und Kommunen. Die Mitarbeitenden in diesen Lohngruppen verdienen bei beiden Arbeitgebern annähernd gleich viel beziehungsweise wenig. Reinigungskräfte in der Entgeltgruppe E1 in der letzten Stufe inklusive pauschaler Leistungszulage erhalten im Bereich der KDAVO ein Gehalt in Höhe von 1571 Euro brutto, im Bereich des TVöD 1.579 Euro. Ein Unterschied von 8 Euro. Führungskräfte schlechter gestellt Im Vergleich bessere Verdienstmöglichkeiten haben Führungskräfte – allerdings bei der Kommune. In der höchsten Entgeltgruppe E14 bei der Kirche erhalten sie ein monatliches Brutto von 5.657 Euro. Mitarbeitende im Bereich des TVÖD können dagegen 6.015 Euro (E15Ü) erreichen. Eine Differenz von 358 Euro. Wolfgang Rosenhagen, Leiter der Personalabteilung im Evangelischen Regionalverband (ERV) findet den Vorwurf des Lohndumpings angesichts dieser Fakten nicht gerechtfertigt. Im Gegenteil: „Die Entgeltstruktur bei Kirche und Diakonie legt durchaus Wert auf die dort Beschäftigten. Den Vergleich mit dem TVöD kann die KDAVO durchaus bestehen“, sagt er. Im Bereich der Niedriglohngruppen ist es für die Mitarbeitervertretung des ERV allerdings kein Trost, dass die Stadt diesen Arbeitnehmern genauso wenig zahlt. Hier gibt es für sie weiterhin Verbesserungsbedarf. Sandra Hoffmann Evangelische Kirche Intern 3 ARBEITSWELT TIPPS UND TERMINE Mit Kollegen walken Seelsorgeausbildung Der ERV tut was für die Gesundheit der Mitarbeitenden Seit ein paar Monaten gibt es im Evangelischen Regionalverband (ERV) das Betriebliche Eingliederungsmanagement – kurz BEM genannt. Ein Angebot für erkrankte Mitarbeitende auf freiwilliger Basis, um deren gesundheitliche Bedingungen am Arbeitsplatz zu verbessern (Kirche Intern berichtete). In vielen Betrieben und Unternehmen gibt es heute ein professionell organisiertes betriebliches Gesundheitsmanagement und entsprechende Veranstaltungen und Kurse für die Mitarbeitenden. Auch der ERV hat schon länger erkannt: Gesundheitsförderung kann nicht erst im Krankheitsfall beginnen. Fortbildungsangebote der Personalförderung wie Rückenschule oder Gesundheitstage, vom Arbeitsschutzausschuss des ERV organisiert, zeugen davon. Die Einführung des BEM gab nun den Anstos das Bestehende auszubauen. Lilo Körner, die seit September 2007 als Personalreferentin beim ERV arbeitet, setzt sich darum für mehr Betriebssport ein. Zusammen mit Barbara SadrinaWagner von der Personalförderung hat sie jetzt einen zehnwöchigen Nordic-Walking-Kurs für Anfängerinnen und Anfänger in Zusammenarbeit mit der Barmer Ersatzkasse organisiert. Am 4. August, nach den Sommerferien, soll es losgehen. Immer montags um 17 Uhr treffen sich interessierte Kolleginnen und Kollegen dann vor dem Eingang der Volkshochschule in der Sonnemannstraße 13 und walken gemeinsam eine Stunde am Main entlang dem Feierabend entgegen. Der Kurs soll ein Ausgleich zu den Belastungen des Alltags sein. „Nicht die sportliche Höchstleistung, sondern die Freude an der Bewegung, Spaß beim sportlichen Miteinander und die Ver- besserung der eigenen Fitness stehen im Vordergrund“, betont Lilo Körner. Sportwissenschaftlerin Julia Reißen leitet den Walking-Kurs und gibt am ersten Abend eine Einführung in die Technik des Nordic-Walking. Bequeme Kleidung und Laufschuhe sind wichtig. Stöcke können zur Verfügung gestellt werden. Wichtig ist: Jeder kann mitmachen. Für Mitglieder der Barmer Ersatzkasse ist das Angebot kostenlos. Für Mitglieder anderer Krankenkassen kostet der Kurs 85 Euro. „Andere Kassen erstatten aber in der Regel bis zu 80 Prozent der Kosten“, sagt Lilo Körner. