Ausgabe Nr. 96 - April 2007 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Transcription
Ausgabe Nr. 96 - April 2007 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Evangelische Kirche Intern Frankfurt am Main Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der evangelischen Kirche in Frankfurt Herausgegeben vom Evangelischen Regionalverband Frankfurt am Main Nr. 96 - April 2007 INFO BLICKPUNKT Filmische Dokumentationen, Musikvideos und Soaps unter anderem von Susanne Bierwirth, Vera Bourgeois und Ulrich Diekmann aus Frankfurt sowie Augustine Fouda aus Kamerun zeigt eine Ausstellung im Rahmen der Reihe „African Spots“ bis 14. April in der Evangelischen Stadtakademie, Römerberg 9. Kaleidoskopartig treffen unterschiedliche Welten und Blicke aufeinander: das Magische begegnet dem Internet, Afrikanisches trifft auf Europäisches, Tradition auf Pop. Zu sehen sind die Werke mittwochs bis samstags, von 14 bis 18 Uhr. Nähere Infos unter www.roemer9.de. Schorlemmer kommt „Hier stehe ich und kann auch anders - heute in der evangelischen Kirche angemessen vom Glauben reden“ - über dieses Thema spricht Pfarrer Friedrich Schorlemmer am Mittwoch, 9. Mai, um 19 Uhr, in der Evangelischen Stadtakademie, Römerberg 9. Nach dem Vortrag diskutieren Elisabeth Schweeger, Intendantin des Schauspiels Frankfurt, Professor Jürg Leipziger, Dekan Dietrich Neuhaus, Stefan Toepfer von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Pfarrerin Ursula Schoen über zeitgemäße Verkündigung in der evangelischen Kirche. Eintritt 6, ermäßigt 4 Euro. AUS DEM INHALT Offene Kirche heißt geöffnete Kirchen Kommentar von Ralf Bräuer 2 Kirchenvorstand ist Denkwerkstatt Höchster Projekt „Einladende Kirche“ 4 Hessens Büros sollen rauchfrei werden Kirche Intern befragte Mitarbeitende 5 Maria Magdalena: Mutige Apostelin Kirchenlexikon 7 Foto: Oeser African Spots Zum „Kinderkulturfestival West“ kamen Ende März 70 Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren ins evangelische Jugendhaus nach Sossenheim. Akrobatik und das Mülltonnen-Trommeln à la Stomp waren Höhepunkte der Veranstaltung, die das Stadtjugendpfarramt zusammen mit dem Evangelischen Verein für Jugendsozialarbeit und der Regenbogengemeinde organisiert hat. Großes Finanzloch in den Kirchenmauern Gebäude-Ausschuss legt Regionalversammlung ersten Bericht vor Renovieren, instandhalten, verkaufen? Wie die evangelische Kirche in Frankfurt in Zukunft mit ihren Kirchen und Gemeindehäusern umgeht, das steht im Mittelpunkt der Regionalversammlung am Mittwoch, 2. Mai, um 18 Uhr, im Großen Saal des Dominikanerklosters, KurtSchumacher-Straße 23. Der im September vergangenen Jahres gegründete Ausschuss für gemeindliche Gebäude berichtet dem Frankfurter Kirchenparlament über die ersten Ergebnisse seiner Arbeit. Ziel der Ausschussarbeit ist es, so der Ausschussvorsitzende Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn, bis Frühjahr 2008 Empfehlungen für den Umgang mit Kirchen, Gemeinde- und Pfarrhäusern zu erarbeiten. Hintergrund ist der anhaltende Zwang zum Sparen. Nach Begutachtung aller Kirchen, Gemeinde- und Pfarrhäuser hat die Bauabteilung des Evangelischen Regionalverbandes hochgerechnet, dass sich allein die Bauunterhaltungskosten in den nächsten zehn Jahren auf mindestens 42 Millionen Euro belaufen würden - Kosten für notwendige Modernisierungen und Investitionen sind dabei nicht berücksichtigt. Im Vergleich dazu betragen die Haushaltsmittel für 2007 nur 2,2 Millionen Euro. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Landeskirche die Zuweisung - wie in den vergangenen Jahren geschehen - weiter kürzt. Konsequenz dieser Entwicklung ist für Brügmann-Friedeborn die Abgabe von Gebäuden. „Wir haben eine gewaltige Aufgabe vor uns“, so der Ausschuss-Vorsitzende. Bei der Bewertung der einzelnen Gebäude gehe es ja nicht nur um Kosten, sondern auch um die kirchliche Arbeit vor Ort. Eines sei aber jetzt schon klar: „Alle Gemeinden werden gefordert sein, an dieser schmerzhaften, aber unabweislichen Gemeinschaftsaufgabe mitzuwirken.“ Carla Diehl KOMMENTAR KURZ NOTIERT Offene Kirche heißt geöffnete Kirchen Dekanat Höchst beschließt USA-Partnerschaft Wenn drei Protestanten zusammensitzen und diskutieren, gibt es mindestens vier Meinungen - so lässt sich ein gängiges Klischee über die evangelische Kirche beschreiben. Doch Hurra! Beim Thema „Offene Kirchen“ lässt sich in der evangelischen Kirche ein seltsam einstimmiges Säuseln vernehmen. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau startet ein Projekt „Offene Kirchen“ (Seite 3), ohne dass es Widerworte der Talar- und/oder Bedenkenträger gibt. Die Dekanatssynode Höchst beschreibt bei ihren Zukunftsvisionen geöffnete Kirchentüren als wichtige Maßnahme (Seite 4). Offene Kirche heißt geöffnete Kirchen, ist man sich einig. „Es ist wichtig, dass wir unsere Kirche für alle öffnen, als Hinweis, dass alle bei Gott willkommen sind“, so begründet Pfarrerin Gabriele Scherle, Pröpstin für Rhein-Main, die EKHNAktion theologisch. Doch wird aus dem einmütigen Säuseln ein starker, frischer Wind? Gut, in Frankfurt haben einige Kirchengemeinden ihre Gotteshäuser nicht nur zu den sonntäglichen Gottesdiensten geöffnet. Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in der Nordweststadt zum Beispiel öffnet ihre Türen Montag, Mittwoch, Freitag von 17 bis 18 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 16 bis 18 Uhr und Samstag von 11 bis 13 Uhr. Entsprechen diese schwer zu merkenden Öffnungszeiten, die wie Sprechzeiten einer Arztpraxis anmuten, den Bedürfnissen der Menschen im Stadtteil? Und kann man bei der Dreikönigskirche am Sachsenhäuser Ufer, die nur samstags für zwei Stunden Besuchern Einlass gewährt, von einer offenen Kirche spre- Die Mitglieder der Dekanatssynode Höchst haben auf ihrer Tagung am 20. März in Zeilsheim beschlossen, sich an der Partnerschaft der EKHN mit der United Church of Christ (UCC) in New York zu beteiligen. Die EKHN stellt jährlich für dieses Projekt 15.000 Euro zur Verfügung. Geplant sind Projekte zur Jugendarbeit, Austausch und Begegnung zu Themen wie Gemeindeaufbau und Theologie. Die Partnerschaft ist zunächst begrenzt auf fünf Jahre. Im Juni soll eine EKHN-Delegation zur Synode der UCC in die USA reisen. „Es geht darum, eine Tür aufzustoßen“, sagte Dekan Jan Schäfer. chen? Gleichzeitig hat die Alte Nikolaikirche, die nur ein paar Schritte über den Main entfernt liegt, jeden Tag mehrere hundert Gäste Öffnungszeiten täglich von 10 bis 20 Uhr. So manche Kirchenfrau und so mancher Kirchenmann, die und der auch ökonomisch denkt, macht noch eine ganz andere Rechnung auf: Kirchen kosten in der Bauunterhaltung viele Millionen Euro. Und die Mittel werden immer knapper und reichen schon jetzt nicht mehr für den Erhalt aller Gotteshäuser aus. Ist es sinnvoll, so viel Geld für den Erhalt einer Kirche auszugeben, wenn diese nur ein Mal in der Woche für den Gottesdienst und ab und an für eine Trauung oder ein Konzert genutzt wird? Offene, weil täglich geöffnete Kirchen eignen sich also gut als ein Parameter für die Entscheidung, welche Kirchen perspektivisch erhalten werden sollen. Wer so denkt, will damit sicherlich nicht drohen, sondern beschreibt lediglich die ökonomische Seite der Realität. Wer es wirklich ernst meint mit der offenen Kirche, der darf nicht einfach den gängigen Totschlag-Argumenten glauben wie „Wir finden doch niemanden, der in der Kirche aufpasst!“ oder „Da wird dann geklaut und die Kirche verwüstet!“. Wenn dem so wäre, dann wäre die katholische Kirche mit ihren vielen geöffneten Gotteshäusern doch schon längst pleite. Und wie für das Kuchenbacken beim Gemeindefest, so lassen sich sicher auch für eine offene Kirche Menschen finden, die sich engagieren - wenn sie merken, dass das Projekt der Gemeinde wirklich wichtig ist. Ralf Bräuer EDITORIAL Liebe Kolleginnen und Kollegen, „Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht, ich habe es schon hundertmal geschafft“, hat der Schriftsteller Mark Twain einmal selbstironisch gesagt. Werden nun, weil künftig das Rauchen in Bahnhöfen, Gaststätten, öffentlichen Gebäuden und Büros verboten werden soll, viele Raucherinnen und Raucher dem Glimmstengel Ade sagen? Auf Seite 5 rollt Kirche Intern dieses aktuelle Thema auf und hat sich unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgehört, wie die es denn finden würden, wenn das Dominikanerkloster rauchfrei wäre. Endlich ist der Frühling da und der Sommer nicht mehr weit! Viele Jugendliche wollen in den Sommerferien nicht unbedingt mit Mama und Papa nach Österreich oder an die Ostsee 2 Evangelische Kirche Intern Keine Zuschüsse mehr für Quelle-Reisen Der Evangelische Regionalverband (ERV) gewährt keine Reise-Zuschüsse mehr bei Buchungen im Reisebüro Reise-Quelle, Zeil 46. Das Reisebüro hat die Rabattierung mit Gutscheinen aufgekündigt. Allerdings können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ERV für Pauschalreisen vier Prozent Rabatt bekommen, wenn sie einen Dienstausweis vorlegen. Den Dienstausweis gibt es in der Personalabteilung im Dominikanerkloster, Kurt-Schumacher-Straße 23. Die Zuschüsse zur Mitarbeitererholung in den Ferienhäusern des ERV gibt es weiterhin. Nähere Infos bei Roland Leonhard, Kirchliches Werk für Freizeit und Erholung, Telefon 069 2165-1232. PLAY zieht um Der Spiel- und Materialverleih PLAY des Evangelischen Stadtjugendpfarramtes zieht um. Ab Mitte April ist der Verleih im Jugendhaus Am Bügel, Ben-Gurion-Ring 35-37. Auf vergrößerter Fläche gibt es Großspielgeräte wie Hüpfburg, Kletterfelsen oder Rollrutsche und Materialen für kleinere Veranstaltungen und Projekte, etwa zu Sinneserfahrungen oder Umweltthemen. Evangelische Kirchengemeinden und Einrichtungen erhalten Sonderkonditionen. PLAY ist zu erreichen unter Telefon 069 25494-608 oder per E-Mail [email protected]. Gewonnen! fahren. Bei „hin und weg - Evangelische Jugendreisen“ laufen deshalb die Vorbereitungen für die Freizeiten auf Hochtouren. Kirche Intern hat die Schulung der Betreuungsteams besucht und berichtet darüber auf Seite 8. Eine informative Lektüre und ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen Ihre Sandra Hoffmann Kornelia Löw, Thomasgemeinde, Heike Cleer, Familienbildung Höchst, Anne