Mai 2008 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main

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Mai 2008 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Evangelische Kirche
Intern
Frankfurt am Main
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der evangelischen Kirche in Frankfurt
Herausgegeben vom Evangelischen Regionalverband Frankfurt am Main
Nr. 107 - Mai 2008
INFO
BLICKPUNKT
Mit einem Open-Air-Gottesdienst unter
dem Motto „Gottes Internationale“ beginnt am Pfingstmontag,
12. Mai, um 11 Uhr das
ökumenische Pfingstfest auf dem Frankfurter
Römerberg. Die Predigt
hält Pröpstin Gabriele
Scherle. Im Anschluss um
12.30 Uhr beginnt das
Internationale Fest im
Dominikanerkloster,
Kurt-Schumacher-Straße
23. Ausländische Gemeinden erwarten die
Gäste mit kulinarischen
Köstlichkeiten und einem Kulturprogramm.
Das Gotteslob mit biblischen Texten und
Gebeten in vielen Sprachen beschließt das
Fest um 16.15 Uhr.
Foto: Oeser
„Gottes Internationale“
Rund 30 Väter und Mütter packten am 12. April ehrenamtlich mit an: Ein Wasserspielstein, Bambus, 50 Meter Eichenholz und eine neue Rutsche zieren nun in Zukunft den Hof der Kindertagesstätte „Sternenreich“ der Martinusgemeinde in Schwanheim. Das freut nicht nur die Kleinen,
sondern stärkt auch die Identifikation und die Gemeinschaft.
„Kein Urteil über einzelne Kirchen“
Pohl ist neuer Dekan
Seit 1. Mai ist Pfarrer Horst-Peter Pohl neuer
Dekan des Evangelischen Dekanats FrankfurtSüd. Das hat die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau im April
beschlossen. Pohl übernimmt das Amt kommissarisch für die Zeit bis zur Bildung eines
Frankfurter Stadtdekanats im Jahr 2010. Der
Pfarrer der Frankfurter Dreifaltigkeitsgemeinde wird damit Nachfolger von Jürgen
Reichel-Odié, der am 12. April in den Ruhestand ging.
AUS DEM INHALT
Die KDAVO - wirklich ein Übel?
Kommentar von Wolfgang Rosenhagen 2
Wo verdient man mehr?
Kirche und Kommune im Vergleich
3
Perspektiven für Jugendliche
Lernbetrieb stellte sich vor
5
Martin Jürges
Kirchenlexikon
7
Regionalversammlung beschließt Kriterien zum Kirchenabbau
Skepsis und Kritik prägten die Diskussion über
das Gebäudekonzept bei der Regionalversammlung am 9. April. Doch am Ende stimmten die
Delegierten dafür, anhand eines Bewertungskatalogs den Abbau der Kirchengebäude in Frankfurt voran zu treiben. Dass sich der Evangelische Regionalverband (ERV) von einem Teil seiner 64 Kirchen trennen muss, daran geht kein
Weg vorbei. Rund 43 Millionen Euro würde der
Erhalt aller Gebäude in den nächsten Jahren kosten, nur 22,5 Millionen Euro stehen dem ERV
zur Verfügung. Mit Hilfe des vom Ausschuss für
gemeindliche Gebäude entwickelten Katalogs
wurden die Kirchen nach den Kriterien Gebäudezustand, Symbolwert, Flächenabdeckung und
Zukunftsentwicklung analysiert.
Nach einem Punktsystem wird dann eine Rangliste für die Kirchen erstellt, die den Kirchengemeinden zusammen mit den Analysedaten über
die Gemeindehäuser Mitte Mai zur Verfügung gestellt wird. Die Liste sei eine „Arbeitsgrundlage
und kein Urteil über eine einzelne Kirche“, betonte der Ausschussvorsitzende Wolf Günter
Brügmann-Friedeborn. Das aber sehen Kritiker
anders. Pfarrer Ulrich Vorländer bezeichnete die
Methode als „hierarchisch und zentralistisch“.
Den Antrag des Dekanats Höchst, den Beschluss
zu verschieben, lehnten die Delegierten dennoch ab. Bis Ende Juni haben die Gemeinden
Zeit, die Analysen zu prüfen und Änderungen
vorzuschlagen. Auf der Tagung am 10. September sollen die Ergebnisse beschlossen werden.
Dann haben die Gemeinden zwei Jahre Zeit, ein
Gebäudekonzept zu entwickeln. Als den „Beginn
eines Prozesses, in dem vielfältige Argumente
und Visionen einen Platz finden“, bezeichnete
ERV-Vorstandsvorsitzende Esther Gebhardt den
Kriterienkatalog. Sie appellierte an die Verantwortung jeder einzelnen Gemeinde, dafür zu sorgen, „dass kirchliche Gebäude Präsenz und
Ausstrahlungskraft über die ganze Stadt hinweg
erhalten“.
Carla Diehl
ZUR SACHE
KURZ NOTIERT
Die KDAVO – wirklich ein Übel?
Der Vergütungsvergleich zwischen KDAVO und
TVöD bringt ziemlich eindeutige Ergebnisse.
Die vielfach, insbesondere von Vertretern der
Gewerkschaft ver.di, angegriffene KDAVO ist
doch gar nicht so schlecht, wie sie immer gemacht wird. Das Entgeltniveau für die Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie ist ein
anderes als im Bereich des TVöD. Ob besser
oder schlechter, darüber kann sicherlich gestritten werden.
Fakt ist jedoch, dass Kirche und Diakonie im
Dritten Weg ein Ergebnis gefunden haben, das
nicht unsozialer als die Tarifverträge im öffentlichen Dienst ist, an deren Vereinbarung
die Gewerkschaften als starkes Gegenüber beteiligt sind. Die KDAVO hat ein deutlich höheres Entgeltniveau in den mittleren
Vergütungsgruppen, ein vergleichbares Entgeltniveau in den unteren Entgeltgruppen und
ein niedrigeres Entgeltniveau in den obersten
Entgeltgruppen. Damit wird deutlich, dass in
den Entgeltgruppen, nach denen die meisten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergütet
werden, die im Vergleich höheren Gehälter gezahlt werden. Die Äußerungen mancher, dass
Kirche und Diakonie mit den vereinbarten Entgelten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
verlieren würden, sind nicht nachvollziehbar.