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass man an mindestens sieben Abenden an dem Kurs teilnehme. Ob der Kurs zustande kommt, das entscheidet die Teilnehmeranzahl. „Wir brauchen mindestens acht Interessierte“, so Körner. Sie wünscht sich, das künftig noch mehr Sportangebote für Mitarbeitende entstehen und auch von den Mitarbeitenden wahrgenommen werden. Und wer weiß, vielleicht treffen sich die Kolleginnen und Kollegen ja auch nach dem Kurs ohne Anleitungen weiter zum gemeinsamen Walken – einfach weil es zusammen mehr Spaß macht als allein. Sandra Hoffmann Nordic-Walking-Kurs Anmeldung bis 21. Juli beim Evangelischen Regionalverband, Personalförderung, Barbara Sadrina-Wagner, KurtSchumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt, Telefon 069 2165-1380, E-Mail [email protected]. Im September startet eine Seelsorgeausbildung für Gesundheitswesen und Gemeinde im Haus Saalburg, Bornheim, Saalburgallee 9. Die dreimonatige Ausbildung richtet sich an Menschen, die lernen wollen, andere seelsorglich zu begleiten oder darin ihre Kenntnisse und Fähigkeiten vertiefen möchten. Vormittags werden die Teilnehmenden in Kleingruppen ausgebildet, nachmittags wird der seelsorgliche Dienst in der Praxis geübt. Die Teilnahme kostet 300 Euro. Den Kurs leitet Pfarrer Winfried Hess. Nähere Informationen beim Zentrum Seelsorge und Beratung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Telefon 06031 162950, E-Mail [email protected]. Andachten im Mai Mit einer Andacht die Arbeitswoche gemeinsam beginnen können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Montag, um 8.30 Uhr in der Heiliggeistkirche des Dominikanerklosters, Kurt-Schumacher-Straße 23. Die Andachten im Mai halten Pfarrerin Esther Gebhardt (5.5. Einführung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter), Conny von Schumann (19.5.) und Pfarrer Jürgen Moser (26.5.). Unser tägliches Leben „Unser tägliches Leben“ ist der Titel einer Veranstaltungsreihe der Pfarrstelle Gesellschaftliche Verantwortung in den Dekanaten Frankfurt-Süd und Mitte/Ost und dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN vom 7. Mai bis 1. Oktober. Besichtigungen, Gespräche und ein Filmbeitrag gewähren einen Blick hinter die Kulissen der Versorgung und Entsorgung in Frankfurt. Auf dem Programm stehen unter anderem ein Besuch bei Hassia Mineralquellen und des Frischezentrums Kalbach. Nähere Informationen beim Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung, E-Mail: [email protected], Telefon 06131 287440. Foto: DesertEagle/photocase.com Christentum in Äthiopien Laufschuhe, bequeme Kleidung und Stöcke braucht man für das Sportangebot des ERV. 4 Evangelische Kirche Intern „2000 Jahre Christentum in Äthiopien“ zeigt eine Ausstellung in der evangelischen Cyriakuskirche, Rödelheim, Auf der Insel 5. Geheimnisvoll und zugleich lebendig ist dieses uralte Christentum Afrikas. Das Innere der Kirchen erzählt in bunten Bemalungen an den Wänden vom christlichen Glauben und von den Heiligen. Die Priester bewachen mit ihren formenreich gestalteten Vortragekreuzen die Heilige Bundeslade, den „Tabot“, der in jeder der rund 