Neumann, Kita der Thomasgemeinde, Christine Baasch, Referat MOW, und Regina Backes, Zentrale Vermittlung von Unterkünften, sind die Gewinnerinnen des Preisrätsels aus Kirche Intern Nr. 95. Die richtige Antwort war: Der Roman „Die Haushälterin“ von Jens Petersen wurde mit dem Evangelischen Buchpreis 2007 ausgezeichnet. Zu gewinnen gab es jeweils ein Exemplar des Romans. Foto: Oeser KIRCHENWELT Bastian Michailoff hat sich für Kirche Intern auf die Suche nach offenen Kirchen in Frankfurt gemacht. Er ist fündig geworden, hat mit Verantwortlichen gesprochen und die ‚neue Offenheit’ auf sich wirken lassen. Menschen da, nur das Sparschwein war weg Frankfurter Kirchengemeinden machen positive Erfahrungen mit offenen Kirchen Zunächst deutet nichts darauf hin. Kein Schild, kein „Treten Sie ein, herzlich Willkommen“. Und doch lässt sich die Tür problemlos öffnen. Beim Betreten der Lutherkirche im Frankfurter Nordend fällt der Blick durch das Foyer auf eine halboffene Glastür. Die schwere Holztür schließt sich leise im Hintergrund und schirmt den Besucher gegen den Straßenlärm ab. Nur gedämpft dringen noch Geräusche ins Innere. Vorn, hinter einen breiten Glasfront, erstreckt sich der Kirchraum. Das Kreuz, darunter der Altar und die aufgeschlagene Bibel. Sonnenlicht fällt durch bunte Kirchenfenster. Der Raum verbreitet Ruhe, er lädt zum Verweilen ein. Landeskirche macht Vorstoß Eine Initiative der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) möchte, dass Menschen Gott auch außerhalb der Gottesdienstzeiten erfahren können – in offenen Kirchen wie der Frankfurter Lutherkirche. Um möglichst viele Kirchengemeinden zu ermuntern und zu unterstützen, ihre Kirchenräume geöffnet zu halten und dafür entsprechend auszustatten, hat eine Arbeitsgruppe im Auftrag der Kirchenleitung der EKHN einen Leitfaden und weitere Materialien für die Initiative „Offene Kirchen“ herausgegeben. Bedenken bestätigen sich nicht Die Evangelische Luthergemeinde im Frankfurter Nordend hat 2004 damit begonnen, ihre Kirche auch unter der Woche zu öffnen. Seit der Umbau zum Gemeindezentrum abgeschlossen ist, ist der Kirchraum frei zugänglich. Mittlerweile an sieben Tagen in der Woche von 10 bis 18 Uhr. Eine Kunstausstellung im Kirchraum war der Auslöser, die Öffnungszeiten auszudehnen – und dabei ist es dann geblieben. „Das Prinzip der offenen Kirche findet sich bei uns in der gesamten Architektur wieder“, erläutert Reiner Haberstock, Pfarrer in der Luthergemeinde. Natürlich habe es Bedenken gegeben, Angst vor Vandalismus. Aber der Wunsch, die Kirche offen zu halten, war größer. „Eine gewisse Präsenz ist erforderlich, alles andere ist Wagnis“, sagt Haberstock. Da Gemeindebüro und Kirche unter einem Dach sind, gehen hier ständig viele Menschen ein und aus, sieben Tage die Woche. „Bei einer allein stehenden Kirche ist das anders“, gibt der Geistliche zu bedenken. Passiert ist noch nichts, genauso wenig wie in der Evangelischen Martinusgemeinde in Schwanheim. Dort will man das Jahr nutzen und überprüfen, inwieweit die Bedenken, die Kirche nicht zu öffnen, berechtigt sind. Einen kleinen Vorfall gab es allerdings: „In der ersten Woche der Öffnung wurde das Sparschwein des Fördervereins der Martinuskirche geklaut“, erzählt Pfarrer Burkhard Sulimma. „Wir haben einfach nicht daran gedacht, dass es eine so leichte Beute ist.“ Offenheit als Symbol Vermehrt darauf zu achten, dass alle an die Kirche angrenzenden Räume immer verschlossen sind und die Öffnung und Schließung zu organisieren, das sind laut Pfarrer Haberstock die größten Herausforderungen. Ansonsten könne Kirche und Gemeinde vor Ort nur gewinnen. „Eine offene Kirche - das hat auch eine symbolische Bedeutung“, betont der Pfar- rer und erzählt, wie die Gemeinde durch die offene Kirche im Stadtteil besser wahrgenommen wird. Eine besondere Aktion, um die Öffnung publik zu machen, habe es nicht gebraucht. „Gute Nachrichten entwickeln eine eigene Kraft“, weiß Sulimma. „Grundsätzlich ist jede Kirche geeignet, offen gehalten zu werden“, heißt es in dem Leitfaden der EKHN, lediglich die Bedingungen seien unterschiedlich. Bauliche und kunstgeschichtliche Besonderheiten können ebenso motivieren, die Kirche ständig zu öffnen, wie die Einsicht, dass Kirchräume besondere Räume sind. Von „Heiligkeit“ spricht Gabriele Scherle, Pröpstin in Rhein-Main. Sie fordert ein neues Nachdenken über die Bedeutung des Ortes im evangelischen Kontext und unterstützt die Initiative der Landeskirche ausdrücklich. Auf die Masse kommt es nicht an Das Gästebuch der Luthergemeinde dokumentiert die Geschichte des Kirchraums mit seinen Besucherinnen und Besuchern. Pfarrer Haberstock deutet auf einen Eintrag. Hier erzählt jemand von einem schwierigen Weg, von der Begegnung mit diesem Ort, von Hoffnung und Dankbarkeit. „Welche Einladung: Die Tür ist offen“, hat der Autor seine Zeilen überschrieben. „Für diesen Menschen allein würde es sich lohnen, die Kirche über Jahre offen zu halten“, sagt Haberstock lächelnd. Materialien zum Thema „Offene Kirchen“ gibt es unter www.zentrum-verkuendigung.de. Eine Liste offener Kirchen in Frankfurt steht unter