Angesichts der Zahlen kann ich auch nicht
glauben, dass die Gewerkschaft ver.di einem
solchen Abschluss nicht zugestimmt hätte, wie
kürzlich in einem Leserbrief behauptet wurde.
Natürlich kann man darüber diskutieren, ob
beispielsweise die Vergütung einer Erzieherin
angesichts ihrer vielfältigen Aufgaben und
steigenden Anforderungen angemessen ist.
Diese Diskussion muss jedoch in der Öffentlichkeit und mit der Politik geführt werden,
denn diese Arbeitsplätze werden zu 85 Prozent
durch die Kommune refinanziert. Würden allein bei der Kirche die Vergütungen der Erzie-
herinnen auf das von manchen angestrebte Niveau angehoben, müssten in der EKHN reihenweise Kindertagesstätten geschlossen
werden. Daher muss und sollte diese Diskussion gesamtgesellschaftlich geführt werden.
Wenn Bildung wirklich so wichtig ist, wie viele
Politiker in letzter Zeit immer wieder betonen,
dann muss bei der Vergütung auch Farbe bekannt werden. Dabei darf man jedoch auch
nicht die Altenpflegerinnen und Altenpfleger
sowie die Beschäftigten in den Krankenhäusern vergessen – ebenso wichtige Arbeitsbereiche mit ähnlichen Entgeltstrukturen.
Wir müssen uns alle insgesamt darüber im Klaren sein, dass es viele wichtige und wertvolle
Arbeitsbereiche bei Kirche und Diakonie gibt,
aber auch hier kann der Euro nur einmal ausgegeben werden.
Und eine Bitte zum Schluss: Lassen Sie sich
nicht von den zur Zeit sehr guten Haushaltsabschlüssen der EKHN täuschen – diese guten
Zeiten werden nach allen bekannten Parametern leider nicht lange anhalten. Wir sollten
jedoch daran arbeiten, dass wir die wertvollen
Arbeitsbereiche in Kirche und Diakonie auch
in schlechten Zeiten aufrecht erhalten können
– weil sie dann wichtiger denn je sein werden.
Wolfgang Rosenhagen
Leiter der Abteilung Personal und EDV
EDITORIAL
Liebe Kolleginnen
und Kollegen,
diese Ausgabe steht im Zeichen des Monats
Mai, der alles Neue macht. Es geht um neue
Tarife, eine neue Einrichtung, neue Angebote,
und einen neuen Kollegen. Apropos „neu“:
Bekommen Sie eigentlich „Intern aktuell“,
den E-Mail-Nachrichtenservice mit tagesaktuellen Terminen und Meldungen für Mitarbeitende? Wenn nicht: einfach per E-Mail
anmelden bei [email protected]
und den Arbeitsbereich beziehungsweise die
Gemeinde angeben. Mitarbeitende können
2 Evangelische Kirche Intern
Neu in den Ausschüssen
Auf ihrer Sitzung am 9. April wählte die Regionalversammlung neue Ausschussmitglieder. Neu im Benennungsausschuss ist
Erdmuthe Jähnig-Diel, Erlösergemeinde.
Horst-Peter Pohl, Dreifaltigkeitsgemeinde, ist
neu im Satzungs- und Geschäftsordnungsausschuss, Hans-Joachim Buley, Christuskirchengemeinde, im Ausschuss für gemeindliche Gebäude. In die Fachbereichsausschüsse
wählten die Delegierten Holger Kamlah, Unterliederbach (Fachbereich I), Ingrid Wühle,
Martinusgemeinde (Fachbereich II), und KarlHeinz Niederhöfer (Fachbereich III). Burkhard Sulimma, Martinusgemeinde, der in
diesem Jahr in den Ruhestand geht, wurde in
die Regionalversammlung berufen, um weiterhin dem Finanz- und Verwaltungsausschuss vorsitzen zu können.
Bauprioritätenliste verabschiedet
Auf ihrer Sitzung am 9. April hat die Regionalversammlung die Bauprioritätenliste 2009
beschlossen. Sie enthält Baumaßnahmen
über 60.000 Euro, die in den Haushalt 2009
eingestellt werden, und Maßnahmen, die erst
in der Planung sind. Die Liste ist erst vorläufig. Darauf wies Friederike Rahn-Steinacker,
Leiterin der Bauabteilung, hin. Zum einen sei
die Höhe der Zuweisungen der Landeskirche
für 2009 noch nicht festgelegt, zum anderen
würden viele Bauprojekte erst nach der Entwicklung der Gebäudekonzepte in den Gemeinden in die Liste aufgenommen.
Ehrung für Ulrich Gottstein
Ulrich Gottstein ist für sein jahrzehntelanges
Engagement auf sozialem, medizinischem
und wissenschaftlichem Gebiet mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik
Deutschland ausgezeichnet worden. Der Mediziner ist unter anderem Gründungs- und
Vorstandsmitglied des Fördervereins für das
Evangelische Hospital für Palliativmedizin in
Frankfurt und unterstützte den Aufbau des
ambulanten Palliativdienstes. Für sein ehrenamtliches Engagement in der Frankfurter
evangelischen Kirche verlieh ihm der Evangelische Regionalverband im Jahr 2001 die Philipp Jakob Spener-Medaille.
BoB für Öffentlichkeitsarbeit
auch ihre private E-Mailadresse angeben. Ich
wünsche Ihnen einen schönen Mai,
Ihre Sandra Hoffmann
Insgesamt 27 BoB-Trophäen wurden am 17.
April beim „Best of Business-to-Business
Award“ vom Kommunikationsverband in
Frankfurt verliehen. Silber gab es für die
Evangelische Öffentlichkeitsarbeit für die Kircheneintritts-Kampagne „Bitte eintreten“,
die im Jahr 2006 zusammen mit der Agentur
OgilvyOne worldwide durchgeführt wurde.
ARBEITSWELT
Nach langen Verhandlungen und zähem
Ringen haben sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter im März endlich auf
eine tarifliche Erhöhung der Gehälter geeinigt - bei der Evangelischen Kirche
und beim kommunalen öffentlichen
Dienst. Zeit, mal genauer hinzuschauen.