30.000 Kirchen aufbewahrt wird. Geöffnet ist die Ausstellung sonntags vor und nach dem 10-Uhr-Gottesdienst und nach Vereinbarung, Telefon 069 788643. Foto: Oeser ARBEITSWELT Seit einem Jahr gibt es ihn, den Lernbetrieb des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit. Am 15. April präsentierten der Geschäftsführer des Vereins, Bernd Ackermann (Foto links), und Jugendliche bei einer Veranstaltung in sankt peter erste Erfolge. Hier haben Jugendliche Perspektiven Der Lernbetrieb des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit stellte sich vor In ihrer weißen Arbeitskluft traten Mesut Dogan, 17, und Volkan Akus, 18, bei der Präsentation des Lernbetriebs Frankfurt am Main in sankt peter an das Mikrofon und berichteten über ihren Alltag. Von den Tugenden Pünktlichkeit, Sauberkeit und Höflichkeit war in ihrem Beitrag die Rede, von einem Hauptschulabschluss, der nachgeholt wird. Mesut Dogan erzählte, dass er schon eine Lehrstelle als Maler und Lackierer gefunden hat. 41 Jugendliche, darunter fünf Auszubildende, sind im Lernbetrieb tätig, einer seit einem Jahr bestehenden Einrichtung des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit in Frankfurt am Main mit den Produktionsbereichen Handwerk, Büro, Gastronomie. Maja Radenkovic, 17, trat bei der Festveranstaltung ebenfalls ans Mikrofon. Sie hat nach dem Hauptschulabschluss im Bereich Büro angefangen, jetzt ist sie im Produktionsbereich Gastronomie – und begeistert: „Bei uns gibt es nichts aus der Tüte.“ Eddi Okkun, im Produktionsbereich Handwerk angesiedelt, präsentierte mit drei Freunden auf der Bühne eine andere Facette seines Lebens – HipHop. Im Jugendhaus Heideplatz, ebenfalls eine Einrichtung des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit, studierten die vier für die Präsentation des Lernbetriebs eine Choreographie voller Witz, Gefühl und Energie ein. „Tanzen, das ist unser Baby“, meinte Okun. Es geht um die ganze Person Ziel des Lernbetriebs sei es, die Einzelnen „nicht nur zu fördern und zu fordern, sondern als Person anzuerkennen“, sagte Jürgen Mattis, Erster Vorsitzender des Vorstandes des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit in seiner Eingangsrede. Der Lernbetrieb sehe es als seine Aufgabe an, junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren mit negativen Schuloder Lebenserfahrungen so zu qualifizieren und zu motivieren, dass sie über Arbeit, Ausbildung oder Schule den für sie geeigneten individuellen Weg in das Berufsleben und in die Gesellschaft finden, heißt es in einer Broschüre des Lernbetriebs. Die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft beweise sich nicht zuletzt in den Zukunftsmöglichkeiten, die sie jungen Menschen bieten könne, äußerte Esther Gebhardt, Vorsitzende des Vorstandes des Evangelischen Regionalverbandes in ihrem Grußwort. Förderer engagieren sich Neben der evangelischen Kirche finanzieren öffentliche Gelder, aber auch Stiftungsmittel dieses Projekt. Der Europäische Sozialfonds, das Land Hessen, das Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, die Flughafen Stiftung Pro Region unterstützen die Einrichtung. Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, hat sich zu seinem 60. Geburtstag Spenden zugunsten des Lernbetriebs gewünscht. „Notwendig“ und „wegweisend“ nannte Roland Kaehlbrandt, Vorstand der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, den Lernbetrieb. Werner Göbel, Stellvertretender Vorsitzender der Flughafen Stiftung Pro Region, betonte, ihnen sei es ein Anliegen, Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Jugendliche qualifiziert werden. Das Engagement für Ausbildung gehe über den Flughafen hinaus. „Die Wirtschaft braucht sie alle an Bord“, gab die Stellvertretende Präsiden- tin der Industrie- und Handelskammer, Ulrike Gehring, den Jugendlichen in ihrem Festvortrag mit auf den Weg und ermutigte sie und die Ausbilderinnen und Ausbilder des Lernbetriebs, den Kontakt zur IHK zu suchen. Reale Aufträge werden ausgeführt Bernd Ackermann und Miriam Schmidt-Walter von der Geschäftsführung des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit berichteten, dass 20 der Jugendlichen dabei seien, den Hauptschulabschluss nachzuholen. Gleichzeitig machen sie wie Volkan Akus in bestimmten Arbeitsbereichen Erfahrungen. SchmidtWalter und Ackermann legen Wert darauf, dass hier nicht simuliert wird, sondern reale Aufträge ausgeführt werden. Passen die Berufswünsche nicht in das Angebot des Lernbetriebs, so hilft dieser auch dabei, den Weg in andere Richtungen zu ebnen. Nina Ernst, 17, etwa hat im vergangenen Sommer ihren Hauptschulabschluss gemacht. Wo es hingehen kann, war damals noch ungewiss. Ernst hat im Bürobereich des Lernbetriebs angefangen – im Hinterkopf den Traum, Kosmetikerin zu werden. Inzwischen macht sie in einem Schönheitssalon ein Praktikum, täglich von 10 bis 19 Uhr. Für August hat sie dort eine Ausbildung in Aussicht. Der Lernbetrieb wird sie auch dann begleiten. Bettina Behler Kontakt: Lernbetrieb Frankfurt am Main, Zehnmorgenstraße 46, 60433 Frankfurt, Telefon 069 95775210, EMail [email protected]. Evangelische Kirche Intern 5 PERSONAL Neu: Sina Burghard, Sozialpädagogin, Kinder- und Jugendclub der Kirchengemeinde Sindlingen, 1.4. Tanja Katharina Kieswetter, Erzieherin, Kindergarten der Kirchengemeinde Unterliederbach, 1.5. Carola Schwab, Angestellte, Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt, Diakoniezentrum Weser5, 15.3. (Foto) Lito-Burgos Dimaunahan, Reinigungskraft, Kindertagesstätte der Sankt Petersgemeinde, 14.4. Verena Vögl, Sozialarbeiterin, Kinderclub der Kirchengemeinde Cantate Domino, 1.5. Iris Martens, Verwaltungsangestellte, Fachbereich I, Evangelische Stadtakademie, 1.5. Andrea Vukajc, Diplom-Sozialpädagogin, Diakonisches Werk für Frankfurt am Main, 1.4. Rebecca Muth, Erzieherin, Kindertagesstätte, Kirchengemeinde Fechenheim, 1.4. Giovanni Germano, pädagogische Aushilfe, Kindertagesstätte der Sankt Petersgemeinde, 15.4. Silke Kaufmann, stellvertretende Leiterin, Kindergarten der Paul-Gerhardt-Gemeinde, 1.4. Esegenet Assefa, Erzieherin, Kindergarten der Erlösergemeinde, 1.4. Raquel Zapata de Müller, pädagogische Mitarbeiterin, Kindergarten der Kirchengemeinde Unterliederbach, 1.4. Christoph Roger Scheiner, Erzieher, Kindergarten der Kirchengemeinde Friedenau-Taunusblick, 1.4. Jaqueline Martin, Erzieherin, Kindertagesstätte der Andreasgemeinde Bettina Christ, Leiterin, Kinderhort der Mariengemeinde, 1.5. Katrin Werland feierte am 1.5. eine Beschäftigungszeit von zehn Jahren. Sie ist als Diplom-Psychologin im Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt bei der Evangelischen Suchtkrankenberatung tätig. Liselotte Arslan (rechts), stellvertretende