www.frankfurt-evangelisch.de. Lesen Sie zu diesem Thema auch den Kommentar auf Seite 2. Bastian Michailoff Evangelische Kirche Intern 3 ARBEITSWELT TIPPS UND TERMINE Kirchenvorstand ist Denkwerkstatt Gemeinsam in die Woche starten Dekanat Höchst präsentiert Projekt für eine einladende Kirche Gemeinsam mit anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die neue Arbeitswoche mit einer Andacht zu beginnen - dazu lädt der Evangelische Regionalverband jeden Montag, um 8.30 Uhr, in die Heiliggeistkirche im Dominikanerkloster, Kurt-Schumacher-Straße 23, ein. Im April halten die Andachten: Pröpstin Gabriele Scherle (2.4.), Claus Ludwig Dieter (16.4.), Pfarrer Dr. Michael Frase (23.4.) und Mirko Webler (30.4.). Am Gründonnerstag, 5. April, hält Pfarrerin Esther Gebhardt eine Andacht um 13.30 Uhr, am Ostermontag findet keine Andacht statt. „Was brauchen wir, um in Zukunft eine offene und einladende Kirche für die Menschen zu sein? Welche Personen sind hierfür tragende Säulen, welche Fähigkeiten braucht Gemeinde? In welchen Lebenssituationen und an welchen Orten muss Kirche präsent sein?“ Diese Fragen hatte die Dekanatssynode den Kirchenvorständen im Dekanat Höchst im vergangenen Jahr gestellt. Auf ihrer Synode am 20. März in Zeilsheim präsentierte eine Projektgruppe nun die Ergebnisse. Das Manko: Manche Gemeinden hatten den Ist-Zustand beschrieben, andere eine Vision in die Zukunft entworfen. „Das bringt eine gewisse Unschärfe in die Ergebnisse“, erklärte Dekan Jan Schäfer. Dennoch könne man sehr gut sehen, dass sich die Gemeinden vom Pfarramt vor allem Glaubensfestigkeit und ein Vorbild als Christ oder Christin erwarten. Die Kirchenmusik erachteten die Gemeinden ebenfalls als sehr wichtig. Auffallend sei allerdings gewesen, dass sie der Bildung und damit auch den Erzieherinnen und Erziehern zwar eine große Bedeutung einräumten, aber keine konkreten Vorstellungen von deren zukünftigen Rolle in einer einladenden Kirche hätten. Zwei Dinge soll die Kirche nach Vorstellung der befragten Kirchenvorstände vor allem sein: Heimat und Zufluchtsort zum einen und aufsuchende, auf die Menschen zugehende Kirche zum anderen. Als wichtig erachteten die KVs, dass die Gemeinden stadtteilbezogen arbeiten und sich in gesellschaftliche Themen einmischen. Als Wege der Vermittlung einer einladenden Kirche nannten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an erster Stelle geöffnete Kirchen, danach unterschiedliche Gottesdienstformen, ein klares Gemeindeprofil und attraktive Veranstaltungen. Konsens war, dass die einzelnen Gemeinden je nach Neigung und Fähigkeiten sowie Erfordernissen im Stadtteil ihre Schwerpunkte bilden müssen. „Dafür aber ist eine gute Kommunikation und Kooperation zwischen den benachbarten Gemeinden unerlässlich“, betonte Dekan Jan Schäfer. Eine Frage werde dabei auch sein, ob nicht manche Kooperation auch in einer Fusion münden müsse. Die Ergebnisse der Dekanatssynode werden zusammen mit dem Stand der Dinge in Sachen Planungsbezirke dokumentiert und in Kürze den Gemeinden zur Verfügung gestellt. Augenmerk wird dabei sein: Wo gibt es bereits Zusammenarbeit und wo muss sie gegründet werden? All diese verschiedenen Projekte seien nicht mehr länger Visionen, sondern bereits Tatsache im Dekanat, so Dekan Jan Schäfer. „Dies alles aber kann nur vom Kirchenvorstand getragen werden – er ist die Denkwerkstatt der Gemeinde.“ Sandra Hoffmann BLICKPUNKT 40 Jahre Küsterbund Der Küsterbund der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) feiert am Dienstag, 10. April, sein 40-jähriges Bestehen. Der Festgottesdienst beginnt um 10 Uhr in der Dreikönigskirche am Sachsenhäuser Ufer. Die Jahreshauptversammlung findet anschließend in den Räumen der Sankt Paulsgemeinde, Römerberg 9, statt. Ehrenamtlich alte und kranke Menschen begleiten Die evangelische und die katholische Krankenhaus- und Altenheimseelsorge bieten einen Ausbildungskurs für Ehrenamtliche in der Altenheim- und Krankenhausseelsorge an. Angesprochen sind Frauen und Männer, die lernen wollen, andere Menschen seelsorgerlich zu begleiten. Der Kurs dauert von November 2007 bis Juni 2008. Die Ausbildung gliedert sich in drei Wochenenden und acht Seminarabende. Die Teilnahme kostet 100 Euro. Den Kurs leiten Pfarrer Günter Gottschämmer und Pfarrerin Andrea Klimm-Haag, beide sind in der Klinikseelsorge in Frankfurt tätig. Ein Informationsabend findet am Dienstag, 24. April, statt. Interessenten erhalten die Anmeldeunterlagen beim Zentrum Seelsorge und Beratung, Kaiserstraße 2, 61169 Friedberg, Telefon 06031 162950, E-Mail [email protected]. Foto: Oeser Gospel-Workshop Die Fastenzeit in Wort und Lied. Rund 70 Gäste folgten am 9. März einer Einladung der evangelischen und der katholischen Gemeinde am Riedberg zu einer musikalischen Reise in die Wüste mit den Musikern Siegfried Fietz (links) und Gerhard Barth. Mit dabei war auch Pfarrer Helwig WegnerNord, von dem die meisten der Liedtexte stammen und der den Abend mit Textbeiträgen aus Bibel und Literatur rund um Fasten, Askese und Wüste begleitete. 