Wo verdienen Angestellte eigentlich bei
vergleichbarer Arbeit und Eingruppierung mehr? (s. Grafik links) Und was
gibt es sonst noch für Unterschiede?
Wo verdient man mehr?
Nach Abschluss der Entgelterhöhungen – Kirche und Kommune im Vergleich
Das Phänomen ist bekannt: In Nachbars Garten ist das Gras immer ein bisschen grüner.
Man ertappt sich dabei, wie man neidisch auf
die angeblich so guten Gehälter schielt, die
Freunde und Bekannte in der freien Wirtschaft verdienen. Und auch im kommunalen
Öffentlichen Dienst bekommt man mehr für
dieselbe Arbeit, weil Kirche nun mal schlecht
bezahlt - und seit der Einführung des eigenen Tarifrechts sowieso. Oder?
Sieht man genauer hin, ergibt sich oft ein
ganz anderes Bild. Der Joballtag in der freien
Wirtschaft beinhaltet nicht selten haufenweise Überstunden, wenig Sozialleistungen
und keinerlei Sicherheit. Und das Ganze für
nicht wirklich viel mehr Geld. Vergleiche sind
hier dennoch schwer. Im Verhältnis zwischen
Öffentlichem Dienst und der Kirche fällt das
schon leichter. Beide haben sich nach langem
Tauziehen im März mit den Arbeitnehmervertretung auf neue Entgelttarife geeinigt. Wer
hat dabei besser abgeschnitten?
Die Fakten der Tarifabschlüsse
Zu den Zahlen: Im Bereich der KDAVO wurde
eine lineare Entgelterhöhung um 5 Prozent
mit Wirkung zum 1. April 2008 beschlossen.
Dieser Tarif gilt nun für zwei Jahre. Die nächsten Verhandlungen entscheiden über die Gehälter, die von Kirche und Diakonie ab 1.
April 2010 gezahlt werden.
Für den Öffentlichen Dienst im Bereich des
Verbandes der kommunalen Arbeitgeber
(TVöD-VKA) wurde vereinbart, dass ab dem 1.
April 2008 alle Entgelte zunächst um 50 Euro
angehoben dann um 3,1 Prozent erhöht werden. Ab 1. Januar 2009 gibt es eine weitere
lineare Erhöhung um 2,8 Prozent. Im Gegenzug dazu wird die Arbeitszeit zum 1. Juli
2008 im Tarifgebiet West auf 39 Stunden pro
Woche angehoben, im Tarifgebiet Ost bleibt
es bei der 40-Stunden-Woche.
Erzieherinnen verdienen mehr
Am konkreten Beispiel: Grundlage ist der aktuelle Stand im Bereich der KDAVO zum 1. April
2008 und der Stand im Bereich des TVÖD-VKA
(West) zum 1. Januar 2009 (Quelle:
www.verdi.de), das heißt nach der zweiten
Stufe der vereinbarten Tariferhöhungen. Vergleicht man bei beiden Tarifen die jeweils letzten erreichbaren Stufen in den jeweiligen
Entgelttabellen (inkl. der pauschalen Leistungszulage nach 13 Arbeitsjahren bei der Kirche), kommt man zu interessanten
Ergebnissen. Zum Beispiel beim pädagogischen
Personal. Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten stellen bei der Kirche die
größte Berufsgruppe dar. Zur Zeit sind sie dort
in die Entgeltgruppe E6 eingruppiert. Dazu
kommt eine Tätigkeitszulage in Höhe von 50
Prozent der Differenz zur Entgeltgruppe 7. Bei
der Kirche verdient eine Erzieherin also rund
2.786 Euro brutto.
Bei den Kommunen steht noch nicht fest, wie
viel eine Erzieherin in Zukunft verdient –
gemäß Entgeltgruppe E6 oder Entgeltgruppe
E7. In Entgeltgruppe E6 des TVöD bekäme sie
2.475 Euro brutto, in der Entgeltgruppe E7
2.570 Euro. Die Differenz beträgt also 311 Euro
beziehungsweise 216 Euro zu Gunsten der Erzieherin im kirchlichen Dienst. Selbst eine Eingruppierung in die Entgeltgruppe E8 im TVöD
würde ein Monatseinkommen von 2.695 Euro
brutto ergeben, was immer noch eine Differenz
in Höhe von 91 Euro monatlich ergibt.
Niedriglohngruppen umstritten
Die Niedriglohngruppen sind ein umstrittener
Bereich – bei Kirche und Kommunen. Die Mitarbeitenden in diesen Lohngruppen verdienen
bei beiden Arbeitgebern annähernd gleich viel
beziehungsweise wenig. Reinigungskräfte in
der Entgeltgruppe E1 in der letzten Stufe inklusive pauschaler Leistungszulage erhalten
im Bereich der KDAVO ein Gehalt in Höhe von
1571 Euro brutto, im Bereich des TVöD 1.579
Euro. Ein Unterschied von 8 Euro.
Führungskräfte schlechter gestellt
Im Vergleich bessere Verdienstmöglichkeiten
haben Führungskräfte – allerdings bei der
Kommune. In der höchsten Entgeltgruppe
E14 bei der Kirche erhalten sie ein monatliches Brutto von 5.657 Euro. Mitarbeitende im
Bereich des TVÖD können dagegen 6.015 Euro
(E15Ü) erreichen. Eine Differenz von 358
Euro. Wolfgang Rosenhagen, Leiter der Personalabteilung im Evangelischen Regionalverband (ERV) findet den Vorwurf des
Lohndumpings angesichts dieser Fakten nicht
gerechtfertigt. Im Gegenteil: „Die Entgeltstruktur bei Kirche und Diakonie legt durchaus Wert auf die dort Beschäftigten. Den
Vergleich mit dem TVöD kann die KDAVO
durchaus bestehen“, sagt er. Im Bereich der
Niedriglohngruppen ist es für die Mitarbeitervertretung des ERV allerdings kein Trost,
dass die Stadt diesen Arbeitnehmern genauso
wenig zahlt. Hier gibt es für sie weiterhin
Verbesserungsbedarf.