Leiterin, und Sehriban Kement, Hauswirtschafterin, arbeiten im Kindergarten der Friedensgemeinde und konnten beide am 1.4. auf eine Jubiläumsdienstzeit von zehn Jahren zurückblicken. Veränderung: Ruhestand: Heike Hecker, Angestellte, Geschäftsstelle Diakonisches Werk für Frankfurt am Main, 15.4. Bis 14.4. Evangelische Wohnraumhilfe. Ingrid Schmidt-Hopfgarten, Gemeindesekretärin, arbeitet seit 1.5. in der Wicherngemeinde. Vorher war sie Gemeindesekretärin in der Emmausgemeinde. Jubiläum: Holger Prasse feierte am 1.5. eine Beschäftigungszeit von zehn Jahren beim Evangelischen Regionalverband. Er ist in der Verwaltung beim Referat Meldewesen, Organisation und Wirtschaftsangelegenheiten als Kraftfahrer tätig. Pfarrer Dieter Roos, Leiter der Evangelischen Notfallseelsorge und Telefonseelsorge des Evangelischen Regionalverbandes, ging am 28. April in den Ruhestand. Gestorben: Rolf Szobries starb am 13. Februar im Alter von 49 Jahren. Er war als Erzieher in der Kindertagesstätte der Kirchengemeinde Friedenau-Taunusblick tätig. Anna Pullmann starb am 6.4. im Alter von 96 Jahren. Sie war früher im Kirchensteueramt und in der Kasse des Evangelischen Regionalverbandes tätig. Geburtstage im Mai 50 Jahre Silvia Ehlert-Lerche, Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt am Main, Evangelische Telefonseelsorge, 1.5. Angelika Foerg, Fachbereich I des ERV, Evangelisches Frauenbegegnungszentrum, 3.5. Elke Deul, Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt am Main, Krabbelstuben, 4.5. Steffen Theil, Abteilung III Bau, Liegenschaften und Hausverwaltung des ERV, 10.5. 60 Jahre Gabor Bausch, Fachbereich II Diakonisches 6 Evangelische Kirche Intern Werk für Frankfurt am Main, Diakoniezentrum Weser5, 13.5. 65 Jahre Klaus Littmann, früher Abteilung II Finanzen, Organisation und Wirtschaftsangelegenheiten des ERV, 4.5. Pfarrer i. R. Dieter Roos, Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt am Main, Notfall- und Telefonseelsorge, 4.5. 70 Jahre Gerd Bierwagen, früher Abteilung III Bau, Liegenschaften und Hausverwaltung des ERV, 11.5. Dorothea Heimer, früher Abteilung II Finanzen, Organisation und Wirtschaftsangelegenheiten des Evangelischen Regionalverbandes, 29.5. 75 Jahre Bessie Matting, früher „Haus der Familie“, 16.5. Anneliese Feige, früher Abteilung III Bau, Liegenschaften und Hausverwaltung des ERV, 23.5. 80 Jahre Pfarrer i. R. Helmut Lessing, früher Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, 2.5. SERVICE BLICKPUNKT Bei der Fußball-Europameisterschaft können Kirchengemeinden ohne großen bürokratischen Aufwand public viewing anbieten. Möglich macht das ein Servicepaket der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Die Kirchengemeinden müssen lediglich für die Technik sorgen, eventuell anfallende GEZ-Gebühren bezahlen und ein mögliches Rahmenprogramm gestalten. Interessierte Kirchengemeinden müssen sich bis kurz vor Beginn der EURO 2008 unter www.ekd.de/em registrieren. Dort gibt es weitere Informationen und das Materialheft „Ein starkes Stück Leben“ mit Ideen für Gottesdienste, Jugendarbeit und Rahmenprogramm, dass die EKD zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 herausgegeben hatte. Foto: Oeser Zusammen Fußball-EM schauen Volle Kirche und gute Stimmung am Freitag, 18. April, in st. peter: Bei der Konfirmandenparty „All in Red" feierten 400 Jugendliche in ihrer Veranstaltungskirche mit Pfarrer Rasmus Bertram, der die Party organisiert hatte. Gewonnen Andrea Zips, Krabbelstube DINA, Heike Brandau, Mariengemeinde, und Barbara von Heyking, Diakonisches Werk, haben je ein Exemplar des Buches „Die Brautprinzessin“ von William Goldman gewonnen, das Kirche Intern in der letzten Ausgabe verlost hat. Die richtige Antwort auf die Frage „Wen liebt Butterblume?