4 Evangelische Kirche Intern Lust, Gospels zu singen und neue Lieder kennen zu lernen? Manuela Cobb von der Atterberry Chapel bietet am Samstag, 28. April, und am Samstag, 19. Mai, einen Gospel-Workshop für interessierte Jugendliche und junge Erwachsene in der Atterberry Chapel, Multicultural Christian Church, Rossittener Straße 19, an. Der Chor wird am Pfingstmontag, 28. Mai, beim Internationalen Fest im Dominikanerkloster singen. Infos bei Dietmar Will, Telefon 069 427261715, E-Mail dietmar.will @ev-dekanat-ffm.de. Foto: Oeser ARBEITSWELT Was in anderen Ländern bereits Standard ist, soll nun auch in Deutschland eingeführt werden: Das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Büros. Kirche Intern wollte wissen, wie es die Mitarbeitenden finden, wenn zum Beispiel im Dominikanerkloster das Rauchen verboten würde. Hessens Büros sollen rauchfrei werden Kirche Intern befragte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach ihrer Meinung Der erste Raucher in Europa wurde für zehn Jahre inhaftiert, weil man damals meinte, der Teufel sei im Spiel, als man ihn aus Mund und Nase rauchend auf der Straße sah. Gar so schlimm wird es für die Raucher heuer nicht kommen. Aber seit Ende März ist es nach langem Hickhack amtlich: Das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, Diskotheken und Gaststätten. Das Nichtraucherschutzgesetz soll Ende 2007 in Kraft treten. Bis dahin müssen die Bundesländer die Einzelheiten beschließen. Was Hessen tatsächlich umsetzt und inwieweit kirchliche Verwaltungen wie das Dominikaner- Umfrage Kirche Intern hat 87 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung des ERV zu ihrer Meinung nach einem Rauchverbot im Dominikanerkloster befragt. 38 Prozent der Befragten gaben an, Raucher zu sein. Finden Sie es gut, wenn im Dominikanerkloster ein Rauchverbot eingeführt würde ? Ja Nein Egal 63 % 22 % 15 % kloster in Frankfurt als „öffentliches Gebäude“ unter das Rauchverbot fallen, ist noch offen. In den vergangenen Jahren hat sich das Mengenverhältnis von Rauchern und Nichtrauchern deutlich zu Gunsten der Nichtraucher verändert. Die Entwicklung in den europäischen Nachbarländern, die öffentliche Wahr- nehmung, die Gesundheitsdebatte und der Nichtraucherschutz haben das Klima für Raucherinnen und Raucher spürbar verändert. Die Debatte hat mit dem neuen Gesetz nun nochmals eine neue Qualität gewonnen. Kontrovers, geradezu hitzig sind die Diskussionen. Auch im Dominikanerkloster. Kirche Intern hat eine Umfrage unter den Verwaltungs-Mitarbeitenden des Evangelischen Regionalverbandes gemacht: Demnach sind knapp zwei Drittel für ein generelles Rauchverbot im Dominikanerkloster, 22 Prozent sind dagegen und 15 Prozent ist es egal. Manche fühlen sich sogar massiv gestört durch den Qualm von Kollegen. Andere – auch Nichtraucher - sehen das Rauchen am Arbeitsplatz eher locker. Manche haben sich ohnehin bereits angewöhnt, zum Rauchen das eigene Büro zu verlassen. Lange ist es noch nicht her, als die Kantine im Dominikanerkloster rauchfrei wurde. Die Mitarbeitenden und Besucher haben sich schnell daran gewöhnt, scheint es. Ob es bei einer weiter gehenden Einschränkung ebenso wäre, bleibt abzuwarten. Fakt aber ist: Raucher sind für den Arbeitgeber sogar ein Kostenfaktor. Rund 1.000 Euro koste ein rauchender Beschäftigter laut einer Untersuchung des European Network for Smoking Prevention pro Jahr durch erhöhten Krankheitsausfall und Reinigungskosten. Doch Verbote allein sind nicht das Allheilmittel bei der Debatte um den blauen Dunst. Manche Arbeitgeber bieten Beratung, Entwöhnungskurse für Raucher oder auch Belohnungssysteme für Nichtraucher. Bei Siemens zum Beispiel gibt es für Nichtraucher die sogenannte „Apfelpause“. Sandra Hoffmann Dagmar Hock, Gemeindliche Bau- und Verwaltungs-GmbH: „Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum Mitarbeiter in geschlossenen Einzelbüros nicht rauchen sollen. Wenn kein regelmäßiger Publikumsverkehr herrscht, kann auch niemand durch den Rauch belästigt werden. Ich setze jedoch voraus, dass jeder Raucher so einsichtig ist, in Gegenwart von Nichtrauchern oder Besuchern nicht zu rauchen.“ Sebastian Parker, Abteilung II: „Ich spreche mich deutlich für ein Rauchverbot aus. Ein Arbeitgeber sollte nicht tolerieren, dass Inventar und Gebäude durch den Qualm dauerhaft geschädigt und damit auch in ihrem Wert gemindert oder unbrauchbar werden. Solche Nachteile rechtfertigen meiner Meinung nach ein Rauchverbot.“ Lilo Körner, MAV-Vorsitzende: „Die Frage eines Rauchverbots im Dominikanerkloster führt innerhalb der MAV zu äußerst kontroversen Diskussionen. Bereits vor zwei Jahren setzte die Nichtraucherfraktion ein Rauchverbot im MAV-Büro durch. Sollte der Vorstand nun ein Rauchverbot beschließen, hat sich die MAV im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens auch für die rauchenden Mitarbeitenden einzusetzen. Wo können diese Mitarbeitenden zukünftig rauchen und wie wird mit den Zigarettenpausen umgegangen? Eine entsprechende Regelung wird sicherlich gefunden werden.