Sandra Hoffmann
Evangelische Kirche Intern 3
ARBEITSWELT
TIPPS UND TERMINE
Mit Kollegen walken
Seelsorgeausbildung
Der ERV tut was für die Gesundheit der Mitarbeitenden
Seit ein paar Monaten gibt es im Evangelischen
Regionalverband (ERV) das Betriebliche Eingliederungsmanagement – kurz BEM genannt.
Ein Angebot für erkrankte Mitarbeitende auf
freiwilliger Basis, um deren gesundheitliche Bedingungen am Arbeitsplatz zu verbessern (Kirche Intern berichtete).
In vielen Betrieben und Unternehmen gibt es
heute ein professionell organisiertes betriebliches Gesundheitsmanagement und entsprechende Veranstaltungen und Kurse für die
Mitarbeitenden. Auch der ERV hat schon länger
erkannt: Gesundheitsförderung kann nicht erst
im Krankheitsfall beginnen. Fortbildungsangebote der Personalförderung wie Rückenschule
oder Gesundheitstage, vom Arbeitsschutzausschuss des ERV organisiert, zeugen davon. Die
Einführung des BEM gab nun den Anstos das
Bestehende auszubauen. Lilo Körner, die seit
September 2007 als Personalreferentin beim
ERV arbeitet, setzt sich darum für mehr Betriebssport ein. Zusammen mit Barbara SadrinaWagner von der Personalförderung hat sie jetzt
einen zehnwöchigen Nordic-Walking-Kurs für
Anfängerinnen und Anfänger in Zusammenarbeit mit der Barmer Ersatzkasse organisiert.
Am 4. August, nach den Sommerferien, soll
es losgehen. Immer montags um 17 Uhr treffen sich interessierte Kolleginnen und Kollegen dann vor dem Eingang der Volkshochschule in der Sonnemannstraße 13 und
walken gemeinsam eine Stunde am Main entlang dem Feierabend entgegen. Der Kurs soll
ein Ausgleich zu den Belastungen des Alltags
sein. „Nicht die sportliche Höchstleistung,
sondern die Freude an der Bewegung, Spaß
beim sportlichen Miteinander und die Ver-
besserung der eigenen Fitness stehen im Vordergrund“, betont Lilo Körner.
Sportwissenschaftlerin Julia Reißen leitet den
Walking-Kurs und gibt am ersten Abend eine
Einführung in die Technik des Nordic-Walking.
Bequeme Kleidung und Laufschuhe sind wichtig. Stöcke können zur Verfügung gestellt werden. Wichtig ist: Jeder kann mitmachen. Für
Mitglieder der Barmer Ersatzkasse ist das Angebot kostenlos. Für Mitglieder anderer Krankenkassen kostet der Kurs 85 Euro. „Andere
Kassen erstatten aber in der Regel bis zu 80
Prozent der Kosten“, sagt Lilo Körner. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass man an mindestens sieben Abenden an dem Kurs
teilnehme.
Ob der Kurs zustande kommt, das entscheidet
die Teilnehmeranzahl. „Wir brauchen mindestens acht Interessierte“, so Körner. Sie
wünscht sich, das künftig noch mehr Sportangebote für Mitarbeitende entstehen und auch
von den Mitarbeitenden wahrgenommen werden. Und wer weiß, vielleicht treffen sich die
Kolleginnen und Kollegen ja auch nach dem
Kurs ohne Anleitungen weiter zum gemeinsamen Walken – einfach weil es zusammen mehr
Spaß macht als allein.
Sandra Hoffmann
Nordic-Walking-Kurs
Anmeldung bis 21. Juli beim Evangelischen Regionalverband, Personalförderung, Barbara Sadrina-Wagner, KurtSchumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt, Telefon 069 2165-1380, E-Mail
[email protected].
Im September startet eine Seelsorgeausbildung für Gesundheitswesen und Gemeinde im
Haus Saalburg, Bornheim, Saalburgallee 9. Die
dreimonatige Ausbildung richtet sich an Menschen, die lernen wollen, andere seelsorglich
zu begleiten oder darin ihre Kenntnisse und
Fähigkeiten vertiefen möchten. Vormittags
werden die Teilnehmenden in Kleingruppen
ausgebildet, nachmittags wird der seelsorgliche Dienst in der Praxis geübt. Die Teilnahme
kostet 300 Euro. Den Kurs leitet Pfarrer Winfried Hess. Nähere Informationen beim Zentrum Seelsorge und Beratung der
Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau,
Telefon 06031 162950, E-Mail [email protected].
Andachten im Mai
Mit einer Andacht die Arbeitswoche gemeinsam beginnen können Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter jeden Montag, um 8.30 Uhr in der
Heiliggeistkirche des Dominikanerklosters,
Kurt-Schumacher-Straße 23. Die Andachten
im Mai halten Pfarrerin Esther Gebhardt (5.5.
Einführung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter), Conny von Schumann (19.5.) und
Pfarrer Jürgen Moser (26.5.).
Unser tägliches Leben
„Unser tägliches Leben“ ist der Titel einer
Veranstaltungsreihe der Pfarrstelle Gesellschaftliche Verantwortung in den Dekanaten
Frankfurt-Süd und Mitte/Ost und dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der
EKHN vom 7. Mai bis 1. Oktober. Besichtigungen, Gespräche und ein Filmbeitrag gewähren einen Blick hinter die Kulissen der
Versorgung und Entsorgung in Frankfurt. Auf
dem Programm stehen unter anderem ein Besuch bei Hassia Mineralquellen und des Frischezentrums Kalbach. Nähere Informationen beim Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung, E-Mail: [email protected], Telefon
06131 287440.
Foto: DesertEagle/photocase.com
Christentum in Äthiopien
Laufschuhe, bequeme Kleidung und Stöcke braucht man für das Sportangebot des ERV.
4 Evangelische Kirche Intern
„2000 Jahre Christentum in Äthiopien“ zeigt
eine Ausstellung in der evangelischen Cyriakuskirche, Rödelheim, Auf der Insel 5. Geheimnisvoll und zugleich lebendig ist dieses
uralte Christentum Afrikas. Das Innere der
Kirchen erzählt in bunten Bemalungen an den
Wänden vom christlichen Glauben und von
den Heiligen. Die Priester bewachen mit ihren
formenreich gestalteten Vortragekreuzen die
Heilige Bundeslade, den „Tabot“, der in jeder
der rund 30.000 Kirchen aufbewahrt wird. Geöffnet ist die Ausstellung sonntags vor und
nach dem 10-Uhr-Gottesdienst und nach Vereinbarung, Telefon 069 788643.