“ war: Stalljunge Westley. Herzlichen Glückwunsch. Chaselauf ist mittwochs In der April-Ausgabe von Evangelische Kirche Intern (Nummer 106) hatte sich auf Seite 4 der Fehlerteufel eingeschlichen. Der JP Morgan Chase Corporate Challenge, kurz: Chaselauf, findet nicht am Freitag, sondern am Mittwoch, 11. Juni, statt. STELLEN Kirchenmusiker/in Die Mariengemeinde in Seckbach sucht ab sofort eine/n Kirchenmusiker/in. Die C-Stelle umfasst voraussichtlich 7,5 Stunden pro Woche und beinhaltet Orgeldienst und Chorleitung. Sie kann eventuell geteilt werden. Zusatzdienste werden extra vergütet. Wir suchen: eine/n Musiker/in mit Interesse und Verständnis für Liturgie und Gottesdienst, Aufgeschlossenheit für alte und neue Musik. Wir bieten: eine Schuke-Orgel, 1979, 18 / II, die Möglichkeit, die Kirche als Proben- und Unterrichtsraum zu nutzen, Freude an traditioneller und moderner Musik, Ökumenischer Kirchenchor, Mitwirkung im Gottesdienst, ein Konzert im Jahr. Bewerbungen an Evangelische Mariengemeinde, Pfarrerin Ute Pietsch, Zentgrafenstraße 23, 60389 Frankfurt am Main. Rückfragen unter Telefon 069 473141 (Pfarrerin Ute Pietsch) oder 069 479131 (Sekretariat). KIRCHENLEXIKON Den Stummen eine Stimme Zum 25. Todestag der Familie Jürges Sie wollen am Pfingstmontag nach dem Gottesdienst einen Familienausflug ins Grüne unternehmen. Am 22. Mai 1983 herrscht Bilderbuchwetter. Im Stadtwald am Oberforsthaus vergnügen sich die ersten schon beim Volksfest und vierhundertausend Menschen sind auf der Rhein-Main-Air-Base fasziniert von der todbringenden Technik der Starfighter. Als sich bei der Flugschau einer der Militärjets aus der Formation löst, fährt der hellblaue Kombi der Familie auf dem Autobahnzubringer am Waldstadion. Brennende Wrackteile der abstürzenden Kampfmaschine treffen den Wagen. Die ganze Straße scheint zu brennen. Martin Jürges (40), seine Frau Irmtraud (38), sein Sohn Jan (11), seine Tochter Katharina (1) und seine Mutter Erna (77) verbrennen im Auto. Die 19jährige Nichte Gesine Wagner, Patin der kleinen Katharina, erliegt 81 Tage später in einer Offenbacher Spezialklinik ihren schweren Verletzungen. Die erste Todesanzeige erscheint am 24. Mai 1983, unterzeichnet von „deutschen und ausländischen Bewohnern des Gutleutviertels“. Sie bescheinigt dem Pfarrer, der erst zwei Jahre in der Gemeinde tätig war: „Martin Jürges war seinen Mitmenschen ohne Ansehen des Alters, des Standes, der Religion, der Nationalität verbunden. Er gab ihnen Halt.