“ Evangelische Kirche Intern 5 PERSONAL Neu: Milenka Bunoza-Sokcevic, Reinigungskraft, Philippusgemeinde, 15.12. Georgios Toumparidis, Diplom-Sozialpädagoge, Fachbereich I, Täter-Opfer-Ausgleich, 1.3. Thomas Nörpel, Hausmeister, Abteilung II des Evangelischen Regionalverbandes, Referat Meldewesen, Organisation und Wirtschaftsangelegenheiten, 1.3. Gerald Ssebudde, nebenamtlicher Kirchenmusiker, Kirchengemeinde Bockenheim, 15.3. Edit Siller, Reinigungskraft, Kindergarten der Auferstehungsgemeinde, 1.3. Susanne Renneisen, pädagogische Hilfskraft, Kindertagesstätte Weißfrauen der Hoffnungsgemeinde, 12.3. Susanna Plati, Gemeindesekretärin, Kirchengemeinde Höchst am Main, 15.2. Lilli Wiedemann, Erzieherin, Kindertagesstätte der Dankeskirchengemeinde, 5.3. Cordula Scobel, nebenamtliche Kirchenmusikerin, Kirchengemeinde Bockenheim, 15.2. Elisabeth Schmitt, Mitarbeiterin im Veranstaltungsmanagement, Fachbereich III, Evangelische Stadtakademie, 1.3. (Foto) Antje Grell, Projektplanerin, Abteilung II Bau, Liegenschaften, Hausverwaltung des Evangelischen Regionalverbandes, 1.3. Olga Dumler, Erzieherin, Kita „City-West“, 1.2. Pia Henning, pädagogische Mitarbeiterin, Kindertagesstätte der Kirchengemeinde Frankfurt am Main–Fechenheim, 19.2. Roland Kaiser, Verwaltungsangestellter, Abteilung II des Evangelischen Regionalverbandes, Referat Meldewesen, Organisation und Wirtschaftsangelegenheiten, 1.3. Meike Böhm, Erzieherin, Kindertagesstätte der Cyriakusgemeinde, 1.3. Wolfram Duncker, Diplom-Sozialarbeiter, Fachbereich II, Ökumenischer Sozialdienst Wohnen und Betreuen, 15.3. Diakon Uwe Scharf, Leiter des Ökumenischen Familienmarktes im Fachbereich II, ist für sechs Jahre beurlaubt und wird zum 1.3. das Amt des Bürgermeisters von Hasselroth antreten. Geburtstage im April 50 Jahre Erika Sivinski, Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt am Main, Mobile Kinderkrankenpflege, 12.4. Evanthia Manola, Fachbereich III, Evangelisches Zentrum für Beratung und Therapie Haus am Weißen Stein, 17.4. 65 Jahre Pfarrerin Elke Klee, Evangelische Cyriakusgemeinde, 12.4. Kurt Scharmann, früher Wirtschaftsbetrieb des ERV, 5.4. 6 Evangelische Kirche Intern Stefan Weskamp, Fachbereich III, Kirchlicher Sozialdienst für Flüchtlinge, 28.2. Jubiläum: Milomirka Arsenijevic, Hauswirtschafterin im Dominikanerkloster, Spenerhaus, feiert am 1.4. eine Beschäftigungszeit von 30 Jahren. Pfarrer Jeffrey Myers feierte am 21.3. ein Ordinationsjubiläum von 25 Jahren. Er ist Pfarrer für Stadtkirchenarbeit an der Alten Nikolaikirche und Pfarrer an der Frankfurter Messe. Gisela Küllmer kann am 1.5. auf eine Beschäftigungszeit von 20 Jahren im ERV zurückblicken. Sie arbeitet als Verwaltungsangestellte im Diakoniezentrum Weser5, Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt am Main. Bernhard Stengel kann am 1.4. auf eine Beschäftigungszeit von zehn Jahren zurückblicken. Er ist Leiter des Kirchlichen Werks für Freizeit und Erholung sowie der Wirtschaftseinrichtungen des ERV. Ruhestand: Karin Nord, Diplom-Sozialpädagogin, Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt am Main, Pädagogische Frühförderung, 1.3. Veränderung: Nadja Eckhardt, Erzieherin, Kindertagesstätte der Sankt Nicolai-Gemeinde, 13.3. Ausgeschieden: Karl-Heinz Rosplecz, früher Abteilung II des ERV, ROW, 28.4. 70 Jahre Evelyne Müller, früher Evangelische Familienbildung, 21.4. 75 Jahre Mechthild Olbrich, früher Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt am Main, Zentrale ambulante Krankenpflege, 29.4. 85 Jahre Ruth Krone, früher Propstei Frankfurt am Main, 19.4. Gabriele Schrödter ging am 1.3. in den Ruhestand. Sie war als Diplom-Psychologin seit 1976 beim Evangelischen Regionalverband beschäftigt – zuletzt im Zentrum für Beratung und Therapie - Haus am Weißen Stein. RÜCKBLICK Vor 20 Jahren ... stand vier Wochen lang ein RadioContainer vor der Sankt Katharinenkirche. Dort konnten Menschen ihre Meinung über die Kirche loswerden. Aus den Beiträgen entstand eine zehn Stunden lange „Gardinenpredigt“. ... gründete der Evangelische Regionalverband zusammen mit der Evangelischen Französisch-reformierten Gemeinde die erste deutsche integrative Grund– und Sonderschule. ... zeigte eine Ausstellung im Dominikanerkloster etwa 100 Tücher, auf denen Menschen ihren Wunsch nach Frieden und ihre Angst vor Atomwaffen aufgemalt, -gestickt, oder –genäht hatten. SERVICE BLICKPUNKT Zum 1. Juni vergibt die Stadt Frankfurt 1000 Ehrenamts-Cards als Zeichen des Dankes für langjähriges und intensives bürgerschaftliches Engagement. Die Karte ermöglicht vergünstigten Eintritt in viele öffentliche und private Einrichtungen. Beantragen kann die Karte, wer sich seit mindestens fünf Jahren mindestens fünf Stunden pro Woche unentgeltlich engagiert. Antragsformulare gibt es bei der Bürgerberatung auf dem Römerberg und unter www.buergerengagement.frankfurt. de. Die Anträge müssen bis 30. April beim Magistrat der Stadt Frankfurt am Main, Hauptamt, Referat Bürgerengagement, Barbara Jaeckel, Bethmannstraße 3, 60311 Frankfurt am Main, abgegeben werden. Merkblatt für Ehrungen Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) würdigt langjähriges und herausragendes ehrenamtliches Engagement mit besonderen Ehrungen und verleiht die „Ehrenurkunde“, die „Silberne Ehrennadel“ und die „Martin-Niemöller-Medaille“. Was bei einem Antrag auf Verleihung beachtet werden muss, regelt ein Merkblatt, das im Internet unter www.ekhn.de heruntergeladen werden kann. Infos bei Carola Jekel, Referat Gemeinde- und Verfassungsrecht, Telefon 06151 405-325. Ehrenamtsakademie im Internet Die Ehrenamtsakademie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist ab sofort auch im Internet erreichbar. Unter www.ehrenamtsakademie-ekhn.de sind Informationen über deren Angebote, Ziele und Aufgaben abrufbar. Die Akademie richtet sich an ehrenamtliche Führungskräfte der EKHN, zum Beispiel an Mitglieder von Kirchenvorständen und Synoden. STELLENMARKT Pflegedienstleitung Das Alten- und Pflegeheim Anlagenring GmbH sucht ab sofort eine Pflegedienstleitung. Aufgaben: Mitarbeit im Qualitätsmanagement, Personalführung, Konzeption und Weiterentwicklung der Altenpflege. Anforderung: Weiterbildung zur PDL oder eine vergleichbare Ausbildung. Unter besonderer Berücksichtigung evangelischer Frömmigkeitstradition leisten Sie einen wesentlichen Beitrag zur Neuorganisation geistlichen Lebens in unserem Haus. Vergütung nach KDAVO. Bewerbungen bis 17. April an: Altenund Pflegeheim Anlagenring GmbH, Jutta Witzel, Seilerstraße 20, 60313 Frankfurt, Telefon 069 913322-0. Foto: Oeser Stadt vergibt 1000 Ehrenamts-Cards 65 Frauen aus der Verwaltung und den Fachbereichen des ERV kamen am 8. März zum Frauenfrühstück ins Dominikanerkloster. Eingeladen hatten die Gleichstellungsbeauftragten der evangelischen Kirche in Frankfurt Irmtraud Weissinger (Mitte) und Ingeburg Wienert anlässlich des Internationalen Frauentages. Thema des Morgens war der Umgang mit Veränderungsprozessen im ERV. Heraus kam, dass die Teilnehmerinnen sich noch mehr Information, Dialog und Gestaltungsmöglichkeiten wünschen. KIRCHENLEXIKON Maria Magdalena: Mutige Apostelin Gäbe es die Möglichkeit in der Zeit zu reisen, würde ich gerne Maria aus Magdalena besuchen, denn sie gehört zu den Menschen, die mit Jesus von Nazareth vor rund 2000 Jahren durch das damals von Römern besetzte Galiläa und Judäa zogen. Gerne würde ich sie danach fragen, was sie an Jesus begeisterte. In den Evangelien werden viele Geschichten von ihr erzählt. Das Lukasevangelium (Lukas 8,2) berichtet, dass Jesus sie von „sieben bösen Geistern“ befreite. Vielleicht war diese Heilung von einer schweren Krankheit oder Besessenheit für Maria Magdalena Anlass, Jesu Jüngerin, also Anhängerin, zu werden. Gleich mehrere Frauen in Jesu Gefolgschaft heißen Maria. In der Geschichte der Kirche und der Kunst verbanden sich diese häufig zu einer Frau. Maria aus Magdala wurde auch fälschlicherweise mit der unbekannten „Sünderin“ (Lukas 7, 36-50) gleichgesetzt und als geläuterte Prostituierte angesehen. Ihr Name ist mit Passion und Ostern verbunden: mit anderen Frauen wird sie Zeugin der Kreuzigung und Grablegung Jesu (zum Beispiel Markus 15,40-47). Sie sind trotz des persönlichen Risikos bei Jesus geblieben, während die männlichen Jünger fliehen. Maria Magdalena hält Jesus auch über seinen Tod hinaus die Treue. Sie geht am Ostermorgen zum Grab und sieht dort einen Engel, der ihr die Auferweckung Jesu mitteilt und sie beauftragt, dies den anderen Jüngerinnen und Jüngern weiterzusagen. Einige Geschich- ten erzählen, wie Maria Magdalena dem auferstandenen Jesus begegnet. Er tröstet sie und beauftragt sie, die Botschaft weiter zu tragen (u.a. Matthäus 28,1-10). Die Geschichten unterscheiden sich voneinander, aber alle erzählen, dass Maria die Erste ist, die am leeren Grab steht und von der Auferstehung Jesu erfährt. Maria wird gesandt dies weiter zu erzählen und ist daher eine Apostelin (griechisch von „aus“ , bzw. „weg“ und „senden“, also diejenigen, die eine Botschaft verkündigen). Maria Magdalena weckt meine Neugier, weil die biblischen Texte ihre Bedeutung für die Anfänge des Glaubens an die Auferstehung Jesu und für die Bildung der ersten Gemeinde zeigen. Es gibt Hinweise darauf, dass schon damals heftig diskutiert wurde, ob eine Frau öffentlich lehren kann und dass die besondere Nähe Jesu zu Maria Magdalena Stein des Anstoßes war. Ob diese besondere Beziehung zwischen Jesus und Maria erotisch motiviert oder gar eheähnlich war und beide sogar Nachkommen zeugten, finde ich persönlich gar nicht so wichtig. Spannender finde ich, dass Maria nach der grauenvollen Kreuzigung Jesu nicht aufgibt und am leeren Grab neue Hoffnung schöpft. Durch Maria Magdalena wissen Christinnen und Christen: Gottes Liebe reicht bis in den Tod hinein und überwindet ihn, aus dem Tod entsteht neues Leben. Eli Wolf, Pfarrerin für Frauenarbeit im EVAngelischen Frauenbegegnungszentrum Evangelische Kirche Intern 7 FLOP ARBEITSWELT Deutsche Sprache, schwere - nein korrekt: schwierige Sprache! Wer im Internet nach der Telefonseelsorge googelt, stößt bei den Ergebnissen immer wieder auf Sätze, die einen hilfesuchenden Menschen nachdenklich machen, ob sich ein Anrufversuch bei dieser so wichtigen Einrichtung der evangelischen Kirche überhaupt lohnt: „Das Telefon ist rund um die Uhr besetzt“ oder „Die Telefonseelsorge ist