Foto: Oeser
ARBEITSWELT
Seit einem Jahr gibt es ihn, den Lernbetrieb des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit. Am 15. April
präsentierten der Geschäftsführer des
Vereins, Bernd Ackermann (Foto links),
und Jugendliche bei einer Veranstaltung
in sankt peter erste Erfolge.
Hier haben Jugendliche Perspektiven
Der Lernbetrieb des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit stellte sich vor
In ihrer weißen Arbeitskluft traten Mesut
Dogan, 17, und Volkan Akus, 18, bei der Präsentation des Lernbetriebs Frankfurt am Main
in sankt peter an das Mikrofon und berichteten über ihren Alltag. Von den Tugenden
Pünktlichkeit, Sauberkeit und Höflichkeit war
in ihrem Beitrag die Rede, von einem Hauptschulabschluss, der nachgeholt wird. Mesut
Dogan erzählte, dass er schon eine Lehrstelle
als Maler und Lackierer gefunden hat. 41 Jugendliche, darunter fünf Auszubildende, sind
im Lernbetrieb tätig, einer seit einem Jahr
bestehenden Einrichtung des Evangelischen
Vereins für Jugendsozialarbeit in Frankfurt
am Main mit den Produktionsbereichen Handwerk, Büro, Gastronomie.
Maja Radenkovic, 17, trat bei der Festveranstaltung ebenfalls ans Mikrofon. Sie hat nach
dem Hauptschulabschluss im Bereich Büro
angefangen, jetzt ist sie im Produktionsbereich Gastronomie – und begeistert: „Bei uns
gibt es nichts aus der Tüte.“ Eddi Okkun, im
Produktionsbereich Handwerk angesiedelt,
präsentierte mit drei Freunden auf der Bühne
eine andere Facette seines Lebens – HipHop.
Im Jugendhaus Heideplatz, ebenfalls eine
Einrichtung des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit, studierten die vier für die
Präsentation des Lernbetriebs eine Choreographie voller Witz, Gefühl und Energie ein.
„Tanzen, das ist unser Baby“, meinte Okun.
Es geht um die ganze Person
Ziel des Lernbetriebs sei es, die Einzelnen
„nicht nur zu fördern und zu fordern, sondern
als Person anzuerkennen“, sagte Jürgen Mattis, Erster Vorsitzender des Vorstandes des
Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit
in seiner Eingangsrede. Der Lernbetrieb sehe
es als seine Aufgabe an, junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren mit negativen Schuloder Lebenserfahrungen so zu qualifizieren
und zu motivieren, dass sie über Arbeit, Ausbildung oder Schule den für sie geeigneten individuellen Weg in das Berufsleben und in die
Gesellschaft finden, heißt es in einer Broschüre des Lernbetriebs. Die Zukunftsfähigkeit
einer Gesellschaft beweise sich nicht zuletzt
in den Zukunftsmöglichkeiten, die sie jungen
Menschen bieten könne, äußerte Esther Gebhardt, Vorsitzende des Vorstandes des Evangelischen Regionalverbandes in ihrem Grußwort.
Förderer engagieren sich
Neben der evangelischen Kirche finanzieren
öffentliche Gelder, aber auch Stiftungsmittel
dieses Projekt. Der Europäische Sozialfonds,
das Land Hessen, das Jugend- und Sozialamt
der Stadt Frankfurt, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, die
Flughafen Stiftung Pro Region unterstützen
die Einrichtung. Der Chef der Deutschen
Bank, Josef Ackermann, hat sich zu seinem
60. Geburtstag Spenden zugunsten des Lernbetriebs gewünscht.
„Notwendig“ und „wegweisend“ nannte Roland Kaehlbrandt, Vorstand der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main,
den Lernbetrieb. Werner Göbel, Stellvertretender Vorsitzender der Flughafen Stiftung
Pro Region, betonte, ihnen sei es ein Anliegen, Verantwortung dafür zu übernehmen,
dass Jugendliche qualifiziert werden. Das Engagement für Ausbildung gehe über den Flughafen hinaus. „Die Wirtschaft braucht sie alle
an Bord“, gab die Stellvertretende Präsiden-
tin der Industrie- und Handelskammer, Ulrike
Gehring, den Jugendlichen in ihrem Festvortrag mit auf den Weg und ermutigte sie und
die Ausbilderinnen und Ausbilder des Lernbetriebs, den Kontakt zur IHK zu suchen.
Reale Aufträge werden ausgeführt
Bernd Ackermann und Miriam Schmidt-Walter
von der Geschäftsführung des Evangelischen
Vereins für Jugendsozialarbeit berichteten,
dass 20 der Jugendlichen dabei seien, den
Hauptschulabschluss nachzuholen. Gleichzeitig machen sie wie Volkan Akus in bestimmten Arbeitsbereichen Erfahrungen. SchmidtWalter und Ackermann legen Wert darauf,
dass hier nicht simuliert wird, sondern reale
Aufträge ausgeführt werden.
Passen die Berufswünsche nicht in das Angebot des Lernbetriebs, so hilft dieser auch
dabei, den Weg in andere Richtungen zu
ebnen. Nina Ernst, 17, etwa hat im vergangenen Sommer ihren Hauptschulabschluss gemacht. Wo es hingehen kann, war damals
noch ungewiss. Ernst hat im Bürobereich des
Lernbetriebs angefangen – im Hinterkopf den
Traum, Kosmetikerin zu werden. Inzwischen
macht sie in einem Schönheitssalon ein Praktikum, täglich von 10 bis 19 Uhr. Für August
hat sie dort eine Ausbildung in Aussicht. Der
Lernbetrieb wird sie auch dann begleiten.
Bettina Behler
Kontakt: Lernbetrieb Frankfurt am
Main, Zehnmorgenstraße 46, 60433
Frankfurt, Telefon 069 95775210, EMail [email protected].