“ Tatsächlich konnte dieser Mann in kürzester Zeit der Gemeinde und dem Viertel etwas von seinem Lebensmut, seinem Optimismus und seinen Visionen vermitteln. Mit dem ihm ei- genen Organisationsgeschick und seiner Überzeugungskraft erreichte er es, dass die Gutleutgemeinde ein neues Haus in der Gutleutstraße 131 bekam. Nach den Vorstellungen von Irmtraud und Martin Jürges wurde aus dem Bürogebäude ein Pfarrhaus, ein Gemeindestützpunkt und bot zudem noch dem Kindergarten Platz. Martin Jürges und seine Ehefrau arbeiteten zuvor im Stadtjugendpfarramt, er als Stadtjugendpfarrer, sie als Sozialarbeiterin, zuständig für Jugendreisen. Die aktive Mitwirkung am Kirchentag, die Förderung der Gruppe „Habakuk“, die Ausrichtung der Sacro-Pop-Festivals, die Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Einmischung in die Frankfurter Kommunalpolitik mit der Initiative „PO - Politisch Obdachlose“, die Untersuchung alternativer Lebensstile, die aktive Jugendpolitik, die praktizierte Ökumene – alles Stichworte, die die Breite und den Aktionsradius dieser besonderen Pfarrerfamilie andeuten. Mit einer Veranstaltungsreihe gedenkt die Hoffnungsgemeinde der Familie Jürges. Eine Ausstellung über das Leben und Wirken von Martin Jürges zeigt die Gemeinde vom 21. Mai bis 1. Juni im Martin-Jürges-Haus, Gutleutstraße 131. Die Ausstellung ist von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Das Veranstaltungsprogramm gibt es im Evangelischen Info-Center, Telefon 069 2165-1111. Kurt-Helmuth Eimuth Evangelische Kirche Intern 7 FLOP KIRCHENWELT Wer bei Schlecker in Fulda Kondome kaufen möchte, erhält von der Verkäuferin die Auskunft: „Führen wir leider nicht!“ Grund: Das Haus gehört der katholischen Kirchengemeinde Sankt Blasius, und laut einer Sittenklausel im Mietvertrag darf die Filialleiterin in ihrem Laden keine Artikel verkaufen, „die das öffentliche Ansehen der Kirche herabsetzen“ könnten. Der Sprecher des Bistums Fulda findets nur konsequent, denn die katholische Kirche könne nicht einerseits mechanische Verhütungsmittel ablehnen, aber andererseits dulden, dass in einem Haus der Kirche mit Kondomen Geschäfte gemacht werden. Foto: Oeser KULTURTIPP Ben X - Passionsgeschichte eines Schülers Ben lebt in seiner eigenen Welt, in der er in seinem liebsten Onlinespiel „Archlord“ Heldentaten besteht. Er spielt es, wann immer er kann und versucht, für die Widrigkeiten des wahren Lebens zu trainieren. Mit seiner Internetgefährtin Scarlite meistert er alle Herausforderungen und Gefahren, die ihn in der realen Welt überfordern. Der harte Alltag in der Schule ist für den Außenseiter eine Höllenqual. Immer wieder wird er von seinen Mitschülern gemobbt und tyrannisiert. Ben fasst einen Plan: Er will mit allem Schluss machen. Game Over. Da tritt das Mädchen aus dem Onlinespiel in sein Leben … Der Film Ben X mit seiner furiosen Mischung aus Realfilm und Onlinespiel ist das Regiedebüt des belgischen Schriftstellers Nic Balthazar, der damit sein eigenes Jugendbuch „Nichts war alles, was er sagte“ verfilmt hat. Ben X kommt am 8. Mai in die Kinos. IMPRESSUM HERAUSGEBER: Der Vorstand des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt am Main, Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main REDAKTION: Ralf Bräuer (verantwortlich), Sandra Hoffmann (Geschäftsführende Redakteurin), Bettina Behler, Carla Diehl, Esther Gebhardt, Dagmar Keim-Hermann, Susanne Prittmann, Wolfgang Rosenhagen, Francis Schmitt (Satz), Antje Schrupp KONTAKT: Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main Redaktion Evangelische Kirche Intern Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main Fon 069 2165-1388, E-Mail [email protected] „Evangelische Kirche Intern“ erscheint zehn Mal pro Jahr und wird kostenlos an alle Mitarbeitenden der Frankfurter Gemeinden, Dekanate