an allen Tage des Jahres 24 Stunden besetzt“. Na klar, gemeint ist, dass unter der 0800 111 0 111 immer jemand zu erreichen ist. Aber versteht das auch jeder? Foto: bb KULTURTIPP Kostbare Himmelsreiter und Himmelsstreiter Orthodoxe Kultbilder und Kleinkunst aus dem 12. bis 20. Jahrhundert zeigt das Frankfurter Ikonenmuseum in der Ausstellung „Himmelsreiter – Himmelsstreiter“, die noch bis zum 10. Juni zu sehen ist. Die Ausstellung zeigt 153 Exponate byzantinischen, russischen und kretischen Ursprungs. Die Kostbarkeiten von internationalem Rang stammen ausschließlich von deutschen Privatsammlern und sind erstmals öffentlich zu sehen. Die Darstellung von Himmelsreitern und Himmelstreitern - wie Prophet Elias und Erzengel Michael – sind in Goldemails, Ikonen aus Elfenbein und Metall dargestellt. Das Frankfurter Ikonenmuseum, Brückenstraße 3-7, hat dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet. sho IMPRESSUM HERAUSGEBER: Der Vorstand des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt am Main, Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main REDAKTION: Ralf Bräuer (rab/verantwortlich), Sandra Hoffmann (sho/Geschäftsführung), Bettina Behler (bb), Carla Diehl (cd), Esther Gebhardt (EG), Dagmar Keim-Hermann (dkh), Susanne Prittmann (sup), Wolfgang Rosenhagen (ros), Francis Schmitt (fas/Satz), Antje Schrupp (as.) KONTAKT: Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Redaktion Evangelische Kirche Intern Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main Fon: 069.2165-1388, E-Mail: [email protected] „Evangelische Kirche Intern“ erscheint zehn Mal pro Jahr und wird kostenlos an alle Mitarbeitenden der Frankfurter Gemeinden, Dekanate und Einrichtungen des Evangelischen Regionalverbandes verteilt. ISSN 1437-4102 Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 13.4.2007 8 Evangelische Kirche Intern „hin und weg“-Teamerin Andrea Nau lernt kochen für die Reise mit Kindern und Jugendlichen. Gesunde und frisch zubereitete Speisen stehen auf dem Programm. Viele Erfahrungen im Gepäck Jugendreisebüro „hin und weg“ legt Wert auf gute Ausbildung Ein Samstag im Februar im Evangelischen Stadtjugendpfarramt: 30 junge Erwachsene beäugen sich beim Kaffee, ein paar kennen sich schon, Grüppchen bilden sich. Es ist der erste Seminartag für neue Teamerinnen und Teamer von „hin und weg - Evangelische Jugendreisen“ für 2007. „Kann ich mit Kindern und Jugendlichen? Was heißt das, eine Freizeit zu begleiten?“ Fragen wie diese werden während des Tages geklärt. „Wir müssen da schon manchen Zahn ziehen“, sagt Rosmarie Hermann, die zuständige Referentin des Evangelischen Stadtjugendpfarramtes. Eine Freizeit bedeutet Sommer, Sonne, sie bedeutet aber auch Verantwortung zu übernehmen, das Programm zu gestalten. Ein paar Interessierte sind nach dem Tag abgesprungen. 56 erfahrene und neue Reiseleiterinnen und Reiseleiter kommen im März in die Gülle-Mühle bei Diez zu dem Teamfindungsseminar. Es ist Teil eines kleinen Marathons: Erste-Hilfe-Kurs, zwei Wochenenden, drei Tagesveranstaltungen. Aber nicht nur Praktisches und Pädagogisches wird in der Ausbildung angesprochen, die Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben ist ein wichtiges Thema in der Vorbereitungsphase. „Für das Zertifikat müssen die Teamerinnen und Teamer keine Glaubensprüfung ablegen, sie sollten jedoch in der Lage sein, mit solchen Fragen umzugehen“, sagt Hermann. Samstag, halb zwölf im Großen Saal der GülleMühle: Rosmarie Hermann nennt ein paar Stichworte für die Zusammenarbeit der Leitungsteams während einer Freizeit: Diskutie- ren, aber nicht alles ausdiskutieren, wenn eine Sackgasse entsteht, sich aufeinander verlassen können, auch in der Vorbereitungsphase den Kontakt pflegen – diese Punkte zählen dazu. In Kleingruppen werden sie erörtert. Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag sind die 18 bis 31 Jahre alten Teamerinnen und Teamer unter einem Dach – wenn sie abfahren, sollen die Gespanne für die Freizeiten gefunden sein. Im Treppenhaus hängen Steckbriefe mit Fotos. Viele studieren etwas im pädagogischen Bereich, ein großer Teil bringt Erfahrungen aus einem Ehrenamt mit. Im Plenum, im kleinen Kreis und bei der großen Westernnacht lernt man sich näher kennen. Cowboyhüte, Countrymusik, Chickenwings – die gesamte Ausstattung für die Wildwestnacht wurde in den Westerwald gekarrt. „So ein Abend ist unheimlich wichtig, da lernen die Leute viel über Organisation und außerdem macht es Riesenspaß“, sagt Hermann. „Learning by doing“ – dieses Prinzip gilt in der Vorbereitungsphase von „hin und weg“. Auch beim Kochen. Frische Kräuter stehen in der Küche auf der Fensterbank, Obst und Gemüse wurden für das Seminar in den Bus des Evangelischen Stadtjugendpfarramtes verladen. Auch Tischdecken. Gemeinsames Essen spielt während der Freizeiten eine wichtige Rolle. „Manche kennen von zu Hause kaum, dass was Frisches auf einen schön gedeckten Tisch kommt“, sagt Hermann. Neue Erfahrungen, neue Freunde, Erholung gehören ins Gepäck für die Rückreise – Schnappschüsse und ein brauner Teint sind schön, aber eben nicht alles. Bettina Behler