Evangelische Kirche Intern 5
PERSONAL
Neu:
Sina Burghard, Sozialpädagogin, Kinder- und
Jugendclub der Kirchengemeinde Sindlingen,
1.4.
Tanja Katharina Kieswetter, Erzieherin, Kindergarten der Kirchengemeinde Unterliederbach, 1.5.
Carola Schwab, Angestellte,
Fachbereich II Diakonisches
Werk für Frankfurt, Diakoniezentrum Weser5, 15.3. (Foto)
Lito-Burgos Dimaunahan, Reinigungskraft,
Kindertagesstätte der Sankt Petersgemeinde,
14.4.
Verena Vögl, Sozialarbeiterin, Kinderclub der
Kirchengemeinde Cantate Domino, 1.5.
Iris Martens, Verwaltungsangestellte, Fachbereich I, Evangelische Stadtakademie, 1.5.
Andrea Vukajc, Diplom-Sozialpädagogin,
Diakonisches Werk für Frankfurt am Main, 1.4.
Rebecca Muth, Erzieherin, Kindertagesstätte,
Kirchengemeinde Fechenheim, 1.4.
Giovanni Germano, pädagogische Aushilfe,
Kindertagesstätte der Sankt Petersgemeinde,
15.4.
Silke Kaufmann, stellvertretende Leiterin,
Kindergarten der Paul-Gerhardt-Gemeinde,
1.4.
Esegenet Assefa, Erzieherin, Kindergarten
der Erlösergemeinde, 1.4.
Raquel Zapata de Müller, pädagogische Mitarbeiterin, Kindergarten der Kirchengemeinde
Unterliederbach, 1.4.
Christoph Roger Scheiner, Erzieher, Kindergarten der Kirchengemeinde Friedenau-Taunusblick, 1.4.
Jaqueline Martin, Erzieherin, Kindertagesstätte der Andreasgemeinde
Bettina Christ, Leiterin, Kinderhort der Mariengemeinde, 1.5.
Katrin Werland feierte am 1.5. eine Beschäftigungszeit von zehn Jahren. Sie ist als
Diplom-Psychologin im Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt bei der Evangelischen Suchtkrankenberatung tätig.
Liselotte Arslan (rechts), stellvertretende Leiterin, und Sehriban Kement, Hauswirtschafterin,
arbeiten
im
Kindergarten
der
Friedensgemeinde und konnten beide am 1.4.
auf eine Jubiläumsdienstzeit von zehn Jahren
zurückblicken.
Veränderung:
Ruhestand:
Heike Hecker, Angestellte, Geschäftsstelle
Diakonisches Werk für Frankfurt am Main,
15.4. Bis 14.4. Evangelische Wohnraumhilfe.
Ingrid Schmidt-Hopfgarten, Gemeindesekretärin, arbeitet seit 1.5. in der Wicherngemeinde. Vorher war sie Gemeindesekretärin in
der Emmausgemeinde.
Jubiläum:
Holger Prasse feierte am 1.5. eine Beschäftigungszeit von zehn Jahren beim Evangelischen Regionalverband. Er ist in der Verwaltung beim Referat Meldewesen, Organisation und Wirtschaftsangelegenheiten als
Kraftfahrer tätig.
Pfarrer Dieter Roos, Leiter der Evangelischen
Notfallseelsorge und Telefonseelsorge des
Evangelischen Regionalverbandes, ging am
28. April in den Ruhestand.
Gestorben:
Rolf Szobries starb am 13. Februar im Alter
von 49 Jahren. Er war als Erzieher in der Kindertagesstätte der Kirchengemeinde Friedenau-Taunusblick tätig.
Anna Pullmann starb am 6.4. im Alter von
96 Jahren. Sie war früher im Kirchensteueramt und in der Kasse des Evangelischen Regionalverbandes tätig.
Geburtstage im Mai
50 Jahre
Silvia Ehlert-Lerche, Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt am Main, Evangelische Telefonseelsorge, 1.5.
Angelika Foerg, Fachbereich I des ERV, Evangelisches Frauenbegegnungszentrum, 3.5.
Elke Deul, Fachbereich II Diakonisches Werk
für Frankfurt am Main, Krabbelstuben, 4.5.
Steffen Theil, Abteilung III Bau, Liegenschaften und Hausverwaltung des ERV, 10.5.
60 Jahre
Gabor Bausch, Fachbereich II Diakonisches
6 Evangelische Kirche Intern
Werk für Frankfurt am Main, Diakoniezentrum
Weser5, 13.5.
65 Jahre
Klaus Littmann, früher Abteilung II Finanzen, Organisation und Wirtschaftsangelegenheiten des ERV, 4.5.
Pfarrer i. R. Dieter Roos, Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt am Main, Notfall- und Telefonseelsorge, 4.5.
70 Jahre
Gerd Bierwagen, früher Abteilung III Bau,
Liegenschaften und Hausverwaltung des ERV,
11.5.
Dorothea Heimer, früher Abteilung II Finanzen, Organisation und Wirtschaftsangelegenheiten des Evangelischen Regionalverbandes, 29.5.
75 Jahre
Bessie Matting, früher „Haus der Familie“, 16.5.
Anneliese Feige, früher Abteilung III
Bau, Liegenschaften und Hausverwaltung
des ERV, 23.5.
80 Jahre
Pfarrer i. R. Helmut Lessing, früher Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, 2.5.
SERVICE
BLICKPUNKT
Bei der Fußball-Europameisterschaft können
Kirchengemeinden ohne großen bürokratischen Aufwand public viewing anbieten.
Möglich macht das ein Servicepaket der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Die Kirchengemeinden müssen lediglich für die
Technik sorgen, eventuell anfallende GEZ-Gebühren bezahlen und ein mögliches Rahmenprogramm gestalten. Interessierte Kirchengemeinden müssen sich bis kurz vor Beginn der
EURO 2008 unter www.ekd.de/em registrieren. Dort gibt es weitere Informationen und
das Materialheft „Ein starkes Stück Leben“
mit Ideen für Gottesdienste, Jugendarbeit
und Rahmenprogramm, dass die EKD zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 herausgegeben
hatte.