und Einrichtungen des Evangelischen Regionalverbandes verteilt. ISSN 1437-4102 Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 16.5.2008 8 Evangelische Kirche Intern Joachim Otto kennt ein anderes Gesicht der Erfolgsmetropole Frankfurt. Er leitet seit Kurzem drei Einrichtungen des Diakonischen Werks für Frankfurt am Main, die sich um Langzeitarbeitslose kümmern. Neue Chancen für Langzeitarbeitslose Joachim Otto ist neuer Leiter von drei Einrichtungen des DW „Wir möchten Langzeitarbeitslosen neue Chancen bieten. Das ist eine große Herausforderung für Gesellschaft und Diakonie.“ Joachim Otto beschreibt, was ihn an seiner neuen Aufgabe besonders reizt. Seit 15. März leitet er die drei Einrichtungen des Diakonischen Werkes für Frankfurt am Main, die sich mit Beschäftigung und Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen befassen: die Koordination und Organisation von Arbeitsgelegenheiten, den Ökumenischen Familien-Markt und die Ökumenische Schreinerwerkstatt. „Das Arbeitsfeld besitzt eine hohe Dynamik“, weiß Otto und betont die Bedeutung der Angebote: „Menschen entdecken nicht nur ihre Fähigkeiten neu, sondern bauen soziale und zwischenmenschliche Kompetenzen auf.“ Dies mache Mut, auch in anderen Bereichen des Lebens wieder Fuß zu fassen. Otto, vormals Leiter der Evangelischen Suchtkrankenberatung, verweist auf die Situation, in der sich Langzeitarbeitslose oftmals befinden: Sie trauen sich nichts zu, haben familiäre wie finanzielle Probleme, geraten immer tiefer in Isolation. „Bei uns werden sie wieder persönlich angesprochen und sind nicht nur eine Nummer.“ Es gehe darum, Zusammenhänge zu verstehen, eigene Rechte kennen zu lernen und an der Gesellschaft wieder teilzuhaben. Wertschätzung sei dabei der Schlüssel für die Stabilisierung der Persönlichkeit. Das gelte für Arbeitsgelegenheiten ebenso wie für Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, die der Ökumeni- sche Familienmarkt und die Ökumenische Schreinerwerkstatt seit langem bieten. Obwohl es Ottos vorrangiges Ziel ist, Menschen für den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren, bleibt er angesichts der Zahlen realistisch: Denn nur etwa 15 Prozent aller Teilnehmer an Arbeitsgelegenheiten finden anschließend eine feste Anstellung. „Wir brauchen langfristig einen subventionierten Zweiten Arbeitsmarkt, denn der Staat muss einen Rahmen schaffen, in dem für die Menschen Hoffnung möglich ist und sie Würde erhalten.“ Seit 2005 koordiniert die Diakonie für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen in Frankfurt Arbeitsgelegenheiten im Rahmen der Hartz IV-Reform. Das, so Otto, biete hervorragende Möglichkeiten für Kommunikation und Vernetzung. „Im Dialog loten die Teilnehmer Fähigkeiten aus und haben wieder das Gefühl, etwas in die Gesellschaft einbringen zu können.“ Otto, der noch mehr Kirchengemeinden ermutigen möchte, Arbeitsgelegenheiten zu schaffen, verweist auf die intensive Begleitung durch die Diakonie: „Wir halten die persönlichen Kontakte und bieten monatlich ein gemeinsames Treffen, bei dem alle Berater anwesend sind.“ 800 Teilnehmer haben bereits profitiert. Gute Erfahrungen habe man unter anderem mit einem Einkaufsservice für Senioren gemacht, der - angebunden an die jeweilige Kirchengemeinde - sowohl in der Nordweststadt als auch im Westend erfolgreich arbeite. Jörn Dietze