Foto: Oeser
Zusammen Fußball-EM
schauen
Volle Kirche und gute Stimmung am Freitag, 18. April, in st. peter: Bei der Konfirmandenparty „All
in Red" feierten 400 Jugendliche in ihrer Veranstaltungskirche mit Pfarrer Rasmus Bertram, der die
Party organisiert hatte.
Gewonnen
Andrea Zips, Krabbelstube DINA, Heike Brandau, Mariengemeinde, und Barbara von Heyking, Diakonisches Werk, haben je ein
Exemplar des Buches „Die Brautprinzessin“
von William Goldman gewonnen, das Kirche
Intern in der letzten Ausgabe verlost hat. Die
richtige Antwort auf die Frage „Wen liebt Butterblume?“ war: Stalljunge Westley. Herzlichen Glückwunsch.
Chaselauf ist mittwochs
In der April-Ausgabe von Evangelische Kirche
Intern (Nummer 106) hatte sich auf Seite 4
der Fehlerteufel eingeschlichen. Der JP Morgan Chase Corporate Challenge, kurz: Chaselauf, findet nicht am Freitag, sondern am
Mittwoch, 11. Juni, statt.
STELLEN
Kirchenmusiker/in
Die Mariengemeinde in Seckbach sucht ab sofort eine/n Kirchenmusiker/in. Die C-Stelle
umfasst voraussichtlich 7,5 Stunden pro
Woche und beinhaltet Orgeldienst und Chorleitung. Sie kann eventuell geteilt werden. Zusatzdienste werden extra vergütet. Wir suchen:
eine/n Musiker/in mit Interesse und Verständnis für Liturgie und Gottesdienst, Aufgeschlossenheit für alte und neue Musik. Wir
bieten: eine Schuke-Orgel, 1979, 18 / II, die
Möglichkeit, die Kirche als Proben- und Unterrichtsraum zu nutzen, Freude an traditioneller
und moderner Musik, Ökumenischer Kirchenchor, Mitwirkung im Gottesdienst, ein Konzert
im Jahr. Bewerbungen an Evangelische Mariengemeinde, Pfarrerin Ute Pietsch, Zentgrafenstraße 23, 60389 Frankfurt am Main. Rückfragen unter Telefon 069 473141 (Pfarrerin Ute
Pietsch) oder 069 479131 (Sekretariat).
KIRCHENLEXIKON
Den Stummen eine Stimme
Zum 25. Todestag der Familie Jürges
Sie wollen am Pfingstmontag nach dem Gottesdienst einen Familienausflug ins Grüne unternehmen. Am 22. Mai 1983 herrscht Bilderbuchwetter. Im Stadtwald am Oberforsthaus
vergnügen sich die ersten schon beim Volksfest und vierhundertausend Menschen sind
auf der Rhein-Main-Air-Base fasziniert von
der todbringenden Technik der Starfighter.
Als sich bei der Flugschau einer der Militärjets aus der Formation löst, fährt der hellblaue Kombi der Familie auf dem Autobahnzubringer am Waldstadion. Brennende Wrackteile der abstürzenden Kampfmaschine treffen den Wagen. Die ganze Straße scheint zu
brennen. Martin Jürges (40), seine Frau Irmtraud (38), sein Sohn Jan (11), seine Tochter
Katharina (1) und seine Mutter Erna (77) verbrennen im Auto. Die 19jährige Nichte Gesine
Wagner, Patin der kleinen Katharina, erliegt
81 Tage später in einer Offenbacher Spezialklinik ihren schweren Verletzungen.
Die erste Todesanzeige erscheint am 24. Mai
1983, unterzeichnet von „deutschen und ausländischen Bewohnern des Gutleutviertels“.
Sie bescheinigt dem Pfarrer, der erst zwei
Jahre in der Gemeinde tätig war: „Martin Jürges war seinen Mitmenschen ohne Ansehen
des Alters, des Standes, der Religion, der Nationalität verbunden. Er gab ihnen Halt.“
Tatsächlich konnte dieser Mann in kürzester
Zeit der Gemeinde und dem Viertel etwas von
seinem Lebensmut, seinem Optimismus und
seinen Visionen vermitteln. Mit dem ihm ei-
genen Organisationsgeschick und seiner
Überzeugungskraft erreichte er es, dass die
Gutleutgemeinde ein neues Haus in der Gutleutstraße 131 bekam. Nach den Vorstellungen von Irmtraud und Martin Jürges wurde
aus dem Bürogebäude ein Pfarrhaus, ein Gemeindestützpunkt und bot zudem noch dem
Kindergarten Platz.
Martin Jürges und seine Ehefrau arbeiteten
zuvor im Stadtjugendpfarramt, er als Stadtjugendpfarrer, sie als Sozialarbeiterin, zuständig für Jugendreisen. Die aktive Mitwirkung am Kirchentag, die Förderung der
Gruppe „Habakuk“, die Ausrichtung der
Sacro-Pop-Festivals, die Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Einmischung
in die Frankfurter Kommunalpolitik mit der
Initiative „PO - Politisch Obdachlose“, die
Untersuchung alternativer Lebensstile, die
aktive Jugendpolitik, die praktizierte Ökumene – alles Stichworte, die die Breite und
den Aktionsradius dieser besonderen Pfarrerfamilie andeuten.
Mit einer Veranstaltungsreihe gedenkt die
Hoffnungsgemeinde der Familie Jürges. Eine
Ausstellung über das Leben und Wirken von
Martin Jürges zeigt die Gemeinde vom 21.
Mai bis 1. Juni im Martin-Jürges-Haus, Gutleutstraße 131. Die Ausstellung ist von 13 bis
18 Uhr geöffnet. Das Veranstaltungsprogramm gibt es im Evangelischen Info-Center,
Telefon 069 2165-1111.
Kurt-Helmuth Eimuth
Evangelische Kirche Intern 7
FLOP
KIRCHENWELT
Wer bei Schlecker in Fulda Kondome kaufen
möchte, erhält von der Verkäuferin die Auskunft: „Führen wir leider nicht!“ Grund: Das
Haus gehört der katholischen Kirchengemeinde Sankt Blasius, und laut einer Sittenklausel im Mietvertrag darf die Filialleiterin
in ihrem Laden keine Artikel verkaufen, „die
das öffentliche Ansehen der Kirche herabsetzen“ könnten. Der Sprecher des Bistums Fulda
findets nur konsequent, denn die katholische
Kirche könne nicht einerseits mechanische
Verhütungsmittel ablehnen, aber andererseits
dulden, dass in einem Haus der Kirche mit
Kondomen Geschäfte gemacht werden.
Foto: Oeser
KULTURTIPP
Ben X - Passionsgeschichte
eines Schülers
Ben lebt in seiner eigenen Welt, in der er in
seinem liebsten Onlinespiel „Archlord“ Heldentaten besteht. Er spielt
es, wann immer er kann und
versucht, für die Widrigkeiten des wahren Lebens zu
trainieren. Mit seiner Internetgefährtin Scarlite meistert er alle Herausforderungen und Gefahren, die
ihn in der realen Welt überfordern. Der harte
Alltag in der Schule ist für den Außenseiter
eine Höllenqual. Immer wieder wird er von seinen Mitschülern gemobbt und tyrannisiert.
Ben fasst einen Plan: Er will mit allem Schluss
machen. Game Over. Da tritt das Mädchen aus
dem Onlinespiel in sein Leben …
Der Film Ben X mit seiner furiosen Mischung
aus Realfilm und Onlinespiel ist das Regiedebüt des belgischen Schriftstellers Nic Balthazar, der damit sein eigenes Jugendbuch
„Nichts war alles, was er sagte“ verfilmt hat.
Ben X kommt am 8. Mai in die Kinos.
IMPRESSUM
HERAUSGEBER:
Der Vorstand des Evangelischen Regionalverbandes
Frankfurt am Main, Kurt-Schumacher-Straße 23,
60311 Frankfurt am Main
REDAKTION:
Ralf Bräuer (verantwortlich), Sandra Hoffmann (Geschäftsführende Redakteurin), Bettina Behler, Carla
Diehl, Esther Gebhardt, Dagmar Keim-Hermann, Susanne
Prittmann, Wolfgang Rosenhagen, Francis Schmitt
(Satz), Antje Schrupp
KONTAKT:
Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main
Redaktion Evangelische Kirche Intern
Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main
Fon 069 2165-1388, E-Mail [email protected]
„Evangelische Kirche Intern“ erscheint zehn Mal pro
Jahr und wird kostenlos an alle Mitarbeitenden der
Frankfurter Gemeinden, Dekanate und Einrichtungen
des Evangelischen Regionalverbandes verteilt.
ISSN 1437-4102
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 16.5.2008
8 Evangelische Kirche Intern
Joachim Otto kennt ein anderes Gesicht der Erfolgsmetropole Frankfurt. Er leitet seit Kurzem drei Einrichtungen des Diakonischen Werks für Frankfurt am Main, die sich um Langzeitarbeitslose kümmern.
Neue Chancen für Langzeitarbeitslose
Joachim Otto ist neuer Leiter von drei Einrichtungen des DW
„Wir möchten Langzeitarbeitslosen neue Chancen bieten. Das ist eine große Herausforderung
für Gesellschaft und Diakonie.“ Joachim Otto
beschreibt, was ihn an seiner neuen Aufgabe
besonders reizt. Seit 15. März leitet er die drei
Einrichtungen des Diakonischen Werkes für
Frankfurt am Main, die sich mit Beschäftigung
und Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen befassen: die Koordination und Organisation von
Arbeitsgelegenheiten, den Ökumenischen Familien-Markt und die Ökumenische Schreinerwerkstatt.
„Das Arbeitsfeld besitzt eine hohe Dynamik“,
weiß Otto und betont die Bedeutung der Angebote: „Menschen entdecken nicht nur ihre Fähigkeiten neu, sondern bauen soziale und
zwischenmenschliche Kompetenzen auf.“ Dies
mache Mut, auch in anderen Bereichen des Lebens wieder Fuß zu fassen.
Otto, vormals Leiter der Evangelischen Suchtkrankenberatung, verweist auf die Situation, in
der sich Langzeitarbeitslose oftmals befinden:
Sie trauen sich nichts zu, haben familiäre wie finanzielle Probleme, geraten immer tiefer in Isolation. „Bei uns werden sie wieder persönlich
angesprochen und sind nicht nur eine Nummer.“
Es gehe darum, Zusammenhänge zu verstehen,
eigene Rechte kennen zu lernen und an der Gesellschaft wieder teilzuhaben. Wertschätzung
sei dabei der Schlüssel für die Stabilisierung der
Persönlichkeit. Das gelte für Arbeitsgelegenheiten ebenso wie für Beschäftigungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen, die der Ökumeni-
sche Familienmarkt und die Ökumenische
Schreinerwerkstatt seit langem bieten. Obwohl
es Ottos vorrangiges Ziel ist, Menschen für den
ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren, bleibt er
angesichts der Zahlen realistisch: Denn nur
etwa 15 Prozent aller Teilnehmer an Arbeitsgelegenheiten finden anschließend eine feste Anstellung. „Wir brauchen langfristig einen
subventionierten Zweiten Arbeitsmarkt, denn
der Staat muss einen Rahmen schaffen, in dem
für die Menschen Hoffnung möglich ist und sie
Würde erhalten.“
Seit 2005 koordiniert die Diakonie für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen in
Frankfurt Arbeitsgelegenheiten im Rahmen der
Hartz IV-Reform. Das, so Otto, biete hervorragende Möglichkeiten für Kommunikation und
Vernetzung. „Im Dialog loten die Teilnehmer Fähigkeiten aus und haben wieder das Gefühl,
etwas in die Gesellschaft einbringen zu können.“ Otto, der noch mehr Kirchengemeinden
ermutigen möchte, Arbeitsgelegenheiten zu
schaffen, verweist auf die intensive Begleitung
durch die Diakonie: „Wir halten die persönlichen Kontakte und bieten monatlich ein gemeinsames Treffen, bei dem alle Berater
anwesend sind.“ 800 Teilnehmer haben bereits
profitiert. Gute Erfahrungen habe man unter anderem mit einem Einkaufsservice für Senioren
gemacht, der - angebunden an die jeweilige Kirchengemeinde - sowohl in der Nordweststadt
als auch im Westend erfolgreich arbeite.
Jörn Dietze